BUCHREZENSIONEN
Auf dem Weg zum Digitalen Staat – auch ein besserer Staat? Hill, Hermann; Schliesky, Utz (Hrsg.) Baden-Baden: Nomos, 2015, 290 S. (Verwaltungsressourcen und Verwaltungsstrukturen 30). ISBN 978-3-8487-2671-4 A-401-394 NR 6486 Die digitale Revolution schreitet voran und erfasst mit ihren DXÀ|VHQGHQ :LUkungen den Staat und seine Institutionen. Utz Schliesky ist in seinem einleitenden Beitrag durchaus skeptisch, was die Digitalisierung in Hinblick auf die Persönlichkeitsund Grundrechte, das staatliche Gewaltmonopol und den gesellschaftlichen Prozess der Meinungsbildung bedeutet. Besonders auch aufgrund der Tatsache, dass sich das Internet bzw. die sozialen Medien nicht als Plattform für eine digitale gesellschaftliche Öffentlichkeit für Diskussionen darstellen, sondern vielmehr in viele private und teilöffentliche Räume zerfallen. Die Gesellschaft wird damit vor grundsätzliche demokratiepolitische Herausforderungen gestellt. Letztendlich sieht Schliesky aber durchaus positives Potential in der Digitalisierung von Staat und Gesellschaft, vorausgesetzt, dem (noch) analogen Staat gelingt es, rechtliche und ethische Strukturen zu erschaffen, diese Digitalisierung in den Dienst der Menschen zu stellen. Wie das gelingen kann, damit setzen sich die zehn Autorinnen und Autoren in diesem Sammelband auseinander. Wobei die Themenpalette von Überlegungen zu den föderalen Zuständigkeiten, über die Einführung des elektronischen Aktes und den Datenschutz bis zur IT-Sicherheit reicht. [AnS]
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Lebenswerte Kommune – Bevölkerungsentwicklung und Lebensqualität vor Ort: Zusammenhangsanalysen des Portals Wegweiser Kommune Bertelsmann Stiftung (Hrsg.) Gütersloh: Verlag Bertelsmann Stiftung, 2015, 133 S. ISBN 978-3-86793-508-1 A-614-279 NR 6487 In vielen Gemeinden schrumpft die Bevölkerung. Lebensqualität soll verbessert werden, um speziell Familien anzusiedeln. Doch welche Faktoren bestimmen die regional unterschiedliche Bevölkerungsentwicklung? Wie können die Gemeinden gezielt EinÀXVV QHKPHQ" ,Q GLHVHU 6WXGLH ZHUGHQ die Wirkungszusammenhänge zu VR]LR GHPRJUD¿VFKHQ (QWZLFNOXQJHQ auf Basis der Datenbestände des Portals www.wegweiser-kommune.de regiRQDOLVLHUW GDUJHVWHOOW :HOFKHQ (LQÀXVV haben Fertilität und Migration? Wie stehen die Wanderungsströme in Zusammenhang mit dynamischen Gemeinden? Welche Bedeutung hat der Arbeitsmarkt, wie verhalten sich Armutslagen und Bildungschancen in Bezug auf die Bevölkerungsentwicklung? Die Studie bietet keine einfachen Ursache-Wirkungs-Ketten, sondern möchte gezielt das Zusammenhangswissen bei den Entscheidungsträgern fördern, um veränderte Planungsprozesse anzuregen. Zentrale PlanungsMythen werden konsequent widerlegt: Nicht die Fertilität, sondern Wanderungsströme bestimmten die kommunale Bevölkerungsentwicklung. Positive Wirkungen des regional funktionierenden Arbeitsmarktes sind selten zu beobachten. Ausschlaggebend sind vielfach Kontextbedingungen, so dass eine eindimensionale Sichtweise nicht die gewünschten Effekte erbringen wird. Bevölkerungswachstum ist nicht mit mehr Lebensqualität gleichzusetzen. Ungleiches soll ungleich behandelt werden. [NH]
KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #1 2016
Social Media für Führungskräfte. Behalten Sie das Steuer in der Hand Stefanie Babka Wiesbaden: Verlag Springer Gabler, 2016, 185 S. ISBN 978-3-658-05766-4 INF-356 NR 6488
Social Media ist nicht mehr wegzudenken, nicht mehr aus dem Privaten XQG EHUXÀLFKHQ Umfeld. Es ist allerdings nicht als neues Instrument zu verstehen, um Informationen zu transportieren, es ist vielmehr eine Verhaltensweise und Haltung. Gerade Führungskräfte, die ohnedies schon eine Vielzahl an Agenden zu erledigen haben sollen sich nun über die private Nutzung hinaus damit auch noch beschäftigen? Ja! Geben Sie Richtlinien, Leitsätze und eine Strategie vor, HPS¿HKOW %DEND 8QG VWDUWHW das eingängige Handbuch gleich mit den wichtigsten Dos and Don´ts. Denn Social Media ist nichts, das nebenbei geht und „auch nicht so wie immer, nur auf Twitter“. Eine Stabstelle Social Media muss eingerichtet werden, an die die Kontrolle abgegeben werden kann, die Führung jedoch beibehalten wird. Das Buch bietet sehr verständlich einen Überblick über Chancen, Risiken und Herausforderungen im Zusammenhang mit Social Media und Unternehmen. Nachdem sich Gemeinden immer mehr mit dem Thema Führung beschäftigen (müssen) lassen sich die Inhalte auch sehr leicht auf die kommunale Ebene umlegen. Die beschriebenen Checklisten und Prozessabläufe ermöglichen eine gute Übersicht von alle dem, was bevorsteht und was zu bedenken ist. Social Media ist eine Führungsaufgabe und geht jede Organisation etwas an. Ob Sie wollen oder nicht. [MB]