Innovationen - ermöglichen I wagen I fordern

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INNOVATIONSKULTUR

Innovationskultur Innovative Stadtverwaltung als Ziel.

von Klemens Himpele und Christian Wurm

In der FTI-Strategie „Innovatives Wien 2020“ hat der Wiener Gemeinderat das Ziel einer „innovativen Stadtverwaltung“ explizit formuliert. Nun geht es darum, bis 2020 einige Schritte weiter zu kommen.

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Foto: David Bohmann Photography

Die Herausforderungen für die öffentliche Verwaltung sind enorm: Technologische Entwicklungen, GHPRJUD¿VFKH 9HUlQGHUXQJHQ und der schonende Umgang mit natürlichen Ressourcen seien exemplarisch als Megatrends genannt. Gleichzeitig sind die Ansprüche an eine Verwaltung einem permanenten Wandel unterworfen, so dass es nicht mehr genügt, Leistungen und Services mit hoher Stabilität zu erbringen. Die öffentliche Verwaltung muss sich vielmehr als Innovationsakteurin verstehen und braucht die Fähigkeit, auf Veränderungen zu reagieren.

Klemens Himpele (oben) ist Abteilungsleiter der Magistratsabteilung 23 – Wirtschaft, Arbeit und Statistik der Stadt Wien. Christian Wurm leitet dort den Bereich Forschung, Technologie und Innovation. Die MA 23 war federführend am Erstellungsprozess der Wiener Innovationsstrategie „Innovatives Wien 2020“ beteiligt und begleitet deren Umsetzung.

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Neuerungen sind immer schon auch von der öffentlichen Hand ausgegangen – Wien als „Lebensqualitätsweltmeister“ kann zahlreiche Beispiele vorweisen, exemplarisch genannt seien die Hochquellenleitung und die Donauinsel als Maßnahme zum Hochwasserschutz, aber auch die Konzepte des „Roten Wien“ im Bereich Wohnbau, Gesundheit und Bildung. Aus jüngster Zeit kann das Thema Open Data Government (OGD) genannt werden. Eine innovative Stadt-

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verwaltung ist nichts Neues – neu ist die systematische Verankerung, wie sie in Wien durch die 2015 vom Gemeinderat beschlossene Strategie für Forschung, Technologie und Innovation (FTI) „Innovatives Wien 2020“ angestoßen wurde. Zwei der drei Innovationsziele der FTI-Strategie betreffen den Standort Wien. Dabei geht es um optimale Voraussetzungen, um das Innovationspotenzial in der Metropolregion zu entfalten und ein innovatives Milieu zu schaffen. Mit dem dritten Ziel wird erstmals eine „innovative Stadtverwaltung“ explizit genannt und eingefordert. Wien bekennt sich zur Rolle der Stadt als Gestalterin, Nachfragerin und Nutzerin von Innovationen.

Das „Goldene Staffelholz für Innovation“ Bis 2020 werden Maßnahmen gesetzt, um eine Innovationskultur in der Stadt Wien zu verankern. Ziel ist es, rasch ins Tun zu kommen, Erfolgreiches zu systematisieren, weniger Erfolgreiches weiterzuentwickeln oder aufzugeben. Hierzu wurden entsprechende Formate entwickelt („Innovation inside“), um Freiräume zu schaffen und auch Scheitern zuzulassen. Dabei kann auf einen bereits seit einiger Zeit durch die Magistratsspitze vorangetriebenen Prozess der kulturellen Veränderung aufgesetzt werden. Bürgermeister Dr. Michael Häupl und Magistratsdirektor Dr. Erich Hechtner haben 2016 das „Goldenes Staffelholz für Innovation“ ausgelobt. Die Dienststellen und Unternehmungen der Stadt Wien konnten umgesetzte Innovationsprojekte einreichen – 163 Einreichungen zeigen ein beeindruckendes Spektrum von technologischen Veränderungen (etwa die neu entwickelte Energiege-


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