Reformen im Bundesstaat

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KDZ-QUICKTEST NEU

KDZ-Quicktest Neu auf Basis der VRV 2015 Nachhaltige Steuerung der Gemeindefinanzen.

M

Peter Biwald

it der VRV 2015 wird ab 2020 das ­kommunale Haushaltswesen auf eine integrierte Drei-Komponenten-Rechnung – bestehend aus Ergebnis-, Finanzierungsund Vermögenshaushalt – umgestellt. Für die Analyse kommunaler Haushalte ergeben sich daraus neue Anforderungen und Möglichkeiten. Dies führt auch dazu, dass der KDZQuicktest mit der VRV 2015 modifiziert wird. Der nunmehr seit zwanzig Jahren im Einsatz befindliche KDZ-Quicktest auf Basis der VRV 1997 wird somit auf die neuen Möglichkeiten der VRV 2015 angepasst.

Nachhaltigkeit

Clemens Hödl

Der aktuelle KDZ-Quicktest basiert auf der finanzwirtschaftlichen Rechnung. Der KDZQuicktest Neu kann und wird zusätzlich den Ergebnis- und Vermögenshaushalt beinhalten. Damit wird der KDZ-Quicktest Neu eine wichtige Grundlage, um die Nachhaltigkeit der Gemeindefinanzen zu beurteilen und zu steuern. Diese kann nicht mit ein oder zwei Kennzahlen (die mit „Nachhaltigkeit“ bezeichnet sind) abgebildet werden. Zur Beurteilung der Nachhaltigkeit der Gemeindefinanzen bedarf es eines mehrdimensionalen Kennzahlensets, das die Finanz-, Ergebnis- und Vermögenssicht berücksichtigt.

von Peter Biwald und Clemens Hödl

Diese An­forderungen wird der KDZ-Quickest Neu erfüllen, indem er den Gemeindehaushalt aus diesen drei Perspektiven beleuchtet und – wie bisher – zu einem bewährten Bonitäts- und Nachhaltigkeitswert verdichtet.

Was fließt in den KDZ-Quicktest Neu ein?

Aus Sicht der Ertragskraft stellt sich die Frage, was der Gemeinde im Ergebnishaushalt an Überschuss verbleibt? Die Kennzahl 1 – Nettoergebnisquote (NEQ) zeigt, wie weit mit den laufenden Erträgen die kommunalen Dienstleistungen und die Infrastruktur finanziert werden können. Ein positiver Wert heißt, dass dies erfüllt wird. Ein negativer Wert sagt aus, dass dies nicht der Fall ist, entweder weil die Mittelausstattung unzureichend für das Leistungsportfolio inkl. Infrastruktur ist oder dieses zu groß ist, um mit den bestehenden Erträgen finanziert zu werden. Aus Sicht der Nachhaltigkeit der Gemeinde­ finanzen sollte das Nettoergebnis mittel- bis langfristig positiv sein.

Aus Sicht der Zahlungsfähigkeit bzw. Liquidität stellt sich die Frage: Wie weit kann die laufende/operative Gemeindetätigkeit und die dafür erforderlichen Investitionen mit eigenen Geldüberschüssen (Liquidität) finanziert werden? Die Kennzahl KDZ-QUICKTEST NEU – NEU KDZ-QUICKTEST – STATUS Freie Finanzspitze zeigt den Überschuss nach Tilgungen und K1 Nettoergebnis-Quote K1 Öffentliche Sparquote damit den Spielraum für neue K2a Freie Finanzspitze K4 Quote freie Finanspitze Investitionsvorhaben. Die EigenK2b Eigenfinanzierungs-Quote K2 Eigenfinanzierunsquote finanzierungskraft gibt Informa­ K3a Verschuldungsdauer K3a Verschuldungsdauer tion wie weit die operativen und K3b Schuldendienst-Quote K3b Schuldendienstquote investiven Auszahlungen mit K4 Nettovermögens-Quote eigenen Mitteln finanziert werden K5 Substanzerhaltungs-Quote können – und wieweit neue 24

KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #2 2017


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