GR Das Magazin für alles, was wir lieben
AT IS
Aktuell Genuss
Dinner in der Honigtenne
Serie
Die besten Weine Südportugals
Kultur
Brücken, die verbinden
Travel
Olhão, eine große Liebe
Reportage
Männer im Salzgarten
Edition Pacifica
EDITORIAL Bernd Keiner, Herausgeber und Chefredakteur
Liebe Leser!
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Seien wir doch ehrlich: So schlecht geht es uns gar nicht hier in der Algarve. Wir haben kein Glatteis, brauchen keine Winterreifen, müssen keinen Schnee weg schaufeln und auch keine überteuerten Nordmanntannen kaufen. Stattdessen sitzen wir, wenn der Wettergott es will, gemütlich auf der Terrasse oder machen Weihnachten mit der Familie ein Picknick am Strand. Und auch auf Punsch, Entenbraten, Sauerbraten, Lebkuchen und andere Spezereien brauchen wir nicht verzichten, denn die werden in Restaurants und gut sortierten Supermärkten angeboten. Die Globalisierung macht selbst vor unserem traditionellen Christstollen nicht Halt, einem inzwischen wahrhaft internationalen Gebäck. Seine Zutaten können aus mindestens 12 EU-Staaten stammen: niederländische Milch, französischer Rum, finnisches Salz, griechische Rosinen, belgische Schokolade, österreichisches Marzipan, irische Butter, luxemburgische Nüsse, italienische Mandeln, kandierte Orangen aus Spanien und aus Portugal kandierte Limonen. Das Mehl kommt aus Deutschland. Und das bringt uns doch alle irgendwie ein bisschen näher. Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern ein geruhsames, friedvolles und frohes Weihnachtsfest und ein gutes, gesundes, erfolgreiches Jahr 2012. Mögen sich alle Dinge so entwickeln, wie Sie es sich und den Ihren wünschen. Ihre Redaktion
AKTUELL
Neuigkeiten und Meldungen
SHOPPING
Was uns gefällt
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TRAVEL
Olhão, eine Liebeserklärung
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Ein etwas anderer Bummel durch die Gassen Olhãos
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Zu Gast bei José Pinheiro
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SERIE
Die besten Weine, Teil 2, Adega do Cantor
AKTIV
Südportugals beste Weine,Teil 2
Männer im Salzgarten
Auf dem Rio Guadiana
KULTUR
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Das Erbe der Römer
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Kunst in kleinen Kreisen
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Menschen und ihre Kunst
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TECHNIK
Brücken verbinden
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REPORTAGE
Salzernte in der Ria Formosa 32
GESUNDHEIT
Schluss mit Rauchen!
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Seite
32
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LEUTE
Menschen im Fokus
WIRTSCHAFT Lust an der Arbeit
Die Kunst der Ingenieure
Immobilien
Brücken verbinden Menschen und Nationen. In der Algarve gibt es einige sehr imposante Viadukte aus Vergangenheit und Neuzeit
Die Kraft der Sonne
Recht
Wir lassen uns scheiden…
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TERMINE
Kleinanzeigen, Events und Tidentabelle
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Impressum
Wo es uns gibt
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AKTUELL
ALFA Sverige
Der Sonnen-Kocher Professor Celestino Rodrigues Ruivo behauptet von sich, dass er seit der Granada Konferenz im Juli 2006, an der Wissenschaftler aus aller Welt teilnahmen, “konterminiert ist vom Solarkocher-Virus”. Wir trafen den schrulligen Sonnen-Kocher auf der Feira de Jardianagem Mediterranica in Faro bei einer Koch-Demonstration. Seine dort gezeigten Solarkocher bestehen zu 90% aus zusammenfaltbarem Recycling-Material und lassen sich leicht selbst bauen. Das notwendige Know-how holt man sich bei den diversen Workshops, die Prof. Ruivo an der Universität in Faro regelmäßig durchführt. Teilnehmergebühr: 25 Euro. Info: Instituto Superior Engenharia-Universade do Algarve, Campus da Penha, 8005-139 Faro, Tel. 289 888 405, e-mail: cruivo@ualg.pt
Barbara Fellgiebel erhält den Auftrag, ALFA in Lund und Malmö ins Leben zu rufen. Nachdem sie sechs Jahre deutschsprachige und drei Jahre englischsprachige Kulturaktivitäten hier in Portugal veranstaltet hat, ist es verständlich, dass sie die Herausforderung annimmt, ALFA in ihrer Wahlheimat Schweden zu organisieren. Wie geht es mit ALFA in der Algarve weiter? Verschiedene ALFANs werden bestimmte Teile des ALFA-Apparates übernehmen.
Die Sklaverei begleitet die Literatur seit Homer über die politisch korrekt sprachbereinigte Neuveröffentlichung von „Onkel Toms Hütte“ oder Alex Haleys Roman „Roots“. Fünf Künstler aus portugiesischsprachigen Ländern entschlossen sich zu einer anderen Annäherung und holten gemeinsam „transkulturelle Strömungen und Wurzeln“ ans Tageslicht: ROOTS heißt ihre Antwort auf die Frage, wie die Kultur der portugiesischen Kolonialherren die kolonialisierten Völker beeinflusste und umgekehrt die versklavte Bevölkerung Spuren im Denken und Handeln der Entdecker hinterließ. Pedro Correia, Abrão Vicente, Fefe Talavera, Isabel Lima und Jorge Dias sehen ihre Beiträge auch als Spiegel einer Globalisierung, die erst seit kurzem diesen Namen trägt und bereits vor 500 Jahren begann. Die Ausstellung läuft bis 30. Dezember im LAC – Laboratório de Actividades Criativas, Largo Convento Sra. da Glória, in Lagos (Mi – Sa 16 – 19 h). Am 1.12. und am 8.12. werden Filme über transatlantische kulturelle Wurzeln gezeigt. Das Projekt stellt sich auch im Internet vor: www.lac.org.pt/roots. 4
Tempel der Verführung Am 11. November begann im Rheinland die Karnevalssaison. Und während die Narren noch den Hoppeditz ausgruben, feierte eine Schar fröhlicher Genießer ab 11.11 Uhr die Wiedereröffnung des KultRestaurants Veneza in Paderne und tafelte vorzüglich, umgeben von über 1000 Sorten, Wein, Champagner und Edelbränden. Die Preise dort sind moderat, der Service vorbildlich und das geschmorte Wildkaninchen in Rotwein zum Niederknien. Tel. 289 367 129
Fotos: Cineterra, W. Stumpf, Real Marina Hotel, H. Bilawer
Gemeinsame Wurzeln
New York. Der Wirbel um die versehentliche Herabstufung der Bonität Frankreichs hat sich inzwischen gelegt, jetzt meldet die Ratingagentur S&P’s Ăźberraschend, dass die in Portugal erscheinende Zeitschrift ALGARVE AKTUELL soeben mit “AAAâ€? ausgezeichnet wurde. Der Chef-Ă–konom der Ratingagentur bescheinigt den Machern des monatlich erscheinenden Magazins hĂśchste Bonität, was die Inserenten und Leser natĂźrlich in den Zeiten der allgemeinen Währungs- und Finanzkrise ganz besonders freut. Experten prophezeien der kostenlos in der Algarve verteilten Zeitschrift eine “groĂ&#x;e Zukunft und jede Menge Potentialâ€?, äuĂ&#x;erte sich der Sprecher der Agentur Reginald van Groote.
Jazz, Fado und Rock aus den 80-ern in OlhĂŁo Das Real Marina, das einzige 5-Sterne-Hotel in OlhĂŁo, bietet im Dezember ein buntes Kultur-Programm, kombiniert mit kulinarischen Leckerbissen. Sonntag ist Fado-Nacht. Eintritt 19.90 Euro. Richtig groovig ist es wittwochs. Da gibt es Bossa und Jazz vom Feinsten, natĂźrlich live mit einnem erstklassigen MenĂź fĂźr 22,50 Euro (inklusive Rotwein, Bier, Mineralwasser und Softdrinks). Oldie-Fans kommen Samstagabend auf ihre Kosten, dann wird in der Disco Musik aus den 80-ern aufgelegt. Tel. 289 091 300, www.realhotelsgroup.com
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SHOPPING
Taschen zum Vernaschen Yvonne Slough ist gelernte Bäckerin mit der Passion ausgefallene Dinge zu kreieren, so wie diese essbare Krokotasche aus Zuckerguss. Nicht weniger lecker und ungewöhnlich sind auch ihre Hochzeitstorten und Pralinen. Süße Infos unter: 916 951 324 und www.madeinsugar.com
Wellness für die Haut Sieht aus wie Kräuterkäse und Blockschokolade, ist aber beste handgemachte Seife aus Olivenöl, Honig, Bienenwachs, Lavendel, Kokosöl und Haferflocken. 150g kosten 3,50 Euro. Erhältlich auf den Wochenmärkten in Aljezur, Lagos, Bensafrim, Marmelete u.a. Informationen: handmadesoaps@gmx.com
Queijo de Figo mit Eis Liebesapfel aus Porzellan Wer noch immer das kleine indivuduelle Mitbringsel sucht, wird garantiert fündig im Studio Bongard in Ferragudo. Die liebevoll in Handarbeit hergestellten Keramik-Objekte sind allesamt Unikate in Originalgröße. Lebensecht sind vor allem die Maças de amor, aber auch die Sardinen, Seesterne, Flipflops, Rosen, Geckos und Schildkröten. Rua Infante D. Henrique 62, Tel. 282 461 383, info@studiobongard.com, www.studiobongard.com
Schwarzer Knoblauch Bei der gesunden Wunderknolle aus Südkorea handelt es sich um normalen Knoblauch, der durch Fermentation seine schwarze Farbe und jenes einmalige süßlich-lakritzige Aroma erhält. Mehr Info: www.marisol.biz und www.blackgarlic.de
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Fotos: Cineterra, Studio Bongard, Made in Sugar, amazon, Quinta dos Vales
Nach uralten Familienrezepten stellt die Eira do Mel in Vila do Bispo eine ganz besondere Spezialität her: einen Queijo de Figo, der in Streifen geschnitten der perfekte Begleiter zu Eis, Cognac oder Medronho ist. Erhältlich in der 100g-Packung bei Apolónia und im Veneza/Paderne. Info: eiradomel@sapo.pt
Was uns gefällt
im Dezember Magusto, das Kastanienfeuer Wenn Rauch aufsteigt und RĂśstaromen die Nase kitzeln, weiĂ&#x; man, Weihnachten steht vor der TĂźr. Ăœberall in der Algarve werden traditionell Kastanien gerĂśstet, wie hier in der Burg von Silves. Dazu trinkt man den neuen Wein, Most oder Medronho. Magusto bezeichnet aber auch das Ende des jährlichen Erntekreislaufes.
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OlhÃo, meine große TRAVEL
Liebe
Diese Stadt polarisiert wie keine andere. Attribute wie schön, charmant, romantisch sind hier fehl am Platz, dennoch fühlen sich die Menschen hier wohl, mehr noch – sie lieben dieses Konglomerat aus Kuben, Kirchen und Fischkuttern
Fernanda
Alegria ist eine Frau mit Erfahrung, eine grazile, warmherzige, kultivierte Dame, die Deutsch mit Appenzeller-Akzent spricht. Sie stammt aus Setúbal und heiratete zu jung den falschen Mann. Nach der Scheidung verschlug es sie in die Schweiz, wo sie rasch Karriere in der Gastronomie machte. Mit großen Plänen und vollem Herzen kam sie zurück nach Portugal und entdeckte dort eine neue, sehr widersprüchliche Liebe – die Stadt Olhão
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Fernanda Ale
Fotos: Cineterra
gria
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liebe oder hass
Man besucht diese Stadt am Rand der Ria Formosa nicht aufgrund ihrer Schönheit, ihrer Kultur oder spektakulären Sehenswürdigkeiten, denn die gibt es nicht. Nein, nach Olhão kommt man, um den Fischmarkt zu sehen oder mit der Fähre zu den Laguneninseln Armona, Culatra oder Farol zu fahren, das aber auch nur im Sommer, denn da kann man gleich beim populären Festival do Marisco mitfeiern. Olhão ist anders, ist einzigartig, absurd, bizarr, launisch, hat Energie, Kraft, Passion, Demut, Substanz und Schicksal. Man kann die Stadt entweder lieben oder hassen. Kompromisse gibt es keine,
Stadt der Fischer denn die erlaubt sie nicht. Um die Stadt zu verstehen, sie zu begreifen, muss man den Menschen begegnen, hautnah sehen, wer sie sind, wie sie leben, denken, fühlen, lachen, streiten, weinen, tanzen, essen, trinken, arbeiten und lieben. Und wenn man das Privileg hat, eine Frau wie Fernanda Alegria an der Seite zu haben, die jeden Winkel, jede Gasse kennt, kann man sich beruhigt und entspannt treiben lassen und ist am Ende sogar dieser Stadt verfallen, denn dann hat man ihr wahres Gesicht, ihren versteckten Reiz gesehen. Samstag ist ein guter Tag. Da ist Wochenmarkt entlang der Avenida 5 de Outubro, bieten die Bauern der Umgebung ihre Produkte feil. Der dominante Geruch frittierter Farturas, Brinhois und gerösteter Kastanien überlagert die feinen Aromen von Wildblütenhonig, Feigenblätterkürbismarmelade, Olivenöl und Gartenkräutern. Sobald man die Avenida überquert, taucht man in das Gewirr enger Gassen ein, in den Bairro da Barreta, den ältesten Teil der Stadt, wo Licht und Schatten dicht bei einander liegen. Fast alle Straßen sind nach einheimischen Fischern benannt, die sich hier an der Travessa dos Abraços, der Schwelle der
Fortsetzung S. 12
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stadt der kontraste
Olhao hat diese Kraft, diese Symbiose aus Schicksal, Instinkt, Verbundenheit mit dem Meer und Improvisation. Ich bin gerne und oft hier und entdecke immer wieder etwas Neues, Aufregendes und sehr Menschliches. Fernanda Alegria, Fremdenführerin
Ich liebe diese Energie hier,
ein bisschen grob und rau. Alles ist authentisch, wird sich (hoffentlich) nicht ändern und ist wichtig für mich. Die Stadt zieht interessante Leute an, Künstler und andere Kreative. Für mich ein Grund hier zu leben. Die Markthallen sind ein Magnet. Ich liebe es dort morgens meinen Espresso zu trinken, das Kommen und Gehen zu beobachten. Der Blick aufs Wasser und die Boote ist magisch. Das Licht ist ganz besonders. Ich halte immer Ausschau nach Hunden, die von den Inseln rüber schwimmen. Es ist auch diese starke nordafrikanische Atmosphäre: die kubistischen Häuser, das Licht, das Tempo des Lebens, die schmalen Gassen… Meinke Flesseman, Malerin
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Umarmung von ihren Gemahlinnen, Müttern, Kindern oder Geliebten verabschiedet haben, um hinaus auf die See zu fahren. Oft war es die letzte Zärtlichkeit, der allerletzte Kuss. Als besonders tugendhaft galten die Frauen Olhãos nie, ihre allzu große Offenherzigkeit verleitete die Damenwelt der benachbarten Hauptstadt Faro zur herablassenden Äußerung „Para eima são todas, fara baixo forta sim forta não“, damit wollten sie sagen, dass die meisten Frauen in Olhão Dirnen seien, womit diese aber gut leben konnten. Man ist, was man isst, und in der Stadt der Fischer ist das Essen nicht immer üppig und besteht gelegentlich nur aus Bohnen-Kastanien-Eintopf oder Feijoada Litão, luftgetrockneter Katzenhai mit weißen Bohnen, weil das Geld nicht für den traditionellen Bacalhão reicht. Nouvelle Cuisine darf man deshalb hier nicht erwarten, die einheimischen Restaurants und Bars sind eher schlicht und bodenständig. Gut und günstig speist man bei Christina und Augusto im Tá Pronto, Mercado Municipal 65. Ausgezeichnet schmecken dort Suppe mit Kürbis und Wasserkresse und Seezunge mit Süßkartoffel und Tomatengemüse. Ganz und gar auf Fisch und Meeresfrüchte spezialisiert, hat sich Joaquim Lopes. In seinem urigen kleinen Lokal Um ás de amigo, Travessa dos Mercadores 1/3 wird alles auf dem Holzkohlegrill zubereitet. Sehr gut mundet der gegrillte Tintenfisch mit Reis, dazu passt frisch gezapfter Wein vom Fass. Bei Joaquim treffen sich, wie auch im Sete Estrelas, Travessa Alexandre Herculano, Fischer und Fußball-Fans zum Fachsimpeln. Freundschaft, Kameradschaft, Nachbarschaftshilfe und Solidarität sind hier keine Worthülsen, sondern Werte, die sich bei den Menschen Olhãos seit Jahrhunderten tief verankert haben. “Um por todos e todos por um”, einer für alle, alle für einen, das Motto der drei Musketiere, gilt seit 1765, als die Fischer mit der Edificio do Compromisso Marítimo, eine für damalige Zeiten fast schon revolutionäre Genossenschaft gründen. In der Rua do Comerçio ließen sie sich ein prächtiges Versammlungshaus errichten. Eine Schlachterei versorgte die Mitglieder mit frischem Fleisch, eine Apotheke stellte die medizinische Verorgung und Betreuung sicher.
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Fotos: Cineterra, J. Röver
deftiges aus der Armenküche
Rebellion und Liebe
Warum Olhão?
Olhão ist eine sehr lebendige Stadt. Die Gezeiten und die damit und davon lebenden Muschelsucher und Fischer bringen zu allen Tageszeiten Aktivität, sie ist sichtbar von den Cafés oder Bars an den Docas; in nur wenigen Algarve-Orten wird die Mischung der verschiedensten sozialen Klassen so direkt erlebbar. Auch die Begeisterung von Menschen und Künstlern aus den nordeuropäischen Ländern, sich in den wenigen noch nicht abgerissenen kubistischen Häusern niederzulassen und zu rekonstruieren, lässt hoffen, dass Olhão seine Qualitäten noch lange erhalten bleiben. Nada Mandelbaum, Künstlerin
Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt, dachten 1808 während der französischen Okkupation die Einwohner der Stadt, als deren einarmiger Kommandant eine zehn prozentige Abgabesteuer durchsetzen wollte. Fischer, Handwerker und Bauern gingen auf die Barrikaden und gegen die französischen Unterdrücker vor. Der Funke dieser Rebellion sprang auf das ganze Land über und zwang die Franzosen zum Abzug aus Portugal. Die Barreta endet am Rathaus. Jenseits der Rua Marquês de Pombal beginnt die Sete Cotovelas, das Viertel der sieben Ellenbogen mit seinen stattlichen Bürgerhäusern, von denen in früheren Zeiten etliche als Bordelle dienten, denn den Fischern stand der Sinn häufig nach einem Quickie zwischendurch. Eine gewisse sexuelle Symbolik hat auch das hohe runde Kuppeldach der Kapelle an der Rückfront der Casa do Compromisso Marítimo: Es gleicht einer weiblichen Brust, die den heimkehrenden Seeleuten und Fischern als Landmarke dienen sollte. Doch auch für die echte, die wahre Liebe war Platz in der Stadt. Am Museu da Cidade erinnert eine Gedenktafel an die unglaubliche Liebesgeschichte von Natalía und Ambrosio, die 1958 Konventionen und Kirche trotzten und mit einem winzigen offenen Boot flohen, die nordafrikanische Küste entlang segelten und dann Kurs nach Brasilien nahmen. Als sie dort endlich ankamen, war die junge Frau im 7. Monat schwanger und gebar acht Wochen später ein gesundes Kind. Viele der alten Häuser haben noch die klassischen, zweiteiligen Holzportale mit den gusseisernen Händen der Fátima, die, wie auch jene über den Türstöcken angebrachten Heiligen-Mosaike, Schutz und Segen spenden sollen. Und weil scheinbar viele von den Fähigkeiten Fátimas überzeugt sind, werden immer mehr dieser Türklopfer nachts heimlich abgebaut und gestohlen. Diese und andere Geschichten wird Ihnen sicherlich Fernanda Alegria erzählen, die Singles und kleine Gruppen gerne und privat durch ihre Lieblingsstadt Olhão führt. Tel. 919 441 871, alegria.trips@gmail.com
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GENUSS
Slow Food Zu Gast bei José Pinheiro in der A Eira do Mel in Vila do Bispo
Blutwurst mit Polenta Polvo mit Süßkartoffeln
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Fotos: Paulo Coelho, Cineterra
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low Food steht für langsames, genussvolles, bewusstes Essen und die Erhaltung der regionalen Küche und diese Philosophie, in der purer Genuss im Mittelpunkt steht, vertritt kein anderer Koch besser als José Pinheiro im beschaulichen Vila do Bispo. Wer sein Restaurant A Eira do Mel betritt, sollte viel Zeit, einen leeren Magen, einen vollen Geldbeutel und einige gute Freunde mitbringen, mit denen man dieses vortreffliche kulinarische Erlebnis teilen mag. Die Atmosphäre ist überaus angenehm, behaglich und ungewöhnlich, eine verschrobene Kombination aus Omas Bauernstube, Raritätenkabinett, Trödelladen und offener Küche, die ein wuchtiger Tresen vom Schankraum trennt. Wenn Sie an einem der rustikalen Tische Platz genommen haben, werden Ihnen Isália, Josés quirlige Ehefrau oder Flavio, der freundliche Kellner die Speisekarte reichen, die zwar seit Jahren gleich ist, dafür aber jede Menge typische bodenständige Küche beinhaltet. Beim Wein macht der Patron allerdings eine Ausnahme, denn seine Weinkarte führt das Beste auf, was Portugal zu bieten hat. Weil das Leben zu kurz ist, um schlechten Wein zu trinken, sollte man gleich mit einem Quinta do Monte d’Oiro Madrigal Viognier 2008 beginnen. Dieser vorzügliche Weißwein aus der Region Lissabon, mit seiner zartgelben Farbe und dem Aroma tropischer Früchte setzt einen dominanten Kontrast zu Blutwurst mit Kümmel, Xerém mit Miesmuscheln und Flügelspitzen vom Nagelrochen. Zum geschmorten Kaninchen auf Reis mit Steinpilzen empfehlen wir den Quinta do Vale Meão Douro 2006, der durch Eleganz, Kraft und Finesse überzeugt, feine Tannine hat und nach Brombeere und Johannisbeere duftet. Beim Dessert scheiden sich die Geister. Süßmäulchen sei zu Feigeneis mit Himbeere, Minze und Mohn geraten, vielleicht gepaart mit einem tiefroten Gläschen Colheita, einem 20-jährigen Tawny aus dem Hause Wiese & Krohn. Die Liebhaber der Käse-Fraktion sollten unbedingt den Queijo de Nisa aus dem Alentejo kosten, einen leicht säuerlichen Schafskäse mit halbfester Konsistenz. Und was würde besser dazu passen als ein Pêra-Manca Tinto aus Evora, 18 Monate im Eichenfass gereift, voller komplexer Aromen aus reifen Früchten, Konfitüre und Gewürzen? Nichts, denn dieser edle Tropfen ist einer der rarsten und weltweit begehrtesten Weine Portugals. Alles das und noch ein bisschen mehr findet man in der A Eira do Mel, Estrada do Castelejo, direkt hinter dem Mercado Municipal in Vila do Bispo, Tel. 282 639 016, eiradomel@ sapo.pt www.eiradomel.com
Seeigel von der Costa Vicentina
Der Schankraum der “Honig-Tenne” verströmt Gemütlichkeit. Hier vergisst man den Lärm der Welt, genießt die regionalen Küche und mutiert zum Slow-Food-Fan. Anabela, Köchin aus Leidenschaft (Foto unten) Patron José Pinheira Qeijo de Figo, Ziegenkäse und Himbeere
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Sir Cliff Richard genießt den Vida Nova Spumanta (Foto o. li.), Quinta do Miradouro (Foto o. re.) Skulptur vor der Adega do Cantor (Foto u. li.), Önologe Maxwell Birch mit einem Vida Nova Rosé 2010 (Foto u. re.)
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GENUSS
Adega do Cantor Die besten Weine Südportugals, Teil 2
Sir Cliff Richard begeistert seit 5 Jahrzehnten mit seinen Schlagern die Welt. In der Algarve produziert das Team des Popstars mit australischem Know-how seit über 10 Jahren Weine, die zu den Besten zählen, die die Region zu bieten hat
Fotos: Cineterra
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liff Richard ist neben Elton John der erfolgreichste englische Künstler und wurde 1995 als erster Popstar von Königin Elisabeth II. zum Ritter geschlagen. Seit den 60-er Jahren verbringt der SchlagerStar seinen Urlaub in der Algarve und kaufte 1993 die Quinta do Moinho bei Guia, auf die er Feigenbäume anpflanzen ließ. Als er eines Tages zufällig den australischen Winzer David Baverstock traf, beschlossen die beiden gemeinsam Wein anzubauen. Cliff Richards schlug vor, zwischen den Feigenbäumen Rebstöcke zu setzen. Da wurde der Mann aus Down Under sehr direkt. „Was trinkst du lieber? Feigensirup oder einen samtigen Rotwein?“ Die Antwort fiel zu Ungunsten der Feigenbäume aus, die alle Anfang 1998 durch neue Rebstöcke ersetzt wurden. Bereits drei Jahre später produzierte das Duo 27.000 Flaschen Rotwein, der nach England verkauft, binnen kurzer Zeit restlos ausverkauft war. Der Markt für einen „Sir Cliff-Wein“ war da, dafür sorgte die Popularität des Musikers, jedoch waren die Anbauflächen zu klein. Und wieder spielte der Zufall eine Rolle: Sir Cliff begegnete Nigel Birch, einem Landsmann und Nachbarn, der auf seiner Quinta do Miradouro Avocados anbaute und dessen gesamte Ernte durch katastrophale Unwetter zerstört wurde. Die beiden Briten taten sich zusammen und beschlossen unter dem Label „Vida Nova“ gemeinsam Quali-
tätswein zu produzieren. Dritter im Bunde wurde Nigels Sohn Maxwell, Absolvent der Brighton University und mit einem Diplom für Weinbau und Önologie der richtige Mann für das Projekt. Im Mai 2005 gewann der Vida Nova Tinto 2004 auf der International Wine Challenge in London Bronze, der erste Wein der Algarve mit solch einer prestigewirksamen Auszeichnung. Mittlerweile gedeihen auf 25,5 Hektar die Sorten Syrah, verleiht dem Wein Kraft und eine leicht pfeffrige Note, Aragonês, sorgt für fruchtige Komponenten, Alicante Bouchet, gibt Farbe und Struktur, Verdelho, aus Madeira zur Herstellung von Weißwein und Arinto, eine Rieslingart, die dem Wein feine Säure verleiht. Gelesen werden die Trauben von Hand. Manchmal pflückt sogar Sir Cliff mit. Samt
Stängel geht es direkt in den „Hopper“ und von dort in den Destemmer, wo durch Rotation die Trauben von den Stielen befreit und auf 10°C gekühlt werden, um vorzeitige Oxidation und Gärung zu vermeiden. Zwischen Januar und März werden die Weine kreiert. Da braucht Maxwell Birch nicht nur eine geschickte Hand, sondern auch eine sehr feine Nase und gelegentlich den Rat von David Booth, dem bekannten Weinanbau-Experten, damit so wunderbare Weine wie der Vida Nova Reserva 2008, der Onda Nova Alicante Bouchet 2009 oder der Onda Nova Verdelho 2010 entstehen, um Genießerherzen höher schlagen zu lassen. Adega do Cantor, Tel. 289 572 666, adegadocantor@mail.telepac.pt www.winesvidanova.com
Mit Noten von Pfirsich und Melone schmeckt der Vida Nova Branco den Damen
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AKTIV
erung in der Flussdurchqu upane Ribeira da Fo
Jeep-Konvoi vor der Festung São Sebastião
Entdecken Sie den Rio Guadiana mit einer Kombination aus Boots-Tour und Jeep-Safari
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A
lles fließt, das träge, braune Wasser des Flusses, der Autoverkehr über die imposante, vor zehn Jahren eingeweihte Hängebrücke über den Guadiana und selten Investitionen ins Hinterland, deshalb ist die Region nördlich der Reißbrettstadt Vila Real de Santo António eine Art Niemandsland. Aber gerade das macht ihren Reiz aus, denn es lohnt sich flussaufwärts zu reisen und einen fast unbewohnten Landstrich zu bereisen. Moderne Entdecker sind in der Regel bequem und ziehen Exkursionen in der Gruppe dem mitunter unkalkulierbaren Individual-Tourismus vor. Gut beraten sind jene, die sich für eine von RioSul durchgeführte Fluss-Jeep-Natur-Safari entscheiden, die an den Kais von Vila Real de Santo António beginnt.
Morgens gegen 9.30 versammeln sich dort dreimal pro Woche bunt zusammen gewürfelte internationale Entdecker-Grüppchen und steigen nach kurzem „Briefing“ in geparkte moosgrüne Land Rover, sausen im Konvoi vorbei an den in der Frühsonne gleißenden Salzpfannen des Naturparks Sapal de Castro Marim, rumpeln durch die verwinkelten Gassen der kleinen verschlafenen Stadt und erklettern Minuten später die Festungswälle des Forts São Sebastião. Während gut gelaunte Tour-Guides ihre Gäste nach den Sprachen Englisch, Französisch und Niederländisch ordnen, genießt man die Gunst der Stunde und blickt von den Wällen über die Salinen und weiten Marschebenen des Guadiana. Kaum vorstellbar, aber Castro Marim
Fotos: Cineterra
Fluss der Wiederkehr
Korkeichen bei Odeleite
Kaktusfeigen
Ayamonte
Korbflechter in Junqueira
lag einst direkt am Meer und war in der Antike ein bedeutender Hafen und Handelsplatz für Phönizier und Römer. Später bemächtigten sich Mauren der Stadt. Im Zuge der Reconquista wurde sie 1242 zurückerobert, versank jedoch allmählich in wirtschaftliche Bedeutungslosigkeit. Mit dem aufkommenden Tourismus Mitte der 1970-er Jahre erhob sich Castro Marim wie ein Phönix aus der Asche der Resignation und bietet mit den populären „Dias Medievais“ pralle mittelalterliche Lebensfreude, die seit dreizehn Jahren Besucher aus aller Welt anlockt. Nach diesem Exkurs in die Vergangenheit steuert der Jeep-Konvoi nach einem Abstecher zum Monte Francisco das Dörfchen Junqueira an. Die Jungen haben den Ort verlassen, Glück und Arbeit an der Küste gesucht. Geblieben sind die alten Frauen und Männer, die im Schatten ihrer Häuser sitzen, Spitzen klöppeln oder wie Carlos, ein Veteran aus dem Angola-Krieg, Körbe flechten, die man Touristen zum Kauf anbietet. Sie werden gekauft, ebenso wie der Rosmarin-Honig.
Ein Problem ist die Landflucht Der Tross setzt die Fahrt fort, über holprige Feldwege, vorbei am Stausee von Odeleite, schluckt Staub, klebt auf schwarzen Kunstledersitzen und freut sich über eine Ziegenherde, die den Weg kreuzt. Auf einem Hügel oberhalb des Postkarten-Dorfes Odeleite sehen viele Tour-Teilnehmer zum ersten Mal in ihrem Leben Korkeichen und erfahren die Geheimnisse der Korkherstellung. Verschwitzt und gut durchgerüttelt erreicht die Gruppe gegen Mittag nach Durchquerung der Ribeira da Foupane endlich Foz de Odeleite. In der Quinta do Rio empfängt sie Renato d’Oliveira, Patron und Tourismus-Pionier, dessen Familienunternehmen seit 1977 Ausflüge auf dem Guadiana durchführt. Zu Medleys aus den 40-er und 50-er Jahren wird in der Schänke das Essen aufgetragen: eine schlichte Gemüsesuppe und sopa de serra, eine kräftige Brühe aus Kohl und Kürbis, gefolgt von frango piri-piri mit Kartoffeln und Salat. Dazu reichen hurtige Servierer Rotwein im Krug und süß-saftige Honigmelonen
Die Guaditur in Foz de Odeleite
– „alles organisch angebaute Produkte aus der Umgebung“ wie Senhor d’Oliveira erklärt, bevor er zum Mikrophon greift und begleitet von einem Duett Couplets von Kurt Weill singt. Bei der Moritat von Mackie Messer geraten selbst die biederen Britinnen in Party-Laune. Um 15.00 Uhr schiebt die Guaditur ihren breiten Bug in die braunen Fluten des Flusses und nimmt Kurs auf Vila Real. Am Ufer wuchert Schilf, dahinter reihen sich runde Hügel, die sich konturlos in den endlosen Serras zu beiden Seiten des Stroms verlieren. Ein paar Pinien und Alfarroba-Bäume recken sich aus von Dauersonne und Hitze versengten flachsblonden Grassoden. In den Senken verstecken sich weiß getünchte Häuser und Ruinen verlassener Gehöfte. Almada de Ouro, welch glanzvoller Name. Hier wurde irgendwann Gold geschürft, jetzt ist das Dorf nahezu verlassen. Keine Straße, keine Autos, nur das Schweigen einer spröden widersprüchlichen Landschaft. Als der lange Schatten der Schrägseilbrücke Ponte Internacional do Guadiana über das Sonnendeck huscht, nähert sich die Reise ihrem Ende. Noch ein letzter Blick auf die alten rot-gelben Lagerhäuser von Ayamonte, dann macht das Schiff am Kai von Vila Real fest. RioSul Super Cruise & Nature Safari Tel. 281 510 201 Mobil 962 012 112 www.riosultravel.com
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KULTUR
Brücke in Moncarapacho
Amphoren in Mertola
Torre de Aires
Grabsäule in Luz de Tavira
Das Erbe der Römer Kastell in Silves
Sie waren nicht die Ersten und auch nicht die Letzten, die ihre Spuren im Süden Portugals hinterlassen haben. Phönizier, Kelten, Westgoten, Mauren, und – natürlich – die Römer. Das Erbe der Römer findet sich praktisch überall: in der portugiesischen Sprache, in architektonischen Hinterlassenschaften und den auch heute noch wichtigen landwirtschaftlichen Erzeugnissen der Region. 20
Grabung in Laranjeiro und ihrer landwirtschaftlichen Produktion. Auch Laien können an dieser Grabung in der Sommerkampagne 2012 gegen Gebühr an einem einwöchigen Kurs unter professioneller Leitung teilnehmen. Eine Entwicklung, die immer mehr in der aktiven Archäologie Einzug hält und dem großen Interesse von Nicht-Profis Rechnung trägt und einen viel gehegten Kindheitstraum für eine begrenzte Zeit wahr werden lässt. Vera Schulze, Hardy Prison
Tempel in Milreu
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isch und Oliven bildeten in Lusitanien die ökonomische Basis. Prachtvolle Mosaiken belegen den Wohlstand der ansässigen römisch geprägten Bewohner. Heute laden archäologisch ausgegrabene Villen, wie in Milreu bei Estoi den Besucher ein, sich ein Bild vom Leben in der römischen Zeit zu machen. Einen Eindruck vom Glanz vergangener Tage hinterlässt das Wasserheiligtum der Villa in Milreu mit seinen reichen Mosaiken.
Fotos: Cineterra, Privat
Die römische Besiedlung be-
gann im 2. Jahrhundert v. Chr. Belegt sind Auseinandersetzungen mit den ansässigen Lusitanern seit 194 v. Chr., die erst durch Caesar endeten und unter Augustus zur Gründung der Provinz Lusitania führten. Metallgewinnung, Fisch zur Herstellung von Garum, der römischen Würzsoße schlechthin, Oliven zur Ölgewinnung und Wein zogen eine wirtschaftliche Blüte nach sich, die sich in den Bauphasen der prachtvollen römischen Villen widerspiegelt. Auch der Ausbau der Handelswege zu Land prosperierte, wie heute noch nutzbare römische Brücken aus Stein zeigen, so z.B. in Moncarapacho. Den Export von Olivenöl und Garum bis in die germanischen Provinzen am Rhein zeigen die immensen Mengen von dort gefundenen Amphoren, deren lusitanische Hersteller und Herstellungsorte durch Stempelmarken in der Keramik nachweisbar sind.
Die heute viel befahrene Land-
straße E.N. 125 folgt dem Verlauf einer alten Römerstraße, welche die Siedlungen an der Küste miteinander verband. Sie dienten unter anderem als
Umschlagplatz dieser Güter und ihr heutiger Name lässt den römischen Ursprung erahnen. Portus Hanibalis bzw. Magnus wurde Portimão in römischer Zeit genannt. Verschiedene deutsche Universitäten wie Jena und Frankfurt engagieren sich seit Jahren in Zusammenarbeit mit dem portugiesischen Bodendenkmalamt, die Hinterlassenschaften der Römer zu erforschen und dem interessierten Publikum zu präsentieren. Archäologische Grabungen bringen immer wieder spannende neue Details ans Tageslicht, wie die äußerst lukrative Produktion des Farbstoffes Purpur in Cerro da Villa, heute direkt neben dem Yachthafen von Vilamoura gelegen und als museale Anlage für die Öffentlichkeit zugänglich.
Die berühmte Badekultur der Römer hat ebenfalls Spuren hinterlassen. In den Bergen von Monchique finden sich die Überreste einer ausgedehnten römischen Thermenanlage und Caldas de Monchique ist bis heute für sein ausgezeichnetes Wasser bekannt und wird weiterhin als Kurort genutzt. Daneben wurde hier Kupfer- und Eisenerz abgebaut und exportiert und ein ausgeklügeltes System von Wasserleitungen versorgte die Landwirtschaft. Das nahe gelegene Städtchen Silves, Hauptstadt der Region in maurischer Zeit, war auch in römischer Zeit besiedelt. Der damals noch schiffbare Fluss Arade stellte einen guten Handelsweg für die regionalen Produkte des Hinterlandes zur Küste dar. Aktuelle Ausgrabungen der Universität Jena erforschen dort die Reste einer römischen Villa Rustica
Unsere Autoren für historische Themen Vera Schulze M.A. Vera studierte Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie, Alte und Mittelalterliche Geschichte an der Universität Bonn. Forschungsobjekt ihrer Magisterarbeit war die fast 20-jährige Grabungsdokumentation der römischen Villa von Milreu/Estoi zum Aufbau einer wissenschaftlichen Datenbank. Hardy Prison M.A. studierte Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie, Mittelalterliche und Neuere Geschichte und Ethnologie an der Universität Bonn. Die Römische Kaiserzeit in der Germania libera gehört zu seinen Arbeitsschwerpunkten. Seit vier Jahren ist die Archäologie in Ostfriesland sein Wirkungskreis und Basis seiner Promotion.
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KULTUR
Große Kunst in kleinen Kreisen 30 Jahre CCSL. Was ist geblieben, wie geht es weiter?
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as Jahr begann mit einem neuen Abenteuer. Jaroslaw Flicinski, ein polnischer Maler, seit kurzem hier ansässig, ist ein sympathischer, kluger Mann, ein außerordentlich konsequenter Künstler, außerdem praktisch ein Nachbar von mir, sollte die Galerie verwandeln. Er liebt große Wände. Seine Kunst besteht darin, Bilder direkt auf die Wand zu malen. So einfach es sich anhört, ist es aber nicht. Um des Bildes würdig zu sein, muss die Wand von allen Unreinheiten und Unebenheiten befreit werden. Jaroslaw und sein liebenswerter polnischer Assistent, ein genialer Handwerker, machten sich an die Arbeit. Es wurde geputzt, geebnet, verputzt. Die Galerie war eine einzige Baustelle. Nach einer Woche bekamen die Wände einen ganz neuen feinen Putz. Und dann ist es so weit: Das Bild erwuchs der Wand und enthüllte sich. Schwebende Linien in ganz fein abgestimmten Farben breiteten sich aus. Die Räume erhielten eine neue Leichtigkeit, einen Glanz, Alain Bertrands die USA eine Schönheit,liebt denen alle verfielen. der 1950-er Jahre. Das Bild gibt Ein intensiver Dialog zwischen Kunst es als Giclée bei Art Catto und Betrachter entstand.
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Jaroslaw Flicinski spielt mit Farben
Zu den schönen Ereignissen zählten auch ein sonniger Sonntag im Mai, als wir die Eröffnung einerAusstellung vier holländischer Künstler feierten. Außer den Künstlern und ihren zahlreichen Fans waren die nette Frau Konsul und der Herr Botschafter, der extra aus Lissabon gekommen war, anwesend. Er sprach über die essentielle Rolle der Kunst in unserer Welt. Wir waren von seinen Worten beeindruckt und konnten nur zustimmen. Es wurde ein großes Fest mit holländischen Spezialitäten und portugiesischem Wein. Dann ging es zurück nach Portugal mit „Instantés“, einer Ausstellung, die sieben junge portugiesische, gegen-
ständliche Künstler zeigte. Einer, Juliano Gomes, malte monatelang kleine Frauenporträts, die in ihrer Qualität an Rembrandt erinnerten. Ein anderer, Tomas Colaço, bemalte große Leinwände, die wie Tapisserien an der Wand hingen. Eines dieser skurrilen Bilder stellte einen Esel (Mula Algarvia) dar, der, wie selbstverständlich in einem geräumigen Empfangssalon steht, mit feinem Teppich und barockem Interieur. Ein französischer Besucher, ehemaliger Politiker, betrachtete das Bild, erkannte darin einen Salon, in dem Staatsempfänge gefeiert wurden und fragte: „Was will uns der Künstler sagen? Glaubt er, dass alle Politiker Esel sind?“
ES GAB IN DIESEM JAHR leider auch weniger fröhliche Ereignisse: ein Brunnen von Philippe Claisse, der fröhlich den ganzen Sommer unter der Palme plätscherte, wurde gestohlen. Philippe machte sich sofort an die Arbeit und erschuf einen zweiten Brunnen. Doch auch der wurde wenige Wochen später gestohlen. Die Brunnen bestanden aus Musikinstrumenten aus Kupfer. Wurden sie wegen des Kupfers gestohlen? Zum Jahresende wollen wir der Krise die Stirn bieten und stellen Werke aus, die unter 1000 Euro kosten. Einige sind stark reduziert. Die Künstler machen mit, sie verkaufen ihr letztes Hemd. The artist’s last shirt heißt deshalb die Ausstellung, die am 17. Dezember eröffnet wird. Marie Huber Eine feste Größe im CCSL: die Marmor-Skulptur von João Cutileiro; Libertar, Acryl-Bild von João Paramés
Fotos: Cineterra, CCSL
Zu den schönen Momenten des Jahres zählten auch die Ausstellungen von Nuno Santiago und Gervásio, zwei portugiesischen Malern, deren Entwicklung wir seit Jahren verfolgen und die eine wunderbare künstlerische Reife erreicht haben. Musik spielt im Leben des Centros eine wichtige Rolle. Im Juni feierte die Associação dos Amigos de São Lourenço, ein Verein, der unsere Konzerte unterstützt, 30 Jahre CCSL mit einer Gala auf der Terrasse. Es gab Musik aus New Orleans und argentinisches Essen mit Tango-Tänzen. Es war ein fröhlicher farbenprächtiger Abend. In der diesjährigen Konzertreihe hatten wir unter anderem das Vergnügen zwei wunderbare Pianisten zu hören, den Australier Piers Lane und die Chinesin Sa Chen. Im September kamen russische Musiker. Überraschung: die Geigerin war hochschwanger und erwartete Zwillinge. Aber das tat ihrem Spiel keinen Abbruch, alle waren von der hohen Musikalität des Trios begeistert.
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Alte Fliesen aus Italien
Wahre Weihnachten bei Côrte-Real Die Galerie Côrte-Real in Paderne zeigt zur Feier ihrer 5. Festsaison eine Auswahl kunstvoller, handgefertigter Geschenke
Ich hock im Käfig und warte, und warte, nur auf dich. Immer nur warten auf den einen. Wann kommst du, Mensch und gibtst mir ein Zuhause? Ruf an und frag nach Lilo, die weiß Bescheid! Tierheim A.A.A.A. in Loulé. Mobil 919 765 600 e-mail: projectosul@clic.pt 24
u sehen sind Arbeiten von mehr als 30 internationalen Künstlern und talentierten Kunsthandwerkern, darunter dekorative Kosmetikbeutel und Kissen aus Paris, antike Fliesen aus Italien, Wandleuchter, Stehlampen, Duftkerzen, handgemachte Seifen und Körperpflegemittel, Bio-Produkte, Bildbände und Kunstkarten. Neben ausgewählten Keramiken kleiner unabhängiger Töpfereien aus ganz Europa findet man zudem eine einzigartige Kollektion dekorativer und funktionaler Artikel sowie in Bronze gegossene Figuren, Skulpturen aus Marmor, geschlagen im Alentejo und geschnitzte in der Algarve heimische Tiere und Vögel. Die Galerie, bekannt für ihren einzigartigen Ruf, ihre romantischen Lage in einem alten Landhaus, präsentiert eine ständig wechselnde Selektion von Gemälden, ausgestellt in farbenfrohen Räumen. Etablierte Künstler wie Rodrigo Silvestre aus Portugal, Kevin Kadar aus Nordamerika, Ernesto Mies aus Deutschland, Florence Clayette aus Frankreich und Jane Skingley aus England stellen hier aktuell aus. Eine spezielle Wintertee-Party wird am Mittwoch, dem 7. Dezember veranstaltet, um Geld für die Hilfsorganisation Madruga zu sammeln. Rufen Sie an, wenn Sie einen Stand reservieren oder an dieser wunderbaren Nachmittagsveranstaltung teilnehmen wollen. Zu jeder anderen Zeit ist der Eintritt zu der Galerie frei. Der Weg ist ausgeschildert von Boliqueime, Ferreiras und Paderne. Geöffnet: Donnerstag bis Sonntag von 11 – 17 Uhr. Tel. 918 980 199 oder 912 737 762
Fotos: Art Catto, Peter Kain, CCSL
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Kunst-Gala bei ArtCatto N
ach dem Erfolg der SommerAusstellung in Quinta do Lago hat ArtCatto eines der repräsentativsten Häuser in Loulé erworben. Die Renovierungsarbeiten sind nun abgeschlossen. Am Freitag, dem 9. Dezember von 15 – 21 Uhr öffnet die neue Galerie ihre Pforten mit einer weihnachtlichen Einweihungsfeier zu der Wein, Pasteten und Canapés gereicht werden. Außer den bereits im Sommer vorgestellten Werken von Jack Vettriano, Alain Bertrand, Toin Adams, Karl-Heinz Stock und José Eduardo, werden Arbeiten von David Schneuer, Abigail O’Brian, João Castro Silva und die magischen Schachteln von Lisa Swerling zu sehen sein. Eine Ausstellung also, die man nicht verpassen sollte.
Montparnasse (oben) von David Schneuer; Skulptur von João Castro Silva (rechts). ArtCatto, Avenida José da Costa Mealha, nº 43, 8100-500 Loulé, Tel. 289 419 447, www.artcatto.com
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KULTUR
Malerei Hester So heißt dieses realitätsnahe Bild der Malerin Jane Page. Inspiriert von den lebendigen Farben der Renaissance, macht sich die britische Künstlerin die Technik der grünen Untermalung, Verdaccio genannt, zu eigen, um ihren Porträts mehr Ausdrucksstärke zu verleihen. Jane experimentiert gerne, auch mit Ei-Tempera-Malerei, Ölfarben und Linolschnitt. Ihre Kunstwerke kosten zwischen 350 und 500 Euro. Info: Tel. 967 224 473 und http://janepage.exto.org
Krippe
Weihnachtslandschaft In V. R. de Santo António steht eine der größten Krippen Europas: Auf 160 qm und auf einer Kunstlandschaft aus 12 t Sand, 120 qm Moos und 150 kg Kork haben Mitarbeiter der Stadt und freiwillige Helfer rund 3.500 Figuren aufgestellt, die die Weihnachtsgeschichte und die Gegend um Bethlehem naturgetreu nachbilden und dabei so darstellen, dass sich das Szenario gut und gerne auch im Hinterland der Algarve entfalten könnte. Jedes Jahr bestaunen Zehntausende Besucher diese Sehenswürdigkeit; der symbolische Eintrittspreis von 50 Cent ist für das Centro Guadi zur Versorgung herrenloser Tiere gedacht (6.12. bis 8.1. 2012 im Centro Cultural António Aleixo; 10 – 13 h u. 15 – 19 h).
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NOSTALGIE Dass Einkaufstüten nicht immer billig und langweilig aussehen müssen, beweist die Supermarkt-Kette LIDL. Die stabile Tasche zeigt Motive der englischen Royal Baking Powder Company. Das Gute: die Tasche gibt es gratis!
Fotos: Cineterra, Jane Page, Hapimag-Resort, R. Pohl, H. Bilawer
ALFA-Laden Was haben gesunde Füße mit guten Büchern zu tun? Sehr viel, wenn ALFA mitmischt: Im Laden der medizinischen Fußpflegerin Mirjam Seybold da Silva (www. pes-do-algarve.com), bzw. in deren Hinterstübchen hat sich der ALFA-Laden etabliert. Frei nach dem Motto, was dem eenen sin Uhl, ist dem annan sin Nachtigall, bietet der Laden: Deutschsprachige Bücher (2. Hand für 1-5 Euro), Hörbücher und DVDs zum Ausleihen, einige neue deutsche Bücher und die Möglichkeit, bei einer Tasse Kaffee oder Tee ein Schwätzchen zu halten - über Bücher, Gott und die Welt. Da die Räumlichkeiten begrenzt sind, bitte nicht Bücher aller Art bringen, sondern Bücher, die man selbst gerne liest. Deutsche Zeitschriften wie Spiegel, Stern, ZEIT, Cicero können im ALFA-Laden entsorgt bzw. gelesen werden. Die Ladenhüter sind verschiedene ehrenamtliche ALFANs. Wann? Montag - Freitag 10 -13 Uhr. Wo? Im Industriepark von Lagoa, d.h. gegenüber der Fatacil, rechterhand hinter den Mülltonnen, in der Sackgasse zwischen Fußpflege und Sovereign befindet sich der separate Eingang. Schauen Sie doch mal vorbei!
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Literatur
10/21/2011 10:35:16 AM
Lesen und Schreiben im mediterranen Garten Die Schriftstellerin Robin Young betont im Vorwort ihres Bestsellers “Die Blutschrift”, einem Historien-Roman über einen jungen Tempelritter und die Kreuzzüge: “Die Kraft und die Motivation diesen Roman zu schreiben, habe ich auf einem Workshop für Kreatives Schreiben gefunden.” Geschichten zu erzählen, die interessant und spannend sind, die so real wirken, dass der Leser sich von ihnen komplett gefangen nehmen lässt, ist keine Kunst, die vom Schicksal auserwählten Genies vorbehalten bleibt. Gekonnt zu fabulieren und die eigenen Fantasien in Wörter und Sätze zu übertragen, ist eine Fähigkeit, die man erlernen kann. Der Hapimag-Resort in Albufeira bietet seinen Gästen mit dem neu angelegten mediterranen Park nicht nur einen Ort
zum Erholen und Lesen an, sondern hat auch bekannte deutsche Autoren eingeladen, die zwischen Dezember und April Workshops für Kreatives Schreiben durchführen. Los geht es mit der Autorin Regina Schleheck und ihrem Workshop Biographisches Schreiben (27. 12. bis 4.1. 2012). Gitta Edelmann (13. 2. bis 18.2) lehrt ebenfalls Biographisches Schreiben, während Autor und Journalist René Hille die Teilnehmer in die Kunst der Kurzgeschichte einführt (20.2. bis 24.2.). Krimi- und Jugendgeschichten gibt es mit Regine Kölpin (18.3. bis 23.3.) und gute Glossen mit Gabriele Frydrych (2.4. bis 10.4.). Fragen zu den Workshops: Hapimag-Resort, Tel. 289 540 500 albufeira@hapimag.com
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TECHNIK
Viadukte haben Symbolkraft: Sie bringen Menschen zusammen, machen Gräben überwindbar, sind Meisterleistungen der Ingenieurskunst oder schlichte Zweckbauwerke, historische Relikte, Denkmäler. Sie sind schön, neu, monumental oder filigran, hochgelobt oder fast vergessen, frequentiert oder vom Zahn der Zeit gefährlich angenagt. Sie inspirieren Poeten und werden von Politikern als ökonomische Notwendigkeit gepriesen. In der Algarve gibt es Exemplare aller Art.
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BRĂœCKEN
verbinden
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Brücke der Rebellion gegen Napoleon
Römer und Mauren schufen Viadukte
Weinlaub und das Grün der Feigenbäume markieren die Landschaft rund um Quelfes bei Olhão. Beides kultivierten hier bereits die Römer beiderseits der Ribeira de Quelfes, vor 2000 Jahren noch ein sprudelndes Flüsschen. Ein Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung bauten römische Siedler den kleinen steinernen Bogen über das Wasser, vermutlich in der Absicht, trockenen Fußes auf die andere Seite zu gelangen. Zu Ruhm kam die Brücke erst am 18. Juni 1808, als die Bürger von Olhão und Moncarapacho eben hier in der Algarve-Provinz mit vereinten Kräften Napoleons Soldaten in die Flucht schlugen. Von dem Moment an dauerte es nur noch zwei Monate, bis die Franzosen sich aus ganz Portugal zurückziehen mussten. Später wurde die alte Brücke selbst zum Verlierer: Die Natur obsiegte, die Steine bröckelten, schließlich trauten sich nur noch wenige Wanderer auf den morschen Übergang. 2005 wurde das Viadukt restauriert und vom Amt für Denkmalschutz zum Monument von öffentlichem Interesse erklärt, das einzige im Kreis Olhão. Ein Kachelbild an der Brücke erinnert an die bewegte Historie.
Die Ponte Romana in Silves ist zwar nicht römisch, sondern vielleicht gotischen Ursprungs, oder die Mauren haben sie errichtet oder spätmittelalterliche Siedler. Archäologen haben schließlich Monogramme, Keramikscherben und Pflastersteine all dieser Völker gefunden. So zahlreich wie die Vermutungen über den Ursprung der Brücke sind auch die Legenden der Gegend. Etwa die des Feldherrn Rodrigo de Mascarenhas, der während der Reconquista der Algarve aus arabischer Herrschaft einen jungen Mauren aus der Gefangenschaft entließ, damit er nach Silves reiten und seine Braut heiraten konnte. Die Stadt schmückt alle Broschüren mit dem Viadukt, doch seit vor sechzig Jahren ein Fahrverbot auf dem Sandsteinkonstrukt verhängt wurde, blieb das Monument vernachlässigt. Jetzt tat sich eine Bürgerinitiative zusammen, um die Brücke frisch zu kalken und stellte fest: Ein Eimer Farbe reicht längst nicht, um den Verfall zu stoppen.
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Der Stahlkoloss am Rio Guadiana Die 666 Meter lange Schrägseilbrücke aus Stahl und Beton verbindet Portugal und Spanien seit 1991. 300 Arbeiter bauten sechs Jahre an dem Werk des Ingenieurs José Cancio Martins. Soweit die Zahlen. Wichtiger ist, dass die Brücke für die jüngere Geschichte der Regionen Algarve und Andalusien steht, die Ponte Internacional hat sogar eine eigene Facebook-Seite. Bis das Viadukt ein Überqueren der Grenze erleichterte, verkehrte nur die Fähre zwischen Vila Real de Santo António und Ayamonte. Das Boot dient jetzt vor allem dem gemächlichen Ausflugsverkehr. Handel und Tourismus beiderseits des Guadiana kommunizieren vierspurig, die Region ist zum Leben erwacht, die Gemeinden lösen ihre täglichen Aufgaben auch ohne Mitwirkung der fernen Hauptstädte. Zoll, Polizei und Ausländerbehörden beider Länder teilen sich an der Brücke eine MegaDienststelle, die einer der wichtigsten Meereskontrollposten der EU ist. Die Verbindung mit den Nachbarn zeigt sich nicht nur im traditionellen Zehnmeilen-Lauf über das Viadukt; das Guadiana-Delta ist ein gemeinsamer Lebensraum.
Taviras Flaniermeile am Rio Gilão
Brücke der Reichen und Schönen
Die Ponte Velha ist wohl das gepflegteste antike Viadukt der Algarve. Von den Römern erbaut und dem Erdbeben von 1755 zum Opfer gefallen, hat ein Baumeister die Brücke 1870 erneut errichtet. Über sie finden Passanten den Weg aus den Wohnvierteln hinüber zur Praça da República mit dem mittelalterlichen Rathaus, zu Cafés und Geschäften. Unter ihr ändert der Fluss seinen Namen, der als Rio Séqua in der Serra do Caldeirão entspringt und ab hier Rio Gilão heißt. Er scheint kaum zu fließen in seinem steinernen Bett, in dem stets einige Männer Muscheln sammeln. Gilão soll auf eine arabische Anpassung des Namens Julião zurückgehen. Diesen Namen trugen einige Märtyrer dieser in historischer Zeit umkämpften und Völker verbindenden Stadt. Kaum vorstellbar, dass Tavira während der portugiesischen Entdeckerfahrten im 16. Jahrhundert der wichtigste Algarve-Hafen wurde. Heute ist das Flussbett versandet und die Brücke ist verkehrstechnisch nicht mehr relevant. Ein paar Meter weiter spannt sich die nächste Brücke über den Fluss, insgesamt sind es drei auf engem Raum im Venedig Südportugals. Henrietta Bilawer
Diese wunderbare filigrane Holzbrücke verbindet Quinta do Lago mit dem Strand der Ilha Tavira. Im Sommer ist die Praia do Anção ein beliebtes Ausflugsziel, im Winter kommen nur Flamingos, Störche, Kormorane, Stockenten, Blässhühner, einsame Wanderer oder Golfer, die ihre verirrten Bälle suchen, denn eine der schönsten Golfanlagen der Algarve grenzt direkt an die Lagune. Auch die Reichen und Schönen müssen diese endlos lange, verflixt Stöckelschuh unfreundliche Brücke nutzen, um zum angesagten Promi-Treff Gigi’s zu trippeln. Natürlich werden sie dort von “Gigi” Bernardo Reino persönlich begrüßt. Das hat Stil und Klasse. Der Fisch ist frisch und immer exzellent zubereitet, der Champagner perfekt gekühlt und die Preise der noblen Umgebung entsprechend niveauvoll.
Steg der Posie und Transparenz Die Quinta de Marim umfasst etwa 60 Hektar des Naturschutzgebietes der Ria Formosa. Letzten Sommer integrierten Mitglieder des multinationalen Künstler-Kollektivs Algarve Artists Network Teile des Parks in ein Landart-Projekt. Mit viel Eigeninitiative und noch mehr viel Fantasie verwandelten die Künstler einfache Holzstege in bunt schillernde “Regenbogen-Brücken”, indem sie leere Plastikflaschen mit gefärbtem Wasser füllten und an den Geländern aufhingen. Leider ist auf dieser Welt das Schöne meist nicht von langer Dauer. Und so lautete dann auch die Botschaft: Es gibt keine Kunst für die Ewigkeit.
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Fotos: Cineterra, Marisol
REPORTAGE
Männer im Salzgarten
In den Salinen der Ria Formosa wird Meersalz noch immer so geerntet wie vor 2000 Jahren. Schwerstarbeit in sengender Sonne – zum Wohl der Feinschmecker aus aller Welt
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Salzgärtner in der Saline Vale Caranguejo am Ostrand Taviras
enn die sinkende Sonne einen Goldschimmer über die Salzgärten legt, schöpfen Valentim und Kollegen die ersten Kristalle von der Sole. Gegen sechs Uhr abends ist die Temperatur selbst im August wieder erträglich. Ein leichter Hauch streicht über die Becken der Saline, ideale Bedingungen für die Ernte von Flor de Sal. Die Marnotos, Salzgärtner, nutzen die relative Windstille, um mit langstieligen Flachsieben das erste Salz abzuschöpfen, das sich tagsüber auf der konzentrierten Salzlösung gebildet hat. Schon eine Bö oder ein Regenschauer würde die fragilen, erst wenige Stunden alten Salzflocken zerstören. Weil sie auf der Oberfläche schwimmen wie der Rahm auf der Milch, heißen sie in der Algarve a nata do sal, besser bekannt als Flor de Sal. „Die Salzblüte ist die hochwertigste Meersalzsorte Portugals“, erklärt Biologin Andrea Siebert, die hier mit ihrer Firma Marisol seit 2001 Meersalz vertreibt und sich für dessen handwerkliche Herstellung engagiert, wie sie in der Algarve über Jahrhunderte üblich war. Die Industrialisierung hat auch vor Portugals Salinen nicht haltgemacht, viele Anlagen wurden aufgegeben. Nur wenige traditionelle Salzgärten konnten sich bis heute halten, einer davon ist Vale Caranguejo am Ostrand Taviras. In flachen, etwa sechs mal neun Meter kleinen Kristallisationsbecken arbeiten die Marnotos im Hochsommer unter neugierigen Blicken von Touristen und Einheimischen. „Viele wissen gar nicht, welches Salz hier entsteht“, sagt Siebert, die Geschäftspartner und Besucher regelmäßig durch die Saline führt. Wie Meerwasser zu Meersalz wird, beruht auf dem Verdunstungsprinzip: Sonnenwärme und Wind verdampfen Wasser, übrig bleibt Salz. Eine traditionelle Saline bildet ein Netzwerk aus Speicherteichen, Kanälen, Schleusen, Konzentrationstanks und schließlich den talhos, Kristallisationsbecken in denen neben Flor de Sal auch
Sal tradicional gewonnen wird. Dieses traditionelle Meersalz entsteht innerhalb der gesättigten Sole und setzt sich allmählich auf dem Beckenboden ab. Wenn nach 3-4 Wochen der Kristallisationsprozess abgeschlossen ist, schieben Arbeiter das Salz mit Rechen zusammen und häufen es am Beckenrand zum Trocknen auf. Frisch zugeführte Sole startet den Zyklus aufs Neue, jedes Jahr von Juni bis September. Die Ernte des mineralienreichen Salzes ist ein Knochenjob, besonders gegen Mittag, wenn gleißendes Sonnenlicht die Augen blendet, die Temperatur 45°C steigt. In der flirrendheißen Luft wird das Schachbrettmuster der weiß überkrusteten Dämme zur unwirklichen Schneelandschaft, umgeben vom Königsblau der Vorratstanks, während die talhos in allen Schattierungen von Rosé bis Krapplack schimmern. Auf ihnen treiben die ersten Kristalle und formen fragile Muster, Blumen aus Sonne und Salz. Wenn es windstill bleibt und trocken, wird Valentim abends wieder hier stehen und behutsam die neue Salzblüte von der Oberfläche schöpfen. Info: Marisol Böer & Siebert Lda. Tel. 289 793 601, www.meersalz.info und www.marisol.de
Nico Böer (†), Mitbegründer von Marisol
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GESUNDHEIT
wenn man an Lungenkrebs erkrankt ist? „Tut mir leid, aber das Rauchen war für mich so wichtig, das ich dich jetzt allein lasse?” Das Gleiche gilt für Paare: Wenn man geliebt wird von einem Menschen, sollte man sich fragen, ob man mit dem fraglichen Genuss des Rauchens das Risiko eines Abschieds für immer verantworten möchte.
Nikotinentwöhnung: ein langer, schwieriger, aber lohnenswerter Weg
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iele Methoden wurden entwickelt, um das Rauchen aufzugeben. Eine medikamentöse Therapie mit Medikamenten, welche Nikotin enthalten oder die Nikotinrezeptoren besetzen, hat sich inzwischen als unterstützend wirksame Maßnahme bei der Nikotinentwöhnung erwiesen. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Nikotinersatztherapien die Erfolgschancen, mit dem Rauchen aufzuhören, nahezu verdoppeln. Die Nikotinersatztherapie mildert die Entzugssymptome und enthält weder Krebs fördernde Teerstoffe noch Kohlenmonoxid. Nikotinersatz wird in Form von Pflaster, Kaugummi, Lutschpastillen, Spray oder elektronischer Zigarette angeboten. Bei Patienten mit Durchblutungsstörungen sollten Nikotinersatzpräparate nicht verordnet werden. Der Anti-Nikotin-Effekt: Hierzu gehören die Psychopharmaka Bupropion (Zyban) und Vareniclin (Champix). Sie besetzen die Nikotinrezeptoren und reduzieren dadurch das Suchtverlangen.
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Zusätzlich werden die Entzugssymptome der Raucherentwöhnung minimiert. Vareniclin verdoppelt die Chance für eine Abstinenz nach einem Jahr gegenüber Placebo und wird generell bei starker bis sehr starker Nikotinabhängigkeit empfohlen. Nicht selten treten Nebenwirkungen auf wie Übelkeit, Kopfschmerzen, Erbrechen, Blähungen und Schlafstörungen sowie Benommenheit und Schläfrigkeit. Bei Patienten mit behandeltem Diabetes, einer schweren COPD oder Herzerkrankung sowie Epilepsie sollten diese Präparate nicht eingesetzt werden Der eigene Wille bleibt die wirksamste Waffe, sich das Zigarettenrauchen abzugewöhnen: So konnte gezeigt werden, dass ca. 3/4 der erfolgreichen Ex-Raucher ohne Ersatzmittel oder psychologische Hilfe von ihrem Laster loskommen konnten. Nach meiner eigenen Erfahrung sind insbesondere Raucher mit Kindern gut zu motivieren. Denn was soll man seinem Kind erzählen,
Gute Ernährung (Fisch, Obst, Gemüse, Rohkost) sowie regelmäßig Sport und Gewichtsnormalisierung verbessern die Erfolgschancen eines Nikotinentzugs. Nach meiner Erfahrung sind etwa 75% der Raucher bereit, sich dem Nikotin zu enthalten. Das Gute daran ist, dass sie reichlich belohnt werden: Sie sparen das Geld für die Zigaretten, fühlen sich leistungsfähiger und verringern ihr Erkrankungsrisiko. Der Raucherhusten verschwindet oft innerhalb eines Jahres. Nach fünf Jahren vermindert sich die Gefahr eines Schlaganfalls, nach 10 Jahren ist die Gefahr an Lungenkrebs zu erkranken nicht wesentlich höher als beim Nichtraucher. Dr. med. Tibor Schmoller, Lungenfacharzt, Allergologe, Hamburg
Fotos: Cineterra, R. Pohl, All Pets Clinica
Schluss mit Rauchen!
Ana Valadas, Tiermedizinerin in der All Pets Clinica in Almancil
Ist teures Futter besser?
Eine oft von Tierhaltern gestellte Frage lautet: Macht es Sinn, teure Premium-Nahrung für mein Haustier zu kaufen? Und: Sind diese Produkte besser als mein selbst zubereitetes Futter? Die Antwort ist: nicht unbedingt! Wenn man sich Zeit nimmt, die Nahrungsbedürfnisse seines Hundes zu studieren und dabei Größe, Alter, Gewicht, Fitness und Kondition berücksichtigt, kann man erst eine Ernährung ausgewogen gestalten. Und das ist gar nicht so einfach. Alle natürlich gekochten oder rohen Inhaltsstoffe werden in so großen Mengen angeboten, dass man leicht die Übersicht verliert. Die meiste Tiernahrung enthalten Zusatzstoffe, die Haltbarkeit und Qualität verbessern. Der Trend geht aber zu mehr natürlicher Nahrung. Deshalb ist es wichtig beim Kauf von Tiernahrung genau das Etikett zu lesen. Bei Produkten für Hunde und Katzen soll die Nahrung immer Fleisch enthalten, nicht „Fleischmahlzeit“ oder „Tierextrakt“. Die Proteinangabe ist wichtig. Sie sollte möglichst hoch sein, damit es vom Verdauungstrakt besser absorbiert werden kann, denn Hunde und Katzen sind Fleischfresser. Was rein geht, kommt auch wieder raus, und dass sollte kein weicher, stinkender Stuhlgang sein. Das passiert, wenn man hauptsächlich billigstes Hundefutter beim Discounter kauft. Es ist leider so: Man bekommt das, was man dafür bezahlt hat und Geiz ist in diesem Fall leider nicht geil! Den 2. Teil lesen Sie in unserer Januar-Ausgabe
Schlank mit Sauerkraut Sauerkraut ist eine echte Vitaminbombe. Das wusste schon der britische Entdecker und Weltumsegler James Cook. Der klevere Kapitän hatte etliche Fässer davon an Bord und keiner seiner Matrosen erkrankte an der gefürchteten Seefahrerkrankheit Skorbut. Eine Armada von Milchsäurebakterien verwandelt den geschredderten Weißkohl in ein ballast- und nährstoffreiches Supergemüse mit hohem Anteil der Vitamine A, B1, B6, B12, C und K. Rohes Sauerkraut hat eine wohltuende Wirkung auf Darmflora und Darmbakterien. Regelmäßiger Genuss soll sogar Magen- und Darmgeschwüre verhindern. Auf Grund seiner entschlackenden Wirkung wird Sauerkraut zum Wellness-Kohl, denn Hundert Gramm haben nur 18 Kilokalorien und sind eine schmackhafte Beilage zu Bratwurst, Gulasch oder Schupfnudeln. In der Algarve gibt es das “Power-Kraut” bei Lidl, Aldi, Intermarché und Apolónia.
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Regina Schleheck 2006 überzeugte die Autorin mit der Kindheitserinnerung „HeliWein“ die Jury der HapimagZeitschrift „Holiday“, die ihre „einfühlsame Sprache“ und den „Schluss, der den Leser mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück lässt“, hervorhob. Die hauptberufliche Oberstudienrätin und alleinerziehende fünffache Mutter kann bereits einige Auszeichnungen vorweisen. Mittlerweile hat sie sich einen Namen gemacht, u.a. in der Science Fiction mit einigen Short Story-Preisen sowie dem Deutschen Phantastikpreis 2008 für die Hörspielreihe „Mark Brandis“, aber auch in der Krimiszene. Sie gehört dem Netzwerk „Mörderische Schwestern“ und der Krimi-Autorengruppe „Syndikat“ an. Im Herbst 2011 wurde ihr nun der Literaturpreis des deutschsprachigen Literatursalons ALFA zugesprochen, wiederum für eine eher biografische Geschichte mit dem Titel „Elli“. Was lag da näher, als die Preisübergabe mit einem Hapimag-Aufenthalt zu verbinden, bei dem die Autorin nicht nur Lesungen, sondern auch einen Workshop zum biografischen Schreiben anbietet? www.regina-schleheck.de
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Pfalz trifft Portugal
Christine Bernhard gilt als die Front-Frau des ökologischen Weinanbaus in Deutschland und wurde 2011 von Bundeswirtschaftsministerin Ilse Aigner mit dem Förderpreis Ökologischer Landbau ausgezeichnet. Wir haben zusammen mit der weinlaunigen Pfälzerin die Quinta dos Vales besucht, wo sie zum ersten Mal in ihrem Leben Weine der Algarve probierte. Ganz besonders angetan war die Parade-Winzerin vom Marquês dos Vales 2010, einem Roten, der seit dem 16. Oktober auf dem Markt ist und “der ein großes Versprechen verbirgt”, erklärte sie dem Marketing-Manager Erhard Braun
Dompteurin der bunten Geckos Kathi Veninga stammt eigentlich aus Nordbayern und hat dort eine Lehre als Schreinerin gemacht. Irgendwann zog es sie in den sonnigen Süden und landete in Ayamonte, wo sie als Taxi-Fahrerin jobbte. Während ihre Kollegen sich die Wartezeiten mit Lesen oder Schlafen vertrieben, fertigte sie nach einem Lehrbuch kleine Mosaike an. Daraus entwickelte sich im Laufe der Zeit eine richtige Passion. Heute nutzt Kathi ihr Talent und führt Menschen in die wunderbare Welt der Mosaike ein und präsentiert eine Kunst, die bereits in der Antike weit verbreitet war. An ihren Kursen in Faro und Santa Catarina kann jeder teilnehmen und lernen, wie man mit kleinen bunten Steinchen Schalen, Lampen, Tische und Skulpturen herstellt. Infos unter: www.elmundomosaico.com
Fotos: Cineterra, Kathi Veninga, Regina Schleheck, Hapimag-Resort
LEUTE
Wein, Weib & Gesang Rui Virginia ist einer der innovativsten Winzer des Landes, seine Weine sind wahre Bestseller. Modern, schnörkellos und schlicht ist sein Label Quinta da Barranco Longo. Zum 10-jährigen Jubiläum der Premium-Marke lud der Sonnyboy aus Algoz Verwandte, Freunde, Bekannte und Geschäftspartner am SanktMartinstag zu einem rauschenden Fest auf die Burg von Silves ein. Es gab kulinarische Spezialitäten wie Röstkastanien, Iberisches Schwein am Spieß, Weinbergschnecken, Kohlsuppe und Fingerfood vom KochTeam Jonnie Pratt. Eine Live-Band spielte Hits der 70-er und 80-er Jahre und der exzellente Wein, eingeschenkt von schlanker Frauenhand, floss in Strömen. Eigens für dieses Event hergestellten Gläser kosteten 5 Euro. Diese Geldeinnahme geht an Bedürftige in Silves.
Rui Virginia (kl. Foto). Nicht nur seine Weine standen im Fokus
Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei Wenn es um die Wurst geht, kennt der Schwabe keine Sparsamkeit. Da muss die Qualität stimmen. Thomas Weber ist Schwabe, Metzgermeister und für seine Fleisch- und Wurstwaren ist ihm das Beste gerade gut genug. Zudem hat er das Glück, dass seine Metzgerei in Porches Biergarten zum Vila Vita Parc gehört und die schwäbische Frohnatur somit direkten Zugang zu den glücklichen im Freiland gehaltenen Rindern, Schafen und Iberischen Schweinen der Herdade dos Grous hat – Garanten für beste Fleischqualität. Und dass der wackere Thomas nicht nur Münchner Weißwürste, Presssack, Pfefferbeißer, Wiener, Mett und feinste Steaks anbietet, hat sich inzwischen herumgesprochen: Seine Kunden sind qualitätsbewusst und reisen sogar aus Lagos und Faro an.
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WIRTSCHAFT
Soll das Werk den Meister loben
Was Friedrich Schiller als Urbild von der Arbeit und dem Leben in Verse goss, wendet eine Initiative ganz prosaisch zur Wiederbelebung des Einzelhandels an
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enau 40 Jahre, nach dem USPsychologe Wayne E. Oates den Begriff Workaholic prägte, wird in der Algarve der Worklover aktiv. Ein Mensch unter dem Zwang, dauernd zu arbeiten, wird abgelöst von einem, der in der Liebe zur Arbeit versinkt? Ist das nicht nur ein Wechsel der Perspektive? „Nur mit Leidenschaft kann man das, was man tut, richtig und gut machen“, sagt Domingos Pereira. Worklovers krempeln deshalb den gesamten lokalen Arbeitsmarkt um. Das Konzept „mit Liebe, Vision und Ethik“ geht auf Wanderley Codo zurück, Arbeitspsychologe an der Universität von Brasilia. Nicht fronen, sondern frönen. Auf die Algarve übersetzt, peilt Domingos Pereira ein großes Ziel an: „Das Ladensterben bekämpfen, TanteEmma-Läden retten, traditionelles Kunstgewerbe aus verstaubten Souvenir-Ecken holen, die Wochenmärkte aufwerten, neue Kunden gewinnen.“ Sein Weg ist „Robin-Hood-Marketing: Von den Großen nehmen, und zwar die Erfahrung, und sie den Kleinen geben“. Dazu gehören Partnerschaften
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mit Gemeinden und Händlerverbänden und „Offensein für alles“. Pereira bringt Erfahrung mit und ein Diplom in Marketing und Kommunikation, arbeitete zwischen Paris und Porto als Bademeister, Kellner, Kassierer und hat Regale aufgefüllt. Als er hier her kam, war er zunächst Rettungsschwimmer. In Vila Real, Braga, Porto, Lissabon und Portalegre hat er das Projekt Worklovers erfolgreich vorgestellt, in der Algarve fand er in der Stadtverwaltung von São Brás de Alportel Gehör. Dort haben die WochenmarktHändler beim ersten Treffen gelernt, dass sie „miteinander arbeiten müssen, nicht nebeneinander“, berichtet der Fischhändler João Machado. Brot, Fisch und Gemüse kommen schließlich auf den selben Tisch, warum sollten da nicht schon Erzeuger und Verkäufer kooperieren. Internet und soziale Netzwerke als Werbefläche dürfen auch in ihrer lokalen Wirkung nicht unterschätzt werden, doziert
Worklover-Lehrer Pereira. Kommunen müssen gezielt helfen, zumindest für eine Übergangszeit nach Ertragslage gestaffelte Mieten subventionieren und Gewerbetreibenden die demografischen Daten des Ortes und Umfragen zum Kaufverhalten liefern. „Auf Lenkung kann man nicht verzichten“, stellt Pereira fest: Mindestens ein Drittel der Verkaufsflächen müsse für lokale und regionale Händler reserviert bleiben. Auch bei der eigenen Zunft will er etwas ändern: Marketing sei negativ besetzt, wenn es akademisch daherkommt. Es müsse „verständlich und anwendbar“ sein. So soll der Unterschied zwischen Workaholic und Worklover entstehen: Statt sich verbissen mit Dingen zu beschäftigen, die Zeit, Geld und Kraft auffressen und ohne echte Bedeutung sind, als „flexible und soziale Wesen arbeiten“. (http://worklovers.net/andre.fialho; www.facebook.com/worklovers) Henrietta Bilawer
IMMOBILIEN
Fotos: Anabela Polido Macieira, H. Bilawer
Mit der Kraft der Sonne Mit durchschnittlich 300 Sonnentagen im Jahr gehört die Algarve zu den klimatisch verwöhnten Regionen in Europa. Was liegt da näher als die Kraft der Sonne für den Wohnkomfort zu nutzen
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ie Casa ZEN wurde 1937 als ein traditionelles Natursteinhaus von Ti Chico, einem einheimischen Bauern gebaut. Der bescheidene Portugiese ernährte sich von dem was seine Felder und Tiere ihm bescherten. Er produzierte Olivenöl und verkaufte Alfarroba. Damals hatte sein kleines Haus (40m2) noch nicht einmal eine Toilette. Gekocht und geheizt wurde in der Wohnküche am offenen Feuer. In den fünfziger Jahren änderten sich die Ansprüche, und das Haus wurde um ein Bad und drei Zimmer auf 93 Quadratmeter erweitert.
Tio Fransico verstarb, und als ich das das Haus 2009 kaufte, stand es bereits drei Jahre leer. Die Aufteilung der Räume war klassisch. Eingang im Osten, langer Flur bis zum Ende des Gebäudes, Zimmer rechts und links vom Flur abgehend in jedem Raum ein kleines Fenster. Das Haus hatte eine große Veränderung vor sich: die Verwandlung in ein energetisch optimiertes Sonnenhaus. Im ersten Schritt wurden das Energiesparpotential und die Amortisationszeit berechnet. Darauf basierend, wurde das Sanierungskonzept entwick
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Ausgangsdaten: Altes Lehmhaus (90m2), 50 cm Natursteinwände ohne Dämmung, ungedämmtes Ziegeldach, (Holz/Strohunterkonstruktion), Alu-Schiebefenster – einfachverglast Energiekosten: € 1500,00 pro Jahr (allein Heizung) Energiebedarf: 13 500 kWh pro Jahr CO2-Ausstoß: 4,5 t pro Jahr Sanierung: optierte Wärmedämmung von Wand, Dach und soweit möglich Fußböden, Dreifachverglasung der Fenster, Wandheizung in allen Räumen, atmungsaktiver Lehmputz im Innenbereich,14 m2 Solaranlage mit 1600 l Wasserspeicher, Wassergeführter Pellet-Ofen mit Wärmetauscher Energiekosten nach Sanierung: € 18,00 pro Jahr (Heizung und Warmwasser) Energiebedarf: 1800 kWh zu 90-95% solar gedeckt CO2-Ausstoß: jetzt 0,6 t/Jahr
Foto: Anabela Polido Macieira
J.M.Oppermann
elt. Der Grundriss des Hauses wurde heutigem Standart angepasst: Offener Wohn- und Essbereich, großzügiges Schlafzimmer, bewusste Tageslichtplanung und individuell für die Bewohner nach Feng Shui Gesichtspunkten ausgerichtetes Raumbuch. Die bestehenden Baumaterialien habe ich analysiert und in das Sanierungskonzept eingepflegt. Komplett rückgebaut wurde das alte Dach und durch ein wärmegedämmtes Gründach ersetzt. Um eine lichte Höhe von 3,20 Metern zu erreichen, wurde das einstige Satteldach als Tonnendach ausgeführt. Nicht tragende Hochlochziegelwände ließ ich durch massive Lehmsteinwände austauschen und die einfachverglasten Fenster durch Dreifachverglasung ersetzen und erreichte so einen Wärmedurchlasskoeffizienten von 0,7 W/(m2/K). Eine optimiert ausgelegte Heizungs technik, als Kombination von Solaranlage und wassergeführtem Pelletofen beheizt das Haus im Winter und sorgt ganzjährlich für solarbeheiztes Brauchwasser. Der Zementputz wurde komplett abgetragen und im Innenbereich durch diffusionsoffenen (durchlässigen atmungsaktiven) Lehmputz ersetzt. Dies ermöglicht, dass die in den Wintermonaten gespeicherte Feuchtigkeit wieder abgegeben wird und somit in den Sommermonaten die Innenräume ohne energieaufwendige Klimaanlage kühlt. Die Fähigkeit des Lehms Feuchtigkeit aufzunehmen ist zu neun mal höher als die von Gips und bildet einen Klimapuffer in der Wand. Zuletzt wurde die Fassade durch ein Wärmedämmverbundsystem optimiert. Durch eine Investition von rund 50.000 Euro wurde das alte Tio Chico Haus in ein modernes Niedrigenergiehaus mit viel Charme und angenehmem Raumklima verwandelt. Im Sommer ist das Haus angenehm kühl; im Winter trocken und warm. Ideal den Wetterverhältnissen in der Algarve angepasst. Anabela Polido Macieira
Der Weg zum energieautarken Sonnenhaus oder warum 50 cm Lehmwände nicht genug sind
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onnenhäuser gibt es seit gut 20 Jahren in der Schweiz, Deutschland und Österreich mit einem solaren Anteil an der gesamten Wärmeversorgung für Heizung und Warmwasser von 50 bis 100%. Dabei wird zuerst der Energieverbrauch durch Dämmung (Passivhaus-Standart) so weit wie sinnvoll möglich minimiert. Der Wärmebedarf wird dann durch eine thermische Solaranlage in Kombination mit einem Holzofen gedeckt. Diese Gebäude haben sich bestens bewährt, die Zusatzinvestitionen sind längst amortisiert und die Bewohner hochzufrieden! Stellen Sie sich vor: Nie wieder Heizkosten bezahlen! Wenn es in Nordeuropa möglich ist, ein Wohnhaus zu 100% mit Solarenergie zu beheizen, dann gibt es in Portugal keine Ausrede! Mit geeigneten Berechnungsverfahren kann ein Energieberater die erforderlichen Dämmstärken
in Wand und Dach an das Klima in Portugal anpassen und das Zusammenspiel mit der Anlagentechnik optimieren. Das Ergebnis ist z. B. Anabela Polido Macieiras Casa ZEN. Im ersten schritt wird die erforderliche Stärke der Wanddämmung berechnet: Die im Beispiel vorhandene 50 cm dicke Lehmwand hat einen UWert von 1,46 W/(m2*K) – den gleichen Wärmedämmeffekt hat eine 2,4 Zentimetern dicke Styroporschicht! Für ein sonnenhaus in Portugal sollte die Wand 7-mal besser sein, das wird mit 14 cm Außenwärmedämmung erreicht! Lehm ist ein hervorragender Baustoff mit vielen Vorteilen, ersetzt aber keine Wärmedämmung. (Eine Wand nach portugiesischer Standartbauweise ist übrigens noch schlechter als die Lehmwand!) Der U-Wert besagt, wie viel Leistung (in Watt) durch Quadratmeter Wandoberfläche
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bei einem Grad Temperaturdifferenz „verloren“ geht. Um den Wärmeverlust dieser kleinen Wand auszugleichen, muss dem Raum ständig eine Heizleistung von 150 Watt zugeführt werden. Dipl.-Ing. Fredrik v. d. Lancken Dipl.-Ing. Fredrik von der Lancken ist zugelassener Energieberater in Deutschland und Dozent für Anlagentechnik der Handwerkskammer Hannover. www.solar-energy-advise.com
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RECHT
Wir lassen uns scheiden! F ür Scheidungswillige stellt sich die Frage, ob das Verfahren der Scheidung in Deutschland oder Portugal durchgeführt werden kann oder muss. Zur Zeit gilt für die gerichtliche Zuständigkeit innerhalb der Europäischen Union die EU-Verordnung Nr. 2201/2003, kurz Brüssel IIaVO genannt. Diese sieht unterschiedliche Zuständigkeiten vor, die unter Umständen auch wahlweise zur Verfügung stehen. Soweit die Wahl zwischen einem deutschen und einem portugiesischen Gerichtsstand besteht, gilt der Grundsatz „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“, will sagen: Wenn ein zuständiges Gericht eines Staates mit der Scheidungsangelegenheit befasst ist, kann der Ehepartner des Antragstellers nicht mehr das – auch – zuständige Gericht eines anderen Staates anrufen. Sind beide Ehepartner Deutsche, ist immer (auch) ein deutsches Familiengericht zuständig; wenn sie keinen gemeinsamen Aufenthaltsort in Deutschland haben, sondern nur in Portugal ansässig sind, kann ein Scheidungsantrag bei dem Amtsgericht (Familiengericht) Berlin-Schöneberg gestellt werden. Alternativ kann die Scheidung auch in Portugal durchgeführt werden, wenn beide Ehepartner dort ihren gewöhnlichen Aufenthalt haben. Besteht nach der Trennung der Eheleute kein gemeinsamer gewöhnlicher Aufenthalt mehr, kann der Antragsteller die Scheidung in seinem Wohnsitzstaat beantragen, wenn die Eheleute in diesem zuletzt gemeinsam gewohnt haben oder die Scheidung von beiden Eheleuten einvernehmlich beantragt wird. Die Scheidung kann immer in dem Staat beantragt werden, in dem sich der Antragsgegner aufhält. Wer nach diesen Vorschriften die Wahl hat, muss sich also entscheiden. Die Durchführung des Scheidungsverfahrens in Portugal bietet gegenüber dem deutschen Recht in den Fällen einen enormen Vorteil, in denen die Ehegatten über die Scheidung und deren Folgen Einvernehmen erzielt haben. Während auch für die einvernehmliche Scheidung in Deutschland auss-
chließlich das Familiengericht zuständig ist, kann diese in Portugal durch den für das Zivilregister zuständigen Standesbeamten ausgesprochen werden. Für dieses Verfahren spricht dessen Einfachheit, die kürzere Verfahrensdauer und die erheblich geringeren Kosten (kein Anwaltszwang). Allerdings müssen die Ehepartner einen gemeinsam unterzeichneten Antrag stellen und eine Vereinbarung über den Ehegattenunterhalt, die Benutzung der ehelichen Wohnung und die elterliche Sorge für minderjährige Kinder (einschließlich Besuchsrechtsregelung und Unterhalt) vorlegen. Die Wirksamkeit der Vereinbarung über das Sorge-, Umgangsund Unterhaltsrecht für minderjährige Kinder ist von einer Genehmigung der Staatsanwaltschaft abhängig, die vom Standesbeamten eingeholt wird. Wird diese nicht erteilt, geht das Verfahren in eine streitige Scheidung über, für die dann das portugiesische Familiengericht zuständig ist. Nachteile: Die Klärung vermögensrechtlicher Angelegenheiten ist nicht Gegenstand des Verfahrens. Generell gilt für Scheidungsverfahren in Portugal, dass der Versorgungsausgleich nicht durchgeführt wird, das muss vor einem deutschen Gericht geschehen, und die Erlangung von Prozesskostenhilfe ungleich komplizierter ist als in Deutschland. Die in Portugal durchgeführte Scheidung gilt in allen Staaten der Europäischen Union, also auch in den Ländern, die wie Deutschland, eine Scheidung auf dem Verwaltungswege nicht kennen, und zwar ohne förmliches Anerkennungsverfahren. AbschlieSSend ist darauf hinzuweisen, dass die Zuständigkeit in Scheidungssachen in nicht zu ferner Zukunft durch eine neue EU-Verordnung geregelt wird, die einerseits ein einvernehmliches Wahlrecht der Ehepartner vorsieht, andererseits aber alternative Gerichtsstände entfallen lässt. Es wird nämlich als misslich empfunden, dass der Gerichtsstand etwa durch Verlegung des Wohnsitzes im Zuge der Trennung manipuliert werden kann. Kurt Hahn, RA in Faro und Köln
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KLEINANZEIGEN
Termine von A bis V: Dezember Albufeira 11.12. Orquestra do Algarve, Musik von Bach, Haydn und Beethoven, Auditório Municipal, (Maestro: Alim Shakh)
Olhão 17.12. “Sons da Disney” Musical für Kinder um die Figuren von Walt Disney Mercado Municipal, 21.30 Uhr
Aljezur 1. - 4.12. Festival da Batata Doce, Gerichte mit und aus Süßkartoffeln, dazu Kochkurse und Schaukochen, Parque das Feiras
bis 30.12. Figuren aus Keramik des Journalisten, Kunstkritikers und Künstlers José Eliseu, Foyer des Auditório Municipal
Almancil bis 12.12. „O Mundo Encantado“, Bilder von João Paramés, Galeria de Arte, Vale do Lobo Cascais bis 31.12. “O Corpo Tem Mais Cotovelos”, rund 100 Bilder zur symbolisch expressiven Stärke des Körpers, Casa das Histórias Paula Rego Faro bis Ende Dezember: Algarve Turismo, Ausstellung zur 100-JahrFeier der Institutionalisierung des Tourismus in Portugal, Museu Regional do Algarve Fuseta bis 15. 12. zeigt die Galeria Ladora Kunst von Meinke Flesseman, Taran Flaten, Marijike van Baasen, Ana-Luisa Girou. Tel. 916 343 564 Lagoa 13. 12. Alfa-Liratursalon mit Rosemarie Prött, Henrietta Bilawer und Lisa Selvidge, Convento São José, ab 19.30 h Lagos bis 30.12. MALA - Mostra de Artistas de Lagos, GemeinschaftsAusstellung portug. und internationaler Künstler, Centro Cultural Loulé bis zum 6. Januar, Bilder von Paulo Guerreiro, Cha d’arte, Largo Dom Pedro I.
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Dezember/Januar
Faro 10. Dezember, 21.30 h
Portimão bis 31.12. Corrida Fotográfica Schau der besten Fotografien aus dem jährlichen Fotowettbewerb des Stadtrates, städt. Museum
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Fado-Nacht mit der poetischen Musik der schönen Viviane im Teatro das Figuras. Musikgenuss pur. Ticket: 12 € Info: 289 888 100 www.allgarve.pt
São Brás de Alportel 10. 12. Museu de Trajo, XmasKonzert des Chors der Amigos do Meseu und Gastgruppen, 19.30 h 18.12. Museu de Trajo, Jazz mit dem Quartett Duncan Kinnell Eintritt: 10 € (Mitglieder 8 €) 17.00 h Silves 4.12.,11.12. und 18.12. Geführte Besichtigungen der Kathedrale, anschl. kl. Snack, ab. 17 h 17.12. Weihnachtsmarkt und regionale Leckereien in der Deutschen Schule, ab 17 h TAVIRA bis 7. Januar, “Fotografar: A Familia Andrade, Olhares sobre Tavira, Fotografien zeigen vier Generationen der Familie Andrade, Museu Municipal de Tavira Vila do Bispo bis 30.12. Die Mythen der Schwarzen Madonna, Centro de Interpretação
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Anabella’s Kids Parc Spassige Party für Kinder ab 4 Jahre. Oasis Bar Cocktail. Sala Lisboa – FEUER UND EIS Silvesterball – Ein beschwingter Gala-Abend mit Cocktail, Live-Unterhaltung, Musik und Tanz. Smoking erwünscht. Restaurant Ocean Gourmet Silvesterabendessen. Restaurant Atlântico Silvesterabendessen mit Live Musik. Clubhouse VILA VITA Parc’s grosses Silvester-Feuerwerk. Aladin Bar & Lounge (Clubhouse) Discoabend und Mitternachts-Büffet.
NEUJAHR
Restaurant Bela Vita Neujahrs-Brunch.
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