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Kultur & Kreatives
Text & Fotos: Sabrina Marx
Die Geschichte von Kelmis erwacht zum Leben – Projekt „Theater im Museum“ Blickt man aus den Fenstern des Museums Vieille Montagne in den Hinterhof hinaus, so schaut man auf einen Ort, der in der Geschichte von Kelmis eine zentrale Rolle gespielt hat. Direkt hinter dem heutigen Museumsgebäude lag die Galmeigrube Altenberg. Das Mineralgestein Galmei war sehr wertvoll, und aufgrund der grenznahen Lage der Grube kam es bereits im Mittelalter zu Konflikten zwischen den Herrschern. Angefangen beim deutschen Herrscher Sigismund über den Herzog von Burgund und die spanischen Herrscher bis hin zu Maria Theresia, Kaiserin von Österreich, und schließlich Napoleon – sie alle versuchten, die Grube für sich zu beanspruchen.
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Wie sie sich schließlich einigen konnten, was es mit Neutral-Moresnet auf sich hat und welche Rolle eine Badewanne für Napoleon spielt, das alles veranschaulichen Heinrich Heimlich und Olga Blank vom Figurentheater Fithe sowie Museumsleiterin Céline Ruess in einer Theaterszene, die sie gemeinsam mit Robert Schmetz als Team entwickelt haben. Das Projekt „Theater im Museum“ ist eine Kooperation des Museums Vieille Montagne mit dem Figurentheater Ostbelgien und der Theatergruppe Rotnasen aus Kelmis. Im Rahmen von Gruppenführungen wird je nach Alter und Interessenschwerpunkt jeweils eine von zwei Figurentheater- oder Schauspielszenen gezeigt. „Im Anschluss können die Gruppen oder Schulklassen das Museum
weiter erkunden und werden sicher Personen aus den Theaterszenen wiederfinden“, so Céline Ruess. Diese Führungen können über das Museum gebucht werden. Die heutige Lütticher Straße in Kelmis zeichnet sich außer durch einige Fußgänger vor allem durch einen stetigen Durchgangsverkehr aus. Doch wie sah die Straße um 1900 aus? Welche Leute waren damals unterwegs und was trieb sie an? Parallel zur aktuellen Szenerie zeigt eine zweite Theaterszene, was auf der belebten Straße um 1900 los war. Denn zu dieser Zeit war die Straße noch ein Ort der Begegnung – Menschen kamen zusammen und interagierten. Stimmungsvoll führt eine originale Drehorgel von 1900 in die Szene