KiZ-ePaper Nr. 26/2021

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FRANZ LITZLBAUER

Nr. 26 I 1. Juli 2021 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,50 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 76

Benedikt bewegt Körper und Seele Von Passau bis Spital am Pyhrn (Bild) und dazwischen von Kloster zu Kloster verläuft der Benedikt-Pilgerweg in Oberösterreich. Seite 14

Schwerpunkt Diözesan-Reform

Die fünf Pionierpfarren Domkrippe. Die Gemälde der Domkrippe wurden aufwändig restauriert. Seite 7

Kunst und Kultur. Unverwechselbare Kunst in St. Pius in Peuerbach. Seite 28

auf den Seiten 3 bis 5


2 Meinung KOMMENTAR

1. Juli 2021

Die Solidarität der Pioniere

Hochzeitsglocken

Am vergangenen Freitag hat das Konsistorium, das Beratungsgremium des Bischofs, die fünf Pionierpfarren für die neue Pfarrstruktur der Diözese Linz ausgewählt. Aus 486 sollen ja innerhalb der nächsten Jahre 40 neue Pfarren werden, wobei die bisherigen Pfarren als Pfarr(teil)gemeinden bestehen bleiben. Damit ist klar, dass hier kein radikaler Kürzungsplan umgesetzt, sondern eine Verschiebung zwischen Struktur einerseits und christlichem Gemeinschaftsleben andererseits vorgenommen wird. „Pfarrgemeinden sollen leben“, lautet ein altes Motto, das auch weiterhin stimmt: Wo Menschen vor Ort Kirche sind, soll und wird das auch weiterhin so sein. Entlastet werden sie von Aufgaben, die man auf die nächste Ebene weiterreichen kann. Das entspricht dem kirchlichen Prinzip der Subsidiarität. Gleichzeitig ist das neue Pfarrennetz auch ein Sicherheitsnetz. Sollte eine Pfarr(teil)-

„Ja“, Ringe, Küsse, Konfetti – nach Corona wird wieder geheiratet. Ehevorbereitung will die Kompetenz der Brautleute stärken, sodass sie einander das Sakrament der Ehe nicht leichtfertig spenden. Die Bischofskonferenz geht mit ihrem neuen Konzept noch einen Schritt weiter: Da viele Paare keinen Bezug zum Gottesdienst haben und ihre eigene Eheschlie-

monika.slouk@koopredaktion.at

ßung etwas hilflos mitfeiern, werden sie künftig vor der Hochzeit zu Gottesdiensten eingeladen und freundlich, offen und sensibel mit den Üblichkeiten der Pfarrgemeinde vertraut gemacht. Wer aber wird das machen? Das alte neue Zauberwort der Kirche heißt „Ehrenamt“ und lässt vielen die Haare zu Berge stehen, weil Ehrenamtliche entweder schwer zu motivieren oder mit Arbeit eingedeckt sind. Andererseits: Je konkreter und kommunikativer die Aufgabe, umso eher finden sich Freiwillige dafür. Oft sind es Frauen, die sich in den unbezahlten Dienst der guten Sache stellen. Gott möge es ihnen vergelten. Die Arbeitsgruppe, die sich das neue Konzept ausgedacht hat, hat gute Arbeit geleistet – aber fünf von sechs Mitgliedern waren Männer. Bei aller Liebe: So ein Ungleichgewicht dürfte im 21. Jahrhundert nicht mehr passieren.

gemeinde Aufgaben nicht mehr erledigen können, gibt es immer die größere Einheit Pfarre, die Seelsorge sicherstellt. Fünf Gruppen von Pfarrgemeinden machen sich nun auf den Weg, diese neue kirchliche Struktur, die bisher nur auf dem Papier existiert, konkret zu gestalten und zu erproben. Das ist eine ganz besondere Solidarität nicht nur mit der Diözese, sondern vor allem auch an allen anderen Pfarren. Denn von den Erfahrungen der Pioniere können alle anderen profitieren.

HEINZ NIEDERLEITNER

Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at

KOPF DER WOCHE: MIGUEL BEZOS, FLÜCHTLING, MANAGER UND MÄZEN

Millionenfacher Dank Der ehemalige Flüchtling Miguel Bezos, genannt Mike Bezos, spendete einer katholischen Schule im US-Bundesstaat Delaware 12 Millionen US-Dollar (10 Millionen Euro).

MOLLY RILEY / AFP / APA

MONIKA SLOUK

KirchenZeitung Diözese Linz

Die Salesianum School in Wilmington, Delaware, habe Mike beherbergt und unterrichtet, als er Anfang der 1960er-Jahre nach der Revolution als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling aus Kuba ankam, berichtet das katholische US-Portal CNS. Bezos war demnach einer von mehr als 14.000 Minderjährigen, die durch die „Operation Peter Pan“, ein von der katholischen Kirche und der US-Regierung organisiertes Programm, in die USA gebracht wurden.

„Deine Ausbildung gehört immer dir.“ MIKE BEZOS

Großartiger Salesianer. „Ich bin sicher, Sie haben traurige Geschichten über die schrecklichen Erfahrungen gehört, die einige der Peter-Pan-Kinder hatten“, sagte Bezos 2016 in einem Interview des Smithsonian National Museum of American History. Doch der Umgang des für ihn und andere in Wilmington verantwortlichen Salesianerpaters James Byrne sei „eine großartige Erfahrung“ gewesen. „Bis heute sind viele von uns noch miteinander im Kontakt und besuchen uns ab und zu“, erzählte Bezos. Pater Byrne starb 2020. Bezos‘ Spende soll laut Bericht für ein nach dem Ordensmann benanntes Stipendium verwendet werden. Bildung. Nach seiner Schulzeit studierte Bezos an der Universität von Albuquerque. „Deine Ausbildung gehört immer dir“, ist ein beliebtes Zitat des späteren Ingenieurs und Managers eines US-Mineralölkonzerns. „Wenn du sie hast, kann sie dir niemand nehmen.“ Mike Bezos ist außerdem Mitbegründer und Vizepräsident der „Bezos Family Foundation“, Großvater von elf Enkelkindern und hat als Stiefvater den heute reichsten Mann der Erde, Jeff Bezos, aufgezogen. SLOUK


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Thema 3

1. Juli 2021

Neue Pfarrstrukturen für die Diözese Linz

Das sind die fünf Pionierpfarren Dekanat Eferding Pfarrgemeinden: Alkoven, Aschach an der Donau, Eferding, Haibach ob der Donau, Hartkirchen, Maria Scharten, Prambachkirchen, Schönering, St. Marienkirchen an der Polsenz, Stroheim Gesamtzahl Katholiken: 24.374 (Stand Jänner 2021)

Dekanat Schärding Pfarrgemeinden Brunnenthal, Esternberg, Freinberg bei Schärding, Münzkirchen, Schardenberg, Schärding, St. Florian am Inn, St. Marienkirchen bei Schärding, St. Roman, Suben, Vichtenstein, Wernstein Gesamtzahl Katholiken: 21.096 (Stand Jänner 2021)

Dekanat Linz-Nord Pfarrgemeinden: Linz-Christkönig, Linz-Heiliger Geist, LinzSt. Leopold, Linz-St. Magdalena, Linz-St. Markus, Linz-Stadtpfarre Urfahr, Linz-Pöstlingberg Gesamtzahl Katholiken: 24.224 (Stand Jänner 2021)

Dekanat Braunau Pfarrgemeinden: BraunauMaria Königin, Braunau-Ranshofen, Braunau-St. Franziskus, Braunau-St. Stephan, Burgkirchen, Gilgenberg, Handenberg, Mauerkirchen, Mining, Neukirchen/Enknach, Schwand/I., St. Georgen am Fillmannsbach, St. Peter am Hart, Überackern Gesamtzahl Katholiken: 19.628 (Stand Jänner 2021) Am Freitag, den 25. Juni haben Bischof Manfred Scheuer und das Konsistorium die fünf ersten neuen Pfarren festgelegt. Aus den bisherigen Dekanaten Braunau, Eferding, Linz-Nord, Schärding und Weyer werden die ersten Pfarren der neuen

Dekanat Weyer Pfarrgemeinden: Gaflenz, Großraming, Kleinreifling, Laussa, Losenstein, Maria Neustift, Reichraming, Ternberg, Weyer Gesamtzahl Katholiken: 15.368 (Stand Jänner 2021) Pfarrstruktur. Die 52 bisherigen Pfarren bleiben als Pfarrgemeinden bzw. Pfarrteilgemeinden bestehen. Zählt man die Pfarren, dann sind 10,7 Prozent der 486 bisherigen Pfarren in diesen ersten Reformschritt eingebunden. Geht man von der Katholik/-

innenzahl aus, sind es 11,2 Prozent. Die von der Katholik/innenzahl her größte involvierte Pfarre ist Eferding mit 6.509 Personen (Stand Jänner 2021), die kleinste St. Georgen am Fillmannsbach (Bezirk Braunau) mit 345.

Der Umstiegsprozess in die neue Struktur ist für jede „Pfarre neu“ auf zwei Jahre angelegt. In den kommenden sechs Jahren sollen nach und nach sämtliche derzeitige Pfarren in die neue Struktur überführt werden. FORTSETZUNG AUF SEITE 4

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4 Thema

1. Juli 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Pionierpfarren in der Diözese Linz

Die neuen Pfarren werden jetzt Im September 2021 starten die fünf ausgewählten Dekanate (siehe Seite 3) mit der Vorbereitungsphase am Weg zur „Pfarre neu“. Die Errichtung der neuen Pfarre erfolgt nach einem Jahr. PAUL STÜTZ, JOSEF WALLNER UND HEINZ NIEDERLEITNER

Die fünf Pionierpfarren wurden anhand mehrerer Kriterien ausgewählt, zum Beispiel, dass sowohl Stadt- als auch Landgebiete in der ersten Gruppe dabei sind, erläutert Generalvikar Severin Lederhilger. Meist haben in den Gebieten bereits Dekanatsprozesse oder Dekanatsvisitationen stattgefunden. „Die Rückmeldungen aus den Pfarren haben uns das Signal gegeben, dass sich hier motivierte Menschen auf den Weg machen wollen, in missionarischer Weise ihr Christ- und Kirche-Sein miteinander zu leben“, sagt Lederhilger. Man habe bewusst mit einer kleineren Gruppe anfangen wollen, „um Erfahrungen zu sammeln und in der Begleitung auf überraschend auftauchende Fragen gut reagieren zu können“. Es gibt auch Dekanate, die sich bewusst erst für das kommende Jahr gemeldet haben, zu denen auch jene gehören werden, die momentan noch nicht zum Zug gekommen sind. In fünf bis sechs Jahren soll nach Möglichkeit die gesamte neue Pfarrstruktur der Diözese gebildet sein. „Die neue Struktur in der Spannung zwi-

Maria Neustift wird Teil der Pionierpfarre Weyer.

schen Beheimatung vor Ort und verstärkter Zusammenarbeit über bisherige Grenzen hinweg sehe ich als den notwendigen Rahmen, in dem das bunte Bild von Kirche im seelsorglichen Raum erst noch gemalt wird“, sagt der Generalvikar. Eine gewisse Unsicherheit gelte es da jetzt auszuhalten. Aber: „Die Kirche hat in der Spur Jesu immer die passenden Wege gefunden, indem sie Bewährtes weitergeführt und Neues aufgegriffen hat“, ist Lederhilger überzeugt. Für die künftigen Pfarren werden im Rahmen eines Pastoralkonzepts auch pastorale

ADOBE/ALEXJ.REED

Orte wie die Betriebsseelsorge, Bildungshäuser, Krankenhausseelsorge und Jugendhäuser mitgedacht. Geleitet werden sie von einem Pfarrer mit zwei Pfarrvorständen. Vor Ort bleibt die Arbeit der Priester, Diakone, Pastoralassistent/innen und natürlich der Ehrenamtlichen wesentlich. Die Pfarrteilgemeinden bilden – so weit dies nicht schon geschehen ist – Seelsorgeteams aus hauptund ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen. Ebenfalls am 25. Juni 2021 wurden im Konsistorium für fast alle Dekanate die neuen Dekanatsgrenzen beschlossen.

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Hoffnung auf Personal

Durch die Pfarren pilgern

Neue Perspektiven

„Ein bisschen unsicher, aber voller Hoffnung“ ist Paulinus Anaedu. Er ist Dechant von Eferding und Pfarrer für sieben Pfarren. Im Dekanat herrscht eine prekäre personelle Situation und Dechant Paulinus ist zuversichtlich, durch den neuen Weg mehr Personal zu bekommen. Das geplante System würde das vorsehen. Er hofft, dass die Menschen wirklich eine Verbesserung spüren. Ein wenig mit Sorge erfüllt ihn die Anforderung, genug Ehrenamtliche für die Seelsorgeteams zu finden.

Martin Brait, Dekanatsassistent von Schärding, freut sich, dass Schärding zu den Pionierpfarren zählt. Seit dem Dekanatsprozess 2010 ist das Bewusstsein gewachsen, über den eigenen Kirchturm hinauszuschauen. Aber nun ist es für ihn hoch an der Zeit, die Zusammenarbeit auch strukturell zu verankern. Für den Fall, der jetzt eingetreten ist, hat Brait bereits eine Auftaktveranstaltung „ein wenig vorgeplant“. Im September wird das Dekanat zu einer Pilgerwanderung durch alle zwölf Pfarren laden.

Die Entscheidung, dass das Dekanat Schärding eine Pionierpfarre wird, verbindet Iris Gumpenberger, die sich ehrenamtlich in der Dekanatsleitung engagiert, mit der Hoffnung auf frischen Wind: „Das ist Anlass, Dinge neu durchzudenken und offener auf die Menschen zuzugehen.“ Sie hofft, dass man nicht nur versucht, an ein paar Schrauben zu drehen, sondern dass sich neue Perspektiven eröffnen. Auch wenn der Weg mit zusätzlicher Arbeit verbunden ist, findet sie ihn motivierend.


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Thema 5

1. Juli 2021

Was die Pionierpfarren erwartet

Der Fahrplan in die Zukunft

konkret

Aus dem Dekanat Linz-Nord wird eine Pionierpfarre. ADOBE/KARIN

Die bisherigen Schritte am Zukunftsweg • Die Auftaktveranstaltung zum Zukunftsweg fand am 11. November 2017 mit Bischof Manfred Scheuer statt. • Danach wurde das Modell in ca. 90 Resonanztreffen in allen Regionen der Diözese diskutiert und überarbeitet. • Im Jänner 2020 stimmten 94,5 Prozent der 186 mitstimmenden Delegierten für das erarbeitete Modell. • Bischof Scheuer trifft nach Gesprächen im Vatikan am 1. Febuar 2021 die Entscheidung für das Reformmodell. • 25. Juni 2021: Die fünf Pionierpfarren werden im Konsistorium festgelegt.

Bei Martin Schachinger laufen die Fäden für die Umsetzung der Pfarrreform zusammen. Er erklärt die anstehenden Schritte für die Pionierpfarren.

Schachinger: Es wird keine zen-

Was sind nun die ersten Schritte auf dem Weg zur Pfarre neu? Martin Schachinger: Gemein-

Knackpunkt ist das Seelsorgeteam, das jede Pfarrgemeinde der Pionierpfarren benötigt. Ist das möglich? Schachinger: Bis September 2022

sam mit Gemeindeberater/innnen und inhaltlichen Begleiter/innen, die die Diözese für jede neue Pfarre stellt, und dem Kernteam um Dechant und Dekanatsleitung soll sich jede Pfarrgemeinde mit den Inhalten des Zukunftsweges und ihrer Situation auseinandersetzen. Dabei lautet die Frage: Was führt zu den Menschen und in die Zukunft? Was soll das Ergebnis dieses Prozesses sein? Schachinger: Dass aus der Analy-

trale Pfarrkirche geben, sondern die Kirche jeder Pfarrgemeinde ist Versammlungsort der Gläubigen vor Ort.

soll für jede Pfarrgemeinde der Pionierpfarren ein Seelsorgeteam so weit stehen, dass sie unter Begleitung die Arbeit aufnehmen können. Wenn es sich wo spießt – sind wir da, um zu helfen, Lösungen zu finden. Rechnen Sie mit Widerständen? Schachinger: Ich orte eine große

Bereitschaft auch bei ursprünglichen Skeptikern, die Entscheidung unseres Bischofs mitzutragen. Aber Stolpersteine wird es schon geben.

se ein Pastoralkonzept entsteht und konkrete Schwerpunktsetzungen getroffen werden. In diesem Prozess sollen auch der Name und der Pfarrpatron der neuen Pfarre festgelegt werden. Und, wo das Pfarrbüro angesiedelt werden soll. Was ist mit einer Pfarrkirche?

Martin Schachinger leitet die Stabsstelle Territorialreform. PRIVAT

„Wir sind gut aufgestellt“

Neuer Pfarrer von außen

„Logische Pionierpfarre“

Zuversichtlich startet das Dekanat Linz-Nord in das Vorhaben Pionierpfarre, meint Zarko Prskalo, Dechant von Linz-Nord. Ob es eine Art Hauptkirche für gemeinsame Feiern geben soll, kann er noch nicht sagen. Er rechnet damit, dass die Anzahl der Gottesdienste in der Pionierpfarre insgesamt „eher reduziert“ wird. „Wir sind gut aufgestellt“, meint Prskalo über das Dekanat, in dem derzeit drei aktive Priester plus vier Aushilfspriester wirken. Die Reform sieht er als einzige Möglichkeit, „anders geht es gar nicht“.

„Das Dekanat ist gut zusammengewachsen“, sagt Regina Nagler, Dekanatsassistentin von Weyer, über die neue Pionierpfarre. In den neun Pfarrgemeinden gibt es jeweils bereits zumindest zwei Ehrenamtliche mit Seelsorgeteamausbildung. Wer neuer Pfarrer wird, ist hingegen noch komplett offen, da sich die Priester im Dekanat im neuen Modell eher in der Rolle von Vikaren sehen würden, meint Nagler. Der neue Pfarrer von Weyer wird also mit ziemlicher Sicherheit von außen kommen.

„Wir haben intensiv darauf hingearbeitet“, sieht Dechant Gert Smetanig Braunau als „logische Pionierpfarre“. Besonders die Ehrenamtlichen würden schon mit viel Elan auf den Start der Umsetzung warten. In den 14 Pfarrteilgemeinden werden ab Herbst vier aktive Priester plus ein Kaplan zur Verfügung stehen. „Ich selbst möchte mich als Pfarrer für die Pionierpfarre bewerben“, sagt Smetanig. Der neue Name stehe noch nicht fest, es müsse jedenfalls nicht unbedingt Braunau sein. FOTOS: PRIVAT (6)


6 Kirche in Oberösterreich STENOGRAMM

1. Juli 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Ökumenische Sommerakademie heuer als Online-Veranstaltung

Lerneffekt in der Pandemie Kaplan Christoph Sperrer

PRIVAT

Nachtrag Priester. Zu den Neupriestern aus OÖ des Jahres 2020/21 gehört auch Christoph Sperrer. Da seine Daten für die Präsentation der Neupriester für die letzte Ausgabe nicht rechtzeitig eingetroffen sind, hier der Nachtrag: Sperrer, geboren 1991, stammt aus Wels, er wurde am 2. Oktober 2020 in Rom für die Erzdiözese Wien zum Priester geweiht. Er ist Kaplan in Kirchschlag in der Buckligen Welt und in Bad Schönau sowie Jugend- und Kinderseelsorger. Evangelische Jugend. Beim Sonder-Diözesanjugendrat am 19. Juni in Traun wählten die Vertreter/innen der Evangelischen Jugend OÖ die 37-jährige Diplomtheologin Sibille Schöntauf zu ihrer neuen Diözesanjugendreferentin. Der bisherige Diözesanjugendreferent Werner Graf (61) wechselt nach 31 Jahren Jugendarbeit ins Evangelische Pfarramt in Haid. Die Evangelische Jugend OÖ. ist die größte evangelische Jugendorganisation Österreichs. Mit ihren acht Hauptamtlichen – davon fünf Zivildiener – und 14 teilamtlichen Mitarbeitenden erreicht sie mit ihren außerschulischen Angeboten 2.350 Heranwachsende. Probeläuten. Der Mariendom in Linz besitzt das einzige vollständig erhaltene Großgeläute aus der Zeit um 1900 im gesamten deutschen Sprachraum. Nun werden die Glocken einer umfassenden Befundung unterzogen. Dafür wird es von 29. Juni nachmittags bis 2. Juli 2021 zu unregelmäßigem Glockenläuten kommen.

„Corona: Lernen aus der Krise. Anfragen an die Kirchen“ lautet der Titel der heurigen, im Internet stattfindenden „Kurzfassung“ der Ökumenischen Sommerakademie. Die Teilnahme ist kostenlos. Nachdem die traditionsreiche Ökumenische Sommerakademie 2020 der Coronakrise zum Opfer fiel, findet sie heuer in besonderer Form statt, nämlich im Online-Modus. Am 15. Juli sprechen der Historiker Josef Eh-

mer (Universität Wien) und die Theologin Isabella Guanzini (Katholische Privat-Universität Linz) über den tatsächlichen oder vermeintlichen Lerneffekt in der Krise. Die ausnahmsweise Zentrierung der heurigen Akademie auf zwei Vorträge samt Diskussion ist der Corona-konformen Durchführung im Internet geschuldet. Zunächst nimmt der Geschichtswissenschaftler Ehmer in seinem Vortrag in den Blick „wie Gesellschaften auf Krisen reagieren“. Tatsächlich ist ja die Corona-Pandemie keineswegs die erste derartige Krise. „Gott in der Krise – ein theologischer Blick“, lautet der Vortrag der Theologin Guanzini. Nach den Vorträgen diskutieren mit den Vortragenden Bischof Andrej Cilerdzic von der serbisch-orthodoxen Kirche, Superintendent Gerold Lehner von der evangelischen Kirche A.B. und Generalvikar Severin Lederhilger von der katholischen Diözese Linz.

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Kein Experimentaltheater, sondern eine Schauspielprobe mit Coronamaske SWEN PFÖRTNER / DPA / PICTUREDESK.COM

X  Die Sommerakademie im Online-Modus findet am 15. Juli 2021 zwischen 17 Uhr und 19 Uhr statt und kann unter anderem über www.kirchenzeitung.at kostenlos mitverfolgt werden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

KFB wählte neue Leitung Wels. Die Katholische Frauenbewegung OÖ wählte bei ihrer Diözesankonferenz am 26. Juni 2021 im Bildungshaus Schloss Puchberg in Wels ihre ehrenamtliche Leitung. Paula Wintereder aus Neukirchen am Walde wurde als Vorsitzende eindrucksvoll im Amt bestätigt, ebenso Karin Limberger aus Pennewang als Stellvertreterin. Neu im Team ist die Angestellte Christa Steinbüchler (im Bild rechts) aus Niederneukirchen als weitere stellvertretende Vorsitzende. Sie folgt auf Susanne Lehner aus Hörsching. WAKOLBINGER

KUL-Preise verliehen Linz. Acht Maturant/innen erhielten vergangene Woche den von der KirchenZeitung unterstützten KUL-Preis bzw. KUL-Anerkennungspreis 2021 für ihre Vorwissenschaftlichen Arbeiten in Religion, Philosophie oder Kunstwissenschaft: Andreas Bernhard, Annika Böhm, Cosima Spieß, Magdalena Haider, Anna Mercedes Köfler sowie Jonas Mayrhofer, Tina Schmitsberger und Laurens Seemann. Verliehen werden die KUL-Preise von der Katholischen Privat-Universität und dem Schulamt der Diözese Linz. EDER


KirchenZeitung Diözese Linz

Kirche in Oberösterreich 7

1. Juli 2021

Letzte Handgriffe an den bereits wieder eingebauten Hintergrundbildern.

Frisch restauriert warten die Bilder jetzt auf den Landschaftsaufbau davor.

KIZ/NIE (4)

Hintergrundbilder der Linzer Domkrippe sind fertig restauriert

Orientalische Aussichten Die Renovierung der Linzer Domkrippe schreitet zügig voran: Seit vergangener Woche hängen die großen Hintergrundgemälde wieder an ihrem Platz. In der Domkrypta ist es kühl, aber die nahöstlichen Ansichten auf den Kulissengemälden der Krippe erinnern fast ein bisschen an die Sommerhitze vor dem Mariendom. Ein Jahr lang waren die Bilder des Linzers Andreas Strickner zur Restaurierung in Wien, nun nehmen Michael Vigl vom Bundesdenkmalamt, Restauratorin Andrea Kappes und eine Kollegin den Feinschliff vor. Von den vielen Komponenten der Domkrippe waren die Gemälde die am stärksten angegriffenen Teile. Nicht nur, dass sie schon bei der Übersiedlung der Krippe 1921 in die Krypta stark beschnitten worden waren

Dominik Juchum von Digilithic digitalisiert die renovierte Gloriole.

und auch so manche unsachgemäße Reparatur zu sehen war, wie Michael Vigl berichtet. Auch das feuchte Klima in der Krypta setzte den Gemälden zu. Sie waren stark vom Schimmel angegriffen. Während der Restauration wurde das, was die Zeit überdauert hat, auf ein neues Trägermaterial aufgebracht – in einem sehr aufwendigen und ausgeklügelten Verfahren. Die fehlenden Teile werden durch die Aufbauten der Krippe nicht zu sehen sein. Nächste Schritte. Michael Vigl, stellvertretender Leiter der Abteilung für Konservierung und Restaurierung im Bundesdenkmalamt, zeigt sich gegenüber der KirchenZeitung mit dem Ergebnis sehr zufrieden und lobt auch die anderen Arbeitsschritte des Projekts Domkrippe. Denn nach den Gemälden wird nun auch die Landschaftsarchitektur der Krippe wieder aufgebaut. Zum Schluss kommen die vom Münchner Künstler Sebastian Osterrieder geschaffenen Figuren an ihren Platz, sodass zu Weihnachten die Krippe vollständig zu sehen sein wird – auch im Internet: Waren manche Figuren im Vorjahr schon virtuell erlebbar, so wird heuer die gesamte Krippe in Zusammenarbeit mit dem Ars Electronica Center digitalisiert. Derzeit laufen die Arbeiten zur Digitalisierung des Gloriolen-Kranzes. NIE X  www.krippeimdom.at

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So sah das oben gezeigte Bild vor der Restaurierung aus. BDA/AUFNAHME IRENE HOFER

In der Krypta an der Arbeit: Restauratorin Andrea Kappes und Michael Vigl vom Bundesdenkmalamt


8 Lebendige Kirche

1. Juli 2021

STENOGRAMM

Barfuß aus Protest

Nach der Brandlegung. Die Pfarrkirche St. Peter ist jetzt neu renoviert. PFARRE

Linz-St. Peter. Nach einem verheerenden Brand am 28. März war die Pfarrkirche St. Peter im Linzer Stadtteil Spallerhof lange Zeit gesperrt (die KirchenZeitung berichtete). Die Gottesdienste mussten bis Ende Mai am Kirchenplatz abgehalten werden. Doch nun konnten die langwierigen Renovierungsarbeiten abgeschlossen werden. Am Sonntag, den 27. Juni feierte die Pfarre die fertige Renovierung mit einer Festmesse mit Bürgermeister Klaus Luger und Vizebürgermeisterin Karin Hörzing. Die Gesamtkosten betragen rund 100.000 Euro. 80.000 Euro sind durch die Versicherung gedeckt. Die restlichen Kosten muss die Pfarre über Spenden finanzieren.

KirchenZeitung Diözese Linz

Harald Purkart auf dem Weg nach Wien. Hier am Bild ist er gerade im Linzer Wasserwald unterwegs. KIZ/PS

Protestaktion. Die Schuhe drückten ihn auf einer Bergwanderung so, dass er sie kurzerhand wegschmiss und seinen Weg barfuß fortsetzte. Das war im Jahr 2007. Seither ist der Vorarlberger Harald Purkart meistens ohne Schuhe unterwegs, wobei er inzwischen die Langstrecke bevorzugt. Rekordverdächtig lange läuft er derzeit barfuß quer durch Österreich – und das aus gutem Grund. Er marschiert aus Protest gegen die Zustände in den Flüchtlingslagern an den EU-Außengrenzen von Vorarlberg nach Wien, vergangene Woche machte er unter anderem in Wels und Linz Station. „Manche Menschen laufen um ihr Leben, ich laufe für mehr Menschlichkeit“, sagt der Pensionist. Die beschämende Haltung der österreichischen Regierung, keine Flüchtlinge aufnehmen zu wollen, motiviere ihn dazu. Allein unterwegs ist Harald Purkart nur teilweise, bei manchen Etappen wird er von Gleichgesinnten begleitet. „Viele Menschen links und rechts des Weges konnte ich treffen, mit ihnen sprechen, mit ihnen fühlen. Ich bin gerührt von der Kraft und Ausdauer, die sie an den Tag legen,“ erklärt Purkart. P.S..

Die kurze, aber bewegte Geschichte von Münichholz Drei Gedenktafeln an der Kirche von Steyr-Münichholz dokumentieren die außergewöhnliche Entstehung und Geschichte der Pfarre. Nach dem Gottesdienst am 12. Juni 2021 hat Pfarrer Franz Benezeder drei Tafeln gesegnet, die an der Außenwand der Kirche angebracht und von Rosa Hieß, Gemeinderätin der Stadt Steyr, und Pauline Leitner, Obfrau des Pfarrgemeinderates, enthüllt wurden. Das Denkmal würdigt den Jesuiten P. Josef Meindl, der

1941, in der Zeit des Nationalsozialismus, begann, die Pfarre aufzubauen und trotz aller Schikanen und Behinderungen erfolgreich war. Meindl gilt als ein Pionier der Arbeiterseelsorge. Da er in Steyr heute weitgehend vergessen ist, hat der Theologe Karl Ramsmaier eine Broschüre zu Meindl verfasst.(Die KirchenZeitung hat sie bereits vorgestellt.) Weiters werden die drei Kirchenbauten der Christkönigspfarre Münichholz beschrieben: von der Barackenkirche über das

Die Pfarrgemeinderatsobfrau Pauline Leitner (links) und die Gemeinderätin Rosa Hieß, die die Gedenktafeln finanzierte. DEICHSTETTER

1946 eingeweihte Gotteshaus bis zur heutigen Pfarrkirche, deren Grundstein 1964 gelegt wurde. Mit der Kirchweihe 1946 war auch die Übergabe des Pfarrgebiets von der Diözese St. Pölten an die Diözese Linz verbunden.

Die dritte Erinnerungstafel ist ein Dank an die Priester der Ordensgemeinschaft der „Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria“, die von 1947 bis 2017 der Pfarrgemeinde am Stadtrand von Steyr vorstanden. JOSEF WALLNER


KirchenZeitung Diözese Linz

Pfarren & Regionen 9

1. Juli 2021

Die Erfahrungen des ugandischen Priesters Ronald Kigozi

„Europa ist für uns der Himmel auf Erden“ Der ugandische Priester Ronald Kigozi beschreibt in seinem Buch, wie ihm die Kirche einen Weg aus der Armut gewiesen hat. Aushilfspriester in Linz statt Lehrer im Priesterseminar in Uganda. Ronald Kigozi hat aufgrund der Coronapandemie im vergangenen Herbst seine Pläne geändert und den Aufenthalt in Oberösterreich um mehrere Monate verlängert. Ursprünglich wollte er eigentlich bald nach der Ferienzeit nach Afrika zurückkehren. „In Uganda hätte ich aber nur im Lockdown zuhause sitzen dürfen und nicht meine Schüler unterrichten. Da ist es sinnvoller, dass ich hier geblieben bin“, erzählt Ronald Kigozi. Im Dekanat Linz-Nord feiert er in jenen Pfarren Messen, wo er gerade gebraucht wird. Dabei hat der ugandische Priester bereits die letzten Jahre seine Sommer als Aushilfe in mehreren Pfarren in Linz und im Mühlviertel verbracht. Dritte Welle in Uganda. Im Frühling hat er seiner Heimat einen kurzen Besuch abgestattet. „Uganda kämpft mit der dritten Coronawelle“, berichtet der 43-jährige Priester. Nur etwas mehr als ein Prozent der Bevölkerung ist in Uganda geimpft. „Das Gesundheitssystem ist mit dem in Europa nicht vergleichbar. Ich hoffe, dass die entwickelten Länder mit Impfstoff helfen“, sagt Ronald Kigozi. Der Impfstoffmangel in Uganda zeige jedenfalls die ungleiche Verteilung von

Ronald Kigozi. Wer sich für sein Buch interessiert, kann es bei ihm unter donkigoziron@gmail. com bestellen. PRIVAT

Wohlstand auf der Welt auf. Der Reichtum in Österreich mache aber nicht automatisch glücklich, meint Roald Kigozi, der noch bis Ende August in Linz bleiben wird. Für ihn lieferte diese Beobachtung die Hauptmotivation ein Buch über sein Leben zu schreiben, das die große Armut aufzeigt, in der er selbst aufgewachsen ist. „Für uns in Uganda ist Europa der Himmel auf Erden und jeder betet und hofft, dass er in diesen Himmel kommen kann.“ Dass Ronald Kigozi das Traumziel Europa erreicht hat, verdankt er der Kirche, wie er selbst sagt: „Ich bin, was ich bin, weil ich Priester bin, sonst hätte ich keine Chance.“ Die katholische Kirche habe ihm durch die Ausbildung zum Priester den Ausstieg aus der Armut ermöglicht. Außerdem konnte er als Jahrgangsbester in Rom studieren, um sein Doktorat in Bioethik zu machen. Das Gute, das ihm widerfahren ist, will er nun wieder zurückgeben. Er engagiert sich in mehreren Entwicklungshilfeprojekten in Uganda, die sich um den Bau einer Schule oder die Bohrung von Brunnen kümmern. PAUL STÜTZ

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IM LEBENS-SPIEGEL Fans „Ich bin ein Rapidler“, sagt einer. „Und ich einer von Austria.“ LASK, Ried und WSG Tirol haben sie natürlich auch. Ihre Fans. „Anhänger“ sagt man etwas altmodisch. „Anhängerinnen“ natürlich auch. Was macht den Fan zum Fan? Warum dieser und kein anderer Verein? Sogar Bischöfe und andere Promis fühlen sich gelegentlich gehalten, sich diesbezüglich zu outen. Logisch begründbar allein kann es nicht sein. Mehr Herzens- als Kopfsache also. „Es liegt mir im Blut“, behaupten manche. Fast ist es wie mit den Kirchen. Warum Katholik? Warum evangelisch? Warum überhaupt Religion? „Logische“ Gründe sind gar nicht so leicht zu formulieren. Hineingeboren? Dann auch – hoffentlich – hineingewachsen. Es ist ein ganzes Bündel an Sachen, die da zusammenspielen. Und es ist mindestens genauso viel Herzens- wie Kopfsache. Und wie bei den sportlichen Fangemeinschaften ist es auch bei den religiösen: Anhängerschaft hört nicht auf, wenn es brenzlig steht oder Abstieg droht. Gute Fans müssen eben manchmal so richtig gut traurig sein können. Wütend, enttäuscht, aber ohne das Handtuch zu werfen. Echte Fans sind treu. Aus einer Verwandtschaft kann man sich ja auch nicht herausargumentieren. Sie gehen mit – durch dick und dünn. Und wenn es nicht um Spiel geht, sondern um das Leben selbst? Kirche – als Jesu Fangemeinschaft? Warum nicht?

n Unterweißenbach. Die Jugendtankstelle Mühlviertler Alm hat gemeinsam mit Jugendlichen aus der Region eine aus gut 400 Fackeln bestehende Lichtblume kreiert, die am 18. Juni in den nächtlichen Stunden weithin sichtbar als Zeichen für Respekt, Toleranz und Zusammenhalt die Dunkelheit erhellte. Passend zur Jahreszeit und zu den zunehmend wieder zurückgewonnen Freiheiten war das Motto „Aufblühen“. MATTHÄUS FELLINGER


10 Thema

1. Juli 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Facetten des Fußballs Die Fußball-Europameisterschaft ist in vollem Gange. Die Fans fiebern und jubeln. Und sie dürfen das auch gemeinsam in kleineren Menschengruppen beim Public-Viewing – dank der Lockerungen wegen sinkender Corona-Zahlen. Welche Verbindungen zwischen Fußball und Religion bestehen und welche andere Themen bei der Fußball-EM ins Zentrum gerückt sind, dem widmet sich der Religionswissenschaftler Hans Gerald Hödl.

Fußball lässt die Emotionen hochgehen. Die Fans brüllen und weinen, singen und klatschen, fiebern und pfeifen. Der Jubel ist ohrenbetäubend, wenn „das erlösende Tor“ gefallen ist. Nicht selten bekreuzigt sich danach der Torschütze und dankt Gott. Wegen religiöser Phrasen und Ausdrücke wird in der Öffentlichkeit sehr oft eine Nähe gesehen zwischen Fußball und Religion. Hans Gerald Hödl sieht darin aber noch keine wesentliche Verbindung der beiden Bereiche. „Das sind zum einen religiöse Metaphern, die in die Sprache eingeflossen sind. Und zum anderen ist es die persönliche Spiritualität von Fußballern, die zum Ausdruck kommt, oder es ist eine Geste, die nichts mit dem Christentum zu tun haben muss“, sagt der Religionswissenschaftler. Für Hödl trägt Fußball religiöse Züge, „die für gewisse Individuen die Funktion von Religion erfüllen können. Aber ich würde Fußball deshalb noch nicht als eine Religion bezeichnen.“ Da es viele verschiedene Definitionen von Religion gibt und im Fußball oft religiöse Phänomene zu finden sind, wäre es nach Auffassung Hödls spannend, Fußball als Gegenstand religionswissenschaftlich zu untersuchen, um das spezifisch Religiöse daran herauszukristallisieren. Rituale. In Verbindung mit Religion hat Fußball „ganz klar eine rituelle Dimension. Das Spiel wird nach wiederkehrenden, festgeleg-

Hans Gerald Hödl ist Professor am Institut für Religionswissenschaft der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien. UNI WIEN

SUSANNE HUBER

Ein Fan schwingt die Regenbogenfahne.

ten Regeln durchgeführt. Es gibt eigene Plätze, zu denen die Zuschauer strömen oder pilgern, wie man in der metaphorisch-religiösen Sprache sagt“, erklärt Hödl. Ganz stark ritualisiert ist auch die Art und Weise, wie der Torjubel durchgeführt wird, der in den unterschiedlichen Mannschaften verschieden abläuft – „man zieht sich das Leiberl aus, man kniet sich nieder, man rennt zur Cornerfahne und tanzt dort.“

und gibt sie, die Fußballgötter – der verstorbene Argentinier Diego Maradona; die Österreicher Ernst Happel (ebenfalls verstorben), Franz Hasil und Hans Krankl; der Engländer David Beckham oder der Portugiese Christiano Ronaldo. Doch „echte Fußballstars“ würde Hans Gerald Hödl eher vergleichen mit den Heroen in Griechenland wie Odysseus, Herakles oder Achilles. „Sie sind nicht wie die Götter von vornherein unsterblich.“

Die Fans. Das Phänomen der Fußballfans sei laut Hödl ein Ritual-Verhalten mit eigenen Choreografien und Gesängen, auch mit stilisierten Kämpfen zwischen Fangruppen. „Das passt, so lange sie nicht aus dem Ruder laufen. Leider kommt das aber immer wieder vor.“ Es gibt und braucht Regeln, wie man sich am Fußballplatz zu verhalten hat und die müssen eingehalten werden – von den Fans und von den Spielern. „Wenn jemand einen Gegner beleidigt oder beschimpft, dann gibt es Konsequenzen.“ Der österreichische Spieler Marko Arnautovic ist ein Beispiel dafür. Er wurde bei der EM deswegen vom Europäischen Fußballverband (UEFA) für ein Spiel gesperrt. Manch kritischen Stimmen ging das nicht weit genug. Sie hätten sich ein Spielverbot Arnautovics für die gesamte EM gewünscht.

Verbote. Der Weltfußballverband FIFA verbietet seit 2007 religiöse Schriftzüge auf der Kleidung der Sportler und seit 2009 sind auch Glaubensbekenntnisse wie das öffentliche Beten verboten. Die Grundausrüstung der Spieler darf keine politischen, religiösen oder persönlichen Slogans, Botschaften oder Bilder aufweisen, heißt es in den Spielregeln. Doch es gibt Fußballer, die trotzdem am Platz beten und immer wieder gegen Rassismus, Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit oder geschlechterspezifische Ungleichheit Gesten setzen – etwa mit einem Kniefall vor Spielbeginn. Nach Hödls Meinung darf das sein. „Aber verständlicherweise will man verhindern, dass eine politische, eine nationalistische oder eine religiöse Botschaft über den Fußball vermittelt wird und der Sport zum Instrument der Verbreitung solcher Anliegen wird. Das geht nicht. Für mich gibt es Unterschiede: Wenn ein einzelner Fußballer sich bei Gott bedankt, nachdem er ein Tor geschossen hat, ist das eine individuelle Geste. Wenn aber eine ganze Mannschaft kollektiv betet, ist das ein religionspolitisches Statement.“

Erfahrungsdimension. Neben den Ritualisierungen geht es im Fußball aber auch um die Dimension der Erfahrung. „Im Stadion hat man das Gefühl, zu einem größeren Ganzen zu gehören und man ist vom Alltagsgeschehen abgehoben. Das ist nach dem Religionssoziologen Emile Durkheim u. a. auch das Wesen, das Religion ausmacht. Sie gibt Platz und Raum für Erfahrungen, die im Alltag nicht gemacht werden können. Fußballgötter. Religiöse Züge zeigen sich im Fußball auch in mythischen Dimensionen, wenn bestimmte Vereine („Mythos Schalke“) oder Spieler in Verehrung stehen. Es gab

Vielfalt und Toleranz. Die Kapitänsschleife in Regenbogenfarben am Arm von Torhüter Manuel Neuer, dem Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, wurde bei der EM zunächst als ein politisches Statement angesehen. Deshalb hat die UEFA Ermittlungen gegen Neuer eingeleitet, diese aber dann eingestellt. Die Regenbogenbinde steht symbo-


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Thema 11

1. Juli 2021

Die Fußball-Europameisterschaft läuft noch bis 11. Juli

Leidenschaftliche Fußball-Fans Fußball fasziniert und begeistert – die „­großen“ und die „kleinen“ Fans.

Kampf bis zum Schluss: Österreich gegen Italien.

lisch für die LGTBIQ-Bewegung und ist die Abkürzung für sexuelle Orientierungen und Geschlechteridentitäten wie lesbisch, schwul, bisexuell, transsexuell, intersexuell und queer. Aktuell hat die ungarische Regierung ein AntiLGTBIQ-Gesetz beschlossen, an dem international scharfe Kritik geübt wird, weil es Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert. So verbietet es u. a., Jugendliche über andere Formen der Sexualität zu informieren, als jene zwischen Frau und Mann. Dazu wird im Gesetz Homosexualität und Pädophilie im selben Atemzug genannt. Mit dem Tragen der regenbogenfarbigen Schleife setzte nicht nur Manuel Neuer ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz und gegen diese Gesetzgebung der ungarischen Regierung. Das Vorhaben, beim EM-Spiel Deutschland gegen Ungarn die Münchner Allianz-Arena in Regenbogenfarben erstrahlen zu lassen, hat die UEFA letztlich dann doch verboten. Moral. Es zeigt sich also, dass durch die Fußball-EM auch andere aktuelle Themen für Diskussionsstoff sorgen. So kritisiert Fußball-Fan Hödl die Spieler-Gehälter in Millionenhöhe. „Für mich ist das ethisch nicht verantwortbar. Natürlich ist die Qualität des Spitzenfußballs in den vergangenen dreißig Jahren unglaublich gestiegen, aber diese Summen stehen jenseits aller Relationen.“ 2022 folgt das nächste große Fußball-Ereignis: die Weltmeisterschaft im Emirat Katar auf der Arabischen Halbinsel. Der Austragungsort löste international ebenfalls viel Kritik aus – einerseits wegen der klimatischen Verhältnisse. Andererseits wegen den zahlreichen Menschenrechtsverletzungen u. a. an indischen Gastarbeitern rund um den Bau der WM-Stadien. Dazu kommen Korruptionsvorwürfe gegen die FIFA. Wenn man sich die ethische Dimension anschaut, so gibt es laut dem Religionswissenschaftler Hödl „keine Verbindung zwischen Religion und Fußball.“

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APA/PICTUREDESK.COM (2)

„Fußball trägt religiöse Züge, die für gewisse Individuen die Funktion von Religion erfüllen können. Aber ich würde Fußball deshalb noch nicht als eine Religion bezeichnen.“ HANS GERALD HÖDL

„Abseits! Eindeutig!“ Das EMSpiel Deutschland gegen Frankreich läuft. Mit Spannung verfolgt Gerald Huber mit seinen Freunden das Match. Geschaut wird in privater Runde zu Hause. Es kommt zum ungeschickten Eigentor durch Mats Hummels von der deutschen Nationalmannschaft. Leidenschaftliche Diskussionen erhitzen die Gemüter. „Jeder hat seine eigenen Ansichten und es geht oft hoch her“, sagt der 53-jährige Logistiker. Nicht alle sind Fans der gleichen Mannschaft. Schließlich gewinnt Frankreich mit eins zu null. „Flügelflitzer“. Gerald Hubers Liebe zum Fußball besteht seit seiner Kindheit. Als Volksschüler hat er bei den Miniknaben beim ASVSalzburg begonnen, später spielte er auch bei anderen Vereinen wie dem SAK. Da bildeten sich Freundschaften, die bis heute bestehen. „Wir haben gemeinsam trainiert und gespielt und uns gut verstanden. Wir waren eine eingeschworene Gemeinschaft. Durch den Trainer haben wir viel gelernt. Die Regeln muss man befolgen. Jeder hatte seine Aufgabe.“ Gerald Huber war ein so genannter „Flügelflitzer“, d. h. er hatte die Position eines Außenstürmers am linken Spielfeldrand. Was macht die Eigenschaft eines Stürmers aus?

„Flink und wendig sein und möglichst viele Tore schießen.“ Das hat er dann auch gemacht. Seine Freunde sagen, er war ein Talent. Doch als Profi-Fußballer wollte er nicht durchstarten. „Bei mir standen die spielerische Seite und der Spaß im Vordergrund, das Training weniger.“ Mit Feuer und Flamme. Nicht nur mit den Freunden wird jetzt noch ab und zu gekickt, sondern auch mit seinem Neffen Andreas. „Er ist geschickt, Tricks hat er schnell gelernt und die Begeisterung fürs Fußballspielen ist bei ihm rasch gewachsen“, erzählt Gerald Huber. Andreas, neun Jahre alt, ist mit Feuer und Flamme Tormann im Verein Leo­poldskron-Moos. „Als Einzelkind tut ihm das auch gut, in der Gruppe zu sein und er lernt, sich an Regeln zu halten“, sagt der stolze Onkel. Fußballfieber. Der Verein, bei dem Onkel als auch Neffe abseits der EM mitfiebern, ist der FC Bayern München. Natürlich sind sie auch Fans der Österreicher. Die Euphorie war groß, als sie es bei der EM nun erstmals ins Achtelfinale schafften. Der Traum, noch weiter zu kommen, endete aber beim Spiel gegen Italien mit einer Zwei-zu-eins-Niederlage. Wer gewinnt die EM? Gute Chancen haben laut Gerald Huber Italien und Belgien. Es bleibt spannend. HUBER

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Auf dem Fußballplatz: Andreas als Tormann und mit seinem Onkel Gerald Huber. HUBER GERALD (2)


12 Panorama IN ALLER KÜRZE Schlussbericht. Eine Übersicht über die Positionen zur Sterbehilfe bietet der Schlussbericht des „Dialogforums“, zu dem das Justizministerium Ende April geladen hatte. Vertreter aus Wissenschaft, Kirchen und zivilen Organisationen hatten dabei ihre Standpunkte erörtert, wie mit dem Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes (VfGH) umzugehen sei, der im Dezember die Strafbarkeit der Beihilfe zum Selbstmord als unzulässig erklärt hatte. Der am Montag veröffentlichte Schlussbericht zeigt auf 53 Seiten auf, dass die eingeladenen Forumsteilnehmer nur in wenigen Punkten übereinstimmten. Darunter etwa in der Forderung nach einem Ausbau des Netzwerks der Hospiz- und Palliativversorgung, wobei hier die Frage der Finanzierung noch weiter offen ist.

Spirituelle Diskussionen in Salzburg. SLOUK

Salzburger Festspiele. Die Salzburger Festspiele (17. Juli bis 31. August) setzen zum Beginn ihres sommerlichen Opern-, Konzert- und Theaterreigens zum bereits neunten Mal einen religiösen Akzent: Im Rahmen der – im Vorjahr coronabedingt abgesagten – „Ouverture spirituelle“ findet vom 18. bis 21. Juli die Vortragsreihe „Disputationes“ statt, diesmal zum Thema „Pax“ (Frieden). Die prominenten Vortragenden greifen verschiedene Aspekte auf wie den „äußeren Frieden, gebrochen durch die Kriege dieser Welt“, aber auch den „inneren Frieden, bedroht durch uns selbst“, wie es in der Ankündigung heißt. disputationes.at

1. Juli 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Neue Elemente für die kirchliche Ehevorbereitung

Ehevorbereitung, die guttut Die Bischofskonferenz bestätigte ein neues Konzept für kirchliche Ehevorbereitung. Die neuen Elemente sollen in den kommenden Jahren eingeführt und evaluiert werden. MONIKA SLOUK

Der Referatsbischof für Ehe, Familie und Lebensschutz, Hermann Glettler, freut sich, die erneuerte Ehevorbereitung präsentieren zu können: „In vier Jahren harter Arbeit ist das Konzept ‚Ehevorbereitung neu‘ entstanden, die Österreichische Bischofskonferenz approbierte es bei ihrer Sommervollversammlung.“ Damit ist der Weg frei für die Umsetzung, die schrittweise eingeleitet und in den kommenden Jahren vollzogen wird. Prozess. „So ganz neu ist das Konzept nicht“, mildert Alfred Natterer die Bedenken derer, die bei Erneuerung eine Überlastung fürchten. Natterer leitet die Abteilung „Familie und Lebensbegleitung“ der Diözese Innsbruck und gehört zur Arbeitsgruppe, die jahrelang um eine sinnvolle und gangbare Lösung für die neue Ehevorbereitung gerungen hat. Das Konzept wurde auf Basis dessen entwickelt, was jetzt in den Diözesen angeboten wird. Eine wesentliche Neuerung ist die Betonung des Prozesses, den eine kirchliche Eheschließung darstellt. Es ist kein punktuelles Ereignis. „Die unmittelbare Ehevorbereitung beginnt mit einer Anmeldung zur kirchlichen Trauung … Dies erfolgt in der Regel zumindest sechs Monate vor einer geplanten kirchlichen Eheschließung“, steht im neuen Konzept. Begleitung. Die neue Ehevorbereitung soll den Bogen von der Anmeldung bis zur

Ehevorbereitung soll nützlich sein für Brautpaare, wünscht sich Familienreferatsleiter Alfred Natterer. JULIA STRAUB/PHOTOCASE

Hochzeit und im Idealfall darüber hinaus spannen, erklärt Alfred Natterer. Bei der Anmeldung ginge es schon darum, dem Paar Unsicherheit zu nehmen, Freundlichkeit und Offenheit auszustrahlen. „Die meisten Brautpaare haben keinen aktiven Bezug zu einer Pfarre oder kirchlichen Gemeinschaft“, spricht Natterer aus Erfahrung. Daher werden zukünftig Begleitpersonen oder -paare den Prozess der Ehevorbereitung erleichtern. Diese Personen sollen einfühlsam und auskunftsfähig sein, sie sollen eine Brücke zur Pfarrgemeinde oder Gemeinschaft schlagen. Dafür erhalten sie eine Schulung. „Die Begleitpersonen schauen, wo sie das Brautpaar am besten unterstützen können. Sie besuchen etwa die Hochzeitskirche gemeinsam mit dem Paar und erklären den Kirchenraum auch spirituell. Die Hochzeit soll ein schönes, ergreifendes Fest werden und frei von Peinlichkeit, weil sich niemand auskennt.“ Individuell. Die Ausbildung für Begleitpersonen wird von den diözesanen Familienreferaten vorbereitet und angeboten. Anlass für das neue Konzept der Ehevorbereitung war das nachsynodale Schreiben „Amoris laetitia“, das vor fünf Jahren veröffentlicht wurde und auch Anlass für das laufende „Jahr der Familie“ gab. „Da ist etwas grundsätzlich Gutes gelungen!“, zeigt sich Referatsleiter Natterer zufrieden mit dem neuen Konzept. Die Ehevorbereitung soll „person-, situations- und erfahrungsbezogen, lebensund glaubensrelevant, evangeliumsgemäß, prozesshaft und begleitend, positiv und verbindlich, hilfreich und erfreulich, einladend und partizipatorisch, inhaltlich und methodisch ansprechend“ sein, so das Konzept. Konzept. In der Arbeitsgruppe waren neben Bischof Glettler auch Walter Krieger, Generalsekretär des Österreichischen Pastoralinstituts, Alfred Natterer, Abteilungsleiter „Familie und Lebensbegleitung“ der Diözese Innsbruck, Robert Schmalzbauer, Obmann und Geschäftsführer der „Initiative Christliche Familie“, Katrin Windischbacher, Leiterin des Familienreferats der Diözese GrazSeckau, und Johannes Reinprecht, Direktor des Instituts für Ehe und Familie, bis 2020 noch Erzbischof Franz Lackner und Peter Schipka, Generalsekretär der Bischofskonferenz. Das Konzept wird gerade zur Publikation vorbereitet und kann unter pastoral.at bereits heruntergeladen werden.

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KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

1. Juli 2021

In Kanada sind Massengräber von Kinderleichen auf dem Gelände eines früheren katholischen Internats gefunden worden.

COLE BURSTON/AFP/PICTUREDESK.COM

Neuer Gräberfund und Kirchenbrände Erneut sind in kanadischen IndigenenGebieten zwei katholische Kirchen durch Brände zerstört worden. Die Chopaka-Kir­ che im Indigenen-Reservat Lower Simil­ kameen und die St.-Ann-Kirche im Gebiet Upper Similkameen seien vergangene Wo­ che innerhalb von einer Stunde niederge­ brannt, berichteten örtliche Medien unter Berufung auf die Bundespolizei. Bereits am 21. Juni waren zwei katholische Kirchen in den rund 50 Kilometer entfernten Städ­ ten Penticton und Oliver ebenfalls auf In­ digenen-Gebiet abgebrannt. Die Polizei be­ zeichnete die Vorfälle als „verdächtig“ und

leitete Ermittlungen ein. Medien stellten eine Verbindung zu den jüngsten Massen­ grabfunden im Land her. Ende Mai waren auf dem Gelände eines früheren katholischen Internats nahe der Kleinstadt Kamloops in Westkanada die Überreste von 215 Kinderleichen entdeckt worden. In Einrichtungen wie diesen waren Söhne und Töchter aus indigenen Famili­ en zumeist zwangsweise untergebracht, um sie im Auftrag des kanadischen Staates an die „christliche Zivilisation“ heranzuführen. Erst in der vergangenen Woche hatten Ver­ treter der ethnischen Gruppe der Cowessess

USA: Keine Richtlinie zu Umstrittene Resolution Kommunionverweigerung zu Abtreibung Nach der Auseinandersetzung um ein Lehrschreiben zur „Eu­ charistie-Würdigkeit“ innerhalb der katholischen Kirche der USA werde es keine „nationale Richt­ linie zur Verweigerung der Kom­ munion für Politiker“ geben, heißt es in einem Dokument der US-Bischofskonferenz. In der öffentlichen Wahrneh­ mung geht es in der Debatte da­ rum, US-Präsident Biden, dem zweiten Katholiken im Präsiden­ tenamt, und der Sprecherin des Kongresses, Nancy Pelosi, eben­ falls praktizierende Katholikin, wegen ihrer Haltung zu Abtrei­ bung die Eucharistie zu verwei­ gern.

Erzbischof Franz Lackner, Vor­ sitzender der Österreichischen Bi­ schofskonferenz, hat die mehr­ heitliche Annahme des soge­ nannten Matic-Berichts zur sexuellen und reproduktiven Ge­ sundheit von Frauen durch das EU-Parlament kritisiert. Menschliche Gesundheit sei auch ein Kernanliegen der Kir­ che, aber: „Abtreibung als Ge­ sundheitsmaßnahme und als Menschenrecht einzustufen, ent­ würdigt das ungeborene Kind und ist ethisch unhaltbar“, sagte der Salzburger Erzbischof und be­ kräftigte damit die jüngste Erklä­ rung der österreichischen Bischö­ fe zum Thema.

mitgeteilt, dass Ermittler auf dem Grund­ stück der früheren katholischen Marieval Indian Residential School in der zentralka­ nadischen Provinz Saskatchewan die Über­ reste von Verstorbenen in 751 nicht mar­ kierten Gräbern gefunden hätten. Unterdessen wiederholte der kanadische Premierminister Justin Trudeau Medienbe­ richten zufolge seine Aufforderung an Papst Franziskus zu einer Entschuldigung. In ei­ nem persönlichen Gespräch mit dem Kir­ chenoberhaupt habe er betont, dass der Papst Kanada besuchen und sich vor Ort bei indigenen Kanadiern entschuldigen solle.

Im Anschluss an seine Privataudienz beim Papst sagte EU-Parlamentspräsident David Sassoli vor Journalisten: Europa müsse Menschenleben auf See retten. „Wir kämp­ fen für eine europäische Initiative.“ ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Alle Infos zum Thema Pilgern

Das Zentrum für Begegnung und Berufung am Stephansplatz 6, 1010 Wien www.quovadis.or.at


14 Sommerserie

1. Juli 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Auf den Spuren und im Geist Benedikts Der Benediktweg verbindet Klöster, die nach der Regel des heiligen Benedikt leben. Vom benediktinischen Ursprungskloster Montecassino in Italien bis nach Schottland, zum nördlichsten Benediktinerkloster Europas, soll die Route einmal führen. Der OÖ. Benediktweg ist ein Teil dieses Projekts. Ein Pilgertag am Benediktweg im Kremstal. JOSEF WALLNER

Generationen von – ehemaligen – Jugendlichen ist die Burg Alpernstein nicht nur bekannt. Sie war ihnen geistliches Zuhause bei der Katholischen Jugend. Von der Pyhrnautobahn aus auf der Höhe von Micheldorf ist sie gut zu sehen, hoch über dem Kremstal. Ganz in der Nähe der Burg beginnt der Pilgertag am Benediktweg und führt auf dem Höhenrücken entlang Richtung Norden, einmal auf dem Gemeindegebiet von Oberschlierbach, dann wieder von Micheldorf. Hoch oben die Stille. „Die Leute kommen gerne hier herauf zum Spaziergehen“, sagt Oskar Grassnig, der Bürgermeister von Oberschlierbach, der sich dem Pilgertag angeschlossen hat. Verständlich, denn weder die Autobahn noch der Lärm der Betriebe ist zu hören, es ist still hoch über dem Kremstal, dort, wo auch der Benediktweg ausgeschildert ist. Vorbei beim Feuerwehrhaus Oberschlierbach geht man ein Stück auf einem asphaltierten Güterweg, der aber bald in ei-

nen Fahrtweg für Traktoren übergeht und in einen Gehweg durch die Wiesen. Da es hier so gut wie keinen Verkehr gibt, merkt man gar nicht, wenn man wieder kurz auf der Straße geht. Es lohnt sich, immer wieder einmal stehen zu bleiben und seinen Blick über das breite Kremstal streifen zu lassen. Auf der gegenüberliegenden Seite des Tals sieht man auf die Kremsmauer. Der Bürgermeister von Micheldorf, Horst Hufnagel, der ebenfalls mitpilgert, zeigt auf diesen markanten Felsabbruch, den Hausberg seiner Gemeinde. Und er macht auf die kleine Georgenbergkirche aufmerksam, an deren Stelle schon die Römer und Kelten Kultstätten errichtet hatten. Kurze Besinnung. Nach gut einer Stunde vom FF-Haus Oberschlierbach weg erreicht die kleine Pilgergruppe das „Habinger Kreuz“. Obwohl im Laufe der Zeit aus einem einfachen Gelöbniskreuz eine Kapelle geworden ist, heißt der Platz noch immer so.

Ein idealer Ort, um sich kurz niederzusetzen und Zeit für ein Gebet zu nehmen. In einer Fensternische liegen kopierte Blätter mit Gebetsanregungen. Als Pilger/in am Benediktweg ist man für diesen Service dankbar. Die frischen Blumen am Altar zeugen davon, wie sehr die Besitzerfamilie ihre Kapelle in Ehren hält. Ging der Weg bisher nur leicht wellig dahin, folgt nun ein Anstieg. Da er streckenweise durch den Wald führt, ist es angenehm schattig. Vor allem lohnt das Etappen-Ziel. Es führt auf den 842 Meter hohen Grillparz mit einem beeindruckenden 360-Grad-Panoramablick: in die Region Hinterstoder, zum Schoberstein und am Horizont das Benediktinerstift Kremsmünster. Das Kloster ist eineinhalb Tagesetappen entfernt. Jetzt gilt es, das Hier und Jetzt zu genießen. Mitten durch den Wald. Die Route verläuft nun bergab durch die Wälder der Agrargemeinschaft. Von fern hört man Holzarbeiter mit ihren Motorsägen. Das Eintauchen in

Die Türme des Stiftes Schlierbach: Das Kloster ist eine Etappe am Benediktweg, auf dem eine kleine Gruppe zum „Probe-Pilgern“ unterwegs war. Der Obmann des OÖ. Benediktweges, Kurt Rumplmayr (Mitte), hat die Gruppe geführt. KIZ/JW (2)


KirchenZeitung Diözese Linz

Sommerserie 15

1. Juli 2021

KULTUR AM WEG  Frauenstein. Die Pfarrkirche von Frauenstein ist zugleich auch Wallfahrtskirche. Sie beherbergt als Gnadenbild eine Schutzmantelmadonna. Das Werk entstand um 1515 und ist eine qualitativ herausragende spätgotische Muttergottes-Darstellung.

Das Grüne Dreieck mit Kreuz und rot-weißem Schachbrettmuster ist das Logo des Benediktwegs. Reinhard Niederkrottenthaller hat den Weg durch OÖ geplant und die Markierungen angebracht.

den Nadelwald mit seinen mächtigen Stämmen ist wieder eine neue Facette des Pilgertages. So verschieden die einzelnen Abschnitte des Benediktwegs auch sind, er wird durch eine Idee zusammengehalten, erklärt Kurt Rumplmayr, der die kleine Pilgergruppe anführt. Wie Perlen an einer Schnur reihen sich die Klöster, die nach der Regel des heiligen Benedikt leben, entlang des Weges. Der Religionslehrer aus Edlbach bei Windischgarsten hat den Weg im Stift Admont kennengelernt und Feuer gefangen. Admont war bereits vor Jahren Station des Benediktwegs, der von Slowienen kommend durch Kärnten und die Steiermark führte und in Spital am Phyrn endete. Mit einer Gruppe beherzter Mitstreiter/innen hat sich Rumplmayr daran gemacht, den Weg um den Streckenabschnitt durch Oberösterreich zu verlängern, um 350 Kilometer von Spital

 Stift Schlierbach. Der Besuch des Stiftes Schlierbach mit seinen barocken Prunkräumen und der Stiftskirche lässt sich mit einer Führung durch die Schaukäserei verbinden. Das Stift betreibt eine Glaswerkstätte, die sich weit über Österreich hinaus einen Namen gemacht hat. KIZ/JW

am Pyhrn nach Passau. „Europa eine Seele geben“ ist für ihn keine Phrase. Der Weg ist sein Beitrag. Er möchte, dass auf der Benedikt-Route möglichst viele Menschen auch dem religiösen Erbe Europas begegnen: „Europa kann man ohne Klöster nicht verstehen.“ Klosterordnung – Lebensordnung. Es dauert nicht lange und schon taucht eines auf: das Stift Schlierbach. Es geht hinab ins Kremstal zum Zisterzienserstift. Wie jedes Kloster am Benediktweg hält auch Schlierbach für die Pilger/innen einen Impuls bereit. Es wird eine Anregung zum Thema „Klosterordnung – persönliche Lebensordnung“ sein. Mehr als ein Blatt Papier lässt die Stiftskirche erahnen, was dem Leben Halt gibt. Der Besuch in der Kirche ist auch der Endpunkt des Pilgertages.

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Tipps  Sternpilgern nach Windischgarsten. Sternpilgern auf acht (Rad)-Wanderrouten am und rund um den Benediktweg am 12. Juli 2021. Abschluss ist um 19 Uhr der Festgottesdienst in der Pfarrkirche Windischgarsten mit Abt Maximilian Neulinger vom Benediktinerstift Lambach. Auskunft siehe unter Kontakt.  Vorschlag für eine Tagesetappe. Klaus an der Pyhrnbahn - Frauenstein - Steyrdurchbruch - Prälatenweg - Burg Altpernstein - Oberschlierbach - Habinger Kapelle - Grillparz - Stift Schlierbach (Hin- bzw. Rückfahrt mit ÖBB möglich)  Kontakt. Verein BENEDIKT be-WEG-t Oberösterreich, Kurt Rumplmayr, Obmann, Kirchenplatz 2, 4652 Steinerkirchen a. d.Traun, benediktweg-ooe@gmx.at, www.benedikt-bewegt.at, https:// www.facebook.com/benedikt. bewegt/, https://www.camminodibenedetto.it (auch auf Deutsch)

 www.stift-schlierbach.at

 Stift Kremsmünster. Der Tassilokelch ist das berühmteste und kostbarste Kunstwerk des Stiftes. Er wurde möglicherweise zur Gründung Kremsmünsters im Jahr 777 gestiftet. Ein weiteres Highlight unter den vielen Sehenswürdigkeiten des Barockstifts ist die Sternwarte des Klosters. Sie gilt als das erste Hochhaus Europas, erbaut in den Jahren 1749–1758.  www.stift-kremsmuenster.at

Der Benediktweg durch OÖ Der Benediktweg durch Oberösterreich wurde kürzlich der Öffentlichkeit präsentiert. Er führt von Spital am Pyhrn an die Donau (mit einer Alternativroute über St. Florian) und von dort weiter nach Passau. Im Vollausbau Ende 2022 wird er in beide Richtungen begehbar sein und eine eigene Radpilgerroute erhalten. Neben der Vermittlung benediktinischer Spiritualität und Gastfreundschaft, besonders in den Kloster-Etappenorten, tauchen die Pilger/innen in die europäische Kulturgeschichte und in abwechslungsreiche Naturlandschaften quer durch Oberösterreich ein.  www.benedikt-bewegt.at


SONNTAG

14. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B, 4. Juli 2021

Wenn Er aneckt Propheten werden kaum erkannt: Einer, zu dem Gott spricht, den er auf die Füße stellt, die nicht abhebt – das ist ein Prophet, eine Prophetin.

Glaube ist nicht Besserwisserei, kein vollmundiges Geschwätz, kein abgehobenes Tun, sondern muss geerdet sein. In meiner Schwachheit zeigt sich Gottes Kraft, seine Gnade.

Grund und Mitte des Christlichen sind ein Name und eine Person: Jesus, der Christus. Die Krise des Glaubens ist letztlich immer eine Krise des Christusglaubens.

1. Lesung

2. Lesung

Evangelium

Ezechiel 1,28b-2,5

2 Korintherbrief 12,7-10

Markus 6,1b-6

I

S

I

n jenen Tagen, schaute ich das Aussehen der Gestalt der Herrlichkeit des Herrn. Und ich fiel nieder auf mein Angesicht. Da hörte ich die Stimme eines Redenden. Er sagte zu mir: Menschensohn, stell dich auf deine Füße; ich will mit dir reden. Da kam Geist in mich, als er zu mir redete, und er stellte mich auf meine Füße. Und ich hörte den, der mit mir redete. Er sagte zu mir: Menschensohn, ich sende dich zu den Söhnen Israels, zu abtrünnigen Völkern, die von mir abtrünnig wurden. Sie und ihre Väter sind von mir abgefallen, bis zum heutigen Tag. Es sind Söhne mit trotzigem Gesicht und hartem Herzen. Zu ihnen sende ich dich. Du sollst zu ihnen sagen: So spricht Gott, der Herr. Sie aber: Mögen sie hören oder es lassen – denn sie sind ein Haus der Widerspenstigkeit –, sie werden erkennen müssen, dass mitten unter ihnen ein Prophet war.

chwestern und Brüder! Damit ich mich wegen der einzigartigen Offenbarungen nicht überhebe, wurde mir ein Stachel ins Fleisch gestoßen: ein Bote Satans, der mich mit Fäusten schlagen soll, damit ich mich nicht überhebe. Dreimal habe ich den Herrn angefleht, dass dieser Bote Satans von mir ablasse. Er aber antwortete mir: Meine Gnade genügt dir; denn die Kraft wird in der Schwachheit vollendet. Viel lieber also will ich mich meiner Schwachheit rühmen, damit die Kraft Christi auf mich herabkommt. Deswegen bejahe ich meine Ohnmacht, alle Misshandlungen und Nöte, Verfolgungen und Ängste, die ich für Christus ertrage; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark. EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE; © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART LEKTIONAR II © 2020 STAEKO.NET

n jener Zeit kam Jesus in seine Heimatstadt; seine Jünger folgten ihm nach. Am Sabbat lehrte er in der Synagoge. Und die vielen Menschen, die ihm zuhörten, gerieten außer sich vor Staunen und sagten: Woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist? Und was sind das für Machttaten, die durch ihn geschehen? Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern hier unter uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm. Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends ist ein Prophet ohne Ansehen außer in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie. Und er konnte dort keine Machttat tun; nur einigen Kranken legte er die Hände auf und heilte sie. Und er wunderte sich über ihren Unglauben. Und Jesus zog durch die benachbarten Dörfer und lehrte dort.


WORT ZUM EVANGELIUM

„Die Heilige Sippe“. Im wahrsten Sinn des Wortes haben sich frühere Generationen die verzweigte Familie von Jesus ausgemalt. ANONYMER MEISTER AUS DER WERKSTATT LUCAS CRANACH D. Ä., ASCHAFFENBURG

Für Filme, Romane und Aufreißer immer noch gut: die Familie Jesu, seine Brüder, seine Schwestern, seine Herkunft, seine Abstammung. Darüber wurde gemunkelt, die Exegeten und Wissenschaftler werden weiterhin forschen müssen. Und es ist gut so. Das Evangelium ist weder ein historischer Bericht, noch eine Kurzbiografie Jesu, keine Tagebuchaufzeichnung und kein geistlicher Erguss. Für eigene Interpretationen hält es schon gar nicht her. Es bleibt letztlich Herausforderung und Überforderung, stellt Fragen und ist gesagt in die konkrete Lebenssituation dieser Welt, im Blick auf Gottes Gegenwart. Es ist kein Heimatroman, kein Katechismus, kein Dogma, keine Heiligenlegende, sondern Wort Gottes, gültig über die Zeiten, gesprochen für alle. Ob die Menschen es hören, übersetzen und umsetzen? Gott zwingt nicht, er drängt sich nicht auf. Woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist? Und was sind das für Machttaten, die durch ihn geschehen? Nicht nur seine Landsleute haben mit ihm gerungen, das hat die Kirche in den ersten Jahrhunderten nach ihm intensivst getan, und das tut sie heute, denn es geht um die Frage aller Fragen. Dass Jesus der Christus ist, macht die zentrale Aussage des Glaubens aus. Am Anfang des Glaubens steht aber immer das Staunen, nicht das Wissen, das Fragen, nicht die Wunder – diese geschehen ohnehin kaum. Er aber wunderte sich über ihren Unglauben und wahrscheinlich wundert er sich auch über uns. Und eines: Er eckt immer noch an. Beruhigungspillen gibt es eher bei den selbsternannten Propheten, Scharlatanen und Frömmlern.

035, SCHLOSS JOHANNISBURG, STAATSGALERIE / ALLIE CAULFIELD / CCA 2.0 GENERIC

ZUM WEITERDENKEN

I

ch erhebe meine Augen zu dir, der du thronst im Himmel.

Siehe, wie die Augen der Knechte auf die Hand ihres Herrn, wie die Augen der Magd auf die Hand ihrer Herrin,

Alles Glauben, alles Christsein muss immer zum Eigentlichen hinführen: Wer ist dieser Jesus Christus? Alles andere ist zweitrangig. Was Gott sagt und wer er ist, ist in Jesus Christus greifbar geworden. Christlicher Glaube ist ein christologischer Glaube.

so sind unsere Augen erhoben zum Herrn, unserem Gott, bis er uns gnädig ist. Sei uns gnädig, Herr, sei uns gnädig! Denn übersatt sind wir von Verachtung, P. KARL SCHAUER OSB

vom Spott der Selbstsicheren ist übersatt unsere Seele,

AUS PSALM 123

Bischofsvikar in der GOSSMANN

von der Verachtung durch die Stolzen.

Diözese Eisenstadt Den Autor erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

1. Juli 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Fermentiertes Gemüse ist aufgrund der Milchsäurebakterien äußerst gut für den Darm, erklärt Daniela Achleitner. DANIELA ACHLEITNER

Gemüse über Gemüse – nur, wohin damit? Warum nicht einfach fermentieren? Bäuerin Daniela Achleitner erklärt, was genau das Das Brot kann beispielsweise auch gut zum Grillen gereicht werden. STOCKADOBE

Fermentieren ist, wie es funktioniert und was der Unterschied zwischen dem Fermentieren, dem Einmachen und dem Einlegen ist.

Tomaten- Schinken-Brot ZUTATEN FÜR CA. 20 SCHEIBEN:

∙ 50 g getrocknete Tomaten ∙ 375 g Mehl ∙ 1 Pkg. Trockenhefe ∙ 300 ml warmes Wasser ∙ 2 EL Sonnenblumenöl ∙ 1 TL Salz ∙ 100 g Schinkenwürfel ∙ 2 EL Petersilie ∙ 2 EL Schnittlauch ZUBEREITUNG Backofen auf 200 Grad (180 Grad Umluft) vorheizen. Tomaten in kleine Würfel schneiden. Mehl, Trockenhefe, Wasser, Sonnenblumenöl, Salz, Schinkenwürfel, Petersilie und Schnittlauch nacheinander in eine Schüssel geben und verrühren. Den Teig in eine bemehlte Brotbackform geben und anschließend etwa 40 Minuten gehen lassen. Das Brot etwa 50 Minuten im Backofen backen. Anschließend herausnehmen und abkühlen lassen.

Rezept aus: Familienküche. Das Kochbuch. Rezepte für jeden Tag, Trias Verlag/ Thieme Gruppe, 308 Seiten, € 15,90.

NICOLE DIRNBERGER

Fermentieren liegt Wer kennt es nicht: Der eigene Gemüsegarten quillt über und man weiß schon gar nicht mehr, was man noch alles mit dem Gemüse kochen sollte. Warum die Lebensmittel nicht einfach einmachen, einlegen oder doch eher fermentieren? Das Einmachen oder Einlegen von Lebensmitteln ist allseits bekannt. Fermentieren ist dabei noch weniger geläufig, wenn, dann nur durch das altbekannte Sauerkraut. Dennoch erlangt das Fermentieren immer mehr Beliebtheit. Während die ältere Generation nach wie vor auf Sauerkraut setzt, liegt bei jungen Leute eher das asiatische Kimchi voll im Trend. Fermentieren einfach erklärt. Was ist das Fermentieren genau? Daniela Achleitner, Seminar-Bäuerin, erklärt: „Fermentieren ist im

Daniela Achleitner hält regelmäßig Fermentier-Kurse im Auftrag der Landwirtschaftskammer. DANIELA ACHLEITNER

Prinzip, das Gemüse haltbar zu machen, beispielsweise mithilfe einer Salzlake. Es gibt verschiedene Arten, wie und was man fermentiert. Man kann zum Beispiel Fleisch fermentieren. Bei Gemüse gibt man Gemüse, Salz und Wasser in ein Gefäß.“ Der Vorteil des Fermentierens sei, dass mehr Vitamine erhalten bleiben. Aufgrund der Milchsäurebakterien sei das Fermentieren auch äußerst gut für den Darm, erzählt Achleitner. „Die ganzen chemischen Beifügungen hat man dadurch nicht, die man von der Lebensmittelindustrie kennt.“ Es ist dem Einmachen ähnlich, aber doch ein bisschen anders. Auch das Einlegen gehört zu dieser Art von Lebensmittelverarbeitung. Daniela Achleitner erklärt, was genau der Unterschied ist: „Während beim Fermentieren beispielsweise ein Aufguss mit Salz und Wasser erfolgt, gibt man beim Einlegen Essig über das Gemüse. Einmachen ist das klassische Marmeladekochen.“ Regeln zum Fermentieren. Um beim Fermentieren nichts falsch zu machen, gilt es ein paar Regeln zu beachten. „Das Gemüse muss sauber und frisch sein, das Gefäß ebenfalls und dann geht’s los. Ich kann jedes Gemüse fermentieren.“ Aktuell eignen sich beispielsweise Gurken. „Ich gebe die Gurken in ein Gefäß. Dann erzeuge ich eine Lake mit Salz und Wasser. Die Gurken werden mit ei-


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Alltag 19

1. Juli 2021

Gezieltes Ausruhen ist nicht zu unterschätzen

Eine Hängematte für die Seele „Hätte ich doch Flügel wie eine Taube, dann flöge ich davon und käme zur Ruhe.“ Was schon fast wie der Beginn einer Urlaubswerbung klingt, ist das sehnsuchtsvolle Bild des Betenden in Psalm 55.

voll im Trend nem kalten Aufguss aufgegossen, dann gebe ich noch Gewürze (Dill, Pfeffer ... je nach Gemüse) dazu. Dann muss ich das ganze Gemüse beschweren mithilfe von Steinen oder Murmeln, sodass quasi die Lake das Gemüse bedeckt. Wenn man die Steine darüber getan hat, gibt man noch ein Butterpapier darauf, um das Gefäß zu verschließen. Das Gefäß lässt man für circa vier Tage stehen, bei rund 23 Grad Zimmertemperatur.“ Wenn das Gemüse anfängt zu schäumen, weiß man, dass der Gärprozess beginnt. Nach drei, vier Tagen kann man probieren, wie es schmeckt. Wenn der Geschmack passt, sollte man das Gemüse an einen kühleren Ort stellen. Am besten eignet sich hier eine Garage oder ein kühles Stiegenhaus. Gärtopf. Als Fermentier-Gefäß eignet sich am besten ein Gärtopf. Man kann aber auch ein höheres Gurkenglas verwenden. Das „Fensterbankerl“ ist ein guter Platz, um das Gemüse fermentieren zu lassen. Aber Achtung: Unter das Gefäß sollte man ein Tablett stellen, denn es könnte Flüssigkeit austreten. Wenn man all diese Dinge beachtet und umsetzt, steht dem Fermentier-Erfolg nichts mehr im Wege.

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X  Auf den Geschmack gekommen? Bei Daniela Achleitner können Sie sich weiter informieren: www.einlegegemuese-achleitner.at

Nach über einem Jahr Badewanne statt Meer und Sandkiste statt Sandstrand würden wohl viele sehnsüchtig in die Worte des Psalmisten einstimmen. Zumindest bei mir hat sich schon Vorfreude auf den bevorstehenden Urlaub eingestellt. Auszeit für die Seele. Ganz gleich, ob während der Corona-Pandemie oder in einem ganz „normalen“ Arbeitsjahr, kleine und größere Auszeiten vom Alltagsgeschehen sind von nicht zu unterschätzender Bedeutung für unser Wohlbefinden. Seien es die kleinen Pausen während des Arbeitens, der Feierabend mit einem lieben Menschen, ein Sonntagsausflug oder eben der geplante Sommerurlaub. Sie sind wie eine Hängematte für unsere Seele, um Abstand vom mitunter eintönigen Alltagstrott zu gewinnen und zu innerer Ruhe zu kommen. Kinder sind darin oft wahre Meister*innen. Inmitten des Alltaggeschehens lassen sie kleine Inseln oder Abenteuer entstehen, um aus dem bunten Treiben auszusteigen und sich in eine andere Erfahrungswelt zu begeben. Auch die Hängematte meiner Verwandten ermöglichte mir manchmal einen solchen Kurzurlaub. Wenn sie im Sommer zum Einsatz kam, spannte

BEGLEITEN BELEBEN BESTÄRKEN

Hängematte für die Seele. Auszeiten sind von nicht zu unterschätzender Bedeutung.

sich für uns Kinder immer auch ein kleines Abenteuer oder eine gemütliche Auszeit zwischen zwei Bäumen. Manchmal schaukelten wir nur hin und her und erzählten uns von den neuesten Dingen. Dann und wann hielten wir ein kleines Nickerchen und hin und wieder wurde die Hängematte zum aufregenden Schiff auf hoher See. Festgeklammert an der Hängematte ging es über hohe Wellen und der Garten wurde einmal mehr zur Kulisse einer fernen Gegend. Erinnerungen und Vorfreude. Die Sehnsucht, dem Alltag hin und wieder zu entkommen, wie eine Taube wegzufliegen, zur Ruhe zu kommen und abzuschalten, kennen Große und Kleine. Sie verbindet uns gleichsam mit den Menschen aus biblischer Zeit. Der Mensch braucht seine Auszeiten und Urlaubstage. Egal, ob wir auf der Sonnenliege, im Museum, beim Segeln, Wandern oder Radfahren die Seele baumeln lassen – der Abstand vom Alltäglichen lässt einen durchatmen und schließlich werden Schnappschüsse, Erinnerungen oder Vorfreuden auf den bevorstehenden Urlaub zur Hängematte mitten im Alltag.

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EVA NESSL INSTITUT FÜR RELIGIONSPÄDAGOGIK, PH DIÖZESE LINZ www.phdl.at


20 Familie & Unterhaltung

1. Juli 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Vor 35 Jahren in der „KirchenZeitung Diözese Linz“

Schikanen für Ausländer in Österreichs Gesetzgebung Auf lückenhafte Ausländergesetze machte die KirchenZeitung im Juli 1986 aufmerksam. Österreichs Gesetze standen damals teilweise in Konflikt mit den Menschenrechten.

„Wenn ein türkischer Gastarbeiter bei uns gegen Menschenrechtsverletzungen seiner Regierung protestiert, kann er nach dem Fremdenpolizeigesetz sang- und klanglos abgeschoben werden. Österreichs Gesetze bieten viel Raum für Schikanen“, berichtete die KirchenZeitung über eine in Salzburg veranstaltete Podiumsdiskussion von Amnesty International und dem Österreichischen Informationsdienst für Entwicklungspolitik. „Nach Ansicht der anwesenden Juristen gibt es in Österreich viel zu ,schlampige Gesetze‘ mit einem zu großen Ermessensspielraum für Ämter und Exekutive. So etwa komme es

KIZ MIT WITZ Eine Adelige sagt zu ihrem neuen Dienstmädchen: „Wenn ich den Finger krümme, heißt das: Herkommen!“ – „Das passt mir gut“, entgegnet das Mädchen. „Ich bin auch nicht für viele Worte. Wenn ich den Kopf schüttle, dann bedeutet das: Ich komme nicht!“ Glücklich strahlend geht die Maus durch den Wald. Da begegnet ihr eine andere Maus, die sie fragt: „Warum strahlst du denn so glücklich?“ Ganz stolz zieht die erste Maus ein Foto aus der Tasche und sagt: „Schau mal, das ist mein neuer Freund!“ Darauf meint die andere: „Aber das ist doch eine Fledermaus!“ Plötzlich ist die erste Maus nicht mehr so glücklich: „Und mir hat er gesagt, er wäre Pilot!“ „Kellner, was sollen die vielen Leute an meinem Tisch?“ – „Sie hatten doch einen Auflauf bestellt!“

Vielen in Österreich lebenden Ausländern machte die heimische Gesetzeslage zu schaffen.

im Bereich der Fremdenpolizei immer wieder zu unangemessenen Härten(...).“ Der Artikel führte als negatives Beispiel den Fall des Peruaners Edgar Lliuya an. „Die Grenzpolizei Wien verweigerte ihm nach einem Aufenthalt in Nicaragua die Wiedereinreise nach Österreich, wo er bereits gewohnt hat. Er mußte wieder nach Südamerika zurückfliegen und durfte erst nach Intervention einer österreichischen Solidaritätsbewegung wieder nach Österreich einreisen.“ Dass es notwendig sei, bestehende Gesetze an Geist und Buchstaben der Menschrechte zu überprüfen und dementsprechend zu reformieren, darauf machte ein prominenter Diskussionsteilnehmer aufmerksam: Exjustizminister Christian Broda.

KIZ/ARCHIV

PAUL STÜTZ

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SuchMal Honigwabe: Rund um jedes braune Wabenfeld müssen die Buchstaben A, B, C, D, E und F genau einmal vorkommen. In Wabenfeldern, die sich berühren, darf nie der gleiche Buchstabe stehen. Füllen Sie die Waben mit den richtigen Buchstaben aus!

B D A E A C F F E F B D C E A D B C B C A F A D E E F A B C

D E C C E B F

A E D B D A F

B

© Philipp Hübner

Lösung des Farbsudokus der letzten Woche


KirchenZeitung Diözese Linz

Kinderseite 21

1. Juli 2021

Flip-Flop-Sudoku

Lustige Fundstücke aus Schulaufsätzen Endlich stehen die Sommerfe­ rien vor der Tür. Passend zum Schulschluss werfen wir noch schnell einen Blick auf beson­ ders „gelungene“ Formulierun­ gen in Kinder-Aufsätzen. Säuglinge sind minima­ le menschliche Lebenwesen, welche noch nicht eigenhän­ dig laufen können und die Nah­ rung aus der Flasche heraussau­ gen, weshalb sie so heißen. Sie haben noch keinen Kummer mit der Schule und wissen des­ halb gar nicht, wie glücklich sie sind.

RATSELMEISTER/ADOBESTOCK.COM

Als sich der Besuch ankün­ digte, warf meine Mutter alles, was so herumlag und herum­ stand, unter das Sofa. Wir wa­ ren auch dabei!

BALDUIN BAUM

Bei Sudokus geht es nicht immer nur um Zahlen. Dieses Bilder-Sudoku ist schon be­ sonders ausgefallen und sehr sommerlich. Welcher Flip-Flop gehört auf Platz „6“, wel­ cher auf Platz „10“, usw.? In jeder Reihe und jeder Spalte darf jede Farbe nur einmal vor­ kommen.

Mitmachen und gewinnen: Natürlich gibt es auch diese Woche Preise zu gewinnen. Schicke mir die richtige Lösung und zeichne mir dazu noch deinen Lieblings-Flip-Flop! Dann nimmst du an der Verlosung teil. Einsendeschluss: 12. Juli 2021 Viel Spaß beim Raten, Lösen und Malen!

Der gemischte Chor trug den Anwesenden einige Hei­ matlieder vor, deren Augen sich mit Tränen mischten. Das Auto braucht vier Rä­ der, weil es ja sonst ein Motor­ rad wäre. In der Schule muss man ru­ hig sitzen. Wer wackelt, muss aufs Klo. In unserem Zimmer ma­ chen wir nicht die Fenster auf. Draußen stinkt es noch viel mehr als bei uns drinnen.

KIKI – DIE KIRCHENZEITUNG FÜR KINDER Kontakt: kiki@kirchenzeitung. at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brief­ freund (nur unter Kindern)? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post – DEINE GITTI


teletipps SONNTAG

4. bis 10. Juli 2021 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

4. JULI

9.30  Katholischer Gottesdienst aus Oestrich im Rheingau. Von Jesus sehen lernen. ZDF

Morgengedanken von Kaplan Mathias Bitsche, Bludenz. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2.

10.00  Katholischer Gottesdienst aus dem St. Pöltener Dom. ORF III 11.05  Land der Berge. Vom Traunstein verführt. ORF III 12.30  Orientierung. Gewaltsame Mission: Indigene in Kanada. – Obdachlosigkeit und Corona: Das Caritas-Haus „Jaro“. – Fliehen und ankommen: Kampfsport-Training mit geflüchteten Jugendlichen. ORF 2 16.30  Südtirol – rund um Meran. (Dokumentation). Meran war ein beliebtes Reiseziel des Hochadels und namhafter Künstler. SWR 20.15  Erlebnis Bühne LIVE. Wir spielen für Österreich – Klassikstars am Traunsee. Open-Air-Konzert. Rolando Villazón (Tenor) und Regula Mühlemann (Sopran) singen Lieder, Arien und Duette von Komponisten, die dem Salzkammergut eng verbunden waren, unter anderen Johannes Brahms und Franz Lehár. Es spielt das Bruckner Orchester Linz unter der Leitung von Chefdirigent Markus Poschner. ORF III MONTAG

5. JULI

20.15  Bergwelten: Das Tennengebirge. (Dokumentation). Salzburgs unbekanntes Bergjuwel. Das Land um das urzeitliche Plateau hat exzellente Extremsportler hervorgebracht: Viele haben hier von Kind auf trainiert. ServusTV 21.10  In den Bergen daheim – Himalaya. (Dokumentarfilm). Ein Leben in extremer Höhe. ServusTV 22.15  Die Frau des Zoodirektors (Spielfilm). Im von den Nazis besetzten Warschau hält das Ehepaar Zabinski Hunderte jüdische Mitbürger in ihrem Tierpark versteckt, um ihre Leben zu retten. 20 Jahre später wurde es von Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ ausgezeichnet. Bewegende Bestseller-Verfilmung nach wahren Begebenheiten und ein erschütterndes Zeitdokument außerordentlicher Zivilcourage. ORF 1. DIENSTAG

6. JULI

17.50  Die sozialen Netzwerke der Tiere. (Dokumentationsreihe). Freunde bevorzugt. Perlhühner, Klippschliefer und Vampirfledermäuse kümmern sich in erstaunlicher Weise um ihre „Freunde“. arte

Di 22.35  Der Kreuzzug der Kinder. Tausende Kinder brechen im Mittelalter auf, um Jerusalem, von den Muslimen zu befreien. Ohne elterliche Hilfe, unbewaffnet, zu Fuß. Ein Mythos? Der erste Teil der Doku schildert die Lebensumstände von Kindern und Jugendlichen in mittelalterlichen Städten und die Rolle von Kirche und Glauben in ihrem Leben. Teil 2: 13. Juli. ORF 2 Foto: ORF/WDR/Martin Papirowski

Sa 21.00  Erlebnis Bühne: Marienvesper aus Stainz. Live von der styriarte 2021. Gipfelwerke geistlicher Musik mit erlesenen Solisten und Solistinnen sowie dem Arnold-Schoenberg-Chor. Leitung: Jordi Savall. Programm: G. F. Händels „Dixit Dominus“ HWV 232 , A. Vivaldis „Magnificat“ RV 610, J. J. Fux’ „Nisi Dominus“ K 108 für a-capella-Chor. ORF III Foto: ORF/Styriarte/Werner Kmetitsch

MITTWOCH

FREITAG

7. JULI

19.00  Stationen. (Magazin). Droht uns ein neuer Generationenkonflikt? Gibt es „Jung gegen Alt“ bei Fragen des Klimaschutzes, in der Corona-Krise und im Alltag? BR 20.15  Saiten des Lebens. (Spielfilm). Der Cellist Peter Mitchell ist der ruhende Pol des weltbekannten Streichquartetts „The Fugue“ und eine Generation älter als seine Mitspieler. Durch seine Parkinson-Diagnose wird sich nicht nur sein eigenes Leben komplett verändern. Sein letztes Konzert wird zugleich das 25-Jahr-Jubiläum des Quartetts markieren. arte DONNERSTAG

8. JULI

10.20  Kuba auf eigene Faust. (Dokumentation). 3sat 14.15  Wasserdoktor – Kräuterpfarrer – Trendsetter. (Dokumentation/Reportage). Sebastian Kneipp zum 200. Geburtstag. Ein Pfarrer aus der Provinz wird weltweit berühmt. Er hat eine Do-It-Yourself-Gesundheitslehre entwickelt, die sich auf Wasser, Kräuter und einen aktiven Lebensstil stützt. Sein Lebensweg führt aus einem Allgäuer Dorf bis zum Papst nach Rom. ARD-alpha 23.15  Congo Murder – Wir träumten von Afrika. (Spielfilm). Die Geschichte zweier Norweger, die zivilisationsmüde und abenteuerlustig 2009 in der Demokratischen Republik Kongo unter Mordanklage und in die Mühlen politischer Ränkespiele geraten. Eine Mischung aus Abenteuerfilm und Polit-Thriller zwischen der Faszination für Afrika der Protagonisten und dem kritischen Blick auf fatale Männlichkeitsbilder. arte

9. JULI

17.20  Die Bienenflüsterer. (Dokumenation). Siziliens „Dunkle Biene“. Wildbienen sind zunehmend auf Schutz angewiesen. Vor ca. 30 Jahren wurde auf den Liparischen Inseln die „Sizilianische Dunkle Honigbiene“ von anderen Bienenarten verdrängt, die aus Norditalien gekommen waren. Bis der sizilianische Imker Carlo Amodeo eine Kolonie in einem verlassenen Bienenstock fand und rettete. arte 18.15  Planet Wissen. Für immer jung – Können wir das Altern stoppen? Einige Experten halten eine Lebenserwartung von 120 Jahren für machbar. ARD-alpha SAMSTAG

10. JULI

21.15  Klassik am Odeonsplatz. Pünktlich zum Sonnenuntergang gibt der britische Dirigent Daniel Harding den Auftakt zu einem stimmungsvollen Open-Air-KlassikAbend. Stargast ist die argentinische Cellistin Sol Gabetta mit dem Cellokonzert von Robert Schumann. Es spielt das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. 3sat

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

ORIENTIERUNG JEDEN SONNTAG 12.30 UHR

Impuls für den Tag. Gedanken zum Tagesevangelium von Franz Kogler, Leiter des Bibelwerks Linz, Mo, 28. Juni bis Fr, 2. Juli, 6:40 Uhr; sowie am Sa, 3. Juli, 7:40 Uhr, Radio Klassik Stephansdom www.radioklassik.at/franz-kogler/ Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Feldkirch-Gisingen. So 10.00, Ö2. Menschenbilder. Traumgrenze. Die Schriftstellerin Barbara Frischmuth. So 14.05, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. Vom Fuchs und den Trauben. Zum 400. Geburtstag von Jean de La Fontaine, Autor von Tierfabeln. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. War früher alles besser? Auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Mo–Do 9.05, Ö1. Radiokolleg. Auf in die Selbstständigkeit! Der Weg aus der Misere. Eine Anleitung. Mo–Do 9.30, Ö1. Betrifft: Geschichte. Die Geschichte Österreichs in 29 Kapiteln. Mo–Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Annies Abenteuer. Die vergessene Biologin und Schriftstellerin Annie Francé-Harrar. Mi 21.00, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Landkarte, GPS und Sonne. Wie man sich orientieren kann. Do 16.40, Ö1. Im Gespräch. Renata Schmidtkunz spricht mit Peter Huemer, Publizist und Zeithistoriker. Do 21.00, Ö1. Logos. Vom Freiheitskämpfer zum Heiler. Der Priester Michael Lapsley gründete das Institute for Healing of Memories (IHOM): Internationale Arbeit mit Opfern von Gewalt und mit einsichtigen Tätern. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. www.radiovaticana.de Sonntag: Radioakademie – Das Turiner Grabtuch.


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

1. Juli 2021

Wege um das Stift Schlägl Der Leiter des Bibelwerks Linz, Franz Kogler, verbindet Flair und Attraktivität des Stiftes Schlägl mit der Botschaft der Bibel. „Wege ins Leben rund um das Stift Schlägl“ lautet das Motto der zwei Tage, die zu einer Begegnung mit dem Wort Gottes einladen. Am Programm stehen Führungen auf den Wegen um das Stift, Besuche in der Klosterbrauerei und im Biokräutergarten Klaffer, Mitfeier der Vesper

gemeinsam mit den Mönchen und spirituelle Impulse. Termin: Di, 10.–Mi., 11. August 2021; 11 Uhr Abfahrt von Linz Hauptbahnhof nach Schlägl Unterkunft: Seminarzentrum Stift Schlägl; Kosten: € 295,– im DZ, inkl. Vollpension, Busfahrt, Eintritte, Reiseleitung; Begleitung: Franz Kogler X  Anmeldung: Biblische Reisen, Klosterneuburg, E-Mail: info@ biblische-reisen.at, Tel: 02243 35377

Der Schöpfungsgarten in Schlägl

STIFT SCHLÄGL/WIMMER

Schöpfungsgarten und Beziehungsweg für Leser/innen

Klaffer am Hochficht

Am 14. Juli führt der frühere Chefredakteur und nunmehrige Kolumnist der KirchenZeitung, Matthäus Fellinger, zweimal durch den Schöpfungsgarten beim Stift Schlägl. Um 14 Uhr steht der Schöpfungsgarten selbst im Zentrum, um 16 Uhr der Beziehungsweg. Rund um

NIEDERLEITNER

THOMAS KARSTEN

Bühne am Dom

Endlich wieder Kultur erleben. Live. Im Grünen. Mitten in der Stadt. Mitten in Linz. Zu viert, zu zweit, alleine und doch gemeinsam. Mit Sicherheit unterhaltenswert. Auf der Kleinkunstbühne werden vorwiegend Künstler/innen aus Österreich und Deutschland zu erleben sein: unter ihnen der Hot Pants Road Club, Adele Neuhauser, Alfred Dorfer, Konstantin Wecker, Erwin Steinhauer, Manuel Rubey, Julia Stemberger. Sie alle

X  Anmeldung und Informationen im Stift Schlägl unter 07281 8801. Die Anmeldung dient der besseren Planbarkeit.

BILDUNG

KiZ-Angebot

Kleinkunst ganz groß. Große Künstler/innen in kleinem Rahmen.

diese beiden Führungen ist auch ein Besuch des Stifts und des angeschlossenen Museums möglich (ermäßigter Eintritt mit der KirchenZeitungs-Vorteilskarte).

bringen Pop, Jazz, Funk, Blasmusik, Kabarett, Literatur auf die Bühne vor dem Mariendom. Auch Lesungen mit Musik stehen auf dem Programm. Von 13. Juli bis 28. August, jeweils dienstags bis samstags, hat die Bühne am Dom geöffnet. Den Reigen eröffnen Andie Gabauer und der Hot Pants Road Club. Mit der Schlagertherapie am 28. August wird die Konzertsaison am Domplatz beendet. Einlass ist jeweils um 18 Uhr, Vorstellungsbeginn 19.30 Uhr. Ausreichend Zeit, um gemeinsame Momente unter freiem Himmel zu genießen. Abseits der Bühne

am Dom gibt‘s Snacks und gekühlte Getränke. Die Konzerttermine und telnehmenden Künstler/innen finden Sie auf der Homepage www.buehneamdom.at Die KirchenZeitung verlost für jedes Konzert 1 x 2 Karten. Schreiben Sie bis Fr., 9. 7. (KW: „Bühne am Dom + Ihr Wunschkonzert“) an: KirchenZeitung ­Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Steyr, Dominikanerhaus  07252 454 00 X  BGE – Stammtisch, wir treffen uns zu einem Stammtisch ­„Bedingungsloses Grundeinkommen“, um uns über Aktuelles zu informieren, Aktivitäten zu planen, Gespräche mit interessanten Menschen zu führen, uns zu vernetzen und was sich sonst noch ergibt, Anmeldung erbeten, Mo., 19. 7., Hotel Mader, 18.30 Uhr, Ltg.: Paul J. Ettl. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37 X  Zeit für mich, beWEGte Stille, Seminar und Urlaub in St. Georgen am Längsee, Inhalte: Körperentspannung, achtsame Körperwahrnehmung, Meditation, meditative Übungen im Freien, Impulse zu Lebensthemen, persönliche stille Zeit, So., 18. 7. bis Fr., 23. 7., Ref.: Gertrude Pallanch, A ­ nmel­dung über die Homepage.


24 Anzeigen & Service NAMENSTAG

Apostel Thomas

Thomas (3. Juli) „Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht“, sagt Apostel Thomas. (Joh 20,25) Er will sich genau davon überzeugen, ob Jesus von den Toten auferstanden ist. Seine Zweifel machten ihn im Sprachgebrauch zum „Ungläubigen Thomas“, was so aber nicht ganz stimmt. Thomas will sich vergewissern, er geht nicht in Opposition zu Jesus oder zu den anderen Aposteln. Im Gegenteil: Er will Teil der Gemeinschaft sein und Jesus nahe kommen. Zweifel gehören zum Glauben dazu. Gut möglich, dass auch die anderen Apostel gezweifelt haben. Thomas war jedenfalls so mutig und ehrlich, seine Zweifel auszusprechen. Sie haben ihn nicht davon abgehalten, sein Leben der Nachfolge von Jesus zu widmen. Thomas zog als Missionar durch den Nahen Osten und Vorderasien. In Indien hat er, vermutlich in der Nähe der heutigen Großstadt Madras, durch Schwert oder Lanze den Märtyrertod gefunden. P.S.

AUSSAATTAGE 5. 7.: Frucht bis 14, 15 bis 20 Ag-Blüte, ab 21 Wurzel 6. 7.: Wurzel bis 20 --7. 7.: --- ab 5 Wurzel 8. 7.: Wurzel bis 15, ab 16 Blüte 9. 7.: Blüte, Pflanzzeit Beginn 12 10. 7.: Blüte 11. 7.: Blüte bis 21, ab 23 Blatt Aus: Aussaattage 2021, M. Thun.

1. Juli 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

BÜCHERFLOHMARKT – BES. TERMINE  Eberstallzell. EZA- und Bücher-Flohmarkt, fair gehandelte Lebensmittel, AV-Medien, CDs, DVDs, Spiele, Kinder-, Jugend-, Sachbücher, antiquarische Bücher und jede Menge Romane, So., 4. 7., 10 bis 16 Uhr.  Hartkirchen. Bücherflohmarkt, Pfarrzentrum, Sa., 3. 7., 8 bis 16 Uhr und So., 4. 7., 8 bis 11 Uhr.  Linz. Bibel-Bilder-Reise, auf den Spuren Sieger Köders ins Schwabenland, 23. bis 29. 10., Veranstalter: Neubauer Reisen GmbH & Co KG mit dem Bibelwerk Linz und dem Bildungszentrum St. Franziskus, nähere Infos zur Reise: Josef Schwabeneder, Tel. 0676 87 76 32 81 oder Ingrid Penner, Tel. 0676 93 56 085, Anmeldeschluss ist der 15. 7., Anmeldung unter Tel. 07230 72 21 oder E-Mail: office@neubauer.

KLEINANZEIGEN PRIVAT / KAUF Familie Fröhlich kauft hochwertige Pelze, Porzellan, Bleikristall, Streichinstrumente, Schmuck, Münzen, Uhren, Dekoratives. Tel. 0676 362 51 46 ZU KAUFEN GESUCHT Hartmann kauft von privat: Schreib- und Nähmaschinen, Porzellan, Kristall, Pelze, Schmuck, Münzen, Uhren, Teppiche, Silberartikel, Bilder. Telefon 0664 320 44 90 www.hartmannkauft.at

at, unverbindlicher Informationsabend: 29. 6., Pastoralamt, 18 Uhr.  Linz. Die Impropheten: Commedia all‘improvviso, feinstes Improtheater, Gastspiel, Fr., 2. 7., 19.30 Uhr, Info und Karten: karten@tribuene-linz.at, www.tribuene-linz.at  Linz. AA-Meetings in Oberösterreich, „Anonyme Alkoholiker“- Treffen in Linz, Altmünster, Wels, Freistadt, Schärding, St. Georgen i. A., Helfenberg, Ried i. I., Steyr, Kirchdorf, Stadl Paura, Rohrbach, Braunau, genaue Termine unter www. anonyme-alkoholiker.at, Auskünfte kostenlos auch über die Telefonseelsorge Tel. 142, rund um die Uhr.  Linz. Spirituelle Bergtage für Männer, der Weg in die Berge ist gleichzeitig ein Weg in die eigene Tiefe, Do., 12. 8. bis So., 15. 8., An-

kogelgruppe (Hohe Tauern), Ref.: Matthias Thonhauser, Teilnehmerzahl: 8 Personen, Info und Anmeldung: KMB-Büro, Tel. 0732 76 10 3461 oder kmb@dioezese-linz.at, Anmeldeschluss: Mo., 12. 7.  Steinerkirchen a. d. Traun. Stern-Pilger-Wanderungen und Radpilgern am und rund um den zukünftigen Benedikt-Pilgerweg, Mo., 12. 7., von Admont, Hinterstoder, Vorderstoder, St. Pankraz, Unterlaussa, Oberlaussa und vom Pyhrnpass bzw. von Passau nach Windischgarsten, Ziel ist das Benediktfest der Pfarre Windischgarsten, Benedikt-Festmesse, 19 Uhr, mit Abt Maximilian Neulinger OSB, genaue Routen und die Anmeldungen dazu sind auf der Homepage ersichtlich: www.benedikt-bewegt.at

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth Leitner (CvD), Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770

Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland € 57,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

DAS FRAUENBÜRO DER AK OBERÖSTERREICH WIRD 25 JAHRE ALT

Gleichstellung in der Arbeitswelt Frauen haben in der Arbeitswelt mit besonderen Schwierigkeiten zu kämpfen. Ob Karenz, Teilzeit oder gar sexuelle Belästigung. Deshalb hat die AK vor 25 Jahren das AK-Frauenbüro eingerichtet. Echte Gleichstellung im Berufsleben ist hier das oberste Ziel.

W

iedereinstieg nach der Karenz, Teilzeit, Kinderbetreuungsangebote – Frauen sind im Berufsleben oft mehrfach belastet. Außerdem sind sie viel häufiger als ihre männlichen Kollegen von Diskriminierung aufgrund des Geschlechts und sexueller Belästigung betroffen. Diese Probleme sollten nicht länger unter den Teppich

gekehrt werden. Darum gründete die Arbeiterkammer Oberösterreich vor genau 25 Jahren ein eigenes Frauenbüro.

leben. Und der Kinderbetreuungsatlas, der jährlich aktualisiert wird, zeigt, wie es um die Betreuungsplätze in Oberösterreich steht.

Das Büro führt Beratungen rund um Elternschaft und Karenz durch. Es liefert aber auch Rechtsbeistand in Fällen von Belästigung und Diskriminierung. Im vergangenen Jahr wurden 553 Beratungsgespräche geführt. Insgesamt konnte für die Mitglieder ein Betrag von über 200.000 Euro an Nachzahlungen und Schadenersatz erkämpft werden.

Weitere Infos und Broschüren für Frauen finden Sie auf ooe.arbeiterkammer.at unter „Interessenvertretung“

Zusätzlich erhebt der AK-Frauenmonitor alle zwei Jahre Daten zur Lage der Frauen im Arbeits- und Privat-

ANSCHRIFT TEL WEBSITE

Volksgartenstraße 40 4020 Linz +43 (0)50 6906 ooe.arbeiterkammer.at


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Termine & Liturgie 25

1. Juli 2021

FREITAG, 2. JULI X  Freistadt. Orgelpunkt12, Orgelkonzert, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr, Stefan Donner, Orgel, Kirchturmbesteigung zwischen 11.30 und 13.30 Uhr möglich. X  Kremsmünster. Mehrwert Glaube, Wachsam sein auf Christus hin, in den Stiftsgärten beim Feigenhaus, Beichte und Aussprache im Sprechzimmer bei der Pforte, ab 17 Uhr, Eucharistiefeier beim Feigenhaus, 19 Uhr, Vortrag von Abt Ambros beim Feigenhaus, 20 Uhr, anschließend Agape. X  Linz. Bibelgespräch, online, Lektüre und Austausch über das kommende Sonntagsevangelium, 9 bis 10 Uhr, mit Reinhard Stiksel bzw. Franz Kogler, Link zum Videoeinstieg: https://zoom. us/j/96044121649 X  Linz. Linz Kirchenroas, Besuch der Kirche Linz Guter Hirte, Pfarre, 15 Uhr. X  Schärding. XVII. Internationales Orgelfestival Schärding 2021, Werke u. a. von Matthias Weckmann, Georg Böhm und Johann Sebastian Bach, Kurhauskirche der Barmherzigen Brüder Schärding, 19.30 Uhr, Dagmar Lübking, Nelson-Orgel. SAMSTAG, 3. JULI X  Attnang-Puchheim. Monatswallfahrt nach Maria Puchheim, gemeinsames Gebet um Vertiefung im Glauben, für Familien und um geistliche Berufe an jedem HerzMariä-Samstag, „300 Jahre seit der Seligsprechung von Johannes Nepomuk“, Rosenkranz, 14 Uhr, Eucharistiefeier mit Predigt, 14.30 Uhr, Information, Anbetung, 15.30 Uhr, Schlussfeier mit eucharistischem Segen, 16.30 Uhr, Autobus von der Herz-Jesu-Kirche weg um 12.30 Uhr, Predigt: P. Dr. Martin Leitgöb, Provinzvikar der Redemptoristen. X  Garsten. Bertholdfest, „Heilig(e) heute? – Heute heilig!“ Von großen Heiligen und kleinen, Pfarrkirche, 20 Uhr, mit Sonja Riha, Bernhard Schmalzel, Eva Oberleitner, Klaus Oberleitner. X  St. Florian. OÖ. Stiftskonzert, Die Bruckner Messe – Markus Poschner, Messe Nr. 2 e-Moll WAB 27, Anton Bruckner, Sinfonie h-Moll D 759 „Unvollendete“, Franz Schubert, Basilika, 18 Uhr, Linzer Jeunesse Chor, Ltg.: Wolfgang Mayrhofer, Bruckner Orchester Linz, Markus Poschner, Dirigent. SONNTAG, 4. JULI X  Garsten. Bertholdfest, Festgottesdienst: 50 Jahre Kultanerkennung des Hl. Berthold 1970–2020, Pfarrkirche, 9 Uhr, mit Abt Mag. Johannes Perkmann OSB, Michaelbeuern, Knödel to go, ab 10 Uhr im Pfarrhofgarten. X  St. Florian. OÖ. Stiftskonzert, Familienkonzert– Tassila bekommt Besuch, Barocker Gartensaal, 15 Uhr, Edith Wregg, Blockflöte, Stimme, Magdalena Rath, Blockflöte,

Diatonische Harmonika, Stimme, Johannes Wregg, Fagott, Stimme. X  St. Florian. Priester an der Orgel, Orgelsommer, Stiftskirche, 17 Uhr, Konstantin Reymaier, Domorganist in Wien. X  Schleißheim. Schleißheimer Marterlwanderung, Treffpunkt Pfarrplatz, 14 Uhr. X  Schwanenstadt. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärden­ sprache, 10 Uhr. X  Vöcklamarkt. Gottesdienst mit Orgel und Trompete, Werke von J. Clarke, J. B. Loeillet, J. S. Bach u.a., Pfarrkirche, 10 Uhr, Stefan Roither, Trompete, Christian Köpfle, Orgel. X  Wilhering. Kunst – Musik – Gebet, Kunsterlebnis im Stiftsmuseum, Anmeldung erbeten, 14.15 bis 15.15 Uhr, Orgelmeditation, Stiftskirche, 16 bis 16.45 Uhr, mit Thomas Dinböck, Vesper mit den Zisterziensermönchen, Stiftskirche, 18 bis 18.30 Uhr. MONTAG, 5. JULI X  Ottnang. Frauen in der Bibel bewegen uns – Bibelwandertage mit Kreistänzen am Bibel-Salzsteig, Banhof Bad Goisern, 8 Uhr, bis 6. 7., Ref.: Gabriele Franziska Weidinger. X  Ried im Traunkreis. Waldpilgern in der Region Traunsee - Almtal - Salzkammergut, Am Weg zu märchenhaftem Glück, Tagesangebot, Pinsdorf, 8.20 Uhr, Ref.: L. Sabina Haslinger. MITTWOCH, 7. JULI X  Linz. Morgenmeditation, wir treffen uns wieder in Präsenz, werden 25 Minuten gemeinsam schweigen, danach gibt‘s ein einfaches Frühstück, Urbi@Orbi, 7 bis 7.30 Uhr. X  Schlägl. Wege ins Leben, Schöpfungsgarten und Beziehungsweg, Stift Schlägl, besinnliche Führung im Schöpfungsgarten, 14 Uhr, Führung am Beziehungsweg, 16 Uhr, Vesper in der Stiftskirche, 18 Uhr, mit Abt Lukas Dikany, eine Anmeldung im Stift Schlägl erleichtert die Organisation, Tel. 07281 88 01, unter dieser Telefonnummer gibt es auch Auskunft über Stiftsführungen sowie Führungen für Gruppen auch zu anderen Terminen/Zeiten. X  Wels, St. Franziskus. Musik auf der Veranda, Fluadan und de Feinspitz, 19.30 Uhr, findet bei jedem Wetter statt. FREITAG, 9. JULI X  Freistadt. Orgelpunkt12, Orgelkonzert, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr, Bernhard Prammer, Orgel, Kirchturmbesteigung zwischen 11.30 und 13.30 Uhr möglich. X  Linz. Bibelgespräch, online, Lektüre und Austausch über das kommende Sonntagsevangelium, 9 bis 10 Uhr, mit Reinhard Stiksel bzw. Franz Kogler, Link zum Videoeinstieg: https://zoom. us/j/96044121649 X  Linz. Online-Café, reden Sie

mit uns über das, was Sie gerade bewegt, 11 bis 12 Uhr, Link zum Videoeinstieg: https://zoom. us/j/96044121649 X  Unterweißenbach. Abendmusik, Sommernachts-Walzer, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, Mitwirkende: d‘Gartenhäusler, Unterweißenbacher Saitenensemble, Mühlviertler Alm Klang 3Gsang, Karl Hackl, Sprecher, Stefan Schatz, Orgel und Organisation, im Anschluss gemeinsamer Ausklang im Pfarrheim. X  Viechtwang. Naturgenuss am Almfluss, Erlebe eine genussvolle Tour entlang der Alm, Treffpunkt Schlossparkplatz Scharnstein, 15 Uhr, mit Maria Hageneder. SAMSTAG, 10. JULI X  Kammer am Attersee. Kirch‘Klang, Symphonie Nr. 2, C-Moll, „Auferstehungs-Symphonie“, Gustav Mahler, Fassung für 2 Klaviere, Solistinnen und Chor in der Bearbeitung von Hermann Behn, Schloss Kammer am Attersee, 19.30 Uhr, Dorothea Röschmann, Sopran, Iris Vermillon, Mezzosopran, Christiane Behn und Emiliano Ramniceanu, Klavier, Bachchor Salzburg, Ltg.: Jörn Andresen, Einführungsvortrag mit Prof. Dr. Franz Willnauer, 18.30 Uhr. X  St. Willibald. Pfarrwallfahrt nach Adlwang, Pfarre St. Willibald, 7.30 Uhr. SONNTAG, 11. JULI X  Garsten. Bertholdfest, Jugendgottesdienst, Pfarrhofgarten, 10 Uhr, Jugend-Café to go, Kuchenverkauf für die Jungschar. X  Mondsee. Kirch‘Klang, die Wiener Sängerknaben am Mondsee, Werke von Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, Basilika, 19.30 Uhr, ein Publikumsgespräch mit Vertreter/innen der heimischen Kultur(politik), Schloss Mondsee, Fürstenzimmer, 17 Uhr. X  St. Florian. OÖ. Stiftskonzert, London calling – 20 Jahre, a collection of Ayres, Fantasies and Musical Humours, Marmorsaal, 11 Uhr, Natalie Perez, Sopran, Austrian Baroque Company, Michael Oman, Blockflöte, Leitung, Balázs Máté, Barockcello, Wolfgang Heiler, Barockfagott, Thomas Boysen, Theorbe, Daniel Oman, Barockgitarre, Naoki Kitaya, Cembalo, Martina Schobesberger, Orgel. X  St. Florian. Galakonzert der Preisträger des VII. Internationalen H.I.F.Biber-Wettbewerbes, Stift, 19 Uhr. X  Wilhering. Kunst – Musik – Gebet, Kunsterlebnis im Stiftsmuseum, Anmeldung erbeten, 14.15 bis 15.15 Uhr, Orgelmeditation, Stiftskirche, 16 bis 16.45 Uhr, mit Heinrich Wimmer, Vesper mit den Zisterziensermönchen, Stiftskirche, 18 bis 18.30 Uhr. X  Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

LITURGIE Lesejahr B Lesereihe I SONNTAG, 4. JULI 14. Sonntag im Jahreskreis. L1: Ez 1,28b–2,5 L2: 2 Kor 12,7–10 Ev: Mk 6,1b–6 MONTAG, 5. JULI Hl. Antonius Maria Zaccaría, Priester, Ordensgründer. L: 2 Tim 1,13–14; 2,1–3 Ev: Mk 10,13–16 L: Gen 28,10–22a Ev: Mt 9,18–26 DIENSTAG, 6. JULI Hl. Maria Goretti, Jungfrau, Märtyrin. L: 1 Kor 6,13c–15a.17–20 Ev: Joh 12,24–26 L: Gen 32,23–33 Ev: Mt 9,32–38 MITTWOCH, 7. JULI Hl. Willibald, Bischof von Eichstätt, Glaubensbote. L: Hebr 13,7–8.15–17.20–21 Ev: Mt 19,27–29 L: Gen 41,55–57; 42,5–7a.17–24a Ev: Mt 10,1–7 DONNERSTAG, 8. JULI Hl. Kilian, Bischof von Würzburg und Gefährten, Glaubensboten, Märtyrer. L: Weish 3,1–9 Ev: Lk 6,17–23 L: Gen 44,18–21.23b–29; 45,1–5 Ev: Mt 10,7–15 FREITAG, 9. JULI Hl. Augustinus Zhao Rong, Priester, und Gefährten, Märtyrer in China. L: 1 Joh 5,1–5 Ev: Joh 12,24–26 L: Gen 46,1–7.28–30 Ev: Mt 10,16–23 SAMSTAG, 10. JULI Hl. Knud, König von Dänemark, Märtyrer. Hl. Erich, König von Schweden, Märtyrer. Hl. Olaf, König von Norwegen. Marien-Samstag L: Sir 44,1a.2–3b.7–8.10–15 Ev: Mt 10,34–39 L: Gen 49,29–33; 50,15–26a Ev: Mt 10,24–33 SONNTAG, 11. JULI 15. Sonntag im Jahreskreis. L1: Am 7,12–15 L2: Eph 1,3–14 (od. 1,3–10) Ev: Mk 6,7–13


26 Kultur

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KirchenZeitung Diözese Linz

Stift Reichersberg ist eine Station der Sommertour des Bruckner Orchesters Linz. Probst Markus Grasl (2.v.r.) freut sich, Gastgeber sein zu dürfen.

KIZ/ELLE

Ein Orchester geht auf´s Land Erstmals unternimmt das Bruckner Orchester Linz unter der Leitung von Markus Poschner eine Konzertreise durch Oberösterreich. Die Openair-Konzerte laden zum Hören von Musik an ausgewählten Orten ein: das Stift Reichersberg ist am 15. Juli an der Reihe.

ELISABETH LEITNER

Die Hornisten machen sich auf den Weg, ab in die Wiese. Sie schnappen Notenständer und Horn und positionieren sich vor den Rosen im Stiftshof. Dort wird in zwei Wochen auch die Bühne stehen, auf der das Bruckner Orchester Linz Platz nehmen wird. Heute erklingen zur Probe einmal die wohltönenden Hörner. Das erregt Aufmerksamkeit. Chorherren, Radtouristen, Besucher/innen finden sich im Stiftshof ein, hören zu, bleiben stehen. Wie schön das klingt! – Unter den Zuhörenden ist auch Probst Markus Grasl CanReg. Dass er sich freut, das Bruckner Orchester Linz im Stiftshof begrüßen zu dürfen, sieht man ihm an: „Es ist eine große Freude, einer der drei Orte sein zu dürfen, an denen das Bruckner Orchester Linz spielt. Das hat eine große Strahlkraft für die ganze Region!“, sagt er und meint: „Was kann passender sein als mit dem Titel ‚wahrhaftig himmlisch‘ hier zu Gast zu sein.“ Wahrhaftig himmlisch. Die Sommertour des Bruckner Orchesters Linz (BOL) führt mit „wahrhaftig himmlisch“ als Motto auch an besondere Orte in Oberösterreich: am Hochficht sind die Musiker/innen am 6. Juli zu Gast, in Hinterstoder am 9. Juli und in Reichersberg am 15. Juli. Das Bruckner Or-

Norbert Trawöger ist seit 2017 künstlerischer Direktor des Bruckner Orchesters Linz. Er ist Manager, Musiker und zudem Intendant des Kepler Salons Linz. WINKLER

chester Linz hat damit im Juli noch viel vor. Medial gingen zwar in den vergangenen Tagen die Wogen wegen einer 100%igen Gehaltsfortzahlung trotz Kurzarbeit hoch. Die Geschäftsführung der OÖ. Theater- und Orchester GMBH (TOG) und der Betriebsrat hatten sich darauf geeinigt. Der Aufsichtsrat wird sich das bei der nächsten Sitzung im Juli noch genauer ansehen. Für die künstlerischen Belange des Orchesters, um die es hier geht, ist Norbert Trawöger zuständig. Die Idee für die OÖ-Tour beschreibt Trawöger so: „Wir möchten an diesen Orten ein zu Ohren und zu Herzen gehendes Programm bringen. Die Komponisten, deren Werke wir hören werden, hatten alle einen Bezug zu Oberösterreich, weil sie hier auf Sommerfrische waren oder hier gelebt haben.“ Werke von Mozart, Goldmark, Brahms, Bartok, Rossini, Schubert, Bruckner und Strauss (Sohn)

werden erklingen, es dirigiert Markus Poschner. „Schon 2017 wurde diese Idee geboren, zu den Menschen zu gehen, raus in die Natur, an schöne Plätze. Wir möchten auf Augenhöhe musizieren und die wiedergewonnene Freiheit und das Leben gemeinsam mit dem Publikum feiern.“ Auf Picknick-Decken oder mit Sitzplätzen werden Zuhörer/innen eingeladen, bei einem moderaten Einheitspreis den Klängen zu lauschen. Ein Fest für alle. Markus Poschner wird dirigieren: „Ich freue mich unbändig, dass wir nach Monaten des Verzichts diese Konzertreise durch unser Oberösterreich unternehmen werden und die Menschen unmittelbar mit Musik berühren können. Es wird ein Fest für uns alle!“– Auch für seinen Namenskollegen Probst Markus Grasl spielt Musik eine wichtige Rolle. Sie greife Lebensthemen auf, spreche oft das Unaussprechliche aus: „Nach der Durststrecke, die wir erlebt haben, ist die Freude umso größer, dass es jetzt wieder möglich ist, Musik in dieser Form zu erleben. Auch weil wir gesehen haben, was der Verzicht bedeutet. Musik ist Audruck der Seele. Sie gehört zum Mensch-Sein und ist unentbehrlich.“

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X  Infos & Karten: Tel. 0732 7611-400


Bibelimpuls 27

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J

ohannes zog in die Gegend am

Was krumm ist, soll gerade,

Jordan und verkündete dort

was uneben ist, soll zum ebenen Weg

überall die Taufe der Umkehr

werden.

zur Vergebung der Sünden, wie im

Und alle Menschen werden

Buch der Reden des Propheten Jesaja

das Heil Gottes schauen.

geschrieben steht: Stimme eines Rufers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn! Macht gerade seine Straßen! Jede Schlucht soll aufgefüllt und jeder Berg und Hügel abgetragen werden.

LUKAS 3,2–6

NIEDERLEITNER

KirchenZeitung Diözese Linz


28 Kultur FÜR SIE GELESEN

Mondbär und Messinokeks Die Ein- und Zuordnung von Begriffen kann helfen, sich in der Fülle von Informationen zurechtzufinden. Manchmal sind Zuordnungen aber auch einengend und gehen am Kern der Sache vorbei. Den Eindruck gewann Maria Reitter, die sich in ihrer Dissertation an der Katholischen Privatuniversität kritisch mit dem Begriff „Art Brut“ auseinandersetzt: Kunst, die in Einrichtungen entsteht, wird oft mit diesem Sammelbegriff bezeichnet. Sie meint aber vorrangig Kunst, die von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen geschaffen wurde. Kunst, die aus dem Atelier der Caritas-Einrichtung St. Pius kommt oder aus dem Diakoniewerk Gallneukirchen bezeichnet Reitter daher als „Individuelle Kunst“. Es geht ihr um Kunst von Menschen mit Beeinträchtigungen, um Künstler/ innen mit eigener Handschrift. Den Fokus legt Reitter auf die Einzelpersönlichkeit und das Individuum. Reitter möchte mit ihrer wissenschaftlichen Arbeit zur Diskussion anregen und liefert einen spannenden kunsthistorischen Abriss über die Begriffsgeschichte. Weiters stellt sie in ihrer Arbeit, die auch als Buch erschienen ist, Ateliers in verschiedenen Einrichtungen vor: Neben KUNST St. Pius kommen auch das Diakoniewerk Gallneukirchen, das Institut Hartheim, die Lebenshilfe Gmunden und internationale Einrichtungen vor. Anregende Lektüre! Mondbär und Messinokeks = Art Brut? Maria Reitter, Hg. Fonds andersART, € 15,–. Buchhandlung ALEX in Linz.

1. Juli 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Unverwechselbare Sie arbeiten an ihren Werken. Malen, zeichnen, mit Farbe und in Schwarz-Weiß. An der Leinwand oder in ganz kleinen Formaten. Ihr Strich, ihr Stil ist unverwechselbar. Individuell. Jeden Donnerstag öffnet sich für sieben Künstler/innen die Ateliertür von „KUNST St.Pius“ in Peuerbach. ELISABETH LEITNER

Elisabeth Watzek sitzt vor ihren kleinformatigen Scheiben. Sie malt mit Kreide und mit Stiften. Figuren, Motive entstehen. Sie ist konzentriert, lässt sich von ihrem Tun nicht ablenken. Neben ihr hat Patrick Seifriedsberger Platz genommen. Er beobachtet, schaut interessiert dem Treiben zu. Vor ihm liegt ein A3-Blatt. Mit kräftigen Strichen geht er ans Werk. Schwarz-Weiß oder in Farbe. Das kommt ganz darauf an. „Malen ist ein Spaziergang auf einem Blatt Papier. Ein Stift ist für mich das Fahren durch die Landschaft. In der Nacht sind alle Häuser schwarz und die Straßen silbern. Zwischen den Farben ist schwarz“, so wird Patrick Seifriedsberger im Buch „Kunstblüht“ anlässlich 20 Jahre Kunst St.Pius zitiert. – Heute erzählt der junge Mann von Formel 1, von „Kit“ (das Auto aus der Fernsehserie „Knightrider“) und Fußball. Seit dem Jahr 2010 malt und zeichnet er. Beim jährlich stattfindenden Künstlerworkshop ist er in der Bildhauergruppe. Der Workshop mit Künstlern zählt zum Fixprogramm in St. Pius. Namhafte Künstler/ innen wie Herbert Egger, Eva Fischer, Marion Kilianowitsch oder Walter Kainz leiten diese Workshops. Auch daraus hat sich das Profil des Ateliers Kunst St. Pius entwickelt. Mit ihren Talenten. Die sieben Künstler/ innen Andreas Kinberger, Rosemarie Hinterberger, Christian Mitterlehner, Elisabeth Watzek, Patrick Seifriedsberger, Franz Stadler und Melanie Zuntner nutzen jeden Donnerstag die Möglichkeit, im Ateli-

er der Caritaseinrichtung ihrer Leidenschaft nachzugehen. Die Künstlerin Andrea Hinterberger begleitet sie auf ihrem Weg, eröffnet neue Möglichkeiten, bestärkt die Kunstschaffenden. Bei näherer Betrachtung zeigt sich: Jede/r der sieben Künstler/innen hat einen eigenen Stil, unverwechselbar, wieder erkennbar und doch auch immer wieder überraschend. – Theresia Klaffenböck ist die Leiterin der Einrichtung „Therapie und Kunst“ in St. Pius. Im Jahr 1997 wurde mit dem therapeutischen Malen begonnen, seit dem Jahr 2000 hat sich parallel dazu auch das Kunst-Atelier entwickelt: „Die Menschen, die im Atelier arbeiten, malen, zeichnen, werden mit ihrem Talent gesehen, nicht mit einem Defizit. Sie erleben: Ich kann das! – Die künstlerische Tätigkeit verändert ganz viel von ihrer Persönlichkeit. Die Künstler/innen stellen sich zudem in einer Ausstellung der Öffentlichkeit, ihre Kunst muss sich beweisen.“ Nicht jeder sei ein Künstler, eine Künstlerin, aber die sieben Besucher/innen des Ateliers hätten eindeutig Talent und eine eigene künstlerische Handschrift entwickelt, meint Klaffenböck: „Wir von St. Pius sind nur das Vehikel, damit sie arbeiten können, wir besorgen die Farben und schaffen die bestmöglichen Rahmenbedingungen.“ Individuelle Kunst. Kunst von Menschen mit Beeinträchtigung, Outsider Art, Art Brut: Viele Begriffe gibt es, um Kunst zu beschreiben und einzuordnen.Vielfach wird Kunst auf den Entstehungsort reduziert oder mit einem Etikett versehen. „Individuelle Kunst“ nennt Maria Reitter die Arbeiten von Menschen, die im Kunst-Atelier in Peuerbach entstanden sind. Die Caritas-Mitarbeiterin hat sich in ihrer Dissertation „Mondbär und Messinokeks = Art Brut?“ mit dem Thema genauer auseinandergesetzt und die Entwicklung in Österreich, Deutschland und der Schweiz unter die Lupe genommen.

Im Atelier: Die sieben Künstler/innen arbeiten nicht im stillen Kämmerlein, sondern in einem großen Raum.


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Kunst & Kultur 29

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Kunstwerke

KULTURLAND n Ausstellung in Haslach. Die Künstlerin Doris Miedl-Pisecky präsentiert ihre Arbeiten: Die Ausstellung findet am Marktplatz in Haslach statt und beginnt am 2. Juli. Geöffnet ist jeweils am Freitag von 16–18 Uhr und Samstag 10–12 Uhr. Zu folgenden Terminen ist die Künstlerin anwesend: 2. Juli 17–19 Uhr, 24. Juli 10–12 Uhr, 25. Juli 10–12 Uhr und 31. Juli 10–12 Uhr. n „Priester an der Orgel“ im Stift St. Florian. Von 4. Juli bis 25. Juli findet der Orgelsommer im Stift St. Florian statt. Am 4. Juli wird der Domorganist Konstantin Reymaier aus Wien den Orgelsommer eröffnen. Am 11. Juli ist der Stiftsorganist von Einsiedeln aus der Schweiz zu Gast. Klaus Sonnleitner präsentiert am 18. Juli die berühmte Brucknerorgel. Am 25. Juli ertönen Klänge aus der bayerischen Hauptstadt – Gesangssolistin Maria Suntinger und Domorganist Monsignore Hans Leitner aus München sind zu Gast. Die Konzerte beginnen immer um 17 Uhr. n Theaterzeit in Freistadt. Am 16. Juli beginnt in Freistadt die Theaterzeit. Bis 7. August werden in der Messehalle in Freistadt verschiedene Theaterstücke aufgeführt. Den Beginn macht die Eigenproduktion „Schloss Westwest“ – eine Uraufführung von Ulf Dückelmann frei nach Kafkas „Schloss“. Außerdem findet eine Ausstellung zum Festivalmotto „Heimat. Gestern–Heute–Morgen“ von 16. bis 31. Juli statt.

Eine Arbeit von Elisabeth Watzek: Sie hat diese Personenportraits im Jahr 2017 mit Bleistift und Farbstift auf Papier gemalt. Watzek, geboren 1974, lebt seit frühester Jugend in St. Pius. Seit 1998 malt und zeichnet sie im Atelier. KUNST ST.PIUS

In ihrer wissenschaftlichen Arbeit stellt sie auch Künstler/innen aus St. Pius vor. Den in der Kunstgeschichte weitverbreiteten Begriff „Art Brut“ für Kunst von Menschen mit psychischen Erkrankungen hält sie für nicht zutreffend: „Es geht hier um individuelle Kunst von Menschen mit Beeinträchtigungen. Der Fokus liegt auf der Einzelpersönlichkeit und auf dem Individuum.“ – Ein Blick ins Atelier zeigt: Diese Kunst ist einzigartig, die Bild-

sprache oft unmittelbar und berührend. Die Künstler/innen drücken sich über ihre Bildwelten aus, zeigen Facetten ihres Seins, die ohne Farbe und Stift nicht sichtbar geworden wären. Manche Arbeiten werden vermutlich bei einer Ausstellung in Linz im Herbst zu sehen sein. Bis dahin wird gemalt und gezeichnet. Wie jeden Donnerstag. X  Infos zur Ausstellung werden angekündigt. Zum Thema: Buchtipp auf S. 28.

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Elisabeth Watzek (li.) malt „Trau-di“-Figuren (Mitte), Theresia Klaffenböck und Maria Reitter im Gespräch.

KIZZELLE (5)

n Theatersommer in Haag. Von 1. Juli bis 7. August findet der Theatersommer Haag in Niederösterreich statt. „Der Zerrissene“ ist eine Komödie von Dominic Oley nach Johann Nestroy und eröffnet den Theatersommer: Die Premiere wird am 1. Juli um 20.15 Uhr zu erleben sein.


30 Personen & Dank

1. Juli 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

DANK Franziskanerinnen Vöcklabruck. Die Schüler/innen der 3a und 3c der Mittelschule der Franziskanerinnen von Vöcklabruck gestalteten Sessel für das „Quartier 16“. Mit dem „Quartier 16“ errichten die Franziskanerinnnen ein Wohnprojekt, das Frauen in Notsituationen ein vorübergehendes Zuhause bieten wird. Sr. Ida Vorel, die Leiterin von „Quartier 16“, hatte die Idee, alten Stühle neu zu gestalten. Die Religions- und Werklehrer/innen der Mittelschule machten sich mit ihren Schüler/innen an die Ar-

beit. „Jeder Stuhl ist ein Unikat – vom Kuhflecken-Stil über den Himmelsessel bis hin zum liebevoll gestalteten bunten Sessel mit kreativem Muster. Manche Stühle haben sogar eine Botschaft“, ist Sr. Ida Vorel von der Kreativität der Jugendlichen begeistert. Generaloberin Sr. Angelika Garstenauer dankt den Schüler/innen für ihren Einsatz. Das „Quartier 16“ ist ein Haus neben dem Mutterhaus der Franziskanerinnen. Es wird derzeit renoviert. Die Eröffnung ist für Herbst 2021 geplant. FISCHBACHER

Bibliotheksfachstelle der Diözese Linz. Insgesamt 14 Frauen und 3 Männer haben vergangenes Jahr ihre Ausbildung zum/zur Bibliothekar/in am Bundesinstitut für Erwachsenenbildung abgeschlossen. LHStv.in Christine Haberlander und Bischofsvikar Johann Hintermaier gratulierten im Namen von Land OÖ und Diözese Linz bei einer Feier im Bildungshaus Schloss Puchberg den erfolgreichen Absolvent/innen. Die neuen Bibliothekar/innen: Manuela Appelius (Stadtbibliothek Eferding), Gertrude Neubauer (Patientenbibliothek des KH der Barmherzigen Schwestern), Elisabeth Ammer (Stadtbücherei Eferding), Stefanie

Schmied (ÖB der Pfarre und Stadtgemeinde Schwanenstadt), Doris Ortner (ÖB der Pfarre und Gemeinde Wallern an der Trattnach), Petra Lackerbauer (ÖB der Marktgemeinde Lenzing), Sandra Brandstätter (ÖB der Gemeinde Steinbach an der Steyr), Alexandra Aichinger (ÖB der Pfarre Hartkirchen), German Brandstötter (ÖB der Pfarre und Stadtgemeinde Schwanenstadt), Gabriela Öhlinger (ÖB der Pfarre Sarleinsbach), Angelique Mittermayr (ÖB und Spieleverleih der Pfarre Eferding), Elfriede Ortner (ÖB und Spielothek der Marktgemeinde Lembach), Andreas Bock (ÖB der Pfarre Gallneukirchen), Helga Plach (ÖB der Pfarre Stadl Paura). BIBLIOTHEKSFACHSTELLE

ein und wurde 1971 zum Priester geweiht. Er war Kinder- und Jugendseelsorger in Maria Puchheim, hielt von Innsbruck aus Volksmissionen ab und war Pfarrseelsorger in Zipf (1990– 2000), in Kirchheim im Innkreis, Polling und Wippenham (2012–2013) und (Ohlsdorf (2013–2017). Seither wohnt er im Kloster Maria Puchheim und hilft noch in der Seelsorge mit.

in Wilhering übt er die Aufgabe des Geistlichen Begleiters aus. Heinz Purrer ist auch Musiker mit Leib und Seele und hat eine Reihe von Liedern (Text und Melodie) komponiert, die vornehmlich das Leben von Heiligen zum Inhalt haben.

GEBURTSTAGE n Am 2. Juli 2021 feiert Mathias Mühlberger, früherer Direktor der Caritas der Diözese Linz, seinen 70. Geburtstag. Er stammt aus Neustift im Mühlkreis und kam 1971 als Organisationssekretär zur Katholischen ArbeiterInnen-Jugend. Es folgten weitere Stationen in der kirchlichen Jugendarbeit, ehe er 1987 zur Caritas kam. Von September 2001 bis Ende 2012 war er Direktor der Caritas in Oberösterreich. Mathias Mühlberger ist verheiratet und hat zwei Kinder. n Am 3. Juli 2021 wird RegRin Kons. Dipl.-Päd.in Marianne Jungbauer, frühere Fachinspektorin für den katholischen Religionsunterricht, 65 Jahre alt. Sie stammt aus Steyregg und wurde 1998 Fachinspektorin im

Schulamt der Diözese Linz, war aber auch noch als Religionslehrerin und an den Pädagogischen Akademien der Diözese und des Bundes tätig. Als Fachinspektorin war sie zuständig für den Pflichtschulbereich sowie für die landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschulen. 2019 ging sie Pension, wobei sie sich nach wie vor ehrenamtlich engagiert, im kirchlichen Bereich zum Beispiel im Katholischen Bildungswerk und in der Bischof-Rudigier-Stiftung. Marianne Jungbauer ist verheiratet und hat zwei Kinder. n Am 4. Juli 2021 vollendet KonsR P. Alois Parzmair CSsR vom Orden der Redemptoristen sein 80. Lebensjahr. Er stammt aus Reichersberg, trat 1965 in den Orden der Redemptoristen

n Am 4. Juli 2021 feiert KonsR Mag. Heinz Purrer seinen 60. Geburtstag. Er stammt aus Marchtrenk und wurde 1987 zum Priester geweiht. Er ist als Pfarrprovisor in Pasching, Kirchberg bei Linz und Dörnbach tätig sowie seit 2009 Diözesandirektor der Päpstlichen Missionswerke in Linz. Im Spirituellen Jugendzentrum Aufbruch

n Am 7. Juli 2021 wird Konsulent GR Franz Keplinger, emeritierter Ständiger Diakon, 80 Jahre alt. Er stammt aus Helfenberg, war VS- und HS-Lehrer in Sarleinsbach und bis 1997 VS-Direktor in Putzleinsdorf. 1992 wurde Franz Keplinger zum Ständigen Diakon geweiht und war unter anderem mehrere Jahre Pfarrassistent in St. Veit im Mühlkreis. 2015 emeritierte Franz Keplinger als Ständiger Diakon. Er ist verwitwet und hat vier Kinder.


Nachruf und Leserbriefe 31

1. Juli 2021

Kath. Sozialakademie

IM GEDENKEN Am 25. Juni 2021 ist

P. ANDREAS STADLER CMM im 95. Lebensjahr verstorben. „Für mich ist er einer der wenigen, die ich als heilig bezeichnen würde“, sagt P. Christoph Eisentraut, Provinzial der Mariannhiller Missionare über seinen verstorbenen Mitbruder: „Er hat nie über jemanden schlecht geredet. Nie.“ P. Andreas stammt aus Viechtwang und ist 1949 bei den Mariannhillern eingetreten. Zu seinen besonderen Fähigkeiten gehörte die Jugendarbeit. Als Erzieher im ordenseigenen Internat Wels-St. Berthold ist er vielen Schülern ein lebenslanger Begleiter geworden. „Seine Burschen“ hielten mit ihm Kontakt, als sie selbst schon im Großvater-Alter waren und unternahmen mit ihm Ausflüge, die er sehr liebte. Seit 1976 wirkte P. Andreas in Riedegg, viele Jahre davon als Superior und Provinzökonom. Vielen Generationen von Kindern und Jugendlichen, die in Riedegg auf Ferienlager waren, sind seine Witze und Gruselgeschichten unvergesslich. Die Totenwache ist am 9. Juli 2021 um 19 Uhr in der neuen Verabschiedungshalle am Friedhof Gallneukirchen, das Requiem am 10. Juli um 9.30 Uhr in der Stadtpfarrkirche Gallneukirchen und anschließend das Begräbnis am Klosterfriedhof Riedegg.

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NEU

Buch: Pilgern mit der Bibel von Reinhard Stiksel 224 Seiten

Zu „Die neue ksoe als Dialogplattform“ in Ausgabe Nr. 25:

Die Entscheidung zur Schließung der Katholischen Sozialakademie vor einem Jahr hatte – wie jetzt anlässlich der ‚Neugründung‘ sichtbar wird – keine finanziellen Gründe, sondern war offensichtlich inhaltlich motiviert. Die KSÖ war das sozialethische Aushängeschild der Katholischen Kirche und hat weit über diese hinaus gewirkt als klare Stimme für eine gerechte Sozial- und Wirtschaftsordnung. Das war manchen in der Bischofskonferenz offensichtlich ein Dorn im Auge, und es ist ihnen gelungen, alle Entscheidungsträger auf ihre Linie zu bringen. Dass alle Mitarbeiter/innen – ohne in irgendeiner Form einen Dialog zu führen – gehen mussten, lässt den Schluss zu, dass das bisherige in keiner Weise wertgeschätzt wurde. Nun steht die Kirche Österreichs in einer Zeit, in der die Fragen nach Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Gemeinwohl geradezu brennen, sozialethisch ziemlich nackt da. Dem neuen Direktor ist angesichts seiner Aufgabe nur alles Gute zu wünschen. (...) ANNA WALL-STRASSER, BUNDESVORSITZENDE KABÖ

Richtigstellung Zum Leserbrief „Podcasts“ in Ausgabe Nr. 25:

Sr. Melanie Wolfers machte mich in einer liebevollen E-Mail auf meinen Fehler aufmerksam: Ich habe nämlich fälschlich behauptet, dass die Schwester bei den Themen „Entscheidungsfindung“ und „Mut“ mit keinem einzigen Wort auf Gott, Kirche, Sakra-

mente, kirchliche Organisationen etc. verwiesen hätte. Ich zitiere aus der Antwort von Sr. Melanie: „In der dritten Episode zum Thema Entscheidungsfindung spreche ich ab der 23. Minute über die Frage, wie wir den Willen Gottes erkennen können.“ Eigenartigerweise steht die Episode „Einfach gut entscheiden!“ bei mir gleich nach dem Trailer an erster Stelle, und ich bin mir absolut sicher, vor einer Woche von „Einfach gut entscheiden!“ nichts am Bildschirm gesehen zu haben. Möglicherweise verlassen wir uns in den Anwenderprogrammen zu sehr auf die Ehrlichkeit der mit Algorithmen vollgestopften künstlichen Intelligenz (KI). ANTON SCHWARZLMÜLLER, KREMSMÜNSTER

Maskenpflicht In den Gasthäusern ist die Maskenpflicht schon längst aufgehoben worden. Der Mindestabstand braucht in den letztgenannten im Großen und Ganzen auch nicht mehr eingehalten werden, was natürlich begrüßenswert ist. In den Kirchen schaffen wir den Ein-Meterabstand locker, aber trotzdem müssen wir weiterhin mit FFP2-Masken vermummt den Gottesdienst mitfeiern. Wo bleibt hier die Gleichheit? Wahrscheinlich hat die Kirche keine Lobby im Hintergrund stehen, und ist auch nicht Mitglied beim mächtigen Wirtschaftsbund. JOHANNES RÖBL, RAINBACH

Veröffentlichung bedeutet keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. Anschrift: KirchenZeitung – Leserbriefe, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

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UNTER UNS Die EURO der Bemühungen

DENKMAL

Impulse in Steyr Eisenstadt liegt bekanntlich im Burgenland, aber auch Oberösterreich hat seine „Eisenstadt“: Steyr – dort findet heuer die Landesausstellung statt. HEINZ NIEDERLEITNER

geschlagen. Diese und weitere Impulse für einen Besuch in Steyr während der Landesausstellung finden Sie im Internet auf: www.dioezese-linz.at/dekanat-steyr im Unterordner „Auf dem Weg“. Machen Sie mit! Die Steiermark leitet über die Traungauer Grafen nicht nur ihren Namen von Steyr her, sondern teilt mit der Stadt auch das Wappentier. Welches Tier ist gemeint? Einsendungen bis 11. Juli an: KirchenZeitung, ­Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at Lösung von Ausgabe 24: Hl. Rupert

JOSEF WALLNER JOSEF.WALLNER@KIRCHENZEITUNG.AT

DOMSPATZ

MERK-WÜRDIG

Der Herr Bundespräsident schickt einen Exekutor ins Finanzministerium – um nach E-Mails zu suchen. Etwas Pfändbares würde er bei unseren Staatsfinanzen dort eh nicht finden.

„Kommt jeder so weit mit? Kennt sich noch jede und jeder aus?“ BUNDESPRÄSIDENT ALEXANDER VAN DER BELLEN ZUR VERSTÄNDLICHKEIT DER PROBLEME DES PARLAMENTARISCHEN U-AUSSCHUSSES

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

An den drei Standorten geht es um Arbeit, Macht und Wohlstand als Faktoren in einer Gesellschaft. In der durch den Eisenhandel und die Eisenverarbeitung früh zu Wohlstand gekommenen Stadt spielen diese Faktoren zweifellos eine große Rolle. Auf die Rolle der Kirche gerade in Steyr gehen mehrere begleitende Impulse in der Stadt ein: Neben der bereits in der KirchenZeitung präsentierten Kunstinstallation am Kriegerdenkmal wird zum Beispiel vor der Michaelerkirche die Arbeit der Betriebsseelsorge vorgestellt. Die Stadtpfarrkirche lädt Besucher/innen zu Zehn-Minutenwallfahrten ein. Dort wird auch mit Zusatztexten an Grabepitaphen eine Brücke zur Gegenwart

Blick auf das Zentrum von Steyr: Hinten in der Mitte die Stadtpfarrkirche, vorne rechts ein Turm von St. Michael. NIE/KIZ

Das Fußballmatch Österreich gegen Italien habe ich mir am Samstag natürlich auf ORF angeschaut. Nachdem die Kommentatoren anfangs ein wenig am Spiel „unserer“ Mannschaft herumgenörgelt haben, sind sie in der zweiten Halbzeit zu richtigen Fans der rotweiß-roten Kicker mutiert. In der Nachspielzeit überschlugen sie sich förmlich vor Begeisterung über „unseren“ Kampfgeist. „Wir“ können als würdige Verlierer, erhobenen Hauptes von der EURO nach Hause fahren, meinten die Kommentatoren und vermittelten den Eindruck, dass wir eigentlich gar nicht so richtig verloren haben. Genau betrachtet sind wir irgendwie sogar die Sieger, wenn man darauf schaut, wie die Mannschaft gerackert und geschwitzt hat. – Hätte ich doch nur nicht auf das Deutsche Fernsehen umgeschaltet. Dort hörte ich gerade noch die Verabschiedung des Moderators: „Gratulation den Italienern. Es war zwar für sie ein bisschen schwieriger, als sie gedacht hätten, aber nun sind sie dort, wo sie hingehören: ins Viertelfinale.“ Das hat gesessen. Doch Tore hin oder her, es sollte bei der EURO auch eine Tabelle für das Bemühen von Mannschaften geben.


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