Buch: Die heiklen Passagen der wundersamen Herren Wilde und Hamsun | Matthias Engels www.visionbakery.com/wilde-hamsun ............................................................................................................. Fundingtitel: Wilde & Hamsun Genre/Tags: Roman, biographischer Roman Manuskript: abgeschlossen Format: 11 x 18 Visuals: Seiten: ± 300 Leseprobe Kapitel: 48°52 ́32,7 ́ ́ | unlektoriert Diese Leseprobe entspricht nicht der Gestaltung und dem Satz der Publikation.
.................................................................................................. MAI 1900, PARIS, SAINT-GERMAIN-DES-PRÉS 48°52 ́32,7 ́ ́ HOCHDRUCKGEBIETE ÜBER DEM BALTIKUM UND ÜBER DEM ATLANTIK BRINGEN RECHT ANGENEHMES WETTER AUF DEN KONTINENT. TEMPERATUREN VON 6 BIS 8 GRAD CELSIUS
An London war nicht zu denken gewesen. Die Zeitungen hatten im Februar 1898 heftigen Frost dort gemeldet, Züge, die in Schneemassen steckenblieben und das dicke Eis der Themse. Die Wahl war schließlich auf Paris gefallen; die Stadt, die er vor Jahren erobert hatte. Er hatte Freunde dort – oder besser: Er hatte Freunde dort gehabt. Nur wenige waren verblieben. Mallarmé war krank und seine berühmten Dienstags-Treffen fanden nicht mehr statt. Der Kontakt zu Gide war längst von Jenem abgebrochen worden und ToulouseLautrec irrte nach seinem Aufenthalt in einer Nervenheilanstalt durch Frankreich, mied aber die Hauptstadt. Wilde musste unwillkürlich an sein letztes Treffen mit dem kleinen Maler denken, einen Tag vor seiner Verurteilung, und er tat dies mit gemischten Gefühlen. An und für sich hätte das damals stattgefundene Szenario erheitert, doch die Schatten des darauffolgenden Tages fielen damals bereits deutlich auf das denkwürdige Abendessen im Café Royal in der Regent Street. Sie mussten ein merkwürdiges Bild abgegeben haben. Zu dritt saßen sie an einem der Tische, er,