GEKOMMEN, UM ZU BLEIBEN Fünf Fragen an . . . Lisa Galke ist Restaurantleiterin im Genuss- & Aktivhotel Sonnenburg. Service liegt ihr im Blut, das spürt man sofort. Mit einem breiten Lächeln empfängt sie mich an ihrem Arbeitsplatz und ich fühle mich direkt willkommen. Viel Zeit bleibt uns zwischen zwei Schichten nicht, denn es gibt viel zu tun – Nachbesprechung, Vorbereitungen für das Abendgeschäft und das sorgsame Eindecken der Tische. Also setzen wir uns in das stilvoll eingerichtete Restaurant und fangen an zu plaudern. Lisa, wie hat es dich ins Kleinwalsertal verschlagen? Gebürtig komme ich aus Willingen im Sauerland. Dort habe ich meine Ausbildung als Restaurantfachkraft gemacht und noch eineinhalb Jahre in meinem Lehrbetrieb gearbeitet. Auf das Kleinwalsertal wurde ich zufällig aufmerksam, als ich eine Freundin hier besucht habe. Da ich zu dieser Zeit Veränderung im Arbeitsleben wollte, habe ich mich spontan auf eine freie Stelle beworben und schnell eine Zusage erhalten. Daraufhin bin ich hergezogen. Mittlerweile lebe ich seit acht Jahren im Tal und bin angekommen. Wie war für dich die Anfangszeit, wenn du jetzt zurückblickst? Am Anfang war es etwas ungewohnt, da ich früh von zu Hause ausgezogen bin. Für mich war aber von Beginn an klar, dass ich etwas Langfristiges suche und es kein Saisonjob bleiben soll. Da ich gerne Menschen um mich herumhabe, war es mir wichtig, einen Freundeskreis aufzubauen. Durch die
Hotel- und Gastronomiebetriebe leben und arbeiten viele junge Menschen im Tal, die ähnliche Interessen haben. So fiel es mir leicht, neue Leute kennenzulernen. Konntest du dich im Job auch schnell einfinden und wo stehst du jetzt? Ich habe mich in der Sonnenburg schon immer wohlgefühlt und tue es heute umso mehr. Heike, unsere Chefin, hat mir viel beigebracht. Insbesondere Aufgaben, mit denen man sich als Lehrling noch nicht so intensiv auseinandersetzt. So habe ich über die Jahre immer mehr Aufgaben und Verantwortung übernommen und bin in die Führungsrolle gewachsen. Heute bin ich für die Restaurantleitung verantwortlich und das Bindeglied zwischen meinem Team und den Gästen. Ich gebe Wein- und Getränkeempfehlungen aus, was mir besonders Spaß macht. Ein guter Wein zu einem tollen Gericht - so macht man den Gästen eine Freude und bekommt das auch zurückgespiegelt. Zudem betreue ich unseren Stammkundenkreis, führe Dienstbesprechungen durch und schaue, dass alles funktioniert. Wie definierst du für dich wertschätzende Teamarbeit? Es ist ein großartiges Gefühl, jemanden hinter sich zu wissen, der einem den Rücken stärkt. Das gilt bei uns im Haus sowohl für die Hotelleitung als auch das gesamte Team. Jeder weiß
den anderen zu schätzen und leistet seinen Beitrag für ein gutes Miteinander. Wir machen gerne Teamaktivitäten, vor allem wenn wir Neuzugänge im Team haben. Jeder kann freiwillig teilnehmen, aber das lässt sich selten jemand entgehen. Das gibt einem die Möglichkeit, sich abseits des Arbeitsalltages kennenzulernen, denn wir möchten, dass sich neue Kollegen willkommen fühlen. Zudem stärken wir so unseren Zusammenhalt und dann funktioniert auch das Zusammenarbeiten sowie die Einarbeitung gut. Was machst du in deiner freien Zeit im Tal am liebsten? An freien Tagen gehe ich wandern oder joggen. Dabei darf Musik nicht fehlen, denn so bekomme ich den Kopf am besten frei. Am liebsten jogge ich den Burmi-Weg an der Breitach entlang. Das ist eine wunderbare Joggingstrecke, wenn man den Bach neben sich hat und von Bäumen umgeben ist. Zudem ist die Strecke nicht zu steil und für eine Feierabendrunde ideal. Auch an anstrengenden Arbeitstagen gehe ich oft noch in die Natur, da spielt die Uhrzeit keine Rolle. Manchmal spaziere ich auch einfach eine Runde durchs Tal. Die abendliche Stille genieße ich dann sehr, kann durchatmen und abschalten. ■ Text: Vanessa Freytag Bilder: Werner Krug
KLEINWALSERTAL DAS MAGAZIN //33