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tilly Lotterblume
Hallo, meine Lieben!
Das sind sehr bewegte Wochen, die hinter uns liegen und die wir wahrscheinlich auch noch vor uns haben. Das Land hat aufregende Themen - da ist die ESTAG und kein Ende in Sicht, da gibt's den Nobelpreis für die steirische Schriftstellerin Elfriede Jelinek. Ich als Wenig-Leserin und kleine Frau fang' ja mit ihren Texten wenig an, doch mich beeindruckt einfach, wie diese Frau konsequent und ohne an Links und Rechts Eingeständnisse zu machen ihren Weg geht' Dass man mit so einer Lebenshaltung keine Familie in den Mittelpunkt seines Lebens stellt, das ist ja klar. Aber eines ist für mich doch auffällig, wenn ich auch an andere berühmte Köpfe der österreichischen Literatur denke, wie etwa an Thomas Bernhard, Peter Thrrini oder auch an Felix Mitterer: Elfriede Jelinek ist in
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ihrer Jugend aufdem Lande gewesen, dort aufgewachsen. Und die Landleute haben meist eine sehr einfache, klare, oft sehr derbe, t\ aber aber punktgenaue punktgenaue SPrache Sprache und und AusAust\ - l'-u& drucksweise. Mir scheint es so, als \,,:) dass man eine so sensible Sache nach jeder Möglichkeit hin durchleuchten müsse. Dies sei zu vergleichen mit einer Gesundenuntersuchung, wo ja auch die Arzte alles tun müssen, wenn es zum Beispiel den Verdacht für eine Krebs-Erkrankung gibt. Also, ich hoffe, Sie entschuldigen mir meine Ausdrucksweise, ich versteh' überhaupt nur noch Bahnhof. Und ich kann mir vorstellen' dass sich Landeshauptfrau Waltraud Klasnic ebenfalls ganz schwer tut in der Entscheidung, ob sie nun dafür sein soll, die Manager und Aufsichtsräte der ESTAG vom Land klagen zu lassen, denn das wird ein Schrecken ohne Ende. Es werde zwar einen großen Wirbel geben, aber herauskommen werde nichts, so lautet die Einschätzung von Herwig, der mit seiner Erfahrung bei diversenAffären immer gut gelegen ist. Aber weil sich die Politik in die RSTAG eingemischt hat - und die ist nun mal oft ein schmutziges Geschäft, wo eine Partei der anderen schaden und den schwarzen Peter zuspielen will -, nur deshalb komme die ESTAG nicht zur Ruhe. sagt der Herwig. Jedes andere Unternehmen hätte schon längst das Handtuch geworfen, wär'wahrscheinlich wirtschaft-
Lilly Lotterblume
ob Jelinek und auch ihre männlichen Kollegen dann in der Folge aufgrund ihrer Ausbildung wie mit einem Skalpell diese Welt öffnen, versuchen, dahinter zu schauen, und dann müssen sie ihr weiteres Leben mit einem gehörigen Knacks bewältigen. Dass diese Form der Beobachtung, der Analyse meist sehr heftig, aber auch unangenehm sein kann, das wissen wir, seitdem ein gewisser Siegmund Freud uns den ,,Spiegel" dafür geliefert hat.
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Sie würden sich in der ESTAG-Geschichte überhaupt nicht mehr auskennen, hörte ich bei der letzten Familienfeier, aber auch in der Kartenrunde etliche unserer Bekannten und Freunde sagen. Wenn die Politiker nicht in der Lage sein werden, die Wäh1er entsprechend aufzuklären, was und was nicht in der ESTAG passiert ist, dann kann man sicher sein, dass bei denWahlen im Herbst 2005 die ÖVR aie SPÖ, aber auch die FPÖ dafür die Rechnung serviert bekommen- Und dafür hat der Otto, der sich sehr viel mit der Politikbefasst - er arbeitet ja auch in der Grazer Burg -, eine ganz einfache Erklärung. Es kann ja nicht sein, dass alle Kontrollstellen und Prüfungsorgane der Republik im Einsatz sind, die ESTAG von unten nach oben, von hint'nach vorn', von links nach rechts, prüfen und dann nichts herauskommt. ,,Warum hat man dann das alles in Bewegung gesetzt?", fragen sich die Menschen draußen und auch der Otto.
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Nicht einverstanden mit Ottos Theorie ist wiederum meine ehemalige Schulfreundin Maria, die mit einem Parteifunktionär verheiratet ist. Sie sagt, so sei es eben in der Politik - auch wenn am Ende nichts Grobes und Unerlaubtes passiert sei, die oberste Pflicht ist nun einmal, lich zusammengekracht, die ESTAG scheint davon unberührt. Mehr noch, sie schreibt so gute Wirtschaftszahlen, weiß der Herwig von In-
formanten, dass sie am Ende dieses Jahres mehrere Millionen Euro an Dividenden ausschütten werde.
Aber weg von der hohen Politik hin zu den ganz normalen Dingen des Lebens. Ganz überrascht habe ich beim Zeitunglesen gesehen, dass unsere Landeshauptfrau im Hosenanzug ihre Politikerkolle-
ginnen bei einer Tagung aus den Nachbarländern empfangen hat' Ich schaue ja nicht so regelmäßig in dieZeittng oder ins Fernsehen, aber mir kommt vor, dass das schon eine Art Premiere war und ein indirekterHinweis darauf, dass sie diejenige ist, die im,,Hause Steiermark" nach wie vor die Hosen anhat. Denn ihr Gegenüber, SPOChef Franz Voves, und auch seine Wahlkampfstrategen werden ja nicht müde zu betonen, dass die Zukunft der Steiermark Franz Voves heißt und nichtWaltraud Klasnic' Bekanntlich hat ja HerausfordererVoves, offensichtlich schon ungeduldig, - das hat mir wieder mein Allerliebster bei einer Autofahrt lang und breit erklärt - eher doch überraschend auch seinen Anspruch auf den Sessel des Landeshauptmanns angemeldet. Die ÖVP habe völlig beleidigt reagiert und dies als eine Art Majestätsbeleidigung aufgefasst. Ich finde es schade, dass nicht beide dort sitzen können, denn dann würde das ganze Polit-Theater unnötig sein. Sie sind zwar vom Typ her völ1ig verschieden, würden aber doch ein gatz akzeptables Landeshauptmann-Paar abgeben. Über eines bin ich jeden Tag froh: Dass ich nichts mit den Intrigen, dem politischen Hick-Hack, den Untergriffen und der Verlogenheit in der Politik zu tun habe. Das wär's, bis zum nächsten Mal'
Eure Lirv
(.ie sind in Nordamerika, wohin )sie aus*anderten, dre berühmtesten Österreicher. So unterschiedlich ihre Karrieren verliefen, so unterschiedlich sie auch als Persönlichkeiten sind, eines haben sie gemeinsam: Frank Stronach und Arnold Schwarzenegger sind waschechte,,Steirerbuam" aus ärmsten Verhältnissen. ; hre Lebensgeschichten könnten I einem Croschenroman entstammen, so unglaublich klingen sie. Nur, sie sind wahr. Beide sind Milliardäre geworden. Wo viel Licht, ist auch Schatten. Man muss nicht alles mögen, was sie tun, aber ihr Bekenntnis zu ,,1 am from Austria" ist beispielhaft. n 0 Prozent der Jusend sehen öin ihn.n Vorbildei. Für Arnold Schwarzenegger schwä rmt Österreich deshalb, weil er als Filmheld Weltruhm erlang hat und nun auch in der Rolle des Couverneurs von Kalifornien seine Rolle gut spielt. r-trr Frank Stronach wird in Öster-
Ireich nveifelsohne der rote Teppich deshalb ausgeleg weil mit seinen Milliarden-Projekten tausende Menschen Arbeit finden. ln dieser Titelgesch ichte versucht KLIPB sich mit dem Phänomen €
Stronach auseinander zu setzen ! und seine unglaubliche Karriere auszuleuchten. E E
[UläGhtlger Frankle-Boy
Der Austro-Kanadrer Frank Strona ch, 72, ist auch in Östeneich zu einer mächtrgen Persönlichkeit geworden. Da ist es logisch, dass auch Bücher sein Leben, serne Karriere, sein Netzwerk beschreiben, sich mit seinem Engagement in der alten Hermat beschäftigen. Frank Stronach ist der mächtigste lndustrielle Österreichs. ,,Wer das Cold hat, macht die Regell' Doch nicht alles, was glänzt, ist Cold. ,,lch, Frank Stronach", beschwert er sich, ,,werde immer versuchen, das Beste für Österreich zu tunl' Ern Satz, den man so nlcht stehen lassen kann, weil Stronach zuallererst das Beste für Magna tun muss. 0b das immer auch das Beste für Österreich ist, ist nicht gesagt.
orüber Einigkeit besteht:
Dass es eine Märchenkarriere ist. die Frank Stro-
nach schaffte. Seine Persönlichkeit ist herausragend, sein Leben auch beispielgebend. Uber die Einschätzung seiner Person. seine Menschlichkeit und seinen
Stil gibt es viele Auffassungen. Denn das Interessengeflecht rund um Stronachs schillernde Unternehmerpersönlichkeit ist nur schwer zu durchschauen. Wie ist es Stronach gelungen, so reich und mächtig zu werden?
Worauf beruht seine Macht? Wer sind die wichtigsten Personen in seinem Umleld? Keiner hat bisher in Österreich das Polit-Lobbying so forciert wie der 72-
jährige Milliardär. Wenn Geldverdienen die
haupt§ächliche Philosophie im
Leben ist. dann ist Frank Stronach in seinem Wirken wirklich ..herausragendll,.S&na es auch noch um andere ,tspetie gehen sollte. dann witd er zu ei.nem lr{enschen. wie jecler andere, der sich sogar mehr erlautien kann oder-das zu.' mindest glaubt. .,Wir leben in einer Zeil,,it der, vor alleiii junge Menschen nach Vorbildern sucheni', schreibr Helga :Peham,in
ihrer Biographie.,;Frank Stronach - Eine Erfolgsstoqt'l. ,Jn Sachen Management und wirtschaftliches, visionäres Den-l€u taun Frank Stronach als ideales Vor-
bild fungieren., Er,selbst möchfg; die Welt ein, weni§' besser verlas.: sen, a1s er sie-vorgef,unden hat;1l Das llrteil der österreichischen Autorin fällt positiv nüchtern aus. Wenn man dieser Haltung uneingeschränkt folgen würde, dann müssten alle Menschen an der Seite eines,,Stars" oder,,Milliardärs" zufrieden sein. Doch dem ist nicht so. Schon ein Gedanke zeigt. wie relativ alles wirklich ist: Würde Frank Stronach Eigentümer von KLIPP sein. so könnte etwa diese Geschichte über sein Leben in dieser Form nicht erscheinen. Wenn doch, dann wäre es für den Autor sicherlich die letzte Arbeit in seinem Unternehmen. Denn Frank Stronach reagiert äußerst sauer.
wenn es in seinem Umfeld zu offener Kritik kommt, jemand wilklich widerspricht. Für 14.000Arbeitsplätze in Osterreieh gesorgt - das sagt alles, Kritik ist aus Sicht der Politik eher unangetrracht. Frank Stronach
''agiert,. ' wie Konzernchefs heute diei tun. Feinde kennt er nicht, sondem nur Interessen und die : vertritt er zum Wohle von Magna. Da wird versucht. jede Hürde aus deinWeg zu räumen, mit welchen Mitteln auch immer. Ob Öster-
..: feich was davon hat. steht auf einem anderen Blatt. Zurück ins Iahr 1993 Magna und Sronach wollten ein eigenes Zentrum in - Europa. Deutschland und auch'die Schweiz hatten keine wirklichen ,:r.ehancen; alq möglicher neuer Europa-Standort das Rennen zu rnactren. So war Österreich. und hier besonders der Wiener Raum. der klare Favorit. als Frank Stronach 1993 Europa-Manreer Robert
Gmber den Auttrag gab. Aur>chau zu hrl-
len nach einem ..netten Platzerl" iLlr :eine
Rückkehr in die Heimat. Das Ergebnis: l-5 Kilometer südlich von Wien - Oberwaltersdorf bei Baden in einem Schloss. Zurück zu den Wurzeln. könn-
te man sagen. ,,Ich stelle diesem Land meine Ideen zur Verfügung", erklär'te Frank Stronach wiederholt. ,,lch helfe mit, Arbeitsplät-
ze zu schaffen, Struk- Stronochs llnternehmensphilosophie in,,zeichneturen zu verändern. rischer Kurzform".
Manches soll in die-
sem Funktionärsstaat neu gestaltet werden. Wenn da jeder auf mich schießt, dann kann ich nur sagen, der Stronach braucht von keinem was. der kann sein Geld auch in anderen Ländern anlegen. dort verdient er mehr damit." Eine Aussage. die so auch nicht
stimmt. denn atich ein Frank Stronach braucht für seine Prolekte von vielen viel. Auch \\enn .r
dafür einiges gibt. Frank Stronach auf die Frage des NE\\-S-Joumrlisten. ob bei seinen massn'en Investitionen in Österreich Sentimentalität eine große Rolle spielt: ,,Nein. alles hat auch analrtische. betriebswirtschatiliche Hintergründe. Freilich hätte ich viel-
leicht drei oder vier Prozent mehr Profit" wenn ich etwa statt in \\-eiz woanders investiert hätte. Aber
Geld habe ich genu-e und das Weizer Werk läuft prächtig. Warum rol l it h rl so n icht dort i nr estieren. u o meine Wulzeln sind l"
[in Angeber mit bösem Ende?
So i iel Erfolg macht netürlich auch ..r erdächti,s" und ruli Neider herror. Ist er am Ende doch bloß ein \nqeber. mit dem es ein
böses Errde nehmen würde? Dieser \trdacht ist unbegründet. An der Bedeutung des Frank Stronach in der internationalen Geschältswelt kann niemand zwei-
tbln. Sein \ligna International Incorp..rited nrit Sitz in Aurora ini k;n:,i:.;hen Bundesstaat
Ont::i.. l.: ier siebentgrößte
\'.: -'z --.:::i-ei der Welt. Be-
irj-'i.1,:.:: die rvenigen noch :!]:i : .
-::.-. Kr)nkurrenten genauir. . .::,:lt \{agna nur umso
::: :': l-: beiden Größten ragen :.. --. .rd bilden eine Klasse
- : - .. :r. Da ist der Branchenrie.: )eiphi und die deutsche
i. ::n Bosch GmbH. ein tradi: . reller Lieferant für Autoelek::.rnik und andere Hochtechnoi.r.-gie. bei dem se:it Jahrzehnten die ganze Branche einkaufen muss. Delphi ist ein ausgeglieJerter Teil des Weltkonzerns General Motors. Auf den Plätzen dengeschäfte bestens abwickeln. Was gut ist für die
Menschen, aber noch erträglicher für Magna.
Rasanter Aufstieg
Begonnen hat alles in einer Garage bei Toronto. Frank Stronach
war der typische Auswanderer in den 50er-Jahren. Mit wenig Geld in der Tasche machte er sich über Rotterdam per Schiffauf denWeg nach Kanada - für dieses Land hatte er ein Visum erhalten. Das war im Jahre 1954. Gelernt hatte Frank Stronach in Weiz den Beruf des Werkzeugmachers. Diese Ausbildung war auch sein größtes Kapital. Nach etlichen
Jrei bis sechs folgen drei USrmerikanische und ein japani-
rcher Konzern. alle mit Umsatzzahlen. die auch nicht weit höher Iie.'een als die gut zwölf MilliarJen US-Dollar des Hauses \lagna. Die Mitbewerber sind
ebenfalls Abkömmlinge großer \utohersteller. etwa Demso aus dem Hause Toyota oder Visteon ron Ford. Magna hingegen ist
Gelegenheitsjobs machte er sich im Jahre 1957 - also drei Jahre nach seiner Ankunft in Kanada bei Toronto - sozusagen selbstständig. Er mietete einen Garagenbau und begann dorl mit der Firma ,,Acorate Tool and Die". Was heute - hat Stronach ein
Problem damit? - in der offlziellen Magna-Chronik kaum noch vorkommt: In dieser ersten Ge-
mrt seinen rund 73.000 Beschä1'- sellschaft gab es auch einen
tisten. mehr als KomPagnon. Es 100 Fabriken in ,,Wenn iCh etWOS m7che, hieß Toni Czap- t n, ,.,,f 1:t:: "donn versuche ich es ka' warJahrgang ,irorr. sondern mögtichst gut zu mochen, l;i: H:' ä: \or allem auch besser ols die onderen." Frank Stronach. -s.lt. -\nalvsten : i_ j .. 1111 Kon-
z::: :!:rz:u.'qt. Weltweit halten
:,: F',:::::n der Finanzwelt die S ,:-..: .': :e i Krrnzerns für geluna;.=,. --: B,>t: iür solide, die -\u>>.,'l-.:::. ;ir rllicklich. In den internen R"r.ings. die die
großen -\ut..mtrbilkonzerne über ihre Lieteranten auistellen. rrngiert Mag.na rcrcl mrl.',i g errtz oben. Diese Top-Po:ition i.t rul tür die Entwicklung von Ster r
Daimler Puch und löste den gewaltigen Aufschwung und den Zuwachs von Arbeitsplätzen in den Magna-Werken in Österreich aus. Eine der Hauptvoraussetzungen dafür. In unserem Land gibt es gut ausgebildete
Frank Stronach Die beiden hatten sich ange-
freundet, weil sie gemeinsam auf dem Schiff in die neue Welt waren. Toni Czapka kam aus Graz-Eggenberg und war früher bei der Elin in Weiz Monteur. Den beiden gehörre die junge Firma, jeder hatte 4.000,- Dollar eingelegt und sie blieben jahrzehntelang Partner, bis zum Tod in die 80er-Jahre, als Toni CzaPka an Herzversagen starb. Auch Frank Stronach zu Czapka belragr gibt sich äußerst schweigsam. Von Toni Czapka weiß
man, dass er im Gegensatz zu Frank Stronach als Partner stets im Hintergrund blieb und auf ihn mäßigend einwirkte. Er bezeichnete seinen Parlner Frank damals als ,,Außenminister", der
gerne in der Gesellschait und Ölfentlichkeit auftrat. er biieb iieber im Hintergrund, hatte mit solchen öffentlichen Anlässen keine besondere Freude. Wie überhaupt auffällt, dass Frank Stronach an seiner Biographie mit vielen Polituren arbeitet, sie so gestalten will, dass eben alle fast lesebuchartig diese Traumkarriere servien
Fronk Stronoch in den $0er-lohren in seinem Büro in Toronto.
llTer kennt lfiein-Semmering
außerhalb von l{lein-Semmering?
Sicher Frank Stronach und sein Clan, denn dort wurde er am 6. September 1932 geboren. Es handelt sich um einen
Ortsteil in der Gemeinde Gutenberg in der Raabklamm im Bezirk Weiz. Frarz war das ledige Kind von Eva
Strohsack und Johannes Abelmann, der von Beruf Dreher in der Elin
Weiz war und ein überzeugter Kommunist. Der Sohn lernte in der Elin Werkzeugmacher, die Mutter hatte sich
dafür eingesetzt, dass er dort eine Lehrstelle bekam und er spielte - wie fast alle Jungen in diesem Alter - gerne Fuß-
Tochter Belinda, die nun in Konado in die Poli' tik eingestiegen ist. lhr Ziel: Premierminister.
ball.1952 ging er in die Schweiz zum Arbeiten und 1954 wanderte er, inzwischen wieder nach Österreich zurückgetomobilindustrie. Nach Jahren wurde Multimac mit der Finna
kommen, nach Kanada aus.
Gleichsam aus der Not heraus, keine wirklich gute Arbeit gefunden zu haben, machte sich Frank Stronach - so nannte er sich in Kanada - gemeinsam mit dem Grazer Kollegen Toni Czapka selbstständig. Sie gründeten die Firma ,,Mulimac", stafieten in einer Garage bei Toronto mit der Produktion von kleinen Teilen für die AuMagna Electronics fusionierl und damit begann derAufstieg als Unternehmer für beide. Stronach kam im Jahr 1961 erstmals nach Hause auf Urlaub und lernte in dieser Zeit Frieda Sallmutter kennen, die er 1965 heiratete. Linda und Andy sind die zwei Kinder aus dieser Ehe, die durch Höhen und Tiefen ging und bis heute besteht. I
Helga Peham studierte an der Universität Wien Geschichte, Anglistik, Psychologie (Dr.
phi1.), Politikwissenschaften, Publizistik und Kommunikationswissenschaften - an der Management-Akademie der Universität Salzburg Management und Untemehmensführung. Nach zwanzigj ähriger Tätigkeit im Weiterbildungsbereich in einer UNO-Organisation baute sie ein Sprachinstitut für Erwachsenenbildung auf, das sie selbst leitete. Sie ist heute als Historikerin, Publizistin und Autorin tätig.
Die Autorin:
Diese Biografie (Ibera-Verlag) möge alljenen von Nutzen sein. die sich für das Leben von
Frank Stronach interessieren und Impulse setzen wollen - für das eigene Leben, die Firma, für die sie arbeiten, oder aber auch im eigenen Unternehmen. Die Persönlichkeit des Frank Stronach ist herausragend, sein Leben beispielgebend. seine Managementfähigkeiten slnd
außergewöhnlich, vieles an ihm ist so bestechend einfach und daher genial.
bekommen. Den ersten großen Auftrag als Autozulieferer schaffte Magna im Jahre 1961. General Motors bestellte bei der kleinen Firma im Osten von Toronto 300.000 metallene Aufhängungen für Sonnenblenden. Toni Czapka bei einem Interview: ,,Wir haben ganz pünktlich geliefert und vor
allem präzise, das war un ser gröi3ter Vofteil. Siebe; Tage die Woche wurde gearbeitet, so sind wir ein-
frrrl Stroarc}
Charlnön oi the 8{atd & iqte,.F Ptesde.t Sioglrird t{oll
t ret u ilte Vtce. Chawatt. Itlagfra lnlenaltonal lnc ilrdrad Gingl
€ a ecut iv e V i c e " Cha ißar, Mag na lnte{n ati oßa { I nc
fach besser gewesen als die anderen." Der Standort Toronto heute eine doppelt so große Stadt wie Wien - erwies sich als günstiger Platz, denn von hier waren es nur rund fünf Autostunden nach Detroit, derAutometropole in den Vereinigten Staaten. Die beiden Österreicher waren aufgrund ihrer soliden Ausbildung als Werk-
zeugmacher einfach in der Lage, alle Wünsche der Autokonzeme
zu erfüllen und das hob sie aus der Grundlage für den nöti-een Biss des Geschäftsführers. Schon in den späten 8Oer-Jahren stellte Magna damit 5.000 r'erschiedene Autoteile in seinen Fabriken oder Produktionsstätten her. A11ein in Kanada hatte man mehr a1s
10.000 Arbeitsplätze seit Anfan-s der 7Oer-Jahre geschaffen.
Magna vor dem Aus
übrigen Konkurrenz heraus. Sie produzierten vor allem auch
Werkzeugformen, die präziser ais jene der amerikanischen und kanadischen Mitbewerber waren eine wichtige Voraussetzung für denAufstieg in den darauffolgen-
den Jahren.
Frühe I(ontakte zur steirischen Politik
Schon Mitte der 70er-Jahre gab es Kontakte zwischen der steirischen Landesregierung und Magna über eine mögliche Ansiedlung eines Zubehör-Werks in der Steier-
Die größte Krise kam jedoch im Jahr 1989, als Magna vor dem
Ruin stand. In der amerikanischen Autoindustrie - bei Ford, Chrysler und General Motors - gab es eine Absatzkrise, die dann durch eine scharfe Rezession verschärft wurde. Magna hatte mehr als eine Milliarde Dollar Schulden aufgrund des rasanten Wachstums. Die Banken gerieten in Panik und kündigten Magna die Kredite. Der Kurs der Magna-Aktie sank um 95 Prozent. Die Bank Ol Nova Scotia u ar der größte Gläubiger von Magna.
mark. Über Vermittlung von oststeirischen Landtagsabgeordneten reisten Delegationen mit Landeshauptmann Niederl und
Eigene Fluglinie
Wirlschaftslandesrat Peltram
(verstorben) nach Kanada. Doch aus den hochfliegenden Plänen wurde nichts, wiewohl die Kontakte zur steirischen Politik aufrecht blieben. Völlig neu war damals für die Steirer die Philosophie von Stronach und Czapka: Diese gründeten viele Produktionsplätze, aber mit maximal 50 bzw. 100 Arbeitnehmern. Die Absicht dahinter war klar: Man
wollte geringen Einfluss von Gewerkschaften und außerdem, so Stronach und Czapka, kann sich in einer kleinen Firma auch niemand verstecken, jeder müsste Schon Anfang der 80er-Jahre flogen Stronach und seine \,Ianager im firmeneigenen Flieger quer durch die USA und Kanada nt den einzelnen Fir-
menstandorten. Heute verfügt die Jetalliance über mehrere Düsenjets. Diese belbrdern Magna-Manager und Ge-
schäftsreisende zu ihren gewünschten Zielen. Vor Jahren plante Stronach mit seinen Experten sogar eine eigene Luxus-
sein Bestes geben. Der Geschäftsführer selbst wurde von ihnen an der Gesellschaft beteitigt und damit schaffte man die €
Sie wollte Stronach aus dem Konzern entfelxen und einen Sanie-
run_ssexpeften einsetzen. Doch in Jie.er ent.cheidenden Phase sei-
ne: Lebens kam Stronach auch ein rlter Frlund zu Hilt'e. der immen:en Eint'lus. bei der Hausbank hatte. Er hiell Ed Lumler. Er trat dem lbrstand ron \Iasna bei und mit
ihm schatlte Stronach die \\'ende. Bereits im Jahr 1991 stie_s die
Magna-Aktie u,ieder an der Börse und 1993 q'ar die Krise überstanden. Parallel dazu änderte sich die Autozulieferindustrie gewaltig. denn immer mehr Teile wurden von den Zrüeferem in Gruppen geliefert. Die Tochterfirmen des Konzerns lieferten vom Spiegel, über Scheinwerfer, Türfüllungen, Metallteile, Sitze, Instrumente praktisch alles, was das Auto benötigte. Nicht mehr einzelne
Teile waren gefragt, sondern ganze Systeme und Module. Mit Hilfe der Zulie[erindustrie gelingt es
einfach besser. Absatzschwankun-
Fortsetllrng attf Seite -?,
Airline. die vermögende Ge-
schäftsleute und Spitzenmanager zu alien gewünschten Zieien in der \f,'elt kutschieren sollte. \oble Gesten sind Fran-li Stronach
eigen: So stellte er Sturm-Präsident Hannes Kartnig für seine
Hochzeitsreise einen let zur
Verlügung. im Rahmen der
Veranstaltung ..Dialog für Europa" im Vorjahr ließ Frank
Stronach Michael Gorbatschow von Moskau nach Graz fliegen - und zwar in seinem eigenen Jet.
trlit lTeltkugel gescheitert
fibs neue Dimension für Go]fspieler
AL; ric: Frank Stronach und
\[.q:" *iir entschieden, eine eii.rir &üs'f,le in Europa zu etablie::: -* ar der \liener Raum der kla:: F:';.-rit- [n Oberwaltersdorf, 25 L: sudlich von Wien, wurde man i;dig. Vom wohlhabenden Land;:r"t \\llfried Schnedl kaufte er im -\pril 1995 ein 1,6 Quadratkilometer großes Grundsttick. Rund 13 \lillionen Euro kostete der Ankaut-. auf der riesigen Grundfläche Lret-rndet sich sogar ein Schloss aus dem 15. Jahrhundert. Mit der Um*'idmung der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Bauland durch den Gemeinderat - übrigens einstimmig beschlossen - stieg der \\'ert der Grundstticke gewaltig an. Streng genommen dürfen landuirtschaftliche Flächen in Öster-
reich nur von Bauem gekauft werden. Dieses Gesetz fand jedoch im Fall von Frank Stronach keineAnu endung. lm Umleld seiner
Ilagna-Zentrale ließ Stronach einen l8-Loch-Golfplatz anlegen,
dazu eine Tennis-Anlage, alles in allem einen sehr hochwertigen
Freizeitpark mit einem Badesee und einem großen Clubhaus samt einem noblen Restaurant. Nach amerikanischem,ßitus" entstand
unmittelbar in Nachbarschaft zum Golfplatz auch ein Wohnpark, allerdings nicht im Sinne eines getrirderten Wohnbaus, sondern mit Einfamilienhäusem für gehobene Ansprüche.
Bürgerinitiativen chancenlos
\lehrere Millionen Schilling waren damals nötig - heute sind es
mehrere hunderttausend Euro -, um sich anzusiedeln. Das Interesse war entsprechend groß und so beherbergt heute der Wohnpark Fontana viele Promis, manche sprechen auch von einem Dorfder oberen Zehntausend. Für europiüsche Vorstellungen fehlt der Anlage ein wenig Individualität. Kdtiker be-
richten darüberin spöttischer Form oft von einer Mickey-Maus-Archi tektur. Mehrere Bürgerinitiativen versuchten, die ungewöhnlichen Projekte von Frank Stronach zu verhindern oderzu Fall zu bringen. Viele der Bestimmungen aus der Raumordnung und aus anderen rechtlichen Vorschriften seien
nicht eingehalten worden, versuchten sie, die Öffentlichkeit zu mobilisieren. Doch die Verantwortlichen in der Regierung waren vom wirtschaftlichen Nutzen der Investitionen durch Magna so überzeugt, dass Frank Stronachs
Vorstellungen meist auch Realität wurden. In Oberwaltersdorf hat Frank Stronach für die amerikanische Asthetik und Lebensart einen ersten Brückenkopf installiert. Die Politik hielt still und die restlichen Bedenken wurden von allen Beteiligten milde ignorierl.
Magna-Globus Das achte Weltwunder
Nur in einem Fall scheiterte der Austro-Kanadier: Mit dem Proj ekt seiner Weltkugel, dem MagnaGlobus. Unbemerkt von der Öffentlichkeit hat er im Juni 1996 von einem heimischen adeligen Grundbesitzer 250 Hektar Grund
gekauft, ein Gebiet mit Wald und landwirtschaftlicher Fläche, das in einem Feuchtgebiet liegt. In aller Stille stimmten die Gremien, der Gemeinderat von Ebreichsdorf dort liegt das große Grundstück und auch das Gremium in der Bezirkshauptstadt B aden zu. Von Anfang an war klar, dass Frank Stronach keine landwirtschaftliche Nutzung für den Ankauf vorsah.
Reise in Vergangenheit und Zukunft
lm Herbst 1996 verkündete Frank Stronach im Kulturheim von Ebreichsdorf sein Projekt.
Ebreichsdorl sollte eines der spektakulärsten Bauwerke der Welt erhalten, den Magna-Globus oder, wie er auch genannt wurde, die Weltkugel. Diese sollte 200 Meter hoch werden, so hoch wie ein Wolkenkratzer mit 50 Stockwerken und höher als die höchste Kirche der Welt über alles hinausragen.
Nach den Vorstellungen der Planer sollte in den Sockel der Weltkugel eine Omnibus- und eine Bahnlinie führen. Ein Themenpark sollte die Zivilisation der Menschheit dar-
stellen, von den Dinosauriern, über die Gegenwart bis in die Zukunft. In einer Fahrt mit der Gondel rund um den Globus sollte eine Aussichtsplarlorm erreichbar sein. es war in der Tht ein Projekt mit der Dimension des achten Weltwunders. Die Kugel war Frank Stro-
nachs größter Traum. Obwohl das Projekt später auf einen GlobusDurchmesser von 120 Metern plus 20 Meter Sockel verkleinert wurde, kam es bisher nicht zustande. Nur die Pferderennbahn - ein kleiner Teil dieses Projekts - ist seit wenigen Monaten Wirklichkeit. Rund 500 bis 600 Millionen Euro hätte diese Weltkuget an Investitionen verschlungen. Ganz klar, dass dort auch hunderte und im Umfeld vielleicht sogar tausende Arbeitsplätze entstehen hätten können.
Mit zwölf- bis flinfzehntausend Besuchem rechnete man an
Spitzentagen.
Wegen Grundwasser auch ilein der EU
Paris hat seinen Eiffelturm, London den Big Ben und Wien hätte mit der Weltkugel gleichsam sein Wahrzeichen für das dritte Jahrtausend erhalten sollen. Sein kühnes Tourismusprojekt erzümte klarerweise Umweltschützer und einige Bürgerinitiativen, doch sie hätten dieses Projekt nicht zu Fall bringen können, weil ja sämtliche Verantworllichen in Bund und Land dafür waren. In Kanada
wetterten Aktionäre dagegen. Er habe sich von einem brillanten Industriellen in einen Größenwahnsinnigen verwandelt, hieß es in den Medien. Der Aktienkurs sackte ab. Die Anleger waren irritiert. Dennoch hoffte Stronach, schon im Herbst 1998 den Spatenstich feiern zu können. Alles war bis dahin vorzüglich gelaufen, doch dann kam das Projekt ins Stocken. Es ist wie ein Treppenwitz der Geschichte, alle namhaften Politiker, Behörden,
und, und, fieberten praktisch dem Projekt entgegen, weil sie damit auch den Aufschwung für die Region erhofften und mehrere tausend Arbeitsplätze, doch zu Fall brachte dieses Projekt der Umweltschutz. Das von Stronach gekaufte Gelände habe wegen der hohen Grundwasserstände keine Baulandseignung, hieß es letztendiich. Um bauen zu können, muss Magna den Grundwasserspiegel senken und dies sei explizit verboten, weil das flora- und fauna-geschützte Flächen gefährden würde. Und solange kein gültiger Wasser:rechtsbescheid vorliegt und solange kein Schutz der Naturdenkmäler garantiert ist. muss das Land die Umwidmung eben in der vorliegenden Fassung abweisen, bedauerten die Politiker. Im Sommer des Jahres 2000 kam dann das Ende für die Kugel. Sie ist somit gestorben. Oder nicht? Denn ein Frank Stronach gibt nicht so schnell auf I
Feindbild Betriehsrat und Gewerkschaft
Keinen Betriebsrat schworen sich die Firmengründer Stronach und Czapka von Anfang an und heute versucht Frank Stronach, dies noch immer aufrechtzuerhalten. Auch wenn es längst nicht mehr lückenlos gelingt, da ja Fabriken mit mehreren tausend Beschäftigten auf diese Art und Weise nicht mehr zu führen sind. Doch bei kleinen Magna-Firmen demonstriert Stronach sehr wohl seine Grundlinie und scheut auch nicht den Konflikt mit Gewerkschaften. Der Fall. der im Februar 1999 im Auteca-Werk des Magna-Konzerns in Krottendorl bei Weiz in der Folge ein Jahr lang bis zur Bundesregierung hinauf die Öffenr lichkeit beschäftigte und für Schlagzeilen sorgte. ist einmalig in Österreich. Im MiG
Arbeitnehmerrechte. Der heutige Finanzminister und Ex-FPÖ-Politiker Karl Heinz Grasser war damals für die Öffentlichkeitsarbeit bei Magna zuständig. Er ließ in Weiz darüber abstimmen, ob Sonja Eisner wieder eingestellt werden sollte. Das nicht überraschende Ergebnis: 1 81 Mitarbeiter waren dagegen, die Kündigung zurückzunehmen. Mindestens so gewöhnungsbedürftig und unverständlich war jedoch auch die Auseinandersetzung vor dem Arbeitsgericht. Die Magna-Anwälte machten Sonja Eisner zu einer Intrigantin &§§ und das Gericht in Graz kam zum Schluss, es sei gar nicht erwiesen. dass man Sonja Eisner entlassen habe, weil sie sich gewerkschaftlich engagiert hatte und als logische
telpunkt stand die Magna-Mitarbeiterin Sonja Eisner. Obwohl sie kurz vorher wegen ihrerArbeitsleistung belobigt worden war, wurde sie von der Geschäftsführung des Auteca-Werks gekündigt. Weil es zu Zwistigkeiten zwischen Management und Belegschaft kam, regte Sonja Eisner die Gründung eines Betriebsrates an. Bei derAbstimmung in ihrer Schicht waren nahezu 90 Prozent für die Gründung eines Betriebsrates. Das Weizer Werk hatte schon mehr als 250 Folge aus ihrem Engagement einen Betriebsrat gründen wollte. Der Richter muss ein besonderer Kenner des Arbeitsrechts sein, denn er fand die Vorgesetzten vor Sonja Eisner glaubwürdig, nichtjedoch die Freundinnen der Klägerin. Obwohl sie Jahre als Vertrauensperson tätig war, meinte der Richter, dass sie gar nicht gewerkschaftlich tätig gewesen sei. Nirgends in dem ,,Schandurteil" ist auch nur das Bemühen um Plausibilität zu erkennen.
Mitarbeiter, und eine gesetzliche Vertretung
hätte auch für das Management vieles einfacher gemacht. Doch Sonja Eisner hatte damit gegen die ,,Magna-Chafta" verstoßen. Sie sieht ein ,,Faimess-Komitee" vor, dieses kann man anrufen, wenn man sich ungerecht behandelt ftihlt. Die aus der ehemaligen DDR stammende Berlinerin wählte jedoch nicht diesen Weg. Ihr Verhalten richtete sich nach dem Paragraphen 50 des Österreichischen Arbeitsverfassungsgesetzes, das Folgendes sagt: In Betrieben mit mehr als fünf Mitarbeitern sind von der Arbeitnehmerschaft Organe zu bilden. Wie viele Mitglieder dann ein Betriebsrat haben muss, legt das Gesetz präzise fest. Und was für Sonja Eisner wichtig war: Will einArbeitgeber die Gründung eines Betriebsrates verhindern, so darfer diesen nicht kündigen. Sondem, es gibt sogar einen besonderen Kündigungsschutz für Betriebsräte. Kommt es dennoch dazu, so kann diese Kündigung bei Gericht angefochten werden. Bis hinauf zu Bundeskanzler Klima wagten die Verantwortlichen nicht, sich für Eisner offen einzusetzen und damit Stronach unter Zrgzwang zu
bringen. Die Gewerkschafter gingen vor Stronach gleichsam in die Knie, die Republik verabschiedete sich von ihrer Schutzfunktion für Staat und ()GB gehen yor Stronach in die lfuie
Bei den neu erichteten Magna-Werken in der Steiermark - wie gesagt bei Auteca, bei Prestec und Heavy Stamping - gibt es bis heute keine Betriebsräte und es hat auch niemand mehr den Yersuch unternommen, einen zu gründen. Privat, so behaupten zumindest die Gewerkschafter, betonen Mitarbeiter immer wieder, dass es notwendig wäre, aber offiziell wagt niemand den
Schritt. Der Frauenanteil in diesen Betrieben ist hoch und Frauen sind nun mal nicht unbedingt die Speerspitze der Gewerkschaftsbewegung. Dass es auch anders geht, zeigen Magna-Betriebe etwa in Deutschland, denn dort haben sich die Betriebsräte durchgesetzt. Was daraus erkennbar ist: Der Magna-Konzem wird umgänglicheq wenn seine Gegenspieler die eigenen Interessen entschlossener durchsetzen und auch aufdie gesetzlich verankerten Gesetze verweisen. Aber ein Frank Stronach und seine Manager zeigen auch Gesten derVersöhnung. Sonja Eisner wurde ein Arbeitsplatz bei der Daimler PuchAG, bei Magna Power Train, angeboten, wo es bereits einen Betriebsrat gab und wo sie dann problemlos weiterbeschäftigt wurde. f
Uertrauen in 0stereicher
..Die Arbeiter mögen mich, weil sie spüren, dass ich einer von ihnen bin", bemüht sich der große Industriemogul und Milliardär, auf seine Wurzeln hinzuweisen. Dass er deren Denken kennt. beweist er sehr oft bei der Ausu'ahl seiner lVlanager. Es ist kein Zufall, dass sich darunter etliche Österreicher
und Deutsche befinden und befanden. Von den
zwölf Direktoren der
Magna International waren im Frühjahr 2004 mit Frank Stronach, Franz Vranitzky,
dem MagnaEuropa-Chef Siegfried Wolf, dem
E
6
L
Top-Monoger Wolf mit den Brüdern Monfred (oben) und Fritz Gingl.
Desma-Chef Manfred Gingl, dem Bankier Gerhard Randa und dem US-Investmentmanager Karl Heinz Muhr immerhin die Hälfte gebürtige Öster:reicher. Am besten vertraut Stronach offensichtlich auf Männer und
Persönlichkeiten, die einen ähnlichen Lebens- und Bildungsweg haben wie er. Die operative Führung des Konzems teilen sich die beiden steirischen Werkzeugmacher ,,Siegi Wolf und Fred Gingl". Der eine
kommt aus Weikersdor{ in der Oststeiermark, der andere aus Weiz. Auf der Ebene der Betriebsleiter oder,,Plant-Manager" (Werkleiter), wie man sie in Kanada nennt, finden sich etliche Österreicher, DeutschStämmige. So führte z.B. Fritz Gingl, der Bruder von Fred Gingl, in Albersdorf bei Gleisdorf das jüngste Magna-Werk. Und
auch seine rechte Hand, Karl Pieber, ist einer, der vom Zuschnitt den erfolgreichen Magna-Managern ähnelt. Er kommt nicht direkt aus der Branche, sondern war früher bei der Sparkasse in Weiz angestellt und sprang sozusagen ,,ins kalte Wasser".
Während in anderen internationalen Konzernen gerne die Abgänger von Elite- und Business-Universitäten ganz vorne stehen, sind das Markenzeichen für Magna so genannte ,,soziale Aufsteiger", oft im Steirerlook, die ihre Herkunft nie verleugnen. I
Ein Auto Yon lllagna made in Austria?
-. . -.-:ie internationaleAutoin',::::hnten ein klassisches Zu.: \[ehrmals versuchte man. - :-.: I : .:zl:chütteln und von Neben-
- --" -': :- ---. Hauptdarstellem zu werden. ::::,ie shalb, weil die Autoherstel:' -;:- .i>terreichischen Impofteuren - .--- ::r.i diktieflen und Östeneich
- :. - :.:rl eine ArtMelkkuh war. DieAuto-
Mogno - einer der größten Zulieferkonzerne,
riut-e der Österreicher wirkten sich vor al,ern auf die Handelsbilanz negativ aus; dies .ührte dazu, dass die Regierung Kreis§ \litte der 70er-Jahre aktiv wurde. Der damalige Kanzler Bruno Kreis§
ließ die Idee von ,,Austro-Porsche" aufleben. weil klar war. dass man nur mit dem (Nach-) Bau einer bekannten Marke zum Erfolg kommen konnte. Die großen Autohersteller stiegen
also vom hohen Ross und waren bereit. darüber zu reden. Als
umso mehr die großen Konzerne Produktionsteile auslagerten, umso wichtiger wurden die Zulieferer, weil sie praktisch nicht mehr austauschbar waren. Und da liegt die Idee nicht weit, warum sollten Zulieferer nicht selbst ein Auto bauen. Zumal sie ja viel Kenntnis von den diversenAutoproduzenten haben. was Einzelteile betrifft. Das Kochrezept, besser gesagt das Produktionskonzept, könnte also einfach lauten: Nimm von jedem das Beste und entwickle damit dein eigenes Fahrzeug. Magna tat das Ende der 80er-, Anfang der 90er-Jahre, als Fred Gingl, derWeizer, den Konzern führte. Das Auto hatte den guten Namen Torero, es handelte sich um eine bi11ige Van-Version. luxuriös. erwa im Preis um die zwei Millionen Schil-
ling. Der Prototyp verschwand aber schnell wieder. denn es zeichnete
sich ab, dass die Auftraggeber für die Zulieferteile damit keine Freude hatten.
Abgesehen davon, dass die Zulieferproduzenten über zwei wesentliche Dinge nicht verlügen konnten: den Markt und die Ver-
sichtbares Zeichen etwa eröffnete Renault im Jahr 1978 ein kleines Werk in Gleisdorf, Mercedes protluzierte gleichsam gemeinsam mit Steyr Daimler Puch den Puch G, der in Deutschland stets a1s Mercedes verkauft wurde. BMW fetigte Dieselmotoren in Steyr, General Motors in Aspem europdische Modelle des Opel. Österreich entwickelte sich zu einem at::rktiren Autozulieferanten, dieser Status :st L,i: heute erhalten geblieben. Am Rande se i r emrerkt: Wolfgang Schüssel - damals schon in der Politik - wendete sich vehement mrt seiner ÖVP gegen Förderungen für die lon ihm heute so hoch gelobtenAutofabriken. Wobei die Autozulieferer - damit auch Frank Stronach - im Laufe der letzten eineinhalh .Tahrzehnte einen hohen Imagezuwachs verzeichnen konnten. Denn
LH Waltroud Klasnic mit einem Modellauto. triebssysteme. Sie sind fürdenAutoverkauf extrem wichtig, wichtiger wahrscheinlich als ein technologisch gutes Auto. Heute ist die Situation sicher etwas anders, denn Frank Stronach könnte einen angeschlagenen Autoriesen kaufen, sich beteiligen, doch er müsste die Konkurrenz schlachten, und dies sind seine Kunden. Vom Image her sind die Manager vonAutokonzernen noch immer jene, die in der ersten Reihe stehen, und nicht die Autozulieferer. Doch Frank Stronach hält es zumindest bis heute offensichtlich mit dem Sprichwott: Schuster, bleib'bei deinen Leisten. I
Seine große liehe sind Pferde
L
Mogno Rocino in Ebreichsdort - kürzlich eröffnet.
Ebenfalls Anfang der 80er-Jahre baute Frank Stronach in der Nähe von Toronto, in Aurora, seine erste große Pferdezucht auf. Die Liebe zu den Pferden erwachte nach einemBesuch auf einerRennbahn, zu dem ihn ein Freund mitgenommen hatte. Sein erstes Pferd erwarb er bereits Anfang der 60er-Jahre. Heute ist Frank Stronach einer der größten Stallbesitzer der Welt mit mehr als 1.500 Pferden. Lieblingspf'erde heißen z. B. Touch Gold oder Cash Deposit. Für Touch Gold wurden ihm seinerzeit sogar rund 20 Millionen Doliar geboten.
Mehrmals wurde Frank Stronach mit dem Titel ,,Erfolgreichster Rennstallbesitzer Amerikas" ausgezeichnet. Mit seiner MEC (Magna Entertainment Corporation) diese besitzt auch mehr als ein Dutzend Rennbahnen, einen Wettkanal und einen TV-Pferdekanal - ist Frank Stronach Marktführer in den USA. Der Umsatz im
Pferdegeschäft beträgt bereits mehr als eine halbe Milliarde Dollar und das Business, wie es Stronach ausdrückt, läuft ausgezeichnet und wächst von Jahr zu Jahr. Betreut wird es unter anderem von seinem Sohn Andy. Mit dem Santa-Anita-Park bei Los Angeles und dem Gulfstream Park in Miami, Florida, gehören Stronach zwei der berühmtesten Rennbahnen Nordamerikas. So nebenbei: Mit Kapitalgebern baute Stronach auch die kanadische Ski-Arena Beavercreek auf, wo österueichische Skiläufer wie Maier und Eberharter bereits große Erfolge einfuhren. Seit wenigen Wochen ist die von Stronach erbaute Rennbahn ,,Magna-Racino" in Ebreichsdorf bei Wien erö11het. Es handelt sich dabei um die größte Pferderennbahn Europas. Man erwartet pro Jahr eine Miliion Gäste, ein hoch gestecktes Zrel.
Ebreichsdorf steht für Frank Stro-
nachs Überlegungen, auch in Europa in den Pferdesport und in das Wettgeschäft mit einem eigenen Wettkanal einzu-
steigen. I
getroffen hat. Ganz abgesehen da-
l(eine Begeisterung hei Jörg llaider
In der Steiermark hatte Frank Stronach gute Beziehungen zu Wirtschaftslandesrat Herbert Paierl
aufgebaut bzw. dieser hatte sehr intensiv die Kontakte von Stronach gesucht. In
Niederöster-
reich wiederum benötigte Frank Stro-
nach ein gutes Verhältnis
zum dortigen Landesrat Eram Wörthersee nicht umgewidmet. Karl Heinz Grasser unterstützte Stronachs Projekt, nicht aber Landeschef Jörg Haider. Für Grasser war dies der erste große Zwist mit seinem Mentor, für Haider und Stronach der Beginn einer kühlen, eher unfreundlichen Beziehung. Mit ein Grund dürfte sein, dass die Kärntner Landesregierung das ökologisch hochsensible Gebiet nach der Absage dem lokalen Holzbaron Tilly zu einer ganz ähnlichen Verwendung überließ. von, gab der Deutsche Bundesrechnungshof ein vernichtendes Urteil über den Eurofighter ab und veröffentlichte eine lange Liste
von Mängeln und Verzögerungen. Grasser hat sich also hier für seinen ehemaligen Arbeitgeber mehr als eingesetzt, viele lermuten ir-
gendwelche Versprechen für die Zukunft. Auch in der Steiermark Magna verwies darauf, dass man 4.000 Arbeitsplätze geschaffen
habe - gab es von Seiten der ÖVP eine Fürsprache in Richtung Eurof,rghter. Ob die Entscheidung richtig war, ist die eine Frage, eine an-
nest Gab-
mann. Dieses sollte sich
Körntner Landeshouptmann: ließ Stronoch obblitzen.
auch vorteilhaft für das Re nnb ahn projekterweisen. In Kämten war zu dieser Zeit als Wirtschaftslandesrat Karl Heinz Grasser im Amt. Stronach wollte dort für rund 70 Millionen Euro auch einen Hotelkomplex am Wörthersee errichten, um dieses Projekt zu einem touristischen
Zugpferd zu machen. Karl Heinz Grasser unterstützte Stronach mit aller Kraft. Es handelte sich allerdings um ein Grundstück, das unter Naturschutz stand und umgewidmet hätte werden müssen. Es befand sich aufeiner traumhaft gelegenen Halbinsel, auf der das alte Adelsgut Walterskirchen stand
und welches der einzige noch unverbaute Uferabschnitt des Wörthersees war. Die Halbinsel stand im Besitz der Salzburger Hotelierfrau Rosa Schneidinger bzw. von deren Privatstiftung. Sffonach wollte ein nobles Hoteldorf mit
Wohn-, Park- und Freizeitanlage auf dem Areal entstehen lassen. Sein Projekt sorgte jedoch reichlich für zündenden Gesprächsstoff. Die Zukunft sehe erim Spezialtourismus. meinte Stronach in Anlehnung an die Weltkugel in Ebreichsdod, mit einem Hotelpark könnte er die Wörthersee-Region beleben. Die Umweltschützer liefen Sturm. Zt guter Letzt wurde das Gebiet für seine geplante Freizeitanlage
Lobbyist Grasser - Stronach Eurofi$ter
Als Karl Heinz Grasser Kämtens politische Szene verließ, wechselte er zu Frank Stronach und wurde dort ,,Vice President for Human Ressources and Public Relations". Es ist kein Geheimnis, dass Karl Heinz Grasser, das kolportieren Magna-Manager immer wieder, jederzeit in die Magna zurückkehren könne. Grasser wiederum ist ein Lobbyist frir Frank Stronach, wie er keinen besseren haben könnte. Auch beim Ankauf der Eurofighter spielte Grasser eine zentrale Rolle, als das schwedische Flugzeug Griten
nicht zum Zug kam. Dies, obwohl es in dere - und die ist nicht minder wichtig -, wie sie gefallen ist.
Dass die Interessen des MagnaKonzerns dabei eine Rolle gespielt haben, liegt aufder Hand.
Geheimer Uoest-Deal platzte
Auf Karl Heinz Grasser kann sich die Magna offensichtlich verlassen. Im Sommer 2003, also im
Vorjahr, sickerte durch, dass zwei Magna-Manager und zwei Vorstandsmitglieder der ÖIAG Ge-
spräche über den Verkauf des Linzer Stahlkonzerns Voest Alpine führten. Alles geheim und
natürlich auch unter
Ausschluss jeder Öffentlichkeit liefen die Gespräche mit dem Codewort ,,Minverva". Die Nachricht über die geheimen
einer ersten Ent-
scheidung das vernünftigste und beste Angebot war.
F i n a nz mi ni ste r G ra sse r: Stronoch treu ergeben,
Nur Dank der intensiven Bemühungen Karl Heinz Grassers kam es dann zur Entscheidung für den Eurofighter. Warum diese Entscheidung ftir Stronach positiv ist? Weil er mit
dem Produzenten, dem deutschen Konzern EADS zu Hause in Bayern, beste und intensivste Ge-
schäftsbeziehungen hat. Die Entscheidung für den Eurofighter war bekanntlich die teuerste und die unverständlichste, die Österreich Gespräche platzte mitten in den oberösterreichischen
Landtagswahlkampf . Die Oberösterreicher ließen sich mobilisieren und wollten um jeden Preis den Verkauf der Voest an Magna verhindern. Nun erkannte man rasch in Wien und auch in Oberösterreich die Brisanz. Grasser, Pühringer und Schüssel zogen die Notbremse. Stronach war entsetzt, weil man plötzlich alles stoppte. Ob Stronach die Voest wirklich auseinander genommen oder ob er sich am Ende doch - wie bei Steyr Daimier Puch * als nützlicher Investor erwiesen hätte. ist heute nicht mehr zu klären. Doch Karl Heinz Grassers Rolle war alles andere als vorteilhaft für Österreich. I
Jagdrevier im Gesäuse -
Steirische SP sa$e,,llein"
Bei seiner Rückkefu nach Osterreich hatte man Frank Stronach im Osten Österreichs feudale und attraltive Schlösser und Ländereie n angeboten. docherwollte nicht so
recht zu-sreifen. Seine Vorstellung war ein Besiz irgendwo in den
Bergen. Auch in der Steiermark bemühten sich seine Vertrauten. fündig zu u erden. Und das war im Gesäuse der Fall. im Gebiet von Johnsbach. Ein Jagdrevier der steirischen Landesforste in der Größe von 2.350 Hektar u.ar dort frei geworden, die Pacht mit der B uchheim-Immobiliengesell-
schaft, in der die Bank Austria stand, war abgelaufen. Es handelte sich dabei um ein Traumrevier mit allem, was das Jägerherz begehrt. Landeshauptfrau Waltraud Klasnic, aber auch die ÖVP-Landesräte waren grundsätzlich dafür, dieses Revier an Sffonach zu übergeben. Man wollte damit gegenüber Frank Stronach gleichsam auch eine Geste setzen, da er für die Steiermark so viel getan hat. Nicht einverstanden damit war SPÖ-Landeschef Peter
Schachner. Finanzlandesrat Joachim Ressel, damals für die Landesforste zuständig, sprach sich daher gegen einen Verkauf des Jagdreviers an Stronach aus. Man schlug eine l00-jährige Pacht vor, doch Stronach meinte: Pachten käme für ihn nicht in Frage, nur ein Kauf. Damit zerschlug sich auch dieses Projekt. Während Stronach auf Bundesebene mehrheittich mit ehemaligen SPÖ-Politikem zu tun hat und diese auch in seine Dienste stellt, gingen die Uhren in der Steiermark anders, da konlerierte er mit der ÖVP.
Dies sei allerdings nur auf persönliche Referenzen zurückzuführen.
hieß es. I
fiuch in Sachen Fußhall:
firil die Steirer ist Uerlass
\\-eil der Vorsitzende des steirischen Fußballr'erbandes Gerhurd Kapl, Hofrat in
der Steiermärkischen . Landesregierung, §
nachanfänglicherZt- | :timmung seine Stim- t me zurückzog, ! :chaffte Pepo Mau- €
hart. der amtierende ÖFB-Prasident. die
Bei der Hochzeit von Sturm-Präsident Honnes Kortnig: vom Gegner zum Trouzeugen.
z*'eite Mehrheit für eine erneute Kandidarur nicht mehr. Nach den Staruten hätte es damit keinen Gegenliandidaten auf der Hauptversammlung gegeben. So aber trat plözlich Frank Stronach als Gegenliandidat von Pepo Mauhart in Er--heinun_e. Kapl, jahrelang
au.'h ein bekannter Schiedsrichter irnd ar:.-h heute noch ftr die FIFA rm Ein:au- tegründete seine Haltung mit .-arbeit-s- und beschäftigungspolitischen Gründen". Er
habe von Teilen der Landesregierung in dieser Sache auch einen -\uftra-e flir sein \-erhalten bekommen. erklärte Kapl später. Um
dem Verband eine Kamptäbstimmung zu ersparen, kandidierten souohl Mauhart und Stronach nicht mehr. sondem man einigte sich aufeinen drinen Kandidaten. Neuer ÖFB-Präsident wurde eben Friedrich Stickler, der bis dahin
Chef der Österreichischen Lotteriegesellschaft war. Doch Stronachs Ambitionen waren damit nicht vorbei, er strebte nun das Amt des Vorsitzenden der Bun-
desliga an, das er auch heute noch innehat. Für ihn änderte man sogar die Statuten, denn zum ersten Mal war es möglich geworden, Präsident eines Vereins zu sein, Sponsor etlicher weiterer Vereine und zugleich auch Chef der gesamten Liga. Er wolle die Grundlage dalür schaffen. dass Österreich 2006 Fußballweltmeister werden könne, meinte Frank Stronach im Jahr 1998. Stronach hatte angekündigt, zur Rettung des österreichischen Fußballs jedem Verein vier Jahre lang 700.000,Euro zukommen zu lassen. Als Präsident der Austria Wien hatte er bislang bereits gut und gern 30 Millionen Euro in die Mann-
schaft investiert, in großem Stil eingekauft und Trainer, teure und prominente, in den letzten Jahren geheuert und gefeuert. Schneckerl Prohaska und Schoko Schachner waren seine Prominentesten ..Opfer". diese zwei Hinauswürfe trugen viel dazu bei, dass Stronachs Geld und auch seine Handlungen von den österreichischen Fußballfunk-
tiondren nicht wirklich geschätzt werden. Doch Sponsoren wollen natürlich nicht nur Gutes tun,
sondern dafür auch geliebt werden. Im Vergleich zum Pferde-
Business ist der österreichische Fußball für Stronach bloße Liebhaberei, doch eines ist klar: Er muss immer der Chef sein. Es
geht um Einfluss, Macht und um eine möglichst durchgängige Kontrolle. Doch weder die Fans noch die Spieler lieben ihn. Als seine Ausffia Meister wurde und die Fans den Rasen stürmten, da dauerte es lange, bis die jubelnden Austrianer sich seiner annahmen und den Sponsor auf die Schulter nahmen. ,,Wohl selten hat ein erkaufter Körperkontakt so viel Geld gekostet", schreibt Autor Norbert Mappes-Niediek in seinem Buch,,Let's be Frank".
Stronach veßibt auftnüpfigem lhdnig
Das Geld habe der Entwicklung
des österreichischen Fußballs nicht wirklich genützt, kritisiert Rapid-
Präsident Edlinger Frank Stronach, ,,mit der Weltmeisterschaft 2006 wird sicherlich nichts, möglicherweise schaffen wirnicht einmal die Qualifikation". Fast kommt so etwas wie Schadenfreude auf, wenn die Austria nicht erfolgreich ist. Verantwortlich dafür, so natürlich auch die Fans ungerecht, sei Frank Stronach, der mit seinem Einschreiten keine Ruhe im Verein aufkommen lasse. Sturm-Präsident Kartnig wurde von seiner Unterstützung in der Anfangsphase ausgespafi, weil er Frank Stronach persönlich angegriffen hatte.,,Seine Angriffe waren unter der Gürtellinie", sagt Stronach, ,das istja so, als ob jemand vor meine Tür macht, dann anklopft, um mich
nach Klopapier zu fragen." Von einer Zusammenarbeit mit Kafinig wollte er lange nichts wissen. Zitat Stronach: ,,Schade für Sturm, aber so lange er dort Präsident ist, werde ich diesen Verein nicht unterstützen." Heute sieht die Welt allerdings anders aus. Frank Stronach kann auch ,,vergeben". Nur einer hat seine Meinung geändert:
Sturm-Präsident Hannes Katnig, der anfangs vehement gegen Stronach Stimmung machte. Nachdem Sturm immer tiefer in die Finanzkrise schlitterte und Frank Stronach offensichtlich Hannes Kartnig flnanzie1l auch unter die Arme griff, schwenkte Kartnig um. Inzwischen ist er in den Kreis der engsten Stronach-Freunde aufgenommen und machte den reichen Landsmann im letzten Jahr sogar zu seinem Trauzeugen. Im Vergleich zum Pferde-Business sind die Summen, die Frank Stronach in den österreichischen Fußball pumpt, noch immer Kleinigkeiten. Und daher ist es nicht tragisch, dass für den großen Miüen langfristige Erfolge und internationale Anerkennung nicht in Sicht sind. Eines bietet der österreichische Fußball
Frank Stronach aufjeden Fall : Eine Plattform, die ihn überall bekannt gemacht hat. Mehr als 90 Prozent der Österreicher wissen mit dem Namen Frank Stronach etwas anzufangen, auch Bundeskanzler Wolfgang Schüssel hat keinen höheren Bekanntheitsgrad. Doch Frank Stronachs Devise lautete stets: ,,Wir benötigen hoch gesteckte Ziele, denn nur so können wir wachsen." Mag sein, dass das in den USA und Kanada richtig aufgenommen wird, doch im österreichischen Fußball hat dieser
Glaubenssatz bisher keine Entwicklung angefacht oder gefördeft. Wieheißtes in einem Leserbrief eines Fans: ,,Ich weiß, Sie haben
Geld. Aber das heißt nicht, dass das nur Ihre Welt ist und wir in ihr leben mussen. I
Uern ünft iges Aust'{ahlkriterium
Stronach hat bei der Auswahl von Führungskräften eine sichere Leitlinie. Das Wichtigste ist menschli che Einstellung. Die Person muss ausbalanciert sein, sie muss führen und nicht drücken. Der Selfmademan ist nicht einerseits ein liebenswerter Onkel und andererseits ein eiskalter Manager. Härte ist immer nur ein Ausdruck von Schwäche. Man muss nicht laut sein, wer laut ist. hat in der Regel Minderwertigkeitskomplexe und ist kein guter Manager. In einem Untemehmen müsse Harmonie hemschen. Man ist ja der Dirigent. Stronach versteht die Arbeiter. ,,Ich bin durch
das tiefste Tiefim Leben gegangen und deshalb habe ich ein Gespür für die Arbeiter", sagt er. Ein Manager soll immer Prinzipien und Philosophien vertreten, die auch die untersten Schichten verstehen. Einmal jährlich lässt Stronach seine Manager von ihren Untergebenen bewerten. Er steht auf dem Standpunkt, dass es keine schlechten Arbeiter gäbe, nur schlechte Manager. Liegt ein Manager bei diesen Bewertungen längere Zeit unter 7 5 P r ozent, dann muss er den Betrieb verlassen. I
. r. das halt ich für einen gewaltigen Schmäh
Was waren die Beweggründe für Ihr Buch über Frank Stronach? Die Gestalt hat mich faszinien ein uramerikanischer Neureicher in der Steiermark oder in diesem behäbigen Oberwaltersdorf. unter Leuten, die sich gegenseitig mit ,flerr Ingenieur" oder ,,Frau Magister" anredenl Aber es ist nicht nur der Konffast. Stronachs so genannte Heimkehr nach Österreich Mitte der Neunzigerjahre ftillt zusafilmen mit einem enormen Umbruch, der selten so richtig zur Kenntnis genornmen wird. Und
Stronach ist das Symbol für diesen Umbruch.
Als Kenner d.er österreichischen Verhältnisse - in*-ieweit stimmt das Image yon Frank Stronach, rlass er so viel .für Östeneich tut uncl mancltes im Leben zurückgeben will, weil er auf der guten Seite gel,andet ist? Nun, das halte ich füreinen gewaltigen Schmäh. Das mit dem Zurückgeben ist in Amerika und
auchin Kanadaeine gängige Floskel, die jeder verwendet. Dort
muss jeder Reiche immer möglichst patriotisch herüberkommen. Stronach ist sichereitel, aber in Bezug auf seine Jugend ist er ulsentimental. Die Ansiedlung in Osterreich hateinfach eine Menge Vorteile für seinen Magna-Konzenr gehabt. Es war eher Stronachs Manager Fred Gingl, der
ebenlalls aus Weiz stammt. den es so stark in die Steiermark drängte. Es kann allerdings keinen Zweifel darüber geben, dass Magna auch
Fofiset?.ung von Seite 21 gen in den Griff zu bekommen.
Und wenn wirklich etwas im Verkauf nicht so läuft wie gewünscht, dann müssen eben die Zulieferer die Ersten sein. die dieser Konsequenz Rechnung tragen müssen. indem sie zum Beispiel kurzarbeiten. Nach dem Beinahe-Crash in
Kanada entwickelte Stronach mit seinem Engagement in Europa seine Firmenphilosophie weiter. Er für Östereich und besonders für die Steiermark von großem Vorteil ist. Ein Wiener Wirtschaftswissenschaftler hat mir gesagt,
das sei wie das Manna gewesen, das vom Himmel ftillt. Ich glaube,
das trifft es.
Die ,,BehandLung" von Frank Stronach clurch die Politik * ist Ih-
nen so eru'os aut h aus lltren Hcimatland bekunnr oder völtig frend?
Auf der ganzen Welt liegen Politiker großen Investoren zv
Füßen. Aber dass ein ganzes Land einvernehmlich seine gesetzlichen Regeln bricht. um dem Investor zu Diensten zu sein. ist schon ungewöhnlich. Es ist auch ein bisschen beängstigend, wenn ich an Stronachs
zern krisensicherer machen. Ziemlich unbemerkt von der Öffentlichkeit - selbst in der Steiermark hatte Stronach bereits im Jahr 1 987 in Weiz die Magna Auteca AG gegründet, im Jahr 1989 begann die neue Firma in Krottendorf bei
Weiz. Autospiegel zu produzieren. Im Oktober desselben Jahres folgte dann die Magna Prestec. Diese Entscheidung für seine Heimatstadt wurde von Stronach unterUmgang mit dem Arbeitsverfassungsrecht oder seine Rolle im österreichischen Fußball denle. Ich glaube, das Lan<l ist auf den Umgang mit großen Investoren schlecht vorbereitet.
Wir haben eine Sicht von Frank Stronach hier in Osterreich, jene
der Kanadier unterscheidet sich siche rlich stark da,-on. Wo raus stimmen Sie mit dem überein und welche inhaltlichen Anscitre gibt es
da.für?
In Toronto kennt Stronach beinahe jedes Kind. Er ist auch dort drüben einelegende, vor allem wegen seiner unglaublichen Karriere. Er ist ja in einem BarackenJager geboren, konnte kaum Englisch, als er nach Kanada kam. Das imponien seinen Landsleuten enom. Er ist übrigens nicht unbeliebt. Wenn er sich aber zu sehr in die Politik einmischt, was er ja auch in Kanada tut. nimmt man ihm das übel. ln Osterreich fragen sich immer noch viele. ob Stronach nun eh Wohltäter ist oder ob er einfach Celd ver-
stützt" aber letzten Endes war Fred Gingel, der damalige Generaldirektor von Magna, hauptverantwotlich für dieses Engagement. Graz warja ein bekannter Standort für die Fertigung von Autos und so gesehen waren gute Zulieferer gefragt. Abgesehen davon befand sich die Steiermark damals in einer starken Krise und so wurden Neugründungen auch intensiv mit
dienen will. Für die Kanadier ist das kein Widerspruch.
Ze i gt fiir Sie Frank Stronach soziale Konqetenz, wenn er über die ttr)hren(ligetr Veründerungen in 0sterreiclt spicht? Stronach lerlügt sicher über eine sehr hohe soziale Kompetenz. Er hat einen rauen Charme und kann sehr gen'innend sein. Seine glückliche Hand Lti der .\us* ahl des
Führungspenrrnals i.t uohl sein eigentliches Erlolssrezep:. -\t'er mit seiner politischen Ktrrrlri3nZ ist es nicht u,eit her. \\le .'::1: erfolgreiche Untemehmer eirubr
er. man könne ein Land ftihren ri t eine Firma. Das geht so gut u ie immer schief. Auch in Kanada ist
Suonach politisch gestrandet. W'as seine inhaltlichen Rezepte angeht. beschränkt sich alles auf Plattheiten vom Arbeitgeber-Stammtisch : Dass die Steuern runter müssen, dass die Politiker eigentlich Manager sein sollten, die Gewerkschaf-
ten zu mächtig sincl usw.
Sie haben sicher versucht, auch offizielle Interuiews mit Magna-l*uten - inklusiye Stronach - zu
fähren. Wie hat darauJ Magna reagien?
Mit Stronach habe ich ein etwa einstündiges Gespräch geftihrr. Aber an seine Leute bin ich nicht herangereten. Und zwar mit Bedacht nicht. Was soll man von solchen
Statements auch halten? Wer von Stronach abhängig ist. wird sich kaum ehrlich überihn äußem.
We lange haben Sie am Buch gearbeitet?
Knapp ein Jahr.
U0[SI - einer der StronachRetter
Was bis heute ziemlich unbekannt geblieben ist: Damals in der Krise fanden sich auch in Europa Partner, die Frank Stronach und seiner Magna unter die Arme griffen. Ei-
ner dabei war die Voest, das größte noch immer staatseigene lndustrieunternehmen Österreichs. Frank Stronach lässt ja keine Gelegenheit
^uss" si.ü ütEr Staatsuntemehmen irursch zu außem. De Voest überru*hm ek5 m di€,s€r Znit5}Prozett -*,;m. d.o "l*mals vier europdischen *crfuL:imsstänen der Magna, so §oöen \Iappes in seinem Buch
J:t-s be Frank", aus dem dieser §r*r-erhalt entnommen wurde. Zr,ei daron waren in Österreich '-md zu'ei in Deutschland. Das so :ar<arndene JointVenture trug den \"imen Magna Automobiltechnik AG. Die Voest verschwieg ihre Rr-rlle in der Öffentlichkeit. Im
lil:rtext gesagt: Bei der Gründung der \Iagna Europa stand die Repubili Gteneich Pate. Keine Frage, dass damals nicht nur wirtschaftli.*le. sondem auch politische Einf'lussnahmen ftir diese Kooperation gegeben war. In dieser Zeit tlors Geld von Österreich nach Toronto. denn damit stützte die \:est Magna finanziell besser ab. -{Is es der Magna wieder gut ging, kaufte sie die Fremdanteile an ihren Tiichtern wieder zurück. Mit dem Engagement in Europa löste sich Magna auch aus der Klammerun-e der großen US-Autokonzerne. Frank Stronach wurde durch seine Engagements bekannter in Gterreich, doch der große Sprung auf die Stufe der unvergesslichen Industriekapitäne gelang ihm am 9. Januar I 998. An diesem Tag konnte er die Steyr Daimler Puch AG in Graz in den Magna Konzem übernehmen. Dem Kauf selbst gingen naturgemäß viele Konflikte voraus. Stronach kaufte ftir 4 Milliarden
Schilling, Hannes Androsch hatte ein höheres Angebot mit einem Beteiligungsfonds zustande gebracht, doch er kam nicht zmZtg.Eine große Rolle spielte dabei auch Bank-Austria-Chef Gerhard Randa. Es wurde rasch entschieden, weil man einfach wollte, dass Stronach die Steyr Daimler Puch AG
übemehmen sollte. Denn diese war nicht irgendein Untemehmen in Östeneich, aber auch flir Magna
war sie äußerst wichtig.
Die goldene Regel gilt nicht für Frank
,,Wer das Gold hat, macht die Regel", lautet Frank Stronachs
Grundaussage, die er bei fast jedem öffentlichenAuftritt von sich
gibt. Diese gilt allerdings nicht bei Magna selbst. Denn, nicht wer das Gold hat, also die Aktien, macht hier die Regel, sondem Frank Stronach. Der öffentliche Ein-
druck ist der, dass Frank Stronach und seine Familie Mehrheitsbesit-
zer sind oder die Mehrheit derAktien am Magna-Konzem haben. Das ist allerdings eine Fiktion, denn die Gestaltung des MagnaKonzems schafft Frank Stronach mit einem Aktienpaket von wenigen Prozent. Dies ist auf eine Besonderheit im kanadischen Akti engesetz zurückzuführen. Dort gibt es die Möglichkeit vonA- und B-Aktien. Die Aktien der Klasse A wiegen in der Hauptversammlung je eine Stimme, Aktien der Klasse B haben jedoch 500 Stimmen. Und von den B-Aktien hält die
Stronach-Stiftung fast 67 Prozent. Damit ist es möglich. mit wenigen Prozent an Aktien bereits die gesamte Magna zu kontrollieren. Rund einViertel der an derTorontoer Börse gelisteten Aktiengesellscha.ften hat ein solches System. Dieses System gibt es nicht zuletzt deshalb, weil man damit die kanadische Souveränitat nt schützen glaubt. Es gibt Überlegungen, so heißt es, dieses ZweiklassenStimmrecht irgendwann einmal auch abzuschaffen. Die wirkli-
chen Geldgeber haben bei der Magna aber wenig zu sagen,
knapp 60 Prozent gehören US-
Amerikanern. Wenn also eines Tages wirklich derjenige die Regeln macht, derdas Goldhat, sprichdas Geld, dann hat die Stronach-Familie ihre Macht verloren. Bereits im Mai 2003 kam es zu einer ersten Revolte gegen diese Übermacht der österreichischen Minderheit. Die großen Teilhaber oder Finanziers von Magna sind riesige Investmentfonds. Einer davon ist der Ontario Teaches
Pension Plan, ein Fonds, der etwa 70 Milliarden Kanadische Dollar
schwer ist und eben das Geld ftir die Alterssicherung der Lehrer gewinnträchtig anlegen muss. Und nur wenn es Magna gut geht, sind die Altersbezüge der Lehrer auch gesichert. Vertreter dieses Fonds treten öffentlich gegen Stronach auf, besonders dann, wenn die Familie sich Jahr für Jahr mehrere Dutzend Millionen aus den Kassen der Magna überweisen lässt. Geld. das ihnen auf der Enragssei-
te sozlrsagen abgeht. Sie haben ,qlcichsam der Stronach'schen Fühlung sogar das Misstrauen
ausgesprochen. Frank Stronach hat sich ttir das Jahr 2003 etwa 54 N4illionen Dollar an Horrorarerr bewilli.ut. Doch die Aktionäre haben keine Möglichkeit, das wirtlich zu verhindem. Sie könnten ihre Aktien nur verkaufen. Da der Konzeln aber gut läufi. macht das zul Zeit keinen Sinn.
tlüchtling oder Heimkehrer
In Kanada wird das Engagement von Stronach in Europa und Österreich eher als .,Flucht" eingestufi, bei uns in Östereich feiern wir Stronach als ,,Heimkehrer". Er wolle Östen'eich etwas zurückgeben, weil es das Leben so gut mit ihm meint. erklärt Stronach ötters. Dahinter stecken aber klarerweise zumi ndest gleichwertige ökonomische Überlegungen. Denn von Kanada hat sich Frank Stronach schon 199,1 verabschiedet. Allerdings nicht in Richtung Österreich. sondern in die
Schweiz. Der Grund ist leicht zu erkennen: Die Schweiz hat wesentlich geringere Steuersätze a1s Kanada. aber auch Östen'eich. Sowohl in Österleich als auch in Kanada ist man voll einkorurlenssteueryflichtig, wenn dofi cler Lebensmittelpunkt besteht. das
heißt. u enn man \ich eben zumindest mehr als die Hälfte des Jahres im
Lande autlrält.
Großverdiener Stronoch: Ärger nit Aktionören wegen 54 :§.§ q Millionen §Dollor Honorar, Frank Stronach weiß auch hier einen Ausweg: Er siedelt sich in
Zirrch an und lebt nach dem Kalender. Er verbringt eben sowohl in Östeneich als auch in Kanada weniger als die Hälfie des Jahres und so gesehen landen seine Honorare in del Schweiz und sie -tehen von dort auf eine Steueroase. Es ist nicht bekannt, dass Frank Stronach selbst gro[3artige S ter-Lerleistungen in Österreich erbringen
muss. Der GrotStei I der Mi11i onenBeläterhonorare wird als Aul'bautätigkeit ltil den Kortzcln irt Europa deklariert. Dieses Geld geht nicht direkt an Flank Stro-
nach in Kanada oder in Oberu altersdorf. sondern lvandert Libr-r
steuerschonende Konstruktionen nach Nordlr'unkreie h. Dolt u iederum hat eine Gesellsclrati ihren Sitz. die selbst in der Schweizer Kantonhuuptstxdt Zu-s rngesiedelt ist. Sie wiederum gehört
Frank Stronach. ,,Encain Investments and Consulting Limited"
heißt eine dieser Konstruktionen. die wiederum auf der Insel Jersey ihren Sitz hat. eine der lelzlen sicheren Steueroasen Europas. Diese In:el gehör't zu Großbritannien und liegt im Kanal. Mit dieser Konstmktion hat Frank Stronach die Möglichkeit, seine Geldflüsse so zu gestalten, dass er nicht einer Steuergesetz-eebung weder der in Östeneich. noch der in Kanada - r-rnterliegt. Frank Stronach hat die politischen Parteien in Kanada stets finanziell unterstützt. Bleibt der" kanadische Gesetzgeber dem gloßen Spender Frank
Stronach gewogen, dann k;rnn er die Magna bis ans Ende seiner Tage auf diese Weise diligieren. Funktioniert eine Regierung in Kanada eines Tages nicht mehr so. wie er es möchte, ist el seine Macht ebenso los wie aufder anderen Seite der Welt die österreichische Nation
ihr"en Weltkonzern. Denn dann übernehrnen die riesigen Investmentfonds das
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werden sofort analysiert und,,Lö-
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sungshinweise" für den nächsten Versuch besprochen. Dadurch
und durch die großen Sicherheitsräume kann man sich gefährlos und sicher den verschiedenen Aufgabenstellungen widmen. Für Führerscheinneulinge ist dieses Training seit der Einführung des Mehrphasenführerscheins verpflichtend, doch kann man dieses
Training selbst dem besten Fahler nur ans Herz legen. D
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Hyundai, Kia, Daewoo und wie sie alle heißen sind ia wohl .ledem in der Steiermark bestens bekannt. Mit Herbst
dieses Jahres weht aber ein frischer Wind auf steirischen Straßen:
Auf Ssangyong tauft sich diese Neuheit, kommt auch aus Korea und ist wieder mal et-
was ganz Besonderes: Purer Spaß auf Rädern, und diesmal auf allen
vieren. Der Al1rad mit S ic herheit s-earantie. ab 60 km.rh verriegelt er die Türen. besticht durch ein Getriebe aus Butter. mit Überblick bei .jeder Straßenlage und einem Innenraum für Großfamilien. A1les verstell-, umleg-
und integrierbar, dass problemlos Gepäck
oder zu transportierende Utensilien verstaut werden können. Natürlich ist kein Straßenrennen
zu gewinnen, der Innenraum kein computergesteuertes High-TechLuxuspaket. aber für Sounds\ stem. Klimaanlage und versenlbare Getränkebecher reicht
es allemal. jede Steigun-e rvird mit Leichti-skeit genommen und das Parken in Gräben. aul abthllenden Hängen bereitet keine Sihs ienckeit. Ein neuer Stem am koreunischen Himmel. der frisch im Design, bequem im Handling und
aus gehobenem Blickwinkel ein spaßiges Fahrerlebnis bietet. l
l(opfgesteuertes lustprinzip
schleunigung beim Überholen, bis der
Druck in der Polste-
Als die neue A-Klasse in die
Schauräume der Papas-Gruppe rollte, schaute die Fachpresse erstaunt auf. Mercedes steht für Vernunft, klassisches Design, technische Perfektion, aber was da auf uns zukam, war außergewöhnlich: Bei dieser schwungvollen Linieniührung. dazu ein durchgestylter Innenraum - perfetto! Unser Proband: der A 180 CDI. eine dreitürige Limousine mit viel Platz für fünf Insassen. Unter der Haube schnurt der
neue 4 -Zylinder CDI-Die selmo-
tor mit 109 Pferdestärken, das mechanische 6-Ganggetriebe verleitet zu sportlicher Fahrweise. Womit wir beim Thema wären. Mit drei Worten ist das Fahrgefühl in der A-Klasse zu umschreiben: Einsteigen, losfahren, ge-
nießen. Das Muitifunktions- Die neue A-Klosse besticht durch klore Linienführung lenkrad liegt satt in der Hand, und vermittelt puren Fahrspoß. die Sitze sind straff gepolsrung spürbar wird.
Fahrgenuss pur. Der Stadtverkehr, eine
weitere Stärke der AKlasse. Handlich und übersichtlich ist er selbst bei engstem Parkraumangebot immer Her der Lage. Serienausstattung, Sicherheit und Fahrverhalten: derA 180 CDI
tert. Das Aggregat, kaum zu hören, brummt wohlig beim
Spiel mit dem Gaspedal. Der Durchzug ist fantastisch und in
den Kurven zeigt der A 1 80, was in ihm steckt. Autobahn: ruhig rollt der kleine Mercedes über die A 2, spielt mit dem Verkehr. Be-
ist eine Liga für sich, was auch auf den Preis zutrifft: Ab Euro l7 .950,zzgl. Nova und Mehrwertsteuer
steht er in Ihrer Garage a
Familientauglich und kurvengierig
Sportlrcher und fami lienfreundlicher geht's nicht: Der Alfa CT vereint Coupö und familientaugliches Auto in einem und besticht nicht nur durch Design und Brss, sondern auch durch Platzangebot im Fond und Kofferraum.
leich einmal vorweg: man
sitzt tief. in die Schalensitze gedrängt, aber nicht unbe-
quem, eher ist man sicher in die ,,Wohniandschaft" des GT versetzt. Auf den rückwärtigen Plätzen ist genug Raum für durchschnittlich groß gewachsene
Fahrzeug dieser Klasse überdurchschnittlich groß geraten.
Menschen ande-
re Coup6s glänzen da höchstens mit Kindertauglichkeit. Auch das
Kofferraumvolumen von 320 Li-
Die Fahrleistungen sind überragend, so beschleunigt der Alfa GT 2.0 JTS mit 166 PS bestückt unter Zuhillenahme von ASR in nur' 8.7 Sekunden auf 100 knVh. Fahrleistungen. Spaß und Emotionen stehen bei AIfa seit jeher an oberster Stelle - somit ist es nicht verwundellich. wenn der Alfa GT auf der Straße klebt, das Erhaschen der nächsten Kurve eine unbändige Freude im Fahrer erweckt. Der AI-
Der Alfo GT giert nach Kurven und ermöglicht durch optimo- fa GT weckt Emotronen tern ist für ein les Foh rwe rk h ö ch ste Kurve n geschwi ndi gkeiten, und das ist gut so. I
[delsbrunner heute bei der Andritzer [llaut - Begonnen hat alles 1967 ganz r,uoanders
Größter Peugeothändler der Steiermark
- : Erößter Peugeot-Händler
i
-=' Steiermark präsentiert es i
: -- 3 s ein Peugeot-Zen-
.'-": der Sonderklasse, das : is rund ums Auto" bietet: : - neuen Nutzfahrzeugan=:rot bis zur Nachtannah-: von Service- und Repa'::J ra ufträgen.
bundenheit zeigt man nicht nur der Marke Peugeot, vor allem in der Erfüllung aller Vorgaben des Herstellers besonders in den Bereichen Ersatzteile und Kunden-
dienst, sondem auch dem Kunden gegenüber. Eine der Stärken des Autohauses Edelsbrunner ist die persönliche Beratung. Hoch quaIifizierte Mitarbeiter aus den Bereichen Verkauf, Service, Ersatzteiie, Havariedienst, Versiche-
rungs- und Finanzberatung stehen den Kunden zur Verfügung.
H§',-*t# ner ,,ailes rund
-.-r \l,tir". Guter Kundenkontakt -::t:luung sowie optimales - i' -:. Hillestellung in allen r.. :.rhrbaren Untersat- : lir:tell Gebote des
:::: \-rt,rhauses. Ver-
lndividuell und unbürokratisch
Begonnen hat es 1967, als Alois Edelsbrunner am Standorl Mitterstraße 69 seine Werkstätte eröfnete. 1972 irech:elte man in die Evangelimanngasse 10, ehe sich das Autohaus Edelsbrunner 1988 in der Grabenstraße 221 & 226 (gegenüber der Andritzer Maut) ansiedelte,
wo man schon längst zum größten Peugeot-Händler der Steiermark herangewachsen ist. Eine moderne, auf600 m2 vergrößerte Verkaufs- und Präsentationsfläche sowie ein
Das wor Edelsbrunner 1988 in der Evangelimanngosse. Die Autos domols neu, heute bereits ,,Oldtimer". neu gestalteter und ebenfh1ls kräftig gewachsener Gebrauchtwagenplatz
sorgen für eine große Angebotsvielfalt.
GrolS ist auch die Palette an Neufahrzeugen, Probefahrten sind mit allen Modellen möglich. Indivi-
duell und unbürokratisch können Kunden nicht nur alle zusätzli-
chen Detailinformationen, sondern auch alles zu Finanzierung, Versicherung und
Leasing erfahren. Völlig neu im Angebot ist das Peugeot-Nutzf ahrz.etge-Zentrum,
wo alle Peugeot-Modelle für den professionellen Einsatz -
preiswert und werkstättengeprüft" werden alle Gebrauchtautos erst nach einem eingehenden Check zum Wiederverkauf flreigegeben. Zahlreiche Gebrauchtwagengarantie-Modelle liegen als ,.Zuckerl" für Interesslerte bereit. Service ist entscheidend: Sechs Serviceboxen. fünfHebebühnen, modernste Test-, Mess- und Prüfgeräte für Motor und Ft'rhr-
gestell garantieren
vom Parlner über den Expet bis zum Boxer - zu finden sind. Gut sortiert ist auch das Lager an Gebrauchtfahrzeugen
lng. Klous Edelsbrunner: erfolgreicher Geschöftsf ührer:,,Unser besonderer Service ist Nachtonnohme." besten Service. Hohes fachliches Können, jahrelange Erfahrung und große Zuverlässigkeit
zeichnen auch die
auf dem Freigelände. Darunter auch zahlreiche Fremdmarken in verschiedenen Hubraumklassen. Nach dem Motto ,,nicht neu heißt
Info: Autohaus Edelsbrunner Peugeot Graz-Nord
Grabenstraße 2211226 (gegenüber der Andritzer Maut) . 8010 Graz . Tel.:
03161 67301 -0. Fax: 673 10/U5 .ottnungszerten: Mo -
Fr 7. 15 bis 18.00 Uhr. Sa 9.00 bis 12.00 Uhr (Autoverkaufl Mitarbeiter aus, wodurch gerade die Leistungsfähigkeit des Kundendienste: gewährleistet ist. Allen, denen die Hast des Tages keine Zeit lässt, bietet das Autohaus Edelsbrunner ein besonderes Service. Die Nachtannahme: Ein Vordruck mit Kuvert findet sich in der ,,Nachtannahme" am Firmengebäude, den schriftlichen Service- oder Reparaturauftrag gemeinsam mit dem Autoschl üssel per Einwurf in den Betriebsräumen deponieren. Am folgenden Morgen erfolgt prompt die Bearbeitung. tr
Das Abzocken hei lllehrwednummern - 85 lllillionen Euro für Erotik und Sex am Telefon
Uiel Geld für fernmiindliche Zärtlichkeit
Obwohl die Bestimmungen - was die Verrechnung von Mehnruertnummern betrift - verschärft wurden: Das Abzocken ist noch immer an der Tagesordnung, der Arger von Kunden vorprogrammiert. Auch die Telefongesellschaften ver-
l(ummer mit der l{ummer
Es ist ein tolles Geschäft, lukrativ, körperlich nicht anstrengend, von zu Hause oder auch von sonst wo zu leisten, ohne besondere Vorkenntnisse, mit Verdienstmöglichkeiten, von denen man sonst nur träumt: Telefonsex,
Erotik am Telefon, Flirts usw. Weil das Ganze praktisch anonym abläuft, ist der schnell wachsende Markt umkämpft. Die Kunden werden betrogen, es
wird abgezockt, dass es nur so raucht. Die Justiz schaut weg, die Telefonbetreiber wollen zwar verdienen, aber sich nicht die Hände schmutzig machen und
die geprellten Kunden (Familienväteq verheiratete Frauen usw.) schweigen. Denn jeder fürchtet, dann plötzlich vor Gericht öffentlich seine Hobbys und Vorlieben nennen zu müssen. Der Grazer Wolfgang Pöltl kämpft dagegen an. Nicht aus moralischen Gründen, sondern weil seine Gesellschaft, das European Callcenter Ltd., mit dem Hauptsitz auf Malta, einer der größten Anbieter in diesem Business ist: ,,Wir sind für faire Spielregeln und gegen unlauteren Wettbewerb. " Wolfgang Pöltl: ,,Was im Inserat versprochen wird, muss mit der tatsächlichen Leistung übereinstimmen. Die Preisangaben in der Werbung dürfen nicht in Sekun-
den, sondern in Euro pro Minuten sein. O9O0er-Nummern dürfen nicht für Telefonerotik verwendet werden, sondern nur für hochwerlige Auskunftsdienste. Für die Telefonerotik sind nur 0930er-
Nummern erlaubt. Sobald der Telefonbetreiber Kenntnis hat, dass die Angaben im Inserat nicht stimmen, müsste er die Nummer spelren lassen - das geschieht nicht. Das gilt auch für Zeitungen, doch dort kümmert man sich überhaupt nicht um diese gesetzlichen Regeln. Die Telekom verlangt pro Monat für die Vergabe einer Nummer 49.- Euro Miete. Im Durchschnitt kostet eine Telefonerotik-Minute dem Kunden krapp 2,- Euro, 1,40 Euro geht dann an die betreffende Dame oder an diese Hotline. Ein sehr gutes Geschäft." dienen in Österreich - geschätzter Markt: etwa 75 Millionen Euro - bestens dabei mit. Da Firmen und Mehnruertnummerlnhaber oft im Ausland ihren Firmen- und Wohnsitz haben, bis hin nach Thailand, sind Klagen fast chancenlos.
Erotischer ilehrwert
Das Geschäft mit Mehrwertnummerr ist für die Telekomfirmen höchst lukrativ. An jeder heißen Gesprächsmrnute naschen die Telekoms mit. Neben den einmaligen Einrich-
tungskosten kassiert die TA als Quellnetzbetreiber 20 bis 15 Prozent für das Inkassorisiko und die Zusammenschaltung der Leitungen. Den Rest feilschen sich der Dienste-Netzbetreiber - eine alternative Telekomgesellschaft und der Dienste-Anbieter aus, am Ende bleiben dem HotlineBetreiber rund 65 Prozent des Nettotarifs.
l(unden werden belogen
Wolfgang PöltI, kein Moralapostel, sondern ein alter Profi, der
offen zu seinem Geschäft steht, nennt einige krasse Beispiele, die zeigen, wie die Kunden betrogen werden.
. In einem Inserat werden zum Beispiel Maria, Andrea, Renate angeboten, die - wenn man dem Inserat Glauben schenkt - offenbar rund um die
Uhr am Telefon sitzen und nur auf ,,deinen" Anruf warten. Diese
Mädchen brau-
chen offensicht-
Wolfgong Pöltl (nit Freundin): ,,Telefonerotik geht in Ordnung, es soll nur olles tür die Kunden foir obloufen." lich keinen Schlaf. Noch ,,bes-
ser" wird es, wenn man stöhnende Ehepaare belauschen und live in private Schlafzimmer hören kann. Dieses Angebot ist nicht nur sittenwidrig, sondem nach
dem Gesetz auch verboten. Strafrechtlich und zivilrechtlich noch bedenklicher wird es, wenn ein verstecktes Mikrofon angepriesen wird, mit dem Zusatz: Sie wissen nicht, dass du sie hörst. Auch hier liegt eine strafrechtliche und zivilrechtliche Relevanz vor. Solltejedoch der Inhalt dieses Inserates nicht stimmen, so wdre zu untersuchen, ob eine betrügerische Vorgehensweise vor-
1iegt.
. Einzuwenden ist auch einiges. wenn Partnervermittlungen gratis angeboten werden, wobei man aber diese Partnervermittlung mit sehr hohen Gebühren anrufen muss. Hier ist das Wort ,,gratis" völlig fehl am Platz und zivilrechtliche Schritte gegen
den Inserenten sind möglich. Ein weiteres Beispiel: Wer glaubt. dass Ungarinnen in
Ösrcrreich unter einer Hotlinenummer live mit ihm sprechen,
:-: -::jr der diesbezügli. -:-::,l:lnUmmel anrufen.
" :: ::::r - ' '.i,': sehr rasch erfaher eigentlich hier
.: .a:'..
. : '1r:- :;:Sleft nUn, Wenn man -: H :-inenummerwählt?Laut J.: r - ::- ;unoen der Telekom und ---: :.n Gesetz hat innerhalb -.: r:::.n 1 0 Sekunden die Ansa:. ::. Tarifes zu erfolgen, die in ::.:rerchischen Schillingen
:c:r Euro bekannt geben muss, 'i ie i iel der Anrufer pro Minute -.:r die Verbindung bezahlen
nuss. Wenn dies nicht geschieht, >o ist das nicht korrekt und man r:nn sich bereits ein Bild über lie Seriosität der Hotline ma-
--hen. Weiters ist der Hotline-Beireiber verpflichtet, den Namen Jer Firma bzw. seinen eigenen
\amen zu nennen. Es kann nicht aneehen, dass sich Hotline-Betreiber vor dem Anmfer durch .\nonymität verstecken. Sollte dies der Fall sein, so muss sich der Anrufer fragen, ob sein Anruf wirklich den gewünschten Erfolg bringt.
Seriöse Hotlines achten darauf, dass Anrufer nicht minutenlang in Warteschleifen hängen und dann vielleicht nicht einmal verbunden werden. Der Anrufer wird vielmehr binnen Sekunden
mit einem Gesprächspaftner oder einer Gesprächspartnerin verbunden. Ist das bei einer Hotline nicht der Fall, so11te dies demAnrufer zu denken geben.
lustiz reagied tr?ige
Mit dem Hinweis auf den Datenschutz versuchen die Netzbetreiber. mögliche Kläger abzuwimmeln. Wolfgang Pöltl: ,,Wir ha-
ben tausende Fälle gesammelt und klagen die Telekom. Bislang haben sich die Cerichte immer taub und unwissend gestellt, kürzlich sei jedoch erstmals vom Obersten Gerichtshof bestätigt worden, dass eine Auskunftspflicht besteht. Allerdings muss jeder Fall konkret geklagt werden, eine Zustimmung von Seiten der Gerichte würde eine Flut von Klagen auslösen und dies will
§tellungnahmen
Dn Erieh Schickengruber (Telekom): Keine Stellungnahme in Bezug auf das Verfahren mit dem European Callcenter, da das Verfahren noch läuft und lediglich einer Berufung stattgegoben wurde. Wenn ein Kunde von einer Mehrwertnummer,,tretrogen" wurde - d.h. er hat zu viel bezahlt oder nicht das bekommen. was er wollte -, wird ihm das inveslierte Celd von der Telekom gutgeschrieben. Außerdem werden (mit dem Einverständnis des Kunden; seine Daten an den/die Betreiber der Mehrwertnummer weitergeleitet. Die weitere Vorgehensweise
liegt dann im Ermessen des Betreibers selbst, die Telekom Austria hat keine weiteren
man offensichtlich unterbinden." Ganz anders reagiert man da in Deutschland, dort wird weit schärfer vorgegangen. I
Handlungsmöglichkeiten. Der lnhalt der Mehrwerlnummern ,,geht die Telekom nichts an". da sie nur die Leitungen zur Verfügung stellt bzw. vermietet.
Konsumentenschutz der AK Steiermark: Kommen Beschwerden seitens der Kunden. kann der Konsumentenschutz nicht viel anderes tun. als die Kunden an die Telekom weiterzuverweisen. da der Konsumentenschutz selbst nicht die technische und datenschutzrechtliche Möglichkeit hat, die Richtigkeit der Angaben der Kunden zu überprülen. Vereinzelt wurde auch der Kontakt zwischen Betreibern (= Firmen wie der Tele-
hansa) und den Kunden hergestellt, jedoch ohne erwähnens-
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Der hohe Rohölpreis gibt Dl Dr. Erich Fercher die Bestätigung: Die Zeit der Biomasse ist im Kommen. Mit seinen 3l Mitarbeitern - überuviegend Tech n ische Chemi ker, Maschi nenba uer u nd Verfa hrenstechniker - forscht er am Crazer ,,Austrian Bioenergy Centre" (ABC) an der optimierten energetischen Anwendung von festen BioBrennstoffen wie Holz, Pellets oder landwirtschaftlichen Rohstoffen. Die Forschung ist erst am Anfang, aber ,,da wird noch viel kommen".
ltuäfte und l(öpfe bündeln
tt
Holz olios fester Biobrennstoff: Die nochwachsende Ressource, die der ölkfise trctzt.
Hoher 0lpreis für Biomasse rrunderbar
,,Wir stehen mit unserer Forschung erst am Anfang", Erich Fercher
,,Es ist eine ,wunderbare'Zeit für die Bioenergie angesichts eines Rohölpreises von 50 Euro. Wenn es so weitergeht, wird der Biomassemotor bald ztt ,brummen' anfangen. Es ist Zeit für die Verwendung der heimischen, nachwachsenden Ressourcen. Wir
von Helmut Bost
stehen mit unserer Forschung ja erst am Anfang. Die ,klassische' Wissenschaft machte jahrzehntelang hier nur punktuelle Anstrengungen. Vielleicht auch, weil Biomasse, die Verbrennungs/V'ergasun gsproblematik oder die Depositionsanalysen nicht so ,sexy' sind wie etwa Nanotechnologien. Aber da wird noch viel kommen", kommentiert DI Dr.
Erich Fercher, GF des ABC, bisherige Unzulänglichkeiten der Forschungspolitik. Umso höher schätzt Erich Fercher die
Bemühungen der steirischen Förderpolitik - insbesondere
auch die Unterstützung der SFG - ein, auf die innovative Biomasseforschung zu setzen. An der orangen, drei Meter hohen Feuerungsanlage werden gerade Emissionsdaten erfasst, um den Wirkungsgrad der Anlage zu verbessern. Diese ist ein marktübliches Produkt für den
Nahwärmebereich mit einer
Leistung von 250 kW, womit 10 Einfamilienhäuser beheizbar
sind. Mit komplizierler Simulations- und Messtechnik werden Daten erfasst: ,,Im laufenden Betrieb versuchen wir diesbezüglich ein Optimum herauszuholen.
lm loufenden Betrieb wird on der Feu e rungso nlog e der Verbre n nung svorgong optimiert, Wie muss ein Biomassebrennstoff wie beispielsweise Pellets oder Stroh beschaffen sein. um ein Optimum im Verbrennunssvorgang herauszuholen? Wir bereiten die Daten auf, charakterisieren den Brennstoff. beschreiben notwendige Modifizierun-
gen, um einen solchen Brennstoff für den Feuerungsbetrieb in handelsüblichen Öfen einsetzen zu können". schildert Erich Fercher die Arbeit rund um diese
Versuchsanordnung. für die Zukunft zu gewinnen". so Erich Fercher. Erst im Juli hat das ,,Austrian Bioenergy Centre" seine neuen
Büro-. Labor- und Versuchsräume am TU-Graz-Gelände in der Inffeldgasse bezogen, ein einjeihriges Provisorium in Containern und Behelfsbüros am TU-Gelände
fand hier sein gutes Ende. Nun hat , das ABC mit seiner Außenstelle , im niederösteneichischen Wiesel, burg an die 600 m'?Bürofläche und i 540m'Labor-undVersuchsfläche
In drei so genannten Areas beschäftigt sich das ABC mit der ,,Verbrennung fester Biomasse", Holz, Pellets etc. in Feuerungsanlagen, der,,Gaserzeugung aus fester Biomasse, Gasreinigung und Gasnutzung", während man im ,,Bereich derModellierung und Simulation" aus den Beobach-
tungen und Erfahrungen theoretisches, für die Praxisjedoch brauchbares Umsetzungswissen gewinnen will...Es ist
*&ü:rlrr:l: *r-l Dotenerfossung: Dl Dr. Erich Fercher (re. mit Mitorbeiter), cF des ABC, sieht in der Biomosse dos,,Wochstumsthemo der Zukunft".
auch eine Aufgabe des ABC, das weit gestreute Wissen in eine gesamtheitliche Betrachtung zusammenzuführen und zu dokumentieren, um daraus anwendungsorientierte Erkenntnisse
zur Verfügung. ht Graz wird an Mittel- und Großfeuerungsanlagen und an der Gaserzeugung geforscht, während man sich in Wieselburg den Kleinfeuerungen und
t: B::i.a.totttharakterisierung
_ :_ --,{-- a ":-. L,;:,,:: in Graz etwa werden
B : . ::.-. *'. Hackschnitzel, Pellets, S '_::.:r:t; etc. und aus Biomasse .::., -'.-nenes Gas analysiert. Dazu ; -i-d sie gemahlen, in Flüssigkeit -,ier Gas umgewandelt und in {i;)1:e-eeräten auf ihren Gehalt ,:-. \letallen, Alkalien, Chloriden, S--:rten. organischen Kompo::::3n etc. untersucht.
80 Prozent der Branche unter einem Hut
'-t.-r bis 0.7 Prozent bleiben bei der Hochterbrennung als Asche im Otin übrig, je besser der ,,Aus::ind". desto geringer ist der Kohlenstoffgehalt beim Verbren:runssvorgang. ,,Physik und Cherie :ind bei der Verbrennung ja rir-ht überlistbar. Wir können den Energieinhait der Brennstoffe
:iicht r.erändern, aber ihn modifizieren. ihn umweltverträglicher machen. Bei der Verbrennung ', on Holz oder Pellets kann mit
Dl Wemet Konzion onolysiert die Proben, in denen gesammelte Aero' sole erforscht werden.
intensiver Forschung der Wirkungsgrad noch um 10 bis 20
Prozent verbessetl werden. Technologisch ist da noch einiges zu tun", erklärt Erich Fercher. So
gebe es zum Beispiel den Kachelofen bereits über 100 Jahre, aber das Wissen hinsichtlich seines
Verbrennungsverhaltens beruhe vorwiegend auf Erfahrungswerten. ,,Die Berechnung von Kachelöfen ist gar nicht so einfach, da bedarf es großer mathematischer Simulationsarbeit, um damit zurande zu kommen", so Fer-
cher. Ziel eines AB C-Proj ektes in Wieselburg ist es nun, fundiertes Wissen über die mögliche Automatisierung einer KachelofenBeheizung mit Pellets zu gewinnen. Das ABC ,,funktioniert" etwas
anders als die sonstigen steirischen Kompetenzzentren, die vielfach die große Industrie mit
an Bord haben. Die Biomasse jedoch ist im Gewerbe zu Hause. Daher überwiegen hier bei weitem die Klein- und Mittelbetriebe. Stolz ist Fercher darauf, dass man imABC über 80 Prozent der Kleinfeuerungs- und Pelletserzeuger, die sich sonst eher a1s Konkurrenten denn als Parlner sehen. unter dem ABC-Hut sitzenhal" Erich Fercher: ,,Die Firmen der Branche sind ressourcenmäßig nicht so stark, um entsprechend innovativ tätig werden zu können. Aber unsere gewerblichen Aultraggeber wis-
sen, dass sie was tun müssen. Wir erarbeiten mit ihnen neue techni-
0eJr|B - Standort Graz aufgewertet
uch in der Führungsebene gibt es Anderungen: So
übernimmt ab 1. November \1"e. Friedrich Fasching den
Dr:ektorposten der Region Süd - -r."i:ifellos eine große Heraus: ::::::rg, Dem Grazer Standort -. ::: B:...-kmanngasse unter-:..-. :;:.: :n Zukunft auch die Zr;, :,::::,-::i::.un-u in Klagen-
.;::. D,: i::oiqreiche Euro-Bar-
eeideinlührung lnderte die RahmenbedingunSen in.r Barzah-
i-,rnssrerkehr. daher u'urde auch :ie genannte Reorsrnisation i.rrt\\'endig. Das Dienstleis-
runesangebot der OeNB w'urde auch durch die Tochtergesellschaft. die Geldservice Austria (GSA), weiter verbessert und gesteigert. So wurden trotz
Einsparungen von 30 Miliionen Euro pro Jahr um 20 Prozent mehr Geldscheine bearbeitet kommt nicht nur dem
österreichischen Kreditwesen, sondern in weiterer Folge auch den Bankkunden in Form
günstiger Gebühren und hoher Qualität und Sicherheit zugute. Mit
dem neuen ,,Regionenmodell" wurde eine moderne Struktur geschaffen. die den Grundsätzen einer effizienten und wirtschaftlichen Unternehmensorg ani s ation
Mag. Friedrich Fasching wird ob l. November die Region Süd leiten und ist mit der Entwicklung in Graz sehr zufrieden' und kann nun auf die stolze Summe von rund 900 Millionen bearbeiteter Celdscheine in einem Jahr verwiesen werden. Dies
entspricht. Der Dritte im Bunde ist Schoeller Münzhandel - ebenfalls eine Tochter der OeNB. Als österreichischer Generalrepräsentant aller großen Münzproduzenten weltr.r eit profiliert man sich aber auch immer mehr als Drehscheibe für die
sche Lösungen, mit denen sre am Markt reüssieren können und
zeigen Wege auf, wie durch gemeinsame Aktionen die Wertschöpfung der Einzelunternehmen gesteigert werden kann." I
Daten&Fakten
Wissenschaftliche Partner:
l4 teils intemationale Forschungseinrichtungen aus den Bereichen Energie-, Holz- und Umweltforschung Wirtschaftspartner: 50 Untemeh-
men vom Biomassekaftwerk bis zum Zentralhei zungsproduzenten Förderer: TlC. Land Steiermark.
Steirische Winschaftsförderung (SFC), Stadt Graz. Land NÖ Forschungsbudget: I2.3 Mio. Euro für die ersten vier Jahre (bis 2006) Mitarbeiter: 31. davon 12 in Wieselburg Wissenschaftlicher Output in diesem ersten Jahr: 5 abgeschlorsene Diplomarbeiten. 2 Dissertationen im Laufen. 20 wiss. Publikationen lnfo; Austrian Bio Energy Centre
GmbH,Inffeldgasse 24d, Tel.: O316/873-9200. E-Mail : centre@abc-energy.at Intemet: wwuabc-energy.at
Der Standort der Österreichischen Nationalbank (OeNB) in Craz wird weiter aufgewertet. Mit l. November wird eine Reorganisation der Zweigstel Ien abgesch lossen sein, die am25. März dieses Jahres beschlossen und seitdem zügig umgesetzt wurde. Somit ist die Filiale Craz ab diesem Datum Headquarter der Region Österreich Süd, was eine große Aufi,vertung des Standortes bedeutet.
aufstrebenden Münzmärkte Osteuropas. Die Zukunft im Be-
reich der Numismatik sieht man gelassen, ist doch Edelmetall mit seiner langfristigen Per-
spektive der Wertsicherung auch künftig aus den Portefeuilles der Investoren nicht wegzudenken, wie aus den Herzen der zahlreichen Sammler. tr