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Mensch des Monats: Henning Sostmann

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Mensch des Monats Henning Sostmann: „Golfer ist man mit Leib und Seele – man braucht eine gewisse Faszination für den Sport.“

Henning Sostmann bei der Siegerehrung Förderkreis 2020 im Clubhaus Falkenstein

Henning Sostmann, Pensionär Golfer aus Leidenschaft

Spitzensportler und Europameister, Jugendwart und Clubvorstand – Henning Sostmann hat als Golfspieler eine beeindruckende Historie und ist dem Hamburger Golf-Club Falkenstein seit 68 Jahren treu.

Der Platz hier in Falkenstein“, antwortet Henning Sostmann wie aus der Pistole geschossen auf die Frage, welcher denn sein liebster Golfplatz ist. „Die in Bad Ems, Köln Refrath und Frankfurt sind aber auch sehr schön“, fügt er schmunzelnd hinzu. Über 150 Golfplätze hat der 80-Jährige schon bespielt – doch nur den in Falkenstein kennt er wie seine Westentasche. „Golf hat mich einfach schon immer fasziniert und das tut es bis heute“, sagt Henning Sostmann – und das seit schon fast 70 Jahren! Mit zwölf Jahren trat er dem Hamburger Golf-Club Falkenstein bei und ist bis heute Mitglied. Ersten Kontakt zu der Sportart hatte er durch seine Eltern: „Ich bin mitgekommen und durfte dann meinen ersten Schlag machen“, erinnert er sich. „Anscheinend sah der vielversprechend aus.“

Nicht nur anscheinend: Henning Sostmann begann, regelmäßig und bald täglich zu trainieren. Sechs Jahre später wurde er Deutscher Jugendmeister und Dritter bei den Herren. 1961 und 1962 war er Mitglied der Deutschen Juniorennationalmannschaft, die zweimal den Titel bei den Mannschafts-Europameisterschaften gewann. „Ich habe Golf als Leistungssport betrieben – was bis heute von vielen verkannt wird“, erzählt er.

Aber Leistungssport ist nur eine Facette des Golfens, der sich Sostmann bis zu seinem 27. Lebensjahr widmete. Anschließend übernahm er für drei Jahre den Posten des Jugendwarts. „Die Jugend liegt mir sehr am Herzen, ich diskutiere gerne mit jungen Spielern und beobachte ihre Entwicklung“, sagt der Pensionär. „Ich helfe gerne mit Ratschlägen, auch wenn es ein anderes Spiel ist als vor 65 Jahren – alleine vom Material und den Trainingsmöglichkeiten her.“ 1972 musste der Golf-Club sich einen neuen Jugendwart suchen, da Henning Sostmann knapp 30 Jahre beruflich im Ausland verbrachte und unter anderem in Indien und China tätig war – aber auch hier nutzte er die Wochenenden, um mit seiner Frau die verschiedenen Golfplätze zu bespielen. Und seinem Club hielt er auch die Treue: Mit dem Renteneintritt im Jahr 2003 stellte er seine freie Zeit als Spielführer zur Verfügung und behielt den Posten für zwölf Jahre. „Jetzt dürfen auch mal die Jüngeren ran“, lacht er.

Seine Spuren sind im Club aber noch deutlich zu erkennen: So fand am 2. Juli die 56. Auflage des HuLoPo statt – einem Golfmarathon, bei dem 100 Löcher gespielt werden. Das Turnier rief Henning Sostmann 1966 mit ins Leben und gewann auch direkt die erste Austragung.

Was Sostmann am Golfen besonders schätzt, ist die Geselligkeit. „Da sind irre Freundschaften entstanden, die schon über 60 Jahre halten“, erzählt er. Seit 37 Jahren trifft er sich mit sechs ehemaligen Nationalspielern zum Oldies Cup, immer bei einem anderen Oldie und nicht nur zum Golfen, sondern auch zum Klönen und gemütlich Essen. Auch seine Familie trifft sich regelmäßig auf dem Platz und spielt zu zwölft jährlich in Berlin, Münster oder Falkenstein den Familiencup aus. „Alle fünf Enkel spielen“, freut sich Sostmann. „Und mittlerweile gewinnen sie auch gegen mich.“

Aber auch wenn Kraft und Schwung irgendwann nachlassen, das Hobby an den Nagel hängen möchte Henning Sostmann auch mit 80 Jahren noch nicht. Aktuell erholt er sich mit Physiotherapie von einer Operation am Rücken, aber „dann werde ich langsam wieder anfangen, solange es noch Spaß bringt!“

„Man ist beim Golfen in der freien Natur, kann bei jedem Wetter spielen. Ein weiterer Punkt ist die Geselligkeit, es entstehen Freundschaften fürs Leben!“

Autorin: sophie.rhine@kloenschnack.de Infos: www.golfclub-falkenstein.de

ZUR PERSON: Henning Sostmann

wurde 1941 in Hamburg geboren und lebt heute mit seiner Frau in den Elbvororten. Als Mitarbeiter multinationaler Unternehmen (Stärkeindustrie) lebte er in Wien, Brüssel, Paris, Indien und China. Nach 38 Jahren Firmenzugehörigkeit trat er in den Ruhestand und kehrte „back to the roots“. Treu geblieben ist Sostmann nicht nur seiner Heimatstadt, sondern auch seinem Golfclub: Seit 1953 ist er ununterbrochen Mitglied im Hamburger GolfClub Falkenstein und hat vor, nach auskurierter Rückenoperation wieder mit dem Golfen zu beginnen.

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