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GASTRONOMIE AUF DEM SÜLLBERG

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MEIN ARBEITSPLATZ

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Lorenzo, Angelo und Vincenzo Vazzano bringen reichlich Erfahrung in der Gastronomie mit

Eröffnung 2022 Die Neuen auf dem Süllberg

Wer macht weiter? Das fragten sich wohl nicht nur die Blankeneser nach dem Abschied von Karlheinz Hauser. Nun steht fest: Das Traditionshaus bekommt eine italienische Note ...

Es klingt ein bisschen nach Berlin-Babelsberg oder gleich Hollywood: Drei Brüder übernehmen eine Mammutaufgabe. Dies inmitten einer Stadt, die sich als weltoffen rühmt, ihre Traditionshäuser aber genau im Auge behält.

Lorenzo, Angelo und Vincenzo Vazzano, Sprößlinge einer italienischen Familie, alle in Deutschland geboren, übernehmen ab Juli die gesamte Gastronomie des Süllbergs. Sternekoch Karlheinz Hauser hatte 2021 nach fast 20 Jahren seinen Rückzug bekanntgegeben und „wechselt“ nun zu MacLaren. Dort ist er für das Catering des britischen Rennsportteams zuständig.

Ebenso wie Hauser sind auch die Vazzanos in Gastronomiekreisen keine Unbekannten. Im Gegenteil: Das von Lorenzo Vazzano 2008 gegründete Unternehmen „Vier Jahreszeiten“ (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Hotel), betreibt mehrere Restaurants in ganz Deutschland und Südtirol, dazu eine Straußenfarm, Foodtrailer sowie eine Importfirma für Gastronomie-Einrichtung. Bei den Restaurants handelt es sich nicht um Nachbarschaftslokale, sondern Betriebe mit bis zu 200 Plätzen. Dazu gehören das Vier Jahreszeiten Loccum bei Hannover, ein Schwesterbetrieb in Marklohe und auch das Juist Royal auf der Nordseeinsel.

Der Süllberg ist somit genau die Gewichtsklasse der Brüder. Von der Sternegastronomie müssen sich dessen Fans jedoch verabschieden. Die Vazzanos setzen auf niederschwelligere Küche. Kern der Anlage soll ein Steakhouse werden. Dies allerdings nicht nächste Woche, nicht 2022.

Der derzeitige „Fahrplan“ sieht so aus: Am 2. Juli findet die Übergabe von Eigentümer Peter Rothe statt. Ab dann beginnen Renovierungs- und Instandsetzungsarbeiten.

Mitte Juli, spätestens September sollen die Terrassen und der Pavillon als Selbstbedienungsflächen wieder in Betrieb genommen werden.

Im Oktober/Dezember eröffnen die Almhütte und der Saal.

Zwischen Dezember und Februar 2023 soll das Steakhouse „Farmers Grill Royal“ eröffnen.

Schließlich im März eröffnet der gesamte Süllberg mit einer Feier.

Ab dann sind die drei Brüder für unterschiedliche Bereiche zuständig. Geschäftsführer Lorenzo kümmert sich vor allem um Konzepte, das Finanzwesen und die Buchhaltung. Vincenzo ist der Restaurantmanager des Unternehmens, kümmert sich um Mitarbeiter, Marketing und Social Media. Der Jüngste, Angelo, hat die Küchenleitung inne sowie die Qualität und Logistik im Blick.

Insgesamt könnte Blankeneses Wahr zeichen also zu einer gar nicht so kleinen Gastronomieperle werden. Die Redaktion drückt schon mal die Daumen.

Der Süllberg ist somit genau die Gewichtsklasse der Brüder. Von der Sternegastronomie müssen sich dessen Fans jedoch verabschieden.“

Autor: tim.holzhaeuser@kloenschnack.de

ZUR SACHE: Der Süllberg

Seit 1837 existiert auf dem Süllberg Gastronomie. Zuerst als bescheidenes Ausflugslokal mit, ausgerechnet, Milchausschank, dann ab etwa 1840 ein veritables Restaurant. Der Hotelbetrieb eröffnete um 1900. Die gesamte Anlage war bis 1994 geöffnet, sollte dann jedoch zugunsten von Wohnungen abgerissen werden. Eine Bürgerinitiative bildete sich und war letztlich erfolgreich. Seitdem ist die Existenz des Ensembles unstrittig. Schwierigkeiten machen heute eher die Covid-19-Pandemie und chronischer Personalmangel in der gesamten Gastronomie.

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