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Sag mal, wo kommt ihr denn her? Auf den Spuren weihnachtlicher Gewürze

Sag mal, wo kommt ihr denn her?

Auf den Spuren weihnachtlicher Gewürze

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von Sarah Holthaus

Gewürze kaufen wir ganz selbstverständlich im Supermarkt ein. Vor lauter kleinen bunten Döschen kann es

schon mal eine Weile dauern, bis man das richtige Gewürz gefunden hat. Eigentlich ziemlich einfach, wenn man bedenkt wo die Pflanzen angebaut werden und welche Reise sie manchmal schon hinter sich haben. In die-

sem Artikel erfahrt ihr, wo die beliebten Weih-

nachtsgewürze Zimt, Sternanis, Ingwer, Nelken und Vanille her-

kommen und was es

noch Wissenswertes

dazu gibt.

Zimt ist der Klassiker in der Weihnachtszeit. Einfach den Apfelkuchen mit etwas Zimt verfeinern und schon kommt Weihnachtsstimmung auf. Zimt, das sind dünne Schichten der Rinde des Ceylon-Baumes, die ineinandergelegt werden und sich beim Trocknungsprozess rollen. So entsteht die typische Zimtstange. Wegen des Baumes spricht man auch oft von CeylonZimt. Der Ceylon-Baum und damit das Gewürz kommt ursprünglich aus Sri Lanka, welches bis 1972 noch Ceylon hieß. Ceylon-Zimt gilt als besonders hochwertig und der Besitz von Zimt galt lange Zeit als Statussymbol. Neben Ceylon-Zimt gibt es auch noch Cassia-Zimt (auch ChinaZimt genannt) und Padang-Zimt. Diese sind aber weniger hochwertig und stehen im Verdacht gesundheitsschädlich zu sein. Cassia-Zimt enthält größere Mengen Cumarin, dieser Stoff kann schon in kleinen Mengen die Leber schädigen. Für den Verkauf werden die beiden Sorten allerdings oftmals gemischt, d.h. Kund*innen können nur schwer erkennen, um welche Sorte es sich handelt.

Von der Baumrinde geht es weiter zur Blüte einer Kletterorchidee, die ursprünglich aus Mexiko stammt. Beliebt bei Süßspeisen, Kuchen und Plätzchen ist die Rede von Vanille. Die Vanilleschote ist die getrocknete Fruchtkapsel besagter Kletterorchidee. Die Kletterorchidee wird auch heute noch vielfach von Hand bestäubt, allerdings erfolgt der Anbau kaum noch im Ursprungsland Mexiko, sondern vor allem von Madagaskar, La Réunion und den Komoren aus. Wie bei vielen Gewürzen gilt: Vanille ist sehr wertvoll und schon sehr alt. Bei den Azteken konnte man beispielsweise seine Steuern mit Vanille bezahlen.

Neben diesen KlassikerGewürzen, wird vor allem in Großbritannien Ingwer in der Weihnachtszeit verwendet. Im Supermarkt finden wir die Wurzel der Ingwerpflanze in der Gemüseabteilung. Während sich aktuell Ingwershots großer Beliebtheit erfreuen, wird die Ingwerwurzel in der indischen Küche verwendet, wie wir Zwiebeln oder Knoblauch nutzen. Hauptexporteure für die Ingwerwurzel sind daher Indien und China.

Während die Ingwer-Wurzel wenig ansehnlich ist, ist Sternanis nicht nur als lakritziges Gewürz bekannt, sondern beliebtes Deko-Element. Wenn man genau hinschaut, erkennt man in der Frucht des Sternanis acht kleine Taschen, in denen jeweils ein Samen steckt. Zum Würzen kann man sowohl die getrocknete Frucht als auch die Samen verwenden. Sternanis wird vor allem im asiatischen Raum von China bis Vietnam angebaut und findet seine Verwendung neben Punsch und Glühwein auch in der asiatischen Küche.

Nelken sind zwar nicht so schön anzusehen, wie Sternanis, verdanken ihren Namen aber ebenfalls ihrem Aussehen. Mit dem kleinen Knopf am Stängel sehen die Nelken ähnlich aus wie Nägel. Mit dem Sprachwandel ist dann aus Nägeln Nelken geworden. Nelken verwendet man in Lebkuchen und Glühwein, aber auch bei der Zubereitung von Rotkohl und Wildgerichten. Im asiatischen Raum werden Nelken in vielen Currys verwendet. Die kleinen „Nägel“ sind dabei die geschlossenen und getrockneten Knospen der Blüte des Gewürznelkenbaums. Nelken werden mittlerweile weltweit angebaut, stammen aber ursprünglich von den Molukken, einer Inselgruppe in Indonesien. Indonesien ist heute noch Hauptproduzent von Nelken.

Viele bekannte weihnachtliche Gewürze stammen aus dem asiatischen Raum und werden dort das ganze Jahr über in verschiedenen Gerichten verwendet. Viel Spaß beim Ausprobieren – egal ob in der Weihnachtsbäckerei oder beim Asia-KochAbend!

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