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Transfers im Profifußball

von Johan Sühling

Eine Bestandsaufnahme

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Der Fußball entfernt sich immer mehr von der Basis - so lautet die einhellige Meinung von vielen Fußballfans in der Bevölkerung. Vor allem die Spielertransfers mit ihren absurd hohen Ablösesummen und nicht immer ganz lauteren Mitteln bringen Fans regelmäßig auf die Palme. Zum Vergleich: 1997 wechselte der damals bereits zweimalige Weltfußballer Ronaldo (nicht zu verwechseln mit Cristiano Ronaldo) für eine Rekordablösesumme von umgerechnet 50 Millionen DM vom FC Barcelona zu Inter Mailand. 2017 lautete die Rekordablösesumme dann 222 Millionen. Ein Vielfaches also.

In seinem Buch „Football Leaks“ berichtet Spiegel Reporter Rafael Buschmann über den portugiesischen Whistleblower Rui Pinto, der ihm mehrere Terabyte an Verträgen von Fußballern zuspielte und so pikante Details an die Öffentlichkeit brachte. Da unbekannt ist, wie genau Rui Pinto an diese Dokumente gelangt ist, sitzt er seit 2020 in Untersuchungshaft. Für Fußballromantiker, wie mich, ist das Buch nur sehr schwer zu ertragen aber dennoch eine deutliche Leseempfehlung.

Fußballtransfer – das ist eine Art Tapetenwechsel für Fußballer*innen. Es folgt eine kurze Einführung in die verrückte Welt der „Spieler*innen-Übernahmen“:

Der teuerste

Der bereits angesprochene Transfer mit der höchsten Ablösesumme fand im Sommer 2017 statt. Der bis dahin beim FC Barcelona höchst erfolgreiche Neymar (unter anderem gewann er einmal die Champions League, zweimal die spanische Liga und dreimal den spanischen Pokal) wechselte für eine unfassbare Ablösesumme von 222 Millionen Euro zu Paris St. Germain in Frankreich. Das Kuriose: Im spanischen Fußball muss in Verträgen eine Ablösesumme festgehalten werden. Wird diese zahlt, kann der Spieler seinen Vertrag mit dem Verein auflösen. Der FC Barcelona setzte die Summe auf 222 Millionen Euro, im festen Glauben, dass niemals irgendjemand so eine Summe für einen Spieler zahlen würde. Doch die Katalanen machten die Rechnung ohne die Besitzer des französischen Fußballklubs - Qatar Sports Investment. Diese überwiesen das Geld an Neymar, der daraufhin seine Freigabesumme beim Verein bezahlte. Damit wurde die bis dahin höchste Ablösesumme (Paul Pogba für 105 Millionen Euro von Juventus Turin zu Manchester United) mehr als verdoppelt.

Der, der nie zu Stande kam

Eine weitere ganz verrückte Geschichte stellte der Wechsel von Eric-Maxim Choupo-Moting vom Hamburger SV zum 1. FC Köln im Jahr 2011 dar. Oder eher gesagt der „Nicht-Wechsel“. Eigentlich waren sich kurz vor Ende der Transferperiode um 18:00 Uhr alle Par-

teien über ein Leihgeschäft

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