orange² 69 - Durchblick: Stürmisch

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Einblick · Seite 5: GLGK 2022 Durchblick · ab Seite 8: Stürmisch Das Magazin der Kolpingjugend Diözesanverband Münster Ausblick · Seite 23: Alltagsexpert*innen
8 Hat Don Quijote recht? 10 Blitze und Sturm als Warnung –Wetter in Filmen 12 Schlange stehen fürs Geld ausgeben 14 Gefühle in der Literatur – Sturm und Drang 16 Stürmische Leidenschaft 17 Papierflieger und worauf es ankommt 18 Klimahaus – welche Bedeutung hat das für uns? 20 Heiter, mit Aussicht auf … (Impuls) 21 Medientipps 4 Herbstwetter, Teambuilding, Krimidinner und Naturpädagogik 5 FSJ-ler bei der Kolpingjugend 6 GLGK 2022 auf der Jugendburg in Gemen 7 1873 – Die Suche des zerstreuten Gesellen 22 Lust auf Journalismus? 23 Früher war alles besser?! – Über das Projekt Alltagsexpert*innen Hallo Mathis! Neu im Redaktionsteam und bei der Kolpingjugend ist Mathis Stegemann. Er absolviert seit September sein Freiwilligenjahr in Coesfeld. Herzlich willkommen! orange2 · Dezember 2022 Inhalt 2 Durchblick Stürmisch Einblick Kolpingjugend intern Ausblick Termine

Die Heimat unseres neuen FSJ-lers Mathis. Mehr über ihn erfahrt ihr auf Seite 6.

Das Beratungsteam hat auf der Jugendburg Gemen einen Gruppenleitungsgrundkurs durchgeführt. Endlich war das wieder möglich! Mehr dazu auf Seite 5.

Stürmisch,

das kann eine Wetterlage sein, im übertragenen Sinne aber so viel mehr. Der Titel passt gut in die aktuelle Jahreszeit, in der Wind und Regen oft typisch sind. Im Durchblick ist unsere Themenvielfalt doch größer: Wir nähern uns der Windkraft, stellen Klimahäuser vor. Wofür stehen bestimmte Wetterlagen im Film? Wir beleuchten kritisch die Konsumwelt und den Ansturm auf neue Produkte. Im Impuls beschäftigt sich Christine mit der Frage, welche Fahne sie in den Wind hängen würde und wofür sie im System Kirche Flagge zeigen möchte. In den Medientipps geht es stürmisch zu, es lohnt sich sicher, in den dort empfohlenen Podcast mal reinzuhören.

Im Einblick berichten wir von vergangenen Veranstaltungen, wie dem Gruppenleitungsgrundkurs auf der Jugendburg in Gemen. Der Ausblick fällt dieses Mal etwas knapper aus: Wir stellen euch unser Projekt Alltagsexpert*innen vor und wollen Interesse wecken für eine geplante Kochaktion.

Lange haben die Regionalverantwortlichen getüftelt und geplant: Jetzt steht es, das neue Escape-Game. Wie ihr daran teilnehmen könnt, erfahrt ihr auf Seite 7.

Das gesamte Redaktionsteam wünscht euch eine schöne Adventszeit und frohe Weihnachten!

3 orange2 · Dezember 2022
Kolpingjugend intern
Schreibt uns eure Ideen und Veränderungsvorschläge: orangehoch2@kolpingjugend-ms.de

Herbstwetter, Teambuilding, Krimidinner und Naturpädagogik

Das Beratungsteam auf Fortbildungswochenende

Am zweiten Septemberwochenende war das Beratungsteam wieder gemeinsam unterwegs. Mitten im Wald und bei herbstlichem Wetter verbrachten wir alle zusammen drei Tage im Himmelreich in Sendenhorst. Freitags startete das Team mit einem organisatorischem Einstieg. Anschließend bereiteten alle gemeinsam ein Drei-Gänge-Menü zu, welches abends während eines Krimidinners verspeist wurde. Den ganzen Abend hatten wir viel Spaß beim Rätseln und beim Essen. Nach mehreren heftigen Diskussionen konnte der Übeltäter dann überführt werden. Wir sind uns nicht sicher, ob das ein gutes Zeichen ist, aber als Täter entpuppte sich unser FSJ-ler Mathis.

4 Einblick
von Lara Bösche

Am Samstag beschäftigten wir uns dann mit unserer Präventionsschulung. Fragen, die uns immer wieder auf Kursen begegnen, wurden ausgetauscht und recherchiert. Der gemeinsame Austausch brachte dem Team viele neue Ideen und Antworten.

Nachmittags hatten wir Besuch von Trinchen und ihrem Ehemann Thomas. Trinchen ist Naturpädagogin und möchte gemeinsam mit Thomas eine naturpädagogische Schule am Niederrhein eröffnen. Sie zeigte uns ver-

schiedene Übungen und Spiele, die einen naturpädagogischen Schwerpunkt hatten und wunderbar in unsere Kursarbeit integriert werden können. Wir hatten viel Freude beim Kennenlernen und Ausprobieren. Das absolute Highlight war, dass die beiden ihren Hund dabeihatten.

Insgesamt war das Wochenende eine schöne Möglichkeit, um das Teamgefühl wieder zu stärken und großartige Ideen für das nächste Kursjahr zu entwickeln.

Wenn ihr Interesse daran habt, im Beratungsteam mitzuwirken oder jemanden kennt, der jemanden kennt, dann meldet euch gerne bei Lara im Jugendreferat.

Mathis Stegemann

FSJ-ler bei der Kolpingjugend

Hallo, ich bin Mathis Stegemann und für die kommenden Monate Freiwilligendienstleistender beim Jugendreferat der Kolpingjugend in der Diözese Münster. Ich komme aus dem wunderschönen Ahaus im westlichsten Teil unseres schönen Münsterlandes. In meiner Freizeit bin ich als Messdienerleiter in der Gemeinde St. Josef und im Ältestenrat tätig. Neben meinem Ehrenamt spiele ich außerdem seit 12 Jahren Schlagzeug, mache Kraftsport, lese und koche gerne! In den kommenden Monaten werde ich das Jugendreferat schwerpunktmäßig in den Schulungsteams und bei verschiedensten Projekten unterstützen. Ich freue mich auf diese Zeit und auf viele Begegnungen und Erlebnisse!

5 Kolpingjugend intern

GLGK 2022 auf der Jugendburg in Gemen

Eine Mischung aus Kooperationsübungen, Wups und Volkstänzen

von Lara Bösche

Nach über einem Jahr Pause war es wieder so weit. Das Beratungsteam war mit 13 Jugendlichen auf der Jugendburg in Gemen unterwegs. Gemeinsam verbrachten sie fünf Tage. Wiebke und Antonia fassen den Gruppenleitungsgrundkurs so zusammen:

„Es ist schon lange der Traum von uns, mit Kindern zu arbeiten. Durch die Teilnahme am GLGK können wir dieses jetzt ehrenamtlich in unseren Gemeinden tun. Wir konnten uns mit viel Teamwork und abwechslungsreichen Arbeitsmethoden eine Menge Wissen

Erkenntnisse gesorgt, sondern auch viel Spaß bereitet.

Highlight war für die Teilnehmenden jedoch der letzte Abend. Nach einem gemeinsamen Start im Burgkeller, hat unsere Gruppe der Werkgemeinschaft Musik (im Bistum Münster e.V.) einen Besuch abgestattet, die ebenfalls auf der Jugendburg zu Besuch war. Innerhalb weniger Minuten lernten unsere Teilnehmenden einen Volkstanz kennen, den sie am Samstagmorgen als Gruppe zum Abschluss performten.

Zum Schluss gab es eine große Abschlusszeremonie, bei der die Teilnehmenden ihre Teilnahmebescheinigung erhielten.

Fabian und Lara hatten viel Spaß mit der Gruppe und waren sehr positiv davon angetan, wie motiviert und engagiert jede und jeder Einzelne sich beteiligt hat. Wir sind uns sicher: Das Engagement von ihnen allen ist ein großes Geschenk für ihre Gemeinden und Ortsgruppen. Wir wünschen allen viel Spaß beim Gruppen leiten.

aneignen. Wir haben etwas über das Gruppen leiten, über Motivation, Konfliktlösungen, Öffentlichkeitsarbeit und Prävention sexualisierter Gewalt lernen dürfen. Wir hatten viel Spaß während der gemeinsamen Zeit.“

Als neue Methode stellten Fabian und Lara am Mittwochabend ein Jugendgericht nach, bei dem die Jugendlichen verschiedene Fälle diskutieren sollten, um abschließend ein Urteil abzugeben. Das hat nicht nur für neue

6 orange2 · Dezember 2022 Einblick

Dann kommen wir zu euch und verwandeln euren Gruppenraum in das Gästezimmer von Karl-Heinrich Zimmermann.

Wer? Wir, die Regionalverantwortlichen.

Wie teuer? Die Buchung ist für euch kostenfrei.

Wie viele? Ideal ist eine Gruppengröße von 10 Teilnehmenden. Wie lange? Das liegt ganz an euch. Im

Ausklang. Wo? Bei euch vor Ort.

1873 – Die Suche des zerstreuten Gesellen
Escape Game
Regionalverantwortlichen
Das
der
Spiel
Vorbereitungszeit und dem gemeinsamen
7CL M=BL?C<?H >?H -ILA?H >?M Uo !JLCF U\[Wo $?L '?M?FF? +;LFq(?CHLC=B :CGG?LG;HH Q;=BN CH M?CH?G :CGG?L CG ';MNB;OM l :OL M=BQ;LT?H +OBl ;O@o '?MN?LH !<?H> B;N ?L GCN M?CH?H !L<?CNMEIFF?A?H >;M %H>? M?CH?L !OM<CF>OHA TOG $;=B>?=E?L A?@?C?LNo )HH?LB;F< >?L H`=BMN?H 3NOH>?ooo Du willst wissen, wie es weiter geht? Das kannst du bei unserem Escape Game herausfinden! Nach einem letzten Feinschliff ist nicht nur das Spiel, sondern auch das Team der Regionalverantwortlichen bereit. Ihr plant einen Teamabend und habt Lust auf ein spannendes Escape Game? Weitere Informationen und Buchung im Jugendreferat unter info@kolpingjugend-ms.de oder 02541-803 462. 7 orange2 · Dezember 2022 Kolpingjugend intern
Schnitt dauert das
zwei Stunden mit

Hatte Don Quijote recht?

Im bekannten Roman „Der sinnreiche Junker Don Quijote“, der schon 1605 in Spanien veröffentlich wurde, kämpft ein verblendeter Ritter gegen Windmühlen. Natürlich geht er nicht siegreich hervor. Auch heute noch gibt es viele Vorurteile gegen die Windkraft…

Als ich einmal für die Bundeskonferenz der Kolpingjugend nach Köln gereist bin, traf ich am Bahnhof auf eine Demonstration gegen Windkraft. Die Demonstrant*innen haben mich, nachdem ich sie gefragt hatte, auf angebliche Gefahren der Windkraft hingewiesen. Vor allem der angeblich von den Windkraftwerken ausgehende Infraschall schien die Gegner*innen zu verunsichern.

Aber was ist dran an den Vorwürfen gegenüber der Windkraft. Ich starte hier mit einen Abriss zur Geschichte der Windkraft, danach widme ich mich dieser Frage.

Windkraft ist absolut keine neue Technologie! Schon seit etwa 5000 vor Christus wird die Energie des Windes genutzt. Aus dieser Zeit stammen die ersten Nachweise für Segelboote.

Wie lange es Windmühlen gibt, ist nicht klar. Es gibt Hinweise, dass Windmühlen schon seit mehr als 4.000 Jahren betrieben werden. Die ersten sicheren Belege für Windmühlen stammen hingegen erst aus dem 7. Jahrhundert nach Christus! Damals

wurden in Persien Windmühlen zum Mahlen von Getreide gebaut. Allerdings sind diese im Gegensatz zu den in Europa bekannten Mühlen gekippt gebaut. Der Rotor ist eingebaut in eine zylindrische Mauer, durch die der Wind pfeifen und die Mühle somit antreiben muss. Chinesische Windmühlen sind ebenfalls vertikal gebaut, müssen aber nicht von einer Mauer umgeben sein, um zu funktionieren. Windmühlen, wie wir sie heute kennen, verbreiteten sich im 12. Jahrhundert in ganz Europa. Zunächst konnte die Bevölkerung nicht selbst wählen, wo sie ihr Korn mahlen wollte. Die Mühlen standen unter dem sogenannten „Mühlenbann“ und die Bäuer*innen durften nur ihre jeweilige „Bannmühle“ nutzen, um ihr Getreide zu mahlen. Erst mit der Aufhebung des

Banns entwickelten sich Konkurrenzen zwischen den Mühlen, was den technischen Fortschritt ankurbelte. Den Höhepunkt ihrer Nutzung erreichten Windmühlen in den 1880er Jahren, also zur Zeit der Industrialisierung. Adolph Kolping verstarb zwar schon 1865, dürfte vom Windkraftboom aber noch einiges mitbekommen haben. Nach und nach wurden Windmühlen durch elektrische Mühlen ersetzt. Übrigens: Nicht nur zum Mehl mahlen wurden die Mühlen verwendet. Vor allem in Küstenregionen, zum Beispiel in den Niederlanden, dienten Windmühlen zur Entwässerung.

Die Ersten Windkrafträder zur Stromerzeugung gab es bereits im Jahr 1887. Diese wurden von Bastler*innen zur privaten Stromversorgung aufgebaut. Der Durchbruch für Windkraft zur Stromerzeugung kam erst in den 1970er Jahren. Die Ölkrisen von 1973 und 1979 haben der Umweltbewegung und damit auch der Windkraft Aufwind verschafft. Heute werden immer größere Windkraftwerke aufgebaut, da sie mehr Strom erzeugen können als kleinere Anlagen.

8 Durchblick

Bei einem Windkraftwerk funktioniert die Stromerzeugung folgendermaßen: Der Wind pustet gegen die großen Rotoren, die an einen Generator angeschlossen sind. Ein Generator ist ein technisches Gerät, das eine Drehbewegung in Strom umwandeln kann. Er funktioniert wie der Dynamo an einem alten Fahrrad. Der Strom wird dann vom Generator in das Stromnetz eingeführt und kann von den Verbraucher*innen genutzt werden. Es gibt also nicht viele Zwischenstopps, um aus dem Wind Strom zu erzeugen.

Die Hauptargumente gegen Windkraft sind eine vermeintliche Gefahr für Vögel und Fledermäuse, der Schattenschlag der Rotorblätter und der entstehende Infraschall. Tatsächlich sterben Vögel immer wieder an Kollisionen mit Windkraftanlagen. Allerdings konnte nachgewiesen werden, dass die Anzahl relativ gering ist. Aktuell soll eine Studie in Norwegen zeigen, ob Windräder mit einem schwarz eingefärbten Rotorblatt Vögel besser abschrecken bzw. schützen. Deutlich größere Gefahren für Vögel sind aber vor allem Kollisionen mit Autos und Fensterscheiben, so-

Unter „Schattenschlag“ bezeichnet man den Schatten der rotierenden Rotorblätter, der vor allem in Häusern, die an Windparks anliegen, zu einer Belastung werden kann. In Deutschland dürfen maximal 30 Stunden Schattenschlag pro Jahr und maximal 30 Minuten pro Tag auf Wohnhäusern gezählt werden. Werden diese Werte überschritten, dürfen die Windräder entweder nicht gebaut werden oder müssen so eingerichtet sein, dass sie in kritischen Momenten abgeschaltet werden können.

Infraschall sind Geräusche in einem sehr niedrigen Frequenzbereich, die für den Menschen gar nicht hörbar sind. Trotzdem gibt es einige Hinweise darauf, dass Infraschall einen Einfluss auf die Gesundheit haben könnte. Auch Windkraftanlagen lösen Infraschall aus. Dieser ist allerdings in wenigen Metern Entfernung zur Anlage nicht mehr wahrnehmbar. Der Wind, der am eigenen Haus entlangpfeift, erzeugt stärkeren Infraschall als ein Windkraftwerk in der Nähe des Hauses.

Viele andere Argumente von Windkraftgegner*innen konnten ebenfalls widerlegt werden. Die zahlreichen Vorteile der Windkraft liegen dabei auf der Hand: Es ist eine günstige und effiziente Form der Stromerzeugung, sie erzeugt kaum schädliche Treibhausgasemissionen und sie kann zur dezentralen Stromversorgung genutzt werden. Ich würde sagen, dass Don Quijote sich beim nächsten Mal eine:n andere:n Gegner:in sucht, denn gegen Windmühlen kämpfen lohnt sich nicht.

9 orange2 · Dezember 2022 Stürmisch

Blitze und Sturm als Warnung Wetter in Filmen

Ich schaue in meiner Freizeit gerne Filme oder Serien. Egal, ob es Animationsfilme oder Filme mit echten Menschen sind. Aber erst vor kurzem ist mir richtig bewusst geworden, dass das Wetter in Filmen ein oft genutztes Stilmittel ist. In den folgenden Zeilen könnten für einige von euch Filmspoiler sein, ab der Überschrift „Warum ist das so? “ gehe ich näher darauf ein, wie das Wetter als Ausdrucksmittel in Filmen eingesetzt wird.

Ich denke zum Beispiel an den Disneyfilm „Die Eiskönigin – völlig unverfroren“. Die Eltern von Anna und Elsa sterben auf See durch einen starken Sturm und Gewitter. In anderen Animationsfilmen wird das Auftreten eines*r Bösewicht*in häufig durch Blitze und Donner ergänzt.

Warum ist das so?

Das Wetter und die Menschen stehen in einer engen Beziehung zueinander.

Das Wetter ist sehr komplex und kann bei verschiedenen Personen unterschiedliche Empfindungen hervorrufen. So ist beispielsweise ein Frühlingstag mit 25 Grad und einem leichten Wind für viele Leute angenehm, ein Sommertag mit 25 Grad und einer hohen Luftfeuchtigkeit für viele Menschen zu schwül und kaum aushaltbar. So kann sich das Wetter auf unseren Gemütszustand auswirken und un-

sere Stimmung zum Teil beeinflussen. Sonnenschein und natürliche Helligkeit führen dazu, dass unser Körper vermehrt das Glückhormon Serotonin ausschüttet. Serotonin führt dazu, dass wir uns vital und fit fühlen und Lebensfreude spüren. Bei Dunkelheit verändert sich das Glückshormon allerdings in das Schlafhormon Melatonin. Dunkle Tage und Jahreszeiten, wie Herbst und Winter, führen dazu, dass unser

10 orange2 · Dezember 2022 Durchblick
von Sophia Eing

Körper vermehrt Melatonin ausschüttet, dadurch werden wir müde und das Ausschütten von Serotonin wird gehemmt. Somit schwindet eher die gute Laune. Neben den Lichtverhältnissen können sich zusätzlich Temperatur und Luftfeuchtigkeit auf die Stimmung von Menschen auswirken.

Im Film unterstreicht die Wetterlage nicht nur das Auftreten, sondern auch die Emotionen einiger Charaktere.

Um die Gefühle der jeweiligen Person zu verdeutlichen und um die Absichten oder Positionen deutlich sichtbar zu machen, werden verschiedene

Wetterlagen genutzt. So haben alle Zuschauer*innen eine gute Möglichkeit, sich in Charaktere hineinzuversetzen oder Geschehnisse mit eigenen Erfahrungen zu verknüpfen.

Da wir „schlechtes“ Wetter, wie zum Beispiel starken Regen, Sturm, Gewitter oder Hagel häufig mit schlechten Erinnerungen verknüpfen, werden weibliche und männliche Bösewichte und schlimme oder schlechte Situationen und Handlungen in Filmen und Serien häufig von diesem Wetter begleitet. Ebenso wird die Gefühlslage einzelner Charaktere durch passendes Wetter unterstrichen. So läuft ein trauriger Charakter langsam durch strömenden Regen, während ein glücklicher Mensch durch strahlenden Sonnenschein hüpft. In Filmen passt sich also die Wetterlage an die Figuren an.

Neben dem Wetter in Filmen als Stilmittel führen noch viele weitere Details dazu, dass wir uns in die Charaktere hineinversetzen können. Spannend ist nur zu sehen, dass das Wetter in Filmen ähnliche Auswirkungen auf die Stimmung einer Person hat, wie wir es aus dem echten Leben kennen.

11 Stürmisch

Schlange stehen fürs

Geld ausgeben

von Alexander Eing

Immer öfter sehe ich in den Medien Berichte über ein besonders spannendes Einkaufsverhalten: Den Ansturm auf eine bestimmte vermeintliche Rarität. Ob das Objekt der Begierde ein neues iPhone , ein Sneaker in einer limitierten Edition oder der nach Zuckerwatte duftende Duschschaum einer Influencerin ist, spielt dabei kaum eine Rolle.

In Zeiten, in denen Online-Shopping und Sprachboxen, wie Alexa, das Einkaufen so bequem wie überhaupt möglich machen, gehen viele Kund*innen trotzdem das Abenteuer „Kaufen zur Markteinführung“ (Buy at Release) ein. Meistens ist es ausreichend, sich einige Stunden vor Ladenöffnung vor der Tür aufzustellen. Sollte ein Produkt aber besonders gefragt oder eine Fangemeinschaft besonders ambitioniert sein, bringen

sich manche Menschen sogar Zelte mit, um die Nacht in der Anstellschlange besser auszuhalten.

Auch im Online-Shopping hat dieses Phänomen sich bereits ausgebreitet. Beim Kauf von Konzertkarten ist es oft notwendig, in der ersten Sekunde die Ticket-Website aufzurufen, um einen der begehrten Plätze zu erhalten. Ab und zu gibt es eine virtuelle Anstellreihe, in der man sich schon weit vor Verkaufsstart „anstellen“

kann, um dann bei Verkaufsstart zuschlagen zu können.

Sowohl vom Onlinekauf begrenzter Produkte als auch vom klassischen Ansturm auf Produkte profitieren immer mehr Kriminelle. Die sogenannten „Scalper“ stellen sich in die Anstellreihen und kaufen die Produkte in großen Mengen. Sie spekulieren darauf, dass diese Artikel knapp werden, damit sie sie dann zu einem teureren Preis weiterverkaufen können. Die Scalper haben deutlich bessere Methoden als normale Kund*innen, um als erstes kaufen zu können.

12 orange2 · Dezember 2022 Durchblick

Manchmal gelingt es ihnen, über Hinterhofgeschäfte sogar schon vor Verkaufsstart die Produkte in die Hände bekommen.

Um diesen Schurken das Handwerk zu legen, sollten wir vielleicht in Zukunft

überdenken, ob wir ein Produkt wirklich unbedingt sofort brauchen oder besitzen wollen. Oftmals können wir vielleicht warten. Bei Konzertkarten ist das nicht immer möglich und leider gibt es wegen Lieferschwierigkeiten häufig lange Wartezeiten für technische Geräte. Aber gerade dann, wenn uns ein Produkt so sehr kontrolliert, dass wir dafür lange Anstehzeiten und hohe Preise in Kauf nehmen, sollten wir unser Verhältnis zum Konsum und zum Produkt dringend überdenken!

Obwohl ich diese Art des übermäßigen Konsums hier scharf kritisiere,

muss ich noch ein Geständnis machen: Als ich 15 Jahre alt war, ist in Deutschland die Playstation 4 erschienen. Damals war schon klar: Wer sich nicht rechtzeitig um eine kümmert, hat keine Chance direkt zum Erscheinungsdatum damit zu zocken. Mein Bruder und ich haben dann einen Freund der Familie, der im weitaus besser versorgten Berlin wohnte, dazu überredet, sich für uns in eine dieser Schlangen zu stellen, um die Playstation zu kaufen. Und tatsächlich war das der Weg, wie wir an die Konsole herangekommen sind.

13 orange2 · Dezember 2022 Stürmisch

Sturm und Drang in der Literatur

1765 bis 1785 – wir reden von der Epoche, die sich an die Zeit der Aufklärung anschließt. Es handelt sich dabei um eine Bewegung vor allem junger Schriftsteller*innen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren. Inhaltlich verändern sich die Werke weg von der Ratio – ab sofort sollen Emotionen im Vordergrund stehen. Im Grunde geht es um eine Art Protest bzw. um Widerstand: Die absolutistische Obrigkeit wird ebenso abgelehnt wie veraltete Moralvorstellungen. Die jungen Schriftsteller*innen wollen sich gegen die bisherige Tradition in der Literatur auflehnen. Dabei ist die neue Bewegung von bestimmten Merkmalen gekennzeichnet. Insgesamt sind die

Texte und Werke nicht mehr so starr wie vorher. Die Schreibweise wird kreativer. Typische Textformen sind das Drama oder der Briefroman.

Deutliche Veränderungen gibt es auch im Hinblick auf die handelnden Personen. Stand vorher die gesellschaftliche Hierarchie im Fokus, der sich ein Mensch unterordnen musste, so gibt es nun den mündigen Menschen, der sein Leben selbst bestimmt. Dabei lebt er oder sie nach eigenen Regeln und erlaubt sich Wünsche.

Jeder Mensch soll sich frei entfalten können. Rücksicht auf andere Mitmenschen ist aber trotzdem gefor-

dert. Die Menschen entwickeln ein neues, enges Verhältnis zur Natur. Die Person des Genies tritt auf, häufig allerdings in einer tragischen Ausprägung.

Neben der Textform und den Handlungen der Charaktere gibt es im Sturm und Drang auch neue Sprachformen und eine größere Vielfalt an Formulierungen. Die Sprache ist insgesamt sehr ausdrucksstark und deutlich näher an der Lebenswirklichkeit, als in vorherigen Epochen. Typische Beispiele dafür sind Halbsätze im Text oder umgangssprachliche Kraftausdrücke.

Literaturbeispiele aus der Sturm- und Drangzeit:

Friedrich Maximilian Klinger Sturm und Drang

Dieses Schauspiel steht am Anfang einer neuen literarischen Epoche und gibt ihr den Namen. Bei dem Stück in fünf Akten geht es um englische Edelleute, die aus verfeindeten Familien stammen. Und der Sohn der einen Familie liebt die Tochter der anderen Familie. Klinger schrieb das Stück innerhalb weniger Wochen.

Johann Wolfgang Goethe: Urfaust

Den Klassiker „Faust“ kennt bestimmt fast jede*r aus der Schulliteratur. Für den Wunsch nach Erkenntnis verkauft Faust seine Seele an den Teufel. Die erste Version für das bekannte Theaterstück entstand zwischen 1772 und 1775.

Die Leiden des jungen Werthers Ebenfalls beliebte Schulliteratur –bei vielen Lehrer*innen auch gerne genommen als Theaterstück. Ein Briefroman, der auf wahren Tatsachen beruht. Goethe verar-

14 Durchblick
von Stefanie Haverkock

beitete darin eine eigene unglückliche platonische Liebe zu einer Frau, die schon vergeben war. Im Briefroman schreibt der junge Werther über seine unerfüllte Liebe zu Lotte, die mit dem Suizid des Verliebten endet.

Friedrich Schiller

Die Räuber Auch das ein Klassiker der Literatur – vielen bekannt als typisches gelbes Reclam-Heftchen aus dem Schulunterricht oder Studium. Das Drama beschreibt die Beziehung zwischen zwei Brüdern, die von Rivalität geprägt ist. Der eine Bruder ist empathisch und freiheitsliebend, der andere berechnend und eifersüchtig. Einer der beiden wird vom Vater mehr geliebt als der andere. Intrigen führen dazu, dass einer der Brüder verbannt wird und als Räuberhauptmann sein Leben verbringt. Mehrere Hauptpersonen sterben in dem Stück.

Heinrich Leopold Wagner

Die Kindermörderin Ein Drama, in dem Wagner die Heldin als passive Person, als unschuldiges Opfer zeigt. Ein Stück über Moral und Handlungen, die verhängnisvolle

Folgen auslösen können. Dabei übersteigert Wagner die Szenen, um sie besonders eindringlich wirken zu lassen.

Stürmisch

Stürmische Leidenschaft

Ein Portrait meiner Oma von Lara Bösche

Kennt ihr das? Ihr seid draußen unterwegs, sitzt in der Bahn oder geht durch die Straßen spazieren. Euch begegnen viele Menschen. Vielleicht sitzt ihr auch auf einer Bank und beobachtet einfach eure Umgebung. Ich frage mich dann häufig, wo die Menschen herkommen. Welche Geschichte ihr Leben schreibt und was ihre Leidenschaft ist.

„Leidenschaft“ wird im Duden wie folgt definiert: „Große Begeisterung, ausgeprägte (auf Genuss ausgerichtete) Neigung, Passion für etwas, was man sich immer wieder zu verschaffen, was man zu besitzen sucht, für eine bestimmte Tätigkeit, der man sich mit Hingabe widmet.“

Ich finde es unglaublich spannend und vielfältig, wofür Menschen sich begeistern können, deshalb möchte ich euch von einer Person erzählen. Ihre Leidenschaft hat mich und meine Lebensgeschichte immens inspiriert und geprägt.

Meine Oma ist 1939 in Bremerhaven geboren, weshalb sie schon früh eine Verbindung zur See und zu Schiffen aufbaute. Ihr Vater arbeitete sein Leben lang als Konditor auf einem Schiff und auch ihr späterer Ehemann, mein Opa, arbeitete als Ingenieur auf einem Schiff. 1957 wanderte die Schwester meiner Oma in die USA aus. Oma besuchte sie unter anderem im Jahre 1980. Dort kam sie das erste Mal mit Farben, Leinwänden und einem Pinsel in Kontakt. Die Schwester meiner Oma malte hobbymäßig Landschaftsbilder auf Leinwände. Meine Oma war begeistert und wollte es ebenfalls ausprobieren.

Als Oma wieder zu Hause war, hat sie sich sofort eine Leinwand und die Grundfarben gekauft. Nach und nach brachte sie sich

die Handgriffe der Kunst selbst bei. Inspiriert von einem Bild, welches über dem Bett ihrer Eltern hing, begann sie zu malen. Das Bild, auf dem ein Segelschiff und viel Wasser abgebildet war, hatte ihre Schwester damals gemalt. Meine Oma hat viele Farben für ihr erstes Bild gebraucht. Sie sagt heute, dass sie all die Bilder gemalt hat, die ihre Sinne ansprachen und in die sie ihr Gefühl hineinlegen konnte. So entwickelte sie eine große Leidenschaft für Schiffe auf hoher See. Aber auch Blumen und Portraits brachte sie auf Leinwände. Inspirieren ließ sie sich dabei oftmals von den „alten Meister*innen“ der Kunst.

Auf dem Foto seht ihr meine Oma neben einem Bild stehen, welches sie 1982 malte. Dieses Motiv malte sie unzählige Male, doch jedes Bild war einzigartig.

Ich erinnere mich heute noch gerne an die Tage zurück, an denen ich gemeinsam mit Oma vor einer Leinwand saß und sie mir ihre Tipps und Tricks beibrachte. Überall bei uns zu Hause hingen Meisterwerke, die mit der Signatur meiner Oma unterschrieben waren. Ich fand es immer bewundernswert, wie detailliert sie die Schiffe malte und wie gefühlvoll sie das Wetter in Farben auf die Leinwand brachte. Denn meistens befanden sich die Schiffe auf stürmischer See.

So brachte Oma mir ihre Begeisterung nahe und auch in mir entwickelte sich eine Leidenschaft für Farben und künstlerischem Ausdruck. Ich bin dankbar!

orange2 · Dezember 2022 Durchblick

Papierflieger und worauf es ankommt

Jede*r hat sie schon einmal gesehen oder gebastelt: Papierflieger. Sie sind nicht nur der Hit in jedem Klassenzimmer, sondern wurden auch schon von Ingenieur*innen für die Simulation von Flugeigenschaften genutzt. Darüber hinaus sind Papierflieger sogar auf Weltmeisterschaften unterwegs. Die Rekorde werden über die Flugzeit oder die Größe der Flieger aufgestellt. Doch worauf kommt es bei den Fliegern an?

Ganz klar, auf die Technik. Wusstet ihr, dass bei den kleinen Fliegern zwischen Werfen und Gleiten unter-

ballistisch. Beim Werfen ist die Flugbahn geradlinig und die mögliche Flugstrecke ist begrenzt. Gleitende Flieger erhalten ihren Auftrieb durch ihre Form. Je nach Form können sie bei entsprechenden Voraussetzungen auch kreisen und mit warmer Luft aufsteigen.

Lineal gut hinbekommt.

Und damit kommen wir auch schon zu einem weiteren wichtigen Faktor: dem Papier. Als Faustregel gilt: Je kleiner der Papierflieger sein soll, desto leichter muss das Papier sein. Ideal ist ein gutes Kopierpapier mit einem Flächengewicht von rund 80 oder 90 Gramm pro Quadratmeter. Für sehr sehr kleine Papierflieger kann man auch auf Backpapier (40 Gramm) zurückgreifen. Aktueller Weltrekordhalter ist Takuo Toda. Er steht in Guinness-Buch der Rekorde mit einer Flugdauer von 30 Sekunden. Für die längste Flugstrecke hält Joe Ayoob mit 69,14 Metern den Rekord. Wenn ihr Interesse daran habt, internationale Wettkämpfe zu verfolgen, dann solltet ihr euch unbedingt mit dem Red Bull Paper Wings auseinandersetzen, einem offiziellen Wettbewerb in dieser Kategorie.

Quelle: https://papierkannmehr.de/freizeit/7-dinge-die-dunoch-nicht-%C3%BCber-papierflieger-wusstest

17 orange2 · Dezember 2022 Stürmisch

Klimahaus – welche Bedeutung hat das für uns?

Das Klimahaus in Bremerhaven ist das einzige Klimahaus in Deutschland und auch eine weltweit einzigartige Wissens- und Erlebniswelt zu den Themen Klima, Klimawandel und Wetter und somit als Klimaerlebniswelt globaler Vorreiter.

Den Besucher*innen des Klimahauses in Bremerhaven wird eine Reise über den 8. Längengrad ermöglicht. Dabei durchreist man fünf Kontinente und neun verschiedene Orte. Dieser Besuch ist deshalb spannend, weil man auf der Reise verschiedene Klimazonen sieht aber auch selbst fühlt. Als Besucher*in begleitet man Axel Werner aus Bremerhaven auf seiner Reise über den achten Längengrad. Man startet mit ihm in Deutschland und reist dann über Zuggleise an die erste Station in der

Schweiz: Isenthal (8° 33‘ Ost / 46° 55‘ Nord). Dort erlebt man Kühe auf einer grünen Wiese, steigt einen kleinen Berg hoch und läuft durch einen Gletscher.

Von der Schweiz aus geht es mit der Gondel nach Seneghe auf Sardinien (8° 35‘ Ost / 44° 8‘ Nord). In der Perspektive eines kleinen Insekts nimmt man die Umgebung auf Sardinien wahr und kann sogar verschiedene Wetterlagen (Regen, Wind und Wärme) simulieren.

Von Sardinien aus geht die Reise weiter nach Kanak im Niger

(9° 2‘ Ost / 15° 31‘ Nord). Auf das grüne Gras und die unterschiedlichen Wetterlagen in Seneghe folgt die trockene Wüste. In Kanak kann man sehen, wie sich die Wüste die letzten Jahre stetig ausgebreitet hat und wie die Tuareg (ein Nomadenvolk) im Alltag mit Wasserknappheit umgehen.

Von Kanak aus geht es weiter nach Kamerun in das tropische Dorf Ikene (9° 6‘ Ost / 5° 16‘ Nord).

Durchblick
von Sophia Eing

Neben dem vielen Wasser und den Regengeräuschen spürt man die warme und feuchte Luft. Diese angenehme Luft verabschiedet sich langsam und man landet in der eiskalten Antarktis, im Königin-MaudLand (8° 34‘ Ost / 75° 12‘ Süd). In der Kälte zwischen Eis und Schnee sieht man das aufgeschlagene Zelt von Axel Werner. Weiterhin begleitet man ihn auf seiner Reise.

Die eisige Kälte hinter sich lassend geht es danach ins warme, scheinbar paradiesische Samoa. Um genau zu sein, nach Satitoa (171° 28‘ West / 14° 1‘ Süd). Zwischen überwucherten Schluchten findet man eine große Unterwasserwelt.

Nah am Wasser treibt es einen nach Gambelli in Alaska (171° 44‘ West / 63° 46‘ Nord). Hier sieht man einige der dort lebenden Tiere und die traditionelle Lebensweise der Yupik (Eskimos).

In tobender See befindet sich auch Hallig Langeness in Deutschland (8° 36‘ Os t/ 54° 38‘ Nord). Hier sind die Auswirkungen von Ebbe und Flut zu sehen und zu spüren. Von dort aus geht es zurück nach Bremerhaven (8° 34‘ Ost / 53° 32‘ Nord), unserem Startziel.

Das Klimahaus in Bremerhaven dient aber nicht nur dazu, verschiedene Klimazonen am eigenen Körper zu erleben und zu spüren, es geht vor allem darum, die Menschen der anderen Länder kennenzulernen. In jedem Ort gibt es eine einheimische Person, die die Lebensweise der Region teilt und zeigt, welche Auswirkungen das Klima auf die Lebensweisen der Völker hat. Dabei spielt der menschengemachte Klimawandel eine große Rolle. Auf der Reise über den achten Längengrad spürt man also nicht nur verschiedene Klimazonen und lernt unterschiedliche Leute

und Kulturen kennen. Man sieht ebenfalls die verheerenden Folgen des Klimawandels und das weltweit. Das Klimahaus macht den Besucher*innen ihre Verantwortung für das Klima bewusst und zeigt, wie sich die Menschen weltweit an die Klimabedingungen anpassen (müssen).

Kritik am Klimahaus gibt es allerdings auch. Die besteht unter anderem darin, dass das Klimahaus sich nicht allein auf das Klima und dessen Wandel fokussiert, sondern besonders ansprechend sein will für hereinströmenden Tourist*innen und ihnen Entertainment bieten möchte. So steht ebenfalls in der Kritik, dass sich in der gesamten Ausstellung Klischees über bestimmte Menschengruppen befinden. Außerdem sorgt die Reise mit ihren 143 Ausstellungsräumen und Mitmachstationen für eine Fülle an Informationen und schwächt so etwas die Freude und Lust am Lernen.

Trotz der Kritik ist das Klimahaus aber sicherlich einen Besuch wert, um sich ein Bild über das Klima weltweit zu machen und sich der Folgen des Klimawandels auf außergewöhnliche Art und Weise bewusst zu werden.

Kolpingjugend intern Stürmisch

Heiter mit Aussicht auf...

Nun ja, wenn ich es mir so anschaue, könnte es vermutlich sonniger… Aktuell ist „sonnig«“ wohl nicht die Beschreibung für die aktuelle kirchliche Wetterlage – auf jeden Fall wenn ich die Stimmung in den Medien so betrachte. Vor Ort – ganz konkret, so ist meine Erfahrung, sieht es oftmals schon etwas anders aus. Und dennoch, was macht diese Großwetterlage eigentlich mit dir? Und mit mir?

Ich frage mich, welche Fahne möchte ich in den Wind hängen? Also nicht so ein kleines Fähnchen, sondern präsenter, lauter und gut sichtbar, vor allem in den windigen und stürmischen Zei-

ten. Wofür möchte ich in dem System Kirche Flagge zeigen, mich einsetzen und damit vielleicht auch an der einen oder anderen Stelle etwas entgegensetzen und verändern? Wie sieht meine Fahne aus?

Auf meiner Fahne würde ein Ausrufezeichen, aber auch ein Fragezeichen stehen. Denn für mich ist es ein klarer Gedanke, dass es Gott gibt! Das Fragezeichen allerdings, weil ich fest davon überzeugt bin, dass all die Vorstellungen, die wir zu und von Gott haben und von denen so viel abgeleitet wird, nicht allumfassend und ausreichend und sicherlich erweiterbar sind.

Meine Fahne wäre bunt! Aus ganz unterschiedlichen Gründen: Im Glauben und in der Kirche kann und muss Vielfalt erlebbar sein. Und das auf allen unterschiedlichen Ebenen.

Die Fahne, die ich zeigen würde, wäre nicht mehr ganz heile, sondern an der einen oder anderen Stelle ziemlich zerfetzt, denn diese richtig heftigen Zeiten gehen natürlich auch daran nicht spurlos vorbei.

Flagge zeigen, die Fahne hissen besonders in stürmischen Zeiten. Denn da ist sie meist besonders sichtbar.

Wie würde deine Fahne aussehen?

Durchblick

Medientipps

Take Shelter – Ein Sturm zieht auf

Der etwas andere Katastrophenfilm: Während es in herkömmlichen Streifen diese Genres hauptsächlich darum geht, wie die Protagonist*innen vor Tornados, Erdbeben, Haien, Vulkanausbrüchen oder einer Mischung aus allem fliehen und nach und nach von der Katastrophe dahingerafft werden, geht es in „Take Shelter – Ein Sturm zieht auf“ anders zu: Kommt der Sturm wirklich? Oder bildet sich Curtis LaForche (Michael Shannon) das alles nur ein? Vor wem muss er seine Familie schützen? Vor sich selbst oder einem Unwetter? Getragen von einem grandiosen Hauptdarsteller ist dieser Katastrophenfilm eher düsteres Drama als Popcornstreifen.

Riders on the storm –

The Doors

Einer der besten Songs aller Zeiten: Gewittergeräusche und ein Fender Rhodes, der Regengeräusche nachahmt, sorgen für die grundlegende Atmosphäre und die ist ziemlich düster! Jim Morrison, der Sänger der Band, trägt mit seinem Baritongesang seinen Teil dazu bei. Ein echtes Stück Musikgeschichte! Wer es etwas moderner mag, greift statt zum Song von 1971 zur Version von Snoop Dogg, der hat den Song nämlich später gesampelt.

Wetter, Wissen, Was

Odyssee

Homer

Der Krieger Odysseus will nach der Plünderung der Stadt Troja eigentlich nur nach Hause zu seiner Frau Penelope auf die Insel Ithaka. Doch so einfach ist das nicht! Der Weg von Troja (das vermutlich an der Nordwestküste der heutigen Türkei lag) nach Ithaka würde heutzutage mit dem Auto (und Fähren) rund elf Stunden dauern. Mit dem Boot geraten Odysseus und seine Kumpan*innen allerdings immer wieder in Stürme, hervorgerufen durch den Meeresgott Poseidon, die sie von ihrem eigentlichen Ziel abbringen. So gerät die Gruppe von einem ins nächste Abenteuer. Die Fahrt verlängert sich von elf Stunden auf rund 20 Jahre und ist heute noch ein Synonym für eine extrem lange Reise.

Der Podcast der Internetseite „wetter.com“ hält euch, was das Wetter angeht, auf dem Laufenden. Doch es geht nicht um das aktuelle Wetter, auch wenn aktuelle Ereignisse und Wetterphänomene aufgegriffen werden. Vielmehr sprechen die Redakteurinnen Daniela Kreck, Johanna Lindner und Melanie Probandt mit Expert*innen über die verschiedensten Themen aus den Bereichen Wetter und Klima. Zum Beispiel über den Zustand von Deutschlands Wäldern oder über Herbststürme.

21 orange2 · Dezember 2022
Stürmisch

orange2

Zeitschrift für Verantwortliche in der Kolpingjugend Herausgegeben durch die Diözesanleitung im Kolpingwerk Diözesanverband Münster e.V.

Anschrift: Kolpingjugend DV Münster orange2-Redaktion

Gerlever Weg 1 · 48653 Coesfeld Tel. 02541 803-471, Fax -470 info@kolpingjugend-ms.de www.kolpingjugend-ms.de

Redaktion: Alexander Eing, Sophia Eing, Fabian Heimann, Sarah Wiebeler, Stefanie Haverkock (V.i.S.d.P.), Malin Rütten, Mathis Stegemann , Johan Sühling

Autor*innen: Lara Bösche, Britta Spahlholz, Christine Thomes

Layout: co·operate, Münster Druck: VaKo Druck, Dülmen Erscheinungsweise: vierteljährlich Bezugspreis: abgegolten in der jährlichen Kostenpauschale Jahres-Abo: 8 Euro

Auflage dieser Ausgabe: 900 Stück Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Komm ins orange²-Team der Kolpingjugend DV Münster!

Du bist kreativ und möchtest im Verband mitwirken und das Verbandsmagazin mitgestalten?

Dann ist das orange²-Team genau das Richtige für dich!

Im orange²-Team kannst du unser Verbandsmagazin aktiv mitgestalten und sammelst so journalistische Erfahrungen. Mit anderen Ehrenamtlichen und Mitarbeiter*innen aus dem Jugendreferat gestaltest du die Ausgaben des Magazins, z.B. durch Berichte und Interviews.

In den orange²-Redaktionssitzungen kannst du eigene Ideen und Vorschläge mit einbringen und Verband aktiv gestalten!

Interesse? Dann melde dich bei Stefanie Haverkock. Telefonisch unter 02541 803 472 oder per E-Mail unter haverkock@kolping-ms.de. Mehr Informationen findest du auch auf unserer Homepage und unserem Instagram-Account @kolpingjugend_dv_ms. Alle orange²-Ausgaben findest du zum Blättern bei issuu.com.

Die nächste Ausgabe orange2 erscheint im Februar 2023 mit dem Durchblick-Thema: Wir freuen uns über deine Ideen bis zum 03. Januar 2023. HastduLustinderRedaktionmitzuarbeitenoderübereinetolleAktionDeinerKolpingsfamilie zu berichten, dann schreib uns:info@kolpingjugend-ms.de „Das ist doch oldschool“ Ausblick Impressum orange2 · Dezember 2022 22
Lust auf Journalismus? Ausblick Seite31: Ferienlager Durchblick·abSeite12: Die Zahl Sieben Das Magazin der Kolpingjugend Diözesanverband Münster Einblick Seite8: Beratungsteam Durchblick abSeite12: Leckerschmecker Das Magazin der Kolpingjugend Diözesanverband Münster Einblick Seite9: InstagramRelease Durchblick abSeite20: Sinneswandel Das Magazin der Kolpingjugend Diözesanverband Münster Ausblick Seite26: Wallfahrt Ausblick Seite31: Stiftungspreis FAQ Einblick Seite8: Digitaler Spieleabend 2.0 Durchblick abSeite12: Fußball verbindet Das Magazin der Kolpingjugend Diözesanverband Münster

Früher war alles besser?!

Über das Projekt Alltagsexpert*innen

Diese und ähnliche Fragen hast du dir sicher schon einmal gestellt. Klar findet man dann in den gängigen Suchmaschinen eine Antwort darauf. Aber auch in unserem Alltag gibt es Expert*innen, die uns helfen können. Das sind oftmals unsere Eltern und Großeltern.

Das Projekt Alltagsexpert*innen hat es sich zum Ziel gesetzt, genau solche Fragen mit Eltern, Großeltern und anderen Menschen mit passendem Know-how zu beantworten. Dahinter stecken zwei zentrale Ideen: Zum einen kann Wissen (von der einen an die nächste Generation) weitergegeben werden, zum anderen bringt man den Alltagsexpert*innen damit eine große Wertschätzung entgegen. Auch kamerascheue Großeltern erzähl(t)en schließlich gerne.

Bis das fertige Video bei YouTube und Instagram landet, wird eine Menge Arbeit reingesteckt: Ein Mitglied der Projektgruppe wählt eine Fragestellung aus, oftmals, weil er*sie weiß, dass es im Umfeld eine*n Alltagsex-

pert*in gibt, der*die eine Antwort auf die Frage geben kann. Manchmal muss dann noch ein bisschen Überzeugungsarbeit bei kamerascheuen Großeltern geleistet werden. Manchen muss man auch erstmal erklären, was das Internet und YouTube sind. Dabei entstehen schöne und lustige Gesprächsmomente.

Innerhalb der Projektgruppe wird dann ein Storyboard, also ein kleines Drehbuch, für das Videoprojekt erstellt: Was wird in welcher Reihenfolge erklärt? Welche Bildausschnitte müssen im Filmmaterial auftauchen… Dann wird das Rohmaterial erstellt. Gemeinsam mit dem*der Alltagsexpert*in haben wir viele Videos aufgenommen, die anschließend geschnitten und mit einem Voice-Over versehen wurden.

Jetzt ist man dem finalen Video schon recht nahe. Zuletzt kommt die Projektgruppe nochmal ins Spiel, gibt Feedback und dann heißt es „Vorhang auf“ für den neuen Kurzfilm der Alltagsexpert*innen.

In den nächsten Monaten erwartet euch neben weiteren Videos ein Alltagsexpert*innen live: Im Café EinsA in Dülmen wird am 17. März ein leckeres Menü gemeinsam gekocht – und gegessen. Weitere Infos dazu findet ihr in den kommenden Wochen auf den Social-Media-Kanälen der Kolpingjugend.

23 orange2 · Dezember 2022 Kolpingjugend intern Ausblick
von Sarah Wiebeler
Wie bügelt man ein Hemd? Wie kocht man den leckeren Erbseneintopf? Wie bekomme ich das Bild gerade an die Wand? Wie backt man ein Brot?
Spiegel aufhängen mit Opa Dieter Servietten falten Struwen mit Oma Heti
Brot backen mit Michi

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