Wenn Kinder schnarchen

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Da die Atmung schnarchender Kinder tagsüber meist unauffällig ist, übersehen Eltern Schnarchen und Schlafapnoe bei ihren Kindern sehr leicht – oder aber sie wissen, dass ihr Kind schnarcht, nehmen dies aber nicht ernst, sondern halten es einfach nur für eine lästige Geräuschkulisse. Hinzu kommt, dass auch viele Kinderärzte für dieses Problem noch nicht genügend sensibilisiert sind. Und Schnarchen bei Kindern muss ja auch nicht unbedingt immer problematisch sein. Es gibt durchaus auch schnarchende Kinder, die keine schulischen Probleme oder Konzentrationsstörungen haben und nicht hyperaktiv sind. Außerdem legt sich das Schnarchen bei vielen Kindern von selbst wieder. Das gilt auch hinsichtlich der Tagesschläfrigkeit (Einschlafen vor dem Fernseher und in der Schule). Achten Sie einmal darauf, ob Ihr Kinder schnarcht oder sonstige nächtliche Atemprobleme hat! Gehen Sie nachts leise in sein Zimmer und nehmen Sie Schnarch- oder Atemgeräusche, die Ihnen verdächtig vorkommen, auf; wenn Sie diese Geräusche Ihrem Kinderarzt oder Kinderschlafmediziner vorspielen, kann er an dieser Hörprobe vielleicht erkennen, ob nächtliche Atemstillstände vorliegen. Außerdem gibt es auch noch ein paar andere Kriterien, an denen man feststellen kann, ob das Schnarchen eines Kindes bedenklich sein könnte oder eher harmlos ist. Einige Studien zeigen: Lautes Schnarchen hat eher die Tendenz, langfristig bestehen zu bleiben und die Kinder in ihrem Schlaf zu stören, als leises. Wenn ein Kind nur gelegentlich und leise schnarcht (beispielsweise infolge eines Infekts, bei dem die Nasenatmung behindert ist), so ist das kein Grund zur Besorgnis, sollte aber weiter beobachtet werden. Wenn Ihr Kind ohne Vorliegen von Infekten über einen längeren Zeitraum in mehr als vier Nächten pro Woche schnarcht, sollte es dem Arzt vorgestellt werden. Denn dann gehört es zur Gruppe der gewohnheitsmäßigen Schnarcher. Diese Gruppe hat ein erhöhtes Risiko, an einer obstruktiven Schlafapnoe zu leiden oder zumindest im Lauf der Zeit eine Schlafapnoe zu entwickeln. Das Schnarchen kann aber auch für sich allein den Schlaf stören und das Verhalten der Kinder negativ beeinflussen. Lautes, unregelmäßiges Schnarchen mit dazwischen auftretenden Atempausen ist grundsätzlich bedenklich. Diesem Problem sollte man nachgehen, denn wahrscheinlich liegt hier eine obstruktive Schlafapnoe vor. Allerdings ist auch das kein hundertprozentig sicheres Kriterium: Manchmal hört man bei Kindern mit Schlafapnoe kein Schnarchen, sondern nur geräuschvolles Atmen. Außerdem gilt bei Kindern bereits ein einziger Atemstillstand pro Stunde Schlaf als bedenklich. Diese eine Atempause werden Sie als Eltern nicht unbedingt bemerken, wenn Sie nicht im selben Zimmer schlafen wie Ihr Kind. Ferner sollte ein Kind auch dann dem Arzt vorgestellt werden, wenn es noch weitere Symptome aufweist, die auf problematisches Schnarchen hindeuten. Bei vielen dieser Symptome würde man nicht immer unbedingt auf die Idee kommen, dass sie mit Schnarchen zusammenhängen. Umso wichtiger ist es, für Sie als Eltern diese Zusammenhänge zu kennen und sie auch dem Arzt richtig zu schildern. Nur so ist eine rechtzeitige und richtige Therapie möglich.

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