Kompass Juli 2022

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KVW Aktuell

Die Frauen im KVW – seit 1948 aktiv Mitgestalten – sich gegenseitig unterstützen – weiterentwickeln So lautet das Motto der KVW Frauen. Die Frauenorganisation wurde im Zuge der Gründung des Katholischen Verbandes der Werktätigen ins Leben gerufen.

Auf Bezirks- und Ortsebene setzen sich die Frauen im KVW für wichtige frauenspezifische Anliegen ein. Dem Landesausschuss obliegt vor al­ lem die Ausarbeitung und Durchfüh­ rung eines Arbeitsprogrammes nach den Leitlinien des KVW, das den Auf­ gaben und Interessen der Frauen Rechnung trägt.

Soziale Absicherung Von Anfang an setzten sich die KVW Frauen das Ziel, alle arbeitenden Frauen über das Sozialversicherungs­ wesen zu informieren. Es gab Stellen­ vermittlungen für Hauspersonal. Praktische Kurse in allen Ortschaften Südtirols sollten den Frauen eine feh­ lende Ausbildung teilweise ersetzen. Durch die damalige noch sehr kon­ servative Gesinnung war es den meis­ ten Frauen nicht gestattet, nach ihrer Heirat weiterhin einen Beruf auszu­ üben. Angeboten wurden berufsbe­ gleitenden Schulungen und Kursmög­ lichkeiten für Frauen. Viele Frauen hatten keine reguläre Anstellung, sie wurden nur „schwarz“ beschäftigt. Sie kannten wohl ihre Pflichten, nicht aber ihre Rechte. Auch von Altersvorsorge war keine Rede. Die KVW Frauen waren im ganzen Land unterwegs, um Ver­ besserungen der Arbeitsbedingungen zu erreichen.

Öffentliche Unterstützung Die Forderungen der KVW Frauen waren damals die Berufsausbildung für jede Frau und jeden Beruf, beruf­ liche Wiedereingliederung, Teilzeitar­ beit, Rente, Rechts- und Sozialbera­ tung, angemessene Vertretung in al­ len Organisationen. Seit den neunziger Jahren lag der Schwerpunkt auf Geburtengeld, An­ 10

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V.l. Margareth Fink, Gertraud Telser, Agnes Nagler, Birgit Vorhauser, Marialuise Radl, Marisa Torggler, Ida Dorfmann, Michaela Zelger, Rosa Purdeller, Helga Mutschlechner; nicht im Bild: Gudrun Warger, Christine Gorfer

erkennung von Pflegezeiten, Beihil­ fen zur freiwilligen Weiterversiche­ rung. Im Regionalrat wurden die Ver­ besserungsvorschläge vorgebracht und fast zur Gänze im sogenannten Familienpaket aufgenommen. Die Unterschriften-Aktion „Danke Mami“, welche die Anerkennung von zwei Jahren Erziehungsarbeit pro Kind für die Rente fordert, konnte dank der großen Unterstützung der KVW Frauen und Ortsgruppen ge­ meinsam durchgeführt werden.

Nein zu Gewalt an Frauen Die Gleichstellung der Frau war ein zentrales Thema der KVW Frauen. Sie leisteten in Zusammenarbeit mit dem Frauenbüro und dem Beirat für Chancengleichheit auch Sensibilisie­ rungsarbeit für die Themen „Glei­ cher Lohn für gleiche Arbeit“, und unterstützen die „Allianz für einen freien Sonntag“ mit zahlreichen Pro­ jekten gegen die Sonntagsöffnungen. Die Gewaltprävention war den Frau­ en im KVW schon immer ein beson­ deres Anliegen. Das Recht für Frau­ en und Mädchen auf ein Leben frei von Gewalt ist ein Menschenrecht. Die Realität sieht leider oft anders aus.

Frauen an die Macht Die Frauen im KVW setzten sich auch dafür ein, dass sich Frauen auf allen Ebenen der Politik und in Füh­ rungspositionen engagieren sollen. Im Jahr 1992 schlossen sich verant­ wortliche Frauen aus den deutsch­ sprachigen Verbänden der Katholi­ schen Arbeitnehmer-Bewegung KAB Deutschlands, Österreichs, der Schweiz und dem KVW Südtirol zu ei­ nem Frauennetzwerk zusammen. Alle zwei Jahre findet die Sommerakade­ mie statt, bei der sich Frauen aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Tschechien und Südtirol zu einem Länderaustausch treffen und über frauenspezifische Themen diskutieren. Heute schreiben wir das Jahr 2022, und Handlungsbedarf gibt es immer noch in vielen Bereichen. Am 22. Oktober 2022 findet die Landes­ versammlung der Frauen im KVW im Pastoralzentrum in Bozen mit Neu­ wahlen zum Landesausschuss zum Jahresthema „Familienarbeit: wert­ voll – anerkannt – bezahlt?“ statt. Unterstützen Sie die KVW Frauen in ihrer bereits über 70-jährigen Tätig­ keit durch Ihre Kandidatur und leis­ ten Sie dadurch einen wertvollen Beitrag!


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