CURT YOUR LOCALS #254 APRIL/MAI 2022

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122 – filmhaus Nürnberg

Von Vorreiterinnen, Waldmachern und Oligarchinnen mit Blutdurst

Blutsauger. © Grandfilm

Filmhaus goes Berlinale! In der Reihe No Angels präsentiert Nürnbergs kommunales Kino von 7. bis 24. April eine Auswahl an Filmen aus der diesjährigen Berlinale-Retrospektive „No Angels – Mae West, Rosalin Russel & Carole Lombard“, mit neu restaurierten Filmen, vielen Nürnberger Erstaufführungen und seltenen analogen Kopien. West, Russel und Lombard gelten als die wichtigsten weiblichen Komikerinnen des Kinos ihrer Zeit, also ab den 30er-Jahren. Besonders interessant, weil Filme damals natürlich umso mehr für den männlichen Helden geschrieben wurden. Die drei Comediennes avancierten, trotz ihrer Unterschiede, zu gesellschaftlichen Vorreiterinnen auf der Leinwand, besonders in Bezug auf die Nichtbeachtung vorherrschender Geschlechterrollen und deren Unterwanderung. Insgesamt 14 Filme laufen in diesem Sonderprogramm, unter anderem der titelgebende Ich bin kein Engel, der größte kommerzielle Erfolg von Mae West. Mit diesem Teil des Programms alleine könnten wir schon Hefte füllen, es gibt aber noch deutlich mehr. Zum Beispiel eine Werkschau von Teboho Edkins, der durch seine Dokus über die Apartheid in Südafrika bekannt wurde und dessen Arbeiten derzeit auch im Rahmen der Ausstellung Something Between Us in der Kunsthalle gezeigt werden. Edkins ist am 14. und 15. Mai zu Gast in Nürnberg, um seine Filme Gangster Project, Gangster Backstage und Days of Cannibalism zu präsentieren. Bereits am 27. April kommt ein Mann nach Nürnberg, der nicht nur die Goldene Palme und die Goldene Kamera, sondern auch einen sogenannten Oscar


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