PERSÖNLICHKEITEN / PERSONAGGI
Rücktritte
Eine Bozner Ikone hat genug Hannes Innerebner und der SSV Bozen gehören zusammen. Kein Wunder also, dass der am 10. März 1985 geborene Bozner seinem Herzensverein erhalten bleibt, auch nachdem er seine Hallenschuhe an den Nagel gehängt hat.
Ab diesem Zeitpunkt ging bei den Boznern die Post ab. 14 Titel heimsten sie seit 2011 ein. Fünf Mal gewannen sie die Serie A, fünf Mal den italienischen Pokal und vier Mal den Supercup – die Weiß-Roten dominierten den italienischen Handball in den vergangenen zehn Jahren. Immer mit dabei: Hannes Innerebner. Er bildet mit Mario Sporcic, Dean Turkovic und Felipe Gaeta das „magische Viereck“, das bei allen 14 Titelgewinnen mit dabei war – sie alle haben in der Talferstadt den Legendenstatus inne. „Der schönste Moment war sicher der erste Meistertitel, als wir Conversano im Entscheidungs-
match in Bozen vor einer atemberaubenden Kulisse schlugen“, schwärmt Innerebner. „Es gab aber auch hässliche Momente, wir haben ja auch verloren. Und da oft durch Fremdeinwirkung, weil im Verband nicht alles ganz sauber lief. Wenn man nicht gewinnt, weil andere ihre Finger im Spiel haben, beginnt man schon, die ganze Sache zu hinterfragen“, blickt er zurück.
Foto: Paolo Savio
An dieser Erfolgsgeschichte war Hannes Innerebner maßgeblich beteiligt. Seit dem Jahre 2001 gehörte er der ersten Mannschaft an, bis auf ein kurzes Intermezzo in Bologna in der Saison 2004/05 blieb er den Talferstädtern immer treu. 18 Saisonen bestritt der 1,95 Meter große Kreisläufer, war bei insgesamt 473 Spielen im weiß-roten Trikot auf dem Parkett und erzielte dabei 1125 Tore. Mit dem SSV Bozen ging er durch dick und dünn, denn die große Ära der Talferstädter begann erst ab der Saison 2011/12. „Anfangs spielten wir in der A2, unser Ziel war immer der Aufstieg. Durch die Aufstockung der Serie A im Jahr 2011 wurden wir dann nach oben geholt. Da haben wir von der guten Basis profitiert, unsere Mannschaft bestand aus vielen Eigengewächsen. Erst als dann auch finanziell in das Projekt SSV Bozen investiert wurde und viele starke Spieler kamen, waren wir vorne mit dabei“, erzählt Innerebner.
Foto: hkMedia
„Der Vorstand kam nach meinem Rücktritt zu mir und fragte, ob ich nicht bei ihnen weitermachen wolle. Ich hätte mir anfangs aber nicht gedacht, dass ich so stark eingebunden werde“, gibt Innerebner zu und erklärt: „Man wollte auch einen Generationenwechsel bewirken. Ich habe für Stefano (Podini) übernommen, auch wenn er hinter den Kulissen noch etwas mitmischt.“ Mit Innerebner in der Vereinsleitung wollen die Weiß-Roten ihre Erfolgsgeschichte weiterschreiben.
In Zukunft muss der SSV Bozen in den Handballhallen ohne Innerebner zurechtkommen. „Honz“ hat im Frühling 2020 seine aktive Karriere beendet. Als sportlicher Leiter wird er in Zukunft die Geschicke von außen leiten. Auf seine Erfahrung auf und abseits des Parketts sowie seine Treue und Liebe zum SSV Bozen kann der Verein auch in den nächsten Jahren zählen.
Benno Pfattner Der Abgang von Benno Pfattner beim SSV Brixen war doch etwas überraschend. Schließlich war er im Alter von 32 Jahren noch lange nicht am Zenit eines Handballtorwarts angekommen. Nachdem Brixen aber Nationaltorwart Valerio Sampaolo verpflichtet hatte, fand Pfattner, dass es an der Zeit ist, aufzuhören. Für Brixen bestritt er insgesamt 235 Spiele. Vier Saisonen lang hütete er auch das Tor von Meran – dort stand er 89 Mal zwischen den Pfosten.
SPORT 2020
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