EUR 3,– www.landzunge.info
Das Beste aus
Für Allgäu und Oberschwaben
2011/12
der Region
Wald, Wild, Wirte
LandZunge TV: So kochen die Landfrauen
Jubiläum: 10 Jahre PrimaRind
Kunst: Hechelmanns Traumwelt
Gut für die Region.
Gut für die Landwirtschaft.
Gut für die Tradition.
Gut für die Gastronomie.
Gut für die Menschen.
Sparkasse Allgäu Kreissparkasse Biberach
Gut.
Kreissparkasse Ravensburg Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim
Editorial Inhalt Am Stammtisch: Ein Jäger, ein Förster und ein journalistischer „Wilderer“
Die LandZunge steht für die regionale
PROJEKT
Küche. Im Allgäu und in Oberschwa-
Ein Pakt für die Region und den guten Geschmack ............. 4
ben. Unser Ziel ist bekannt: Möglichst
„Die regionale Küche muss ehrlich bleiben“.........................14
viele möglichst gute Produkte der Region in viele gute Gasthöfe bringen. Das
VORBILDER
schmeckt besser, ist gesünder und
Marktoberdorf: Er holt die Welt ins Allgäu .......................... 17
nützt den Landwirten der Region, die
Maierhöfen: Wild und heiß ................................................... 19
noch in erster Linie Lebensmittel pro-
Niederbiegen: Genießen im Schatten einer Kastanie ........ 20
duzieren. Mir ist ein Feld mit Braugerste
Kressbronn: Mit einer Brise Bodensee ................................. 22
oder eine Weide mit Rindern jedenfalls
Er flüstert mit dem Kürbis .................................................... 23
viel lieber als ein Maisacker… Nicht ein kritisches Wort fällt dagegen
REPORTAGE
bei unserem großen Thema: Der Wald,
Der Wald, das Wild, die Wirte ................................................25
das Wild, die Wirte. Immer schon war
„LandZunge pur ist kein leichtes Geschäft“ .........................28
das Wild ein besonderer Leckerbissen in unserer Region. So habe ich mich per-
GENUSS
sönlich an einen Jäger-Stammtisch ge-
Das große Menü: Eine wilde Affäre in sechs Gängen ........ 30
wagt, über Wildschweine und kapitale
Hier wird Wild gekocht! .........................................................37
Böcke diskutiert. Ein Jäger-Stammtisch in einem exemplarischen Landgasthof,
SERVICE
an dem sich die „Philosophie“ der Land-
Die LandZunge-Region auf der Karte .................................. 38
Zunge wunderbar darstellen lässt –
Die Steckbriefe: Alle Gasthöfe im Überblick ....................... 40
auch mit ihren Problemen… Damit die Jäger das Heft nicht dominie-
PRIMARIND
ren, haben wir auch einen Seitenblick
Wenn Bauern, Wirte und Ochsen feiern… ...........................52
auf die Landfrauen geworfen. Und haben schnell begriffen, warum die
LANDZUNGE TV
Landküche mit starken Frauen auch im
Blond und Braun: Die Schönsten vor der Kamera ............. 54
Fernsehen für hohe Einschaltquoten
Wenn Landfrauen für die Kamera kochen… ...................... 57
sorgt. Kathrin Meyer hat mehrere filmische Porträts von Landfrauen für den
VITALZUNGE
BR gedreht, sie erklärt, was die Land-
Mit Volldampf für die Region ............................................... 60
frauen für das Fernsehen so bieten sollten. Gut kochen alleine reicht da so
GESCHICHTE UND KULTUR
wenig wie im wahren Leben…
Wo Leo Hiemer ins Dampfen kommt… ............................... 64
Stichwort VitalZunge: Im letzten Heft
Friedrich Hechelmann: Die Traumwelt eines Künstlers ... 68
haben wir eine Großküche im Oberallgäu für uns verpflichten dürfen,
GLOSSE
schon zieht eine Großküche aus Ober-
Kleines Land und große Zunge ............................................. 73
schwaben nach! So steigt die Nachfrage nach regionalen Produkten weiter. Manchmal sind wir da fast schon zu gut: Mit unserer Grill-Aktion im Sommer haben wir das Angebot von PrimaRind bis zum letzten Ochsen-Schwanz geräubert. Höchste Zeit, noch mehr Ochsen auf die Weiden zu stellen. Wir bleiben dran! Titelbild: Markus Leser
Rudi Holzberger
REDAKTION UND ABO Dr. Rudi Holzberger, Panoramastraße 32, 88284 Wolpertswende magazin@landzunge.info GESTALTUNG UND HERSTELLUNG werbeatelier brandner, Leutkirch im Allgäu landzunge@werbeatelier-brandner.de
FOTOS Markus Leser, Derek Schuh und andere DRUCK Holzer Druck und Medien, Weiler im Allgäu PROJEKTE UND KOOPERATION Dr. Rudi Holzberger
Die LandZunge: Philosophie und Partner eines Projektes
Ein Pakt für die Region und den guten Geschmack
4
Die Idee war einfach: Eine Aktion
Metzger, die Gärtner und die Bäcker,
für die Dorfgasthöfe in der Region.
die Brauer, die Brenner und die
Ein Dorf ohne Gasthof verliert seine
Winzer am See, sie alle leben vom
Seele, ein Stück Infrastruktur. Die
Verkauf zu guten Preisen. Ein Pakt
Aktion sollte ein klares Ziel an-
zwischen Landwirten und Gastwirten
steuern: Die besten Produkte der
müsste da doch einiges bewegen
Region sollten auf den Tisch der
können. Mit dieser Idee war die
besten Wirtschaften landen. Die
Aktion LandZunge geboren. Dass
Gäste sollten genießen und mit
sie aber bis heute lebt und gedeiht,
jedem Schluck, mit jedem Bissen
hat gute Gründe – zum Beispiel die
etwas für ihre, für unsere Region
starken Partner der Aktion. Notizen
tun. Denn die Landwirte und die
aus dem Innenleben eines Projekts.
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Angefangen hat alles 2002 im Landkreis
Dieses Modell ist
Ravensburg, zwei Jahre später kam das
typisch
für
die
bayerische Allgäu dazu, ebenso der
LandZunge.
Landkreis Biberach. Heute bekennen
wollen hohe Qua-
Wir
sich fast 90 Gasthöfe im Allgäu und in
lität auf den Tisch
Oberschwaben zur Aktion LandZunge.
bringen.
Auch ehrgeizige Wirte in den Städten
alle Parteien ihren
sind inzwischen dabei, große Hotels
Vorteil haben: der
und immer noch viele wunderbare
Landwirt, der Ver-
Dorf- und Landgasthöfe. Sie alle haben
arbeiter, der Gast-
sich verpflichtet, möglichst viele Ge-
wirt, der Gast, die
richte auf ihren Speisekarten mit dem
Region. Hohe Qua-
Logo der LandZunge auszuloben. Die
lität in durchaus
„Hauptzutat“ des Gerichts muss dann
großen
nachweislich aus der Region stammen.
Die LandZunge ist
Mengen!
Foto: Rolf Schultes
Damit
Mostobst: Gut sortiert wird aus solchen Äpfeln der Geist Oberschwabens. Manchmal sind die alten Sorten besser, aber beileibe nicht immer…
Damit der Gast weiß, dass er das Beste
keine elitäre Veran-
aus der Region schmecken darf, so gut
staltung, die auf ausgefallene Nischen-
Nicht nur von den Alten schwärmen
zubereitet, wie es der Koch eben hin-
produkte setzt – wir glauben weder an
So wie ein Jörg Geiger in Schlat bei
kriegt. Die LandZunge hat natürlich
Bisons noch an Zebus hier bei uns!
Göppingen, der die uralte Champagner-
auch die Qualität der Küche im Auge,
Oder: Wenn so viele Feinschmecker
Bratbirne in seinem Obstgarten wieder
sie steht aber in erster Linie für den Ein-
vom Schwäbisch-Hällischen Schwein
pflegt und daraus ein phantastisches
satz der regionalen Produkte. Oft sind
schwärmen, dann würden wir gerne
Produkt kreiert, das ihn weithin be-
sie teurer für den Wirt, da muss manch
mal den Vergleichstest wagen. Denn:
kannt gemacht hat. So wird der Ge-
einer über seinen Schatten springen.
Wir glauben nicht daran, dass die alten
heimtipp zum I-Pünktchen einer feinen
Nur: Inzwischen haben die meisten
Rassen und die alten Sorten stets bes-
regionalen Küche. Daher: Nichts gegen
Wirte kapiert, dass ihre Gäste sehr wohl
ser schmecken! Die LandZunge ist nicht
die Liebe zu alten Birnen und alten Ras-
bereit sind, einen höheren Preis für das
elitär, sondern populär: Für uns sind
sen, für die Gastronomie sind sie jedoch
Beste aus der Region zu bezahlen –
hohe Qualität und große Menge kein
eher die Ausnahme von der Regel.
wenn denn auch die Leistung der
Widerspruch. Und wenn dann die
Denn die Schwärmerei von den angeb-
Küche stimmt. Mit anderen Worten:
Hauptzutaten stimmen, dann kann der
lich guten alten Dingen vergisst, dass
Wir kontrollieren den regionalen Ein-
Wirt sie noch mit ein paar Geheimtipps
nicht wenige der alten Sorten und
kauf der Wirte, die Leistung der Küche
veredeln. Die Feinschmecker unter sei-
Rassen zu Recht verschwunden sind! In
schmecken die Gäste selber und lohnen
nen Gästen werden ihm den Feinschliff
alten Reiseberichten schreiben die
den guten Koch, wenn sie wieder und
lohnen…
Autoren von den kümmerlichen klei-
wieder kommen. Stichwort Kontrolle: Unabhängige Experten prüfen die Wirte, aber ebenso die Lieferanten und die Verarbeiter. Zum Beispiel Schweinefleisch: Vier Landwirte aus Oberschwaben halten die LandZunge-Schweine nach klaren Kriterien: Tierartgerecht, mit Auslauf, mit Futter vom eigenen Hof, das natürlich gentechnikfrei ist. Die Schweine werden schwerer als in der konventionellen Mast, so wird die Fleischqualität deutlich besser. Die Metzgerei Buchmann beliefert die meisten LandZungeWirte mit diesem Qualitätsfleisch vom „Oberschwäbischen LandSchwein“. Idylle im Stroh: So liebt das Publikum die Schweinehaltung. Aber auch ein Spaltenboden kann durchaus tierartgerecht sein.
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Das Beste aus der Region. Cool und schnell: Wir holen, fahren, liefern!
Früchte Jork GmbH · Alemannenstraße 3–6 · 88316 Isny im Allgäu Tel. 07562 9744-0 · Fax 07562 9744-150 · info@fruechte-jork.de · www.fruechte-jork.de
Prima Rinder: Allgäuer Braunvieh wird mit blonden Franzosen gekreuzt und so deutlich heller.
Für die Aktion LandZunge braucht es
markt wandert. Immer mehr Teile lan-
vor allem prima Rinder, die beste Qua-
den aber auch in den Küchen der Land-
nen roten (!) Rindern im Allgäu, die
lität zu bezahlbaren Preisen in großer
Zunge, auf dem Tisch der Genießer –
wohl niemand rückzüchten will. Oder:
Menge bieten: Dies gelingt uns vorbild-
der Kreis schließt sich, die LandZunge
Wer sich noch an all die sauren Äpfel
lich mit PrimaRind. Dies ist auch keine
hat ihr erstes Ziel erreicht: ein gutes
von einst erinnert, wird doch seine
alte Rasse, sondern eine ideale Kreu-
Angebot für die Gastwirte, ein schönes
Freude am ersten Biss in einen „Golden
zung des Allgäuer Braunviehs mit
Zubrot für die Landwirte.
Delicious“ gestehen. Ein „Schöner vom
blonden Franzosen der Rasse Blonde
Natürlich gibt es noch viel zu tun: Die Wirte und die Gäste sollten nicht nur
Oberland“ lässt all die enttäuschenden
d’Aquitaine. Das Allgäuer Braunvieh
Sorten nicht vergessen. Dass die Züch-
hat seit jeher eine gute Fleischqualität,
auf den ewigen Rostbraten schwören,
tung dann des Guten manchmal zu viel
mit der Züchtung auf Milch hat es nur
sondern auch auf Siedfleisch und
getan hat, ist eine andere Sache. Klar ist
arg an Gewicht verloren. Mit den flei-
Schmorbraten, auf Gulasch und Hack-
aber: Am Bodensee gedeihen heute die
schigen Franzosen wird das Problem
fleisch, denn ein Rind besteht nun mal
besten Bauern-Äpfel mit sicherem Er-
behoben: Blond und braun ergänzen
nicht allein aus Filet. Erst wenn das
trag, die auch den Obstbauern nähren.
sich und protzen mit einem tollen Hin-
ganze Tier gut genutzt wird, ist alles in
So auch der Kiku, die Rotbacke vom Bo-
tern: Viel Fleisch am richtigen Platz…
Butter. Aber auch da sind wir mit der
Ideales Zubrot für Landwirte
noch viel besser wird, wenn nach der
densee, die von Japan stammend, über Südtirol hier bei uns ihre Wahlheimat
LandZunge auf einem guten Weg. Der
gefunden hat. Ein schöner Apfel von fei-
Ein starkes Modell: Die prima Rinder
msa in Sonthofen noch mehr Groß-
nem Geschmack, nicht sehr anfällig, in
werden allesamt über die Fa. Feneberg
küchen im Zeichen der VitalZunge auch
großen Mengen anzubauen. Also: Wer
in Kempten vermarktet, dort in der
das Beste aus der Region einsetzen. Just
die alten Sorten naiv preist, sollte sich
hauseigenen Metzgerei von Meistern
mit dem Jubiläum „10 Jahre PrimaRind“
mal die Zähne an einem Holzapfel aus-
ihrer Kunst zerlegt, ehe der Großteil in
scheinen all diese Weichen gut gestellt.
beißen…
die Theken von Feneberg und Kauf-
Ein Höhepunkt des Jubiläums beim
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www.seefrucht.com | www.salem-frucht.de | www.kiku-apple.com
KIKU. Der frische Apfel vom Bodensee ist wieder da.
Glasmacherdorf Schmidsfelden war ein
Linie“), natürlich auch vorgefertigte Pro-
faszinierender Film von Kathrin Meyer.
dukte („Convenience“), kurz: alles was
Sie zeigt das beste Stück auf dem Teller,
der Wirt braucht, kriegt er so aus einer
besucht die Landwirte auf ihren Höfen,
Hand. Mit der Fa. Eberle haben wir in-
die Tiere auf ihren Weiden und die
zwischen einen dritten Logistiker im
LandZunge-Köche in ihren Küchen –
Boot, der den Wirten eine Alternative
Wo Kühe und Hopfen sich friedlich begegnen. An der magischen Grenze zwischen Westallgäu und Bodensee gedeihen Aromahopfen und Obst perfekt. In der Kelterei Stiefel entsteht dann der geschmackvolle LandZungeApfelsaft.
wertvollen Streuobst-Wiesen von Bau-
ehe sich alle zum Finale am großen
bietet und viele Spezialitäten liefert.
ern aus der Region. Wer diesen Apfel-
Tisch der Wirtschaft einstellen.
Ein Wort zu den Getränken: Da sind wir
saft trinkt, hilft also damit einem
Bleibt die Frage: Wie kommen denn all
mit der Land Zunge besonders gut auf-
besonders attraktiven Element der tra-
die regionalen Produkte in die Gasthöfe
gestellt. Alle sechs Brauereien beliefern
ditionellen bäuerlichen Kulturland-
der LandZunge. Wer mit offenen Augen
ihre Gastronomen noch selbst, so man-
schaft. So mancher Naturschützer
über die Straßen der Region fährt, sieht
che Spezialität wie den Kristallweizen
muss sich noch klar machen, dass wir
die Antwort auf so manchem LKW. Da
von Farny haben auch die Partner mit
so gut wie nie urtümliche Natur oder
ist die Flotte der Metzgerei Buchmann,
im Programm. Auch das Wasser von der
eine Wildnis bei uns schützen, sondern
bei denen das Logo der LandZunge
Krumbach-Quelle kommt meist per
eine schöne abwechslungsreiche Land-
noch etwas klein neben dem Firmen-
LKW der Brauerei ins Haus. Eine echte
schaft mit Wäldern, Wiesen und Wei-
logo prangt. Im LKW das Schweine-
Spezialität stellt der LandZunge-Apfel-
den, die vor allem von der traditionellen
fleisch aus der eigenen Verarbeitung,
saft von der Kelterei Stiefel bei Ravens-
Bauernwirtschaft geschaffen wird. Im
zugleich aber auch PrimaRind und viel-
burg dar. Stiefel kauft dafür ausschließ-
Klartext: Wer die Natur schützen will,
leicht bald auch Fleisch von einem
lich Äpfel aus den ökologisch so
muss zuerst die bäuerliche Kultur be-
künftigen LandZunge-Lamm. In voller Größe schmücken sich dagegen mehrere LKW der Fa. Jork aus Isny mit dem Logo von LandZunge und VitalZunge. Tatsächlich ist Jork so etwas wie die zentrale Vermarktungsbühne der LandZunge. Fast alle Wirte der Aktion werden von Jork mit allen nur denkbaren Produkten beliefert, auch mit dem Besten der Region. Mit anderen Worten: Der Gastwirt bekommt von Jork Salat und Gemüse von der Insel Reichenau, Obst vom Bodensee, sämtliche Milch- und Käseprodukte („weiße
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be e Beinschei Geschmort
Sauerbraten
DAS BESTE STECKT IM VORDERVIERTEL! Ein offenes Wort an die Köche der Region: Wir haben das Prima Rind! Eure Liebe aber gilt allzu oft nur den Edelteilen. Filet und Rostbraten, Steaks aus der Hüfte oder die Rouladen aus der Oberschale. Alles prima, aber nicht genug!
Hals
Hochrücken
Schulter/Bug Brust
Siedfleisch
Alle Genießer sind sich doch einig: Das Vorderviertel hat mindestens so gute Stücke zu bieten. Ein deftiges Gulasch oder ein zarter Schmorbraten aus der Schulter sollten auf jeder Speisekarte zu finden sein.
Vorderhaxe
Daher Ihr Köche der LandZunge: Mehr Mut und Phantasie, wagt wieder die neuen alten Rezepte. Und lasst Eure Kochtöpfe wieder sieden: Gutes Siedfleisch ist das Höchste für den Gast, für den Koch aber sehr kostengünstig. Wir Bauern von der Kälber-EG garantieren dafür: Wir liefern nur unser Bestes. Prima Rind ist unsere starke Marke. Feines Rindfleisch – garantiert aus der Region. Prima Rind gibt es in vielen LandZunge-Gasthöfen. Gekochte Rinderbru st
Die Marke Prima Rind sichert die bäuerliche Landwirtschaft in AllgäuOberschwaben. Und damit eine der schönsten Kulturlandschaften Europas. Alle Kälber sind hier geboren, auch das Futter kommt überwiegend von unseren Äckern und Wiesen.
ulasch Rinderg
PRIMA RIND - EIN GUTES STÜCK HEIMAT AUF DIE GABEL.
Geprägt vom nahen Bregenzer Wald ist die Baukultur der Gasthöfe auch und gerade im Westallgäu. So wie der Löwen in Lindenberg.
Stichwort Brauereien: Sie haben von
tisch. Wie aber trägt sich das Projekt
Anfang an die Aktion LandZunge mit-
finanziell, vor allem dieses Magazin?
getragen und großzügig unterstützt.
Auch da haben wir ein einfaches Modell
greifen, muss mit den Bauern an einem
Denn ihnen war klar: Wenn die Dorf-
gefunden: Alle Partner der Aktion, in-
Strang ziehen. Noch deutlicher: Wer die
gasthöfe verschwinden, bröckelt auch
zwischen 20 an der Zahl, steuern eine
alte Landschaft mit bunten Wiesen und
ihre regionale Nachfrage – in den Ge-
feste Summe im Jahr zu, als Gegenleis-
Streuobst auf Hochstämmen erhalten
tränkemärkten ist die Konkurrenz der
tung erhalten sie eine Anzeige im Ma-
will, sollte viel Rindfleisch von Weide-
Großbrauereien viel stärker zu spüren,
gazin, eine ganze Seite oder eine halbe
rindern futtern und sich ständig am
die Gasthöfe dagegen sind meist noch
Seite, je nach Höhe der Gebühr. So
LandZunge-Apfelsaft laben…
in regionaler Hand – Leibinger und
kommt ein erklecklicher Etat zusam-
Aber Saft kann auch nicht alles sein,
Farny, Härle und Schäffler, Meckatzer
men, mit dem dann auch das Magazin
daher haben wir mit derzeit zwei Part-
und Zötler verteidigen Allgäu und Ober-
finanziert wird. Sieben Partner haben
nern auch für Wein vom Bodensee
schwaben im Krieg der Biere mit Macht.
gesorgt. Damit erst sind Genießer rund-
Daher mein Aufruf als selbst leiden-
um glücklich, unser Wild-Menü in die-
schaftlicher Bierfreund: Das beste Bier
sem Heft präsentiert wieder einige per-
stammt von unseren Partnerbrauereien
sönliche Favoriten.Unsere Partner: Die
in der Region – das sage ich mit bestem
Kellerei Steinhauser aus Kressbronn
Gewissen! Auch Bier fördert so man-
hat fast alle guten Tropfen vom See im
chen Landwirt in der Region, die Hop-
Programm und kann die Gasthöfe mit
fenbauern rund um Tettnang, aber
einer breiten Auswahl beglücken – edle
auch viele Anbauer von Braugerste.
Brände eingeschlossen. Winzer Horn-
Wieder schließt sich ein Kreis.
stein aus Nonnenhorn hat einige sehr
So also funktioniert in kurzen Zügen
edle Weine zu bieten, die wir in diesem
die Logistik der LandZunge, so kommen
Magazin schon gepriesen haben
Rucola und Rindfleisch auf den Stamm-
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Einzeln nummerierte Jahrgangsabfüllung
UNVERWECHSELBARER BIERGENUSS FÜR BESONDERE ANLÄSSE Nach dem Vorbild der belgischen Klöster Erleben Sie, welch geschmackliche Raffinesse die Kunst des Bierbrauens hervorbringen kann. Bei besonderen Anlässen, zum kultivierten Genuss in geselliger Runde, als Aperitif oder Digestif – genießen Sie diesen außergewöhnlichen Tropfen. Ab sofort erhätlich im gut sortierten Getränkehandel, in der Gastronomie oder direkt bei der Brauerei Schäffler.
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BRAUEREI SCHÄFFLER HANSPETER GRASSL KG · HAUPTSTR. 17 · 87547 MISSEN-WILHAMS · TEL. 08320 920-0 · WWW.SCHAEFFLER-BRAEU.DE
zudem die Stiftung LandZunge gegrün-
ten. Zugleich ist Ralf Hörger der Vor-
Premiere für ein neues edles Getränk: Das Appearle kommt aus der Champagnerflasche. Julia Müller aus Friesenhofen hat beim PrimaRind-Fest in Schmidsfelden schon mal zweihundert Gläser gefüllt.
det, die unser Projekt langfristig sichern
kämpfer der Aktion VitalZunge, mit der
und mit seinen gemeinnützigen Aspek-
wir auch die Großküchen auf unser re-
ten darstellen will. Für die Exekutive
gionales Konzept einschwören wollen.
wiederum, die Kontakte zu den Wirten,
Mit der msa haben wir „Pioniere aus
für die Aktionen und so weiter, ist die
dem Oberallgäu“ gewonnen, vielleicht
aus der Region, im Fass veredelt, den
sogenannte LandZunge GbR zuständig.
ziehen die Oberschwaben bald nach…
LandZunge-Tisch neben Pfeffer und
In ihr sind Gastwirte, Landwirte und
Kurz: Mir ist nicht mehr bange für die
Salz schmücken. Die Wirte sollen selbst
Partnerfirmen vereint, so werden alle
Zukunft der Aktion LandZunge, meine
bei der Würze zum Besten aus der Re-
auf jedem Gasthaus-Tisch Essig und Öl
Interessen austariert. Die GbR hat der-
freche Initiative aus dem Jahr 2001 hat
gion greifen. Die populäre Aktion und
zeit vier Geschäftsführer, die alle ehren-
sich überraschend gut entwickelt, das
der elitäre Griff nach den Sternen schei-
amtlich arbeiten und mit Marlies Fim-
Kind ist ziemlich erwachsen geworden.
nen gar nicht so weit voneinander ent-
pel als Honorarkraft eine kompetente
Der beste Beleg: Anfangs fühlte ich
fernt. VomFass gewinnt seine besten re-
Betreuerin der Gasthöfe, die selbst aus
mich als Missionar, musste manchen
gionalen Produkte aus Streu-Obst rund
der Branche stammt.
Wirt mühsam bekehren, manchen Part-
um den Stammsitz in Waldburg, das
So ist die Aktion sehr „schlank“ aufge-
ner mühsam überzeugen, bis er Geld
Rapsöl kommt auch aus der Nähe.
stellt, auch wenn wir uns inzwischen
locker machte für eine Idee, der kaum
So ist es zum Schluss hoffentlich nur
mit Ralf Hörger einen professionellen
ein Fachmann große Aussichten zubil-
noch eine rhetorische Bitte: Leute, er-
LandZunge-Manager leisten bzw. mit
ligte, heute aber klopfen die Gastwirte
laubt Euch was, geht gut essen, geht vor
Partnern der Aktion teilen. Der ehe-
und Hoteliers von selber an, wir können
allem in die LandZunge-Gasthöfe, geht
malige Küchenchef im Krankenhaus
so langsam auswählen, die Kandidaten
mit unserer Genießerkarte (gibt es in jedem Gasthof) auf Tour, geht wandern,
Lindau, ein Spitzenkoch mit eigenem
erst mal beobachten. Und auch in
Kochstudio in Lindau, von vielen Rezep-
Sachen Partner ist das Feld noch nicht
damit Hunger und Durst groß sind. Ich
ten in der LandZunge bekannt, mehr
ausgereizt: Wer hätte gedacht, dass
werde mich im Gegenzug weiter bemü-
noch jetzt mit seinen Rezepten für die
eine Edelfirma wie VomFass, die nun
hen, dass spätestens alle 20 Kilometer
Feneberg-Beilage in den regionalen Ta-
wahrlich auf elitäre Feinschmecker
ein LandZunge-Gasthof wartet – damit
geszeitungen, er ist der Ansprechpart-
setzt, einen Pakt mit unserer ländlich-
der Weg nie zu weit wird…
ner Nummer eins für die Wirte – vom
einfachen Aktion LandZunge schließen
Rindfleisch bis hin zu originellen Rezep-
will? Der Pakt ist besiegelt, bald sollen
Rudi Holzberger
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Sternekoch Herbert Hintner im Interview
„Die regionale Küche muss ehrlich bleiben“ Wir preisen in und mit der Land-
Daher drucken wir dieses Interview
Zunge die regionale Küche. Wir
der „Welt“ mit dem Südtiroler Spit-
wollen aber keine Utopien beschwö-
zenkoch Herbert Hintner leicht ge-
ren, sondern bodenständig bleiben.
kürzt ab.
Herr Hintner, trendy scheinen heute Flech-
Auf den Speisekarten der Republik wird
ten, Tang oder Wurzeln, wie sie René Red-
aber das Loblied der regionalen Küche ge-
zepi im Restaurant „Noma“ in Kopenhagen
sungen. Lassen wir uns das Märchen von
serviert. Was halten Sie davon?
der guten alten Küchenzeit allzu gerne auf-
Hintner: Redzepi treibt den Regionalge-
tischen?
danken auf die Spitze. Er kocht mit dem
Hintner: Da ist manches auch verlogen.
Anspruch 100 Prozent Skandinavien.
Ich sage das bewusst so radikal. Wenn
Olivenöl gibt es bei ihm nicht. Er ser-
man als Koch, als Wirt den Regionalge-
viert Nordseelangusten auf Kieselstei-
danken mit allem Drum und Dran um-
Und keine Stammgäste
nen, experimentiert mit Moosen und
setzen möchte, gerät man immer wie-
Hintner: Ich kann die Gäste verstehen.
Flechten. Die Leute sind verrückt da-
der an Grenzen. An Grenzen, die der
Sie sehnen sich nach Seele, Heimat. Sie
nach, das Noma ist auf Monate ausge-
Gast setzt mit seinen Erwartungen und
wollen Fleisch von einem glücklichen
bucht. Aber darf ich Ihnen etwas verra-
seiner geschmacklichen Prägung. An
Tier. Ich kaufe es vom Nachbarn, das
ten? Ich mag kein Moos essen. Ich bin
Grenzen, die die Landwirtschaft setzt,
hat dann aber auch Biss. Ich erkläre den
ja kein Tier. Ehrlich: Ich halte diese Art
Grenzen, die die Jahreszeiten vorgeben.
Gästen die Zusammenhänge gerne.
zu kochen für Effekthascherei.
Aber ich möchte Ihnen nicht als kulinaAber diese Grenzen werden in den Lifestyle-
Aber Redzepi kocht nach dem Slow Food-
rischer Prediger entgegentreten.
Magazinen kaum thematisiert.
Credo „Kilometer Null“. Will heißen: Das
Hintner: Mein Restaurant steht in
Wie sieht es mit den anderen regionalen Zu-
ökologisch korrekte Lebensmittel wächst vor
einem südtiroler Seitental. Das Haus
taten aus?
der Haustür. Und wird nicht quer durch
gibt es seit dem 13. Jahrhundert, gut 500
Hintner: Machen wir mal ein Gedan-
Europa gekarrt, bevor es im Topf landet.
Jahre lang wurde es von meinen Vor-
kenspiel: Es ist Winter in Südtirol. Es
Hintner: Ich habe große Sympathien
gängern als Gastwirtschaft betrieben.
liegt Schnee, es ist bitterkalt. Wenn ich
für diese Vision. Ich kämpfe selbst seit
Die längste Zeit hat man in diesem
mein Ideal von der regionalen Küche
Jahrzehnten für die regionale Küche.
Haus eine regionale, bodenständige
nicht verraten will: Was glauben Sie,
Als Sternekoch, als Gastronom, als Süd-
und saisonale Küche aufgetischt. Ein-
wie viele Dinge stehen mir zur Verfü-
tiroler, der in seiner Heimat verwurzelt
fach, weil es dazu früher gar keine Al-
gung für ein Drei-Gänge-Menü?
ist, gibt es für mich keine Alternative zu
ternative gab. Keine Lastwagen, keine
dieser Haltung. Aber ich sage auch: Es
Containerschiffe, keine geschlossenen
ist eine Haltung. Und kann oft, sehr oft,
Kühlketten. Wenn ich bei dieser boden-
toffeln, Polenta…
nicht darüber hinaus gehen. Bei aller
ständigen Tradition orthodox bleiben
Hintner: …ein bisserl Wurzelgemüse,
Liebe zu der guten Idee: Wir Gastrono-
wollte, müsste ich meinen Gästen eine
Äpfel, Kastanienmehl, getrocknete Bir-
Ich nehme mal an: Speck, Sauerkraut, Kar-
men tun uns verdammt schwer damit,
ziemlich raue Küche servieren – Kraut
nen. Und Brot. Aber schon beim Brot
dem Traum von der regionalen, saison-
und Rüben und Getreidebrei. So viel zur
wird es interessant: Wo kommt das
alen Küche konsequent gerecht zu wer-
Nostalgie.
den.
14
Damit hält man keinen Stern im „Michelin“.
Mehl dafür her? Aus Südtirol? Bei uns gibt’s keine Getreidefelder. Mit Äpfeln,
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vor allem mit den aromatischen, histo-
Wie viel Regionalität bekommen Sie in
Wenn die Erntezeit da ist, haben Sie
rischen Sorten kommen Sie nicht weit.
Ihrem Restaurant hin?
plötzlich 20 Kilo Tomaten. Oder 25 Kilo Karotten. Wie wollen Sie das handha-
Die schmecken wunderbar im Septem-
Hintner: Wenn es gut läuft, maximal 70
ber und sind im Januar hinüber. Oli-
Prozent. Im Sommer ist das nicht so ein
ben? Im Juli, August, wenn die Dinge
venöl? Ist nicht regional. In Südtirol
Problem. Trotzdem setze ich selbst
alle auf einmal reif werden! Wollen Sie
dürfte ich traditionell nur mit Butter
dann Fisch aus dem Mittelmeer auf die
den Gästen nur noch Tomaten vor-
und Schmalz kochen. Grünzeug? Fehl-
Karte. Und im Winter möchte ich mei-
setzen? Oder ein Menü komplett aus
anzeige. Bei uns wächst im Winter kein
nen Gästen wenigstens ein bisschen
Zucchini?
Salat und kein Gemüse. Obst? Würden
was Grünes auf dem Teller bieten.
Sie Orangen aus Sizilien in Südtirol als
Etwas Freundliches, Farbiges. Also
regionale Koste durchgehen lassen?
Die Lösung?
kaufe ich Petersilie. Oder einen Vogerl-
Hintner: Regionalität in der Gastrono-
salat. Das kommt dann natürlich bei-
mie kann auf Dauer nur funktionieren,
Vermutlich würde der Gast Ihre Kreationen
des aus dem Großmarkt. Und nicht aus
wenn sich die Köche zusammentun.
dann etwas eintönig finden?
dem verschneiten Ultental.
Wenn sie sich ein Netz von Produzen-
lich kann man mit Fantasie viel heraus
Sie könnten sich doch, wie Ihre Kollegen,
meinsam beliefert werden. Und Regio-
reißen. Ich kann aus Sauerkraut ein
einen Gemüsegarten anlegen. Und Gemüse
nalität kann nur dann in Zukunft
Soufflé, einen schönen Salat kreieren.
selbst einmachen?
funktionieren, wenn wir unseren Kin-
Und bin ganz nahe bei der Region. Aber
Hintner: Ich bin wirklich ein Freund der
dern
die Grenzen zwischen Regionalität und
Regionalität, aber mit Nostalgie habe
schmeckt, die nicht mit Brühwürfeln
ten vor Ort suchen und von denen ge-
Hintner: Und ich gebe ihm recht. Natür-
beibringen,
wie
eine
Suppe
ich nichts am Hut. Wer möchte heute
gekocht wird, sondern mit frischem Ge-
noch diesen Oma-Geschmack: einge-
müse. Denn diese Kinder sind die Gäste
Der Anspruch, nur Lebensmittel mit einer
legte Schnippelbohnen, Kirschkompott,
von morgen.
Kilometer-null-Bilanz zu verarbeiten, ist im
bei dem noch die Kerne drin sind?
Banalität sind fließend.
Alltag also kaum durchzuhalten?
Blasse Pfirsiche im Einmachglas? Das
Dieses interessante Interview ist in der
Hintner: Richtig. Slow Food müsste viel
hatte seine Zeit und seine Berechti-
„Welt“ vom 7. Juli 2011 erschienen. Her-
näher an den Menschen sein. Die ver-
gung, aber es ist vorbei.
bert Hintner zählt zu den besten Kö-
haltbar ist. Die Menschen bestellen,
Sie halten die Küchengärten Ihrer Kollegen
Regionalist. Und gerade deshalb sind
was sie im Alltag essen und mögen.
nicht für eine gute Idee?
seine kritischen Notizen in diesem In-
chen in Südtirol, er ist ein geschworener
langen einen Purismus, der kaum aus-
Und wenn sie sich einen Kick geben
Hintner: Wenn ich heute als Spitzen-
terview mit Katja Mutschelknaus so in-
wollen, fliegen sie ein verlängertes Wo-
koch einen Garten halten möchte,
teressant. Ich denke, sie bestätigen den
chenende nach Kopenhagen und essen
brauche ich, alleine aus Zeitgründen,
„pragmatischen Regionalismus“ der Ak-
im „Noma“ Moos. Weil es die Sinne kit-
einen Gärtner. Aber kein Gärtner der
tion LandZunge. Wir sollten nicht mehr
zelt. Weil Journalisten drüber schreiben.
Welt kann bestimmen, wann das Ge-
regionale Küche versprechen, als wir
Das ist Regionalität als mediales Kon-
müse und das Obst reif werden! Damit
mit gutem Geschmack leisten können.
strukt.
hat der Koch dann schon ein Problem:
Auch die Nostalgie hilft nicht weiter, gefragt sind kluge Lösungen, Netzwerke der Produzenten, Belieferung aus einer Hand. Daher sind wir so froh über die funktionierende Logistik der Aktion LandZunge – denn auch unsere Wirte haben selten einen Garten, mit dem sie ihre Küche über längere Zeit versorgen könnten. Wir haben aber mit der Insel Reichenau ein Gemüseparadies fast vor der Haustüre, das mit dem LKW der Firma Jork jeden Gasthof „cool und schnell“ erreicht. Und so klappt es mit Käse und natürlich mit Fleisch.
Das Südtiroler Nationalgericht: Die legendären Schlutzkrapfen gibt es bei Herbert Hintner immer, aber er bietet auch internationale Spezialitäten.
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16 2011/12 Mineralbrunnen Krumbach GmbH · Krumbach 1 · 88353 Kißlegg · Tel.: 07563/9102-0 · Fax: 07563/9102-50 · www.krumbach-mineralwasser.de
Sailerbräu Marktoberdorf
Er holt die Welt ins Allgäu Klar, der Mensch braucht Wurzeln. Und wenn's ein Allgäuer ist, warum sollte er die dann nicht im Herzen von Marktoberdorf schlagen? Mehr Tradition und Bodenhaftung als der Sailerbräu am Marktplatz strahlt kaum eine Adresse der Gegend aus. Ältestes Haus im Ort und schon 1544 als Gastwirtschaft erwähnt, lebendiges Zeugnis alter Brautradition und seit je her Adresse für gute Allgäuer Küche. Da gilt es einen Ruf zu verteidigen. Oder auch nicht. „Ich will andere Wege gehen“, sagt Oliver Leykamm, der seit Mai 2011 hier die Fäden in der Hand hält. Wo noch keine Wege sind, da bahnt er sich welche. Geschmäcker, Gerüche, Küche, Kochen, das fasziniert ihn, seit er klein war. Immerhin hat schon sein Vater leidenschaftlich gern gekocht, in
„Nur so lerne ich ein Land kennen!“
Balance zwischen hiesiger Tradition
einem der renommiertesten Allgäuer
Nächtelang über riesige Fischmärkte in
und exotischen Noten. „Ich will nicht
Häuser. Doch einfach in vorgetretene
Singapur streifen, mit Kollegen irgend-
gleich Vollgas geben“, meint Leykamm.
Fußstapfen steigen, das war nicht
wo in Sri Lanka unter tropischen Be-
Erst einmal die Fühler ausstrecken, wie die Gäste reagieren…
Leykamms Sache. Er ging weg, hinaus
dingungen Apfelstrudel backen und in
in die Welt. „Ich will die Leute kennen
jedem (Küchen-)Winkel nach Inspi-
lernen. Will wissen, wie sie leben.“ Und
rationen stöbern, das ist seine Welt.
wie sie kochen. So zog es ihn nicht nur
„Wenn Sie auf den Märkten von Thai-
in die Ferne, sondern immer wieder in
land eine Mango oder Papaya kosten,
fremde Küchen.
die haben Geschmack, da ist richtig Sonne drin!“ Solche Eindrücke nimmt
Text und Fotos: Friederike Lerbs INFO S. 43
Sailerbräu Marktoberdorf Tel. 083 42 42032 00
der gebürtige Füssener heim ins Allgäu, zusammen mit der Überzeugung, dass es nur mit den Sachen richtig gut schmeckt, die eine Region selbst hervorbringt. Deshalb gibt es bei ihm zwar Chutneys, diese würzigen Soßen der indischen Küche, doch da locken Kürbisse statt Mangos.
Wenn
der
Ideensucher
Zabaglione serviert, dann hebt er nicht italienisch vif einen kräftigen Wein unter, sondern allgäuerisch urig ein deftiges Bier. Die Gerichte wechseln mit der Saison, die Speisekarte mit den Faibles des Kochs. Er spielt mit Kombinationen und Kontrasten, die ihm die Erfahrung eingibt, wahrt aber (noch...) die
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Auf wilden Genuss setzen die Wirtsleut' in Maierhöfen. Die Sontheims verwöhnen ihre Gäste mit Hirschmedaillons und weiteren wilden Leckereien
Maierhöfen: Gasthaus Pension Sontheim
Wild und heiß
drei Anläufe gebraucht!“ Der erste Versuch habe so stark nach Wild geschmeckt, dass er bei probiermutigen Helfern alles andere als begeisterte Ge-
Wild und heiß? Oder kalt? Klar ist auf jeden Fall: Wer im Landgasthof Sontheim einkehrt, den locken vor
Pikante „Chilipeitschen“, deftige Land-
sichter hervorrief. Zum Glück stehen
jäger, ein würzig zarter Schinken – der
dem Tüftler erfahrene Bekannte wie
Hausherr, Hobby-Metzger und Koch hat
Metzger Kolb vom Ort mit Rat und Tat
seine Leidenschaft gefunden: Köst-
zur Seite.
liches vom Wild, gegart, gebraten, gepö-
Den Grundstein für die wilden Leiden-
allem die Wildspezialitäten. Ob
kelt, geräuchert...
schaften legte schon Markus' Vater, der
Braten vom Hirsch oder ein knusprig
Seine Frau Agnes und Oma Karin unter-
vor 22 Jahren Damwild als Hobby an
gebrutzelter Hirschleberkäse, die Delikatessen kommen nicht nur
stützen Markus Sontheim höchst aktiv.
den ehemaligen Bauernhof holte. Als
Während er sich um das Gehege und
der Junior im Jahr 2000 das Steuer über-
die Tiere kümmert, an neuen Kreatio-
nahm, machte er mit der Mutter aus
nen tüftelt und die Gäste bekocht, küm-
dem Steckenpferd ein Betriebsstand-
mern sie sich um den Service und alles,
bein, und so kam zur Pension die Wirt-
was in Gasthof und Pension so anfällt.
schaft mit Metzgerei. Rund 70 Tiere ver-
Markus Sontheim, sondern ohne
Dazu gehört auch die Zubereitung der
arbeitet Markus Sontheim hier übers
große Umwege von der Wiese hin-
Hirsch-Leberspätzle oder der beliebten
Jahr; alle sind auf seinen Wiesen zur
Maultaschen, „mit frischen Zutaten aus
Welt gekommen und aufgewachsen.
term Haus.
der Region“. Daher bekennt sich der
Der Kenner weiß: Durch die Haltung
direkt aus der Ideenküche von Chef
Gasthof gerne zur Aktion LandZunge.
schmeckt das Fleisch nicht so derb wie
Die Maultaschen gibt es natürlich mit
bei den wilden Artgenossen. „Wer's ein-
besonderer Füllung: Fleisch vom Wild.
mal probiert hat, der nimmt's immer
Das schmeckt, kommt bei den Gästen
wieder.“
prima an und ist für den Wirt eine herz-
Text und Fotos: Friederike Lerbs
hafte Möglichkeit, alle Teile seiner Tiere zu verarbeiten. Damit das auch klappt, nimmt er schon mal mehrere Wochen Entwicklung in Kauf. „Für den Hirschleberkäse hab' ich
INFO S. 41
Gasthaus Pension Sontheim Maierhöfen Tel. 08383 2 02 www.gasthof-pension-sontheim.de
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Genießen im Schatten der Kastanie… Pasta mit Marktgemüse und frischen Pfifferlingen, Rostbraten auf Kässpätzle und selbstgemachte Trüffelpralinen zum Nachtisch: Na, läuft Ihnen jetzt schon das Wasser im Munde zusammen? Dann lohnt sich ein Besuch bei Familie Maier im Gasthof Lindenhof in Baienfurt-Niederbiegen. Ein Gasthaus mit hundertjähriger Tradition – wo Inhaber Roland Maier auch gerne selber mal zum Akkordeon greift, um seine Gäste zu begeistern.
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Gerade einmal zwei Kilometer von
ideal mit Auto, Fahrrad und dem Zug zu
Weingarten ist der Gasthof Lindenhof
erreichen. Das Gasthaus liegt in direk-
entfernt. In Niederbiegen, einem Teilort
ter Nähe zum Bahnhof der Südbahn
der Gemeinde Baienfurt gelegen und
Ulm-Friedrichshafen. Ideal auch für die
Lässt nichts anbrennen: Chef Roland Maier steht selbst am Herd und verwöhnt die Gäste gut-bürgerlich. So schmeckt es im Gasthof oder im Freien. Auch wenn es eine Kastanie ist und keine Linde…
Gäste, die im Lindenhof übernachten. Neben dem Gasthaus führt die Familie Maier nämlich auch eine Pension mit zwölf Betten. Gemütlich ist wohl das erste Wort, dass einem in den Sinn kommt, wenn man den barrierefreien Gasthof Lindenhof
auch die Philosophie des Gastwirts mit:
kocht. Nach Stationen in Frankreich
betritt: Tische und Stühle rustikal aus
„Herzlichkeit steht bei uns an erster
und Italien hat es den 49-jährigen aus
Holz, die Gaststube schlicht dekoriert
Stelle“, sagt Roland Maier. „Der Gast soll
dem Deggenhausertal wieder in die
und mit gelben Tischdecken eingerich-
das Gefühl haben, hier komm ich
Heimat verschlagen. „Ich wollte mich
tet, deren warme Farbe gleich ein hei-
wieder her.“ Damit sich seine Gäste
einfach selbständig machen und hatte
meliges Gefühl vermittelt. Draußen
rundum wohlfühlen, greift der Wirt und
daher den Drang, wieder in die Region
fällt sofort der riesige Kastanienbaum
passionierte Musiker gerne zum Akkor-
zu kommen.“ Zuletzt führte er das
als Mittelpunkt auf. „Der Kastanien-
deon. „Ich freue mich, wenn das Lokal
Gasthaus „Anker“ in Schmalegg bei
garten ist unser Highlight“, erzählt
voll ist und wenn dann auch noch so
Ravensburg. Seit über sechs Jahren
Gastwirt Roland Maier und schwärmt
eine gelassene Atmosphäre herrscht, in
nennt er nun den Lindenhof sein Eigen – und neben den gesammelten Erfah-
von lauen Sommerabenden an denen
der man auch mal zusammen singt:
im Garten gegrillt wird und dort eine
Das ist für mich Gastronomie“.
rungen, die er in seiner Küche einsetzen
ganz einzigartige Atmosphäre herrscht.
Trotzdem: Der Arbeitsplatz von Roland
kann, erinnert auch noch ein leichter
Ein bisschen müde sieht Roland Maier
Maier ist eher hinter der Theke. Ge-
Schweizer Akzent daran, dass Roland
aus. Kein Wunder: Hinter dem Gastwirt
nauer gesagt, in der Küche. Und dort
Maier viel herumgekommen ist, in den
und seinem rund 15-köpfigen Team
zaubert er als Koch die tollsten Ge-
Küchen Europas. Nun eben hat er sich
liegt ein anstrengender Sommer: „Das
richte: Gaisburger Marsch mit Sied-
gemeinsam mit seiner Frau Jana und
war das beste Jahr das wir jemals hat-
fleisch, köstlichen Fischteller und zünf-
seiner vierjährigen Tochter im ober-
ten.“
tiges Vesper mit russischen Eiern auf
schwäbischen Niederbiegen niederge-
Wie Roland Maier betont, war die Land-
hausgemachtem Kartoffelsalat oder
lassen. Seine Frau kümmert sich um die
Zunge an diesem Erfolg nicht unbetei-
„Katzagschroi“, ein typisch schwäbi-
Pensionszimmer, den Service und das
ligt. „Die Leute schätzen die einheimi-
scher Rindfleischsalat – um nur ein
Büro.
schen Gerichte einfach.“ Die regionalen
paar Beispiele der gut bürgerlichen
„Wir sind wirklich ein eingespieltes
Speisen sind das Eine, aber da spielt
Speisekarte zu nennen.
Team“, schwärmt der Gastwirt mit
Bei allen seinen Speisen achtet der
einem zufriedenen Blick in die Zukunft
Koch ganz besonders auf die Regionali-
– und bestimmt auch mit Vorfreude auf
tät der Produkte: „Ich will den Händler
seine nächsten Gäste, die er mit seinem
kennen, von dem ich meine Ware be-
Akkordeon verzücken wird. Simone Müller
ziehe, sonst kann ich die Speisen nicht mehr mit gutem Gewissen verkaufen.“ Roland Maier kennt sich aus in der Küche. Immerhin arbeitet er schon seit seinem 15. Lebensjahr als Koch. 15 Jahre lang hat er in der Schweiz aufge-
INFO S. 48
Gasthaus Pension Lindenhof Baienfurt-Niederbiegen Tel. 0751 561620 www.gasthaus-lindenhof.com
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Gasthaus Forst, Kressbronn
Mit einer Brise Bodensee… Die immer enger werdenden Straßen kündigen es bereits an: Das Gasthaus zum Forst ist eher ländlich gelegen. Genauer gesagt befindet es sich in Gattnau, einem Ortsteil von Kressbronn am Bodensee. Hier, fernab von jeglichem Verkehrslärm
Osswald, Gastwirt und gelernter Gärt-
Speiseplan. „So einen Sonntagsbraten
und mit einem traumhaften Blick
ner, Herr: Und jede Frucht reift mit
machen viele Leute doch gar nicht
einer gehörigen Portion Bodenseebrise
mehr zuhause, sondern kommen gerne
auf den Bodensee und die Alpen,
heran, die regelmäßig vom nur wenige
ins Gasthaus um dort so etwas tradi-
ist ein Stück Tradition Zuhause.
Kilometer entfernten „schwäbischen
tionelles zu essen“, meint Doris Oss-
Meer“ herüberweht. Über 40 Kilogramm
wald. Mit leckeren Speisen werden die
an Obst verkauft die Familie Osswald
Gäste von Seniorchefin Renate Osswald
jeden Tag. Aus dem Rest werden Säfte
und ihrem Küchen-Team verwöhnt. Mit
Über 8000 Einwohner hat Kressbronn.
gemacht und Schnäpse gebrannt – die
ihren 69 Jahren ist die Küchenchefin
Am Bodensee gelegen, lebt die Stadt zu
dann, na klar, im Gasthaus wieder an-
immer noch offen für neuen Schwung
einem Großteil vom Tourismus. Von
geboten werden.
in ihrer Küche: Etwa mit für die Jahres-
Gasthäusern und Pensionen wimmelt
Für Familie Osswald spielen Produkte
zeit typischen Kürbis-Kreationen.
es hier an jeder Straßenecke. Gar nicht
aus der Region eine ganz wichtige Rolle.
„Eigentlich schade, dass Kürbisse so in
so einfach also, sich von den anderen
Nicht umsonst, haben sie sich vor gut
den Herbst hineingezwängt werden“,
Betrieben abzuheben.
fünf Jahren dafür entschieden, Land-
Familie Osswald versucht das auf eine
Zunge-Gasthaus zu werden. „Im Kon-
ganz besondere Art: Sie setzen in ihrem
zept der LandZunge haben wir uns wie-
Gasthaus zum Forst auf Produkte aus
dergefunden“, sagt Doris Osswald, „da
eigenem Anbau und der Region. Neben
fühlen wir uns wohl.“ Und der Erfolg
Gasthaus und Pension betreiben die
gibt ihnen Recht. Die LandZunge-
Osswalds nämlich auch eine eigene
Steaks und Braten haben sich nämlich
Landwirtschaft: Pfirsiche, Äpfel, Apri-
zu einer echten Spezialität ihres Hauses
kosen, Sauerkirschen, und, und, und.
entwickelt. Insgesamt steht im Gast-
Über acht Hektar Obstplantage ist Uwe
haus zum Forst Tradition auf dem meint Doris Osswald. „Dabei sind sie im Sommer zum Grillen eine ideale Alternative.“ Allerdings nicht nur zum Grillen – wie die leckeren Hausrezepte der Familie Osswald beweisen. Probieren Sie die Vielfalt selber aus – und schlemmen Sie sich durch den Herbst. Simone Müller INFO S. 49
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Gasthaus Forst Gattnau Tel. 0 7543 9 6150 www.gasthaus-forst.de
Er flüstert mit dem Kürbis Herbstzeit ist Kürbiszeit. Für Engelbert Lanz aus Unterlangnau bei Kressbronn am Bodensee ist allerdings nicht nur zu dieser Jahreszeit
weiße oder grüne, riesig große oder
Kürbis der Sorte „Atlantic Giant“: ein
winzig kleine: Engelbert Lanz hat sie
wahrer Gigant unter den Kürbissen.
alle. Was er nicht im eigenen Hofladen
Und der Besitzer dieses Gemüseriesen?
verkauft, liefert er aus. An die Familie
Das war natürlich der Kürbis-Experte
Osswald vom Gasthaus zum Forst bei-
höchstpersönlich: Engelbert Lanz si-
spielsweise. „Viele bauen Kürbisse an“,
cherte sich den Sieg.
Kürbissaison. Für ihn beginnt die
sagt der Agrarwissenschaftler. „Entscheidend ist die Leidenschaft: Die hat
Dieses Jahr noch im Rückstand
Erntezeit auf seinem Hof bereits
man – oder eben nicht.“
Ob er den Erfolg in diesem Jahr wieder-
Engelbert Lanz hat sie – und steckt
holt, ist noch ungewiss. Bisher ist er
damit andere an. Mit einem Kürbis-
nämlich noch nicht ganz zufrieden mit
wettbewerb nämlich, den er und seine
seinen Sprößlingen. „Die müssen schon
Ende Juli. Kein Wunder: Den Vorlauf braucht er auch, bei 80 verschiedenen Kürbissorten, die er sein Eigen nennen darf.
Kumpels jedes Jahr veranstalten. Vor ei-
noch wachsen“, meint Engelbert Lanz
nigen Jahren mehr als Spaß unter
mit prüfendem Blick auf seine Pflan-
Freunden geboren, ist der Wettbewerb
zen. Etwas Zeit ist ja noch: Erst Mitte
der Kürbisfans heute fast schon Tradi-
Oktober ist der Tag der Entscheidung.
tion.
Und falls es doch nicht klappt, mit dem
Der unscheinbare Teilort Unterlangnau
Rund 30 Teilnehmer stellen sich in die-
größten und schwersten Kürbis, nimmt
ist das Zuhause von Engelbert Lanz. In
sem Jahr wieder der Herausforderung,
der Kürbisliebhaber seinen „Atlantic
dem kleinen Örtchen wird es wahr-
wer den größten und schwersten Kür-
Giant“ mit zur Kürbisregatta nach Lud-
scheinlich bekannt sein, viele wissen es
bis hat. Auf den Gewinner warten
wigsburg. Dort will er in diesem Jahr
jedoch nicht. Der Agrarwissenschaftler
Ruhm, Ehre – und etliche Kästen Bier.
nämlich seinen Titel verteidigen.
ist nämlich nicht irgendjemand: Engel-
Stolze 268 Kilogramm schwer war der
bert Lanz ist Deutscher Meister im Kür-
Gewinner im letzten Jahr. Sieger war ein
Simone Müller
bisbootfahren. Im letzten Jahr hat er sich den Titel bei der Kürbisregatta in Ludwigsburg gesichert… Seine Leidenschaft sind seit 10 Jahren die Kürbisse – und von denen hat er eine ganze Menge: Auf seinen zwei Hektar großen Kürbisfeldern wächst eine Auswahl von klassischen Speisekürbissorten wie Hokkaidos über ausgefallene Spezies wie dem Spaghettikürbis bis hin zu exotischen afrikanischen Sorten wie dem Rollet. Letzterer zeichnet sich durch einen nussigen Geschmack aus. Egal ob Deko- oder Speisekürbisse,
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Metzgerei, Party-Service, Schiffs- und Erlebnisgastronomie In unserem EU-zertifizierten Familienbetrieb in Lindau werden regionale Spezialitäten von unseren Metzgermeistern täglich frisch zubereitet. Unser Vieh beziehen wir bereits geschlachtet von Bauern aus der Region Schwaben und Allgäu. Im LandZungen-Schrank bieten wir Ihnen an: Hirtenvesper, Bauernleberwurst und Mettwurst im Gelee, im Schmieger Gläschen.
Eine Spezialität mit Tradition
Lindauer Doppelschübling - original mit Holzspreil verknotet - nur erhältlich bei uns und in den LandZunge-Gasthöfen -
Metzgerei & Partyservice Schmieger GmbH, Langenweg 45, 88131 Lindau Tel 08382 5758 | Fax 08382 23340 | partyservice.schmieger@t-online.de
Eine starke Beziehung
Der Wald, das Wild, die Wirte…
Ein guter Gasthof krönt seine Speisekarte noch immer mit einem Gericht vom Wild. Eine Rehkeule zählt zu den Klassikern der gehobenen Küche, die wir uns zuhause allenfalls am Sonntag gönnen. Wildgerichte haben den Haut-Gout der feinen Küche nicht abgelegt. Höchste Zeit, sie auch im Magazin LandZunge standesgemäß
Nur wenige Minuten bleibe ich allein, dann taucht ein erstes Duo auf, beäugt mich erst mal misstrauisch. Ein Fremder am Stammtisch, das befremdet. „Seid ihr die ersten Jäger?“. Nein, kommt
Eine Reportage von Rudi Holzberger
zu feiern. Bei der Recherche fällt schnell auf: Das Wild stammt meist
es lachend zurück, „wir sind nur die Treiber, uns treibt es in die Wirtschaft“. Der Hausherr stellt mich vor: Josef Krat-
aus den Wäldern der Region. Und: Viele Wirte in der Region lieben Wild nicht nur in der Küche, sie gehen
tenmacher, Gastwirt, Landwirt und leidenschaftlicher Jäger hat mich zum Stammtisch eingeladen. In der Rose zu Hittelkofen treffen sich die Jäger der Umgebung jeden Freitag zum Stamm-
auch selber auf die Jagd. Notizen über eine ungewöhnliche Leiden-
tisch. Nach kühlen Stunden im Freien lockt der Kachelofen, das Jägerlatein spinnt sich unter Gleichgesinnten am
schaft. Im Namen der Rose zum
besten.
Beispiel.
zweimal rücken, denn die Stammplätze
Bald ist der runde Tisch voll, ich muss
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Die Jagd hat auch die großen Künstler fasziniert. Meister Adriaen van Nieulandt prangt auf diesem „Küchenstück“ von 1616 mit Wild und Getier aller Art, das auf den Koch wartet. Detailgenau das Gemüse, die Weintrauben so sinnlich wie die offenherzige Magd als Blickfang (Herzog-Anton-Ulrich-Museum, Braunschweig; „Das flämische Stilleben“, Luca-Verlag 2002). Im Hintergrund scheint jedoch ein Vorkoster gestorben! Da sind wir doch mit den Genüssen von heute zufrieden – die wir hier „im Namen der Rose“ präsentieren – neben einer stolzen Rotte erlegter Wildschweine auf Schloss Zeil.
sind klar vergeben. Schnell ist die
kühl und frisch und vor allem der Käse
Herrlich zugespitzt in einer Schlagzeile
Runde auf Betriebstemperatur, die neu-
fast schon vom Tisch fliehen will: Ein
in der hoch angesehenen „Zeit“, deren
esten Witze reißen nicht ab, der pensio-
Romadur muss es sein, weich und
Redaktion in der Großstadt Hamburg
nierte Förster neben mir hat die
schmelzend, als hätte er schon Füße…
sitzt: „Das Tier ist auch nur ein Mensch“
schönsten Gedichte parat, an so einem
Höchste Zeit für die kritischen Fragen
formulierte die Literatur-Redakteurin
Stammtisch scheint die Welt mittags
an die Herren Jäger: Leidet ihr nicht
Iris Radisch. Eine ansonsten kluge Frau,
um zwölf noch in schönster Ordnung.
unter dem schlechten Image? Von
die mit Marcel Reich-Ranicki im „Lite-
Wirtin Hannelore aber steigert die
wegen, kommt es zurück, unser Image
rarischen Quartett“ saß, aber offenbar
Stimmung noch: Eine große Platte voll
ist bestens, die meisten Menschen fin-
nicht mitgekriegt hat, dass sex and
dampfender Kartoffeln kommt in die
den die Jagd gut und wissen, wie wich-
crime, Lust an der Jagd, am Fleisch und
Mitte, dazu Butter, Käse, Milch und Salz
tig sie ist. Allenfalls ein paar verwirrte
am hemmungslosen Genuss die Welt-
– ein Stammtisch im Glück! Wie haben
Tierschützer haben ein Problem mit
literatur seit jeher prägt – ein Großwild-
wir das verdient? „Das sind die ersten
uns. Es gibt ja Leute, die wollen kein
jäger Ernest Hemingway ist nur ein be-
Kartoffeln dieses Jahr“, lächelt die Wir-
einziges Tier töten, nicht mal die Kran-
kanntes
tin, „die müsst ihr probieren.“ Müssen
ken und Schwachen. Wir schießen doch
Landwirt musste der Redakteurin vor-
oder dürfen, egal, wo gibt es noch so
so, dass der Bestand gesund bleibt, wir
rechnen, was passieren würde, wenn er
Ein
einfacher
was? „Kartoffeln, Butter, Milch und
sind doch nicht in erster Linie auf Tro-
keine Tiere seines Hofs mehr töten wür-
Käse“ – ein Essen für die Erinnerung an
phäen aus. So etwa kommen die Argu-
de, die Welt würde bald nur noch aus
schöne Jugendtage, ein Gericht der bäu-
mente der Fachleute, die Stunden und
heiligen Rindern bestehen...
erlichen Küche, einfach, sättigend, sen-
Tage in der Natur verbringen. „Wir
Allerdings: Bald schon können die Re-
sationell gut. Wenn die Kartoffeln so
jagen, weil es notwendig ist“, so lautet
daktionen auch in der Großstadt das
perfekt sind wie diese hier, die Milch
kurz und bündig die Formel. Wer kein
Problem vom
Wild schießen will, zerstört bald den
Schreib-
Wald, lässt kranke Tiere leiden und
tisch
nicht zuletzt käme kein Rehbraten
aus
mehr in die Küche der Gasthöfe. „Jeden Tag Kartoffeln ist auch kein Spaß…“ Tiere töten: Tatsächlich wird da in vielen Medien eine unsägliche Diskussion ausgetragen.
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Exempel.
2011/12
beobachten, sie müssen sich nicht
einleuchtend: Die Stürme Vivian und
schießt er vielleicht einmal. Für eine
mehr auf einen einsamen Hochstand
Wiebke anfangs der 90er haben viele
Bache kann es noch öfter sein, zudem
begeben. Auch an unserem Stammtisch
Bäume umgeworfen und so auch die
vertreiben die Wildschweine auch noch
sind die Wildschweine das beherr-
großen Gehege zerstört, in denen hoch
die Rehe aus dem Revier. Warum aber
schende Thema, alle in der Runde
gepäppelte Wildschweine ein fettes
resignieren die Jäger nicht? Das liegt
haben den ARD-Film über die Wild-
Leben führten. „Die wurden so gut ge-
uns halt im Blut, sind sie sich einig.
schweine gesehen, die langsam aber
füttert, dass sie gleich zweimal im Jahr
Oder in der Familie: Fast alle waren
sicher Berlin erobern, kaum noch auf-
Nachwuchs hatten.“ Plötzlich gerieten
schon mit ihrem Vater oder Großvater
zuhalten sind, die Vorgärten durch-
diese glücklichen Schweine in die freie
auf der Jagd. Wirt Josef kann sich noch
wühlen, Verkehrsunfälle provozieren
Wildbahn – und sie fanden auch dort
gut an seine ersten Stunden mit seinem
und Polizisten ohne Jagderfahrung und
reichlich Futter, seit die Maisfelder
Großvater erinnern, so wie er jetzt mit
mit schlechten Waffen ausgestattet verzweifeln lassen… Die Waffen: Eine Fachdiskussion fällt über mich herein, zu der ich nur meine Erinnerung an das legendäre G3 der Bundeswehr beitragen kann. „Gar kein schlechtes Gewehr“ loben die Jäger, aber wir haben da natürlich schon andere Stutzen. Staunend höre ich dann, wie weit und wie schnell so ein Projektil durch die Luft rauscht: „Das Tier muss getroffen sein, ehe es was hören kann!“ So beruhigt sich der Jäger, dass kein Tier leiden muss, dies zählt zum Ehrenkodex der grünen Zunft. Dann folgt gar die reine Physik, denn so eine Gewehrkugel fliegt keineswegs gerade durch die Luft, sondern beschreibt eine Kurve, die sich ballistisch berechnen und ins Gewehr einrechnen lässt, damit der Schütze
wenigstens
gerade
zielen
kann…
landauf landab die Landschaft domi-
seinen Enkeln auf den Hochstand klet-
Fast alle Jagdflinten meiner Runde
nieren. Die warmen Winter taten ein
tert. So wird die Leidenschaft vererbt.
kommen von Waffen-Blaser aus Isny,
Übriges, die Wildschweine vermehren
Der schönste Beleg vielleicht: Die Jäger
dorthin pilgern die Jäger auch gerne
sich seither massenhaft…
zücken ihre Handys, auf jedem Display
zum Schusstraining. Blaser ist eine
Die Jäger haben dabei buchstäblich das
taucht ein Stück Wild auf…
Weltfirma für diese Branche, direkt vor
Nachsehen: Im Maisfeld sind die
Nicht nur Wild treibt sich in der Däm-
der Adelegg, einem der letzten Rotwild-
Schwarzkittel kaum zu sehen, die
merung im Wald herum, die Anekdoten
gebiete. Mit dem Stichwort Adelegg sind
schlauen Schweine sind vor allem
von Holzdieben und Wilderern machen
wir schnell bei kapitalen Hirschen, ehe
nachtaktiv, natürliche Feinde haben sie
die Runde, der eine hat einen veritablen
die Wildschweine wieder die Oberhand
nicht, so sind sie nur schwer zu beja-
„Zigeuner“ gestellt, der andere zwei Vor-
gewinnen.
gen. „Und wenn sie dann ein Maisfeld
arlberger, die regelrechten Handel be-
Woher frage ich, kommen denn diese
umlegen, darf der Jagdpächter auch
trieben. Offenbar ist auch das Wilderer-
Massen, früher gab es
noch den Schaden begleichen.“ Nein, so
Gen nicht auszurotten, gerne hören die
doch fast keine.
lerne ich am Stammtisch, diese Jäger
Jäger meine Geschichte vom letzten
Die Antwort
sind lustige Gesellen, für jeden guten
großen Wilderer der Adelegg, der mit
überrascht
Witz zu haben, ihre Leidenschaft
dem Wirt der Rose gar den Nachnamen
den Laien,
kommt sie aber teuer zu stehen – schon
teilte, der viele Hirsche geschossen und
scheint
deswegen ist die Jagd nichts für ärmere
im Dorf verteilt hat. So ein Wilderer, der
a b e r
sich waidgerecht verhält, nötigt den Jä-
Gesellen... Stichwort Leidenschaft: Wenn
der
Jäger
zehnmal ansitzt,
gern sogar Respekt ab, wütend macht sie, wenn üble Gesellen mit Schlingen arbeiten, das Wild quälen.
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Ob Jäger oder Wilderer: Die Beute muss unter die Leute und landet meist im Gasthof. So brauchen die Jäger keine Ausrede für den Wirtschafts-Gipfel, es handelt sich stets um Arbeitsbesuche. Mit einem Arbeitsessen erster Güte, wenn der Wirt sogleich den „Aufbruch“ in der Küche frisch zubereiten lässt. So ein Aufbruch allein könnte mich zur Jagd verführen, aber ich kenne auch die Lieblingsgasthöfe der Jäger, so ist die Chance groß. Auf die Speisekarte kommt dieses sensationelle Gericht kaum je, das teilen sich Wirt und Jäger am liebsten mit wenigen Eingeweihten – am Stammtisch… Tatsächlich lieben die Jäger das Wild auch auf dem Teller, ob zuhause bei der Frau oder im Gasthof. Ist das nicht die Lösung für die Wildschweinplage? Futtern, futtern, futtern? Erst mal wollen die dunklen Gesellen geschossen sein. Und da werden die Jäger auch noch von
Stefan Krattenmacher mit einem Sonntagsbraten in seinem Reich. Die Rose in Hittelkofen ist ein Musterfall der LandZunge: Fast alles stammt in diesem Gasthof vom eigenen Hof, die gesamte Familie ist mit Wild und Rind, Fisch, Kartoffeln und Braugerste gefordert…
nem Jagdrevier. Auf dem Acker herrscht noch eine vorbildliche Vielfalt: Rüben als Viehfutter, aber auch Braugerste – die just für das LandZüngle auf dem
falschen Vorschriften ausgebremst!
Tisch das Malz liefert! Mehr noch: Krat-
„LandZunge pur ist kein leichtes Geschäft“
tenmacher ist auch beim „Oberschwabenkorn“ engagiert, einem kleinen feinen Verbund von Bauern, Bäckern und
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Der Stammtisch hat sich aufgelöst, ich
ist Hittelkofen mit 180 Einwohnern nur
Mühlen. Das Ergebnis ist zum Beispiel
bleibe mit zwei Einladungen auf den
ein kleines Dorf, von den Einheimi-
ein Dinkelmehl erster Güte, mit dem
Hochstand noch in der Rose sitzen. Ju-
schen allein kann der Gasthof mit sei-
das Brot der Rose gebacken wird.
nior Stefan Krattenmacher, Jäger auch
ner langen Tradition nicht leben. Belegt
Sohn Stefan hat die Küche nach seinen
er und zugleich ein guter Koch, hat
ist die Wirtschaft seit 1833, vermutlich
Wanderjahren im Jahr 2000 übernom-
noch ein paar wilde Happen zubereitet,
an dieser früher wichtigen Straße viel
men. Im Grünen Baum in Bad Waldsee,
die wir mit einem Schluck LandZüngle
älter. Auch die Familie ist seit Genera-
in Flims und sogar in der Sonnenalp bei
verkosten. So haben wir Zeit für einen
tionen hier zugange, stets waren Gast-
Ofterschwang hat er die feine Küche ge-
Plausch über Jagd und Küche, über Re-
hof und Landwirtschaft zwei Stand-
lernt. Im eigenen Haus will er aber „bo-
zepte und Gäste, über einen Landgast-
beine. Die Milchkühe verließen 1974
denständig“ kochen, am liebsten natür-
hof, der sich von Anfang an ganz dem
den Stall, Senior Josef Krattenmacher
lich mit den eigenen Produkten – mit
Thema LandZunge verschrieben hat.
betreibt aber immer noch 53 Hektar
den Kartoffeln etwa, die uns so gut ge-
Denn die Rose in Hittelkofen ist wahr-
landwirtschaftliche Fläche – jeweils ein
mundet haben, die von der ganzen Fa-
lich ein Musterbeispiel, zugleich aber
Drittel sind Acker, Feld und auch Wald.
milie gemeinsam geerntet werden. „Viel
ein Exempel, dass es nicht so einfach ist
„Der lohnt sich heute“, schmunzelt der
Arbeit“ lautet denn auch die Botschaft.
mit der Praxis in einem Landgasthof. So
Senior über die hohen Holzpreise in sei-
„Wir haben ja fast alles selber“, sinniert
2011/12
Ehefrau Ulrike, „aber das macht sehr viel Arbeit und wir sparen damit auch keineswegs.“ Kein Zweifel: Die Familie hätte es weit leichter, wenn sie mehr zukaufen, gar auf Convenience setzen würde. Koch Stefan aber will weiter LandGastWirt bleiben und hofft, dass es ihm die Gäste lohnen. Denn die vielseitige Küche ist deutlich aufwendiger als das frühere Konzept Kindern für Stefan und seine Frau
der Eltern. Sie hatten eine einfache
auch das Rindfleisch hat in der Rose
Küche mit Bratkartoffeln und Wurst-
kurze Wege: Im Offenstall steht eine
Ulrike zudem nicht weniger wird. Kurz:
salat geboten, mit Hähnchen und
schöne Herde langhaariger Schotten –
Eine solche Wirtschaft kann nur betrie-
Pommes. Das war viel einfacher, die
Highlander mit gewaltigen Hörnern.
ben werden, wenn eine ganze Familie
Hähnchen vor allem lockten die Gäste
Auch sie landen allesamt in der Küche.
mit anpackt. Noch deutlicher: Was den
von weither. Sohn Stefan hat die Hähn-
Wenn es an Nachschub mangelt, kauft
Gast begeistert, belastet die Wirtsleute
chen oder die Bratkartoffeln immer
der Koch PrimaRind aus der Region.
bis an die persönlichen Grenzen. Da
noch im Angebot, sein Ehrgeiz aber ist
Und selbst die Fische wachsen im eige-
taucht schon mal ein Zweifel am
viel größer. Für meine kleine Geburts-
nen Weiher heran, der Senior holt die
Traumjob auf…
tagsfeier hat er mir nicht nur den
Lachsforellen frisch, denn an Lieb-
Kommt dazu, dass der Gast ein unbe-
Wunsch nach einem perfekten Schmor-
habern mangelt es auch da nicht. Sohn
rechenbares Wesen ist: „Mal ist jeder
braten vom Rind erfüllt, sondern auch
Stefan schmunzelt: „Oft weiß ich, wer
Tisch besetzt, mal sitzen wir fast alleine da.“ Immerhin ist manchmal der Grund
einen Fischgang vom Allerfeinsten. Ein
draußen sitzt, wenn die Bestellung in
Traum, aber halt auch ein Gratwandel
die Küche kommt…“.
klar: Wenn im nahen Bauernhaus-
für einen Gasthof auf dem Land – Bad
LandZunge pur: Stefan Krattenmacher
museum Wolfegg eine große Veranstal-
Waldsee ist als nächste Stadt doch
macht, was wir so gerne beschwören. Er
tung angesagt ist, dann mangelt es an
verarbeitet praktisch das ganze Tier –
Gästen. Dafür hat die Rose einen Vor-
schon ziemlich entfernt. Jagd
ob Reh, Wildschwein oder Rind. Ideal
teil, seit die Navis den Autofahrern aus
schmeckt den Gästen jedenfalls bis
für den Genießer, der die Abwechslung
dem Kreis Biberach „den kürzesten Weg
heute bestens: 24 Rehe haben Vater
schätzt und stets neue Leckerbissen
ins Allgäu“ weisen. Und von denen
und Sohn 2010 erlegt, der Vater hat sie
kriegt, für den Koch aber eine große
halten deutlich mehr, seit die Rose vor
selbst zerlegt, der Sohn selbst gekocht,
Herausforderung. Ständig will die Karte
etlichen Jahren einen schmucken Pa-
Das
Wild
aus
der
eigenen
die Frauen des Hauses den Gästen ser-
umgeschrieben sein, alles will vorbe-
villon neben den alten Gasthof gestellt
viert. Wenn das Wild im Wald sich mal
reitet sein, eine solch vorbildliche
hat. So hat der Gast die Wahl zwischen
scheu stellt, steht das Damwild im Ge-
Küche ist nicht nur LandZunge pur son-
der bäuerlichen Stube und dem moder-
hege neben dem Gasthof parat. Und
dern eben auch Arbeit pur. Die mit vier
nen Anbau. So hat der Gasthof deutlich mehr Plätze und kann mehrere Gruppen zugleich bewirten. Fehlt noch ein Standbein: Die Kegelbahn. Seit 48 Jahren lockt sie die Kegelfreunde bis von Ravensburg hierher in den Haistergau, bis heute mangelt es auch nicht am Nachwuchs für dieses Hobby. So zählt die Kegelbahn auch für die Zukunft zum Konzept dieser Dorfwirtschaft. Und ich bin mir nach diesen Stunden am Kachelofen mit der Familie Krattenmacher einig: „Eine Dorfwirtschaft betreiben, ist das Schwierigsten von allem.“ Wenn dann noch eine so vielseitige Landwirtschaft dazu kommt, können wir nur staunen und hoffen, dass solche Mustergasthöfe noch lange blühen mögen…
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Das große Menü:Eine wilde Affäre 30
in sechs G채ngen 31
Das Menü
felspitz Hirsch-Ta Sülze vom t und Lauch rau mit Blauk -Kompott er-Birnen d n del an Holu mmelknö inpilz-Se te S it m h vom Re Beuscherl käse ltem Berg kel“ mit a ic sam tw u e ra „K arzem Se ersoß mit schw Preiselbe ln e d u fn an Zimtp hu irsing, Sc Rahm-W er nem Pfeff e mit grü er Reh u le ä e g -G ll n A e vom enbutt Kotelette e an Hag ohl obst Krust lasierten Rosenk rr ö D it m g d n u pätzle Maroni-S r Sabayon ernöl tt an Suse o p m o Kürbisk -K leeis und Trauben il n a -V e g Zun mit Land sto iskern Pe mit Kürb n e n li ra se-P Ziegenkä
Alles vom edlen Wild
Sülze vom Hirsch
Das Fleisch mit den Knochen, den Pfef-
500 g Tafelspitz vom Hirsch, 8 Blatt Gelatine, 20 g Salz, 6 Pfefferkörner schwarz, 2 Lorbeerblätter, 4 EL Weiss-Gold-Essig, 11/2 Liter Rinderbrühe, 10 Knochen vom Hirsch, Wurzelgemüse: Karotten, Lauch, Sellerie, Petersilienwurzel 1 kleine Zwiebel, 1 Wacholderbeere, 1 Knoblauchzehe, 1 Blaukraut, 1 Lauch
beere, Zwiebel, Knoblauch und dem
ferkörnern, Lorbeerblatt, WacholderDas schönste Fest ist die Erinnerung: Aufgewachsen mitten im Wald der Adelegg, verwöhnte meine Mutter ihre große Familie sonntags gerne mit einem Braten vom Reh. Eine Rehkeule oder ein Schlegel, zuvor tagelang eingelegt, bei dieser Erinnerung beschleicht mich noch heute sogleich ein Gefühl von Feiertag. Die selbst gemachten Spätzle dazu, die köstliche Sauce – einfach ein göttliches Gericht… Das Fleisch bekam meine Mutter meist vom Dorfjäger, manchmal aber auch höchst heimlich von einem recht fleißigen Wilderer – das aber ist eine andere Geschichte, die ich in meinem Buch über die Adelegg dezent beschrieben habe… Bei so viel Emotion sollte auch unser Wild-Menü im Bild und in jedem Rezept Feiertagsstimmung verbreiten. Ich denke, dies ist auf diesen Seiten ganz gut gelungen. Guten Appetit! Rudi Holzberger
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Wurzelgemüse weich kochen. Das Fleisch heraus nehmen und erkalten lassen, die Brühe durch ein Sieb gießen und nun mit den restlichen gemahlenen Gewürzen kurz aufkochen lassen. Dann rasch etwas abkühlen lassen auf 70° C. Blaukraut und Lauch in feine Würfel schneiden, dann kurz ankochen
Holunder-Birnen-Kompott
Beuscherl vom Reh
500 g Holunderbeeren, 400 g Birnen, 1 große Zwiebel, 70 g Rosinen, 150 g Zucker (braun), 15 cl Birnen Essig, 1 TL Senfkörner, 3 Gewürznelken, 2 Lorbeerblätter, Piment, Salz
400 g frische Lunge vom Reh 400 g frisches Herz vom Reh Salz, 2 Karotten, 1 Petersilienwurzel, 1 Sellerieknolle, 1 Zwiebel, 4 Pimentkörner, 1 Lorbeerblatt, 4 Wacholderbeeren, 8 weiße Pfefferkörner
Holunder abzupfen, Birnen klein wür-
Für die Sauce: 60 g Butterschmalz, 50 g Mehl, 1/8 l Brühe, 200 g Saure Sahne, 2 EL Balsam-Apfelessig Star (VomFass), 80 g Speck, 40 g Essiggurken
und im Eiswasser abschrecken. Das Fleisch in kleine Würfel schneiden. Nun die Gelatine entsprechend der Vorgabe anwenden. Das geschnittene Fleisch mit den Gemüsewürfeln abwechselnd in eine passende Form oder Schüssel legen, die Brühe mit der Gelatine drüber gießen und im Kühlschrank erstarren lassen.
feln, Zwiebel würfeln, Rosinen waIch serviere zu dieser Sülze gerne einen
schen.
herbstlichen
Alle Zutaten in einen Topf geben und
Salat
mit
Quitten-
Vinaigrette und ein Kompott aus
bei geringer Hitze mindestens 1 Stunde
Holunderbeeren und Williamsbirne.
zu einer marmeladenähnlichen Konsistenz kochen. Dabei öfter umrühren. Kochend heiß in Gläser füllen und ver-
Lunge und Herz gut waschen und in
schließen. Dieses Kompott lässt sich
Salzwasser mit dem klein geschnitte-
lange aufbewahren und passt nicht nur
nen Wurzelgemüse, der Zwiebel und
gut zu unserer Sülze.
dem Gewürz weich kochen. Die gekoch-
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ten Innereien abkühlen lassen und in
Krautwickel vom Wild
Bergkäse darunter mischen und kleine
1 kg Wild-Hackfleisch, 2 altbackene Semmeln, 2 Eier, 3 Knoblauchzehen, 40 g Tomatenmark, 2 Zwiebeln, 1 EL Senf, Salz und Pfeffer, 1 Weißkraut, Paprikapulver, 1/8 l Bodensee Weißwein, Zimt, 50 g Preiselbeeren, 1 Schweinenetz, 100 g alter Bergkäse, 1/4 l Bratensoße
Weißkohlblättern und dann mit dem
Kugeln formen. Erst mit den großen
feine Streifen schneiden. Butterschmalz im Topf auslassen, Mehl zugeben, umrühren und eine dunkle Einbrenne zubereiten. Mit der Brühe aufgießen und dabei ständig rühren und köcheln, bis eine dicke Soße entsteht, danach die saure Sahne einrühren und dann die
erfeste Form geben. Den restlichen Kohl klein schneiden und mit Zwiebel und Tomatenmark in dem Fett anschmoren. Mit etwas Wasser ablöschen und die
zerkleinerte Lunge und das Herz unter-
Bratensauce ebenfalls angießen. Nun
heben, mit Salz und Balsam-Essig wür-
mit Salz und Pfeffer abschmecken und
zen, nochmals unter ständigem Rühren
Mit einem scharfen Messer den Strunk
aufkochen lassen. Das fertige Beuscherl
raus schneiden und die Kohlblätter vor-
über die Kohlrouladen gießen. Für etwa
sichtig ablösen. Dann 10 Minuten in
1–1,5 Stunden bei 200 Grad in den Back-
Essiggurkenstreifen bestreuen und am
Salzwasser kochen und in Eiswasser ab-
ofen. Zum Schluss die Soße mit Zimt
besten mit Steinpilz-Semmelknödel
schrecken.
abschmecken und Preiselbeeren dazu
servieren.
Das Wildhackfleisch
mit
feingeschnittenem
Speck
und
mit den einge-
weichten Semmeln, Ei, Knoblauch,
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Schweinenetz umwickeln. In der Pfanne anbraten und in eine feu-
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geben. Dazu serviere ich gerne Rahmwirsing
Senf, Zwiebel, Salz, Pfeffer und Paprika
und in unserem Fall Schupfnudeln mit
mischen. Nun den klein geschnittenen
schwarzem Sesam.
Kotelette vom Allgäuer Reh 8 Rehkotelette, Salz, Pfeffer aus der Mühle, 2 EL Gewürz-Dattel-Essig (VomFass), 125 g Butter, 200 g Toastbrot, 100 g Bodensee-Dörrobst, etwas Butterschmalz, 40 g Butter, 4 EL Hagebutten-Gelee, 1 TL Pfefferkörner grün, 1/4 l Rotwein, 4 Schalotten
Die Butter schaumig rühren, von dem
butten-Gelee dazu geben und reduzie-
Toastbrot die Kruste schneiden und das
ren lassen, mit Salz abschmecken und
Innere in feine Würfel schneiden. Nun
danach die Pfefferkörner dazu geben.
das Obst fein würfeln und alles zusam-
Die gewürzten Kotelette in Butter-
men mischen. In einer Alufolie eine
schmalz von beiden Seiten anbraten
Rolle formen und im Kühlschrank er-
auf ein Blech legen und jeweils mit
starren lassen.
einer Scheibe der Buttermischung bele-
Nun die Rehkotelette würzen, mit einer
gen und bei Oberhitze überbacken. Die
Spritze den Dattel-Essig jeweils in die
Kotelette mit der Sauce anrichten und
Kotelette injizieren.
servieren.
Die Schalotten fein würfeln, in einem
Zu
Topf mit Butter anschwitzen und mit
Maroni-Spätzle und glasierte Rosen-
Rotwein ablöschen. Nun das Hage-
kohlblätter.
diesem
Gericht
empfehle
ich
eine W n e t s e b ü n e e i D M e d l i w s a d fü r
erbst von er Weißh d n u rg u pätb in Rosé: S h-Sülze e nn Zur Hirsc ro b ser-Kress enhorn Steinhau nz-Nonn in von La rt e b a C von Bioscherl ein italhalde p S Zum Beu r e u a e Lind leitet ein ickel beg tw u ra K Die au aug-Lind nnenhorn Winzer H stein-No rn o H r te e P Mitos von Cabernet- om Reh Der edle v Kotelett m Dessert auser zu h passt zum in te S n ing vo rger Riesl on ürttembe W r e Laurent v in e F em Saint in e h c a rlangt n nkäse ve Der Ziege in ste Peter Horn
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Trauben-Kompott an Suser Sabayon mit LandZunge-Vanilleeis und Kürbiskernöl 1 Vollei, 1 Eigelb, 60 g Zucker, 1/8 l Suser, 20 g Zucker, 100 g weiße Trauben, 100 g blaue Trauben, Vanilleeis, Kürbiskernöl, Chilifäden
Die Käsepralinen auf einem Teller anrichten, mit Tomatenwürfeln, den
250 g Ziegenkäse, 200 g Quark 1/4 l Sahne, Salz, Pfeffer aus der Mühle, 100 g schwarze Oliven, grüne Oliven, 2 Tomaten, Kürbiskern-Pesto, Pinienkerne, Basilikumblätter
Pinienkernen und dem Pesto ausdekorieren. Zum Schluss feine Chilifäden darüber streuen, das Basilikumblatt anlegen und servieren.
Den Ziegenkäse fein reiben, mit dem
Rezepte: Ralf Hörger
Quark und der Sahne verrühren und
Fotos: Markus Leser
kalt stellen. Die Oliven in feine Würfel
Das schöne Geschirr:
Den Zucker karamellisieren lassen und
schneiden. Die Tomaten halbieren, das
F.X. Hermann aus Immenstadt
mit dem Suser ablöschen, nun kurz die
Kerngehäuse entfernen und in kleine
Fleisch: Metzgerei Schmieger
Trauben darin dünsten.
Würfel schneiden. Aus der Käsemasse
Musik: Der Watzmann ruft…
Das Eigelb und das Vollei mit dem Zu-
kleine Kugeln formen und jeweils in
cker und Suser in einer Schüssel über
den schwarzen und grünen Oliven-
Gekocht haben Ralf Hörger und
Wasserdampf warm aufschlagen.
würfeln wälzen.
Fabian Lappich im KochFest Lindau
Die Trauben auf einem Teller in der Mitte anrichten und mit Sabayon begießen. In die Mitte nun eine Kugel Vanilleeis setzen und leicht mit Kürbiskernöl beträufeln. Mit Chilifäden ausdekorieren und servieren.
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Pralinen vom Allgäuer Ziegenkäse
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Reh und Hirsch, Wildschwein und Hase: LandZunge-Wirte sorgen für den feinen Geschmack
Hier wird Wild gekocht! Feine Gerichte vom Wild zieren jede Küche. Etliche LandZunge-Wirte sind
Missen: Brauereigasthof Schäffler „Bei uns hat Wild fast immer Saison und kommt zu 98 Prozent aus den um-
zugleich Jäger und versorgen sich so
liegenden Jagdrevieren.“
selbst mit dem edlen Fleisch. Andere
Maierhöfen: Naturlandhaus Krone
werden von befreundeten Jägern aus
„Im Herbst und Winter kochen wir viel Wild vom Hauchenberg bei Weitnau
der Nähe versorgt. Diese Gasthöfe und viele andere laden Sie ein zur Wildpartie.
oder von unseren Jägern Fischer und Fiederer aus Maierhöfen.“ Lindenberg: Löwen und Lindenberger Hof
Fellheim: Landgasthof Adler
Vater und Sohn Grunert bieten das
„Unsere Wildwochen im Herbst sind
ganze Jahr Wild von heimischen Jägern
sehr beliebt. Das Wildpret kommt vor
wie Karl Keßler aus Heimenkirch. „Die
allem aus der Region“
Hirsche kommen vom Hochgrat. Natürlich zerlegen wir unser Wild selbst“.
Oberstdorf: Riegers Restaurant „Unser Wild kommt aus dem Kleinen Walsertal“
Berg: Haus Hubertus „Bei uns geben sich die Jäger die Klinke in die Hand. Wir haben ein eigenes
Akams: Lustiger Hirsch
Damwildgehege von 5 ha Größe, jedes
„Der Name Hirsch ist uns Programm.
Jahr verwerten wir rund 30 Stück Dam-
Auf der Karte steht auch ein Scharfer
wild und etwa 70 Rehe aus eigener Jagd.
Hirsch: Medaillons vom Hirschrücken
Alle Tiere schlachten und zerlegen wir
in geschrotetem Pfefferkleid…“. Wir bie-
selbst.“ Jäger und Wirt Paul Köberle
ten fast das ganze Jahr Wild von Jägern aus der Region. Wenn wir kein heimi-
Vogt: Gasthof Paradies
sches Wild bekommen, gibt es auch
„Unser Wild stammt seit Jahrzehnten
kein Wild-Gericht. Wir werden von
aus der fürstlichen Jagd in Wolfegg. Die
gleich acht Jägern versorgt – von Helga
Pilze dazu sammeln wir selbst im Alt-
Rimpp aus Betzigau bis zu Matthias
dorfer Wald. Unser Osso buco von der
„Wild hat bei uns eine lange Tradition.
Högerle in Oberstdorf.“
Rehkeule ist bei den Gästen begehrt.“
Sehr beliebt sind unsere Wild-Maul-
Wolfegg: Gasthof Post
taschen.“ Lindau: Strandhaus „Wir jagen nicht. Aber wir bieten ein Barbecue vom Wild und einen speziellen Kurs dafür. Auch Wild schmeckt vom Grill noch besser…“
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Die LandZunge-Region
Unsere Partner sind unsere Stärke
Bayerisches Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten
Die Aktion LandZunge wird von PLENUM Allgäu-Oberschwaben sowie von der Europäischen Union (EAGFL) und dem Freistaat Bayern im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative LEADER+ gefördert
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Steckbriefe… Überblick für Genießer 80 Eine Gemeinschaft der besten Landgasthöfe Die Landgasthöfe locken quer durch Allgäu-Oberschwaben. Rund 80 haben sich inzwischen zur Aktion LandZunge bekannt – sie setzen auf mehr regionale Produkte in ihren Küchen, sie kochen nach alten und sie kreieren neue Rezepte. Wo Sie LandZunge drauf schreiben, da ist dann auch LandZunge drin. Bei LandZunge Plus! kriegen Sie ausschließlich Rindfleisch und vieles andere aus der Region. Wer mit der LandZunge isst, schmeckt die Region – und hilft der Region! Gehen Sie mit uns auf Tour, futtern Sie sich quer durch die Region. Oberstaufen Hotel Alpenkönig 87534 Oberstaufen 08386 9345-0, Familie Bentele www.hotel-alpenkoenig.de Vor den Bergen königlich logieren … C5 Wo das wilde Westallgäu so richtig loslegt, der Bodensee aber noch nahe ist, da wartet zwischen Lindau und Oberstaufen diese originelle Dorfwirtschaft mit Biergarten, seit über 100 Jahren in Familienbesitz. Wirt Erich ist ein echter Allgäuer und Biobauer aus Berufung. Das Rindfleisch vom eigenen Hof ziert natürlich die Speisekarte, was die Gäste nicht wegputzen, kommt ins Markenprogramm VonHier der Fa. Feneberg.
14
Niederstaufen Gasthof Löwen 88138 Niederstaufen 08388 228 Erich Kurzeman Vom Hof direkt zum Gast
Mo-Mi und Fr 17 – 24 Uhr, So ganztägig
3
Hagspiel Landhotel-Gasthof Ellerhof 88175 Scheidegg 08387 99160, Hermine Eller www.landhotel-ellerhof.de Essen wie zu Großmutters Zeiten
64
Lindenberg Gasthaus zum Löwen 88161 Lindenberg 08381 81849, Christian Grunert www.loewe-lindenberg.de Mit einem Ambiente zum Wohlfühlen
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… C5 Tradition wird im idyllisch gelegen Ellerhof in Hagspiel großgeschrieben: So löffeln die Gäste den Brennter gemeinsam aus einer Pfanne – ganz wie zu Großmutters Zeiten. Das nahrhafte Gericht aus Hafermusmehl ist ein Allgäuer Schmankerl von vielen auf der Karte von Hermine Eller. Über die Grenzen des Westallgäus hinaus bekannt ist die gesellige Wirtin auch für ihre hausgemachten Kuchen. Zum Wandern und Langlaufen ist die Voralpenlandschaft rund um den Ellerhof ein Traum. Mi, Do, So und Feiertag 11.30 – 14 Uhr und 17.30 – 21 Uhr • Fr, Sa 14 – 23 Uhr … D5 Heimelig-rustikal ist der Löwen in Lindenberg. Die umfangreiche Speisekarte bietet allerhand Leckeres und lässt das Herz des Genießers höher schlagen: Bayrische Schmankerl und Allgäuer Köstlichkeiten, von regionalen Jägern erlegte Wildspezialitäten, Leichtes aus der vegetarischen Kräuterküche bis hin zum hausgebackenen Bauernbrot. Besuchen Sie eines der schönsten historischen Gasthäuser im Landkreis Lindau – das Traditionsgasthaus der Meckatzer Löwenbräu. Di – So 9.30 – 23 Uhr
2
Scheidegg Gasthaus zum Hirschen 88175 Scheidegg 08381 2119, Markus Stöckeler www.gasthaus-zumhirschen.de Dem Himmel ein Stück näher
4
Lindenberg Lindenberger Hof 88161 Lindenberg 08381 3040, Herbert Grunert www.hotel-lindenberger-hof.de Frisch aus dem Hut gezaubert
7
Weiler Gasthaus zur Traube 88171 Weiler 08387 99120, Ernst Rohner www.traube-weiler.de Bodenseefisch und Schweizer Rösti
… D5 Das Hotel Alpenkönig hat sich mit Leib und Seele dem Wohl der Gäste verschrieben. Unser 4-Sterne-Hotel wird familiär geführt, unsere Küche verwendet ausschließlich Produkte aus der Region. Wir stehen für kulinarische Gaumenfreuden voller Liebe auf den Teller gebracht. Unser neuer Seminarraum bietet den idealen Rahmen für Feiern bis zu 18 Personen, die Allgäuer Bauernstube bietet Platz für 12 Personen. Unser Küchenchef berät Sie bei der Auswahl des Menüs. Dienstag und Mittwoch Ruhetag … C5 Höher geht es kaum im Allgäu: Scheidegg thront hoch über dem Westallgäu und dem nahen Bodensee.Der Blick schweift weit über die faszinierende Landschaft – bald schon meldet sich der Appetit. Dann ist der Hirschen in Scheidegg die beste Wahl: Das Haus malerisch geschindelt, innen behaglich und komfortabel. Die Küche ist original regional, aber stets mit Pfiff garniert. Kein Wunder, dass sich auch viele Radsportler hier vom Bergtraining erholen. Mo – Fr 10 – 24 Uhr Sa/So 10 – 14 und ab 17 Uhr Di 10 – 14 Uhr … D5 Mitten in der kleinen alten Hutstadt hält die Familie Grunert Hof und begeistert mit einer feinen saisonalen Küche. Der Chef kombiniert seine internationale Erfahrung mit Allgäuer Rezepten. Mit Wildkräutern zaubert er manch ungewöhnlichen Ge-schmack aus dem Hut. Und kommt auch nicht aus der Ruhe, wenn sich bei einer Feier 120 Leute im Haus drängen. Diese Küche passt zum Ruf von Lindenberg als einstigem „KleinParis“ der Hutmode. Ein Abstecher ins Hutmuseum lohnt auch. Fr – Mi 8 – 22.30 Uhr … D5 In prachtvollem Weiß strahlt die Traube in Weiler, eine Gaststätte mit 200-jähriger Tradition. Neben Pfarrkirche und Heimatmuseum gelegen, fügt sie sich malerisch ins Ortsbild des geschichtsträchtigen Westallgäuer Dorfs. Frisch, regional und saisonorientiert kocht Ernst Rohner – und mit dem gewissen „Schweizer Touch“: Beim Küchenmeister aus St. Gallen kommen neben Bodenseefisch und Allgäuer Apfelspätzle auch Schweizer Röstispezialitäten auf den Tisch. Di–Sa 11–14 Uhr und 17–23 Uhr So 10–14 Uhr
www.landzunge.info
5
Steibis Staufner Haus 87534 Oberstaufen-Steibis 08386-8255, Ulli und Christoph Erd www.staufner-haus.de Höher geht es nicht hinaus
8
Stiefenhofen Landgasthof Rössle 88167 Stiefenhofen 08383 92090, Axel Kulmus www.roessle.net Schlemmen beim Kräuterwirt
10
Eglofs Hofwirtschaft Ellgass Zum Löwen 88260 Argenbühl-Eglofs 07566 1578, Josef Ellgass www.hofwirtschaft-ellgass.de Wo der Wirt noch Bauer ist
25
Maierhöfen Gasthof Pension Sontheim 88167 Maierhöfen 08383 202, Familie Sontheim www.gasthof-pension-sontheim.de Bäuerlich im besten Sinne
… D6 Eine echte Berghütte und ein angenehmer Gasthof: Mit dem Staufner Haus am Hochgrat erobert die LandZunge den ersten Allgäuer Gipfel. Mit der Bahn leicht zu erreichen, echte Genießer aber wandern hoch. Dann ist der herrliche Rundblick noch schöner, schmeckt die regionale Küche von Ulli und Christoph Erd noch besser. Auch Gruppen und größere Feste bringt das alpine Duo nicht aus der Ruhe. Also: Auf die Alpe, fertig, los … täglich von 01.05. bis 25.10., Do – So von 26.12. bis Ostermontag … D5 Im Westallgäuer „Kräuterdorf Stiefenhofen“ dreht sich alles um die Welt der Heilkräuter. Auch im Rössle: „Kräuterwirt“ Axel Kulmus verfeinert seine allgäuerischschwäbische Küche mit Garten- und Wildkräutern aus seinem großen Kräuterlehrgarten. Und in seinem Holzofen backt er sein knusprig-frisches Kräuterbrot. Im „Grenzer Stüble“ weht der Hauch der Geschichte: Vor 200 Jahren lief die deutschösterreichische Grenze mitten durchs Gasthaus. Mo, Di und Do 9 – 14 und 17 – 24 Uhr, Fr – So 9 – 24 Uhr … D5 Im „Dorf der freien Leut“ steht auch die Hofwirtschaft von Familie Ellgass. Der Wirt ist zugleich noch Bauer, das Kochen hat er sich selbst beigebracht. Auf der Karte stehen auch viele Gerichte vom eigenen Rindfleisch – früher vom Allgäuer Braunvieh, heute von Pinzgauern. Die Hofwirtschaft hat treue Kunden, die das Zwiebelfleisch oder den Rostbraten schätzen und hier neben Bieren der Region auch seit Jahrzehnten ein Andechser genießen können … November bis März Di, Mi, Do Ruhetage April bis Oktober Di Ruhetag … D5 Der Familiengasthof verrät die bäuerliche Vergangenheit auf den ersten Blick. Die Zimmer sind modern, der Blick vom Biergarten schweift zu Iberg und Kugel, auch die Küche ist bäuerlich im besten Sinne, mit Brotzeit und deftigen Allgäuer Spezialitäten. Das Wild vom eigenen Gehege wird auf dem Hof selbst verarbeitet. Maierhöfen. Das kleine malerische Dorf nahe der Landesgrenze bietet jetzt einen zweiten LandZunge-Betrieb: Gasthof und Pension Sontheim. Da muss der Gast nicht lange schweifen, sondern kann im Dorf bleiben.
12
Steibis Alpengasthof Hörmoos 87534 Oberstaufen 08386 8129, Klaus Schneider www.hoermoos.de Wo Berg und Kräuter rufen
11
Eglofs Gasthof zur Rose 88260 Argenbühl-Eglofs 07566 336, Karl-Ekkehard Kresser www.gasthof-zur-rose.info Der schönste Fleck im ganzen Allgäu
9
Maierhöfen Natur-Landhaus Krone 88167 Maierhöfen 08383 254, Frank Übelhör www.naturlandhaus-krone.de Für Käsekenner und sportliche Urlauber
71
Untervorholz Ochs am Berg 88260 Argenbühl-Eglofs 07566 91180, Familie Kimpfler www.ochs-am-berg.de Wo die Gäste selber grillen dürfen
… D6 Der Berggasthof liegt wunderschön auf 1.300 Metern Höhe. Im Sommer locken gute Küche, deftige Brotzeiten, Kaffee und Kuchen auf der Sonnenterrasse am Bergsee, während die Kinder am Spielplatz die Ziegen und Schafe füttern können. Außerdem lädt der Kräutergarten mit Allgäus höchster Enzianbrennerei ein. Im Winter schlägt das Sportlerherz bei gewalzten Wanderwegen und 4-spuriger Langlaufloipe höher. Wanderwege und Alpenflora erfreuen alle. Mi – Mo 8 – 18 Uhr … D5 Eglofs ist das schönste Dorf im württembergischen Allgäu und die Rose einer der bekanntesten Dorfgasthöfe. Mit großzügigen Gästezimmern, vorzüglicher Küche – mal regional, mal international. Auf dem Dorfplatz immer wieder Konzerte, im Winter wunderbare Loipen, dazu ein urwüchsiger Garten, eine Spielwiese für die Kinder und der schönste Alpenblick. Wer Eglofs besucht, der schmeckt sogleich das Allgäu … Di–So 9–24 Uhr
… D5 So soll ein Landgasthof aussehen: Renoviert mit Gefühl für die Tradition. Mit einer Original Südtiroler Holzstube, mit Terrasse und Biergarten und direkt neben der Kirche im Allgäuer Feriendorf Maierhöfen. Mit jungen Wirtsleuten, die nach Lehr- und Wanderjahren in aller Welt jetzt in der Heimat die regionale Küche leben. Von Bodenseefelchen über Käseschmankerl bis zu den einmaligen „Schlutzkrapfen“. Das Hotel ist gerade erweitert worden und der Wirt zum Beispiel mit zwei Diamanten vom Feinschmecker ausgezeichnet worden. Mo, Di, Do – Sa ab 14 , So ab 10 Uhr … D5 Der Ochs am Berg: Hinter dem originellen Namen steckt ein ganz besonderes Konzept. Landwirt und Zimmermann Rupert Kimpfler lässt seine Ochsen rund um den Hof weiden, seine Gäste dürfen das Fleisch an mehreren Grillplätzen selber zubereiten – und die Kinder im Spielparadies toben. Eine Grillhütte taugt für größere Gruppen. Wer die Arbeit scheut, wird aber auch von den Wirtsleuten verwöhnt. Natürlich können die Gäste auf dem Hof einkaufen – auch das preisgekrönte Ochsenrauchfleisch. Mo, Mi – Fr 17 – 22, Sa 14 – 22, So 10 – 22 Uhr
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Steckbriefe… Überblick für Genießer 16
Kimratshofen Gasthof zum Fässle 87452 Kimratshofen 08373 8728, Familie Böswald www.gasthof-faessle.de Ein Muster von einem Dorfgasthof
19
Haldenwang Ritters Höhenblick 87490 Haldenwang 08374 930840, Loni und Heinz Ritter www.ritters-hoehenblick.de Das kleine Hotel mit dem großen Herzen
… F4 Haldenwang. Nahe bei Kempten und doch beschaulich abseits – mit toller Sicht übers Oberallgäu. Am schönsten wird der Blick von Ritters Höhenblick am Ortsrand. „Das kleine Hotel mit dem großen Herzen“ bietet beste regionale Küche – auch Georg Abele, der Chef der Kälber-EG Allgäu, kehrt hier gerne ein. Ausgezeichnet auch beim Wettbewerb „Bayerische Küche“. Ein Naturfreibad direkt hinterm Haus und die Tennisplätze direkt daneben bieten den Gästen sportliche Entspannung. Mo ab 16, Fr – So, Mi ab 11 Uhr … D5 Ein Geheimtipp war die originelle RadlerEinkehr zwischen Sibratshofen und Missen nicht lange. Sobald sich die Sonne hervor wagt, ist der Biergarten geöffnet und schon strömen die Gäste herbei. Karin Rupp und Tochter verwöhnen sie mit selbst gebackenen Kuchen und bester Brotzeit mitten auf dem lebendigen Bio-Hof, den Bauer Hubert aktiv betreibt. Hier lebt die Landlust gerne auf und alle kommen wieder…
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Sibratshofen Radlereinkehr 87480 Sibratshofen 08375 867 Karin Rupp Schöne Rast beim Bio-Bauern
Mo–Sa 13–22 Uhr Sonn- und Feiertage 11–22 Uhr
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Thalkirchdorf Hotel Traube 87534 Oberstaufen 08325 9200, Familie Mittermeier www.traube-thalkirchdorf.de Vom Hündle holt der Wirt sein Wild
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… E4 Kimratshofen ist ein Allgäuer Musterdorf zwischen Leutkirch und Kempten. Und mittendrin das Fässle, in den alten Zeiten ein Jägerhaus des Fürststifts, seit über 110 Jahren im Besitz der Familie Böswald und heute ein Muster von Dorfgasthof. Bertolt Brecht hat hier die Taufe eines Sohns gefeiert. Regionale Spezialitäten gibt es genug, samt Wild und Fisch, Kuchen und Eis. Auch für Kinder und Sportler ist das Fässle gerüstet – zahllose Wanderwege erschließen das reizvolle bäuerliche Hinterland. Di – So 9.30 – 01.00 Uhr
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… E5 Im Konstanzer Tal, zwischen Alpsee und Oberstaufen duckt sich Thalkirchdorf idyllisch in die Berge. Der Gasthof Traube mittendrin: Das denkmalgeschützte Fachwerkhaus hat 300 Jahre als Wirtshaus auf dem Buckel. Küchenchef Ludwig Mittermeier verwöhnt sie mit jungem Berglamm oder fangfrischen Forellen. Der besondere Tipp: das heimische Wild von den Hängen des „Hündle“, dem bekannten Skiberg. Und nach dem guten Stück noch ein Kaiserschmarrn. Mi – Mo 10 – 23.30 Uhr
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Kimratshofen Landgasthof Alte Post 87452 Kimratshofen 08373 8111, Ingo Kischel www.landgasthaus-alte-post.de Diese Post ist eine gute Adresse
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Wiggensbach Landhotel Goldenes Kreuz 87487 Wiggensbach 08370 8090, Richard Zeller www.hotel-goldenes-kreuz.de Wo auch der Landrat gerne isst
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Missen Brauerei & Gasthof Schäffler 87547 Missen 08320 92015, Ingo Burger www.schaeffler-braeu.de Und jedes Bier frisch vom Quell
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Akams Wirtshaus zum Lustigen Hirschen 87509 Immenstadt 08323 4915, Michael Ruepp www.lustiger-hirsch.de Hoch über dem Allgäu schmausen
… E4 Ein Blick auf den wuchtigen Bau verrät die Geschichte: Die alte Post war tatsächlich eine Poststation und verwandelte sich dann zum Gasthof mit einer zuletzt sehr wechselhaften Geschichte. Ganz neu hat Ingo Kischel die Alte Post übernommen. Er probt hier eine Küche für Feinschmecker und für die Einheimischen. Ganz konsequent setzt er auf die Produkte der Region. Die Neueröffnung ist ein Glück für das Dorf, so ist das geschichtsträchtige Haus gesichert und kann wieder aufblühen. Mo, Di, Fr, Sa 10.30 – 24, Do 15.30 – 24, So 10 – 24 Uhr … E4 Wiggensbach: Eines der schönsten Allgäuer Dörfer. Mit einem der schönsten deutschen Golfplätze. Mit einer Bilderbuchlandschaft rundum – Wälder, Berge, Seen. Ein kleines Paradies mit dem passenden Hotelgasthof: Auch der Landrat speist hier gerne, wie die Leute vom Dorf. Die Küche ist wie das Ambiente im 400 Jahre alten Gasthof: Edel und doch nicht steif. So gut wie alles kommt aus der Region, die Marmeladen sind so selbstgemacht wie die berühmten Krautkrapfen von Wirtin Annelies. Mo/Di ab 16.30 Uhr, Mi – Fr 9 – 14 und ab 16.30 Uhr, Sa/So 9 – 01 Uhr … E5 Fast 500 Jahre haben Brauereigasthof und Missen gemeinsam erlebt. Malerisch das Dorf in den Allgäuer Voralpen. Uralt, aber lebendiger denn je: Der Dorfgasthof mit Saal und viel Vereinsleben. Gasthof und Brauerei praktisch unter einem Dach. Eine regionale Küche mit Allgäuer Produkten. Die Spezialität: Ofenfrischer Krustenbraten in Dunkelbiersoße samt hausgebackenem Treberbrot. Der Hit aber: Der monatliche Sudabend im Gasthof – da kommt das Bier frisch aus der kleinsten Brauerei der Welt. Do – Di ab 10. Im Sommer jeden Tag … E5 Akams: Ein Bergdorf aus dem Allgäuer Bilderbuch. Hoch über Immenstadt, in den Bergstätten. Der Blick allein ist jeden Ausflug wert, kaum weniger das Ambiente im lustigen Hirschen. Michael Ruepp probt zudem in seinem Heimatdorf kulinarische Höhenflüge. Das Fleisch kommt vom eigenen Bauernhof auf den Teller. Im Hofladen im Wirtshaus kann sich der Gast gleich noch eindecken. Oder bald wieder kommen. Denn mehr LandZunge geht fast nicht mehr … Mi – Mo ab 9 uhr
www.landzunge.info
1
Balderschwang Balance Resort Ifenblick 87538 Balderschwang 08328 92470, Sonja und Bernd Meyer www.balance-resort.de In Deutschlands tiefstem Süden
18
Bad Hindelang Romantikhotel Sonne 87541 Bad Hindelang 08324 8970, Familie Schneider www.sonne-hindelang.de Wo die Sonne auch im Innern strahlt
6
Oy-Mittelberg Gasthof-Pension Rose 87466 Oy-Mittelberg 08366 9820-0, Familie Endres www.rose-allgaeu.de Wohlfühlen im Heu
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Pfronten Braugasthof Falkenstein 87459 Pfronten-Ried 08363 960658, Sepp Hensel www.braugasthof-falkenstein.de Ein Augenschmaus in jeder Hinsicht
… E6 Ein Allgäuer Vorposten im Bregenzer Wald. Balderschwang. Einmalige Landschaft und ideal gelegen das Balance Resort Ifenblick mittendrin. Der gesunden Küche mit regionalen Produkten verschrieben – das Fleisch stammt direkt aus dem Ort. Traditionelle Rezepte werden in der offenen Küche modern interpretiert, ohne Aromastoffe, auch höchst empfindliche Menschen und Mägen erleben hier großen Genuss.
Mo – Sa 18 – 20.30, So Brunch 10 – 14.30 Jeden So LandZunge-Menü ab 18 Uhr … F6 Die Sonne wärmt des Menschen Seele: Das Wellness-Angebot des südlichsten Romantikhotels Deutschlands entspannt mit Sonnengarten, Blockhaussauna oder Kräuterdampfbad. Ein sonniges Gemüt stellt sich auch beim Spaziergang im Hindelanger Tal ein oder auf der Winterrodelbahn. Und erst recht wird der Gast im Restaurant „Chesa Schneider“ der Sonne verwöhnt: Mit Schweizer und Allgäuer Spezialitäten. Kurz: Ein Tag in der 400 Jahre alten Sonne ist halt „ebbas bsünders“. Täglich 12 – 14 und 18.30 – 21.30 Uhr … F5 Lassen Sie den Blick schweifen und tauchen Sie ein in die faszinierende Welt von Seen und Gebirgsketten. Egal ob Sie aktiv sein oder einfach nur die Seele baumeln lassen wollen, das Gasthaus Rose lädt Sie zum Verwöhnen ein. Familienfreundlich, mit Allgäuer Spezialitäten auf der Speisekarte sowie einem herrlichen Panorama erleben Sie das Allgäu pur. Unverwechselbar und unbedingt einen Besuch wert! Di – Mi 8 – 14 und ab 16.30, Do – So ab 8 Uhr … G5 Mitten in Pfronten und direkt neben dem Bahnhof treffen sich Einheimische, Ausflügler und weitgereiste Touristen im Falkenstein. Friedlich genießen sie gemeinsam das rustikale Ambiente, das Bier aus dem eigenen Haus, die Allgäuer Küche, flotte junge Damen – das ganze Haus ein Augenschmaus. Ein starker Tipp sind die Starkbierproben samt Spanferkel – da reisen die Kenner lieber gleich mit dem Zug an. Und die Kässpatzen machen jeden zum Allgäuer … täglich geöffnet
74
Oberstdorf Riegers Restaurant 87561 Oberstdorf 08322 3831, Familie Rieger www.riegers-restaurant.de Südländisches Flair im obersten Dorf
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Bad Oberdorf Hotel Alpengasthof Hirsch 87541 Bad Oberdorf 08324 308, Familie Wehn www.alpengasthof-hirsch.de Mit Katzegschroi in die Berge
81
Nesselwang Hotel Nesselwanger Hof 87484 Nesselwang 08361 924747, Christine Zeller www.nesselwangerhof.de Entspannen nach Allgäuer Methode
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Marktoberdorf Sailerbräu 87616 Marktoberdorf 08342 4203200, Oliver Leykamm www.sailerbraeu.com Wo Kontraste ein Genuss sind
… E6 Riegers Restaurant: Eine neue starke Adresse in Oberstdorf. Der erste LandZunge-Gasthof im obersten Allgäu punktet mit seinem Flair samt der Terrasse mit Glasdach. Eine mediterrane Atmosphäre in Holz und Stein definiert das Allgäu neu. So wie die Küche mit Lachs oder Waller frische Fische liebt. Gesottenes Rindfleisch im Wurzelsud begeistert, das Bier kommt aus Missen, der Wein vom Bodensee oder aus Südtirol. So macht die LandZunge auch in Oberstdorf bella figura. Di – So ab 17 Uhr … F6 Mitten in den Allgäuer Bergen wartet der Alpengasthof Hirsch. Die Gipfel des Allgäuer Höhenkamms sind nahe, der Heilbronner Weg lockt oder der Hindelanger Klettersteig. Vor oder nach der Tour sind die Allgäuer Schmankerl im Hirsch die beste Stärkung: Ein „Drimslar Toast“, „Katzegschroi“ und „Allgäuer Gschichta“ verraten den kreativen Küchenchef. Noch mehr Allgäuer Eigenheiten sind im Kutschenmuseum von Hinterstein zu bewundern. Sa – Mi 11.30 – 13.30 und 17.30 – 20.30, Fr ab 17.30 Uhr … F5 Nesselwang steht für Allgäu pur: Für malerische Seen und klare Bäche im Land vor den Bergen. Die Voralpen: Ideal für Wanderund Radtouren. Unser Tipp: Der Geh-ZeitenPfad zur Kapelle Maria Trost. Eine wahre Entspannung, die in unserem Vier-SterneHaus mit Wellness vom Feinsten noch schöner wird. Allgäu pur: Das gilt auch für unsere Küche. Mit Carpaccio vom Allgäuer Weiderind, mit Brot- oder Käsesuppe, mit Bachsaibling oder Lammrücken, mit Hirsch und Hähnchen oder Heuparfait! Mo – Sa 18 – 22, So und Feiertag 12 – 14 und 18 – 22 Uhr … G3 Hier treffen Welten aufeinander: Mitten in Marktoberdorf kombiniert ein findiger Koch das Gestern mit dem Heute, Allgäuer Tradition mit all den exotischen Eindrücken, die er auf Reisen um die Welt gesammelt hat. Oliver Leykamm schlägt Zabaglione nicht italienisch als Weinschaum-Creme auf, sondern mit Allgäuer Bier. Nur gibt es diese Köstlichkeit nicht immer, denn im Sailerbräu gilt: „Jeder Wechsel bringt weiter.“ Lassen Sie sich überraschen!
Täglich 11–22 durchgehend warme Küche
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Steckbriefe… Überblick für Genießer … F1 In der Ferne grüßen die Alpen, in Kirchheim wartet das Kreuz: Im schönen Fugger-Dorf verwöhnen Heinz und Magda Kusterer ihre Gäste „mit ehrlicher ländlicher Kost“. Besonders gepflegt wird die Kartoffel, Heinz Kusterer zählt zu den Kartoffelwirten im Unterallgäu. Die große Leidenschaft des gelernten Konditors und Confiseurs aber gilt der Praline – die macht er selbst nach alten Rezepten. Eine „Fugger-Praline“ nach dem Essen ist also Pflicht – vielleicht sitzt Frau Fugger ja am Nebentisch …
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Kirchheim Landgasthof Kreuz 87757 Kirchheim/Schwaben 08266 1738, Heinz Kusterer www.gasthof-kreuz.de Zum Dessert Fugger-Pralinen
Do – Di 7 – 19.30, Sommer 7 – 21 Uhr
15
Fellheim Landgasthof zum Adler 87748 Fellheim 08335 260, Fam. Schiefele www.landgasthof-zum-adler.de Der Meister bietet auch Kochkurse
30
Memmingen Gasthof Lindenbad 87700 Memmingen 08331 3278, Stefan Herb www.gasthof-lindenbad.de Ein Schwarzwälder setzt aufs Allgäu
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Illerbeuren Museumsgasthaus Gromerhof 87758 Illerbeuren 08394 594, Harald und Renate Müller www.gasthof-gromerhof.de Schmausen in der alten Bauernwelt
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… E2 Die Küche im Adler ist von renommierten Restaurantführern ausgezeichnet worden und so lohnt sich der Abstecher ins kleine Fellheim nördlich von Memmingen. Frisch und saisonal und stets mit schwäbischen Schmankerln bereichert. Abends dann ein anspruchsvolles Menü, begleitet vom passenden Wein. Keine Kunst, denn die Weinkarte versammelt gleich 60 edle Tropfen. Ein lauschiger Biergarten unter Kastanien, aber auch die Kochkurse locken in diesen Landgasthof im Unterallgäu. Di – Do ab 18 Uhr Fr – So 12 – 14 und ab 18 Uhr … E3 Das Haus an der Straße, der überdachte Biergarten am Bach, ein Haus mit viel Tradition: das Lindenbad. 100 Plätze im Restaurant, gut verteilt auf mehrere Zimmer – Stefan Herb will in seinem Haus den reinen Genuss bieten. Der Schwarzwälder aus dem Bilderbuch bezieht fast alle Produkte aus dem Allgäu – die Fische aus Heimertingen, das Geflügel aus Legau, Lamm aus Markt Wald und so weiter. Ein echter LandZunge-Koch … Di – Sa 10 – 14 und 17 – 23, So 10 – 14 Uhr … E3 Wer das besondere Ambiente sucht, ist in Illerbeuren bestens aufgehoben. Der Gromerhof zählt zum Ensemble des Bauernhofmuseums: Rundum alte Welt, der Gasthof selbst mit höchstem Stilgefühl renoviert. Wer hier sitzt, will am liebsten nie wieder los. Bis zu 500 Besucher stellen die Küche täglich auf die Probe und die besteht sie glänzend. Denn die regionalen Spezialitäten sind von bester LandZunge-Qualität. Mit seinen großen Räumen ist der ehemalige Bauernhof aber auch für Seminare und Tagungen bestens gerüstet. täglich geöffnet
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Sontheim Dampfsäg 87776 Sontheim 08336 226, Klaus Bilgram www.dampfsaeg.de Schmausen in der alten Säge
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Günz an der Günz Brauerei-Gasthof Laupheimer Günz 87784 Westerheim 08336 7663, Martin Laupheimer www.laupheimer.de Ein trutziges Haus mit großer Küche
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Memmingen Grünes Haus Restaurant & Bar 87700 Memmingen 08331 2008, Philipp Hebel www.grueneshaus.com Erfrischend anders!
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Legau Gasthof Kreuz 87764 Legau 08330 933833 Werner Göser Mit dem Baurelade unter einem Dach
… F3 Die alte Säge unweit von Memmingen verzaubert die Besucher mit hausgemachten Spezialitäten und mit ihrer einmaligen Architektur. Die bietet viel Platz für besondere Anlässe: Firmenfeiern, Ausstellungen, Hochzeiten, Feste aller Art. Ortrun und Klaus Bilgram haben hier wahrlich ein Allgäuer Biotop für den Genuss geschaffen. Ob in der Halle oder im Biergarten mit viel Platz für Kinder. Auch der Wochenmarkt lockt viele Freunde – Kino, Konzerte, Kabarett runden das Angebot ab. geöffnet bei Veranstaltungen … E2 Als „bestes Lokal in Schwaben“ wurde dieses gastronomische Vorbild beim Wettbewerb „Bayrische Küche“ ausgezeichnet. Heimische Produkte und beste Kochkunst garantieren höchsten Genuss. Unser Tipp: Die vom Chef kreierte „Unterallgäuer Leibspeis“ – ein Rinderwickel. Traditionelles ländliches Flair im Bräustüble, ein echter Biergarten neben der ehemaligen Brauerei und Top-Service lassen den Gast genießen und entspannen. Partyservice von hohem Niveau. täglich 10 – 01 Uhr … E3 Im Zentrum Memmingens befindet sich das Grünes Haus: Zeitloses Ambiente und moderne, leichte Küche mit internationalen, heimischen und vegetarischen Spezialitäten aus frischen Produkten. In der Bar im Keller warten zahlreiche Events mit LiveBands, Deejays und Kleinkunstvorführungen. Auf der Terrasse im Hinterhof können zudem im Sommer die kulinarischen Happen genossen werden. Di – Sa ab 18 Uhr und Fr/Sa ab 14 Uhr So und Mo Ruhetag
… E4 Ein Dorfgasthof im guten alten Stil: Das Kreuz in Legau mitten im malerischen Illerwinkel. Hier lebt sie noch die alte Dorfgemeinschaft und trifft sich gerne bei Wirt Werner Göser. Doch das Kreuz ist noch weit mehr: Gasthof und der „Baurelade Legau“ teilen sich ein gemeinsames Dach. Koch Göser legt größten Wert auf regionale Produkte, sein Fleisch bezieht er ausschließlich von der Bauerngemeinschaft Illerwinkel! Selten funktioniert das Modell LandZunge so perfekt. Di – Sa 10 – 14 und ab 17 Uhr, So 10 – 14
www.landzunge.info
33
Bad Grönenbach Badische Weinstube 87730 Bad Grönenbach 08334 259725, Karl-Heinz Bittner www.badische.com Genießen an der Bäderstraße
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Berkheim Gasthof Ochsen 88450 Berkheim 08395 92929, Andreas Raidt www.ochsenberkheim.de Frisch aus der eigenen Metzgerei
76
Oggelshausen Gasthof Löwen 88422 Oggelshausen 07582 8163, Reiner Dangel www.loewen-oggelshausen.de Der Löwenhunger wird hier gestillt
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Ehingen-Berg Landgasthof & Hotel zur Rose 89584 Ehingen 07391 70830, Familie Zimmermann www.rose-berg.de Romantisch schlemmen mit Niveau
… E3 Seit 2005 weht ein neuer Wind durch die Badische Weinstube . Der junge Koch KarlHeinz Bittner hat sich ein klares Motto auf die Fahnen geschrieben: frisch, gesund, regional und gut. So sind die Produkte, so will die Küche sein. Die Karte bietet immer ein regionales Menü mit hohem Genusswert. Nach einer Radtour entlang der Illerschleife oder einem Besuch im „Hohen Schloss“ mit seinem sehenswerten Klostergarten ist das Restaurant am malerischen Marktplatz der perfekte Ort zum Tagesausklang. Mi – So 11 – 24, Di 17 – 24 Uhr … D2 In gemütlich eingerichteten Gasträumen können Sie die ganze Bandbreite guter Gastronomie genießen. Eine sehr umfangreiche Speisekarte lädt Sie zum Schlemmen ein. Angefangen bei herzhaft bodenständigen Schwäbischen Spezialitäten, feinen Gerichten regionaler Küche, vegetarischer Kost, Fisch-, Geflügel- und Wildschmankerl bis hin zu deftigen Brotzeiten und Vesper. Selbstverständlich wird die Küche aus der eigenen Metzgerei bestens versorgt und bietet zudem Lieferservice sowie die Ausrichtung von Feiern an.
… C2 Haben Sie schon einmal in einem „Skulpturenstüble“ gespeist? Nein – dann lassen Sie sich in diesem Ambiente doch verwöhnen von moderner, gutbürgerlicher Küche, Spezialitäten der Saison, mit dem Flair Schweizer Küche. Doch auch im rustikalen Gastraum oder dem Festsaal dieses historischen Braugasthofs aus dem 17. Jahrhundert lassen sich gemütliche Stunden verbringen oder besondere Anlässe feiern. Und wenn Sie zu Hause groß auftischen wollen: Reiner Dangels Partyservice bietet auch hier Besonderes. Di – So 11 – 23 Uhr … C1 Das vom DEHOGA ausgezeichnete kinderfreundliche Landgasthof & Hotel zur Rose überzeugt mit schwäbischen Köstlichkeiten von eigenen Lämmern und Limousinrind, saisonalen Spezialitäten, Feinschmeckermenüs vom eigenen Kräutergarten bis hin zu den 3-Sterne eingerichteten Zimmern. Vom beliebten Wintergarten und der Terrasse lockt der schöne Blick auf Donauradwanderwege, die Barockstraße, die Schwäbische Alb und das Donautal. Mo – So 11 – 14 und 17 – 23 Uhr Mi für Gruppen nach Vereinbarung
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Woringen Wirtshaus Schwarzer Adler 87789 Woringen 08331 3408 Martin Kleß Ein Sonntagsbraten wie daheim
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Bad Schussenried Restaurant Schinderhannes 88427 Bad Schussenried 07583 3295, Familie Härle www.restaurant-schinderhannes.de Wo der Räuber zum Feinschmecker wird
35
Ummendorf Gasthof Gaum 88444 Ummendorf-Bahnhof 07351 34010, Harald Martin www.gasthof-gaum.de Familienfreundlich mit guter Küche
37
Wilflingen Gasthof Löwen 88515 Wilflingen 07376 733, Sandra und Jürgen Reck www.loewen-wilflingen.de Wo Ernst Jünger immer älter wurde
… E3 Es gibt sie noch, die typische Dorfwirtschaft. Zum Beispiel den Schwarzen Adler in Woringen im Unterallgäu. Für viele Gäste „so gemütlich wie daheim, da fehlen nur noch die Hausschuhe.“ Auch die Küche ist mindestens so gut wie daheim: Ob Steaks oder Pasta oder vor allem der Sonntagsbraten mit selbst gemachten Knödeln. Von der A7 ist der familienfreundliche Adler schnell erreicht, ein großer Saal und ein Tagungsraum komplettieren das Angebot. Do – Di 9 – 24 Uhr, Mi Ruhetag, 1. Sonntag im Monat Ruhetag … C3 Mit dem Schinderhannes erobert die LandZunge Bad Schussenried. Die leckeren und frischen Köstlichkeiten hätten sicher auch dem alten Räuber bestens gemundet. Die Gäste von heute nächtigen aber nicht im Walde, sondern eher im Hotel Amerika direkt gegenüber – denn sie kommen gerne wieder zu einer Hockete. Schließlich bietet auch die Kurstadt im Herzen Oberschwabens Angebote rundum – die Dorfkirche von Steinhausen, den Federsee oder das Bauernhausmuseum Kürnbach. Do – Di 11 – 14 und 17 – 24 Uhr … C2 Ein Gasthof für Jung und Alt, für Feinschmecker wie für Vereine. Ausgezeichnet für seine Familienfreundlichkeit und aufgenommen in die Eurotoque, die Europäische Union der Köche, die sich für Qualitätsbewusstsein und gesunde Ernährung engagieren. Das spricht für sich – da kommt jeder auf seinen Geschmack. Im gemütlichen Biergarten, in dem immer wieder beliebte Veranstaltungen stattfinden, lässt sich’s gut verweilen. Di Ruhetag
… A2 Wilflingen ist berühmt bei allen Freunden der Literatur: Hier hat Ernst Jünger jahrzehntelang im Forsthaus gelebt. Der Löwe der Literatur hat noch mit 100 Jahren gerne im Löwen im Dorf gespeist. Denn der ist noch viel älter: 1556 erstmals erwähnt, seit 1844 im Besitz der Familie Reck. Ein Denkmal im barocken Flair – mit einer frischen schwäbischen Küche. Mit Biergarten und Brennerei. In so einem Dorfgasthof leben alle gleich länger … Mo/Do/Fr 11 – 14 und ab 16.30 Uhr, Di ab 16.30 Uhr, Sa/So durchgehend
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Steckbriefe… Überblick für Genießer 38
Steinhausen Landgasthof zur Linde 88427 Steinhausen 07583 2381, Bernd Heinzelmann www.Zur-Linde-Steinhausen.de Bei der schönsten Dorfkirche der Welt
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Hittelkofen Landgasthaus Rose 88339 Bad Waldsee 07524 6604, Familie Krattenmacher info@rose-hittelkofen.de www.rose-hittelkofen.de Hausgemachte Köstlichkeiten
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Hopfenweiler Gasthaus Versteigerungshalle 88339 Bad Waldsee 07524 7926, Familie Spieß www.gasthaus-versteigerungshalle.de Wo sich Kühe und Feinschmecker treffen
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Hopfenweiler Golf&Vitalpark 88339 Bad Waldsee 07524 4017-185, Christian Freudenthal www.waldsee-golf.de Köstliches Essen mit und ohne Golf
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… C2 Steinhausen – weithin bekannt für die „schönste Dorfkirche der Welt“ – bietet auch leiblichen Genuss mit Tradition. Die Linde, schon seit Jahrhunderten Hort nicht nur für Pilger, überzeugt Stammgäste und Reisende mit herzlicher Gastlichkeit, bodenständigen Gerichten, regionalen Köstlichkeiten und heimeligem Ambiente. Moderne Gastzimmer, die Gartenterrasse mit südlichem Flair … hier ist gut Einkehr halten. Genießen mit Gottes Segen … Mi–So 11.30–14 und 17.30–21 Uhr Di ab 17 Uhr … C3 Eine ordentliche Portion Herzlichkeit, ein ausgezeichnetes Händchen am Herd, so könnte man das Erfolgsrezept von Familie Krattenmacher beschreiben. Frischer und leckerer geht’s nicht als in der Rose: Die Wirtsleute betreiben „nebenbei“ noch eine Landwirtschaft, haben eine eigene Forellenzucht und ein Damwildgehege. Ein Geheimtipp für Radlfans: Bis zur Klosteranlage Haisterkirch, zur Wallfahrtskapelle St. Sebastian und zum Naturschutzgebiet Mauchenmühle ist’s nicht weit. Fr – Mi ab 11 Uhr … C3 Ein origineller Gasthof: Am Rande von Bad Waldsee liegt die Versteigerungshalle. Regelmäßig treffen sich hier die Bauern der nahen und der weiteren Region und bringen ihre schönsten Rinder mit – zur Versteigerung, zu Kauf und Verkauf. Aber nicht nur die Landwirte, zahllose Gäste kommen inzwischen auch wegen der Küche von Familie Spieß. Ehrensache bei diesem Hintergrund, dass sie bäuerliche Produkte bevorzugt und regional orientiert ist. Mo – Di 10 – 14, Do – So 11 – 14 und abends ab 18 Uhr … C3 Ein Paradies für Freunde des Golfsports und für Feinschmecker. Gleich zwei Golfplätze locken, das Hotel bietet 40 moderne Zimmer, ein Tagungshotel und einen Vitalbereich vom Feinsten. Das gilt erst recht für die Küche von Christian Freudenthal im liebevoll renovierten Hofgut mit der großen Sonnenterrasse. Ein Ort für Genießer, von Bad Waldsee aus nur ein Katzensprung, mitten in einer faszinierenden Landschaft. LandZunge und Golfhotel: Eine neue Kombination! Täglich geöffnet
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Mattenhaus Hotel-Landgasthof Kreuz 88339 Bad Waldsee 07524 9757-0, Horst Schmidt www.hotel-kreuz.de Erste Adresse in Allgäu-Oberschwaben
22
Osterhofen Landgasthof Dorfbrunnen 88339 Bad Waldsee-Osterhofen 07524 9153126, Familie Stross www.gasthof-dorfbrunnen.de Ländlicher Charme in toller Landschaft
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Bad Waldsee Marktwirtschaft 88339 Bad Waldsee 07524 9737839, Thomas Vogel www.marktwirtschaft-badwaldsee.de Gute Ausbildung ist garantiert
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Gaisbeuren Hotel Gasthaus Adler 88339 Bad Waldsee 07524 998-0, Familie Bösch www.hotel-gasthaus-adler.de Wo jeder Halt machen muss
… C3 Das Kreuz ist so etwas wie das Tor zur Region – auch der Bodensee lässt schon grüßen. Seit dem 15. Jahrhundert werden am „Wege Kreuz“ Gäste bewirtet. Selten aber gelingt die Kombination aus Tradition mit Biergarten und regionaler Küche mit dem Komfort im modernen Hotel. Auf der abwechslungsreichen Speisekarte findet man zwischen Krautkrapfen und Krustenbraten auch feine Gerichte mit Kräutern vom eigenen Bauerngarten … So – Do 10.30 – 23.00 Uhr Fr – Sa 10.30 – 14.00 Uhr Oktober bis März Sa Ruhetag … C3 Der Dorfbrunnen im malerischen Osterhofen ist ein Gasthof zum Wohlfühlen – für Einheimische wie für Gäste. Der ländliche Charme sprüht aus jeder Ecke dieses Hauses mit viel Tradition. Familien treffen sich hier jeden zweiten Sonntag im Monat zum Brunch, das Nebenzimmer mit seinem besonderen Ambiente ist ideal für Feste und Feiern. Liebevoll und gemütlich eingerichtete Gästezimmer laden auf ein paar Tage „Oberschwaben-Pur“ zum Verweilen ein… Mai – Oktober: Di – Sa ab 11, So ab 10; November – April Mo – Fr ab 16.30, Sa ab 11, So und Feiertag 10 – 22 … C3 Essen und trinken, einkaufen und genießen: Die neue Marktwirtschaft im alten Hirsch mitten in Bad Waldsee hat ein ganz spezielles Konzept. Das Team kocht regional – mit Liebe und Pfiff. Dazu schmeckt das Bier von der benachbarten Steinacher Hausbrauerei. Das Beste aus der Region gibt es praktischerweise in der Wirtschaft gleich zu kaufen. Zudem werden in der Wirtschaft auch noch junge Leute vom Berufsbildungswerk (BBW Adolf Aich gGmbH) ausgebildet. Also: Einkehren, einkaufen und der Jugend helfen. Do – Di 10 – 23 Uhr … C3 Vielleicht der schönste Halt zwischen Ulm und Bodensee: Der Adler in Gaisbeuren. Direkt an der B30 lockt der attraktive, uralte Gasthof – unverkennbar ehemalige Poststation. Die ehemalige Brauerei ist heute ein modernes Tagungshotel, die Gaststube aber wahrt den alten Charme der typischen Dorfwirtschaft. Einheimische wie Fremde lieben die feine Küche mit vielen regionalen Produkten. Und die Radfahrer den wunderbaren Biergarten, gleich hinter dem Hotel. Fr – Mi 8 – 23 Uhr
www.landzunge.info
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Reute Gasthof Sonne 88339 Bad Waldsee 07524 8737, Irmgard Hörger www.sonne-reute.de Einkehr im Schatten des Klosters
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Vorsee Vorseer Stallbesen 88284 Wolpertswende 07502 9124430, Stefan Fürst www.vorseer-stallbesen.de Die Oase am Vorsee
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Limpach Naturhotel Mohren 88693 Deggenhausertal 07555 9300, Fam. Waizenegger www.naturhotel-mohren.de Auf dem Berg schmeckt alles besser
… C3 Ein Ort für die Einkehr und für die gute Küche: Die Sonne direkt vor dem bekannten Kloster Reute. Einen Hauch von Klosterleben spürt der Gast im urigen Kellerstüble. Im Wintergarten dagegen öffnet sich der Blick über die oberschwäbische Landschaft und das ansehnliche Dorf Reute zwischen Bad Waldsee und Aulendorf. Auch für Busse und große Gruppen ist Platz genug in der Sonne. Ein echtes schwäbisches Vesper macht alle satt. Und gerühmt wird nicht zuletzt der Wurstsalat! Di – So 9 – 24 Uhr … B3 Zuerst ein Geheimtipp, inzwischen ein sicherer Tipp: Der Stallbesen in Vorsee. Ein Paradies mit Bratkartoffeln. Immer noch geprägt von der bäuerlichen Tradition, mit vielen eigenen Produkten in der ländlichen Küche, mit großen Portionen zu günstigen Preisen – und zumeist rammelvoll. Kartoffeln, Kunst und Küche: Gerne treffen sich hier auch die Musiker und Kabarettisten oder die Poeten vom Lande, die mit dem Sepp, dem dichtenden Wirt wetteifern. Mo – Sa ab 18 Uhr, So ab 16 Uhr (im 14-tägigen Turnus Termine a. A.) … B4 Limpach: Ein idyllischer Flecken über dem Deggenhauser Tal, der Bodensee in Sicht. Eine Idylle in Bio: Der Gutshof und das Landhotel. Allein Produkte aus der Region dürfen in die Küche mit ihrem sehr guten Ruf. Im Mohren ist auch für Tagesgäste „Pause vom Alltag“ angesagt – mit Sauna, Massage und Bio-Menü. Die Hotelgäste genießen die einzigartige Entspannungwelt aus Holz, Glas und Stein mit Kaminecke, Ruheräumen, Tee-Bar, Tauchbecken und vielem mehr. Fr – So 11.30 – 14 und 17 – 22 Uhr, Di – Do ab 17 Uhr
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Aulendorf Gastwirtschaft zum Rad 88326 Aulendorf 07525 9221-0, Fam. Spähn www.ritterkeller.de Wo die Gäste ihre Sorgen vergessen
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Altshausen Gasthof zum Schützen 88361 Altshausen 07584 764, Familie Treiber www.gasthof-zum-schuetzen.com Zum Stärken vor der Etappe
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Höchsten Berggasthof Höchsten 88636 Illmensee-Höchsten 07555 92100, Hans-Peter Kleemann www.hoechsten.de Genießen auf dem Dach der Region
48 Gasthöfe in Dorf und Land: Eine Kultur für Kenner Die große Geschichte der Landgasthöfe – sie ist leider noch nicht geschrieben. Auch die LandZunge kann nur einige schöne Ausschnitte und Vorbilder bieten. Dabei wären oft Jahrhunderte eines Alltagslebens im Wirtshaus zu schildern. Geschichten aus schlimmen und aus guten Zeiten, Anekdoten zu Tausenden, Szenen aus berauschten Nächten – Lebensund Leidensgeschichten der Gäste. Vor allem die Wirtinnen und die Wirte selbst: Es gibt kaum bessere Zeugen für Land und Leute, für eine populäre Sozialgeschichte – für die lebendige Seele jedes Dorfes. Daher plant das Projektteam LandZunge auch lange Gespräche mit alten Wirtsleuten, eine mündliche Geschichte über möglichst viele Jahrzehnte. Damit die Geschichte der Wirtschaft in einigen Beispielen wenigstens aufgehoben bleibt. Vielleicht finden sich ja auch noch einige Historiker …
Berg Haus Hubertus 88276 Ravensburg-Berg 0751 50740, Paul Köberle www.haushubertus.com Wilde Genüsse hoch überm Schussental
… C3 Das Rad hat eine lange Geschichte, seit 80 Jahren ist es im Besitz der Familie Spähn, mit Oliver Spähn aber hat es zum Höhenflug angehoben. Ob Hotel mit seinen originellen Zimmern oder der Ritterkeller mit Spektakel, im Rad wird viel geboten. Und im Gasthof selbst eine streng regionale Küche, mal gesund und leicht, mal schwäbisch-deftig. Vor oder nach dem Essen lohnt sich ein Besuch im renovierten Schloss von Aulendorf – direkt nebenan.
täglich 10 – 24 Uhr … B3 Am Rand des Naturschutzgebietes „Alter Weiher“ gelegen, ist der Gasthof der letzte Stopp für müde Radwanderer. Von hier kann man den Donau-Bodensee-Radwanderweg bis zum See gut fahren. Nach ausreichendem Schlaf und Essen sind es noch 40 Kilometer. Familiär geführtes Haus, das zu ruhigerem Tempo verhilft. Das Hotel am Haus ist die ideale Station für Touren ins Hinterland oder zu den vielen Seen der Umgebung.
Mi–Mo 10–14 und ab 17Uhr … B4 Wer den Blick vom Höchsten nicht kennt, hat Oberschwaben noch nicht erlebt. Denn schon die Anfahrt über die Dörfer ist ein Erlebnis – vor allem mit dem Rad. Und dann weitet sich der Blick bis zum Bodensee – und lockt der Berggasthof mit Hotel und Biergarten. Und mit schwäbischer Hausmannskost oder Leckerbissen für Feinschmecker. Qualität ist oberstes Prinzip und die meisten Produkte sind regional: die Forellen aus dem Deggenhauser Tal, das Rindfleisch aus dem eigenen Naturland-Hof – selbst geschlachtet.
… B4 Hier ist der Name Programm: Wenn’s um Wild geht, macht keiner Paul Köberle was vor. Hirschbraten, Rehbraten, Wildhasenrücken, Wildragout, aber auch exzellente Fischgerichte – dem Kenner läuft schon beim Gedanken ans Haus Hubertus das Wasser im Mund zusammen. Köberle überlässt auch in Sachen Produktion nichts dem Zufall: Unterhalb vom Gasthaus führt er ein eigenes Damwildgehege mit ständig 50 bis 60 Tieren. Ganz neu: Die Terrasse mit Grill. Mo – Fr 16 – 24 Uhr Sa ganztags, So 10 – 14 Uhr
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Steckbriefe… Überblick für Genießer … C4 Nur wenige Minuten von Weingarten oder Ravensburg und wir finden den Lindenhof mit einem der schönsten Kastaniengärten der Region – direkt am Radweg durch das Schussental. Spargel und Erdbeeren, Kartoffeln und Obst samt Edelbränden gedeihen direkt vor der Haustüre. Die Küche ist leicht und frisch, „schwäbisch und mediterran“, Kuchen und sogar Pralinen werden selbst gemacht, der Wirt spielt dazu auf dem Akkordeon.
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Baienfurt-Niederbiegen Gasthof Pension Lindenhof 88255 Baienfurt-Niederbiegen 0751 561620, Roland Maier www.gasthaus-lindenhof.com Mittendrin und doch für sich
Gasthöfe und ihre sprechenden Namen: Der Name der Rose! Ein Kapitel für sich und oft eine spannende historische Geschichte. Von einem Ochsen, der im Boden scharrte, von einem Bären, der einst erlegt wurde und heute noch manchem aufgebunden wird. Von der Klostermühle über den Mühlengasthof bis zur Silberdistel. Vom Engel bis zum Fässle, von Kreuz und Krone. Über alle aber herrschen Hirsch und Adler – der Hirsch kündet vor allem im Allgäu von den einst wildreichen Gebieten, in Oberschwaben will bald jeder zweite Landgasthof ein stolzer Adler sein – auch wenn es nicht immer zum Höhenflug reicht. Meist ist der Adler ein Erbe aus jenen Zeiten, als sich Vorderösterreich weit ins Oberland erstreckte. Was mancher nicht gerne hört, hat aber die Küche eher bereichert – kulinarisch sind wir Vorarlberg nahe verwandt. Sind halt alles Alemannen …
Di–Fr 11.30–14, 17–22. , Sa 17–22, So 11.30–22
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Weingarten AKZENT Hotel Altdorfer Hof 88250 Weingarten 0751 50090, Fam. Unglert www.altdorfer-hof.de Bewacht von der Basilika
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Ravensburg Restaurant Veitsburg 88212 Ravensburg 0751 3661990, Michael Kruwinnus www.restaurant-veitsburg.de Genuss und Aussicht
… C4 Das Ambiente ist stilvoll, das Hotel komfortabel, die Küche weithin bekannt: der Altdorfer Hof in Weingarten. Familiär seit fast 40 Jahren. Im Herzen Oberschwabens führen kurze Wege nach Ravensburg, zum Bodensee, zum Altdorfer Wald – Kultur und Natur rundum. Der kulinarische Genuss reicht vom Candle-light-Dinner bis zu Festlichkeiten mit 100 Personen. Die Küche ist kreativ und international, regionale Produkte aus der heimischen Küche stehen aber stets im Blickpunkt. Di – Sa 11.30 – 14 und 18 – 22.30 Uhr So 11.30 – 14 Uhr … B4 Eine Burg, ja ein Bagnato-Schloss von wahrlich adligem Charakter: Hoch über Ravensburg thront die Veitsburg. Öffnet den Blick weit über Stadt und Land. Im stilvollen Ambiente öffnet sich das Herz des Genießers, das neue Veitsburg-Team bietet regionale Schmankerl vom Feinsten. Wer die vielen Treppen von der Stadt hoch gepilgert ist, will hier am liebsten nicht mehr weg. Die echten Ravensburger würden wohl alles tun für dieses Erbe der Welfen, dabei müssen sie nur hier in Scharen schmausen … Mo – So 11 – 24, Burggarten 11 – 22 Uhr … B5 Wer im Schloss einkehrt, erweitert seinen Horizont. Die alten Gemäuer erzählen spannende Geschichten ab dem 13. Jahrhundert. Die Gastwirtschaft mit Weinschenke existiert seit 1702. Mit der Wirtsstube, dem Fuhrmanskeller, der Faktorei, dem Turmzimmer und dem Biergarten bietet das Gasthaus ein vielfältiges Ambiente. Auch die Gaumen können sich freuen: echt schwäbische Spezialitäten, Mahlzeiten für kleine Ritter und Prinzessinnen und einiges mehr lassen die Herzen höher schlagen.
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Brochenzell Gasthaus Schloss 88074 Meckenbeuren 07542/980404, Michael Masuch www.wirtshaus-schloss.de Geschichte pur erleben
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Der Adler herrscht in Allgäu-Oberschwaben
Mo Ruhetag
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Ravensburg Hotel Storchen 88212 Ravensburg 0751 18970770, Ulrich Schmalz www.storchen-ravensburg.de Im Herzen einer pulsierenden Stadt
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Bavendorf Landgasthof Kreuz 88213 Ravensburg-Bavendorf 0751 91264 Claudia Stehle Auf den Spuren der Humpis
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Kressbronn Teddybärenhotel im Bärenrestaurant Peterhof 88079 Kressbronn 07543 96270, Fam. Marschall www.teddybaerenhotel.com Der kuschlige Bär ist das Markenzeichen
… B4 Der Storchen: An der Hauptschlagader von Ravensburg gelegen, hat dieses Haus schon viel gesehen, viele Wirte erlebt. Neu renoviert und stilvoll eingerichtet, hat jetzt Ulrich Schmalz das Szepter übernommen und imponiert mit einer tollen Küche, die sich vielleicht bald schon zu einer „ersten Adresse“ der Ravensburger Gastronomie entwickeln wird. Höchste Zeit, das alte Haus neu zu entdecken, zumal die Gäste gleich im Haus angenehm übernachten können.
täglich ab 8 Uhr … B4 Einst gehörte diese „Taverne“ den Herren von Humpis und später dem mächtigen Spital in Ravensburg. 100 von den fast 600 Jahren, die das Haus auf dem Buckel hat, wird es von der Familie Stehle geführt. Derzeit ist die vierte Generation am Ruder. Bauerntheater, Fasnachtsbälle, Konzerte vom Musikverein – das Kreuz ist Treffpunkt für alle Vereine des Dorfes. Geschätzt werden die schwäbische Küche und vor allem die Hähnchen.
Di – So 10 – 24 Uhr … B5 Problembären gibt es hier keine, dafür aber 850 Teddybären: Im Bärenrestaurant Peterhof im Teddybärenhotel. Der Familienbetrieb bietet gemütliche Gasträume und eine schöne Gartenwirtschaft. Mittags dominiert die leichte Küche mit frischen Bodenseefischen. Abends kocht die Küchenbärin ausgefallene Gerichte vom Apfel, Fischen, LandZunge-Fleisch oder ein extravagantes Schwipsmenü. Der süße Zahn ist mit einer kalten Kaffeetorte oder einem Biersüpple gut bedient. Fr – Mi 11.30 – 14 und 17.30 – 22 Uhr
www.landzunge.info
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Nonnenhorn Zum Winzer 88149 Nonnenhorn 08382 887570, Erika Hornstein www.winzer-hornstein.de Wo der Wein den Geschmack prägt
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Lindau am Bodensee Strandhaus Lindau 88131 Lindau am Bodensee 08382 2737992, Klaus Winter www.strandhaus.li Genuss und Strand-Flair am Bodensee
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Vogt Gasthof zum Paradies 88267 Vogt 07529 7708, Familie Baur www.gasthof-paradies.de Ein Gasthof der viele verzaubert
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Rossberg Gasthof zum Bräuhaus 88364 Wolfegg 07527 4544, Wolfgang Dutzki www.braeuhaus-rossberg.de Der Biergarten ist eine wahre Oase
… B5 Die LandZunge hat den bayerischen See erreicht und den Wein entdeckt. Direkt beim Winzer können wir die besten Seeweine verkosten – begleitet von guten Schmankerln wie Flammkuchen, Käseplatte oder feines Rauchfleisch. Im einmaligen Ambiente des originären Torkels scheint die Zeit stehen geblieben, entdecken wir gleich neben dem See eine andere Welt. Und zum Dessert gibt es nur eine Wahl: Die Rieslaner Auslese, preisgekrönt, einfach edel… April–November: Fr–So ab 15 Uhr. Juli/August: täglich ab 15 Uhr … C6 Die ideale Einkehr vor der Grenze: Am Eingang zum Park Camping am See wartet das Strandhaus auf Genießer und SeeFreunde. Hier kommt alles aus der Region, alles wird hier noch selbst gemacht. Der Hit ist aber die bekannte „Barbecue Academy“: Ausgewähltes Fleisch wird bei Niedrigtemperatur im Holzofen bis zu 12 Stunden gegrillt und so zu einer kulinarischen Offenbarung. Jeden Freitag ist BarbecueZeit. Im attraktiven Biergarten oder im Restaurant – mit Schiffsplanken. Ende März – Mitte November, Mo – So 8 bis 23 Uhr … C4 Jede Jahreszeit eine neue Welt – fröhlich & phantasievoll! Im „Paradies“ zu Vogt: Genießen und feiern Sie mit 2 – 300 Personen mit Firmen, Familien und Reisegruppen in schönster Landschaft: Südterrasse mit mediterranem Flair, regionale Küche für Genießer, verzauberte Gaststuben und der beliebte Paradies-Saal. Wohnen Sie in Hochzeitssuite und Familienzimmer, ein Herz für Kinder. Spielwiese und Kegelbahnen, Barockstraße,Tanz, Silvester mit Livemusik, 10 Min. zur A96. Di – So 7 – 24 Uhr … C3 Eine beliebte Einkehr zwischen Weingarten und Bad Wurzach. Der Name verrät: Lange wurde hier Bier gebraut, heute wird es nur noch getrunken – in „einem der schönsten Biergärten Süddeutschlands“ samt Kinderspielplatz. Kein Ruhetag stört, ganztags wartet warme Küche direkt an der Straße, Radfahrer finden komfortable Zimmer. Der Wirt liebt die Kräuter und besonders den Bärlauch, mit dem er etwa originelle Kässpatzen zaubert. Inzwischen hat er sich auch mit seinen Dutzki-Nudeln einen guten Namen gemacht. täglich 9 – 22.30 Uhr
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Gattnau Gasthaus-Pension zum Forst 88079 Kressbronn-Gattnau 07543 96150, Fam. Osswald www.gasthaus-forst.de Am Bodensee schmeckt es köstlich
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Hiltensweiler Weinstadl Rimmele 88239 Wangen 07528 97030, Familie Rimmele www.weinstadl-rimmele.de Viel Platz auch für große Feste
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Wolfegg Gasthof zur Post 88364 Wolfegg 07527 96140, Familie Dorn www.hotel-post-wolfegg.com Im Herzen von Natur und Kultur
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Bad Wurzach Hotel-Gasthof Adler 88410 Bad Wurzach 07564 93030, Fam. Gut www.hotel-adler-bad-wurzach.de Großer Genuss in der Kurstadt
… B5 Am Ortsrand von Kressbronn und schön ruhig im Obstgarten: das Gasthaus zum Forst. Eine kleine Idylle mit einem phantastischen Blick von der Sonnenterrasse – über den Bodensee in die Berge. Die Küche im familiären Gasthaus setzt ganz auf frische Produkte der Region, vom Rindfleisch bis zum Gemüse. Und sie überzeugt mit Produkten aus eigenem Obstbau, Garten und Brennerei. Im Bauerngarten gedeihen Kräuter für die Tees der Chefin. Di – Sa ab 16.30, So und Feiertage 10 – 14 und ab 16 Uhr … C5 Weithin sichtbar thront der Weinstadl über dem Argental zwischen Wangen und Neuravensburg oben am Berg. Ob im Weinstadl, dem ehemaligen Kuhstall, dem Städele oder dem neuen Wintergarten, jeder Gast findet sein Plätzle. Der Biergarten ist wohl einer der schönsten Flecken im weiten Umkreis. Kuhglocken läuten Wohlfühlstimmung ein. Die Küche ist traditionell aber auch experimentell. Der Weinkeller ist eine Fundgrube für Kenner.
Mo – Sa ab 17, So ab 10 Uhr … C4 Heimelig und bodenständig – mit moderner Offenheit: Der Gasthof zur Post ist der Treffpunkt schlechthin. Wo früher die Pferde gewechselt wurden, kreuzen sich heute die Wege der Radler, Autowanderer und des internationalen Konzertpublikums. Aus der Frische der Region, mit Spezialitäten aus Wasser und Wald, zaubert der Chef Schwäbisches und Kreatives: MaultaschenAllerlei, Wolfegger Legende – wahrlich ein Genuss für Gaumen und Seele!
Mi – Mo 8 – 24 Uhr … D3 Vom renommierten Restaurantführer „Michelin“ mit einem „Bib-Gourmand“ für sorgfältig zubereitete, preiswerte Mahlzeiten ausgezeichnet, besticht der Gasthof Adler mit einer gemütlichen Atmosphäre und kulinarischen Genüssen. Zu der guten Küche paart sich ein wohlsortierter Weinkeller mit Weinen namhafter Weingüter verschiedener Regionen. Zudem bietet das Hotel komfortable Zimmer, für den Reisenden pure Erholung.
Di – So 12 – 14 Uhr und 18 – 21.30 Uhr
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Dietmanns Gasthaus zum Adler 88410 Bad Wurzach 07564 91232, Iris und Dieter Hierlemann www.adler-dietmanns.de Kabarett und Kulinarik
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Gospoldshofen Sennerstüble 88410 Bad Wurzach 07564 3583, Jörg Vogler www.kaeserei-vogler.de Ein Schlaraffenland für Käse-Freunde
… D3 Eine Kombination, die auf der Zunge zergeht: Kabarett und Küche. Dieter Hierlemanns messerscharfer Sinn für das, was Gaumen, Herz und Hirn erfreut, hat aus dem Adler in Dietmanns etwas ganz Besonderes gemacht. Ausgesucht ist sein Kabarettprogramm, genauso die Speisekarte. Der Selfmademann serviert in der gemütlichen Gaststube Leckerbissen von bürgerlichrustikal bis vegetarisch-exotisch. Noch besser schmeckt’s nach einem ausgedehnten Spaziergang durch das Wurzacher Ried. Do – Mo 17 – 24 Uhr, So und zur Biergartenzeit 11.30 – 24 Uhr … D3 Ein Geheimtipp im schönsten Allgäuer Hinterland bei Bad Wurzach: Sennerei und Wirtschaft und Käse-Museum zugleich! Der perfekte Ausflug: Erst ein Spaziergang von Hof zu Hof, dann Käsemeister Jörg über die Schulter schauen, seine alten Schätze bewundern, das Beste aus der Region einkaufen und dann zur Krönung im Sennerstüble schmausen. So fühlt sich der Gast wie Alice im Käseland.
Mo/Di 9 – 12 und 15 – 19, Mi 9 – 12, Do – So 9 – 19, Fr bis 23 Uhr
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Hauerz Gasthof – Metzgerei Adler 88410 Bad Wurzach-Hauerz 07568 267, Familie Willburger www.beste-wirtschaft.de Schmausen & Schlafen auf gut Schwäbisch
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Willerazhofen-Bad Gasthaus Hecht 88299 Leutkirch 07561 4527 Dominikus Knöpfler Idyll am Ellerazhofer Weiher
… D3 „Hier läuft’s noch nicht vom Fließband, hier schafft man noch mit Herz und Hand. Wie es seit langer Zeit in Brauch, zum Wohl des Kunden und des Meisters auch“. So steht’s in der Speisekarte – das schmeckt man, schließlich stammt alles aus der eigenen Metzgerei. Und danach einen Verdauungsspaziergang durch die Hauerzer Bachtäler. Der schönste Platz im Sommer: die romantische Freiterrasse auf dem früheren Schankplatz. Großer Festsaal.
Do – Di 8 – 22.30 Uhr … D4 Leicht zu finden ist der Hecht wahrlich nicht. Dafür lohnt sich die Suche: Direkt an einem der schönsten Allgäuer Badeseen gelegen, ist der Charme des alten Bades noch gut zu spüren. Die Küche ist solide, Forellen und überbackene Karpfen begeistern auch Feinschmecker. Jeden Mittwoch Cordon Bleu mit Käse aus Zurwies. Über Willerazhofen tapfer weiter bis Bad. Oder rund um den See wandern – mit Halt zum Marineverein Wangen … Mai – September: Mo – Fr ab 14 Uhr; Sa, So ab 11 Uhr; Oktober – April: Mo – Sa ab 17 Uhr, So ab 11 Uhr
Sorgfalt beim Abschmecken … … ist in der Küche so wichtig, wie für uns die Feinabstimmung an der Druckmaschine. Qualität zahlt sich aus. Genießen Sie einen Vorgeschmack mit diesem LandZunge-Magazin. Wir sind Ihr Partner für Broschüren, Plakate, Speisekarten, Veranstaltungsflyer und vielem mehr.
DRUCK UND MEDIEN
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Holzer Druck und Medien Druckerei und Zeitungsverlag GmbH + Co. KG Fridolin-Holzer-Straße 22+24 88171 Weiler-Simmerberg Tel.: 0 83 87 / 3 99 0 Fax: 0 83 87 / 3 99 33 www.druckerei-holzer.de 2011
www.landzunge.info
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Leutkirch Brauereigasthof Mohren 88299 Leutkirch 07561 98570, Familie Pferdt www.brauereigasthofmohren.de LandZüngle frisch von der Quelle
… D4 Rund 400 Jahre hat der Mohren auf dem Buckel und doch scheint er rundum taufrisch. Direkt an der Eschach ziert er das verzauberte Ensemble der Brauerei Härle. Wer den Mohren besucht, kann das LandZüngle praktisch aus der Quelle genießen. Noch mehr Genuss kommt aus der gerühmten Küche von Manfred Pferdt, der ganz auf die Region und auch mal auf Bio setzt. Modernen Komfort bieten auch die Zimmer im historischen Gemäuer, samt Frühstücksbuffet vom Feinsten … Mi – Mo 9 – 14 und 17.30 – 24 Uhr
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Urlau Rössle Haselburg 88299 Leutkirch 07561 9834501, Familie Pferdt www.roessle-haselburg.de Ein altes Gasthaus in neuem Gewand
73 Starke Kandidaten sind immer noch gefragt Gut 80 Gasthöfe haben sich unter dem Markensiegel der LandZunge vereint. In der Mehrzahl Dorf- und Landgasthöfe. Die Städte ziehen langsam nach, auch Top-Hotels haben die LandZunge entdeckt, so können sie sich zur regionalen Küche bekennen. Kurz: Die LandZunge liegt nicht nur im Trend, sie hat ihn im Allgäu und in Oberschwaben selbst bewusst gesetzt! Für starke Partner ist aber immer noch Platz, sie müssen sich aber bei uns melden, sie müssen sich klar für den Einsatz regionaler Produkte in der Küche bekennen. Natürlich sollten die Gasthöfe auch was her machen, eben rundum ehrgeizig geführt. Interessenten melden sich unter info@landzunge.info
Friesenhofen-Bottentann Heu-Gabel 88299 Leutkirch 07567 1824127, Familie Milz-Detzel www.heu-gabel.de Ein idealer Halt an der Landstraße
… D4 Mit dem Rössle der Familie Pferdt hat die LandZunge ihren ersten Mustergasthof gewonnen. Ideal gelegen, zwischen Leutkirch und Isny, hat der Neubau den alten Charme der ehemaligen Bauernwirtschaft bewahrt. Alle fünf Partnerbrauereien sind im RössleHaselburg vertreten, so gut wie alles, was auf den Tisch kommt, stammt streng aus der Region. Ein Laden für das Beste aus der Region soll daher das Angebot bald noch abrunden.
Mi – Sa ab 11 Uhr, So ab 10 Uhr … D4 „Was guats zum Essa“ gibt es immer in der Heu-Gabel bei Friesenhofen. Wie es sich gehört auf einem Allgäuer Bauernhof samt Wirtschaft – direkt an der Landstraße zwischen Leutkirch und Isny. Was auf den Tisch kommt, kommt aus nächster Nähe oder wird selbst gemacht. Bis zum Braten von den eigenen Rindern. Ob gemütlich drinnen oder draußen im großen Biergarten mit Bergsicht – die Heu-Gabel ist jeden Stopp wert. Ideal für Familien und Gruppen, Firmen oder Vereine. Do – Mo ab 17 Uhr
aus der Region, für die Region… Hauptgeschäft:
Lindenberg Hauptstraße 25a Tel.: 08381/6084 Kontrollierter EU-Betrieb DE – BY-70026
Filiale:
Isny Entenmoos 3 Tel.: 07562/912900
Filiale:
Oberstaufen Lindauer Straße 6 Tel.: 08386/962543
seit über 60 Jahren, in der 3. Generation, in Lindenberg, aus einer alten Metzgerdynastie, mit langer Geschichte…
95% aus Eigenherstellung Wir sind besonders stolz darauf, noch selbst zu schlachten, zerlegen und zu produzieren. Nur so können wir Ihnen die Qualität und Frische sowie die Herkunft garantieren… Besuchen Sie doch einfach unsere neu gestaltete Homepage unter: www.metzgerei-giray.de
10 Jahre PrimaRind: Schöner Anlass für ein rauschendes Fest im Glasweiler Schmidsfelden. Georg Abele eröffnete den Gala-Abend der Kälber-EG im vollen Festzelt. Die LandZunge-Köche bewirteten die Bauern und die Promis mit dem Besten vom Rind. Glashüttenfest und Ochsenfest lockten gemeinsam tausende Besucher! Die mächtigen Ochsen und die hübschen Landfrauen zogen die Blicke auf sich. Weitere Fotos und Infos unter www.primarind.de
Wenn Bauern, Wirte und Ochsen feiern Fleissige Kreuzthaler Musikanten haben auch das Zelt aufgebaut.
Georg Abele (rechts) und seine besten Helfer Ochsen aller Art füllen die Weiden und die Lederhosen…
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LandZunge-Wirt Josef Ellgass füllt mit Freude die Teller der Honoratioren: Ehepaar Henle hat den „grünen Adi“ Sprinkart in die Mitte genommen.
Seit vielen Jahren schöne Tradition: Auftakt zum Glashüttenfest mit einer musikalischen Messe – diesmal im Festzelt.
Höhepunkt des Abends war ein Film über PrimaRind und das schöne Allgäu. Filmerin Kathrin Meyer mit Partner Franz Xaver Gernstl und Ehepaar Holzberger. Faszination pur: Glasmacher Stefan Michaelis und Beate Wirth in Aktion.
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10 Jahre PrimaRind:
Blond und Braun: Die Schönsten vor der Kamera Nichts gegen schöne Frauen in guten Filmen. Aber sie haben keine Chance
Die Idee oder der Plot, wie die Leute vom Film sagen, war schnell klar: Ein edler Schmorbraten von der Schulter
gegen unsere vierbeinigen Models:
sollte es sein, sorgsam zugeschnitten in
Blond und Braun und ein prima Hin-
dacht angebraten von unseren Land-
der Feneberg-Metzgerei und mit Be-
tern – so haben sich unsere prima
Zunge-Köchen Charly Bittner und Ralf Hörger. Ein Festessen sollte den Film
Rinder der Kamera gestellt. Kathrin Meyer aus Nesselwang hat sie für
krönen, damit auch der Genuss und das Ambiente im Gasthof stimmen. Klar,
unseren Jubiläumsfilm perfekt in
dass Kathrin Meyer da ihren eigenen
Szene gesetzt. Die Rinder und die
ausgesucht hat. Da hatten die Köche
Brauereigasthof Post in Nesselwang
Landwirte, die Metzger und die
alle Freiheiten in der Küche und ihr Vater spendierte gerne ein Fass kühles
Köche, der Chef der Kälber-EG Allgäu, Georg Abele und natürlich die besten Stücke auf dem Teller der Genießer.
Post-Bier… Im Mittelpunkt standen aber vor allem die Rinder auf der Weide und die Bauern der Kälber-EG, die sich meist im Nebenerwerb der Marke PrimaRind verschrieben haben: Familie Schaidnagel in Ofterschwang mit ihren fleißigen Töchtern, Willi Lohner in Buchenberg,
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Hof Bechteler am Niedersonthofner See oder Josef Martin in Gschwend bei Nesselwang, aber auch Oliver Post, den guten Hirten unserer Ochsenherde auf der Adelegg. So wird ohne viele Worte deutlich, was für eine schöne Landschaft die Allgäuer Bauern bis heute mit ihren Weiderindern gestalten! Ein ebenso lehrreicher wie attraktiver Film ist so entstanden. Er zeigt die Schönheit der Rinder und die Leidenschaft der Bauern! Er erklärt die Kreuzung von Allgäuer Braunen und französischen Blondes d’Aquitaines. Eine glückliche Kombination für das beste Fleisch. Das die Kenner in den Märkten von Feneberg kaufen und in vielen LandZungeGasthöfen genießen können. PrimaRind: Eine Marke feiert Jubiläum. Mehr als 170 Landwirte sichern sich mit diesem Markenprogramm ein schönes
Gut 30 Ochsen weiden inzwischen auch
kann dies jetzt auch per Internet tun:
Zubrot, so können sie ihren Hof er-
dort auf dem Herrenberg und sichern
www.primarind.de. Und findet dort
halten. Und nur so bleibt das „schöne
so einen großen Lichtblick. So wie auf
auch die besten Infos für den großen
Allgäu“ seinem Namen treu. Denn die
vielen anderen Weiden und Alpen im
Genuss!
Rinder auf der Weide pflegen die Land-
ganzen Allgäu, aber auch in Ober-
schaft, die ansonsten verwildern wür-
schwaben oder in Oberbayern. Wer die
de, gar aufgeforstet würde. So wie es in
Landwirte und ihre Höfe, die Hirten und
der Adelegg, im „dunklen Herz des
die Herden, die Rinder und die Land-
Allgäus“ bereits passiert ist. Immerhin:
schaft in Augenschein nehmen will,
Für die Kamera wird auch ein Fass aufgemacht (Bild links). Das Festessen für das gesamte Team fand im tollen Post-Ambiente den besten Rahmen. In Aktion in der Küche Ralf Hörger, auf der Weide Bäuerin Martin aus Gschwend bei Nesselwang.
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Das Bier der Allgäuer Mittendrin im Allgäu liegt unsere Brauerei. Seit 1447. Seit 560 Jahren braut unsere Familie Bierspezialitäten nach dem Geschmack der Allgäuer. Nach alten, bewährten Rezepturen reifen die Biere mindestens fünf Wochen bei null Grad – und bekommen so ihren besonderen Geschmack und ihre Bekömmlichkeit. Das Bier der Allgäuer – aus der ältesten Familien-Brauerei der Welt! Jeder Schluck ein kleines Vergnügen!
Privat-Brauerei Zötler Grüntenstraße 2 87549 Rettenberg /Allgäu Telefon 08327 9210 Telefax 08327 7487 zoetler@zoetler.de www.zoetler.de
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Wenn Landfrauen für die Kamera kochen… Der Erfolg hat überzeugt: Die Landfrauenküche im Bayerischen Fernsehen. Jede Region hat 2010 eine Frontfrau ins Rennen geschickt, die einen schönen Wettbewerb ausge-
Die Allgäuerin Kathrin Meyer ist eine der Autorinnen im BR, sie stammt aus Nesselwang und sie erklärt, wie dies ländliche Genre funktioniert: Sieben Landfrauen, aus den sieben bayerischen Bezirken kommen zusammen, lernen einander und ihre Betriebe kennen und bekochen sich gegenseitig. Mit
fochten haben. Das Publikum vor
viel Spaß, aber auch in einem Wettbe-
dem Schirm war sehr angetan, denn
werb: Wer kocht das beste Drei-GängeMenü?
alle Landfrauen waren authentisch, sympathisch, gute Köchinnen,
Die Wertung kommt nicht etwa von Profiköchen – die Landfrauen beurteilen sich gegenseitig in diversen
rundum starke Frauen, die nicht nur Hof und Betrieb, sondern auch Küche und Genuss im Auge hatten. So legt der BR in diesem Herbst 2011 mit einer dritten Staffel nach und der SWR hat sich ein gutes Vorbild daran genommen.
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Wer d Wer die ie W Wa Wahl ahl hl ha hat… ha at… t… kann ka nn ssich ich jetzt jetzt auf auf zwei zwei WeizenbierW Weizenbier-Hochgenüße e Hochgenüße freuen freuen
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Kategorien. Gewonnen hat am Ende die Köchin mit der höchsten Punktzahl. Aber wie finden wir die bayerischen Küchenfeen und auf was achten wir beim Casting? Ganz klar: Die Landfrau soll gerne und gut kochen, regionale Lebensmittel verwenden, auf einem schönen Bauernhof leben, nicht scheu und auch nicht zu aufgeregt sein, wenn es heißt: „Film ab!“ Ganz einfach also, aber auch ganz schön schwer… Für das Allgäu haben wir mit Angelika Soyer aus Rettenberg dieses Jahr aber sicher ins Schwarze getroffen. Sie hat uns alle mit ihrer Leidenschaft überzeugt und war die beste Wahl für den Regierungsbezirk Schwaben. Und dieses regionale Menü hat Angelika Soyer für die anderen Landfrauen ausgeheckt: Bäuerliche Gemüse-Käsesuppe mit Brezenscheiben und rotem Pfeffer *** Schweinefilet in Käsemantel
Auch im SWR-Land haben die Landfrauen vor der Kamera das Publikum schnell überzeugt. Fünf Bäuerinnen aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz wurden von Annika Herr und anderen porträtiert. Mit dabei war Maria Gührer mit ihrem Hofgut bei Kressbronn mit freiem Blick zum Bodensee. Maria liebt ihren Hof, ihren Mann, mit Leidenschaft macht sie selber Käse und mit ihrer Küche hat sie ihre Kolleginnen voll überzeugt und den Sieg nach Oberschwaben geholt. Im Bild oben sind alle Landfrauen bei Maria zu Gast.
mit Kartoffel-Selleriepüree und „eipackte“ Bohnen (= im Speckmantel)
nior zauberte täglich eine andere Torte
Küche und verkündete „Du, Angelika
***
für das hungrige Kamerateam auf den
die Kuha kalbt!“ Da lassen wir die Vor-
Tisch. Die eine besser als die andere:
speise Vorspeise sein und das Team
Zwetschgendatschi,
Schokokuchen,
rennt in den Stall: Zum ersten Mal in
Erdbeersahnetorte und Zitronenkuchen
meinem Leben kann und darf ich die
noch leicht warm, frisch vom Blech.
Geburt eines Kalbes filmen. Für mich
Apfelküchle mit Bergwiesenheuparfait an Schlagrahm mit Holunderlikör Küche, Köchin und Menü sind aber nur
Kurz: Auf so einem Hof wird nicht nur
schloss sich hier der Kreis. So eine
die halbe Miete. Die ersten vier Dreh-
dem Genuss gefrönt, wenn die Kamera
Szene sagt mehr als tausende Worte
tage waren wir damit beschäftigt den
läuft und dies ist auch der schönste
über den Alltag in der bäuerlichen Welt.
Soyer-Hof zu porträtieren. Wir sind An-
Bonus für die Leute vom Team.
Kurz nach dem Kalb trafen die Land-
gelika Schritt und Tritt durch ihren Tag
Der Dinner-Dreh war für Gastgeberin
frauen ein und so drohte die Vorspeise
gefolgt. Wir waren im Kuhstall, auf der
Angelika und uns eine Herausforde-
zu verkochen und Angelika ihre Nerven
Weide beim Heu-Einfahren, bei den Zie-
rung. Angelika musste am Dinnertag
zu verlieren. Hätte sich das Kälbchen
gen und den Schweinen, in Angelikas
nicht nur sechs Landfrauen umsorgen,
nur ein paar Minuten mehr Zeit gelas-
Wellness-Alm, im Gästestübchen, in
unterhalten und bekochen, sondern
sen, wäre das Dinner geplatzt…
der Küche und in den Ferienwohnun-
fast jeden Handgriff und jeden Satz für
Der restliche Abend verlief reibungslos.
gen. Kaum zu glauben, was so eine All-
uns mehrmals wiederholen. Denn: Ge-
Die Stimmung in der Küche und am
gäuer Bäuerin alles zugleich hinkriegt!
rade beim Kochen ist es wichtig, dass
Esstisch war locker und fröhlich, ein
Wir dafür hatten mit dem launischen
jede Aktion filmisch aufgelöst wird:
Heuschnaps nach dem Essen versöhnte
Wetter zu kämpfen, der Allgäuer Land-
Totale, Halbtotale und Nahe. So lautet
alle. Wir feierten bis spät in die Nacht
regen setzte einem Dreh ein Ende, Ende
die Devise. Schwierig wird’s dann, wenn
und besuchten noch mal das Kälbchen,
August aber verwöhnte uns endlich die
die Landfrau dreimal „salzen“ muss
das friedlich im Heu schlief. So ein
Sonne.
oder dreimal ein Ei aufschlagen muss,
Drehtag auf dem Lande wird schnell
Das Highlight an jedem Drehtag war
wenn das Rezept nur zwei verlangt…
abenteuerlich…
der Kaffeeklatsch bei Schwiegermutter
Und dann sind wir gerade bei der Vor-
Sendetermine: www.br-online.de
Anita auf der Terrasse. Frau Soyer se-
speise, da stürmt Bauer Pelu in die
Angelika Soyer, Fr., 28.10., 19.45 Uhr
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VitalZunge kocht auf!
Der Mann strahlt über das ganze Ge-
Mit Volldampf für die Region!
sicht: Dirk Eberhard ist Küchenchef und hat gerade mit seinem Team einen tollen Tag der offenen Tür hinter sich gebracht. Viele Gäste sind gekommen, das Küchenteam hat sie alle bestens bekocht, in einer Stunde will der rundum zufriedene Küchenchef ab in den Urlaub – nach Südtirol, gut essen natürlich, aber auch neue Ideen sammeln, denn gleich nach dem Urlaub wird er mit seiner Großküche deutlich mehr regionale Produkte einsetzen, vom Ge-
von Rudi Holzberger
müse bis zum PrimaRind. „Ist doch ganz klar, dass wir so den Landwirten
Die Allgäuer sind voran geprescht, da wollen die Oberschwaben nicht nachstehen: Nach der „msa“ in Sont-
in der Nähe helfen.“ Das hört sich einfach an, wird aber von kaum einer Großküche auch in der Praxis beherzigt. Denn: Der Griff zu den regionalen Produkten kostet etwas mehr, ein
hofen bekennt sich jetzt auch die Betriebsgastronomie des Berufsbil-
Küchenchef muss also nicht nur mit Ehrgeiz kochen, sondern auch sehr gut kalkulieren!
dungswerks Adolf Aich in Ravensburg
„Die Mehrkosten werden aber meist
zum Projekt VitalZunge. Mit solchen
ger, unser Fachmann für die VitalZunge.
deutlich überschätzt“, betont Ralf Hör-
Partnern kommt das Beste aus der Region auch in die Großküchen. So kann endlich die VitalZunge zur großen Schwester der LandZunge
Hörger war selbst Küchenchef im Krankenhaus Lindau und hat dort mit Erfolg das regionale Konzept erprobt. Mit Erfolg und mit nur geringen Mehrkosten – „dafür waren meine ‚Gäste‘ begeistert“. Dirk Eberhard stimmt da sofort zu, denn er ist nicht nur für die Großküche
werden.
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hier, sondern auch für die „Marktwirt-
Viel Leidenschaft in der Großküche: Azubi Asis Ibrahim macht Dampf mit heißem Mais (links) und bereitet jede Menge frische Salate vor (oben). Ausbilder Christoph Rist belegt fast andächtig Fischfilet mit Kräuterkruste. Derweil schnippeln Lehrlinge Gemüse zuhauf, Köchin Hildegard Wetzel schneidet die neue Botschaft der Großküche in einen Kürbis…
schaft“ in Bad Waldsee verantwortlich.
anderen Vorteil von PrimaRind: „Bei die-
Logistik passt, Partner wie Jork oder
In diesem LandZunge-Gasthof kommt
sem Fleisch habe ich viel weniger Brat-
Buchmann „sind sehr flexibel, die
nur PrimaRind auf den Teller „und das
verlust!“ Auf gut deutsch: Das Fleisch
haben kurze Wege, auch damit kann
schmeckt einfach deutlich besser.“
schrumpft nicht! Der kluge Küchenchef
ich gut kalkulieren“.
Sein Kollege Kisielewski von der „msa“
setzt auf den guten Geschmack und
So scheint es mir reichlich seltsam,
in Sonthofen unterstreicht das gerne:
spart zugleich Kosten! Auch Eberhard
dass bislang so wenige Großküchen offensiv auf diese regionale Schiene
„Wir befragen unsere Kunden regel-
ist überzeugt: „Wir kriegen das mit dem
mäßig zum Essen, alle schwärmen vom
Preis schon hin.“ Er kocht viel für Schu-
setzen. Wenige Tage vor meinem Be-
guten Geschmack des Rindfleisches“.
len, da soll ja viel gesundes Gemüse auf
such bei Eberhard durfte ich in einer
Oder vom frischen Gemüse oder vom
den Tisch kommen – so lässt sich der
anderen Ravensburger Großküche wie-
VitalZunge-Joghurt, den es oft zum
höhere Preis für Fleisch ausgleichen.
der mal die übliche Abwehrstrategie er-
Nachtisch gibt und der speziell für das
Frischer Salat ist tägliche Pflicht – Salat,
leben: „Viel zu teuer“ und so weiter. Da
Projekt VitalZunge hergestellt wird.
Gemüse und Obst werden von Früchte
haben wir noch eine lange Ochsentour
Kisielewski sieht aber noch einen ganz
Jork ins Haus geliefert, die regionale
vor uns… Dafür darf Dirk Eberhard weiter strahlen. Mit seinen 42 Jahren brennt er noch vor Ehrgeiz und er hat jetzt volle Rückendeckung im Berufsbildungswerk Adolf Aich, einer „Tochter“ der Stiftung Liebenau übrigens. Gelernt hat Eberhard in Nürtingen und hat in den besten Häusern der Region gearbeitet: Im Adler von Gaisbeuren, im Obertor in Ravensburg und im Buchhorner Hof in
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Friedrichshafen. Einmal mehr sehe ich, wie gut ausgebildet die Leute auch und gerade in den Großküchen sind. Auch wenn Dirk Eberhard als Küchenchef „leider mehr planen als kochen“ muss. Eberhard bringt die vier Vorteile der VitalZunge schnell auf den Punkt. Erstens soll das Geld in der Region bleiben, „sogar beim Einkauf von Küchengeräten achten wir darauf“. Zweitens „wollen wir die Landwirtschaft vor Ort unterstützen“. Drittens ist die Qualität gerade beim Fleisch von Rind oder Schwein „einfach topp“. Und viertens, da schmunzelt Eberhard wieder schelmisch: „Das ist schon auch gut fürs Image“. Ganz klar, das Bekenntnis zur Region kann durchaus hilfreich sein für neue Aufträge… Eberhard strahlt aber auch, wenn er
Die Allgäuer waren das Vorbild für die VitalZunge. Überzeugt und motiviert von Küchenchef Kisielewski (rechts) legt sich das Team vom Menü-Service Allgäu in Sonthofen schwer ins Zeug. Die Gäste sind begeistert.
sein Team und seine Küche näher be-
Auch die Kunden der Küche sind alle in
schreibt, denn sie ist ein besonders
der Nähe zu finden: Schulen in Ravens-
schönes Modell: 22 Lehrlinge schwin-
burg und Weingarten, Kindergärten, die
gen hier neben fünf Köchen zur Zeit
„durchaus anspruchsvolle“ Katholische
Saucen alle selber, jede Woche brau-
den Kochlöffel, sie stehen in der Ausbil-
Akademie in Weingarten, aber auch die
chen wir dafür 80 Kilo Knochen.“ So
dung zum Beikoch, denn die Großküche
Omira als alter Stammkunde, insge-
lernt hier jeder Lehrling sein Handwerk
ist ins Berufsbildungswerk Ravensburg
samt werden 1200 bis 1500 Essen pro
noch von der Pike. Und siehe da: Die
(BBW) integriert. Mit dem BBW bietet
Tag gekocht. Eberhard strahlt sogar,
Großküche hält sich noch an eines der
die Stiftung Liebenau rund 50 Aus-
wenn er von Kindern und ihrem Ge-
wichtigsten Gebote des guten Ge-
bildungen an, vom Gärtner bis zur Gas-
schmack spricht: „Kinder essen alles!
schmacks, während viele Gasthöfe
tro-Schiene. Die Lehrlinge dürfen im
Sie lieben unseren Eintopf mit Gemüse,
längst die Fertigsaucen in ihre Töpfe
dritten Lehrjahr auch ins LandZunge-
das muss nur alles noch Biss haben,
rühren. Merke: Im Blick auf das Detail
Restaurant nach Bad Waldsee, so greift
darf nicht verkocht sein.“ Auch Fleisch
zeigt sich der kleine feine Unterschied.
hier ein Rad ins Andere – die Großküche
gehört für ihn unbedingt zur gesunden
Mehr noch: Dank der kurzen Wege wird
entpuppt sich als regionales und so-
Ernährung, „es muss nur gutes Fleisch
in dieser Küche nichts tiefgekühlt, son-
ziales Projekt. So kommen sogar die
sein“.
dern alles schnell und warm ausge-
Das Produkt ist das eine, der Ehrgeiz
liefert – „Cook and Serve“ lautet das
das Andere: „Wir machen unsere
Motto von Dirk und seinem Team.
Kartoffeln
vom
sozial
engagierten
„Dornahof“ bei Altshausen.
Infos: www.menue-service-allgaeu.de www.bbw-rv.de nder Gesu uss Gen er aus d ßen Gro üche. K
Neu: Die VitalZungeBroschüre
re ionie P e i D em aus d llgäu a Ober
uern,
Berge
,
ür’s u: „F Allgä gern!“ Leben
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Wo Leo Hiemer ins Dampfen kommt… Das erste Mal
mer!“ lautet die freundlich-schnoddrige
meldet. Ich suchte noch Hallen, wo ich
Ein grauer Novembernachmittag 1994.
Begrüßung des Dampfsägers. „Jetzt sind
meinen Film „Leni...muss fort“ zeigen
Ein quietsch-grüner Fiat 850. Ein Rohr
wir da!“ kommt das Echo von den bei-
kann. Das Reden ist Klaus' Sache nicht,
mit respektablem Durchmesser auf
den Neuankömmlingen. Man reicht
aber er rief mich an und meinte, er
dem Dach. Am Steuer ein langer, dürrer,
sich die Hände. Klaus Bilgram hat ge-
hätte eine Halle. Ohne allzu viele Worte
auf dem Beifahrersitz ein stämmiger,
wartet, Jens Göldner ist gefahren und
waren wir uns schnell einig. In dieser
kleiner Mann. Die Kiste passiert ein
der Beifahrer, das bin ich, der Filme-
Halle, die sich merkwürdigerweise
Ortsschild: Sontheim, Unterallgäu. Jetzt
macher. Den Film, den wir dabei haben,
„Dampfsäg“ nannte. sollte der Film ge-
noch die Westerheimer Straße finden.
und der heute in der Dampfsäg gezeigt
zeigt werden. Aber – in der Dampfsäg
Gar nicht so einfach in diesem Nebel.
werden soll, habe ich auch gemacht.
war noch nie ein Film gezeigt worden.
sie wohl sein. Das Gefährt mit den bei-
Die Dampfsäg in Sontheim – das war
miere. Zum Glück kannte ich Jens Göld-
den Männern rumpelt unter einem höl-
mir kein Begriff. Klaus Bilgram hatte
ner. Er hatte mobile Kinovorführungen
zernen Torbogen durch. Darauf steht:
sich auf einen Aufruf in der Zeitung ge-
erschwinglich gemacht, indem er mo-
Es handelte sich also um eine echte Pre-
Hier geht’s nach Westerheim. Das wird
DAMPFSÄG. Sie haben's geschafft und
bile Filmprojektoren russischer Produk-
werden schon sehnlichst erwartet. Ein
tion aus DDR-Beständen – er nannte sie
bebarteter Alt-Hippie in Jeans und ka-
wegen ihres ohrenbetäubenden Rat-
riertem Hemd bewegt sich bedächtig
terns „Stalinorgeln“ - erworben und sie
auf das Fahrzeug zu, aus dem die bei-
technisch aufgerüstet hatte. Zwei Pro-
den sich jetzt herausschälen. Ein brei-
jektoren, Verstärker und Lautsprecher
tes Grinsen geht über sein Gesicht – wie
sowie die Filmkopie hatten wir mit dem
„Pat und Patachon“ denkt er (oder viel-
Fiat 850 mitgebracht.
leicht auch: „Dick und Doof“?). „Mir hant scho denkt, ihr kommet gar nim-
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„Und wo ist jetzt die Halle?“ frage ich. Wortlos schreitet Klaus zur Tat und stößt die beiden gewaltigen Flügel des Hallentores auf. Wir staunen. Eine ganz und gar aus Holz gebaute Halle, freitragend, d.h. ohne irgendwelche Säulen im Weg. „Da könnt's ihr reinfahren!“ Ich schüttle den Kopf. Eine befahrbare Halle – und das in Sontheim. Jens manövriert den 850er gekonnt hinein. Projektoren und Tonanlage sind rasch aufgestellt. Klaus kratzt sich am Kopf: „Wo habt's ihr denn die Leinwand?“ Jens schiebt eine eng gewickelte Rolle Tuch aus dem überdimensionalen Heizungsrohr auf dem grünen Fahrzeug. Die
man mental zusammen, umgeben von
wird jetzt auf ein zusammen steckbares
so viel Holz und Geschichte und dank
Alu-Gestänge gespannt. Das dauert
der tollen Akustik braucht man nicht
zwar seine Zeit und die ersten Besucher
mal ein Mikro, um von allen gehört zu
trudeln auch schon ein, aber es geht
werden.
Eine alte Säge wandelt sich zum Saal für Film und Genuss (Bild links), Autor und Regisseur Leo Hiemer ist seit seinem ersten Auftritt ständiger Gast in der Dampfsäg Sontheim.
voran.
Nachher, als alle gegangen und die
Geschichte einer Säge
Immer mehr Leute strömen in die
Kino-Utensilien wieder im und auf dem
Die Dampfsäg zu Sontheim wurde 1891
Halle, ältere und jüngere, Bauern und
grünen Auto verstaut sind, sitzen wir
als Dampfschneidesäge gegründet. Na-
Schüler, Alternative und Bürgerliche.
zu viert um einen Tisch in der Mitte der
türlich wurde hier nicht Dampf ge-
Seelenruhig lötet Jens noch ein Laut-
Halle. Ortrun, „der gute Geist der
schnitten, sondern Holz, aus dem an
sprecherkabel – aber schließlich steht
Damfsäg“ und Klaus' Ehefrau, ist dazu
Ort und Stelle Kisten für den Versand
alles. Die Halle ist voll und die Zu-
gekommen. Ich wusste natürlich nicht,
von Käse und – hört, hört! – Fisch ge-
schauer fiebern dem Film entgegen.
dass sie zusammen mit Klaus die
macht wurden. 1917 wurde die große
Klaus tritt vor die Leute und sagt, dass
Dampfsäg betreibt. Sie war mir längst
Sägehalle erbaut. Die gewagte, freitra-
er sich freut, dass so viele gekommen
aufgefallen, wie sie ganz still und un-
gende Holzkonstruktion ist heute der
sind, um zum ersten Mal einen richti-
auffällig mitgeholfen hat, sei es beim
einzige noch existierende Bau seiner
gen Kino-Film in der Dampfsäg zu
Bestuhlen, sei es beim Einlass, sei es
Art in ganz Deutschland. Spektakulär
sehen. Und die Premiere gelingt.
beim Bedienen, sie war überall zur
die 9,50 m lichte Höhe bis zum First
Heute sind die monatlichen Kinotage
Stelle, wo jemand gebraucht wurde.
über den 370 m² Grundfläche: ein ein-
längst etabliert. Rudolf Huber, Kinobe-
Aus Ortruns Gesicht strahlt Energie und
ziger, großer freier Raum. Als 1988 der
treiber in Türkheim und Bad Wörisho-
Lebensfreude. Klaus tischt auf, was
Betrieb für immer seine Pforten schloss,
fen, besorgt die Filme, Klaus und sein
Küche und Keller hergeben. Selbst so
schien das Schicksal der Dampfsäg als
Team bereiten ein passendes Abendes-
allein in der großen Halle empfinden
Industrie-Ruine besiegelt. Doch zwei
sen vor, das ab 19 Uhr eingenommen
wir alle Wärme und Geborgenheit und
Jahre später erwarben Klaus und Ort-
werden kann und Punkt 20 Uhr hebt
genießen so richtig die späte Künstler-
run Bilgram das ganze Gelände samt
sich der Vorhang. Das „Kino in der
mahlzeit nach vollbrachtem Werk. Da
Halle, Kistenmacherei und Nebenge-
Dampfsäg“ - mittlerweile Kult.
spürte ich schon, dass die Dampfsäg in
bäuden. Sie wollten die Halle als Indus-
Sontheim etwas ganz Besonderes ist,
trie-Denkmal erhalten, indem sie die
ein Juwel, etwas Einzigartiges, ein
ehemalige Dampfsäg in ein Kultur- und
Eine Halle aus Holz
Glücksfall, ein exterritoriales Gebiet, wo
Veranstaltungszentrum
Nach meinem Film über ein jüdisches
der Zeitgeist keinen Zutritt hat, ein Ort,
wollten. Ein Alternativ-Projekt auf Schwäbisch... Und mit dem sprichwört-
verwandeln
Pflegekind, das wie einst Heidi unbe-
wo vielmehr die Zeit stehen geblieben
schwert in herrlicher Natur aufwächst,
scheint, wo alles gut geblieben ist, was
lichen Fleiß, der nötigen Beharrlichkeit
aber seinen Allgäuer Bauernhof verlas-
heute nur noch nervt. Tja, und das war
und Unterstützung ihrer Freunde ge-
sen muss, um in Auschwitz umge-
wohl der Beginn einer wunderbaren
lang den beiden auch, was Viele für un-
bracht zu werden, herrscht Betroffen-
Freundschaft... - würde man im Kino
möglich hielten: die Dampfsäg ist heute
heit. Nur mühsam kommt ein Gespräch
sagen.
ein beliebter Veranstaltungsort für pri-
in Gang. Aber die gewaltige Holzhalle
vate Feste, Firmen-Feiern, Konzerte,
ist ein Phänomen: unwillkürlich rückt
Kleinkunst – und natürlich Kino.
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Hmmm… NEU !
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Ein Bild von bereits historischem Wert: Leo Hiemer präsentiert 1994 erstmals den Kultfilm „Daheim sterben die Leut’“ in der Dampfsäg Sontheim. Der Auftakt zu einer engen Beziehung.
Daheim sterben die Leut'
Der Wochenmarkt
heimischen Brauereien und regionales
Zu Klaus Bilgrams Prinzip von „nah-
Bio-Fleisch für Ortrun und Klaus schon
schnell-gut“ gehört auch der Wochen-
längst eine Selbstverständlichkeit sind.
markt, der traditionell donnerstags von
Dem ist jetzt aber energisch abgehol-
16–19.30 Uhr unter dem Holzdach der
fen. Die Dampfsäg reiht sich in die
Sägehalle stattfindet. Brot, frisch aus
LandZunge-Familie ein.
dem Holzofen, Gemüse und Obst nach
Und das hat sie sich redlich verdient für
Jahreszeit aus der Region, handgelegte
ihre hausgemachten Köstlichkeiten wie
Eier, feiste Suppenhühner, Fleisch von
Krautkrapfen, Maultaschen, Spinatstru-
der Bioland-Metzgerei um die Ecke,
del oder Kässpatzen. Alle Zutaten kom-
Allgäuer Berg- und Biokäse, Milch-
men aus der näheren Region. Alles ist
produkte aus der Gegend und Honig
frisch, alles dampft! Geschmacksver-
von fleißigen Bienen gehören zum
stärker? Für Küchenchef Klaus Bilgram
Standardprogramm, abgerundet von
kein Thema. Und: die Küche ist varia-
Eine Filmvorführung werde ich nicht
einem Hauch Knoblauch und Olivenöl,
bel, d.h. für kleine und große Veranstal-
vergessen. An einem Aschermittwoch
die
tungen kann zwischen Tellergericht
war es, als unser Allgäu-Kultfilm „Da-
Naturwaren und Diverses
aus dem
und Buffet, zwischen regionaler und
heim sterben die Leut'“ in der Dampf-
Eine-Welt-Laden eine Selbstverständ-
auch schon mal internationaler Küche
säg zum besten gegeben wurde. Klaus
lichkeit.
gewählt werden. Sonderwünsche sind
servierte seine legendären Allgäuer
Während drin der Wocheneinkauf ver-
dabei ausdrücklich willkommen. Klaus
Kässpatzen mit gerösteten Zwiebeln
handelt wird, spielen vor der Halle die
stellt sich gern jeder kulinarischen
und grünem Salat. Die zünftige Blas-
Kleinen auf dem Spielplatz, auf dem
Herausforderung.
mediterranes
Flair
verbreiten.
musik tat ihr Übriges: die Dampfsäg
man garantiert kein Null-acht-fuff-
dampfte. Ich stieg auf die Bühne und
zehn-Kinder-Bespaß-Gerät findet – aber
begrüßte vierhundert frisch gestärkte
Platz zum Spielen. Und das ist wörtlich
Kultfilm-Fans. Und da passierte mir ein
zu nehmen: das riesige Freigelände um-
Lapsus. Ich sagte: „Bei uns oben im All-
fasst ca. 3.500 m². Da gibt es viel zu ent-
gäu gibt es noch Gesundbeter.“ Da
decken: eine Weltenschaukel, ein Tipi
erhob sich lautstarker Protest und wie
(wie alles in der Dampfsäg: mit 7.50 m
aus einem Munde schallte mir entge-
Durchmesser auch nicht gerade win-
gen: „Mir sind au im Allgäu!“ Mir bleib
zig), muntere Hühner, ein paar Esel...
nichts übrig, als mich für die „Entglei-
Derweil machen es sich die Erwachse-
sung“ zu entschuldigen…
nen auf Bierbänken vor der Halle gemütlich und halten „Hoigarte“.
Mythos Dampfsäg Das Geheimnis des Erfolgs? Klaus und
LandZunge
Ortrun haben von Anfang an an ihren
Wochenmarkt in Holzhalle mit nach-
Traum geglaubt und sie sind ihren
haltig produzierten Lebensmitteln aus
Grundsätzen treu geblieben. Boden-
der Region – das schreit schon lange
ständig, ehrlich, interessiert, offen für
nach der LandZunge. Um so erstaun-
jedermann. Sie sind keine Manager
licher, dass Sontheim lange ein weißer
20 Jahre Dampfsäg
einer „Location“ geworden, sie sind sie
Fleck auf der entsprechenden Karte
2011 feierte die Dampfsäg ihr 20jähriges
selbst geblieben. Das, was ihnen gefällt,
war, obwohl Bioland-Weine, Bier aus
Bestehen, blickte zurück auf 20 Jahre
kommt bei ihnen auf die Bühne, sei es
bewegtes Leben, diverse Auszeichnun-
Musik oder Kleinkunst. Eine Messe für
gen und Lobpreisungen. Erfreulich: in
alternative Energie hat in der Dampfsäg
der Chronik ist für 1997 vermerkt: „Kauf
ebenso ihre Heimat gefunden wie der
eines Kinoprojektors“. Ein Meilenstein.
große Flohmarkt.
Beruhigend: Sohn Yuri wird das Erbe
Auch Seminare sind immer wieder an-
übernehmen. Also: Volldampf voraus!
gesagt: Körbe flechten oder Holz schnit-
Leo Hiemer
zen, Bauchtanz oder Salben anrühren. Und nach wie vor suchen sie sich ihre Filme selbst aus.
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Friedrich Hechelmann: Die Traumwelt eines Künstlers
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Ortstermin im Schloss. Hinter dem
Friedrich Hechelmann, den berühmten
der Faltenwurf eines Gewandes – ein-
eisernen Tor und den wuchtigen Mau-
Maler. Gerne lässt er sich stören an die-
fache Übungen nur und doch so
ern des ehemaligen Klosters Isny ma-
sem Vormittag – noch ist die Welt in
schwer. „Vor der subjektiven Interpre-
chen sich heute antike Skulpturen
schönster Ordnung. Der Meister ist ge-
tation steht der genaue Blick, die haar-
breit. Aber auch Bilder von seltener
rade mit 14 Frauen gleichzeitig beschäf-
genaue Wiedergabe. Wenn die Details
Schönheit und Phantasie. Ein Hauch
tigt: Sommerakademie im Schloss. Der
nicht stimmen, entsteht keine Kunst.“
von antiker Akademie liegt in der Luft.
begnadete Techniker schult charmant
Hechelmann doziert und hilft: Streicht
Ein Bild von betörender Harmonie und
und gnadenlos das Handwerk seiner
weg, deutet an, macht vor, fordert stets
dies am 11. September 2001. Ich soll
Jüngerinnen. Eine Wurzel, eine Frucht,
neuen Mut: „Wer nichts zerstören mag,
heute eine Reportage über die Adelegg
kommt auch nicht voran.“ Die Frauen
schreiben, sie soll mit einem Künstler
lieben offensichtlich den Meister mit
anheben, der wie kein anderer das
dem leisen Charme. Auch wenn sie der
Allgäu bei Isny gemalt, als Bild der Welt
überzeugte Vegetarier mit fürchter-
beschworen hat. Und so erinnere ich
lichen Jugenderinnerungen über den
mich bestens an diesen Tag, der die
Einkauf beim Metzger unterhält – der
Harmonie der Welt dann nachhaltig
kleine Friedrich auf Brusthöhe ver-
sprengt. Grund genug für einen Rück-
sunken zwischen stämmigen
blick zehn Jahre später…
Frauen. Seither sei ihm die Lust auf
Mitten im Schloss treffen wir damals
Fleisch vergangen...
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Isnyer
Er ist in Isny geboren, hier lebt, liebt
türmen sich auf, das ewige Eis berührt
und arbeitet er. Geprägt von der Wiener
sich mit den Wolken eines fernen Him-
Schule um Rudolf Hausner, setzt He-
mels. Ein Gleichnis der Verzweiflung,
chelmann bis heute seine Phantasien
das letzte Gericht scheint nahe. Doch
ins Bild. Seine Gemälde provozieren
zugleich beschwört Hechelmann ein
kaum je, Hechelmann ist ein Meister
weißes, unschuldiges Prinzip Hoffnung:
des Schönen, seine Werke gefallen
In verletzlichen Seifenblasen schwebt
meist auf den ersten Blick, sie schmei-
eine andere Welt, eine unberührte
cheln unserer Vorstellung von großer
Wildnis über den Gletschern. Das Para-
Kunst.
dies – zum Greifen nahe und doch so
Und doch hat Hechelmann zwei male-
fern. Oder: Eine Arche nimmt Kurs auf
Joseph und ernährte sich aus den
rische Gesichter: Berühmt geworden
die neue Welt – ins Blau der Utopie.
Früchten eines reichen, phantastischen
ist er als Illustrator märchenhafter
So berührt Hechelmann mit seinen
Gartens – bevölkert von Pfauen und an-
Bücher– von „Zwerg Nase“ bis zur
Idyllen für manchen Betrachter die
deren exotischen Vögeln. Nur die „Reit-
„Unendlichen Geschichte“ oder zuletzt
Grenze zum Kitsch, die unergründliche
strauße“ fehlten, die ihm Dichterfreund
zu den „Geisterrittern“ von Cornelia
meditative Wirkung der Bilder aber be-
Günter Herburger schon lange empfoh-
Funke. Vom traurigen „Mädchen mit
rührt und verführt - zum Traum. Mit
len hatte…
den Schwefelhölzern“ bis zur „schönen
einer offenbar biblischen Intention: He-
Die beiden großen Isnyer Phantasten
Lau“ oder gar dem Neuen Testament.
chelmann will eine himmlische Land-
pflegen eine poetische Hassliebe, setzen
Viele Kenner haben sich verliebt in
schaft einfangen, die Welt als unbe-
immer wieder Wort gegen Bild. Herbur-
diese skurrile Welt mit ihren wunder-
fleckte Empfängnis noch einmal neu
gers kunstvoll versponnene Literatur
lichen, witzigen, ja grotesken Figuren,
erschaffen.
wird in Hechelmanns Bildern lebendig,
in denen sich auch Schattenseiten
Gelungen ist ihm dies für viele Jahre
die Romanfiguren wie ein Johann Jakob
offenbaren.
auch höchst real: Mit seinem „Bauern-
Weberbeck sind ähnlich verzaubert,
Die andere Seite des Künstlers durch-
schloss“ an der Adelegg. Dort lebte der
ebenso grotesk wie Hechelmanns Illus-
weht ein eisiger Gletscherwind: Gebirge
Maler mit seinem langjährigen Freund
trationen. Kein Wunder daher: Fast alle
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Bücher Herburgers sind in Hechelmanns Bilder gekleidet – der traurige Schriftsteller kauert in „Lauf und Wahn“ gar schutzbedürftig unter den Blättern einer Pestwurz – mit kleinen Teufelshörnern rächt sich der Maler für den Spott des Autors.. Dafür verirren sich Herburgers Romanhelden immer mal wieder in Hechelmanns Landschaften und Blumenwiesen – erkennen vor lauter Margueriten die normale Welt nicht mehr. Sie wollen das Allgäu fliehen und verirren sich auf der ersten Bergwiese der Adelegg („Thuja“). Der Maler und der Dichter: Beide markieren nur unsere Sehnsucht nach einer anderen Welt und zugleich unsere Angst vor dem Abgrund am Ende der Zivilisation – dies ist die allzu gern übersehene bedrohliche Seite in Hechelmanns gewaltigen Bildern. Wenn der Langstreckenläufer und – dichter Herburger den Schiedelhof im Trab erreicht, stärkt er sich daher mit einem Kräutertee „komponiert aus Katzenpfötchenblüten, Salbei, Ringel-
Landwirtschaft mit ihren Maisplan-
der Weise lächelt und freut sich und
blumen, Taubnesseln, Malven, Pfingst-
tagen, gegen die Hechelmann immer
greift sorgsam zu vegetarischen Köst-
rosenblättern,
Hagebuttenschalen,
wieder anmalt. Er träumt weiter von
lichkeiten – er mag keine rote Farbe und
Eibisch und Huflattich.“ Drogen der
einer anderen Landschaft, der Utopie:
er mag kein Fleisch, das könnte den
Natur, die Namen allein schon poetisch,
Die Wiesen voller Duft und Blumen,
Traum des Künstlers allzu irdisch be-
sie werden Wort und Bild und Kunst.
Kräutern für den Tee, einzelnen Bäu-
lasten…
Hechelmann
men, einem Park aus mächtigen Solitä-
und
Herburger:
Eine
etwas andere Isnyer Beziehung…
ren, bei denen jeder Ast sein eigenes
Fast zehn Jahre später besuche ich
Leben gewinnt. Wenn dieser Künstler
Friedrich, den großen Maler noch ein-
einen Baum malt, dann wird eine
mal, diesmal aber in seiner Datscha, die
Traumwelt daraus, die in uns andere
jetzt versteckt im Wald der Kugel liegt.
Saiten anklingen lässt. Hechelmann
Das Bauernschloss ist verkauft, aber in
birgt den wahren Traum in einem
Sichtweite. Das neue Domizil ist eine
Baum. Und so versöhnt er uns auch
Klausur von klösterlicher Stille, hier
zehn Jahre nach der Katastrophe von
kann diese reine Kunst der Schönheit
New York mit der schönen Seite dieser
wahrlich gedeihen. Rund herum eine
Welt. Die wir begreifen, wenn wir
Landschaft, die noch kaum angegriffen
schauen lernen – uns in der blauen
ist von Bauwut oder einer intensiven
Rudi Holzberger
Kunst von Friedrich Hechelmann verlieren, dafür aber einen neuen Blick gewinnen. Wenn der Maler dann noch in seinem Schloss zu einer fast schon surrealen Begegnung von „Kunst und Genuss“ einlädt, wenn ein Dutzend der besten Köche aus der Region Leckerbissen für die Gäste kredenzen, dann sind sogar Kopf und Bauch, Geist und Geschmack versöhnt! Friedrich schaut in die Runde,
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Aktion LandZunge
Kleines Land und große Zunge! Im Ernst: Die Region der Aktion Land-
gerne verzeihen, wenn Ihr dafür alle
Zunge mag klein sein, die Zunge der
anderen Worte in allen Zeitungen
Genießer aber soll groß raus kommen
richtig schreibt. Also so, wie sie der
in Allgäu-Oberschwaben. Nun beteuern
Duden derzeit noch oder bald wieder
mir die Kollegen, die richtige Schreib-
vorschreibt…
weise sei Ihnen wichtiger als meine
Und was sagt der Duden überhaupt zur
Vorliebe für große Zungen, wie aber
Zunge? Hier die schöne Definition, die
kann eine irritierende Schreibweise
sich durchaus auch erotisch verstehen
richtiger sein als unsere eigene Defini-
lässt:
tion? Darf ich in diesem unseren Lande
Zunge: aus quergestreifter Muskulatur be-
Ach, wie freue ich mich immer noch,
ein Wort nicht schreiben wie ich will?
stehendes bewegl. Organ der Mundhöhle.
wenn „meine“ LandZunge in der Zei-
Immerhin: Das Patentamt zu München
Organ zum Schmecken und Sprechen; Ge-
tung erscheint. Bei der Schwäbischen
hat unsere Schreibweise bei der An-
richt aus Kalbs- oder Rindszunge… Nach der scharfen Definition folgen
oder der Allgäuer Zeitung, bei der ich
meldung als Marke mit dem großen Z
einst mein journalistisches Handwerk
akzeptiert. Und nur nebenbei: Die
wunderbare Wortspiele: Zunge ab-
gelernt habe. Manchmal sogar mit
Druckereien schlucken die große Zunge
beißen, an diesem Wort kann man sich
Fotos von mir garniert, die nahezu den
gerne, wenn dafür bezahlt wird…
die Zunge abbrechen; Wein löst die
Tatbestand der Körperverletzung er-
So habe ich einen einzigen Wunsch an
Zunge; die Zunge verbrennen und so
füllen, aber was schaue ich auch so be-
die Kollegen: Schreibt die LandZunge
weiter. Mit Günter Grass könnten wir
lämmert…
doch bitte falsch für alle Oberlehrer,
also fordern: Zunge Zeigen!
Vielleicht, weil ich es stets schon im vo-
aber richtig für alle Liebhaber der Land-
Mehr Zunge also: Daher werden wir in
raus ahne: Fast alle Journalisten, von
Zunge. Mit einem großen Z. Die Leser
diesem Magazin bald alle guten Re-
anderen
werden Euch diesen einzigen Fehler
Menschen
zu
schweigen,
zepte für Ochsen- und andere Zungen
schreiben die LandZunge unverdrossen
zusammen stellen. Damit alle mit der
mit einem kleinen z. Obwohl allen klar
Zunge schnalzen. Wer die LandZunge
ist, dass ich keine Landzunge im Boden-
dann noch mit einem kleinen z
see und keine Gletscherzunge auf der
schreibt, muss zur Strafe auf einer
Mädelegabel beschwöre, sondern eine
echten Landzunge büßen…
kulinarische Zunge! Eine Zunge, die für
Rudi Holzberger
den guten Geschmack steht. Eine Zunge mit Eigenleben, mit allerlei sinnlichen Assoziationen, bis hin zu Götz und Einstein…
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Erootik Die Er een der Blütten
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