LandZunge 2015

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EUR 3,50

Für Allgäu und Oberschwaben www.landzunge.info

Das Beste aus

2015

der Region

Sommer-Lust am Feuer-Tisch! Essay Ein Loblied auf den Süden

Aktion Biergarten und Burger

Küche Rezepte von Günter Grass


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Editorial

Inhalt

Gut Essen und Gut Trinken sind die drei wichtigsten Dinge im Leben

PROJEKT

– so hat ein nicht unbekannter Philosoph das Credo jedes Genießers

Gasthöfe sind unsere Aushänge-Schilder...............................5

mal klar gemacht. Anständig wie ich bin, habe ich mich in diesem Magazin so weit wie möglich an Essen und Trinken gehalten – auch wenn ich gerne mal eine schöne Sennerin im Käsekeller besuche.

SCHWERPUNKT

Die mir dort aber nur erzählt, warum ihr Bio-Käse so gut ist, dass

Ein Loblied auf den Süden!.......................................................8

er auch unter der Marke VonHier bei Feneberg vermarktet wird…

So schmeckt der Sommer. Die Aktion LandZunge...............14

Und so war ich bislang überzeugt, dass wir mit Aktion und Magazin

Einkehr und Einkehren: Rund um Wolfegg ..........................20

doch ein bisschen was Gutes tun auch für die Kultur im Allgäu und in Oberschwaben. Denn Essen und Trinken sind doch wohl schönes Zeichen aktiver Kultur, so wie die Bauern mit ihrer Agri-Kultur für

VORBILDER

das immer noch so schöne Gesicht unserer Landschaft sorgen!

Hotel Maier - Fischbach: Ein Bekenntnis zum See! .............24

Doch dann der Schock: Aus einem Kuvert zog ich das letzte Maga-

Butterblume Maierhöfen: Eine Frau in ihrem Element… ...28

zin, das mir wohl eine Dame entrüstet zurück sandte. Auf dem Titel

Hirsch - Urlau: Aus dem Dornröschen-Schlaf erwacht… ...33

die klare Bewertung: „Nichts als Fressen und Saufen – Pfui Teufel!“ So klar die Botschaft, so anonym leider der Bote oder die Botin. Die steile Schrift scheint mir auf eine ältere Dame hinzudeuten, mit der

GENUSS

ich zu gerne über Essen und Trinken, ja sogar über Fressen und Sau-

Heugäuer: Der Geschmack des Allgäus ................................37

fen diskutiert hätte…

Regio-Schmecker: Der Wettbewerb .......................................41

So aber wage ich mit dem neuen Magazin noch einen Versuch: Mit möglichst viel Kultur im Zeichen von Genuss. Und vielleicht kann ich mit einem literarischen Ausflug ein wenig Punkte bei der Kriti-

SERVICE

kerin gut machen: Wir feiern in einem Nachruf den Dichter Günter

Karte der Region LandZunge..................................................42

Grass, besser gesagt den leidenschaftlichen Koch Günter Grass. Bei

Steckbriefe: Alle Gasthöfe im Überblick ...............................44

dem manches Rezept zur Poesie wird und die Literatur zum Rezept

VitalZunge ................................................................................55

– für einen zugegeben deftigen Genuss, denn der Kaschube Grass ist so etwas wie der Stammvater einer ländlichen Küche im echten alten Stil! Allerdings: Wer Grass kennt, seine Bücher liest und liebt,

KULTUR UND GESCHICHTE

begreift schnell, dass gerade bei diesem großen Schriftsteller Essen

Günter Grass: Das Rezept ist Literatur..................................56

und Trinken pure Kultur sind, ob bei den großen oder den kleinen Leuten. Und wie schnell die Helden seiner Bücher auch mal ins Fressen und Saufen abgleiten – die große Literatur scheut auch

OINAWEAG

keine Schattenseiten, wenn es denn welche sind. Und so freue ich

Das Image der Bauern braucht bessere Bilder! ....................64

mich spitzbübisch über Gevatter Grass, der mit seiner Kultur sogar

Freilichtbühne Altusried:

einen noblen Preis gewonnen hat…

Wo die Bauern ihr Publikum füttern… .................................72 Rudi Holzberger

EUR 3,50

Für Allgäu und Oberschwaben www.landzunge.info

Das Beste aus

2015

der Region

Sommer-Lust am Feuer-Tisch! Essay Ein Loblied auf den Süden

Aktion Biergarten und Burger

Küche Rezepte von Günter Grass

So wird der Sommer anständig gefeiert: Am neuen Feuer-Tisch, den wir hier als Weltneuheit eines Schreiners aus Oberschwaben präsentieren. Da wird der runde Tisch zur wahren Tafelrunde: Mit dem Fleisch von PrimaRind und LandSchwein, mit einem Original als Wirt, der sein Paradies weitgehend eigenhändig gebaut und geschreinert hat. So lässt sich der Sommer genießen… Foto: Felix Kästle

REDAKTION Dr. Rudi Holzberger, Panoramastraße 32, 88284 Wolpertswende info@rudi-holzberger.de GESTALTUNG UND HERSTELLUNG grafikbüro brandner, Leutkirch im Allgäu landzunge@grafik-brandner.de

FOTOS Felix Kästle, Markus Leser, Ernst Fesseler, Thomas Gretler, Marc Brandner und andere DRUCK Druckerei Marquart, Aulendorf ANZEIGEN CMC-Marketing-Altusried, Walter Grün walter.gruen@cmc-gruen.de



Die Gasthöfe sind unsere Aushänge-Schilder „Die LandZunge“ ist inzwischen ein fester Begriff in der Region. Die Marke LandZunge hat sich etabliert. Sie steht im Bewusstsein der Menschen für die regionale Küche, für die besten Produkte der ehrgeizigen Erzeuger. Vor allem aber steht die LandZunge für gute Wirtschaften in der Region – für starke Adressen quer durch Allgäu-Oberschwaben.

Die Aktion LandZunge vereint mehr als

Die LandZunge ist zuallererst eine Ak-

gion, sie setzen in der Küche und mit

70 Gasthöfe. Da sind die Treuen: Rund

tion für und mit den Dorfgasthöfen in

ihren Gästen vor allem auf Produkte

30 Betriebe sind seit der Gründung der

Allgäu-Oberschwaben. Jede Dorfwirt-

der Region, auf das Beste der Region.

Aktion 2002 aktiv dabei, manche haben

schaft ist ein zentrales Element der re-

Was anfangs noch ein manchmal from-

in dieser Zeit sogar einen Generations-

gionalen Kultur und Infrastruktur! Ein

mer Wunsch war, ist heute die eherne

wechsel erfolgreich vollzogen. Dazu ge-

Dorf ohne Gasthof verliert seinen Mit-

Vorschrift. Sie gilt vor allem für Kühe

sellen sich immer wieder neue starke

telpunkt, seine Seele.

und Rinder, für Käse und Fleisch. Denn

Kandidaten, auch wenn wir gar nicht

Zweitens: Die Gasthöfe der Aktion

die Bauern der Region, sie pflegen mit

mehr groß für unser Projekt werben.

LandZunge stehen auch zu unserer Re-

ihren Weiderindern die Landschaft, ihnen ist etwa die Rede vom „schönen Allgäu“ geschuldet! Ob Rindfleisch der Marke PrimaRind oder Schweinefleisch der Marke LandSchwein – da sind wir dank starker Partner sehr gut aufgestellt, da können wir auch weitere Kandidaten gut versorgen. Aber auch bei Lamm und Wild, Geflügel oder Fisch – bei fast allen Produkten können wir mit unserer herrlichen Region zwischen den Sennalpen im Allgäu und der Gemüse-Insel Reichenau aus dem Vollen schöpfen. Das Bekenntnis zur Region ist hier auch ein Bekenntnis zur Qualität – zur Freude

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der Gäste, dem Genuss verpflichtet. Bei vielen Produkten mit dem Siegel LandZunge-Qualität auch sehr deutlich bekundet. So wird die LandZunge zum Pakt für den guten Geschmack, Landwirte und Gastwirte ziehen an einem Strang – im Bunde mit unseren starken Partnern aus der Region. Den Brauereien und Metzgereien, Käsereien oder Keltereien – das Bekenntnis zur Region eint sie über jede Konkurrenz hinaus. Gesundheit-Genuss-Geschmack-Gastronomie: Die Aktion LandZunge hat sich dem Buchstaben G verschrieben, Foto: Harald Klofat

eben dem Guten. Mit Aktion und Magazin bieten wir ehrgeizigen Gastronomen aber auch eine Bühne. Wir bündeln das Angebot und zeigen die bunte Vielfalt – von der einfachen bäuerlichen Küche bis zum Koch, der nach den Sternen

gaben seit dem Jahr 2002 des Magazins

greift. Wir vergleichen nicht Äpfel mit

LandZunge schon einmal größer ins

Birnen, wir werten nicht, wir präsentie-

Bild gesetzt. Höchste Zeit, all die Por-

ren jene Vielfalt, die sich Genießer so

träts aus den lange vergriffenen Heften

wünschen, da sie öfter noch Bratkartof-

in einer Extra-Ausgabe des Magazins

feln ordern denn Kaviar!

zusammen zu fassen – als Genuss-

Kurz: Die Gasthöfe sind und bleiben un-

Führer quer durch die Region.

Ein Scheck für zwei Stiftungen: Überreicht von Dr. Hermann Haisch von der Stiftung LandZunge an Michael Nett von der Stiftung KulturLandschaft Günztal und Ulrike Meyer von der Erich-Schickling-Stiftung – vorne im Bild. Flankiert von Joachim Jork, Hannes Feneberg Ralf Buchmann und Gottfried Härle aus dem Stiftungsrat LandZunge (hinten von links). Vorne rechts der frühere bayerische Agrar-Minister Georg Miller.

sere Aushänge-Schilder: Fast alle von

Ich bin mal gespannt, ob wir nicht so

mit nur wenigen Änderungen noch ein-

ihnen haben wir in den bislang 25 Aus-

manches Porträt aus den Anfangszeiten

mal drucken können. Gewiss, die Wirtsleute sind 12 Jahre älter geworden, aber manchen sieht man das noch nicht mal an! Erst recht nicht den Gasthöfen. Andere dagegen haben sich radikal verändert, haben sich „neu aufgestellt“, wie das heute so gerne gesagt wird. Auch und gerade diese Änderungen werden wir dann zum Thema machen. Und so wird sich in Wort und Bild und zwischen den Zeilen eine kleine Geschichte der Gastronomie in Allgäu-Oberschwaben schreiben lassen. Die wir als gute Gäste mit schreiben sollten! Das Dach unserer Aktion bildet seit einigen Jahren die Stiftung LandZunge. Sie wird von sieben renommierten Firmen aus dem Kreis unserer rund 20 Partner finanziell getragen. Die Erlöse aus dem Stiftungs-Kapital werden jedes Jahr für sinnvolle Projekte gespendet.

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Ein Loblied auf den Süden! Geschmack und Verheißung: Regionale Küche oder Küche der Regionen Von Rudi Holzberger

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Der Süden: Das Wort allein löst in uns

Menschen seiner Zeit sie sich gerne vor-

leichtere Lebensgefühl im Süden, auch

ein ganz besonderes Gefühl aus. Der

stellten. Er versuchte, die Idylle im

wenn sogar die Toskana inzwischen an

Süden stillt eine Sehnsucht, das Wort

Süden zumindest für sich selber au-

Reiz verloren hat. Oder besser: Wir wür-

ist aufgeladen wie kaum ein zweites. Im

thentisch zu kreieren, immerhin fand

den nur zu gerne die Toskana zu uns in

Süden scheint das Paradies zu warten,

er anmutige eingeborene Frauen, die

den Norden holen! Oder was soll sonst

zu gerne würden wir auch heute noch

ihm

die Rede von den „nördlichsten Städten

zumindest

seinen

erotischen

an den Mythos Tahiti glauben, immer

Traum halbwegs erfüllten – wenn

der Toskana“, die mal in Konstanz, mal

noch bewundern wir die Gemälde eines

schon die freie Liebe auch in der Südsee

in Bregenz, mal in Ravensburg be-

Paul Gauguin, zu schön wären ferne Pa-

nicht mehr zu finden war…

schworen wird! Woher rührt die mo-

radiese in der Südsee, wir sind reifer

So ist die Sehnsucht nach dem Süden

derne Leidenschaft zur Fußgängerzone,

denn je für die Insel…

auf uns zurück gefallen, ist uns geogra-

die inzwischen an jedem sonnigen Tag

Allerdings wissen wir aufgeklärten

phisch näher gerückt, sie ist jedoch mit-

sogar im Winter ausbricht? Es ist der

Geister längst, dass die naive Sehnsucht

nichten verschwunden – selbst wenn

Wunsch nach Sonne, Licht und Süden,

sich selten je erfüllt. Wir wissen dass

wir sie ironisch zitieren. Immer noch

da färbt sich der Marienplatz in Ravens-

bereits Gauguin die Fiktion bewusst

unternehmen wir italienische Reisen,

burg noch in einem Hauch von Monte

war, er malte seine Bilder so, wie sie die

immer noch suchen wir wenigstens das

Verità…

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nutzte, da seine Muse zuhause ihn wohl nie körperlich erhörte… Schon für Goethe war die Reise eine Flucht, und gleich nach seiner Ankunft formulierte er den berühmten Satz „Auch ich in Arkadien!“ Die Reise, sie ist immer die Suche nach einem Paradies, nach einer anderen, einer freieren Welt, wir genießen die Reise, auch wenn wir die Einbildung längst durchschauen – die Sehnsucht nach dem Süden, sie bleibt. „Es sind die antiken Bilder des locus amoenus, der heiteren, arkadischen Landschaft, die hier Gestalt angenommen hat“, so Dieter Richter. Die arkadische Landschaft: Eine Pastorale, eine Idylle mit Rindern oder Schafen und glücklichen Hirten auf der Weide. Und der locus amoenus, der berühmte liebliche Ort der Literatur, am Der Süden: „Die Geschichte einer Him-

schönsten vielleicht im „Hohelied der

melsrichtung“ könnte wohl ein ganzes

Liebe“ in der Bibel beschrieben: Es ist

Buch füllen. Und siehe da: Der Kultur-

ein Ort, den auch jeder Wanderer sucht,

historiker Dieter Richter hat es bereits

an dem er und sie instinktiv gerne eine

geschrieben! Er pointiert: Wir orientieren uns nach Norden, dem Süden aber

Rast einlegen, weil er einfach wie ge-

gilt unsere Sehnsucht. Und wenn einst

macht scheint für ein Picknick oder

die Verheißung aus dem geheimnisvol-

ähnliches. Und so sieht der locus amoe-

len Orient kam, so schlug das Pendel

nus aus: Eine Quelle, ein Brunnen, eine

mit der „grand tour“ der frühen adligen

Grotte, jedenfalls ein feuchter Ort, am

Touristen dann doch nach Italien aus –

Fuße eines Hügels, gesäumt von Busch-

schon für Goethe war die italienische

werk oder einem kleinen Wäldchen –

Reise eine vornehme Pflicht. Die der

ein Schelm, wer Böses dabei denkt…

Herr Geheimrat offenbar auch erotisch

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einem Bier hoch oben auf der Alpe nach einer langen Wanderung. Am Ende steht die Einkehr, mal mit der Seele, mal mit den Gelüsten des Leibes – wir präsentieren daher bei unserer Sommer-Aktion Rezepte für das Picknick, für den Biergarten, für den lauen Sommer-Abend im Gasthof oder zuhause im Garten, auf dem Balkon (noch „BalFotos: Daniela Stamm

konien“ ist ein locus amoenus). Dann verschreiben wir uns ohne Reue „der Lust an der Faulheit“, die wir, so Dieter Richter, im „sinnlichen Süden“ erst mühsam lernen mussten. Wir Deutschen, die seit Jahrhunderten eher asketisch waren, uns das schöne Leben selbst verboten, offenbar Angst vor der Lust haben – wir brauchen ganz besonders den Süden! Und daher holen wir uns inzwischen den Süden heim ins Reich – mit Pasta und Espresso, auch wenn die große Zeit der italienischen Küche eher passé scheint. Denn: Wir haben unsere deutsche Küche sinnlich aufgewertet – lauch-Wiese im dichten Wald, auf einem Moospolster, aber auch zur geis-

Deutschland.“ Auch und gerade die re-

sich auch in einem Tobel verstecken,

tigen Einkehr an einer Kapelle…

gionale Küche gibt sich „leicht“ und

am Fuße eines Drumlins, am Ufer eines

Ob wir wandern oder shoppen, pilgern

sommerlich. So müssen wir nicht mehr

Flusses, auf der Alpe oder besonders

oder flanieren, stets suchen wir die

zwanghaft in den Süden fahren, wir

gerne an einem See, auf einem Steg. Wir

Sonne, das Gefühl des Südens, des

müssen nur den Geschmack des Sü-

kennen die besten Plätze ja selber gut

Sommers – das wir dann mit einem

dens mit Fisch, Pasta und Wein be-grei-

genug und es ist kein Zufall, dass wir

Kaffee, pardon einem Capuccino in der

fen. Und siehe da: Die eifrigsten Jünger

auf der Suche nach dem Geist des Ge-

Fußgängerzone genießen oder mit

der Aktion Slow Food, die von Carlo Pe-

schmacks, das wir mit dem Projekt LandEatArt auch in diesem Magazin beschworen haben, genau solche Plätze ausgewählt haben – dort findet die Landschaft zu sich, wir zu uns und vielleicht im Duft der Natur, am Busen der Natur sogar zueinander. In einer Bär-

Ein barocker Grundton prägt unsere Landschaft, die Schlösser und sogar die Teller mit den besten Gerichten der Region. Der Blick vom Bussen auf den Federsee oder der Blick über die Kirche von Seekirch – mit jedem Blick in dieser Landschaft fließt uns das barocke Gefühl in die Adern, der Geist dieser Landschaft, der Geist des Südens strömt noch in jede Fußgängerzone…

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längst essen auch wir „wie Gott in

Dieser liebliche Ort, er ist mal im Wald, mal auf einer blühenden Wiese, er kann

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trini in Italien erfunden worden ist, die im Piemont ihre authentischen Wurzeln hat, sie kochen und essen hier unter uns in deutschen Gefilden! Der Geschmack des Südens: Der lässt sich nicht mit den Rezepten eines Kochbuchs einfangen, die natürlich allesamt „authentisch“ sein müssen. Nein, der Süden ist eine sinnliche Einstellung, ein Eros, dem Genuss verschrieben. Und siehe da: Der sinnliche Süden und der deutsche Ehrgeiz, sie lassen sich kombinieren – etwa beim Genuss-Wandern. Nicht die Kilometer, nicht die Höhenmeter sind entscheidend, sondern die Lust an der Bewegung, das Körperge-

für den Süden, für die Insel, wenn wir

Tag auch gleich los – auch wenn der

fühl – und natürlich die entspannte, ja

ein Essen mit einem guten Gewissen

Süden dann oft schon im Harz anfängt!

erlöste Einkehr als Finale grandioso…

genießen, auch wenn und gerade weil

Wir aber können getrost festhalten: Die

Kurz: Wir müssen uns beileibe nicht auf

es nicht zu den jeweils modernen The-

LandZunge steht mit Allgäu-Bodensee-

den Kopf stellen, nur ein wenig lockerer

sen der Gesundbeter passt.

Oberschwaben (ABO) für den absoluten

werden, slow den flow spüren. Endlich

Die sinnliche Lust am Kochen und am

Süden in deutschen Landen. Ein Süden,

begreifen, dass Genuss keine Sünde ist!

Essen sollten wir gerade im Sommer ze-

der international geprägt ist: Mit der

Noch Brecht ließ ja seinen bösen Anar-

lebrieren – dann wird die Botschaft des

Nähe zu Schweiz, Tirol und Vorarlberg

chisten Baal stöhnen: „Genießen ist bei

Südens zur konkreten Utopie. Und so

etwa. Mit den Klöstern und der baro-

Gott nicht leicht“ Mit der Fußnote: „Und

präsentieren wir sogar einen Feuer-

cken Lust am Essen, befördert von tau-

mitunter stört ein dicker Bauch…“

Tisch für den ultimativen Grill-Abend

send Seen und Fischen. Mit einer stol-

Damit aber der Bauch nicht zu sehr lei-

in geselliger Runde, Gauguin hätte

zen bäuerlichen Küche, gerade im

det, haben wir originelle Rezepte für die

daran seine Freude gehabt…

Kornland Oberschwaben – wo allen

Sommer-Lust, für unsere Sommer-Ak-

Ist der „Süden“ also nur in unserem

Reden vom Sonntagsbraten zum Trotz

tion kreiert. Dem Süden verschrieben,

Herzen, nur eine sinnliche Verheißung

fast täglich Fleisch auf den Tisch kam.

aber nicht unbedingt der gefälligen

für unseren Bauch? Nein, der deutsche

Und bis hin zu den vielen Migranten-

Floskel „leicht“, die ja wieder nur das

Süden gilt schon auch geographisch,

Strömen, die hier bei uns auch ihre

schlechte Gewissen bemänteln soll, die

neidvoll schaut so manches Nordlicht

kulinarischen

Kalorien verdrängen. Wir sind erst reif

gen Süden und fährt an jedem freien

haben…

Spuren

hinterlassen


Was für eine Landschaft vor den blauen Bergen! Mit malerischen Seen, die wie tausendundein Auge den Blick auf sich ziehen, den Wanderer zur Rast locken, Oasen für das Lebensgefühl des Südens. So wie die Wiesen mit ihren Blumen oder die Allgäuer Weiden mit den Kühen, die noch stolz ihre Hörner zur Schau tragen – eine Land-

schaft in Harmonie. Und eine bäuerliche Lebenswelt, die wir nur bewahren, wenn wir auch Milch und Käse lieben, die Fische der Seen und das Fleisch der prima Rinder. Eine Harmonie, die wir auf dem Teller in schönster Pracht vorgesetzt bekommen – in jedem Gasthof der Aktion LandZunge…

Und so sollten wir begeistert sein, wenn

bar schmecken lässt – jeweils mit den

küren und bewerben – wie wir es mit

die Botschaft, wenn der schöne Slogan

besten Rezepten der jeweiligen Region.

dem Projekt RegioSchmecker gerade

seit Jahren weiter ausgreift. „Schmeck

Und mittlerweile steht „Schmeck den

proben. Bald schon hätten wir einen

den Süden“ steht ja heute für eine lan-

Süden“ auch als Dach für mehrere

Atlas für „das Beste aus dem Süden“,

desweite Aktion des guten Geschmacks,

regionale Aktionen, die in sich geschlos-

der

der regionalen Küche, der Produkte der

sen sind.

würde, den wir mit dem SWR promoten

Region. Die Motive von LandZunge und

Ich erinnere mich gut an die Gründung

könnten, ja der sich sogar „original

landesweit

Aufsehen

erregen

„Schmeck den Süden“, sie unterschei-

der Aktion LandZunge im Mai 2002 im

regional“ in den Supermärkten ver-

den sich kaum, auch wenn natürlich in

Biergarten der „Post“ in Wolfegg – tief

sammeln könnte. So wie es unser Land-

einem Bundesland mehrere Regionen

im Süden. Mit dem Hotelier und Pionier

Zunge-Partner Feneberg im Allgäu und

sich den Slogan teilen. Und wenn die

Peter Schmid waren wir uns schnell

in Oberschwaben mit der Marke Von-

Botschaft denn auch die Grenze nach

einig, dass die landesweite Aktion mit

Hier imponierend demonstriert hat:

Bayern überschreiten sollte – Seehofer

regionalen Gruppen unterfüttert wer-

Streng regional und auch noch alles in

und Kretschmann könnten da noch ein

den sollte. Mit Regionen starker Identi-

Bio!

gutes Werk tun…

tät wie eben Oberschwaben, wie dem

Mehr Kooperation im Süden also und

Schmeck den Süden: Rund 300 Gasthöfe,

Schwarzwald, wie Hohenlohe. Und

gerne auch mehr Austausch – Ober-

Hotels und Restaurants haben sich in

siehe da, die Vision hat sich erfüllt,

schwaben war ja offenbar schon in der

dieser Aktion mittlerweile vereint – mit

auch wenn wir noch viel mehr Süden

Steinzeit ein Knotenpunkt im Handel,

einer veritablen Organisation, mit einer

schmecken sollen, wollen, dürfen…

mit Kupfer und Glas, aber auch mit Gü-

engen Bindung zum SWR und der ge-

Und so wäre es an der Zeit, dass wir un-

tern für den Genuss, Petersilie oder Sel-

meinsamen Aktion „Pfännle on tour“,

sere Kriterien für die regionalen Pro-

lerie zählten zu den frühen Kultur-

bei der sich der Süden auf den Markt-

dukte angleichen. Dass wir in allen Re-

pflanzen mit Migrationshintergrund.

plätzen ausgewählter Städte wunder-

gionen die besten Produkte suchen,

Und so wäre es fatal, wenn sich eine Region einigelt, statt souverän das eigene Beste zu pflegen und anderes gerne zu probieren… So macht der Allgäuer Käse sicher auch in Stuttgart eine gute Figur, so wie die Marmelade der Manufaktur Faller im Schwarzwald bestens auf den Frühstückstisch in Oberstdorf passt. Ganz zu schweigen von all den feinen Produkten der Marke VomFass. Die Firma dieses Namens hat ihren Stammsitz in Waldburg, just auf der Nahtlinie von Allgäu-Oberschwaben. Sie hat auch feinste regionale Produkte zu bieten, die etwa in den alten Obstgärten der Region gewonnen werden. Die Äpfel von


Die Region, sie ist in aller Munde, die re-

Hochstämmen werden so plötzlich vom

die ja auch ein Jörg Geiger mit seiner

Wegwerfprodukt wieder zum Luxusgut.

Champagner-Bratbirne so erfolgreich

gionale Küche ist ein Schlagwort, ja ein

Die Bauern erhalten für ihr lange ver-

demonstriert, flächendeckend exerziert

Mega-Trend. Höchste Zeit, das Schlag-

schmähtes Obst einen sehr fairen Preis,

würde, dann müssten wir nicht mehr

wort so streng wie sinnlich, so ehrgeizig

die Streuobstwiesen rund um Waldburg

verzweifelt die alte Kultur retten – sie

wie undogmatisch zu definieren. Im

sind plötzlich wieder ein Luxusgut!

würde zur Utopie! Den Süden schme-

Geiste des Südens, des Eros, der Lebens-

Eben diese Obstwiesen mit ihren Hoch-

cken: Jeder Apfel könnte und sollte

lust. Also: Wir dürfen weder den Ge-

stämmen machen aus Oberschwaben

dafür einstehen! Mit seinem originären

nuss, noch eine Region zu klein-kariert

bis heute ein Paradies, das kein Künst-

Geschmack, den wir endlich begreifen

denken und definieren. So bilden das

ler besser hinkriegen würde. Wenn die

sollten, ehe wir ihn verdrängen und

Allgäu und Oberschwaben den Kern der

Obstbäume blühen, macht Oberschwa-

verspielen. Den Süden schmecken:

LandZunge-Region. Die besten Pro-

ben mehr her denn jede Toskana! Wenn

Wenn die Botschaft unter die Massen

dukte für die Gastronomie, gerade für

ich mir vorstelle, dass diese Methode,

fällt, dann wird die Utopie greifbar…

die Betriebe an den Grenzen dürfen auch aus allen angrenzenden Landkreisen stammen! So reicht unsere Region

Die LandZunge ist nicht mehr allein: Unter dem Dach der Landes-Aktion „Schmeck den Süden“ haben sich eine Reihe verwandter Projekte versammelt.

bis zur Insel Reichenau, hinein ins bayerische Werdenfelser Land, hoch auf die Schwäbische Alb, bis Ulm und zur Donau und natürlich ohne Rücksicht auf Landesgrenzen hinein nach Vorarlberg, einen guten Käse aus dem Bregenzer Wald verschmähen wir so wenig wie den besten Wein vom badischen Bodensee… Klar: So eine Region zwischen Berg und See ist ziemlich einmalig. Unser ABO für den Genuss: Allgäu-Bodensee-Oberschwaben. Eine dreifaltige Genuss-Region, die so gut wie alles für den Gaumen bietet – die besten Produkte und die schönste Landschaft. Was so einmalig ist, kann aber auch als Vorbild dienen: Keine Genuss-Region sollte zu klein sein, sie soll sich alles Gute holen, was sie selber nicht hat, sie soll sich aber vor allem dem sinnlichen Genuss verschreiben, dem Gebot des Südens! Mit einem Hauch deutscher Tugend…

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So schmeckt der Sommer! Das Loblied auf den sinnlichen Süden

bäuerliche Rezepte mitbringen nach

Pflichtübung, wenn wir es nicht so-

Oberschwaben, vielleicht lassen sich

gleich einlösen mit den besten Rezep-

einige Köche auch hier dafür begeis-

ten für die Lust auf Freiheit, die uns vor

tern, vielleicht gelingt uns im Herbst

allem im Sommer so gerne befällt. Den

gar eine gemeinsame Aktion mit „Re-

Süden schmecken: Da empfehlen wir

zepten der Berge“, die Alpen sind ja nun

Einkehr für die Seele und Einkehren für

auch ein Magnet im Süden…

Leib, Seele und Eros!

Im Geiste der Schwabenkinder wollen

Was mich betrifft, ich bleibe liebend

wir auch auf eine der schönsten Lei-

gerne im Süden, ich plane nur einen

denschaften des Sommers verweisen:

Ausflug ins schweizerische Münster-

Wandern. Wer die Natur verstehen will,

land nach Graubünden. Dort will ich,

so wusste schon Paracelsus, „der muss

wie schon im Vinschgau nach den

sie mit Füßen treten.“ Und Nietzsche

Spuren der Schwabenkinder suchen,

wollte keiner Eingebung trauen, die ihn

nach der Küche der Bergbauern, auch

nicht beim Wandern überfallen wollte

die legendären Hinterwälder Rinder aus

– auch wenn der Philosoph am Ende

dem Schwarzwald will ich dort in ihrer

wohl zu vielen Eingebungen vertraut

neuen Heimat erleben. Aus dem Müns-

hatte…

tertal hinter dem Feldberg sind sie ins

Wandern: Auch die Jugend hat die alte

Münstertal tief in den Alpen gezogen –

Leidenschaft neu entdeckt, fast scheint

ein wunderbares Beispiel für den Aus-

es, als wäre die alte Lust der Wander-

tausch von „Produkten“, von Rindern.

vögel neu ausgebrochen. Eine Lust, die

Auch wenn sie den langen Marsch nicht

gerne schönen Routen folgt – Etappen

mehr auf eigenen Beinen zurückgelegt

des Jakobswegs, dem wunderbaren

haben, wie einst auf den legendären

Wegenetz der noch jungen Wander-

Ochsentouren, die von den ungarischen

trilogie

Ebenen bis nach Süddeutschland führten – Migration ist keine neue Erfindung.

14

Von diesem Ausflug will ich einige berg-

bleibt Schall und Rauch, eine verbale


2015

Foto: Felix K채stle

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Fotos: Felix Kästle

Wald und Feld joggte, den einsamen

Allgäu, den zahllosen Themenwegen

Manche Landschaft ist sogar aus dem

und Wanderrouten jedes Orts, der

Dornröschenschlaf erwacht: So hat sich

Schreckensee umrundete, der jetzt

etwas auf sich hält. Im Allgäu fehlt es

etwa die Blitzenreuter Seenplatte zu

auch als steinzeitlicher Lagerplatz zum

da an nichts, die Themenwege sind

einer echten Wander-Destination ent-

Weltkulturerbe zählt, da tummeln sich

kaum noch zu zählen. Auch Ober-

wickelt, mit einem breiten Programm

heute Wanderer und Läufer scharen-

schwaben hat aber einiges zu bieten:

geführter Wanderungen für jede Güte-

weise. So ziehe ich mich in den nahen

Vom Hopfenweg bei Tettnang natürlich

klasse über das ganze Jahr (siehe

Altdorfer Wald zurück, der aber auch

bis zum Moorpfad auf den Spuren der

www.zwischenschussenundseen.de).

nur darauf wartet, von den Wanderern

Steinzeit am Federsee.

Wo ich einst stundenlang alleine durch

wachgeküsst zu werden… Wer wandert, muss am locus amoenus Rast machen, sich ein Picknick gönnen. Dafür haben wir ein paar wunderbare Vorschläge parat – damit es nicht bei einem Paar Landjäger bleibt. Nichts gegen Landjäger: Reinhold Messner hat einmal gesagt, dass er mit einer harten Kaminwurz als Proviant ganz Südtirol umrunden könnte! Wer je eine richtig harte Südtiroler Kaminwurz gefuttert hat, weiß, wovon der Pionier spricht. Und er hat dann ja auch Südtirol umrundet und ist dabei fast über seinen authentischen Vorfahr namens „Ötzi“

Der originelle Grill- und Feuertisch für unsere Sommeraktion stammt aus der Möbelschmiede von Stephan Schmidt in Zußdorf. Infos unter www.moebel-schmiede.com

16

2015


Sommer-Sonne-Sülze: So versteht sich Genuss à la LandZunge! Köstlich, bodenständig, regional. Sommer ist, wenn sich die Sonne, in der Sülze spiegelt. Wenn die Zunge kühl verführt werden will: Mit einem kühlen Bier, einem schönen Glas Wein und einer Sülze – natürlich

vom besten Fleisch, vom LandSchwein oder PrimaRind, den beiden Garanten der LandZunge für höchste Qualität aus der Region. Die Sülzen gibt es bei unseren PartnerMetzgereien Buchmann und Schmieger.

gestolpert, der sicher auch schon eine

den. Und sicher auch ein toller Magnet

Einkehr und Einkehren: So lautet viel-

Kaminwurz bei seinem Weg in die Berge

im Biergarten! Den Feuertisch haben

leicht ein starkes Motto, wie wir den

dabei hatte. Und der vielleicht sogar

wir neben einen Grill gestellt und dies

katholischen Süden rund um uns be-

vom Federsee losgezogen war?

am rechten Fleck, in einem veritablen

sinnlich

Ötzis Fehler war, dass er es zu weit ge-

Bauerngarten im Herzen unserer Re-

Thierer hat es auf einer Runde mit dem

erleben

können. Manfred

trieben hatte, zu hoch hinaus wollte –

gion, mit dem wunderbaren sprechen-

Rad rund um Wolfegg erprobt – just auf

damals wartete noch keine Alpe mit

den Namen „Ochs-am-Berg“…

der Nahtlinie von Allgäu-Oberschwa-

Bier und Brotzeit hoch über dem

Die Beispiele auf diesen Seiten stehen

ben.

Schnalstal. Daher: Nichts gegen ein

für eine große Sommer-Aktion der

Hundertundein Touren aber bietet uns

Picknick am rechten Fleck in der freien

LandZunge: All unsere Wirte haben sich

inzwischen die Wandertrilogie Allgäu

Natur, am Ende jeder Tour aber wollen

für den Sommer, für Einkehr und Ein-

mit ihren Angeboten für Wasserläufer,

wir so gehörig wie gesichert einkehren,

kehren, für Biergarten und Grill etwas

Wiesengänger und Himmelstürmer! Ob

nicht in der Kälte erfrieren. Für Bier und

einfallen lassen. Also: Nichts wie los in

am Tegelberg, rund um den Grünten

Brotzeit haben wir einige Vorschläge

den nächsten LandZunge-Gasthof…

und die Brauerei Zötler, alle Routen

aufgetischt und fotografiert…

Oder halt: Vielleicht lieber mal in den

bieten Landschaft und Kultur satt. Die

Der gastronomische Höhepunkt aber in

fernsten? Warum nicht ins Auto steigen

Broschüre mit allen Routen liegt in

unserer Sommerküche, die regional

und quer durch unsere herrliche Region

jeder Allgäuer Tourist-Info auf, für alle Wandervögel ist gesorgt. Und stets ist

und kreativ sein will, ist für einen lau-

fahren. Einfach der Nase nach oder

schigen Sommer-Abend gedacht. Dafür

sogar auf Nebenstrecken hindarum? Ich

der nächste LandZunge-Gasthof nicht

haben wir einen höchst originären Feu-

kann dies nur empfehlen, nur so lernen

weit…

ertisch von einem oberschwäbischen

wir die Region richtig kennen, ent-

Wandern und Wildern: So lautet mein

Schreiner aufgetan – eine echte Welt-

decken neue Geheimtipps, neue Orte

eigenes Motto für Wanderungen etwa

neuheit, wie gemacht für den Genuss,

für die erotische, pardon für die gastro-

in der Adelegg. Mit der neuen Wander-

für eine kleine Tafelrunde unter Freun-

nomische Rast!

karte Adelegg lässt sich das dunkle


Burger für den Biergarten! Für den Abend. Aber nur aus den besten Zutaten!

Herz des Allgäus, diese Wildnis vor unserer Haustüre aber auch auf eigene Faust erproben. Wildern? Natürlich nicht mit dem Gewehr, auch wenn das

Truthahn mit Dörrobst und Frühlingszwiebeln, Curry und „Antons Liebe“, dem köstlichen Weichkäse aus Zurwies

Fleisch vom PrimaRind mit karamellisiertem Paprika-Backsteinkäse von der „Butterblume“ bei Maierhöfen (siehe Seite 28)

Rotwild noch am Schwarzen Grat vorüber streift. Wildern meint: Auch mal den rechten Weg verlassen, einem Holzweg „ins Unbegangene“ folgen, wie der Philosoph Heidegger so gerne raunte. Die Holzwege aber „enden oft jäh“, dann muss der Waldläufer eben auf alten Pfaden weiter, auf Wildwechseln gar. Vielleicht verirren wir uns sogar, ärgern uns kurz und erleben aber gerade auf dem vermeintlichen Umweg die Natur besonders intensiv, ja leibhaftig. Wer dafür eine Anleitung sucht, dem hilft dieses Buch: „Verirren. Die Kunst des Umwegs…“. So wie wir immer wieder neue Entdeckungen machen, wenn wir mit dem Rad oder mit dem Auto „hindarum“ fahren, uns einfach treiben lassen… Wandern und Wildern: Wir sind biologische Nomaden, wir brauchen die Bewegung, wir sollten auch mal die Schuhe abstreifen und barfuß die Natur spüren, mit Kindern auch mal querwaldein und querbergauf vordringen, einem Tobel oder einem Bachbett folgen – die Kinder werden begeistert sein! Neu ist daran nichts: So macht es jeder Pilzsammler, der Schriftsteller Günter Grass hat auch dies sehr schön beschrieben. Er musste ja in den Wald, wie sonst hätte er seine Waldmeister-

Info In den Gasthöfen der Aktion LandZunge wird vor allem Fleisch der Marken PrimaRind und LandSchwein serviert – bestes Fleisch von bäuerlichen Betrieben der Region, die ihre Tiere artgerecht halten. Ein Genuss mit gutem Gewissen!

Bowle mixen können… Und so ist der neue Trend des Paleo-

Fotos: Thomas Gretler

Lifestyles, der uns mehr Fitness in der

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2015

PrimaRind: Fleisch und Wurst von Allgäuer Weiderindern! Die Rinder pflegen die Landschaft, die Qualität wird mit der Weidehaltung deutlich besser als in einer Stallhaltung! Weiderinder sind zugleich Klimaschützer, denn jede Weide bindet Kohlendioxid! www.primarind.de LandSchwein: Die Marke der Metzgerei Buchmann aus Grünkraut bei Ravensburg garantiert höchste Qualität, Fleisch und Wurst vom Schwein ist noch immer erste Wahl bei den Genießern. Die LandSchweine werden von vier Landwirten in Oberschwaben speziell für Buchmann und die LandZunge gezüchtet, das Tierwohl steht an oberster Stelle!


Kalb mit Krebsen, Zitronen-Abrieb und Wild-Schnittlauch-Emmentaler von der Käse-Manufaktur Kimratshofen

Fleisch vom LandSchwein mit Bodensee-Äpfeln, Bodensee-Zwiebeln (Höri-Bülle) und Majoran-Bergkäse von Herz in Kimratshofen

Foto: Felix Kästle

Lamm mit karamellisiertem Knoblauch, Oliven und getrockneten Tomaten, Kräuter der Provence und Feta-Käse von Bergpracht

Wildnis verspricht, nur das Comeback uralter Kinderspiele, die noch immer im Wald ihre schönste Wildnis gefunden haben – geschützt vor allen erwachsenen Augen. Vielleicht sollten auch wir uns ab und zu wieder wie Kinder „benehmen“ oder eben neben dem Weg verlieren – auf alten Pfaden schleichen, uns wie Indianer oder Wilderer fühlen.

2015

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Wolfegg:

Kapellen und andere Kleinode Kein Zweifel: Wolfegg ist ein selten schönes Stück Oberschwaben, das Dorf selbst bietet ein einmaliges Ensemble: Mit Schloss, Stiftskirche, den Museen, den Festen und Konzerten. Das Umland ist nicht minder reizvoll, gespickt mit alten Bauernhäusern, Kapellen, Wegkreuzen und Bildstöcken. Eine Rundtour zu diesen Kleinodien wird hier zur rechten Einkehr in der Landschaft – sogar in der Höll…

20

Wir starten an der Loretokapelle (1) auf

lischen Häusern seit dem 17. Jahrhun-

wir rechts ab. Am Weg einige altober-

einem Hügel östlich von Wolfegg. Ein

dert verbreitet.

schwäbische Eindachhäuser mit Walm-

Kreuzweg aus mächtigen Tuffquadern

Zurück an der Rötenbacher Straße

dach. Am Schafhof (7) vorbei folgen

und die alte Allee säumen den kurzen

sehen wir zunächst den „Johannesbild-

wir dem wunderschönen, aber steilen Waldweg, hinter uns die Konturen eines

Anstieg. Belohnt werden wir mit einem

stock“ (2), dann auf der Höhe der „Alten

prächtigen Ausblick auf die Alpen. Aus

Pfarr“ einen aus Tuff gesägten Bildstock

„Umlaufberges“. Oben beim „Bänkle“ (8)

Tuff ist auch die kleine Lourdesgrotte

(3) mit auf Blech gemalten Bildern ver-

lässt sich neben einem gusseisernen

südlich der Kapelle. Die Loreto-Kapelle

schiedener Heiliger. Im Zentrum von

Feldkreuz gut ausschnaufen. Sportliche

ist hoch gebaut und hat nur winzige

Wolfegg gehen wir beim „Säulenhaus“

Wanderer sind von hier in einer Viertel-

Fenster. 1668 gebaut, wurde sie bald zur

der „Langmauer“ entlang auf dem

stunde auf der 725 Meter hohen Süh (9)

blühenden Wallfahrt. Eine mythische

Kirchweg nach Wassers. An der Hang-

zu erreichen mit ihrem prächtigen Aus-

Atmosphäre umfängt den Besucher im

kante noch ein Bildstock aus Tuff (4),

blick. Neben einem mächtigen Findling

dunklen Ziegelgewölbe, dort empfängt

einer der etwa 30 „Wolfegger Tafel-

erläutert eine Informationstafel die

uns eine schwarze Madonna empfängt

bildstöcke“ mit Heiligenbilder. Unten

spannende Geologie des ganzen Land-

uns! Seit 1726 wird hier tagtäglich um

vor dem Bauernhofmuseum steht ein

strichs.

15 Uhr der Rosenkranz gebetet.

kunstgeschmiedetes

Arma-Christi-

Der Weiler Berg ist eine Rodungsinsel

Im Dunkel fällt eine Bronzetafel vor den

Kreuz (5).

im großen Altdorfer Wald. Kaum wo

Altarstufen kaum auf. Unter ihr haben

Abwärts nach Wassers. An der Brücke

sonst hierzulande stehen Kleindenk-

das Herz und die Eingeweide des Wolf-

der Wolfegger Ach passt ein heiliger Ne-

male so dicht beieinander. Ins Auge fal-

egger Grafen Ferdinand Ludwig die

pomuk (6) auf, dass der Fluss nicht über

len erneut zwei Wolfegger Tafelbildstö-

ewige Ruhe gefunden, sein Leib dage-

die Ufer tritt. An der Dorfstraße einige

cke (10) mit dem Zeichen des Klosters

gen ist in der Gruft der Stiftskirche be-

museumsreife Gebäude, vom winzigen

Weingarten für das „heilige Blut“ in den

graben. Dieses Ritual der getrennten

Pumphäuschen bis hin zum barocken

Nischen. Wieder verraten zwei Walm-

Bestattung war bei regierenden katho-

Fachwerkbau. Nach 150 Metern biegen

dächer den Altoberschwäbischen Hof.

2015


B Die LandZunge-Region bietet tausend Touren für Wanderer und Radfahrer. Manfred Thierer, einer der besten Kenner der Landschaft, hat uns eine sakrale Tour ausgewählt. Mit dem Motto Einkehr und Einkehren führt sie rund um Wolfegg und bis in die Höll…

Am nördlichen Ortsrand eines der meist wenig beachteten archaischen

Alttann

16

Sühnekreuze (11). Sie wurden im ausgehenden Mittelalter als Sühneleistung

Talmühle

für Mord und Totschlag errichtet! Und

14

Höll

15

gleich wieder einer der vertrauten Tafelbildstöcke, von Efeu umrankt, mit

Weißenbronnen

einem Bild der Gottesmutter. Dies war

12

Bainders

13 11

ein wichtiger Wallfahrtsort, aufgesucht auch, um tot geborene Kinder zu tau-

Berg 7

10

fen. An diesem Bildstock folgen wir

8

einem Fußweg abwärts durch idyllisches Wiesen- und Waldgelände nach Bainders und danach nach Tal.

9 6

In Tal (12) können wir gleich wieder

Wassers

achaufwärts nach Wolfegg. Oder aber

4 5

mutig in den Altdorfer Wald eintauchen

Wolfegg

zum Weißenbronnen (13). Hier wurde vom Mittelalter an bis in die 1970er-

3

P

Jahre Kalktuff gebrochen, sowohl als

2

leicht zu bearbeitender Baustoff wie

Loretokapelle

1

zum Brennen von Kalk. Gleich vier Herrschaften betrieben hier Kalköfen, darunter das Kloster Weingarten. 24000

3

10

13

2015

21


www.schaeffler-braeu.de

NEU!

Metzgerei, Party-Service, Schiffs- und Erlebnisgastronomie In unserem EU-zertifizierten Familienbetrieb in Lindau werden regionale Spezialitäten von unseren Metzgermeistern täglich frisch zubereitet. Unser Vieh beziehen wir bereits geschlachtet von Bauern aus der Region Schwaben und Allgäu. Im LandZungen-Schrank bieten wir Ihnen an: Hirtenvesper, Bauernleberwurst und Mettwurst im Gelee, im Schmieger Gläschen. 22

2015

Eine Spezialität mit Tradition

Lindauer Doppelschübling - original mit Holzspreil verknotet - nur erhältlich bei uns und in den LandZunge-Gasthöfen -

Metzgerei & Partyservice Schmieger GmbH, Langenweg 45, 88131 Lindau Tel 08382 5758 | Fax 08382 23340 | partyservice.schmieger@t-online.de


Wolfegg ist ein stolzes Dorf in einmaliger Lage. Oben das Schloss, unten im Tal der Ach das BauernhausMuseum, im Altdorfer Wald ausgefallene Highlights wie der Weissenbronnen mit seinem Tuffstein

Fuhren Mauerstein sollen dorthin zum

artigen Giras-Umlaufberges, entwässert

Bau der Basilika gegangen sein. An den

der Mühlbach den Elfen- wie den Mühl-

Arbeitern geworden. Sie wirtschaftete

Abbau erinnert noch das unruhige

weiher, lange trieb er Mühle und Ham-

bis 1924. Überbleibsel sind das statt-

Gelände dieser Waldinsel im Dorn-

merschmiede an (14). In Tal bleiben wir

liche Haus des Besitzers und einige Ge-

röschenschlaf.Weißenbronnen war frü-

nördliche der Ach, die sich in die Mo-

bäude rechts des Weges. Heute ist darin

her ein beliebtes Ausflugsziel. Den Kin-

lasse einschneidet. Linker Hand das

ein Seniorenwohnheim untergebracht.

dern konnte man erzählen, dass sich

lang gestreckte Gebäude eines Kraft-

Die Straße führt die Ach hoch. Wir kön-

hier einst die Räuberbande des Schwar-

werks (15), gespeist vom Wasser eines

nen ihr nach Wassers folgen oder 300 m

daraus eine richtige Fabrik mit rund 150

zen Veri im tiefen Altdorfer Wald he-

ca. 1,5 Kilometer langen, von der Wolf-

nach der Neumühle-Brücke links auf

rumgetrieben hat. Auch die vielen gur-

egger Ach abzweigenden Kanals. Um

einen ruhigen Waldweg einbiegen. An

gelnden Quellen sind reizvoll. Tuff

1890 als Holzschleiferei für eine be-

Fischweihern und schönen alten Bäu-

bildet sich, wo Quellen mit kalkreichem

nachbarte Papierfabrik erbaut – Relikt

men vorbei führt er hoch nach Wolfegg.

Wasser zutage treten. An Wasserpflan-

einer frühen Industrialisierung. Weiter

Info: Die Wegstrecke: 12 km, ca. 3 Stun-

zen, Moos und Ästen scheidet sich der

flussaufwärts verengt sich das Tal zu

den Wanderzeit. Radfahrer müssen

gelöste Kalk wieder ab. Die Kalkkrusten

einer dunklen Waldschlucht – die „Höll“.

etwa zwischen Berg und Bainders ihr

konservieren die Formen der organi-

So nannten unsere Vorfahren gerne

Rad schieben oder einen Umweg wäh-

schen Teile, die mit der Zeit verwesen.

tiefe, geheimnisvolle Schluchten. Un-

len. Parkplätze gibt es genügend unter-

Das erklärt die so poröse Struktur des

terhalb des Sporns aus Tuffwänden, auf

halb der Loreto-Kapelle an der Gemein-

Gesteins. Und erklärt auch die vielen

dem die Alttanner Kirche thront, spru-

dehalle.

Bildstöcke um Wolfegg und Berga-

deln ergiebige Hangquellen. Das Gefälle

In Wolfegg ist auch gastronomisch viel

treute.

nutzte nicht nur den Mühlen, sondern

geboten, mitten im Ortskern wartet der

Wir überqueren die Ach und folgen

auch den „Papierern“. Schon 1689 be-

LandZunge-Gasthof „Post“ mit seinem

dem asphaltierten Weg bis Tal. Dort, am

stand hier eine Papiermühle (16). In der

alten Biergarten.

Südende des für die Geographen einzig-

zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war

Info Flyer zu verschiedenen Themenwegen, erstellt von der Heimatpflege im Württembergischen Allgäu, sind in den Tourist-Infos kostenlos erhältlich.

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Aus dem Stein gesägt: Bildstöcke aus Tuff um Wolfegg

Themenwege im württembergischen Allgäu

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13

Text und Fotos: Manfred Thierer

2015

23


Ein Bekenntnis zur Region: Hier schreibt der Wirt

Wo der See zum Region und Heimat werden gerne beschworen, auch und gerade von Gastronomen. Die Frage ist nur, ob das Hohe Lied dann auch in der Küche eingelöst wird. Daher geben wir hier dem Fachmann selbst das Wort – Hendrik Fennel vom Hotel-Restaurant Maier in Fischbach am Bodensee. Für ihn ist der See viel mehr als ein Wort! Tim Mälzer hat sogar ein Buch als

Kulturell war das Hotel wohl angese-

Crux ist vielleicht für viele andere

„Heimatküche“ ausgelobt, das aber

hen: Die Narren und die Nachbarn,

Häuser auch beispielhaft: Wir sind be-

doch arg beliebig bleibt. Klar ist für

viele Vereine trafen und treffen sich

kannt, ja beliebt, aber wir werden viel

mich: Genuss ist Heimat, die Region

bei uns – diese Basis für jedes Gast-

zu selten besucht! Wir haben die Gäste

spiegelt sich in den heimischen Ge-

haus passt. Und wir sind wahrlich

auch befragt: Viele kannten uns noch

richten, die ja nicht zufällig zu den Fa-

nicht schlecht bei der Konversion der

von der eigenen Kommunion oder

voriten der Menschen hier geworden

Gäste: Wer im Hotel übernachtet, soll

vom 80. Geburtstag der Tante. Diese

sind. Wenn der Geist des Geschmacks

auch hier mit Genuss speisen! Zumal

Gäste kamen nur, weil sie eingeladen

aus der Landschaft kommt, dann sind

die Alternativen im Ort zu Fuß nicht

waren – im Managementdeutsch lau-

wir hier vor allem dem See verpflich-

so gut zu erreichen sind…

tet dies, wir schwebten frei im Bereich

tet, dem Bodensee in all seiner Vielfalt.

Nur: Unser Restaurant hat 120 Sitz-

der „Indifferenz“, kaum ein Gast war

So haben wir rund um den See nach

plätze, die gefüllt sein wollen. Unsere

unzufrieden, aber auch kaum einer

den besten Produkten von ausgewählten Lieferanten gesucht und sind fündig geworden. Diese Produkte kommen dann aber oft überraschend kreativ zubereitet auf den Tisch – dies ist unser Ehrgeiz. Dafür steht mein Schwiegervater Hubert Maier täglich in der Küche mit seinem Team. Und dafür steht auch die Tradition des Hauses: Vor fast 80 Jahren als Café hier an der Bundesstraße 31 gegründet, heute in der vierten Generation der Familie Maier ein nobles Hotel mit Restaurant. Verkehrsgünstig gelegen und gut bekannt, war die „freundliche Übernahme“, die ich 2013 mit meiner Frau eingeleitet habe, so schwierig nicht. Klar war aber, was fehlt: Eine Strategie! Die zum Haus passt und von den Gästen honoriert wird.

24

2015


auffallend zufrieden. Wer Genießer als

Und wer soll das bezahlen? Wenn

Stammgäste will, die auch eine An-

auch

fahrt von 45 Minuten auf sich neh-

Schweiz im Boot sein sollen? Die Ant-

noch

Lieferanten

aus

der

men, muss sich daher was einfallen

wort ist einfach: Wir haben uns für

lassen, eine Differenz markieren…

Fleisch vom PrimaRind entschieden,

Fotos: Felix Kästle

Leitstern wird! Die Ästhetik und der Genuss stecken im Detail: In kleinen Köstlichkeiten, in jedem Bündel Schnittlauch und natürlich in einem gut sortierten Weinkeller – am Bodensee eine heilige Pflicht…

Die Entscheidung war klar: Wir wollen

von Allgäuer Weiderindern. Daraus

nehmen, einzulösen bis ins Detail. So

uns am Bodensee nicht mediterran ge-

zaubert unsere Küche feine Schmor-

haben wir eine besonders gute Milch

bärden, nicht asiatisch und auch nicht

und Siedegerichte. Das Motto vom Sie-

gesucht und gefunden, Kräuter und

neumodisch nordisch –sondern wir

den-Schmoren-Schlemmen ist für uns

Obst wollen wir sogar selber pflanzen

machen Ernst mit einer saisonalen Re-

tägliche Vorgabe. Und siehe da: Mit

und ernten. Und dann bieten wir

gionalküche! Oder wie es in der Küche

diesem Fleisch und diesen Rezepten

einen Aperitif mit Gewürzluike und Eichenblättern an – das hat manche

hieß: Die guten Spätzle bleiben, die

bleibt unterm Strich mehr als mit der

Zutaten aber sie wechseln. Wir wollten

billigen Konkurrenz aus Südame-

Gäste verschreckt, dafür viele andere

das Schlagwort von einer echten Bo-

rika…

gelockt. Sie lassen uns jetzt nicht

densee-Küche mit jedem Produkt ein-

Klar: Wir sind auf unserer kulinari-

mehr rechts oder links an der Straße

lösen. Und freuen uns, dass wir uns

schen Reise noch am Anfang. Ich will

liegen, sondern sie halten genau des-

hier am See bei der badischen Küche

hier nicht als Besserwisser erschei-

wegen an – für den kleinen Unter-

bedienen dürfen, schwäbische Re-

nen, sondern die Lust anstacheln, das

schied, den der Geschmack der Region

zepte pflegen, aber auch das Allgäu,

Schlagwort von der Region ernst zu

schnell ausmacht.

Vorarlberg oder Appenzell am See versöhnen dürfen. Etwas hochtrabend formuliert: Am See trifft sich die kulinarischen Welten der Nordalpen mit den Reizen des deutschen Südens! Als Zugereister habe ich das vielleicht besser gesehen als manch Einheimischer… Aber jetzt mal konkret: Wir suchen alle unsere Produkte in einem Radius von 40 Kilometern um den See, also alles im alten alemannischen Stammland. Streng regional bedeutet da auch manchen Verzicht: So wird es im Winter eng mit frischem Salat – wir weichen aus auf eingemachte Gemüse, wir säuern mit Verjus, Sanddorn oder Essigspezialitäten – und siehe da, die Gäste sind angetan. Ja, wir würzen sogar mit Steinsalz aus den Alpen…

2015

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So sieht echte Hingabe aus: Die perfekte Pfanne für das edle Fleisch vom prima Rind, mit dem besten Öl verfeinert, auf den Punkt gegart und schön garniert. Erst die Küche macht das gute Hotel…

Graupenrisotto mit Allgäuer Bergkäse doch „ein Nachkriegsgericht“ sei, sondern sie blättern jetzt in der Speisekarte nach dem Namen der Käserei. Und sie wollen erfahren, woher bitte diese köstlichen Zwiebeln stammen, die Bülle von der Höri… Recht gut aufgestellt sind wir bereits bei den Getränken. Unsere Karte mit Wein vom Bodensee dürfte kaum zu übertreffen sein – flankiert von den besten Tropfen aus den Steillagen der Regionen rund um den See. Nicht zu vergessen den Whisky, den wir aus Am See wächst bester Wein, am See

Baden, Bayern, Vorarlberg oder dem

wird gebraut, der Hopfen wächst in

Kanton St.Gallen beziehen – für die

der Nähe. So haben wir etliche Zuta-

Genießer wird die Wahl so zur schö-

ten aus dieser Kulturlandschaft in die

nen Qual oder zum starken Vergleich.

Küche geholt: Für Hefekroketten nach

Und ich gestehe gerne: Mit diesem

Tante Frieda‘s Rezept, die Hefesuppe

Essen und diesen Getränken ist mir

mit Geiztraubensaft zählt bereits zu

der See schnell zur Heimat geworden.

unseren Favoriten. Und viele Gäste be-

Heimat ist dort, wo wir am liebsten

schweren sich nicht mehr, das unser

leben und alles kennen…

Hendrik Fennel, der sich hier so überzeugend zum regionalen Konzept der LandZunge bekennt, ist seit 2013 in der Geschäftsführung im Hotel Maier. Er ist aber auch ein Koch der Spitzenklasse mit Stationen in vielen prominenten Häusern wie dem „Bareiss“ in Baiersbronn mit drei MichelinSternen, Friedrichsruhe, Im Schiffchen, Hummerstübchen, Excelsior Hotel Ernst.

INFO

2015

Hotel-Restaurant Maier Friedrichshafen-Fischbach Telefon 075 41 4040 www.hotel-maier.de

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Allgäu pur: Eine Oase in den Voralpen

Eine Frau in ihrem Element… Zwei Wege führen zu dieser Frau, zu jeder Frau: Schnell und direkt sind es nur 15 Minuten. Viel spannender aber ist der Umweg über Iberg und Kugel: Auf die Alpe von Gundula Sontheim. Auf halber Höhe über Maierhöfen warten Bier und Käse – eine authentische Allgäuer Idylle, ein wahrer Fluchtpunkt, ein Alp-

Fotos: Felix Kästle

Traum, pardon der Traum von einer Alpe… ner, wenn eine Senn-Alpe ganz neu

Der kurze Weg: Am Ortsrand von

Maierhöfen im wilden Westallgäu ist

Maierhöfen und vorbei am Flucken-Lift

leicht zu finden, nur wenige Kilometer

kreiert wird. Wenn sich eine Frau mit

hoch fahren bis zum Parkplatz. Dort

von Isny und hautnah an der Landes-

Mann und Kindern ihren Lebenstraum

parken und in 15 Minuten hoch zur

grenze, eine voralpine Landschaft vom

erfüllt, den Job als Bankerin aufgibt und

„Bergwies Bio-Käserei und Alpwirt-

Feinsten, auch wenn der Wald hier

abtaucht in den Käsekessel…

schaft-Butterblume“, wie sich diese

schon einige Hänge erobert hat. Desto

Der lange Weg: Erst nach einer anstren-

Oase in den Voralpen etwas langatmig

wichtiger, dass die freien Bergweiden

genden Wanderung ist der Genuss auf

getauft hat. Vermutlich mit Absicht:

sinnvoll genutzt werden. Wenn die

solch einer Alpe perfekt, schmecken

Hier ist viel geboten, wir nehmen uns

Rinder weiter weiden, wenn die Senn-

Bier und Käse doppelt gut. Und so ma-

alle Zeit der Berg-Welt…

alpen ihre Zukunft finden. Noch schö-

chen wir uns auf eine Tour, die uns


Eine Frau in ihrem Element: Gundi Sontheim taucht so gerne in ihren Käsekessel wie sie die Gäste in ihrer guten Stube auf der Alpe bei Maierhöfen bewirtet. Heute ist Sohn Max mit seiner Freundin (links) zu Besuch, er

hat seinen Käse-Meister Peter Romer von der KäseManufaktur Allgäu in Kimratshofen mitgebracht. Der schönste Beleg, dass der Käse von der Butterblume bestens mundet…

geht es steil bergauf bis zum Gipfel der „Kugel“. Steil bergauf durch ein Lehrbuch von Wald und Tobel, mit allen Bäumen und Sträuchern, steilen Abwegen für Wildwanderer, Felsen aus Allgäuer Nagelfluh, auch Unterholz zuhauf, natürlich auch Monokulturen aus Fichten, in denen wir Pfifferlinge wittern... Der Höhepunkt ist natürlich der Gipfel der Kugel auf 1068 Metern. Der Blick öffnet sich ins Oberallgäu, auf die Allgäuer Alpen, mir scheint, ein Steinadler schwebt gerade von Oberstdorf her. Daher schnell hinunter ins Reich der Käserin, auch wenn der schmale Pfad durch die Wildnis Ho Tschi-Minh die Ehre macht, mit jedem Schritt die Langsamkeit entdecken lässt. Zwei Lichtungen mit Berghütten, zurück auf einem wilden alpinen Zeiten zwischen 1950

bequemen Forstweg und dann endlich

höfen schnell skizziert hat: Eine Ge-

und 1975 bewahren! Kann gut sein,

die „Bergwies“ mit der Alpe. Alte Obst-

nuss-Tour, die als Leader-Projekt die

dass der alte Lift nicht mehr lange dem

bäume blühen unverdrossen, Kühe wei-

voralpine

Klimawandel trotzt…

den gemächlich bimmelnd, vor der Alpe

Auf halber Höhe eine ansehnliche Berg-

der Pferdestall – denn Gundula liebt

lockere Spaziergang von Maierhöfen

hütte – auf dieser seiner Alpe will Frank

den Käse und die Pferde, von ihren drei

durch die Wiesen nach Riedholz span-

Übelhör eine Mini-Brauerei einrichten –

Männern mal zu schweigen…

nend, wenn wir unterwegs die Blumen

für Bierproben, Hüttenabende, als Stär-

Die Pferde ziehen natürlich die Kinder

nicht nur bestaunen, sondern auf den

kung bei der Bergtour. Denn von nun an

magnetisch an – die mit diesem Ziel

Frank Übelhör von der Krone in Maier-

Landschaft

noch

besser

inszenieren soll. So wird schon der

Info-Tafeln einiges über die Kräuter erfahren – so gibt sich die Wiese ein Gesicht. In Riedholz fallen uns Bauernhäuser mit ihren geschindelten Fronten ins Auge. Authentisch, wenn auch oft kein Hof mehr, die Kleinbauern, sie geben auch im Westallgäu die Landwirtschaft oft auf. Die wunderbaren Häuser aber, sie stehen noch so ziemlich da, eines zumindest sollte für die Wanderer geöffnet werden. Mit dem dezenten Hinweis: „Hier haust der Geist des Allgäus…“. Wir versagen uns in diesem Geist den Trampelpfad hinein ins Eistobel,wir biegen lieber ab zum Iberg mit dem alten Skilift, der stolze 55 Jahre auf seinem breiten Buckel hat. Hier sollte ein kleines Skimuseum die Erinnerung an die

2015

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Noch eine Frau in ihrem Element: Mechtild Albrecht verwöhnt die Gäste mit den besten Kässpatzen. Ihr Geheimrezept ist ein räser Käs aus ihrer Heimat im nahen Bregenzer Wald, ihr Spatzenhobel ist ein Stück authentisches Allgäu – wie im Film Daheim sterben die Leut‘…

Allgäus: Wo der Traum der Sennerin zur konkreten Utopie geworden ist… Für den Film müssten wir die Szene in der Küche nachstellen. Mit der Meisterin am Hobel, die natürlich dreierlei Käse für die Spatzen sorgsam mischt: Emmentaler und Bergkäse, das ist ja die eherne Pflicht. Und der Dritte im Bunde? Tilsiter, wie beim großen Meister Witzigmann? Hoffentlich Weißspatzen tüchtig zulangen – gerne auch

lacker, damit die Allgäuer Quintessenz

nehmen. Vor allem aber können sie hier

bei einem Hüttenabend in großer

perfekt ist? Nein, lacht die Küchen-

authentisch erleben, wie aus Milch

Runde! Den Mund vollnehmen – mit

chefin, sie bringt aus dem nahen Vor-

Käse wird! Wenn die Marke Allgäu

Kässpatzen auf dem Gaumen wird

arlberg einen „Räs-Käs“ mit, das ist ihre

einen harten Kern hat, dann ist es

noch jeder Tourist für einen Moment

Pointe, so sprengt die Allgäuer Alpe alle Grenzen…

auch eine Wanderung gerne auf sich

genau diese Arbeit, diese Allgäuer Al-

zum wahren Allgäuer…

chemie! Und so sind auf Gundis Alpe

Alles wie im Film? Erst recht in der

die Stube und die Sennerei nur durch

Küche, wo die Kässpatzen nach allen

eine Glasscheibe getrennt – wir können

Regeln der Allgäuer Kunst zubereitet

zusehen und zugleich probieren. Das

werden. Mit dem legendären Allgäuer

Allgäu: Perfekt inszeniert auf wenigen

Spatzenhobel, dem Leo Hiemer in sei-

Quadratmetern. Bewusst inszeniert für

nem Allgäuer Kultfilm „Daheim sterben

die Besucher und zugleich so authen-

die Leut‘“ ein Denkmal gesetzt hat. Leo

tisch wie die Käserei im Allgäu war und

ist unten am Flucken-Hof aufgewach-

ist. Denn der Käse, den Gundula und

sen, er könnte jederzeit in der Türe ste-

Ehemann Ludwig hier aus dem Kessel

hen. Er sollte seine Heimat hier am Berg

schöpfen, er schmeckt auf der Traum-

in einem neuen Film inszenieren. Mit

Alpe gleich doppelt so gut, man kann

Kühen und Käse und einer Sennerin,

ihn hier kaufen und mitnehmen. Besser

die Quintessenz des Allgäus auf einer

noch: Gleich auf der Alpe bei den Käs-

Alpe. Vielleicht der jüngsten Alpe des

Rudi Holzberger

INFO

2015

Bergwies Bio Käserei Alpwirtschaft Butterblume Maierhöfen Telefon 083 83 2 80 9836 www.bergwies-biokaeserei.de

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32

2015


Historischer Dorfgasthof Hirsch in Urlau

aus dem Dornröschen-Schlaf! Kaum zu glauben: 27 Jahre stand dieser stattliche Dorfgasthof leer. Bis zwei innovative Allgäuer den „Hirsch“ sanft aus dem Dornröschen-Schlaf wachküssten und das Gebäude, das in jeder Faser Geschichte verströmt, so perfekt renovierten, dass sie gleich mit einem Preis des Landes belohnt wurden. Und jetzt haben die Fans der Aktion LandZunge wieder eine urige Wirtschaft mehr, in der sich Genuss und Kultur ideal versöhnen… Urlau: Im Herzen von Allgäu-Ober-

Christian Skrodzki aus Leutkirch und

Ein Glücksgriff war sicher der neue Wirt

schwaben, nahe der Landesgrenze, ein

Alfons Keck aus Wangen gingen das

im alten Haus: Tobias Schwägele

Dorf mit einem besonderen Flair, zwi-

Wagnis ein und retteten mit viel Herz-

stammt aus dem Nachbardorf Herlaz-

schen Isny und Leutkirch – leicht zu er-

blut und noch mehr Moneten den

hofen, ist gelernter Hotelfachmann und

reichen und doch in sich gekehrt, eine

Hirsch bis in alle romantischen Details.

hat mit den Besitzern schnell ein tolles

Idylle. Kirche und Wirtschaft direkt ne-

Christian Skrodzki, bekannt für innova-

Angebot mit vielen Veranstaltungen

beneinander, beide frisch herausge-

tive Projekte, der Motor auch beim „Bür-

aus dem Boden gestampft, das seines-

putzt – und jetzt wieder mit einer Seele

ger-Bahnhof“ in Leutkirch, glaubt nicht,

gleichen sucht, auch mit dem Titel: „Im

für die Einheimischen und die Gäste

dass die enorme Investition sich jemals

Reich der röhrenden Hirsche“! Der

aus der Region.

in Rendite verwandelt: „Wenn sich aber

schöne Lohn: Der Hirsch gewann auf

Ein historischer Dorfgasthof fürwahr:

die Gäste in der alten neuen Wirtschaft

Anhieb den Wettbewerb, den die Lan-

Bis in die 70er Jahre waren hier Wirts-

wohl fühlen, dann war es die Sache

desheimatpflege für „vorbildliche Dorf-

stube, Bäckerei, Dorfladen, Tanzsaal

wert!“

gasthäuser“ ausgeschrieben hat.

und eine Landwirtschaft unter einem Dach vereint. Neben einer Poststelle, dem ersten Telefon am Ort – kurz, hier trafen sich die Menschen, kehrten sie ein und feierten. Ehe die Wirtsleute altershalber die Pforten schlossen, das Gebäude in tiefen Schlaf verfiel und Gott sei Dank nicht saniert oder umgebaut wurde. Ehe dann zwei Freunde solch historischer Projekte auftauchten:

2015

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Š www.inallermunde.de

Vom Winde verwĂśhnt!

AuĂ&#x;er-Edensbach. Ein winziger Weiler nahe Waldburg. Mitten in einer malerischen Landschaft. Der warme Wind vom Bodensee streicht herauf und schenkt dem Waldburger Schinken seine ganz besondere Note. Der Waldburger Schinken: FĂźr Kenner die erste Wahl. Drei Monate Ăźber Buchenholz gereift – wie in den guten alten Zeiten. Das Fleisch von Weiderindern aus der Region. Ehrlich – pur – kĂśstlich. Doch der Schinken ist nicht allein: Auch Wurst und Fleisch aus Waldburg sind stets erste Wahl. So reihen wir uns gerne ein als Partner der LandZunge. Aus der Region – fĂźr die Region. Mit dem vollen Geschmack.

7ALDBURGER 3CHINKEN UND 2ËUCHERSPEZIALITËTEN 7ALTER "OOS 'MB( s !U”ER %DENSBACH s 7ALDBURG 4ELEFON s 4ELEFAX s INFO WALDBURGER SCHINKEN DE s WWW WALDBURGER SCHINKEN DE WBU11659 Anzeige LZ indd 1

l ä ssig z u ve ri s c h fr e tent p m o k

19 04 2010 13:54:30 Uhr


Wo Tante Emma noch lebt: Der Kaufladen von 1920 ist original erhalten. Im Backofen von 1906 kann Wirt Tobias Wurzelbrot und Dinnete backen

Der Hirsch ist aber auch ein Vorbild für das Konzept der LandZunge: Das Allgäu soll sich hier schmecken, fühlen und riechen lassen. Auf den Teller kommt nur Gutes aus der Region: Das Bier natürlich, Wild von der Adelegg, DemeterKäse vom nahen Boschenhof, Saibling von der Fischzucht Roglmeier in Legau oder Gemüse vom Bodensee. Und selbstredend das Fleisch vom LandSchwein und PrimaRind. „Nur auf der

hemd und Lederhose tauschen…“. So

– denn der neue Hirsch bietet sogar

Weinkarte stehen neben Bodensee-

stimmt das Bild auch in der Person des

13 schmucke Gästezimmer – auch im

Gewächsen auch beste internationale

Wirts. Und die Geschichte ist nicht nur

ehemaligen Tanzsaal, der einstigen

Wein-Regionen.

der schöne Rahmen: Im alten Backofen

Kammer für die Knechte und die

Denn auch andere Mütter haben

von 1906 wird das begehrte Wurzelbrot

Schwabenkinder und sogar im ehe-

schöne

Tropfen

bekannter

gebacken – der Duft erinnert an die

maligen Schießstand. Der alte Charme

Schwägele.

alten Zeiten mit Bäckerei im Hause. Die

der Räume blieb bewahrt – die Zimmer

Tobias Schwägele war schon als Kind

Küche ist zur Gaststube hin offen, Koch

sind bewusst reduziert eingerichtet –

am liebsten in der mütterlichen Küche,

Herbert Schmid aus Wangen lässt sich

aber auch mit jedem Komfort für die

Töchter“,

schmunzelt

Wirt

so war der Berufswunsch in der Gastro-

gerne über die Schulter blicken – wenn

Gäste von heute.

nomie früh geklärt. Den Schliff hat er

er etwa nomen est omen ein Hirsch-

Die ehemalige Scheune ist jetzt ein rus-

sich in der berühmten Sonnenalp bei

Ragout zaubert. Nach dem Essen ist

tikaler Event-Stadel auf zwei Ebenen

Ofterschwang geholt, ein Hotel mit fünf

ein Hirsch-Kuss schöne Pflicht, ein

mit Platz für bis 190 Personen. Ideal für

Sternen. Die Allgäu-Sonne in Oberstau-

hochprozentiger Kuss mit Kräuter-

Hochzeiten, Geburtstage, Feste und Fei-

fen folgte oder die Leitung des Parkho-

Geschmack…

ern aller Art. Die röhrende Kultur im

tels am Messe-Airport von Stuttgart. So

Der Hirsch ist aber auch ein lebendiges

Hirsch: Hier rockt die Jugend, steppt der

ist auch klar, dass ihn eine gehörige Por-

Museum: Der kleine Dorfladen verzau-

Bär, hier singt auch mal Peter Rist mit

tion Heimatliebe nach Urlau lockte –

bert mit seinem Original-Inventar, hier

den Besuchern Volkslieder, Kabarettis-

„hier darf ich Krawatte gegen Trachten-

werden auch die Hotelgäste empfangen

ten geizen nicht mit ihrem Witz, spannende Vorträge sind auch geboten oder Public Viewing in der Scheune für die Fußball-Fans. Auch ein erster Weihnachtsmarkt hat zahlreiche Besucher ins kleine Dorf gelockt… Kurz: Das Dornröschen von Urlau hat sich den Schlaf sehr schnell aus allen Gliedern

geschüttelt,

die

Sonnen-

terrasse und der Biergarten sind gut gefüllt, der Spielplatz begeistert die Kinder, Pferde und Kühe grasen gemächlich in Sichtweite – noch mehr ländliche Kultur gibt es nur selten… Text und Fotos: Carmen Notz

INFO

2015

Historischer Dorfgasthof Hirsch Urlau Telefon 07567 18 23 30 www.dorfgasthof-hirsch.de

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Foto: sons GmbH

Heugäuer: Hochgenuss für den Durst

Der Geschmack des Allgäus! Die Geburt des Geschmacks aus dem Geist der Landschaft: Oft beschworen in diesem Magazin. Jetzt aber ist der Geist sogar in die Flasche gefahren! In die neue Berglimo der Brauerei Zötler in Rettenberg am Fuße des Grüntens. Bergwiesenheu und Allgäu vereinen sich im Heugäuer zur Quintessenz des Allgäus…

Eine Reporterin des SWR wollte es von

wenn wir mit den „Schochen“ den Hang

ohne Zucker. Der Geist des Allgäus ist

mir

wissen: Wonach

hinunter rodeln durften, wenn der

nun mal nicht süß, sondern schon ein

schmeckt das Allgäu? Die Antwort fiel

ganze Sommertag vom Duft des fri-

wenig herb! So wird die Zunge nicht

ganz

genau

mir leicht: Nach Heu und Käse! Der

schen Heus erfüllt war. Die Krönung

gleich betäubt, sondern der Genuss ge-

Geist der alten Landschaft ist für mich

war natürlich eine Limo für den Durst

winnt mit jedem Schluck – das Allgäu

in der Erinnerung an die Kindertage be-

und auch ein früher Schluck vom guten

will langsam gekostet werden…

wahrt: Wenn wir im Allgäuer Bergdorf

Most…

Mehr noch: An diesem Geist in zwei Fla-

Foto: Petra Reger

auf den steilen Hängen Heu machten,

Jetzt wird die Erinnerung wieder leben-

schen ist alles authentisch, Allgäu pur.

dig, ja, sie lässt sich sogar trinken – mit

Die Äpfel kommen allesamt von Streu-

der neuen Berglimo von Zötler. Im

obst-Wiesen im Westallgäu. Wer Heu-

„Heugäuer“ steckt der Duft des Heus,

gäuer trinkt, schützt mit jedem Schluck

die Limo schmeckt so noch besser als

auch ein wenig dieses alte Bild der

Most, jeder Schluck schmeckt nach All-

schönen Landschaft. Auch die Trauben

gäu…

und die schwarzen Johannisbeeren

Das klingt jetzt arg pathetisch? Nun, die

werden samt und sonders im Allgäu ge-

Probe aufs Exempel ist jetzt jederzeit

erntet – schonend, von Hand. Und dann

möglich, der Heugäuer in zwei Varian-

in einer kleinen Westallgäuer Kelterei

ten ist im Markt: Einmal mit Apfel-

in die Quintessenz, pardon in den Saft

Traube als fruchtiger heller Quintes-

verwandelt – der flüssige Geschmack

senz, dunkler und vielleicht noch

des Allgäus war geboren!

vollmundiger die Mischung von Apfel

Was noch fehlt ist das I-Pünktchen: Das

mit Schwarzer Johannisbeere! Der Ge-

Gespür von Herbert und Niklas Zötler

nuss ist garantiert – und garantiert

für das Heu! Das unbedingt das Aroma

2015

37


Alkoholfrei und prämiert Alkoholfreier Biergenuss – natĂźrlich und isotonisch 38

2015


noch ausdehnen: Äpfel von den Hoch-

Bergwiesen. Auf denen hundert Blumen

stämmen „brocken“ wie ehedem, Trau-

blühen. Frei von jedem Dünger. Noch

ben und Beeren einzeln zupfen. Ich bin

nicht mal von Weiderindern getreten.

mir fast sicher, Freiwillige ließen sich

Und von Hand gemäht – schonend mit

finden, das Fernsehen würde uns be-

der Sense. Ein romantisches Märchen?

wundern – bei dem Versuch, den Durst

Nein, nur eine authentische Allgäuer

erst gehörig zu provozieren und dann

Story. In den Bergen von Pfronten wur-

mit den Früchten der eigenen Arbeit zu

den die Heugäuer Wiesen gefunden –

löschen. Nur am Rande: Gegen Abend

hier werde ich im Sommer mit meiner

dürfte es dann auch ein Bier sein, auch

Sense antreten und mir in der Pause

davon hat die Brauerei Zötler ja einiges

zwei Heugäuer gönnen…

zu bieten…

Im Ernst: Vielleicht sollten wir eine

Kurz: Heugäuer ist weit mehr als eine

kleine Aktion aus dieser alten Heuerei

Berglimo. Offenbar wollen die Zötlers

machen. Nicht zu viele Menschen,

damit auch dem Namen ihres schmu-

damit die Wiesen nicht leiden, aber ein

cken Dorfes die Ehre erweisen: Tatsäch-

kleines fleißiges Team. Die österrei-

lich wird mit Heugäuer auch der Berg

chischen Touristiker haben ja aus die-

ein wenig gerettet! Und natürlich das

ser Idee längst eine Strategie gemacht –

Allgäu als Region des Geschmacks:

die Urlauber dürfen an den Steilhängen

Alles im Heugäuer stammt aus dem

beim Heuen helfen, im Schweiße ihres

Allgäu: Die Früchte, das Bergwiesenheu

Angesichts mal wieder ihren Körper

und natürlich das Wasser, das so oft

spüren, das Büro für einige Zeit verges-

vergessen wird – und doch so entschei-

sen. Die Aktion Heugäuer ließe sich

dend ist für die Güte eines jeden Ge-

Fotos: Timo Sailer

des alten Allgäus sein sollte. Heu von

tränks. Das Wasser kommt in Rettenberg direkt aus den Bergen, die ZötlerQuelle entspringt am Grünten, ja Zötler ist schon lange auf das legendäre Grander-Wasser geeicht – hier wird das Wasser wahrlich als wichtiges Medium begriffen. Das Wasser aus den Bergen ist kristallklar und voller Energie nach seiner Reise durch den tiefen Stein. Und so der ideale Geschmacksträger für die Allgäuer Früchte, für Äpfel, Trauben und Beeren. Und vor allem für das Heu der Bergwiesen. Das nur so strotzt vom Aroma der Blumen und Wildkräuter. Dies ist der Geist der Landschaft, destilliert in zwei Flaschen: Die Kräuter sorgen für das gewisse Etwas, in der Milch, im Bergkäse und jetzt in diesem originären Allgäuer Getränk. Darauf zwei Schluck Heugäuer… Rudi Holzberger www.zoetler.de

2015

39



Kür der RegioSchmecker

Gesucht: Das Beste aus der Region Allgäu und Oberschwaben: Ein Schlaraffenland für Genießer. Falls sie all die Geheimtipps kennen: den besten Käse, die beste Wurst, die besten Brezen oder gar den allerbesten Obstler. Die Stiftung LandZunge will mit dem Projekt RegioSchmecker die Geheimtipps ins Rampenlicht rücken – das Beste aus der Region bekannt machen. In einer ersten Runde wurden 2014

aus dem Allgäu und aus Oberschwa-

bereits 13 Auszeichnungen in Gold für

ben mit den Favoriten unter ihren Pro-

handwerklich hervorragend gemachte

dukten. Bei jedem Produkt sollten die

Lebensmittel vergeben – vom Holun-

Zutaten aus der Region stammen, für

derblütensirup aus Fronreute über

die Hauptzutat (etwa das Mehl beim

den Butterblumenkäse aus Maierhö-

Brot, Äpfel beim Saft) ist die regionale

fen oder die Rüsselsülze aus Lindau

Herkunft zwingend. Die Produkte

bis zum Ländlemost aus Bergatreute.

müssen zudem in der Region verfüg-

Die kompetente Jury um Alt-Landrat

bar sein – auf dem Wochenmarkt, im

Dr. Haisch oder den Ofterschwanger

Dorfladen, im Supermarkt, zumindest

Bürgermeister Alois Ried war begeis-

im eigenen Hofladen.

tert und hofft auf noch mehr Bewerber

Die Jury prüft Aussehen samt Verpa-

und öffentlich präsentiert. Und die Ge-

in diesem Jahr. Das Projekt für die Re-

ckung, Geruch und sensorische Quali-

nießer der Region dürfen sich über

gion wird über Leader gefördert.

täten und natürlich vor allem den Ge-

einen Katalog mit all den Geheimtipps

Bewerben können sich Erzeuger und

schmack

freuen, die dann nicht mehr geheim

Verarbeiter, alle Genusshandwerker

ausgezeichneten RegioSchmecker bei

Im

Herbst

einem großen Fest mit Markt prämiert

werden

alle

sein sollen…

Info

Anmeldung bis 30. Juni 2015 Anmeldeformulare und Teilnahmebedingungen gibt es zum Download unter www.regioschmecker.info

Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)

2015

41


B

A

C

Die LandZunge-Region

D Oberdischingen

Trochtelfingen

312

Ehingen

313

Pfronstetten

311

Gammertingen Zwiefalten

ehem. Reichss

Achstetten Munderkingen

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465

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312

Do na u

Bingen

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Wilflingen

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Freilichtmuseum Heuneburg

Heuneburg

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Herbertingen

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32

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Bad Buchau

Bad Saulgau

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32

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Gaisbeuren

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Schloß Waldburg

Waldburg

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33

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30

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Gossau Kartografie: www.Photokart.de

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St.Gallen

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308

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❋ Sennereimuseum

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Bad Oberstaufen

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Simmerberg

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Wolfurt/ Lauterach

Sibratshofen

Thalkirchdorf

Pfändertunnel 6,7 km Marienberg

Weitnau

Stiefenhofen

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Bregenz

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Rorschach

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308

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❋ Grünenbach Harbatshofen

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Freizeitpark Allgäu ❋

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12

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im Allgäu

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32

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im Allgäu

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Deutschordenschloß

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Freilichtmuseum

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Erolzheim Jordanbad

Mitterbiberach

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311

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Sigmaringen

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N

Gaichtpaß 1093

Die Karte weist den Weg: Zu den besten Gasthöfen im Allgäu und in Oberschwaben. Der LandZunge-Region. Noch einfacher finden Sie alle Tipps mit den Navi-Hilfen im Internet unter www.landzunge.info. In Zukunft wollen wir auf der Karte auch die Heimstätten der besten Erzeuger markieren, die wir als Regio-Schmecker küren. Gerne aber haben wir schon mal die Allgäuer Käsestraße integriert – natürlich in Gelb. Sie weist allen Genießern den Weg zu den kleinen Käsereien. Zum Probieren, ehe der LandZunge-Gasthof zum großen Menü wartet…

Weißenbach a.Lech

ß

0

Jengen / Kaufbeuren

St-Rasso Kloster Wald

eitachklamm

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Buchloe-O. T

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Buchloe-W.

Dirlewang

Rastanlage Lechwiesen P

Buchloe

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Mindelheim

Köngetried

MM-Ost

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P

Stetten Attenhausen

Türkheim Amberg

Mindelheim

Schloß Mindelburg

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Ungerhausen

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Lamerdingen

Ettringen

Oberrieden

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ch

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Babenhausen

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Schwabmünchen

Mittelneufnach

i. Schwaben

Unsere Partner sind unsere Stärke

Nebelhorn 2224

Sattelkopf 2007

Oberstdorf F

0

10

20 km

2015

G

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Steckbriefe… Überblick für Genießer 99

Lindau Hotel Nagel 88131 Lindau, Bregenzer Str. 193a 08382 96085, Familie Kreutz www.hotel-nagel.com Am See kocht die Leidenschaft

90

Meckatz Meckatzer Bräustüble 88178 Heimenkirch, Meckatz 8 08381 1573 www.meckatzer-braeustueble.de Wo Biergenuss und feine Küche locken

4

Lindenberg Lindenberger Hof 88161 Lindenberg, Hauptstr. 50 08381 3040, Christian Grunert www.lindenbergerhof.de Frisch aus dem Hut gezaubert

88

Oberstaufen Restaurant Altstaufner Einkehr 87534 Oberstaufen, Bahnhofstraße 4 08386 7193, Michael Schmid www.altstaufnereinkehr.de Wo auch die Einheimischen gerne sitzen

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… C1 Das familiäre Logis-Hotel mit Charme in Lindau-Zech. Nur fünf Minuten bis zum Bodensee. Ideal für Urlauber, Reisende, Geschäftsleute – und für Genießer. Denn Küchenchef Michael Kreutz kocht im Restaurant Melbo mit Leidenschaft, ein Essen mit Genuss ist für ihn selbst das Größte. Michael Kreutz hat sich der regionalen Küche verschrieben, an einem der schönsten Flecken des Bodensees ist das auch eine gute Wahl: So wird das neue LandZunge-Haus in der alten Stadt zum Ausflugstipp. ab 18 Uhr … C5 Seit Generationen lockt das Meckatzer Bräustüble die Menschen zum Innehalten. Essen, feiern, still genießen, dieses Wirtshaus in schönster Westallgäuer Manier mit dem lauschigen Biergarten ist seinen Wurzeln treu geblieben. Ob Brotzeit oder kulinarische Feinheiten, die Küche bietet alles, auch leichte vegetarische Gerichte. Klar: An der Quelle des legendären Weiss-Golds von Meckatzer spielt das Bier eine große Rolle. Auch für große Gruppen findet sich hier Platz genug. Mi – So ab 10 Uhr … D5 Mitten in der kleinen alten Hutstadt hält die Familie Grunert seit über 100 Jahren Hof und begeistert mit einer feinen saisonalen Küche. Der Küchenmeister kombiniert seine internationale Erfahrung mit Allgäuer Rezepten. Mit Wildkräutern zaubert er manch ungewöhnlichen Geschmack aus dem Hut. Diese Küche und der neue Hotelanbau passen zum Ruf von Lindenberg als einstigem „Klein-Paris“ der Hutmode. Vergessen Sie nicht den Abstecher ins Hutmuseum! 11.30 –14 und 17.30 – 22.00 Uhr kein Ruhetag

79

Lindau am Bodensee Strandhaus Lindau 88131 Lindau am Bodensee, Fraunhoferstr. 20 08382 2737992, Klaus Winter www.strandhaus.li Genuss und Strand-Flair am Bodensee

14

Niederstaufen Gasthof Löwen 88138 Niederstaufen, Allgäustr. 58 08388 228 Erich Kurzeman Vom Hof direkt zum Gast

8

Stiefenhofen Landgasthof Rössle 88167 Stiefenhofen, Hauptstr. 14 08383 92090, Axel Kulmus www.roessle.net Schlemmen beim Kräuterwirt

… C6 Die ideale Einkehr vor der Grenze: Am Eingang zum Park Camping am See wartet das Strandhaus auf Genießer und SeeFreunde. Hier kommt alles aus der Region, alles wird hier noch selbst gemacht. Der Hit ist aber die bekannte „Barbecue Academy“: Ausgewähltes Fleisch wird bei Niedrigtemperatur im Holzofen bis zu 12 Stunden gegrillt und so zu einer kulinarischen Offenbarung. Jeden Freitag ist BarbecueZeit. Im attraktiven Biergarten oder im Restaurant – mit Schiffsplanken. täglich, ohne Ruhetag, 11 bis 23 Uhr Bitte beachten Sie die Winterpause. … C5 Wo das wilde Westallgäu so richtig loslegt, der Bodensee aber noch nahe ist, da wartet zwischen Lindau und Oberstaufen diese originelle Dorfwirtschaft mit Biergarten, seit über 100 Jahren in Familienbesitz. Wirt Erich ist ein echter Allgäuer und Biobauer aus Berufung. Das Rindfleisch vom eigenen Hof ziert natürlich die Speisekarte, was die Gäste nicht wegputzen, kommt ins Markenprogramm VonHier der Fa. Feneberg.

Mi – Mo 17 – 24 Uhr, So ganztägig … D5 Im Westallgäuer „Kräuterdorf Stiefenhofen“ dreht sich alles um die Welt der Heilkräuter. Auch im Rössle: „Kräuterwirt“ Axel Kulmus verfeinert seine allgäuerischschwäbische Küche mit Garten- und Wildkräutern aus seinem großen Kräuterlehrgarten. Und in seinem Holzofen backt er sein knusprig-frisches Kräuterbrot. Im „Grenzer Stüble“ weht der Hauch der Geschichte: Vor 200 Jahren lief die deutschösterreichische Grenze mitten durchs Gasthaus. Mo, Di, Do, Fr 11 – 14 und 17 – 24 Uhr Sa – So 9 – 24 Uhr

… D5 Rund 350 hat das alte Bauernhaus auf dem Buckel. Ein Denkmal und doch voller Leben – in der urtümlichen Küche entstehen moderne Gerichte mit Anspruch. Die ehemaligen Bauernstuben sind noch fast original, so wird der Genuss zum authentischen Erlebnis. Und dies nicht nur kulinarisch: Denn an den großen Tischen kommen die Gäste schnell ins Gespräch, so entstehen Freundschaften. Hier begegnen sich Einheimische und Gäste des schmucken Ferienzentrums Oberstaufen.

Oberstaufen-Aach Restaurant Der Gaukler 87534 Oberstaufen, Aach 7 8386 2150, Fatih Kasoglu

… D6 Ein wahrer Grenzposten für die LandZunge: An der Pforte des Bregenzerwaldes begrüßt der neue Gaukler im uralten Gasthaus Grenzgänger jeglicher Art. Jung und Alt treffen sich im liebevoll restaurierten stylischen Gasthof, sie laben sich an den selbst kreierten Vorspeisen, die Fatih Kasoglu aus dem Besten der Region zaubert und mit türkischem Aroma würzt. Da wird ein Burger zu einem neuen Erlebnis! Die Küche teilt sich der Wirt mit zwei RegioSchmeckerinnen – im Hofladen gibt es alles zu kaufen…

Di – So 17– 01 Uhr

Tradition trifft auf Style

Do. 14–1; Fr. 14 – 3; Sa. 9 – 3; So. 9 –1 Uhr

2015

64


www.landzunge.info

12

Steibis Alpengasthof Hörmoos 87534 Oberstaufen, In der Au 11 08386 8129, Klaus Schneider www.hoermoos.de Wo Berg und Kräuter rufen

11

Eglofs Gasthof zur Rose 88260 Argenbühl-Eglofs, Dorfplatz 7 07566 336, Karl-Ekkehard Kresser www.gasthof-zur-rose.info Der schönste Fleck im ganzen Allgäu

92

Gestratz Altensberger Hof 88167 Gestratz, Altensberg 25 08383 9292076, Elke Monreal und Guido Weischedel, www.altensbergerhof.de Geheimtipp in idyllischer Alleinlage

25

Maierhöfen Gasthof Pension Sontheim 88167 Maierhöfen, Reute 7 08383 202, Familie Sontheim www.gasthof-pension-sontheim.de Bäuerlich im besten Sinne

… D6 Der Berggasthof liegt wunderschön auf 1.300 Metern Höhe. Im Sommer locken gute Küche, deftige Brotzeiten, Kaffee und Kuchen auf der Sonnenterrasse am Bergsee, während die Kinder am Spielplatz die Ziegen und Schafe füttern können. Außerdem lädt der Kräutergarten mit Allgäus höchster Enzianbrennerei ein. Im Winter schlägt das Sportlerherz bei gewalzten Wanderwegen und 4-spuriger Langlaufloipe höher. Wanderwege und Alpenflora erfreuen alle. Mi – Mo 8 – 19 Uhr … D5 Eglofs ist das schönste Dorf im württembergischen Allgäu und die Rose einer der bekanntesten Dorfgasthöfe. Mit gemütlicher Gaststube, komfortablen Hotelzimmern und vorzüglicher Küche – mal regional, mal international. Dazu eine Außenterrasse mit wunderschönem Alpenblick und ein großer Garten mit Spielwiese für Kinder. Außerdem: ein großer, lichterfüllter Saal für Familienfeste und Betriebsfeiern. Wer Eglofs besucht, der schmeckt das Allgäu …

Di – So 9 – 23 Uhr … D5 Im Mittelpunkt des Dreiecks Wangen–Isny– Oberstaufen liegt der Mitte 2013 neu eröffnete Altensberger Hof in herrlicher Traumlage. Unter dem Motto „modern – saisonal – regional“ bieten Elke Monreal und Guido Weischedel kreative deutsche Küche. Besonders beliebt sind die Steaks von PrimaRind und LandSchwein. Genießen Sie den einzigartigen Sonnenuntergang im Biergarten und die heimelige Athmosphäre im gemütlichen Gastraum! – Da es nicht so viele Sitzplätze gibt, ist eine Reservierung sinnvoll. Do–Sa ab 17 Uhr, So ab 10 Uhr … D5 Der Familiengasthof verrät die bäuerliche Vergangenheit auf den ersten Blick. Die Zimmer sind modern, der Blick vom Biergarten schweift zu Iberg und Kugel, auch die Küche ist bäuerlich im besten Sinne, mit Brotzeit und deftigen Allgäuer Spezialitäten. Das Wild vom eigenen Gehege wird auf dem Hof selbst verarbeitet. Maierhöfen. Das kleine malerische Dorf nahe der Landesgrenze bietet einen zweiten LandZunge-Betrieb: Gasthof und Pension Sontheim. Da muss der Gast nicht lange schweifen, sondern kann im Dorf bleiben. Di – So 11– 22 Uhr

5

Steibis Staufner Haus 87534 Oberstaufen-Steibis 08386-8255, Ulli und Christoph Erd www.staufner-haus.de Höher geht es nicht hinaus

10

Eglofs Hofwirtschaft Ellgass Zum Löwen 88260 Argenbühl-Eglofs, Dorfplatz 10 07566 1578, Josef Ellgass www.hofwirtschaft-ellgass.de Wo der Wirt noch Bauer ist

9

Maierhöfen Natur-Landhaus Krone 88167 Maierhöfen, Kirchweg 2 08383 254, Frank Übelhör www.naturlandhaus-krone.de Für Käsekenner und sportliche Urlauber

96

Maierhöfen Bergwies Bio Käserei Alpwirtschaft Butterblume 88167 Maierhöfen, Stockach 3 08383 2809836, Gundula Sontheim www.bergwies-biokaeseserei.de Wo Milch und Käse leben

2015

… D6 Eine echte Berghütte und ein angenehmer Gasthof: Mit dem Staufner Haus am Hochgrat erobert die LandZunge den ersten Allgäuer Gipfel. Mit der Bahn leicht zu erreichen, echte Genießer aber wandern hoch. Dann ist der herrliche Rundblick noch schöner, schmeckt die regionale Küche von Ulli und Christoph Erd noch besser. Auch Gruppen und größere Feste bringt das alpine Duo nicht aus der Ruhe. Also: Auf die Alpe, fertig, los … Sommer: (1.05. – 1.11.) täglich Winter: (ab 26.12.) Do – So, und Ferien … D5 Im „Dorf der freien Leut“ steht auch die Hofwirtschaft von Familie Ellgass. Der Wirt ist zugleich noch Bauer, das Kochen hat er sich selbst beigebracht. Auf der Karte stehen auch viele Gerichte vom eigenen Rindfleisch – früher vom Allgäuer Braunvieh, heute von Pinzgauern. Die Hofwirtschaft hat treue Kunden, die das Zwiebelfleisch oder den Rostbraten schätzen und hier neben Bieren der Region auch seit Jahrzehnten ein Andechser genießen können …

Sa – So ab 11 Uhr, Mo, Do, Fr ab 16 Uhr … D5 So soll ein Landgasthof aussehen: Renoviert mit Gefühl für die Tradition. Mit einer Original Südtiroler Holzstube, mit Terrasse und Biergarten, direkt neben der Kirche. Mit regionaler, saisonaler Küche: von Bodenseefelchen über Käseschmankerl bis zu den einmaligen „Schlutzkrapfen“. Nicht ohne Grund sind die Gastgeber Förderer von SlowFood und der Westallgäuer Käsestraße. Neu: Hotel mit Wellnessbereich und Gartenpark. Ausgezeichnet: empfohlen vom Gault Millau Bayern und vom Feinschmecker. Mo, Di, Do, Fr ab 14 Uhr Sa, So und Feiertag ab 10 Uhr … D5 Der Spaziergang muss sein: Von Maierhöfen in Richtung Kugel. Dort wartet der ErlebnisHof von Bäuerin Gundi Sontheim. Landwirtschaft zum Anfassen: Tiere, Weiden, alte Obstbäume. Und eine kleine Käserei als Herzstück. Im Hofladen gibt es Bio-Produkte vom Hof und von Freunden. Auch die Hofschänke bietet vor allem das Beste vom eigenen Hof. Das herrliche Ausflugsziel lässt sich auch für Feierlichkeiten buchen. Und natürlich kann man nach Herzenslust Käse einkaufen… Mai–Ende Oktober täglich Di und Mi ab 13 Uhr geschlossen

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Steckbriefe… Überblick für Genießer 71

Untervorholz Ochs am Berg 88260 Argenbühl-Eglofs, Untervorholz 4 07566 91180, Familie Kimpfler www.ochs-am-berg.de Wo die Gäste selber grillen dürfen

19

Haldenwang Ritters Höhenblick 87490 Haldenwang, Am Schwimmbad 4 08374 930840, Loni und Heinz Ritter www.ritters-hoehenblick.de Das kleine Hotel mit dem großen Herzen

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Sibratshofen Rupp’s Biergarten - Radlereinkehr 87480 Sibratshofen, Im Kreuztal 9 08375 667, Karin Rupp www.rupps-radlereinkehr.de Schöne Rast beim Bio-Bauern

13

Thalkirchdorf Hotel Traube 87534 Oberstaufen, Thalkirchdorferstr. 12 08325 9200, Familie Mittermeier www.traube-thalkirchdorf.de Vom Hündle holt der Wirt sein Wild

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… D5 Der Ochs am Berg: Ein herrlicher Garten, Biergarten und Grillplatz. Ideal für Familien, zum Feiern, Essen und Trinken. Grillmeister Rupert kümmert sich hier um jeden Gast. Tiere zum Streicheln und das Erlebnis-Eck lassen Kinderherzen höher schlagen. Die Blockhütte lässt sich jederzeit für Feste und Feiern mieten – vom Team des Ochsen bewirtet. Hier können sich Eltern entspannen – und die Kinder Anschluss finden.

Mo, Mi – Fr 17 – 22, Sa 14 – 22, So 10 – 22 Uhr … F4 Haldenwang. Nahe bei Kempten und doch beschaulich abseits – mit toller Sicht übers Oberallgäu, am schönsten bei Ritters Höhenblick am Ortsrand. „Das kleine Hotel mit dem großen Herzen“ bietet beste regionale Küche und zauberhaften Kuchen. Auch Georg Abele, der Chef der Kälber-EG Allgäu, kehrt hier gerne ein. Viele Ausgezeichnungen, zum Beispiel beim Wettbewerb „Bayerische Küche“, belegen die hohe Qualität. Nicht umsonst sind Ritters überzeugt: „Es gibt nix Bessres wie was Guats!“ Fr – Mi 11–24, Mo ab 16 Uhr … D5 Ein Geheimtipp war die originelle RadlerEinkehr zwischen Sibratshofen und Missen nicht lange. Sobald sich die Sonne hervor wagt, ist der Biergarten geöffnet und schon strömen die Gäste herbei. Karin Rupp und Tochter verwöhnen sie mit selbst gebackenen Kuchen und bester Brotzeit mitten auf dem lebendigen Bio-Hof, den Bauer Hubert aktiv betreibt. Hier lebt die Landlust gerne auf und alle kommen wieder…

Di – Sa 14 – 22 Uhr Sonn- und Feiertage 12–22 Uhr … E5 Im Konstanzer Tal, zwischen Alpsee und Oberstaufen duckt sich Thalkirchdorf idyllisch in die Berge. Der Gasthof Traube mittendrin: Das denkmalgeschützte Fachwerkhaus hat 300 Jahre als Wirtshaus auf dem Buckel. Küchenchef Ludwig Mittermeier verwöhnt sie mit jungem Berglamm oder fangfrischen Forellen. Der besondere Tipp: das heimische Wild von den Hängen des „Hündle“, dem bekannten Skiberg. Und nach dem guten Stück noch ein Kaiserschmarrn. Mi – Mo 12–14 und 18 – 21.30 Uhr

2015

16

Kimratshofen Gasthof zum Fässle 87452 Kimratshofen, Landstr. 22 08373 8728, Familie Böswald www.gasthof-faessle.de Ein Muster von einem Dorfgasthof

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Weitnau-Wengen Kräuterhof „ProKräuter“ 87480 Weitnau-Wengen, Widmannsried 1b 08375 974623, Brigitte Dinser www.prokraeuter.de Kräuter mit allen Sinnen erleben

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Missen Brauereigasthof + ***Brauhotel Schäffler 87547 Missen, Hauptstr. 15 08320 92015, Familie Graßl www.brauereigasthof-schaeffler.de Und jedes Bier frisch vom Quell

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Akams Wirtshaus zum Lustigen Hirschen 87509 Immenstadt, Akams 08323 4915, Michael Ruepp www.lustiger-hirsch.de Hoch über dem Allgäu schmausen

… E4 Kimratshofen ist ein Allgäuer Musterdorf zwischen Leutkirch und Kempten. Und mittendrin das Fässle, in den alten Zeiten ein Jägerhaus des Fürststifts, seit über 110 Jahren im Besitz der Familie Böswald und heute ein Muster von Dorfgasthof. Bertolt Brecht hat hier die Taufe eines Sohns gefeiert. Regionale Spezialitäten gibt es genug, samt Wild und Fisch, Kuchen und Eis. Auch für Kinder und Sportler ist das Fässle gerüstet – zahllose Wanderwege erschließen das reizvolle bäuerliche Hinterland. Di – So 9.30 – 01.00 Uhr … E4 Im Wengener Tal, zwischen Isny und Kempten, liegt ruhig der Kräuterhof von Familie Dinser. Kräuter und gutes Essen sind hier Leidenschaft und so verwöhnt die Familie ihre Gäste mit frischen regionalen und saisonalen Gerichten, hausgemachten Kuchen, eigenen Kräutertees und Kräuterschorlen. Viele Produkte stammen vom Hof oder von Allgäuer Direktvermarktern. Mit sonntäglichem Brunch, Themenbuffets, Kräuterseminaren und dem LandZunge-Abend am Freitag begeistern Dinsers ihre Gäste. Fr 9–21 Uhr, Sa 14–18 Uhr, So 10–18 Uhr … E5 Mehr als 500 Jahre haben Brauereigasthof und Missen gemeinsam erlebt. Malerisch das Dorf in den Allgäuer Voralpen. Uralt, aber lebendiger denn je mit neuen ***Themen-Gästezimmern. Gasthof, Brauhotel und Brauerei unter einem Dach. Eine regionale Küche mit Allgäuer Produkten. Die Spezialität: Ofenfrischer Krustenbraten in Dunkelbiersoße samt hausgebackenem Treberbrot. Der Hit aber: Der monatliche Sudabend im Gasthof – da kommt das Bier frisch aus der kleinsten Brauerei der Welt. Do – Di ab 10 Uhr. Im Sommer jeden Tag. In den Ferien auch Mi. … E5 Akams: Ein Bergdorf aus dem Allgäuer Bilderbuch. Hoch über Immenstadt, in den Bergstätten. Der Blick allein ist jeden Ausflug wert, kaum weniger das Ambiente im lustigen Hirschen. Auf die Teller kommen regionale Köstlichkeiten, auch Gerichte vom heimischen Wild. Das Rindfleisch stammt vom eigenen Hof und benachbarten Landwirten. Im Hofladen kann sich der Gast gleich noch eindecken. Jeden Donnerstag Abend gibt’s Kässpatzen – frisch zubereitet vor den Augen der Gäste. Mi – Mo ab 9 Uhr. In den Ferien täglich.


www.landzunge.info

1

Balderschwang Balance Resort Ifenblick 87538 Balderschwang, Gschwend 49 08328 92470, Sonja und Bernd Meyer www.balance-resort.de In Deutschlands tiefstem Süden

18

Bad Hindelang Romantikhotel Sonne 87541 Bad Hindelang, Marktstr. 15 08324 8970, Familie Schneider www.sonne-hindelang.de Wo die Sonne auch im Innern strahlt

26

Pfronten Braugasthof Falkenstein 87459 Pfronten-Ried, Allgäu Str. 28 08363 960658, Josef Hensel www.braugasthof-falkenstein.de Ein Augenschmaus in jeder Hinsicht

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Fellheim Landgasthof zum Adler 87748 Fellheim, Memminger Str. 5 08335 260, Fam. Schiefele www.landgasthof-zum-adler.de Der Meister bietet auch Kochkurse

… E6 Ein Allgäuer Vorposten im Bregenzer Wald: Balderschwang. Einmalige Landschaft und ideal gelegen das Balance Resort Ifenblick mittendrin. Bernd Meyer ist überzeugt: Die Besinnung auf das Einfache, regionaler Einkauf, Herzblut und Handwerkskunst sind der Weg, um Genuss und Nachhaltigkeit auf dem Teller zu vereinen. Das lässt er seine Gäste mit allen Sinnen spüren. Am hoteleigenen Büffet können sie die Köstlichkeiten des Küchenmeisters genießen. Das Restaurant ist für alle Genießer geöffnet. Mo – Sa 18 – 20.30, So ab 18.30 Uhr … F6 Die Sonne wärmt des Menschen Seele: Das Wellness-Angebot des südlichsten Romantikhotels Deutschlands entspannt mit Sonnengarten, Blockhaussauna oder Kräuterdampfbad. Ein sonniges Gemüt stellt sich auch beim Spaziergang im Hindelanger Tal ein oder auf der Winterrodelbahn. Und erst recht wird der Gast im Restaurant „Chesa Schneider“ der Sonne verwöhnt: Mit Schweizer und Allgäuer Spezialitäten. Kurz: Ein Tag in der 400 Jahre alten Sonne ist halt „ebbas bsünders“. täglich 12 –14 und 18.30 – 21.30 Uhr … G5 Mitten in Pfronten und direkt neben dem Bahnhof treffen sich Einheimische, Ausflügler und weitgereiste Touristen im Falkenstein. Friedlich genießen sie gemeinsam das rustikale Ambiente, das Bier aus dem eigenen Haus, die Allgäuer Küche, flotte junge Damen – das ganze Haus ein Augenschmaus. Ein starker Tipp ist das Saisonbier samt täglich frischer Schweinshaxe – da reisen die Kenner lieber gleich mit dem Zug an. Und die Kässpatzen machen jeden zum Allgäuer … täglich 9.30 –24 Uhr … E2 Lassen Sie sich verwöhnen mit regionalen Genüssen, erstellt aus besten Produkten des Allgäus, stets mit schwäbischen Schmankerln bereichert. Abwechslungsreiche kulinarische Aktionen wecken im Adler die Lust auf mehr. Genießen Sie ein anspruchsvolles Menü, begleitet vom passenden Wein in stilvollem Ambiente. Ein lauschiger Biergarten unter Kastanien, aber auch die Kochkurse locken in den Landgasthof. Sehr beliebt ist auch der vielseitige Party- und Cateringservice. Di – Do 17.30–22, Fr – So 11.30 –14 und 17.30–22 Uhr

74

Oberstdorf Riegers Restaurant 87561 Oberstdorf, Rankgasse 7 08322 3831, Familie Rieger www.riegers-restaurant.de Südländisches Flair im obersten Dorf

6

Oy-Mittelberg Gasthof Hotel Rose 87466 Oy-Mittelberg, Dorfbrunnenstr. 10 08366 9820-0, Alfred Endres www.rose-allgaeu.de Wohlfühlen im Heu

87

Sontheim Dampfsäg 87776 Sontheim, Westerheimer Str. 8 08336 226, Klaus Bilgram www.dampfsaeg.de Schmausen in der alten Säge

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Memmingen Gasthof Lindenbad 87700 Memmingen, Lindenbadstr. 18 08331 3278, Stefan Herb www.gasthof-lindenbad.de Ein Schwarzwälder setzt aufs Allgäu

2015

… E6 Riegers Restaurant: Eine starke Adresse in Oberstdorf. Der erste LandZunge-Gasthof im obersten Allgäu punktet mit seinem Flair samt der Terrasse mit Glasdach. Eine mediterrane Atmosphäre in Holz und Stein definiert das Allgäu neu. So wie die Küche mit Lachs oder Waller frische Fische liebt. Gesottenes Rindfleisch im Wurzelsud begeistert, das Bier kommt aus Missen, der Wein vom Bodensee oder aus Südtirol. So macht die LandZunge auch in Oberstdorf bella figura. Di – So ab 17 Uhr … F5 Das Oberallgäu ist immer eine Reise wert. Hier können Sie stundenlang wandern und eintauchen in die faszinierende Welt von Seen und Gebirgsketten. Danach lohnt eine Einkehr im Gasthaus Rose in Oy-Mittelberg. Familienfreundlich, mit Allgäuer Spezialitäten auf der Speisekarte. Schmankerlbüffet mit Spezialitäten auch aus der Heuküche dazu macht der Seniorchef Musik oder es trifft sich ein ganzer Musikantenstammtisch! Erleben Sie das Allgäu pur. Di – So 11.30 – 14.30, 17.30–21 Uhr … F3 Die alte Säge unweit von Memmingen verzaubert die Besucher mit hausgemachten Spezialitäten und mit ihrer einmaligen Architektur. Die bietet viel Platz für besondere Anlässe: Firmenfeiern, Ausstellungen, Hochzeiten, Feste aller Art. Ortrun und Klaus Bilgram haben hier wahrlich ein Allgäuer Biotop für den Genuss geschaffen. Ob in der Halle oder im Biergarten mit viel Platz für Kinder. Auch der Wochenmarkt lockt viele Freunde – Kino, Konzerte, Kabarett runden das Angebot ab. geöffnet bei Veranstaltungen … E3 Das Haus an der Straße, der überdachte Biergarten am Bach, ein Haus mit viel Tradition: das Lindenbad. 100 Plätze im Restaurant, gut verteilt auf mehrere Zimmer – hier will Stefan Herb seinen Gästen Genuss bieten. Er bezieht fast alle Produkte aus dem Allgäu und Schwaben. Neben Siedfleisch und Bratensulz schaut der Wirt auch über den Tellerrand und kreiert mediterran und asiatisch angehauchte Gerichte.

Di – Sa 10 – 14 und 17 – 23, So 10 – 14 Uhr

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Steckbriefe… Überblick für Genießer 65

Memmingen Grünes Haus Restaurant & Bar 87700 Memmingen, Lindentorstr. 11 08331 2008, Philipp Hebel www.grueneshaus.com Erfrischend anders!

33

Bad Grönenbach Charlys Topf-Gucker 87730 Bad Grönenbach, Marktplatz 8 08334 259725, Karl-Heinz Bittner www.topf-gucker.com Genießen an der Bäderstraße

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Bad Schussenried Restaurant Schinderhannes 88427 Bad Schussenried, Robert-Bosch-Str. 4 07583 3295, Familie Härle www.restaurant-schinderhannes.de Wo der Räuber zum Feinschmecker wird

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Oggelshausen Gasthof Löwen 88422 Oggelshausen, Biberacher Str. 8 07582 8163, Reiner Dangel www.loewen-oggelshausen.de Der Löwenhunger wird hier gestillt

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… E3 Im Zentrum Memmingens befindet sich das Grünes Haus: Zeitloses Ambiente und moderne, leichte Küche mit internationalen, heimischen und vegetarischen Spezialitäten aus frischen Produkten. In der Bar im Keller warten zahlreiche Events mit LiveBands, Deejays und Kleinkunstvorführungen. Auf der Terrasse im Hinterhof können zudem im Sommer die kulinarischen Happen genossen werden.

Di – Sa ab 18 und Fr/Sa 12–14 Uhr … E3 Frisch, gesund, regional und gut. So sind die Produkte die Charly Bittner in seiner Küche verwendet, so sind auch die Gerichte, die er mit seinem Team zaubert. Die Spannweite reicht vom einfachen Tagesgericht bis zum unvergesslichen 5-Gang-Menü. Nach einer Radtour entlang der Illerschleife oder einem Besuch im „Hohen Schloss“ mit seinem sehenswerten Klostergarten ist das Restaurant am malerischen Marktplatz der perfekte Ort zur Einkehr. Di–Sa 17 – 24, So und feiertags 11 – 24 Uhr … C3 Mit dem Schinderhannes erobert die LandZunge Bad Schussenried. Die leckeren und frischen Köstlichkeiten hätten sicher auch dem alten Räuber bestens gemundet. Die Gäste von heute nächtigen aber nicht im Walde, sondern eher im Hotel Amerika direkt gegenüber – denn sie kommen gerne wieder zu einer Hockete. Schließlich bietet auch die Kurstadt im Herzen Oberschwabens Angebote rundum – die Dorfkirche von Steinhausen, den Federsee oder das Bauernhausmuseum Kürnbach. Do – Di 11 – 14 und 17 – 24 Uhr … C2 Haben Sie schon einmal in einem „Skulpturenstüble“ gespeist? Nein – dann lassen Sie sich in diesem Ambiente doch verwöhnen von moderner, gutbürgerlicher Küche, Spezialitäten der Saison, mit dem Flair Schweizer Küche. Doch auch im rustikalen Gastraum oder dem Festsaal dieses historischen Braugasthofs aus dem 17. Jahrhundert lassen sich gemütliche Stunden verbringen oder besondere Anlässe feiern. Und wenn Sie zu Hause groß auftischen wollen: Reiner Dangels Partyservice bietet auch hier Besonderes. Di – Fr 10 – 23, Sa/So 9–23 Uhr

2015

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Woringen Wirtshaus Schwarzer Adler 87789 Woringen, Zellerstr. 1 08331 3408 Martin Kleß Da sott ma schier gar na gau!

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Berkheim Gasthof Ochsen 88450 Berkheim, Alte Steige 1 08395 92929, Andreas Raidt www.ochsenberkheim.de Frisch aus der eigenen Metzgerei

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Steinhausen Landgasthof zur Linde 88427 Steinhausen, Ingoldinger Str. 2 07583 2381, Bernd Heinzelmann www.Zur-Linde-Steinhausen.de Bei der schönsten Dorfkirche der Welt

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Ummendorf Gasthof Gaum 88444 Ummendorf-Bahnhof, Bahnhofstr. 7 07351 34010, Harald Martin www.gasthof-gaum.de Familienfreundlich mit guter Küche

… E3 Einkehren im Adler heißt ankommen, sich wohlfühlen und einfach mal abschalten. Natürlich bei herzhaft gutem Essen: Koch Martin setzt auf beste regionale Zutaten, serviert klassisch Schwäbisches und eigene pfiffige Ideen. Die Gasträume strahlen Wärme und Ruhe aus und durch den barrierefreien Zugang zeigt der Adler sich für jedes Alter familienfreundlich. Das Haus ist leicht zu finden: nicht weit von der A7, mitten im Ortskern von Woringen. Do – Di 9 – 24 Uhr, Mi Ruhetag, 1. Sonntag im Monat Ruhetag D2 … In gemütlich eingerichteten Gasträumen können Sie die ganze Bandbreite guter Gastronomie genießen. Eine sehr umfangreiche Speisekarte lädt Sie zum Schlemmen ein. Angefangen bei herzhaft bodenständigen Schwäbischen Spezialitäten, feinen Gerichten regionaler Küche, vegetarischer Kost, Fisch-, Geflügel- und Wildschmankerl bis hin zu deftigen Brotzeiten und Vesper. Selbstverständlich wird die Küche aus der eigenen Metzgerei bestens versorgt und bietet zudem Lieferservice sowie die Ausrichtung von Feiern an. Sonntag Ruhetag … C2 Steinhausen – weithin bekannt für die „schönste Dorfkirche der Welt“ – bietet auch leiblichen Genuss mit Tradition. Die Linde, schon seit Jahrhunderten Hort nicht nur für Pilger, überzeugt Stammgäste und Reisende mit herzlicher Gastlichkeit, bodenständigen Gerichten, regionalen Köstlichkeiten und heimeligem Ambiente. Moderne Gastzimmer, die Gartenterrasse mit südlichem Flair … hier ist gut Einkehr halten. Genießen mit Gottes Segen … Mi–So 11.30–14 und 17.30–21 Uhr Di ab 17 Uhr … C2 Ein Gasthof für Jung und Alt, für Feinschmecker wie für Vereine. Ausgezeichnet für seine Familienfreundlichkeit und aufgenommen in die Eurotoque, die Europäische Union der Köche, die sich für Qualitätsbewusstsein und gesunde Ernährung engagieren. Das spricht für sich – da kommt jeder auf seinen Geschmack. Im gemütlichen Biergarten, in dem immer wieder beliebte Veranstaltungen stattfinden, lässt sich’s gut verweilen.

Di Ruhetag


www.landzunge.info

70

Ehingen-Berg Landgasthof & Hotel zur Rose 89584 Ehingen, Graf-Konrad-Str. 5 07391 70830, Familie Zimmermann www.rose-berg.de Romantisch schlemmen mit Niveau

40

Hittelkofen Landgasthaus Rose 88339 Bad Waldsee, Osterhofer Str. 6 07524 6604, Familie Krattenmacher info@rose-hittelkofen.de www.rose-hittelkofen.de Hausgemachte Köstlichkeiten

… C1 Das von Familie Zimmermann geführte Haus wurde 1870 gegründet. Die Rose ist kinderfreundlich und überzeugt mit regionalen und saisonalen Spezialitäten, darunter Gerichte von Rindern vom Rosenhof. Gewürzt wird mit Kräutern aus Rosenwirts Gärtle. Der Charme des Hotels mit seinen 32 komfortablen Zimmern liegt im stilvollen Ambiente und herzlicher Gastfreundschaft. Dazu: der schöne Blick von Wintergarten, Terrasse und Biergarten auf die Schwäbische Alb und das Donautal. täglich 11 – 14 und 17 – 23 Uhr … C3 Die Rose lebt Familientradition. Und das seit 1833. Familie Krattenmacher setzt alles daran, dass ihre Gäste die Zeit genießen – in der traditionellen Gaststätte oder im lichtdurchfluteten Rosenpavillon. Im Sommer lädt die Terrasse mit Blick ins Grüne ein. Ganz dem Erbe verpflichtet setzt auch die Küche auf Vielfalt, Ehrlichkeit und Geschmack: Gekocht wird regional, am liebsten mit eigenen Produkten wie Damhirsch, Forellen, Rindfleisch und Kartoffeln. Etwas Besonderes für die Kinder: der Spielplatz direkt am Damhirschgehege. Fr – Mi ab 11 Uhr

39

Mattenhaus Hotel-Landgasthof Kreuz 88339 Bad Waldsee, Mattenhaus 07524 9757-0, Horst Schmidt www.hotel-kreuz.de Erste Adresse in Allgäu-Oberschwaben

41

Hopfenweiler Gasthaus Versteigerungshalle 88339 Bad Waldsee, Hopfenweiler 12 07524 7926, Familie Spieß www.gasthaus-versteigerungshalle.de Wie das Land und seine Menschen

Entdecken Sie den Genuss: Mit einer Tour zu den Gasthöfen der LandZunge

34

Wir haben die Region für Sie angerichtet: Mit über 70 Gasthöfen der Aktion LandZunge. Die allesamt auf das Beste aus der Region setzen. Auf Fleisch von Weiderindern, von Landschweinen und Weidelämmmern. Bier und Most, Wein und Saft – in jedem LandZunge-Gasthof finden Sie für Hunger und Durst die besten Leckerbissen und die idealen Durstlöscher. Die Aktion LandZunge: Eine enorme Vielfalt von Oasen für jeden Geschmack. Im Allgäu, in Oberschwaben und am Bodensee. Mitten im Dorf, an vielen Wegen, auch manch versteckter Fluchtpunkt ist darunter. Mit unserer Karte und den Steckbriefen haben Sie die Qual der Wahl. Die Kenner der Region kennen jeden Ort des guten Geschmacks, für alle anderen noch der geographische Hinweis, wie wir die Perlen aufgereiht haben: Wir starten mit den Empfehlungen am Bodensee, schweifen über das Westallgäu ins Oberallgäu. Ein schüchterner Blick ins Ostallgäu, dann wieder gen Osten: Durch das Unterallgäu hinüber Richtung Biberach, nach Oberschwaben. Richtung Süden gen Ravensburg und über das württembergische Allgäu erneut nach Osten… Mehr unter www.landzunge.info

Bad Waldsee Restaurant Scala 88339 Bad Waldsee, Wurzacher Straße 55 07524 9787773, Conny Frick www.restaurant-scala.de Mit See-Blick nobel speisen und feiern

42

Gaisbeuren Hotel Gasthaus Adler 88339 Bad Waldsee, Bundesstr. 15 07524 998-0, Familie Bösch www.hotel-gasthaus-adler.de Wo jeder Halt machen muss

… C3 Vielleicht der schönste Halt zwischen Ulm und Bodensee: Der Adler in Gaisbeuren. Direkt an der B30 lockt der attraktive, uralte Gasthof – unverkennbar ehemalige Poststation. Die einstige Brauerei ist heute ein modernes Tagungshotel, die Gaststube aber wahrt den alten Charme der typischen Dorfwirtschaft. Einheimische wie Fremde lieben die feine Küche mit vielen regionalen Produkten. Und nicht nur die Radfahrer schätzen den wunderbaren Biergarten im grünen Innenhof zwischen Hotel, Gasthaus und Kirche. Fr – Mi 8 – 23 Uhr

52

Aulendorf Gastwirtschaft zum Rad 88326 Aulendorf, Radgasse 1 07525 9221-0, Fam. Spähn www.ritterkeller.de Wo die Gäste ihre Sorgen vergessen

2015

… C3 Das Kreuz ist so etwas wie das Tor zur Region – auch der Bodensee lässt schon grüßen. Seit dem 15. Jahrhundert werden am „Wege Kreuz“ Gäste bewirtet. Selten aber gelingt die Kombination aus Tradition mit Biergarten und regionaler Küche mit dem Komfort im modernen Hotel. Auf der abwechslungsreichen Speisekarte findet man zwischen Krautkrapfen und Krustenbraten auch feine Gerichte mit Kräutern vom eigenen Bauerngarten …

So – Do 11 – 21.30 Uhr, Fr – Sa 11 – 14 Uhr … C3 Voller Charakter, authentisch und gut: So soll die Küche in der Gaststätte zur Versteigerungshalle sein. Das ist nicht nur der Wunsch der Landwirte, die jeden zweiten Mittwoch im Monat zu Viehauktion und Einkehr nach Hopfenweiler kommen. Es ist auch der Anspruch von Familie Spieß, die ihre Gäste mit frischen regionalen Genüssen und viel Handgemachtem begeistert.

Do – Di 11 – 14 Uhr und Do – So ab 18 Uhr … C3 Die Lage am Stadtsee: Einfach herrlich. Das Ambiente: Nobel und einladend. Ideal für jedes romantische Dinner zu zweit. Für ein festliches Essen mit der Familie. Der perfekte Ort für ein „Sundowner in ChilloutAtmosphäre“, so Gastgeberin Conny Frick. Will sagen: Den Abend genießen, entspannen mit Musik und feinem Essen. Mit Produkten der Region und mit einem Hauch von Orient, denn Conny Frick war fünf Jahre lang Küchenchefin im Sultanat Oman. Das neue Scala: Individuell. Modern. Köstlich. Mi–Mo 9.30–23 Uhr … C3 Das Rad hat eine lange Geschichte, seit 80 Jahren ist es im Besitz der Familie Spähn, mit Oliver Spähn aber hat es zum Höhenflug angehoben. Ob Hotel mit seinen originellen Zimmern oder der Ritterkeller mit Spektakel, im Rad wird viel geboten. Und im Gasthof selbst eine streng regionale Küche, mal gesund und leicht, mal schwäbisch-deftig. Vor oder nach dem Essen lohnt sich ein Besuch im renovierten Schloss von Aulendorf – direkt nebenan.

täglich 10 – 24 Uhr

49


Steckbriefe… Überblick für Genießer 43

Vorsee Vorseer Stallbesen 88284 Wolpertswende, Vorsee 07502 9124430, Stefan Fürst www.vorseer-stallbesen.de Die Oase am Vorsee

46

Höchsten Berggasthof Höchsten 88636 Illmensee-Höchsten, Höchsten 1 07555 92100, Hans-Peter Kleemann www.hoechsten.de Genießen auf dem Dach der Region

97

Baienfurt Speisemeisterei im Hoftheater 88255 Baienfurt, Hof 2 0751 56150632, Robin Kaiser www.hoftheater.org Hier leben Ihre Sinne auf

50

Bavendorf Landgasthof Kreuz 88213 Ravensburg-Bavendorf, Markdorfer Str. 4 0751 91264 Claudia Stehle Auf den Spuren der Humpis

50

… B3 Zuerst ein Geheimtipp, inzwischen ein sicherer Tipp: Der Stallbesen in Vorsee. Ein Paradies mit Bratkartoffeln. Immer noch geprägt von der bäuerlichen Tradition, mit vielen eigenen Produkten in der ländlichen Küche, mit großen Portionen zu günstigen Preisen – und zumeist rammelvoll. Kartoffeln, Kunst und Küche: Gerne treffen sich hier auch die Musiker und Kabarettisten oder die Poeten vom Lande, die mit dem Sepp, dem dichtenden Wirt wetteifern. Mi – Sa ab 17 Uhr, So ab 15 Uhr, Veranstaltungen/Betriebsferien im Internet … B4 Wer den Blick vom Höchsten nicht kennt, hat Oberschwaben noch nicht erlebt. Denn schon die Anfahrt über die Dörfer ist ein Erlebnis – vor allem mit dem Rad. Und dann weitet sich der Blick bis zum Bodensee – und lockt der Berggasthof mit Hotel und Biergarten. Und mit schwäbischer Hausmannskost oder Leckerbissen für Feinschmecker. Qualität ist oberstes Prinzip und die meisten Produkte sind regional: die Forellen aus dem Deggenhauser Tal, das Rindfleisch aus dem eigenen Naturland-Hof – selbst geschlachtet. täglich 7 –24 Uhr … C4 Im Hoftheater Baienfurt lebt Kleinkunst in ihrer ganzen Vielfalt: Da wird entwickelt, gekocht, gemischt und präsentiert. Auf der Bühne genau wie in der Speisemeisterei, wo Küchenchef Robin Kaiser und seine Mannschaft alles dafür tun, dass Kochen zur Kunst wird. Frische Produkte, regionale Zutaten und Delikatessen, dazu pfiffige Ideen und Erfahrung auf vielen großen Bühnen; da wundert es nicht, dass die Gäste zum „Da capo!“ gern wiederkommen.

Mi– So ab 17 Uhr … B4 Einst gehörte diese „Taverne“ den Herren von Humpis und später dem mächtigen Spital in Ravensburg. 100 der fast 600 Jahre, die das Haus auf dem Buckel hat, wird es von der Familie Stehle geführt. Derzeit ist die vierte Generation am Ruder. Bauerntheater, Fasnachtsbälle, Konzerte vom Musikverein – das Kreuz ist Treffpunkt für alle Vereine des Dorfes, bietet aber auchRaum für Tagungen und Besprechungen. Geschätzt werden die schwäbische Küche und vor allem die Hähnchen. Di – Fr 10 – 24, Sa ab 17, So ab 10 Uhr

2015

45

Limpach Naturhotel Mohren 88693 Deggenhausertal, Kirchgasse 1 07555 9300, Fam. Waizenegger www.naturhotel-mohren.de Auf dem Berg schmeckt alles besser

85

Baienfurt Gasthof Pension Lindenhof 88255 Baienfurt-Niederbiegen, Am Bahnhof 4 0751 561620, Roland Maier www.gasthaus-lindenhof.com Mittendrin und doch für sich

54

Weingarten AKZENT Hotel Altdorfer Hof 88250 Weingarten, Burachstr. 12 0751 50090, Fam. Unglert www.altdorfer-hof.de Bewacht von der Basilika

86

Nonnenhorn Zum Winzer 88149 Nonnenhorn 08382 887570, Erika Hornstein www.peter-hornstein.de Wo der Wein den Geschmack prägt

… B4 Limpach: Ein idyllischer Flecken über dem Deggenhauser Tal, der Bodensee in Sicht. Eine Idylle in Bio: Der Gutshof und das Landhotel. Allein Produkte aus der Region dürfen in die Küche mit ihrem sehr guten Ruf. Im Mohren ist auch für Tagesgäste „Pause vom Alltag“ angesagt – mit Sauna, Massage und Bio-Menü. Die Hotelgäste genießen die einzigartige Entspannungwelt aus Holz, Glas und Stein mit Kaminecke, Ruheräumen, Tee-Bar, Tauchbecken und vielem mehr. Mi – So und feiertags 11.30 –21.30 Uhr … C4 Nur wenige Minuten von Weingarten oder Ravensburg und wir finden den Lindenhof mit einem der schönsten Kastaniengärten der Region – direkt am Radweg durch das Schussental. Spargel und Erdbeeren, Kartoffeln und Obst samt Edelbränden gedeihen direkt vor der Haustüre. Die Küche ist leicht und frisch, „schwäbisch und mediterran“, Kuchen und sogar Pralinen werden selbst gemacht, der Wirt spielt dazu auf dem Akkordeon. Di–So 11–14, 17–24, Sa 17–22, So 11.30–22 Uhr … C4 Das Ambiente ist stilvoll, das Hotel komfortabel, die Küche weithin bekannt: der Altdorfer Hof in Weingarten. Familiär seit fast 40 Jahren. Im Herzen Oberschwabens führen kurze Wege nach Ravensburg, zum Bodensee, zum Altdorfer Wald – Kultur und Natur rundum. Der kulinarische Genuss reicht vom Candle-light-Dinner bis zu Festlichkeiten mit 100 Personen. Die Küche ist kreativ und international, regionale Produkte aus der heimischen Küche stehen aber stets im Blickpunkt. Di – Sa 11.30 – 14 und 18 – 22.30 Uhr So 11.30 – 14 Uhr, Mo 18–22 Uhr … B5 Die LandZunge hat den bayerischen See erreicht und den Wein entdeckt. Direkt beim Winzer können wir die besten Seeweine verkosten – begleitet von guten Schmankerln wie Flammkuchen, Käseplatte oder feines Rauchfleisch. Im einmaligen Ambiente des originären Torkels scheint die Zeit stehen geblieben, entdecken wir gleich neben dem See eine andere Welt. Und zum Dessert gibt es nur eine Wahl: Die Rieslaner Auslese, preisgekrönt, einfach edel… April–Juni: Fr–So und feiertags ab 15 Uhr, täglich ab 15 Uhr geöffnet vom 30.3.– 7.4., 17.5.–2.6., 28.6.–27.10.


www.landzunge.info

69

Kressbronn Teddybärenhotel im Bärenrestaurant Peterhof 88079 Kressbronn, Nonnenbacher Weg 33 07543 96270, Fam. Marschall www.teddybaerenhotel.de Bärig anders

94

Fischbach Hotel-Restaurant Maier 88048 Friedrichshafen, Poststraße 1–3 07541 4040, Hendrik Fennel www.hotel-maier.de Kulinarische Reise um den Bodensee

57

Roßberg Gasthof zum Bräuhaus 88364 Wolfegg, Roßberg 1 07527 4544, Wolfgang Dutzki www.braeuhaus-rossberg.de Der Biergarten ist eine wahre Oase

59

Hauerz Gasthof – Metzgerei Adler 88410 Bad Wurzach-Hauerz, Mühlhaldeweg 3 07568 267, Familie Willburger www.beste-wirtschaft.de Schmausen & Schlafen auf gut Schwäbisch

… B5 Inmitten des Bodenseeortes Kressbronn liegt das originelle und „bärsondere“ Teddybärenhotel mit seinem Restaurant Peterhof. Die Liebe zur Natur, zum See und zum Genuss von Familie Marschall spiegelt sich in jedem Winkel des Hauses wider, so dass die Gäste sich überall bärig wohl fühlen. Und weil Liebe auch durch den Magen geht, setzt die Küche auf regionale Bio-Produkte: ehrlich und transparent erzeugt, bärenstark im Geschmack.

Mi – Mo 11.30 –14 und 17.30 – 22 Uhr … B5 Da lohnt sich der Stopp: Im Restaurant direkt an der B31 lädt die Speisekarte zu einer Reise rund um den Bodensee, mit Spezialitäten auch aus Vorarlberg, Appenzell oder dem Thurgau. Hubert Maier setzt klar auf die Region, er hat die Karte vorbildlich reduziert und kocht dafür alles frisch – auch die Hefekroketten nach Rezept von Großmutter Frieda! Da glückt der Spagat: Von hausgemachten Maultaschen bis zur Schaumsuppe von Bodensee-Flusskrebsen.

Sa–Do 12–14.30, 18–22; Fr 18–22 Uhr … C3 Eine beliebte Einkehr zwischen Weingarten und Bad Wurzach. Der Name verrät: Lange wurde hier Bier gebraut, heute wird es nur noch getrunken – in einem der schönsten Biergärten Süddeutschlands samt Kinderspielplatz. Kein Ruhetag stört, ganztags wartet warme Küche direkt an der Straße, Radfahrer finden komfortable Zimmer. Der Wirt liebt die Kräuter und besonders den Bärlauch, mit dem er etwa originelle Kässpatzen zaubert. Inzwischen hat er sich auch mit seinen Dutzki-Nudeln einen guten Namen gemacht. täglich 9 – 22.30 Uhr … D3 „Hier läuft’s noch nicht vom Fließband, hier schafft man noch mit Herz und Hand. Wie es seit langer Zeit in Brauch, zum Wohl des Kunden und des Meisters auch“. So steht’s in der Speisekarte – das schmeckt man, schließlich stammt alles aus der eigenen Metzgerei. Und danach einen Verdauungsspaziergang durch die Hauerzer Bachtäler. Der schönste Platz im Sommer: die romantische Freiterrasse auf dem früheren Schankplatz. Großer Festsaal.

Do – Di 8 – 22 Uhr

51

Gattnau Gasthaus-Pension zum Forst 88079 Kressbronn-Gattnau, Wiesenweg 6 07543 96150, Fam. Osswald www.gasthaus-forst.de Am Bodensee schmeckt es köstlich

78

Hiltensweiler Weinstadl Rimmele 88239 Wangen, Hiltensweiler 25 07528 97030, Familie Rimmele www.weinstadl-rimmele.de Viel Platz auch für große Feste

58

Dietmanns Gasthaus zum Adler 88410 Bad Wurzach, Ochsenhauser Str. 44 07564 91232, Iris und Dieter Hierlemann www.adler-dietmanns.de Kabarett und Kulinarik

72

Gospoldshofen Käserei Vogler/Sennerstüble 88410 Bad Wurzach, Simon-Göser-Str. 11 07564 3583, Jörg Vogler www.kaeserei-vogler.de Ein Schlaraffenland für Käse-Freunde

2015

… B5 Das familiär geführte Gasthaus (seit 1910) liegt in ruhiger Ortsrandlage im Obstgarten von Kressbronn. Genießen Sie auf der idyllischen Sonnenterrasse mit herrlicher Bodensee- und Bergsicht hausgemachte Spezialitäten, saisonale Gerichte und wechselnde Menüs mit frischen Produkten und Erzeugnissen aus eigenem Obstbaubetrieb, Bauerngarten und Brennerei. Di–Sa ab 16.30 Uhr, So+feiertags 10–14 und ab 16 Uhr

… C5 Weithin sichtbar thront der Weinstadl über dem Argental zwischen Wangen und Neuravensburg oben am Berg. Ob im Weinstadl, dem ehemaligen Kuhstall, dem Städele oder dem neuen Wintergarten, jeder Gast findet sein Plätzle. Der Biergarten ist wohl einer der schönsten Flecken im weiten Umkreis. Kuhglocken läuten Wohlfühlstimmung ein. Die Küche ist traditionell aber auch experimentell. Der Weinkeller ist eine Fundgrube für Kenner.

Mo – Sa ab 17, So ab 10 Uhr … D3 Eine Kombination, die auf der Zunge zergeht: Kabarett und Küche. Dieter Hierlemanns messerscharfer Sinn für das, was Gaumen, Herz und Hirn erfreut, hat aus dem Adler in Dietmanns etwas ganz Besonderes gemacht. Ausgesucht ist sein Kabarettprogramm, genauso die Speisekarte. Der Selfmademann serviert in der gemütlichen Gaststube Leckerbissen von bürgerlichrustikal bis vegetarisch-exotisch. Noch besser schmeckt’s nach einem ausgedehnten Spaziergang durch das Wurzacher Ried. Do – Mo 11.30 – 24 , So, feiertags und zur Biergartenzeit 11.30 – 24 Uhr … D3 Ein Geheimtipp im schönsten Allgäuer Hinterland bei Bad Wurzach: Sennerei und Wirtschaft und Käse-Museum zugleich! Der perfekte Ausflug: Erst ein Spaziergang von Hof zu Hof, dann Käsemeister Jörg über die Schulter schauen, seine alten Schätze bewundern, das Beste aus der Region einkaufen und dann zur Krönung im Sennerstüble schmausen. Von Apirl bis Oktober jeden Donnerstag, 14.30 Uhr, kostenloses „Schaukäsen“. Mo/Di 9 – 12 und 15 – 19, Mi 9 – 12, Do – So 9 – 19, Fr bis 23 Uhr

51


Steckbriefe… Überblick für Genießer 55

Vogt Gasthof zum Paradies 88267 Vogt, Ravensburger Str. 8 07529 7708, Familie Baur www.gasthof-paradies.de Ein Gasthof der viele verzaubert

95

Kißlegg Brauereigasthof Schlosskeller 88353 Kißlegg, Fürst-Maximilian-Str. 3 07563 91090, P. Eisenhöfer und G. Bröhm www.kisslegger-kellerbraeu.de Der neue Treff in Kißlegg

… C4 Jede Jahreszeit eine neue Welt – fröhlich & phantasievoll! Im „Paradies“ zu Vogt: Genießen und feiern Sie mit 2 – 300 Personen mit Firmen, Familien und Reisegruppen in schönster Landschaft: Südterrasse mit mediterranem Flair, regionale Küche für Genießer, verzauberte Gaststuben und der beliebte Paradies-Saal. Wohnen Sie in Hochzeitssuite und Familienzimmer, ein Herz für Kinder. Spielwiese und Kegelbahnen, Barockstraße,Tanz, Silvester mit Livemusik, 10 Min. zur A96. Di – So 7 – 24 Uhr … D3 Der Schlosskeller: Mitten im kleinen Städtchen Kisslegg eine fest Größe. Für die Einheimischen, die Vereine und viele Gäste. Die Küche von Patrick Eisenhöfer gibt sich betont bodenständig. Frisch auf den Tisch, lautet das Motto, die Produkte meist aus der Nähe. 2014 renoviert und ausgebaut, hat sich der Schlosskeller neu aufgestellt. Mit Partystadel, Sudhaus, Kegelbahn und Biergarten. Mit Räumen für Urlaub, Tagungen und mehr… Mi– Sa ab 16 Uhr, So ab 10 Uhr

56

Wolfegg Gasthof zur Post 88364 Wolfegg, Rötenbacher Str. 5 07527 96140, Familie Dorn www.hotel-post-wolfegg.de Im Herzen von Natur und Kultur

… C4 Heimelig und bodenständig – mit moderner Offenheit: Der Gasthof zur Post ist der Treffpunkt schlechthin. Wo früher die Pferde gewechselt wurden, kreuzen sich heute die Wege der Radler, Autowanderer und des internationalen Konzertpublikums. Aus der Frische der Region, mit Spezialitäten aus Wasser und Wald, zaubert der Chef Schwäbisches und Kreatives – wahrlich ein Genuss für Gaumen und Seele! Entspannung bieten auch der parkähnliche Garten und der Biergarten mit großen Kastanien. täglich 7 – 24 Uhr

Gasthöfe in Dorf und Land: Eine Kultur für Kenner Die große Geschichte der Landgasthöfe – sie ist leider noch nicht geschrieben. Auch die LandZunge kann nur einige schöne Ausschnitte und Vorbilder bieten. Dabei wären oft Jahrhunderte eines Alltagslebens im Wirtshaus zu schildern. Geschichten aus schlimmen und aus guten Zeiten, Anekdoten zu Tausenden, Szenen aus berauschten Nächten – Lebensund Leidensgeschichten der Gäste. Vor allem die Wirtinnen und die Wirte selbst: Es gibt kaum bessere Zeugen für Land und Leute, für eine populäre Sozialgeschichte – für die lebendige Seele jedes Dorfes. Daher plant das Projektteam LandZunge auch lange Gespräche mit alten Wirtsleuten, eine mündliche Geschichte über möglichst viele Jahrzehnte. Damit die Geschichte der Wirtschaft in einigen Beispielen wenigstens aufgehoben bleibt. Vielleicht finden sich ja auch noch einige Historiker …


www.landzunge.info

73

Friesenhofen-Bottentann Heu-Gabel 88299 Leutkirch, Bottentann 1 07567 1824127, Familie Milz-Detzel www.heu-gabel.de Ein idealer Halt an der Landstraße

63

Urlau Historischer Dorfgasthof Hirsch 88299 Leutkirch, Unterer Dorfweg 4 07567 182330, Tobias Schwägele www.dorfgasthof-hirsch.de Hier erlebt der Gast Geschichte

… D4 „Was guats zum Essa“ gibt es immer in der Heu-Gabel bei Friesenhofen. Wie es sich gehört auf einem Allgäuer Bauernhof samt Wirtschaft – direkt an der Landstraße zwischen Leutkirch und Isny. Was auf den Tisch kommt, kommt aus nächster Nähe oder wird selbst gemacht. Bis zum Braten von den eigenen Rindern. Ob gemütlich drinnen oder draußen im großen Biergarten mit Bergsicht – die Heu-Gabel ist jeden Stopp wert. Ideal für Familien und Gruppen, Firmen oder Vereine. Do–Sa ab 17, So 11–14 und ab 17 Uhr … D4 Ein Dorfgasthof aus dem Bilderbuch. Mitten im Dorf neben der Kirche. Sorgsam renoviert, nach langem Dornröschenschlaf. Die historische Schankstube von 1906 und der Tante Emma-Laden von 1920 entführen die Gäste in eine entschwundene WirtshausKultur. So hat der Hirsch im Wettbewerb „Vorbildlicher Dorfgasthof“ gewonnen. Der Feststadl ist ideal für jede Hochzeit, in schmucken Zimmern lässt es sich angenehm übernachten.

Do/Fr 17–24, Sa/So 11–24 Uhr

61

Leutkirch Brauereigasthof Mohren 88299 Leutkirch, Wangener Str. 1 07561 98570, Familie Pferdt www.brauereigasthofmohren.de LandZüngle frisch von der Quelle

75

Urlau Rössle Haselburg 88299 Leutkirch, Haselburg 1 07561 9834501, Familie Pferdt www.roessle-haselburg.de Ein altes Gasthaus in neuem Gewand

… D4 Rund 400 Jahre hat der Mohren auf dem Buckel und doch scheint er rundum taufrisch. Direkt an der Eschach ziert er das verzauberte Ensemble der Brauerei Härle. Wer den Mohren besucht, kann das LandZüngle praktisch aus der Quelle genießen. Noch mehr Genuss kommt aus der gerühmten Küche von Manfred Pferdt, der ganz auf die Region und auch mal auf Bio setzt. Modernen Komfort bieten auch die Zimmer im historischen Gemäuer, samt Frühstücksbuffet vom Feinsten … Mo, Mi–Fr 10 – 14 und ab 17.30 Uhr Sa/So 10–14, ab 18 Uhr … D4 Mit dem Rössle der Familie Pferdt hat die LandZunge ihren ersten Mustergasthof gewonnen. Ideal gelegen, zwischen Leutkirch und Isny, hat der Neubau den alten Charme der ehemaligen Bauernwirtschaft bewahrt. Alle fünf Partnerbrauereien der LandZunge sind im Rössle vertreten. Nahezu alles, was auf den Tisch kommt, stammt streng aus der Region. Ganz praktisch daher: der Hofladen mit regionalen Produkten.

Mi – Fr 11–14 und ab 17 Uhr, Sa/So ab 11 Uhr

Ihr Metzger des Vertrauens … Hauptgeschäft:

Lindenberg Hauptstraße 25a Tel.: 08381/6084 Kontrollierter EU-Betrieb DE – BY-70026

Filiale:

Isny Entenmoos 3 Tel.: 07562/912900

Filiale:

Oberstaufen Lindauer Straße 6 Tel.: 08386/962543

Metzgerei Giray von höchster Stelle ausgezeichnet! Wo bekommen Sie mehrfach ausgezeichnete Fleisch- und Wurstspezialitäten in der Region? In Lindenberg, Isny und Oberstaufen beispielsweise. Dort gibt es überall eine Filiale der Metzgerei Giray. Die Metzgerei wurde aktuell mit dem Bundesehrenpreis in Gold ausgezeichnet, welcher durch Staatssekretär Dr. Gerd Müller in Berlin überreicht wurde. Diese Auszeichnung ist quasi gleich zu setzen, der Vergleich sei erlaubt, mit dem Champions-LeagueSieg der Metzger. Getreu dem Motto: Gut ist uns nicht Gut genug… www.metzgerei-giray.de



VitalZunge: Große Küchen setzen auf die Region Das Beste aus der Region in die besten

lichen für den Geldbeutel – nehmt Euch

auch ein ehrgeiziger Koch sich nur bil-

Küchen: So lautet das einfache Konzept

ein Beispiel an den Pionieren der Vital-

lige Waren leisten. Höchste Zeit daher,

der LandZunge. Und dies gilt nicht min-

Zunge!

dass das gute Essen in der Region als

der für unsere „große Schwester“, für

Ob Kantinen, Kliniken, Kurorte – das

Politikum ersten Ranges begriffen wird.

das Projekt VitalZunge. Sieben Groß-

Projekt VitalZunge ist breit aufgestellt.

Höchste Zeit, dass die Entscheidungs-

küchen der Region, sieben eigenstän-

Vom Feriendorf Eglofs über das Senio-

träger mehr in ihre Küchen investieren.

dige, selbstbewusste und höchst unter-

renzentrum

zum

Zum Wohle der Region und ihrer Gäste.

schiedliche Kandidaten haben sich

Menü-Service Allgäu (msa) in Sontho-

Denn auch und gerade eine Kranken-

Oberstaufen

bis

inzwischen unter dem Siegel Vital-

fen reicht die Palette. Das Ziel der Vital-

haus-Küche kann und soll mit dem

Zunge vereint. Sie demonstrieren, dass

Zunge ist klar: Die Großküchen verlan-

guten Essen punkten!

trotz enger Etats ein Bekenntnis zur Re-

gen nach Qualitätsprodukten in großer

gion in und mit der Küche möglich ist.

Menge. Wenn sie dabei in der Region

Denn eines ist klar: Wenn noch mehr

zugreifen, dann bedeutet dies deutlich

Großküchen zu uns stoßen, wenn sie

mehr Nachfrage. Unser Traum ist

sich verpflichten, möglichst viele regio-

daher: 20 Großküchen in Allgäu-Ober-

nale Produkte einzusetzen, dann wäre

schwaben unter dem Siegel VitalZunge

dies ein enormer Schub für die Liefe-

vereinen!

ranten, für die bäuerlichen Erzeuger.

Warum ist der Weg dorthin so müh-

Vor allem beim Thema Rindfleisch,

sam? Allzu oft regiert in den Groß-

denn mit den Weiderindern pflegen die

küchen alleine das Diktat des Etats!

Landwirte unsere Landschaft. Also: Ihr

Wenn der Tagessatz für ein gutes Essen

Köche und vor allem Ihr Verantwort-

aber allzu knapp ausfällt, dann kann

msa Sonthofen Versorgt die Kliniken im Oberallgäu

BBW Ravensburg Ein starker Partner für Schulen und Kitas

Seniorenzentrum Oberstaufen Höchster Genuss auf die alten Tage

Familienferiendorf Eglofs Futtern wie bei Muttern…

Ess-Bar Friedrichshafen Frisch und schmackhaft in der ZeppelinKantine

Klinik Tettnang Ein gutes Essen macht schneller gesund

Schmieger Metzgerei und kleine Großküche in einem

2015

55


Gourmand Günter Grass

Das Rezept ist Literatur… einem Kochbuch! Gespickt mit Rezep-

Es war offenbar ein magischer Augen-

in der Wirtschaft, denn nur zu gern

blick, für einen Moment schien die Lite-

wählt die Gruppe 47 Gasthöfe für ihre

ten der alten Küchenlust. Ein Buch der

ratur ganz bei sich – in einem Gasthaus,

Treffen. Erst vorlesen, diskutieren und

deftigen Küche vom Land…

gleich neben der Küche. 1958 - mitten

kritisieren, dann gut essen und trinken,

Günter Grass beschwört und beschreibt

im Allgäu, am Fuß der Adelegg. Günter

oder mit Grass deftig formuliert: fres-

eine alt-deutsche Küche, mit ihren

Grass liest vor, liest im Adler von Groß-

sen und saufen…

Wurzeln im Osten. Eine volkstümliche,

holzleute vor lauter prominenten Kol-

Grass gibt 1958 der deutschen Literatur

eine populäre Küche im besten Sinne.

legen, die gebannt schweigen, derweil

eine neue Stimme. Geboren in der Wirt-

Die Angst vor dem Hunger ist ihr noch

ein kleiner Gnom mit der sonoren

schaft, der Lust am Essen und am Trin-

eingeschrieben, Gänseschmalz

und

Stimme von Grass laut trommelt, sich

ken verpflichtet. Seine süffige, ja brüns-

Rindertalg ahnen noch nichts von der

hinein trommelt ins Herz des bösen,

tige Sprache verführt die Leser und

Angst vor dem Fett. Ja, sogar die nordi-

des verdrängten Deutschlands. In einer

Leserinnen weltweit – daran ändert die

sche Küche mit Moos und Beeren, mit

magischen, ja brünstigen Sprache, die

ach so deutsche Diskussion über den

ihren wilden Kräutern und Birkenrinde,

am kaschubischen Kartoffelfeuer an-

blutjungen Günter in der Waffen-SS

hebt, dort wird unter den Röcken die

nichts. Lieber tauchen wir mit dem „Butt“ hinein in eine Küche voller Duft

Welt gezeugt… Eine Ur-Szene der Welt-

und Lust. Der leidenschaftliche Koch

literatur, über Nacht fast

zieht in diesem Roman alle Register,

wird Günter Grass mit

mit neun Köchinnen geht der Autor

wenigen

Seiten

Blechtrommel

der

schwanger, während der „Butt“ in sei-

be-

nem Aquarium vor dem „Feminal“ an-

rühmt. Eine Ur-

geklagt wird. Mit neun Köchinnen lädt

Szene

uns Grass zu einem fabelhaften Mahl. Das nur ein Gebot kennt: „Gott schütze mich vor Vegetariern…“. So wird dieser Roman auch zu


Suppe grün, die weißen Dorschaugen

sie ist bei Grass noch voll im Schwange:

Brechbohnen gebettet. Das Bohnen-

Mit der ersten Köchin, der neolithi-

kraut nicht vergessen. Mit Salzkartof-

darin bedeuten Glück…

schen Urköchin Aua, die in seiner Ilse-

feln oder historisch mit Hirse. Wie

Günter Grass ist der Suppe verfallen, sie

bill neu geboren wird: „Ilsebill salzte

immer bei Hammelfleisch ist es rat-

wärmt ihm Leib und Seele, mit einem

nach. Bevor gezeugt wurde, gab es

sam, von vorgewärmten Tellern zu

Salat dagegen kommt er uns nie! Ob

Hammelschulter zu Bohnen und Birnen

essen.“ Der Osten oder die Erinnerung:

Lauchsuppe oder Rote Bete, die Rum-

(!), weil Anfang Oktober. Beim Essen

In Danzig darf es noch ein Hammel

ford-Suppe für die Armen, vor allem

noch mit vollem Mund sagte sie ‚Wolln

sein, kein zartes Opferlamm, Knob-

aber die Kartoffelsuppe sind das warme

wir nun gleich ins Bett oder willst du

lauch ist die notwendige Bedingung

Medium, in denen der trotzige Butt see-

mir vorher erzählen, wie unsere Ge-

jeder Möglichkeit dieser nicht-kanti-

lig schwimmt, auch wenn ständig die

schichte wann wo begann.“

schen Küchenphilosophie – in Butter

Anklage weiter geht. Ehe dann tief im

So deftig klingt der erste Satz im Butt,

gut gedünstet. Kein Hammel ohne Vor-

Roman die beste aller Suppen aufge-

der den Plot des Romans mit vollem

speise zudem: Eine Fischsuppe aus

tischt wird – die ihren großen Ge-

Mund eröffnet: „Ich hatte die Hammel-

Dorschköpfen hat Ilsebill serviert, sie

schmack, ihr Geheimnis einem rostigen

schulter mit halben Knoblauchzehen

hatte „jene fördernde Kraft“, mit der die

Nagel verdankt! Die kochende Nonne

gespickt und die in Butter gedünsteten

Köchinnen den Autor in ihr Wochenbett

Margret hat ihre „noch schlachtwar-

Birnen

einluden. Mit Kapern und Dill wird die

men Gänse zum Austropfen an den

grüne

gesottene

Wenn die Kartoffelsuppe zur Quintessenz der Literatur wird: Günter Grass war der Kartoffel verfallen, ob am kaschubischen Kartoffelfeuer oder in den Küchen des angeklagten Butt…

2015

57

Foto: Felix Kästle

zwischen


die Länge eines tüchtigen Männerpimmels gehabt hätte“, er kommt zwar raus, der Kälberstrick aber bleibt in der guten Suppe. Lenas Küchenzettel weitet sich bald: „Schafsnacken und dicke Bohnen, geräucherte Schweinerippchen zu gekümmeltem Sauerkraut, Gänseklein und Wruken, sogar vier Stunden lang Kutteln vom Pansen der Kuh, saure Klopse, westpreußische Kartoffelsuppe mit Knoblauchwurst, Spitzbeine, ordinäre Erbsen mit Speck und bei festlichen Anlässen, wobei die Gäste nur gelinde draufzahlen mussten, kochte sie zu Nagel und Strick zarte Kalbszungen, die sie mit Weißwein abschmeckte und mit gekochten Rübchen garnierte. Dazu gab es eine Mayonnaise, aus Sonnenblumenöl und Eidotter geschlagen. Oder sie füllte ein Spanferkel mit Strick, Nagel und Dörrpflaumen.“ Bei Grass wird die Literatur zum Rezept und das Rezept mit all den deftigen Gerichten zur Literatur. Und zum Vorbild für jede Wirtschaft, die mit originär ländlicher Küche punkten will: Kartoffelsuppe mit Knoblauchwurst – was für eine Verheißung… Daher soll hier ein Menü mit den originären Rezepten an den deutschen Dichter erinnern. Grass hat alle deutschen, alle unseren Widersprüche in

58

einen Nagel über die Schüssel für

Süppchen gekocht, in der sie den Strick

Schwarzsauer gehängt, während am

samt Schlinge und dem Nagel eine

mittleren Nagel Sophies getrocknete

Stunde lang mitkochen ließ. Zum

Pilze (Grünlinge, Morcheln, Steinpilze

Schluss hat sie ein Ei in die Brühe ge-

und Reizker) im Leinensäckchen hin-

rührt und nicht nach dem ‚Warum‘ ge-

gen. Am dritten Nagel jedoch habe ich

fragt, als ich auslöffelte mit leichten

mich erhängt, weil ich betrunken zu-

Schmerzen beim Schlucken.“

schlug und mich mit Kartoffelschnaps

Die „Nagelundstricksuppe“ mit ihrem

besoffen hatte…“

leichten Hanfgeschmack, sie wird zum

Lena jedoch, „die mich immerzu retten

Kult in Lenas Wirtschaft, sie verkauft

musste, schnitt mich rechtzeitig ab. Da-

sich „gegen nicht üble Bezahlung“. Der

nach hat sie mir aus Rindsknochen ein

Ur-Nagel, „der im strammen Zustand

2015


Fotos: Christoph Morlok

sich vereint – sogar noch in der Küche, die bei ihm stets deftig ausfällt, ein Wort wie Kalorien hat in der Literatur kein Heimrecht. Alles wird gehörig mit Kümmel gewürzt, denn Grass hat ein „kleines Laster: die Kümmellust“, Kümmel und andere Gewürze sind ihm ein wunderbares Aphrodisiakum. Auch die Hülsenfrüchte sind erste Wahl, „dicke

Der Schriftsteller, der ein begnadeter Zeichner ist. Günter Grass hat viele Umschläge seiner Bücher und viele Illustrationen mit eigener Hand und sensiblem Strich bereichert (links). In dieser historischen Gaststube (oben) ist Günter Grass 1958 über Nacht berühmt geworden. Höchste Zeit, auch den Adler in Großholzleute für die Nachwelt zu retten. Mit Rezepten von Günter Grass, die Koch Gerhard Burlefinger vor 10 Jahren für die LandZunge kredenzt hat, ein neuer Koch muss aber erst noch gefunden werden. Die Rezepte jedenfalls haben wir bereits zubereitet…

Bohnen, so drall wie manche Köchin.“ Das Rezept für die gefüllten Piroggen

Die Nonnen aber und besonders die

den Grafen Rumford, den Erfinder der

bringt sogar die Nonnen in Ekstase:

Novizinnen, sie rutschen auf ihren

Armensuppe: „Wir können endlich

Schemeln und sehen in den Mohrrüben

ihr Lieblingsprojekt, die kaschubische

„Mit Speck und Spinat gefüllte Piroggen

„härtere und dauerhafte Verheißung.“

Großgesindeküche, hier in den Him-

aus

schmeckten

Da gibt ihnen die Äbtissin die Erlaubnis,

melssälen etablieren und mit Hilfe des

schon dem Tisch beiderseits lang, als

Besuch durch die Hinterpforte des Klos-

Höllenfeuers zur Praxis schreiten. Sie

Buchweizenmehl

die Äbtissin ihrem mannstollen Weiber-

ters zu empfangen oder auch im Freien

und ich wissen, was der Welt mangelt:

volk die männliche Beschaffenheit mit

auszuschweifen, „damit sie die Flei-

Das Maximum im Minimum. Lassen Sie

Hilfe weichgekochter Mohrrüben erläu-

scheslust üben und allem bürgerlichen

uns gemeinsam mit der Weltverkösti-

terte, die es als Beilage in heißer Butter

Versprechen um so besser widerstehen

gung beginnen. Leider fehlen uns noch die Zutaten für ihre vortreffliche Suppe,

und Petersilie gab. Die machten viel-

lernen sollten.“ Sorry, aber so spricht

gestalt sinnfällig, was der Mann alles

der Nobelpreisträger…

vor allem unser Sattmacher: die Kartof-

kann. Wie bald er schlappmacht…“.

Grass erklärt auch, warum Kartoffel-

fel.“ In der „himmlischen Kaschubei

suppe himmlisch schmeckt, er zitiert

fürsorgten aber bald nur noch Amanda

2015

59


Fotos: Felix Kästle

und ihre drei lachlustigen Töchter. Weil

„Wenn es dich inwendig friert: Kutteln

bald Kräuter und Rüben wuchsen,

vom vierten Magen der Kuh. Wenn du

wunderbar Schweine grunzten und

traurig, bodenlos aller Natur entfallen,

sogar Zwiebeln himmlisch anschlugen,

todtraurig bist: Kuttelfleck, die uns lus-

gab es jeden Tag Kartoffelsuppe genug.

tig machen und dem Leben Sinn geben. Oder mit Freunden, die Witz haben und

Kuttelfleck: Des Vaters Leibgericht

gottlos genug sind, um auf der Spötter-

Auch ein Henkersmahl wird im Butt be-

bank zu sitzen: aus tiefen Tellern

reitet, der Delinquent klagt: „ Wer isst

Kutteln löffeln, die mit Kümmel ab-

mit mir Fleck, Kutteln, Kaldaunen? Die

geschmeckt worden sind. Oder auch

machen friedlich, ebnen den Zorn des

mit Tomaten verkocht, andalusisch mit

empörten Mannes, lullen die Todes-

Kichererbsen, lusitanisch mit roten

furcht ein und erinnern an Kutteln,

Bohnen und Speck. Oder vorgekochte

Fleck und Kaldaunen aus früherer Zeit,

Kaldaunen in Weißwein mit gewürfel-

als immer der Topf halbvoll auf dem

tem Sellerie dünsten, wenn die Liebe

Herd stand.“

ein Voressen braucht. Bei trockner Kälte

Das Rezept: „Sieben Liter Wasser wer-

und Ostwind, der gegen die Scheiben

den mit Kümmel, Gewürznelken, einer

steht und deine Ilsebill ins Jammerloch

Ingwerwurzel, Lorbeer und grobgesto-

treibt: mit saurer Sahne gebundener

ßenem Pfefferkorn aufs offene Herd-

Fleck zu Kartoffeln, das hilft.“

feuer gesetzt, die lappigen Stücke wer-

„Wir leben in Erwartung. Es will nicht

und

Winter werden. Nebel rückt alles zu

kleinfingerlang zugelegt, bis der Topf

nah und schon droht die familiäre

den

60

in

Streifen

geschnitten

voll ist. Beim Aufkochen wird der

Weihnacht. Unser Streit, sagt Ilsebill,

Schaum abgeschöpft. Dann ließ die

liegt mürbe in seinem Saft auf den

Tochter des Vaters Leibgericht vier

Tellern. Es schmeckt uns, doch wir wis-

Stunden lang bedeckt kochen. Zum

sen nicht, was und warum. Mein letzter

Schluss ließ sie Knoblauch mitziehen,

Versuch, Sinn zu geben: ein Rinderherz

rieb Muskat drein, pfefferte nach.“

mit Backpflaumen gefüllt in Biersoße.

2015


Günter Grass: Ein Apologet der ländlichen Küche. Die Kutteln samt Bratkartoffeln (links) sind ihm Therapie gegen Depressionen. Das Rinderherz mit Backpflaumen aus dem „Butt“ (unten) fördert die Liebe, der Kalbskopf die Gedanken…

Flamme wird das gefüllte und mit hel-

Hinterm Haus strichen die Hakelwerk-

lem Faden geschnürte Rinderherz all-

kinder durchs Gebüsch und klapperten

seits angebraten, dann mit braunem

mit ihren Blechnäpfen. Sobald Sophie

Bier gelöscht.

mit kurzem, scharfen Messer das Haut-

Gut eine Stunde ziehen lassen, Muskat

polster und die Fettbacke, das gebettete

und Pfeffer zum Schluss. Und saure

Auge, die Ohren und das weiche Maul

Sahne, die nicht verrührt wird, sondern

von den Schädelknochen getrennt, die

nachdenklich Inselchen bildet. Zu Salz-

Zunge gelöst, das Hirn aus dem gespal-

kartoffeln, sagt Ilsebill, und die Teller

tenen Schädel gelöffelt und dann die

Die Herzkammern eignen sich und ver-

vorwärmen, weil Rinderfett wie Ham-

entbeinte Kalbskopfhülle mit der vorge-

langen danach, gefüllt zu werden. Das

melfett gerne talgt.“

kochten Zunge, den gehackten Zwie-

Kalbskopf mit Kräutersülze

schnittenen Pilzen gefüllt und vernäht

beln, dem Hirn und den zu Scheiben ge-

Rinderherz ganz kaufen und nur einseitig geschlitzt. Das geronnene Blut entfernen, das Sehnengeschlinge raus-

„Immer wenn Sophie für den Gouver-

hatte, kochte sie die gelösten Knochen,

schneiden, Platz schaffen, den Fett-

neur Rapp und dessen Gäste einen

also auch Unter- und Oberkiefer des

mantel lösen. Die im warmen Wasser

Kalbskopf entweder für essigsaure

Kalbes, mit Graupen und Liebstock, das

erweichten Backpflaumen nicht ent-

Kräutersülze abkochte oder für Füllun-

man heute Maggikraut nennt, so lange

steinen. Zum Anschmoren benutzen

gen präparierte, fiel Suppe für ihre

zu Suppe, bis die Knochen blank

wir das gewürfelte Herzfett. Auf starker

Nebenküche und deren Kostgänger ab:

waren…



Fotos: Felix Kästle

Schon nach der Suppe war man bester

Was der Dichter nach dem großen Mahl

Laune. Beim Räucherlachs lief der Witz

empfiehlt, versteht sich von selbst und

reihum. Dann wurde ansehnlich auf-

lässt sich in jedem seiner Romane

getragen. Leicht ließ sich der gefüllte

nachlesen. Kochen, essen und lieben –

Kalbskopf in Tranchen schneiden. Zu-

das Rezept ist und bleibt Literatur. Der

oberst das Kalbsauge, eine Delikatesse

Koch Günter Grass aber ist noch zu ent-

von alters her. Ach, was war das Leben

decken – zumal seine deftige Küche

schön!“

wohl bald wieder im Trend liegt: Stefan

Allerdings preist Grass hier wie so oft

Marquard, der Pirat unter den Spitzen-

ein letztes Gericht. Denn die rote Sophie

köchen hat gerade ein neues Lokal er-

liebt die Revolution und hat ihre Fül-

öffnet, in dem es „vor allem deftig“ zu-

lung im Kalbskopf für die Adeligen an

geht, auch mit einem „Festival der

der Tafel mit ein wenig Knollenblätter-

Innereien – mit grobem Gänseschmalz

pilz bereichert… Da reichen wir lieber

auf dem Butterbrot! „Mit schockieren-

als

den Kutteln und sauren Nierchen, Fut-

Dessert, das wir gut überleben: „Vom

tern wie bei Muttern, aber schräg“ – so

Hirsebrei

mit

Holunderblüten

honigsüßen Hirsebrei, in den kandierte

die Süddeutsche Zeitung, die auch noch

Holunderblüten gerührt waren, fraß

den „zweifachen Ochsen“ lobt. Und wir

sich der junge Gryphius, als müsse er

dürfen konstatieren: Futtern wie bei

wie im Märchen vom Schlaraffenland

Muttern, ist die Losung der LandZunge

die Hauptaufgabe lösen, durch den

seit dem ersten Tag, mit Günter Grass

dampfenden Hirseberg: so früh vater-

wird daraus gar ein Rezept für Litera-

los, so jung verzweifelt, so schlesisch

tur…

ausgehungert war er.“

Rudi Holzberger

Kalbskopf mit Kindskopf: Ralf Hörger hat ein Herz für die LandZunge. Für ihn war es ein Kinderspiel, die deftigen Rezepte auf den Teller zu zaubern. Den Kalbskopf hat unser Partner-Metzger Guido Gierer von der Metzgerei Schmieger in Lindau authentisch präpariert…

2015

63


Foto: Markus Leser

Das Image der Bauern Manchmal wundere ich mich über die eher stille Wut so vieler Bauern. Auch wenn sie zu zweit, kompetent und eloquent doch ohnmächtig sind in einer gespenstischen Diskussion – so wie unlängst bei Günter Jauch in der ARD. Eine Stunde zur besten Sendezeit über die Nöte und das Image der Bauern – und doch nur ein blinder „Austausch“ der bekannten Schlagworte. Ein unfähiger Moderator hat die große Chance verpasst, die Kluft zwischen den Bauern und den „Verbrauchern“ auch nur ein wenig zu schließen, auch nur eines der Klischees zu brechen. Die Bauern brauchen bessere Bilder!

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Foto: Felix Kästle

Von Rudi Holzberger


braucht bessere Bilder! Der Zeitgeist, so viel ist klar, ist den

ein besonnener Bauer! Nur leider be-

sogenannten „Winterschule“ für den bäuerlichen Nachwuchs diskutieren

Bauern nicht hold, ihr Image ist „ver-

müht sich kein Journalist der großen

saut“ – da sollten wir uns nichts vorma-

Medien zu ihm auf den Hof und macht

wir einige Stunden nur über „das Bild

chen. Die Bauern sind zu den Prügel-

sich dort ein Bild. Im Gespräch mit nur

der Bauern in der Öffentlichkeit“. Meist

knaben der Republik geworden, und sie

einem Bauern wäre mehr gewonnen als

20 bis 30 Burschen sitzen da im Kurs,

sind die Diskussionen mit ahnungslo-

mit einer schwachsinnigen Fernsehdis-

manchmal einige höchst emanzipierte

sen Kritikern offenbar leid. So igeln sie

kussion…

Jungbäuerinnen dazwischen.

sich oft lieber auf ihren Höfen ein, sie

Und so träume ich von einem großen

Die Grundzüge ähneln sich im Kurs.

scheuen jede neue Offensive. Dagegen

Forum, in dem zuerst die schlimmsten

Stets versuchen wir, bessere Bilder

tauen sie schnell auf, wenn sie ein ehr-

Vorurteile erledigt werden: In dem Wei-

gegen die üblichen Vorwürfe zu skizzie-

liches Interesse spüren an ihrer Arbeit,

derinder endlich als Klimaschützer ge-

ren. Zum Beispiel Bio-Gas: Die schöne

ihren Projekten, ihren Perspektiven für

priesen werden! In dem der Geschmack

Utopie einer dezentralen Energiewende

die Zukunft. Sie lieben trotz allem,

glücklicher Schweine gelobt wird! Und

in bäuerlicher Hand. Schon das Wort

oinaweag, ihren Job und das Landleben.

erklärt wird, wie gesund Fleisch ist.

Bio macht sie sympathisch. Wenn da

Dieser Widerspruch im Selbstbild der

Dass erst Ackerbau und Viehzucht die

nicht der böse Mais wäre. Schon wieder

Bauern ist wie eine offene Wunde, ein

menschliche Kultur begründet haben –

ein Klischee, das sofort fällt, wenn wir

blinder Fleck, von dem die Medien

sie bis heute lebendig halten. Manch

die Vorwürfe auflisten. Mais und Monokultur, das kommt gleich nach der

kaum etwas mitkriegen. Aber klar, es ist

Vorurteil schreit ja regelrecht zum Him-

viel einfacher die grotesk verzerrten

mel: Sollen wir für das Seelenheil man-

„Massentierhaltung“, gleich nach dem

Medienklischees stereotyp zu wieder-

cher Veganer noch die Kühe von den

Bild gequälter Schweine in ihren „Sau-

holen. Diese Bild-Störung wurde sogar

Sennalpen treiben, sie den Gnadenhö-

ställen“ (gegen manches populäre Wort

bei Günter Jauch überdeutlich: Mit

fen ausliefern?? Und im Allgäu nur

ist Widerspruch schwierig). Schnell sind

einem Bauern in der Runde, der klar

noch Gemüse ernten?

wir uns einig, dass die Vorwürfe kaum

machte, dass Bauern mit schlechten

Was wie Satire klingt, ist bitterer Ernst

je standhalten – dass aber gegen die

Preisen nicht leben können. Und mit

– zumindest in der öffentlichen Diskus-

Bilder kaum anzukommen ist… Und doch sehen wir auch manche

einem Milchbauern aus dem Norden,

sion. Und so ist es bitter nötig, andere

der gut 500 Kühe sein eigen nennt und

Bilder zu beschwören. Seit über 20 Jah-

Chance für eine neue Utopie vom

doch so ein gutes Bild abgab. Da stand

ren versuche ich es im Kleinen: An der

Lande: Trotz aller Schlagworte sind die

kein böser Massentierhalter, sondern

Bauernschule Bad Waldsee. Meist in der

Menschen nach wie vor von einer tiefen

2015

65


Sehnsucht nach der verlorenen bäuerlichen Welt beseelt. Diese Sehnsucht mag naiv sein, ja ahnungslos, aber sie ist durch und durch emotional – und Emotion entzündet sich an Bildern. Bessere Bilder sind also der Imperativ. Ein Beispiel: Das so erfolgreiche Magazin Landlust beschwört die Sehnsucht bereits im Titel, die Imitate am Kiosk sind kaum noch zu zählen – die Landliebe scheint sie alle zu tragen. Auch wenn die Blätter vor allem weiblichen Klischees frönen, sich am liebsten in den Traumgärten landflüchtiger Städter verlieren. Die romantischen Bilder sind stärker als das authentische Landleben… Der Widerspruch reicht bis hinein in die Worte: Die Jungbauern im Kurs, sie wollen alle als Landwirte wahrgenommen werden, als landwirtschaftliche Unternehmer, die auf ihren Höfen viel Geld investieren, die zwischen Melkstand und Mühle, zwischen Weizen und Wetterbericht höchst multifunktional veranlagt sein müssen, die neben all der Praxis auch noch im Büro mit den EUVorschriften einen Kampf auf Papier ausfechten… Nur: Das Wort Landwirt, es klingt so spröde, es weckt eher technische Assoziationen, ein Landwirt wird weit schneller der Massentierhaltung geziehen als ein braver Bauer. Das alte Wort steht noch immer für die alte Welt, für das romantische Bild, es weckt sogleich Sympathie. So ist es kein Zufall, dass wir „Urlaub auf dem Bauernhof“ anbieten, aber bislang noch nie Urlaub auf dem Hof eines Landwirts! Ganz zu schweigen, wenn ein Bauer eine Frau sucht – im Fernsehen. Die modernen Landwirte, die auf Zack sind, suchen kaum je… Jedenfalls setzen all die Vorbilder stets auf den Bauern im Wort: Auch die jungen Landwirte nennen sich selber gerne „Vollgas-Bauern“. Und sie sind mit mir einig, dass die Bio-Bauern das beste

66

2015


Bilder der Idylle: Wir freuen uns über jedes Tier in der freien Natur. In der bäuerlichen Haltung ist dies aber nicht immer möglich und viele Tiere sind im Winter oder in der Sommerhitze sogar lieber im schattigen Stall! Unsere Tierliebe sollte nicht zu romantisch ausfallen!

Image in der Öffentlichkeit genießen. Obwohl auch auf dem Bio-Acker Monokulturen gedeihen. Ob Biobauern, Weinbauern oder die Bergbauern – immer sorgt das alte Wort für den starken Klang, der uns so vertraut ist, der die alten Bilder vom Lande beschwört, die ansonsten nur noch in Schulbüchern zu finden sind… Und so scheint mir das Wort Bauer eine schöne Pflicht für jedes „Comeback der

Die Journalisten füttern – mit besseren

fache Frage genügt meist: Wo bitte-

Bauern“, wie auch eine Schlagzeile im

Bildern: Glückliche Schweine, Kühe auf

schön soll ich sie denn finden in der Re-

Stern nicht zufällig formuliert war. Und

der Alpe, Sennerinnen im Dirndl, Sen-

gion, die bösen Massentierhalter? Kurz:

siehe da, das sonst so in Skandale ver-

ner mit strammen Waden – bloß keine

Die Schlagworte purzeln schnell, wenn

liebte Hamburger Magazin, das jahre-

Angst vor Klischees, denn sie sind und

wir sie beim Wort nehmen…

lang kein gutes Wort für deutsche

bleiben das Öl jeglicher Kommunika-

Nur hilft dies nichts, wenn sich der

Landwirte finden wollte, gefiel sich die-

tion. Wer die besseren Bilder hat, ge-

Zeitgeist in einem Kerl wie Armin

ses eine Mal in glaubwürdigen Bildern,

winnt die Lufthoheit im öffentlichen

Rohde verkörpert! Wenn dieser begna-

in Porträts selbstbewusster Landwirte,

Diskurs – nicht nur an den Stamm-

dete Schauspieler plötzlich die „grausa-

die ihr Ding machen und damit Erfolg

tischen. Es reicht nicht, die besseren

men Zustände in der Massentierhal-

haben. Nun ist selbst ein großer Artikel

Argumente zu haben, wenn sie dem

tung“ entdeckt hat und daher kein

im Stern auch nur ein Tropfen auf den

Zeitgeist widersprechen. Was soll denn

Fleisch mehr essen will. So jedenfalls

heißen Stein, eine solche Schwalbe

die Rede von der „Massentierhaltung“

zitiert ihn die Süddeutsche Zeitung.

macht noch keinen Sommer, kein

bedeuten? Wie viele Tiere sollen es

Entdeckt hat er sie, seit er sich einen

neues Image. Aber das Beispiel demons-

denn sein, wie viele Rinder, wie viele

Hund angeschafft hat! Lächerlich ge-

Schweine, wie viele Hühner? Und was

wiss, ein Rätsel zudem, vor allem aber

ist, wenn die großen Ställe mit vielen

ein PR-Desaster, wenn sogar dieser leib-

besetzten Ecke, in die uns der deutsche

Tieren weit tierartgerechter sind als die

haftige Steak-Freund angeblich nur

Zeitgeist geschoben hat!

alten Ställe der Kleinbauern? Eine ein-

noch junges Gemüse anmachen will!

Fotos: Markus Leser

triert, dass wir ausbrechen können aus dem versauten Image, aus der negativ

2015

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be e Beinschei Geschmort

Sauerbraten

DAS BESTE STECKT IM VORDERVIERTEL! Ein offenes Wort an die Köche der Region: Wir haben das Prima Rind! Eure Liebe aber gilt allzu oft nur den Edelteilen. Filet und Rostbraten, Steaks aus der Hüfte oder die Rouladen aus der Oberschale. Alles prima, aber nicht genug!

Hals

Hochrücken

Schulter/Bug Brust

Siedfleisch

Alle Genießer sind sich doch einig: Das Vorderviertel hat mindestens so gute Stücke zu bieten. Ein deftiges Gulasch oder ein zarter Schmorbraten aus der Schulter sollten auf jeder Speisekarte zu finden sein.

Vorderhaxe

Daher Ihr Köche der LandZunge: Mehr Mut und Phantasie, wagt wieder die neuen alten Rezepte. Und lasst Eure Kochtöpfe wieder sieden: Gutes Siedfleisch ist das Höchste für den Gast, für den Koch aber sehr kostengünstig. Wir Bauern von der Kälber-EG garantieren dafür: Wir liefern nur unser Bestes. Prima Rind ist unsere starke Marke. Feines Rindfleisch – garantiert aus der Region. Prima Rind gibt es in vielen LandZunge-Gasthöfen. Gekochte Rinderbru st

Die Marke Prima Rind sichert die bäuerliche Landwirtschaft in AllgäuOberschwaben. Und damit eine der schönsten Kulturlandschaften Europas. Alle Kälber sind hier geboren, auch das Futter kommt überwiegend von unseren Äckern und Wiesen.

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ulasch Rinderg 2015

PRIMA RIND - EIN GUTES STÜCK HEIMAT AUF DIE GABEL.


Fotos: Ernst Fesseler

Wirkung der „emotionalen Schiene“, wie

den Raab“. Ein authentischer lockerer

auch ein Armin Rohde wie tausend an-

die Methode unter Journalisten geläufig

Jungbauer machte mit einem Schlag

dere gestörte Geister dann nicht die

ist. Zwei Bauern just aus unserer Re-

viele Sünden im Fernsehen wett…

Konsequenz zieht und gutes Fleisch

gion haben im Fernsehen für die seit

Das andere Beispiel bei „Wetten Dass“

von guten Bauern kauft? Also Rind-

Jahren beste PR gesorgt, die sich Bauern

war noch eindrücklicher: Ein Bauer aus

Im Ernst: Wie kann es nur sein, dass

fleisch von Weiderindern oder Fleisch

nur wünschen können. So bescherte ein

Oberschwaben erkannte bei Thomas

von glücklichen Landschweinen. Oder

junger Allgäuer aus Eisenharz dem Läs-

Gottschalk mit verbundenen Augen

wenigstens Lammfleisch? Das so gut

termaul Stefan Raab eine schöne Nie-

seine Kühe am Schmatzen! Er nahm

beleumundet ist, weil die unschuldigen

derlage bei seinem Spektakel „Schlag

seine Kühe liebevoll in den Arm, hörte

Lämmer so ein schönes Bild abgeben. Auch wenn die Schafherden noch am ehesten dem Bild der Masse entsprechen! Wie auch immer: Es ist hierzulande kein Problem, Fleisch von Tieren zu kaufen, die vorbildlich bäuerlich gehalten werden! Nur: Die Klischees sind schnell zerpflückt, sofern wir rational über die Realität diskutieren. Die öffentliche Meinung, der Zeitgeist, die aber sind anders gestrickt – sie funktionieren nicht rational, sondern emotional. Die Rede von der Massentierhaltung ist so populär, weil sie nicht konkret werden muss, weil die erklärte Abscheu vor „diesen Zuständen“ manchen Menschen offenbar ein seliges Gefühl vermittelt. Also helfen nur andere Bilder. Zwei wunderbare Beispiele enthüllen die

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KRUMBACH GOURMET. ALLGÄU GENIESSEN.

70

Mineralbrunnen Krumbach GmbH · Krumbach 1 · 88353 Kißlegg · Tel.: 07563/9102-0 · www.krumbach-mineralwasser.de 2015


Die moderne Landwirtschaft nutzt ihre Chancen: Zum Beispiel mit Mais und Biogas. Nur in einem guten Mix von Betriebsformen bleiben dann auch die idyllischen Bilder mit Kühen und Schweinen erhalten. So wie Bauer Lauer mit seinem vergnügten LandSchwein oder Jungbauer

ihnen genau zu und erkannte sie alle!

allem junge Bauern, die ein starkes Bild

Für den emotionalen I-Punkt sorgte

abgeben!

sein „Moggi“, mit dem er jede Kuh be-

So wie es die Bauern aus Oberschwaben

grüßte. Das weibliche Publikum zumin-

demonstrieren, die exklusiv für die

dest schmolz dahin…

Metzgerei Buchmann ihre Schweine

Und so wird der Selbstbetrug des Publi-

aufziehen. Mit Auslauf natürlich, denn

kums deutlich: Der einzelne Bauer wird

sie haben die Zeichen der Zeit erkannt:

gerne als starker Typ erkannt, wenn er

„Tierwohl“ heißt das neue Schlagwort,

oder sie nur ein gutes Bild abgibt. So wie

dem sie sich verschrieben haben. Mit

die Landfrauen in der recht gut ge-

einem neuen Förderprogramm des Lan-

machten TV-Serie mit den kochenden

des wird ihnen das leichter gemacht.

Bäuerinnen, die in allen dritten Pro-

Eine Bedingung ist, dass die Schweine

grammen für erstaunliche Einschalt-

deutlich mehr Freiraum kriegen und

quoten sorgen. Das Fernsehen zeigt sie

dass sie jederzeit an die frische Luft

auf dem Hof, im Stall, im Garten und in

können.

der Küche, da schmort der Braten zärt-

Das Modell Buchmann haben wir schon

lich im Rohr! Kurz: Wir haben sehr wohl

mehrfach beschrieben: Die Schweine

eine Chance gegen den Zeitgeist! Mit

aus solch vorbildlichen Ställen liefern

einem Wort: Wir brauchen Bauern, vor

bestes Fleisch, das auch ein Armin

Foto: Felix Kästle

Bernd Stadelmann bei seinen Kühen im Stall. Auch auf Spaltenboden fühlen sich Schweine sauwohl – wenn sie nur genügend Platz haben und der Spalte boden im Auslauf ist!

Rohde gerne genießen kann, vielleicht sollten wir ihn zu einem Besuch in der Region einladen. In die Ställe, zu den Bauern und dann zum Schweinebraten in den LandZunge-Gasthof, denn die meisten Gasthöfe unserer Aktion beziehen eben dieses Schweinefleisch. So wie sie mit PrimaRind Fleisch von glücklichen Weiderindern auf den Tisch bringen. Ganz klar: Mit so einem, pardon, „Frontschwein“ wie Armin Rohde würde das bäuerliche Image gewaltig punkten. Und ein Armin Rohde würde auch jede Runde bei Günter Jauch schnell aufmischen – alle Vorurteile zerrupfen. Wenn er sich nur selber ein Bild machen würde. Wenn er selber mal, wie der berühmte Mao dies einmal wollte, in den Schweinestall käme und einen Tag ausmisten würde. Und wenn dies all die großen Kritiker der bäuerlichen Tierhaltung einmal tun würden, dann wäre das Gerede vom „Qualfleisch“ schnell erledigt. Also Armin – übernehmen Sie!

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Foto: Volker Strohmaier

Wo die Bauern ihr Publikum füttern… Neue Bauern braucht das Land? Echte Bauern, die ihre Tiere lieben, mit ihnen die Landschaft pflegen, das schöne Allgäu erhalten? Oder müssen die Bauern nur innovativ sein, mutig neue Wege proben, dem kritischen Verbraucher selber auf den Pelz rücken, so auch mehr Geld verdienen, oinaweag weiter machen? Eines ist klar: Wenn die Bauern ihr Licht nicht länger unter den Scheffel stellen wollen, dann müssen sie sich eine passende Bühne suchen. Die Bauern von Altusried haben dies sehr wörtlich genommen!

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Die Bauern von Altusried sind nicht

Bauern und natürlich Bäuerinnen, die

in der weitläufigen Gemeinde, die

alleine mit ihrem Modell, auf ihrer

vor jedem Spiel auf der Bühne noch

ja über Kimratshofen bis Frauenzell

Bühne im Allgäu, ihr Modell aber ist so

schnell Dutzende Kuchen backen…

reicht, ans württembergische Allgäu

einzigartig wie die Bühne: Rund 50 Be-

Denn immerhin pilgern bis zu 80.000

grenzt – ein bäuerliches Herz des Allgäus darstellt. Wo die Rinder natürlich

triebe haben sich in der „Bäuerlichen

Besucher im Jahr zur Freilichtbühne

Direktvermarktung Altusried“ (BDA)

von Altusried, bis zu 3.000 bei einer Auf-

noch glücklich auf der Weide stehen…

vereint, schön neudeutsch als Caterer

führung. Auch wenn die großen Eigen-

Fleisch, Wurst und Käse, eben alles vom

sorgen sie seit 1999 für die „Fütterung

produktionen wie ein Don Quijote, ein

Rind, kommt komplett von den eigenen

der Massen“ auf der bekannten Frei-

Andreas Hofer oder bald Robin Hood

Höfen, auch ein Bauernhof-Eis ist im

lichtbühne Altusried mit ihrer einzigar-

nur alle drei bis vier Jahre anstehen, so

Angebot. Das Brot ist aus dem Dorf,

tigen Geschichte – zuletzt, als Don Qui-

wird die Bühne längst auch für Musi-

Allgäuer Bier, Alpenwasser, Kartoffeln,

jote 2013 mit seinem getreuen Knappen

cals, für prominente Sänger und Künst-

Wein und Säfte oder auch der Obstler werden von anderen Bauern aus dem

Sancho Pansa wieder Zigtausende Be-

ler genutzt. Und jedes Mal wartet ein

sucher in seinen Bann zog. Tausende

hungriges Publikum, dass die Bauern

Ort oder der Region zugekauft. Bei jeder

Besucher und Hunderte Altusrieder,

auch genügend Futter auf die Theke

Aufführung ist ein Team von etwa 45

denn bei den traditionellen Freilicht-

bringen. Das gelingt den rund 50 betei-

Personen im Einsatz, auch die Hand-

spielen ist das halbe Dorf eingebunden,

ligten Bauern nicht gerade spielend,

werker vom Dorf. Die Mitglieder verdie-

als Schauspieler, Statisten, Musiker,

aber doch jeweils mit höchster Gewähr.

nen da mit ihrer Arbeit mehr als mit

Helfer – oder eben als Küchenteam mit

50 Betriebe, das ist ein Viertel der im-

der Vermarktung der Produkte, aller-

großem Ehrgeiz. Ein Küchenteam aus

merhin noch rund 200 Milchviehhalter

dings kollidieren die Termine auf der

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In Altusried läuft alles anders: Hier bewirten Dutzende Bauern mit ihrem Verein das Publikum bei den Freilichtspielen von Altusried. Die Aktivisten Josef Schmid und Franz Engel sind täglich bei ihren Kühen auf der Weide (im Hintergrund ein Stall für Bio-Puten). Die Bäuerinnen wie Hermine Riedle versorgen aber auch alle im Verein und viele Menschen im Dorf mit Fleisch und Wurst aus der eigenen Produktion!

Bühne oft mit dem besten Heu-Wetter, daher bietet der BDA auch etliche saisonale Arbeitsplätze für andere Aktivisten vor Ort. Natürlich ist und bleibt die Freilichtbühne das wichtigste Standbein der offensiven Direktvermarkter, aber die Lust an der Bewirtung blieb nicht ohne Folgen: Mit einem Partyservice treten die bäuerlichen Aktivisten auch bei anderen Veranstaltungen in der Region auf – sogar in München sind sie auf dem Allgäuer Käsemarkt in Perlach vertreten. Längst ist das Geschäft für einen Verein finanziell nicht mehr darzustellen – daher wurde für den kommerziellen Betrieb eine GmbH gegründet. Und ratlos anmerkt: „Die wollen ja nur be-

so wird das Modell Altusried zu einem

einem Metzger in Peterstal und im Hof-

starken Vorbild für andere Initiativen –

laden Hafner im nahen Krugzell nach

stimmte Teile, die glauben nicht, dass

auch wenn sich diese eine andere, eben

allen Regeln der Zunft hergestellt.

sie in der Wirtschaft sehr wohl auch

ihre eigene Bühne suchen müssen…

Und woran laben sich die Besucher der

Siedfleisch oder Innereien auf den Tisch

Vorbildlich auch: Die Altusrieder lassen

Freilichtbühne? Nein, elitär geht es

bringen können. Und dann sollte es

ihre Tiere in einem kleinen Schlacht-

auch bei diesem Kulturpublikum auf

natürlich auch nicht viel kosten…“. Da

haus vor Ort zerlegen, alle Mitglieder

dem Land nicht zu, die Renner sind Le-

sollten sich die Altusrieder überlegen,

bedienen sich für ihren Eigenbedarf

berkäs-Semmel, Hot Dogs oder ein All-

ob sie nicht auch mit der LandZunge

natürlich bei den eigenen Produkten –

gäu-Burger mit Käse. Und doch genü-

und der Marke PrimaRind einen gewis-

ein schöner Beleg für den Glauben an

gen auch bei 80.000 Besuchern so acht,

sen Absatz für Schlachtrinder finden.

die Qualität. Dem natürlich auch viele

neun Kühe, alles in allem werden über

Im Moment fehlt dafür die richtige

Privatkunden in der Gemeinde frönen,

das Jahr 30–40 Rinder vermarktet. Ein

Bühne: Denn in Altusried bekennt sich

die sich gerne mit Fleisch und Wurst

wunder Punkt ist allenfalls noch die

– noch – kein Gasthof zur Aktion Land-

der BDA bedienen. Die Wurst wird von

Gastronomie, wie Franz Engel ein wenig

Zunge. Dafür wäre es jetzt höchste Zeit!

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Franz Engel mit Michael Kotz auf dessen Hof vor der Kulisse von Altusried. Gleich neben dem Hof von Kotz wir von den bäuerlichen Aktivisten auch geschlachtet.

Kurz: In Altusried haben die Bauern praktisch die Bühne erobert. Aber, wie die Allgäuer halt so sind, ihr Licht lassen sie dennoch eher unter dem Scheffel leuchten, sie sollten sich noch weit nebenan in Kimratshofen entstanden…

offensiver vordrängen, vielleicht sollten

einen Bauern wie Josef Schmid fast phi-

sie mal ein eigenes Stück auf die Bühne

losophisch inspiriert: „Was soll das sein:

Kurz: Das gesamte Bauern-Theater, die

bringen, mit der eigenen Geschichte,

Massentierhaltung? Wo fängt das an?

gesamte grüne Diskussion, Genuss und

samt Kabale und Liebe, Erfolgen und

Was ist daran verwerflich, wenn mo-

Landschaftspflege, faires Gerede und

Konflikten. Ein Stück über Allgäuer

derne Betriebe 500 Kühe halten? Wenn

reale Preise – all dies ließe sich in und

Bauern, die ihren eigenen Weg suchen

es denen bestens geht?“ Josef bringt es

mit Altusried auf die Bühne bringen,

und finden. Da könnten vor dem Publi-

auf den Punkt: „Ein Bauer, der seine

auf die eigene Bühne – vielleicht noch

kum all die lächerlichen Vorurteile ver-

Tiere nicht liebt, wird auch kein Geld

ein wenig kriminalistisch aufgemotzt

handelt und aufgespießt werden…

mit ihnen verdienen…“.

wegen der nötigen Spannung, am Ende

So wie mich Franz Engel, einer der Ak-

Das Bauern-Stück von Altusried hätte

gar mit einem schrulligen Allgäuer

tivisten des BDA an der Bühne ins Auto

einige Akte zu bieten. Kein anderes Dorf

Kommissar? Wenn nur die richtigen

lädt und mit mir auf die Naturbühne

in Deutschland kann auf so viele Bio-

Autoren das Stück schreiben würden.

über Altusried hoch fährt. Dort treffen

Bauern verweisen. Vor 40 Jahren haben

Wo aber sollen in so einem Allgäuer

wir Josef Schmid, einen anderen Pionier,

die Bauern von Altusried die Zeichen

Dorf solche Autoren herkommen? Nun,

einen Allgäuer Bauern, dem der Schalk

der Zeit erkannt, die „Bäuerliche Direkt-

alle K sind schon da: Die Kühe und die

aus den Augen blitzt, bei dem ich auf

vermarktung“ ist da nur das jüngste

Kälber, der Kommissar Kluftinger und

jedes Wort hören muss – und mit weni-

Exempel. Oder, ein kleines Nebenstück:

die Autoren Kobr und Klüpfel – alle-

gen Worten zerfetzt er die Vorurteile

„Rapunzel“ heute die wohl bekannteste

samt aus Altusried…

unseres grünen Zeitgeistes. Stolz tragen

deutsche Marke für Bio-Produkte, ist

Rudi Holzberger

seine braunen Allgäuer noch ihre Hörner – auf der Weide und in seinem Anbindestall kein Problem.Und schon sind wir in der schönsten Diskussion: Was bitte soll so schlecht sein an einem guten Anbindestall, in dem die Tiere keinen Stress haben – zumal sie schon jetzt in der letzten Aprilwoche raus dürfen auf die saftige Weide. Vielleicht ist es die einmalige Lage mit dem Blick über die Iller, über die Kronburg ins Unterallgäu, über Altusried zu den Alpen, hinüber zu den Windrädern in Richtung Ostallgäu oder auf der anderen Seite ins Württembergische, die

Info Bäuerliche Direktvermarktung Altusried e.V. Vorsitzender: Franz Engel BVV GmbH, Im Tal 17, 87452 Altusried: Geschäftsführerin Brigitte Send Informationen zu den Aufführungen: www.freilichtbuehne-altusried.de

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