LandZunge 2015 / 2016

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Ausgabe 25

www.landzunge.info

Das Beste aus

4 Euro

der Region

Allgäu – Bodensee – Oberschwaben 2015/16

Geschmack aus der Landschaft Nose-to-tail: 18 Seiten Rezepte!

Aktion Die Wirtschaft bleibt im Dorf

Kunst Fleischeslust in der Villa Rot

Kür RegioSchmecker Das Beste: gesucht und gefunden


Wir bringen`s! VFKQHOO ì H[LEHO ]XYHUOlVVLJ 7DJH GLH :RFKH

Wir setzen auf Lieferanten, die wir noch persönlich kennen

Wir führen ein vollständiges Sortiment an frischen Lebensmitteln

Frische Erzeugnisse aus der Region liegen uns besonders am Herzen!

Ulm

Riedlingen

Fürstenfeldbruck

Biberach

Sigmaringen

Mindelheim

München Landsberg

Bad Wurzach

Saulgau

Bad Waldsee

Memmingen

Pfullendorf Ravensburg Weingarten Stockach

Bad Wörishofen

Leutkirch Wangen

Isny im Allgäu Überlingen

Singen Gailingen

Über 40 LKW´s beliefern Sie 6 Tage die Woche.

Marktoberdorf Schongau

Kempten

Meersburg Konstanz

Weilheim

Markdorf

Friedrichshafen

Lindenberg

Füssen

Immenstadt

Lindau

Sonthofen Garmisch Reutte

Bregenz

,KU UHJLRQDOHU )RRG 6HUYLFH /RJLVWLNSDUWQHU für Köche & 2. FKHQ &KHIV Lay 1_korr1

Oberstdorf

Hard Lustenau

Telfs

Dornbirn Hohenems Götzis

Imst

Völs Innsbruck

Feldkirch Frastanz Landeck Bludenz

2015/16

Früchte Jork GmbH Alemannenstraße 3 - 6 · D - 88316 Isny im Allgäu Tel.: 0 75 62 / 97 44 - 0 · Fax: 0 75 62 / 97 44 -15 0 verkauf@fruechte-jork.de · www.fruechte-jork.de


Editorial

Inhalt

Die regionale Küche

PROJEKT

Ein Schlagwort wird eingelöst

Allgäu-Bodensee-Oberschwaben ........................................4 RegioSchmecker: Gesucht und Gefunden… .....................28

Allgäu-Bodensee-Oberschwaben. Kurz ABO: So buchstabieren wir unsere Region. Im schönen Süden, der ja immer schon für

GENUSS

die Sehnsucht firmiert. Für die Sehnsucht nach mehr Land-

Marke Michl: „Magscht Most, magscht mi“......................34

schaft, mehr Freiheit, mehr Lebensfreude. Kurz: Nach mehr

Vom Schwanz bis zur Schnauze oder

Genuss. Da können wir leidenschaftlich weiter buchstabieren:

die Lust am Genuss Rezepte für Schwein ........................36

So ist der Genuss von A–Z in dieser unserer Region ein starkes

Die Quintessenz kommt aus den Kräutern ......................46

Thema in diesem Heft – mit bekannten Kandidaten, aber

Nose-to-Tail Rezepte für Rind .......................................... 52

auch mit zahllosen Geheimtipps, die jede Reise wert sind – jeden Urlaub auf den Spuren des guten Geschmacks, auf der

PARTNER

Suche nach dem Besten der Region.

Brauerei Härle: Wo die LandZunge

Für solche Genießer bieten wir zudem rund 80 Basis-Lager:

zum Landzüngle wird........................................................64

Die Gasthöfe der Aktion LandZunge, die sich gut verteilt in der Region finden. Eine Gewähr für gute Küche, mal eher bäu-

SERVICE

erlich, mal ländlich, meist gut bürgerlich und manchmal ein

Karte der Region LandZunge.............................................66

wenig elitär! Eine solche Auswahl bietet keine andere Region

Steckbriefe: Alle Gasthöfe im Überblick............................68

in diesem unseren Land. Noch wichtiger aber: Sie haben alle

VitalZunge: Großküchen setzen auf die Region...............79

einen Schwur geleistet, einen Pakt für den guten Geschmack geschlossen, sie setzen alle auf Produkte der Region! So auf

VORBILDER

das Fleisch von Weiderindern oder Landschweinen, natürlich

Hofgut – Hotel – Historischer Ort

auf den Allgäuer Käse oder auch auf das Bier der guten alten

Eine Brauereiwirtschaft wird neu geboren .......................80

Brauereien zwischen Ravensburg und Rettenberg.

Hotel Ifenblick: Bio – Berge – Balderschwang ...................85

Mit dem Magazin LandZunge wollen wir Lust machen, diese Genuss-Region vor Ort zu erleben, denn Vorfreude ist die

KULTUR

schönste Freude – die Texte und Bilder sollen Sie gut vor-

Meckatzer: Einem Kult auf der Spur! ................................86

bereiten, ob Einheimische oder Gäste. ABO: Wir lösen das Schlagwort von der regionalen Küche tatsächlich ein – mit

KUNST

dem Siegel der LandZunge auf den Speisekarten. Wo immer

Fleischeslust! Eine Ausstellung im Museum Villa Rot .....90

das Zeichen steht, muss die Hauptzutat des Gerichts garantiert aus der Region stammen! Dafür haben wir starke Partner (siehe Seite 75), eine perfekte Logistik, Produkte höchster Qualität, von Landwirten und Genusshandwerkern, die für ihren Job brennen. Mit diesem Heft wagen wir zudem ein kleines Abenteuer: Erstmals sind wir mit einer größeren Auflage auch am Kiosk

Ausgabe bietet daher mehr Seiten, mehr Geschichten, opulente Fotos, 18 Seiten Rezepte, aber auch einen Seitenblick zur „Fleischeslust“ der Kunst, einer Ausstellung in der Villa Rot bei Laupheim. Auch einige Wiederholungen, haben wir für diese ehrgeizige Extra-Ausgabe nicht gescheut – starke Bilder

Foto: Anna Feneberg

4 Euro

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www.landzunge.info

Das Beste aus

der Region

Allgäu – Bodensee – Oberschwaben

Geschmack aus der Landschaft Nose-to-tail: 18 Seiten Rezepte!

Sparkasse

Kreissparkasse

sind auch einen zweiten Blick wert – Déja Vu für Kenner…

Kreissparkasse

Sparkasse

Aktion Die Wirtschaft bleibt im Dorf

Kunst Fleischeslust in der Villa Rot

Kür RegioSchmecker Das Beste: gesucht und gefunden

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7 7 2 3 6 5

Rudi Holzberger

7 9 7 0 0 0

Füssen, Konstanz und sogar zu einem Teil bundesweit. Diese

•• LZ_2015_2_Umschlag.qxp_Layout 1 03.11.15 13:52 Seite 1

Es ist angerichtet: Mitten in der Region, im Weinstad’l Rimmele bei Wangen, haben wir mit der Fotografin Anna Feneberg (im Bild oben in Aktion) die besten Rezepte von Schwein und Rind „zwischen Schwanz und Schnauze“ in Szene gesetzt. Von der Ochsenbacke bis zum Sauschwänzchen auf unserem Titelbild.

ISSN 2365-7979

vertreten! In Groß-Schwaben zwischen Stuttgart, Augsburg,

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Das Allgäu Eine solche Landschaft weckt die Sehnsucht: Die Berge bilden die Kulisse, Wiesen, Weiden und Wälder prägen das grüne Allgäu. Landlust pur: Ein Kirchturm lockt ins nächste Dorf, die alten Bauernhöfe scheinen wie ein Versprechen, die glücklichen Kühe lassen uns noch einmal an die Idylle glauben. Das Allgäu: Manchmal rau, herb und schroff, dann wieder sommersatt und friedlich oder tief verschneit und sportlich. Das Bild einer selbstvergessenen Welt, selbst die große Stromleitung im Hintergrund fügt sich in den malerischen Anblick. Das Allgäu: Wo die Utopie auf dem Land noch nicht verloren ist, solange die Rinder noch im Freien weiden…

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5 Foto: Thomas Gretler


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Foto: Marc Brandner

Der Bodensee Das Allgäu und der Bodensee: Zwei der schönsten Landschaften in Deutschland. Bei Lindau kommen sie sich nahe, begegnen sich scheu im Hopfenland, die Berge sind auch für den See die schönste Kulisse. Der See trennt und verbindet – rund herum leben Alemannen aller Art: Allgäuer und Oberschwaben, Badener, Schweizer und Vorarlberger – Liechtenstein nicht zu vergessen. See und Berge, nirgendwo sonst lassen sie sich schöner erleben. Auch und gerade für Genießer: Mit Fisch und Wein am See, mit Fleisch, Käse und Bier im Allgäu. Schmeck den Süden: Zwischen Füssen und Konstanz wartet die größte Genuss-Meile Deutschlands…

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Oberschwaben Allgäu-Bodensee-Oberschwaben: ABO. Ein Dreiklang für Genießer: Die schönsten Landschaften, die schönsten Dörfer, die besten Gasthöfe! Das barocke Oberschwaben ist der Geheimtipp in diesem flotten Trio - aber alles andere als ein Stiefkind. Die Kenner, die Radfahrer voran, sie schwärmen von dieser vielseitigen Region mit ihren Mooren und Seen, den vielen kleinen Städten, den Klöstern und Kirchen, den stolzen Höfen in diesem reichen alten Bauernland – auch den zahllosen Firmen, die heute den Wohlstand sichern. Moderne Industrie und bäuerliches Paradies in einem: So gut wie alles gedeiht hier für den Genuss, dem die lebenslustigen Oberschwaben gerne frönen…

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9 Foto: Rudi Holzberger


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Allgäu. Bodensee. Oberschwaben.

Drei Regionen, drei Landschaften – ein starker Dreiklang!

Bäuerlich, Bürgerlich, Barock: Eine dreifache Mentalität

Eine dreifaltige Genuss-Region mit See-Wein und Bergkäse!

Der Süden: Die Himmelsrichtung für

Blues den Menschen in Fleisch und Blut

gewiss, aber doch eine alemannische

den Genuss. Die ihren schönsten Fleck

fährt. Da hilft oft die Kultur: Nirgendwo

Mentalität, mit ihren Eigenheiten zwi-

vor den Bergen findet. Nirgendwo sonst

sonst hat die hohe Kultur sogar viele

schen Vorsee und Hinterstein, die aber

ist die Landschaft so vielseitig, so ein-

Dörfer erobert, ja noch ländliche Villen,

ihre Verwandtschaft nicht leugnen kön-

dringlich, so malerisch wie in diesem

die alle mit Kunst und Konzerten lo-

nen. Und über den See nach Vorarlberg

reichen Bauernland vor dem Bodensee

cken. So wie die Villa Rot bei Laupheim

und in die Schweiz, nach Westen in den

und den Alpen. Der Föhn verdichtet oft

in diesem Herbst mit ihrer Ausstellung

Schwarzwald und bis in den Elsass

noch das Bild, dann scheinen die Berge

zur „Fleischeslust“! Da verliert sich der

reichen. Die Genuss-Geschichte des ale-

bis vor die Tore von Ulm zu rücken – der

Blues, wir sind mit Lust, Leib und Leben

mannischen Stammlandes, sie muss

Blick vom Münster macht dann atem-

konfrontiert, mit Askese und Genuss…

noch geschrieben werden – oder ist sie

los am Tag. Wälder, Wiesen und Wei-

Dies passt zur Mentalität des aleman-

nicht längst geschrieben, gar in Stein

den, kleine und große Dörfer, Flüsse

nischen Stammes, der sich hier vor

gemeißelt in den zahllosen Dorfgast-

und Seen, Kirchen und Klöster fügen

langer Zeit ausgebreitet hat. Allgäu-Bo-

höfen, die hier landauf landab mit

sich zu einem opulenten Mosaik – die

densee-Oberschwaben, drei Regionen

guten Gerichten glänzen?

schwinden an so einem Föhntag, der den Blick weitet und die Menschen schwindlig macht. Mit einem Wort: Die Landschaft mit ihrem Dreiklang von

Foto: Anna Feneberg

Sünden, die auch hier nicht fehlen, ver-

Allgäu, Bodensee und Oberschwaben, sie ist nicht nur vom Barock geprägt, diese Landschaft ist bereits von Natur aus barock gestaltet – sie neigt zu Fülle und Überschwang. Die ihre lichte Blüte im Frühjahr findet, wenn die Abermillionen von Obstbäumen blühen. Die sich auch mal Tage tiefen Gefühls leistet, im tristen Herbst, in dem der Nebel regiert, in dem auch im Allgäu mal der

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Foto: Marc Brandner

D

as Fleisch spielt in dieser lebenslustigen, meist katholischen Mentalität eine große Rolle, von der Fleischeslust lässt sich von den Eingeborenen kaum einer provozieren – eher schon anregen zu tiefen Gedanken, denn der Alemanne neigt zur Philosophie, ob am Stammtisch, im Stall oder auf dem Dorfplatz. So wie hier in Eglofs, im „Dorf der freien Leut“, wo gleich zwei Gasthöfe mit dem Siegel LandZunge die Gäste verwöhnen, die Gerichte der Region mit den Produkten der Region servieren. Der Gasthof von Josef Ellgass, dem Enkel, muss die Rinder nur von der Weide nebenan holen, hier ist der Gastwirt noch Landwirt, hier ist die Welt noch in schönster Harmonie… Gewiss, nicht jeder Dorfplatz ist so ansehnlich wie das Schmuckstück zu Eglofs, aber hier im Süden ist die dörfliche Welt oft noch in Ordnung. Ein Slogan der Aktion LandZunge mit ihrer

Dorfwirtschaft Ein Dorf ohne Gasthaus verliert seine Seele, das Landleben seinen, neudeutsch, Markenkern. Die Aktion LandZunge vereint mehr als 70 Dorfgasthöfe im Allgäu und in Oberschwaben unter einer Marke, im Zeichen der regionalen Küche – mit den besten Produkten der Region im Angebot. So bleibt im besten Fall die Wirtschaft die Bühne des Dorfes. Eine Bühne auch für die Bauern: Wenn die Gastwirte das Beste von den Landwirten beziehen!

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Hier bleibt die Wirtschaft im Dorf

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Foto: Theo Feneberg

Frische-Logistik Das Beste aus der Region in den besten Gasthöfen der Region. So regionalen Küche lautet: Wir lassen die

die Stammhalter der Mentalität, die Ga-

einfach ist die Devise der Aktion

Kirche im Dorf! Denn neben der Kirche

ranten für den authentischen Genuss

LandZunge.

steht meist gleich das Dorfgasthaus…

für Leib und Seele…

steckt eine perfekte Logistik der

Und genau so ist auch die Idee für die

Die Landschaft, die Menschen, die Men-

Firmen Jork in Isny oder der

Aktion LandZunge geboren worden. Im

talität und die Lebenslust, die Höfe der

Metzgerei Buchmann bei Ra-

Gespräch mit einem Wirt, der lange

Bauern, die Dörfer und ihre Gasthöfe,

vensburg. Jork liefert vor allem

noch zugleich Bauer war, einem echten

aber auch die Städter, die so gerne aufs

Gemüse, Obst, Frischwaren und

Philosophen vom Lande, der auch als

Land fahren, wandern und einkehren

Spezialitäten, Buchmann das

Gästeführer aktiv ist, auf der Theater-

wollen, all dies passt hier im Süden im

Fleisch für alle Genießer

bühne, heute noch mit über 70 seinem

Großen und Ganzen noch wunderbar.

Sohn im Gasthaus hilft, während seine

Die Region ist dank ihrer vieler Firmen,

Frau in der Küche den Kartoffelsalat

von denen so einige zur deutschen Elite

bild sogar im so gerne beneideten

zubereitet. Solche Originale gibt es im

zählen, ja manche sogar zu den Welt-

Deutschland. Und so sind auch und ge-

Allgäu und in Oberschwaben noch son-

marktführern gehören, eine wohlha-

rade die Einheimischen stets auf der

der Zahl, sie sind die Seele der Region,

bende Region, ein prosperierendes Vor-

Suche nach guten Produkten, nach hei-

Dahinter

aber

meligen Gasthöfen, nach einem guten Essen zu fairen Preisen. In so einer Region war es gar nicht so schwierig, eine Aktion für die regionale Küche zu einer Erfolgsstory zu machen – nachdem die Idee erst mal geboren war… Nur zu gerne aber wird oft vergessen: Die schöne Landschaft, die besten Produkte, auch die alten Strukturen der Dörfer, auch die ländliche Kultur, sie waren und sind weithin den Bauern geschuldet, den Kleinbauern von ehedem, den kleinen Farmern von heute.

Originale vom Land: Mutter Schaidnagel mit ihren beiden Töchtern auf ihrer Bergweide bei Ofterschwang. Mit einer Färse der Marke PrimaRind, natürlich mit einer Glocke am Hals…

Da trügt die Idylle oft, manch schöner Hof steht lange schon leer. Die Milchbauern ächzen unter niedrigen Preisen, Alternativen sind gefragt, denn viele Landwirte wollen trotz allem, „oinaweag“ weiter machen, zahllose bestens

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Foto: Thomas Gretler

PrimaRind und LandSchwein Alternativen sind gefragt. Im Zeichen der Aktion LandZunge können wir gleich mit zwei vorbildlichen Marken-Programmen glänzen. So erobern oft

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Weiderinder die wüchsigen Weiden in den Voralpen – wie hier auf dem

ausgebildete Junglandwirte wollen sich

Herrenberg hoch auf der Adelegg, dem „dunklen Herz des Allgäus“. Die Och-

ihre bäuerliche Zukunft sicher oder

sen auf dieser mystischen Hochebene sind mit der Marke PrimaRind ge-

besser: neu erobern!

branded: Eine kreative Kreuzung aus dem angestammten Allgäuer Braun-

So setzen die einen weiter auf intensive

vieh mit der französischen Fleischrasse Blonde d’Acqutaine garantiert

Modelle, mit mehr Kühen und Melk-

höchste Fleischqualität – wenn denn nur die Rinder im Sommer auf die

roboter, die Energiewirte setzen auf Bio-

Weide dürfen, wo sie geruhsam futtern, wie von einem Schamanen be-

Gas und bauen große Flächen mit Mais

sänftigt…

an, so ändert sich auch das Bild der

Rund 180 Landwirte stehen in der Region bei der PrimaRind GmbH unter

Landschaft. Oft aber überlebt auch das

Vertrag (www.primarind.de). Die Rinder werden in Kempten geschlachtet

idyllische Bild: Wie bei den Hopfen-

und in der Feneberg-Metzgerei fachgerecht gereift und zerlegt. Dann

bauern rund um Tettnang, den Winzern

kommt das tolle Fleisch in die Supermärkte der Lebensmittelkette – oder

am Bodensee, manchen Obstbauern in

auch in gehörigen Mengen in die Gasthöfe der Aktion LandZunge!

Oberschwaben, die abends noch herr-

Die Marke LandSchwein der Metzgerei Buchmann hat bislang fünf Land-

liche Edelbrände brennen, oder auch

wirte unter Vertrag, sie aber liefern von ihren großen Höfen am Rande

den Käsern und Sennern im Allgäu – da

der Alb exklusiv an Buchmann und die Gasthöfe der LandZunge – in der

ist manche Frau erst so recht in ihrem

Gastronomie ist Schweinefleisch noch immer erste Wahl!

Element…

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Weiderinder auf der Alpe: Diese Idylle trügt nicht. Auf der Weide aber wächst auch das beste Fleisch – samt dem Geschmack der Bergkräuter…

Was ein echter Bauer oder eine Bäuerin ist, liebt seine Tiere, ob Rind oder Schwein. Für diese alte Regel brauchen die Landwirte keinen Rat fanatischer Tierschützer. Gleichwohl: Das Tierwohl, das immer auch eine menschliche Interpretation ist, lässt sich natürlich verbessern: So sollen Rinder so lange wie möglich ins Freie, der Stall soll licht und trocken sein, so wie die Schweine sich über Auslauf, Zuwendung und Stroh zum Spielen freuen…

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ChäsWandern Und wer hat’s erfunden? Klar, die Schweizer. Den Käse und das Wandern in den Bärgen. Na ja, zumindest ein wunderbar-wanderbares Buch der Autoren Tina Balmer und Giorgio Hösli zum „Chäswandern“ in der Schweiz. Das steht jetzt neben dem dicken Wälzer über „Schweizer Käse“ von Flammer/Scheffold. Wer alles über den Käse wissen will, wird da fündig. Und will dann nichts wie los zur nächsten Alpe. Bis in die Schweiz müssen wir nicht, die Allgäuer Sennalpen liegen näher – so wie die „Butterblume“ bei Maierhöfen. Und mit der Allgäuer Käsestraße haben wir eine starke Route auch auf der LandZunge-Karte. Für den nächsten Sommer versprechen wir noch mehr Käse-Routen, bis hoch hinauf nach Hinterstein…

Der Käse: Wer das Wort hört, denkt an das Allgäu, die beiden Begriffe bilden längst eine glückliche Symbiose. Große und kleine Sennereien sind über das ganze Allgäu verstreut, aber auch in Oberschwaben ist so manche neue Sennerei entstanden, die für Liebhaber und für die Gastronomie produziert – oder auch für die regionale Bio-Marke VonHier der Lebensmittelkette Feneberg aus Kempten. In Kempten gar lässt ein Affineur besten Käse, den er sich von kleinen Allgäuer Käsereien holt, im Keller der ehedem fürststiftischen Residenz noch lange weiter reifen, er

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Foto: Felix Kästle

Käse und Allgäu Eine Frau in ihrem Element: Gundi Sontheim hat sich ihren Traum erfüllt, die Bankkauffrau hat sich in eine glückliche Sennerin verwandelt. Sie macht mit Mann und Familie ihren Käse auf einer neuen Alpe über Maierhöfen im Westallgäu. Und bringt ihn dort im urigen Berggasthof im Zeichen der LandZunge gleich unter die Leute – am liebsten in Form von Allgäuer Kässpatzen…

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Foto: Felix Kästle

Angebraten! Ein Kunstwerk der Fleischeslust? Aber sicher: Ein schönes Stück Fleisch, vom jungen Meister in der alten Pfanne kurz angebraten und mit etwas Rosmarin veredelt – was brauchen wir mehr für einen Moment des Glücks. Ein Kunstwerk der Alchemie, auch wenn die Chemiker mit ihrer „Maillard-Reaktion“

wieder

alles

erklären

wollen – das Wunder so aber just verfehlen…


Der Käse kommt aus Kimratshofen! Von der „Allgäuer Käsemanufaktur“ und ihren zwei großen Brüdern in diesem kleinen Dorf…

behandelt ihn liebevoll und individuell,

Für die LandZunge muss ein idealer

Manufaktur setzt auf originäre Spezia-

schmiert ihn weiter von Hand – bis ein

Partner aber nicht nur Produkte bester

litäten, dafür steht mit dem Käsemeis-

ganz besonderes Liebhaber-Produkt

Qualität herstellen, die Firma muss

ter Peter Romer sogar ein echtes

entsteht, für die die Kunden schon mal

auch genügend Menge in dieser hohen

Schweizer Original im Allgäu seinen

Schlange stehen in Kempten…

Qualität liefern können. Wenn etwa 70

Mann. Und so können die Gastronomen

Gasthöfe auf einmal Käse bestellen,

der LandZunge Käse aller Art bester

wenn wir zu einem gemeinsamen Käs-

Qualität jeden Tag aus einem Allgäuer

spatzen-Abend ausrufen, dann werden

Dorf ordern…

da schon etliche Kilo angefordert. Und

Allein für den Weichkäse müssen sie

so sind wir froh, dass wir im Allgäuer

vom bayerischen Allgäu hinüber ins

Ein guter Gasthof trägt nicht

Kirchdorf Kimratshofen genau einen

württembergische Allgäu spähen – dort

nur einen stolzen Namen, oft

solchen Partner gefunden haben. Bes-

wird an der „Milchstraße“ von Zurwies

schmückt ihn auch ein Aus-

ser drei, denn der Dreiklang ist ja un-

hoch über der alten freien Reichsstadt

hänge-Schild als Kunstwerk.

sere Devise: Die Genossenschaft Allgäu

vielleicht der beste deutsche Weichkäse

Jeder gute Wirt weiß, dass der

Milch Käse mit ihrer Marke Allmikäs

hergestellt – in 22 Sorten, die sich auch

Besuch im Gasthaus für viele

und ihrem Nachbarn, der Albert Herz

vor ihren französischen Vorbildern

gute Gewohnheit ist, für Neu-

GmbH. Ihr Geschäftsführer ist Ludwig

nicht verstecken müssen.

linge aber entscheidet oft der

Sontheim, just der Ehemann der freien

Allgäu-Bodensee-Oberschwaben. Eine

erste Blick, ob dann Liebe da-

Sennerin Gundi Sontheim – so sehen

glückliche Region. Eine dreifaltige Ge-

raus wird. Daher sollte jeder

Allgäuer Beziehungen schon mal aus…

nuss-Region: Dafür stehen auch und

Gasthof Charakter haben, sich

Und der Dritte im Bunde? Das ist mit

gerade die Getränke. Im Allgäu

ein eigenes Gesicht geben. An-

der „Allgäuer Käse-Manufaktur“ ein ge-

eher das Bier, am Bodensee

sehnlich von außen, anmutig

meinsames Kind, mit dem sie sich die

gerne der Wein, in

im Inneren. Die Speisen char-

Milch, die von den Allgäuer Bauern

Oberschwaben

mant serviert – was gibt es da

rundum täglich angeliefert wird und

immer

Schöneres als eine Frau im

auch in viele Bio-Produkte verwandelt

Dirndl. Aber all dies ist nur Vor-

wird, brüderlich tei-

spiel: Der große Auftritt ist und

len. Die

Das Gesicht des Gasthofs

bleibt der Teller mit einem duftenden Gericht, schön angerichtet, aber nicht verkünstelt. Der Teller kann dann aus Porzellan sein, aus Holz oder die Pfanne kommt selber auf den Tisch. Der erste Blick entscheidet, der Gasthof gewinnt sein Gesicht…

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DAS BESTE STECKT IM VORDERVIERTEL! Ein offenes Wort an die Köche der Region: Wir haben das Prima Rind! Eure Liebe aber gilt allzu oft nur den Edelteilen. Filet und Rostbraten, Steaks aus der Hüfte oder die Rouladen aus der Oberschale. Alles prima, aber nicht genug!

Hals

Hochrücken

Schulter/Bug

Alle Genießer sind sich doch einig: Das Vorderviertel hat mindestens so gute Stücke zu bieten. Ein deftiges Gulasch oder ein zarter Schmorbraten aus der Schulter sollten auf jeder Speisekarte zu finden sein. Daher Ihr Köche der LandZunge: Mehr Mut und Phantasie, wagt die neuen alten Rezepte. Und lasst Eure Kochtöpfe wieder sieden: Gutes Siedfleisch ist das Höchste für den Gast, für den Koch aber sehr kostengünstig. Wir PrimaRind-Bauern garantieren dafür: Wir liefern nur unser Bestes. Prima Rind ist unsere starke Marke. Feines Rindfleisch – garantiert aus der Region. Prima Rind gibt es in vielen LandZunge-Gasthöfen. Die Marke Prima Rind sichert die bäuerliche Landwirtschaft in Allgäu-Oberschwaben. Und damit eine der schönsten Kulturlandschaften Europas. Alle Kälber sind hier geboren, auch das Futter kommt überwiegend von unseren Äckern und Wiesen.

PRIMA RIND - EIN GUTES STÜCK HEIMAT AUF DIE GABEL.

Brust

Vorderhaxe


noch der Most – der gerade einen neuen Trend verzeichnet. Aber wir können auch alkoholfrei, mehr noch: Aus der Aktion LandZunge sind drei originäre Getränke mit angestiftet worden, in die sich der Geschmack der Landschaft besonders schön eingeschrieben hat: Das Seezüngle der Brauerei Härle hat hier früh Zeichen gesetzt und in der Region die berühmte Bionade fast schon abgelöst. Auch das Seezüngle wird gebraut, ohne dass Alkohol entsteht, die Früchte kommen in den drei Varianten Kirsch, Birne, Träuble vom See, dafür steht der Name. Verarbeitet aber werden die

hoch über Pfronten im Ostallgäu – die

Früchte in der Mosterei Stiefel bei

Früchte dagegen stammen aus dem

Ravensburg. Am See gediehen, in Ober-

Westallgäu, in Rettenberg wird alles

schwaben eingemostet, im Allgäu fertig

vermählt – wieder ein Dreiklang mehr.

Kurz: Die Aktion LandZunge ist

gebraut – so schön kann eine Genuss-

So wie wir nach dem Seezüngle für den

ein Pakt für den guten Ge-

Story ausschauen…

See und dem Heugäuer für das Allgäu

schmack. Mit dem Besten aus

Aber auch die Brauerei Zötler aus Ret-

mit dem „Michl“ aus Oberschwaben

der Region in den besten Gast-

tenberg schreibt eine schöne, eine

einen tollen Dritten im Bunde dieser

höfen für die besten Gäste! Mit

authentische Allgäuer Geschichte mit

originären neuen Kreationen gefunden

den besten Partnern: Sechs

ihrer Berglimo namens Heugäuer: Der

haben. Die neue Marke hat Michael

Brauereien, vier Metzgereien,

Geschmack des Allgäus in einer Fla-

„Michel“ Stiefel von Fruchtsaft-Stiefel

Käsereien und Keltereien, mit

sche. Die Limo in zwei Varianten: Apfel

nahe Schmalegg bei Ravensburg erfun-

80 Gasthöfen und zahllosen

mit Traube in hell, Apfel mit Schwarzer

den, in kürzester Zeit hat der Michl

kleinen Lieferanten der Region,

Johannisbeere in dunkel und besonders

Oberschwaben erobert! Selbstredend

die wir über die Logistik der

vollmundig. Selbstredend ohne Zucker,

kann so ein oberschwäbisches Kultge-

Firma Jork in Isny erfassen und

dafür mit dem feinen Duft nach Heu.

tränk nur ein Most sein, so hat der

an die Gastronomen liefern

Nach Heu von von echten Bergwiesen

LandZunge-Apfelsaft von Stiefel jetzt

können. Damit auch die Kleinen

Die Akteure

mit ihren Nischenprodukten ihre gebührende Bühne finden, haben wir mit dem Wettbewerb „RegioSchmecker“ bereits 40 Genuss-Handwerker, vom Bauern bis zum Brenner, mit Gold für beste regionale Qualität und perfekten Geschmack ausgezeichnet – auch sie werden in

Foto: Anna Feneberg

diesem Heft vorgestellt.

Der Geschmack der Region, der dreifaltige Geist der Landschaft in der Flasche: Ein originäres Trio steht für Allgäu-Bodensee-Oberschwaben. Mit dem Besten aus der Region lässt sich die LandZunge der Köche begeistern…

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Land

DER BESONDERE FLEISCHGENUSS – BUCHMANN‘S LANDSCHWEIN %HVWHV 6FKZHLQHÀ HLVFK YRQ REHUVFKZlELVFKHQ (U]HXJHUEHWULHEHQ JDUDQWLHUW DXFK EHVWH )OHLVFK XQG :XUVWVSH]LDOLWlWHQ 6DIWLJ ZHQLJHU )HWW XQG WURW]GHP VFK|Q PDUPRULHUW VFKPDFNKDIW XQG EHVWH 4XDOLWlW ± GDV LVW GDV %HVRQGHUH DQ %XFKPDQQ¶V /DQG6FKZHLQ *HQLH HQ 6LH HV XQG EHU]HXJHQ 6LH VLFK VHOEVW 6LH WUDJHQ GDPLW EHL ]XP :RKOHUJHKHQ XQVHUHU +HLPDW GHU 1DWXU GHU 7LHUH XQG XQVHUHU /DQGZLUWH

chwein !

ann m h c u B u z Am besten

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Holztisch und Stammtisch Ob leer oder voll: Ein Tisch lädt uns ein. Wenn er nur gut aussieht, vielleicht schon eingedeckt auf uns wartet. Der Tisch vor allem entscheidet über das auch noch einen jüngeren, aber stärke-

Ambiente einer Gaststube. Bloß nicht zu schmal, wir Individualisten brau-

ren Bruder gefunden. Und wir hoffen

chen Platz zum Essen. Und gerne aus Holz, wenn es nicht zu abgenützt ist.

auf weitere tolle Erfindungen…

Die feinen Tischdecken sind auf dem Rückzug, so können wir auch mal kle-

Ein Wort zum Bier? Dies ist in diesem

ckern. Enger dagegen wird es am Stammtisch, der schon so oft totgesagt

Magazin fast schon über-flüssig, alle

worden ist, aber immer wieder oder immer noch aufblüht, wenn nur ein

tollen Biere unserer sechs Partner-

Stamm sich dort trifft. Gleichgesinnte wie hier die Jäger in der „Rose“ von

Brauereien in der Region haben wir hier

Hittelkofen bei Bad Waldsee. Stundenlang wird da Jägerlatein gesponnen…

schon präsentiert, auch da so manche neue Kreation, wie etwa das „DessertBier“ von Schäffler in Missen, den edlen „Franz Anton“. Allenfalls das Landzüngle wollen wir hier noch stolz nennen, da auch dieses absolut originäre Bier im Zeichen der Aktion LandZunge entstanden ist, wie der Name sogleich verrät… Genuss-Geschmack-Gastronomie: Die LandZunge hat sich dem Buchstaben G verschrieben, eben dem Guten! Mit Aktion und Magazin bieten wir ehrgeizigen Gastronomen, die sich zur Region bekennen und vor allem regionale Produkte in ihren Küchen einsetzen, eine schöne Bühne. Wir bündeln mit der

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Foto: Markus Leser Foto: Thomas Gretler

LandZunge das breite Angebot und wir zeigen im Magazin die bunte Welt der dörflichen Gastronomie – von der einfachen bäuerlichen Küche bis zum

In Schönheit schwelgen…

Koch, der nach den Sternen greift…

Was lockt uns ins Gasthaus?

Kurz: Die Gasthöfe sind und bleiben un-

Natürlich das gute Essen, gerne

sere Aushänge-Schilder. Fast alle von

im lauschigen Biergarten. Ein

ihnen haben wir in den 26 Ausgaben

Sauerbraten mit Knödeln, ein

dieses Magazins bereits in einem gro-

schönes Glas Rotwein dazu,

ßen Porträt vorgestellt. Im Frühjahr

Herz, was willst du mehr? Nun

2016 wollen wir daher in einer Extra-

ja, ein Seitenblick darf schon

Ausgabe alle Porträts wiederholen und

sein: Wenn eine schöne Frau

aktualisieren, mit allen Infos für die

mit am Tisch sitzt oder auch am

Gäste und Genießer anreichern und so

Nebentisch, dann wird der Ge-

einen Führer für die Region schaffen,

nuss gerne noch größer! Und

der für einige Jahre Bestand haben

wenn wir gar von einer solchen

sollte.

Fee bedient werden wie auf unserem Bild im Weinstadl Rimmele bei Wangen, dann schlägt

Das Auge isst mit! In der Küche, auf dem Weg zum Gast, auf dem Teller im Biergarten, mit einem Glas Rotwein – die Erotik, pardon, die Anmut ist weiblich…

26

2015/16

das Herz höher oder doppelt und das Auge, nun ja, da sollten wir vielleicht Goethe zitieren…



Kür der RegioSchmecker

Gesucht und Gefunden: Das Beste aus der Region Allgäu und Oberschwaben: Ein Schlaraffenland für Genießer. Falls sie all die Geheimtipps kennen: den besten Käse, die beste Wurst, den besten Ländle-Most oder ein Lebenselixier von der Allgäuer Alpe in höherprozentiger Form. Die Stiftung LandZunge rückt die Geheimtipps mit der Kür der RegioSchmecker ins Rampenlicht. Das Projekt für die Region wird über Leader gefördert.

In einer ersten Runde wurden 2014 be-

Die Produkte müssen zudem in der Re-

Spezialitäten die Region zu bieten hat,

reits 13 Auszeichnungen in Gold für

gion verfügbar sein – auf dem Wochen-

wenn wir nur ein wenig mit wachen

handwerklich hervorragend gemachte

markt, im Dorfladen, im Supermarkt,

Augen durch die Szene streifen.

Lebensmittel vergeben – vom Holun-

zumindest im eigenen Hofladen.

Besonders

derblütensirup aus Fronreute über den

Die Jury hatte dann einen prall gefüll-

kamen aus der gesamten LandZunge-

Butterblumenkäse aus Maierhöfen oder

ten Arbeitstag im LandZunge-Gasthaus

Region und auch die Auszeichnungen

die Rüsselsülze aus Lindau bis zum

Kreuz in Mattenhaus zu bewältigen.

verteilten sich quer durch unsere drei-

Ländlemost aus Bergatreute. Die kom-

Aussehen samt Verpackung waren zu

faltige Genuss-Region zwischen Allgäu-

petente Jury um Alt-Landrat Dr. Haisch

bewerten, Geruch und sensorische

Bodensee-Oberschwaben. Genuss im

oder den Ofterschwanger Bürgermeis-

Qualitäten und natürlich vor allem der

ABO-Land. Gleich 30 Goldmedaillen

ter Alois Ried war begeistert und hoffte

Geschmack, der doppelt gewichtet

konnte die Jury ausrufen, allesamt mit

auf noch mehr Bewerber in diesem Jahr.

wird. Gut, einige Ausreißer stellten die

einem Noten-Schnitt unter 1,4 bewer-

Und so kam es auch: Fast 100 Produkte

Jury vor kleinere Rätsel, manche Pro-

tet! Nur einige Beispiele für die reiche

von rund 70 Bewerbern wurden dieses

dukte schienen auch verkünstelt, man

Palette: Sie reicht vom Zirbenzapfen-

Jahr von Erzeugern und Verarbeitern,

muss ja in einem Aufstrich nicht alles

Wein der Allgäuer Gebirgskellerei in Oy-

von den Genusshandwerkern aus dem

wild mischen, nur damit sich die Sache

Mittelberg bis zum Naturjoghurt von

Allgäu und aus Oberschwaben einge-

originell anhört. Aber dies waren die

Carmen Häfele aus Westernach im Un-

reicht. Sie mussten zunächst die Krite-

Ausnahmen von der Regel: Ein

terallgäu, vom Minze-

rien erfüllen: Bei jedem Produkt sollten

Großteil der Produkte demonstrier-

natürlich die Zutaten aus der Region

ten, welch ungeheure Vielfalt an

stammen, für die Hauptzutat (etwa das Mehl beim Brot, Äpfel beim Saft) ist die regionale Herkunft

zwingend.

Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)

28

2015/16

schön:

Die

Kandidaten


2015

2016

likör von Doris Nadolski aus Bad Schus-

Kriterien

senried bis zu einem Schafskäse von der Alp von Franz Horn aus Missen.

Geprüft: Die Kriterien sind streng

Vom Birnenbrand aus Eisenharz bis

– Die Region: Der Erzeuger-Betrieb muss in Allgäu-Oberschwaben ange-

zum extra trockenen Sekt von Wen-

siedelt sein und seine Produkte hier verarbeiten. Das sind die Landkreise

delin Hornstein in Nonnenhorn. Der

Oberallgäu, Ostallgäu, Mindelheim und Lindau samt der kreisfreien Städte

Hammer aber war eine Torte! Eine

im bayerischen Allgäu, in Oberschwaben Ravensburg und Biberach sowie

Bodensee-Apfeltorte

der Bodenseekreis.

Weber&Weiss

aus

der

Konditorei

Friedrichshafen!

– Die Zutaten für jedes Produkt sollten überwiegend regional sein.

Meister Weiss hatte für das Kunstwerk

– Die Hauptzutat jedes Produkts muss aus dieser Region stammen.

sogar extra noch eine Bau-Anleitung

– Das Produkt darf keine künstlichen Aroma- und Farbstoffe, keine Ge-

mit geliefert! Wer diese Offenbarung

schmacksverstärker und nur ausgewählte Konservierungsmittel ent-

probieren will, muss nur einen Ausflug

halten.

an den See wagen. Zur Konditorei oder

– Die Produkte sollten regelmäßig in der Region verfügbar sein – mindestens im eigenen Hofladen oder auf dem Markt.

direkt an die See-Promenade ins „Wirtshaus am See“. Dort im neuen Land-

Alle Produkte, die diese Bedingungen erfüllen und die mit ihrem Geschmack

Zunge-Gasthof gibt es die Bodensee-

unserer Jury zusagen, dürfen künftig mit dem Gütesiegel „LandZunge-

Torte

Qualität“ auftreten

Verführungen…

2015/16

und

noch

mehr

solcher

29


Getränke Zötler Berglimo Heugäuer Apfel-Johannisbeere, 87549 Rettenberg, www.zoetler.de „Pomm frizz“ Apfelsaft, Mosterei Fleischer, 88368 Bergatreute Ländle Most, unbehandelt, Mosterei Fleischer, 88368 Bergatreute Heinrich der Kempter (Roter Bock), Zötler Braukunst, 87549 Rettenberg, www.zoetler.de Kräutertee „Blaues Wunder“, HumbergKräuter, 88410 Bad Wurzach Zirbenzapfen-Wein, Allgäuer Gebirgskellerei, 87466 Oy-Mittelberg, www.allgaeuer-gebirgskellerei.de Holunderblüten-Likör, Brennerei-Kelterei Salzgeber, 87727 Babenhausen, www.salzgeber.com Minzelikör, DoNa&Doria, 88427 Bad Schussenried, www.dona-und-doria.de Heulikör aus Allgäuer Wiesenheu, Pedi’s Likörlädle im Mockenhof, 88260 Argenbühl, www.mockenhof.de Birnenbrand aus Allgäuer Streuobst, Pedi’s Likörlädle im Mockenhof, 88260 Argenbühl, www.mockenhof.de LebensElixier Bio-Kräuterbitter-Likör, Kräuteralp Hörmoos, 87535 Oberstaufen-Steibis, www.kraeuteralp.de Hendriks Sekt extra trocken „handcrafted“,Weinhof W. Hornstein, 88149 Nonnenhorn, www.gaestehaus-hornstein.de Himbeer-Secco, Beerenhof Breitschmid, 88422 Dürnau, www.breitschmid.de Milchprodukte Naturjoghurt, Häfele GbR, 87719 Westernach, www.haefeles.de Joghurt Natur aus Heu-Milch, Bergkäserei Weizern, 87637 Eisenberg, www.kaeserei-weizern.de Baldauf Bauernkäse, Gebr. Baldauf GmbH&Co. Sennerei Gestratz, 88167 Gestratz Alpkäsle, Gebr. Baldauf GmbH&Co. Sennerei Hopfen, 88167 Stiefenhofen, www.baldauf.de Rutzhofer Bergkäse, Heumilchsennerei Rutzhofen, 88167 Stiefenhofen, www.rutzhofen.de Adelegger-Bergkäse, Käsküche Isny, 88316 Isny, www.kaeskueche-isny.de Bergstätter Alp-Schafskäse „St. Raphael“, Minikäserei Missen, 87547 Missen-Wilhams, www.bergstaett-kaese.de Straßfelder Weichkäse, Bauernladen Wetzler, 87776 Sontheim, www.wetzlers-bauernladen.de Bergwies Butterblumenkäse, Bergwies Biokäserei, 88167 Maierhöfen, www.bergwies-biokaeserei.de Wurst Dicke Schübling, Metzgerei Josef Schön, 87634 Günzach, www.metzgerei-schoen.de Rüsselsülze vom LandSchwein, Metzgerei Schmieger GmbH, 88131 Lindau, www.partyservice-schmieger.com Allgäu-Salccia, Metzgerei Wegmann, 88410 Bad Wurzach, www.metzgerei-wegmann.de Bio-Edelsalami vom Galloway Rind, italienische Art, 87719 Mindelheim


Fisch Bodenseefisch-Frikadelle, Fischerei Horst Bichlmaier, 88142 Wasserburg, www.bichlmaier.de Geräuchertes Forellenfilet, Forellenzucht Ingrid Roth, 88416 Erlenmoos-Oberstetten Backwaren Dinkelseelen „Die Kernige“, Bäckerei Markus Holderied, 88161 Lindenberg, www.baeckerei-holderied.de Dinkel-Sprossen-Rolle mit Leinsamen-Kruste, Schneiders Backstube, 88410 Bad Wurzach-Haidgau, www.schneiders-backstube.de Spezialitäten Original Schwäbischer Kartoffelsalat, Kartoffelhof Steinhauser GbR, 88451 Dettingen/Iller, www.kartoffelhof-steinhauser.de Original Allgäuer Schlutzkrapfen mit Bierkäsefüllung, Natur-Landhaus Krone, 88167 Maierhöfen www.naturlandhaus-krone.de Apfel-Balsam-Essig im Eichenfass gereift, Adrian Manufaktur (VomFass AG), 88289 Waldburg, www.vomfass.de Bio-Leinöl, Biohof Anton und Diana Bufler, 87784 Westerheim Rapsöl „Kalte Küche“, kalt gepresst, Erika und Dieter Moosherr GbR, 88499 Altheim, www.oel-hofladen.de Holunderblütensirup, Rimmele GbR, 88273 Fronreute, www.rimmeleshuehnerhof.de Süßes und Desserts Pflaumen-Chutney mit Cranberries, DoNa&Doria, 88427 Bad Schussenried, www.dona-und-doria.de Allgäuer Wiesenheu-Fruchtaufstrich, Pedi’s Likörlädle im Mockenhof, 88260 Argenbühl-Eisenharz, www.mockenhof.de Allgäuer Schwarzes Johannisbeergelee mit Allgäuer Absinth, Spirituosen vom Knolpershof, 88239 Neuravensburg, www.brennerei-gauss.de Giersch-Kresse Pesto, sell g’machts UG, 88167 Stiefenhofen, www.sellgmachts.de Birnen-Paprika-Chutney, sell g’machts UG, 88167 Stiefenhofen, www.sellgmachts.de Schoko-Bussis, DoNa&Doria, 88427 Bad Schussenried, www.dona-und-doria.de Bodensee-Apfeltorte, Konditorei Weber&Weiss, 88045 Friedrichshafen, www.weber-weiss.de

Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)

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Lindauer Doppelschübling Metzgerei & Partyservice Schmieger GmbH Langenweg 45 88131 Lindau (Bodensee) Telefon: 0 83 82 - 57 58 Telefax: 0 83 82 - 2 33 40 partyservice.schmieger@ t-online.de

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Aus Liebe zu unserer Heimatstadt und zum Erhalt der Tradition hat der Lindauer Doppelschübling in unserer Metzgerei einen hohen Stellenwert. Heute noch, wie zu Urzeiten, wird diese traditionsreiche Lindauer Wurst nach alten Rezepturen mit einer Spur Kümmel hergestellt und wie früher von Hand mit einem Hölzle verschlossen. „Abgespreilt“, sagt man bei uns Metzgern. Heißgemacht zu einem hausgemachten Kartoffelsalat oder abgebraten ist der Lindauer Schübling ein Genuss. Er ist aber auch zum Grillen ideal: Vorher gekreuzt eingeschnitten, bekommt er auf dem Grill eine appetitliche Bräune. Oder Sie genießen ihn so, wie schon seit vielen Jahren beim Gastwirt „Willi“: Als liebgewonnenen Wurstsalat mit ein paar Scheiben reifem Romadur, Zwiebeln und Essig/Öl.

Unser Brauwasser aus eigener Quelle wird belebt nach Johann Grander

2015/16

Brauerei Schäffler · Hanspeter Graßl KG · Hauptstr. 17 · 87547 Missen im Allgäu · Telefon 08320 920-0 · www.schaeffler-braeu.de · facebook.com/schaefflerbraeu


Noch einige Geheimtipps gefällig? Bitte: Der Heugäuer der Brauerei Zötler etwa,

die Suche nach

den wir im Magazin bereits gepriesen

dem Besten in der Region mit dem Pu-

haben. Von einem der „Großen“ der Region produziert, aber absolut originär,

wie alle Preisträger hatten

blikum, mit unseren Lesern gemeinsam

mit Heu als Geschmack des Allgäus,

aber auch ihre ausgezeichneten Pro-

noch stärker zu forcieren. Etwa mit Kür-

fast schon ein Symbolprodukt für den

dukte und oft noch andere Köstlichkei-

Vorschlägen auf Postkarten, die in

Retro-Trend. Stichwort Heu: Auch der

ten aus ihrem Warenkorb mitgebracht

jedem LandZunge-Gasthof aufliegen.

Heulikör von Petra Strodel vom Mo-

und an vielen Ständen aufgetischt. So

So könnten wir das einzige Manko be-

ckenhof bei Eisenharz hat die Jury be-

bot sich in kurzer Zeit das Bild eines Ba-

seitigen, das wir auch in diesem Jahr

geistert – höchste Zeit, über Wiesen,

sars, eines Marktstands der Region…

noch erkennen: So mancher Hund, will,

Heu und Geschmack zu sinnieren, un-

Schöner Nebeneffekt: Das Gros der ge-

pardon, zum Jagen getragen werden!

sere Erzeuger hantieren unbefangen

kürten Erzeuger und Genusshandwer-

Viele Erzeuger scheuen den Aufwand,

damit, sie vertrauen dem Duft…

ker kannte sich oft allenfalls vom Hö-

da sie eh bis über beide Ohren in der Ar-

Wunderbar auch, dass die Produkte aus

rensagen, so wurde der Abend auch zu

beit, im Käsekessel stecken! Warum

dem „Unterland“ bis zum Lebenselixier

einer starken Kommunikations-Börse.

also nicht die Vorschlagsliste breit öff-

von der Alpe Hörmoos unsere Land-

Da wurde stundenlang verkostet, ge-

nen…

schaft auch in ihrer Vielfalt widerspie-

fachsimpelt und, wie die Politiker so

Wenn wir dann Ende des nächsten oder

geln. So kann offenbar ein Naturjoghurt

gerne sagen, in die Zukunft geblickt.

übernächsten Jahres flächendeckend

auch in Westernach bei Mindelheim

Denn alle waren sich einig: Das schöne

die Kandidaten gesucht und gefunden

wunderbar komponiert werden, ebenso

Projekt sollte unbedingt noch ein, zwei

haben, dann wäre es sinnvoll und reiz-

wie eine Bio-Edelsalami. So wie der

Jahre fortgesetzt werden, wir haben

voll, auch über ein gemeinsames Mar-

Hendriks-Sekt auch den Gaumen des

noch lange nicht alle Geheimtipps ge-

keting für die RegioSchmecker nach-

Schreibers dieser Zeilen sehr betört hat.

funden! So mancher Kandidat, den wir

zudenken. Mit einem gemeinsamen

So aber hat die Aktion RegioSchmecker

hier im Magazin schon vorgestellt

PR-Auftritt, einer gemeinsamen Inter-

ihr erstes Ziel erreicht: Sie will auch

haben, hat sich bislang noch nicht dem

net-Präsenz, einer APP samt Navi, da ja

und gerade den „Kleinen“, den Geheim-

Wettbewerb gestellt, dem Kenner fallen

so mancher unserer Kandidaten nun

tipps, den ausgefallenen Köstlichkeiten

bei dem Blick auf die Gold-Liste einige

mal tief im Hinterland residiert…

eine starke Bühne bieten. Die Bühne ist

schmerzliche Lücken auf, etwa bei den

Kurz: Es gibt noch viel zu tun für den

dabei wörtlich zu nehmen: Die Kür 2014

Edelbrennern, aber auch bei den Käse-

Genuss in der Region. Mit solchen Kan-

fand einen herrlichen Rahmen in der

Spezialisten und so weiter. Vor zwei Jah-

didaten wie den ausgezeichneten Re-

„Dampfsäg“ in Sontheim im Unterall-

ren haben wir hier den regionalen „Ge-

gioSchmeckern aber ist dies fast ein

gäu. Die Kür in diesem Jahr wurde

nuss von A–Z“ apostrophiert und quer

Kinderspiel. Dann kurz: Der Abschluss

daher schön nach Proporz im württem-

durch die Region mit Beispielen das Al-

dieses über Leader 11 mit EU-Geldern

bergischen Allgäu angesetzt: Im „Pfarr-

phabet der Genießer gefüttert – da sind

geförderten Projekt sollte eigentlich

stadel“ von Reichenhofen, einer attrak-

noch einige Buchstaben zu besetzen…

eher ein Anfang sein!

tiv renovierten Scheune, einem echten

Und so kam auch die

ländlichen Kleinod. Die Landfrauen

Idee auf,

sorgten bienenfleißig wie immer für die Bewirtung, so gut

2015/16

33


Foto: Anna Feneberg

Der Mann, die Marke, der Michl:

„Magscht Moscht, magscht mi“ mi Ein neues Getränk macht sich auf, Oberschwaben zu erobern: Der Michl. Geboren auf dem Ravensburger Rutenfest, gekeltert aus Äpfeln und Kirschen. Fruchtig im Geschmack, in der Farbe dunkel und edel, in der Drehzahl gut bemessen – ein dionysisches Getränk für jeden Tag, für jedes Fest, gehörig für Männer, betörend für Frauen: Der Michl: Ein neuer Most schmeichelt der oberschwäbischen Seele…

34

Nomen est omen: Michael hat den

Diese Story ist wahrlich originell, denn

Name war in Sekunden gewählt, der

Michl erfunden: Der Mann steht für

der Most-Michl ist auf dem Rutenfest

Slogan

seine Marke, der Name war schon ge-

geboren, ein echtes Ravensburger

„Magscht Most, magscht mi“, ein

boren, ehe der erste Tropfen Most

Kindl. Jan, der Schwager von Michael

Spruch so recht nach dem oberschwä-

noch abgefüllt war. „Immer nur Apfel-

wollte zum „Frohen Auftakt“ des hei-

bischen Geschmack, ideal für jede An-

saft keltern, ist einfach zu langweilig“,

ligen Ravensburger Festes an seinem

mache auf dem Volksfest, landauf

erklärt Michael Stiefel schmunzelnd.

Stand „nicht den ewigen Wein“ kre-

landab bekannt…

Länger schon wollte er seine eigene

denzen, sondern mit einer Über-

Fehlte nur noch das passende Ge-

Marke kreieren, wie es so modern ge-

raschung aufwarten. Also Anfrage bei

tränk:

worden ist. „Heute muss doch jedes

Michael, wenige Tage vor dem Fest im

Charme einer Retro-Marke, „so eine

gute Produkt für die Genießer auch

Juli 2014: „Kannst Du mir nicht einen

Farbe à la Jack Daniels“, verführerisch

mit einer Story gesegnet sein, nur hat

originellen Most liefern?“ Die Antwort

dunkel, nicht so hell wie der gewöhn-

sich bei mir die Geschichte fast von

kam prompt: „Kein Problem“. Eine He-

liche Most, der auch nur aussieht wie

selbst geschrieben“, erklärt der Junior-

rausforderung bringt den Mann, der

Apfelsaft. Gedacht, getan: Eine Mi-

chef der ältesten Fruchtsaftkelterei in

eh schon ständig unter Strom steht,

schung aus 70 Prozent Apfel plus

Oberschwaben.

nicht so schnell in Verlegenheit. Der

30 Prozent Kirsche lieferte die ge-

2015/16

nach

Michael

wenigen

Stiefel

Minuten:

liebt

den


wünschte Farbe, vor allem einen wunderbaren fruchtigen Geschmack – „es sollte auf keinen Fall so ein Simsenkrebbsler sein“. „Über Nacht“ kreierte Michael das Etikett selber, statt eine teure Agentur ins Brot zu setzen. Kurz: Ein Mann, der eine Marke ist, macht sich seine Marke selber! Meldet sie sofort beim Patentamt an, wählt die ideale Flasche und füllt die starke Mischung in wenigen Stunden ab…

schlagen wie eine Bombe. Damit war

für eine Süßmost-Kelterei, die erste

Jedenfalls: Am Tag X war der Michl fer-

klar:

möglichst

weit und breit. Immer noch lebt die

tig. Nur: Zum Auftakt des Rutenfestes

schnell groß werden, soll aber unbe-

Firma vom Charme des kleinen Fami-

kübelte es gewaltig, der Schwager or-

dingt so verführerisch jung und frisch

lienbetriebs (mit großer Familie, bei

derte vorsichtig nur einige Kisten. 30

bleiben. Und was ist nun das Geheim-

der alle mit anpacken) mit nur zwei

Minuten später der Anruf: Nachschub!

nis des Geschmacks? „Eben das Ge-

festen Angestellten, aber einem Dut-

Michael füllte seinen Transporter und

heimnis“, schmunzelt der Apfel-Mann

zend fester Aushilfen in der Saison im

machte sich sofort auf in die nahe

vom Hof Hübscher einmal mehr. Auf

Herbst, wenn die Äpfel von den Liefe-

Stadt – Chefsache! Natürlich blieb

jeden Fall, so viel gesteht er gerne,

ranten im Minutentakt angeliefert

der Vollblut-Ravensburger vor Ort und

muss die Qualität stimmen: Die bes-

werden. „Fast alle aus einem Radius

sah mit Freude, wie der Michl die Ge-

ten Äpfel und Kirschen von zwei guten

von 20 Kilometern.“ Etwa 1000 Ton-

müter befeuerte, jeden Gaumen der

Freunden, Bruno Wagner und Walter

nen Äpfel werden bei Stiefel im Jahr

Trommler belebte. Und wer Ravens-

Leuthold. Die Story kann noch so gut

oder besser im Herbst vermostet, die

burg kennt, der weiß: Was

sein, sie hilft nichts, wenn die Roh-

Palette der Produkte ist groß, auch

einmal

ware nicht stimmt. Der dunkle Michl

verkauft wird fast alles in der Region,

schmeckt, lässt alle Her-

kommt mit seiner gewählten Mi-

zahllose Bauern lassen hier ihren

zen höher schlagen…

schung aus Apfel und Kirsche auf gute

eigenen Most oder Saft abfüllen, Stie-

Kurz: Der Michl war ge-

7 Prozent Alkohol, das kann manchem

fel erfüllt jeden Kundenwunsch. Die

boren. Auf dem Ravens-

Genießer fast schon Flügel verleihen…

Familie und ihre Lieferanten sind ein

burger Rutenfest. Einge-

Die pure Frucht, kühl vergoren, mit

großer Freundeskreis, für alle passt

Champagner-Hefe versetzt, damit es

der Preis, „wir schwafeln nicht von

auch recht prickelt auf der Zunge, ent-

Fairness, wir arbeiten einfach anstän-

standen ist ein wunderbares Getränk,

dig miteinander.“

das mit Frucht und Seele ganz den

Wie die Story, so der Erfolg: Wieder

Geist der oberschwäbischen Land-

über Nacht beklebte Michael Stiefel

schaft atmet. Ein Geist, der nun mal in

einen Bus im schicken Michl-Gewand,

den Äpfeln besonders gedeiht: Auch

seither halten ständig neue Kunden

da macht es die Mischung – mit Elstar,

und holen den einzigartigen Most.

Rubinette oder Boskoop. „Es ist wie

„Vor allem viele jungen Leute, der

beim Wein, du musst aus allen Früch-

Most feiert gerade ein tolles Comeback

ten das Beste holen und sorgsam

in der Region.“ Kurz: Eine Marke hat

den

Trommlern

Dieses

Kind

soll

vermählen.“

gezündet, auch die aufgeweckten Gas-

Und so wäre wohl sogar der Urgroß-

tronomen klopfen an, ebenso bereits

vater auf Michael Stiefel stolz. Der

einige Supermärkte. „Es gibt nichts

kam 1932 von der Schwäbischen Alb,

Gutes, außer man tut es“, schmunzelt

kaufte den Hof zu Hübscher zwi-

Michael Stiefel und probiert nebenbei

schen Ravensburg und Horgenzell.

die nächste Charge seines Michl – ab-

Wollte erst eine Mühle bauen, ent-

schmecken muss sein! Rudi Holzberger

schied sich dann aber klugerweise

2015/16

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36

2015/16


Fleisch und die Lust in der Küche …

Ein neuer Trend scheint geboren, in englischen Worten getauft: Nose-to-Tail. Von der Nase bis zum Schwanz sollen die Köche und die Genießer gefälligst ein Tier verzehren – aus Respekt. Für die Aktion LandZunge ist dieser Trend seit jeher Pflicht: Wir braten, sieden und schmoren nicht nur Steaks und Filet, sondern alle Teile zwischen Schwanz und Schnauze. Eine Kür des guten Geschmacks in 12 Gängen und dem besten Gewissen…

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Gefüllte Sauschwänze mit Saubohnen

4 Schweineschwänze · 150 g Leberkäsebrät · 2 Zwiebeln · Etwas Schnittlauch und Petersilie · 50 g Saubohnen · 100 g grüne Bohnen · 100 g gelbe Bohnen · Bohnenkraut · 1 lila Zwiebel · Apfelessig VomFass · Rapsöl · Salz und Pfeffer aus der Mühle · Zucker Die Schweineschwänze mit einem Skalpell vorsichtig von den Knochen ablösen. Einzeln auslegen, mit Salz und Pfeffer würzen. Leberkäse mit fein Nose-to-Tail: Ein Trend und beste Tradi-

geschnittenen Zwiebeln und Kräutern mischen.

tion in unserer Region. Jedenfalls eine

Schwänze mit dem Brät füllen und mit Küchengarn

schöne Chance, die Einfalt des Rost-

zusammen binden. In der Pfanne rundherum anbra-

bratens mal wieder in einer Vielfalt ori-

ten, bei 80° im Backofen garen lassen.

ginärer Rezepte vergessen zu machen.

Die Bohnen nacheinander kochen. Aus Apfelessig,

Mit Rezepten, die unseren Köchen in

Rapsöl, Salz, Zucker und Pfeffer eine leckere Vinai-

der Region auch ein Vorbild sein kön-

grette zubereiten, die lauwarmen Bohnen damit an-

nen – für mehr Mut, neben den guten

machen. Zum Schluss noch fein geschnittenes Boh-

alten Klassikern auch mal ausgefallene

nenkraut dazu. Die befreiten Schweineschwänze

Gerichte auf den Tisch zu bringen. Zum

aufschneiden, mit den Saubohnen anrichten

Beispiel ein Wiener Schnitzel vom Kuheuter! Der vertraute Name beruhigt den Gast zuerst, dann stachelt er – hoffentlich – seine Neugier an. Denn: Die originellsten Rezepte helfen nicht, wenn die Gäste und Genießer sie nicht ordern, wenn ihnen nicht schon beim Blick auf

38

die Speisekarte das Wasser im Mund

Küche von Muttern, mit Bratwurst

Teile von Rind und Schwein mit glei-

zusammen läuft! Kurz: Unsere Rezepte

und Schweinezunge aber ungemein

cher Lust futtern, können die Bauern

sollen eine Verführung sein: So wie der

schmackhaft gefüllt. So wird ein alter

ihre Tiere viel besser vermarkten. Also:

Schweineschwanz mit den Allgäuer

Klassiker zur puren Verführung…

Wer seiner Fleischeslust mit gutem Ge-

Alpen als Kulisse, so wie die neu inter-

Nose-to-Tail: Ein Trend, der sich nach-

wissen frönen will, der muss nur bei

pretierten

Die

haltig nennt, wie es ja heute große

diesen Rezepten zugreifen…

Anmutung kaum anders als in der

Mode ist. Wahr ist daran: Wenn wir alle

Krautwickel

rechts:

2015/16

Zuerst geht es auf den Markt!

– da kommt jeder Koch in Schwung.“

Eine gute Küche deckt sich morgens frisch

Von Wangen bis zu unserer Location für

ein. Und so haben sich unser Leibkoch

die Foto-Session mit Schwanz und

Ralf Hörger und Fotografin Anna Fene-

Schnauze im „Weinstad’l Rimmele“ ist

berg in aller Frühe auf den Markt in Wan-

es nur ein Katzensprung, blitzschnell und

gen begeben und junges Gemüse als Be-

doch mit Bedacht machten sich Koch,

gleitung für unseren Hauptdarsteller

Fotografin und Beobachter ans Werk. Der

Fleisch ausgewählt. Der Markt in Wan-

Sauschwanz wollte noch gut gestylt sein,

gen hat auch den Küchenmeister aus

er bestand auf einer angenehmen Unter-

Lindau mehr als begeistert: „Fast alles

lage und den besten Beilagen. So entsteht

Bio, fast alles aus der Region, tolle Er-

eine spannende Dreiecksbeziehung von

zeuger, herrliche Atmosphäre, geile Ware

Produkt, Koch und Fotografin.



Krautwickel mit Bratwurst Oder wir zupfen: Wie bei dem Gezupften Schweinefleisch von der Schweinebacke! Da sollten wir wachsam sein und die Köstlichkeit aus dem Smoker

1 Kopf Weißkraut · 500 g grobes Bratwurst-Brät · 1 gekochte Schweinezunge · 1 Höri-Bülle · Petersilie · 500 ml Brühe · 200 ml Sahne · Salz und Pfeffer · 1 EL Senf, gerne mehr · Paprikapulver, scharf · Majoran

am besten Faser für Faser vom Brett zupfen. Auch der Salat vom Spitzkohl

blanchieren. In Eiswasser abschrecken, mit

Knödel würde ein Löffel helfen…

einem Küchentuch etwas trocknen. Brat-

Die Lust, sie kennt kein Besteck, sie ge-

wurstfüllung: 1–2 EL Senf, Höri-Bülle fein

nießt in stiller Begierde. Der Kohl, nur

gewürfelt, etwas Salz, Pfeffer und Paprika,

angedünstet, hat Biss und sollte lang-

zuletzt getrockneten Majoran und alles ver-

sam in den Mund und über die Zunge

mengen. In kleinen Häufchen auf die aus-

gleiten! Einige Körner Kümmel sorgen

gelegten Kohlblätter, je ein Stück gekochte

für noch mehr Erregung, die pure Of-

Schweinezunge drauf, zusammenrollen und mit

fenbarung aber ist die Schweinebacke

Küchengarn fesseln. Kohlrouladen in einer hohen

selbst – ein Rätsel, warum sie so selten

Pfanne anbraten, bis sie Farbe bekommen. Mit

aufgetischt wird! Natürlich verschmä-

Brühe aufgießen. Zugedeckt eine halbe Stunde

hen wir auch das teure Filet nicht –

schmoren lassen. Rouladen heraus nehmen, Flüssig-

sondern sorgen für Begleiter, mit Blut,

keit mit Sahne aufgießen, etwas einkochen lassen

Leber und den legendären Grieben,

oder leicht abbinden. Mit wenig Salz und Pfeffer ab-

Großmutters Geheimwaffe und ein Bei-

schmecken und zu den Kohlrouladen servieren. Mit

spiel, wie die bäuerliche Küche stets

Kartoffelpüree!

schon mit Nose-to-Tail gedacht hat, auch das Fett nie verachtet hat…

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Acht schöne BlätterWeißkraut ablösen und

ist als Finger-Food gut gewählt, für die

2015/16


Gezupfte Schweinebacke

2,5 kg Schweinebacken · Salz und Pfeffer aus der Mühle · Paprika edelsüß · 250 ml Bodensee-Apfelsaft · 150 ml Gemüsebrühe, doppelt konzentriert · 3 EL brauner Zucker · 4 EL Gewürzmischung zum Schwein · Spitzkohl · Apfelessig · Rapsöl Am Vortag die Grillgewürzmischung mit 1–2 EL Zucker mischen, es sollte süßlich schmecken. Die Schweinebacken gut einreiben und in einer Schüssel im Kühlschrank zugedeckt marinieren. Ofen auf 110–130°C vorheizen. 1 Stunde vor Beginn die Backen aus der Kühlung nehmen, sie sollten Raumtemperatur haben. Den Apfelsaft, 1–2 EL Zucker und die konzentrierte Brühe mischen. Backen aus der Schüssel nehmen und den Inhalt in die Fruchtsaftmischung schütten. Wenn man eine Spritze für den Braten hat, etwas mehr zubereiten und den Braten damit „impfen“, das macht ihn viel würziger und saftiger. Auf den Grillrost stellen, eher unten in Backoffen, die Mischung in eine feuerfeste Schale füllen und unter die Schweinebacken stellen. Ab und zu Flüssigkeit kontrollieren, eventuell Wasser oder Saft oder Brühe nachgießen. 3–4 Stunden im Ofen lassen (Braten sollte eine Kerntemperatur von etwa 70°C haben). Immer wieder mit der Flüssigkeit einpinseln… Nach 6 Stunden und Kerntemperatur von 90–95° C Backen raus, erst in Alufolie wickeln, dann in Handtücher. Darin mindestens eine Stunde ruhen lassen, auch drei Stunden schaden nicht. Zeit genug für den Spitzkohl und die Sour-Creme. Backen mit zwei Gabeln auseinanderpflücken und anrichten. Der Zeitaufwand lohnt sich…



Gefülltes Stielkotelett mit SchwarzwurstChips

4 Stielkotelette vom LandSchwein · 200 g grobe rohe Bratwurst · 4 Scheiben Weißbrot · 2 Zwiebeln · 1 Zweig Majoran · 100 g Butterschmalz · 1 Schwarzwurst · Salz und Pfeffer aus der Mühle

Züricher Geschnetzeltes von der Schweineleber

600 g Schweineleber · 250 g frische Champignons · 2 Zwiebeln · 50 g Butter · 125 ml Weißwein · 200 g Sahne · ½ TL Zitronenschale, abgerieben · 1 TL Petersilie, gehackt · Salz, Pfeffer aus der Mühle Schweineleber in dünne Streifen schnetzeln. Champignons putzen, in feine Spalten schneiden, Zwie-

Schwarzwurst in feine Scheiben schneiden, auf

beln fein würfeln.

einem Backbleck mit Pergamentpapier verteilen und

Eine hohe Pfanne erhitzen, Butter darin zerlaufen

bei 80° C im Backofen trocknen.

lassen, Leber einlegen. Hell anbraten, heraus neh-

In die Schweinekoteletts eine Tasche schneiden,

men, warm stellen. Champignons anbraten, Zwiebel

innen mit etwas Salz und Pfeffer würzen. Brat-

dazu und goldgelb werden lassen. Mit Weißwein ab-

wurstbrät mit Weißbrotwürfeln, fein geschnittenen

löschen, Hitze reduzieren. Zugedeckt ca. 5 Minuten

Zwiebeln und Majoran mischen, in die Taschen fül-

köcheln lassen. In der Zeit die Sahne halb steif schla-

len, mit einem Zahnstocher verschließen. Kotelette

gen.

würzen, in einer Pfanne anbraten, alle auf ein Back-

Leber etwas würzen, zurück in die Pfanne, etwas

blech setzen und im Backofen auch bei 80° C fertig

Stoff geben, die Sahne unterziehen, Gewürze und

garen. Anrichten mit Sauerkraut, den Chips von der

Kräuter dazu und abschmecken. Zugedeckt noch

Schwarzwurst und Schupfnudeln

2–3 Min. ziehen lassen, sofort servieren. Mit Rösti oder Bratkartoffeln.

2015/16

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Schon seltsam: So manches Gericht der alten Küche macht sich heute rar: So wie das Kotelett. Einst eine veritable Konkurrenz für das Schnitzel, passt es heute kaum mehr in den Küchen-Stil. Liegt dies gar am Stiel des Koteletts? Wollen wir Fleisch und Knochen nicht mehr so eng vermählt sehen, so nahe an der tierischen Natur? Wagen wir es nur noch zuhause, den Knochen lustvoll abzunagen? Höchste Zeit für eine

Schweinefilet mit Griebenkruste an Blut- und Leberwurstsoße 1 Schweinefilet vom LandSchwein · Salz und Pfeffer aus der Mühle · 50 g Butterschmalz · 80 g Butter · 6 Scheiben Toastbrot · 3 EL Grieben · Petersilie · 40 g Butter · 40 g Mehl · 2 Zwiebeln · 1 Blutwurst · 1 Leberwurst · ½ l Kalbsbrühe

neue alte Küche mit Fleisch und Knochen! Für den deftigen Genuss, den wir

Butter schaumig rühren, in Würfel geschnittenes

auf alten Ziegeln inszeniert haben. Eine

Weißbrot dazu, mit den Grieben, Salz und Pfeffer

Sehnsucht, die der Hopfen symbolisch

verkneten. Flach auf einem Blech ausstreifen und im

ins Bild rückt. Die Krönung für die Re-

Kühlschrank fest werden lassen.

gionalisten: Chips aus Schwarzwust…

Die Butter in einem Topf zerschmelzen lassen, fein

Wer Fleisch sagt, darf von Innereien

geschnittene Zwiebeln dazu, glasig dünsten, mit

nicht schweigen: Ralf Hörger verwan-

Mehl bestäuben, mit Kalbsbrühe angießen und

delt selbst eine Schweineleber in ein

sämig kochen lassen.

Geschnetzeltes, das er mit einem Züri-

Die „Grundsauce“ in zwei kleine Töpfe, jeweils eine

cher Alibi wieder eingemeindet. Und

Blut und Leberwurst dazu. Mit dem Pürierstab auf-

mit den Pilzen den Geschmack des

schäumen, auf die Seite stellen. Schweinefilet wür-

Herbstes auf den Teller bringt…

zen, in der Pfanne rundherum anbraten. Grieben-

Eine kleine Bilanz: Genuss ist die beste

kruste darauf und bei Oberhitze überbacken. Die

Haltung, die wir an den Tag legen kön-

Saucen nochmals kurz aufköcheln, abschmecken,

nen. Bewusster Genuss auch und ge-

mit dem Filet anrichten. Genial mit Krautkrapfen.

rade bei einfachen Gerichten, die viel öfter einen großen Auftritt verdienen. Wenn wir dem Schwein unseren Respekt zollen, für gute Qualität einiges hinlegen, dann können die Bauern noch

… dann wird gekocht …

mehr tun für das Tierwohl! Dies passt

Ralf Hörger ist ein Original, um einen

bei unseren LandSchweinen schon

Spruch nie verlegen, auch wenn er lieber

immer, da wir mit der Metzgerei Buch-

das T-Shirt nützt als Tattoos. Er fordert

mann nur solche bäuerliche Betriebe

Hingabe von jedem Koch und mehr Ideen

auswählen, bei denen es den Tieren

auf den Speisekarten – denn er weiß aus

sauwohl ist. Dagegen ist die bundes-

den Kochkursen in seinem Studio „Koch-

weite Initiative mit ihrem Slogan „Eine

fest“ in Lindau, wie einfallsreich die

Frage der Haltung“ bereits wieder ins

Amateure sind, die auch zuhause gerne

Stocken geraten. Von den großen Dis-

aufkochen. Da sollte der Profi stets einen

countern bis zur Agrarpolitik wollten

Schritt voraus bleiben. Wenn Kochen

alle dabei sein – jetzt aber fehlt es ge-

Liebe ist, dann ist Anrichten Kunst. Eine

waltig am Geld! Daher: Lieber selber in

Kunst mit viel Routine: Mit wenigen

die Offensive gehen, als jahrelang auf

Handgriffen wird das Gericht zu einem

die großen Lösungen hoffen! Der Impe-

Bild, das uns anregen muss…

rativ lautet: Das beste Fleisch futtern, die besten Gerichte für das ganze Tier kreieren…

44

2015/16



Die Quintessenz kommt aus den Kräutern Die Fleischeslust wird die Genießer immer wieder befallen, auch wenn wir ihr gewiss nicht jeden Tag frönen müssen. Nur: Ob Fleisch oder Gemüse, Salat oder Suppe, für Gesundheit und Genuss, für jede Lust ist uns auch ein Kraut gewachsen. Und so setzen die Wirte und die Köche auch auf die Kraft der Kräuter in der Küche und im Kochkessel. den, das Allgäuer Kräuterland. Einer

lichen Kräutergarten direkt neben die

diesen modernen Zeiten in Vergessen-

der Pioniere war Tilman Schlosser, der

Wirtschaft gestellt, er holt auch wilde

heit geraten, die Kräuterhexen waren

Kräuter-Guru mit seinem wunderbaren

Kräuter aus der eigenen nahen Wiese –

fast schon ausgestorben. Seit einiger

Kräuterparadies „Artemisia“ an der

wo wir ihn für unsere Ausstellung

Zeit aber hat ein starker Retro-Trend

Queralpenstraße bei Oberreute. Er hat

LandEatArt (siehe Magazin LandZunge

die Genießer wieder auf den Ge-

dann auch unseren LandZunge-Koch

2014/15) fotografiert haben. Gekocht

schmack gebracht: Kräuter sorgen bei

Axel Kulmus vom Dorfgasthof „Rössle“

hat er für uns dann einen Tafelspitz

fast jeder göttlichen Speise noch für

im nahen Stiefenhofen infiziert – längst

vom PrimaRind im Heusud! Artemisia

einen besonderen Kick, falls sie nicht

firmiert das Rössle als Kräutergasthof,

und das Rössle, Schlosser und Kulmus

den Geschmack auf dem Teller nicht

Stiefenhofen als Kräuterdorf, in dem

haben wir vor Jahren auch schon in

gleich ganz tragen.

auch einige Bauern sich den Kräutern

einem großen Porträt vorgestellt – die

Siehe da: Im Allgäu ist sogar ein ganzer

verschrieben haben. Kulmus hat mit

Kraft der Kräuter ist uns auch bei der

Verbund der Kräuter-Kenner entstan-

seiner Mutter nicht nur einen ansehn-

Aktion LandZunge nie entgangen…

Die Kraft der Kräuter: Fast wäre sie in

46

2015/16


Foto: Ernst Fesseler

Das beste Kräutlein will gut gewählt sein: Axel Kulmus vom Rössle in Stiefenhofen vertraut dem Rat seiner Mutter, Frank Übelhör von der Krone in Maierhöfen der eigenen Nase…

gibt es!) weltweit erworben hat, das gibt er in vielen Büchern und in Vorträgen weiter, bei denen seine Jünger große Säle füllen… Nun glaubt gewiss jeder Freund des guten Geschmacks an die rechte Würze der Kräuter zu so mancher Speise, aber vor allzu viel Esoterik wollen wir uns dann doch lieber schützen. Ich für meinen Teil habe mein Leben lang botaniDiese schöne Kräuter-Geschichte wer-

sich auch eine „Signatur“ ausdrückt,

siert, habe mir eine eigene Blumen-

den wir nächstes Jahr in einer Extra-

eine Ähnlichkeit, mal äußerlich in der

wiese mühsam im Garten gebastelt, in

Ausgabe des Magazins mit vielen ande-

Form, mal innerlich in einer chemi-

der frei nach Mao mehr als hundert

ren Geschichten in einem „Best Of“ nur

schen Kraft…

Blumen blühen, aber ich glaube nicht

zu gerne noch einmal publizieren.

Von diesen Kräften wissen wir aus dem

an Wunderwirkungen. Dies freilich soll

Neben vielen anderen Kräuter-Rezep-

reichen Wissen der Kräuterfrauen, die

jeder Genießer für sich selber entschei-

ten. Und so ist klar, dass auch unser

heute landauf landab wieder aktiv sind.

den, zuvor aber sollte er mindestens

Leibkoch Ralf Hörger bei seinen Gerich-

Oder wir wandern hoch auf den Her-

einen Kräuter-Käse probieren, zum Bei-

ten stets ein Kräutlein für das gewisse

renberg in der Adelegg, im „dunklen

spiel von der Käserei Bremenried im

Etwas parat hat. „Kochen ist Liebe“,

Herzen“ des Allgäus, wo eine große

Westallgäu. Dort haben die Senner

schmunzelt Hörger gerne und schreibt

Ochsenherde der Marke PrimaRind

längst Käse und Kräuter wunderbar

gar die Botschaft auf seine Koch-Shirts.

friedlich weidet. Und in der einstigen Is-

vermählt – da ist der Genuss garantiert

„Und für die Liebe sind nur die besten

nyer Klosterdomäne Wolf-Dieter Storl

und das Auge isst auch gerne mit, wenn

Kräuter gut genug…“. Hörger hüllt seine

residiert, der heute als

Auswahl in Schweigen, aber so wie er

deutscher

die Ochsenherz-Tomaten liebt, so greift

Guru schlechthin gel-

er auch gerne zur Ochsenzunge – dem

ten darf. In seinem

Kraut, das aber nomen est omen auch

„keltischen Garten“

hervorragend zu einer echten Ochsen-

zieht

zunge passt, damit sich die Landlust

Kräuter aller Art,

mit jeder Landzunge daran laben

sein Wissen aber,

kann…

das er sich als

Denn der alte Volksglaube wusste sehr

Ethnopharma-

gut, dass in einem ähnlichen Namen

kologe (so was

er

Kräuter-

selber

die Käserinde noch bunt aufblüht…


!"#$%&'(!)


Fotos: Thomas Gretler

senz, in dem sich der alpine Charakter

den wirksamen Inhaltsstoffen. Wir

spätestens nach dem zweiten Gläschen

Laien aber wissen nicht so recht, ob es

perfekt ausdrückt! Im Ernst: Der Geist

von Vorteil ist, wenn die „Kraft“ irgend-

der Landschaft ist eben nicht nur im

wie aus dem Kraut destilliert wird – wir

Wein – in vino veritas – zu finden und

freuen uns, wenn der Koch die ganze

zu schmecken, sondern in jedem guten

Pflanze oder die Blüte mit ihrem Aroma

Produkt der Region. In den Kräutern

unter unser Essen mischt. Die Mixtur

aber potenziert sich diese „Geburt des

ist eben meist wirksamer als der Aus-

Geschmacks“, vor allem, wenn sie auf

zug…

schwierigen Böden oder wie die Wild-

Kein Wunder ist daher auch, dass sich

Ob Käse oder Fleisch, die Kräuter sor-

kräuter in starker Konkurrenz wurzeln

viele Köche der LandZunge den Kräu-

gen für den Kitzel am Gaumen, sie

und wachsen. Auch die Schulmedizin

tern

regen den Appetit an und haben gewiss

und die Pharmazeuten haben dies ja

Schmidt, einer der Pioniere, hat seinen

so manche gesundheitliche Wirkung.

längst erkannt, eifrig suchen sie nach

Garten etwa direkt vor der Küche und

Das Kräuterparadies von Artemisia: An der Queralpenstraße nahe Oberreute hat Tilman Schlosser vor vielen Jahren schon eine duftende Oase in die Allgäuer Landschaft platziert. Und ist zum Vorbild für viele andere Pioniere geworden, das „Allgäuer Kräuterland“ reicht hinauf bis zur Alpe Hörmoos bei Steibis – zum höchsten Kräutergarten der Republik, sorgsam gepflegt von Michael Schneider, der hier sein LebensElixier brennt…

verschrieben

haben:

Horst

Vor allem aber ist gerade in den Kräutern der Geschmack der Landschaft besonders schön ausgedrückt. So wissen wir, dass die Farbe der Blüten immer intensiver wird, je höher die Blumen ins Gebirge hoch steigen. Da hat die Alpe Hörmoos allerbeste Karten: Hier gedeiht der Kräutergarten von Michael Schneider auf rund 1300m Höhe – vermutlich der höchste Kräutergarten unserer bunten Republik. Der „Michel“, wie ihn alle nennen, hat aber nicht nur einen grünen Daumen für seine alpinen Kräuter, er brennt daraus auch edle Brände aller Art, vom Enzian bis zu einem „Lebenselixier“, das seinen Namen wert ist und auch bei unserem Wettbewerb für RegioSchmecker einen Preis als eines der „höchsten“ Produkte gewonnen hat. Wahrlich eine Quintes-

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Fotos: Thomas Gretler

Wenn Kräuter trocknen, betört ihr Duft noch mehr, taugt gar zur Therapie. Die Kräuter und die Köche der LandZunge sind eng verwachsen: Auf dem Kräuterhof in Wengen kümmert sich Brigitte Dinser um den Garten, der Ehemann um die Küche. In Mattenhaus bei Bad Waldsee (unten) kocht Horst Schmidt, mit vielen Kräutern aus dem eigenen Garten. Und im „Gaukler“ von OberstaufenAach zaubern Katja Wille und Elisabeth Mühler köstliche Chutneys (rechts), für die sie Gold als RegioSchmecker eingeheimst haben…

neben dem Biergarten angelegt und

Kräuterparadies verwandelt, sie ver-

denständige Brigitte ist eine Allgäuerin

greift dort nur zu gerne zu – die Gäste

kauft Kräuter und Tees im eigenen Hof-

durch und durch, sie glaubt an die ge-

sind begeistert. Und so mancher ge-

laden, sie besucht die Märkte und Mes-

sunde Kraft der Kräuter, aber mit Eso-

steht, dass er gerade deswegen einen

sen rundum und sie verwöhnt mit

terik hat sie nicht so viel am Hut.

Halt hier an der B30 zwischen Biberach

ihrem Mann die Gäste in ihrer schmu-

Oder ein letztes Beispiel, das wir hier

und Ravensburg einlegt!

cken kleinen Gaststube auf dem Hof –

auch schon beschrieben haben und von

Oder gar Brigitte Dinser mit ihrem

hier können sie im Duft der Kräuter

denen wir noch viele auflisten könnten:

Kräuterhof bei Wengen zwischen Isny

schwelgen und kriegen Informationen

Der „Gaukler“ in Oberstaufen-Aach.

und Kempten. Sie hat den Hof in ein

der Bäuerin aus erster Hand. Die bo-

Hier werden auch die türkischen Spe-

Foto: Volker Strohmaier

zialitäten von Wirt Fatih mit Allgäuer Bergkräutern veredelt. Wenn der Wirt aber Ruhetag hat, treten Katja Will und Christine Mühler in der Küche in Aktion und sorgen für feine Pestos oder Aufstriche – die in den Kräutern ihre Quintessenz gewinnen… So können wir nur noch den Aufruf hinzu setzen: Nichts wie los in die Gasthöfe der LandZunge, achten Sie auf die Kräuter, die dort den Geschmack veredeln. Und schreiben Sie mir, wo sie ihr wahres Kräuter-Wunder erlebt haben: info@rudi-holzberger.de

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So feiern wir das Fleisch…


Die Qualität aus der Region hat einen Namen: PrimaRind. Nur Ochsen und Färsen werden für dieses Marken-Fleisch ausgesucht. Allgäuer Weiderinder: Zwei Sommer lang haben sie im Freien verbracht, im Winterstall werden sie mit Heu gefüttert – so reift ein Fleisch heran, das unsere Gastronomen rühmen und unsere Gäste lieben. Und wir mit vielen Rezepten feiern: Nose-to-Tail oder Vom Schwanz bis zur Schnauze. Vom Ochenschwanz bis zu den Ochsenbacken…

So ein urtümliches Stück Fleisch macht

ten Leckerbissen gehören – aber kaum

auch auf dem Bild einiges her. Da muss

etwas kosten, wenn sie der Metzger mal

sich der Koch nicht mehr viel einfallen

im Angebot hat. Wie der Koch und

lassen, einfach in den Ofen damit und

Kunstprofessor Peter Kubelka einmal

bei niedriger Temperatur schmoren las-

postuliert hat: Oft ist das Billigste das

sen – gerne im Rauch, so gerät das

Beste! Wenn man damit umzugehen

Aroma noch etwas urtümlicher, weckt

weiß und die Spezialität im Namen des

die Lust auf Feuer und Rauch. Gerne ge-

wohl deutschesten aller Gerichte daher

stehe ich, dass wir das ganze Trumm

kommt: Als Sauerbraten, der sonst eher

auf dem Foto nach der Arbeit zu dritt

vom falschen Filet oder aus der Unter-

verputzt haben, mit einem guten Bau-

schale zubereitet wird. So wie das Wie-

ernbrot dazu und einem anständigen

ner Schnitzel noch kaum je vom Kuh-

Schluck Bier…

euter gehört hat – beide überraschende

Das beste Fleisch vom PrimaRind: Wir

Kreationen aber sind geschmacklich die

haben es bereits ausgiebig in diesem

reinste Offenbarung! Also, ihr Köche –

Magazin gefeiert. Die Qualität, sie reift

nehmt Euch ein Beispiel, wagt mehr

vor allem auf der Weide heran, in der

Abenteuer…

Feneberg-Metzgerei in Kempten wird

Der Künstler Kubelka war auch den

sie nur noch veredelt: Perfekt abgehan-

Kutteln verfallen, in Italien hat er Dut-

gen, von Meisterhand zerlegt, Stück für

zende Rezepte für seine geheime Liebe

Stück schierer Genuss. Wie schade,

gesammelt. Aber auch da ist einem

wenn so ein Fleisch dann in der „Einfalt

guten Koch aus der Region nicht bange:

des Rostbratens“ in der ewig selben

Der Lindauer Ralf Hörger präsentiert

Manier auf den Tisch kommt! Allenfalls

„seine“ Kutteln standesgemäß in einer

mit Rouladen oder einem Geschnetzel-

Lindauer

ten als Abwechslung, zur Hochzeit wie

etwas Brunnenkresse, die bekanntlich

zum Totenmahl dann natürlich der

bei den Feuchtgebieten besonders auf-

standesgemäße Braten…

blüht! Auch wer den Klassiker mit der

Höchste Zeit für eine neue Vielfalt zwi-

schwäbischen Einbrenne nicht aus dem

schen Schwanz und Schnauze. Ralf

Kopf kriegt, wird bei dieser Variante ein

Hörger hat sich auch für die Allgäuer

ganz neues Geschmackserlebnis genie-

Weiderinder wieder einiges einfallen

ßen. Eine weibliche Variante wie mir

lassen: Zum Beispiel einen Sauerbraten

scheint, so unschuldig hell und so per-

von der Ochsenbacke! Längst wissen

lend im und mit dem Sekt. Nur am

die Kenner, dass die Backen von

Rande: Ralf Hörger hat darauf bestan-

Schwein, Kalb oder Rind zu den absolu-

den, dass die Kutteln im tiefen Teller

2015/16

Sekt-Sauce, garniert

mit

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Klare Ochsenschwanz-Suppe

1/4 Liter Wasser · 100 g Karottenwürfel · 100 g Selleriewürfel · 100 g Lauch fein geschnitten · 300 g Rinderhackfleisch · 3 Eiweiß · 2 Zwiebeln · 1 kg Ochsenschwanz, geschnitten · etwas Rapsöl · 200 g Karottenwürfel · 100 g Selleriewürfel · 250 g Lauchwürfel · 1 Dose Schältomaten · 1 Zweig frischer Thymian · 1 Lorbeerblatt · 1 Karotte in Perlen ausgestochen · 1 Sellerie in Perlen ausgestochen · ¼ l Bodensee-Rotwein · 2 Liter Rinderbrühe · 2 EL Bodensee-Rum · 1 EL Allgäu-Whisky · 1 Bund Schnittlauch, fein geschnitten · Salz und Pfeffer aus der Mühle Kläransatz vorbereiten: Eiweiß verquirlen und mit jeweils 100 g Karotten, Sellerie und Lauch, dem Rinderhackfleisch und 1/4 Liter Wasser vermischen, im Kühlschrank kalt stellen. Für die Suppe Ochsenschwanz in heißem Rapsöl rundherum kräftig anbraten. Gemüsewürfel und Zwiebel hinzu, mit Salz und Pfeffer würzen, glasig anschwitzen – Gemüse sollte etwas Farbe annehmen. Tomatenstücke, Thymian, und Lorbeerblatt zufügen und alles ca. 30 Min. schmoren lassen. Mit dem Rotwein ablöschen, auf die Hälfte einkochen, Fleischbrühe zugeben und 2 1/2 Stunden köcheln lassen. Bei Bedarf etwas Wasser dazu, abkühlen lassen. Nebenher Gemüsegarnitur vorbereiten. Mit einem kleinen Ausstecher Karotten und Sellerie in Kugeln ausstechen. Gemüsekugeln in Salzwasser bissfest kochen, beiseite stellen. Ochsenschwanzstücke aus der Suppe heben, Gemüse darf nicht daran kleben. Fleisch von den Knochen lösen und in kleine Würfel schneiden. Suppe durch ein Sieb in einen Topf gießen, abkühlen lassen, ehe der Kläransatz zugefügt wird. Ständig rühren, einmal aufkochen, 30 Minuten auf dem Siedepunkt ziehen lassen, bis auf die Fleischkrümel alles klar ist. Durch ein Küchentuch in einen Topf gießen. Noch einmal erhitzen und mit Salz, Pfeffer, Rum und Whisky abschmecken. Die Gemüsekugeln, Fleischwürfel und Schnittlauch in Suppentassen geben und mit der Suppe auffüllen. Die Suppe ist sehr zeitaufwendig, aber das Ergebnis ist es wert.

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Sauerbraten von der Ochsenbacke

800 g Ochsenbacken · 50 ml Apfelessig · 1 l Most · 2 Lorbeerblätter · 4 Gewürznelken · 10 Wacholderbeeren · Thymian · Pfeffer schwarz · 2 Zwiebeln · 1 Karotte · 1/4 Sellerieknolle · 1 Stange Lauch · 2 Äpfel · 250 g Sahne · 4 EL Tomatenmark · Kartoffelstärke · Salz, Pfeffer, Zucker Fleisch

mit

dem

Essig „spritzen“, mit dem grob zerkleinerten Wurzelgemüse, Äpfeln, Gewürzen im Most für 4 Tage einlegen und kühl stellen. Fleisch und Wurzelgemüse auf einem Sieb abtropfen lassen, Beize auffangen. Fleisch von allen Seiten salzen, pfeffern, im heißen Öl scharf anbraten, aus dem Topf nehmen. Bratensatz mit etwas Wasser ablöschen, Wurzelgemüse, Äpfel und Tomatenmark dazu und bräunen. Fleisch dazu, mit der Beize und eventuell etwas Wasser auffüllen. Zum Kochen bringen und 2 1/2 bis 3 Stunden auf kleiner Flamme weich ziehen lassen. Braten entnehmen, Sauce abseihen, in einem Topf mit der angerührten Stärke leicht sämig binden. Sahne zugeben, mit Salz, Pfeffer und etwas Zucker abschmecken. Mit Spätzle oder Knödel servieren.


auch auf echten Kutteln „vom vierten

Kurz:

Magen der Kuh“ (Günter Grass) präsen-

Schnauze werden nur funktionieren,

tiert werden. Er zupfte so lange am

wenn wir mit großer Lust alles futtern,

rohen Produkt, bis auch die Fotografin

wenn wir alte Rezepte ganz neu inter-

in ihrem ästhetischen Empfinden zu-

pretieren, wenn das gute Essen ein

frieden war…

pures Fest ist, gekrönt von einem pri-

Zur Erinnerung: Nose-to-Tail soll alles

ckelnden Tropfen…

vom Tier verwerten. Die Apologeten des

Denn: Die Fleischeslust, sie wird seit

neuen Trends erheben da gerne den

der Steinzeit von einem guten Schluck

moralischen Zeigefinger und fordern

begleitet. Einem guten Schluck Bier. Tat-

daher auch die Leute auf, die im Blick

sächlich haben die ersten sesshaften

auf die besten Innereien noch von der

Bauern, bei uns in der Region etwa am

Angststarre befallen werden, ihre Vor-

Federsee,

urteile endlich tapfer zu überwinden –

Schweine domestiziert, damit sie täg-

ein Opfer zu bringen für den Zeitgeist.

lich Fleisch für das Feuer hatten, sie

Wir sind da anders gestrickt: Die länd-

haben auch die Gerste so gezüchtet,

liche Küche, die wir mit der LandZunge

dass sie für Brot und Bier taugte. Und so

stets feiern, sie hat die Innereien nie-

lautet die schöne These der Archäolo-

mals verschmäht, sie hat aus den sau-

gen heute: Am Anfang war der Rausch!

ren Kutteln ein magisches Gericht ge-

Jedenfalls war der Genuss nie einseitig:

macht, das für manche Menschen fast

Fleisch, Fisch, Früchte aller Art – und

schon eine Droge ist. So wie die saure

der Gerstensaft dazu. Die Menschen der

Leber, die meine Mutter stets vom

Steinzeit ähneln täuschend uns Fanati-

Schwein und vom Rind gemischt hat.

kern von heute am Grill…

Ralf Hörger aber packt sie in einen fei-

Braten, Schmoren und Sieden: Fleisch

nen Käse und kredenzt sie als Cordon

braucht in jedem Fall Feuer im Ofen

Bleu! Wenn das nicht zieht auf der Spei-

oder unter dem Grill. Schmoren: Eine

sekarte…

ideale Lösung für die Gastronomie,

Hingabe für jeden Teller… Der Redakteur ist nervös, der Koch als Profi gelassen, er ist bestens vorbereitet, macht jeden Teller zum Kunstwerk. Jetzt ist unser Wohl und Wehe in den zarten Händen einer jungen Fotografin: Anna Feneberg aus Buchenberg, der Name verrät auch familiäre Bande. Wir wollen kein Food-Styling, sondern frische Gerichte im schönen Ambiente ins Bild gesetzt. So schnell ist Anna, die ansonsten vor allem Mode fotografiert, aber nicht zufrieden, sie ringt mit ihrem Assistenten Jan minutenlang um das passende Licht, sorgsam wählt sie die Perspektive, wählt noch den Boden als Unterlage, als Rahmen, als Ambiente. Und siehe da: Der Redakteur ist begeistert…

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2015/16

Nose-to-Tail,

nicht

nur

Schwanz

Rinder

und

und


Wiener Schnitzel vom Kuheuter

8 dünne Scheiben gekochtes Kuheuter (je 1 cm hoch) · Salz · weißer Pfeffer aus der Mühle · 2 Eier · 150 g Holzofen-Semmelbrösel getrocknet · 2–3 EL Mehl · 8 EL Butterschmalz · 1 Zitrone · 8 Sardellen · Zwetschgen-Kompott · 4 Markknochen gekocht Die Schnitzel auslegen, salzen und pfeffern. Eier in einem tiefen Teller verschlagen. Semmel klein schneiden, in eine Plastiktüte füllen und mit dem Nudelholz darüber rollen, bis sie zerbröselt. In einem zweiten Teller Schnitzel mit Mehl bestäuben, vorsichtig abschütteln. In den Eiern wenden, zum Schluss in den Bröseln, die Brösel leicht andrücken. Butterschmalz in einer großen Pfanne aufschäumen. Schnitzel einlegen und bei mäßiger Hitze pro Seite 5–7 Minuten braten. Die Zitrone in Spalten mit den Sardellen und dem Zwetschgenkompott dazu reichen. Originell in ausgekochten Markknochen.


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denn es kommt dabei nicht auf die Se-

Fach noch versteht. Oder besser: Eine

geschrieben, die er weltweit erforscht

kunden an, der Braten wärmt lange

Meisterin? Denn die Fleischeslust, die

hat. Ein Ergebnis: Die Männer, sie bra-

Leib und Seele. Sieden: Das ist noch

kurze Abschweifung mag erlaubt sein,

ten am liebsten am Feuer – die männli-

immer die Geheimwaffe in der Küche,

sie prägt sogar die Küche der Steinzeit,

che Lust am Grill ist uralt, sie liegt uns

ein guter Koch hat stets einen Schmor-

der Urvölker, die wir noch bis vor kur-

offenbar in den Genen. Die Frauen je-

topf auf dem Herd und daneben einen

zem am Ende der Welt entdeckt haben.

doch, sie scheinen noch klüger: Sie kö-

Topf, in dem das Suppenfleisch köchelt.

Der große Ethnologe Claude Lévi-

cheln lieber auf kleiner Flamme, so ver-

Ein Blick in die Küche genügt da oft zur

Strauss hat eine kleine kulinarische Ab-

brennen sie sich seltener die Finger.

Beruhigung, dass hier ein Meister sein

handlung über die Stammesgebräuche

Siedfleisch, so der Ethnologe, ist eher

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Kutteln in Sektsoße

600 g gekochte Kutteln · 60 g Butter · 60 g Mehl · 1 l Kalbsbrühe · 4 Schalotten · 100 ml Sahne · 2 Lorbeerblätter · 2 Nelken · 1 Zweig Liebstöckel · 0,75 l Lindauer Sekt (100 ml zum Kochen, den Rest für den Koch) · 2 Gelbe Rüben ·½ Stange Lauch · ¼ Sellerie · Salz und Pfeffer aus der Mühle · 10 Zweige Brunnenkresse

Cordon bleu von der Rinderleber

4 Scheiben Rinderleber · 4 Scheiben Bauernschinken · 40 g Weißlacker · 2 Eier · 50 ml VonHier-Sahne · 80 g Mehl · 100 g Semmelbrösel · 70 g Butterschmalz · Salz · Pfeffer, aus der Mühle · etwas Majoran · Zitrone

Die Butter in einem Topf schmelzen lassen, die feingeschnittenen Schalotten dazu, mit Mehl bestäuben,

Die Rinderleber mit Salz Pfeffer und etwas Majoran

kurz abbrennen. Mit dem kaltem Kalbsfond auf-

würzen, je eine Scheibe Schinken und den Weißla-

gießen, aufkochen lassen bis die Sauce sämig ist.

cker zerbröselt darauf verteilen. 50 g Sahne leicht

Gewürze dazu, weiter köcheln lassen. Karotten, Sel-

schlagen und mit den Eiern verquirlen. „Cordon

lerie, Lauch schneiden und mit den in Rauten ge-

Bleu“ in Mehl, in den Eiern und zuletzt in den Sem-

schnittenen Kutteln in die Sauce. Zum Schluss den

melbröseln wenden. In heißem Butterschmalz gold-

Sekt zusammen mit der Sahne in die Sauce gießen

gelb und knusprig ausbacken. Auf Küchenkrepp

und kurz aufkochen. Abschmecken und mit breiten

abtropfen lassen, mit Salz und Pfeffer würzen. An-

Nudeln servieren.

richten mit Salat der Saison im würzigen Dressing.


BRAUEREI MAX LEIBINGER RAVENSBURG www.leibinger.de


Querrippe gesotten

800 g Zwerch- und Querrippe · 5 Markknochen · 1 Stück Knoblauch · 150 g Sellerie · 1 Karotte · 1 Tomate · 1 Zwiebel · 1 Stange Lauch · Petersilie, Lorbeerblatt, Pfefferkörner, Muskat, Salz Markknochen, Zwerch- und Querrippe kalt abwaschen. In kochendem Wasser ansetzen und abschäumen, salzen und die Gewürze zugeben, leicht simmern lassen (ca. 2 Std. je nach Fleischgröße). Nach 1,5 Std. das Gemüse zugeben und knackig kochen. Das Fleisch ist gar, wenn es leicht aus der Fleischgabel rutscht. Dies wunderbare Fleisch mit leckerer Meerrettichsoße ist ein Gedicht, erst recht mit Bratkartoffeln und dem Suppengemüse…

Ein Weinstad’l als Ambiente

wie sie es bei ihren Gästen tun, die ge-

Mal eher rustikal, mal eher modern, so

rade im Sommer zahlreich in den Wein-

waren unsere Fotos zum besten Fleisch

stadl strömen. Der LandZunge-Gasthof

von PrimaRind und LandSchwein ge-

ist aus einem Bauernhof heraus gewach-

dacht. Die ideale Location, die beides ver-

sen, der Stadl im alten Stall, die elegante

bindet, auch noch einen herrlichen Logen-

Lounge davor gesetzt, die Küche ist jeder

Platz im Freien mit Blick zu den Bergen

Herausforderung gewachsen…

bietet, haben wir im Weinstadl Rimmele

Das schöne Porzellan hat uns freund-

hoch über Hiltensweiler bei Wangen ge-

licherweise die Fa. Boehringer in Wein-

funden. Die Wirtsleute und ihr Team

garten zur Verfügung gestellt. Der Gas-

in Küche und Haus haben uns jeden

tro-Profi ist auch ein Partner für viele

Wunsch von den Lippen abgelesen – so

LandZunge-Gasthöfe.

2015/16

61


Kotelett Dry Age eine

weibliche

Angelegenheit,

Fleisch vom PrimaRind, trocken gereift · etwas Butterschmalz · Pfeffer und Salz aus der Mühle · 2 Zweige Rosmarin · 4 Knoblauchzehen

die

Suppe, die uns die Seele wärmt, zutiefst feminin. Gesottenes wird eher zuhause gefuttert, wenn wir unter uns sind – da-

Für die Kräuterbutter 250 g Allgäuer Butter · 1 Bund Petersilie · 1 Bund Schnittlauch · 10 Stiele Brunnenkresse · 1 Stiel Liebstöckel · 20 Kapuziner-Kresse · 3 Zweige Thymian · Abrieb einer ½ Zitrone · Salz, Pfeffer aus der Mühle · 3 Knoblauchzehen · eine Spur Kümmel gemahlen

gegen wird den Fremden eher Gebratenes serviert. Eine schöne Einsicht, aber kein Grund, dass sich die Wirte von heute an die Stammesgebräuche von vorgestern klammern! Ihr sollt auch sieden

und

schmoren, damit

die

Schlemmer alles kosten können. Keine Angst vor Kutteln, Leber, Backen oder Kuheuter! Zwischen Nose und Tail sind tausend Genüsse zu entdecken. Tausendundeiner:

Der letzte Kick der Fleischeslust… Ein neues Zauberwort hat die eingefleischten Freunde von Rind und Schwein in Erregung versetzt: Dry Age. Die besten Teile werden bei dieser sensiblen Methode noch am Knochen besonders lange gereift – trocken gereift, nicht in der Vakuumfolie. Das Ergebnis: Geschmack pur. Neu ist die Idee keineswegs: Auch die Altvorderen haben das Fleisch lange abhängen lassen, die Stilleben der Künstler zeigen dies anschaulich. Vor allem das Wild sollte ja sogar einen Haut-Gout entwickeln, das gab den mutigen Essern wohl einen besonderen Kick. Für so rustikale Experimente sind wir heute nicht

62

mehr so zu haben, daher setzen wir

ultimativen Reifeschrank für Dry Age

heute auf Technik mit höchster Hygiene.

entwickelt: Aaron und Christian Landig.

Dann können vor allem die Edelteile eines

Bei idealen Bedingungen in Sachen Tem-

Ochsen wochenlang trocken vor sich hin

peratur, Luftfeuchtigkeit und Luftqualität

reifen, Das Fleisch atmet, die Muskelfa-

– Keime haben da keine Chance. Kurz:

sern werden immer mürber, der Ge-

Ein absoluter Profi-Schrank, vor allem für

schmack immer besser! Siehe da: Was

Gastronomen. So können sie den Gästen

gestern noch Geheimtipp war, ist heute

das beste Fleisch direkt vorführen, denn

auch in der Region zu kriegen.

der wahre Genießer will vorher sehen,

Noch schöner: Zwei findige Oberschwa-

was ihm da auf den Teller kommt! Ideal

ben, die bislang bereits die Jäger der Re-

für Rindfleisch, aber auch für edle Teile

gion mit vorzüglichen Kühlschränken für

vom Schwein, für Wurst oder Schinken.

das Wild versorgen, sie haben wohl den

Infos: www.dry-ager.com

2015/16



Wo die LandZunge zum LandZüngle wird Ein bekömmliches Bier: So kam die Brauerei Härle in die deutschen Schlagzeilen. Aber nicht nur das Bier ist in aller Munde, auch das Firmenkonzept ist deutschlandweit einmalig – und die Brauerei Clemens Härle ein Partner der ersten Stunde in der Aktion LandZunge. Der Süden hat was! Leutkirch war

Energiebedarf der Brauerei, der Fuhr-

schon mehrmals Sieger der Solar-Bun-

park läuft schon seit 1998 mit Bio-Die-

desliga und die Brauerei Härle ist

sel.

deutschlandweit ein Vorreiter für nach-

Für dieses Umwelt-Engagement gab es

haltiges unternehmerisches Handeln.

2010 für Gottfried Härle den Deutschen

Mit Zutaten aus der Region und erneu-

Nachhaltigkeitspreis, ebenso den Um-

erbaren Energien produziert Härle ab-

weltpreis des Landes Baden Württem-

solut klimaneutral. Die Zutaten fürs

berg, 2009 bereits den Deutschen Solar-

Bier wachsen fast vor der Haustüre:

preis, seit 2013 reiht sich das Label

Hopfen und Gerste sind vom Bodensee

CO2-Null in die Auszeichnungen ein.

und Oberschwaben, die Energie für die

Für den 61-jährigen Allgäuer sind diese

Produktion

Preise Bestätigung und Verpflichtung

„schickt

der

zugleich, aber kein Grund, sich auf den

Himmel“

als

Lorbeeren auszuruhen. Seiner fast

Sonnenenergie

120-jährigen „Bierbrauer-Wurzeln“ be-

und sie wächst

wusst, der Tradition und Heimat ver-

im Wald. Fünf

bunden, strebt er stets nach Verbesse-

Photovoltai-

rungen, ist innovativ und kämpferisch,

kanlagen und

kommunalpolitisch und kulturell sehr

Hackschnitzel

interessiert und hat das Familienunter-

macht. Rund 300 Gasthäuser werden

aus

nehmen in der vierten Generation

im Umkreis von etwa 50 Kilometern

Allgäuer

Wäldern

sor-

zu einer deutschlandweit einmaligen

direkt und persönlich beliefert und be-

gen

den

klimaneutralen Erlebnis-Brauerei ge-

treut.

für

Mit 17 Jahren hat Gottfried Härle bei einem USA-Aufenthalt erstmals über die Grenzen des Wachstums und dem zunehmenden Umwelt- und Naturverbrauch durch einen Bericht der Wissenschaftlervereinigung Club of Rome erfahren und dieses Thema ließ ihn nie mehr los. Als er 1984 die Brauerei mit 30 Jahren übernahm, machte er sich sofort daran, den Betrieb Schritt für Schritt ökologisch zu gestalten – für eine möglichst gute Umweltbilanz. 1994 veröffentlicht er die erste Ökobilanz, der erste Lohn ist 1996 der erste Umweltpreis für Unternehmen.


„Die Gerste stammt aus rein ökologischem Anbau – vom „Riesenhof“ in der Nähe von Ravensburg, der sorgfältig ausgewählte Hopfen von Bio-Bauer Peter Bentele aus Tettnang. So kommt es zu seiner besonders feinen Note“, ist Gottfried Härle überzeugt. Ganz neu auf dem Markt ist das Lager Hell, ebenfalls ein Biobier mit feinsten Zutaten. „Schon gezüngelt“ – heißt die Frage, wenn es ums SeeZüngle geht. Mit Obst von der nahen Bodenseeregion entsteht ein Erfrischungsgetränk aus 100 Prozent biologischen Zutaten. Deutschlandweit finden diese einzigartigen, Das LandZüngle entzückt alle Sinne

fermentierten Biogetränke über Groß-

Region ist Härle samt LandZüngle bes-

Im Sudhaus mit den kupfernen Kesseln

händler ihre Fans und Genießer.

tens vertreten und oft auch als Sponsor

braut Braumeister Bernhard Walberer

Nachhaltig ist auch die Beschäftigung

begehrt…

mit ausgewählten Zutaten aus der Re-

bei Härle: Die Mitarbeiter sind 30, 40

So hat die Brauerei und ihr Chef Gott-

gion die verschiedenen Biersorten und

und manche über 50 Jahre ihrer Braue-

fried Härle, ein Leutkircher Urgestein,

kostet mit Auge, Nase und Zunge.

rei treu. Auch Menschen mit Behinde-

nicht nur mit seinem bekömmlichen

Neben hellen und dunklen Bieren, ent-

rung oder mit Migration werden hier

Bier eher ungewollt für Aufsehen ge-

stehen Weizen, Pilsener oder nostalgi-

ausgebildet.

sorgt, auch große Medien wie die FAZ in einem ganzseitigen Beitrag über den

sche Sorten wie das Lager Hell oder das beliebte „Clemens“ nach Rezepten vom

Gottfried Härle ist seit seiner Jugend po-

„Bio-Brauer“ künden gerne von der klei-

Urgroßvater Clemens Härle. Ein High-

litisch engagiert und seit 25 Jahren lei-

nen Vorzeige-Brauerei im Allgäu, die

light aber ist das LandZüngle, das erste

denschaftlich im Leutkircher Stadtrat

bestes Bier braut, geschäftlich gut da

Bier in BaWü mit dem Bio-Siegel! 2007

aktiv – sein Wort hat hier Gewicht, vor

steht und ökologisch ein echtes Vorbild

wird es von der internationalen Verei-

allem in ökologischen Belangen. Aber

ist: Wie das Schlagwort von der Nach-

nigung der Bio-Hotels zum „Best of Bio“

auch die Kultur hat er im Blick, gerne

haltigkeit konkret aussehen kann.

ernannt. Das Bier zur Aktion Land-

öffnet er seine Malztenne für Veranstal-

Wirklich freie Zeit bleibt Gottfried Härle

Zunge gibt’s nur in ausgewählten Gast-

tungen – im Dezember etwa für die

wenig. Bei langen Spaziergängen mit

höfen und Wirtshäusern, denn es wird

Ausstellung LandEatArt. Aber auch in

seinem Hund kommt er zur Ruhe und

ausschließlich in Fässer abgefüllt.

vielen Kultur- und Szene-Kneipen der

nicht selten kommen ihm gerade dabei neue Ideen. Besonders gerne geht er mit seiner Frau Ursula gut essen, wobei sie durchaus auch mal mit einem Glas Wein anstoßen. Und Gottfried ganz nebenbei die Kontakte zu „seinen“ Wirten pflegt, die ihn so gut wie alle für sein stets offenes Ohr loben… Carmen Notz

Info Brauerei Clemens Härle, Am Hopfengarten 5 in 88299 Leutkirch, Telefon 07561/98 280 www.haerle.de

2015/16

65


B

A

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Die LandZunge-Region

Trochtelfingen

D Oberdischingen

312

313

Pfronstetten

Ehingen

Rißtissen

Gammertingen

ehem. Reichss

Achstetten

Zwiefalten

Munderkingen

Rechtenstein Münster

Burgrieden

Rottenacker

Obermarchtal

Hettingen

465

Emerkingen

Andelfingen

N Freilichtmuseum Heuneburg

Kloster Gorheim

N

Dürmentingen

Betzenweiler

St. Martin

a. d. Riß

Herbertingen

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Mengen

Ostr

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32

Lampertsweiler

Hoßkirch

Wald

Eichstegen

32

Aulendorf

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Roßberg

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Überlingen

Bavendorf

Schlier

33

Hefigkofen

Mühlhofen

Grünkraut

Brochenzell

Konstanz

Eriskirch

Langnau

467

Achberg 96

Eriskircher Ried

d

Schloß Montfort

Gattnau

Weißensberg

Kressbronn

Weißensberg

a. Bodensee

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Romanshorn

Amriswil

12

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Langenargen

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Nonnenhorn

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Egnach

(Bodensee)

Lindau St-Stephan

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Lindau

Rheineck

Goldach

Fussach

Gossau Kartografie: www.Photokart.de

A

St-G.Winkeln

Winkeln

St-Margrethen

St-GallenNeudorf

St.Gallen

Rheineck Heerbrugg

N

Bergbauernmuseum N

Missen-

Stiefenhofen

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Bad Oberstaufen

Oberreute

Pfändertunnel 6,7 km Marienberg

Scheffau

308

Steibis i.Allgäu

i. Allgäu

1749

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205

1832

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Krumbach Balderschwang

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Schwarzach

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Alberschwende

Dornbirn-N.

Immenstad

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Wolfurt/ Lauterach

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Thalkirchdorf

Bregenz

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Dornbirn

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B

Sibratshofen

Weitnau

Simmerberg

Sulzberg

Lauterach

Höchst St-Margr.

St-G.Kreuzbleiche

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a. Bodensee Lochau

Rorschach

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Hörbranz-Lochau

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Scheidegg Bremenried

Kloster Maria-Stern

12 Eistobel

Hörbranz

Landesmuseum

Rorschach

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Wengen

Freizeitpark Allgäu N

Harbatshofen

im Allgäu

308

1118

Maierhöfen

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Großholzleute

Lindenberg

Niederstaufen

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12

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im Allgäu

Heimenkirch Opfenbach Meckatz 32 Röthenbach

Hohenweiler

Wasserburg

Roggwil

Gossau

Sigmarszell

Neutrauchburg

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Hergensweiler

Sigmarszell

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St-G.St-Fiden

Goppertsweiler Neuravensburg

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Bischofszell

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im Allgäu

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30

Hagnau

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Argenbühl

Wangen-West

Meckenbeuren

Stetten

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Christazhofen

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33

Insel Mainau

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Ratzenried

Wangen-Nord

32

Bodnegg

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Kißlegg

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Uhldingen-

Meersburg

Oberhofen

Karbach

Bottentann

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Karsee Leupolz

Frauenzell

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30

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Haselburg Urlau

Kißlegg

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Schloß Waldburg

Waldburg

Kimratshofen

Wuchzenhofen

P

Rötenbach

Ravensburg

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im Allgäu

Leutkirch-Süd

Klosterkirche

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Leutkirch

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Bauernhs.-Mus St. Katharinen

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Woringen

Bauernhofmuseum

96

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Aichstetten

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Kloster Marienau

Gospoldshofen Bauhofen

465

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Aitrach E 54

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Bad Wurzach

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30

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St. Martin

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Danketsweiler

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Fronreute

Hasenweiler

Unterschwarzach

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Illmensee

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St.Peter

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P

Klosterkirche

Osterhofen

Altshausen

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Berkheim

30

Mattenhaus

Riedhausen

Aach-Linz

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MM-Süd

Deutschordenschloß

Königseggwald

Pfullendorf

Freilichtmuseum

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300

7

312

Rot a.d. Rot

Eberhardzell Oberessendorf

Ebersbach

Ostrach

Fellheim

a.d.Rottum

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Musbach

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P

Steinhausen

Bad Schussenried

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E 43

Erlenmoos

Ingoldingen ehem.Kloster

Renhartsweiler

Klosterkirche

Klosterk.

Klosterkirche

Steinhausen

Bad Saulgau

Dettingen a.d.Iller

Dettingen a.d.Iller

Berkheim

St.Peter u. Paul

Braunenweiler

Hohentengen

Krauchenwies

Kunst-Raststätte Illertal Kellmünz a. d. I.

Ochsenhausen

Ummendorf

Rindenmoos

Bad Buchau

P R T

Erolzheim Jordanbad

Mitterbiberach

Oggelshausen

311

Dürnau

Kirchberg

a.d.Iller

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FederseemuseumN

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Gutenzell

Biberach

Ertingen

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Altenstadt Altenstadt

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Federsee

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Schloß Warthausen

Renaissancegarten

Binzwangen

Sigmaringen

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312

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Bingen

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Riedlingen

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4

Mietingen

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30

Oberstadion

311

Obenhausen Illertissen

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312

32

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Rot

Laupheim

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Schloß Mochental

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(Donau)

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Langenneufnach

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16

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16

Breitenbrunn

Pfaffenhausen

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Zaisertshofen

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96

Stetten

Mindelheim Allgäu-Skyline-Park

Bad Wörishofen

Mindelheim

Sontheim

Klosterkirche

16

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St-Rasso

Ketterschwang

Markt Rettenbach

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Oberostendorf

Pforzen

Ottobeuren

Woringen

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Bad Grönenbach

E 532

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Wildpoldsried

Leubas

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Kempten

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Kempten

(Allgäu)

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Durach

Waltenhofen

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Unterthingau

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Marktoberdorf

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16

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Weißbach

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Gaichtpaß 1093

Die Karte weist den Weg: Zu den besten Gasthöfen im Allgäu und in Oberschwaben. Der LandZunge-Region. Noch einfacher finden Sie alle Tipps mit den Navi-Hilfen im Internet unter www.landzunge.info. In Zukunft wollen wir auf der Karte auch die Heimstätten der besten Erzeuger markieren, die wir als Regio-Schmecker küren. Gerne aber haben wir schon mal die Allgäuer Käsestraße integriert – natürlich in Gelb. Sie weist allen Genießern den Weg zu den kleinen Käsereien. Zum Probieren, ehe der LandZunge-Gasthof zum großen Menü wartet…

Weißenbach a.Lech

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Jengen / Kaufbeuren

Bad Wörishofen

Lauchdorf

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Kloster Wald

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Kettershausen

Unsere Partner sind unsere Stärke

Nebelhorn 2224

Sattelkopf 2007

Oberstdorf F

0

10

20 km

2015/16

G

67


Steckbriefe… Überblick für Genießer 99

Lindau Hotel Nagel 88131 Lindau, Bregenzer Str. 193a 08382 96085, Familie Kreutz www.hotel-nagel.com Am See kocht die Leidenschaft

100

Lindau Kochfest „die Fleischerei“ 88131 Lindau, Motzacher Weg 24 08382 943712, Ralf Hörger www.kochfest-lindau.de Kochen ist seine Leidenschaft

14

Niederstaufen Gasthof Löwen 88138 Niederstaufen, Allgäustr. 58 08388 228 Erich Kurzeman Vom Hof direkt zum Gast

… C1 Das familiäre Logis-Hotel mit Charme in Lindau-Zech. Nur fünf Minuten bis zum Bodensee. Ideal für Urlauber, Reisende, Geschäftsleute – und für Genießer. Denn Küchenchef Michael Kreutz kocht im Restaurant Melbo mit Leidenschaft, ein Essen mit Genuss ist für ihn selbst das Größte. Michael Kreutz hat sich der regionalen Küche verschrieben, an einem der schönsten Flecken des Bodensees ist das auch eine gute Wahl: So wird das neue LandZunge-Haus in der alten Stadt zum Ausflugstipp. ab 18 Uhr … C1 Ralf Hörger ist seit Jahren der Gastro-Berater der Aktion LandZunge. Und so etwas wie unser Leibkoch, der bei jeder Aktion antritt, jede Bühne beherrscht, uns viele Rezepte für das Magazin liefert. Jetzt hat er sich ein originelles Domizil für seine Kochkunst geschaffen: Sein Kochfest in der alten Insel-Brauerei in Lindau. Für Feste und Feiern aller Art. Für jede Gruppe von Genießern – denn Ralf öffnet seine Schatztruhe nur auf Anmeldung. Und setzt ganz auf die Familie: Für den Service sorgt Ehefrau Brigitte, wenn es brennt, eilen Sohn und Tochter herbei… … C5 Wo das wilde Westallgäu so richtig loslegt, der Bodensee aber noch nahe ist, da wartet zwischen Lindau und Oberstaufen diese originelle Dorfwirtschaft mit Biergarten, seit über 100 Jahren in Familienbesitz. Wirt Erich ist ein echter Allgäuer und Biobauer aus Berufung. Das Rindfleisch vom eigenen Hof ziert natürlich die Speisekarte, was die Gäste nicht wegputzen, kommt ins Markenprogramm VonHier der Fa. Feneberg.

Mi – Mo 17 – 24 Uhr, So ganztägig

79

Lindau am Bodensee Strandhaus Lindau 88131 Lindau am Bodensee, Fraunhoferstr. 20 08382 2737992, Klaus Winter www.strandhaus.li Genuss und Strand-Flair am Bodensee

90

Meckatz Meckatzer Bräustüble 88178 Heimenkirch, Meckatz 8 08381 1573 www.meckatzer-braeustueble.de Wo Biergenuss und feine Küche locken

4

Lindenberg Lindenberger Hof 88161 Lindenberg, Hauptstr. 50 08381 3040, Christian Grunert www.lindenbergerhof.de Frisch aus dem Hut gezaubert

8 Gasthöfe in Dorf und Land: Eine Kultur für Kenner Die große Geschichte der Landgasthöfe – sie ist leider noch nicht geschrieben. Auch die LandZunge kann nur einige schöne Ausschnitte und Vorbilder bieten. Dabei wären oft Jahrhunderte eines Alltagslebens im Wirtshaus zu schildern. Geschichten aus schlimmen und aus guten Zeiten, Anekdoten zu Tausenden, Szenen aus berauschten Nächten – Lebensund Leidensgeschichten der Gäste. Vor allem die Wirtinnen und die Wirte selbst: Es gibt kaum bessere Zeugen für Land und Leute, für eine populäre Sozialgeschichte – für die lebendige Seele jedes Dorfes. Daher plant das Projektteam LandZunge auch lange Gespräche mit alten Wirtsleuten, eine mündliche Geschichte über möglichst viele Jahrzehnte. Damit die Geschichte der Wirtschaft in einigen Beispielen wenigstens aufgehoben bleibt. Vielleicht finden sich ja auch noch einige Historiker …

68

2015/16

Stiefenhofen Landgasthof Rössle 88167 Stiefenhofen, Hauptstr. 14 08383 92090, Axel Kulmus www.roessle.net Schlemmen beim Kräuterwirt

… C6 Die ideale Einkehr vor der Grenze: Am Eingang zum Park Camping am See wartet das Strandhaus auf Genießer und SeeFreunde. Hier kommt alles aus der Region, alles wird hier noch selbst gemacht. Der Hit ist aber die bekannte „Barbecue Academy“: Ausgewähltes Fleisch wird bei Niedrigtemperatur im Holzofen bis zu 12 Stunden gegrillt und so zu einer kulinarischen Offenbarung. Jeden Freitag ist BarbecueZeit. Im attraktiven Biergarten oder im Restaurant – mit Schiffsplanken. täglich, ohne Ruhetag, 11 bis 23 Uhr Bitte beachten Sie die Winterpause. … C5 Seit Generationen lockt das Meckatzer Bräustüble die Menschen zum Innehalten. Essen, feiern, still genießen, dieses Wirtshaus in schönster Westallgäuer Manier mit dem lauschigen Biergarten ist seinen Wurzeln treu geblieben. Ob Brotzeit oder kulinarische Feinheiten, die Küche bietet alles, auch leichte vegetarische Gerichte. Klar: An der Quelle des legendären Weiss-Golds von Meckatzer spielt das Bier eine große Rolle. Auch für große Gruppen findet sich hier Platz genug. Di – So ab 10 Uhr … D5 Mitten in der kleinen alten Hutstadt hält die Familie Grunert seit über 100 Jahren Hof und begeistert mit einer feinen saisonalen Küche. Der Küchenmeister kombiniert seine internationale Erfahrung mit Allgäuer Rezepten. Mit Wildkräutern zaubert er manch ungewöhnlichen Geschmack aus dem Hut. Diese Küche und der neue Hotelanbau passen zum Ruf von Lindenberg als einstigem „Klein-Paris“ der Hutmode. Vergessen Sie nicht den Abstecher ins Hutmuseum! 11.30 –14 und 17.30 – 22.00 Uhr kein Ruhetag … D5 Im Westallgäuer „Kräuterdorf Stiefenhofen“ dreht sich alles um die Welt der Heilkräuter. Auch im Rössle: „Kräuterwirt“ Axel Kulmus verfeinert seine allgäuerischschwäbische Küche mit Garten- und Wildkräutern aus seinem großen Kräuterlehrgarten. Und in seinem Holzofen backt er sein knusprig-frisches Kräuterbrot. Im „Grenzer Stüble“ weht der Hauch der Geschichte: Vor 200 Jahren lief die deutschösterreichische Grenze mitten durchs Gasthaus. Mo, Di, Do, Fr 11 – 14 und 17 – 24 Uhr Sa – So 9 – 24 Uhr


www.landzunge.info

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Oberstaufen Restaurant Altstaufner Einkehr 87534 Oberstaufen, Bahnhofstraße 4 08386 7193, Michael Schmid www.altstaufnereinkehr.de Wo auch die Einheimischen gerne sitzen

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Steibis Staufner Haus 87534 Oberstaufen-Steibis 08386-8255, Ulli und Christoph Erd www.staufner-haus.de Höher geht es nicht hinaus

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Eglofs Hofwirtschaft Ellgass Zum Löwen 88260 Argenbühl-Eglofs, Dorfplatz 10 07566 1578, Josef Ellgass www.hofwirtschaft-ellgass.de Wo der Wirt noch Bauer ist

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Maierhöfen Gasthof Pension Sontheim 88167 Maierhöfen, Reute 7 08383 202, Familie Sontheim www.gasthof-pension-sontheim.de Bäuerlich im besten Sinne

… D5 Rund 350 hat das alte Bauernhaus auf dem Buckel. Ein Denkmal und doch voller Leben – in der urtümlichen Küche entstehen moderne Gerichte mit Anspruch. Die ehemaligen Bauernstuben sind noch fast original, so wird der Genuss zum authentischen Erlebnis. Und dies nicht nur kulinarisch: Denn an den großen Tischen kommen die Gäste schnell ins Gespräch, so entstehen Freundschaften. Hier begegnen sich Einheimische und Gäste des schmucken Ferienzentrums Oberstaufen.

Oberstaufen-Aach Restaurant Der Gaukler 87534 Oberstaufen, Aach 7 8386 2150, Fatih Kasoglu

… D6 Ein wahrer Grenzposten für die LandZunge: An der Pforte des Bregenzerwaldes begrüßt der neue Gaukler im uralten Gasthaus Grenzgänger jeglicher Art. Jung und Alt treffen sich im liebevoll restaurierten stylischen Gasthof, sie laben sich an den selbst kreierten Vorspeisen, die Fatih Kasoglu aus dem Besten der Region zaubert und mit türkischem Aroma würzt. Da wird ein Burger zu einem neuen Erlebnis! Die Küche teilt sich der Wirt mit zwei RegioSchmeckerinnen – im Hofladen gibt es alles zu kaufen…

Di – So 17– 01 Uhr

Tradition trifft auf Style

Do. 14–1; Fr. 14 – 3; Sa. 9 – 3; So. 9 –1 Uhr

… D6 Eine echte Berghütte und ein angenehmer Gasthof: Mit dem Staufner Haus am Hochgrat erobert die LandZunge den ersten Allgäuer Gipfel. Mit der Bahn leicht zu erreichen, echte Genießer aber wandern hoch. Dann ist der herrliche Rundblick noch schöner, schmeckt die regionale Küche von Ulli und Christoph Erd noch besser. Auch Gruppen und größere Feste bringt das alpine Duo nicht aus der Ruhe. Also: Auf die Alpe, fertig, los …

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… D6 Der Berggasthof liegt wunderschön auf 1.300 Metern Höhe. Im Sommer locken gute Küche, deftige Brotzeiten, Kaffee und Kuchen auf der Sonnenterrasse am Bergsee, während die Kinder am Spielplatz die Ziegen und Schafe füttern können. Außerdem lädt der Kräutergarten mit Allgäus höchster Enzianbrennerei ein. Im Winter schlägt das Sportlerherz bei gewalzten Wanderwegen und 4-spuriger Langlaufloipe höher. Wanderwege und Alpenflora erfreuen alle.

Sommer: (1.05. – 1.11.) täglich Winter: (ab 26.12.) Do – So, und Ferien … D5 Im „Dorf der freien Leut“ steht auch die Hofwirtschaft von Familie Ellgass. Der Wirt ist zugleich noch Bauer, das Kochen hat er sich selbst beigebracht. Auf der Karte stehen auch viele Gerichte vom eigenen Rindfleisch – früher vom Allgäuer Braunvieh, heute von Pinzgauern. Die Hofwirtschaft hat treue Kunden, die das Zwiebelfleisch oder den Rostbraten schätzen und hier neben Bieren der Region auch seit Jahrzehnten ein Andechser genießen können …

Sa – So ab 11 Uhr, Mo, Do, Fr ab 16 Uhr … D5 Der Familiengasthof verrät die bäuerliche Vergangenheit auf den ersten Blick. Die Zimmer sind modern, der Blick vom Biergarten schweift zu Iberg und Kugel, auch die Küche ist bäuerlich im besten Sinne, mit Brotzeit und deftigen Allgäuer Spezialitäten. Das Wild vom eigenen Gehege wird auf dem Hof selbst verarbeitet. Maierhöfen. Das kleine malerische Dorf nahe der Landesgrenze bietet einen zweiten LandZunge-Betrieb: Gasthof und Pension Sontheim. Da muss der Gast nicht lange schweifen, sondern kann im Dorf bleiben. Di – So 11– 22 Uhr

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Steibis Alpengasthof Hörmoos 87534 Oberstaufen, In der Au 11 08386 8129, Klaus Schneider www.hoermoos.de Wo Berg und Kräuter rufen

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Eglofs Gasthof zur Rose 88260 Argenbühl-Eglofs, Dorfplatz 7 07566 336, Karl-Ekkehard Kresser www.gasthof-zur-rose.info Der schönste Fleck im ganzen Allgäu

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Maierhöfen Natur-Landhaus Krone 88167 Maierhöfen, Kirchweg 2 08383 254, Frank Übelhör www.naturlandhaus-krone.de Für Käsekenner und sportliche Urlauber

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Mi – Mo 8 – 19 Uhr … D5 Eglofs ist das schönste Dorf im württembergischen Allgäu und die Rose einer der bekanntesten Dorfgasthöfe. Mit gemütlicher Gaststube, komfortablen Hotelzimmern und vorzüglicher Küche – mal regional, mal international. Dazu eine Außenterrasse mit wunderschönem Alpenblick und ein großer Garten mit Spielwiese für Kinder. Außerdem: ein großer, lichterfüllter Saal für Familienfeste und Betriebsfeiern. Wer Eglofs besucht, der schmeckt das Allgäu …

Di – So 9 – 23 Uhr … D5 So soll ein Landgasthof aussehen: Renoviert mit Gefühl für die Tradition. Mit einer Original Südtiroler Holzstube, mit Terrasse und Biergarten, direkt neben der Kirche. Mit regionaler, saisonaler Küche: von Bodenseefelchen über Käseschmankerl bis zu den einmaligen „Schlutzkrapfen“. Nicht ohne Grund sind die Gastgeber Förderer von SlowFood und der Allgäuer Käsestraße. Neu: Hotel mit Wellnessbereich und Gartenpark. Ausgezeichnet: empfohlen vom Gault Millau Bayern und vom Feinschmecker. Mo– Sa ab 14 Uhr So und Feiertag 11.30 –14 Uhr

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Steckbriefe… Überblick für Genießer 96

Maierhöfen Bergwies Bio Käserei Alpwirtschaft Butterblume 88167 Maierhöfen, Stockach 3 08383 2809836, Gundula Sontheim www.bergwies-biokaeseserei.de Wo Milch und Käse leben

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Untervorholz Ochs am Berg 88260 Argenbühl-Eglofs, Untervorholz 4 07566 91180, Familie Kimpfler www.ochs-am-berg.de Wo die Gäste selber grillen dürfen

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Sibratshofen Rupp’s Biergarten - Radlereinkehr 87480 Sibratshofen, Im Kreuztal 9 08375 667, Karin Rupp www.rupps-radlereinkehr.de Schöne Rast beim Bio-Bauern

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Thalkirchdorf Hotel Traube 87534 Oberstaufen, Thalkirchdorferstr. 12 08325 9200, Familie Mittermeier www.traube-thalkirchdorf.de Vom Hündle holt der Wirt sein Wild

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… D5 Der Spaziergang muss sein: Von Maierhöfen in Richtung Kugel. Dort wartet der ErlebnisHof von Bäuerin Gundi Sontheim. Landwirtschaft zum Anfassen: Tiere, Weiden, alte Obstbäume. Und eine kleine Käserei als Herzstück. Im Hofladen gibt es Bio-Produkte vom Hof und von Freunden. Auch die Hofschänke bietet vor allem das Beste vom eigenen Hof. Das herrliche Ausflugsziel lässt sich auch für Feierlichkeiten buchen. Und natürlich kann man nach Herzenslust Käse einkaufen… Mai–Ende Oktober täglich Mi ab 13 Uhr geschlossen … D5 Der Ochs am Berg: Ein herrlicher Garten, Biergarten und Grillplatz. Ideal für Familien, zum Feiern, Essen und Trinken. Grillmeister Rupert kümmert sich hier um jeden Gast. Tiere zum Streicheln und das Erlebnis-Eck lassen Kinderherzen höher schlagen. Die Blockhütte lässt sich jederzeit für Feste und Feiern mieten – vom Team des Ochsen bewirtet. Hier können sich Eltern entspannen – und die Kinder Anschluss finden.

Mo, Mi – Fr 17 – 22, Sa 14 – 22, So 10 – 22 Uhr … D5 Ein Geheimtipp war die originelle RadlerEinkehr zwischen Sibratshofen und Missen nicht lange. Sobald sich die Sonne hervor wagt, ist der Biergarten geöffnet und schon strömen die Gäste herbei. Karin Rupp und Tochter verwöhnen sie mit selbst gebackenen Kuchen und bester Brotzeit mitten auf dem lebendigen Bio-Hof, den Bauer Hubert aktiv betreibt. Hier lebt die Landlust gerne auf und alle kommen wieder…

Di – Sa 14 – 22 Uhr Sonn- und Feiertage 12–22 Uhr … E5 Im Konstanzer Tal, zwischen Alpsee und Oberstaufen duckt sich Thalkirchdorf idyllisch in die Berge. Der Gasthof Traube mittendrin: Das denkmalgeschützte Fachwerkhaus hat 300 Jahre als Wirtshaus auf dem Buckel. Küchenchef Ludwig Mittermeier verwöhnt sie mit jungem Berglamm oder fangfrischen Forellen. Der besondere Tipp: das heimische Wild von den Hängen des „Hündle“, dem bekannten Skiberg. Und nach dem guten Stück noch ein Kaiserschmarrn. Mi – Mo 12–14 und 18 – 21.30 Uhr

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Kimratshofen Gasthof zum Fässle 87452 Kimratshofen, Landstr. 22 08373 8728, Familie Böswald www.gasthof-faessle.de Ein Muster von einem Dorfgasthof

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Weitnau-Wengen Kräuterhof „ProKräuter“ 87480 Weitnau-Wengen, Widmannsried 1b 08375 974623, Brigitte Dinser www.prokraeuter.de Kräuter mit allen Sinnen erleben

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Missen Brauereigasthof + ***Brauhotel Schäffler 87547 Missen, Hauptstr. 15 08320 92015, Familie Graßl www.brauereigasthof-schaeffler.de Und jedes Bier frisch vom Quell

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Akams Wirtshaus zum Lustigen Hirschen 87509 Immenstadt, Akams 08323 4915, Michael Ruepp www.lustiger-hirsch.de Hoch über dem Allgäu schmausen

… E4 Kimratshofen ist ein Allgäuer Musterdorf zwischen Leutkirch und Kempten. Und mittendrin das Fässle, in den alten Zeiten ein Jägerhaus des Fürststifts, seit über 110 Jahren im Besitz der Familie Böswald und heute ein Muster von Dorfgasthof. Bertolt Brecht hat hier die Taufe eines Sohns gefeiert. Regionale Spezialitäten gibt es genug, samt Wild und Fisch, Kuchen und Eis. Auch für Kinder und Sportler ist das Fässle gerüstet – zahllose Wanderwege erschließen das reizvolle bäuerliche Hinterland. Di – So 9.30 – 01.00 Uhr … E4 Im Wengener Tal, zwischen Isny und Kempten, liegt ruhig der Kräuterhof von Familie Dinser. Kräuter und gutes Essen sind hier Leidenschaft und so verwöhnt die Familie ihre Gäste mit frischen regionalen und saisonalen Gerichten, hausgemachten Kuchen, eigenen Kräutertees und Kräuterschorlen. Viele Produkte stammen vom Hof oder von Allgäuer Direktvermarktern. Mit sonntäglichem Brunch, Themenbuffets, Kräuterseminaren und dem LandZunge-Abend am Freitag begeistern Dinsers ihre Gäste. Fr 9–21 Uhr, Sa 14–18 Uhr, So 10–18 Uhr … E5 Mehr als 500 Jahre haben Brauereigasthof und Missen gemeinsam erlebt. Malerisch das Dorf in den Allgäuer Voralpen. Uralt, aber lebendiger denn je mit neuen ***Themen-Gästezimmern. Gasthof, Brauhotel und Brauerei unter einem Dach. Eine regionale Küche mit Allgäuer Produkten. Die Spezialität: Ofenfrischer Krustenbraten in Dunkelbiersoße samt hausgebackenem Treberbrot. Der Hit aber: Der monatliche Sudabend im Gasthof – da kommt das Bier frisch aus der kleinsten Brauerei der Welt. Do – Di ab 10 Uhr. Im Sommer jeden Tag. In den Ferien auch Mi. … E5 Akams: Ein Bergdorf aus dem Allgäuer Bilderbuch. Hoch über Immenstadt, in den Bergstätten. Der Blick allein ist jeden Ausflug wert, kaum weniger das Ambiente im lustigen Hirschen. Auf die Teller kommen regionale Köstlichkeiten, auch Gerichte vom heimischen Wild. Das Rindfleisch stammt vom eigenen Hof und benachbarten Landwirten. Im Hofladen kann sich der Gast gleich noch eindecken. Jeden Donnerstag Abend gibt’s Kässpatzen – frisch zubereitet vor den Augen der Gäste. Mi – Mo ab 9 Uhr. In den Ferien täglich.


www.landzunge.info

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Balderschwang Balance Resort Ifenblick 87538 Balderschwang, Gschwend 49 08328 92470, Sonja und Bernd Meyer www.balance-resort.de In Deutschlands tiefstem Süden

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Bad Hindelang Romantikhotel Sonne 87541 Bad Hindelang, Marktstr. 15 08324 8970, Familie Schneider www.sonne-hindelang.de Wo die Sonne auch im Innern strahlt

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Pfronten Braugasthof Falkenstein 87459 Pfronten-Ried, Allgäu Str. 28 08363 960658, Josef Hensel www.braugasthof-falkenstein.de Ein Augenschmaus in jeder Hinsicht

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Sontheim Dampfsäg 87776 Sontheim, Westerheimer Str. 8 08336 226, Klaus Bilgram www.dampfsaeg.de Schmausen in der alten Säge

… E6 Ein Allgäuer Vorposten im Bregenzer Wald: Balderschwang. Einmalige Landschaft und ideal gelegen das Balance Resort Ifenblick mittendrin. Bernd Meyer ist überzeugt: Die Besinnung auf das Einfache, regionaler Einkauf, Herzblut und Handwerkskunst sind der Weg, um Genuss und Nachhaltigkeit auf dem Teller zu vereinen. Das lässt er seine Gäste mit allen Sinnen spüren. Am hoteleigenen Büffet können sie die Köstlichkeiten des Küchenmeisters genießen. Das Restaurant ist für alle Genießer geöffnet. Mo – Sa 18 – 20.30, So ab 18.30 Uhr … F6 Die Sonne wärmt des Menschen Seele: Das Wellness-Angebot des südlichsten Romantikhotels Deutschlands entspannt mit Sonnengarten, Blockhaussauna oder Kräuterdampfbad. Ein sonniges Gemüt stellt sich auch beim Spaziergang im Hindelanger Tal ein oder auf der Winterrodelbahn. Und erst recht wird der Gast im Restaurant „Chesa Schneider“ der Sonne verwöhnt: Mit Schweizer und Allgäuer Spezialitäten. Kurz: Ein Tag in der 400 Jahre alten Sonne ist halt „ebbas bsünders“. täglich 12 –14 und 18.30 – 21.30 Uhr … G5 Mitten in Pfronten und direkt neben dem Bahnhof treffen sich Einheimische, Ausflügler und weitgereiste Touristen im Falkenstein. Friedlich genießen sie gemeinsam das rustikale Ambiente, das Bier aus dem eigenen Haus, die Allgäuer Küche, flotte junge Damen – das ganze Haus ein Augenschmaus. Ein starker Tipp ist das Saisonbier samt täglich frischer Schweinshaxe – da reisen die Kenner lieber gleich mit dem Zug an. Und die Kässpatzen machen jeden zum Allgäuer … täglich 9.30 –24 Uhr … F3 Die alte Säge unweit von Memmingen verzaubert die Besucher mit hausgemachten Spezialitäten und mit ihrer einmaligen Architektur. Die bietet viel Platz für besondere Anlässe: Firmenfeiern, Ausstellungen, Hochzeiten, Feste aller Art. Ortrun und Klaus Bilgram haben hier wahrlich ein Allgäuer Biotop für den Genuss geschaffen. Ob in der Halle oder im Biergarten mit viel Platz für Kinder. Auch der Wochenmarkt lockt viele Freunde – Kino, Konzerte, Kabarett runden das Angebot ab. geöffnet bei Veranstaltungen

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Oberstdorf Riegers Restaurant 87561 Oberstdorf, Rankgasse 7 08322 3831, Familie Rieger www.riegers-restaurant.de Südländisches Flair im obersten Dorf

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Oy-Mittelberg Gasthof Hotel Rose 87466 Oy-Mittelberg, Dorfbrunnenstr. 10 08366 9820-0, Alfred Endres www.rose-allgaeu.de Wohlfühlen im Heu

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Bad Wörishofen Vitalhotel Sonneck 86825 Bad Wörishofen, Am Tannenbaum 1 08247 334900, Cornelia Pilz www.vitalhotel-sonneck.de Das komplette Paket für den Genuss

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Fellheim Landgasthof zum Adler 87748 Fellheim, Memminger Str. 5 08335 260, Fam. Schiefele www.landgasthof-zum-adler.de Der Meister bietet auch Kochkurse

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… E6 Riegers Restaurant: Eine starke Adresse in Oberstdorf. Der erste LandZunge-Gasthof im obersten Allgäu punktet mit seinem Flair samt der Terrasse mit Glasdach. Eine mediterrane Atmosphäre in Holz und Stein definiert das Allgäu neu. So wie die Küche mit Lachs oder Waller frische Fische liebt. Gesottenes Rindfleisch im Wurzelsud begeistert, das Bier kommt aus Missen, der Wein vom Bodensee oder aus Südtirol. So macht die LandZunge auch in Oberstdorf bella figura. Di – So ab 17 Uhr … F5 Das Oberallgäu ist immer eine Reise wert. Hier können Sie stundenlang wandern und eintauchen in die faszinierende Welt von Seen und Gebirgsketten. Danach lohnt eine Einkehr im Gasthaus Rose in Oy-Mittelberg. Familienfreundlich, mit Allgäuer Spezialitäten auf der Speisekarte. Schmankerlbüffet mit Spezialitäten auch aus der Heuküche dazu macht der Seniorchef Musik oder es trifft sich ein ganzer Musikantenstammtisch! Erleben Sie das Allgäu pur. Di – So 11.30 – 14.30, 17.30–21 Uhr … G2 Wunderbar am Waldrand gelegen, die Zimmer stilvoll, die Küche regional und erlesen: So präsentiert sich das Vitalhotel im Kneipp-Kurort. Entspannung und Wellness sind angesagt: Im neuen Nature Vita Spa, in Schwimmbad und Sauna. Für Tagungen und Seminare steht professionelle Technik parat. Wenn die Köpfe rauchen, wird es Zeit für den Magen, für den kulinarischen Ausgleich: Die moderne Showküche erfüllt jeden Wunsch und ist offen für Kochkurse, Küchenparties oder private Feiern. täglich 12–14 und 18–21.30 Uhr … E2 Lassen Sie sich verwöhnen mit regionalen Genüssen, erstellt aus besten Produkten des Allgäus, stets mit schwäbischen Schmankerln bereichert. Abwechslungsreiche kulinarische Aktionen wecken im Adler die Lust auf mehr. Genießen Sie ein anspruchsvolles Menü, begleitet vom passenden Wein in stilvollem Ambiente. Ein lauschiger Biergarten unter Kastanien, aber auch die Kochkurse locken in den Landgasthof. Sehr beliebt ist auch der vielseitige Party- und Cateringservice. Di – Do 17.30–22, Fr – So 11.30 –14 und 17.30–22 Uhr

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Steckbriefe… Überblick für Genießer 30

Memmingen Gasthof Lindenbad 87700 Memmingen, Lindenbadstr. 18 08331 3278, Stefan Herb www.gasthof-lindenbad.de Ein Schwarzwälder setzt aufs Allgäu

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Woringen Wirtshaus Schwarzer Adler 87789 Woringen, Zellerstr. 1 08331 3408 Martin Kleß Da sott ma schier gar na gau!

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Berkheim Gasthof Ochsen 88450 Berkheim, Alte Steige 1 08395 92929, Andreas Raidt www.ochsenberkheim.de Frisch aus der eigenen Metzgerei

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Oggelshausen Gasthof Löwen 88422 Oggelshausen, Biberacher Str. 8 07582 8163, Reiner Dangel www.loewen-oggelshausen.de Der Löwenhunger wird hier gestillt

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… E3 Das Haus an der Straße, der überdachte Biergarten am Bach, ein Haus mit viel Tradition: das Lindenbad. 100 Plätze im Restaurant, gut verteilt auf mehrere Zimmer – hier will Stefan Herb seinen Gästen Genuss bieten. Er bezieht fast alle Produkte aus dem Allgäu und Schwaben. Neben Siedfleisch und Bratensulz schaut der Wirt auch über den Tellerrand und kreiert mediterran und asiatisch angehauchte Gerichte.

Di – Sa 10 – 14 und 17 – 23, So 10 – 14 Uhr … E3 Einkehren im Adler heißt ankommen, sich wohlfühlen und einfach mal abschalten. Natürlich bei herzhaft gutem Essen: Koch Martin setzt auf beste regionale Zutaten, serviert klassisch Schwäbisches und eigene pfiffige Ideen. Die Gasträume strahlen Wärme und Ruhe aus und durch den barrierefreien Zugang zeigt der Adler sich für jedes Alter familienfreundlich. Das Haus ist leicht zu finden: nicht weit von der A7, mitten im Ortskern von Woringen. Do – Di 9 – 24 Uhr, Mi Ruhetag, 1. Sonntag im Monat Ruhetag … D2 In gemütlich eingerichteten Gasträumen können Sie die ganze Bandbreite guter Gastronomie genießen. Eine sehr umfangreiche Speisekarte lädt Sie zum Schlemmen ein. Angefangen bei herzhaft bodenständigen Schwäbischen Spezialitäten, feinen Gerichten regionaler Küche, vegetarischer Kost, Fisch-, Geflügel- und Wildschmankerl bis hin zu deftigen Brotzeiten und Vesper. Selbstverständlich wird die Küche aus der eigenen Metzgerei bestens versorgt und bietet zudem Lieferservice sowie die Ausrichtung von Feiern an. Sonntag Ruhetag … C2 Haben Sie schon einmal in einem „Skulpturenstüble“ gespeist? Nein – dann lassen Sie sich in diesem Ambiente doch verwöhnen von moderner, gutbürgerlicher Küche, Spezialitäten der Saison, mit dem Flair Schweizer Küche. Doch auch im rustikalen Gastraum oder dem Festsaal dieses historischen Braugasthofs aus dem 17. Jahrhundert lassen sich gemütliche Stunden verbringen oder besondere Anlässe feiern. Und wenn Sie zu Hause groß auftischen wollen: Reiner Dangels Partyservice bietet auch hier Besonderes. Di – Fr 10 – 23, Sa/So 9–23 Uhr

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Memmingen Grünes Haus Restaurant & Bar 87700 Memmingen, Lindentorstr. 11 08331 2008, Philipp Hebel www.grueneshaus.com Erfrischend anders!

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Bad Grönenbach Charlys Topf-Gucker 87730 Bad Grönenbach, Marktplatz 8 08334 259725, Karl-Heinz Bittner www.topf-gucker.com Genießen an der Bäderstraße

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Bad Schussenried Restaurant Schinderhannes 88427 Bad Schussenried, Robert-Bosch-Str. 4 07583 3295, Familie Härle www.restaurant-schinderhannes.de Wo der Räuber zum Feinschmecker wird

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Steinhausen Landgasthof zur Linde 88427 Steinhausen, Ingoldinger Str. 2 07583 2381, Bernd Heinzelmann www.Zur-Linde-Steinhausen.de Bei der schönsten Dorfkirche der Welt

… E3 Im Zentrum Memmingens befindet sich das Grünes Haus: Zeitloses Ambiente und moderne, leichte Küche mit internationalen, heimischen und vegetarischen Spezialitäten aus frischen Produkten. In der Bar im Keller warten zahlreiche Events mit LiveBands, Deejays und Kleinkunstvorführungen. Auf der Terrasse im Hinterhof können zudem im Sommer die kulinarischen Happen genossen werden.

Di – Sa ab 18 und Fr/Sa 12–14 Uhr … E3 Frisch, gesund, regional und gut. So sind die Produkte die Charly Bittner in seiner Küche verwendet, so sind auch die Gerichte, die er mit seinem Team zaubert. Die Spannweite reicht vom einfachen Tagesgericht bis zum unvergesslichen 5-Gang-Menü. Nach einer Radtour entlang der Illerschleife oder einem Besuch im „Hohen Schloss“ mit seinem sehenswerten Klostergarten ist das Restaurant am malerischen Marktplatz der perfekte Ort zur Einkehr. Di–Sa 17 – 24, So und feiertags 11 – 24 Uhr … C3 Mit dem Schinderhannes erobert die LandZunge Bad Schussenried. Die leckeren und frischen Köstlichkeiten hätten sicher auch dem alten Räuber bestens gemundet. Die Gäste von heute nächtigen aber nicht im Walde, sondern eher im Hotel Amerika direkt gegenüber – denn sie kommen gerne wieder zu einer Hockete. Schließlich bietet auch die Kurstadt im Herzen Oberschwabens Angebote rundum – die Dorfkirche von Steinhausen, den Federsee oder das Bauernhausmuseum Kürnbach. Do – Di 11 – 14 und 17 – 24 Uhr … C2 Steinhausen – weithin bekannt für die „schönste Dorfkirche der Welt“ – bietet auch leiblichen Genuss mit Tradition. Die Linde, schon seit Jahrhunderten Hort nicht nur für Pilger, überzeugt Stammgäste und Reisende mit herzlicher Gastlichkeit, bodenständigen Gerichten, regionalen Köstlichkeiten und heimeligem Ambiente. Moderne Gastzimmer, die Gartenterrasse mit südlichem Flair … hier ist gut Einkehr halten. Genießen mit Gottes Segen … Mi–So 11.30 – 14 und 17.30 –21 Uhr Di ab 17 Uhr


www.landzunge.info

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Ummendorf Gasthof Gaum 88444 Ummendorf-Bahnhof, Bahnhofstr. 7 07351 34010, Harald Martin www.gasthof-gaum.de Familienfreundlich mit guter Küche

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Neu-Ulm Restaurant Schiff 89231 Neu-Ulm, Kasernstr. 2 0731 40342410, Robert Albert www.restaurant-schiff.com Ein toller Vorposten für die LandZunge

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Hittelkofen Landgasthaus Rose 88339 Bad Waldsee, Osterhofer Str. 6 07524 6604, Familie Krattenmacher info@rose-hittelkofen.de www.rose-hittelkofen.de Hausgemachte Köstlichkeiten

… C2 Ein Gasthof für Jung und Alt, für Feinschmecker wie für Vereine. Ausgezeichnet für seine Familienfreundlichkeit und aufgenommen in die Eurotoque, die Europäische Union der Köche, die sich für Qualitätsbewusstsein und gesunde Ernährung engagieren. Das spricht für sich – da kommt jeder auf seinen Geschmack. Im gemütlichen Biergarten, in dem immer wieder beliebte Veranstaltungen stattfinden, lässt sich’s gut verweilen.

Di Ruhetag … E1 Der Süden markiert die Sehnsucht nach dem Genuss – tief im Süden regiert die LandZunge. Wer von Norden kommt und die Donau erreicht, kann jetzt hier gleich ins Schiff steigen – ins Restaurant Schiff, im Sommer auch auf der ansehnlichen Terrasse. So wird Neu-Ulm zu einem echten Vorposten für die LandZunge: Für den wir sogar unsere Karte künftig ein wenig nach Norden rücken müssen, die Donau markiert damit die Grenze – für den Süden und für den Genuss. An Land und im Schiff… 11.30–14.30 und 17.30–22.30 Uhr … C3 Die Rose lebt Familientradition. Und das seit 1833. Familie Krattenmacher setzt alles daran, dass ihre Gäste die Zeit genießen – in der traditionellen Gaststätte oder im lichtdurchfluteten Rosenpavillon. Im Sommer lädt die Terrasse mit Blick ins Grüne ein. Ganz dem Erbe verpflichtet setzt auch die Küche auf Vielfalt, Ehrlichkeit und Geschmack: Gekocht wird regional, am liebsten mit eigenen Produkten wie Damhirsch, Forellen, Rindfleisch und Kartoffeln. Für die Kinder ist viel Platz zum Spielen da. Mo + Fr ab 11 Uhr, Di + Mi ab 17 Uhr, Sa, So + Feiertag ab 10 Uhr

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Ehingen-Berg Landgasthof & Hotel zur Rose 89584 Ehingen, Graf-Konrad-Str. 5 07391 70830, Familie Zimmermann www.rose-berg.de Romantisch schlemmen mit Niveau

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Mattenhaus Hotel-Landgasthof Kreuz 88339 Bad Waldsee, Mattenhaus 07524 9757-0, Horst Schmidt www.hotel-kreuz.de Erste Adresse in Allgäu-Oberschwaben

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Hopfenweiler Gasthaus Versteigerungshalle 88339 Bad Waldsee, Hopfenweiler 12 07524 7926, Familie Spieß www.gasthaus-versteigerungshalle.de Wie das Land und seine Menschen

Entdecken Sie den Genuss: Mit einer Tour zu den Gasthöfen der LandZunge

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Wir haben die Region für Sie angerichtet: Mit über 70 Gasthöfen der Aktion LandZunge. Die allesamt auf das Beste aus der Region setzen. Auf Fleisch von Weiderindern, von Landschweinen und Weidelämmmern. Bier und Most, Wein und Saft – in jedem LandZunge-Gasthof finden Sie für Hunger und Durst die besten Leckerbissen und die idealen Durstlöscher. Die Aktion LandZunge: Eine enorme Vielfalt von Oasen für jeden Geschmack. Im Allgäu, in Oberschwaben und am Bodensee. Mitten im Dorf, an vielen Wegen, auch manch versteckter Fluchtpunkt ist darunter. Mit unserer Karte und den Steckbriefen haben Sie die Qual der Wahl. Die Kenner der Region kennen jeden Ort des guten Geschmacks, für alle anderen noch der geographische Hinweis, wie wir die Perlen aufgereiht haben: Wir starten mit den Empfehlungen am Bodensee, schweifen über das Westallgäu ins Oberallgäu. Ein schüchterner Blick ins Ostallgäu, dann wieder gen Osten: Durch das Unterallgäu hinüber Richtung Biberach, nach Oberschwaben. Richtung Süden gen Ravensburg und über das württembergische Allgäu erneut nach Osten… Mehr unter www.landzunge.info

Bad Waldsee Restaurant Scala 88339 Bad Waldsee, Wurzacher Straße 55 07524 9787773, Conny Frick www.restaurant-scala.de Mit See-Blick nobel speisen und feiern

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… C1 Das von Familie Zimmermann geführte Haus wurde 1870 gegründet. Die Rose ist kinderfreundlich und überzeugt mit regionalen und saisonalen Spezialitäten, darunter Gerichte von Rindern vom Rosenhof. Gewürzt wird mit Kräutern aus Rosenwirts Gärtle. Der Charme des Hotels mit seinen 32 komfortablen Zimmern liegt im stilvollen Ambiente und herzlicher Gastfreundschaft. Dazu: der schöne Blick von Wintergarten, Terrasse und Biergarten auf die Schwäbische Alb und das Donautal. täglich 11 – 14 und 17 – 23 Uhr … C3 Das Kreuz ist so etwas wie das Tor zur Region – auch der Bodensee lässt schon grüßen. Seit dem 15. Jahrhundert werden am „Wege Kreuz“ Gäste bewirtet. Selten aber gelingt die Kombination aus Tradition mit Biergarten und regionaler Küche mit dem Komfort im modernen Hotel. Auf der abwechslungsreichen Speisekarte findet man zwischen Krautkrapfen und Krustenbraten auch feine Gerichte mit Kräutern vom eigenen Bauerngarten …

So – Do 11 – 21.30 Uhr, Fr – Sa 11 – 14 Uhr … C3 Voller Charakter, authentisch und gut: So soll die Küche in der Gaststätte zur Versteigerungshalle sein. Das ist nicht nur der Wunsch der Landwirte, die jeden zweiten Mittwoch im Monat zu Viehauktion und Einkehr nach Hopfenweiler kommen. Es ist auch der Anspruch von Familie Spieß, die ihre Gäste mit frischen regionalen Genüssen und viel Handgemachtem begeistert.

Do – Di 11 – 14 Uhr und Do – So ab 18 Uhr … C3 Die Lage am Stadtsee: Einfach herrlich. Das Ambiente: Nobel und einladend. Ideal für jedes romantische Dinner zu zweit. Für ein festliches Essen mit der Familie. Der perfekte Ort für ein „Sundowner in ChilloutAtmosphäre“, so Gastgeberin Conny Frick. Will sagen: Den Abend genießen, entspannen mit Musik und feinem Essen. Mit Produkten der Region und mit einem Hauch von Orient, denn Conny Frick war fünf Jahre lang Küchenchefin im Sultanat Oman. Das neue Scala: Individuell. Modern. Köstlich. Mi–Mo 9.30–23 Uhr

73


Steckbriefe… Überblick für Genießer 42

Gaisbeuren Hotel Gasthaus Adler 88339 Bad Waldsee, Bundesstr. 15 07524 998-0, Familie Bösch www.hotel-gasthaus-adler.de Wo jeder Halt machen muss

43

Vorsee Vorseer Stallbesen 88284 Wolpertswende, Vorsee 07502 9124430, Stefan Fürst www.vorseer-stallbesen.de Die Oase am Vorsee

46

Höchsten Berggasthof Höchsten 88636 Illmensee-Höchsten, Höchsten 1 07555 92100, Hans-Peter Kleemann www.hoechsten.de Genießen auf dem Dach der Region

97

Baienfurt Speisemeisterei im Hoftheater 88255 Baienfurt, Hof 2 0751 56150632, Robin Kaiser www.hoftheater.org Hier leben Ihre Sinne auf

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… C3 Vielleicht der schönste Halt zwischen Ulm und Bodensee: Der Adler in Gaisbeuren. Direkt an der B30 lockt der attraktive, uralte Gasthof – unverkennbar ehemalige Poststation. Die einstige Brauerei ist heute ein modernes Tagungshotel, die Gaststube aber wahrt den alten Charme der typischen Dorfwirtschaft. Einheimische wie Fremde lieben die feine Küche mit vielen regionalen Produkten. Und nicht nur die Radfahrer schätzen den wunderbaren Biergarten im grünen Innenhof zwischen Hotel, Gasthaus und Kirche. Fr – Mi 8 – 23 Uhr … B3 Zuerst ein Geheimtipp, inzwischen ein sicherer Tipp: Der Stallbesen in Vorsee. Ein Paradies mit Bratkartoffeln. Immer noch geprägt von der bäuerlichen Tradition, mit vielen eigenen Produkten in der ländlichen Küche, mit großen Portionen zu günstigen Preisen – und zumeist rammelvoll. Kartoffeln, Kunst und Küche: Gerne treffen sich hier auch die Musiker und Kabarettisten oder die Poeten vom Lande, die mit dem Sepp, dem dichtenden Wirt wetteifern. Mi – Sa ab 17 Uhr, So ab 15 Uhr, Veranstaltungen/Betriebsferien im Internet … B4 Wer den Blick vom Höchsten nicht kennt, hat Oberschwaben noch nicht erlebt. Denn schon die Anfahrt über die Dörfer ist ein Erlebnis – vor allem mit dem Rad. Und dann weitet sich der Blick bis zum Bodensee – und lockt der Berggasthof mit Hotel und Biergarten. Und mit schwäbischer Hausmannskost oder Leckerbissen für Feinschmecker. Qualität ist oberstes Prinzip und die meisten Produkte sind regional: die Forellen aus dem Deggenhauser Tal, das Rindfleisch aus dem eigenen Naturland-Hof – selbst geschlachtet. täglich 7 –24 Uhr … C4 Im Hoftheater Baienfurt lebt Kleinkunst in ihrer ganzen Vielfalt: Da wird entwickelt, gekocht, gemischt und präsentiert. Auf der Bühne genau wie in der Speisemeisterei, wo Küchenchef Robin Kaiser und seine Mannschaft alles dafür tun, dass Kochen zur Kunst wird. Frische Produkte, regionale Zutaten und Delikatessen, dazu pfiffige Ideen und Erfahrung auf vielen großen Bühnen; da wundert es nicht, dass die Gäste zum „Da capo!“ gern wiederkommen.

Mi –So ab 17 Uhr

2015/16

52

Aulendorf Gastwirtschaft zum Rad 88326 Aulendorf, Radgasse 1 07525 9221-0, Fam. Spähn www.ritterkeller.de Wo die Gäste ihre Sorgen vergessen

45

Limpach Naturhotel Mohren 88693 Deggenhausertal, Kirchgasse 1 07555 9300, Fam. Waizenegger www.naturhotel-mohren.de Auf dem Berg schmeckt alles besser

85

Baienfurt Gasthof Pension Lindenhof 88255 Baienfurt-Niederbiegen, Am Bahnhof 4 0751 561620, Roland Maier www.gasthaus-lindenhof.com Mittendrin und doch für sich

54

Weingarten AKZENT Hotel Altdorfer Hof 88250 Weingarten, Burachstr. 12 0751 50090, Fam. Unglert www.altdorfer-hof.de Bewacht von der Basilika

… C3 Das Rad hat eine lange Geschichte, seit 80 Jahren ist es im Besitz der Familie Spähn, mit Oliver Spähn aber hat es zum Höhenflug angehoben. Ob Hotel mit seinen originellen Zimmern oder der Ritterkeller mit Spektakel, im Rad wird viel geboten. Und im Gasthof selbst eine streng regionale Küche, mal gesund und leicht, mal schwäbisch-deftig. Vor oder nach dem Essen lohnt sich ein Besuch im renovierten Schloss von Aulendorf – direkt nebenan.

täglich 10 – 24 Uhr … B4 Limpach: Ein idyllischer Flecken über dem Deggenhauser Tal, der Bodensee in Sicht. Eine Idylle in Bio: Der Gutshof und das Landhotel. Allein Produkte aus der Region dürfen in die Küche mit ihrem sehr guten Ruf. Im Mohren ist auch für Tagesgäste „Pause vom Alltag“ angesagt – mit Sauna, Massage und Bio-Menü. Die Hotelgäste genießen die einzigartige Entspannungwelt aus Holz, Glas und Stein mit Kaminecke, Ruheräumen, Tee-Bar, Tauchbecken und vielem mehr. Mi – So und feiertags 11.30 –21.30 Uhr … C4 Nur wenige Minuten von Weingarten oder Ravensburg und wir finden den Lindenhof mit einem der schönsten Kastaniengärten der Region – direkt am Radweg durch das Schussental. Spargel und Erdbeeren, Kartoffeln und Obst samt Edelbränden gedeihen direkt vor der Haustüre. Die Küche ist leicht und frisch, „schwäbisch und mediterran“, Kuchen und sogar Pralinen werden selbst gemacht, der Wirt spielt dazu auf dem Akkordeon. Di–So 11–14, 17–24, Sa 17–22, So 11.30–22 Uhr … C4 Das Ambiente ist stilvoll, das Hotel komfortabel, die Küche weithin bekannt: der Altdorfer Hof in Weingarten. Familiär seit fast 40 Jahren. Im Herzen Oberschwabens führen kurze Wege nach Ravensburg, zum Bodensee, zum Altdorfer Wald – Kultur und Natur rundum. Der kulinarische Genuss reicht vom Candle-light-Dinner bis zu Festlichkeiten mit 100 Personen. Die Küche ist kreativ und international, regionale Produkte aus der heimischen Küche stehen aber stets im Blickpunkt. Di – Sa 11.30 – 14 und 18 – 22.30 Uhr So 11.30 – 14 Uhr, Mo 18–22 Uhr


www.landzunge.info

105

Ravensburg Hotel Restaurant Bärengarten 88213 Ravensburg, Schützenstraße 21 0751 189707-20, Carmen Bachhofer www.baerengarten.de Wo die Ravensburger Seele lebt

94

Fischbach Hotel-Restaurant Maier 88048 Friedrichshafen, Poststraße 1–3 07541 4040, Hendrik Fennel www.hotel-maier.de Kulinarische Reise um den Bodensee

69

Kressbronn Teddybärenhotel im Bärenrestaurant Peterhof 88079 Kressbronn, Nonnenbacher Weg 33 07543 96270, Fam. Marschall www.teddybaerenhotel.de Bärig anders

86

Nonnenhorn Zum Winzer 88149 Nonnenhorn 08382 887570, Erika Hornstein www.peter-hornstein.de Wo der Wein den Geschmack prägt

… C3 Der Bärengarten ist so etwas wie der heilige Gral von Ravensburg. Jedenfalls im Rutenfest, wenn sich hier die Eingeborenen zu ihren Ritualen versammeln, essen und trinken. Jetzt aber schlägt der Bärengarten ein neues Kapitel auf: Die ehrgeizige Küche ist regional orientiert, die Ravensburger sollen das ganze Jahr gelockt werden, das originelle Ambiente die Bühne für viele Events bieten – bis hin zum Public Viewing beim Fußball. Kurz: Entstanden ist ein urbanes Restaurant mit Bistro-Atmosphäre im besten LandZunge-Stil… Di-Sa ab 11.30 Uhr … B5 Da lohnt sich der Stopp: Im Restaurant direkt an der B31 lädt die Speisekarte zu einer Reise rund um den Bodensee, mit Spezialitäten auch aus Vorarlberg, Appenzell oder dem Thurgau. Hubert Maier setzt klar auf die Region, er hat die Karte vorbildlich reduziert und kocht dafür alles frisch – auch die Hefekroketten nach Rezept von Großmutter Frieda! Da glückt der Spagat: Von hausgemachten Maultaschen bis zur Schaumsuppe von Bodensee-Flusskrebsen.

Sa–Do 12–14.30, 18–22; Fr 18–22 Uhr … B5 Inmitten des Bodenseeortes Kressbronn liegt das originelle und „bärsondere“ Teddybärenhotel mit seinem Restaurant Peterhof. Die Liebe zur Natur, zum See und zum Genuss von Familie Marschall spiegelt sich in jedem Winkel des Hauses wider, so dass die Gäste sich überall bärig wohl fühlen. Und weil Liebe auch durch den Magen geht, setzt die Küche auf regionale Bio-Produkte: ehrlich und transparent erzeugt, bärenstark im Geschmack.

Mi – Mo 11.30 –14 und 17.30 – 22 Uhr … B5 Die LandZunge hat den bayerischen See erreicht und den Wein entdeckt. Direkt beim Winzer können wir die besten Seeweine verkosten – begleitet von guten Schmankerln wie Flammkuchen, Käseplatte oder feines Rauchfleisch. Im einmaligen Ambiente des originären Torkels scheint die Zeit stehen geblieben, entdecken wir gleich neben dem See eine andere Welt. Und zum Dessert gibt es nur eine Wahl: Die Rieslaner Auslese, preisgekrönt, einfach edel… April–Juni: Fr–So und feiertags ab 15 Uhr, täglich ab 15 Uhr geöffnet vom 30.3.– 7.4., 17.5.–2.6., 28.6.–27.10.

50

Bavendorf Landgasthof Kreuz 88213 Ravensburg-Bavendorf, Markdorfer Str. 4 0751 91264 Claudia Stehle Auf den Spuren der Humpis

103

Friedrichshafen s’Wirtshaus am See 88045 Friedrichshafen, Seestraße 18 07541 3885989, Reinhard Klumpp www.swirtshaus.de See-Blick und schwäbische Küche

51

Gattnau Gasthaus-Pension zum Forst 88079 Kressbronn-Gattnau, Wiesenweg 6 07543 96150, Fam. Osswald www.gasthaus-forst.de Am Bodensee schmeckt es köstlich

104

Wasserburg Hotel Restaurant Seekrone 88142 Wasserburg, Halbinselstr. 75 08382 2792000, Susann Bittl www.seekrone.de Und der See liegt Dir zu Füßen

2015/16

… B4 Einst gehörte diese „Taverne“ den Herren von Humpis und später dem mächtigen Spital in Ravensburg. 100 der fast 600 Jahre, die das Haus auf dem Buckel hat, wird es von der Familie Stehle geführt. Derzeit ist die vierte Generation am Ruder. Bauerntheater, Fasnachtsbälle, Konzerte vom Musikverein – das Kreuz ist Treffpunkt für alle Vereine des Dorfes, bietet aber auchRaum für Tagungen und Besprechungen. Geschätzt werden die schwäbische Küche und vor allem die Hähnchen. Di – Fr 10 – 24, Sa ab 17, So ab 10 Uhr … B5 Die Uferpromenade zu Friedrichshafen lockt die Menschen in hellen Scharen an und so ist auch das gastronomische Angebot beachtlich. Der klare Favorit ist aber „s’Wirtshaus am See“, ein Mustergasthof für das Konzept LandZunge: Das Fleisch natürlich aus der Region, die Spätzle und Pasta werden hier selbst gemacht, der sensationell gute Kuchen kommt aus der nahen Bäckerei, kurz: das Wirtshaus mit der Terrasse direkt am See ist eine Oase und ein kulinarisches Erlebnis täglich 9–23 Uhr … B5 Das familiär geführte Gasthaus (seit 1910) liegt in ruhiger Ortsrandlage im Obstgarten von Kressbronn. Genießen Sie auf der idyllischen Sonnenterrasse mit herrlicher Bodensee- und Bergsicht hausgemachte Spezialitäten, saisonale Gerichte und wechselnde Menüs mit frischen Produkten und Erzeugnissen aus eigenem Obstbaubetrieb, Bauerngarten und Brennerei. Di–Sa ab 16.30 Uhr, So+feiertags 10–14 und ab 16 Uhr

… B5 Sie wollen den Bodensee schmecken, sehen und erleben? Dann sind Sie in der Seekrone genau richtig: Der Blick von der Terrasse auf den Bodensee und die Berge entspannt und inspiriert – auch die ehrgeizige Küche des Hauses: Ob Fisch oder Wein, stets ist der See im Blickpunkt, hat der regionale Einkauf Priorität. Nomen est omen: Die Seekrone krönt jeden Abstecher oder Urlaub am See, hier schmeckt der Süden besonders gut… täglich 11–23 Uhr Öffnungszeiten Winter beachten!

75


Steckbriefe… Überblick für Genießer 78

Hiltensweiler Weinstadl Rimmele 88239 Wangen, Hiltensweiler 25 07528 97030, Familie Rimmele www.weinstadl-rimmele.de Viel Platz auch für große Feste

59

G

Hauerz Gasthof – Metzgerei Adler 88410 Bad Wurzach-Hauerz, Mühlhaldeweg 3 07568 267, Familie Willburger www.beste-wirtschaft.de Schmausen & Schlafen auf gut Schwäbisch

… C5 Weithin sichtbar thront der Weinstadl über dem Argental zwischen Wangen und Neuravensburg oben am Berg. Ob im Weinstadl, dem ehemaligen Kuhstall, dem Städele oder dem neuen Wintergarten, jeder Gast findet sein Plätzle. Der Biergarten ist wohl einer der schönsten Flecken im weiten Umkreis. Kuhglocken läuten Wohlfühlstimmung ein. Die Küche ist traditionell aber auch experimentell. Der Weinkeller ist eine Fundgrube für Kenner.

Mo – Sa ab 17, So ab 10 Uhr … D3 „Hier läuft’s noch nicht vom Fließband, hier schafft man noch mit Herz und Hand. Wie es seit langer Zeit in Brauch, zum Wohl des Kunden und des Meisters auch“. So steht’s in der Speisekarte – das schmeckt man, schließlich stammt alles aus der eigenen Metzgerei. Und danach einen Verdauungsspaziergang durch die Hauerzer Bachtäler. Der schönste Platz im Sommer: die romantische Freiterrasse auf dem früheren Schankplatz. Großer Festsaal.

Do – Di 8 – 22 Uhr

58

Dietmanns Gasthaus zum Adler 88410 Bad Wurzach, Ochsenhauser Str. 44 07564 91232, Iris und Dieter Hierlemann www.adler-dietmanns.de Kabarett und Kulinarik

72

Gospoldshofen Käserei Vogler/Sennerstüble 88410 Bad Wurzach, Simon-Göser-Str. 11 07564 3583, Jörg Vogler www.kaeserei-vogler.de Ein Schlaraffenland für Käse-Freunde

… D3 Eine Kombination, die auf der Zunge zergeht: Kabarett und Küche. Dieter Hierlemanns messerscharfer Sinn für das, was Gaumen, Herz und Hirn erfreut, hat aus dem Adler in Dietmanns etwas ganz Besonderes gemacht. Ausgesucht ist sein Kabarettprogramm, genauso die Speisekarte. Der Selfmademann serviert in der gemütlichen Gaststube Leckerbissen von bürgerlichrustikal bis vegetarisch-exotisch. Noch besser schmeckt’s nach einem ausgedehnten Spaziergang durch das Wurzacher Ried. Do – Mo 11.30 – 24 , So, feiertags und zur Biergartenzeit 11.30 – 24 Uhr … D3 Ein Geheimtipp im schönsten Allgäuer Hinterland bei Bad Wurzach: Sennerei und Wirtschaft und Käse-Museum zugleich! Der perfekte Ausflug: Erst ein Spaziergang von Hof zu Hof, dann Käsemeister Jörg über die Schulter schauen, seine alten Schätze bewundern, das Beste aus der Region einkaufen und dann zur Krönung im Sennerstüble schmausen. Von Apirl bis Oktober jeden Donnerstag, 14.30 Uhr, kostenloses „Schaukäsen“. Mo/Di 9 – 12 und 15 – 19, Mi 9 – 12, Do – So 9 – 19, Fr bis 23 Uhr

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55

Vogt Gasthof zum Paradies 88267 Vogt, Ravensburger Str. 8 07529 7708, Familie Baur www.gasthof-paradies.de Ein Gasthof der viele verzaubert

95

Kißlegg Brauereigasthof Schlosskeller 88353 Kißlegg, Fürst-Maximilian-Str. 3 07563 91090, P. Eisenhöfer und G. Bröhm www.kisslegger-kellerbraeu.de Der neue Treff in Kißlegg

73

Friesenhofen-Bottentann Heu-Gabel 88299 Leutkirch, Bottentann 1 07567 1824127, Familie Milz-Detzel www.heu-gabel.de Ein idealer Halt an der Landstraße

63

Urlau Historischer Dorfgasthof Hirsch 88299 Leutkirch, Unterer Dorfweg 4 07567 182330, Tobias Schwägele www.dorfgasthof-hirsch.de Hier erlebt der Gast Geschichte

… C4 Jede Jahreszeit eine neue Welt – fröhlich & phantasievoll! Im „Paradies“ zu Vogt: Genießen und feiern Sie mit 2 – 300 Personen mit Firmen, Familien und Reisegruppen in schönster Landschaft: Südterrasse mit mediterranem Flair, regionale Küche für Genießer, verzauberte Gaststuben und der beliebte Paradies-Saal. Wohnen Sie in Hochzeitssuite und Familienzimmer, ein Herz für Kinder. Spielwiese und Kegelbahnen, Barockstraße,Tanz, Silvester mit Livemusik, 10 Min. zur A96. Di – So 7 – 24 Uhr … D3 Der Schlosskeller: Mitten im kleinen Städtchen Kisslegg eine fest Größe. Für die Einheimischen, die Vereine und viele Gäste. Die Küche von Patrick Eisenhöfer gibt sich betont bodenständig. Frisch auf den Tisch, lautet das Motto, die Produkte meist aus der Nähe. 2014 renoviert und ausgebaut, hat sich der Schlosskeller neu aufgestellt. Mit Partystadel, Sudhaus, Kegelbahn und Biergarten. Mit Räumen für Urlaub, Tagungen und mehr… Mi – Sa ab 16 Uhr, So ab 10 Uhr … D4 „Was guats zum Essa“ gibt es immer in der Heu-Gabel bei Friesenhofen. Wie es sich gehört auf einem Allgäuer Bauernhof samt Wirtschaft – direkt an der Landstraße zwischen Leutkirch und Isny. Was auf den Tisch kommt, kommt aus nächster Nähe oder wird selbst gemacht. Bis zum Braten von den eigenen Rindern. Ob gemütlich drinnen oder draußen im großen Biergarten mit Bergsicht – die Heu-Gabel ist jeden Stopp wert. Ideal für Familien und Gruppen, Firmen oder Vereine. aktuelle Öffnungszeiten im Internet … D4 Ein Dorfgasthof aus dem Bilderbuch. Mitten im Dorf neben der Kirche. Sorgsam renoviert, nach langem Dornröschenschlaf. Die historische Schankstube von 1906 und der Tante Emma-Laden von 1920 entführen die Gäste in eine entschwundene WirtshausKultur. So hat der Hirsch im Wettbewerb „Vorbildlicher Dorfgasthof“ gewonnen. Der Feststadl ist ideal für jede Hochzeit, in schmucken Zimmern lässt es sich angenehm übernachten.

Do/Fr 17–24, Sa/So 11–24 Uhr

56

Wolfegg Gasthof zur Post 88364 Wolfegg, Rötenbacher Str. 5 07527 96140, Familie Dorn www.hotel-post-wolfegg.de Im Herzen von Natur und Kultur

102

Kisslegg-Dürren Farny-Hotel Hofgut Dürren 88353 Kisslegg, Dürren 1 07522 972880, Andrea Hohenester www.farny-hotel.com Eine Oase gleich neben der Autobahn

61

Leutkirch Brauereigasthof Mohren 88299 Leutkirch, Wangener Str. 1 07561 98570, Familie Pferdt www.brauereigasthofmohren.de LandZüngle frisch von der Quelle

75

Urlau Rössle Haselburg 88299 Leutkirch, Haselburg 1 07561 9834501, Familie Pferdt www.roessle-haselburg.de Ein altes Gasthaus in neuem Gewand

2015/16

… C4 Heimelig und bodenständig – mit moderner Offenheit: Der Gasthof zur Post ist der Treffpunkt schlechthin. Wo früher die Pferde gewechselt wurden, kreuzen sich heute die Wege der Radler, Autowanderer und des internationalen Konzertpublikums. Aus der Frische der Region, mit Spezialitäten aus Wasser und Wald, zaubert der Chef Schwäbisches und Kreatives – wahrlich ein Genuss für Gaumen und Seele! Entspannung bieten auch der parkähnliche Garten und der Biergarten mit großen Kastanien. täglich 7 – 24 Uhr … D3 Was für eine Wiedergeburt: Das Hofgut Dürren mit der historischen Wirtschaft der Brauerei Farny präsentiert sich nach langem Dornröschenschlaf sorgsam renoviert, mit einer regionalen Küche vom Feinsten, dem großen Biergarten und dem neuen modernen Hotel, standesgemäß in Allgäuer Schindeln gekleidet. Direkt an der A96 und direkt neben der Argen ist eine Oase entstanden, die wie ein Magnet Einheimische und Gäste anzieht! Eine Oase und eine Bühne der Aktion LandZunge: Natur und Kultur, Komfort und Genuss vereinen sich hier. täglich 9 – 23 Uhr … D4 Rund 400 Jahre hat der Mohren auf dem Buckel und doch scheint er rundum taufrisch. Direkt an der Eschach ziert er das verzauberte Ensemble der Brauerei Härle. Wer den Mohren besucht, kann das LandZüngle praktisch aus der Quelle genießen. Noch mehr Genuss kommt aus der gerühmten Küche von Manfred Pferdt, der ganz auf die Region und auch mal auf Bio setzt. Modernen Komfort bieten auch die Zimmer im historischen Gemäuer, samt Frühstücksbuffet vom Feinsten … Mo, Mi–Fr 10 – 14 und ab 17.30 Uhr Sa/So 10–14, ab 18 Uhr … D4 Mit dem Rössle der Familie Pferdt hat die LandZunge ihren ersten Mustergasthof gewonnen. Ideal gelegen, zwischen Leutkirch und Isny, hat der Neubau den alten Charme der ehemaligen Bauernwirtschaft bewahrt. Alle fünf Partnerbrauereien der LandZunge sind im Rössle vertreten. Nahezu alles, was auf den Tisch kommt, stammt streng aus der Region. Ganz praktisch daher: der Hofladen mit regionalen Produkten.

Mi – Fr 11–14 und ab 17 Uhr, Sa/So ab 11 Uhr

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Ihr Metzger des Vertrauens… Hauptgeschäft:

Lindenberg Hauptstraße 25a Tel.: 08381/6084 Kontrollierter EU-Betrieb DE – BY-70026

Filiale:

Isny Entenmoos 3 Tel.: 07562/912900

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Oberstaufen Lindauer Straße 6 Tel.: 08386/962543

Metzgerei Giray von höchster Stelle ausgezeichnet! Wo bekommen Sie mehrfach ausgezeichnete Fleisch- und Wurstspezialitäten in der Region? In Lindenberg, Isny und Oberstaufen beispielsweise. Dort gibt es überall eine Filiale der Metzgerei Giray. Die Metzgerei wurde aktuell mit dem Bundesehrenpreis in Gold ausgezeichnet, welcher durch Staatssekretär Dr. Gerd Müller in Berlin überreicht wurde. Diese Auszeichnung ist quasi gleich zu setzen, der Vergleich sei erlaubt, mit dem Champions-LeagueSieg der Metzger. Getreu dem Motto: Gut ist uns nicht Gut genug… www.metzgerei-giray.de


VitalZunge: Große Küchen setzen auf die Region Das Beste aus der Region in die besten

lichen für den Geldbeutel – nehmt Euch

auch ein ehrgeiziger Koch sich nur bil-

Küchen: So lautet das einfache Konzept

ein Beispiel an den Pionieren der Vital-

lige Waren leisten. Höchste Zeit daher,

der LandZunge. Und dies gilt nicht min-

Zunge!

dass das gute Essen in der Region als

der für unsere „große Schwester“, für

Ob Kantinen, Kliniken, Kurorte – das

Politikum ersten Ranges begriffen wird.

das Projekt VitalZunge. Sieben Groß-

Projekt VitalZunge ist breit aufgestellt.

Höchste Zeit, dass die Entscheidungs-

küchen der Region, sieben eigenstän-

Vom Feriendorf Eglofs über das Senio-

träger mehr in ihre Küchen investieren.

dige, selbstbewusste und höchst unter-

renzentrum

zum

Zum Wohle der Region und ihrer Gäste.

schiedliche Kandidaten haben sich

Menü-Service Allgäu (msa) in Sontho-

Denn auch und gerade eine Kranken-

inzwischen unter dem Siegel Vital-

fen reicht die Palette. Das Ziel der Vital-

haus-Küche kann und soll mit dem

Zunge vereint. Sie demonstrieren, dass

Zunge ist klar: Die Großküchen verlan-

guten Essen punkten!

trotz enger Etats ein Bekenntnis zur Re-

gen nach Qualitätsprodukten in großer

gion in und mit der Küche möglich ist.

Menge. Wenn sie dabei in der Region

Denn eines ist klar: Wenn noch mehr

zugreifen, dann bedeutet dies deutlich

Großküchen zu uns stoßen, wenn sie

mehr Nachfrage. Unser Traum ist

sich verpflichten, möglichst viele regio-

daher: 20 Großküchen in Allgäu-Ober-

nale Produkte einzusetzen, dann wäre

schwaben unter dem Siegel VitalZunge

dies ein enormer Schub für die Liefe-

vereinen!

ranten, für die bäuerlichen Erzeuger.

Warum ist der Weg dorthin so müh-

Vor allem beim Thema Rindfleisch,

sam? Allzu oft regiert in den Groß-

denn mit den Weiderindern pflegen die

küchen alleine das Diktat des Etats!

Landwirte unsere Landschaft. Also: Ihr

Wenn der Tagessatz für ein gutes Essen

Köche und vor allem Ihr Verantwort-

aber allzu knapp ausfällt, dann kann

Oberstaufen

bis

msa Sonthofen Versorgt die Kliniken im Oberallgäu

BBW Ravensburg Ein starker Partner für Schulen und Kitas

Seniorenzentrum Oberstaufen Höchster Genuss auf die alten Tage

Familienferiendorf Eglofs Futtern wie bei Muttern…

Ess-Bar Friedrichshafen Frisch und schmackhaft in der ZeppelinKantine

Klinik Tettnang Ein gutes Essen macht schneller gesund

Schmieger Metzgerei und kleine Großküche in einem

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Auf dem Dürren: Eine Brauerei-Wirtschaft wird neu geboren

Hofgut – Hotel – Historischer Ort Was für ein Ensemble! Was für eine Geschichte! Was für ein magischer Ort! Wer hier „auf dem Dürren“ ankommt, sieht sich fast schon in eine andere Welt entrückt. Eine Idylle direkt an der Autobahn. Eine Oase an der Argen. Ein Treffpunkt für Einheimische und Fremde. Ein Ort der Bier-Kultur und des guten Geschmacks. Wo Kunst und Genuss aufs Feinste harmonieren. Zu viel der Schlagworte, zu viele Vorschusslorbeeren? Eher noch zu wenig. Das Hofgut Dürren: Viele Jahre lang im Dornröschenschlaf, jetzt aber erlebt der Stammsitz der Brauerei Farny eine wundersame Neugeburt. Von Rudi Holzberger mit Fotos von Christoph Morlok Dürren: Ein magischer Mittelpunkt des

Was andere längst entsorgt hätten,

Allgäus. In wenigen Worten lässt sich

rückt ein Leist in den Mittelpunkt, di-

der Charme dieses einmaligen Ortes

rekt vor die Türe zur alten Brauereiwirt-

mit seiner faszinierenden Geschichte,

schaft. Und schmunzelt schon wieder,

der einmaligen Lage, der Nähe zur

als er mir die Stangen neben dem Ein-

Natur gar nicht beschreiben. Da kann

gang zeigt, „da können die Leute wie in

nur ein Mensch helfen, der den Ort

den alten Zeiten ihre Pferde anbinden“.

kennt wie kaum ein anderer: So habe

Gut, die Leute von heute kommen eher

ich mich mit Dr. Jörg Leist draußen vor

mit anderen Pferdestärken auf den

der Türe verabredet, zwischen Argen

Dürren, zum Teil von weit her, wie die

und Autobahn, gleich neben der alten

Autonummern

Parkplatz

Vermutlich ist der kuriose Einfall dem

Brauerei. Und dann erlebe ich einen Er-

schnell verraten. Und dies zwei Wochen

ersten Wirt auf dem Dürren geschuldet:

zähler von höchsten Gnaden, denn

vor der offiziellen Eröffnung, jetzt

Konrad Kugel, der hier noch vor der

Leist weiß hier buchstäblich zu jedem

schon drücken sich Seminargäste die

Familie Farny den Wirt gab. Wo heute

Stein eine Geschichte…

Klinke in die Hand. Und sie achten

die Autobahn die Ländereien des einst

Jeder Stein: „Den haben wir im alten

nicht auf die zwei Uhren auf der alten

so großen Hofguts im Argental zer-

Schutt gefunden“, schmunzelt Jörg

Hausfront der Brauereiwirtschaft, die

schneidet, führte seit uralten Zeiten

Leist. „Auf ihm stand ein Nepomuk, der

neben der Zeit in Dürren auch die in

eine belebte Straße von Mailand

die alte Argen-Brücke bewacht hat“.

New York anzeigt…

auf

dem

Wo Nostalgie auf Genuss trifft: Im neuen Farny-Hotel am alten Hofgut Dürren begegnen sich Geschichte und Moderne in einer selten glücklichen Symbiose: Darauf stoßen an: Klaus Baldauf und Reinhard Klumpp (Mitte) von der Culina GbR als Betreiberin, Architekt Philipp Grath, Farny-Geschäftsführer Elmar Bentele und Spiritus Rector Jörg Leist. Natürlich mit Farny-Bier…

80

2015/16


über Wangen. 1860 etwa wurden täglich

weiten Kirchweg nach Waltershofen auf

seinen 33 Jahren als Oberbürgermeister

mehr als 200 Zugtiere hier gezählt –

sich nehmen, sondern lieber ins nähere

im nahen Wangen hat er dies in vielen

Pferde, Ochsen und Esel. Und so wurde

Ratzenried.“ Und er wollte wohl auch,

Kämpfen für die berühmte Altstadt –

der Dürren zur beliebten Raststation

dass die Leute vom Dorf einen schnel-

wieder ein Ausflugsziel für Besucher –

mit einer Tränke für die Tiere und bald

len Weg zu seiner Wirtschaft fanden…

bewiesen.

auch für die Menschen…

Jedenfalls haben die Besucher von Wirt-

Und so ist die Neugeburt des Hofguts

Es sind nur wenige Meter bis zur Argen,

schaft und Hotel hier ein Naturerlebnis

vor allem ihm zu verdanken. Denn es

die ja nicht zufällig zu Deutschlands

im FFH-Gebiet, das schöner kaum sein

war anfangs keine leichte Geburt, so

„Fluss des Jahres“ gekürt worden ist

könnte und keinen ins Schwitzen

nahe am FFH-Gebiet, das von vielen

und sich hier als ursprünglicher voral-

bringt. Einen Jörg Leist schon gar nicht,

Freunden der Argen gut bewacht wird.

piner Wildfluss gebärden darf. Nur we-

denn der ist seinen 80 Jahren zum Trotz

In einem langwierigen Kampf wurden

nige Meter sind es bis zum Ufer, ein

auch körperlich noch gut in Form. Vor

alle Hürden beseitigt, am Ende geriet

Steg führt hinüber in ein echtes All-

allem aber ist der Vorsitzende der

die Verzögerung sogar zum Vorteil:

gäuer Tobel – die Autobahn ist längst

„Oskar- und Elisabeth-Farny-Stiftung“

Denn anfangs sollte nur die historische

vergessen. „Auch den Steg hat Kugel an-

geistig ungemein rege, er ist ein alter

Brauereiwirtschaft des Hofguts vor dem

gelegt“, weiß Leist, er wollte nicht den

Kämpfer für den Denkmalschutz, in

Verfall gerettet und endlich wieder


Der Charme des alten Hofguts blieb sorgsam bewahrt: Im Original wie die alte Vögtle-Stube, oder sorgsam renoviert, mit vielen Details liebevoll ausgestattet oder sicher vor jedem Sturm im „Schwedenkeller“. In der Küche wird die Allgäuer Tradition liebevoll erneuert…

belebt werden. Dann aber entstand die Idee für ein erst recht kleines Hotel, das in den vielen Diskussionen der Aktivisten aus Brauerei und Stiftungsbeirat immer größer wurde, mit diversen Dächern in Gedanken gedeckt wurde, ehe es seine heutige Gestalt erhielt – als Querriegel, sorgsam in Allgäuer Schindeln gekleidet – und auch noch ausbaufähig… Ein Glücksfall auch: Jörg Leist, der alte Kämpe, erhielt mit dem jungen Architekten

Philipp

Grath

ein

starkes

Pendant, der offenbar nicht minder sensibel war für eine solche Herausforderung. Und so tritt der Besucher durch die neue Hoteltüre ins Foyer oder durch die alte Türe der Wirtschaft, hier wie dort steht er staunend vor dieser einzigartigen Atmosphäre, in der jedes Detail stimmt, in dem sich Jörg Leist noch Gedanken macht, wo das alte Sofa an der Wand stehen muss, welche historischen Details den alten Geist einfangen und welch moderne Gemälde an den Wänden die Allgäuer Natur ins Haus holen. Da immerhin hatte es der alte Herr leicht, denn Künstler Andreas Scholz ist mit seiner Tochter liiert und wohnt gleich nebenan, im alten Herrenhaus von Oskar Farny… Stichwort Oskar Farny (1891–1983): Eine Legende, ein Pionier des modernen Allgäus, Politiker, Minister, Jäger, Freund von Adenauer, Theodor Heuss oder Carlo Schmid. Ein Mann von hohem Format, auch in politisch unsicheren Zeiten. Er führte die Brauerei zur Blüte, vor allem mit der Erfindung des Kristall-Weizen, heute noch ein Kult-Bier in der Region, auch wenn es sich nicht lange als „Champagner-Weizen“ titulieren durfte. Kenner der Region erinnern sich aber ebenso an die „Vereinigten Käsereien Dürren“, die Bauern und

82

2015/16


Dorfkäsereien vereinte, eine moderne

Genug der Geschichte, ein Wort zum

Und schon mein erster Versuch hat

Milchwirtschaft zur Blüte brachte, sich

Genuss: Mit der Culina GbR des rühri-

rundum überzeugt: Die Kässpatzen

später in die Allgäuland-Käsereien ver-

gen Juristen und Gastronomen Dr. Rein-

etwa schmecken auch nach Käse, denn

wandelte, die noch nicht lange an den

hard Klumpp haben Brauerei und Stif-

wie es sich gehört, wird hier auch nicht

dänischen Konzern Arla verkauft wur-

tung wohl noch eine glückliche Hand

mit Limburger gegeizt – schade nur,

den – so wandeln sich die Zeiten, Oskar

bewiesen. Mit Andrea Hohenester ist

dass der Emmentaler nicht mehr vor

Farny hätte dieser Wandel sicher nicht

eine erfahrene Hotel-Managerin im

Ort produziert wird. Dafür gibt es Honig

geschmeckt…

Team, die lange Jahre im legendären

vom Dürren, den die Bienen eines leib-

Umso schöner, dass im Hofgut überall

Hotel Bad Schachen gearbeitet hat –

haftigen Mönchs liefern – auch für den

der Geschichte dieses einmaligen Ortes

wer mit Nobelpreisträgern klar gekom-

spirituellen Charme ist so bereits ge-

gehuldigt wird, die alten Gebäude samt

men ist, sollte auch auf dem neuen

sorgt…

Kapelle rundum wieder instand gesetzt

Dürren kein Problem haben. Für die

Kurz: Der Dürren ist jede Reise, jeden

werden, so ist das Hofgut bereits Natur-

Küche hat Klumpp auch zwei Künstler

Ausflug, jeden Genießer-Abend wert –

idyll und belebte Geschichte in einem,

ihres Fachs engagiert: Robert Heinzel-

auf der Karte wird übrigens auch der

vielleicht wird ja noch ein lebendiges

mann und Dominic Legeay. Beides Hau-

seltsame Name erklärt. Dürr bleibt hier

Museum daraus. Ein Tempel der Kunst

ben-Köche, die hier nicht gleich nach

keiner: Mit feinem Essen und einer Bier-

ist im Farny-Haus jetzt schon zu be-

den Sternen greifen, sondern im Geist

Probe quer durch die reiche Palette der

wundern, samt dem uralten Fiat 1200

der LandZunge eine regionale Küche

Brauerei Farny. Der Weizenbier-Spezia-

von Tochter Irina vor der Türe…

mit Anspruch auftischen wollen.

list hat ja längst auch ein hervorragendes Export im Angebot: Mit Namen Hofguts-Bier. Was manchen Bierfreund gewundert hat, wird jetzt aufs Beste eingelöst. Das Hofgut, das Bier, die alte Wirtschaft und das neue Hotel – was für ein Ensemble! Zuletzt noch ein Rat für alle Fälle: Sollten womöglich die Schweden hier noch einmal brandschatzen, der „Schweden-Keller“ hat schon eine solche Attacke im 30jährigen Krieg überstanden, dort ist also der ideale Schutzraum. Heute freilich hätte ich keine Chance, denn dort feiert bereits eine trunkene Gesellschaft unter dem uralten Gewölbe…

INFO

2015/16

Farny-Hotel Hofgut Dürren Kisslegg-Dürren Telefon 07522 97 28 80 www.farny-hotel.com

83


84Mineralbrunnen Krumbach GmbH · Krumbach 2015/16 1 · 88353 Kißlegg · Tel.: 07563/9102-0 · Fax: 07563/9102-50 · www.krumbach-mineralwasser.de


Bio, Berge, Balderschwang

Hotel Ifenblick auf neuen Wegen

Bio: Das Zauberwort für eine bessere Welt. Zumindest in puncto Landwirtschaft. Für viele Menschen fühlt sich Bio einfach besser an, mit diesen drei magischen Buchstaben schmeckt es auch gleich besser. Bianca Meyer setzt da in Balderschwang ein Zeichen: Mit ihrem Bio-Berghotel Ifenblick.

Balderschwang: Das kleine Dorf hinter

sie gibt auch der Region etwas zurück.

den sieben Bergen, jedenfalls von

Mit dem Einkauf bei Bauern der Region

Deutschland aus gesehen. Eigentlich

oder durch die Einhaltung strenger

schon im Bregenzer Wald, eine kleine

Richtlinien im Bereich Umweltschutz.

Welt für sich, eine Idylle für viele Besu-

Bio ist Pflicht, regional zudem die erste

cher. Für anspruchsvolle Besucher, für

Wahl. Fleisch von Allgäuer Weiderin-

Genießer mit Öko-Bewusstsein. Für sie

dern oder der Bergkäse von glücklichen

war das Hotel Ifenblick seit Jahren

Kühen, die oft in Sichtweite grasen. Der

schon eine starke Adresse, die Küche

Geschmack kommt hier direkt aus der

lange schon ein Garant für gesunden

Landschaft, ist der sonstigen Massen-

Genuss. Jetzt aber wagt die Familie

ware weit überlegen, natürlich frei von

Meyer die ultimative Konsequenz: Alles

Medikamenten

bio, was hier in der Bergwelt auf den

„Was uns das gute Gefühl eines reinen

Tisch kommt…

Gewissens schenkt“, betont Bianca

Speisen und Getränke sind dabei aus-

Hier auf 1100 Metern möchte Bianca

Meyer. Starke Argumente. Für Genießer,

schlaggebend. „Bio“ zielt auf sämtliche

Meyer ihr Hotel neu positionieren: Mit

die nicht auf der Vegan-Welle surfen,

Bereiche ab: Kosmetische Produkte, Ein-

Bio-Siegel und einem Genusskonzept,

sich aber auch nicht mit der Massen-

kauf oder Energiegewinnung sind eben-

das auf regionale Produkte in Bio-Qua-

tierhaltung anfreunden können ist

falls in das ganzheitliche Konzept

lität. So bietet die Jungunternehmerin

„bio“ die Alternative.

integriert. Die Zertifizierung wird regel-

ihren Gästen einen Urlaub der beson-

Das Berghotel Ifenblick gehört zu den

mäßig in Audits und unangemeldeten

deren Art in den Allgäuer Alpen - und

52 Biohotels in Deutschland. Nicht nur

Stichproben überprüft.

und

Zusatzstoffen.

Bio, Berge, Balderschwang und Bianca: Das kleine Paradies hinter oder vor dem Riedbergpass ist jetzt erst recht einen Ausflug wert. Balderschwang lockt seit jeher nicht nur die Touristen aus der Ferne, sondern auch die Ausflügler der Region – sie können im Ifenblick mit dem besten Gewissen einkehren.

INFO

2015/16

Bio-Berghotel Ifenblick Balderschwang Telefon 08328 9 24 70 www.berghotel-ifenblick.de

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Meckatz und Heimenkirch im Ausnahmezustand: Jedes Frühjahr zum Fest des Fanclubs des Meckatzer Biers. Wenn die „Freundschaft zwischen der Brauerei und den Fans vertieft werden soll“, wie das Statut des Clubs beschwört! Die gesamte Brauerei verwandelt sich in ein Festgelände – dann marschieren sie auch schon ein, rund 2000 Fans, die meisten in Allgäuer Tracht gekleidet, da kommt sie daher, die authentische Landlust, von der die Großstädter so gerne träumen…

Einem Kult

auf der Spur! 2016 wird der Fanclub 20 Jahre alt, wird also so langsam erwachsen. Und zählt heute sage und schreibe 8.200

Kult: Das Wort ist modern geworden. Die Werbeleute glauben

Mitglieder – damit einer der größten Freundeskreise in der deutschen BierWelt. Ein Fest im Jahr kann ihnen natürlich nicht genug sein – wo also tref-

gar an ein Kult-Marketing. Sie wollen aus einer Zielgruppe eine verschworene Gemeinde machen. Die ihren Kult in Leidenschaft zelebriert und niemals vom Glauben abfällt. Kein Zweifel: Das bekannte Bier aus dem winzigen Meckatz im Westallgäu hat diesen Kult-Status erreicht. Der beste Beleg: Der Fanclub von Meckatzer. Johannes Eble hat sich für uns auf die Spur der Fans und ihrer Kult-ur gemacht…

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2015/16

fen sich die Fans, sie brauchen ja auch eine Art Stadion wie die Fußballer. Das Geheimnis ist ein wunderbares Stück ländlicher Kultur,


Foto: Christian Hagemann / Nachtwerk 6 / 2010

vor allem in Oberschwaben: Buden

den…“. Von 1988 bis 1999, also stolze

noch jeden Donnerstag in der „alten

und Bauwagen sind die Treffs für die

elf Jahre fand Johannes seinen Treff im

Molke“ an der Straße, in die eine Bar

Szene, verschwiegene Orte ein wenig

„Falkenblick Oberschwarzach“. Wie

gebaut wurde und in der so mancher

abseits, oft am Dorfrand, da kann es

von selbst stand hier stets Meckatzer

Werbeartikel von Meckatzer hängt.

auch mal laut werden…

in der Bude, „weil es für uns einfach

Der erste Kontakt zu Meckatzer kam

Ganz klar: Die Jugendlichen organisie-

das beste Bier war, auch wenn wir nie

schon vor der Gründung des FAN-

ren ihre Treffs selber, mit Sozialpäda-

von einem Kult gesprochen hätten.“

CLUBs, auf einer Messe zustande und

gogen kann kein Kult gedeihen. Alte

Die Meckatzer haben uns auch gleich

später „do warat mir bei der Meck-

Hütten, Bauwagen, verlassene Scheu-

unterstützt, später haben wir gar ein

atziade dabei“, erzählt Hans-

nen und Häuser – da versammelt sich

Open Air-Festival mit 5000 Besuchern

peter Birk – ein regionaler,

die wilde Landjugend in der Freizeit,

organisiert! Tempi passati, denn die 55

spaßiger Wettbewerb, bei

hier „chillt“ sie, diskutiert – und trinkt

Jungs und Mädels von damals sind

dem sich Meckatzer

natürlich ein gutes Bier. Keine Buden-

heute

Freundescliquen an-

Kultur ohne Bier als kommunikatives

schen. Die sich aber noch immer jeden

melden und im Sägen,

Medium! „Natürlich muss es ein Bier

Donnerstag zum Stammtisch treffen –

Bierkrugstemmen,

Fla-

aus der Region sein“, schmunzelt Jo-

ohne Stamm kein Kult. Und der Aus-

schenangeln

vielem

hannes Eble, selber noch nicht so

flug zum Fanclub-Fest gehört natür-

mehr messen konnten. Sieger-

lange der Budenkultur entwachsen.

lich ebenfalls zum Ritual, zur heiligen

urkunden erinnern daran und

„Mit einem Fernsehbier in der Hand

Pflicht…

das ein oder andere „orga-

könnte sich jeder so-

So auch bei der Bude Degernau, vor 33

nisierte“ Werbestück aus

fort aus der Hütte

Jahren gegründet. Mit dabei Hans-

Meckatz, das jetzt im an-

verabschie-

peter Birk, heute 49 und Chef eines

gestandene

Familien-Men-

Trockenbau-Unternehmen,

da

und

grenzenden Budengarten mit Grillstelle hängt…

muss er selber schmunzeln. Die

„Inzwischen kommat au scho

Clique aus Degernau trifft sich

die Jonge“, meint Klaus Hess,

2015/16

87


Š www.inallermunde.de

Vom Winde verwĂśhnt!

AuĂ&#x;er-Edensbach. Ein winziger Weiler nahe Waldburg. Mitten in einer malerischen Landschaft. Der warme Wind vom Bodensee streicht herauf und schenkt dem Waldburger Schinken seine ganz besondere Note. Der Waldburger Schinken: FĂźr Kenner die erste Wahl. Drei Monate Ăźber Buchenholz gereift – wie in den guten alten Zeiten. Das Fleisch von Weiderindern aus der Region. Ehrlich – pur – kĂśstlich. Doch der Schinken ist nicht allein: Auch Wurst und Fleisch aus Waldburg sind stets erste Wahl. So reihen wir uns gerne ein als Partner der LandZunge. Aus der Region – fĂźr die Region. Mit dem vollen Geschmack.

88 7ALDBURGER 3CHINKEN UND 2ËUCHERSPEZIALITËTEN 7ALTER "OOS 'MB( s !U”ER %DENSBACH s 7ALDBURG 2015/16

4ELEFON s 4ELEFAX s INFO WALDBURGER SCHINKEN DE s WWW WALDBURGER SCHINKEN DE


ebenfalls lange mit dabei – die Kinder

lichen Budenkultur,

der Mitglieder haben das Erbe ange-

die sich vor allem

treten und die Bude im Jahr 2010 zu

aus jungen Hand-

Zehnt übernommen. Aber auch viele

werkern oder Bau-

Leute vom Ort (der älteste ist 72)

ern vereint, die alle

schauen gerne vorbei, die Tür steht

natürlich anpacken können.

Abend,

meist offen. 1996 ist die Bude dann ge-

Auch in der Funkenbude wird aus-

zu dem auch der Bundestagsabgeord-

schlossen in den Fanclub eingetreten

schließlich Meckatzer Bier getrunken.

nete kommt, insofern er noch Platz

und fährt gemeinsam in den heiligen

„Am liabschda aus der kloina Flasch’“,

hat, denn „bei uns sind alle gleich“, so

Gral - nach „Mekka“tz zum Fest, wie

so Mitglied Hubert Schafhitel „do

Maier.

der junge Ivan kühn formuliert. Nur

isches oifach am frischesten“. Und

Die Buden-Kultur von Oberschwaben,

am Rande: Zum Kult zählt auch das

auch hier ist „das gute Bier und der in-

die Villa Rot hat ihr vor einigen Jahren

Wortspiel, mit Meckätzchen oder dem

tensive, lange Kontakt seit 2002 maß-

sogar eine Ausstellung gewidmet und

McKater…

geblich dafür, dass man Meckatzer „so

in einem Buch versucht, die Szene zu

Bei der Funkenbude Reinstetten geht

honoriert“, so Schafhitel. Dabei war

beschreiben. Aber auch jenseits von

es im Vergleich zum Degernauer

die Gruppe extrem aktiv: „Irgendwann

Oberschwaben: im Allgäu, am Boden-

Milchhäusle „nobel“ zu: Die Bude ent-

stemmte man mit Meckatzer gemein-

see oder sogar in Mainz, Berlin und

stand mit dem Funkenfeuer, das die

sam Parties mit bis zu 4.000 Besu-

Stuttgart organisieren sich die Fans.

Jungen mit 16 bis 18 organisierten. Die

chern, die feste Instanz im Dorfleben

Nur zu gerne touren die „Meckatzer

Gemeinde überließ der Clique irgend-

waren“, erzählt „Buden-Präsi“ Chris-

Freunde Preussen“ zum großen Fest

wann ein paar Bretter Holz für die

tian Maier. Mit fortschreitendem Alter

nach Meckatz, im Allgäu scheint

Lichtung am Ortsrand, weil die alte

und Familenverpflichtungen sind da-

immer noch ein anderes Leben zu lo-

Hütte am Einstürzen war. Überlassen,

raus heute „kleinere“ Veranstaltungen

cken…

getan: Es entstand eine, aus eigenen

mit kulturellem Anspruch geworden:

Natürlich lebt die Kultgemeinde längst

Kräften gebaute, stabile Hütte, die

„Schwäbische Abende“, bespickt mit

auch online mit „virtuellen Fans“ zu-

heute

Fußball-Vereinsheim

schwäbischer Mundart und Musik. Bis

hauf. Auf Facebook liken sich knapp

gleicht – mit Bar, Kicker und einer

zu 1.500 Gäste begrüßen die Buden-

14.000 Fans, Gruppen wie die „Ober-

Großleinwand; alles selbst finanziert;

mitglieder an so einem

schwäbischen Bierfreunde“ aus Wein-

einem

das schweißt zusammen. Auch dies

garten sind auf instagram aktiv. Sie

ein Charakteristikum der

nehmen das Meckatzer Bier überall

länd-

mit hin und posten Bilder des WeissGolds in Washington vor dem Capitol, in Barcelona vor der Sagrada Familia, in Thailand am Strand oder in Kambodscha unter Palmen. Hinter den Oberschwäbischen Bierfreunden stecken vier Freunde aus Weingarten.. Auch sie haben einen Stammtisch am Donnerstag – zwar in einer Gastronomie, die ursprünglich ein anderes Bier ausschenkt, aber unter der Hand gibt es auch ein Meckatzer“, meint Felix grinsend. Das verlangt der Kult… Ein Exempel: Die noble Funkenbude Reinstetten mit Autor Johannes Eble (vorne links) und seinen alten Buden-Genossen . Nicht gar so nobel: Ein Trupp des Meckatzer-Fanclubs in purer Festesfreude. Höchst nobel im Dirndl: Wahl zur Miss Meckatzer mit Michael Weiss (oben)…

Info www.meckatzer.de/fanclub

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Fleisches Lust… Wo die Kunst zu sich selbst findet…

Die Kunst verschreibt sich dem roten Fleisch – und findet die passende Bühne in einer Villa mit Namen Rot! Museumsleiterin Stefanie Dathe, die schon so viele ungewöhnliche Ausstellungen in diesem ländlichen Tempel der Kunst bei Laupheim präsentiert hat, sie weicht auch dem Reizthema Fleisch nicht aus. Von Hermann Nitsch bis zu Lady Gaga hat sie eine Peter Anton / Steak / 2015 / Mischtechnik /132x147x20 cm / Courtesy Galerie von Braunbehrens, Stuttgart

ebenso hochkarätige wie originäre und vor allem provokative Runde von Künstlern und Kreativen in Rot-Burgrieden versammelt. Diese Ausstellung wird kaum einen Besucher unberührt lassen, diese Kunst provoziert, sie konfrontiert uns mit dem Fleisch, das wir lieben, das wir genießen, in dem wir uns wieder erkennen! Schöner und schrecklicher lässt sich das letzte Motiv der Kunst kaum demonstrieren: Kunst will und soll uns ins – eigene – Fleisch schneiden. Der Ein-Schnitt soll den Ein-Blick möglich machen. Uns emotional packen, zum Nachdenken anregen – über Angst und Lust, wenn das Wort zu Fleisch wird… Die Kunst und das Fleisch: Eine unerhörte Begegnung. Die Werke treffen

Wim Delvoye / Marble Floor 86 / 1999 / C-Print auf Aluminium / 119 x 95 cm / Collection of the artist, Belgium (© Studio Wim Delvoye) / © VG Bild-Kunst, Bonn 2015

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unseren Nerv, sie markieren den wunden Punkt an den Grenzen des guten Geschmacks und darüber hinaus.

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Vera Mercer / Festmahl mit Schwein Pig Feast / Omaha 2014 / Inkjet-Print auf Aquarellpapier / 150x200cm / Ed. 3 / Courtesy WERKHALLEN OBERMANN | BURKHARD, Remagen

Die Kunst und das Fleisch. Eine unerhörte Begegnung. Die Werke treffen unseren Nerv, sie markieren den wunden Punkt – bis an die Grenzen des guten Geschmacks…

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2015/16


Fleisch:

nen Leibe, im eigenen Blick, im eigenen

dor. So ist sicher: Diese Ausstellung

Zugriff. Sie will daher die Fleischeslust

wird kaum einen Menschen unberührt

Ein Reizwort wie kaum ein anderes.

entblößen, gar die Lust des Fleisches

lassen. Der provozierte Blick entdeckt

Fleischeslust: Das Wort lässt nieman-

leibhaftig darstellen – mit Fleisch und

die Abgründe bereits in den altmeister-

den kalt, die einen geraten in Ekstase,

Blut, mit Wort und Metapher. Die emo-

lichen Stilleben, auch wenn in ihnen

die anderen schaudert es, wohl erregt

tionale Reaktion auf das Fleisch der

die ungeheure Ästhetik den Stachel des

auch sie. Wer laut beschwört, dass er

Kunst ist heftig, uralte Ängste werden

Todes wie mit Zauberhand verdrängt –

oder sie kein Fleisch (mehr) isst, ist dem

entfesselt, aber auch die Lust, die im

mit einem prallen Obstkorb neben dem

Wort längst schon erlegen. Dem Wort,

Fleisch lebt. Eine dionysische Spur zieht

abgetrennten Kalbskopf! Beides aber

dem die Lust eingeschrieben ist. Die

sich mit Opfern und Orgien durch die

symbolisiert die Fleischeslust. Der Sta-

Fleischeslust mit all ihren Assoziatio-

Geschichte, die Philosophie, ganz zu

chel im Fleisch, in unserem eigenen

nen. Seit jeher, seit Adam und Eva, hat

schweigen von den Medien, die mit

Fleisch: Dieser Provokation von Fleisch,

das Fleisch die Menschen erregt, es

jeder Faser in dieser Lust schwelgen.

Leib und Tod können wir uns in der

wurde den Göttern geopfert, damit das

Oder wenn wir nur an Peter Greenaway

Villa Rot stellen, diesem Dilemma kön-

schlechte Gewissen besänftigt sein

mit seinem apokalyptischen Film „Der

nen wir nicht entrinnen, die Kunst er-

möge. Für jede Religion ist das Fleisch

Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Lieb-

innert uns nur daran, so wie jedes

ein Stachel – im Fleisch. Hindus, Mus-

haber“ denken…

Stück Fleisch auf dem Teller…

lime, Juden, koscher soll ihr Fleisch sein

Rotes Fleisch in der Villa Rot: Eine fas-

oder gleich verboten. So wie der grüne

zinierende Ausstellung und noch mehr:

So müssen sich die modernen Künstler

deutsche Zeitgeist scheinbar fleischlos

Das Faszinosum selbst erobert hier die

gehörig ins Zeug legen, pardon ihr

glücklich werden will – streng vegan,

Bühne. Im Wort fascinum steckt ja nicht

Fleisch bemühen: Sie nähen sich ein

streng religiös, wenn auch nicht vor der

nur die Bewunderung, sondern auch

Kleid aus Fleisch, eine Künstlerin hat

Sünde der Fleischeslust gefeit…

die Erregung, die schnell ihre Zügel ver-

wenige Tage vor der Eröffnung einen

Die Kunst, sie spürt all die Reize von

liert, sich angstvoll vor dem bösen Blick

Sessel mit Fleisch bekleidet – damit wir

Fleisch und Lust intuitiv und am eige-

verbirgt – wie hilflose Frauen im Tscha-

unsere Sinne davon anregen lassen,

Als wär’s ein Werk der alten flämischen Meister: Und doch ist dieses kunstvoll inszenierte Stilleben eine Fotografie der Künstlerin Vera Mercer. Ein Bild für den zweiten und dritten Blick, mit all seinen Details, den Früchten und dem überreifen Käse, der glimmenden Kerze, dem offenbar noch lebendigen Schweinekopf, der noch seinen Tod versüßen will – im Weinkühler mahnt dagegen ein abgenagter Knochen an die Vergeblichkeit unseres Seins – die Vanitas. Eine Ausstellung der ganz besonderen Art – mutig initiiert und inszeniert von Stefanie Dathe, der Leiterin des Museums Villa Rot

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Weizenbiere und mehr ...! › Erfinder des Kristall-Weizens › Brautradition seit 1833 › Regionaler Marktführer bei Weizenbieren Erfahren Sie mehr auf unserer Webseite: www.farny.de

...wir fördern Kultur, Sport und Brauchtum 94

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Nina Rike Springer / Leberkäs Marsch / 2007 / Animation / 1:03 min. / Courtesy the artist

nicht so sehr zum Absitzen, Fleisch zu Fleisch. Genäht oder gesteckt mit Rouladen aus Ravensburg, gestiftet von der Metzgerei Buchmann, der Chef Ralf Buchmann hat mit der Spende keine Sekunde gezögert, auch wenn die Begegnung von Kunst und Fleisch den eingefleischten Metzger ein wenig schaudern lässt… Kurz: In der Villa Rot wird über einige Monate die Fleischeslust wahrlich leibhaftig, das kunstvolle Spiel mit Tabus, mit all den dunklen Phantasmen, die alleine schon das Wort auslöst, wird zu einer Provokation für alle Sinne! Die freilich von den Kunstwerken selber wieder befriedet werden, immer wieder obsiegt die Ästhetik über den – manchmal auch nur gewollten – Schock. Das Worte: Wir sehen viel rotes Fleisch, wir erröten, die Schamesröte steigt uns ins Gesicht, am Ende aber sehen wir doch nicht rot… Das Fleisch und die Lust: Zwei Reizworte, die kaum zu trennen sind. Die Kunst bemächtigt sich lustvoll des Fleisches, macht es gerne zum so sinnlichen Objekt. Und wirkt mit diesem Motiv weit populärer als sonst: Denn das Fleisch ist unser aller Lustobjekt, vegane Verklemmung hin, grüne Verbote her. Ob in der privaten Küche oder in der Gastronomie, die Lust auf Fleisch ist ungebrochen – auch wenn sie heute mehr wissen will von der Herkunft, von der Haltung der Tiere, die eine Frage der Haltung werden soll, vom großen Geschmack in den feinen Fettäderchen des marmorierten Fleisches und so weiter. Dieser Fleischeslust hat sich das Magazin LandZunge seit jeher gewidmet, sie frönt ihr auch in dieser

2015/16

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Bio-Pfannenkäse für die schnelle und kreative Küche

Ideal für die Gastronomie. Unser Bio-Pfannenkäse eignet sich hervorragend für die Zubereitung außergewöhnlicher Gerichte und ist somit eine Bereicherung Ihrer Speisekarte. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Exklusive Rezepte finden Sie auch im Internet unter: www.allmikaes.de

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Der Region verpflichtet.

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Als ein Unternehmen aus dem Allgäu haben wir eine besondere Verantwortung gegenüber dieser Region. Der bewusste Umgang mit der Natur, den Tieren und den Menschen ist für uns ganz natürlich und macht sich somit bei der Qualität unserer Produkte bemerkbar.

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Für uns zählt nur beste Qualität. In einer der letzten traditionellen Sennereien, die es im Allgäu noch gibt, werden nach überlieferten Verfahren die hochwertigen Rohstoffe für einen Teil der Käsespezialitäten von HerzKäse gewonnen.

Öffnungszeiten: Täglich 8.00–11.30 Uhr, 17.30 bis 19.30 Uhr Sonn- und Feiertags 18.00–19.00 Uhr

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Zhang Huan / My New York / 2002 / Performance / Whitney Museum, New York, USA / Videodokumentation / 6:58 min. / Courtesy the artist

Eva Heldmann / Johnny oder das rohe Fleisch / 1984 / Video, 4 min., 15 mm / Kamera: Hans Warth / Schnitt: Monika Munck-Hoch / Musik: Claus Dillmann / Fotografie: Don Rodan / Courtesy the artist

Ausgabe mit vielen Rezepten. Mit dem

Fleisches Lust? Am Anfang ist das Wort

Die Kunst treibt ihr Spiel mit der Lust

Seitenblick zur Kunst aber rückt uns

mit zwei Reizen. Fleisch und Lust sind

und der Angst, der Faszination, dem

das Thema in einer ganz anderen Weise

aber eines. Das rote Fleisch strotzt vor

wunden Punkt. Die Kunst schneidet

auf den Leib, das Auge isst hier ganz an-

Lust und macht uns offenbar just

sich und uns ins eigene Fleisch: Sie ent-

ders mit. So aufgeweckt, können wir

daher Angst – wir wollen der Lust nicht

blößt, sie legt frei, sie seziert, sie schnei-

nicht mehr einfach unseren Hunger

so leibhaftig begegnen, so verwandeln

det auf, sie bereitet zu – sie ist die

stillen, sondern wir werden das Fleisch

wir das Fleisch so schnell wie möglich

Meisterin der Metamorphose, der Ver-

in neuer Andacht schneiden, kunstvoll

in der Küche, am Grill – selten nur

wandlung. Die aber nicht verdrängt wie

bitte…

schneiden wir uns selber etwas Tartar…

der Koch, das Fleisch nicht gefällig und schmackhaft macht – sie will unser Inneres im Fleisch und das Innere des Fleisches so darstellen, dass wir es „auf einen Blick“ begreifen… Fleischeslust in der Villa Rot: In Wort und Bild ausgemalt. Mit Videos oder einer Performance, mit Sessel und Stilleben, auch mit Bodybuilding und Kunstfleisch – in allen nur denkbaren Spielarten führt sich die Kunst hier mit

Nezaket Ekici / Flesh (No Pig but Pork) / Performance Installation seit 2011 Performance Installation since 2011 / Presented at: Performance Festival, Dani hrvatskog performansa, Varazdin, 5-8.5.2011 / Duration of the Live-Performance: 45 min. / Photo by: Edoardo Tomaselli / Camera by: Vedran Hunjek / Edited by: Branka Pavlovic / Duration of the Performance Video documentation: 9:34 min. Color, Sound 16:9 HD mp4 / Courtesy of the artist

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und im Fleisch zugleich selber vor –

Chirurgen, die unseren Körper, unser

wahrlich ein Ereignis, ein High-light. So

Fleisch wieder lustvoll verwandeln sol-

gelingt manche Einsicht in und mit den

len…

Schnitten der Kunst. Für sie ist Fleisch

Kurz: Die Schatten der Fleischeslust, sie

ja auch das Motiv der Vanitas – der ver-

lassen sich nicht ausblenden, sie verfol-

gänglichen Welt, unserer vergeblichen

gen uns im Gang durch diese Ausstel-

Mühe, unserem verfallenden Leib aus

lung auf Schritt und Tritt. Wer den Ge-

Fleisch und Blut, unserer Existenz.

nuss sucht, muss hier widerstehen wie

Info

der Held im Märchen… Die Schatten der Lust…

Die unerschrockenen Märchenhelden

Das Fleisch ist ein Topos für Aggression

treffen sich im Museumscafé und laben

und Tod, aber eben auch ein Sinnbild

sich dort an kleinen Leckerbissen,

der Vitalität, der Triebe, unserer Lust

einem guten Schluck oder einem star-

am eigenen Leibe – bis hin zu den

ken Kaffee für die Nerven…

Schnitten ins Fleisch der plastischen

Rudi Holzberger

Fleischeslust – Carnal Desire

Info

Begleit-Buch zur Ausstellung im Museum Villa Rot, herausgegeben von Stefanie Dathe 144 Seiten, 93 Abbildungen ISBN 978-3-9816250-7-3

KunstAusstellung

Fleischeslust! Museum Villa Rot 18/10/15 – 21/02/2016 Mi – Sa : 14 – 17 So + Ft : 11 – 17

Das Buch ist zum Preis von 20,00 Euro in der Ausstellung oder im Buchhandel zu erwerben. Wir schicken es Interessierten zum selben Preis aber auch gerne zu. Einfach Mail schicken an: info@rudi-holzberger.de

88483 Burgrieden-Rot www.villa-rot.de

Das Buch bietet mit allen ausgestellten Kunstwerken einen profunden Hintergrund über Fleisch als Motiv und Material der Kunst. Zudem Texte von versierten Autoren, darunter auch ein Essay von Rudi Holzberger.

Zur Ausstellung bietet das Museum Villa Rot ein offensives Begleitprogramm für Familien, Jugendliche und Kinder an … in Metzgereien filmen, mit Metzgern Fleisch zerlegen, auch selber braten, dünsten, sieden und schmoren…

IMPRESSUM ISSN 2365-7979 HERAUSGEBER Holzberger Medien+Marketing Dr. Rudi Holzberger Panoramastraße 32 88284 Wolpertswende LandZunge – Das Beste aus der Region erscheint zweimal im Jahr. Der Bezugspreis beträgt 4 Euro zzgl. Versandpauschale.

98

REDAKTION Dr. Rudi Holzberger (Chefredakteur, V.i.S.d.P.), Marc Brandner, Susanne Lorenz-Munkler, Carmen Notz, Elke Oswald redaktion@rudi-holzberger.de MITARBEITER DIESER AUSGABE Ralf Hörger, Eva Hocke, Silke Teltscher, Johannes Eble…

2015/16

ANZEIGEN Walter Grün CMC-Marketing, Altusried walter.gruen@cmc-gruen.de GESTALTUNG UND HERSTELLUNG grafikbüro brandner, Leutkirch im Allgäu landzunge@grafik-brandner.de

Weitere Infos zu diesem Buch und anderen Büchern des Autors unter www.rudi-holzberger.de

VERTRIEB Südwestvertrieb GmbH & Co. KG Adelheidstraße 41 88046 Friedrichshafen FOTOS Anna Feneberg, Christoph Morlok, Markus Leser, Ernst Fesseler, Thomas Gretler, Felix Kästle und andere DRUCK Druckerei Marquart, Aulendorf


Alkoholfrei und prämiert Alkoholfreier Biergenuss – natĂźrlich und isotonisch 2015/16

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www.ksk-bc.de

www.ksk-rv.de

www.spk-mm-li-mn.de

www.sparkasse-allgaeu.de


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