EUR 3,– www.landzunge.info
Das Beste aus
Für Allgäu und Oberschwaben
2012
der Region
e: LandZung 10 Jahre Magazin!
Neue Abenteuer für Schwabenkinder Genuss: Ein Menü zum Jubiläum
Bierprobe: Jeder Schluck ein Genuss
Gastronomie: Die besten Gasthöfe der Region
&CU #NNIÀWGT 5QPPVCIUDKGT
Editorial Inhalt So weit die Füße tragen: Rudi Holzberger sucht bei einem LandZungeWandertag neue Wege und sinniert über Schwabenkinder...
10 Jahre Magazin LandZunge. Mit dieser
Ein Pakt für die Region und den guten Geschmack ............. 5
Ausgabe feiern wir das Jubiläum mit einer Rückschau auf Themen, Texte, Fotos und das journalistische Strick-
THEMA UND SCHWERPUNKT
muster dieses Magazins. Auch eine sol-
Journalistische Notizen aus der Werkstatt ........................... 6
che Insider-Story dürfte interessieren. Im Mai 2002 ist das erste Magazin erschienen, jetzt im Mai 2012 kann ich
VORBILDER
Heft Nummer 19 vorlegen. Das erste
Die Traube in Thalkirchdorf setzt auf Tradition.................. 20
Heft wurde in der „Post“ in Wolfegg vor-
Mohren Ravensburg: Ein Wirtshaus wagt neue Wege ....... 22
gestellt, in dieser Ausgabe hat Wolfegg wieder einen großen Auftritt. Mit dem Projekt „Schwabenkinder“, jenen armen
THEMA
Bergbauernkindern, die sich über den
Das Auge der Bedienung und der Blick des Journalisten….27
Sommer im Schwabenland verdingten. Im gelobten Land konnten sie sich jedenfalls meist satt essen. Wir präsen-
SERVICE
tieren daher ihr, unser Leibgericht…
Die LandZunge-Region auf der Karte .................................. 32
Die Schwabenkinder will ich weiterhin
Die Steckbriefe: Alle Gasthöfe im Überblick ....................... 34
begleiten, auch ihre Wege im bayerischen Allgäu. Denn sie übernachteten auf Bauernhöfen oder in den Wirtschaf-
GENUSS UND REZEPTE
ten am Weg – da sollte noch so manche
Typisch deutsch? Das Beste kommt aus der Region… ........47
vergessene Geschichte gefunden wer-
Mein Menü: Die Region schmecken.......................................49
den.
Die große Bier-Probe für Fans und Profis .............................52
Das Rad-Paradies Oberschwaben war ein Thema im ersten Heft, zehn Jahre später ist der Trend ungebrochen, wir
PARTNER – PRODUKTE – PROJEKTE
präsentieren mit der Tourismus-Gesell-
Leader: Gut für die Region… ................................................. 58
schaft Oberschwaben neue Wege für
Krumbach ist für Neues gut ...................................................63
Genuss-Radler. Die LandZunge-Gast-
Für Sie probiert: Wie der Wein den Geist aufrichtet............64
höfe sind die ideale Raststation für die Radler, da wartet die Erfrischung in jedem schattigen Biergarten.
FREIZEIT
Jeder Schluck Bier ist aber mehr als eine
Oberschwaben: Mit dem Rad durch ein Paradies ............... 66
Erfrischung: Wir stellen die besten Biere EUR 3,– www.landzunge.info
Das Beste aus
Für Allgäu und Oberschwaben
2012
der Region
LandZunge: 10 Jahre Magazin!
der Region in dieser Ausgabe vor, mit Charme und Wissen verkostet von
GESCHICHTE UND KULTUR
einer Bier-Sommelière aus Nesselwang.
Schwabenkinder weisen weiter ............................................ 68
Fast schon ein poetisches Erlebnis!
Fluchtpunkt Kreuzthal: Der Kunstmaler Bowien ............... 76
Zum Schluss darf ich in mein Heimatdorf
Kreuzthal-Eisenbach
einladen.
Dort präsentieren wir eine ungewöhnliche Ausstellung über den „Kunstmaler
Neue Abenteuer für Schwabenkinder Kultur: Ein Menü zum Jubiläum
Bierprobe: Jeder Schluck ein Genuss
Titelbild: Felix Kästle
Bowien“, der sich hier am Ende der Welt Gastronomie: Die besten Gasthöfe der Region
vor den Nazis versteckte, Menschen und Landschaft malte. Rudi Holzberger
REDAKTION UND ABO Dr. Rudi Holzberger, Panoramastraße 32, 88284 Wolpertswende magazin@landzunge.info GESTALTUNG UND HERSTELLUNG werbeatelier brandner, Leutkirch im Allgäu landzunge@werbeatelier-brandner.de
FOTOS Felix Kästle, Markus Leser, Thomas Gretler, Kees van Surksum und andere DRUCK Holzer Druck und Medien, Weiler im Allgäu PROJEKTE UND KOOPERATION Dr. Rudi Holzberger
Wir bringen`s! VFKQHOO ì H[LEHO ]XYHUOlVVLJ 7DJH GLH :RFKH
Wir setzen auf Lieferanten, die wir noch persönlich kennen
Wir führen ein vollständiges Sortiment an frischen Lebensmitteln
Frische Erzeugnisse aus der Region liegen uns besonders am Herzen!
Ulm
Riedlingen
Fürstenfeldbruck
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München Landsberg
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Bregenz
,KU UHJLRQDOHU )RRG 6HUYLFH /RJLVWLNSDUWQHU für Köche & . FKHQ &KHIV 4 2012 Lay 1_korr1
Oberstdorf
Hard Lustenau
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Dornbirn Hohenems Götzis
Imst
Völs Innsbruck
Feldkirch Frastanz Landeck Bludenz
Früchte Jork GmbH Alemannenstraße 3 - 6 · D - 88316 Isny im Allgäu Tel.: 0 75 62 / 97 44 - 0 · Fax: 0 75 62 / 97 44 -15 0 verkauf@fruechte-jork.de · www.fruechte-jork.de
LandZunge erobert das Schwäbische Meer!
Der Bodensee kennt einige Landzungen zwischen Lindau und Ludwigshafen. Jetzt aber ändert sich ein einziger wichtiger Buchstabe und schon wird aus der geographischen die kulinarische LandZunge! Vier Schiffe der Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) hissen diesen Sommer die LandZunge-Flagge und präsentieren regionale Produkte „für den Hunger und gegen den Durst“!
stationierten BSB-Schiffe MS Konstanz,
kenntnis zur LandZunge: „Das ist für
MS Königin Katharina, MS Baden und
uns schon mehr als eine PR-Aktion. Wir
die MS Schwaben. „Begonnen hat alles
wollen zeigen, dass wir in dieser Region
vor 20 Jahren erinnert sich Chef Guido
verwurzelt sind, auch wenn unsere
Gierer, da haben wir die Bewirtung der
Gäste auf dem See von überall her
MS Mainau übernommen.
kommen.“ Und Keil hat auch einen Rat
Guido Gierer glaubt, dass gerade die
für See-Genießer: „Was ist schöner als
Gäste des Bodensees das Beste aus der
eine frische Brise an der Reling. Dazu
Region auch hier auf den internationa-
ein Glas Wein und die Rebhänge im
len Gewässern suchen: „Sind doch alles
Blick. Das ist See pur!“
Alemannen rundum, die kulinarische
Die LandZunge-Flotte dampft erst seit
Kultur ist ähnlich, da wollen wir auch
einigen Wochen, aber Guido Gierer ver-
auf dem See Zeichen setzen.“ Und wo
meldet bereits stolz: „Das Angebot wird
gibt es noch eine solche Palette an
sehr gut angenommen, die Reaktionen
Spitzenprodukten: Der Bergkäse rollt
sind alle sehr positiv, wir haben jede
fast von selber ans Ufer, der gute Wein
Nachfragen für spezielle Events auf den
wächst rundum, die Region ist ein Obst-
Schiffen. Auch die neue Speisen- und
Paradies, hier fehlt es an nichts. Natür-
Getränkekarte an Bord steht ganz im
lich hat die Metzgerei auch das beste
Zeichen der LandZunge, viele Gäste
Die Erklärung für die kleine Land-
Fleisch zu bieten: Einiges direkt vom
nehmen sie sogar als Souvenir mit. So
Zunge-Flotte: Die Metzgerei Schmieger
Hof des Bruders von Guido Gierer, der
hat unsere Aktion den bislang unge-
in Lindau zählt zu den Partnern der
Rest im Zeichen der LandZunge von
wöhnlichsten Gasthof gefunden. Und
Aktion LandZunge. Die bekannte Qua-
PrimaRind und vom LandSchwein der
mit Michael Seel hat die kleine Flotte
litäts-Metzgerei kann mit vielen Pro-
Metzgerei Buchmann bei Ravensburg.
bereits einen eigenen Ansprechpartner.
dukten punkten und hat in Lindau
Deren Schweine haben vom Deggen-
Alle Infos zur Schiffsgastronomie unter
einen sehr guten Namen. Aber: Mit dem
hauser Tal praktisch Sichtkontakt zum
www.partyservice-schmieger.de
Partyservice Schmieger versorgen Haus
See…
und Familie Schmieger mit ihrem
Auch Stefan Keil von den Bodensee-
Serviceteam auch die vier in Lindau
Schiffsbetrieben freut sich über das Be-
2012
5
Das Magazin LandZunge: 10 Jahre – 19 Hefte – ein Konzept
Von Rudi Holzberger
Die Aktion LandZunge hat sich
begeistert werden. Daher war und
lockt. Das erste Magazin ist im Mai
etabliert. Im Allgäu und in Ober-
ist das Magazin LandZunge wahr-
2002 erschienen. Jetzt im Mai 2012
schwaben. Unser „Pakt für den guten
scheinlich der wichtigste Erfolgs-
kommt dieses Jubiläums-Magazin
Geschmack“ wird oft als Erfolgs-
faktor. Ein populäres Magazin wollte
auf den Markt. Ein Anlass für eine
story apostrophiert. Die beste Idee
ich vorlegen, das gerne gelesen wird.
persönliche Erinnerung mit journa-
aber kann nur zünden, wenn die
Und das die Leute in
interessierten Menschen auch dafür
die Gasthöfe
listischen Notizen.
2012
7
Foto: Markus Leser
Aus der Küche.
geweiht hat – im Alter ist der Gipfelstürmer ruhiger geworden… Nun, die Auflage haben wir nicht verdoppelt, aber ich lernte in kurzer Zeit, was alles notwendig ist für ein schönes Magazin: Interessante Themen, starke Typen, Geheimtipps, sehr viel Service samt Einkaufstipps, vor allem aber gute Bilder und ein attraktives Layout. Am spannendsten aber war unser Versuch, das Magazin neu zu „erfinden“ – neue Themen,
neue
Gestaltung,
mehr
Service für Bergwanderer etc. Gefragt waren auch eigene Themen: Ich schrieb etwa ein Porträt über den Allgäuer ÖkoDas erste Magazin erschien im Mai 2002 zum Start der Aktion LandZunge – fast auf die Minute von der Druckerei ausgeliefert. Das Stilleben mit Kindern, fotografiert von Markus Leser, entstand auch im Adler in Musbach.
Gewiss, ich hatte schon einige Erfah-
Rebellen Karl Partsch, über das Alpin-
spannende Themen suchen und ein
Museum in Innsbruck, über den „Krieg
neues Magazin: Im Herbst 1984 war es
der Steine“ von Andreas Hofer, über die
wieder vorbei mit den Bergen, das Ma-
Bergbauern im Schnalstal und derart
gazin GEO in Hamburg wollte jetzt
„bunte“ Geschichten mehr. Für die
einen Allgäuer als Exoten im hohen
schönste Story musste ich meine Hö-
Norden. Auch dort aber blieb ich am
henangst überwinden: Mit dem Foto-
liebsten Themen aus der Heimat treu,
rung mit Magazinen. Nach meinen
grafen Ernst Fesseler begleiteten wir
schrieb etwa 1987 über den Atldorfer
Lehrjahren bei der Allgäuer Zeitung von
den Treck von 3000 Schafen aus dem
Wald bei Weingarten oder über die Kar-
1980 bis 1983 und einem schnell ge-
Schnalstal über den Gletscher hinüber
täuser und ihr Kloster nahe Schloss
scheiterten Versuch mit einem regiona-
ins Ötztal. Auf dem Rückzug mussten
Zeil. Bei GEO lernte ich einige der welt-
len Buchverlag landete ich in der Re-
wir den steilen Bergpfad verlassen,
weit besten Fotografen kennen, ich
daktion des Bergmagazins ALPIN in
damit ein letzter Trupp Schafe passie-
musste mich als Texter mühsam neu
München. Ein seltsamer Aufstieg für
ren konnte. Genau neben unserem Sitz
behaupten, vor allem aber lernte ich
einen Redakteur mit Höhenangst. Hätte
auf dem Gletscher taute etliche Jahre
eine Menge über Fotografie und Gestal-
ich dieses Manko dem Herausgeber
später das Eis weg und zum Vorschein
tung eines Magazins.
Reinhold Messner gleich gestanden,
kam Ötzi!
Etliche Stationen schlossen sich noch
hätte er mich wohl wieder heim ge-
So habe ich leider die beste Geschichte
an, vor allem bei Sport-Magazinen.
schickt, bei einem Journalisten aus dem
verpasst, die einem Journalisten wider-
Stets aber kam ich ins Geschäft, als ge-
Allgäu kam er wohl nicht auf diese
fahren könnte, ich musste mir weiter
rade ein „Relaunch“ anstand – der Ver-
Idee… Die Aufgabe erklärte mir der Schweizer Verlagsleiter Michael Ringier persönlich: „Wir wollen populärer werden, nicht nur die harte Zielgruppe der Bergsteiger erreichen, sondern alle Freunde der Bergwelt.“ Gefragt waren jetzt „weiche“ Themen, Geschichten von Bergbauern und Hirten, Sennern und Frauen, Dörfern und Tieren. Nur so sei die Auflage zu steigern, nur so seien mehr Anzeigen zu kriegen. Reinhold Messner freilich war von diesem Kurswechsel nicht begeistert, er verabschiedete sich bald. Dabei wäre seine Suche nach dem Yeti das beste Beispiel für eine populäre Geschichte gewesen, ganz zu schweigen von seinen Museen der Berge, die er Jahrzehnte später ein-
8
2012
Ein Meilenstein wurde mit dem Titelbild der dritten Ausgabe 2003 gesetzt: In der Rose in Hittelkofen wird das LandZüngle probiert und gefeiert. Ein Bier zur Aktion, nur aus dem Fass, nur im Gasthof zu genießen. (Foto: Markus Leser) Der wichtigste Meilenstein steht 2004 an: Die Ausdehnung der Aktion LandZunge ins bayerische Allgäu. Zum Festakt nach Illerbeuren kamen gleich vier Landräte und richteten den Wurstsalat an. Links: Dr. Hermann Haisch, heute der Vorsitzende der Stiftung LandZunge. Die LandZunge ist für viele Aktionen gut: Die Aktion Alprind oder die Käse-Woche 2006. (Fotos: Thomas Gretler)
Foto: Markus Leser
such, ein neues Magazin zu entwickeln
lichst vielen Gasthöfen – die Idee Land-
Länge und einem brutalen Schlussan-
oder ein altes Magazin neu zu gestal-
Zunge und bald auch der Name waren
stieg in Wolfegg, der unserem tapferen
ten, für die „Zielgruppe“ interessanter
geboren.
Landrat Widmaier fast den Rest gab.
zu machen. Bis hin zu einem Jubi-
So startete ich meine Reise durch die
Denn wir hatten unseren Auftakt mit
läums-Magazin
Kreissparkasse
Region, durch alle Winkel des Landkrei-
dem Jubiläum das Radwanderweges
Biberach – wahrscheinlich der bestbe-
ses Ravensbug und siehe da, wir fanden
Ulm-Donau-Bodensee gekoppelt, daher
zahlte Job meiner Laufbahn…
attraktive Gasthöfe genug. Mit Andrea
war die Radtour Pflicht. Zur Erholung
der
Viele Wirtschaften und ein Magazin
Rihm und Christian Metz hatte ich zwei
freilich wartete im Biergarten der „Post“
Kollegen zur Seite. Denn: Wer ein gutes
in Wolfegg ausreichend Freibier! Ich
Eine eher kleine Aufgabe: Die Brauerei
Magazin machen will, sollte gute
freilich war extrem nervös, denn das
Ott in Bad Schussenried wollte in den
Schreiber und die besten Fotografen der
erste Magazin LandZunge ließ auf sich
90ern ein neues Kunden-Magazin ge-
Region kennen und mit ins Boot neh-
warten! Meine Frau sollte es am selben
stalten. In jedem Heft brachten wir
men!
Morgen in der Druckerei Harder in
auch das Porträt eines interessanten
Auch ein Termin für den offiziellen
Weingarten abholen und nach Wolfegg
Gasthofs der Region. Bald wurde mir
Start der Aktion war mit dem 10. Mai
liefern. Zehn Minuten vor der Rede des
klar, dass es so Jahrzehnte dauern
2002 bald gefunden. Zuerst stand eine
Landrats kam sie glücklich mit den
würde, bis wir die vorbildlichen Wirt-
Radtour mit vielen Honoratioren an,
Zeitschriften an!
schaften alle beleuchtet hätten. Also
von Bergatreute durch die Höll (eine
Heute kann ich die knappe Nummer
wollte ich die Sache beschleunigen und
Waldschlucht) bis nach Wolfegg, mit
lächelnd verraten und auch die Gründe
skizzierte ein neues Konzept mit mög-
sage und schreibe sechs Kilometern
dafür: Es hatte lange gedauert, bis das
2012
9
erste Magazin gebastelt war, wir muss-
schen Genuss machen. Genau dies aber
und Rolf Schultes die erste große Bild-
ten ja alles komplett neu erfinden, die
ist der allererste Imperativ für ein po-
recherche vereinbart. Für jeden Gasthof
Grafikerin meiner Wahl musste bis zur
puläres Magazin. Auch wenn ein gutes
sollten einige Standard-Fotos geliefert
Erschöpfung arbeiten, die Fotografen
Bild beileibe nicht mehr sagen muss
werden: Die Ansicht von außen, Garten
hatten noch nicht alle Bilder im Kasten,
und kann als tausend ausgewählte
und Biergarten, die Lage im Dorf, viel-
manche Texte entstanden regelrecht
Worte, so wird doch ein Magazin zu-
leicht sogar neben der Kirche, die gute
vor der Druckmaschine. Am meisten
nächst visuell begriffen, die Menschen
Stube im Gasthof – natürlich voller
Zeit brauchten die Steckbriefe, die kur-
blättern erst mal und betrachten die
Menschen! Ein Blick in die Küche, die
zen Notizen samt Bild für jeden Gast-
Bilder, lesen die
Wirtsleute natürlich, gerne eine an-
hof. Schließlich wollten wir den Lesern
sehnliche
Bedienung,
damit einen gehöri-
Stammtisch…
gerne
der
Denn: Jedes Magazin, ob auf Papier oder im Fernsehen, stellt die Menschen in den Vordergrund. Menschen wecken Emotionen, sie verführen zum Lesen, da wir immer wissen wollen, was die anderen anders machen, wie ihre Stärken und Schwächen aussehen. So funktioniert die „emotionale Schiene“ in der
gen Nutzeffekt lie-
Das Beste aus der Region, direkt in die Küche. So lautet das Motto der LandZunge. Wenn der Wirt noch selber Jäger ist und das Reh eigenhändig zerlegt, ist alles in Butter…
journalistischen Logik: Menschen in den Blickpunkt rücken, schwitzende Köche in der Küche, hurtige Bedienun-
fern, den „Service“, den wir Magazin-
gen mit vollen Tellern, satte Menschen
Leute so gerne beschwören, der aber im
an den Tischen, stets sind „Menschen“ das erste journalistische Gebot. Noch
Detail viel Zeit braucht. Denn wir hatten 55 Gasthöfe im Landkreis Ravens-
Bildlegenden. Dann erst bleiben sie –
besser als Menschen sind nur: Tiere!
burg zum Start begeistert, jeder Wirt
hoffentlich – hängen und vertiefen sich
Zurück zu den Fotos: Rund 20 Gasthöfe,
und jede Wirtin sollte den eigenen
in die Texte. Zudem will das Magazin
die mir gleich besonders gut gefielen,
Steckbrief gegen lesen und absegnen.
LandZunge im wahrsten Sinn des Wor-
sollten Anlass für eine größere Ge-
Stichwort Fotografen: Da hatte ich gro-
tes Appetit machen, dafür aber sind
schichte sein. Eine Reportage: Fest im
ßes Glück, denn in der Region hatte
starke Fotos entscheidend. Gute Fotos
Gasthaus etwa oder eine Hochzeit. Vor
sich um den Altmeister Rupert Leser
ziehen den Betrachter ins Bild, in die
allem aber Bilder aus der Küche, dem
eine Schar von hoch talentierten Foto-
Wirtschaft, an den Tisch, auf den Teller,
Herzstück der Wirtschaft, zugleich das
Journalisten gebildet, die bis heute das
ins Bierglas hinein! So habe ich mit den
Leitmotiv der LandZunge. Was kommt
Magazin LandZunge zu einem opti-
Fotografen Ernst Fesseler, Markus Leser
hinein, wer liefert die Produkte, treffen
Wer die gute Küche feiern und stärken will, muss die Kinder begeistern. Kinder Kochen! lautet daher ein Motto und Meilenstein 2007. Ralf Hörger kocht auf der Oberschwabenschau mit Kindern, mit der Krumbach-Familienstiftung entwickeln wir ein Konzept für eine mobile Kinderküche, die bis heute im Einsatz ist. (Foto: Volker Strohmaier) Unsere Köche setzen Zeichen! Die Schlagzeile erklärt sich selbst. Gemeinsam starten wir im Herbst 2010 die Aktion Siedfleisch. Es ist höchste Zeit, dass wir gute alte Rezepte der regionalen Küche neu in Szene setzen – gerade auch Gerichte mit Siedfleisch. Denn: Nur wenn wir alle Teile vom Rind in die Küchen und auf die Tische bringen, verwerten wir die Tiere ideal, nur so steigern wir die Nachfrage nach Weiderindern, die unsere Landschaft pflegen. Das Titelbild von Bruno Kickner ist im Bauernhaus-Museum Illerbeuren entstanden.
10
2012
Foto: Markus Leser
sich Landwirt und Gastwirt tatsächlich
Fleisch, ihre eigenen Kartoffeln. Schöne
in der Küche? Siehe da, wir haben die
Modelle waren zu entdecken, die bis
Jäger getroffen, die ihre Rehe eigenhän-
heute
dig anliefern, Bauern mit Gemüse und
schönsten Ausdruck verleihen: So etwa
Kartoffeln, aber auch viele LKW, die wir
das Projekt „Illerwinkel“ – ein Verbund
der
bäuerlichen
Romantik
Ein guter Wirt kennt seine Gäste und sitzt gerne mit ihnen an einem Tisch. So wie hier der Fotograf vor einiger Zeit Paul Köberle vom „Hubertus“ in Berg am Stammtisch eingefangen hat. In der Wirtschaft wollen wir uns fast wie daheim fühlen, manchmal noch besser…
erst mal nicht mit Fotos beehrten. Denn
von einigen Bauern, die sich in Legau
die Gasthöfe werden natürlich kaum
ihre eigene Metzgerei samt Dorfladen
noch von kleinen Bauern am frühen
leisten. Dazu noch ein toller Dorfgast-
die wichtigsten Nutztiere der Region,
Morgen beliefert, oder gar vom „Metz-
hof im selben Gebäude, fertig war ein
sie pflegen im Sommer auf der Weide
ger ihres Vertrauens“. Sondern von
vorbildliches Modell LandZunge – ein
die Landschaft, der Bauer erledigt den
Profi-Lieferanten, die fast alles für den
schönes lokales Modell.
Rest, wenn er Heu für den Winter
Menschen wecken Emotionen
unserer so attraktiven Region weiterhin
macht. Wenn wir aber die Landschaft in
Wirt im Gepäck haben. Sie liefern den Wirten der Aktion LandZunge tatsäch-
gehört hatte. Warum Rinder? Sie sind
lich das Beste aus der Region recht-
Freilich ist dies eher die Ausnahme von
erhalten wollen, den Wechsel von Wald
zeitig, frisch und auf kurzen Wegen er-
der Regel, so setzen wir heute flächen-
und Wiesen, dann müssen die Bauern
halten: Fleisch von Rind und Schwein,
deckend in der Region auf starke Part-
weiter Rinder halten, ob für Milch oder
Gemüse und Salat etwa von der Insel
nerschaften: Perfekt ist das Modell
Fleisch. Wenn wir ihnen für diese Pro-
Reichenau, Mehl und Käse, Eier und
„PrimaRind“ der Kälber-EG Allgäu. 180
dukte einen guten Preis bezahlen, dann
sogar den besten Essig aus der Region –
Landwirte liefern mit ihren Weiderin-
und nur dann bleibt die bäuerliche
vom Fass aus Waldburg…
dern dieses Markenfleisch, viele Land-
Landwirtschaft erhalten. Ansonsten
All dies war mir vor zehn Jahren aber
Zunge-Gasthöfe schwören darauf. Klar,
droht die Abwanderung aus unseren
noch kaum bewusst. Ich war noch sehr
dass wir dieses Modell im Magazin
schwierigen Flächen, droht ein weiteres
romantisch inspiriert und wollte die
gerne beschwören, denn so vereinen
Bauernsterben, die großen Produzenten
engen Beziehungen zwischen Bauer
sich die zentralen Ziele von Aktion und
in den Regionen der intensiven Land-
und Wirt dokumentieren. Siehe da,
Idee.
wirtschaft reiben sich die Hände. Oder
einige Gasthöfe betrieben zugleich
Mir war klar, dass die Rinder und das
im Klartext: Wenn im Allgäu mit der
noch Landwirtschaft, viele Gasthöfe
Rindfleisch ein zentrales Thema für
Milch kein Staat mehr zu machen ist,
hatten ihre Wurzeln in der Landwirt-
mein Magazin werden mussten, auch
dann geht Allgäuland Konkurs und ein
schaft, sie hatten noch ihr eigenes
wenn ich 2002 von PrimaRind noch nie
Riese wie Arla übernimmt…
2012
11
be e Beinschei Geschmort
Sauerbraten
DAS BESTE STECKT IM VORDERVIERTEL! Ein offenes Wort an die Köche der Region: Wir haben das Prima Rind! Eure Liebe aber gilt allzu oft nur den Edelteilen. Filet und Rostbraten, Steaks aus der Hüfte oder die Rouladen aus der Oberschale. Alles prima, aber nicht genug!
Hals
Hochrücken
Schulter/Bug Brust
Siedfleisch
Alle Genießer sind sich doch einig: Das Vorderviertel hat mindestens so gute Stücke zu bieten. Ein deftiges Gulasch oder ein zarter Schmorbraten aus der Schulter sollten auf jeder Speisekarte zu finden sein.
Vorderhaxe
Daher Ihr Köche der LandZunge: Mehr Mut und Phantasie, wagt wieder die neuen alten Rezepte. Und lasst Eure Kochtöpfe wieder sieden: Gutes Siedfleisch ist das Höchste für den Gast, für den Koch aber sehr kostengünstig. Wir Bauern von der Kälber-EG garantieren dafür: Wir liefern nur unser Bestes. Prima Rind ist unsere starke Marke. Feines Rindfleisch – garantiert aus der Region. Prima Rind gibt es in vielen LandZunge-Gasthöfen. Gekochte Rinderbru st
Die Marke Prima Rind sichert die bäuerliche Landwirtschaft in AllgäuOberschwaben. Und damit eine der schönsten Kulturlandschaften Europas. Alle Kälber sind hier geboren, auch das Futter kommt überwiegend von unseren Äckern und Wiesen.
ulasch Rinderg
PRIMA RIND - EIN GUTES STÜCK HEIMAT AUF DIE GABEL.
Foto: Rolf Schultes
Mit anderen Worten: Wer nicht noch mehr Maisplantagen und Biogas-Anlagen will, muss die guten Produkte der Region kaufen, auch und gerade im Gasthof, auch wenn sie etwas teurer sind. In Sachen Fleisch haben wir hier noch beste Voraussetzungen, in Sachen Milch deuten sich immerhin neue Chancen an – mit kleineren Edel-Molkereien wie Zurwies bei Wangen oder der Feinkäserei Stich in Marktoberdorf, die wenigstens wieder Allgäuer Milch liefert. Oder so: Die LandZunge verliert mit Allgäuland wohl einen Partner, sie gewinnt aber einige Neue. Ein Verbund von mehreren Kleinen gefällt mir persönlich durchaus besser… Ein Hoch auf den Weißlacker Das Stichwort Käse jedenfalls stand von Anfang an in meinem Konzept für das
Magazin. Endlich
konnte
ich
meinen alten Liebling Weißlacker in meinem eigenen Blatt feiern, musste keine kleingläubigen Kollegen mehr von diesem authentischen Allgäuer Stinker überzeugen. Kaum aber war mein erster Artikel im Magazin erschienen, drehte Cornelia Benne auch schon einen Film für den BR über den Weißlacker, das Allgäuer Convívium von Slow Food nominierte ihn als originäres regionales Produkt für die „Arche des
Die Landwirte, die Rinder und das Rindfleisch sind das Rückgrat der Aktion LandZunge und finden daher breiten Platz im Magazin. An einem Ort trifft dies perfekt zusammen: In der Versteigerungshalle bei Bad Waldsee. Dort werden Kühe gekürt, Kälber verkauft, Rinder vermarktet – ehe sich alle zum guten LandZunge-Schmaus bei Wirt Rudi Spieß treffen.
eine zweite Pflicht für mein Magazin-Konzept. Allerdings war auch dies bereits im ersten Heft eine schwierige Übung: Mit Müh und Not bekam
Geschmacks“, bei Arthur Frick-Renz in Goppertsweiler durfte ich hingerissen
ich einige schöne Rezepte für Innereien.
eine Weißlacker-Suppe kosten, die
Mir war nicht klar, dass die meisten
eigentlich in jeden LandZunge-Gasthof
wiss, der Geruch ist so eine Sache, dann
Wirte kaum je nach Rezept kochen, sie
gehört. Ralf Hörger, damals noch
muss der Käse eben schnell verkocht
kochen, wie sie es gelernt haben, Profis
Küchenchef im Krankenhaus Lindau,
werden, die Gäste jedenfalls werden be-
haben kein Kochbuch in der Küche
heute Berater und Vorkoch bei der
geistert sein. Das Magazin LandZunge,
neben dem Herd liegen. Und so können
LandZunge lieferte gleich ein ganzes
so mein Ziel, sollte auch die Wirte an-
sie auch nicht von jetzt auf nachher Re-
Menü unter dem Motto „PrimaRind
regen, in der Küche mehr Demokratie
zepte für ein Magazin liefern, das über-
trifft Weißlacker“. Allgäuer Milch und
zu wagen…
morgen gedruckt werden soll…
Allgäuer Fleisch in originären Rezepten
Und doch haben wir wunderbare Bei-
Aber jetzt endlich der Reihe nach: Ich
– wunderbar fotografisch in Szene ge-
spiele gefunden, die ich am liebsten
wollte jedes Magazin mit einigen foto-
setzt von Bruno Kickner aus Leutkirch,
jedes Mal wiederholen würde: Rinds-
grafischen Highlights einläuten.
auch er ein Fotograf der Spitzenklasse.
rouladen und Krautkrapfen, Siedfleisch
Drei große Bilder sollten es sein, die zu-
Wunderbare Rezepte, eine tolle Ge-
oder gefüllte Paprika. Die gute alte
gleich die drei großen Themenkom-
schichte im Magazin, aber leider kein so
Küche der Region, sie lebt durchaus,
plexe abdecken sollten, ohne dass ich
großer Erfolg bei unseren Wirten: Wo
aber sie könnte noch weit mehr Klimm-
dies schulmeisterlich erklären wollte. Die Highlights sollten einen attraktiven
bleiben die originellen Rezepte, liebe
züge machen, weit mehr Genießer be-
Kollegen? Wie kann es sein, dass kaum
geistern…
Gasthof zeigen, die schöne Landschaft
ein Allgäuer Gasthof den Weißlacker
Stichwort Rezepte: Sie waren gleich
im Bild einfangen, einen aktiven Bauern
gut verpackt in die Küche nimmt? Ge-
nach dem Schwur auf die guten Fotos
bei seiner Arbeit zeigen, schließlich
2012
13
aber in die Küche vordringen, in der die
wenn gerade diese drei Beispiele nicht
nur die Kartoffeln kommen heute vom
Köche als Alchemisten rohes Fleisch in
mehr im Kreise der LandZunge aktiv
Nachbarn, der Senior hat die Landwirt-
Gold verwandeln, harte Kartoffeln in
sind, aber wir wollen auch andere Kol-
schaft aufgegeben, der Junior ist ausrei-
einen schlotzigen Salat, der die Seele
legen ehren und sind guter Hoffnung,
chend mit der Wirtschaft beschäftigt,
unserer Region widerspiegelt…
dass sie sich wieder besinnen…
seine Frau hat die einstige Scheune in
Schöne Landschaft: Ob der Blick vom
So waren es drei Fotos im ersten Maga-
ein Atelier für Krankengymnastik ver-
heiligen Bussen, vom Höchsten auf den
zin 2002, die mir noch heute sehr gut
wandelt. Die Zeiten ändern sich eben,
Bodensee, von Akams ins Oberallgäu
gefallen: Ein Biergarten mit Wirtschaft,
die Gäste aber genießen noch immer
landauf,
ein Bauerngarten mit Wirtschaft und
„Sauren Käs“, Dinnete, Wurstsalat mit
landab. Und oft ein schöner Gasthof
das Bild einer Küche, das allein eine
Bratkartoffeln oder jeden Samstag den
gleich daneben – ob Höchsten oder
LandZunge-Geschichte
Schweinebraten mit einem feinen Kar-
Akams, die LandZunge-Köche warten
hat!
toffelsalat. So einfach kann ein gastronomisches Erfolgskonzept sein, auch
rundum,
herrliche
Bilder
geschrieben
an den schönsten Flecken der Region.
Der Biergarten gehört zum „Stallbesen“
Zu schweigen von den abgelegenen
in Vorsee, eine wahrlich bäuerliche
wenn ich mir hier und anderswo auch
Fluchtpunkten und Geheimtipps: Ob
LandZunge-Wirtschaft, ein umgebauter
noch Saure Bohnen, Linsen mit Spätzle,
das legendäre Malleichen, ob Fenken-
Stall als Magnet mit einfacher bäuer-
Siedfleisch und Kutteln wünschen
mühle in Oberschwaben oder Katzbrui-
licher Küche – ein Gasthof, der für ein
würde. Schon wäre meine populäre
Mühle im Unterallgäu – solche Flucht-
ganzes Konzept steht, ein kleines Para-
journalistische Seele zufrieden, mein
punkte sind jeden Umweg wert. Auch
dies fürwahr, den See gleich nebenan,
Gaumen und mein Magen wären glück-
Die alten Rezepte der Region verführen uns immer. Hier zaubert Köchin und Wirtin Annemarie Zeller ihre berühmten Krautkrapfen. Die Seele einer Wirtin hat im „Goldenen Kreuz“ gerade aufgehört und mit Mann Richard „was Kleineres“ in Kempten übernommen. Zum Abschied zeigen wir sie gerne noch einmal… (Fotos: Thomas Gretler)
lich und auch neue Schwabenkinder
fast intimer Biergarten, die Stube so
könnten wieder aus den Bergen nach
schön, dass keiner mehr weg wollte,
Oberschwaben wandern…
kurz: eine Dorfwirtschaft aus dem Bil-
Das Bild von Pfärrich, ich gestehe es
derbuch. Und so war bald klar, dass hier
gerne, war dagegen nicht meine Idee,
auch unser erstes Titelbild entstehen
Auch mein Lieblingsbild mit Koch und
sondern ein Plagiat des großen Rupert
sollte. Dummerweise hatten wir näm-
Holzherd funktionierte als Titelbild
Leser. Nirgendwo sonst haben wir noch
lich bis kurz vor dem Druck kein Titel-
nicht. Ein Titelbild sollte plakativ sein,
einen Garten gefunden, in dem die
motiv zur Hand, wir hatten tausend
dieses wunderbare Bild aber ist dafür
Kohlköpfe fast schon ins Fenster der
schöne Fotos, aber keines taugte so
zu sensibel, es erzählt eine kleine Ge-
Wirtschaft
Eine
recht als Titelbild. Das nahezu quadra-
schichte, zu gerne würden wir in dieser
schmucke Wirtschaft, gleich neben der
tische Format war ein Problem, vor
Küche sitzen, mit anfeuern. Das Feuer
bekannten Wallfahrtskirche, leider aber
allem aber sollte das Bild unsere ge-
ist der Blickpunkt, darauf liegt „die
nur kurz mit von der Partie in der
samte Philosophie ausdrücken! Gast-
Schärfe“, der wohl gerundete Koch ist
Aktion LandZunge. Ganz klar: Wir
stube, Genuss, glückliche Menschen,
schon nicht mehr scharf konturiert,
haben viel Werbung für viele Gasthöfe
gutes Essen, gastfreundliche Wirte etc.
seine Frau huscht verschwommen
betrieben, aber allein damit sind die
Was im Sport oder bei Frauen-Magazi-
durchs Bild – so fängt Fotograf Markus
strukturellen Probleme der ländlichen
nen einfach sein mag, war und ist für
Leser das Feuer, den konzentrierten
Gasthöfe nicht zu lösen. Mal fehlt es an
das Magazin LandZunge eine schwie-
Koch und die bewegte Frau zugleich
der Lage, mal am Konzept, sehr oft an
rige Übung: Das Titelbild.
ein! Seine objektive Liebe aber schenkt
hinein
wachsen.
überzeugten Wirten! Comeback in Leupolz Damit aber zu meinem unseren Lieblingsbild schlechthin: Die Küche von Musbach, unser drittes Highlight im ersten Heft ist bald ein Symbolbild für die LandZunge schlechthin geworden und bis heute geblieben. Eine stilechte alte Bauernküche in einem rundum museumsreifen Gasthof, mitten in dem kleinen malerischen Dorf Musbach im tiefen Oberschwaben, die Alb bereits in Sichtweite. Der Koch selbst ein Muster seiner Zunft, er heizte den alten Herd mit Holz und heute noch behauptet er, dass damit besonders gut zu kochen sei, solange es nicht zu viele Gäste werden. Hinter der Wirtschaft ein kleiner,
Foto: Felix Kästle
Kaum ein Bild hat die Idee der LandZunge so schön ausgedrückt wie diese „Ikone“ von Koch Kronenwett im aller ersten Magazin, fotografiert in Musbach (links). Heute sind die leidenschaftlichen Wirte Annette und Michael für die LandZunge in der Sonne in Leupolz aktiv (rechts).
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16 2012 GmbH · Krumbach 1 · 88353 Kißlegg · Tel.: 07563/9102-0 · Fax: 07563/9102-50 · www.krumbach-mineralwasser.de Mineralbrunnen Krumbach
er der jungen Frau im Mittelpunkt,
kannte sie, dass ihr Mann in der Groß-
Geist einer regionalen Küche. Maul-
kaum ein anderer Fotograf hat diese
küche unglücklich war, dass sie und die
taschen müssen sein, aber schon die
Meisterschaft so weit getrieben! Die
inzwischen großen Kinder endlich wie-
alten Mönche haben einst allerhand
adrette Bedienung wartet versunken im
der ins Paradies nach Oberschwaben
darin versteckt, warum lassen wir uns
Hier und Jetzt, sie lässt sich vom Foto-
zurück wollten! Ob ich denn nicht
da auch nicht mehr einfallen?
grafen nicht ablenken, lächelt nicht,
einen Gasthof wüsste? Drei Empfehlun-
Denn merke: Kinder lieben Pommes
sondern ist konzentriert, denn der
gen hatte ich spontan, einen Favoriten
nicht, weil sie aus Kartoffeln sind oder
nächste Teller kommt sogleich. Heute
zudem: die Sonne in Leupolz, wenn
weil sie so einmalig schmecken. Sie
hat die junge Frau übrigens zwei Kin-
auch schon im Allgäu. Und siehe da:
lieben Pommes, weil sie sich mit den
der, sie bedient immer mal wieder bei
Das Comeback ist gelungen, einer der
Fingern essen lassen, weil sie Pommes
diesem Wirt, nur nicht mehr in Mus-
besten Köche aus den ersten Tagen der
kennen und daher nicht viel falsch
bach…
LandZunge ist wieder unter uns. Mit
machen können unter dem strengen
Zu gerne würde ich hier die unter-
der Hilfe unserer Partnerbrauerei Farny
Blick der Eltern. Also: Pommes für die
schätzte Kunst der journalistischen
demonstriert er seine Kunst jetzt im
Kinder, sie müssen aber nicht aus Kar-
Fotografie an mehr Beispielen und in
Vorzeigedorf Leupolz – Grund genug,
toffeln sein. Auch der Ketchup muss
allen Details beschreiben und vorfüh-
hier in Erinnerungen zu schwelgen…
wohl rot sein, aber er muss beileibe
ren, auch dies aber ist viel Stoff für eine
So viel nur zu diesem Musterbeispiel,
nicht aus einer roten Dose stammen.
andere Lektion – mit viel Emotion.
zu der Geschichte eines Bildes. Dabei
Daher: Wer die Rezepte unserer Köche
Denn Bilder verführen uns, manche
müsste ich noch die originellen Rezepte
und ihre originellen Speisekarten lesen
Bilder werden gar zu Ikonen, da sie das
von Koch Kronenwett auflisten, immer-
will, der muss sich schon in den Gast-
gewisse Etwas einfangen, ohne dass wir
hin habe ich bei ihm zum ersten Mal in
hof bemühen – das Magazin kann
es ganz definieren könnten. Nur: Besser
meinem Leben Maultaschen gekostet,
immer nur Anregung sein.
als eine abgehobene Diskussion sind
die mit Blut- und Leberwurst gefüllt
allemal die praktischen Beispiele, mit
waren. Was für ein Genuss und zugleich
denen wir gerne protzen – denn was
ein schönes Beispiel für den kreativen
geht schon über den fotografischen Blick in eine Küche… Musbach Ade: Meisterkoch Kronenwett und seine Frau vom Hotelfach, sie hatten zwar in Musbach einen Traumgasthof gefunden, in dem auch die Kinder glücklich lebten, sie hatten viele Genießer ins entlegene Dorf gelockt – aber doch nicht genug um auf Dauer davon zu leben. So verließen sie das Dorf und suchten ihr Glück wie im Märchen anderswo, zuletzt im hohen Norden, wenn auch nicht in Bremen. Dann aber, vor etwa einem Jahr läutete das Telefon und die charmante Stimme von Annette Kronenwett ließ sich hören. Reumütig be-
Kinder kochen lassen lautet das Motto. Mit Feuereifer sind sie dabei, begeistert essen sie dann auch alles. Aber bitte mit den Fingern…
2012
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Noch besser aber: Kinder selber Kochen
eine Legende. Und die Sonne in Leupolz
Gasthöfen nützt, denn wir haben einen
lassen, mit Kindern kochen, zuhause
blüht jetzt wieder neu auf, auch wenn
kleinen LandZunge-Tourismus auf die Beine gestellt, manche Genießer wollen
und in der Schule. Auch dies haben wir
es hier für einen hervorragenden Land-
bei der Oberschwabenschau oder mit
Zunge-Koch zuvor leider nicht so gut
möglichst viele Gasthöfe testen, unsere
der rollenden Küche der Krumbach-
lief. So muss ich wohl oder übel auch
Genießerkarte verleiht ihnen inzwi-
Familienstiftung im Magazin in Szene
mal die „Aussteiger“ in einer heiklen
schen sogar Punkte dafür.
gesetzt. Bilder voller Emotion – Kinder
Geschichte thematisieren, denn die
Denn das Rückgrat ist auch im Magazin
mit Kochmützen. Und siehe da: Die
Gastronomie ist rundum ein hartes Ge-
LandZunge der harte Service: Nicht die
Kinder haben mit Freude gefuttert, was
schäft, darüber sollten wir auch nicht
besten Fotos, nicht die mühsam ge-
sie da selber (mit einigen hilfreichen
schweigen.
strickten Texte sorgen für den nach-
Händen im Hintergrund) angerichtet
Die Vorbilder im Porträt. Gut verteilt in
haltigen Erfolg, sondern die kleinen
haben!
der Region, aber auch recht unter-
Steckbriefe samt der Überblickskarte,
schiedlich im Konzept: So versuche ich
die inzwischen zehn Seiten des Maga-
Die Gasthöfe sind unser Herzstück
das feine Restaurant neben den Stall-
zins füllen und bewusst in die Mitte ge-
Die Highlights also sollten die Themen-
besen zu setzen, so wie ich Filet und
rückt worden sind. Mag schon sein,
breite zeigen und ins Bild setzen. Eine
Wurstsalat schätze, so wie der Gast die
dass
Vorspeise, ein Gruß aus der Küche.
Abwechslung liebt. Im Vordergrund
machen, dass die Texte gern gelesen
Die Hauptzutat des Magazins sind aber
sind die Dorfwirtschaften geblieben,
werden, aber der Nutzeffekt sind die
seit jeher die Porträts von einzelnen
auch wenn sie sich höchst unterschied-
Steckbriefe – mit ihnen lässt sich der
Gasthöfen – geadelt als „Vorbilder“. So
lich präsentieren, der Dorfgasthof im
Gasthof der Wahl schnell ausmachen,
habe ich für jedes Magazin vier bis
traditionellen Stil mit Stammtisch etc.
anrufen, Tisch reservieren…
sechs Gasthöfe ausgewählt. Geogra-
ist fast schon die Ausnahme. Aber auch
Und so ist der Rest der Ressorts fast
phisch gut verteilt, damit jeder Leser
Vorzeige-Gasthöfe in den Städten sind
schon Beiwerk. Sie aber machen aus
nicht weit hat zu seinem Tipp. Dieses
heute in unseren Reihen zu finden,
dem Magazin erst eine runde Sache:
Kriterium gilt bis heute, auch wenn wir
feine Hotels, Geheimtipps „in der
Zum Beispiel Themen für die aktive
inzwischen wissen, dass die Genießer
Pampa“ und so weiter. Diese Vielfalt soll
Freizeit wie unser Artikel über den Rad-
schönen
Bilder
Appetit
wahrlich meilenweit fahren zu unseren
immer wieder eingefangen werden –
weg quer durch die Region im ersten
Vorbildern!
dieser kulinarischen Vielfalt hat sich
Heft. Siehe da: Just zum Jubiläum kön-
Vorsee, Pfärrich und Musbach – drei
das Magazin LandZunge geweiht. Und
nen wir wieder in Kooperation mit der
Gasthöfe in Highlights. Dazu Porträts
so könnte der Untertitel auch so lauten:
Tourismus-Gesellschaft Oberschwaben
auf ein oder zwei Seiten von der Rose in
Magazin für Genuss-Geschmack-Gas-
die Themen Rad und Genuss kombinie-
Wuchzenhofen, dem Adler in Diet-
tronomie. Eine Alliteration auf G…
ren. Und gerne werden wir das Ressort
manns, der Rose in Hittelkofen, dem
Natürlich ist die Auswahl für die Por-
„Freizeit“ in Zukunft noch stärker ma-
„Igel“ in Grünkraut, die Sonne in Leu-
träts der Vorbilder bei heute mehr als
chen, denn wir haben auch gelernt,
polz und der Berggasthof Höchsten –
80 Gasthöfen der Aktion nicht so ein-
dass viele Touristen das Magazin Land-
auf dem Höchsten. Starke Beispiele,
fach, manch einer fühlt sich benachtei-
Zunge gerne mit nach Hause nehmen
jede noch heute eine Geschichte wert.
ligt, andere dagegen lassen sich was
und damit den nächsten Urlaub pla-
Der Adler von Dieter Hierleman in Diet-
einfallen und bieten mir ein starkes
nen…
manns: Auch 10 Jahre später eine tolle
Thema, einen guten „Aufhänger“, wie
Natürlich achten wir auch bei diesen
Wirtschaft mit viel Kleinkunst (obgleich
wir Journalisten sagen. Heute haben
Themen auf die „Philosophie“ der Land-
auch hier nicht mehr geraucht werden
wohl alle begriffen, dass die Werbung
Zunge: Wir zeigen nicht einen ewig
darf…); der berühmte „Igel“ mit seinen
für die Marke, die Werbung mit dem
blauen
Bratkartoffeln und dem Wirt am Klavier
Magazin allen
ist nach wie vor
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die
2012
Ob urig, deftig, rustikal oder modern, leicht, stillvoll – die LandZunge will sie zum Genuss verführen – im Gasthaus.
Himmel, wir kennen den Föhn, aber
So haben wir früh schon die „Landgast-
Allerdings: Auch wenn der Fernseh-
auch Allgäuer Landregen und ober-
geber“ oder die „Kulturlandschaftsfüh-
reißer mit den frauensuchenden Bau-
schwäbischen Nebel. Die Zielgruppe
rer“ mit ihren Routen ins Heft gehoben.
ern noch so blöd gemacht sein mag, die
unseres Magazins sind ganz eindeutig
Solche Kenner führen die Menschen
hohe Einschaltquote belegt das ge-
die Einheimischen, die können wir eh
nach der Wanderung dann auch in den
waltige Interesse an diesem Thema, die
nicht
besten Gasthof…
verdrängte Lust zum Landleben, die
täuschen.
Wenn
die
Ein-
heimischen sich aber auskennen, wer-
Deutlich vor der Freizeit rangiert aber
Sehnsucht nach den bäuerlichen Wur-
den sie die Gäste auch richtig führen.
das Ressort Landwirtschaft im Magazin
zeln – die freilich auf einem echten
Für Sie probiert: Der enge Kontakt zu den Erzeugern ist uns heilig. Mit Leidenschaft probieren wir das Beste aus der Region und schreiben darüber. Damit der Gast mehr weiß, der Wirt gut einkauft und wir neue Partner für die Aktion gewinnen…
LandZunge: Zahllose Porträts haben
Misthaufen meistens schnell dahin-
wir unter dem Motto „Oinaweag“ akti-
welkt…
ven und erfolgreichen Bauern oder
Dennoch: Wir sollten das hohe Inte-
Landwirten gewidmet. Wir wollten
resse nutzen und die Themen journa-
keine Klagelieder hören, sondern über-
listisch besser aufbereiten. Und siehe
zeugte Landleute vorstellen, die nie im
da: Etliche Porträts unserer Landwirte,
Leben ihren Job in der Natur mit einer
die ihren besten Produkte an die Wirte
Arbeit im Büro tauschen würden. Kurz:
liefern, haben auch das Fernsehen auf
Wir präsentieren die echten Bauern, ob
den Plan gerufen, die kochenden Land-
jung oder alt, männlich oder weiblich.
frauen in BR und SWR sind nur ein
Sie finde ich viel spannender als die
Beispiel, und sie sind gar nicht schlecht
seltsamen Figuren bei „Bauer sucht
gemacht.
Frau“ oder auch in so Sehnsuchtsmagazinen wie der „Landlust“.
2012
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Die Traube in Thalkirchdorf setzt ganz auf Tradition kunstvoll geschnitzte Lampen des Allgäuer Bildschnitzers Gallus Witzigmann (1909 bis 1997), eine Glaslampe mit alten Motiven aus Thalkirchdorf vom Künstler Hertlein , Ornamente auf der Täferdecke, kunstvoll hingepinselt vom Maler Paul Keck, oder handgefertigte Zirbelholzstühle aus dem Grödnertal, die Anfang der 60er Jahre ihren Weg ins Allgäu gefunden haben. Jeder findet in diesem stilvollen Ambiente sein Plätzchen, wo er oder sie oder am besten beide sich als Feinschmecker erproben: Ob Tellerfleisch vom Allgäuer Weiderind, Weissachtaler Forelle mit Gemüsestreifen , saures Kalbslüngerl oder die guten alten Kutteln, Diepolzer Bergkäse gebacken, „Sarazener“ (Rehund Hirschleber geschnetzelt) oder Allgäuer Berglammrücken. Alles der ReWir schreiben das Jahr 1767. Lessing
Man braucht einige Muße, um die vie-
gion verschrieben, , zubereitet nach
bringt seine Minna von Barnhelm auf
len Raritäten in der traditionsreichen
teils uralten Rezepturen. Unter den
die Bühne, in Immenstadt wird der Uhr-
Gaststube oder der gemütlichen Zirbel-
Köstlichkeiten, die Ludwig Mittermeier
macher und Maschinenbauer Joseph
stube zu entdecken. Uraltes Zinn,
und sein Team in der Küche zaubern,
Liebherr geboren und in der kleinen, im Konstanzer Thal gelegenen Pfarrgemeinde Thalkirchdorf stellt Bäckermeister Ignatius Petrich einen prächtigen Fachwerkbau mitten ins Dorf: das „Gasthaus Hotel Traube“ . 42 Jahre später kauft Michael Gruber aus Sigishofen das Haus, das bis heute in Familienbesitz ist. Auch die Bier- und BranntweinKonzession, sowie die Erlaubnis, als Tafernwirt
Speisen
und
Getränke
abzugeben, wurden 200 Jahre lang von einer Generation an die nächste weiter gegeben. In dem prächtigen Gasthaus seiner geschindelten Front und dem mächtigen Fachwerk an die Nähe zum Bregenzer Wald erinnert - werden die Gäste seither mit regionaler Feinschmeckerküche verwöhnt.
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Fotos: Kees van Surksum
am Fuße der Allgäuer Berge, das mit
finden auch vegetarische Gäste ihre Highlights. Küchenchef Mittermeier ist Traditionalist. Von modernen Kochtechniken und -Moden hält er schon rein gar nichts. Seine Küche setzt seit 40 Jahren auf den Geschmack des Allgäus. Alles wird hier frisch verarbeitet, mit wenig Butter oder Sahne, ohne Zusatzstoffe und ohne jede Sünde mit Namen Convenience. Der Küchenchef nutzt die Jahreszeiten zum Schnuppern und Riechen, seine Aromen holte er sich aus seinem Garten – mit Kräutern und Wildfrüchten. Selbst Mischgewürze gibt es bei ihm nicht. „Der Gast soll erkennen, was er isst“, betont er. „Das Wichtigste ist die Qualität der Nahrungsmittel.“ Deshalb kauft er, unterstützt von Frau Martha und Tochter Susanne seine Lebensmittel fast ausschließlich bei heimischen Bauern. Fleisch und Wurst aus der Region und über die Marke PimaRind, Bio-Puten aus Altusried, Wild von den Thaler Jägern, Ziegenkäse vom Thaler Geißenhof, Käse aus der Sennerei Diepolz, Fische vom Bodensee! Jeder Gast kann auf der Speisekarte studieren, wo sein Schlemmererlebnis seinen Ursprung hatte. So ist es ganz natürlich, dass die Mittermeiers von Anfang an auch bei der Aktion LandZunge im Allgäu mitgemacht haben. Denn LandZunge-Gasthöfe verpflichten sich, das Beste aus der Region auf den Tisch zu bringen.
träumt er davon, alles Rindfleisch, das
sich Martha Mittermeier. Klar, wer
Schwiegersohn Toni Spähnle führt die
in der Traube zubereitet wird, selbst auf
könnte auch einem Maibockfilet auf
Tradition des Hauses mit viel Ideen-
den Bergweiden wachsen zu lassen. Die
Blaukrautmarmelade
widerstehen?
reichtum fort. Die Streuobstwiese vor
familieneigene Alpe Schwand, will er
Oder einem Löwenzahn-Parfait auf Erd-
dem urigen Biergarten unter der alten
von Hinterwälder Rindern beweiden
beerragout, das auch noch zur Diskus-
Esche hat er wie anno dazumal mit
lassen. Die robuste Ur-Rasse ist leicht,
sion über Allgäuer Wiesen anregt. Ehe
einem Schräghag eingezäunt, im Som-
daher ideal für Hänge und Bergweiden,
dann jedes Menü mit einem selbstge-
mer trocknet er die Mahd auf Großva-
die exzellenten Landschaftspfleger sind
brannten
ters Heinzen oder Huinzen. In Zukunft
aber vor allem für ihr einmaliges
wird…
Traube-Obstler
gekrönt
Susanne Munkler
Fleisch bekannt! Der Erfolg gibt der Wirtsfamilie recht. Von den 80 Plätzen in der gemütlichen Zirbelstube, der alten Wirtsstube und dem stilvollen Restaurant sind selten welche leer. Wer hier am Wochenende speisen möchte, sollte einen Platz vorbestellen. Einmal pro Woche kocht der Chef nur für seine Hausgäste. Viele waren schon mehr als 40 mal da, freut
INFO S. 36
Ringhotel Traube Thalkirchdorf Tel. 0 83 25 9200
2012
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Fotos: Felix Kästle
Der Mohren in Ravensburg:
Wirtshaus wagt neue Wege Die Aktion LandZunge will neues Leben in alte Wirtschaften bringen. Was auf den Dörfern begonnen hat, begeistert auch so manches innovative Gasthaus in der Stadt. Der Mohren in Ravensburg ist ein gutes Exempel: Wie ein Wirtshaus mit langer Tradition sich neu erfindet, mit dem Genuss auf neuen Wegen experimentiert. Notizen über ein starkes Konzept.
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2012
Der Mohren: Vier Jahrzehnte lang eine
wagen, ein Gasthaus mit einem starken
Institution
der
Konzept, eine Wirtschaft von altem
Marktstraße, am Sitz der legendären
Charme – zugleich aber ein Ort für die
Ravensburger Handelsgesellschaft der
offene Begegnung, für die Kommuni-
Humpis. Das Humpismuseum gleich
kation sollte es werden – bitte kein
in
Ravensburg, in
nebenan, das Stammhaus von „Ravens-
weiterer Szene-Gasthof mehr.
burger“ fast gegenüber, die Duale Hoch-
Was sich so abstrakt anhört, lässt sich
schule im Blick und über allem der
inzwischen erleben, der neue Mohren
„Mehlsack“, das Wahrzeichen dieser
ist eine wahre Augenweide: Stein und
Stadt der Türme und Tore. Die Markt-
Holz sind perfekt kombiniert, die mas-
straße: Jeder Quadratmeter atmet hier
siven Tische scheinen für jedes Gelage
Geschichte, hier hat die Altstadt ihren
gerüstet, die zahllosen Bilder mit
Charakter bewahrt und die Ravens-
Motiven der „guten alten Zeit“ an den
burger sind zwar gelegentlich etwas re-
Wänden sprühen vor Charme, kurz:
serviert, dem Genuss für Leib und Seele
hier fühlt sich jeder Gast sofort be-
aber durchaus zugetan.
haglich. Eine große Tafel in der Mitte ist
So war es ein herber Trennungs-
ideal für Gruppen, aber auch für die
schmerz, als die „singende Wirtin“ Pia
zwanglose Begegnung gedacht. Hier
Maria und ihr Mann Siegfried Kutter
können die Gäste gemeinsam schmau-
aus Altersgründen den Mohren ver-
sen, jeder kann von allem kosten –
ließen. Eines der ältesten Gasthäuser
Sharing heißt das Zauberwort. Und
von Ravensburg war plötzlich vakant.
siehe da: Was zögerlich begann, bürgert
Für Michael Weiß von Meckatzer Lö-
sich doch so langsam ein, wird viel-
wenbräu ein Anlass nicht nur für eine
leicht noch zu einem neuen Kult. Denn
überfällige Renovierung: Wenn schon
so können die Gäste an einem Abend
alles neu werden musste, dann wollte
sich quer durch die Küche probieren
Michael Weiß auch ein Experiment
und dies lohnt sich!
Wer aber brav für sich essen will, hat auf der Karte die Qual der Wahl. Die Küche setzt ganz bewusst auf regionale Produkte, die aber auch neu interpretiert werden: Maultaschen oder Bodensee-Felchen im Bierteig. Traditionell und doch erfrischend anders. Ob Lauwarmer Ziegenkäse mit Trüffelhonig oder ein Lammrücken in Dunkelbiersauce und immer wieder der beste Fisch – immer wieder kommt Neues auf die Karte. Natürlich stehen Gerichte vom PrimaRind auf der Karte, aber auch feines Fleisch vom Strauß wird geboten! Es schmeckt köstlich und kommt auch aus der Region – von Landwirt Meschenmoser aus Esenhausen! Nach dem Wagnis Strauß habe ich beim dritten Besuch Saure Leber bestellt, denn bei den Innereien zeigt sich die Leidenschaft eines Küchenchefs oft besonders deutlich. Was soll ich sagen, kaum je hat mir dieses uralte Rezept besser geschmeckt. Der Grund ist klar: In der Mohren-
Eine Wirtschaft zum Wohlfühlen: Der Mohren freut sich über Kinder wie Senioren, wenn sie nur Freude am Genuss haben. Und an der Kommunikation, wie hier ein Kreis von Freundinnen der Gastgeberin Kati, die sich gerne in der hellen Lounge treffen und das aktuelle Thema im Magazin „Stern“ diskutieren. Der mal wieder die Lust der Frauen ergründet haben will…
Küche schwingt der Chef inzwischen persönlich den Kochlöffel. Sander van den Boezem ist Holländer, ein absoluter Profi mit internationaler Erfahrung,
2012
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Š www.inallermunde.de
Vom Winde verwĂśhnt!
AuĂ&#x;er-Edensbach. Ein winziger Weiler nahe Waldburg. Mitten in einer malerischen Landschaft. Der warme Wind vom Bodensee streicht herauf und schenkt dem Waldburger Schinken seine ganz besondere Note. Der Waldburger Schinken: FĂźr Kenner die erste Wahl. Drei Monate Ăźber Buchenholz gereift – wie in den guten alten Zeiten. Das Fleisch von Weiderindern aus der Region. Ehrlich – pur – kĂśstlich. Doch der Schinken ist nicht allein: Auch Wurst und Fleisch aus Waldburg sind stets erste Wahl. So reihen wir uns gerne ein als Partner der LandZunge. Aus der Region – fĂźr die Region. Mit dem vollen Geschmack.
7ALDBURGER 3CHINKEN UND 2ËUCHERSPEZIALITËTEN 7ALTER "OOS 'MB( s !U”ER %DENSBACH s 7ALDBURG 4ELEFON s 4ELEFAX s INFO WALDBURGER SCHINKEN DE s WWW WALDBURGER SCHINKEN DE
Ein Wirt macht ernst: Sander bietet seinen Gästen Biergenuss in allen Variationen, er ist ein Meister in der Küche und trägt natürlich die Kochjacke in holländischen Farben! Neben Ralf Hörger unterzeichnet er die Vereinbarung für die LandZunge – flankiert von einigen seiner regionalen Lieferanten
jetzt will er in Ravensburg, in der Heimat seiner Lebensgefährtin Katrin Steiner einen Gratwandel hinkriegen: Eine Wirtschaft vom alten Schlag und zugleich ein Restaurant für den Feinschmecker. Mit anderen Worten: Im Mohren soll das beste Bier auch das feine Menü begleiten. Immerhin ist die Brauerei Meckatzer seit 1930 Inhaber des Mohren und so genießt hier die Bierkultur hohen Stellenwert. Aber auch in Sachen Wein bleibt kaum ein Wunsch offen – samt einigen Favoriten vom Bodensee. Vom See kommt natürlich auch der Fisch, kein Wunder bei einem holländischen Küchenchef. Übrigens spielen die Kinder im Mohren eine
besondere
Rolle.
Gastgeberin
Katrin hat nicht nur viele Freundinnen mit Kindern, sie ist überzeugt, dass Kinder mehr verdienen als Pommes: „Wir begeistern die Kids für den feinen Geschmack, man muss ihnen das Essen nur spannend präsentieren, schon sind sie begeistert.“ Auch ein Blick in die Küche ist da ein guter Tipp, Kinder wollen nicht nur steif am Tisch sitzen… Der Mohren ist aber noch weit mehr:
wird sich hier schnell verlieben – zu-
Die urig-moderne Wirtschaft mündet in
mindest in das feine Essen…
eine Lounge, ideal für einen Espresso
Kurz: Dieser Mohren wird noch viele
und die Lektüre der neuesten Maga-
Freunde finden, das Konzept ist stim-
zine. Im Anschluss das „Edelzimmer“
mig, einige Kinderkrankheiten sind be-
des Hauses, die Ravensburger Stube:
hoben, das Bier von Meckatzer hat auch
Hier können Gesellschaften so groß
in Ravensburg viele Freunde, allein die
tafeln wie einst wohl die Ravensburger
Leckerbissen von Koch Sander sind
Handelsherren. Der absolute Geheim-
aber jeden Besuch wert. Auch die Jazz-
tipp aber: Die Terrasse zum „Hinterhof“,
Szene hat den Mohren bereits entdeckt.
ein wunderbarer Platz für lange Som-
Da fehlt nur noch, dass die junge fröh-
mer-Abende zu zweit, mit Blick auf
liche Wirtin Kati auch noch singen an-
Stadtmauer und den Wehrturm am
fängt… Rudi Holzberger
Gänsbühl. Wer noch nicht verliebt ist, INFO S. 42
Wirtshaus Lounge Restaurant Mohren Ravensburg Tel. 07 51 18 05 43 10
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Fotos: Volker Strohmaier
Das Auge der Bedienung und der Blick des Journalisten Aus unserem neuen Handbuch für Wirte – auch für Gäste eine anregende Lektüre Journalisten
sollten
aufmerksame
Leute sein, denen alles auffällt, was interessant ist. Die Wahrheit aber ist: Viele Journalisten sind längst abgestumpft, schauen lieber weg, verdrängen interessante Themen. Daher: Wenn die Medien ein Thema in der Gastronomie finden, dann ist das Problem bereits notorisch – höchste Zeit für jeden Wirt zu reagieren. Einige Fundstücke aus den Medien sind daher hier eingestreut, sie sollten Stachel in unserem Fleisch sein – da brauchen wir nicht mehr auf die Lehren der Berater zu warten. Ein Beispiel aus der Süddeutschen Zeitung, eine ironische Glosse, also besonders ernst gemeint, beschreibt die bekannte Sehnsucht nach der Bedienung, der Gast sucht ihren Blick, will ihr ins Auge sehen, auch wenn ein anderer Blickfang ablenken mag. So wird der Text zur Lehrstunde für junge Bedienungen, denn Einsicht ist der erste Schritt! Die Überschrift des Artikels bleibt brav, der Text ist dafür deutlich:
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Foto: Felix Kästle
Bier ohne Worte.
Was tut der Gast? Er ruft „Hallo“ oder
So weit die Sehnsucht des Journalisten,
Über den Versuch in der Gastwirt-
gar „junge Frau“ und sammelt so gewiss
der hier eine, wenn nicht die typische
schaft Kontakt herzustellen
keine Punkte bei der scheuen Schön-
Szene im Gasthof glossierend einfängt.
Nirgendwo ist der Drang zur Kommunika-
heit. Ganz anders dagegen die erfah-
Tatsächlich ist die Kontaktaufnahme
tion so ausgeprägt wie in der Gastwirt-
rene Bedienung, gestählt von zahllosen
der entscheidende Augen-Blick, im
schaft, eine volle Kneipe braucht keine
Schlachten an der gastronomischen
wahrsten Sinne des Wortes. Was nützt
Musik, um erstaunliche Lärmwerte zu er-
Front. So schön notiert vom Reporter
alle Faszination einer jungen Schön-
reichen. So ist der Gast gezwungen, sich
der SZ:
heit, wenn der Gast „im Schatten junger
„Da genügt die nonverbale Vorgehensweise.
verkümmert…
Mädchenblüte“ frei nach Marcel Proust
ohne Worte Aufmerksamkeit zu verschaffen, wenn er den Wunsch hat, Kontakt zur Be-
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dienung aufzunehmen.
Je erfahrener die Bedienung, desto weniger
Das hängt auch mit dem Verlust eines alt-
gestischer und mimischer Aufwand ist er-
Was tun? Jedes Problemkind braucht
modischen Wortes zusammen: Das „Fräu-
forderlich. Gerade in alteingesessenen Wirt-
zuallererst einen Namen. Ein kleines
lein“ ist nicht mehr gesellschaftsfähig.
schaften kann schon das versehentliche
adrettes Schild an der Bluse wirkt Wun-
Schade, in Lokalen, wo sich das Gemurmel
Heben einer Augenbraue als Bestellung einer
der: Aus dem verpönten Fräulein wird
noch per halblautem Zuruf übertönen ließ,
Runde gewertet werden. Leider aber ist in
eine Nadja. In den Zeiten des T-Shirt-
wirkte dieses Wort wie eine Zauberformel.
eher modernen Lokalen mit bildhübschen
Kults mit all den Sponti-Sprüchen soll-
Die Verwendung gilt heute aber als Affront.
Aushilfs- und Anlernkräften die seismo-
ten wir ruhig nachziehen oder sogar die
Zumal in Lokalen, wo der präzise Zuruf
graphische Empfangsbereitschaft deutlich
zeitgeistigen Designer noch toppen und
eigentlich nötig wäre, nämlich dort, wo die
schwächer ausgeprägt. Vor allem die Kon-
eine starke Botschaft in den Blick
Bedienungen häufig wechseln und die ge-
taktaufnahme mittels Auffangen des Blickes
rücken. Zum Beispiel: Du darfst Nadja
ringe Berufserfahrung im Gegensatz zu
der Kellnerin ist schwierig. Ich habe schon
rufen oder Nadja kommt gleich oder frech: Du bist als Nächster dran.
großer Attraktivität steht. Es ist kein Ge-
stundenlang Löcher in die Luft gebohrt, weil
heimnis, dass Szenelokale einen Hang zur
die Kellnerin freigebig ihre Blicke überall
Der Name und ein Spruch sind schon
Servierschönheit haben…“
hinsandte, nur nicht in meinen Bereich…
mal ein guter Rettungsanker und ein
Gut beobachtet. Längst hat der Trend
Die Damen wissen, dass sie jung, schön und
kommunikatives Signal, denn jeder
auch die Landgasthöfe erreicht. Schöne
begehrenswert sind, und vergessen einfach,
Spruch provoziert den Gast zu einer
Mädchen allerorten. Mit aufregenden
dass sie hier nicht privat, sondern beruflich
mehr oder minder gelungenen Ent-
Formen und aufregendem Gang. Völlig
gefordert sind. Reflexhaft wähnen sie sich
gegnung. Und schon zeigt sich wieder
gebannt jedoch von dem vollen Tablett,
vom Glotzen eines ehrgeizigen Flirters be-
die Erfahrung: Die Anfängerin bleibt
das sie mit beiden Händen an den Gäs-
lästigt. Klar, dass sie solche Anmachblicke
stehen und lässt sich anmachen, ins
ten vorbei balancieren. Keine Chance
ignorieren müssen. Was die Glut in meinen
Gespräch verwickeln, die professionelle
für einen Seitenblick, Kontakt zum Gast
Augen noch mehr entfacht, immerhin sind
Bedienung lächelt nur, federt jede An-
– allzu oft Fehlanzeige…
es die Augen eines Durstigen!“
mache mit einem starken Spruch ab,
2012
hat die Lacher auf ihrer Seite – so wie
Personalnotstands in der Gastronomie:
jener altgediente Wiener Kellner bei
„eigentlich würden sie lieber modeln
dessen
oder zu einem Casting gehen.“ Freund-
Sprüche mir heute noch nachgehen.
lichkeit wird so zum Luxus vergangener
Mit jedem Spruch war aber auch das
Zeiten…
Siedfleisch-Papst
Plachutta,
Dessert vereinbart – immer vom Feins-
So wie bestellen und kassieren: Unge-
ten natürlich…
heuer, was wir da so unter uns erleben!
Die Konsequenz: Die Erfahrung mag
Da werden zwei Getränke mühsam auf
mit den Jahren kommen, es muss aber
einem Zettel notiert, da entlarvt sich
im Alltag schneller gehen. Daher ist
die größte Pisa-Schwäche: Junge Leute
Training angesagt! Die Grundregeln
können nicht mehr kopfrechnen, sie
werden im Mitarbeiter-Gespräch er-
addieren zwei einfache Beträge auf Pa-
klärt, von der erfahrenen Bedienung
pier! Jedoch: Der Fortschritt rollt, das
vorbildlich präsentiert und dann im
Papier wird von Bestell-Computern ver-
Rollenspiel praxisnah trainiert! Denn:
drängt! Der große Vorteil: Die Bestel-
Bedienen in der Wirtschaft, dies ist har-
lung geht direkt zum Koch, das Essen
ter Sport, keine lockere Abwechslung.
gelangt dann später vielleicht sogar
Alles muss trainiert werden: Die ele-
zum richtigen Tisch. Nur: Die jungen
gante Bewegung mit dem vollen Tab-
Schönen beherrschen zwar ihr Handy
lett, die blitzschnelle Absprache mit
mit links, nicht aber den digitalen Be-
Koch oder Theke und zuallererst natür-
stell-Trottel, der zudem allzu gerne die
Foto: Thomas Gretler
Weinglas des Gastes wieder gefüllt, ein
Die gute Wirtschaft hat solche Bedienungen. Mit Charme und Lächeln hat sie alles im Blick
lich der Kontakt-Blick. Eine gute Bedie-
Tücke des Objekts demonstriert und im
nung kann alles mögliche (er-)tragen
größten Stress den Geist aufgibt. Dann
Bestellungen hinein und trollt sich
und zugleich ihren Blick schweifen las-
kommt wieder die Zeit für die erfah-
dann wortlos – die Besucher am Tisch
sen. Kein Tisch, der ihrem Blick entgeht
rene Bedienung, die für das neumodi-
erkennen schnell, dass sie in diesem
– höchstens zwei Minuten dürfen zwi-
sche Zeug eh nur Verachtung übrig hat.
Spiel ohne Worte eher störendes Bei-
schen zwei Blicken vergehen. Trainie-
Sie lächelt, schmeichelt dem Gast und
werk sind…
ren!
ist schneller als jedes magische Gerät.
Also: Der Blick will trainiert sein,
Denn ansonsten gilt, was auch Wolf-
Vor allem aber: Sie hat noch ein Auge
Lächeln will gelernt sein. Der Gast
gang Abel so pointiert hat: „Sie heißen
für den Gast, sie besänftigt ihn mit
spürt zudem intuitiv, ob das Lächeln
Kim und Manu und sie haben keine
einem Satz – die Anfängerin jedoch
nur aufgesetzt ist, ob in den Augen eher
Lust.“ Junge Damen im Kellnerinnen-
schaut mit beiden Augen starr auf ihr
der böse Blick lauert, der berühmte
kostüm, zugleich das Schreckbild des
digitales Zauberding, tippt blicklos die
böse Blick, der bekanntlich den Hexen zugeschrieben worden ist. Auch dieser Blick ist gelegentlich gefordert, aber eher vom Chef oder der Chefin des Hauses. Die Bedienung muss in dieses Register wechseln können, wenn sich der Gast daneben benimmt. Ein Blick kann da genügen, die erfahrene Bedienung hat auch diese Gabe, denn Blicke können bekanntlich töten, zumindest aber
blöde
Sprüche
verstummen
lassen. Zwischen dem freundlichen Lächeln, das auch und gerade im Auge sprüht und dem bösen Blick gibt es natürlich jede Menge Abstufungen: Der spöttische Blick, der distanzierte Blick, Foto: Markus Leser
der herab lassende Blick, der strafende Blick etc. Eine gute Bedienung kann mit einem
Blick
Männer
beschämen,
Frauen besänftigen, Kinder hypnotisieren…
2012
29
Metzgerei, Party-Service, Schiffs- und Erlebnisgastronomie In unserem EU-zertifizierten Familienbetrieb in Lindau werden regionale Spezialitäten von unseren Metzgermeistern täglich frisch zubereitet. Unser Vieh beziehen wir bereits geschlachtet von Bauern aus der Region Schwaben und Allgäu. Im LandZungen-Schrank bieten wir Ihnen an: Hirtenvesper, Bauernleberwurst und Mettwurst im Gelee, im Schmieger Gläschen.
Eine Spezialität mit Tradition
Lindauer Doppelschübling - original mit Holzspreil verknotet - nur erhältlich bei uns und in den LandZunge-Gasthöfen -
Metzgerei & Partyservice Schmieger GmbH, Langenweg 45, 88131 Lindau Tel 08382 5758 | Fax 08382 23340 | partyservice.schmieger@t-online.de
sänftigt und kommt gerade deswegen wieder, er fühlt sich ernst genommen, er gibt dem Koch die zweite Chance, die er verdient. Wenn er jedoch unfreundlich und unwirsch behandelt wird, ist die Beziehung gescheitert… Ganz klar: An diesem wunden Punkt reicht der schnelle Spruch nicht hin. Da können wir uns einige freundliche Antworten einprägen, die aber hilflos bleiben, wenn der kritische Gast recht hat – und dies „manchmal“ der Fall! Dann liegt der Hase buchstäblich im Pfeffer, alles ist in Essig, nichts mehr in Butter, der Wirt wird sauer, die Kunst des Kochs so aber nicht besser. Dann spätestens ist schonungslose Selbstkritik angesagt, die Küche in Frage zu stellen. Wieder ein Tipp, damit es so weit nicht kommt. Unser siebtes Gebot für die LandZunge lautet: Du
sollst
nur
kochen, was Du selber essen magst! Dieses Gebot sollten wir immer wieder beherzigen: Für uns selber kochen, für Foto: Thomas Gretler
das gesamte Team – nicht irgendwas gegen den Hunger, sondern just das Menü der nächsten Woche, die Spezialitäten des Hauses! Die Bedienungen sollen im Gasthof auch satt werden, sie sollen vor allem Das Lächeln, der Blick und drittens
Ein Beispiel nur, ja ein Ritual. „Hat es
aber schmecken lernen, alles abschme-
das Wort, die freundliche Ansprache
geschmeckt“, fragt die Bedienung aus
cken, alles selber gegessen haben, was
oder auch der starke Konter auf die
guter alter Gewohnheit, während die
sie dem Gast dann empfehlen sollen.
ewig gleichen Sprüche so vieler Männer
Anfängerin oft nicht mal diese drei
Dann wissen sie, wie die Roulade
und auch nicht weniger Frauen! Der
Worte heraus bringt bei ihrem Blick auf
schmeckt, was alles darin steckt, woher
gute Wirt sammelt die Standardsprü-
das Display. Was aber antworten wir,
das Fleisch kommt und woher die gute
che seines Publikums und nimmt sie
wenn ein Gast diese Frage ernst nimmt
Füllung. Das Essen im Team wird so
dann her für das Training seines Teams:
und ehrlich antwortet, gar noch im De-
wahrlich zum Arbeitsessen, das ge-
Der Salat zu sauer, der Wein zu warm,
tail?? Da ist guter Rat teuer. Und bei-
meinsam abgeschmeckt wird, vielleicht
das Bier ohne Schaum, die Wartezeit zu
leibe nicht jeder Kritiker gehört zu den
sogar gemeinsam zubereitet. So wird
lang, die Bluse zu offen, der Rock zu
bekannten Stänkerern, zu den ach so
noch die Mahlzeit „unter uns“ zum
kurz, die Sauce aus der Tüte, die Suppe
gut ausgebildeten Hobbyköchen oder
kommunikativen Anlass, zum Gespräch
zu kalt. Die Liste ist lang, aber doch tau-
zu jenen Frauen, die zuhause sowieso
über Geschmack, die Kritik kommt
chen stets die gleichen Beispiele auf –
viel besser kochen, aber dennoch lieber
lange, ehe der Gast sie äußern kann –
ideal für ein Training der schnellen Ant-
im Gasthaus speisen. Meist kommt die
das Übel wird abgestellt. Denn was
worten, die nicht unverschämt sein
Kritik aus dieser Ecke, wenn der Teller
könnte schlimmer sein als ein Gast-
dürfen, aber doch den Gast zur Ord-
leer ist…
haus, dessen Team dann lieber nach
nung rufen. Selten nur kommt ein Gast
Diese Typen sind meist schnell durch-
der Arbeit noch selber kocht, etwas an-
mit Phantasie und originellen Sprü-
schaut, der ehrliche Kritiker aber, der
deres isst! Dann ja sind sogar Situatio-
chen! Und da ist der Konter besonders
die „hohe Schule der Reklamation“ be-
nen denkbar, die ich selbst schon erlebt
einfach: Endlich mal ein neuer Spruch,
herrscht, der braucht eine gute, eine
habe: Der Gast fragt nach einem
Respekt! Schon hat die Bedienung
ehrliche Antwort, eine Erklärung. Wenn
Gericht, der Kellner aber rät augen-
einen Freund fürs Leben, jedenfalls für
sie gut ist und freundlich serviert wird,
zwinkernd davon ab!
diesen Tag gewonnen…
ist dieser ernsthafte Mensch schnell be-
Rudi Holzberger
2012
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Die LandZunge-Region
Unsere Partner sind unsere Stärke
Bayerisches Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten
Die Aktion LandZunge wird von PLENUM Allgäu-Oberschwaben sowie von der Europäischen Union (EAGFL) und dem Freistaat Bayern im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative LEADER+ gefördert
2012
33
Steckbriefe… Überblick für Genießer 92–95
Bodensee Schiffsgastronomie Partyservice Schmieger
08382 5758, Guido Gierer www.partyservice-schmieger.de Auf dem See mit der LandZunge schmausen
14
… C5 Wo das wilde Westallgäu so richtig loslegt, der Bodensee aber noch nahe ist, da wartet zwischen Lindau und Oberstaufen diese originelle Dorfwirtschaft mit Biergarten, seit über 100 Jahren in Familienbesitz. Wirt Erich ist ein echter Allgäuer und Biobauer aus Berufung. Das Rindfleisch vom eigenen Hof ziert natürlich die Speisekarte, was die Gäste nicht wegputzen, kommt ins Markenprogramm VonHier der Fa. Feneberg.
Niederstaufen Gasthof Löwen 88138 Niederstaufen, Allgäustr. 58 08388 228 Erich Kurzeman Vom Hof direkt zum Gast
3
Hagspiel Landhotel-Gasthof Ellerhof 88175 Scheidegg, Hagspiel 08387 99160, Hermine Eller www.landhotel-ellerhof.de Essen wie zu Großmutters Zeiten
64
Lindenberg Gasthaus zum Löwen 88161 Lindenberg, Marktstr. 8 08381 81849, Christian Grunert www.loewe-lindenberg.de Mit einem Ambiente zum Wohlfühlen
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2012
Mo – Mi und Fr 17 – 24 Uhr, So ganztägig … C5 Tradition wird im idyllisch gelegen Ellerhof in Hagspiel großgeschrieben: So löffeln die Gäste den Brennter gemeinsam aus einer Pfanne – ganz wie zu Großmutters Zeiten. Das nahrhafte Gericht aus Hafermusmehl ist ein Allgäuer Schmankerl von vielen auf der Karte von Hermine Eller. Über die Grenzen des Westallgäus hinaus bekannt ist die gesellige Wirtin auch für ihre hausgemachten Kuchen. Zum Wandern und Langlaufen ist die Voralpenlandschaft rund um den Ellerhof ein Traum. Mi, Do, So und Feiertag 11.30 – 14 Uhr und 17.30 – 21 Uhr • Fr, Sa 14 – 23 Uhr … D5 Heimelig-rustikal ist der Löwen in Lindenberg. Die umfangreiche Speisekarte bietet allerhand Leckeres und lässt das Herz des Genießers höher schlagen: Bayrische Schmankerl und Allgäuer Köstlichkeiten, von regionalen Jägern erlegte Wildspezialitäten, Leichtes aus der vegetarischen Kräuterküche bis hin zum hausgebackenen Bauernbrot. Besuchen Sie eines der schönsten historischen Gasthäuser im Landkreis Lindau – das Traditionsgasthaus der Meckatzer Löwenbräu. Di – So 10 – 23 Uhr
… Kaum zu glauben, aber wahr: Gleich vier Schiffe auf dem Bodensee haben die Fahne LandZunge gehisst. Fast alles, was die Gäste hier essen und trinken, stammt aus der Region und ist beste LandZungeQualität. Die vier Schiffe werden vom Partyservice Schmieger in Lindau betreut, der mit der der Metzgerei Schmieger auch LandZunge-Partner ist. Gemeinsam haben wir eine LandZunge-Karte „für den Hunger und gegen den Durst“ aufgelegt. So verwöhnen wir die Gäste auf dem See und verbreiten zugleich unsere Botschaft auf breiter Front.
90
Meckatz Meckatzer Bräustüble 88178 Heimenkirch, Meckatz 8 08381 1573, Thomas Rackette www.meckatzer-braeustueble.de Wo Biergenuss und feine Küche locken
4
Lindenberg Lindenberger Hof 88161 Lindenberg, Hauptstr. 50 08381 3040, Herbert Grunert www.hotel-lindenberger-hof.de Frisch aus dem Hut gezaubert
7
Weiler Gasthaus zur Traube 88171 Weiler, Hauptstr. 1 08387 99120, Ernst Rohner www.traube-weiler.de Bodenseefisch und Schweizer Rösti
C5 Die Schiffe sind kreuz und quer auf dem See unterwegs, sie bieten aber auch immer wieder besondere Events und „Kreuzfahrten für Genießer“. Also: Kommen Sie an Bord, auch wir Einheimischen sollten uns öfter einen Trip auf dem See gönnen… Unsere kleine LandZunge-Flotte MS Königin Katharina MS Schwaben MS Baden MS Konstanz (Mi Ruhetag)
… C5 Seit Generationen lockt das Meckatzer Bräustüble die Menschen zum Innehalten. Essen, feiern, still genießen, dieses Wirtshaus in schönster Westallgäuer Manier mit dem lauschigen Biergarten ist seinen Wurzeln treu geblieben. Ob Brotzeit oder kulinarische Feinheiten, die Küche bietet alles, auch leichte vegetarische Gerichte. Klar: An der Quelle des legendären Weiss-Golds von Meckatzer spielt das Bier eine große Rolle. Auch für große Gruppen findet sich hier Platz genug. Mi – So ab 10 Uhr … D5 Mitten in der kleinen alten Hutstadt hält die Familie Grunert Hof und begeistert mit einer feinen saisonalen Küche. Der Chef kombiniert seine internationale Erfahrung mit Allgäuer Rezepten. Mit Wildkräutern zaubert er manch ungewöhnlichen Ge-schmack aus dem Hut. Und kommt auch nicht aus der Ruhe, wenn sich bei einer Feier 120 Leute im Haus drängen. Diese Küche passt zum Ruf von Lindenberg als einstigem „KleinParis“ der Hutmode. Ein Abstecher ins Hutmuseum lohnt auch. Fr – Mi 8 – 22.30 Uhr … D5 In prachtvollem Weiß strahlt die Traube in Weiler, eine Gaststätte mit 200-jähriger Tradition. Neben Pfarrkirche und Heimatmuseum gelegen, fügt sie sich malerisch ins Ortsbild des geschichtsträchtigen Westallgäuer Dorfs. Frisch, regional und saisonorientiert kocht Ernst Rohner – und mit dem gewissen „Schweizer Touch“: Beim Küchenmeister aus St. Gallen kommen neben Bodenseefisch und Allgäuer Apfelspätzle auch Schweizer Röstispezialitäten auf den Tisch. Di – Sa 11–14 Uhr und 17–23 Uhr So 10–14 Uhr
www.landzunge.info
12
Steibis Alpengasthof Hörmoos 87534 Oberstaufen, In der Au 11 08386 8129, Klaus Schneider www.hoermoos.de Wo Berg und Kräuter rufen
88
Oberstaufen Restaurant Altstaufner Einkehr 87534 Oberstaufen, Bahnhofstraße 4 08386 7193, Michael Schmid www.altstaufnereinkehr.de Wo auch die Einheimischen gerne sitzen
11
Eglofs Gasthof zur Rose 88260 Argenbühl-Eglofs, Dorfplatz 7 07566 336, Karl-Ekkehard Kresser www.gasthof-zur-rose.info Der schönste Fleck im ganzen Allgäu
9
Maierhöfen Natur-Landhaus Krone 88167 Maierhöfen, Kirchweg 2 08383 254, Frank Übelhör www.naturlandhaus-krone.de Für Käsekenner und sportliche Urlauber
… D6 Der Berggasthof liegt wunderschön auf 1.300 Metern Höhe. Im Sommer locken gute Küche, deftige Brotzeiten, Kaffee und Kuchen auf der Sonnenterrasse am Bergsee, während die Kinder am Spielplatz die Ziegen und Schafe füttern können. Außerdem lädt der Kräutergarten mit Allgäus höchster Enzianbrennerei ein. Im Winter schlägt das Sportlerherz bei gewalzten Wanderwegen und 4-spuriger Langlaufloipe höher. Wanderwege und Alpenflora erfreuen alle. Mi – Mo 8 – 19 Uhr … D5 Rund 350 hat das alte Bauernhaus auf dem Buckel. Ein Denkmal und doch voller Leben – in der urtümlichen Küche entstehen moderne Gerichte mit Anspruch. Die ehemaligen Bauernstuben sind noch fast original, so wird der Genuss zum authentischen Erlebnis. Und dies nicht nur kulinarisch: Denn an den großen Tischen kommen die Gäste schnell ins Gespräch, so entstehen Freundschaften. Hier begegnen sich Einheimische und Gäste des schmucken Ferienzentrums Oberstaufen. Di – So 17– 01 Uhr … D5 Eglofs ist das schönste Dorf im württembergischen Allgäu und die Rose einer der bekanntesten Dorfgasthöfe. Mit großzügigen Gästezimmern, vorzüglicher Küche – mal regional, mal international. Auf dem Dorfplatz immer wieder Konzerte, im Winter wunderbare Loipen, dazu ein urwüchsiger Garten, eine Spielwiese für die Kinder und der schönste Alpenblick. Wer Eglofs besucht, der schmeckt sogleich das Allgäu …
Di – So 9 – 23 Uhr … D5 So soll ein Landgasthof aussehen: Renoviert mit Gefühl für die Tradition. Mit einer Original Südtiroler Holzstube, mit Terrasse und Biergarten und direkt neben der Kirche im Allgäuer Feriendorf Maierhöfen. Mit jungen Wirtsleuten, die nach Lehr- und Wanderjahren in aller Welt jetzt in der Heimat die regionale Küche leben. Von Bodenseefelchen über Käseschmankerl bis zu den einmaligen „Schlutzkrapfen“. Das Hotel ist gerade erweitert worden und der Wirt zum Beispiel mit zwei Diamanten vom Feinschmecker ausgezeichnet worden. Mo, Di, Fr ab 14 , Sa/So ab 10 Uhr
5
Steibis Staufner Haus 87534 Oberstaufen-Steibis 08386-8255, Ulli und Christoph Erd www.staufner-haus.de Höher geht es nicht hinaus
8
Stiefenhofen Landgasthof Rössle 88167 Stiefenhofen, Hauptstr. 14 08383 92090, Axel Kulmus www.roessle.net Schlemmen beim Kräuterwirt
10
Eglofs Hofwirtschaft Ellgass Zum Löwen 88260 Argenbühl-Eglofs, Dorfplatz 10 07566 1578, Josef Ellgass www.hofwirtschaft-ellgass.de Wo der Wirt noch Bauer ist
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Maierhöfen Gasthof Pension Sontheim 88167 Maierhöfen, Reute 7 08383 202, Familie Sontheim www.gasthof-pension-sontheim.de Bäuerlich im besten Sinne
… D6 Eine echte Berghütte und ein angenehmer Gasthof: Mit dem Staufner Haus am Hochgrat erobert die LandZunge den ersten Allgäuer Gipfel. Mit der Bahn leicht zu erreichen, echte Genießer aber wandern hoch. Dann ist der herrliche Rundblick noch schöner, schmeckt die regionale Küche von Ulli und Christoph Erd noch besser. Auch Gruppen und größere Feste bringt das alpine Duo nicht aus der Ruhe. Also: Auf die Alpe, fertig, los …
täglich von 01.05. bis 25.10. … D5 Im Westallgäuer „Kräuterdorf Stiefenhofen“ dreht sich alles um die Welt der Heilkräuter. Auch im Rössle: „Kräuterwirt“ Axel Kulmus verfeinert seine allgäuerischschwäbische Küche mit Garten- und Wildkräutern aus seinem großen Kräuterlehrgarten. Und in seinem Holzofen backt er sein knusprig-frisches Kräuterbrot. Im „Grenzer Stüble“ weht der Hauch der Geschichte: Vor 200 Jahren lief die deutschösterreichische Grenze mitten durchs Gasthaus. Mo, Di und Do 9 – 14 und 17 – 24 Uhr, Fr – So 9 – 24 Uhr … D5 Im „Dorf der freien Leut“ steht auch die Hofwirtschaft von Familie Ellgass. Der Wirt ist zugleich noch Bauer, das Kochen hat er sich selbst beigebracht. Auf der Karte stehen auch viele Gerichte vom eigenen Rindfleisch – früher vom Allgäuer Braunvieh, heute von Pinzgauern. Die Hofwirtschaft hat treue Kunden, die das Zwiebelfleisch oder den Rostbraten schätzen und hier neben Bieren der Region auch seit Jahrzehnten ein Andechser genießen können …
Mi/Do ab 16, Fr – So ab 11 … D5 Der Familiengasthof verrät die bäuerliche Vergangenheit auf den ersten Blick. Die Zimmer sind modern, der Blick vom Biergarten schweift zu Iberg und Kugel, auch die Küche ist bäuerlich im besten Sinne, mit Brotzeit und deftigen Allgäuer Spezialitäten. Das Wild vom eigenen Gehege wird auf dem Hof selbst verarbeitet. Maierhöfen. Das kleine malerische Dorf nahe der Landesgrenze bietet jetzt einen zweiten LandZunge-Betrieb: Gasthof und Pension Sontheim. Da muss der Gast nicht lange schweifen, sondern kann im Dorf bleiben. Di – So 11– 22 Uhr
2012
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Steckbriefe… Überblick für Genießer 71
Untervorholz Ochs am Berg 88260 Argenbühl-Eglofs, Untervorholz 4 07566 91180, Familie Kimpfler www.ochs-am-berg.de Wo die Gäste selber grillen dürfen
62
Kimratshofen Landgasthof Alte Post 87452 Kimratshofen, Am Kirchberg 2 08373 8111, Ingo Kischel www.landgasthaus-alte-post.de Diese Post ist eine gute Adresse
… D5 Der Ochs am Berg: Hinter dem originellen Namen steckt ein ganz besonderes Konzept. Landwirt und Zimmermann Rupert Kimpfler lässt seine Ochsen rund um den Hof weiden, seine Gäste dürfen das Fleisch an mehreren Grillplätzen selber zubereiten – und die Kinder im Spielparadies toben. Eine Grillhütte taugt für größere Gruppen. Wer die Arbeit scheut, wird aber auch von den Wirtsleuten verwöhnt. Natürlich können die Gäste auf dem Hof einkaufen – auch das preisgekrönte Ochsenrauchfleisch. Mo, Mi – Fr 17 – 22, Sa 14 – 22, So 10 – 22 Uhr … E4 Ein Blick auf den wuchtigen Bau verrät die Geschichte: Die alte Post war tatsächlich eine Poststation und verwandelte sich dann zum Gasthof mit einer zuletzt sehr wechselhaften Geschichte. Vor einiger Zeit hat Ingo Kischel die Alte Post übernommen. Er probt hier eine Küche für Feinschmecker und für die Einheimischen. Ganz konsequent setzt er auf die Produkte der Region. Die Neueröffnung ist ein Glück für das Dorf, so ist das geschichtsträchtige Haus gesichert und kann wieder aufblühen. Mo, Di, Fr, Sa 11 – 23, So 10 – 22.30 Uhr
16
Kimratshofen Gasthof zum Fässle 87452 Kimratshofen, Landstr. 22 08373 8728, Familie Böswald www.gasthof-faessle.de Ein Muster von einem Dorfgasthof
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Haldenwang Ritters Höhenblick 87490 Haldenwang, Am Schwimmbad 4 08374 930840, Loni und Heinz Ritter www.ritters-hoehenblick.de Das kleine Hotel mit dem großen Herzen
83 Eine Gemeinschaft der besten Landgasthöfe Die Landgasthöfe locken quer durch Allgäu-Oberschwaben. Rund 80 haben sich inzwischen zur Aktion LandZunge bekannt – sie setzen auf mehr regionale Produkte in ihren Küchen, sie kochen nach alten und sie kreieren neue Rezepte. Wo Sie LandZunge drauf schreiben, da ist dann auch LandZunge drin. Bei LandZunge Plus! kriegen Sie ausschließlich Rindfleisch und vieles andere aus der Region. Wer mit der LandZunge isst, schmeckt die Region – und hilft der Region! Gehen Sie mit uns auf Tour, futtern Sie sich quer durch die Region. Sibratshofen Rupp’s Biergarten - Radlereinkehr 87480 Sibratshofen, Im Kreuztal 9 08375 667, Karin Rupp www.rupps-radlereinkehr.de Schöne Rast beim Bio-Bauern
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Missen Brauerei & Gasthof Schäffler 87547 Missen, Hauptstr. 15 08320 92015, Ingo Burger www.schaeffler-braeu.de Und jedes Bier frisch vom Quell
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… E5 Fast 500 Jahre haben Brauereigasthof und Missen gemeinsam erlebt. Malerisch das Dorf in den Allgäuer Voralpen. Uralt, aber lebendiger denn je: Der Dorfgasthof mit Saal und viel Vereinsleben. Gasthof und Brauerei praktisch unter einem Dach. Eine regionale Küche mit Allgäuer Produkten. Die Spezialität: Ofenfrischer Krustenbraten in Dunkelbiersoße samt hausgebackenem Treberbrot. Der Hit aber: Der monatliche Sudabend im Gasthof – da kommt das Bier frisch aus der kleinsten Brauerei der Welt. Do – Di ab 10 Uhr. Im Sommer jeden Tag. In den Ferien auch Mi.
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Thalkirchdorf Hotel Traube 87534 Oberstaufen, Thalkirchdorferstr. 12 08325 9200, Familie Mittermeier www.traube-thalkirchdorf.de Vom Hündle holt der Wirt sein Wild
… E4 Kimratshofen ist ein Allgäuer Musterdorf zwischen Leutkirch und Kempten. Und mittendrin das Fässle, in den alten Zeiten ein Jägerhaus des Fürststifts, seit über 110 Jahren im Besitz der Familie Böswald und heute ein Muster von Dorfgasthof. Bertolt Brecht hat hier die Taufe eines Sohns gefeiert. Regionale Spezialitäten gibt es genug, samt Wild und Fisch, Kuchen und Eis. Auch für Kinder und Sportler ist das Fässle gerüstet – zahllose Wanderwege erschließen das reizvolle bäuerliche Hinterland. Di – So 9.30 – 01.00 Uhr … F4 Haldenwang. Nahe bei Kempten und doch beschaulich abseits – mit toller Sicht übers Oberallgäu. Am schönsten wird der Blick von Ritters Höhenblick am Ortsrand. „Das kleine Hotel mit dem großen Herzen“ bietet beste regionale Küche – auch Georg Abele, der Chef der Kälber-EG Allgäu, kehrt hier gerne ein. Ausgezeichnet auch beim Wettbewerb „Bayerische Küche“. Ein Naturfreibad direkt hinterm Haus und die Tennisplätze direkt daneben bieten den Gästen sportliche Entspannung. Fr – Mi 11–24, Mo ab 16 Uhr … D5 Ein Geheimtipp war die originelle RadlerEinkehr zwischen Sibratshofen und Missen nicht lange. Sobald sich die Sonne hervor wagt, ist der Biergarten geöffnet und schon strömen die Gäste herbei. Karin Rupp und Tochter verwöhnen sie mit selbst gebackenen Kuchen und bester Brotzeit mitten auf dem lebendigen Bio-Hof, den Bauer Hubert aktiv betreibt. Hier lebt die Landlust gerne auf und alle kommen wieder…
Di – Sa 14 – 22 Uhr Sonn- und Feiertage 12–22 Uhr … E5 Im Konstanzer Tal, zwischen Alpsee und Oberstaufen duckt sich Thalkirchdorf idyllisch in die Berge. Der Gasthof Traube mittendrin: Das denkmalgeschützte Fachwerkhaus hat 300 Jahre als Wirtshaus auf dem Buckel. Küchenchef Ludwig Mittermeier verwöhnt sie mit jungem Berglamm oder fangfrischen Forellen. Der besondere Tipp: das heimische Wild von den Hängen des „Hündle“, dem bekannten Skiberg. Und nach dem guten Stück noch ein Kaiserschmarrn. Mi – Mo 12–14 und 18 – 21.30 Uhr
www.landzunge.info
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Akams Wirtshaus zum Lustigen Hirschen 87509 Immenstadt, Akams 08323 4915, Michael Ruepp www.lustiger-hirsch.de Hoch über dem Allgäu schmausen
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Oberstdorf Riegers Restaurant 87561 Oberstdorf, Rankgasse 7 08322 3831, Familie Rieger www.riegers-restaurant.de Südländisches Flair im obersten Dorf
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Bad Oberdorf Hotel Alpengasthof Hirsch 87541 Bad Oberdorf, Kurze Gasse 18 08324 308, Familie Wehn www.alpengasthof-hirsch.de Mit Katzegschroi in die Berge
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Pfronten Braugasthof Falkenstein 87459 Pfronten-Ried, Allgäu Str. 28 08363 960658, Josef Hensel www.braugasthof-falkenstein.de Ein Augenschmaus in jeder Hinsicht
… E5 Akams: Ein Bergdorf aus dem Allgäuer Bilderbuch. Hoch über Immenstadt, in den Bergstätten. Der Blick allein ist jeden Ausflug wert, kaum weniger das Ambiente im lustigen Hirschen. Michael Ruepp probt zudem in seinem Heimatdorf kulinarische Höhenflüge. Das Fleisch kommt vom eigenen Bauernhof auf den Teller. Im Hofladen im Wirtshaus kann sich der Gast gleich noch eindecken. Oder bald wieder kommen. Denn mehr LandZunge geht fast nicht mehr … Mi – Mo ab 9 Uhr. In den Ferien täglich. … E6 Riegers Restaurant: Eine neue starke Adresse in Oberstdorf. Der erste LandZunge-Gasthof im obersten Allgäu punktet mit seinem Flair samt der Terrasse mit Glasdach. Eine mediterrane Atmosphäre in Holz und Stein definiert das Allgäu neu. So wie die Küche mit Lachs oder Waller frische Fische liebt. Gesottenes Rindfleisch im Wurzelsud begeistert, das Bier kommt aus Missen, der Wein vom Bodensee oder aus Südtirol. So macht die LandZunge auch in Oberstdorf bella figura. Di – So ab 17 Uhr … F6 Mitten in den Allgäuer Bergen wartet der Alpengasthof Hirsch. Die Gipfel des Allgäuer Höhenkamms sind nahe, der Heilbronner Weg lockt oder der Hindelanger Klettersteig. Vor oder nach der Tour sind die Allgäuer Schmankerl im Hirsch die beste Stärkung: Ein „Drimslar Toast“, „Katzegschroi“ und „Allgäuer Gschichta“ verraten den kreativen Küchenchef. Noch mehr Allgäuer Eigenheiten sind im Kutschenmuseum von Hinterstein zu bewundern. Sa – Mi 11.30 – 13.30 und 17.30 – 20.30, Fr ab 17.30 Uhr … G5 Mitten in Pfronten und direkt neben dem Bahnhof treffen sich Einheimische, Ausflügler und weitgereiste Touristen im Falkenstein. Friedlich genießen sie gemeinsam das rustikale Ambiente, das Bier aus dem eigenen Haus, die Allgäuer Küche, flotte junge Damen – das ganze Haus ein Augenschmaus. Ein starker Tipp sind die Starkbierproben samt Spanferkel – da reisen die Kenner lieber gleich mit dem Zug an. Und die Kässpatzen machen jeden zum Allgäuer … täglich 9.30 –24 Uhr
1
Balderschwang Balance Resort Ifenblick 87538 Balderschwang, Gschwend 49 08328 92470, Sonja und Bernd Meyer www.balance-resort.de In Deutschlands tiefstem Süden
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Bad Hindelang Romantikhotel Sonne 87541 Bad Hindelang, Marktstr. 15 08324 8970, Familie Schneider www.sonne-hindelang.de Wo die Sonne auch im Innern strahlt
6
Oy-Mittelberg Gasthof Hotel Rose 87466 Oy-Mittelberg, Dorfbrunnenstr. 10 08366 9820-0, Alfred Endres www.rose-allgaeu.de Wohlfühlen im Heu
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Marktoberdorf Sailerbräu 87616 Marktoberdorf, Marktplatz 6 08342 4203200, Oliver Leykamm www.sailerbraeu.com Wo Kontraste ein Genuss sind
… E6 Ein Allgäuer Vorposten im Bregenzer Wald. Balderschwang. Einmalige Landschaft und ideal gelegen das Balance Resort Ifenblick mittendrin. Der gesunden Küche mit regionalen Produkten verschrieben – das Fleisch stammt direkt aus dem Ort. Traditionelle Rezepte werden in der offenen Küche modern interpretiert, ohne Aromastoffe, auch höchst empfindliche Menschen und Mägen erleben hier großen Genuss. Jeden Sonntag LandZunge-Menü ab 18 Uhr.
Mo – Sa 18 – 20.30, So ab 18.30 Uhr … F6 Die Sonne wärmt des Menschen Seele: Das Wellness-Angebot des südlichsten Romantikhotels Deutschlands entspannt mit Sonnengarten, Blockhaussauna oder Kräuterdampfbad. Ein sonniges Gemüt stellt sich auch beim Spaziergang im Hindelanger Tal ein oder auf der Winterrodelbahn. Und erst recht wird der Gast im Restaurant „Chesa Schneider“ der Sonne verwöhnt: Mit Schweizer und Allgäuer Spezialitäten. Kurz: Ein Tag in der 400 Jahre alten Sonne ist halt „ebbas bsünders“. Täglich 12 –14 und 18.30 – 21.30 Uhr … F5 Lassen Sie den Blick schweifen und tauchen Sie ein in die faszinierende Welt von Seen und Gebirgsketten. Egal ob Sie aktiv sein oder einfach nur die Seele baumeln lassen wollen, das Gasthaus Rose lädt Sie zum Verwöhnen ein. Familienfreundlich, mit Allgäuer Spezialitäten auf der Speisekarte sowie einem herrlichen Panorama erleben Sie das Allgäu pur. Unverwechselbar und unbedingt einen Besuch wert!
Di – So 11.30 – 14.30, 17.30–21 Uhr … G3 Hier treffen Welten aufeinander: Mitten in Marktoberdorf kombiniert ein findiger Koch das Gestern mit dem Heute, Allgäuer Tradition mit all den exotischen Eindrücken, die er auf Reisen um die Welt gesammelt hat. Oliver Leykamm schlägt Zabaglione nicht italienisch als Weinschaum-Creme auf, sondern mit Allgäuer Bier. Nur gibt es diese Köstlichkeit nicht immer, denn im Sailerbräu gilt: „Jeder Wechsel bringt weiter.“ Lassen Sie sich überraschen! Täglich 11–22 Uhr durchgehend warme Küche.
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Sontheim Dampfsäg 87776 Sontheim, Westerheimer Str. 8 08336 226, Klaus Bilgram www.dampfsaeg.de Schmausen in der alten Säge
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Memmingen Gasthof Lindenbad 87700 Memmingen, Lindenbadstr. 18 08331 3278, Stefan Herb www.gasthof-lindenbad.de Ein Schwarzwälder setzt aufs Allgäu
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Woringen Wirtshaus Schwarzer Adler 87789 Woringen, Zellerstr. 1 08331 3408 Martin Kleß Ein Sonntagsbraten wie daheim
… F3 Die alte Säge unweit von Memmingen verzaubert die Besucher mit hausgemachten Spezialitäten und mit ihrer einmaligen Architektur. Die bietet viel Platz für besondere Anlässe: Firmenfeiern, Ausstellungen, Hochzeiten, Feste aller Art. Ortrun und Klaus Bilgram haben hier wahrlich ein Allgäuer Biotop für den Genuss geschaffen. Ob in der Halle oder im Biergarten mit viel Platz für Kinder. Auch der Wochenmarkt lockt viele Freunde – Kino, Konzerte, Kabarett runden das Angebot ab. geöffnet bei Veranstaltungen … E3 Das Haus an der Straße, der überdachte Biergarten am Bach, ein Haus mit viel Tradition: das Lindenbad. 100 Plätze im Restaurant, gut verteilt auf mehrere Zimmer – Stefan Herb will in seinem Haus den reinen Genuss bieten. Der Schwarzwälder aus dem Bilderbuch bezieht fast alle Produkte aus dem Allgäu – die Fische aus Heimertingen, das Geflügel aus Legau, Lamm aus Markt Wald und so weiter. Ein echter LandZunge-Koch … Di – Sa 10 – 14 und 17 – 23, So 10 – 14 Uhr … E3 Es gibt sie noch, die typische Dorfwirtschaft. Zum Beispiel den Schwarzen Adler in Woringen im Unterallgäu. Für viele Gäste „so gemütlich wie daheim, da fehlen nur noch die Hausschuhe.“ Auch die Küche ist mindestens so gut wie daheim: Ob Steaks oder Pasta oder vor allem der Sonntagsbraten mit selbst gemachten Knödeln. Von der A7 ist der familienfreundliche Adler schnell erreicht, ein großer Saal und ein Tagungsraum komplettieren das Angebot. Do – Di 9 – 24 Uhr, Mi Ruhetag, 1. Sonntag im Monat Ruhetag
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Fellheim Landgasthof zum Adler 87748 Fellheim, Memminger Str. 5 08335 260, Fam. Schiefele www.landgasthof-zum-adler.de Der Meister bietet auch Kochkurse
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Memmingen Grünes Haus Restaurant & Bar 87700 Memmingen, Lindentorstr. 11 08331 2008, Philipp Hebel www.grueneshaus.com Erfrischend anders!
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Bad Grönenbach Badische Weinstube 87730 Bad Grönenbach, Marktplatz 8 08334 259725, Karl-Heinz Bittner www.badische.com Genießen an der Bäderstraße
36 Der Adler herrscht in Allgäu-Oberschwaben Gasthöfe und ihre sprechenden Namen: Der Name der Rose! Ein Kapitel für sich und oft eine spannende historische Geschichte. Von einem Ochsen, der im Boden scharrte, von einem Bären, der einst erlegt wurde und heute noch manchem aufgebunden wird. Von der Klostermühle über den Mühlengasthof bis zur Silberdistel. Vom Engel bis zum Fässle, von Kreuz und Krone. Über alle aber herrschen Hirsch und Adler – der Hirsch kündet vor allem im Allgäu von den einst wildreichen Gebieten, in Oberschwaben will bald jeder zweite Landgasthof ein stolzer Adler sein – auch wenn es nicht immer zum Höhenflug reicht. Meist ist der Adler ein Erbe aus jenen Zeiten, als sich Vorderösterreich weit ins Oberland erstreckte. Was mancher nicht gerne hört, hat aber die Küche eher bereichert – kulinarisch sind wir Vorarlberg nahe verwandt. Sind halt alles Alemannen …
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Berkheim Gasthof Ochsen 88450 Berkheim, Alte Steige 1 08395 92929, Andreas Raidt www.ochsenberkheim.de Frisch aus der eigenen Metzgerei
… E2 Die Küche im Adler ist von renommierten Restaurantführern ausgezeichnet worden und so lohnt sich der Abstecher ins kleine Fellheim nördlich von Memmingen. Frisch und saisonal und stets mit schwäbischen Schmankerln bereichert. Abends dann ein anspruchsvolles Menü, begleitet vom passenden Wein. Keine Kunst, denn die Weinkarte versammelt gleich 60 edle Tropfen. Ein lauschiger Biergarten unter Kastanien, aber auch die Kochkurse locken in diesen Landgasthof im Unterallgäu. Di – Do ab 17.30–22, Fr – So 11.30 –14 und 17.30–22 Uhr … E3 Im Zentrum Memmingens befindet sich das Grünes Haus: Zeitloses Ambiente und moderne, leichte Küche mit internationalen, heimischen und vegetarischen Spezialitäten aus frischen Produkten. In der Bar im Keller warten zahlreiche Events mit LiveBands, Deejays und Kleinkunstvorführungen. Auf der Terrasse im Hinterhof können zudem im Sommer die kulinarischen Happen genossen werden.
Di – Sa ab 18 und Fr/Sa 12–14 Uhr … E3 Seit 2005 weht ein neuer Wind durch die Badische Weinstube . Der junge Koch KarlHeinz Bittner hat sich ein klares Motto auf die Fahnen geschrieben: frisch, gesund, regional und gut. So sind die Produkte, so will die Küche sein. Die Karte bietet immer ein regionales Menü mit hohem Genusswert. Nach einer Radtour entlang der Illerschleife oder einem Besuch im „Hohen Schloss“ mit seinem sehenswerten Klostergarten ist das Restaurant am malerischen Marktplatz der perfekte Ort zum Tagesausklang. Di–Sa 17 – 24, So 11 – 24 Uhr … D2 In gemütlich eingerichteten Gasträumen können Sie die ganze Bandbreite guter Gastronomie genießen. Eine sehr umfangreiche Speisekarte lädt Sie zum Schlemmen ein. Angefangen bei herzhaft bodenständigen Schwäbischen Spezialitäten, feinen Gerichten regionaler Küche, vegetarischer Kost, Fisch-, Geflügel- und Wildschmankerl bis hin zu deftigen Brotzeiten und Vesper. Selbstverständlich wird die Küche aus der eigenen Metzgerei bestens versorgt und bietet zudem Lieferservice sowie die Ausrichtung von Feiern an.
www.landzunge.info
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Bad Schussenried Restaurant Schinderhannes 88427 Bad Schussenried, Robert-Bosch-Str. 4 07583 3295, Familie Härle www.restaurant-schinderhannes.de Wo der Räuber zum Feinschmecker wird
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Oggelshausen Gasthof Löwen 88422 Oggelshausen, Biberacher Str. 8 07582 8163, Reiner Dangel www.loewen-oggelshausen.de Der Löwenhunger wird hier gestillt
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Ehingen-Berg Landgasthof & Hotel zur Rose 89584 Ehingen, Graf-Konrad-Str. 5 07391 70830, Familie Zimmermann www.rose-berg.de Romantisch schlemmen mit Niveau
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Mattenhaus Hotel-Landgasthof Kreuz 88339 Bad Waldsee, Mattenhaus 07524 9757-0, Horst Schmidt www.hotel-kreuz.de Erste Adresse in Allgäu-Oberschwaben
… C3 Mit dem Schinderhannes erobert die LandZunge Bad Schussenried. Die leckeren und frischen Köstlichkeiten hätten sicher auch dem alten Räuber bestens gemundet. Die Gäste von heute nächtigen aber nicht im Walde, sondern eher im Hotel Amerika direkt gegenüber – denn sie kommen gerne wieder zu einer Hockete. Schließlich bietet auch die Kurstadt im Herzen Oberschwabens Angebote rundum – die Dorfkirche von Steinhausen, den Federsee oder das Bauernhausmuseum Kürnbach. Do – Di 11 – 14 und 17 – 24 Uhr … C2 Haben Sie schon einmal in einem „Skulpturenstüble“ gespeist? Nein – dann lassen Sie sich in diesem Ambiente doch verwöhnen von moderner, gutbürgerlicher Küche, Spezialitäten der Saison, mit dem Flair Schweizer Küche. Doch auch im rustikalen Gastraum oder dem Festsaal dieses historischen Braugasthofs aus dem 17. Jahrhundert lassen sich gemütliche Stunden verbringen oder besondere Anlässe feiern. Und wenn Sie zu Hause groß auftischen wollen: Reiner Dangels Partyservice bietet auch hier Besonderes. Di – Fr 10 – 23, Sa/So 9–23 Uhr … C1 Das vom DEHOGA ausgezeichnete kinderfreundliche Landgasthof & Hotel zur Rose überzeugt mit schwäbischen Köstlichkeiten von eigenen Lämmern und Limousinrind, saisonalen Spezialitäten, Feinschmeckermenüs vom eigenen Kräutergarten bis hin zu den 3-Sterne eingerichteten Zimmern. Vom beliebten Wintergarten und der Terrasse lockt der schöne Blick auf Donauradwanderwege, die Barockstraße, die Schwäbische Alb und das Donautal. täglich 11 – 14 und 17 – 23 Uhr Mi für Gruppen nach Vereinbarung … C3 Das Kreuz ist so etwas wie das Tor zur Region – auch der Bodensee lässt schon grüßen. Seit dem 15. Jahrhundert werden am „Wege Kreuz“ Gäste bewirtet. Selten aber gelingt die Kombination aus Tradition mit Biergarten und regionaler Küche mit dem Komfort im modernen Hotel. Auf der abwechslungsreichen Speisekarte findet man zwischen Krautkrapfen und Krustenbraten auch feine Gerichte mit Kräutern vom eigenen Bauerngarten …
So – Do 11 – 21.30 Uhr, Fr – Sa 11 – 14 Uhr
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Steinhausen Landgasthof zur Linde 88427 Steinhausen, Ingoldinger Str. 2 07583 2381, Bernd Heinzelmann www.Zur-Linde-Steinhausen.de Bei der schönsten Dorfkirche der Welt
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Ummendorf Gasthof Gaum 88444 Ummendorf-Bahnhof, Bahnhofstr. 7 07351 34010, Harald Martin www.gasthof-gaum.de Familienfreundlich mit guter Küche
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Wilflingen Gasthof Löwen 88515 Wilflingen, Riedlinger Str. 1 07376 733, Sandra und Jürgen Reck www.loewen-wilflingen.de Wo Ernst Jünger immer älter wurde
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Hittelkofen Landgasthaus Rose 88339 Bad Waldsee, Osterhofer Str. 6 07524 6604, Familie Krattenmacher info@rose-hittelkofen.de www.rose-hittelkofen.de Hausgemachte Köstlichkeiten
… C2 Steinhausen – weithin bekannt für die „schönste Dorfkirche der Welt“ – bietet auch leiblichen Genuss mit Tradition. Die Linde, schon seit Jahrhunderten Hort nicht nur für Pilger, überzeugt Stammgäste und Reisende mit herzlicher Gastlichkeit, bodenständigen Gerichten, regionalen Köstlichkeiten und heimeligem Ambiente. Moderne Gastzimmer, die Gartenterrasse mit südlichem Flair … hier ist gut Einkehr halten. Genießen mit Gottes Segen … Mi–So 11.30–14 und 17.30–21 Uhr Di ab 17 Uhr … C2 Ein Gasthof für Jung und Alt, für Feinschmecker wie für Vereine. Ausgezeichnet für seine Familienfreundlichkeit und aufgenommen in die Eurotoque, die Europäische Union der Köche, die sich für Qualitätsbewusstsein und gesunde Ernährung engagieren. Das spricht für sich – da kommt jeder auf seinen Geschmack. Im gemütlichen Biergarten, in dem immer wieder beliebte Veranstaltungen stattfinden, lässt sich’s gut verweilen.
Di Ruhetag … A2 Wilflingen ist berühmt bei allen Freunden der Literatur: Hier hat Ernst Jünger jahrzehntelang im Forsthaus gelebt. Der Löwe der Literatur hat noch mit 100 Jahren gerne im Löwen im Dorf gespeist. Denn der ist noch viel älter: 1556 erstmals erwähnt, seit 1844 im Besitz der Familie Reck. Ein Denkmal im barocken Flair – mit einer frischen schwäbischen Küche. Mit Biergarten und Brennerei. In so einem Dorfgasthof leben alle gleich länger … Mo/Do/Fr 11 – 14 und ab 16.30 Uhr, Di ab 16.30 Uhr, Sa/So durchgehend … C3 Eine ordentliche Portion Herzlichkeit, ein ausgezeichnetes Händchen am Herd, so könnte man das Erfolgsrezept von Familie Krattenmacher beschreiben. Frischer und leckerer geht’s nicht als in der Rose: Die Wirtsleute betreiben „nebenbei“ noch eine Landwirtschaft, haben eine eigene Forellenzucht und ein Damwildgehege. Ein Geheimtipp für Radlfans: Bis zur Klosteranlage Haisterkirch, zur Wallfahrtskapelle St. Sebastian und zum Naturschutzgebiet Mauchenmühle ist’s nicht weit. Fr – Mi ab 11 Uhr
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Hopfenweiler Golf&Vitalpark 88339 Bad Waldsee, Hopfenweiler 07524 4017-185, Michael Sobota www.waldsee-golf.de Köstliches Essen mit und ohne Golf
Täglich geöffnet … C3 Ein Ort für die Einkehr und für die gute Küche: Die Sonne direkt vor dem bekannten Kloster Reute. Einen Hauch von Klosterleben spürt der Gast im urigen Kellerstüble. Im Wintergarten dagegen öffnet sich der Blick über die oberschwäbische Landschaft und das ansehnliche Dorf Reute zwischen Bad Waldsee und Aulendorf. Auch für Busse und große Gruppen ist Platz genug in der Sonne. Ein echtes schwäbisches Vesper macht alle satt. Und gerühmt wird nicht zuletzt der Wurstsalat!
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Reute Gasthof Sonne 88339 Bad Waldsee, Elisabeth-Acheler-Str. 23 07524 8737, Irmgard Hörger www.sonne-reute.de Einkehr im Schatten des Klosters
Di – So 9 – 23 Uhr
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Aulendorf Gastwirtschaft zum Rad 88326 Aulendorf, Radgasse 1 07525 9221-0, Fam. Spähn www.ritterkeller.de Wo die Gäste ihre Sorgen vergessen
… C3 Das Rad hat eine lange Geschichte, seit 80 Jahren ist es im Besitz der Familie Spähn, mit Oliver Spähn aber hat es zum Höhenflug angehoben. Ob Hotel mit seinen originellen Zimmern oder der Ritterkeller mit Spektakel, im Rad wird viel geboten. Und im Gasthof selbst eine streng regionale Küche, mal gesund und leicht, mal schwäbisch-deftig. Vor oder nach dem Essen lohnt sich ein Besuch im renovierten Schloss von Aulendorf – direkt nebenan.
Vorsee Vorseer Stallbesen 88284 Wolpertswende, Vorsee 07502 9124430, Stefan Fürst www.vorseer-stallbesen.de Die Oase am Vorsee
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Hopfenweiler Gasthaus Versteigerungshalle 88339 Bad Waldsee, Hopfenweiler 12 07524 7926, Familie Spieß www.gasthaus-versteigerungshalle.de Wo sich Kühe und Feinschmecker treffen
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Gaisbeuren Hotel Gasthaus Adler 88339 Bad Waldsee, Bundesstr. 15 07524 998-0, Familie Bösch www.hotel-gasthaus-adler.de Wo jeder Halt machen muss
… C3 Ein origineller Gasthof: Am Rande von Bad Waldsee liegt die Versteigerungshalle. Regelmäßig treffen sich hier die Bauern der nahen und der weiteren Region und bringen ihre schönsten Rinder mit – zur Versteigerung, zu Kauf und Verkauf. Aber nicht nur die Landwirte, zahllose Gäste kommen inzwischen auch wegen der Küche von Familie Spieß. Ehrensache bei diesem Hintergrund, dass sie bäuerliche Produkte bevorzugt und regional orientiert ist. Mo – Di 10 – 14, Do – So 11 – 14 und abends ab 18 Uhr … C3 Vielleicht der schönste Halt zwischen Ulm und Bodensee: Der Adler in Gaisbeuren. Direkt an der B30 lockt der attraktive, uralte Gasthof – unverkennbar ehemalige Poststation. Die ehemalige Brauerei ist heute ein modernes Tagungshotel, die Gaststube aber wahrt den alten Charme der typischen Dorfwirtschaft. Einheimische wie Fremde lieben die feine Küche mit vielen regionalen Produkten. Und die Radfahrer den wunderbaren Biergarten, gleich hinter dem Hotel. Fr – Mi 8 – 23 Uhr
Gasthöfe in Dorf und Land: Eine Kultur für Kenner Die große Geschichte der Landgasthöfe – sie ist leider noch nicht geschrieben. Auch die LandZunge kann nur einige schöne Ausschnitte und Vorbilder bieten. Dabei wären oft Jahrhunderte eines Alltagslebens im Wirtshaus zu schildern. Geschichten aus schlimmen und aus guten Zeiten, Anekdoten zu Tausenden, Szenen aus berauschten Nächten – Lebensund Leidensgeschichten der Gäste. Vor allem die Wirtinnen und die Wirte selbst: Es gibt kaum bessere Zeugen für Land und Leute, für eine populäre Sozialgeschichte – für die lebendige Seele jedes Dorfes. Daher plant das Projektteam LandZunge auch lange Gespräche mit alten Wirtsleuten, eine mündliche Geschichte über möglichst viele Jahrzehnte. Damit die Geschichte der Wirtschaft in einigen Beispielen wenigstens aufgehoben bleibt. Vielleicht finden sich ja auch noch einige Historiker …
täglich 10 – 24 Uhr … B3 Zuerst ein Geheimtipp, inzwischen ein sicherer Tipp: Der Stallbesen in Vorsee. Ein Paradies mit Bratkartoffeln. Immer noch geprägt von der bäuerlichen Tradition, mit vielen eigenen Produkten in der ländlichen Küche, mit großen Portionen zu günstigen Preisen – und zumeist rammelvoll. Kartoffeln, Kunst und Küche: Gerne treffen sich hier auch die Musiker und Kabarettisten oder die Poeten vom Lande, die mit dem Sepp, dem dichtenden Wirt wetteifern. Mi – Sa ab 18 Uhr, So ab 16 Uhr (im 14-tägigen Turnus Termine a. A. siehe Homepage)
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… C3 Ein Paradies für Freunde des Golfsports und für Feinschmecker. Gleich zwei Golfplätze locken, das Hotel bietet 40 moderne Zimmer, ein Tagungshotel und einen Vitalbereich vom Feinsten. Das gilt erst recht für die Küche von Christian Freudenthal im liebevoll renovierten Hofgut mit der großen Sonnenterrasse. Ein Ort für Genießer, von Bad Waldsee aus nur ein Katzensprung, mitten in einer faszinierenden Landschaft. LandZunge und Golfhotel: Eine neue Kombination!
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Altshausen Gasthof zum Schützen 88361 Altshausen, Hauptstr. 39 07584 764, Familie Treiber www.gasthof-zum-schuetzen.com Zum Stärken vor der Etappe
… B3 Am Rand des Naturschutzgebietes „Alter Weiher“ gelegen, ist der Gasthof der letzte Stopp für müde Radwanderer. Von hier kann man den Donau-Bodensee-Radwanderweg bis zum See gut fahren. Nach ausreichendem Schlaf und Essen sind es noch 40 Kilometer. Familiär geführtes Haus, das zu ruhigerem Tempo verhilft. Das Hotel am Haus ist die ideale Station für Touren ins Hinterland oder zu den vielen Seen der Umgebung.
Mi–Mo 10–14 und ab 17 Uhr
www.landzunge.info
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Limpach Naturhotel Mohren 88693 Deggenhausertal, Kirchgasse 1 07555 9300, Fam. Waizenegger www.naturhotel-mohren.de Auf dem Berg schmeckt alles besser
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Berg Haus Hubertus 88276 Ravensburg-Berg, Maierhofer Halde 9 0751 50740, Paul Köberle www.haushubertus.com Wilde Genüsse hoch überm Schussental
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Weingarten AKZENT Hotel Altdorfer Hof 88250 Weingarten, Burachstr. 12 0751 50090, Fam. Unglert www.altdorfer-hof.de Bewacht von der Basilika
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Ravensburg Hotel Storchen 88212 Ravensburg, Wilhelmstr. 1 0751 18970770, Ulrich Schmalz www.storchen-ravensburg.de Im Herzen einer pulsierenden Stadt
… B4 Limpach: Ein idyllischer Flecken über dem Deggenhauser Tal, der Bodensee in Sicht. Eine Idylle in Bio: Der Gutshof und das Landhotel. Allein Produkte aus der Region dürfen in die Küche mit ihrem sehr guten Ruf. Im Mohren ist auch für Tagesgäste „Pause vom Alltag“ angesagt – mit Sauna, Massage und Bio-Menü. Die Hotelgäste genießen die einzigartige Entspannungwelt aus Holz, Glas und Stein mit Kaminecke, Ruheräumen, Tee-Bar, Tauchbecken und vielem mehr. Mi – So 11.30 –21.30 Uhr … B4 Hier ist der Name Programm: Wenn’s um Wild geht, macht keiner Paul Köberle was vor. Hirschbraten, Rehbraten, Wildhasenrücken, Wildragout, aber auch exzellente Fischgerichte – dem Kenner läuft schon beim Gedanken ans Haus Hubertus das Wasser im Mund zusammen. Köberle überlässt auch in Sachen Produktion nichts dem Zufall: Unterhalb vom Gasthaus führt er ein eigenes Damwildgehege mit ständig 50 bis 60 Tieren. Ganz neu: Die Terrasse mit Grill. Mo – Fr ab 16 Uhr Sa ganztags … C4 Das Ambiente ist stilvoll, das Hotel komfortabel, die Küche weithin bekannt: der Altdorfer Hof in Weingarten. Familiär seit fast 40 Jahren. Im Herzen Oberschwabens führen kurze Wege nach Ravensburg, zum Bodensee, zum Altdorfer Wald – Kultur und Natur rundum. Der kulinarische Genuss reicht vom Candle-light-Dinner bis zu Festlichkeiten mit 100 Personen. Die Küche ist kreativ und international, regionale Produkte aus der heimischen Küche stehen aber stets im Blickpunkt. Di – Sa 11.30 – 14 und 18 – 22.30 Uhr So 11.30 – 14 Uhr … B4 Der Storchen: An der Hauptschlagader von Ravensburg gelegen, hat dieses Haus schon viel gesehen, viele Wirte erlebt. Neu renoviert und stilvoll eingerichtet, hat jetzt Ulrich Schmalz das Szepter übernommen und imponiert mit einer tollen Küche, die sich vielleicht bald schon zu einer „ersten Adresse“ der Ravensburger Gastronomie entwickeln wird. Höchste Zeit, das alte Haus neu zu entdecken, zumal die Gäste gleich im Haus angenehm übernachten können.
täglich ab 8 Uhr
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Höchsten Berggasthof Höchsten 88636 Illmensee-Höchsten, Höchsten 1 07555 92100, Hans-Peter Kleemann www.hoechsten.de Genießen auf dem Dach der Region
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Baienfurt Gasthof Pension Lindenhof 88255 Baienfurt-Niederbiegen, Am Bahnhof 4 0751 561620, Roland Maier www.gasthaus-lindenhof.com Mittendrin und doch für sich
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Ravensburg Restaurant Veitsburg 88212 Ravensburg, Veitsburg 2 0751 3661990, Michael Kruwinnus www.restaurant-veitsburg.de Genuss und Aussicht
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Ravensburg Wirtshaus Lounge Restaurant Mohren 88212 Ravensburg, Marktstr. 61 0751 18054310, Sander van den Boezem www.mohren-ravensburg.de Wirtshaus, Lounge und Restaurant
… B4 Wer den Blick vom Höchsten nicht kennt, hat Oberschwaben noch nicht erlebt. Denn schon die Anfahrt über die Dörfer ist ein Erlebnis – vor allem mit dem Rad. Und dann weitet sich der Blick bis zum Bodensee – und lockt der Berggasthof mit Hotel und Biergarten. Und mit schwäbischer Hausmannskost oder Leckerbissen für Feinschmecker. Qualität ist oberstes Prinzip und die meisten Produkte sind regional: die Forellen aus dem Deggenhauser Tal, das Rindfleisch aus dem eigenen Naturland-Hof – selbst geschlachtet.
… C4 Nur wenige Minuten von Weingarten oder Ravensburg und wir finden den Lindenhof mit einem der schönsten Kastaniengärten der Region – direkt am Radweg durch das Schussental. Spargel und Erdbeeren, Kartoffeln und Obst samt Edelbränden gedeihen direkt vor der Haustüre. Die Küche ist leicht und frisch, „schwäbisch und mediterran“, Kuchen und sogar Pralinen werden selbst gemacht, der Wirt spielt dazu auf dem Akkordeon. Di–So 11–14, 17–24, Sa 17–22, So 11.30–22 Uhr … B4 Eine Burg, ja ein Bagnato-Schloss von wahrlich adligem Charakter: Hoch über Ravensburg thront die Veitsburg. Öffnet den Blick weit über Stadt und Land. Im stilvollen Ambiente öffnet sich das Herz des Genießers, das neue Veitsburg-Team bietet regionale Schmankerl vom Feinsten. Wer die vielen Treppen von der Stadt hoch gepilgert ist, will hier am liebsten nicht mehr weg. Die echten Ravensburger würden wohl alles tun für dieses Erbe der Welfen, dabei müssen sie nur hier in Scharen schmausen … Mo – So 11 – 24, Burggarten 11 – 22 Uhr … B4 Ein Haus mit uralter Tradition hat sich neu erfunden: Der Mohren in der berühmten Marktstraße von Ravensburg. In einem herrlichen Ambiente verwöhnt hier ein holländischer Koch mit seiner Ravensburger Lebensgefährtin das Publikum ganz nach seinem Geschmack. Vom Weißwurst-Frühstück bis zum erlesenen Menü reicht die Palette, dem Biergenuss widmen sich die Wirte ganz besonders – schließlich ist die Brauerei Meckatzer der Hausherr. Der Mohren soll ein Musterbetrieb der LandZunge werden. Mo 18–24, Di–Do 10–24, Fr/Sa 10–01 Uhr
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Steckbriefe… Überblick für Genießer … B4 Einst gehörte diese „Taverne“ den Herren von Humpis und später dem mächtigen Spital in Ravensburg. 100 von den fast 600 Jahren, die das Haus auf dem Buckel hat, wird es von der Familie Stehle geführt. Derzeit ist die vierte Generation am Ruder. Bauerntheater, Fasnachtsbälle, Konzerte vom Musikverein – das Kreuz ist Treffpunkt für alle Vereine des Dorfes. Geschätzt werden die schwäbische Küche und vor allem die Hähnchen.
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Bavendorf Landgasthof Kreuz 88213 Ravensburg-Bavendorf, Markdorfer Str. 4 0751 91264 Claudia Stehle Auf den Spuren der Humpis
Di – Fr 10 – 24, Sa ab 17, So ab 10 Uhr
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Hagnau Restaurant Hagnauer Hof 88709 Hagnau, Hauptstraße 19 07532 44111, Jens Springmann www.restaurant-hagnauer-hof.de Entspannung gleich neben der Straße
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Gattnau Gasthaus-Pension zum Forst 88079 Kressbronn-Gattnau, Wiesenweg 6 07543 96150, Fam. Osswald www.gasthaus-forst.de Am Bodensee schmeckt es köstlich
Mi – Mo 11.30 –14 und ab 17 Uhr … B5 Am Ortsrand von Kressbronn und schön ruhig im Obstgarten: das Gasthaus zum Forst. Eine kleine Idylle mit einem phantastischen Blick von der Sonnenterrasse – über den Bodensee in die Berge. Die Küche im familiären Gasthaus setzt ganz auf frische Produkte der Region, vom Rindfleisch bis zum Gemüse. Und sie überzeugt mit Produkten aus eigenem Obstbau, Garten und Brennerei. Im Bauerngarten gedeihen Kräuter für die Tees der Chefin. Di – Sa ab 16.30, So und Feiertage 10 – 14 und ab 16 Uhr … C5 Weithin sichtbar thront der Weinstadl über dem Argental zwischen Wangen und Neuravensburg oben am Berg. Ob im Weinstadl, dem ehemaligen Kuhstall, dem Städele oder dem neuen Wintergarten, jeder Gast findet sein Plätzle. Der Biergarten ist wohl einer der schönsten Flecken im weiten Umkreis. Kuhglocken läuten Wohlfühlstimmung ein. Die Küche ist traditionell aber auch experimentell. Der Weinkeller ist eine Fundgrube für Kenner.
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Hiltensweiler Weinstadl Rimmele 88239 Wangen, Hiltensweiler 25 07528 97030, Familie Rimmele www.weinstadl-rimmele.de Viel Platz auch für große Feste
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… B5 Besser kann die Lage kaum sein. Direkt an der B31 wartet der Hagnauer Hof auf die Genießer. Das Ambiente ist fast mediterran: Im Sommer auf der Terrasse, im Winter im Kaminzimmer und immer im Restaurant. Das Publikum ist stets bunt gemischt: Einheimische, Urlauber und Reisende mischen sich zwanglos. Auch für Veranstaltungen ist der Hagnauer Hof gut gerüstet. Und markiert den Vorposten der LandZunge im Westen!
Mo – Sa ab 17, So ab 10 Uhr
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Nonnenhorn Zum Winzer 88149 Nonnenhorn 08382 887570, Erika Hornstein www.winzer-hornstein.de Wo der Wein den Geschmack prägt
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Kressbronn Teddybärenhotel im Bärenrestaurant Peterhof 88079 Kressbronn, Nonnenbacher Weg 33 07543 96270, Fam. Marschall www.teddybaerenhotel.de Der kuschlige Bär ist das Markenzeichen
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Lindau am Bodensee Strandhaus Lindau 88131 Lindau am Bodensee, Fraunhoferstr. 20 08382 2737992, Klaus Winter www.strandhaus.li Genuss und Strand-Flair am Bodensee
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Roßberg Gasthof zum Bräuhaus 88364 Wolfegg, Roßberg 1 07527 4544, Wolfgang Dutzki www.braeuhaus-rossberg.de Der Biergarten ist eine wahre Oase
… B5 Die LandZunge hat den bayerischen See erreicht und den Wein entdeckt. Direkt beim Winzer können wir die besten Seeweine verkosten – begleitet von guten Schmankerln wie Flammkuchen, Käseplatte oder feines Rauchfleisch. Im einmaligen Ambiente des originären Torkels scheint die Zeit stehen geblieben, entdecken wir gleich neben dem See eine andere Welt. Und zum Dessert gibt es nur eine Wahl: Die Rieslaner Auslese, preisgekrönt, einfach edel…
29. Juni–28. Oktober: täglich ab 15 Uhr. … B5 Problembären gibt es hier keine, dafür aber 850 Teddybären: Im Bärenrestaurant Peterhof im Teddybärenhotel. Der Familienbetrieb bietet gemütliche Gasträume und eine schöne Gartenwirtschaft. Mittags dominiert die leichte Küche mit frischen Bodenseefischen. Abends kocht die Küchenbärin ausgefallene Gerichte vom Apfel, Fischen, LandZunge-Fleisch oder ein extravagantes Schwipsmenü. Der süße Zahn ist mit einer kalten Kaffeetorte oder einem Biersüpple gut bedient. Mi – Mo 11.30 –14 und 17.30 – 22 Uhr … C6 Die ideale Einkehr vor der Grenze: Am Eingang zum Park Camping am See wartet das Strandhaus auf Genießer und SeeFreunde. Hier kommt alles aus der Region, alles wird hier noch selbst gemacht. Der Hit ist aber die bekannte „Barbecue Academy“: Ausgewähltes Fleisch wird bei Niedrigtemperatur im Holzofen bis zu 12 Stunden gegrillt und so zu einer kulinarischen Offenbarung. Jeden Freitag ist BarbecueZeit. Im attraktiven Biergarten oder im Restaurant – mit Schiffsplanken. Bis 20. Dezember täglich 9–23 Uhr … C3 Eine beliebte Einkehr zwischen Weingarten und Bad Wurzach. Der Name verrät: Lange wurde hier Bier gebraut, heute wird es nur noch getrunken – in „einem der schönsten Biergärten Süddeutschlands“ samt Kinderspielplatz. Kein Ruhetag stört, ganztags wartet warme Küche direkt an der Straße, Radfahrer finden komfortable Zimmer. Der Wirt liebt die Kräuter und besonders den Bärlauch, mit dem er etwa originelle Kässpatzen zaubert. Inzwischen hat er sich auch mit seinen Dutzki-Nudeln einen guten Namen gemacht. täglich 9 – 22.30 Uhr
www.landzunge.info
55
Vogt Gasthof zum Paradies 88267 Vogt, Ravensburger Str. 8 07529 7708, Familie Baur www.gasthof-paradies.de Ein Gasthof der viele verzaubert
96
Leupolz Landgasthaus zur Sonne 88239 Leupolz/Wangen, Kißlegger Str. 5 07506 9516940, Fam. Kronenwett www.zur-sonne-leupolz.de Gelassen Genießen im Bilderbuch-Dorf
… C4 Jede Jahreszeit eine neue Welt – fröhlich & phantasievoll! Im „Paradies“ zu Vogt: Genießen und feiern Sie mit 2 – 300 Personen mit Firmen, Familien und Reisegruppen in schönster Landschaft: Südterrasse mit mediterranem Flair, regionale Küche für Genießer, verzauberte Gaststuben und der beliebte Paradies-Saal. Wohnen Sie in Hochzeitssuite und Familienzimmer, ein Herz für Kinder. Spielwiese und Kegelbahnen, Barockstraße,Tanz, Silvester mit Livemusik, 10 Min. zur A96. Di – So 7 – 24 Uhr … B4 Die Sonne ist in Leupolz wieder aufgegangen! Die neuen Wirtsleute sind nicht nur Profis, sondern auch echte Dorf-Profis. Einst kochte Michael Kronenwett in Musbach für die LandZunge, jetzt überzeugt er in Leupolz mit seiner gediegenen Landküche. Die von Gattin Annette mit viel Charme auf den Tisch gebracht wird. So ist der schöne Gasthof im Bilderbuchdorf ein echter Musterbetrieb für unsere Aktion. Mit der Biokäserei oder dem Dorfmuseum ist Leupolz jetzt wieder jeden Ausflug wert. Mi ab 17, Do–Mo 11–14 und ab 17 Uhr, So ganztägig
56
Wolfegg Gasthof zur Post 88364 Wolfegg, Rötenbacher Str. 5 07527 96140, Familie Dorn www.hotel-post-wolfegg.de Im Herzen von Natur und Kultur
63
Bad Wurzach Hotel-Gasthof Adler 88410 Bad Wurzach, Schloßstr. 8 07564 93030, Fam. Gut www.hotel-adler-bad-wurzach.de Großer Genuss in der Kurstadt
… C4 Heimelig und bodenständig – mit moderner Offenheit: Der Gasthof zur Post ist der Treffpunkt schlechthin. Wo früher die Pferde gewechselt wurden, kreuzen sich heute die Wege der Radler, Autowanderer und des internationalen Konzertpublikums. Aus der Frische der Region, mit Spezialitäten aus Wasser und Wald, zaubert der Chef Schwäbisches und Kreatives: MaultaschenAllerlei, Wolfegger Legende – wahrlich ein Genuss für Gaumen und Seele!
täglich 7 – 24 Uhr … D3 Vom renommierten Restaurantführer „Michelin“ mit einem „Bib-Gourmand“ für sorgfältig zubereitete, preiswerte Mahlzeiten ausgezeichnet, besticht der Gasthof Adler mit einer gemütlichen Atmosphäre und kulinarischen Genüssen. Zu der guten Küche paart sich ein wohlsortierter Weinkeller mit Weinen namhafter Weingüter verschiedener Regionen. Zudem bietet das Hotel komfortable Zimmer, für den Reisenden pure Erholung. Di – So 11.30 – 14 und 17.30 – 23 Uhr, Sa 11.30 – 14 Uhr
Entdecke den Genießer in Dir! Entdecken Sie die Welt der LandZunge
Sammeln Sie Stempel in jedem Gast-
mit unserer neuen Genießerkarte.
hof, dafür gibt es ein schönes Präsent. Die Genießerkarte erhalten Sie in jedem LandZunge-Gasthof oder über unsere LandZunge-Geschäftsstelle: Marlies Fimpel, Döchtbühlweg 10, 88339 Bad Waldsee
2011/12
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Steckbriefe… Überblick für Genießer 58
Dietmanns Gasthaus zum Adler 88410 Bad Wurzach, Ochsenhauser Str. 44 07564 91232, Iris und Dieter Hierlemann www.adler-dietmanns.de Kabarett und Kulinarik
72
Gospoldshofen Käserei Vogler/Sennerstüble 88410 Bad Wurzach, Simon-Göser-Str. 11 07564 3583, Jörg Vogler www.kaeserei-vogler.de Ein Schlaraffenland für Käse-Freunde
… D3 Eine Kombination, die auf der Zunge zergeht: Kabarett und Küche. Dieter Hierlemanns messerscharfer Sinn für das, was Gaumen, Herz und Hirn erfreut, hat aus dem Adler in Dietmanns etwas ganz Besonderes gemacht. Ausgesucht ist sein Kabarettprogramm, genauso die Speisekarte. Der Selfmademann serviert in der gemütlichen Gaststube Leckerbissen von bürgerlichrustikal bis vegetarisch-exotisch. Noch besser schmeckt’s nach einem ausgedehnten Spaziergang durch das Wurzacher Ried. Do – Mo 11.30 – 24 , So und zur Biergartenzeit 11.30 – 24 Uhr … D3 Ein Geheimtipp im schönsten Allgäuer Hinterland bei Bad Wurzach: Sennerei und Wirtschaft und Käse-Museum zugleich! Der perfekte Ausflug: Erst ein Spaziergang von Hof zu Hof, dann Käsemeister Jörg über die Schulter schauen, seine alten Schätze bewundern, das Beste aus der Region einkaufen und dann zur Krönung im Sennerstüble schmausen. Bis Oktober jeden Donnerstag „Schaukäsen“.
Mo/Di 9 – 12 und 15 – 19, Mi 9 – 12, Do – So 9 – 19, Fr bis 23 Uhr
In der Bewegung verschieden In der Richtung gleich!
Holzer Druck und Medien Druckerei und Zeitungsverlag GmbH + Co. KG
DRUCK UND MEDIEN
Fridolin-Holzer-Straße 22+24 88171 Weiler im Allgäu Tel.: 0 83 87 / 3 99 0 Fax: 0 83 87 / 3 99 33 E-Mail: info@druckerei-holzer.de Internet: www.druckerei-holzer.de
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Hauerz Gasthof – Metzgerei Adler 88410 Bad Wurzach-Hauerz, Mühlhaldeweg 3 07568 267, Familie Willburger www.beste-wirtschaft.de Schmausen & Schlafen auf gut Schwäbisch
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Willerazhofen-Bad Gasthaus Hecht 88299 Leutkirch, Willerazhofen-Bad 07561 4527 Dominikus Knöpfler Idyll am Ellerazhofer Weiher
… D3 „Hier läuft’s noch nicht vom Fließband, hier schafft man noch mit Herz und Hand. Wie es seit langer Zeit in Brauch, zum Wohl des Kunden und des Meisters auch“. So steht’s in der Speisekarte – das schmeckt man, schließlich stammt alles aus der eigenen Metzgerei. Und danach einen Verdauungsspaziergang durch die Hauerzer Bachtäler. Der schönste Platz im Sommer: die romantische Freiterrasse auf dem früheren Schankplatz. Großer Festsaal.
Do – Di 8 – 22 Uhr … D4 Leicht zu finden ist der Hecht wahrlich nicht. Dafür lohnt sich die Suche: Direkt an einem der schönsten Allgäuer Badeseen gelegen, ist der Charme des alten Bades noch gut zu spüren. Die Küche ist solide, Forellen und überbackene Karpfen begeistern auch Feinschmecker. Jeden Mittwoch Cordon Bleu mit Käse aus Zurwies. Über Willerazhofen tapfer weiter bis Bad. Oder rund um den See wandern – mit Halt zum Marineverein Wangen … Mai – Oktober: Mo – Fr ab 14, Sa/So ab 11 Uhr
www.landzunge.info
61
Leutkirch Brauereigasthof Mohren 88299 Leutkirch, Wangener Str. 1 07561 98570, Familie Pferdt www.brauereigasthofmohren.de LandZüngle frisch von der Quelle
… D4 Rund 400 Jahre hat der Mohren auf dem Buckel und doch scheint er rundum taufrisch. Direkt an der Eschach ziert er das verzauberte Ensemble der Brauerei Härle. Wer den Mohren besucht, kann das LandZüngle praktisch aus der Quelle genießen. Noch mehr Genuss kommt aus der gerühmten Küche von Manfred Pferdt, der ganz auf die Region und auch mal auf Bio setzt. Modernen Komfort bieten auch die Zimmer im historischen Gemäuer, samt Frühstücksbuffet vom Feinsten … Mo, Mi, Fr 10 – 14 und ab 17.30 Sa/So 10–14, ab 18 Uhr
75
Urlau Rössle Haselburg 88299 Leutkirch, Haselburg 1 07561 9834501, Familie Pferdt www.roessle-haselburg.de Ein altes Gasthaus in neuem Gewand
73 Starke Kandidaten sind immer noch gefragt Gut 80 Gasthöfe haben sich unter dem Markensiegel der LandZunge vereint. In der Mehrzahl Dorf- und Landgasthöfe. Die Städte ziehen langsam nach, auch Top-Hotels haben die LandZunge entdeckt, so können sie sich zur regionalen Küche bekennen. Kurz: Die LandZunge liegt nicht nur im Trend, sie hat ihn im Allgäu und in Oberschwaben selbst bewusst gesetzt! Für starke Partner ist aber immer noch Platz, sie müssen sich aber bei uns melden, sie müssen sich klar für den Einsatz regionaler Produkte in der Küche bekennen. Natürlich sollten die Gasthöfe auch was her machen, eben rundum ehrgeizig geführt. Interessenten melden sich unter info@landzunge.info
Friesenhofen-Bottentann Heu-Gabel 88299 Leutkirch, Bottentann 1 07567 1824127, Familie Milz-Detzel www.heu-gabel.de Ein idealer Halt an der Landstraße
… D4 Mit dem Rössle der Familie Pferdt hat die LandZunge ihren ersten Mustergasthof gewonnen. Ideal gelegen, zwischen Leutkirch und Isny, hat der Neubau den alten Charme der ehemaligen Bauernwirtschaft bewahrt. Alle fünf Partnerbrauereien sind im RössleHaselburg vertreten, so gut wie alles, was auf den Tisch kommt, stammt streng aus der Region. Ein Laden für das Beste aus der Region soll daher das Angebot bald noch abrunden. Mi – Fr ab 11–14 und ab 17, Sa/So ab 11 Uhr … D4 „Was guats zum Essa“ gibt es immer in der Heu-Gabel bei Friesenhofen. Wie es sich gehört auf einem Allgäuer Bauernhof samt Wirtschaft – direkt an der Landstraße zwischen Leutkirch und Isny. Was auf den Tisch kommt, kommt aus nächster Nähe oder wird selbst gemacht. Bis zum Braten von den eigenen Rindern. Ob gemütlich drinnen oder draußen im großen Biergarten mit Bergsicht – die Heu-Gabel ist jeden Stopp wert. Ideal für Familien und Gruppen, Firmen oder Vereine. Do – Mo ab 17 Uhr
aus der Region, für die Region… Hauptgeschäft:
Lindenberg Hauptstraße 25a Tel.: 08381/6084 Kontrollierter EU-Betrieb DE – BY-70026
Filiale:
Isny Entenmoos 3 Tel.: 07562/912900
Filiale:
Oberstaufen Lindauer Straße 6 Tel.: 08386/962543
seit über 60 Jahren, in der 3. Generation, in Lindenberg, aus einer alten Metzgerdynastie, mit langer Geschichte…
95% aus Eigenherstellung Wir sind besonders stolz darauf, noch selbst zu schlachten, zerlegen und zu produzieren. Nur so können wir Ihnen die Qualität und Frische sowie die Herkunft garantieren… Besuchen Sie doch einfach unsere neu gestaltete Homepage unter: www.metzgerei-giray.de
Das Beste kommt aus der Region und muss auf die Karte! Was die Deutschen besonders lieben Typisch deutsch: So lautet der Titel
Typisch deutsch: Das Buch präsentiert
eines großformatigen Kochbuchs des
natürlich Bratkartoffeln (zu Schwarz-
französischen Spitzenkochs
Jean-
sauer vom Wildschwein), eine Roulade,
Claude Bourgueil. Eine schöne Idee, die
wenn auch von der Ente, natürlich
deutsche Küche von einem Ausländer
Schwein und Schlachtplatte, Bier, Brau-
beschreiben zu lassen. Der fremde Blick
kunst und Brauhausküche! Und dann
enthüllt oft mehr als die interne Be-
ein Bekenntnis: „Mein Kartoffelsalat“.
triebsblindheit. Das Buch ist eine Fund-
Der wohl immer individuell angerichtet
Die Liste zeigt deutlich das Nord-Süd-
grube schöner Ideen für eine kreative
sein will…
Gefälle. Kein Wort zu Pinkel und Labs-
Speisekarte – es gehört in jede an-
Typisch deutsch: Die große deutsche,
kaus.
spruchsvolle Küchenbibliothek.
typisch deutsche Wochenzeitung „Die
Favoriten sollten als Klassiker bei uns
Sondern:
Die
süddeutschen
Typisch deutsch? Das Buch von Bur-
Zeit“ hat ihre LeserInnen befragt und
die Speisekarte krönen – die Rinder-
gueil verkündet daher schon im Unter-
4000 Antworten erhalten. Die Stimme
roulade voran. Daneben bitte ein Sied-
titel „Neues aus der klassischen regio-
des kulinarisch anspruchsvollen Volkes
fleisch-Gericht,
nalen Küche.“ Drei Formeln also:
hat die Top Ten also repräsentativ be-
Gulasch (Rang 11) und eine echte Rinds-
ein
Schmorbraten,
Deutsch, klassisch, regional. Ein erstes
stimmt:
suppe vorweg. Dann der Sauerbraten als zweiter Klassiker, der in einer brand-
typisches Beispiel: Der Sauerbraten. Dann kommt schon ein Pichelsteiner
1
Rinderrouladen
aktuellen Wertung sogar auf Platz eins
mit Ochsenfilet und ein Leipziger Aller-
2
Rheinischer Sauerbraten
vorgerückt ist.
lei. Der Eintopf: Gewiss ein deutscher
3
Grünkohl mit Pinkel
Typisch deutsch: Das ist der Glaube an
Favorit. Gefolgt von der Schweinskopf-
4
Bayerischer Schweinsbraten
gute alte Traditionen. Daraus folgt drei-
sülze, die sogar den großen Goethe zu
5
Kässpätzle
erlei: Erstens müssen wir die Lieblinge
einem Gedicht verleitet hat! Zuletzt
6
Kohlrouladen
pflegen und sollten sie stets auf der
streift Bourgueil noch einen anderen
7
Königsberger Klopse
Karte haben. Zweitens sollten wie sie
deutschen Mythos: Selbst die Kohlrou-
8
Bratkartoffeln mit Speck
mit aller Liebe des Kochs klassisch zu-
lade versucht er typisch deutsch zu in-
9
Gänsebraten
bereiten. Drittens wagt der gute Koch
terpretieren.
10
Labskaus
auch mal ein Experiment mit den Klas-
2012
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sikern: Er muss es seinen Gästen und
„Deutsches Soul Food wie Reibekuchen und
doch sollten von Allgäuer Bergwiesen
Freunden nur mitteilen, sie in Stim-
Kalbsbraten,
stammen – nicht aus der ungarischen
mung bringen, schon kann die Sache
Schmand Plinsen hat hierzulande kaum eine
Erfolg haben, eventuell wird gar ein
Lobby, wird entweder lieblos verhunzt oder
Leberknödelsuppe
und
Tiefebene…
neuer spezieller Kult daraus, endlich
von der Topgastronomie gar nicht erst wahr-
Einfach, gut, bürgerlich:
hat der Koch eine eigene Duftmarke ge-
genommen. Verkopfte Entscheidungen für
So wird der Gast glücklich
setzt…
Dialog von Schwarzwurzelschaum und
Drei Trends haben im LandZunge-Jahr-
Der Schweinebraten taugt auch für Ex-
Bodenseefelchenfilet oder Mutproben zu fett-
zehnt seit 2002 die Gastronomie stark
perimente, Bratkartoffeln sind eh Kult
triefenden Schweinshaxen von dubioser
geprägt. Alle drei Trends scheinen lang-
– unsere Kartoffelwirte im Unterallgäu
Fleischqualität mit Tütenklößen: Die Selbst-
fristig stabil, alle drei spielen der Aktion
sind da gut dabei, so mancher Kult-
verständlichkeit soliden deutschen Essens
LandZunge in die Hände bzw. in die
Gasthof der jüngeren Szene verdankt
ist den meisten abhanden gekommen.“
Küche:
seinen Erfolg vor allem Bratkartoffeln! Zum Kult taugen würde wohl auch die
– Der Gast sucht wieder die einSchmunzelnd merkt Peter auch an,
fachen Gerichte
Kohlroulade! Kaum habe ich sie in der
dass so manche hoch gelobte regionale
Liste entdeckt, kommen von allen Sei-
Spezialität „internationale Ahnen“ hat.
ten Rezepte – der Trend ist eindeutig.
Etwa die legendäre „Grie Soß“, die es
Die Konsequenz scheint klar: Die Lieb-
Goethe so angetan hatte: Sie war sehr
lingsgerichte der Deutschen sollten in
französisch inspiriert! Das Leipziger
jedem LandZunge-Gasthof auf der
Allerlei soll von China-Missionaren an-
Wenn wir allein an die Slogans glauben,
Karte stehen. Wer dem deutschen Geist
geregt worden sein – allerhand! Oh hei-
dann scheint alles in Butter, die meisten
in der Küche intensiv nachspüren will,
liger Wok? Warum denn nicht: Allerlei
LandZunge-Gasthöfe dürfen sich voll
sollte sich das Buch von Peter Peter
hinein in den Wok, schon reden wir von
im Trend fühlen. Wir müssen offenbar
über die „Kulturgeschichte der deut-
„Fusion“ – Ralf Hörger hat in Feneberg-
nicht elitär nach den Sternen greifen,
– Das Beste soll möglichst aus der Region stammen – Die gut-bürgerliche Küche hat ein Comeback erlebt
schen Küche“ besorgen. Da stehen alle
Märkten auch schon eine allgäu-asiati-
sondern dürfen weiter populär bleiben,
Sünden drin, aber auch der neue Trend
sche Ehe im Wok angestiftet…
bodenständig. Ganz so einfach ist die
zur regionalen Küche! Die Kritik ist klar:
Kurz: Das Loblied auf die regionale
Sache aber nicht: Die drei Slogans of-
Küche muss wohl begründet sein, da-
fenbaren die große Chance, sie sind
„Das Motto erscheint als Rettung aus der
mit es nicht peinlich gerät. Daher muss
aber auch eine große Herausforderung.
Misere und dem Trott bürgerlicher Küche.
das authentische Produkt im Vorder-
Der regionale Trend ist das Leitmotiv
Selbst Zugbistros setzen auf vergessene
grund stehen: Die Ochsen müssen auf
der Aktion LandZunge schlechthin.
Raritäten wie Ostheimer Leberkäse“ – Slow
unseren Weiden heran wachsen, die
Nur: Warum nutzen wir diesen Rücken-
Food sei Dank. Wer die authentischen Lokal-
Schweine im Deggenhausertal wühlen,
wind nicht weit offensiver. Warum ste-
gerichte finden will, muss sich freilich durch
der Elbling und das Felchen den Boden-
hen nicht unsere regionalen Lieferan-
einen Dschungel an Schlagworten kämpfen.
see genießen, der Waldburger Schinken
ten
Dann erst entdeckt er Schwetzinger Spargel
just dort „vom Winde verwöhnt“ wer-
empfehlen wir die regionalen Gerichte
mit Kratzete, fränkische Blaue Zipfel oder
den! Oder ein Allgäuer Kräutersalz: Das
nicht offensiv? Warum lassen wir die
pommersche Buttermilchsuppe.
mag noch so gut sein, die Kräuter je-
regionale Pflicht der LandZunge nicht
auf
der
Speisekarte? Warum
Pflicht sein und starten voll durch zur Kür? Warum verschreiben wir uns nicht ganz und gar der regionalen Küche? Wohlgemerkt nicht nur regionalen Rezepten, auch viele internationale Ausflüge gelingen mit regionalen Produkten bestens. Ein Beispiel nur: Eine Bouillabaisse soll von frischen Fischen vom nächsten Teich oder vom Bodensee stammen. Denn der Geist der Bouillabaisse ist eben nicht der Fisch allein, sondern die Frische, das ist der Fisch, der nur wenige Meter vom Wasser in den Kochtopf hat. Rudi Holzberger
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2012
Mein Menü zum Jubiläum Die regionale Küche ist also der große Trend – ob zuhause oder im Gasthof. Immer wieder bastle ich mir mein eigenes Fest-Menü aus den zahllosen Rezepten, die wir im Magazin LandZunge bereits präsentiert haben. Gerne verrate ich meine ultimative Wahl für den puren Genuss, für den Geschmack der Region. So sieht es aus, mein Wunschmenü zum Jubiläum, zu dem ich leider nicht alle LeserInnen einladen kann… Zur Einstimmung ist ein großes Glas Appearle meine erste Wahl – der originelle Apfelchampagner aus Waldburg (VomFass), schmeckt einzigartig, hebt die Stimmung und nützt den StreuobstBäumen und ihren Bauern… Dann muss es für mich einfach eine Weißlackersuppe sein – das ist der wahre Allgäuer Geschmack. Mit dem
Weißlacker-Samtsuppe mit Heu-Aroma und Croutons von geräucherter Rinderzunge
Fischer immer weniger Felchen fangen. Nicht vorzustellen, wenn wir keine Felchen mehr hätten! Weniger Mangel herrscht am guten Rindfleisch: Die Marke PrimaRind verzückt die Gäste in den LandZungeGasthöfen, ich erlaube mir aber auch mal einen Schmorbraten von meinen
kurz aufköcheln lassen, nochmals kurz aufmixen
Bratfelchen träume ich danach vom Bodensee und sinniere, warum die
Zur Vollendung den Riesling, Schmand und die Sahne zugeben und nochmals
100 g Rinderknochen, 50 g Lauch, 50 g Karotte, 50 g Sellerie, 1 Lorbeerblatt, 3 Wacholderbeeren, 1 Gemüsesud, 1 Handvoll Bergwiesen-Heu, 1/2 TL Zitronenzeste, 1 Zweig Thymian, Sternanis, Stange Zimt, 2 Nelken, 25 g Butter, 100 g Kartoffeln, 20 g Zwiebeln, 0,2 l trockener Riesling, 250 g Schmand, 0,25 l VonHier-Sahne, 100 g Weißlacker, 1/2 EL Heublumen, 3 EL Schnittlauch, 100 g geräucherte Rinderzunge
und
abschmecken.
Mit
frischen Kräutern vollenden. Die in feine Würfel geschnittene Rinderzunge kurz in einer Pfanne anschwitzen. Die Suppe in Suppentassen abfüllen, die Rinderzungenwürfel dazu geben und mit Heublüten bestreuen und servieren.
eigenen Hinterwälder Rindern! Natürlich ein Stück vom Vorderviertel, das
Aus den Rinderknochen den Gewürzen
keinem Rostbraten nachsteht und auch
und dem Wurzelgemüse eine Rinder-
dem Hobbykoch leicht gelingt.
brühe kochen. Den Gemüsefond auf-
Der Mensch ist satt, ein LandZunge-Eis
kochen lassen, das Bergheu und die
im Sommer oder ein Bratapfel im
Heublumen zugeben. Bei 80° C je nach
Winter ist aber immer noch drin, oder
Intensität des Heus ziehen lassen.
gleich beides auf einmal. Mit dem Brat-
Wenn der Heugeschmack sich ideal
apfel träume ich mich in die Kindheit
entwickelt hat, die restlichen Zutaten
zurück. Ein langes Finale sättigt dann
beigeben. Ca. 20 Minuten ziehen lassen
auch den letzten Gast: Ein lange ge-
– zugedeckt auskühlen lassen – filtern
reifter Bergkäse, gerne zwei Jahre alt, in
(Kaffeefilter), wenn nötig nochmals
kleinen Bröckchen und mit einem schö-
filtern, dann weiterverarbeiten.
Bratfelchen mit süß-saurer Höri-Bülle 4 Felchenfilets, Salz, Pfeffer, Mehl, zum Wenden Butterschmalz und Öl zum Braten, 1/8 l Essig (Weißweinessig), 1/8 l Fischfond, 60 g Brauner Zucker, 100 g Höri-Bülle (Zwiebel), 100 g Wurzelgemüse in feinen Streifen, 1 TL Pimentkörner, 1 TL EL schwarze Pfefferkörner, 1 TL Senfkörner, 1 Lorbeerblatt
Die
Felchenfilets
abwaschen,
mit
nen Rotwein vom Bodensee – der Abend
Die Butter in einen Topf geben, zer-
Küchenkrepp trocken tupfen, mit Pfef-
ist gerettet.
schmelzen lassen, die Zwiebeln und die
fer und Salz würzen. In Mehl wenden.
Wenn die Gäste dann fort sind und ein
geschälten kleingeschnittenen Kartof-
Das Butterschmalz und das Öl in einer
wenig Melancholie einkehrt, genehmige
feln anschwitzen und mit dem Berg-
tiefen Pfanne erhitzen und die Felchen
ich mir gerne noch ein Glas Allgäu-
wiesenheusud und der Rinderbrühe an-
darin auf jeder Seite ca. 4 Minuten
Whisky von Martin Meier. Damit kann
gießen und ca. 25 Minuten köcheln
knusprig braun braten und auf einer
ich auch den „Blues“ zum Genuss
lassen, danach mit einem Zauberstab
dicken Lage Küchenkrepp abtropfen
wenden…
pürieren.
lassen.
2012
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Das Bier der Allgäuer Mittendrin im Allgäu liegt unsere Brauerei. Seit 1447. Seit 560 Jahren braut unsere Familie Bierspezialitäten nach dem Geschmack der Allgäuer. Nach alten, bewährten Rezepturen reifen die Biere mindestens fünf Wochen bei null Grad – und bekommen so ihren besonderen Geschmack und ihre Bekömmlichkeit. Das Bier der Allgäuer – aus der ältesten Familien-Brauerei der Welt! Jeder Schluck ein kleines Vergnügen!
Privat-Brauerei Zötler Grüntenstraße 2 87549 Rettenberg /Allgäu Telefon 08327 9210 Telefax 08327 7487 zoetler@zoetler.de www.zoetler.de
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Schmorbraten von der Rinderschulter 2kg Rinderschulter, Salz, Pfeffer aus der Mühle, 1,5l Rinderfond, Rapsöl, 100g Butter, 1kg Zwiebeln, 200g Karotten, 150g Sellerie, 1 Stange Lauch, Tomatenmark, 50g Mehl
Fleisch mit Salz einreiben und mit Pfeffer würzen. Ofen vorheizen. Die Rinderschulter in einer Kasserolle zuerst auf der Fettseite, danach auf der Hautseite anbraten. Zwiebeln dazu und gut eine Stunde mit schmoren, bis sie goldgelb sind. Tomatenmark dazu geben und alles nach 15 Minuten mit Mehl bestäuben und weiter schmoren, bis das Mehl verkrustet. Nun Karottenwürfel und Selleriewürfel dazu. Nach und nach mit Rinderfond aufgießen und noch 1 Stunde schmoren lassen. Den Braten heraus nehmen und warm stellen. Zum Schluss die Sauce abschmecken. Die Sauce lässt sich übrigens auch schon mit Allgäuer Whisky anreichern! Aber auch eine Zwetschgensauce oder eine schwarze Kümmelsauce sind tolle Variationen. Rezepte von Ralf Hörger
In der Zwischenzeit den Essig und den
Die Höri-Bülle ist eine rote und milde Zwie-
Fischfond aufkochen, alle Gewürze
bel, die fast nur auf der Höri gedeiht und in-
hinein geben und simmern lassen.
zwischen in die Arche des Geschmacks auf-
Nach 10 Minuten die in Spalten ge-
genommen worden ist.
schnittenen Zwiebeln und das Wurzel-
Die „Arche des Geschmacks“ wurde von der
gemüse zugeben, nochmals aufkochen
Aktion Slow Food begründet. Damit sollen
und weitere 5 Minuten simmern lassen.
authentische Regionalprodukte wieder pro-
Die Felchenfilets abwechselnd mit der
minent und besser vermarktet werden. Da
Beize in ein Gefäß schichten. Das Gefäß
ist die Höri-Bülle mit ihrem klar definierten
verschließen und mind. 4 Tage an
Ursprung eine perfekte Wahl.
einem kühlen Ort ziehen lassen.
2012
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denn Kathrin Meyer ist in der Postbrauerei Nesselwang aufgewachsen – zwischen Braukesseln und Gastronomie. Mit ihren Notizen wird das nächste Glas zum reinen Genuss: Ich kann mich genau an das erste Mal erinnern. Sie auch? An den ersten Schluck. An den ersten Rausch auf der Klassenfete. Es war kurzum schauderhaft. Der erste Schluck Bier hat mir überhaupt nicht geschmeckt: bitter, kratzig, alles andere als ein Geschmackserlebnis. Es dauerte fast ein viertel Jahrhundert bis sich meine Geschmacksknospen eines Besseren belehren ließen und sich Hals über Kopf in den Gerstensaft verliebten. So eine Liebe auf den zweiten Blick ist aber bekanntlich stärker. Ich ahne erst heute, wie aufregend und vielfältig die Welt des Bieres sein kann. Letztes Jahr ließ ich mich zur BierSommelière ausbilden. Nicht weil ich Bier verkaufe, sondern weil ich schlicht weg verrückt danach bin. Voraussetzungen sind Trinkfestigkeit, eine
Für Fans und Profis
Die große Bierprobe
tiefe Liebe zum Gerstensaft und feine Geschmacksnerven. Die Ausbildung an der Doemens Akademie in München dauert zwei Wochen und beinhaltet folgende Prüfungsteile:
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Das Thema Bierkultur wird immer
den Durst“ auf ein gutes Glas Wein! Das
wichtiger für die Gastronomie. Die Men-
muss uns nicht stören, das können wir
schen trinken nicht mehr so viel Bier
aber auch steuern, wenn wir Bier zum
wie einst, sie wollen auf diesen Genuss
Thema machen.
aber nicht verzichten. Daher macht der
Das Bier mit Genuss verkosten, den Ge-
gute Wirt aus dem Bier ein Thema. Er
schmack beschreiben und dem Gast
empfiehlt das passende Bier zu jedem
kommunizieren. So lautet die Formel
Gericht, er reicht ein Bier im 0,1l-Glas
für die Bierkultur im Gasthaus. Wir
als Aperitif, er schult seine Bedienun-
haben daher eine Frau ausgewählt, die
gen, damit sie bei diesem zentralen
nicht gleich mit dem Klischee vom Bier-
Thema auch fit sind.
trinker identifiziert wird. Kathrin Meyer
Klar ist: Wer gelassen genießen will,
ist Film-Autorin. Für den Bayerischen
wer Kultur demonstriert, greift vor
Rundfunk hat sie eine Reihe von Beiträ-
allem beim Essen zum kleineren Glas
gen für die beliebte Serie zur Land-
mit 0,3l. Die Erfahrung lehrt: Der Um-
frauen-Küche gedreht. Für das Jubi-
satz mit Getränken sinkt mit dieser
läum 10 Jahre PrimaRind hat sie einen
Entscheidung keineswegs: Wer mit Ge-
wunderbaren Image-Film abgeliefert.
nuss isst, trinkt eher zwei kleine Gläser
Der Sprung ins Fernsehen ist ihr aber
Bier, als eine profane Halbe! Viele Gäste
mit diesem Film geglückt: „Wenn
wechseln zudem nach einem Bier „für
Frauen brauen“. Das Thema lag nahe,
2012
Wir lieben volle Gläser! Die besten Biere der Region, serviert auf einem Tablett (links) und in Reih und Glied (unten). Biersommeliere Kathrin Meyer in Aktion, die Rundfunk-Journalistin macht aus der Probe fast schon einen sakralen Akt…
• eine praktische sensorische Prüfung zur Erkennung und Beschreibung der unterschiedlichen Biersorten, Bierkategorien und sensorische Bierfehler • eine mündliche Prüfung im Bereich der Bierpräsentation in der Gastronomie • zwei schriftliche Prüfungen nach dem ersten Ausbildungsabschnitt und am Ende des Kurses • Erstellung einer Bierkarte und eines Bierevents Die zweite Ausbildungswoche hat mir besonders gefallen. Sie stand ganz im Zeichen des Genusses. Haben Sie schon mal Sweet Stout, India Pale Ale oder Porter probiert? Man lernt in dieser Woche nicht nur recht ausgefallene Biersorten kennen,
sche Gaumen, damit fühlt er sich dann
Der Biersommelier ist verantwortlich
sondern auch, wie man das individuelle
doch am wohlsten.
für die ausgeschenkte Bierqualität und
Geschmacksempfinden in Worte packt.
Die Aufgabe eines Biersommeliers ist
die perfekte Präsentation des Bieres
Und wenn man die ganze Bierpalette
die Vermittlung von Bierwissen auf
beim Gast. Er erstellt die Bierkarte,
mal durchprobiert hat, wünscht man
höchstem Niveau. Er berät damit Kun-
berät den Koch bei Biergerichten und
sich nichts sehnlicher als ein normales
den einer Brauerei, Einkäufer und Res-
organisiert den Biereinkauf.
Helles vom Fass. Das kennt der bayeri-
taurantgäste.
2012
53
MECKATZER WEISS GOLD
zenten Malznote am Gaumen klingt
Das Weiss Gold leuchtet wie ein gold-
das „Sonntagsbier“ ab und lädt gleich-
gelbes Weizenfeld, gekrönt von einer
zeitig zum nächsten Schluck ein.
perlfeinen, naturweißen Haube. Der Anblick hält, was er verspricht: Das Bier
MECKATZER URWEIZEN
duftet würzig und blumig, wie eine All-
Das Urweizen präsentiert sich mit einer
gäuer Bergkräuterwiese und lädt zum
prächtigen, elfenbeinfarbenen Schaum-
Trinken ein.
krone, die lange im Glas steht. Das Bier
Ein Schluck Weiss Gold vereint einen
hat die Farbe von Bernstein und
ausgewogenen Malzkörper und eine
Wiesenhonig. Mir steigen überwiegend
elegante, wohl dosierte Hopfennote. Es
fruchtige Noten in die Nase, wie Birne,
ist nicht zu süß und nicht zu bitter, ein-
Aprikose und getrocknete Banane.
fach gelungen! Feine und unaufdringli-
Der Antrank ist leicht süßlich und im
che Perlage auf der Zunge. Mit einer de-
Geschmack vereinen sich Nelken, Kara-
Fotos: Markus Leser
melltöne und Waldhonig. Die Kohlensäure umspielt fein die Mundhöhle,
grund stehen Honignoten, reife Pflau-
könnte aber noch etwas spritziger sein
men und Melonen, die die Nase um-
für meinen Geschmack. Der Abgang ist
tänzeln. Das Bukett setzt sich an der
harmonisch und regt zum Weitertrin-
Zungenspitze fort, und es entwickelt
ken an.
sich ein voller Körper mit leichten
Ein süffiges Weißbier, das hervorragend
Karamell-und Vanillenoten. Die feine
zu süßen Nachspeisen, wie Kaiser-
Säure gleicht die Süße hervorragend
schmarren, und Bayerisch Creme oder
aus. Die Zunge wird umschäumt von
zu cremigen deftigen Suppen passt.
einer feinen Perlage, die samtig Rich-
Und es ist wegen seiner verführerischen Aromen ein fantastisches Bier für Frauen. ZÖTLER KORBINIAN DUNKEL Das kleine Schwarze – Hier blickt man tief in die dunkle Seele des Bieres. Das Korbinian Dunkel hat eine kastanienbraune Farbe mit dunkelroten Lichtreflexen. Wenn man das Bier vor das Licht hält, sieht man Rubine und Rhodolite funkeln. Im Duft vereinen sich Karamell- und Lakritzaromen. Im Geschmack findet man einen gut abgestimmten und nicht aufdringlichen
Malzkörper,
dunkle
Schokolade und leicht süßliche Karamellnoten. Der Hopfen steht dabei eher im Hintergrund. Korbinian Dunkel passt ideal zu Wild und süßen, cremigen Nachspeisen. Ein Bier auch für die Damenwelt und für gesellige Runden an dunklen Tagen. ZÖTLER VOLLMOND-BIER Die kräftige goldene Farbe mit orangenen Reflexen spiegelt die magische Kraft des Mondes par exellence wider. Eine Vielfalt von Aromen entführen einen in den Garten Eden. Im Vorder-
54
2012
tung Gaumen strebt. Der Abgang wird
Im Geschmack wird die leicht süßliche
überraschender Weise keine Banane.
von einer angenehmen Bitternote voll-
Malznote von einer harmonischen Hop-
Gefällt mir gut und unterscheidet sich
endet und lässt dieses Geschmacks-
fenbittere umschmeichelt. Die Kohlen-
damit von den meisten anderen Weiß-
erlebnis harmonisch ausklingen.
säure ist angenehm samtig, verströmt
bieren.
aber noch genug Leben im Bier. Ein bo-
Dann der erste Schluck. Mit der leich-
FARNY KRISTALLWEIZEN
denständiges Bier, griffig, kernig, und
ten aber sehr angenehmen Säure, die
Naturweißer Schaum krönt das bril-
süffig, das hervorragend zu einer guten
sich auf der Zungenspitze breit macht,
lante, goldfarbene Bier mit hellen kup-
Brotzeit und in jede gesellige Runde
habe ich nicht gerechnet, gefällt mir
ferfarbenen Reflexen.
passt.
aber gut.
In meine Nase steigen fruchtige Düfte: Ananas, Mandarine und Stachelbeere.
LEIBINGER EDEL PILS
Der erste Schluck ist enorm spritzig, er-
Leibingers Edel Pils strahlt regelrecht
frischend, so wie man sich es nach
aus dem Glas heraus: strohgelbe Farbe
einer langen Bergwanderung wünscht.
und klarer Glanz. Naturweißer, fein-
Auf der Zungenspitze spüre ich eine
poriger Schaum, der auch noch nach
leichte Säure, die schnell wieder ab-
Minuten prächtig im Glas steht. Im Duft
klingt und das gefällt mir sehr gut. Zu
findet man eine sehr ausgeprägte
den fruchtigen Aromen gesellt sich eine
Hopfennote, die vom guten Tettnanger
harmonische, nicht zu kratzige Hopfen-
Aromahopfen stammt.
bittere.
Dann der erste Schluck. Hier vereint
Rundum ist das FARNY KRISTALL-
sich die Bittere mit leicht säuerlichen
WEIZEN ein frisches, geradezu pri-
und anregenden Aromen, die mich ein
ckelndes Bier, das ideal zu Fisch, Salat
bisschen an Limetten erinnern. Gefällt
und klaren Suppen passt. Prost!
mir gut! Eine elegante Bittere bleibt am Gaumen
FARNY HOFTGUTSBIER
hängen und regt zum Weitertrinken an.
Farny ist bekannt für gutes Weißbier,
Vielleicht könnte das Bier ein bisschen
aber die Braumeister aus Kißlegg haben
mehr
auch ein ganz tolles Export im Angebot.
rundum ein gutes Bier, erfrischend,
Malzaroma
vertragen. Aber:
Im Glas sehe ich ein gelbgoldenes Bier
schlank und spritzig.
mit kupferfarbenen Reflexen. Verheißungsvoller Anblick.
LEIBINGER SEEWEISSE
Der würzige Duft wird dezent von blu-
Das Bier zeigt sich in heller Bernstein
migen Noten und Honigaromen um-
Farbe und hat eine dichte natürliche
spielt, die sich nach dem Einschenken
Trübung, gekrönt von einer natur-
rasch wieder verflüchtigen.
weißen, feinporigen Schaumkrone. Gut
Der Antrank ist satt und würzig und
gelungen!
ruft in mir ein bisschen den Gedanken
Im Duft findet man fruchtige Aromen,
an Lebkuchengewürz hervor.
wie Aprikose und Mandarine, aber
2012
55
Die feine Perlage im Mund wirkt sehr angenehm und regt zum Weitertrinken an. Die dezente Hopfenbittere rundet das Bier harmonisch ab. FRANZ-ANTON SCHÄFFLER TRIPLE Für dieses fantastisches Bier mit 10,5% Vol. zieht man am besten gleich den schönsten Rotweinkelch aus dem Gläserschrank hervor, denn darin kommen die feinen Aromen des Triples ganz zur Das Bier hat eine wunderschöne kupferrote Farbe und weist eine natürliche Trübung auf. Mir steigt der Geruch von getrockneten Feigen und reifen Bana-
Fotos: Markus Leser
Geltung.
nen in die Nase. Im Geschmack findet man unzählige
Die Bittere ist elegant und ordnet sich
Angenehm weich das Wasser, sehr fein
fruchtige Hefenoten, die sich zu einem
dem fruchtigen würzigen Körper unter.
eingestellte Kohlensäure, das Mund-
fruchtigen Allerlei vermischen: Bana-
Der Triple ist für den langsamen Ge-
raumgefühl ist cremig, weich, schau-
nen,
Aprikose,
nuss gedacht. Passt wunderbar als
mig, mild. Einfach schön!
Ananas. Wenn man mit der Zunge die
Aperitif, zum süßen Dessert oder zu
Dazu das Feinbittertrockne, Edle des
Lippen abfährt, fängt man süße Kara-
Käse. Und ich möchte behaupten, dass
Hopfens und die hintergründige, zu-
melltöne ein.
dieses Bier besonders gut bei Frauen
rückhaltende Süße des Malzes. Rund-
ankommt!
um
Stachelbeere,
reife
ein
gelungenes,
erfrischendes
Weißbier. SCHÄFFLER PREMIUM GOLD Das Bier hat einen guten Schaum und
Exklusiv: Das LandZüngle vom Fass
hat eine schöne Bernsteinfarbe.
Bis man ein „LandZüngle“ in die Finger
Der Duft ist ausgesprochen würzig. Da
bekommt, muss man schon eine Weile
steigen einem Malz, Hopfen, brotige
suchen. Das spezielle Bier der Brauerei
Aromen und Karamell in die Nase. Mich
Härle gibt’s ausschließlich als Fassbier
erinnert es einen Augenblick an frisch
in ausgewählten Gasthäusern in Ober-
gebackenes Sauerteigbrot aus dem
schwaben und im Allgäu.
Holzofen.
Das LandZüngle hat eine kräftige, gol-
Der Antrank ist süß, ausgewogene Koh-
dene Farbe mit orange-kupfernen Re-
lensäure, vollmundiger Malzkörper. Im
flexen und einer leichten, natürlichen
Abgang bleibt eine leichte orangeartige
Trübung.
Säure hängen. Köstlich! Diese verfliegt
Stolz steht ein volles Bierglas Land-
rasch wieder. Obwohl das Bier so viele
Züngle vor mir, gekrönt von einer dich-
interessante Aromen hat, ist es nicht
ten, elfenbeinfarbenen Schaumhaube.
wuchtig oder überladen. Damit kann
Der erste Schluck kitzelt die Zungen-
man getrost einen schönen Abend ver-
spitze mit dezent süßen Malzaromen.
bringen.
Anschließend breitet sich der Schluck
HÄRLES FEINE WEISSE
und ausgewogen im Körper. Der Hopfen
samtig im Mundraum aus. Vollmundig Elfenbeinfarbener, dichter und fein-
umspielt sanft den Malzkörper, steht
poriger Schaum, der prächtig im Glas
aber eher im Hintergrund.
steht. Die Farbe ist ein warmes Gelb-
Im Haupttrunk waldhonigartige und
Kupfer. Im Duft findet man fruchtige
leicht herbe Noten.
Hefenoten dazu noch etwas Stachel-
Härles LandZüngle passt gut zu einer
beere und etwas Ananas.
Brotzeit, einer Käseplatte oder zu
Der Antrank ist spritzig, frisch und
Suppen.
leicht säuerlich an der Zungenspitze.
56
2012
zwischen
bei
vielen
Bierfreunden
durchsetzt, steigert noch den Genuss bei Salat, Käse und auch Nachspeisen. Ein Exportbier wie das Weiss-Gold von Meckatzer wird zum Essen in kleinen Gläsern (0,3l) gereicht. Es passt besonders gut zu hellem Fleisch und mildem Käse, damit liegt der Genießer aber nur selten falsch. Ein gepflegtes Pils ist ein idealer Aperitif, da die feine Bittere den Magen empfänglich macht. Es passt als Begleiter des Essens aber auch zu vielen Gerichten: Zu Fisch und Meeresfrüchten, zu hellem Fleisch und zu Steaks, natürlich auch zu einem würzigen Käse. Das nachtschwarze Korbinian signaliSo passt‘s immer:
ten Fisch, Geflügel, milder Käse und
siert seine Wucht schon mit der Farbe.
sogar für süße Nachspeisen. Und na-
Es mundet hervorragend zum Braten,
türlich kann nur ein Hefeweizen ein
zu Wild und auch zu jedem würzigen
Der Kristall-Weizen, den die Brauerei
Weißwurst-Frühstück begleiten!
Käse.
Farny vor Jahrzehnten erfunden hat,
Ein dunkles Weißbier rundet kräftige
Der gute Koch kennt übrigens den bes-
passt besonders gut zu Salat, zu hellem
Fleischgerichte perfekt ab, Gerichte mit
ten Trick: Er verfeinert seine Gerichte
Fleisch und zu Fisch.
dunklen Saucen, Wild und Desserts mit
mit jenem Bier, das auch auf den Tisch
Das beste Bier zum guten Essen!
Ein Hefe-Weizen, im Sommer heiß be-
Schokolade.
kommt. Besser lässt sich der Genuss
gehrt, ist ein idealer Partner für gekoch-
Ein leichter Hefeweizen, der sich in-
nicht abstimmen…
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KÄSE AUS DEM ALLGÄU – natürlich von Herz SENNEREI SCHWEINEBERG 87527 Ofterschwang Tel.08321-3363
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57
Förderprogramm Leader im Oberallgäu
Am liebsten bauen wir Brücken! Das Magazin LandZunge wird 10 Jahre alt. Mit dem Magazin werben für das Beste aus der Region. Längst trägt sich diese Zeitschrift ohne
aber ohne Landwirtschaft ist – gerade
programm der EU. Mit erheblichen Gel-
im Allgäu – der Rest auch nicht mehr
dern soll so die Entwicklung ländlicher
viel wert…
Räume gefördert werden. Im Allgäu
Leader arbeitet neudeutsch nach dem
sind gleich vier Leader-Gruppen brav
Bottom Up-Prinzip. Will sagen: Die
geographisch aktiv: Ober-, West-, Ost-
Menschen vor Ort sollen selber ent-
und Unterallgäu. Zum Beispiel Oberall-
scheiden, für welchen Zweck die För-
gäu: Seit 2003 aktiv, wurden bis heute
dergelder fließen. Mehr noch: Sie sollen
Aktion und Magazin ins bayerische
85 Leader-Projekte finanziell gefördert
die Projekte selber aktiv gestalten: Mit
und begleitet, davon 36 Projekte ge-
originären Ideen, als freiwillige Helfer,
Allgäu wäre uns aber ohne die Hilfe
meinsam mit anderen Allgäuer Grup-
mit ihrer fachlichen Kompetenz, ideell
pen. Deshalb sind bisher rud 5,5 Millio-
in jeder denkbaren Weise und nicht zu-
nen Euro Fördermittel für die Region
letzt natürlich als Geldgeber, die auch
bewilligt worden.
eigenes Interesse am Erfolg eines Pro-
Kein Zweifel: Das gesamte Allgäu profi-
jekts haben sollen und dürfen. Denn
tiert von diesen Geldern, die aus dem
Leader fördert wohlweislich in der
LEADER wären viele schöne Ideen für
großen Agrartopf der EU stammen und
Regel 50 Prozent eines bewilligten Pro-
das Europa der Regionen in seiner Viel-
jekts. Nur wer eigene Mittel einsetzt,
die Region schnell wieder verpufft.
falt stärken will.
bleibt auf Dauer aktiv und interes-
Die Förderung folgt einem Leitbild, das
siert…
ein großer Kreis von Akteuren für das
Die Region gemeinsam fit machen – so
Fördergelder, die Ausdehnung von
von LEADER nicht so leicht gefallen. Grund genug, dieses Programm auch mal näher zu beleuchten. Denn ohne
58
Das Leader-Programm ist ein Förder-
2012
Allgäu gemeinsam festgezurrt hat.
einfach ist die Sache im Prinzip. Im kon-
Selbstredend ist die Land- und Forst-
kreten Fall sieht ein wichtiger Erfolgs-
wirtschaft hier immer noch ein domi-
faktor aber eher so aus: Ohne Leiden-
nantes „Handlungsfeld“. Das aber aus-
schaft oder auch ohne einen gehörigen
tariert werden will etwa mit „Natur und
„Leidensdruck“ lassen sich die Hürden
Kultur“ oder dem ländlichen Touris-
schwer überwinden, die sich nun mal
mus. Das Motto könnte populär lauten:
auch einer noch so guten Idee in den
Landwirtschaft ist nicht mehr alles,
Weg stellen. Mehr noch: Ein echter Be-
darf für das Projekt muss sich belegen lassen. Leader will ganz bewusst vor allem Projekte mit einer nachhaltigen Perspektive in der Region anschieben. In
vielen
Leader-Projekten
spielen
ehrenamtliche Überzeugungstäter eine wichtige Rolle. Sie werden aber scheitern, wenn sie nicht mit der regionalen Politik und Verwaltung „vernetzt“ werden. Entscheidend sind aber stets die richtigen Akteure: Die Aktivisten und Macher voran, die Mitstreiter, die Unterstützer, Partnerfirmen und so weiter. Und stets sollten bei einer Person oder an einer Stelle alle Fäden zusammen laufen. Kurz: Erfolgreiche Projekte vereinen Menschen und bündeln die Stärken. Nicht immer sind da alle Rollenspiele leicht zu bewältigen… So bleibt jedes Projekt ein Risiko. Und doch sieht die Bilanz des Leader-Programms gerade im Allgäu hervorragend aus. Wer hätte gedacht, dass die so gerne als Eigenbrötler dargestellten Allgäuer eben nicht so eigensinnig handeln wie Kommissar Kluftinger! Son-
starke Region ein Stück weit neu ent-
ger in den Allgäuer Leader-Geschäfts-
dern mit Leidenschaft kooperieren, sich
deckt. Viel ist geglückt – die Hängebrü-
stellen – siehe Infokasten. Im Oberall-
austauschen, ein kreatives Umfeld
cke über die Iller auf unserem Aufma-
gäu sind dies Dr. Sabine Weizenegger
schaffen und so für den Erfolg vieler
cherbild mag da ein starkes Symbol
und Julia Empter-Heerwart, die von
Projekte sorgen, der mit Finanzspritzen
sein. Viel wichtiger aber: Wir brauchen
einem starken Vorstand und einem
alleine nicht zu erklären ist. Mit einem
noch viele Brücken für die Region,
breiten Beirat unterstützt werden. Jede
Wort: Mit Leader hat sich das Allgäu als
daher muss Leader auch nach 2013 un-
Projektidee wird in diesem Beirat auf
Die Palette der Leader-Projekte im Allgäu ist weit gespannt, alle Projekte sind ökologisch orientiert und sie sollen auf Dauer („nachhaltig“) funktionieren, so auch das Projekt der gemeinsamen Holzvermarktung (oben) oder die „Marke Allgäu“, die auf zahllosen Schultern ruht. Links die Aktivisten von Leader Oberallgäu mit Vorstand Heribert Kammel und Geschäftsführerin Sabine Weizenegger in der Mitte.
bedingt fortgesetzt werden!
Herz und Nieren geprüft. Einige wenige
Also, ihr eigenwilligen Allgäuer: Mit
Beispiele aus dem Oberallgäu sollen
Leader können 100 Blumen blühen, der
daher hier die bunte Leader-Wiese an-
Löwenzahn soll nicht alleine bleiben!
schaulich machen:
Da helfen keine Leserbriefe, sondern
Die Hängebrücke über die Iller: Kühn
nur starke Projektideen. Die richtige
freischwebend konstruiert ist sie längst
Adresse dafür sind die Regionalmana-
ein Besuchermagnet, ein harter Kern
2012
59
Einzeln nummerierte Jahrgangsabfüllung
UNVERWECHSELBARER BIERGENUSS FÜR BESONDERE ANLÄSSE Nach dem Vorbild der belgischen Klöster Erleben Sie, welch geschmackliche Raffinesse die Kunst des Bierbrauens hervorbringen kann. Bei besonderen Anlässen, zum kultivierten Genuss in geselliger Runde, als Aperitif oder Digestif – genießen Sie diesen außergewöhnlichen Tropfen. Ab sofort erhätlich im gut sortierten Getränkehandel, in der Gastronomie oder direkt bei der Brauerei Schäffler.
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Wildpoldsried: Eine Gemeinde im Oberallgäu schreibt Schlagzeilen mit ihrem Energiekonzept. Anderswo wird über Windräder gestritten, hier stehen sie längst und markieren den Horizont – nach Spargel sieht das nicht aus. Zur Abkühlung taugt im jeden Fall die Wasserlandschaft im Vordergrund…
von etwa 20 AltusriederInnnen hat hier 1200 Arbeitsstunden geleistet! Ehrenamtlich geführt von einem ortsansässigen Ingenieur, ohne Einsatz größerer Maschinen, ist dieser Brückenschlag weitestgehend in Eigenleistung gelungen. Leidenschaft überwindet jeden Strom… Kunstwerkstatt Allgäu: Eine Erfolgsgeschichte im Kunst- und Kulturtourismus. Im Angebot rund 90 Kurse im Jahr, die buchstäblich bunt ausfallen, jedes künstlerische Interesse befriedigen. Mehr als 450 Teilnehmer werden für 2012 erwartet. Das Domizil der ehema-
WiWaLaMoor: Wildpoldsried ist nicht
sollen in bester Verarbeitung und auf
ligen Wollspinnerei Mayensohn bietet
nur als Vorreiter der Windkraft be-
schnellen Wegen auf den Tisch der bes-
die perfekte location – die selbst schon
kannt. Mit Leader ist hier ein unge-
ten Gasthöfe im Allgäu und in Ober-
inspiriert.
wöhnliches Projekt gelungen: Eine ge-
schwaben. Das beste Beispiel ist das
In.Silva und Waldinfoplan: Kreativ ist
gliederte Teichanlage klärt gereinigtes
Rindfleisch: In jedem LandZunge-Gast-
auch dieses Projekt, aber auch kom-
Abwasser auch noch biologisch, zu-
hof muss Rindfleisch der Region den
merziell notwendig. Das Holzangebot
gleich aber als Erholungsbad für Ein-
Gästen aufgetischt werden – daher hat
von über 17.000 Waldbesitzern (!) wird
heimische und Besucher. Wellness à la
Leader auch die Marke PrimaRind ge-
mit der Genossenschaft gebündelt, das
Wildpoldsried: Rundum ökologisch…
fördert, eine Brücke geschlagen zwi-
Holz kommt schneller aus dem Wald,
Marke Allgäu: Mal dient ein Leader-
schen zwei Erfolgsprojekten.
die Qualität ist besser, der Wert höher.
Projekt in einem Allgäuer Dorf als krea-
Die kühnste Brücke bauen wir sogar ge-
Der Waldinfoplan ist digital angelegt,
tives Vorbild, mal gerät die Region ins-
meinsam: Mit dem Projekt VitalZunge
aber auch ökologisch nachhaltig – nur
gesamt in den Blick. So ist der anfangs
wollen wir die guten Produkte der Re-
so können viele kleine Privat-, Kommu-
einsame Ruf nach einer „Marke Allgäu“
gion auch in den Großküchen nachhal-
nal- oder Kirchenwälder noch rentabel
heute das Parade-Beispiel für das
tig platzieren. Dort werden große Men-
gepflegt und bewirtschaftet werden.
Schlagwort von der Vernetzung. Der
gen geordert, die bittschön auch aus der
klingende Name des Allgäus soll als
Region stammen sollten, da ist keine
Dachmarke alle relevanten Akteure
Rede mehr von Nischenprojekten, da
vereinen – die Identität nach innen
gewinnt die Marke Allgäu einen wahr-
stärken, nach außen für einen starken
lich harten Kern – auch wenn das Rind-
Auftritt, ein starkes Image sorgen.
fleisch mit PrimaRind eher zart aus-
Längst ist klar: Das blaue Allgäu-Qua-
fällt…
drat ist weit mehr als ein nettes Logo, es steht für eine starke Marke! Für die viele Brücken in der Region zu schlagen, pardon zu bauen waren.
Regionalentwicklung Oberallgäu,
Und nicht zuletzt: Die Aktion oder die
Rathausplatz 1, 87452 Altusried.
Marke LandZunge: Auch da hat Leader
Telefon: 08373-299-14.
Hilfe geleistet und öfter mal als Brücke
www.regionalentwicklung-oa.de
fungiert. Denn die LandZunge steht für
Leader im Allgäu: www.netzwerk-
den harten Kern regionaler Entwick-
regionalentwicklung-allgaeu.de
lung: Die besten Produkte der Bauern
2012
61
Wer die Wahl hat… kann sich jetzt auf zwei Weizenbier-Hochgenüße freuen
Leibinger Seeweisse & Seeweisse Alkoholfrei Perfekter Weissbiergenuss. Mit einzigartiger Rezeptur und den besten Zutaten aus unserer Heimat! www.leibinger.de
Krumbach gehört zum Allgäu, das Allgäu zu Krumbach
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Das Mineralwasser von Krumbach erhält seinen sanften Geschmack und seine unverwechselbare Mineralisierung aus der reinen Natur des Allgäus. Bereits vor rund 200 Jahren wurden die Quellen im Luftkurort Kißlegg entdeckt, seit Anfang dieses Jahres ist die hier ansässige
Mineralbrunnen
Krumbach
GmbH ein komplett eigenständiges Allgäuer Unternehmen. Mit der Neugründung der GmbH ging eine Umgestaltung der Verwaltungsstrukturen einher. Um die Geschicke am Standort Kißlegg mit seinen rund 140 Mitarbeitern zu leiten, wurde Uwe Frankfurter in die Geschäftsführung berufen. Er unterstützt Alexander Diehm, der bereits seit über zehn Jahren die be-
nen Partnerschaften und Engagements.
trieblichen Vorgänge bei Krumbach lei-
So wurde etwa der Vertrag mit der
tet. Zudem wurden beispielsweise Mar-
LandZunge gerade um zwei weitere
keting und Vertriebsinnendienst nach
Jahre verlängert. „Diese Partnerschaft
Geschäftsführer Uwe Frankfurter und Betriebsleiter Alexander Diehm (links) leiten gemeinsam die Geschicke bei Krumbach.
Krumbach – das Allgäu schmecken
Kißlegg geholt: „Das ganze Krumbach-
ist für uns wichtig, denn das Projekt
„Sanft ist unser Geschmack!“ verspricht
Team ist jetzt direkt vor Ort – ganz nah
steht genau wie Krumbach für Qualität,
Krumbach, denn: Das Wasser erhält auf
am Kunden und am Markt. Dadurch
Regionalität und das Allgäu – das passt
dem Weg durch unterschiedliche Ge-
leben wir als Unternehmen den regio-
einfach!“, so Frankfurter. Eine andere
steinsschichten seine von Natur aus
nalen Gedanken noch stärker“, betont
Allgäuer Einrichtung, die das Unterneh-
sanfte Mineralisierung und seinen be-
Frankfurter.
men regelmäßig unterstützt, ist die
sonderen
Krumbach Familienstiftung – dank
schmeckt man auch in den fruchtigen
einer Verkaufsaktion zugunsten der
Erfrischungen wie „Krumbach Sanft & Erfrischend“ und „Krumbach Sanfte
Krumbach – das Allgäu leben
Geschmack.
Und
den
Dass die Allgäuer Heimat für Krum-
Stiftung konnte gerade die stolze
bach einen hohen Stellenwert hat, zeigt
Summe von 148.000 Euro übergeben
Schorle“. Seit über einem Jahr ist das
das Unternehmen schon lange mit sei-
werden.
natürliche Mineralwasser zudem Basis der neuen Krumbach Limonaden in den Sorten Orange, Zitrone und ColaMix, die ganz ohne künstliche Süßungsmittel hergestellt werden. Für LimoFans, die auch gerne unterwegs die neuen Produkte genießen möchten, gibt es Krumbach Limonade seit kurzem auch in der praktischen 0,5 Liter PET-Flasche.
Krumbach wird in Kißlegg, im Herzen des Allgäus, abgefüllt.
2012
63
Für Sie probiert:
Fotos: Felix Kästle
Wenn der Wein den Geist aufrichtet…
Ein Anruf am Abend: „Aufricht“ klingt es aus dem Apparat. Das kann doch wohl nur? Tatsächlich: Manfred Aufricht ruft mich persönlich an und lädt mich in seine Weinberge am Bodensee ein! Der Star unter den Bodensee-Winzern will meine Allgäuer LandZunge rot und weiß verwöhnen, vielleicht sogar mit einem gelben Wein. Notizen von einer weinseligen Probe. Mit Chauffeur…
64
aber nicht protzig – ein Ort zum Wohl-
senden Tropfen der Winzer vom bayeri-
fühlen. Die Kennzeichen der Autos auf
schen Bodensee kombiniert.
dem schattigen Parkplatz verraten,
Und jetzt also der Star aus der badi-
dass die Kenner von weither kommen…
schen Szene am See: Zu gerne würde er
Manfred und Robert Aufricht zählen zu
den Wirten und Gästen der LandZunge
den bekanntesten Winzern am Boden-
einen schönen Sommerwein zur Probe
see. Gastgeber Manfred erklärt mir die
anbieten. Ich empfehle, sie am besten
Vorzüge des Sees: Direkt am See gedei-
alle zur Probe hierher einzuladen, denn
hen die Reben, an diesem fast medi-
alleine kann ich keinen LandZunge-
terranen Flecken, und doch sind die
Wein küren. Aber probieren: Zuerst
Weinberge nirgendwo nördlich der
einen Lemberger, dann einen süffigen
Alpen so hoch wie hier. Viel Sonne, im
Grauburgunder vom Lago di Costanza,
Wechsel mit kühlen Nächte machen
fügen einen Weissburgunder des Jahres
den See-Wein einzigartig. Wenn dann
2010 an, der mich Limetten ahnen las-
noch das Terroir passt und der Ehrgeiz
sen soll und einen zarten Schmelz auf
des Winters groß ist, dann kriegen wir
der Zunge spüren lässt…
hier in der Region, vor der Haustüre
Manfred jedoch, den ich inzwischen am
edle Tropfen zu fairen Preisen – wozu
Weinfass duzen darf, sieht sich allen-
also in die Ferne schweifen!
falls als primus inter pares: „Wir Winzer
Schon der erste Besuch hat mich so-
Höchste Zeit daher, dass auch die Land-
vom See haben rundum aufgeholt, das
gleich verführt: Diese Lage direkt am
Zunge sich mit dem See anfreundet
kann jeder und jede bei unseren Festen
See, das andere Ufer mit Konstanz im
und den guten Wein zum Thema
und Verkostungen schmecken. Und wir
Blick, Segel auf dem stillen See, der Zep-
macht. Einen ersten Versuch haben wir
bleiben auch preislich auf dem Boden,
pelin schwebt am Himmel – wo sonst
im württembergischen Kressbronn ge-
dem wir alles verdanken.“
könnte eine Weinprobe schöner ausfal-
macht, dann haben wir ein ganzes See-
Gemeinsam beschwören wir eine große
len als hier am Ufer des Bodensees. Und
Menü von Ralf Hörger mit Weinen von
Weinprobe für die LandZunge. Viel-
in diesem einmaligen baulichen En-
Peter Hornstein in Nonnenhorn kre-
leicht an einem lauen Abend im Spät-
semble einer Winzerfamilie aus Leiden-
denzt (LandZunge 2011), zuletzt haben
sommer, auf einem der LandZunge-
schaft: Elegant und doch schlicht, edel,
wir ein edles Wild-Menü mit den pas-
Schiffe von Metzger Schmieger aus
2012
Lindau. Vielleicht sogar als kleiner Wettbewerb mit ausgewählten Winzern über die Grenzen hinweg – also auch noch mit den Freunden aus der Schweiz. Und dann noch der Gelbe! Ein Muskateller, ein vin jaune, so fruchtig wie mineralisch, wie eine schlanke fröhliche Blondine, Judith Rakers vielleicht? Aber schmecken Sie lieber selber, fahren Sie an den See, zum Beispiel nach Hagnau. Am Ortsschild zweimal scharf rechts, parallel zur Hauptstraße nur wenige Kilometer Richtung Meersburg und schon sind Sie in einer anderen Welt, plötzlich spüren Sie den alten Charme des Bodensees, der sich hier fast jungfräulich zeigt, nicht verbaut und nicht übersiedelt ist. So kann eine kleine Weinprobe schnell grundsätzlich werden, auch und gerade die Philosophen haben sich seit den alten Griechen dem Rebensaft verschrieben. „Zwei bleiben schließlich übrig, Gott und der Wein.“ So lautet das Motto für ein Buch von Béla Hanvas
bereitet, denn ich habe Manfred Auf-
über die „Philosophie des Weins.“
richt vorgeschwärmt, dass meine erste
Natürlich hat auch dieser Autor den
betörende Erfahrung mit Wein ein Glas
erotischen Charakter des Weins auf
von einem großen Riesling war. Lä-
dem Grunde des Glases gefunden: „Der
chelnd hat mir Manfred Aufricht daher
Manfred Aufricht verführt den Redakteur mit seinem Roten. Im Bild unten ist die ganze Familie vereint, Rebhänge brauchen viele Hände...
Mit allen Kennern bin ich jedenfalls
Wein trägt alle Öle der rot und weiß
einen, seinen Riesling 2011 mit nach
einig: Im Riesling reift der deutsche
glühenden Erotik in sich, und wenn
Hause gegeben. Sogleich habe ich die-
Wein heute wieder zu einsamer Größe
eine Frau Wein trinkt, zeigt sich, wozu
ses kühle Geschenk geöffnet, die
– auch und gerade am Bodensee. See
sie neigt.“ Bitte sehr, ich zitiere nur
Flasche langsam aber sicher bis zum
und Seele: Wenn die deutsche Seele
einen Philosophen…
bitteren Grund, pardon bis hin zur
nach all ihren Verirrungen eine solche
Wer also lesen und verstehen will, der
„traumhaften Finesse“ geleert oder bes-
Quintessenz gewinnt, dann entdeckt
erwerbe dieses schlanke mineralische
ser ausgekostet – von einem schlanken
sogar ein Allgäuer seine Liebe zu See
Buch, das berauschend gut geschrieben
Spargel begleitet, von meiner besten
und Wein und Gesang…
ist. Ich war auf die Lektüre bestens vor-
Köchin bereitet.
Rudi Holzberger
2012
65
Zwischen Donau und Bodensee
Mit dem Rad durch ein Paradies 10 Jahre Magazin LandZunge. Das feiern wir besonders gerne mit den Freunden des Radfahrens. Der gute Grund: Im allerersten Magazin
Reichsabtei von Ochsenhausen das
Unter den Sehenswürdigkeiten stechen
erste Etappenziel an. Der zweite Tages-
das barocke „Heilige Grab“ der Ge-
abschnitt verläuft durch saftige Wiesen
meinde Altshausen oder das Schloss
und beschauliche Dörfer. Eine ganz
Aulendorf hervor. Nach einem ange-
andere Ansicht bietet das berühmte
nehmen Bad in der Schwaben-Therme
Wurzacher Ried mit seinen weitläufi-
starten wir mit neuer Kraft zu den
gen Moorflächen. Mit den ansehnlichen
nächsten Wellness-Oasen Bad Saulgau
Fachwerk- und Bürgerhäusern von
und Bad Buchau. Auch hier ist die Liste
Paradies für Genuss-Radler gefeiert.
Leutkirch erreichen wir das Allgäu.
der Attraktionen lang: Kloster Schus-
Die Panoramaroute zieht sich im Zick-
senried natürlich, oder der Federsee mit
Gemeinsam haben wir damals einen
zack durch eine reizvolle Wald- und
seinem Museum. Seit 2011 gehören die
haben wir bereits Oberschwaben als
Radler-Lunch kreiert, gerne präsentieren wir daher die schönsten
Wiesenlandschaft, die im Süden von
„Prähistorischen Pfahlbauten um die
den Gipfeln der Allgäuer Alpen gekrönt
Alpen“ zum UNESCO-Welterbe, darun-
wird. Kulturreisende schätzen vor allem
ter drei Moorsiedlungen im heutigen
den Spaziergang durch die geschicht-
Naturschutzgebiet Federsee. Zurück in
strächtigen Zentren von Isny und
der Gegenwart steuern wir durch
Oberschwaben-Allgäu-Weg durch
Wangen, in denen man noch den Geist
wogende Felder über Oberstadion mit
vergangener Tage spürt. Das nächste
seinem sehenswerten Krippenmuseum
das Himmelreich des Barock!
Teilstück führt durch die Obst- und
hinunter zur Donau. Der Kreis schließt
Hopfengärten rund um die ehemalige
sich.
Routen – zum Beispiel den neuen
Residenzstadt Tettnang. Vorbei am ein-
66
Der neue Weg für Radfreunde schlän-
drucksvollen Neuen Schloss geht die
Von der Donau
gelt sich auf ruhigen Wegen durch das
Fahrt nach Markdorf, das sich hoch
zum „Schwäbischen Meer"
wellige Alpenvorland und führt zu den
über dem Bodensee an den Fuß des be-
Die reizvollen Wasseransichten des
schönsten Plätzen der Region. Gleich
waldeten 754 Meter hohen Gehrenbergs
Bodensee-Radwegs mit dem Donau-
zum Start in der Doppelstadt Ulm na-
schmiegt. Auf der zweiten Reisehälfte
Radweg verbinden? Geht das? Und wie:
türlich der höchste Kirchturm der Welt
windet sich der Oberschwaben-Allgäu-
Mit dem Fahrrad auf dem Donau-
(161 Meter). Auf dem Weg nach Süden
Weg über aussichtsreiche Bergkuppen
Bodensee-Weg. Die gut 150 Kilometer
kündet die ehemalige Benediktiner-
und taucht in entlegene Waldtäler ab.
lange Route ist komplett neu ausge-
2012
schildert und schlängelt sich durch das Herz Oberschwabens. Ein idealer Ausgangspunkt ist die ehemalige Reichsstadt
Ulm
mit
ihren
zahlreichen
Museen, den Fachwerkbauten und dem himmelstrebenden Münster. Immer den Schildern nach geht es auf guten Teerwegen in Richtung Südwesten. Der kleine Fluss Riß nimmt uns mit nach Biberach, das seine Gäste mit einem bildschönen Marktplatz-Ensemble ver-
Arrangements für jeden Radlertyp
derkarte und einen Gepäcktransport
wöhnt. Die traditionsreiche Historien-
Ab dem Frühjahr 2012 sind die beiden
beinhalten.
stadt liegt noch nicht lange hinter uns,
Landesradfernwege in beiden Fahrt-
da künden auch schon die Doppel-
richtungen mit einem einheitlichen
türme der Stiftskirche St. Peter das
Symbol gekennzeichnet. Wie gut Ober-
Moorheilbad Bad Waldsee an. Auf dem
schwaben für Tourenradler erschlossen
welligen Weg nach Wangen lohnen sich
ist, sieht man bei einem Blick in die
Stopps im Bauernhausmuseum Wol-
Broschüre
fegg oder im Neuen Schloss Kißlegg. Die
Donau und Bodensee 2012“. Neben dem
„Radfernwege
zwischen
Große Kreisstadt Wangen ist bekannt
Oberschwaben-Allgäu-Weg und dem
für ihren traditionsreichen Wochen-
Donau-Bodensee-Weg werden hier die
markt, der von dem denkmalgeschütz-
Anschlüsse an den Donau-Radweg und
ten Altstadtkern einen gebührenden
den Bodensee-Radweg sowie der neu
Rahmen verliehen bekommt. Das histo-
Rot-Radweg vorgestellt. Das 76 Seiten
Die Broschüre können Sie gerne
rische Bild mit seinen bemalten Tür-
umfassende Serviceheft präsentiert alle
kostenlos anfordern beim Team
men, den Brunnen und Barockfassaden
Routenverläufe anhand von Touren-
von Oberschwaben-Tourismus:
wird schnell von einer malerischen
karten und detaillierten Höhenprofilen.
Wiesenlandschaft abgelöst. Auf den
Zudem sind viele E-Bike-Verleih- und
Oberschwaben-Tourismus GmbH
letzten Kilometern führt die Fahrt
Ladestationen, die Bahnverbindungen
Neues Kloster 1
durch ruhige Dörfer und grüne Wald-
sowie fahrradfreundliche Unterkünfte
88427 Bad Schussenried Tel. +49 (0) 75 83/33 10 60
stücke, bis sich schließlich das Terrain
verzeichnet. Abgerundet wird die Infor-
neigt, und der Radfernweg gesäumt von
mationsschrift durch buchbare Reise-
info@oberschwaben-tourismus.de
Obstkulturen uns zu seinem Ziel
pakete, die neben den Übernachtungen
www.oberschwaben-tourismus.de
Bodensee leitet.
auch ein Radtourenbuch, eine Radwan-
2012
67
Armut und Abenteuer: Der lange Marsch und das gelobte Land
Schwabenkinder weisen weiter Text: Rudi Holzberger
68
2012
Fotos: Felix K채stle
Alle reden von den armen Schwabenkindern. Die aus den Bergen hinaus zogen ins gesegnete Schwabenland. Ein Thema, das uns allzu schnell zu Tränen rührt. Alle reden von den vergessenen Kindern, wir aber haben sie gefunden! Ein fast authentisches Abenteuer vor den Toren von Wolfegg. Ein Festtag mit Linsen und
Die Schwabenkinder. Eine vergessene
lobte Land sind bereits erschienen.
Geschichte wird neu entdeckt. Sie
Kann gut sein, dass die Wege der
kamen aus dem Vintschgau und aus
Schwabenkinder bald so viele Men-
dem Engadin. Aus dem Oberinntal, dem
schen locken wie die Pilgerwege und
Bregenzer Wald oder aus dem Monta-
Traumpfade, die uns ansonsten zur Be-
fon. Sie wanderten über Berg und Tal
sinnung rufen…
ins gelobte Land. Hier mussten sie Kühe
Leider haben wir nur wenige authenti-
hüten, von früh bis spät schwer schuf-
sche Bilder von den Schwabenkindern.
ten. So langsam wird die spannende
Durchaus eindrucksvoll, aber stets die-
Story wieder populär, der Film mit To-
selben. Manches Bild ist fast schon zur
bias Moretti nach dem Buch von Elmar
Ikone geworden – mit einem Bild drängt
Bereuter hat uns unser tiefes Mitleid
sich das ganze schlimme Schicksal in
provoziert. Auch Wander-Bücher über
unsere Köpfe. Eine Ikone geradezu ist
die Wege der Schwabenkinder ins ge-
das Bild des Schwabenkindes auf dem
Spätzle und Saitenwürsten. Unsere Schwabenkinder waren glücklich…
2012
69
Heimweg, auf seinem langen Marsch!
dem „Sklavenmarkt“ in der reichen
Allerdings: So jung scheint dieses Kind
Stadt Ravensburg. Von bösen Men-
nicht mehr zu sein. Und tatsächlich
schen, dicken Bauern, deren Tische
waren die meisten „Schwabenkinder“
reich gedeckt sind, die armen Kinder
eher Jugendliche! Was die Sache nicht
aus den Bergen aber nichts davon ab-
viel besser macht, aber doch unser Mit-
kriegen. Die sollen lieber schuften als
leid mindert…
sich fett futtern. Die Buben „dürfen“ die
Wehe auch, wenn ein anderes bekann-
Kühe hüten, die Mädchen in der Küche
tes Bild sich tief eingeprägt hat, wir
helfen, wo sie von den Bäuerinnen
dann aber staunend hören dürfen, dass
herum kommandiert werden und man-
das vermeintliche Schwabenkind mit
cher Knecht auf schlechte Gedanken
den langen blonden Haaren in Wirk-
kommt…
lichkeit ein Ferienkind war, das wohl
Das ist jetzt etwas dick aufgetragen?
vom Vater extra neben den Ochsen ge-
Mag schon sein, aber so etwa lauten die
stellt wurde, damit er ein gutes Bild hin-
üblichen stereotypen Sätze des Kli-
kriegt! Wer das verschüchterte Kind
schees von den armen Schwabenkin-
neben dem gewaltigen Rind sieht, hätte
dern. Genau so ist der Film mit Tobias
die Wahrheit wohl ahnen müssen, al-
Moretti gestrickt. Da trieft das Klischee
lein, das Mitleid war stärker, wir wollten
noch mehr, als die wenigen Sätze hier
dem Bilde glauben…
andeuten können. Da ist auch noch die
Daher haben wir eine andere Wahl ge-
böse katholische Kirche im Spiel, da
troffen und uns frank und frei ein eige-
kriegen die tumben Bergbäuerinnen ein
nes Bild gemacht. Mit echten Schwa-
Kind nach dem anderen, also muss die
benkindern
Brut fort ins Schwabenland…
aus
einem
Dorf
bei
Saulgau. Also: mit echt verkleideten Schwabenkindern aus dem schwäbischen Dorf. Eine starke Truppe mit Tradition, denn sie haben mit einigen erwachsenen
Aktivisten
um
Karin
Mutschler bereits ein Theaterstück über die Schwabenkinder inszeniert, sie laufen seit vielen Jahren in dieser Rolle beim Bächtlefest zu Saulgau mit – ihnen musste niemand die Geschichte neu erzählen… Mit Begeisterung waren die kleinen und größeren Kinder dabei, darunter einige Mädchen, die sicher jeden ehemaligen und jeden aktuellen oberschwäbischen Bauernsohn
in
Wallung
gebracht
hätten! Beinahe hätten wir nicht nur Schwabenkinder, sondern auch gleich noch einen ansehnlichen Kalender an einem abenteuerlichen Tag fotografieEin schöner Kontrast: Die echten und die gespielten Schwabenkinder. Die historischen Fotos sind rar und nicht immer authentisch! Der einsame Junge oben fehlt in kaum einem Bericht, dabei waren Schwabenkinder selten alleine unterwegs. Zweifellos echt ist das Bild in der Mitte mit zwei „Graubündnern“ bei Bauern in Arnach – sie scheinen stolz und gut integriert! Das schöne Bild unten aus der „Sammlung Zitrell“ hat sich als Ferienkind auf dem Mockenhof bei Ravensburg enthüllt! Schlimm? Nein, eher eine Anregung für neue Hütekinder, bei denen auch der Hut nicht fehlen darf…
ren können. Viel wichtiger jedoch war diese Lehre: Wenn sich Kinder nur verkleiden dürfen, verfallen sie sogleich ins Spiel, verfallen ihrer Rolle. Wären solche Abenteuer mit Kindern von heute nicht weit spannender als unser wohlfeiles Mitleid mit den Kindern von gestern? Die schlimmste Pointe jedoch: Die armen Kinder wurden verkauft auf
70
2012
In Wirklichkeit stammten die Schwa-
siert bald nur noch am Rande. Obwohl
benkinder aus einigen bitterarmen Re-
ein Blick auf die alten Bilder schon ge-
gionen, ihre Armut war nicht naturge-
nügt hätte: Kaum je sind die Kinder ver-
Große Sprünge haben sie wohl nur selten gewagt – die authentischen Schwabenkinder. Aber ein kleines Glück war auch sicher ihnen hold. Heute aber lassen sich die alten Wege für neue Abenteuer nützen!
meist
härmt, sie schauen eher selbstbewusst!
Kleinhäusler, keine Bauern. Die vielen
Sie wählten sich oft ihre Bauern aus –
Kinder waren eher eine Art Notwehr –
nicht umgekehrt. Arme Teufel, viel-
tische Wanderung. Die Kinder haben
wie noch heute in Ländern der Dritten
leicht, aber gewiss keine Sklaven erken-
keine warmen Kleider, sie tragen lau-
geben,
die
Eltern
waren
denkbare Unbill in seine einzige drama-
Welt. Wir müssten uns ernsthaft mit
nen wir da. Und nur so können wir un-
sige Schuhe, auf den Pässen bricht der
der Welt der Bergbauern von damals
sere Kinder von heute vielleicht dafür
Schneesturm über sie herein – immer-
beschäftigen. Und mit ihrem Wandel
begeistern…
hin tauchen einige gutherzige (katholische!) Mönche auf und retten die Schar!
vor allem im 19. Jahrhundert, im Schatten der Industriellen Revolution. Da
Nich in Emotion versinken
Dann aber erreichen sie doch das
erst verfallen viele Bergbauern der
Daher: Kritische Fragen sind besser als
warme Schwabenland und schon sehen wir die bösen Bauern lauern! Wollen
Armut, da erst wird der Zug der Schwa-
rührselige Filme: Wollen wir wirklich
benkinder zu einem Marsch der Mas-
glauben, dass die Frauen auf dem
wir wirklich glauben, dass die ober-
sen, da erst müssen auch kleine Kinder
Lande keine Ahnung hatten, wie sie die
schwäbischen Bauern so waren wie es
viel zu früh hinaus in die Fremde. Was
Kinderschar stoppen könnten? Wollen
der Film in Szene setzt? Fett, meist be-
ihnen immer noch lieber war als Kin-
wir glauben, dass die Sexualität in den
soffen, den Prügel stets in der Hand?
derarbeit in der Fabrik! Kurz: Einsicht
Bergdörfern den Geboten der katholi-
Wer je mit Bauern gearbeitet hat, nach
und Emotion kommen sich hier schnell
schen Kirche folgten? Sollen wir am
der Arbeit mit ihnen eine gehörige Brot-
in die Quere. Wer wenig weiß, malt aus
Ende noch glauben, dass Väter ihre Kin-
zeit verzehrt hat, kann über solche
der Sicht von heute oft lieber schwarz.
der schlagen, damit sie leichter hinaus
Zerrbilder nur den Kopf schütteln.
Ein Reizwort allein kann da ausreichen:
ziehen ins Schwabenland? Mit Verlaub,
Arme Kinder und böse Bauern, der Kon-
Die Rede vom Sklavenmarkt in Ravens-
spätestens diese Film-Szene war nur
trast mag für einen – schlechten – Film
burg. Das Wort taucht 1839 erstmals
noch Quatsch…
taugen, die Realität aber war so einfach
auf, 2012 wiederholt es die Schwäbische
Nun wäre eine Szene noch zu ertragen,
nicht gestrickt.
Zeitung ungebrochen! Das Reizwort
aber der ganze Film setzt auf diese
Aber, da ist noch der brave Held im
trifft den Nerv bis heute, die reale Situa-
emotionale Schiene, er versucht keine
Film, der für die armen Kinder kämpft,
tion der jungen Wandervögel interes-
Erklärung. Er vereint lieber jegliche
ihr Schicksal beschreibt. Ein Amerika-
2012
71
ner, ein Journalist! Ach, zu gerne würde ich an einen solchen Helden glauben, würde ich unsere Zunft nicht so gut kennen! Die Wirklichkeit sieht so aus: Früh schon entdeckten „die Medien“ die für sie so schöne Story. Die berühmte „Gartenlaube“, eine Mischung aus Stern und Landlust, sorgt um 1860 für die Medienkarriere des Themas, die sogar einen Journalisten aus Amerika anlockt. Es gab den Reporter also wirklich, wir wissen aber nicht, ob er auch nur im Ansatz ein guter Kerl war… Daher: Natürlich war das Los der Schwabenkinder alles andere als ein Zuckerschlecken. Natürlich imponiert uns verwöhnten Zeitgenossen von heute diese Story. Nur: Unser Blick von heute wird dem Leben von damals sicher nicht gerecht. Daher brauchen wir echte Zeugnisse, von echten Schwaben-
Mehr noch: Offen spricht so manches
leid, sondern sie fasziniert: Dieses
kindern. Und so hören wir gerne man-
Schwabenkind in der Rückschau von
Schwabenkind hatte ein einmalig span-
che alte Stimme auf den Tonbändern
der Lust auf ein Abenteuer. Die Reise
nendes Leben, sie hat es sich gewiss
der Wissenschaftler: Fast alle erinnern
„hinaus“ aus der engen Welt der Berge
nicht frei gewählt, aber sie hat es auch
sich gut, der großen Mehrzahl ging es
galt oft als Mutprobe, sie konnte zur
nicht einfach stumpf ertragen – sie hat
auch gut im Schwabenland, sie konn-
Befreiung werden. Zumal die Kinder ja
ihr Leben gestaltet! Fast könnten wir
ten sich satt essen, sie waren bei den
Vorbilder genug hatten: Zuallermeist
nach dieser Lektüre ein anderes Kli-
Bauern durchaus „integriert“, sie lern-
folgten sie längst bekannten Wegen der
schee beschwören: Arm, aber glücklich
ten in der Fremde spannende Dinge
erwachsenen
und
war diese Kindheit. So wie meine Kind-
kennen, stolz kehrten sie heim ins Dorf,
Migranten. Beispiel Montafon: Seit Jahr-
heit, so wie das Leben vieler Kinder auf
legten ihr verdientes Bargeld auf den
hunderten machten sich die Männer
dem Dorf. Wer seinen Kindern auch nur
Tisch – waren nach diesem „Schwellen-
aus dem armen Tal auf ihre Wege als
eine Ahnung davon vermitteln will,
erlebnis“ eingeweiht, erwachsen. Ja, ein
Krauthobler, lange vor den polnischen
einen Hauch authentisches Leben,
Verdacht drängt sich auf und wäre
Erntehelfern von heute wanderten sie
muss heute zumindest Urlaub auf dem
Schwabengänger
noch zu erforschen: Viele Schwaben-
bis nach Frankreich.
Bauernhof machen…
kinder zählten zu den innovativen Köp-
Staunend und schließlich begeistert
Also: Nichts gegen Mitleid, allein die
fen zuhause, sie machten dort eine Art
lesen wir die Erinnerungen der Regina
Schwabenkinder, die wir noch hätten
„Karriere“ – Franz Michael Felder, der
Lampert aus Brand in Vorarlberg an
ehrlich bedauern können, sie leben
berühmte Bauernphilosoph des Bregen-
ihre Zeit als „Schwabengängerin.“ Da
längst nicht mehr. Besser wäre es, wir
zer Waldes mag ein Beispiel sein. Er
hat eine stolze Frau vom Land ihr Leben
proben mit unseren Schwaben-Kindern
ging als Schwabenkind ins Kleine Wal-
für ihre Enkel, für uns aufgeschrieben –
das Abenteuer – wagen gar ein wenig
sertal. Andere verließen natürlich auch
das Heimweh ist stets dabei. Aber siehe
Armut. Wir machen uns auf den Weg
die Heimat, die erfahrene Fremde
da: Die Geschichte ist von Armut grun-
mit Kindern, die freiwillig losziehen
lockte…
diert, sie provoziert aber kaum je Mit-
wollen, mit möglichst wenig Erwachse-
Landfrau kocht für Schwabenkind! In der authentischen Küche im Bauernhausmuseum wird Geschichte plötzlich ganz konkret, Linsen mit Spätzle und Saiten begeistern auch die neuen Schwabenkinder! 1998 bereits eroberten 15 Kinder im Schützenhaus Wolfartsweiler bei Saulgau als „Schwabenkinder“ die Bühne. Viele Aufführungen in der Region folgten, sogar im bekannten Theater Lindenhof in Melchingen. Mit den Kleidern aus dem Theaterprojekt zogen die Schwabenkinder dann auch beim großen „Bächtlefest“ in Saulgau als Gruppe im Festzug mit. Kontakt zur Gruppe über Karin Mutschler: 07581-6626
72
2012
nen übrigens, wir müssen loslassen, wir können uns das Mitleid sparen. Auf den Weg machen, nur so gelingen Erfahrungen! Ohne Handy natürlich, gerne ein paar Kilometer barfuß, auch mal im Freien übernachten, mit einem (genehmigten…) Lagerfeuer, im Heustock schlafen oder gar in einer Wirtshausstube. Sucht Euch allerdings einen guten Kooperator aus, damit ihr da-
heim besser schlafen könnt. Es muss ja
Erwachsenen bestens gemundet, alle
nicht gleich Tobias Moretti sein…
haben „anständig“ zugelangt. Vielleicht
Stichwort Wirtshaus: Die Gasthöfe am
kriegen wir im Herbst dieses Jahres ja
Weg, sie könnten uns noch viele Ge-
eine solche Aktion mit möglichst vielen
schichten von Schwabenkindern und
Gasthöfen der LandZunge auf den Plan.
all den anderen Reisenden einstiger
Denn unsere kulinarische Region, sie
Zeiten erzählen. Leider nur mangelt es
war das erwählte Ziel der Schwaben-
da meist an Quellen, an Aufschrieben,
kinder, hier gab es Spätzle für alle,
die mündlichen Erinnerungen sind ver-
höchst beliebte Linsengerichte. Und so
stummt. Dennoch habe ich die Land-
will mir nicht in den Kopf, dass arme
Zunge-Gasthöfe an den Wegen der
Kinder früher hier darben mussten! Mit
Schwabenkinder gebeten, nach Zeug-
den Schwabenkindern entdecken wir
nissen zu suchen. Der Nebengedanke
die bäuerliche Küche wieder – eine
aber: Die Wirtschaften sollten sich ein-
Pflicht für die Freunde der LandZunge,
stellen auf das Thema, so wie ein Team
die wir gerne mit einigen Rezepten auf-
von Gasthöfen in Ravensburg bereits
frischen.
eine Aktion mit Schwabenkinder-Ge-
So haben wir auch unsre Schwabenkin-
richten veranstaltet hat! Und siehe da,
der aus Wolfartsweiler noch gut ge-
sie hat den Kindern und natürlich den
stärkt – mit Spätzle und Linsen. So wie es auch Brauch war einst auf dem Kindermarkt zu Ravensburg. Nach dem Handel führten alle guten Bauern die Kinder sogleich in die „Krone“, zum Essen! Kein Wunder daher, dass die Jugendlichen gut genährt die Heimreise
Schwabenkinder vor der Heimreise in der Karlstraße in Friedrichshafen. Auch dieses Bild ist nicht gerade ein Dokument größter Armut, sondern lässt sich auch als Zeugnis von Selbstbewusstsein lesen. Die Kinder tragen ihr „neues Häs“ durchaus stolz – so wie die schönen Mädchen vom schwäbischen Dorf vor dem authentischen Hof im Bauernhausmuseum Wolfegg (Bild unten).
antraten. In ihrem „doppelten Häs“ und oft mit dicken Zigarren in der Tasche! Allein die Zigarren haben wir bei unserer schönen Foto-Inszenierung verges-
2012
73
FĂźr uns hat Sander van den Boezem
von der Partie‌
vom Mohren in Ravensburg, im Grunde
In seinem WanderfĂźhrer „Oberschwaben“ auf den Wegen der Schwabenkinder gĂśnnt sich Elmar Bereuter auch einen Blick auf „Kochrezepte aus der Zeit der Schwabenkinder.“ Wenn er denn die Wege durch die Berge skiz-
nkinder Die Schwabe
sen. Es waren zu viele Kooperatoren mit
ein Koch mit Migrationshintergrund, eine raffinierte Variante des Leibgerichts kreiert.
Rote Linsen mit Spätzle und Saitenwßrstle
ziert, werden wir vielleicht auch einiges
Rezept fĂźr 10 Personen.
ber weiter-
Ăźber die KĂźche der Bergbauern erfah-
ojekten, und
r n de eiitt i Arb de vom r Frem 20. Jah is 17. b ert d n hu
ren, vielleicht kĂśnnen wir dann mit
Ăźnden innerheits. s Phänomen dar auĂ&#x;ergewĂśhnliche
Dauert etwa 1,5 Stunden
Natßrlich sind Krautspätzle mit von der
FĂźr Wanderer ist Pflicht: Elmar Be-
Partie, Bubaspitzle und selbstredend die
reuter „Schwabenkinder-Wege“,
legendären Linsen mit Spätzle und
Bergverlag Rother
HĂźhnerbrĂźhe 2 l Wasser, 80 g HĂźhnerbrĂźhe (Pulver), 2 Knoblauchzehen zerdrĂźckt, 2 EL schwarze und weiĂ&#x;e PfefferkĂśrner zerdrĂźckt, 5 Zitronenblätter, 20 g fein gehackter Ingwer, 0,2 kg roher Bauchspeck am StĂźck, 1 dl weiĂ&#x;er Balsamico-Essig, 5 EL brauner Zucker, 10 Wacholderbeeren, 3 EL milder Senf, die unteren Stiele von einem kleinen Bund Koriander, 1dl Sojasauce. Schalen und Abschnitte vom gewaschenen GemĂźse, 10 g Bohnenkraut, 20 SaitenwĂźrstle
Saiten – wie immer die vor mehr als 100
Alle Infos zum Projekt Schwaben-
Alles zusammen 1 Stunde sieden las-
Jahren ausgesehen haben mÜgen‌
kinder mit Zentrum Wolfegg unter
sen. In den letzten 15 Min. die Saiten-
www.schwabenkinder.eu
wĂźrstle im Sud mit garen. Sud probie-
te ein
einem Paar Kaminwurzn im Vintschgau
Wissen-
somit mitarbeiten und ben-
auf den Langen Marsch starten. Die Rezepte aus dem Band „Oberschwaben“ sind ein Brennspiegel der ehemaligen bäuerlichen KĂźche. Die Liste reicht von Bodabira-Spätzle-Suppe Ăźber
Das Buch Ăźber die Schwabenkin-
die ewige Brennsuppe bis zum „Katza-
der ist im Thorbecke-Verlag er-
gschroi“ mit Suppenfleisch vom Rind.
schienen.
ren, er muss geschmacksintensiv sein.
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Öffnungszeiten: Öffnungszeiten: Mi. – Do. 15.00 – 19.00 Uhr Fr.. 12.00 – 19.30 Uhr Fr Sa. 10.00 – 15.00 Uhr
Rote Linsen 500 g Rote Linsen, (zuerst kurz unter kaltem Wasser abspülen), 1/2 gehackte rote Zwiebel, 0,8 l Hühnerbrühe (vorbereitet)
Die rote Zwiebel in Olivenöl anschwitzen bis sie glasig ist, die Linsen dazu geben, kontinuierlich rühren. Sobald die Linsen richtig heiß sind, nach und nach die Brühe dazu gießen. Bis bis die Linsen einen guten Biss haben. Linsen auf einem Blech gleichmäßig Eventuell nachwürzen mit Sojasauce.
etwa 1 Min so garen lassen, dann ab-
verteilen und abkühlen lassen. Sobald
Den Sud abpassieren durch ein Feinsieb
schöpfen und ins Eiswasser geben.
sie kalt sind, alles mit dem kalten Ge-
(Sud nicht mehr kochen). Saitenwürstle
Nach einigen Minuten aus dem Wasser
müse und dem in dünne Streifen ge-
und Speck mit wenig Sud übergießen
holen und abtropfen lassen.
schnittenen Bauchspeck vermischen.
Gemüse 250 g Petersilienwurzel, 250 g violette Kartoffeln, 150 g Karotten, 150 g Frühlingszwiebeln, 150 g Austernpilze, 150 g Selleriestangen, 1 Knoblauchzehe (fein gehackt), 1 rote Zwiebel, 2 EL gehackte Korianderblätter
Seidige Sauce „Würstle Glasur“ 3 EL fein geriebene frische Meerrettichwurzel, 3 EL Honig, 2 EL Rohrzucker, 0,3 l Meckatzer Urweizen, 2 dl Weißwein, Salz, grober Pfeffer, 0,5 dl dunkler Balsamico, 2 EL feiner Senf, 3 dl braune Fleischsauce „Demi Glace“
und abkühlen lassen. Restlichen Sud in einem Behälter stehen lassen. Spätzleteig mit Quark. Vom Brett geschabt! 0,9 kg halbdunkeles Mehl, 6 Eier, 2 Eiweiß extra, 250 g Quark (20 –25% Fett), 0,4 l Milch, 50 g Dinkel, 20 g Ingwer Raspel, 2 TL Salz, 1 Prise Muskatnuss. Die Gemüseabschnitte und Schalen.
Alle Zutaten ohne Demi Glace bis auf 1/3 der Menge reduzieren (köcheln las-
Petersilienwurzel, Karotten, Sellerie
sen), dann die Demi Glace dazugeben,
und Kartoffel schälen und in gleich
Sauce nochmals reduzieren bis sie
gen, Milch und die restlichen Zutaten
große Würfel schneiden (ca. 0.5 cm/
glänzt und Sirup ähnlich ist. Würzen.
(ohne Quark) darunter mischen, Mehl
Schalen und Abschnitte für die Brühe
Durch ein feines Drahtsieb passieren
und Dinkel beifügen. Diese Masse ca. 6
verwenden) Diese zusammen in der
und stehen lassen.
min. luftig schlagen (von Hand oder mit
Hühnerbrühe einmal aufkochen (max.
einer Teigmaschine), gleichzeitig den
4 Min. kochen lassen), dann abgießen.
Quark hinzu fügen. Konsistenz-Kon-
Das Gemüse herausnehmen, flach aus-
1x
trolle: Nehmen Sie den Teig zwischen
breiten und abkühlen lassen.
Schneiden Sie 10–12 je 6 cm auf 12 cm
zwei Finger, einmal fest zusammen-
Frühlingszwiebel halbieren und in
lange Stücke zu. Diese auf ein Back-
Die Eier und das Eiweiß locker schla-
Blätterteig-Kissen
Fertig-Blätterteig
(rechteckig).
pressen und langsam auseinander zie-
0,5 cm dicke Scheiben schneiden, Aus-
blech mit Backpapier legen, leicht mit
hen. Entsteht ein leicht durchsichtiges
ternpilze in Streifen schneiden, rote
dem Eigelb, das vom Spätzle Rezept
Teigvlies, ist die Masse ideal. Jetzt etwa
Zwiebel fein hacken. Pfanne mit Oli-
übrig ist, bestreichen und bei 180 Grad
eine Stunde ruhen lassen.
venöl erhitzen, gehackte rote Zwiebel
aufbacken.
In der Zwischenzeit einen großen Topf
dazu geben, glasig dünsten, Austern
mit Wasser, Salz und etwas Butter zum
Pilze und gehackten Knoblauch dazu
Kochen bringen. Jetzt benötigen Sie ein
geben, gut schwenken, 3 dl Hühner-
Das Gemüse und die Linsen werden in
Holzbrett und einen Schaber (oder
brühe darüber gießen, kurz reduzieren
der restlichen Brühe heiss gemacht und
Und so wird alles fertig:
Spätzlesieb) sowie ein Becken mit Eis-
lassen, das restliche Gemüse darunter
nach Bedarf weiter abgeschmeckt.
wasser. Das Brett leicht einölen, etwas
schwenken, solange bis keine Flüssig-
Die Saitenwürstle in Rädchen schnei-
Teig darauf geben und oberhalb vom
keit mehr in der Pfanne ist. Zum
den und in wenig Sauce glasieren. Die
siedenden Wassertopf mit dem Schaber
Schluss die Frühlingszwiebeln und den
Spätzle in einer Pfanne mit geschmol-
schnell und mit etwas Kraft schön
Koriander darunter mischen. Das Ge-
zenen Butter aufbereiten. Blätterteig-
dünne Teigstreifen abschlagen. Sobald
müse herausnehmen, flach ausbreiten
kissen aufschneiden, den Boden auf ein
die Spätzle an der Oberfläche treiben,
und abkühlen lassen.
Teller legen und jetzt alles andere nach belieben anrichten.
Wij wensen U smakelijk eten!
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„Wir befinden uns nicht weit von der Schweiz, in einem Tal, das auf der Karte nicht zu finden ist. Vom Krieg ist hier nichts zu spüren, so scheint es zumindest.“ Surreal, improvisiert, chaotisch: Bowien flieht in ein „Dorf der Holzfäller und Bergbauern“, in eine dörfliche Welt, die zu entgleisen droht: Die jungen Männer sind an der Front, Eisenbach ist überfüllt mit Kriegsgefangenen, im Haus Tanne erholen sich lungenkranke junge Frauen, täglich fast kommen „Ausgebombte“ aus den Städten in das entlegene Kreuzthal, schließlich flüchtende Nazis und versprengte Soldaten – Funktionäre der Partei und Polizei sind vor Ort kaum präsent. Mitten in diesem Chaos der Kunstma-
Der Kunstmaler Bowien am Ende der Welt
ler, der in seinem Versteck wie besessen malt und schreibt. Viele Gemälde tauscht er buchstäblich gegen einen Apfel und ein Ei. So malt er etwa in Perfektion den damaligen Käser Johann Kohle in seiner Kreuzthaler Käseküche, mit seiner unvermeidlichen Pfeife und in seiner typischen Haltung. Der Lohn:
Erwin Bowien hat hier aber auch mitten
Ein Film des Bayerischen Rundfunks
Butter, Käse und Milch!
im Krieg heimlich und auf französisch
und ein einstündiges Feature im Hör-
Nicht die Menschen aus aller Herren
ein Tagebuch über die Kriegszeiten mit-
funk haben die kaum glaubliche Ge-
Länder bedrücken Bowien, eher schon
ten im Allgäu geschrieben. Der Titel:
schichte aufgegriffen, sie sind in der
das enge Tal: „Drum herum die fast er-
Das
Ausstellung zu sehen und zu hören. Im
drückenden voralpinen Bergreliefs, die
einmalige Werk ist im Jahr 2000 in
Mittelpunkt des Films: Bettina Heinen-
nicht höher als 1100 Meter sind, aber
Heures
Perdues
du
Matin.
einem französischen Verlag beschrie-
Ayech, die als Kind mit Bowien im
eine enge Welt einrahmen: der Wald
ben. Der Titel beschwört auch eine ver-
Kreuzthal lebt und heute eine bedeu-
der Adelegg. Überall Wald, Wiesen und
lorene Zeit, im Herbst dieses Jahres soll
tende Malerin in Algerien ist. Die Aus-
im Tal ein paar Felder.“ Und so notiert
eine deutsche Ausgabe erscheinen.
stellung zeigt daher auch Gemälde von
auch Bowien die uralte Pointe vom
Bettina, der Künstlertochter Bowiens.
„Ende der Welt.“ Und er setzt noch
Algerien und die Adelegg, Wald und
einen drauf: „Aus dem gleichen Grund
Wüste geraten in einen reizvollen
wird dieses Tal, der letzte Posten Nazi-
Kontrast.
Deutschlands, als Letztes von den Alliierten erreicht.“ Der Autor Bowien steht mit seiner Schilderung und mit seinem literarischen Stil dem Maler nicht nach. Wort und Bild, die Texte und die Gemälde machen gemeinsam eine verlorene Welt wieder lebendig. So wird der Fluchtpunkt Kreuzthal zu einem ein-
22. Januar 1945 „Beim Frühstück
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Erwin Bowien hat sich im Kreuzthal nicht nur versteckt, er hat hier wie besessen gemalt. So diese Ansicht des Dorfes, die sich bis heute kaum verändert hat. Rechts Haus Tanne, , in der Mitte die Eschach als Grenzflüsschen. Links vor der bayerischen Kirche die Zuflucht des Malers und seiner Freunde, die hier sogar Hochzeit feiern (Bild links).
Die Uhrmacher des Juras und die Glasmacher der Adelegg wären die besten Vorbilder: Meister ihrer Kunst, belesene Bauern, Holzfäller und Philosophen! Daher hier nur eine schöne Szene aus dem Buch Bowiens. Mit Datum vom 12.
maligen existentiellen Zeugnis – im
April:
Zeugnis eines ungewöhnlichen Künst-
„Es ist lange her, dass ich eine Landschaft einen ganzen Tag lang in allen
lers.
wechselnden Aspekten des Sonnen-
Daher drängt sich auch eine These auf:
die schöne Landschaft. Die Adelegg
Das Tagebuch Bowiens, die „Verlorenen
wird ihm zu einer zweiten Heimat, auf
lichts betrachtet habe! Der Bach fun-
Stunden im Kreuzthal“, geschrieben von
den Höhen erinnert er sich an den Jura
kelte von Stunde zu Stunde in seinen
einem einmaligen Künstler an einem
seiner Schweizer Kindheit. Bowiens Bil-
Mäandern; die dunklen Büsche im Ge-
einmaligen Ort und in einer außerge-
der von Adelegg und Kreuzthal sind
genlicht bedeckten sich zuletzt mit
wöhnlichen Zeit zeigt uns die Welt als
weit mehr als Gemälde. Sie sind das
einem hellen Frühlingsmantel – versil-
verrücktes Dorf, das Dorf als verrückte
idyllische Bild einer ländlichen Welt.
bert, gelb und glasklar. Einige Baums-
Welt – in einer existentialistischen Mo-
Die wir hätten bewahren müssen. Jen-
tümpfe, hier und dort auf dem Hang
dellanordnung, fast in einer Laborsitua-
seits jeder Romantik, ohne die alterna-
platziert, nehmen im Sonnenlicht einen
tion. So ist Bowien zum Maler eines
tiven Landschwärmer, sondern gestal-
Glanz von massivem Gold an. Ein Hof
Dorfes geworden, des Dorfes und der
tet von authentischen Bauern und
schläft wie eine große Katze mit
Menschen. Für Butter und Brot…
Holzfällern. Eine Idylle, eine Insel mit-
weißen Pfoten in der Mitte des Tals,
Eine zweite These: Bowiens Utopie ist
ten im Krieg…
das sich mit einem faszinierenden
haben wir gestern darüber diskutiert, warum die Menschen hier so arm sind.“
2012
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Schwung zur Ebene hinaus öffnet. Die vertrauten Berge rundum erscheinen mir plötzlich schmerzlich nahe. Ich fühle mich wie ein Kind in den Ferien, wie eine Ehefrau, die von ihrem Mann brutal verlassen wurde.“ Wer die Faszination Adelegg begreifen und die Bilder Bowiens dort sehen will, wo sie entstanden sind, sollte sich in diesem Sommer nach Kreuzthal aufmachen. Am besten zu Fuß über die Adelegg – Bowien hat auf allen Höhen
gleichen zwischen den Bildern von
Infos und Termine Führungen:
gemalt, überall kann der Blick ver-
einst und heute. Wir sehen: Eine Idylle
Siehe www.haustanne.de
„Tatsächlich vermitteln die Berge rundum das Gefühl in einem Käfig zu stecken. Dennoch, ich habe gelernt, dieses Gefängnis zu lieben. Mehr als einmal, das ist wahr, hatte ich große Lust, von hier zu fliehen, aber ich weiß zu gut, was mich hinter diesen schönen Bergen erwartet.“
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2012
in Gefahr. So wie der Hof im einsamen Ulmertal
(unten links). So wie das
Öffnungszeiten:
Eschachtal 1944. Heute kaum wieder zu
1. Mai bis 14. Oktober 2012,
erkennen, der Hang ist aufgeforstet.
Mittwoch bis Sonntag 11 bis16 Uhr
Hinter den Bäumen der „alte Batschen“
Im September wird Rudi Holzberger
aus der Glasmacherzeit.
sein Buch „Faszination Adelegg“ in
Bowien hat aber nicht nur Kreuzthal
Kreuzthal präsentieren – mit einem
und die Adelegg so schön wie schmerz-
großen Kapitel über den Kunstmaler
lich dokumentiert, er lebte zuvor be-
Bowien.
reits in Pfronten und hat auch dort die
Für den Adelegg-Besucher unerlässlich:
Landschaft in Szene gesetzt (Bild rechts
Rudi Holzberger: Die Adelegg. Das
unten). Seine Bilder vom Bodensee sind
dunkle Herz des Allgäus, Kreuzthal
eine eigene Ausstellung wert.
2012 (2. Auflage).
Gut für die Region.
Gut für die Landwirtschaft.
Gut für die Tradition.
Gut für die Gastronomie.
Gut für die Menschen.
Sparkasse Allgäu Kreissparkasse Biberach
Gut.
Kreissparkasse Ravensburg Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim