Holzbulletin 102/2012 Schulbauten Gebäude für Tagesstrukturen und Spielgruppe, Ennetbaden Doppelkindergarten, Itingen Kinderhaus ‹Schönberg-Ost›, Bern Kinderkrippe mit Gemeindearchiv, Morges Schulhaus Eichmatt, Cham/Hünenberg Neubau Schulhaus Büttenen, Luzern Berufswahlschule Epalinges, Lausanne Neubau Sprachheilschule, Turgi Neubau Therapiestelle Heilpädagogisches Zentrum Uri, Altdorf
Die Kinderporträts des Künstlers Beat Streuli auf den Fenstern der neuen Therapiestelle im Heilpädagogischen Zentrum Uri verleihen den Räumen buchstäblich ein Gesicht. Architektur: Niklaus Graber & Christoph Steiger Architekten ETH/BSA/SIA, Luzern
Hineinwachsen in Holz Für dieses Holzbulletin haben wir Bauten ausgewählt, welche der Bildungslandschaft in der frühen Lebensphase angehören, also die Vorschulzeit, die obligatorische Schulzeit und den Übergang in die Berufswelt spiegeln. Die Zusammenstellung ist mehr als eine blosse Aneinanderreihung von Kindergärten, Krippen und Schulen nach fixem Programm. In der genaueren Betrachtung der Bauprojekte zeigt sich schnell, dass häufig gemischte Nutzungen und damit Vernetzungen mit vielen Lebensbereichen auftauchen. Da sind beispielsweise Kinderkrippe und Gemeindearchiv im selben Gebäude untergebracht, das Quartierhaus beherbergt die Kindertagesstätte, oder in einer Art Bildungszentrum werden die verschiedensten Nutzungen wie Kindergarten, Musikschule, Turnhalle, Klassenzimmer, Gruppen- und Logopädieräume, heilpädagogische Früherziehung, Bibliothek, Werkräume und Aula zusammengefasst. Gerade bei Bildungsbauten ist die Nutzung Spiegel gesellschaftlicher Bedürfnisse und somit auch immer Reflex eines politischen Entscheidungsfindungsprozesses in den Gemeinden respektive den Gemeinschaften, die sie erstellen. Die Laufzeiten von der Bedürfniserfassung bis zur Nutzungsübergabe sind eher lang, doch wird das Bauprojekt so in das Leben der Gemeinde respektive der Gemeinschaften integriert. Beim Bauen für die Bildung in der frühen Lebensphase geht es aber auch um Dienstleistungsangebote für Familien und natürlich ganz zentral um das Angebot eines optimalen Rahmens für die Entwicklung des Individuums, begriffen unter einem gesellschaftlich definierten Horizont von Haltungen, Einstellungen und Zielen der Gemeinschaft. Bauprojekte müssen all diese Aspekte und deren Interdependenzen verstehen, sie differenziert abdecken und baulich adäquat umsetzen: mit ihrer Situierung, mit ihrer Raumgliederung und auf dem Weg der Materialisierung. Was trägt Holz dazu bei, der Vielschichtigkeit der Bedürfnisse im Bildungsbereich gerecht zu werden? Geben eher ‹weiche› Faktoren wie Gestaltungsmöglichkeiten und Oberflächenerscheinungen, Haptik, Sinnlichkeit, Lebendigkeit den Ausschlag für den Einsatz von Holz, oder sind es eher die ‹harten› Faktoren wie kurze Bauzeit, emissionsarme Materialien oder die Realisierbarkeit komplexer Geometrien? Es ist wohl eben gerade die lebensnahe Mischung aus beidem, in der sich Holz als besonders kompetent erweist.
Roland Brunner Technische Kommunikation Lignum
Erweiterung Scuola media, Castione Architekt: arch. dipl. eth fas Lorenzo Felder, Lugano Fotograf: Milo Keller, Lausanne
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Gebäude für Tagesstrukturen und Spielgruppe, Ennetbaden Die Wahl eines vorfabrizierten Holzrahmenbaus entspricht der Absicht einer nachhaltigen und ökologischen Bauweise. Emissionsarme Materialien im Innenausbau schaffen ein angenehmes Raumklima und machten es möglich, den Minergie-Eco-Standard zu erreichen. Der Neubau als Ersatz für zwei baufällige Pavil lons positioniert sich unter Einhaltung des Waldabstandes im westlichen Grundstücksteil. Dadurch wird zur Kirche ein baulicher Abschluss definiert und im Osten ein Freiraum für den Spielplatz geschaffen. Durch die Reihung mehrerer Giebelhäuser wird das eingeschossige Gebäudevolumen gegliedert. Die markante Dachsilhouette verleiht dem Neubau einen spielerischen Auftritt, welcher eine starke Identifikation für die Benutzer zulässt. Gleichzeitig entstehen im Innern spezifische Räume, die anregend auf die Betätigung der Kinder wirken. Als Ausgangsbild der umlaufenden Bekleidung von Fassade und Dach mit Faserzementplatten diente die Analogie einer Raupe. Eine Stülpschalung aus schmalen Platten erzeugt dabei eine lebendige Oberflächenstruktur. Zusätzliche Farbkontraste generieren die sichtbaren Plattenbefestigungen, welche als ornamentale Auszeichnung das Raupenkleid vervollständigen. Über den von der Strasse geschützten Aussenraum im Süden werden die Kinder zum gemeinsamen Eingang geführt. Der bestehende Zugangsweg aus der Geissbergstrasse erschliesst dabei die Räume des Neubaus ebenerdig und behindertengerecht. Entlang der Waldgrenze sichert ein Sitzelement aus Beton die
Hangsituation und definiert den Belagsabschluss der Spielplatzfläche aus Walzasphalt. Die neue Pausenhalle ist als Dachverlängerung des extern realisierten Regenwasserbeckens ausformuliert. Der östlich angrenzende Naturspielplatz soll Sandkasten und Wasserspiele integrieren. Entlang dem Bachtelibach sind einheimische Sträucher gepflanzt. Vom grosszügigen Eingangs- und Garderobenraum werden Tagesstruktur, Spielgruppe und die gemeinsamen Sanitärräume direkt erschlossen. Die Auszeichnung mit einer grosszügigen Verglasung ermöglicht eine eindrückliche Sicht zur Waldkulisse. Der Hauptraum der Spielgruppe ist winkelförmig angeordnet, wodurch unterschiedlich bespielbare Raumzonen generiert werden. Eine Sitznische sowie eine Malwand ergänzen das Nutzungsangebot. Die Haupträume der Tagesstrukturen sind in einer Z-förmigen Anordnung konzipiert, womit mehrere Raumnischen gebildet werden. Die Küche positioniert sich im Fokus dieses Raumes und ermöglicht durch die Insellösung ein gemeinsames Kochen mit den Kindern. Ein direkter Ausgang zur neuen Pausenhalle gewährleistet auch im Sommer einen optimalen Betrieb. Raumhohe Schränke sowie eine weitere Raumnische mit einer galerieartigen Sitztribüne für Theaterspiele komplettieren das differenzierte Angebot. Der separate Lern- und Ruheraum ist vom südlichen Aussenraum lärmabgewandt und auch für die Spielgruppe nutzbar. Die Lattenstruktur an den Decken integriert das künstliche Licht und sichert eine gute Raumakustik für einen
angenehmen Betrieb. Die lebendig lasierten Holzoberflächen an Wänden und Decken bilden mit dem hellen Kautschukboden einen monochromen Raum. Die Wärmeversorgung sowie die Warmwasseraufbereitung erfolgen über eine eigene LuftWasser-Wärmepumpe. Die Wärmeabgabe erfolgt dabei über eine Fussbodenheizung. Um den Anforderungen an den Minergie-Standard gerecht zu werden, zur Sicherstellung des Frischluftwechsels und zur Steigerung des Raumkomforts werden sämtliche Räume kon trolliert gelüftet. Die Lüftung ist mit einer Wärmerückgewinnungsanlage ausgestattet.
Situation
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Querschnitt Tagesstrukturen
Querschnitt Garderobe
Querschnitt Spielgruppe
Längsschnitt
Grundriss
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20 m
Ort Geissbergstrasse 2, 5408 Ennetbaden Bauherrschaft Gemeinde Ennetbaden Architektur Rolf Meier Martin Leder Architekten AG, Baden Kunst am Bau Fassade Fabia Zindel, Matrix, Basel Bauingenieur Heyer Kaufmann Partner, Baden Holzbauingenieur Josef Kolb AG, Uttwil Holzbau Erne AG Holzbau, Laufenburg Materialien Bauholz: Rahmenbaukanteln 30 m3, Brettschichtholz 34 m3; Platten: Dreischichtplatten 27 mm 1600 m2, Gipsfaserplatten 143 m2; Akustikdecken 420 m2 Baukosten BKP 1–9 CHF 2,32 Mio. Baukosten BKP 2 CHF 1,87 Mio. davon BKP 214 CHF 326 000.– Grundstücksfläche SIA 416 2175 m2 Geschossfläche SIA 416 512 m2 Gebäudevolumen SIA 416 2177 m3 Kubikmeterpreis SIA 416 (BKP 2) CHF 860.– Bauzeit April–Dezember 2010 Fotograf Roger Frei Architekturfotografie, Zürich
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Horizontalschnitt mit Innenansicht
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Horizontalschnitt mit Fassadenansicht
Dachaufbau von aussen: Faserzementplatte 8 mm Lattung Konterlattung Unterdachbahn Kastenelement: Dreischichtplatte 27 mm Rippen 300 mm/Dämmung Dreischichtplatte 27 mm Lattung 50 mm/Dämmung Vlies Lattenbekleidung 30 x 60 mm Aufbau Aussenwand von innen: Dreischichtplatte 19 mm, lasiert Unterkonstruktion Wandschrank OSB 18 mm, luftdicht abgeklebt Ständer 260 mm/Dämmung Lattung 60 mm/Dämmung Fassadenbahn Lattung 40 mm Faserzementplatte 8 mm Bodenaufbau von oben: Kautschukbelag Unterlagsboden mit Bodenheizung 70 mm Dampfbremse Dämmung 100 mm Feuchtesperre Recyclingbeton 240 mm Magerbeton 50 mm Kies
Fassadenschnitt
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Doppelkindergarten, Itingen Der Doppelkindergarten in Itingen, der 1973 in Holzelementbauweise erstellt worden war, entsprach nach 35 Jahren sowohl hinsichtlich Raumangebot als auch bezüglich Statik und Erdbebensicherheit nicht mehr heutigen Anforderungen. Die Gemeinde Itingen beschloss daher im Jahr 2008, den bestehenden Bau durch einen Neubau am gleichen Ort zu ersetzen. Basierend auf einer vorangegangenen Studie entwickelte das Architekturbüro innerhalb von fünf Monaten den Neubau. Die städte bauliche Herausforderung bestand darin, ein rund 600 m2 grosses Gebäude in eine reine Wohngegend mit Einfamilienhäusern einzu binden. Dies wurde durch die Strukturierung des Neubaus in grössere und kleinere Volumen erreicht. Die rot leuchtenden Kuben erinnern an hölzerne Spielklötze. Sie sind so angeordnet, dass bei Bedarf mittels Aufstockung ein Flächengewinn von 200 m2 für weitere Kindergarten- oder Schulklassen möglich ist. Zwischen den einzelnen Baukörpern entwickelt sich eine grosszügige Eingangs-, Garderoben- und Erschliessungszone. Das Raumprogramm basiert auf den geltenden Richtlinien betreffend Neubauten für Schulan lagen und Kindergärten. Jede der beiden Einheiten des Doppelkindergartens besteht aus einem Hauptraum von 100 m2, einem Nebenraum von 25 m2, einer Garderobe von 25 m2 und einem Materialraum von 10 m2. Gemeinsam genutzt werden das Lehrerzimmer, die Küche und die sanitären Anlagen mit insgesamt 65 m2 Fläche. Zusätzlich besitzt der Kindergarten einen aussenliegenden gedeckten Eingangsund Aufenthaltsbereich von 55 m2. Da der Neubau eingeschossig und ebenerdig ist, konnten die vorgeschriebenen Fluchtwege in Form von raumhohen Fenstertüren in den Haupt- und Nebenräumen gewährleistet wer-
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den. Dies ermöglichte den Verzicht auf Brandschutzwände und -türen im Gangbereich. Dadurch bot sich wiederum die Möglichkeit des Einbaus von raumhohen Verglasungen zwischen Haupt- und Nebenraum, welche der Lehrerschaft stets den Blickkontakt zu den Kindern gewährleisten. Im Bereich der Fassade wurde dort, wo der Gebäudeabstand zwischen den einzelnen Volumen zu gering ist, eine Brandschutzplatte hinter der Holzbekleidung eingebaut. Aus Kostengründen wurde auch auf Schulbauprovisorien verzichtet. Daher durfte die Bauzeit, inklusive Abbruchs des alten Kindergartens, maximal die Sommerferienzeit von zehn Wochen in Anspruch nehmen. Trotz der kurzen Planungs- und Ausführungsphase wurde nicht auf den Minergie-Standard verzichtet. Dank einer optimal gedämmten Gebäudehülle, dem Einbau einer kontrollierten Lüftung mit Wärmerückgewinnung und dem Anschluss an die Fernwärmeversorgung wurde der Kindergarten bereits im Oktober 2009 als Minergiegebäude zertifiziert und damit zum ersten öffentlichen Gebäude dieser Art in der Gemeinde Itingen. Damit die kurze Ausführungszeit eingehalten werden konnte, wurde der Neubau in Holz rahmenbauweise und Kastenelementen für das Flachdach konzipiert. Eine horizontale Lattung in sibirischer Lärche bildet die Fassadenbekleidung. Diese ist in fünf verschiedenen Rottönen lasiert und mit einer Schutzbeschichtung behandelt, die zusätzlich einen Aluglimmer anteil aufweist. Die Farbgebung der Holzlatten lässt die grossen Wandflächen feingliedrig erscheinen. Dadurch fällt die unterschiedliche Verwitterung, abhängig von der Ausrichtung der Fassade, deutlich weniger auf. Situation
Querschnitt
Längsschnitt
Grundriss
20 m
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Ort Gartenstrasse 5, 4452 Itingen Bauherrschaft Gemeinde Itingen Architektur Vischer AG Architekten + Planer, Basel Bauingenieur Lüem AG, Basel Holzbauingenieur Büro für Holz + Bau GmbH, Basel Holzbau Martin Speiser AG, Eptingen Materialien Bauholz: Rahmenbaukanteln 33 m3, Brettschichtholz 37 m3; Platten: Furnierschichtholz 39 mm 28 m3, Dreischichtplatten 27 mm 480 m2, OSB 18 mm 350 m2, zementgebundene glasfaserbewehrte Sandwichplatten 230 m2; Holzfaserdämmplatten 40 mm 160 m2 und 60 mm 220 m2; Fassadenbekleidung: offene Rhomboidschalung 26 x 58 mm 470 m2 Baukosten BKP 1–9 CHF 1,62 Mio. Baukosten BKP 2 CHF 1,43 Mio. davon BKP 214 CHF 410 000.– Grundstücksfläche SIA 416 1673 m2 Geschossfläche SIA 416 591 m2 Gebäudevolumen SIA 416 2065 m3 Kubatur SIA 116 2923 m3 Kubikmeterpreis SIA 116 (BKP 2) CHF 490.– Bauzeit Juni–August 2009 Fotografinnen Barbara Sorg, Die Fotowerk statt, Muttenz (erste Aussen- und Innen aufnahme), und Lilli Kehl, Basel (zweite Aussen- und Innenaufnahme)
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Dachaufbau von aussen: Substrat 80 mm Schutzschicht und Drainage Wasserdichtung Dämmung 80 mm Dampfbremse Kastenelement: Furnierschichtholz 39 mm Rippen 380 mm/Dämmung Furnierschichtholz 39 mm Lattung 24 mm Gipskartonplatte 15 mm Aufbau Aussenwand von innen: Gipsfaserplatte 12,5 mm OSB 18 mm, luftdicht abgeklebt Ständer 200 mm/Dämmung Zementgebundene, glasfaserbewehrte Sandwichplatte 15 mm Lattung 40 mm/Holzfaserdämmplatte Fassadenbahn Lattung 40 mm Fichtenschalung 27 mm
Detailschnitte
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Kinderhaus ‹Schönberg-Ost›, Bern Auf der höchsten Hügelkuppe der Stadt Bern wächst der neue Stadtteil ‹Schönberg-Ost›. Im neuen Quartier entstehen etappenweise 500 Wohnungen für 1200 Einwohner und rund 500 Arbeitsplätze. Dank hoher Dichte, guter Erschliessung mit dem öffentlichen Verkehr, Minergie-Bauweise und einem Gesamtenergiekonzept mit zentraler Holzschnitzelfeuerung wird das neue Stadtquartier den Anforderungen an eine nachhaltige Entwicklung gerecht. Das Bebauungskonzept von ‹Schönberg-Ost› wurde 2002/2003 in einem Workshop verfahren unter der Leitung des Stadtplanungsamtes und der Burgergemeinde Bern als Grundeigentümerin durch die Architekten Hans Kollhoff, Graber.Pulver und Büro B erarbeitet. Dieses sieht für die Wohnbaufelder eine Bebauung mit freistehenden Mehrfamilienhäusern vor, die von unterschiedlichen Bauherrschaften zusammen mit ihren Architekten innerhalb vorgegebener Gestaltungsgrundsätze als zeit gemässe Interpretation des Bautypus der Stadt villa im Obstberg- und Kirchenfeldquartier in dividuell geplant werden. Auf der Parzelle entlang der Autobahn projektiert Büro B a ls Lärmschutzriegel das schweizweit erste Kompetenzzentrum für Demenz mit Räumen für Forschung und Lehre sowie mit 200 Patientenzimmern. Angrenzend an den öffentlichen Quartierpark wurde das Quartierhaus mit Kindertagesstätte und Gemeinschaftsraum erstellt. Von aussen präsentiert sich der eingeschossige Bau als vielfach geknickte Holzschatulle mit reich
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profilierter Holzfassade. Die komplexe Geome trie gliedert das grosse Volumen, lässt es kompakter erscheinen und verleiht ihm einen leichten Ausdruck. Die Gebäudehülle besteht aus mehreren Schichten unterschiedlich tiefer und breiter Holzlamellen, deren leicht changierende Farbtöne den Fassaden eine ungewöhn liche Tiefe verleihen. Für die Wahl der flachen Gebäudetypologie und des netzartigen Grundrisses waren z wei Faktoren ausschlaggebend: Der Wunsch nach Bodenbezug für die Kinder und die Forderung nach effizienter Betreuung. Ersterem wurde Rechnung getragen, indem alle drei Gruppenräume über einen direkten Ausgang in einen geschützten Aussenraum verfügen. Letzteres führte zur Entwicklung eines netzartigen Grundrisses ohne Korridore, bei dem mehrere Gruppenräume gleichzeitig beaufsichtigt werden können, auch wegen der Anordnung der Türen als Enfilade, was vor allem in Randzeiten, wenn nicht alle Kinder da sind, den Personalaufwand erheblich reduziert. Die ursprünglich orthogonale Raumstruktur wurde im Verlauf der Projektentwicklung je nach Platzbedarf durch Ausweitungen und Einschnürungen verformt. Um die Orientierung in diesem netzartigen Grundriss zu gewährleisten, gliedert sich das Innere des Kinderhauses in zwei stimmungs mässig sehr verschiedene Raumtypen: Die mäandrierende Gestalt der gemeinschaftlichen Bereiche einerseits generiert Zonen mit unterschiedlichen räumlichen Qualitäten für Essen, Spielen und Rückzug, in denen Holz als domi-
nierendes Konstruktionsmaterial überall sichtbar ist und die Räume wie ein Kokon allseitig umspinnt. Als Gegensatz dazu sind die kleinkammrigen Infrastruktur- und Schlafräume vollständig in Limettengrün getaucht, was ihre Introvertiertheit verstärkt und ihnen eine märchenhafte Stimmung verleiht. Die komplexen Geometrien wurden in Massivholzbauweise erstellt. Dank CNC-Vorfertigung liessen sich auch polygonale Raumbildungen exakt und kostengünstig umsetzen. Die Massivholzwände bestehen aus unbehandeltem Holz aus der Region. Bei der Herstellung wurden Seitenbretter, welche beim Erzeugen der Balken anfallen, ohne Kleber und Schadstoffe mittels Metallstiften miteinander vernagelt. Dadurch weist der Bau eine besonders gute Öko- u nd Grauenergiebilanz auf, und auch die Behaglichkeit der entstandenen Räume wird von den Nutzern sehr geschätzt.
Situation
Grundriss
Querschnitt
10 m
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Dachaufbau von aussen: Substrat 100 mm Drainage 30 mm Wasserdichtung Dämmung 180 mm Dampfsperre Dreischichtplatte 27 mm Balkenlage 240 mm Aufbau Aussenwand von innen: Massivholzwand 250 mm Dämmung 80 mm Lattung 60 mm Bekleidung aus unterschiedlich tiefen Holzprofilen 40–100 mm Aufbau Boden über EG: Massivholzparkett in Eiche 24 mm Unterlagsboden 70 mm Trittschalldämmung 40 mm Betondecke 250 mm
Detailschnitt
2190
Ort Brechbühlerstrasse 2, 3006 Bern Bauherrschaft Burgergemeinde Bern Architektur Büro B Architekten und Planer AG, Bern Bauingenieur Zeltner Ingenieure AG, Belp Holzbauplanung Rusch Holzbauplanung, Bern Holzbau Haudenschild AG, Niederbipp Materialien Brettschichtholz 28 m3; Bretter für Massivholzwände 92 m3; Dreischichtplatten 770 m2; Latten gehobelt 2200 m; Täfer in Fichte 290 m2; Fassadenbekleidung: Schalung Nut + Kamm 545 m2, Spezialschalung 3150 m Baukosten BKP 1–9 CHF 2,34 Mio. Baukosten BKP 2 CHF 1,94 Mio. davon BKP 214 CHF 375 000.– Grundstücksfläche SIA 416 1385 m2 Gebäudegrundfläche SIA 416 490 m2 Geschossfläche SIA 416 820 m2 Gebäudevolumen SIA 416 2684 m3 Kubikmeterpreis SIA 416 (BKP 2) CHF 720.– Bauzeit Mai–Juli 2010 (Holzbau), November 2009–Oktober 2010 (gesamt) Fotografie Architekturfotografie Gempeler, Bern
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Kinderkrippe mit Gemeindearchiv, Morges Der neue Holzbau befindet sich in einem öffentlichen Park in Morges und bietet Raum für eine Kinderkrippe sowie das Gemeindearchiv. Dank seiner baumartigen Holzrahmenbauweise vermag sich der Baukörper absolut harmonisch in seine Umgebung einzubetten. Die Holzkonstruktion regt einerseits die Phantasie an. Andererseits schafft sie grosse, in helles Licht getauchte Räume, welche eine angenehme und praktische Umgebung für die Betreuung von Kleinkindern darstellen. Das Projekt ging aus einer öffentlichen Ausschreibung hervor und war in zweierlei Hinsicht anspruchsvoll: Zum einen musste das bestehende, äusserst markante ‹Chalet Sylvana› abgerissen werden, zum anderen erfolgte der Neubau in einem öffentlichen Park mit dichtem Baumbewuchs und entsprechend eingeschränkten Platzverhältnissen. Mit seinem sechseckigen Grundriss greift der Bau auf der Nordseite die Geometrie seines Vorgängerbaus auf und richtet sich auf der Südseite entlang der Grundstücksgrenze aus. Dank dieser besonderen A nordnung lässt sich die optische Auswirkung des Neubaus reduzieren, und die landschaftlichen Qualitäten des Parks bleiben unverändert erhalten. Das neue Gebäude nützt die leichte Hangneigung aus und erstreckt sich über insgesamt drei Geschosse mit klar abgegrenzten Nutzungsarten. Im Betonsockel des Untergeschosses findet man das Gemeindearchiv. Die anschliessenden Archivräume und Besprechungszimmer öffnen sich grosszügig zum Park hin. Die dadurch entstehende Stimmung ist bestens geeignet für das Aktenstudium. Die zwei darüberliegenden Geschosse sind in Holzbauweise ausgeführt. Das Erdgeschoss
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ist das Reich der Kinder. Das im Stil eines Estrichs gehaltene Obergeschoss dagegen gehört den Betreuerinnen und Betreuern. Von der grosszügigen Dachterrasse aus führen eine breite Treppe und eine Rutschbahn in den Park hinunter. Der Grundriss des Erdgeschosses ist um den Essensraum herum angeordnet. Dieser erstreckt sich über zwei Geschosse und wird so zum zentralen Bezugsraum des Gebäudes. Zwei grosse Fensterbänder im oberen Bereich sorgen für eine angenehme Durchflutung mit Tageslicht. Im Obergeschoss befinden sich auf der Nordseite die Diensträume, auf der Westseite ein grosses Dach und auf der Süd seite eine Reihe von Räumen für spezielle Aktivitäten in Kleingruppen. Breite Schiebetüren ermöglichen eine flexible Raumaufteilung je nach Bedürfnissen und Zusammensetzung der Kindergruppen. Dieses System der Schiebe türen erlaubt einen vollständigen Verzicht auf Korridore. Dadurch konnte die Belegungszahl mit Kindern von ursprünglich 72 auf 85 erhöht werden. Bei der Wahl der Baustoffe stand die Absicht im Vordergrund, den kleinen und grossen Benützern des Gebäudes eine sinnliche und warme Umgebung zu verschaffen: Tragstruktur und Platten aus Holz, Linoleum, Akustikplatten aus Holzwerkstoffen. Die baumartige Tragkon struktion in den Fassaden ermöglicht teilweise eine völlig freie, teilweise aber auch sehr wenig Aussicht und erzeugt so ein gleichzeitiges Gefühl von Intimität und Offenheit. Dank der Wahl dieser geneigten Stützenanordnung konnte auf zusätzliche Verstrebungen verzichtet werden. In ihrer verspielten Art schafft die Konstruktion eine Wohlfühlatmosphäre, regt die Phantasie der Kinder an und ermöglicht den
Dialog mit dem umliegenden Park, die Zwiesprache zwischen dem Künstlichen und dem Natürlichen. Die grosszügige Versorgung mit natürlichem Tageslicht, die gute Luftqualität im Innern sowie die Schallschutzmassnahmen führen zu einem sehr hohen Gebäudekomfort und e iner derart guten Energieeffizienz, dass der Bau nach dem Minergie-Eco-Standard zertifiziert werden konnte. Dazu leisten auch die Solarkollektoren auf dem Dach ihren Beitrag, welche einen grossen Teil des Brauchwarmwassers erzeugen.
Situation
Untergeschoss
Erdgeschoss
Obergeschoss
Längsschnitt
20 m
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Ort Avenue de Chanel 6, 1110 Morges Bauherrschaft Gemeinde Morges, Liegenschaftenverwaltung Architektur François-Xavier Desarzens atelier d’architecture Sàrl, Morges, und Compact Architecture et Planification Sàrl, Tolochenaz Energieplaner Sorane SA, Ingénieurs conseils en rationalisation énergétique, Ecublens HLKS Weinmann-Energies SA, Echallens Bauingenieur AIC Ingénieurs Conseils SA, Lausanne Holzbau JPF Construction SA, Bulle (Holzbau), und Bertrand Millasson, Attalens (Innenausbau) Materialien Brettschichtholz 150 m3; Platten: Dreischichtplatten 27 mm 800 m2, OSB 860 m2, zementgebundene Spanplatten 600 m2; Schalung in Lärche 265 m2 Baukosten BKP 2 CHF 3,40 Mio. davon BKP 214 CHF 528 000.– Grundstücksfläche SIA 416 3406 m2 Gebäudegrundfläche SIA 416 287 m2 Geschossfläche SIA 416 1085 m2 Gebäudevolumen SIA 416 3908 m3 Kubikmeterpreis SIA 416 (BKP 2) CHF 870.– Bauzeit August 2009 – Juli 2010 Fotografin Corinne Cuendet, Clarens
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Dachaufbau von aussen: Substrat 100 mm Wasserdichtung Dämmung 80–120 mm Dampfsperre Rippenelement: OSB 30 mm Rippen 280 mm/Dämmung 200 mm Abgehängte Akustikdecke Aufbau Decke von oben bei Terrasse: Plattenbelag 50 mm Unterkonstruktion 50 mm Wasserdichtung Dämmung 100–140 mm Dampfsperre Rippenelement: OSB 30 mm Rippen 320 mm/Dämmung 200 mm Abgehängte Akustikdecke Aufbau Aussenwand von innen: Dreischichtplatte 20 mm Lattung 30 mm Dampfbremse Lattung 100 mm/Dämmung Ständer 200 mm/Dämmung Holzfaserdämmplatte 24 mm Lattung 60 mm Lattung 30 mm Lärchenschalung 30 mm
Fassadenschnitt
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Schulhaus Eichmatt, Cham/Hünenberg Das Gebiet Enikon-Eichmatt-Zythus im Grenzbereich der beiden Gemeinden Cham und Hünenberg verzeichnete über Jahre ein rasches Wachstum. Damit verbunden war auch ein zunehmender Bedarf an Schulräumen. Gemeinsam führten Cham und Hünenberg deshalb im Jahr 2006 einen Projektwettbewerb durch. Nach Genehmigung des Planungskredites bei Gemeindeversammlungen und später des Baukredites in Urnenabstimmungen konnte der Bau des gemeinsamen Schulhauses im Februar 2008 starten. Das neue Schulhaus gliedert durch einfache Volumetrie und präzise Setzung die bestehende Situation und stärkt damit die Strassenführung der neuen Eichmattstrasse. Durch seine Lage in der nordöstlichen Parzellenecke besetzt es die Mitte des neuen Wohngebietes und definiert zusammen mit der grosszügigen Treppe, dem baumbestandenen Vorplatz und der Bushal testelle das Zentrum dieses Quartiers. Gleichzeitig spielt es sich durch seine Lage und Ausrichtung frei von der bestehenden Schul anlage Kemmatten und tritt als eigenständiges Gebäude in Erscheinung. Der Neubau ist geprägt durch die Ambivalenz zwischen der äusseren Erscheinung als kom paktes Volumen und der durch das Programm bestimmten Gliederung in unterschiedliche Nutzungseinheiten. Dabei bildet der Erschlies sungsbereich das zentrale Element, welches sowohl die einzelnen Teile zueinander als auch das Ganze mit dem Aussenraum in Beziehung setzt. Die grosszügigen Eingangshallen verbinden die Eingänge in Ebene 1 und Ebene 2 mitei nander und erschliessen mit Ausnahme der Kindergärten und der Musikschule alle Nutzungseinheiten. Die Lichthöfe dienen als Orientierungspunkte, welche die einzelnen
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Einheiten optisch miteinander verbinden und gleichzeitig räumlich voneinander trennen. Durch die gestaffelte Abfolge von Schule, Turnhalle und Musikschule sind die Bereiche räumlich und akustisch klar voneinander getrennt. Die Musikschule erhält, wie die Kindergärten, einen separaten Zugang. Die Ebene 3 ist dem Unterricht vorbehalten; die vier Einheiten mit Klassenzimmern, Gruppenräumen, Logopädieräumen und heilpädagogischer Früherziehung werden mit einer Treppe von der Pausenhalle aus direkt erschlossen. In Ebene 2 befinden sich neben der Turnhalle die Bibliothek, der Lehrerbereich und die Werkräume. Die Kindergärten, die Aula, die Nebenräume der Sporthalle, die Technik- und Hauswart räume sowie die Hauswartwohnung befinden sich in Ebene 1. Die vertikale Tragstruktur wird im Innern von Betonwänden gebildet, welche auch der Aussteifung des Gebäudes dienen. Um die Flexibilität zu erhalten, werden die Trennwände zwischen den Schulzimmern und in der Musikschule nichttragend ausgeführt. Hier kommen gemischte mehrschalige Wandkonstruktionen zum Einsatz. Die Geschossdecken sind in Stahlbeton aus geführt. Sie lagern innen auf den Betonwänden und in der Fassadenebene auf Stützen aus Lärchenbrettschichtholz mit Querschnitten von 240 x 800 mm respektive 240 x 1600 mm. Diese Holzstützen sind der eigentlichen Hülle nach innen vorgelagert und werden so zu gestalterischen Elementen der Fassade. Die gesamte Fassade ist als hochgedämmter Holzrahmenbau ausgeführt. Die opaken Fassadenbereiche sind innen und aussen mit einer naturbelassenen Lärchenschalung bekleidet. Die Holzmetallfenster sind zur Gewährleistung eines optimalen Wetterschutzes aussen mit Aluprofilen belegt.
Innen fügen sich die naturbelassenen Holzpro file der Fenster in die Holzoberflächen der Stützen und Brüstungen ein. Die Innenhöfe er halten im Gegensatz zu den Holzfassaden eine stärker artifizielle Bekleidung aus farbig bedruckten Glasplatten. Die glatte Oberfläche des Glases reflektiert farbiges Licht in die obere Halle. Die Gestaltung der Höfe ist das Resultat eines Wettbewerbs für Kunst am Bau, den der Künstler Peter Regli gewonnen hat. Beim Turnhallendach überspannen Satteldach träger mit gerader Unterkante in Brettschichtholz die gesamte Gebäudebreite von knapp 29 m mit Höhen von 1080 mm an der Traufe und 1380 mm am First sowie variablen Breiten von 760 mm bis 880 mm. Dazwischen sind Holzrippenelemente angeordnet. Die Lasten werden wiederum über Stützen in Lärchenbrettschichtholz abgeleitet. Die übrigen Dächer sind aus Beton. Alle Dächer sind extensiv begrünt. Ein Teil der Dachfläche wird durch eine Photovoltaikanlage genutzt. Gemäss Vorgabe der Bauherrschaft sind nicht nur Volumetrie und Bauteile, sondern auch das Haustechnikkonzept auf den Minergie-P-Standard ausgelegt. Für die Lüftung wird die Aussenluft über ein Gerät zentral aufbereitet. Die Feinverteilung erfolgt über mehrere Zonengeräte und ab dort über mehrere Medienschächte. Die Lufteinführung in die Räume geschieht vorwiegend über Verdrängungslüftung. Die Abluft wird an der Decke entnommen und über das zentrale Fortluftgerät ins Freie geführt. Als Energiequelle für Heizen und Kühlen wurde ein Erdsondenfeld realisiert. Die Heizung und die Brauchwarmwasseraufbereitung werden durch eine Wärmepumpe erbracht. Die Kühlung erfolgt mittels Wärmetauscher direkt durch die Erdsonden. Die Anlage wird auf den Heizbetrieb ausgelegt. Der Kühlbetrieb für das
ganze Jahr ist vom Kühlpotential der Erdsonden abhängig. Die Rohrregister werden im Unterlagsboden integriert und je nach Bedarf zur Beheizung oder zur Kühlung der Räume eingesetzt. Als Reverenz an die ursprüngliche lokale Kulturlandschaft wird beim neuen Schulhaus Eichmatt auf eine naturnahe Umgebung Gewicht gelegt. Auf dem Gelände verstreut werden verschiedene einheimische, feuerbrandresistente Baumsorten gepflanzt. In besonderen Bereichen werden die Bäume in Gruppen oder entlang des Rasenplatzes als Reihe angeordnet. Im Gegensatz zu den Schulsport- und Kindergartenspielflächen, die rechtwinklig zum Schulhaus mit einem Asphaltbelag an das Schulgebäude angebunden werden, sind die Fusswege über das Schulgelände schwungvoll ins Ge lände gezeichnet. An den Kreuzungspunkten und innerhalb grosszügiger Kurven der Fuss wege finden öffentliche Kinderspielflächen auf der Wiese ihren Platz. An der Südostecke des Grundstückes beim Wildenbach ist eine Retentionsmulde eingeplant. Die Fahrräder werden entlang des Rasenspielfeldes unter einem Dach abgestellt. Die Parkplätze befinden sich am nördlichen Kopf des Rasenspielfeldes an der Eichmattstrasse. Das hangseitig zweigeschossige Gebäude bildet eine Hangkante, welche den öffentlichen Bereich des Flanierfeldes klar von den schulischen Aussenräumen trennt. Zusammen mit den Freizeitfeldern bilden diese einen grosszügigen zusammenhängenden Bereich, der dem ganzen Quartier als Erholungsraum dienen kann.
Situation
Ort Eichmattstrasse 11, 6333 Hünenberg See Bauherrschaft Einwohnergemeinden Cham und Hünenberg Architektur Bünzli & Courvoisier Architekten, Zürich Bauleitung b + p baurealisation ag, Zürich Bauingenieur Aerni + Aerni Ingenieure AG, Zürich Gebäudetechnik Meierhans + Partner AG, Schwerzenbach Umgebung Vogt Landschaftsarchitekten AG, Zürich Holzbauingenieur Makiol + Wiederkehr, Beinwil am See Holzbau Keiser Xaver Zimmerei Zug AG, Zug, und Burkhart AG trilegno, Auw Materialien Bauholz: Vollholz 130 m3, Brettschichtholz in Lärche 122 m3, Brettschichtholz in Fichte/Tanne 170 m3; Dreischichtplatten 1250 m2 respektive 35 m3; Fensterleibungen in Lärche 16,5 m3; Bekleidung: Schalungen in Lärche 1900 m2 (Fassade) und 300 m2 (innen) Baukosten BKP 1–9 CHF 29,24 Mio. Baukosten BKP 2 CHF 24,38 Mio. davon BKP 214 CHF 1,65 Mio. Grundstücksfläche SIA 416 19 079 m2 Umgebungsfläche SIA 416 15 431 m2 Geschossfläche SIA 416 8581 m2 Gebäudevolumen SIA 416 38 160 m3 Kubatur SIA 116 43 124 m3 Kubikmeterpreis SIA 416 (BKP 2) CHF 639.– Bauzeit Februar 2008–Oktober 2009 Fotograf Hannes Henz, Zürich
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Querschnitt Aula
Längsschnitt Erschliessung
Querschnitt Pausenhalle
Längsschnitt Klassenzimmer
Querschnitt Sporthallen
Querschnitt Eingangshallen
Grundriss Ebene 3
Grundriss Ebene 2
Grundriss Ebene 1
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40 m
Deckenaufbau von oben: Anhydritfliessmörtel 60 mm Trittschalldämmplatte 20 mm Stahlbeton 280 mm Gipslochplatte abgehängt 140 mm Aufbau Aussenwand von innen im Regelquerschnitt: Schalung in Lärche geölt 20 mm Lattung 41 mm Dampfbremse Dreischichtplatte 19 mm Riegel 120 mm/Dämmung Riegel 260 mm/Dämmung Riegel 120 mm/Dämmung Fassadenbahn Lattung 30 mm Schalung in Lärche 20 mm Aufbau Aussenwand von innen bei den Stützen: Hauptstütze in Lärche 240 x 800 mm Dampfbremse Riegel 220 mm/Dämmung Riegel 120 mm/Dämmung Fassadenbahn Lattung 30 mm Schalung in Lärche 20 mm Fassadenschnitte
2199
Neubau Schulhaus Büttenen, Luzern Der Neubau des Schulhauses ersetzt eine k leinvolumige, in die Jahre gekommene Schule im Wohnquartier Büttenen. Nachdem der Kredit im September 2007 bewilligt worden war, konnte der Architekturwettbewerb im März 2008 lanciert werden, woraus das vorliegende Projekt im Minergie-Eco-Standard und mit der strukturierten Holzfassade hervorging. Der Standort des neuen Baukörpers folgt dem bestehenden Siedlungsbild, welches sich aus alternierenden Abfolgen von Freiräumen und Gebäudekuben zusammensetzt. Die Schulanlage schliesst die vorhandene Baulücke und lässt somit die gesamte Siedlungsstruktur in Massstäblichkeit und Anordnung der Gebäudekuben als Einheit in Erscheinung treten. Die Positionierung an der Büttenenstrasse und die erhöhte Lage an der Hangkante verleihen dem Schulgebäude eine angemessene städtebauliche Bedeutung, welche durch die eigenständige quaderförmige Gebäudetypologie noch verstärkt wird. Durch die ornamental strukturierte Fassade sowie die abgerundeten Gebäudeecken, welche dem Gebäude eine gewisse Geschmeidigkeit verleihen, erhält die Schulanlage ein mit der öffentlichen Nutzung kohärentes Erscheinungsbild. Die auf die innere Nutzung abgestimmte Fassadenstruktur reagiert mit unterschiedlichen Öffnungsgraden und entsprechend spannungsvollen Licht- und Sichtverhältnissen. Die innere Struktur ist klar gegliedert und entwickelt sich aus den topographischen Gegebenheiten. Das Eingangs- und das Obergeschoss dienen der Schulnutzung, während das tieferliegende
2200
Sockelgeschoss den Mehrzwecksaal und die Technikräume aufnimmt. Die eigentliche Verteilebene bildet das Foyer im Eingangsgeschoss, wo direkte Treppenverbindungen die einzelnen Funktionsbereiche erschliessen. Die Anordnung der Gruppenräume und der Arbeitsnischen, in direktem Bezug zu den Klassenräumen, erlaubt eine flexible Nutzung im Schulunterricht. Die Umgebungsgestaltung basiert auf einer Zonierung des Aussenraumes in Plätze. Auf der einen Seite vermittelt eine asphaltierte Platz abfolge, verbunden mit einer grosszügigen Aussentreppe, zwischen dem oberen und unteren Niveau. Auf der anderen Seite umfasst eine Grünfläche das Gebäude. Ein Mergelweg erschliesst den Sportplatz und ergänzt das vorhandene Wegsystem. Der Spielplatz, aufgeteilt in drei Flächen, befindet sich zwischen Pausen- und Sportplatz. Das Untergeschoss des Gebäudes entstand in Massivbauweise. Die zwei Obergeschosse darüber sind komplett in Holzelementbauweise erstellt, inklusive aller Treppenaufgänge und Fluchtwege. Die grosszügigen Klassenräume, die Fensterbänder in der Fassade und der Wunsch nach filigranen Bauteilen stellten hohe Anforderungen an die konstruktive Umsetzung des Holzbaus. Die Spannweiten von 7,3 m bei den Decken und 9,0 m beim Dach werden von Kastenelementen überspannt, wobei der unterschiedlichen Beanspruchung im Dach, in der Decke oder bei der Auskragung über dem Untergeschoss mit der Wahl der Beplankungen aus OSB/4, Dreischichtplatten und Furnierschichtholz Rechnung getragen wurde. Die Aus
senwände in Holzrahmenbauweise tragen die Kräfte in das Untergeschoss ab. Im Bereich der Fensterbänder sind zur Aufnahme der Lasten Unterzüge in Brettschichtholz eingebaut, die zum Teil in die Hohlkastendecke integriert sind.
Situation
Schnitt
Sockelgeschoss
10 m
Eingangsgeschoss
Obergeschoss
2201
Ort Büttenenstrasse 23, 6006 Luzern Bauherrschaft Stadt Luzern, Ressort Bau und Planung Immobilien Bauprojektmanagement Architektur Rohrer Sigrist Architekten GmbH, Luzern Generalunternehmen Starck AG, Baar Farbkonzept Jörg Niederberger, Büren Bauingenieur Synaxis, Altdorf Elektroplaner Elektro Imholz AG, Kriens HLKS Stalder, Entlebuch, Jakob Forrer AG, Buchrain, Gebr. Baur AG, Sempach Holzbauingenieur Timbatec GmbH, Thun Holzbau Zimmerei Kühni AG, Ramsei Materialien Bauholz: Rahmenbaukanteln 95 m3, Brettschichtholz 42 m3; Platten: Furnierschichtholz 12 m3, Dreischichtplatten 44 m3, OSB 41 m3, Gipsfaserplatten 3350 m2 Baukosten BKP 1–9 CHF 4,26 Mio. Baukosten BKP 2 CHF 3,26 Mio. davon BKP 214 CHF 820 000.– Grundstücksfläche SIA 416 9000 m2 Gebäudegrundfläche SIA 416 570 m2 Geschossfläche SIA 416 1466 m2 Gebäudevolumen SIA 416 6645 m3 Kubikmeterpreis SIA 416 (BKP 2) CHF 490.– Bauzeit Februar–August 2009 Fotograf Roger Frei Architekturfotografie, Zürich
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Dachaufbau von aussen: Substrat 80 mm Schutzschicht Wasserdichtung Schalung 27 mm Lattung 100–200 mm Unterdachbahn Kastenelement: OSB/4 22 mm Rippen 360 mm/Dämmung OSB/4 22 mm Luftdichtigkeitsbahn Unterkonstruktion 85 mm/Dämmung Akustikdecke mit Akustikvlies 15 mm Aufbau Aussenwand von innen: Gipsfaserplatte 15 mm OSB/4 12 mm, luftdicht abgeklebt Ständer 300 mm/Dämmung Diffusionsoffene, mitteldichte Holzfaserplatte 15 mm Fassadenbahn schwarz Lattung 75 mm vertikal Lattung 50 mm horizontal Bekleidung in Tanne 50–100 mm
Fassadenschnitt
Aufbau Boden von oben: Linoleum 3 mm Anhydritunterlagsboden 60 mm mit Bodenheizung Trennlage Trittschalldämmplatte 20 mm Dämmung 20 mm Kastenelement: Dreischichtplatte 27 mm Rippen 360 mm/Dämmung Dreischichtplatte 27 mm Unterkonstruktion 85 mm/Dämmung Akustikdecke mit Akustikvlies 15 mm oder Gipsfaserplatte 15 mm mit Akustikdecke
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Berufswahlschule Epalinges, Lausanne Die Berufswahlschule ‹CHARTEM› ist Teil des Berufsbildungszentrums Epalinges. Sie erlaubt es rund 100 Schulabgängerinnen und -abgängern im Alter von 16 bis 20 Jahren, sich während eines Jahres auf eine Berufslehre vorzubereiten. Als Resultat eines Architekturwettbewerbes sind zwei neue, filigrane Ge bäude entstanden, welche den bestehenden Schulkomplex sinnvoll ergänzen. Das heutige Berufsbildungszentrum wurde etappenweise erstellt und setzt sich deshalb mittlerweile aus unterschiedlichen Baukörpern zusammen, welche untereinander aber trotzdem kohärent sind. Das Projekt der beiden zusätzlichen Bauten wollte einerseits diese Qualität des Bestehenden bewahren, andererseits aber dem Neuen trotzdem einen eigenen, k lar erkennbaren Charakter verleihen. So verschmilzt der alte Teil um einen gemeinsamen Zugangsbereich herum mit den neuen Werkstatttrakten zu einem neuen Ganzen. Der Neubau beansprucht nur eine geringe Bodenfläche und lässt viel Spielraum für zukünftige Erweiterungen. Während im bestehenden Teil die Räume für die gemeinsamen theoretischen Kurse, die Verwaltung sowie die kaufmännische Abteilung untergebracht sind, beherbergen die neuen Module die beiden praktischen Einheiten Bau und Industrie. Jede Halle umfasst zwei Geschosse, und die Werkstätten sind um einen zentralen, von einem Oberlicht erhellten Korridor angeordnet. Die Hallen liegen in zwei verschiedenen Richtungen und fangen die Landschaft draussen mittels zweier grosser Fensterfronten ein. Die Anordnung der Grundrisse hatte innerhalb eines zusammenhängenden Grundrasters zu erfolgen, und die Belästigungen durch die Bau-
2204
stelle mitten im bestehenden Schulbetrieb mussten so klein wie möglich sein. Deshalb stand schon im Projektwettbewerb eine Lösung mit vorfabrizierten Holzelementen im Vor dergrund. Da die Überlegungen und Ideen des Zimmermeisters und des Holzbauingenieurs von Anfang an ins Projekt einflossen, war eine Optimierung der Ausführung möglich. Daher dauerte die Montage des Holzbaus für jede Halle jeweils nur drei Tage. Das Bestreben nach einem möglichst spar samen Einsatz der Mittel und nach baulicher Klarheit führte zu einer nüchternen und einfachen Ausführung, bei welcher die Holz elemente des Rohbaus systematisch gleichzeitig auch als Elemente der Endbearbeitung fun gieren. So weisen die Decken, bestehend aus nebeneinandergereihten und in der Höhe stark versetzten Brettern, nicht nur eine grosse Tragfähigkeit auf, sondern bilden gleichzeitig einen guten Schallschutz bei einer entscheidend verbesserten Raumakustik. Insgesamt bleiben die verarbeiteten Materialien lesbar, da sie nicht bekleidet sind. Die dominierende Rolle des Holzes zeigt sich sogar in den nichtbrennbaren Bekleidungen, welche aus zementgebundenen Spanplatten bestehen. Eine Bodenbedeckung aus Gussasphalt sorgt für eine Vereinheitlichung der Räume und der Verbindungswege und steht in wohltuendem Gegensatz zu den hellen Farben des sichtbaren Holzes. Die Hallen aus Holz sind eingepackt in eine gewellte, lichtdurchlässige Hülle aus glasfaser verstärktem Kunststoff. Diese zeigt entsprechend dem Lichteinfall ein abwechslungsreiches Spiel unterschiedlicher Durchsichtigkeit. Die Struktur der Hülle ist nicht versteckt und folgt damit der baulichen und didaktischen Logik des Projektes.
Die Gebäude verfügen über einen erhöhten Komfort, obwohl die Installationen bewusst einfach gehalten wurden: Einweglüftung, konstante Frischluftzufuhr durch regulierbare Gitteröffnungen in den Fenstern, einfache Ableitung des Abwassers und Anschluss an das bestehende Fernwärmenetz über eine Unter station pro Gebäude. Die sichtbar gebliebene Wärmeverteilung bietet grosse Flexibilität und vereinfacht die Wartungs- und Unterhaltsar beiten. Dank der kohärenten Materialwahl mit der dominierenden Rolle des Holzes, der weitehenden Verwendung von Rohmaterialien sowie dem Verzicht auf unnötige Schutzschichten und -behandlungen konnte der Neubau n ach dem Minergie-Eco-Standard zertifiziert werden.
Situation
Querschnitt
Längsschnitt
20 m
Erdgeschoss
Obergeschoss
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Ort Avenue de Valmont 24, 1010 Lausanne Bauherrschaft Kanton Waadt, Service des Immeubles, Patrimoine et Logistique (SIPAL) Architektur CBMM SA Bridel Marinov Truchard, Lausanne Bauingenieur CBT SA, St-Sulpice Holzbauingenieur CBT SA, St-Sulpice Holzbau Atelier Volet SA, St-Légier Materialien Bauholz: Holzrahmenbauwände 1200 m2, Bretter für die Decken 1100 m2; Platten: Dreischichtplatte 27 mm 900 m2, OSB 15 mm 1100 m2, zementgebundene Spanplatten 750 m2, Holzfaserdämmplatten 550 m2, Akustikplatten 480 m2 Baukosten BKP 1–9 CHF 4,29 Mio. davon BKP 214 CHF 1,00 Mio. Geschossfläche SIA 416 1182 m2 Gebäudevolumen SIA 416 5056 m3 Kubikmeterpreis SIA 416 (BKP 2) CHF 645.– Bauzeit September 2008–Oktober 2009 Fotografin Corinne Cuendet, Clarens
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Dachaufbau von aussen: Substrat 80 mm Drainage 56 mm Wasserdichtung Dämmung 200 mm mit Gefälle Dampfsperre Holzwerkstoffplatte 15 mm Bretter stehend 60 x 220 mm mit Zwischenlatten 60 x 80 mm Aufbau Aussenwand von innen: Dreischichtplatte 27 mm Ständer 160 mm/Dämmung Lattung 60 mm/Dämmung Winddichtungsbahn Unterkonstruktion Glasfaserverstärkte Kunststoffplatten Aufbau Decke von oben: Gussasphalt 30 mm Trennlage Zementunterlagsboden 50 mm Trennlage Trittschalldämmung 20 mm OSB 15 mm Bretter stehend 60 x 220 mm
Fassadenschnitt
2207
Neubau Sprachheilschule, Turgi Der Bauplatz am Ufer der Limmat ist geprägt durch seine markante Lage. Die Auseinander setzung mit der Topographie und der Nutzungsstruktur war Ausgangspunkt der städtebaulichen und architektonischen Lösung für das neue Schulhaus mit sechs Schulzimmern für 50 bis 60 Kinder, einem Kindergarten, den zugehörigen Gruppen- und Therapieräumen sowie Aufenthalts- und Kochräumen für die Tagesbetreuung. Das Gebäude der Sprachheilschule steht als ei genständiges Volumen zwischen den bestehenden Bauten. In seiner Dimension bindet es sich selbstverständlich in das Ensemble der Bezirksschule ein. Drei Ebenen organisieren die städtebauliche Situation, das Gebäude und die Nutzung: Ein transparentes Erdgeschoss mit allen öffentlichen Nutzungen verbindet Pausenplatz und Limmatraum. Ein Holzvolumen fasst mit seiner Auskragung den Pausenplatz und bildet ein Gegenüber zum bestehenden Gebäude. Ein Gartengeschoss in Beton formuliert den Übergang zum Flussraum und zum Aussenraum der Sprachheilschule. Dieser gliedert sich in einen schulnahen, architektonisch gestalteten Bereich und einen Naturspielbereich. Das städtebauliche Konzept bildet sich in der Organisation des Raumprogramms ab. Im trans parenten Erdgeschoss finden alle Räume mit einem erhöhten Anspruch an Öffentlichkeit wie Tagesstrukturen, Esssaal und Verwaltung Platz. Vorhänge ermöglichen das Unterteilen der Räume. Im Obergeschoss bilden vier Klassenzimmer zusammen mit den Therapieräumen eine Nut
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zungseinheit. Das statische Konzept und die Installationsführung ermöglichen A npassungen an sich ändernde Bedürfnisse. Im Gartengeschoss befinden sich der Kindergarten, Spezialschulräume wie Musik- und Werkraum sowie die Nebenräume. Die Schulräume verfügen dabei über einen direkten Z ugang zum unteren Pausenbereich. Der Neubau sollte den Anforderungen von Min ergie-Eco entsprechen, weshalb eine gemischte Bauweise in Ortbeton und Holzelementbau gewählt wurde. Das Gartengeschoss wurde in Ortbeton ausgeführt; vorfabrizierte, sandgestrahlte Betonelemente bilden die Fassade. Die in Sichtbeton erstellten Lift- und Sanitärkerne übernehmen Stabilisierungsaufgaben und garantieren die Erdbebensicherheit. Das Erd- und Obergeschoss wurden in vorgefertigtem Holzelementbau ausgeführt, was einen schnellen und ruhigen Bauablauf mit wenig Beeinträchtigung des Schulbetriebes ermöglichte. Die lastabtragende Struktur des Holzbaus bilden Stützen und Träger. Längs zum Gebäude verlaufen drei Tragachsen mit einem Abstand von 5,7 m respektive 9,0 m. Quer dazu sind neun Innenachsen mit einem Rastermass von 4,0 m angeordnet. Im Erdgeschoss stehen auf den inneren Querachsen je drei Stützen in Brettschichtholz mit rautenförmigem Querschnitt von 400 x 240 mm. Darauf liegen blockverleimte Träger in Brett schichtholz (2 x 200/920 mm), welche die Deckenlasten aufnehmen und auf der Ostseite, mit der Auskragung des Obergeschosses, auch die Dachlasten abtragen. Zwischen den Querträgern spannen vorfabrizierte Kastenelemente für die Geschossdecken.
Im Obergeschoss sind die mittlere Wand und die Aussenwände tragend ausgebildet. Dabei sind die auf der mittleren Längsachse stehenden Stützen in die Wand eingebaut, während die Stützen in der Aussenwand sichtbar bleiben und als Anschlag für die Fenster und die Zimmertrennwände dienen. Die beiden Aussenwände sind als 3,8 m hohe Stegträger mit Ober- und Untergurten aus Brettschichtholz und einem Steg aus Brettsperrholz von 40 mm Stärke ausgebildet. Dadurch können auf diesen äussersten Achsen die mittleren Stützen im Erdgeschoss weggelassen werden. Die Rippenelemente des Daches spannen über die Längsachsen. Wände, Decke und Dach wurden als Elemente mit transportierbaren Abmessungen in der Werkstatt des Holzbauunternehmers vorfabriziert, mit Lastwagen auf die Baustelle gebracht und dort mit einem Kran montiert. Aufdämmungen auf die Elemente und die Fassadenverkleidung wurden vor Ort aufgebracht.
Situation
Ort Kronenstrasse 5, 5300 Turgi Bauherrschaft Stiftung Aargauische Sprachheilschulen ass, Lenzburg Architektur ernst niklaus fausch architekten eth/sia gmbh, Zürich/Aarau; Projektteam: Bertram Ernst, Andreas Hersche, Sabine Herzog Bauingenieur Heyer Kaufmann Partner AG, Baden Holzbauingenieur Holzbaubüro Reusser, Winterthur Holzbau Wenger Holzbau AG, Unterseen Materialien Bauholz: Rahmenbaukanteln 118 m3, Brettschichtholz in Fichte/Tanne 86 m3 und in Eiche 1,5 m3; Platten: Dreischichtplatten 19 mm 80 m2, 27 mm 1130 m2, 32 mm 661 m2 und 40 mm 140 m2, OSB 10 mm 123 m2 und 15 mm 143 m2, Gipsfaserplatten 1054 m2; Hobelwaren: Schalung 24 mm 793 m2, Täfer 16 mm 397 m2, Brandschutztäfer 16 mm 94 m2; Fassadenbekleidung: Schalung in Fichte 24 mm 513 m2 Baukosten BKP 1–9 CHF 7,49 Mio. Baukosten BKP 2 CHF 5,37 Mio. davon BKP 214 CHF 956 000.– Grundstücksfläche SIA 416 1850 m2 Geschossfläche SIA 416 1875 m2 Gebäudevolumen SIA 416 6800 m3 Kubikmeterpreis SIA 416 (BKP 2) CHF 790.– Bauzeit Oktober 2010–Juli 2011 Fotograf Hannes Henz, Zürich
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Längsschnitt
Querschnitt
Gartengeschoss
Erdgeschoss
Obergeschoss
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20 m
Dachaufbau von aussen: Substrat 80 mm Drainage 20 mm Wurzelfeste Wasserdichtung Dämmung 60 mm Dampfsperre Schalung 24 mm Gefällskeil 0–180 mm/Dämmung Rippenelement: Sparren 320 mm/Dämmung Dreischichtplatte 32 mm Lattung 40 mm/Dämmung Dreischichtplatte 19 mm gelocht Aufbau Aussenwand von innen: Dreischichtplatte 19 mm Lattung 50 mm OSB 15 mm, luftdicht abgeklebt Ständer 200 mm/Dämmung Holzfaserdämmplatte 18 mm Lattung 30 mm vertikal Lattung 40 mm horizontal Fichtenschalung 24 mm Aufbau Boden von oben: Bodenbelag 10 mm Kalziumsulfatestrich 60 mm Trennlage Trittschalldämmplatte 20 mm Dämmung 20 mm Kastenelement: Dreischichtplatte 27 mm Rippen 200 mm/Dämmung 100 mm/Kalksplitt 40 mm Dreischichtplatte 27 mm Abhängung/Lattung 60 mm Täfer oder Brandschutztäfer 16 mm
Fassadenschnitt
2211
Neubau Therapiestelle Heilpädagogisches Zentrum Uri, Altdorf Die Gebäudegruppe des Heilpädagogischen Zentrums Uri ist im Zentrum von Altdorf über mehrere Generationen Schritt für Schritt gewachsen. Der Bestand umsäumt U-förmig eine grosse Spielwiese. Mit der peripheren Situierung der neuen Therapiestelle nahe der ortstypischen, gassenbegleitenden Mauereinfriedung wird das Ensemble um den zentralen Freiraum ringförmig vervollständigt. Das durch Rücksprünge und Auskragungen massstäblich gegliederte Gebäudevolumen reagiert dabei subtil auf die umliegenden Bauten und Aussenräume innerhalb und ausserhalb der Anlage und tritt mit ihnen in einen respekt vollen Dialog. Das neue Mitglied in der Bautengemeinschaft schliesst sich damit der vorgefundenen Grundhaltung an, artikuliert aber gleichwohl eine gebührende Eigenständigkeit. Durch das einfache Prinzip der kreuzweisen Stapelung der zu Raumgruppen zusammengefassten Therapiebereiche wird ein spannungsvolles räumliches Prinzip etabliert, welches mit verblüffender Einfachheit Übersicht und Orientierung gewährt und prägnante, panoramaartige Ausblicke auf Dorf und Landschaft freigibt. Die einzelnen Therapiebereiche erhalten innerhalb dieser spielerisch begehbaren Bauskulptur ihre jeweils spezifischen Orte und die ihnen zugeordneten Terrassen, Plattformen und Vorbereiche im Freien. Der Bau wird durch eine dunkel gehaltene, hölzerne Fassadenbekleidung umhüllt. Ein feingliedrig rhythmisiertes Stabwerk bindet den durch Brüche und Verwerfungen geprägte Baukörper zusammen und erzeugt eine sinnlich-
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haptische Ausstrahlung mit der angemessenen Massstäblichkeit, korrespondierend zur parkähnlichen Atmosphäre, aber auch zur pädagogischtherapeutischen Nutzung. Das Erscheinungsbild des Gebäudes oszilliert so zwischen geerdeter Kompaktheit und spielerischer Leichtigkeit. Die konträr zum dunklen Äusseren durchgängig in hellem Holz ausgeschlagenen Innenräume verströmen eine ruhige und freundliche Stimmung, welche den Hauch einer Atelieratmosphäre hervorbringt und so die Kinder zu unterschiedlichen Aktivitäten anzuregen vermag. Die durch den Künstler Beat Streuli in den Fenstern applizierten, lichtdurchlässigen Kinderporträts spielen subtil mit der Massstäblichkeit des Gebäudes und verleihen den Räumen in unterschwelliger Weise ein spezifisches Gesicht. Aufgrund der dem Holz zugesprochenen Behaglichkeit und natürlichen Ausstrahlung entschieden sich Bauherrschaft und Architektenteam zur Ausführung der Therapiestelle als Holzbau. Das Gebäude wurde mit Ausnahme des Untergeschosses und des massiven Treppenkerns gänzlich in Holzelementbauweise realisiert. Für die Decken und das Dach kommen Kastenelemente mit integrierten Unterzügen in Stahl und Brettschichtholz zum Einsatz. Die Aussenwände sind in Holzrahmenbauweise ausgeführt. Die horizontale Aussteifung gegen Wind- und Erdbebeneinwirkung erfolgt über den Anschluss der Deckenscheiben an den massiven Treppenkern. Um die Torsion infolge der exzentrischen Grundrissanordnung des Kerns aus zugleichen, sind auf der Nordwestseite des Gebäudes zusätzlich Segmente aus Brettsperrholz in die Aussenwände integriert.
Um die Kräfte der vier Meter weiten Auskragung des Obergeschosses in der Südwestfassade abtragen zu können, wurden die Konstruktionen der Decken und Wände angepasst. Die Kastenelemente der Decken erhielten hier für die Beplankung anstelle von Dreischichtplatten 33 mm starke Furnierschichtholzplatten, die Holzrahmen der Wände anstelle von einseitigem OSB beidseitig 39 mm starke Furnierschichtholzplatten.
Situation
Querschnitt
Längsschnitt
20 m
Erdgeschoss
1. Obergeschoss
2. Obergeschoss
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64 x 97
Dachaufbau von aussen: Substrat 80 mm Drainage Wasserdichtung Gefällsdämmung min. 60 mm Dampfsperre Trennvlies Kastenelement: Dreischichtplatte 27 mm Rippen 240 mm/Dämmung Dreischichtplatte 27 mm Dampfbremse Abhängung 194 mm/Lattung 40 mm/Dämmung 40 mm Vlies schwarz Deckenbekleidung 20 mm Aufbau Terrassenboden: Holzrost 24 mm Unterkonstruktion in Aluminium Drainage Wasserdichtung Dämmung 60 mm Dampfsperre Trennvlies Aufbau Aussenwand von innen: Dreischichtplatte 19 mm OSB 15 mm, luftdicht abgeklebt Ständer 200 mm/Dämmung Lattung 120 mm/Dämmung Diffusionsoffene, mitteldichte Holzfaserplatte 16 mm Lattung 30 mm Schalung 24 mm, sägeroh gestrichen Fassadendoppel 80 x 140 mm
Fassadenschnitt
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Ort Gotthardstrasse 14a, 6460 Altdorf Bauherrschaft Heilpädagogisches Zentrum Uri, Altdorf Architektur Niklaus Graber & Christoph Steiger Architekten ETH/BSA/SIA, Luzern; Mitarbeit: Doris Wyss (Projektleitung), Patic Huber, Karin Ohashi, Urs Schmid, Lukas Vogel, Julia Wollscheid Bauleitung Falk Grimm, CAS Altdorf HLKS Camenzind Haustechnik, Bürglen Elektroplanung Scherler AG, Baar Landschaftsarchitekt Koepfli Partner BSLA, Luzern Kunst am Bau Beat Streuli, Brüssel Bauingenieur Projekta AG, Altdorf Holzbauingenieur Pirmin Jung Ingenieure für Holzbau AG, Rain Holzbau ARGE Holz Uri: Gebr. Bissig Holzbau, Schattdorf, Schuler Holzbau, Schattdorf, Herger Klimaholzbau, Spiringen, und Stadler Holzbau, Flüelen Materialien Bauholz: Vollholz und Brettschichtholz 180 m3; Platten: Brettsperrholz 7,7 m3, Dreischichtplatten 54 m3, Furnierschichtholz 78 m3 Baukosten BKP 1–9 CHF 8,60 Mio. Baukosten BKP 2 CHF 7,61 Mio. davon BKP 214 CHF 1,83 Mio. Grundstücksfläche SIA 416 4109 m2 Gebäudegrundfläche SIA 416 768 m2 Geschossfläche SIA 416 2715 m2 Gebäudevolumen SIA 416 8930 m3 Kubatur SIA 116 9800 m3 Kubikmeterpreis SIA 416 (BKP 2) CHF 850.– Bauzeit Januar 2010–Mai 2011 Fotograf Dominique Marc Wehrli, Regensdorf
Vertikalschnitt Anschluss Wand- an Deckenscheiben im Bereich der Auskragung
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Lignum Holzwirtschaft Schweiz Economie suisse du bois Economia svizzera del legno Mühlebachstrasse 8 CH-8008 Zürich Tel. 044 267 47 77 Fax 044 267 47 87 info@lignum.ch www.lignum.ch
Holzbulletin, März 2012 Herausgeber Lignum, Holzwirtschaft Schweiz, Zürich Christoph Starck, Direktor
Verantwortlich Roland Brunner Redaktion Roland Brunner, Lignum, Mélanie Pittet-Baschung und Denis Pflug, Lignum-Cedotec Gestaltung BN Graphics, Zürich Druck Kalt-Zehnder-Druck AG, Zug Administration, Abonnemente, Versand Andreas Hartmann, Lignum
ISSN 1420-0260
Das Holzbulletin erscheint viermal jährlich in deutscher und französischer Sprache. Jahresabonnement CHF 48.– Einzelexemplar CHF 20.– Sammelordner (10 Ausgaben) CHF 140.– Sammelordner leer CHF 10.– Preisänderungen vorbehalten. Lignum-Mitglieder erhalten das Holzbulletin und die technischen Informationen der Lignum, Lignatec, gratis. Die Rechte der Veröffentlichung für die einzelnen Bauten bleiben bei den jeweiligen Architekten. Alle Angaben stammen von den Bauplanern. Lignum-Hotline: 044 267 47 83 Benutzen Sie unsere Fachberatung am Telefon von 8 –12 Uhr, die täglich von Montag bis Freitag gratis zur Verfügung steht.