Erneuerung und Aufstockung Lindendorf II, Ostermundigen
Wohnensemble am Hirtenweg, Riehen
Umbau einer Villa, Ch. Guillaume-Ritter, Freiburg
Erneuerung und Aufstockung Bremgartnerstrasse, Zürich
Erweiterung und Aufstockung Rue de la Servette, Genf
Blick auf eines der Langhäuser der Siedlung Pappelhöfe in Langenthal: Die schlichten Bauten bieten hochwertigen Wohnraum und zeigen beispielhaft, wie Weiterbauen innerhalb einer bestehenden Siedlung gelingt.
Architektur: Rolf Mühlethaler Architekten AG, Bern. Foto: Alexander Gempeler, Bern
1 Im Frühjahr erschienen und im LignumShop erhältlich: Holzbau im Bestand. Stefan Krötsch, Manfred Stieglmeier, Thomas Engel. Detail Verlag 2024, 112 Seiten, zahlr. Abb. und Zeichnungen, 21,3 x 30,2 cm, Hardcover. Art.-Nr. 14082. Bestellbar unter lignum.ch > Shop > Fachliteratur Konstruktion
2 Aus eins mach drei: Das neue Attikageschoss in Holz macht das Einfamilienhaus am Föhrenweg in Spiegel bei Bern zu einem Generationenhaus, das sich bei Bedarf in drei unabhängige Wohnungen unterteilen lässt. Architektur Bürgi Schärer Architekten, Bern Fotos Damian Poffet, Bern; Bürgi Schärer Architekten, Bern (Bestand)
3 Wohnheim der Heilsarmee in Zürich: Die Erweiterung um drei Stockwerke schliesst die Lücke in der Fassade zur Strasse und schafft neuen Wohnraum mitten in der Stadt und neue, hofseitige Terrassen als Begegnungsorte. Architektur Oliv Brunner Volk Architekten, Zürich Fotos Eliane Rutishauser; Christian Brunner (Bestand, Hof)
Mehr Wohnraum dank Holz
Boden ist in der Schweiz eine knappe Ressource. Gefordert ist deshalb ein haushälterischer Umgang damit. Gleichzeitig ging 2024 die Leerwohnungsziffer der Schweiz zum vierten Mal in Folge zurück. Schweizweit lag sie am 1. Juni 2024 bei 1,08 %, in der Stadt Zürich bei erschreckend tiefen 0,07 %. Es braucht also dringend mehr Wohnraum, dies aber möglichst, ohne auf der grünen Wiese zu bauen. Ein Lösungsansatz dafür ist das verdichtete Bauen, indem Siedlungen nach innen entwickelt werden, wie es das Raumplanungsgesetz mit der ersten Teilrevision seit 2014 unter anderem verlangt. Eine Auftragsstudie von Wüest Partner und interne Analysen des Bundesamts für Raumentwicklung ARE zeigen, dass in der Schweiz in den letzten Jahren mehr Wohnungen auf bereits überbauten als auf freien Bauparzellen erstellt wurden: In den Jahren 2018 bis 2022 sind 59 % aller Baubewilligungen im Wohnungsbau für Projekte auf bereits bebauten Parzellen erteilt worden. Dabei handelte es sich beispielweise um die Umnutzung ehemaliger Industrieareale, die Aufstockung bestehender Gebäude oder Ersatzneubauten. Neue Wohnungen im bereits besiedelten Gebiet sind vor allem in städtischen Räumen wie Zürich oder Basel entstanden, so die Studie. Zwei Projekte, die anschaulich zeigen, wie dies gehen kann, sind die Erweiterung eines klassischen Einfamilienhauses aus den 1960er Jahren in Spiegel bei Bern und der Umbau, die Renovation und Aufstockung des Wohnheims Molkenstrasse mitten im Zürcher Kreis 4.
Dass Holz in beiden Fällen eine zentrale Rolle spielt, ist kein Zufall. Denn das Material eignet sich für Erweiterungsbauten und Aufstockungen aus mehreren Gründen. Das geringe Eigengewicht des Baumaterials ist im Hinblick
auf die Tragfähigkeit des Bestands statisch vorteilhaft, und der hohe Vorfertigungsgrad ermöglicht schnelles und emissionsarmes Bauen. Beim Projekt am Föhrenweg in Spiegel bei Bern machte es die 2022 erfolgte Ortsplanungsrevision der Gemeinde Köniz möglich, das zweigeschossige Gebäude mit einem zusätzlichen Stockwerk in Holzbauweise zu erweitern. Entstanden ist ein Generationenhaus mit einem Lift, der die Wohneinheiten barrierefrei erschliesst. Eine Treppe führt von allen Stockwerken in den gemeinsamen Garten. Das Gebäude ist so konzipiert, dass es sich künftig mit nur wenigen Eingriffen in drei separate Wohnungen unterteilen lässt. Das Haus bleibt damit flexibel und anpassbar. Die aufgesetzte Holzbaukonstruktion bildet das Attikageschoss, von wo der Blick heute bis zur Stadt Bern geht. Trotz der maximalen Ausnützung der Gebäudehöhe bleibt die neue Volumetrie dank der gewählten Form eines mit Holz verkleideten Mansardendachs ortsverträglich. Das Wohnheim der Heilsarmee in Zürich liegt im innerstädtischen Kontext und wurde 1985 als Neubau hinter den bestehenden Fassaden von fünf quartiertypischen Wohnhäusern aus der Gründerzeit gebaut. Neben der Erneuerung der bestehenden Räumlichkeiten wurde der Bestand 2022 um zwei Voll- und ein Dachgeschoss in Holzbauweise aufgestockt und so eine Lücke zum Strassenraum der Molkenstrasse geschlossen. Dadurch liessen sich zusätzlich drei Zwei-Zimmer- und drei Drei-Zimmer-Wohnungen für neun weitere Bewohner sowie ein offener Arbeitsraum für die Verwaltung im Dachgeschoss realisieren. Die neuen Terrassen verbinden die Häuser hofseitig und schaffen Raum für Begegnungen.
Die Projekte, die wir in dieser Ausgabe des Holzbulletins auf den folgenden Seiten aus-
führlich dokumentieren, belegen ebenfalls die Vielfalt möglicher Interventionen für zusätzliche Wohnungen im gebauten Raum. Diese reichen von Erweiterungen bestehender Siedlungen durch Neubauten im vorhandenden Kontext wie beim Wohnensemble Hirtenweg in Riehen oder der Umgestaltung der Siedlung im Hard zur neuen Siedlung Pappelhöfe in Langenthal über kleinere Aufstockungen an innerstädtischer Lage wie der Rue de la Servette in Genf oder der Bremgartnerstrasse in Zürich bis zu mittelgrossen oder auch sehr grossen Aufstockungsprojekten in Genf oder Ostermundigen. Hier bietet sich dank einer Überbauungsordnung die Chance, die Anzahl Wohnungen in der Siedlung Lindendorf II deutlich zu erhöhen: Durch die Aufstockung um bis zu drei Vollgeschosse von 228 auf 338 Einheiten – und dies so, dass sich der bestehende parkähnliche Zwischenraum mit Bäumen erhalten lässt. Wie das Weiterbauen eines Bürgerhauses sowohl in der Fläche als auch in die Höhe gelingen kann, illustriert das Projekt am Chemin Guillaume-Ritter 1 in Freiburg.
Allen gezeigten Objekten gemeinsam ist neben dem verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Boden eine hohe architektonische Qualität, zu der die Holzbauweise einen wesentlichen Beitrag leistet – sei es konstruktiv oder sichtbar als prägender Ausdruck gegen aussen oder im Inneren der Bauten. Diese stellen hochwertigen Wohnraum für unterschiedliche Ansprüche und Haushaltsbudgets zur Verfügung.
Jutta Glanzmann
Technische Kommunikation Lignum
Pappelhöfe – Wohnkolonie im Hard, Langenthal
Die drei Langhäuser in Holz sind Teil der Weiterentwicklung der Wohnkolonie im Hard, die als Siedlung Pappelhöfe eine Vielfalt an neuem Wohnraum für Familien und Kunstschaffende in Langenthal bietet. Die schlichten Bauten mit Ateliercharakter zeigen beispielhaft, wie Weiterbauen im Bestand gelingt.
Die Wohnkolonie im Hard, im Norden von Langenthal gelegen, entstand in den Jahren 1930 bis 1949 und ist ein bedeutendes Werk des Architekten Hector Egger. Die Siedlung, bestehend aus je vier und sechs identischen Häusern, zeichnet sich durch eine sparsame und materialgerechte Architektur aus. Die Reduktion in Materialwahl und Flächennutzung sowie die wohlproportionierte Gestaltung der Gebäude und deren Anordnung zu einem räumlich vielfältigen Ensemble machen die Anlage zu einem exemplarischen Beispiel für kostengünstigen Wohnungsbau der Nachkriegszeit. Die Siedlung steht heute vollständig unter Denkmalschutz. Jedoch führten veränderte gesellschaftliche Anforderungen dazu, dass die Gebäude zunehmend leer standen und die Selbstversorgungsgärten verwaisten. Für den langfristigen Erhalt der Siedlung wurde deshalb eine bauliche Weiterentwicklung unumgänglich.
Eigentümerin der Wohnkolonie im Hard ist die Wohnbaugesellschaft Langeten AG, die sich für die Erstellung und den Erhalt von preisgünstigem Wohnraum einsetzt. Kompakt gestaltete Grundrisse auf minimaler Fläche waren deshalb auch hier die Voraussetzung, um den Bedürfnissen der Bewohner und Be-
wohnerinnen und der Bauherrschaft gerecht zu werden. Der in Langenthal übliche Workshop-Prozess für Planungen ermöglichte dabei einen wertschätzenden Umgang mit dem Bestand: Teile der Siedlung wurden saniert und restauriert. Dort, wo man verdichten wollte, wurde die vorhandene Struktur fortgeführt –und wenn ein Ersatz unumgänglich war, wählte man eine dem Bestand entsprechende Architektursprache.
Im Baufeld nördlich des Pappelwegs wurden vier zweigeschossige Gebäude durch viergeschossige Neubauten mit einer grösseren Anzahl an Wohnungen ersetzt, die sich gestalterisch an den Bestand anlehnen. Im südlich des Pappelwegs gelegenen Baufeld sind drei neue, zweigeschossige Langhäuser aus Holz entstanden, die sich an die früher halboffenen Höfe anschliessen. Die dichtere Bebauung schafft charakteristische, hofartige Aussenräume, die das Gemeinschaftsleben fördern und die Vielfalt des Wohnangebots erhöhen. Die weiteren Gebäude und die zugehörigen Aussenräume wurden behutsam erneuert. Zwar ergeben sich so gewisse Abstriche bei den Komfortansprüchen, doch der Gewinn durch den partiellen Erhalt der gewachsenen Quartierstruktur ist für die gesamte Siedlung um so wertvoller, deren Ausnützungsziffer sich von 0,34 auf 0,67 steigern liess.
Die Wohnungen in den drei Langbauten aus Holz bieten Raum für unkonventionelles Wohnen auf zwei Stockwerken – sowohl für Familien, die vom direkten Zugang nach draussen und attraktiven Mietpreisen profitieren, als auch für Menschen, die Arbeiten und Wohnen
verbinden möchten. Aufgrund der städtebaulichen Situation zeichnen sich die zweigeschossigen Holzbauten durch eine geringe Gebäudetiefe und zweiseitig belichtete Räume aus. In Anlehnung an die Architektur der Bestandsbauten sind die Grundrisse knapp geschnitten und überzeugen gleichzeitig durch den vielfältigen und einfachen Einsatz des Materials Holz, das die Struktur der Konstruktion sichtbar macht. Der Ateliercharakter prägt die Materialisierung und die Farbgestaltung der Häuser, die in vorfabrizierter Holzbauweise erstellt wurden.
Ohne Unterkellerung und zwecks Durchlüftung leicht vom Boden abgehoben, erinnern die Langhäuser an die Schopfbauten des Bestands. Holzplatten als Wandverkleidungen verleihen den Innenräumen einen semiindustriellen Look. Das Erdgeschoss mit Küche und Wohnbereich weist einen geschliffenen und versiegelten Unterlagsboden auf und ist farblich neutral gehalten mit einzelnen, gezielt gesetzten Farbflächen an den Wänden. Im Obergeschoss wird komplementär dazu mit Farbe gearbeitet. Die farbigen Linoleumböden verleihen den Schlafzimmern Wärme und Behaglichkeit. Die Kacheln im Badezimmer setzen mit dem komplementären Farbton einen Kontrast. Eine witterungsgeschützte Veranda zum Hof hin lädt zum Verweilen und zur Begegnung mit den Nachbarn ein. Der anschliessende halböffentliche Vorplatz dient zur Erschliessung der Wohnungen und als sozialer Begegnungsraum. Der Garten dagegen ist von den Quartierstrassen kaum einsehbar und bildet den Rückzugsort in der Siedlung.
Materialien Fichte/Tanne, gestrichen mit Öl- und Schlammfarbe; 153 m3 Holz und Holzwerkstoffe pro Gebäude (CH, Deutschland, Österreich), davon jeweils 66,5 m3 Schweizer Holz
Grundstücksfläche nach SIA 416 6869 m2 (total Baufeld B)
Gebäudegrundfläche nach SIA 416 819 m2 (total für alle 3 Gebäude)
Geschossfläche nach SIA 416 1639 m2 (total für alle 3 Gebäude)
Gebäudevolumen nach SIA 416 4864 m3 (total für alle 3 Gebäude)
Bauzeit für die drei Holzlanghäuser August 2021 bis Mai 2022 (1. Etappe), Juni 2022 bis April 2023 (2. Etappe)
Fotos Alexander Gempeler, Bern
Aufbau Dach:
Wellbandblech 27 mm
Lattung Vollholz 60/60 mm und 60/100 mm
Sparren in Fichte, mit Ölfarbe gestrichen 160/80 mm
Dachbahn, diffusionsoffen
Dachplatte, diffusionsoffen 35 mm
Balkenlage 80/260, ausgedämmt inkl. Elektroeinlagen 260 mm
Deckenuntersicht Dreischichtplatte als Dampfbremse 27 mm
Aufbau Wand:
Vertikalschalung Nut + Kamm, sägeroh, gestrichen (Erdgeschoss) 20 mm
Rahmen mit Acrylstoff bespannt (Obergeschoss) 5 mm
Konterlattung 30 mm
Lattung, Hinterlüftung 40 mm
Fassadenbahn, diffusionsoffen
Weichfaserplatte 35 mm
Rahmenkonstruktion 60/240 mm, ausgedämmt 240 mm
Sicht-OSB geklammert, luftdicht verklebt 25 mm
Aufbau Boden Obergeschoss: Linoleum 5 mm
Calciumsulfat-Fliessestrich mit Fussbodenheizung 55 mm
Trennlage Polyethylen Trittschalldämmung, Stösse verklebt 20 mm Wärmedämmung mit Installationsraum 30 mm
Dreischichtplatte 27 mm
Balkenlage 120/240 mm
Aufbau Boden Erdgeschoss: Calciumsulfat-Fliessestrich, geschliffen, geölt/versiegelt, mit Fussbodenheizung 60 mm
Trennlage Polyethylen Trittschalldämmung, Stösse verklebt 20 mm Wärmedämmung mit Installationsraum Elektro 30 mm
Dreischichtplatte 27 mm
Balkenlage BSH 80/260 mm, ausgedämmt 260 mm
Diffusionsoffene Platte 9 mm
Aufstockung Avenue Wendt, Genf
In diesem Stadtteil am Rande des Zentrums von Genf entstanden Ende der 1950er Jahre viele gesichtslose Wohnblöcke. Die Aufstockung in der Avenue Wendt bricht mit dieser Gleichförmigkeit dank der sichtbar belassenen Tragkonstruktion in Holz. Auf zwei Ebenen entstanden zwölf neue Wohnungen.
Aufstockungen sind eine Möglichkeit zur Schaffung von mehr Wohnraum an innerstädtischen Lagen. Dabei gibt es Entwurfskonzepte, die an die Optik der unteren Geschosse anknüpfen. Andere hingegen wollen sich bewusst vom Bestand abheben. Das ist beim Projekt in der Avenue Wendt 29-31-33 der Fall. Hier wurde ein 1957 errichteter Wohnblock aufgestockt, bei dem die Qualität der Struktur eine leichte Bauweise erforderte. Die Umgebung bot den Architekturschaffenden dabei einen Bezugspunkt: An der Strassenecke befindet sich ein besonderes kleines Gebäude – die beiden unteren Stockwerke aus Mauerwerk, darauf ein Geschoss aus Holz mit sichtbaren Balken und kunstvollen Verzierungen.
Der Umbau setzt daher auf zwei neue Attikageschosse, die innen wie aussen durch sichtbare Balken gegliedert sind. Die leichte Holzbauweise verleiht dem Bauvolumen etwas Luftiges, ohne es zu erdrücken. Gleichzeitig entsteht ein Kontrast zur gemauerten Fassade des Bestands mit dem weissen Putz. Das Projekt beruht auf der Idee, die Tiefe des bestehenden, erhaltenen Dachabschlusses auszunutzen: Es entstanden grosse umlaufende Balkone, die einen aussergewöhnlichen Blick auf die Alpen und den Jura bieten. Diese Vorgehensweise unterscheidet sich komplett vom Ansatz beim benachbarten Gebäude der Häuserzeile: Hier wurde bei der Aufstockung der Dachabschluss zurückgebaut, um anschliessend zwei identische Stockwerke daraufzusetzen, was eine gemeinsame gestalterische Lösung verhinderte. Zwar entsteht wegen dieser unterschiedlichen Vorgehensweisen kein einheitliches Erscheinungsbild, nichtsdestotrotz harmonieren die Erweiterungen der beiden Häuser heute in einer gewissen Weise. Das Tragwerk der Aufstockung trägt die Balkone, die um das Gebäude herumlaufen. Die
Längsträger sind in Übereinstimmung mit der Hauptachse angeordnet, was für ein leichtes Erscheinungsbild sorgt. Gleichzeitig entsteht in den Wohnungen so mehr Raumhöhe, was eine hohe räumliche Qualität erzeugt. Die Balkone erweitern die Wohnräume funktional und optisch. Gleichzeitig betonen sie die horizontale Schichtung. Der Überbau wirkt so luftiger – was durch das Holz, das dem ursprünglich so unscheinbaren Gebäude seinen jetzigen Charakter verleiht, noch unterstrichen wird. Das Fundament der Aufstockung besteht aus vier längs verlaufenden Balken aus verleimtem Brettschichtholz, die an der Querseite sichtbar sind und mit den Fassaden- und Zwischenwänden über die gesamte Gebäudelänge hinweg korrespondieren. Der Raum zwischen der bestehenden Dachplatte und der ersten Ebene wird als technischer Hohlraum genutzt und ermöglicht einen typologischen Wechsel. Aufgrund der geringen Auflagefläche und der niedrigen Schallschutzanforderungen wird der Boden des ersten Geschosses durch eine Holzrippendecke gestützt. Die oberen Ebenen
bestehen aus Rippendecken in Holz-BetonMischbauweise mit 12 cm Beton auf den Holzbalken.
Innen gibt ein Konstruktionsraster von 60 cm die Position von Wänden und Zwischenwänden vor. Sie bilden eine Tag/Nacht-Aufteilung, die an das städtische Umfeld angepasst ist: Die Wohnräume sind zur Strasse hin ausgerichtet, die Schlafräume – kleine quadratische Zimmer von 10 m2 mit viel Licht – befinden sich an der Gebäuderückseite zum Innenhof und den Grünflächen hin. Die Aussenfassaden werden durch Loggien aus vorvergrauten Fichtenholzplatten belebt und unterstreichen die tragenden Elemente, die ein oberes Band bilden. Letztlich erscheint die Aufstockung als der Ausdruck eines sinnvollen, rationalen Konstruktionssystems in Holz. In diesem Sinne hat das Projekt Vorbildcharakter und belegt einmal mehr das Potential des Baustoffs für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung.
20 m
Obergeschoss
8. Obergeschoss
Querschnitt
Ort Avenue Wendt 29/31/33, Genf
Bauherrschaft Anlagestiftung Pensimo, Zürich
Architektur und Bauleitung Lacroix Chessex
Architects, Genf Bau- und Holzbauingenieur Moser Ingénierie SA, Genf
Elektroingenieur SRG Engineering SA, Genf Bauphysik Effin’Art Sàrl, Lausanne
Ingenieur HLKS Weimann-Energies SA, Vernier Holzbau und Schreinerarbeiten JPF-Ducret SA, Bulle (Tragwerk, Fassade, Terrassen); Wider SA, Satigny (Türen); Veralubois SA, Romanel-sur-Morges (Fenster); Bauwerk Parkett, Le Grand-Saconnex (Parkett)
Konterlattung 27 mm/Fugenabdeckung Holzplatte Fichte vorvergraut 26 mm
Aufbau Dach: Kies 50 mm
Dämmung mit Gefälle 240–120 mm
Betondecke 60 mm
Platte Brettschichtholz dreifach 27 mm
Träger 140 x 540 mm/
Unterzüge 140 x 200 mm
Aufbau Decke 8. Obergeschoss:
Bodenbelag 15 mm
Estrich 70 mm
Trittschalldämmung 40 mm
Betondecke 120 mm
Platte Brettschichtholz dreifach 27 mm
Träger 140 x 540 mm/
Unterzüge 140 x 200 mm
Aufbau Decke 7. Obergeschoss:
Bodenbelag 15 mm
Estrich 70 mm
Trittschalldämmung 40 mm
Decke Brettschichtholz 70 mm
Unterzüge 140 x 200 mm
Aufbau Terrasse: Boden Accoya 12 mm
Unterkonstruktion, variabel je nach Neigung
Abdichtung
Platte Brettschichtholz 45 mm
Balken 140 x 200 mm (Achsabstand 640 mm)
Detailschnitt
Erneuerung und Aufstockung Lindendorf II, Ostermundigen
Die Siedlung Lindendorf II in Ostermundigen stammt aus den 1980er Jahren und bietet dank einer Überbauungsordnung das Potential, die vorhandenen Wohnungen zu verdoppeln. Die Aufstockung um bis zu drei Vollgeschosse war für die drei Bauten, welche die Berner W2H Architekten erneuert haben, nur dank der Umsetzung als reiner Holzbau möglich.
Die Siedlung mit insgesamt zwölf mehrgeschossigen Wohnbauten zeichnete vor dem Eingriff ein grosszügiger, parkähnlicher Zwischenraum mit Bäumen und Teichen aus, der sich über die Jahre zu einem teilweise dicht bewachsenen Aussenraum entwickelte. Trotz der Aufstockung um bis zu 50 % des Volumens einzelner Bauten gelang es, diese Qualität zu erhalten. Eine Einstellhalle verbindet die zwölf Gebäude, die ursprünglich über drei bis vier Vollgeschosse und mehrheitlich über ein zusätzliches Attikageschoss verfügten und im Besitz von zehn verschiedenen Eigentümern sind. Ebenso prägend für den Ort ist das einheitliche Äussere der charakteristischen Bestandsbauten der 1980er Jahre, deren Höhen aufeinander abgestimmt sind. Vor rund zehn Jahren erhielten W2H Architekten von einem der Eigentümer den Auftrag für die Sanierung seines Gebäudes. Ausgehend vom Gedanken der haushälterischen Nutzung des Bodens und der räumlichen Verdichtung im bestehenden Siedlungsgebiet, überprüften die Architekturschaffenden am Beispiel des Objekts an der Unterdorfstrasse 35 und 37, ob und in welcher Form eine Aufstockung möglich wäre. Dabei zeigte sich das Potential für eine innere Verdichtung der ganzen Siedlung. Darauf suchte man das Gespräch mit der Gemeinde, und W2H Architekten erhielten den Auftrag, für alle Eigentümer ein verbindliches Gestaltungskonzept zu entwickeln. In einem von der Gemeinde initiierten Verfahren wurden in Workshops Richtlinien für die
Bebauung, Fassadengestaltung, Erschliessung, Parkierung und Aussenraumgestaltung festgelegt. Aufgrund der grosszügigen Abstände zwischen den Gebäuden wurde eine bauliche Verdichtung durch Aufstockungen um bis zu drei Geschosse als städtebaulich verträglich erachtet, wobei man auf die Vorgabe eines Attikageschosses verzichtete. Die ursprüngliche Staffelung der Gebäudehöhen blieb weitgehend erhalten: In der Mitte der Siedlung lassen sich Gebäude von vier auf sieben, am Rand auf maximal sechs Geschosse erweitern. Insgesamt ermöglichte das Konzept eine Erweiterung der bestehenden 228 Wohnungen um 110 zusätzliche Einheiten. Die Überbauungsordnung wurde im November 2019 angenommen. Aufgrund der unterschiedlichen Eigentümer erfolgen die Umbauten in mehreren Etappen und durch verschiedene Architekturbüros. Die erste Bauetappe startete im Februar 2021.
Für die Aufstockung und Sanierung der drei von W2H Architekten begleiteten Bauten definierten die Architekten drei Schwerpunkte, abgestimmt auf das Gesamtkonzept: die gestalterische Ausbildung der Fassade, die Frage des Energieverbrauchs und den Umgang damit sowie die volumetrische Gestaltung der Baukörper. Diese sind als Zeitzeugen der 1980er Jahre mit Vor- und Rücksprüngen gegliedert. Ein kräftiger, aber profilierter Dachabschluss in vorfabrizierten Waschbetonelementen und geschlossene, verputzte Wandelemente mit integrierten Fenstern prägen ihr Äusseres. Vorgefertigte Balkone in Waschbeton auf L-förmigen Stützen charakterisieren die Süd- und Westfassade. Die neuen Aufbauten in Holzelementbauweise nehmen die bestehenden Vor- und Rücksprünge auf, die gestalterische Zäsur bildet der ursprüngliche Dachabschluss in Waschbeton, wobei das bestehende Attikageschoss komplett rückgebaut wurde. Formal folgen auch der neue Dach-
abschluss und die Art der Öffnungen dem Bestand, allerdings unterscheiden sich die Aufbauten in ihrer Farbigkeit und Materialität vom ursprünglich belassenen Zustand der unteren drei Geschosse: Welleternitplatten in einem hellen Lindgrün anstelle der Putzoberflächen und liegende Faserzementplatten in Anlehnung an die horizontalen Waschbetonplatten. Um den angestrebten Energiestandard Minergie zu erreichen, beliess man zwar das Zweischalenmauerwerk mit integrierter Dämmschicht des Bestands, dämmte dafür aber den Holzbau, die Decke zum Keller und das neue Dach stärker. Alle Fenster sind neu dreifach verglast. Der neue Fassadenaufbau ist 50 cm stark. Getragen wird er von 320 mm x 60 mm dicken Ständern, ausgefacht mit Mineralwolle. Auch die Wohnungstrennwände, die Innenwände und die neuen Decken sind mit Holz realisiert.
Im Inneren boten die einfachen, flächeneffizienten Grundrisse aus der Entstehungszeit eine ideale Basis zur Weiterentwicklung – auch in Hinblick auf Anpassungen zu behindertengerechten Wohnungen. Steigzonen aus dem Bestand übernahm man und führte sie in den neuen Geschossen weiter. Die Kernzone in den Wohnungen erstellte man neu aufgrund der zusätzlichen Last von oben und der geforderten Erdbebenertüchtigung. Die heruntergehängte Decke nimmt hier die Lüftung und weitere Installationen auf. Der Unterlagsboden konnte in den Bestandsgeschossen partiell belassen werden. Der Boden in Wohnraum und Küche wurde erneuert, da eine neue zusätzliche Betonwand zum Kern und Stützen zum Balkon nötig waren. Alle Wohnungen verfügen in allen Räumen über eine Bodenheizung. In den Wohnungen der Aufbauten ist die Holzdecke sichtbar und macht so den Holzbau erlebbar.
Situation
Erdgeschoss
Obergeschoss
Ort Unterdorfstrasse 15/17, 31/33, 35/37, 3072 Ostermundigen Bauherrschaft Pensionskasse der Bernischen Kraftwerke (Unterdorfstrasse 15/17); Gebäudeversicherung Bern (Unterdorfstrasse 31/33); UBS Investment Foundation (Unterdorfstrasse 35/37)
Grundstücksfläche nach SIA 416 27 320 m2 (Gesamtareal mit insgesamt zwölf Bauten)
Gebäudegrundfläche nach SIA 416 1338 m2
Geschossfläche nach SIA 416 10 316 m2
Gebäudevolumen nach SIA 416 31 476 m3
Bauzeit Februar 2021 bis Mai 2022 (Unterdorfstrasse 35/37), Mai 2021 bis Juli 2022 (Unterdorfstrasse 31/33), Juli 2022 bis November 2023 (Unterdorfstrasse 15/16) Fotos Rolf Siegenthaler, Bern
Querschnitt
Aufbau Dach:
Begrünung extensiv 80 mm
Abdichtung zweilagig
Dämmung im Gefälle 20–130 mm
Wärmedämmung 220 mm
Dampfbremse/Bauzeitabdichtung
OSB-Platte 15 mm
Vollholzdecke 160 mm
Anstrich
Aufbau Wand:
Faserzementplatte 36 mm
Querlattung 40/60 mm
Windpapier
Gipsfaserplatte 15 mm
Ständerkonstruktion, dazwischen ausgedämmt 80/320 mm
OSB-Platte 27 mm
Holzlattung variabel
Gipsfaserplatte 15 mm
Aufbau Boden:
Bodenbelag 15 mm
Unterlagsboden 70 mm
Trittschalldämmung 20 mm
Wärmedämmung 20 mm
Schüttung elastisch gebunden 80 mm
Hohlkastendecke 294 mm bestehend aus
Dreischichtplatte 27 mm
Rippen 80–120/240 mm, ausgedämmt 180 mm
Dreischichtplatte 27 mm
Detailschnitt
Wohnensemble am Hirtenweg, Riehen
Holz prägt die Siedlung am Hirtenweg in mehrfacher Hinsicht: Dank der Modulbauweise war ein schneller und umweltschonender Bau möglich, die Fassade verleiht den Bauten formal und mit der kräftigen Farbgebung eine starke Identität, und trotz der dichteren städtebaulichen Struktur liess sich der bestehende Baumbestand mehrheitlich erhalten.
Die Neubauten am Hirtenweg sind das Resultat eines 2018 von Immobilien Basel-Stadt ausgeschriebenen Gesamtleistungswettbewerbs für preisgünstigen Wohnraum. Das Projekt führt die vorgefundenen Qualitäten des Ortes – ein wohnlicher Massstab, ein durchgrüntes Umfeld und nachbarschaftliche Nutzungen –in eine neue, dichtere Struktur. Die Setzung der vier Baukörper ergab sich aus der Überschneidung von Abstandsflächen, dem Erhalt prägender Baumgruppen, optimaler Orientierung der Wohnungen, rationaler Erschliessungstypologie, der Nutzung bestehender Untergeschosse und der notwendigen Etappierung. Dichtes Wohnen verlangt nach einer sorgfältigen Abstimmung von lebendiger Gemeinschaft und privatem Rückzug auf begrenztem Raum. Die Neubauten reagieren auf diesen Anspruch mit der klaren Zuordnung von öffentlichem und privatem Raum, belebten Erschliessungsbereichen und Rückzugsmöglichkeiten im Innen- und Aussenraum. Die lockeren Wiesen der geschützten Böschungen setzen sich auf dem Plateau rund um die Bauten fort. Heimische Stauden, Wildstauden und Sträucher gliedern den Raum in der Höhe und in der räumlichen Tiefe. Baumkronen – wo möglich der alte Bestand, wo baulich nötig Ersatzpflanzungen – bieten im verdichteten nachbarschaftlichen Gegenüber Sichtschutz und im Garten Schatten.
drei Wohnungen. Die Lauben bieten vor den Treppen Bereiche für gemeinschaftliche Sitzoder Spielgelegenheiten, vor den Wohnungseingängen hingegen Raum zur individuellen Nutzung. Gleichzeitig dienen sie als Sonnenschutz und ermöglichen dank der unbeheizten Erschliessung einen geringeren Energieverbrauch. Im Inneren der Wohnungen, die man über die Wohnküche betritt, schaffen diagonale Sichtbeziehungen trotz der kompakt organisierten Grundrisse räumliche Grosszügigkeit, Ausblicke und vielfältige Lichtstimmungen. Diese ästhetischen Merkmale, verbunden mit der ökonomischen und nachhaltigen Holzmodulbauweise für preisgünstigen Wohnraum, unterscheiden den Hirtenweg von anderen sozialen Wohnungsbauprojekten.
weise. Zusätzlich reduziert die Platzierung der neuen Kellerräume im bestehenden Aushub die Erdarbeiten und minimiert die Umweltauswirkungen. Die Kenndaten der Fassade und die Eigenenergie der Fotovoltaik-Paneele gewährleisten einen nachhaltigen Betrieb. Die Lage der Gebäude schützt zudem den Baumbestand. Die Umgebung ist versickerungsfähig und garantiert mit einer Vielzahl von einheimischen Gewächsen Biodiversität. Die Siedlung wurde mehrfach ausgezeichnet und zeigt beispielhaft, dass Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Ästhetik Hand in Hand gehen können.
Jedes Gebäude ist durch ein leichtes Hochparterre von der Umgebung abgehoben und wird durch ein offenes Treppenhaus erschlossen. Von hier führen beidseitig Lauben zu zwei bzw.
Dank der städtebaulichen Konfiguration und der Etappierung erlaubte die geforderte Nachverdichtung von 20 auf 58 kostengünstige Wohnungen mit 2½ bis 4½ Zimmern allen bisherigen Bewohnerinnen und Bewohnern den Umzug vor Ort. Für die nachhaltig zu erstellenden Gebäude wurde über Terrain die modulare Massivholzbauweise mit hohem, präzisem Vorfertigungsgrad, gutem Schallschutz und einer sauberen Trennung von Primär-, Sekundär- und Tertiärstruktur gewählt. Die geringe Lärmemission dieser Konstruktionsweise und die kurze Bauzeit waren im Kontext der Bestandsbauten und der etappierten Erstellung von Vorteil. Die vorgefertigten Holzmodule minderten Transportkosten und Emissionen erheblich. Die Fassade übersetzt die Gebäudestruktur in ein filigranes und doch wirtschaftliches Raster. Brettschichtholzstützen tragen die Laubengänge und den schützend auskragenden Dachrand. Die Abrundung der Stützen zeichnet ein Säulenkapitell nach und verleiht den Gebäuden einen klaren Abschluss und im Zusammenspiel mit der kräftigen Farbgebung eine starke Identität. Das Ensemble am Hirtenweg steht für eine schnelle, sichere und umweltschonende Bau-
Ort Hirtenweg 4/14/22/24, 4125 Riehen Bauherrschaft Einwohnergemeinde der Stadt Basel, vertreten durch Immobilien Basel-Stadt Bauherrenvertretung Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt Architektur und Gesamtleitung Studio Gugger, Basel Landschaftsarchitektur Fontana Landschaftsarchitektur, Basel Totalunternehmer Erne AG Holzbau, Laufenburg Holzbauplanung Erne AG Holzbau, Laufenburg Tragwerksplanung und Bauphysik Gruner AG, Basel Elektroplanung R+B engineering AG, Brugg HLKS-Planung Kalt + Halbeisen Ingenieurbüro AG, Basel Holzbau und Schreinerarbeiten Erne AG Holzbau, Laufenburg (Holzbau, Fenster, Türen, Parkett) Materialien Eiche/Fichte (Deutschland/Österreich/Schweiz), ohne Label Baukosten keine Angaben
Grundstücksfläche nach SIA 416 8420 m2
Gebäudegrundfläche nach SIA 416 2210 m2
Geschossfläche nach SIA 416 6657 m2
Gebäudevolumen nach SIA 416 20 506 m3 Bauzeit März 2020 bis Februar 2021 (Haus A), Februar 2021 bis November 2021 (Haus B), Februar 2022 bis November 2022 (Haus C), April 2022 bis Februar 2023 (Haus D) Fotos Studio Gugger (Giovanni Rucci), Basel und Daisuke Hirabayashi, Basel (Innenaufnahme)
Situation
Situation mit Erdgeschoss
Obergeschoss
Querschnitt
Aufbau Dach:
Extensive Begrünung, Basler Mischung 110 mm
Dachabdichtung, Bitumenbahn verschweisst 2 x 5 mm
Dämmung Polyurethan 20 mm
Wärmedämmung EPS/PIR 140 mm
Gefälledämmung 20–80 mm
Notabdichtung und Dampfbremse, Bitumenbahn 5 mm
Brettsperrholz, weiss lasiert 160 mm
Aufbau Boden:
Parkett 15 mm
Anhydritestrich 60 mm
Trittschalldämmung 27 mm
Dämmung EPS 30 mm
OSB-GSP-Platte 25 mm
Randdämmung und Hohlraum für Installationen 80 mm
Schwere Mineralwolle 80 mm
OSB-GSP-Platte 25 mm
Mineralwolle 40 mm
Brettsperrholz, weiss lasiert 80 mm
Aufbau Fassade:
Aussenverkleidung
Hinterlüftung und Unterkonstruktion 41 mm
Holzlatte vertikal, Schlammfarbe schwedenrot gestrichen 24 mm
Holzplatte 16 mm
Wassersperrschicht
Wärmedämmung aus Steinwollplatten, zweilagig 2 x 140 mm
Dampfsperre
Holzplatte 16 mm
Tapete, weiss gestrichen 1 mm
Aufbau Sockel: Parkett 15 mm
Anhydritestrich 60 mm
Trittschalldämmung 27 mm
Dämmung EPS 30 mm
OSB-GSP-Platte 25 mm
Mineralwolle 160 mm
OSB-GSP-Platte 25 mm
Randdämmung und Hohlraum für Installationen 160 mm
Kapillarwassersperre
Betondecke 250 mm
Detailschnitt
Umbau einer Villa, Ch. Guillaume-Ritter, Freiburg
Nur einen Steinwurf vom Zentrum Freiburgs, am Rand der Hainbuchen, die die Saane säumen, wurde ein altes Bürgerhaus mit Holz erweitert und aufgestockt. Jetzt befinden sich dort mehrere Wohnungen. Das Projekt, das die Vorzüge eines Einfamilienhauses mit dem städtischen Umfeld vereint, überzeugt durch die weitläufigen, aneinandergefügten Räume.
Das in den 1930er Jahren erbaute Bürgerhaus befindet sich auf einer trapezförmigen Parzelle am Waldrand in der Nähe des Boulevard de Pérolles. In den 1990er Jahren büsste es bei einem rabiaten Umbau seine Originalsubstanz ein. Ein erster Entwurf sah den Abriss der Villa vor – mit der Begründung, dass nur noch wenige Elemente aus der Vergangenheit vorhanden seien. Die geplante Baumassnahme scheiterte jedoch an den restriktiven Nutzungsvorschriften für das Grundstück. Das Projekt ‹RitterUn› bewahrt jetzt den Bestand und nutzt geschickt die Bauvorschriften: Es setzt auf eine konsequente Verdichtung und passt sich zugleich an die besondere Form der Parzelle und die vorhandenen jahrhundertealten Bäume an, die es zu erhalten galt. Das Besondere an diesem Projekt ist die Geometrie: Auf der Südseite addiert es eine Reihe versetzter Volumina. Sie bilden eine Abfolge von Stufen, die sich gegeneinander zu verschieben scheinen, und replizieren die Module der alten Villa mit einer kranzförmigen Raumanordnung ohne Korridor. Als Grundlage dienen die Typologien der Häuser, wie sie am Boulevard de Pérolles bestehen. Diese Strukturierung mittels einer diagonal angeordneten, doppelten Enfilade gestattete es nicht nur, die zulässige bebaute Fläche maximal auszunutzen. Sie ermöglichte auch viel Flexibilität bei der den einzelnen Räumen zugewiesenen Funktion – mit Ausnahme jener, die einen Wasseranschluss benötigen. Die Einheiten verfügen jedoch alle über Türen, so dass sich gegebenenfalls in einem Arbeits- oder Schlafzimmer Privatheit wahren lässt. Die nebeneinander liegenden Räume mit fast quadratischem Grundriss bilden somit eine scheinbar unendliche Abfolge und verleihen den Wohnungen ein Gefühl von Weitläufigkeit. Diese Raumanordnung sorgt zudem für vielfache perspektivische Effekte, und durch den Sonnenlauf sind die Appartements zugleich den ganzen Tag über lichtdurchflutet.
Die Erweiterungen, die sich auch durch die Aufstockung um zwei Geschosse auszeichnen,
eignen sich das Gebäude vollständig an. Nur die Linien der alten Gesimse und die Fenster mit ihren Läden erinnern an die Vergangenheit. Das Bestandshaus wird damit – mit den Worten der Architekten – vom Anbau einverleibt. Seine ursprüngliche Strukturierung mit den Eingängen und den senkrechten Achsen bleibt jedoch bestehen. Die Aussenansicht zeigt sich einheitlich ganz in Weiss: von den Fassaden und Laibungen, die mit altmodischem Putz verkleidet sind, bis hin zum gestrichenen Holz der Fenster und Läden.
Der Eingang zum Gebäude liegt mit der wenige Stufen umfassenden Vortreppe weiterhin an der Nordseite. Der Lift befindet sich in dem Fassadenvorsprung, in dem einst die Toiletten untergebracht waren – so konnte das Tragwerk erhalten werden. Das bestehende Treppenhaus wurde verlängert und führt zu den vier durchgängigen Wohnungen – eine in jeder Etage, 160 bis 175 m2 gross und nach den vier Himmelsrichtungen ausgerichtet. Auf der gemeinschaftlich genutzten, begrünten Dachterrasse befinden sich eine Aussenküche und der Gemüsegarten. Das halb unterirdische Kellergeschoss, das teils über Tageslicht verfügt, beherbergt die Keller, eine Werkstatt und die Technikräume, daneben eine unabhängige Garage mit einer Zufahrtsrampe.
Aus strukturellen Gründen erfolgten Erweiterung und Aufstockung mit Holzelementen mit eingeblasener Mineralwolle. Die schallisolierten, estrichbedeckten Kassettenböden sind mit Fischgrätparkett aus massiver, geölter Eiche versehen. In der Fassade umfassen die Holzrahmen, die mit OSB-Platten verstrebt sind, in allen Geschossen identische kreuzförmige Fenster aus Holz, wodurch keine Geländer notwendig waren. Sie nehmen die Masse der Türen auf. Neben der Holzkonstruktion und den Tischlerarbeiten wählten die Architekten Materialien, die im Laufe der Zeit reifen und diesem atypischen Gebäude seinen Charakter verleihen sollen: Kalk- und Weisszementputz, Stuckputz, gegossene Mineralböden und Glasmosaike in den Badezimmern. Die mit Harz verputzten Gesimselemente fungieren als Blecheinfassungen.
Rationale Entscheide und schlichte Details ermöglichten es, das begrenzte Budget einzuhalten und die Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit diesem Umbau zu meistern. Heute bietet das Projekt damit eine originelle Antwort auf doch recht strikte Rahmenvorgaben.
Ort Ch. Guillaume-Ritter 1, 1202 Freiburg
Bauherrschaft Société RitterUn Sàrl, Freiburg Architektur und Bauleitung Aviolat Chaperon Escobar Sàrl, Freiburg und Neuenburg
Bauingenieur Jean-François Dewarrat, Marly Holzbauingenieur PMR Holzbau, Tentlingen Holzbau und Schreinerarbeiten PMR Holzbau, Tentlingen (Tragkonstruktion); Gachet Ruffieux, Charmey (Fenster); Da Silva Ebenisterie-Menuiserie, La Tour-de-Peilz (Küchen); Jendly AG, Guin (Schreinerarbeiten)
Kubikmeterpreis SIA 416 (BKP 2) CHF 903.–Grundstücksfläche nach SIA 416 827 m2
Gebäudegrundfläche nach SIA 416 235 m2
Geschossfläche nach SIA 416 900 m2
Nutzfläche nach SIA 812 m2
Gebäudevolumen bestehend nach SIA 416 1170 m3
Gebäudevolumen neu nach SIA 416 2655 m3
Bauzeit März 2019 bis Dezember 2021
Fotos Eik Frenzel, Lausanne
Situation
2. Obergeschoss
Erdgeschoss
1. Obergeschoss
Aufbau Dach:
Begrünung, extensiv 60 mm
Drainageschicht 40 mm
Anti-Wurzel-Matte
Bituminöse Abdichtung, zweilagig
Wärmedämmung Polyurethan 200 mm
Dampfsperre
Hohlkastenelemente ungedämmt 180 mm
Aufdopplung, Holzlattung und Mineralwollfüllung 60 mm
Gipsfaserplatten 2 x 12,5 mm
Gipsglattstrich 10 mm
Mineralfarbe 1 mm
Aufbau Wand:
Kalk- und Zementputz, weiss 10 mm
Grundputz 10 mm
Aussendämmung Holzwolle 100 mm
Holzständer 80 x 180 mm/
Dämmung Mineralwolle
OSB-Platten 15 mm
Gipskartonplatte 18 mm
Holzfenster, Fensterbänke und Simse aus Material auf Perlitbasis
Aufdopplung, Holzlattung und Mineralwollfüllung 60 mm
Gipsfaserplatten 2 x 12,5 mm
Gipsglattstrich 10 mm
Mineralfarbe 1 mm
Aufbau Boden:
Eichenparkett, massiv 10 mm
Anhydritestrich 80 mm
Trittschalldämmung Mineralwolle 40 mm
Hohlkastenelemente, gedämmt 180 mm
Aufdopplung, Holzlattung und Mineralwollfüllung 60 mm
Gipsfaserplatten 2 x 12,5 mm
Gipsglattstrich 10 mm
Mineralfarbe 1 mm
Detailschnitt
Querschnitt
Erneuerung und Aufstockung Bremgartnerstrasse, Zürich
Grosszügige, lichtdurchflutete Räume zeichnen die vier neuen Wohnungen aus, die in einem typischen Blockrandbau mitten in der Stadt Zürich entstanden sind. Das Projekt zeigt exemplarisch, wie sich dank Aufstockungen in Holz trotz fehlender Flächenressourcen neuer, qualitativ hochwertiger Wohnraum gewinnen lässt.
Das auf den ersten Blick unspektakuläre Eckhaus aus den 1930er Jahren liegt mitten in der Stadt Zürich und ist Teil des belebten Quartiers rund um die Schmiede Wiedikon mit Wohnungen und Büros sowie Läden, Cafés und Restaurants auf Strassenniveau. Blockrandbauten sind hier die prägende städtebauliche Form. Im Rahmen eines Studienauftrags sollte Thomas Hildebrand mit seinem Team im Auftrag der Bauherrschaft Swiss Life prüfen, wie sich der Bestand des Hauses erneuern und weiterentwickeln liess, ohne das Gebäude abzureissen. Hildebrand Studios testeten in der Folge verschiedene Erneuerungsvarianten, wobei im Vordergrund stand, durch eine Nachverdichtung den verfügbaren Wohnraum zu erweitern.
Denn die Stadt Zürich wächst, und die Flächenressourcen, auf denen sich neue Bauten errichten lassen, werden immer knapper. In der Innenstadt spielen Aufstockungen und Erweiterungen im Bestand deshalb eine zunehmend wichtige Rolle. Für Hildebrand Studios ist die Bremgartnerstrasse 48 in diesem Sinne eine exemplarische Antwort auf die Frage, wie sie künftig mit bestehenden Wohngebäuden umgehen wollen: zum einen den Bestand erhalten und sanieren, zum anderen Weiterbauen mit Holz. Denn dieses sei prädestiniert für diese urbane und zukunftsorientierte Bauaufgabe. Das geringe Eigengewicht des Baumaterials spart Ressourcen, ist im Hinblick auf die Tragfähigkeit des Bestands statisch vorteilhaft, und der hohe Vorfertigungsgrad ermöglicht schnelles und immissionsarmes Bauen.
Das Haus mit ursprünglich 18 Wohnungen und einem Geschäftslokal umfasst heute 22 Wohnungen: In den beiden zusätzlichen Stockwerken sind vier weitere, hochwertige Stadtwohnungen entstanden, die mit ihrer Zweigeschossigkeit spannende Raumbezüge schaffen und durch die eingesetzten Materialien und die formale Ausgestaltung der Details schöne, zeitgemässe Wohnräume bieten. Diese wirken mit den weissen Decken und Wänden hell und lichtdurchflutet, ergänzt durch die hochwertigen Parkettböden und Treppen im Naturmaterial Holz. Ockerfarbige, quadratische Keramikplatten ergänzen in den Badezimmern zusammen mit einem dunkel gehaltenen Plattenboden die mehrheitlich weisse Farbgebung der übrigen Räume.
Die Herausforderung bestand hier darin, dass sich der Bestand und die Aufstockung im Wohnungslayout unterscheiden und folglich auch im Tragsystem. Die Last aus der zusätzlichen Aufstockung liess sich daher nur an lokal vordefinierten Punkten einleiten. Dazu kamen aufgrund der Wohnungseinteilung hohe Anforderungen an Luft- und Trittschallschutz. Für die Fassade haben die Architekten bestehende Elemente wie die bandartig umlaufenden Balkone des in die Jahre gekommenen Gebäudes übernommen und mit zwei verschiedenen Grautönen neu interpretiert. Die Einteilung der Fensterflächen ist grosszügiger, und der mit einer Dachhaut aus Titanzinkblech verkleidete Abschluss der zweigeschossigen Aufstockung in Holz wird durch die regelmässig angeordneten, hochformatigen Fenster durchbrochen, was ein neues Element in das ursprüngliche Fassadenbild mit den querformatigen Öffnungen bringt. Holzböden werten die bestehenden Balkone auf und schaffen damit eine Verbindung zwischen innen und aussen. Von den Dachterrassen schliesslich geht der Blick über die Dächer der Stadt Zürich.
Ort Bremgartnerstrasse 48, 8003 Zürich
Bauherrschaft Swiss Life AG, Zürich
Architektur Hildebrand, Zürich
Generalplanung Hildebrand, Zürich
Bauingenieur Suisseplan Ingenieure AG, Aarau
Holzbauingenieur und Brandschutz B3 Kolb AG, Winterthur
(Gebäude 294 m2, befestigte Fläche 77 m2, Gartenanlage 277 m2)
Gebäudegrundfläche nach SIA 416 294 m2
Geschossfläche nach SIA 416 2356 m2
Gebäudevolumen nach SIA 416 6670 m3
Bauzeit April 2020 bis Februar 2022
Fotos Roman Keller, Zürich
Situation
10 m 5. Obergeschoss
6. Obergeschoss
Querschnitt
Detailschnitt Neubau/Bestand
Aufbau Steildach:
Stehfalzblech
Dachschalung 27 mm
Lattung Hinterlüftung 60 mm
Unterdachbahn
(diffusionsoffen, temperaturbeständig)
Weichfaserplatte 60 mm
Holzständer, gedämmt 200 mm
Grobspanplatte (OSB-3, Plattenstösse abgeklebt) 18 mm
Lattenrost 40 mm
Gipsfaserplatte 15 mm
Detailschnitt Galerie
Aufbau Decke: Bodenbelag 15 mm
Gipsfaser Trockenestrichelement 25 mm
Trittschalldämmung 10 mm
Lastverteilplatte 10 mm
Wabenschüttung 60 mm
Grobspanplatte (OSB-3) 18 mm
Vollholzdecke 180 mm
Lattenrost, schallentkoppelt 40 mm
Gipsfaserplatte 15 mm
Erweiterung und Aufstockung Rue de la Servette, Genf
Bei diesem Umbau eines Mietwohnungsbaus im Zentrum von Genf standen der Erhalt und die Aufwertung des bestehenden Gebäudes als Teil eines geschützten Ensembles im Vordergrund. Zwei zusätzliche Geschosse und eine Erweiterung zur Hofseite hin zeugen jetzt vom Potential von Holz in der Stadt.
Das Mietshaus im Quartier Grottes-SaintGervais im Stadtzentrum von Genf ist Teil eines Ensembles aus dem 19. Jahrhundert, das im Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung (ISOS) gelistet ist. Einige Mehrfamilienhäuser in dieser Strasse wurden bereits aufgestockt. Auch dieses Gebäude hatte man schon vertikal erweitert. Trotzdem bildete es vom Grundriss wie von der Höhe her eine städtische Lücke. Trotz der beeinträchtigten Qualität des Bauwerks hatte die Stadt 2010 vor dem unsicheren Hintergrund einer Gesetzesrevision zwei Gesuche um Abriss und Wiederaufbau abgelehnt. 2017 nahm die Bauherrschaft das Projekt wieder auf und lancierte eine Ausschreibung bezüglich einer Sanierung und Aufstockung, um
geförderten Wohnraum anzubieten. Es wurde schliesslich im Zuge einer neuen Gesetzeslage angenommen.
Das Projekt von Calanchini Greub Architectes bewahrt die Identität des Ortes und bietet eine bauliche Umsetzung, die mit den Nachbarhäusern kontrastiert und sich von ihrem Sockelgebäude abhebt. Das ursprünglich vier Etagen umfassende Gebäude wird um zwei Geschosse aufgestockt und zur Hofseite hin erweitert. Auf der Strassenseite fügt sich die Aufstockung nahtlos in das Ensemble ein und nimmt deren Fenstergestaltung auf. Es entstand ein neuer, zeitgenössischer Aufbau aus Holz, der durch die aneinandergrenzenden, lichtspendenden Öffnungen gegliedert wird. Die gegenüber den Nachbargebäuden zur Hofseite hin rückversetzte Fassade wird durch eine vorgefertigte Holzstruktur ausgeglichen. Sie umfasst auf jeder Ebene neue Flächen, die zu gleichen Teilen Zimmern und Loggien gewidmet sind. Die Grundrissgestaltung berücksichtigt den Charakter des bestehenden Gebäudes. Der Eingang an der Hauptstrasse und die Lage des Restaurants von 1896 wurden beibehalten.
Im ersten Stockwerk wurde ein Treppenlift eingebaut, um Menschen mit eingeschränkter Mobilität den Zugang zu den Verkehrsflächen, den durch die Erweiterung gewonnenen Gemeinschaftsräumen und zum Hof zu ermöglichen. Eine typologische Veränderung plaziert die neue Vertikalerschliessung mit Treppenhaus und Aufzug in der Mitte des Gebäudes, was den Komplex stabilisiert und den Zugang zu drei Wohnungen pro Etage ermöglicht: zwei durchgängige Vier-Zimmer-Wohnungen und eine Drei-Zimmer-Wohnung in der Mitte, die allesamt zur Strasse ausgerichtet sind. Diese Anordnung entspricht der Forderung der Feuerwehr, jede Einheit direkt von der öffentlichen Strasse aus erreichen zu können. In den Wohnungen gelangt man zunächst in einen grossen Raum mit Wohnfläche und Küche. Er öffnet sich zur neuen Loggia hin und gewährt den Zugang zu den einzelnen Zimmern. Angesichts des schützenswerten Ortsbildes erhielt die vorhandene Fassade zur Strasse hin eine luftdurchlässige Innendämmung aus Kork, und die Steineinfassungen und Schmiedearbeiten wurden restauriert. Die ursprünglichen
Detailschnitt Hoffassade
Aufbau Dach:
Extensive Begrünung
Substrat ca. 100 mm
Schutzvlies 20 mm
Abdichtung, zweilagig 10 mm
Dämmung Mineralwolle 120 mm
Dämmung Mineralwolle im Gefälle 20–140 mm
Dampfbremse
OSB-4-Platte 18 mm
Hohlkastendecke REI 30 Lasur
Aufbau Wand Erweiterung/Aufstockung:
Lärche 27 mm, gebürstet, mit matter Sättigung auf Wasserbasis
Vertikale Lattung, Hinterlüftung 33 mm
Schutzschicht
Dämmung Mineralwolle 80 mm
Holzrahmen/ Dämmung Mineralwolle 180 mm
Dampfbremse
OSB-3-Platte 15 mm
Technischer Hohlraum 27 m
Gipskartonplatte 2 x 12,5 mm
Aufbau Boden Erweiterung: Parkett 15 mm
Zementestrich mit Bodenheizung 70 mm
Dämmung EPS 2 x 20 mm
Zementestrich 50 mm
OSB-4-Platte 18 mm
Hohlkastendecke REI 60/integrierte
Mineralwolldämmung 100 mm
Grundriss Aufstockung
Querschnitt
Holztäfelungen, Türen, Schränke und Parkettböden blieben erhalten. Während der Bauarbeiten wurden sie ausgebaut, restauriert und gelagert, um anschliessend in den Räumen zur Strasse hin wieder eingebaut zu werden. Die Aufstockung aus Holz und die Erweiterung zum Hof hin wurden vorgefertigt und sind mit Hohlkastenelementen ausgestattet. Die Verkleidung der neuen Fassaden wiederum besteht aus schichtverleimtem Holz mit einer Schicht aus gebeizter Lärche. Die Gewährleistung der Lastabtragung erforderte jedoch Unterfangungen – vor allem im Hinblick auf die Erdbebensicherheit. In den Geschossen blieben die Dielenbalken erhalten und wurden aufgedoppelt. Einerseits galt es, mit einem Vorestrich/Estrich-Komplex statische und schalltechnische Anforderungen zu erfüllen, andererseits sollte eine Fussbodenheizung verlegt werden.
Trotz der umfangreichen Arbeiten war die Umsetzung rational und wirtschaftlich. Es erfolgten behutsame Bestandsmassnahmen in einem Quartier, das zu den am dichtesten besiedelten der Schweiz zählt.
Ingenieur Klima Lüftung Energy Management SA, Plan-les-Ouates Sanitäringenieur Ryser Eco Sàrl, Lancy Elektroingenieur Perrin, Spaeth & Associés SA, Genf Akustik Architecture & Acoustique SA, Genf; Alterego Concept SA, Petit-Lancy
Holzbau Lanthmann Construction bois SA, La Tour-de-Trême Materialien Fichte (Balken, Hohlkästen), Lärche (Aussenpaneele)
Baukosten BKP 1–9 CHF 9,58 Mio. inkl. MWST
Baukosten BKP 2 CHF 6,8 Mio. inkl. MWST
Baukosten BKP 214 CHF 1,3 Mio. inkl. MWST
Kubikmeterpreis SIA 416 (BKP 2) CHF 1160.–
Grundstücksfläche nach SIA 513 m2
Geschossfläche nach SIA 416 1865 m2
Nutzfläche nach SIA 416 1325 m2
Gebäudevolumen nach SIA 416 5854 m3
Bauzeit September 2021 bis Dezember 2023
Fotos Calanchini Greub Architectes Sàrl, Genf
Fachliteratur HOLZ
Holzbau mit System Tragkonstruktion und Schichtaufbau
Hardcover, gebunden, 488 Seiten (168 Seiten mehr als bisher), vierfarbig, deutsch (französische Ausgabe in Vorbereitung) Herausgegeben mit massgeblicher finanzieller Unterstützung des Aktionsplans Holz des Bundesamtes für Umwelt BAFU Art.-Nr. 14079
• Komplett überarbeitete Neuausgabe des erfolgreichen Schweizer Standardwerks
• Autoren:
Josef Kolb, Holzbauingenieur, Experte und Unternehmer Hanspeter Kolb, Professor (em) für Brandschutz und Holzbau an der Berner Fachhochschule Andreas Müller, Professor (em) für Holzbau und Baukonstruktion an der Berner Fachhochschule
• Systematisch aufbereitete und anschauliche Informationen zum Entwerfen und Konstruieren mit Holz nach Stand der Technik
• Über 1000 eigens für das Buch erstellte Zeichnungen von Bauteilen und Konstruktionen sowie Tabellen, Grafiken und Abbildungen zum Thema Bauen mit Holz
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Lignum
Holzwirtschaft Schweiz
Economie suisse du bois Economia svizzera del legno
Das Holzbulletin erscheint viermal jährlich in deutscher und französischer Sprache. Jahresabonnement CHF 48.–Einzelexemplar CHF 20.–Sammelordner (10 Ausgaben) CHF 140.–Sammelordner leer CHF 10.–Preisänderungen vorbehalten.
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