Holzbulletin 125/2017

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Holzbulletin 125/2017 Holz Bau Kultur ‹Zome House›, Art Basel Begehbare Holzskulptur der Lignum ‹Opéra des Nations›, Genf Pavillon ‹Théâtre de Vidy›, Lausanne Tonhallen-Provisorium, Zürich Foyer Künstlerhaus, Boswil Theaterturm auf dem Julier, Bivio

Der neue Pavillon des ‹Théâtre de Vidy› in Lausanne kann rund 250 Zuschauer aufnehmen. Er ist als Faltwerk mit Massivholzplatten konstruiert. Architektur: Yves Weinand, Lausanne, und Atelier Cube SA, Lausanne


Holz Bau Kultur Ob klein oder gross, eckig oder rund, farbig oder naturbelassen, massiv oder filigran, flächig oder linear: Alle sieben nachfolgend dokumentierten Objekte sind in Holz konstruiert und dienen einem kulturellen Zweck. In seiner proteischen Vielfalt trägt der Baustoff Holz zur Inszenierung bei – immer nach dem Bedarf der Szenografen, in deren Dienst sich die Architektur stellt.

Roland Brunner und Audanne Comment, Technische Kommunikation Lignum

‹Zome House›, Art Basel Das ‹Zome House› zur Art Basel 2016 war eine Neuauflage des 1971 durch Steve Baer gebauten ‹Zome House› in New Mexico. Insgesamt 236 Paneele aus 39 mm starken, mehrschichtigen Massivholzplatten bildeten elf Raumzellen. Die Konstruktion wurde mit Rhino und Cadwork dreidimensional modelliert, vollständig digital geplant und auf dem Portalroboter von Erne gefertigt.

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Ort Messeplatz 3, 4023 Basel Bauherrschaft Art Basel MCH Swiss Exhibition, Basel Künstler Oscar Tuazon, Los Angeles (US) Architektur Antoine Rocca, Brüssel (BE) Bauingenieur Bollinger + Grohmann, Frankfurt a.M. (DE) Holzbau ERNE AG Holzbau, Laufenburg Materialien Furnierschichtholz 39 mm 587 m2 Abmessungen Umriss 827 m, Grundfläche 222 m2, Volumen 784 m3, Länge 22,5 m, Breite 20 m, Höhe 4,5 m Bauzeit Mai–Juni 2016 Fotograf Stefan Altenburger, Altendorf Axonometrie


Ort Einsatz an knapp zwanzig Messen in der Schweiz Auftraggeber Lignum, Holzwirtschaft Schweiz, Zürich Ausstellungskonzept/Architektur Frei + Saarinen Architekten, Zürich Holzbauingenieur Pirmin Jung Ingenieure für Holzbau AG, Rain Realisation Schilliger Holz AG, Küssnacht am Rigi (Massivholzplatten), und Bisang Holzbau AG, Küssnacht am Rigi (Plattenzuschnitt), Tangemann Metallbau AG, Zürich (Monitorhalterungen), sowie Kammer Expo AG, Tagelswangen (Messebau, Licht) Materialien 541 Einzelteile, 347 m2 Fünfschichtplatten für die horizontalen Flächen, schichtverleimtes Vollholz für die vertikalen Rippen, total 19,4 m3 verbautes Holz Erstellungskosten CHF 140 000.– Abmessungen Breite 8,0 m, Länge 9,50 m, Höhe 3,50 m Einsatzzeitraum November 2009 – Januar 2014 Fotograf Hannes Henz, Zürich

Begehbare Holzskulptur der Lignum Lignum hat 2009 als Direktauftrag ein neues Standkonzept für Messeauftritte entwickeln lassen, welches die Themen der Digitalisierung, der darauf basierten Produktion und der damit in Holz fast unbegrenzten Formenmöglichkeit unmittelbar erfahrbar macht. Nach einem Ersteinsatz im November 2009 und darauf folgenden Anpassungen wurde das Ergebnis an der Swissbau 2010 erstmals in fertiger Ausführung vorgestellt. Zwanzig Ebenen aus 50 mm starken Fünfschichtholzplatten werden alternierend mit 130 mm hohen Distanzelementen aus demselben Material aufeinandergestapelt, so dass ein organisch geformtes Gebilde entsteht, welches die Besuchenden in der Figur einer ‹räumlichen Acht› durch fliessend ineinander übergehende Atmosphären führt. Die Ausstellungsarchitektur bildet also nicht bloss den Rahmen für Exponate, sie soll vielmehr als begehbare Holzskulptur die Neugier für die Gestaltungsmöglichkeiten mit Holz wecken und exemplarisch das Potential zeitgemässer Planungs- und Fertigungsmethoden im Holzbau aufzeigen. Bestimmend für die definitive Formgebung waren nebst räumlichen Überlegungen die Minimierung der Materialmenge, wodurch im Laufe des Entwurfsprozesses eine Kostenreduktion von 75 % resultierte, sowie der Wunsch nach Ausdruck der statischen Möglichkeiten des Materials, was an den verhältnismässig grossen

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Übereck-Auskragungen sichtbar wird. Die 2009 im Holzbau bereits übliche ‹digitale Kette›, also die Verwendung rein digitaler Information vom 3D-Modell bis zur Holzfräse, erlaubte eine effiziente Produktion bei sehr hoher Präzision, ohne die eine solche ‹toleranzlose› Konstruktion nur schwer realisierbar gewesen wäre. Da die nur auf den ersten Blick punktsymme­ trische Form in mehreren Umgebungen integrierbar sein muss, schafft sie durch die expressiven Übereck-Öffnungen Bezüge nach allen Richtungen. Die Raumschleife erschliesst sich aber erst in der Bewegung durch den gewundenen, höhlenartigen Bereich oder über die kleine ‹Terrasse› darüber, die von Sitzgelegenheiten für kleine Verschnaufpausen gesäumt ist. Je nach Blickrichtung und -distanz changiert der architektonische Ausdruck der aus 541 Einzelteilen gefügten Konstruktion zwischen transparenten, durch ‹gepixelte› Wangen getragenen Schichten, einer Topografie, die an Reis-Terrassen erinnert, und einem bulligen Holzkörper. Der Ausdruck des Pavillons sollte sich nicht im stromlinienförmigen Designobjekt erschöpfen, weswegen die vertikalen Distanzelemente eben gerade nicht zurückversetzt, sondern bündig zu den horizontalen Schichten angeordnet sind. Gewissermassen ästhetisch gebremst erinnert die Struktur so auch ein bisschen an vertraute Dinge wie Regale, traditionelle Holzbauten oder gestapelte Paletten.


Grundriss Aufschaltfläche

Aufsicht

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‹Opéra des Nations›, Genf Das Genfer Grand Théâtre muss baulich erneuert werden. Statt die Spielstätte in dieser Zeit zu schliessen, suchte man eine Ausweichmöglichkeit und fand sie in Paris in Form eines Theaterprovisoriums aus Holz. Es wurde zerlegt, per Tieflader abtransportiert und in der Calvinstadt mit vergrössertem Volumen wiederaufgebaut. Der ‹Théâtre éphémère› genannte Holzbau stand seit Beginn 2012 im Hof der Gärten des Palais Royal und diente bis März 2013 als Spielstätte für 420 Aufführungen der ‹Comédie-Française›, deren Theater Richelieu renoviert wurde. Die Stiftung des Genfer ‹Grand Théâtre› erwarb den Holzbau und suchte in der Calvinstadt einen geeigneten Platz dafür. Nach einigem Hin und Her stand fest, dass der Bau im Rigot-Park, angrenzend an die Place des Nations im Zentrum des internationalen Genf, wiederaufgebaut werden konnte. Bedingung für die Errichtung der ‹Opéra des Nations›

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im Parc Rigot war, dass sie nach zweieinhalb Jahren komplett wieder abzubauen ist. Dies ist durch die ausschliessliche Verwendung von Holz inklusive der Fundamente gegeben. Die Fundation übernehmen 300 Fichtenstämme aus Genfer Wäldern mit einem Durchmesser von 260–320 mm. Auf einer Tiefe von 3,0–4,5 m erreichen diese eine erhöhte Festigkeit in der schief liegenden Moräne. In Paris hatte der Holzbau 750 Plätze geboten. Die Wände in Tafelbauweise erreichten eine Höhe von 3,2 m und eine Länge von 10 m. Zwei 90 mm starke Brettsperrholzplatten waren auf Stützen in Brettschichtholz mit Querschnitten von 85 x 360 mm befestigt, dazwischen eine Dämmung. Auf dem Dach kamen dieselben Baustoffe und Querschnitte als Rippenplatten zur Anwendung. Für Genf wurde eine Vergrösserung um 368 Sitze gebaut, so dass nun insgesamt 1118 Plätze zur Verfügung stehen. Auch ein neuer Orchestergraben und Künstlergarderoben waren not-

wendig. Dafür ist das Volumen nun 8 m breiter und knapp 4 m länger als im Originalzustand in Paris. Das machte es notwendig, die Tragfähigkeit des Daches zu erhöhen. Ein zentral angeordneter, doppelter Fachwerkträger mit einer Achsbreite von 8 m und räumlicher Strebenanordnung spannt über 37 m. Zusätzlich sind zwei kleinere Raumfachwerkträger in Querrichtung an den Hauptträger gekoppelt. Alle drei Träger zusammen wirken ähnlich einem Gitterrost, was zu einer Versteifung und Stabilisierung der Dachkonstruktion in alle Richtungen führt. Die Organisation des Grundrisses zeigt eine frontale Ausrichtung der Sitzplätze auf Bänken. Dieses Layout ermöglicht jedem Besucher gute Sicht und hohe akustische Qualität. Vor der Bühne ist der Orchestergraben von 18 x 6 m plaziert. Das Foyer wurde geöffnet, um mehr natürliches Licht zu erhalten. Der Empfangs­ bereich mit Kasse wird von einer neuen Galerie überragt.


Situation

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FF FP FF FP

Erdgeschoss

Mezzanin

Regie

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Querschnitt

Längsschnitt

20 m

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Axonometrie des Montageablaufes

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Ort Avenue de France 40, 1202 Genf Bauherrschaft Fondation du Grand Théâtre de Genève; Comédie-Française, Paris (‹Théâtre éphémère›) Architektur brodbeck roulet architectes associés sa, Carouge; Alain-Charles Perrot, ACMH, und Florent Richard (‹Théâtre éphémère›) Bauingenieur Charpente Concept SA, Perly Bauakustik Kahle Acoustics, Ixelles, und AAB, Carouge Ingenieur HLK srg engineering, Genf Holzbauingenieur Charpente Concept SA, Perly; Jacques Anglade Structure bois (‹Théâtre éphémère›) Holzbau Dasta Charpentes Bois SA, Plan-les-Ouates Materialien Bauholz: schichtverleimtes Bauholz 52 m3, Brettschichtholz 241 m3; Platten: Dreischichtplatten 27 mm 500 m2 und 19 mm 850 m2, OSB 1285 m2; Fassade: Dreischichtplatten 1262 m2 Baukosten BKP 1–9 CHF 11 Mio. Baukosten BKP 2 CHF 8,8 Mio. (ohne Anschaffungskosten, Abbau, Transport und Lagerung) davon BKP 214 CHF 3,5 Mio. (inklusive Pfählung) Grundstücksfläche SIA 416 8000 m2 Geschossfläche SIA 416 2700 m2 Gebäudevolumen SIA 416 31 000 m3 Bauzeit April–September 2015 Fotografie Corinne Cuendet, Clarens (Bilder in Genf), und Christophe Raynaud de Lage (Hof der Gärten des Palais Royal, p. 2967)

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Pavillon ‹Théâtre de Vidy›, Lausanne Ist es wirklich möglich, ein Volumen von 5000 m3 mit Spannweiten bis zu 20 m allein unter Verwendung einfacher Massivholzplatten der Stärke 45 mm zu bauen ? Der Pavillon des Vidy-Theaters in Lausanne führt den Beweis. Am Ufer des Genfersees unterhalb des Stadtkerns von Lausanne liegt das Quartier Vidy. 1964 war es Standort der schweizerischen Landesausstellung Expo 64. Übriggeblieben ist von diesem Grossanlass ein Theaterkomplex nach den Plänen von Architekt und Künstler Max Bill. Das Vidy-Theater gehört seither zu den stark beachteten Bühnen der Avantgarde. Das Vidy-Theater benötigte einen Ersatz für ein nebenan aufgestelltes Zelt, das infolge von Platznöten als zusätzlicher Aufführungsort diente. Es bot nur rudimentären Komfort, war abgenutzt und Zugluft ebenso wie dem Verkehrslärm ausgesetzt. Der Ersatz sollte einen zeitgenössischen Ausdruck mit der Möglichkeit einer flexiblen Erweiterung verbinden und zugleich mit dem baulichen Erbe Max Bills mithalten können. Der neue Pavillon nimmt die Position des Zeltes ein, weist ungefähr den gleichen Fussabdruck auf und kann rund 250 Zuschauer aufnehmen. Der Raum eignet sich dank einziehbaren Unterteilungen für unterschiedliche Konfigurationen. Seine Form, ausgesteift vom gefalteten Tragwerk aus Massivholzplatten von 45 mm Stärke, erfordert keine Zugabe von Material zur Überbrückung von Spannweiten bis 20 m. Die ge-

falteten Wände zeigen im Grundriss eine Krümmung, genau wie das Dach, dies in der Länge ebenso wie in der Breite. Die Verbindungen der einzelnen Platten sind allesamt als Holz-Holz-Zapfenverbindungen ähnlich einer Verkämmung ausgeführt. Für die Fertigung wurde das Volumen in elf Einheiten unterteilt, sozusagen elf Rahmen mit jeweils vier Flächen für die beiden Wandteile und zwanzig Flächen für das Dach dazwischen. Die Zapfen zur Verbindung der Flächen sind einfach oder abgestuft, letzteres als Abstandshalter zwischen zwei Platten. Dieser Hohlraum enthält Installationen und eine Zellulosedämmung. Alle Hohlräume sind zudem mit Sensoren zur Erkennung von eindringendem Wasser ausgerüstet.


Situation


Ort Avenue Emile-Henri-Jaques-Dalcroze 5, 1007 Lausanne Bauherrschaft Théâtre Vidy-Lausanne Architektur Yves Weinand architecte, Lausanne, und Atelier Cube SA, Lausanne Entwicklung Bausystem Laboratoires des constructions en bois, IBOIS, EPFL, Ecublens Bauingenieur Bureau d’études Weinand, Liège HLS-Planer AZ Ingénieurs SA, Bulle Brandschutzingenieur AZ Ingénieurs SA, Bulle Bauakustik D’Silence Acoustique SA, Lausanne Holzbau Bumer-Lehmann AG, Gossau (Holzbau), Longet Menuiserie, Morrens (Fenster) Materialien Brettsperrholz 45 mm 672 m2; Fassadenbekleidung aus Vertikalschalung in Fichte 462 m2 Baukosten CHF 2,8 Mio. Geschossfläche SIA 416 469 m2 Bauzeit August 2016 – August 2017 Fotografin Corinne Cuendet, Clarens

Querschnitte

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Dachaufsicht

Grundriss

Längsschnitt

10 m

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Axonometrie

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Einfache (links) und doppelte Zapfen (rechts)

Die elf Einheiten des Gesamtvolumens wurden in der Werkhalle vorgefertigt. Holz-Holz-Zapfenverbindungen verkämmen die Massivholzplatten von 45 mm Stärke. Die Neigung der Verkämmungen ist auf die mit den Maschinen bearbeitbare Fräsneigung ausgelegt.

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Tonhallen-Provisorium, Zürich In Zürich werden Tonhalle und Kongresshaus saniert. Das Tonhalle-Orchester bezieht deshalb für drei Jahre ein Provisorium in der MaagHalle im Zürcher Kreis 5. Auch andere Ensem­ bles und Konzertveranstalter werden die neue Konzert-Infrastruktur nutzen. Im Sommer 2015 wurde beim Gebäude J auf dem Zürcher Maag-Areal zusammen mit der akustischen und energetischen Sanierung der Hülle auch die stützenfreie Eventhalle als Vorinvestition der Tonhalle in die Gebäudehülle realisiert. Dadurch wurden optimale Voraussetzungen für die akustische Trennung der Einheit und die funktionale Nutzung baulich vorbereitet. Das Tonhallen-Provisorium auf dem Maag-Areal belegt seit Herbst 2017 neben der Eventhalle mit dem eigentlichen Einbau des Konzertsaales (Box in der Box) die Härterei samt Nebenflächen als Zugang und Foyer. Die Zone zwischen Härterei und Eventhalle im Erdgeschoss dient als zusätzlicher Puffer- und Verteilerraum für

den Zuschauerfluss und ist direkt mit den bestehenden WC-Anlagen im Obergeschoss des Gebäudes K verbunden. Die Härterei selbst erhielt ihren authentischen Industriecharakter zurück. Der eingebaute Clubraum wurde partiell zurückgebaut. Die versenkbare Bühne verblieb; sie kann für Diskussionen oder Podiumsgespräche genutzt werden. Die Containeranlagen über der Maschinenstrasse wurden um sechs Containereinheiten erweitert und hälftig zwischen Tonhalle und Music & Arts AG aufgeteilt. Die Container der Tonhalle wurden mit Garderoben-, Konzertmeister- und Dirigentenzimmer belegt. Im heutigen Foyer entstand ein Verbindungskorridor zwischen Containeranlage und Gebäude K. Er regelt im Zusammenspiel mit der schon eingebauten Funktionsschicht in der Eventhalle die Fluchtwege und internen Erschliessungswege für den Auftritt in den Konzertsaal. In den Obergeschossen des Gebäudes K wurden durch die Tonhalle alle vorhanden Raumeinheiten

ausser die Atelierräume über dem Restaurant K2 im 1. Obergeschoss für Probe-, Aufenthaltsund Büroräume benötigt und entsprechend ausgebaut. Im 1. Untergeschoss unter der Eventhalle nutzt die Tonhalle sämtliche Lagerflächen mit direktem Zugang von der Tiefgarage und die Raumkammer 6, im 2. Untergeschoss zusätzlich die Raumkammer 4. In dieser Kammer wurde eine Hebebühne mit direktem Hub in die Eventhalle respektive den Konzertsaal eingebaut; sie verbindet diese mit allen Lagereinheiten. Der Konzertsaal in der Eventhalle ist als entkoppelter gewinkelter Holzelementbau mit Brettsperrholzplatten aufgebaut und schliesst sich an die Betonwand zur Music Hall. Die Platten wurden in Sichtqualität auf eine vorgängig gestellte Stahlkonstruktion montiert. Für die Montage der Platten durften keine Schrauben sichtbar sein; alle Schraubenköpfe wurden mit Holzzapfen abgedeckt. Auf den beiden Kurzseiten sind zwei Ränge angeordnet, mit darunter


liegendem Lagerraum/Bar zum Foyer und der Hinterbühne zur Maschinenstrasse hin. Die neue Dachkonstruktion mit überbetonierten Stahlprimärträgern ist zwischen den Trägern mit akustisch wirksamen Deckenleuchten ausgestattet, die bei unterschiedlichen Bespielungsvarianten akustisch optimiert werden können. Podien und Bestuhlungen wurden ebenfalls mobil entwickelt und lassen verschiedene Nutzungen zu. In der Box finden je nach Layout etwa 1000 bis 1250 Zuschauer Platz. Das Hauptlayout mit Längsbespielung und Orchesterbühne bietet Raum für 1224 Personen. Eine Mittelbühne mit radialer Bestuhlung kann ähnlich viele Personen aufnehmen. Der verbleibende Umraum der Eventhalle dient als Zugang und Verteilerraum und nimmt auch Fluchtwegfunktionen in sich auf. In diesem Raum, wo die alte Industriehalle auf die neu gestellten Stahlstützen mit den akus­ tisch bewegten Fichtenholzpaneelen dazwischen stösst, wird die Synthese von Tonhalle und altem Industriestandort am stärksten erlebbar.

Ort Zahnradstrasse 22, 8005 Zürich Auftraggeber Tonhalle-Gesellschaft Zürich Architektur spillmann echsle architekten AG, Zürich Bauleitung exent AG, Hüttenwilen Holzbauingenieur Pirmin Jung Ingenieure AG, Sargans Lüftungsplaner Thieme Klima AG, Zürich Elektroplaner Wolf Elektro AG, Wetzikon Brandschutzingenieur BDS Security Design AG, Bern Akustikplaner BBM Akustik Technologie GmbH, Planegg (DE) Entrauchung Simon RWA, Passau (DE) Sanitär-/Heizungsplaner Koster AG, Zürich Bauphysik Braune Roth AG, Binz Medientechnik SZENO Engineering GmbH, Stans Lichtplaner Caduff & Stocker Lichtplanung, Urdorf Informatik OIZ Organisation & Informatik ZH, Zürich Holzbau Strabag AG, Schlieren Materialien Brettsperrholz 184 m3, schichtverleimtes Vollholz 84 m3, akustische Lamellen 2500 m Baukosten BKP 2 CHF 9,5 Mio. davon BKP 214 CHF 1,19 Mio. Projektgrösse 5500 m2 Bauzeit März–Juni 2017 Fotograf Hannes Henz, Zürich

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Längsschnitt durch Konzertsaal

Querschnitt durch Konzertsaal

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Erdgeschoss

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Obergeschoss

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Foyer Künstlerhaus, Boswil Die Alte Kirche von Boswil, 1664 erbaut und seit 1890 profaniert, wird seit den sechziger Jahren als überregional bedeutender Konzertsaal bespielt. Ein seitlich angebautes Foyer für Konzertbesucher wertet den Ort feinsinnig auf, ohne der Atmosphäre auf dem Kirchhügel zu schaden. In Abstimmung mit der Denkmalpflege durfte das Foyer seitlich an das Kirchenschiff angebaut werden. Es bildet aber keinen geschlossenen Baukörper, sondern seine Teile – das Dach, die Kirchenmauer, der Boden, die Sitzbank und die Treppe – schaffen einen offenen Raum. Um die Eigenständigkeit der Bauteile zu unterstreichen, wurde jedes Teil anders materialisiert, so dass sich quasi eine Sinfonie der Materialien ergibt. Das Foyerdach ist wie die historischen Dächer im Freiamt aus Fichtenholz, wirkt durch die rötliche Lasierung aber veredelt. Wie ein grosses Vordach hängt es an der Kirchenmauer über der Südtüre und hebt einladend die äussersten Ecken für die ankommenden Gäste. Ein leichter Schwung im Dachrand unterstreicht seine formale Eigenständigkeit. So wird das Foyer Teil der Kirche und lässt doch den Blick über den Kirchhügel frei. Eine lange Bank aus geschliffenem Beton spannt als Träger parallel zur Kirchenmauer über die darunter liegende mittelalterliche Ruine, bietet dem Pausenpublikum eine Sitzgelegenheit und fasst den Raum. An beiden Stirnseiten des Foyers lassen sich bei schönem Wetter die Glastüren vollflächig öffnen, so dass das Foyer zum Schattendach im Park wird und die Besucher darunter hindurchpromenieren können. Die Parkanlage auf dem von einer Mauer gefassten Moränenhügel, die in den Zustand vor den Ruinenausgrabungen gebracht wurde, lädt zum Schlendern rund um die Kirche ein und eröffnet Blicke in die Landschaft und die Alpen. Bei schlechtem Wetter schaffen die Verglasungen aus filigranen Metallprofilen einen Innenraum, der den Vorschriften entsprechend

gedämmt ist und im Winter beheizt werden kann. Eine geschwungene Treppe aus dem in der Region abgebauten Mägenwiler Muschelkalk, der auch schon beim Bau der Kirche verwendet wurde, bildet den neuen Zugang zum Kirchenraum. Sie zentriert den Raum und inszeniert den Weg zum Konzertsaal. Darüber wölbt sich das Dach auf und verleiht dem Foyer Grosszügigkeit, ohne die Kirchenfenster zu verdecken. Das Dach wirkt wie ein vom Wind in Bewegung versetztes Tuch. Die vom Dach herabhängenden Glasleuchten wurden speziell entworfen und von Mund geblasen. Die massive Kirchenmauer bildet den Rücken des Foyers, davor befinden sich Garderobenständer sowie eine Kassen- und Bartheke aus Ahornholz, welche mit schwarz glänzendem Urushi versehen ist, einem natürlichen Japanlack. Versteckt hinter der Treppe liegt ein Lift, der die drei Ebenen Kirche, Foyer und Toiletten behindertengerecht erschliesst. Eine einfache Treppe führt ins Untergeschoss der Kirche zur umgebauten und erweiterten Toilettenanlage. Der Kirchenraum ist weiterhin wunderbar sonnendurchflutet, weil das Foyer um ein halbes Geschoss tiefer auf der Ebene des Parks liegt, so dass die Südfenster unverdeckt bleiben. Die Einbauten der achtziger Jahre wurden zurückgebaut, und zur Verbesserung der Sicherheit wurde eine zweite Treppe zur Empore erstellt. Die grösste Herausforderung war die Kon­ struktion des Dachs. Es sollte trotz Spann­ weite von 9 m möglichst fein daherkommen, dämmen und die Raumakustik verbessern, die Beleuchtung aufnehmen und dem Raum eine gewisse Grosszügigkeit verleihen. In enger Zusammenarbeit mit dem Ingenieur wurde eine innovative Konstruktion aus einer Schar von im Verbund tragenden, gebogen verleimten, nur 60 mm schmalen Trägern in Brettschichtholz entwickelt. Dieses Dach wirkt mit den zwei Birkensperrholzplatten von 4,5 mm

als Dachscheibe, welche an der Kirchenmauer angeschlossen ist und so das gesamte Foyer stabilisiert. Nur jeder dritte Träger erstreckt sich über die gesamte Bauhöhe von 320 mm. In der Summe würden diese Träger die Tragsicherheit gewährleisten, nicht aber die Deformation auf das zulässige Mass begrenzen. Erst durch die beidseitig der Hauptträger angeordneten, nur 120 mm hohen Nebenträger, welche über schubfeste Klötze den Hauptträger verstärken, kann diese eingehalten werden. Hinter den Nebenträgern fanden Schallabsorptionsmaterial und die Dämmung Platz. Gleichzeitig bilden alle Träger zusammen die bildhafte Untersicht, bei der jedes Teil tragend ist. In den Zwischenräumen konnten die Elektroinstallationen versteckt werden. Zur Kostenoptimierung sind aber nur die Träger über der Raummittte (Treppe) gebogen, bei einem maximalen Biegeradius von 4 m und 20 mm starken Lamellen. Die seitlichen Träger sind gerade Balken. Da aber das traufseitige Auflager gebogen ist, wirkt trotzdem das ganze Dach geschwungen. An der Kirchenmauer wurden die Träger mit einem Einhängesystem befestigt. Da die Kirchenwand nicht eben ist, wurde jeder Träger exakt eingemessen. An der Traufseite wurden die Holzträger auf einem versteckten Stahlträger aufgelagert, der ausserhalb des Dämmperimeters über den vier Holzstützen liegt. Die Fenster wurden so montiert, dass sich das Dach bis zu 30 mm bewegen kann. Im Vordachbereich konnte auf ein Unterdach verzichtet werden, so dass das Dach fein auslaufen kann. Eingedeckt wurde es mit einem Kupfer-Stehfalzdach. Beheizt wird das Foyer einerseits mittels Bauteilaktivierung von Boden und Sitzbank und anderseits mittels einer Lüftung, deren Zuluft unter den Treppentritten austritt und in der WC-Anlage abgesogen wird. So konnte die gesamte Technik versteckt werden, womit der Raum seine archaische Kraft entfaltet.

Situation

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Ort Flurstrasse 21, 5623 Boswil Bauherrschaft Stiftung Künstlerhaus Boswil Architektur Gian Salis Architektur GmbH, Zürich; Mitarbeit: Thomas Meyer, Thierry Fehr, Gian Salis Bauleitung dierealisatorin.ch gmbh, Zürich Ingenieur Walter Bieler AG, Bonaduz Bauphysik BWS Bauphysik AG, Winterthur Umgebung Jane Bihr-de Salis, Landschaftsarchitektin BSLA, Kallern Beleuchtungsplaner Giacoba GmbH, Maienfeld Kantonale Denkmalpflege Aargau Reto Nussbaumer Kantonsarchäologie Aargau Georges Matter, Peter Frey Holzarbeiten Schaerholzbau AG, Altbüron, und Wyli Holz AG, Muri (Holzbau), Welz AG, Trogen (Theke), Hugo Stöckli, Boswil (allgemeine Schreinerarbeiten), Duschén Wohnbedarf AG, Wohlen (Parkett), sowie Salome Lippuner, Trogen (Urushi) Materialien Vollholz 3 m3, Brettschichtholz 19 m3, Holzwerkstoffplatten 180 m2 Baukosten BKP 1–9 CHF 2,9 Mio. (inkl. Anpassungen Kirche und Instandsetzung Ruine) Bruttogeschossfläche SIA 116 575 m2 (Kirche), 140 m2 (Foyer) Bauzeit April 2016 – Januar 2017 Fotograf Gian Salis, Zürich

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Grundriss

20 m

Längsschnitt durch Foyer

Längsschnitt durch Treppe

Querschnitt

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Dachaufbau von aussen: Kupferblech Trennlage Offene Schalung in Fichte 27 mm Lattung auf Hartplastikschifter Unterdachbahn Birkensperrholz 2 x 4,5 mm, in Biegung verleimt BSH-Träger 60 x 320 mm/ Dämmung 160 mm Dampfbremse Schallabsorption 30 mm Holzfaserdämmplatte 10 mm, schwarz gespritzt BSH-Träger 60 x 120 mm/ Schubklötze 40 x 60 x 120 mm Alles Holz gestrichen mit rötlich pigmentierter Öl-Lasur Detail Ortgang Aufbau Vordach Ortgang von oben: Kupferblech Trennlage Dreischichtplatte 27 mm Sticher in Vollholz 60 x 100 mm BSH-Träger 60 x 280 mm/ BSH-Träger 40 x 160 mm Alles Holz gestrichen mit rötlich pigmentierter Öl-Lasur Aufbau Vordach Traufe von oben: Kupferblech Trennlage Dreischichtplatte 27 mm Sticher in Vollholz 60 x 100 mm BSH-Träger 60 x 280 mm Stahlträger über den Stützen als Auflager Alles Holz gestrichen mit rötlich pigmentierter Öl-Lasur

Detail Traufe

Detail Dachanschluss

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Theaterturm auf dem Julier, Bivio Auf dem Julierpass hat das Kulturfestival Origen einen leuchtendroten Theaterturm temporär in die karge Berglandschaft gesetzt. Er versteht sich als Synthese des griechischen Landschaftstheaters mit dem römischen Amphitheater, dem ‹Globe Theatre› der Shake­ spearezeit und dem barocken Logentheater. Das Juliertheater auf 2284 m ü. M. soll die historische und kulturelle Bedeutung des Passes neu in Szene setzen. Der Übergang zwischen Oberhalbstein und Engadin ist ein Ort, an dem sich Geschichte verdichtet. Die Römer haben ein Passheiligtum errichtet. Säulenstümpfe belegen eine Kultstätte, einen kleinen Tempel mit Kultfigur. Im Mittelalter stand eine Sebastianskapelle auf der Passhöhe. Tempel, Kapelle, später das Hospiz und Festungsbauten haben die Passhöhe markiert und mit Bedeutung aufgeladen. Hinter der Idee des Theaterturms steht Origen, eine Kulturinstitution, die ihren Sitz im Bauerndorf Riom hat. ‹Origen› ist rätoromanisch und bedeutet ‹Ursprung›. Origen arbeitet mit archaischen Theaterformen und interpretiert sie neu, abseits der gängigen Formen städtischen Kulturlebens. Gründer von Origen ist der Theologe und Theatermann Giovanni Netzer. Netzer wollte auf dem historischen Pass einen ‹babylonischen Theaterturm› erstellen. Babylon war, so erklärt er, eine Wiege der Zivilisation. Lange bevor die Griechen und Römer die Alte Welt prägten, entstand in Mesopotamien eine Hochkultur, die uns mit dem Mythos um den gescheiterten Turmbau zu Babel bis heute prägt. Der Turm soll im Anklang daran ein Haus für neues Welttheater sein, in dem Kultur und umgebende Natur zu einem einzigen Schauspiel verschmelzen. Die festlich-sakrale Aura des hohen Bauwerks soll auf die Ursprünge des Theaters im kultischen Spiel aufmerksam machen. Aufführungen sollen sommers wie winters möglich sein und jeweils den Charakter der Jahreszeit aufnehmen. Zehn fünfeckige Türme aus 120 mm starkem Brettsperrholz und einer Kantenlänge von 2,5 m bilden den sternförmigen Grundriss aus. Über die Fensterbrüstungen, ebenfalls in Brettsperrholz ausgeführt, sind die einzelnen Türme miteinander gekoppelt, was zu einem globalen

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Tragverhalten und somit geringeren Verankerungskräften führt. An den Verbindungsstellen sind alle Holzplatten miteinander gleichmässig über die Länge verteilt kreuzweise verschraubt. Die Türme wurden in ihrem Querschnitt vollständig und in ihrer Länge vierteilig vorgefertigt. Nach dem Transport per Lastwagen auf die wenige Kilometer entfernte Baustelle konnte das erste Turmelement auf dem Fundament verankert werden. Das zweite Turmelement wurde als Bolzenverbindung mit Bauschrauben darauf angeschlossen. Auf Höhe Erdgeschoss beherbergt ein Turm die Heiztechnik. In drei weiteren Türmen sollen in einem nächsten Bauabschnitt Sanitärräume eingebaut werden. Die weiteren Türme dienen primär der Erschliessung: Zwei Treppenläufe führen vom Erdgeschoss bis zum zweiten Obergeschoss. Zwei Treppenläufe sowie ein Lift, der in einer späteren Ausbauetappe ergänzt wird, führen über die gesamte Höhe. Die beiden Treppenläufe über die Gesamt­ höhe dienen zudem als Fluchtweg und sind entsprechend nichtbrennbar bekleidet. Die Wärme- und Stromerzeugung erfolgten ausserhalb des Turmes in einem Technikcontainer. Am Raumfachwerk in Brettschichtholz auf Höhe des Daches ist die Bühne über Kettenzüge aufgehängt. Sie wurde mit Fachwerk­ trägern aus Aluminium und einem Belag aus Dreischichtplatten konstruiert. Über den Hubmechanismus lässt sich die Bühne auf der gesamten Höhe des Turmes bespielen. Entsprechend der Bespielbarkeit sind die Geschosse für die Besucheraufnahme ausgelegt. Das Erdgeschoss lässt sich um die Bühne herum bestuhlen. Das erste Obergeschoss verfügt über Zuschauerplätze in Logen, welche zwischen den Türmen angeordnet sind. Auch im zweiten Obergeschoss können die Zuschauer das Geschehen von Logen zwischen den Türmen aus betrachten. Geplant ist hier zudem der Einbau einer vom Shakespearschen ‹Globe Theatre› inspirierten Zuschauertribüne mit etwa 200 Sitzplätzen. Jeweils in den Logen ist eines der vierzig Fenster angeordnet. So blickt man von den Zuschauerrängen auf die zentrale Spielfläche, aber gleichzeitig auch immer hinaus in die grandiose Berglandschaft, die den Turm umgibt.


Ort Julierpass, 7457 Bivio Bauherrschaft Origen Festival Cultural, Riom Entwurf Giovanni Netzer, Origen, Riom Projektierung/Holzbauingenieur Walter Bieler AG, Bonaduz Ausführung Uffer AG, Savognin (GU und Holzbau) Materialien Brettschichtholz 13,7 m3, Brettsperrholz 690 m3, Stabdübel 18 000 Stück, Vollgewindeschrauben 24 400 Stück, Stahlteile 11 t Dimensionen Höhe 29,1 m, Durchmesser 21,5 m, Volumen 8800 m3 Nutzung maximale Belegung 300 Personen, begrenzte Nutzungsdauer bis Herbst 2020 Bühne Fläche 61,5 m2, Hubgeschwindigkeit 2 m/min, Anzahl Kettenzüge 5 Stück, Tragfähigkeit 2500 kg, Alu Fachwerkträger mit Belag in Dreischichtplatten Baukosten CHF 2,5 Mio. (vollständiger Ausbau) Bauzeit Juni–Juli 2017 (1. Bauetappe) Fotografen Bowie Verschuuren und Benjamin Hofer



Erdgeschoss

Querschnitt durch Treppenkern

1. Obergeschoss

2. Obergeschoss

Querschnitt durch Besucherfläche (Endausbau)

3. Obergeschoss

Querschnitt durch Besucherfläche (1. Bauetappe)

4. Obergeschoss

10 m

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Lignum Holzwirtschaft Schweiz Economie suisse du bois Economia svizzera del legno Mühlebachstrasse 8 CH-8008 Zürich Tel. 044 267 47 77 Fax 044 267 47 87 info@lignum.ch www.lignum.ch

Holzbulletin, Dezember 2017 Herausgeber Lignum, Holzwirtschaft Schweiz, Zürich Christoph Starck, Direktor

Redaktion Roland Brunner, Lignum, und Audanne Comment, Lignum-Cedotec Gestaltung BN Graphics, Zürich

Das Holzbulletin erscheint viermal jährlich in deutscher und französischer Sprache. Jahresabonnement CHF 48.– Einzelexemplar CHF 20.– Sammelordner (10 Ausgaben) CHF 140.– Sammelordner leer CHF 10.– Preisänderungen vorbehalten.

Administration, Abonnemente, Versand Lignum, Zürich

Lignum-Mitglieder erhalten das Holz­bulletin und die technischen Informationen der Lignum, Lignatec, gratis. Die Rechte der Veröffentlichung für die einzelnen Bauten bleiben bei den jeweiligen Architekten. Alle Angaben stammen von den Bauplanern.

ISSN 1420-0260

Lignum-Hotline: 044 267 47 83 Benutzen Sie unsere Fachberatung am Tele­fon von 8–12 Uhr, die täglich von Montag bis Freitag gratis zur Verfügung steht.

Druck Kalt Medien AG, Zug


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