Holzbulletin 139/2021

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Holzbulletin 139/2021 Laubholz Gemeinschaftsgebäude Ekkharthof, Lengwil Raiffeisen-Arena, Pruntrut Verwaltungsgebäude Pulverstrasse, Ittigen Umbau Feuerwehrlokal, Corsier (Genf) Tüfisteg, Adliswil

Das neue Gemeinschaftsgebäude des Ekkharthofs wirkt leicht und erdverbunden zugleich – prägend dafür ist die Tragstruktur in Esche, die auf einem Sockel aus Beton steht. Architektur: Lukas Imhof Architektur, Zürich. Foto: Lucas Peters, Zürich


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1  Magdalene College in Cambridge (UK): Die in der Fassade sichtbare Holzstruktur besteht aus Brettschichtholz in Eiche, produziert und vorgefertigt in der Schweiz. Architektur Níall McLaughlin Architects, London (UK) Foto Magdalene College in Cambridge 2  Erscheint im Herbst 2021: das neue Lignatec-Heft ‹Verklebte Laubholzprodukte für den statischen Einsatz› 3  Neuer Hauptsitz für die Obwaldner Kantonalbank: Laubholz aus der Region für die Stützen und Unterzüge des Tragwerks. Architektur Seiler Linhart Architekten AG, Sarnen Foto Pirmin Jung Schweiz AG

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Bauen mit Laubholz Laubholz – so scheint es – liegt im Trend. Eben haben Konrad Merz, Anne Niemann und Stefan Torno in der Reihe ‹Detail Praxis› ein Handbuch zum Einsatz von Laubholz herausgegeben (1): Der Band fokussiert auf dessen Einsatz in der Tragkonstruktion. Die Publi­ kation liefert Fachwissen für den Umgang mit Laubholz im Hochbau und zeigt zehn gelun­ gene Architekturbeispiele im Detail, darunter drei aus der Schweiz: das Ferienheim Büttenhardt, den zehngeschossigen Bau ‹S22› in Rotkreuz und die Parkgarage und Skischule in Innerarosa. Der SIA wiederum bietet im Rahmen des Weiterbildungskurses ‹Holz konstruktiv – Bauen mit Laubholz – eine tragende Rolle› im Herbst eine Tagesreise nach Bern und in den Jura an, wo neben Bauten auch das Produktionswerk der Fagus Suisse AG besichtigt werden kann, die seit Ende 2019 Konstruktions-Leimholz aus Buche und anderen Laubhölzern herstellt (2). Und Lignum selbst gibt im Herbst eine umfangreiche ‹Lignatec›Ausgabe zu Laubleimholzprodukten für den statischen Einsatz heraus. Ziel der Publikation ist es, Planerinnen und Anwendern eine aktuelle Produkteübersicht zu bieten, Bemessungswerte und Einsatzgebiete verlässlich anzugeben sowie einen Überblick über die Anbieter zu geben. Die Lignatec-Ausgabe konzentriert sich dabei ganz auf Laubleimholz-Produkte aus Schweizer Produktion, für welche detaillierte technische Angaben vorliegen. Gründe für den vermehrten Einsatz von Laubholz gibt es verschiedene: Zum einen ist Holz an sich als nachhaltiges Material heute mehr gefragt denn je. Überdies verlangen der weltweit boomende Holzbau und dessen rasante Entwicklung bis über die Hochhausgrenze hinaus nach Hochleistungswerkstoffen, die mit Laubholz aufgrund seiner Eigenschaften rea­ lisierbar werden. Buche beispielsweise ist in unseren Breitengraden aktuell die zweihäufigste Baumart und eignet sich aufgrund der hohen Zug- und Druckfestigkeit für schlanke Querschnitte, die stark belastet werden können – nicht ohne Grund wurde bis ins 18. Jahrhundert im konstruktiven Bereich vielfach

Laubholz eingesetzt. In den letzten Jahren hat die Forschung und Entwicklung von Produkten aus Laubholz für konstruktive An­ wendungen eine regelrechte Blüte erlebt. Verschiedenste Hersteller bieten heute Brettschicht­holz aus Laubholz oder Stabschichtholz an, und beides findet zunehmend Verwendung in anspruchsvollen Tragwerken. Durch neue Produktionsmethoden und Verarbeitungsprozesse entstehen so aus Laubholz konkurrenzfähige Produkte, die dem Bausektor völlig neue Möglichkeiten eröffnen. Eine Entwicklung, die sich auch in bereits realisierten, eben fertiggestellten oder geplanten Bauten manifestiert. Eines dieser Projekte ist der neue Hauptsitz der Obwaldner Kantonalbank, der im kommenden Herbst eröffnet wird: Im Neubau mit quadratischem Grundriss entstehen 160 Arbeitsplätze. Der fünfstöckige Systembau wird in Mischbauweise aus Holz und Beton erstellt, wobei Holz auch im Innenausbau der raumprägende Baustoff sein wird. Die Stützen und Unterzüge des Holztragwerks, das in Skelettbauweise erstellt wurde, bestehen aus Laubholz. Die Holzrippen der Verbunddecken mit einem Überzug aus Beton wurden aus Esche und Fichte gefertigt. Ebenso wie das rest­liche Konstruktionsholz und die Fassadenschalung aus Fichte stammt das eingesetzte Holz aus dem Kanton Obwalden. Ein Blick ins Ausland zeigt, dass auch dort Laubholz für Bauprojekte gefragt ist: Ursprünglich sollte das gesamte Tragwerk des zwischen 2019 und 2021 erstellten Magdalene College in Cambridge (GB) in Eiche ausgeführt werden, denn diese hat in England und insbesondere in der Universitätsstadt Cambridge einen hohen Stellenwert. Aus Kostengründen entschied man sich dann für Fichte im Innen­ bereich, erstellte aber die äusseren, vorgefertigten Rahmen, die im Fassadenbild sichtbar sind, aus Brettschichtholz in Eiche, inklusive einer Holzschutzbeschichtung. Für die Produktion und Fertigung des Tragwerks zeichnet die neue Holzbau AG mit Standort in Lungern verantwortlich.

Auch die in dieser Ausgabe vorgestellten Projekte zeigen die Breite und Vielfalt der möglichen Anwendungen von Laubholz: Das Spektrum reicht von einem ausdrucksstarken Gemeinschaftsgebäude mit einer raumprä­ genden Konstruktion aus Esche über eine Eishalle, bei der man die hochbeanspruchten Teile des Tragwerks aus Buche und Esche aus der Region gefertigt hat, bis zum Verwaltungsgebäude des UVEK in Ittigen, wo Buche für die hochbelasteten Stützen im Erdgeschoss, aber auch für die Verkleidung des Mehrz­wecksaals Verwendung fand. Auch beim modulartigen Einbau zur Erneuerung des Feuerwehrlokals in Corsier entschieden sich die Architekten für den Einsatz von Laubholz. Ebenso ersetzte man den Tüfisteg in Adliswil mit einer Konstruktion aus Buchenholz – eine Anwendung, die aufgrund ihrer Neuartigkeit erst noch zeigen muss, ob sie sich bewährt. Eines zeigen alle hier vorgestellten Projekte aber auf jeden Fall: Im Einsatz von Laubholz steckt gestal­ terisch und konstruktiv ein grosses Potential. Jutta Glanzmann Technische Kommunikation Lignum

Quellen 1 Bauen mit Laubholz – Laubholz in der Tragkon struk­tion; Konrad Merz (Merz Kley Partner), Anne Niemann (TU München), Stefan Torno (Cluster Forst und Holz in Bayern), Detail Verlag 2020, 112 Seiten, 29,7 x 21 cm, ca. 150 Abb., Hardcover. Der Band kann bei Lignum im Shop online bestellt werden. 2 Holz konstruktiv – Bauen mit Laubholz – eine tra gende Rolle, 1. Oktober 2021, 9 bis 16 Uhr, weitere Informationen dazu gibt es unter www.sia.ch/de/ dienstleistungen/sia-inform/.

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Gemeinschaftsgebäude Ekkharthof, Lengwil Transparent und scheinbar leicht steht es da und vermittelt gleichzeitig Kraft und Erdverbundenheit. Das neue Gastronomiegebäude für die sozialpädagogische Ein­ richtung Ekkharthof liegt südöstlich von Kreuzlingen auf dem Seerücken und besteht aus einem in den Hang geschobenen Betonsockel und einer Tragstruktur aus Esche – aus demselben Holz sind die eigens dafür gefertigten Tische und Stühle. Im Ekkharthof arbeiten seit 1974 Menschen mit Betreuungsbedarf nach anthroposophischen Grundsätzen. Vor 50 Jahren noch als ‹Wagenburg› konzipiert, lautete der Auftrag an die Architekten, die sozialpädagogische Einrichtung für den Austausch zu öffnen. Es wurden verschiedene Neu- und Umbauten realisiert: der Eingangsplatz mit Einstellhalle, die Erneuerung des Schulhauses mit einer Turnhallenerweiterung und der Umbau des Hügelhauses. Das Herzstück der Anlage bildet das neue Gastronomiegebäude, das sich bewusst von den bestehenden Bauten absetzt. Es besteht aus einem pavillonartigen Teil aus Holz, der auf einem Betonsockel steht. Dieser ist als Körper ins Terrain geschoben und inszeniert die Lage über dem See. In Anlehnung an die Formensprache der an­ throposophischen Architektur planten die Architekten ursprünglich das ganze Gebäude in Beton. Da es in bauphysikalischer Hinsicht schwierig war, die Tragstruktur in Beton von innen nach aussen zu ziehen, ohne sie durch die verschiedenen Dämmebenen zu unter­ brechen, entschied man sich für eine Konstruktion aus Esche, ausgefacht mit Glas. Ein Entscheid, der laut Architekten weitere positive Effekte hatte. Trotz des Materialwechsels bleibt die formale Wirkung einer rohen Betonkonstruktion spürbar. Im Tragwerk überlagern sich formale Absichten mit technischen Aspekten: Zur optimalen Kraftübertragung sind die Knoten leicht konisch ausgebildet. Die gestalterische Umsetzung des statischen Prinzips stellt dabei gleichzeitig eine Nähe zur an­ throposophischen Formenwelt her, denn die Fenster weisen dadurch zwangsläufig abgeschrägte Ecken auf. Die Tragstruktur wirkt insgesamt robust und kräftig, was zum einen mit den Proportionen zu tun hat, aber auch mit der Ausbildung als selbstaussteifendes Rahmentragwerk.

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Für Esche entschied man sich aus verschiedenen Gründen: Zum einen eignet sie sich in statischer Hinsicht gut, sowohl für die Auskragung von 5 m Länge als auch für das geplante selbstaussteifende Tragwerk. Esche war aber auch in ästhetischer und funktionaler Hinsicht erste Wahl: Sie wirkt nicht rustikal und hat eine gute Gebrauchstauglichkeit. Aufgrund ihrer Härte ist sie für die Nutzung im Alltag weniger empfindlich, denn der Rohbau ist gleichzeitig auch der Ausbaustandard. Das neue und freistehende Volumen ersetzt den bisherigen Speisesaal des Ekkharthofs, der in die bestehenden Gebäude integriert war und nur über eine kleine Küche verfügte. Mit seiner Transparenz steht der Neubau für die neue Haltung des Ekkharthofs, der sich sowohl räumlich als auch organisatorisch öffnen will: Der Speisesaal im Hochparterre hat Platz für 200 Personen und bietet durch die grossen Fenster eine Rundumsicht auf Landschaft, See und Innenhof. Eine überdachte Terrasse erweitert den Raum gegen aussen. Mittags dient der Speisesaal, der in das Wegnetz des Ekkharthofs eingebunden ist, als Treffpunkt für die Menschen, die dort leben, arbeiten oder zur Schule gehen. Gleichzeitig steht das Angebot auch auswärtigen Gästen offen. Der Saal kann zudem für Feiern oder Anlässe gemietet werden. Die neue Grossküche liegt im Parterre und dient auch als Arbeitsort des Ekkharthofs, wo praktisch alles von Grund auf hergestellt wird. Die Tische und Stühle für den Speisesaal haben die Architekten Lukas Imhof und Carlos Wilkening eigens dafür entworfen: Diese bestehen ebenfalls aus Esche, wobei die Tische klappbar sind und die Stühle sich stapeln lassen. Gefertigt wurden sie in der hauseigenen Schreinerei. Daraus ist eine Zusammenarbeit zwischen den Architekten und dem Ekkharthof entstanden, die über die Bauzeit hinausreicht: Über die WIMMöbel GmbH sind die Stühle und Tische erhältlich, die aus digital vorgefertigten Einzelteilen weiterhin in der Schreinerei Ekkharthof zusammengebaut werden.


Situation

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Querschnitt

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Längsschnitt

20 m


Ort Ekkharthof, Rütelistrasse 2, 8574 Lengwil Bauherrschaft Ekkharthof-Verein, Lengwil; Hochbauamt Kanton Thurgau, Frauenfeld Architektur Lukas Imhof Architektur GmbH, Zürich (Projektleiter Carlos Wilkening, Projektarchitektin Caroline Schillinger) Landschaftsarchitektur Cukrowicz Landschaften GmbH, Schaffhausen Bauleitung Forster Burgmer AG, Kreuzlingen Bauingenieur A. Keller AG, Weinfelden (Projektleiter Peter Wartenweiler) Holzbauingenieur und Brandschutz Josef Kolb AG, Romanshorn (Projektleiter Christoph Angehrn) Bauphysik Durable Planung und Beratung AG, Zürich Holzbau Neue Holzbau AG, Lungern; KIFA AG, Aadorf Fenster Huber Fenster, Herisau

Möbel WIMMöbel, Zürich Materialien Haupttragwerk aus Schweizer Esche, Möbel aus Schweizer Esche Baukosten CHF 7,3 Mio. exkl. MWST Baukosten BKP 214 CHF 750 000.– exkl. MWST Grundstücksfläche nach SIA 416 (gesamtes Areal) 22 000 m2 Gebäudegrundfläche nach SIA 416 446 m2 Geschossfläche nach SIA 416 1220 m2 Gebäudevolumen nach SIA 416 4748 m3 Bauzeit Juli 2017 bis Dezember 2018 Fotografie Lucas Peters, Zürich; Hannes Heinzer, Zürich (Innenaufnahme Speisesaal mit Möbeln, Seite 3491)

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Erdgeschoss

Untergeschoss

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1. Obergeschoss

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GOLL 2041

SP 10/45

5x 45

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Detailschnitt

Aufbau Dach: Metalldeckung, Kupfer 0,6 mm Bauzeitabdichtung, diffusionsoffen Schalung, Tanne/Fichte 27 mm Dachlattung/Hinterlüftung 60/60 mm Unterdachbahn, diffusionsoffen 5 mm Abdeckung (DWD-Platte) 16 mm Holzsparren und Dämmung (Platte aus Steinwolle) 320 mm Deckenbekleidung (OSB) 15 mm Installationsebene 50 mm Lattung und Akustikdämmung 30 mm Holzlatten, gestrichen (Abstand 15 mm) 30/45 mm

Detailschnitt

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Aufbau Aussenwand OG: Balken, Brettschichtholz Esche 240 mm Rahmentragwerk, Brettschichtholz Esche, innen 320/600 mm, aussen 320/680 mm Wärmedämmung, Steinwolle 80 mm Holzprofil, Dreischicht-Massivholzplatte Esche 100 mm


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Raiffeisen-Arena, Pruntrut Die neue Eishalle auf dem Gelände der frü­ heren ‹Patinoire du Voyeboeuf› ist die Heimspielstätte des HC Ajoie. Nachhaltigkeit war beim Um- und Ausbau ein wichtiges Ziel: Dies gelang mit der Beteiligung regionaler Unternehmen, der Verwendung von Nadel- und Laubholz aus den Wäldern der Umgebung und mit einer Optimierung der Sägearbeiten. Die 1973 am Ufer der Allaine im Osten von Pruntrut erstellte Eishalle mit rund 4000 Plätzen (davon 1200 Sitzplätze) war in vielerlei Hinsicht veraltet. Weder das Dach noch die Innen­ ausstattung entsprachen den aktuellen Anforderungen der kantonalen Behörden und der Swiss Ice Hockey Federation. Neben der Erfüllung neuer technischer Anforderungen und der Anpassung an die heutigen Bedürfnisse der Besucherinnen und Besucher sollte insbesondere Menschen mit eingeschränkter Mobilität der Zugang erleichtert werden. Die Flucht­ wege mussten künftig – den neuen Brandschutzvorschriften entsprechend – breiter sein. Zusätzlich wollte man zur Einsparung von Energie die Nutzung effizienter gestalten und eine Solaranlage zur Produktion des für den Betrieb erforderlichen Stroms einbauen. Um den zahlreichen Ansprüchen des HC Ajoie, aber auch von Schulen, örtlichen Sportvereinen und der Öffentlichkeit gerecht zu werden, ent-

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schied sich die Gemeindeunion SidP für den Bau einer zweiten Eisfläche mit nordameri­ kanischen NHL-Massen (60 x 26 m) und 750 Stehplätzen. Das Hauptgebäude ist für Training und Spiele der Eishockeymannschaften bestimmt, der kleinere Anbau dagegen für Curling und den Publikumseislauf. Mit seinen 4750 Plätzen (davon 1700 Sitz­ plätze) ist das neue Gebäude nicht höher als die alte Eishalle und lässt somit vom Eingang den Blick auf das Schloss der Stadt frei. Im Inneren entsteht – unterstützt durch die Wirkung des Holzes – eine angenehme räumliche Nähe zwischen den Sportlern und Sportlerinnen auf dem Eis und dem Publikum. Durch ein Fensterband an der Nordseite fällt Tageslicht in die Halle, die übrige Fassade ist mit Holz verkleidet. Im Inneren führen an allen vier Ecken Treppenhäuser zu den Gängen, von denen man auf die grosse Südtribüne sowie zu den Logen und den Räumlichkeiten für die Presse gelangt. Am östlichen Ende der grossen Eishalle befinden sich eine untere Tribüne mit Stehplätzen und oberhalb davon die Tribüne mit den Sitzplätzen. Die Haupttribüne im Süden wurde aufgestockt, um ihre Kapazität zu erhöhen, und die unter den Sitzreihen unter­ gebrachten Umkleiden und sanitären Anlagen gestaltete man komplett neu. Im Westen umfasst ein neuer Gebäudeteil auf dem an das

städtische Schwimmbad angrenzenden Grundstück Umkleiden, Logen, VIP-Empfangsräume und Büros sowie ein Fitnesscenter und das Restaurant, von dem man beide Eisflächen einsehen kann. Das letzte Stockwerk beherbergt die Technikräume des Komplexes. Dank dem Umund Anbau wird der Komplex zu einer touristischen und sportlichen Attraktion der Stadt. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und weil ihre Qualität dies zuliess, wurden die Fun­ damente der Tribünen und des alten Bogen­ tragwerks erhalten. Daraus ergaben sich die 45 m Spannweite der Primärkonstruktion und der Abstand von 6,80 m zwischen den Trägern. Die alten Bögen wurden für die Renovierung der Halle des regionalen Sägewerks verwendet, das diese vor fast 50 Jahren geliefert hatte. Besonderes Augenmerk legte man auf die Wahl der Holzarten: Die Verwendung von 4000 m3 Nadel- und Laubholzstämmen aus einem Umkreis von höchstens 20 km unterstützt den Ansatz des öffentlichen Beschaffungswesens, auf eigenes Holz zurückzugreifen. Für die hochbelasteten Bereiche des Tragwerks erwies sich Laubholz als sinnvoll, weil es Querschnitte ermöglichte, die der bestehenden Tragstruktur vergleichbar sind. Dem Wunsch der Bauherrschaft entsprechend liess sich ein Grossteil des Primärtragwerks aus Buche fertigen, der vorherrschenden Baumart in


Situation

den Wäldern der Region Ajoie – dies in Form von Stabschichtholz aus verleimten, regelmässigen Kanthölzern. Dank der schlankeren Querschnitte wirkt die Konstruktion luftiger und beansprucht weniger Platz. Für die hochbelasteten Teile der Dachtragkonstruktion kam hingegen Eschenholz zum Einsatz, das weniger empfindlich auf Änderungen der Luftfeuchtigkeit und auf die Wärmeabstrahlung der Eis­fläche reagiert. Die weniger stark belasteten Elemente der Konstruktion bestehen aus herkömmlichem Brettschichtholz aus Fichte. Eigens entwickelt wurde ein Konstruktionsprinzip für die Verwendung von Tannen- und Fichtenkantholz (560 m3), in erster Linie für die Decken der Tribüne. So liess sich der Holzschnitt unter Berücksichtigung der vergleichsweise langen natürlichen Trocknungszeit der Elemente von der Entwurfsphase an sehr genau planen und antizipieren. Überdies optimierte man die Sägeliste, indem die für die Dreischicht- und Mehrschichtplatten benötigten Bretter mit aufgenommen wurden. Daneben wurde das beim Sägen der Bauteile übriggebliebene Eschenholz für das Parkett in den VIP-Bereichen verwendet. Dieses Verfahren führte zu einer Steigerung des Ertrags und dadurch zu einer Verringerung der Produktionskosten, da alle Platten als Nebenprodukte beim Zuschnitt der Balken entstanden.

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Querschnitt

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20 m


Erdgeschoss

1. Obergeschoss

2. Obergeschoss

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Ort Chemin des Bains 23, 2900 Pruntrut Bauherrschaft Syndicat Intercommunal du district de Porrentruy (SidP), Pruntrut Architektur Dolci Architectes Sàrl, Yverdon-les-Bains Realisation und Bauleitung Stähelin Partner architectes SA, Delsberg Landschaftsarchitektur Profil Paysage Sàrl, Yverdon-les-Bains; Stähelin Partner architectes SA, Delsberg Bauingenieur Buchs & Plumey SA, Pruntrut Holzbauingenieur Timbatec ingénieurs bois SA, Delsberg Bauphysik Estia SA, Lausanne Brandschutz ISI Sàrl, Lausanne HLK-Ingenieur az ingénieurs sa, Lausanne Elektroingenieur Pro Engineering AG, Basel Fassade BCS SA, Neuenburg Akustik EcoAcoustique SA, Lausanne Holzbau Fagus Suisse SA, Les Breuleux (Brettschichtholz Buche und Eiche); Batipro SA, St-Ursanne; JPF-Ducret SA, Yverdon-les-Bains; Thiévent & Gerber SA, Courtedoux; A+C Corbat SA, Vendlincourt (Laubholz); SYB, Sonvilier et Paul Rais SA, Courcelon (Nadelholz)

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Materialien Eishalle/öffentliche Eisbahn: Kantholz Fichte/Tanne 560 m3/90 m3 (Tribüne); Brettschichtholz Fichte/Tanne ca. 152 m3/68 m3; Esche ca. 159 m3/61 m3. Eishalle: Brettschichtholz Buche ca. 55 m3 (Primärkonstruktion); Dreischichtplatten 27 mm Fichte/Tanne ca. 1650 m2 und Dreischichtplatten 60 mm Fichte/Tanne ca. 140 m2 (total 53 m³); CLT-Platten 80 mm ca. 100 m2 und CLT-Platten 220 mm ca. 110 m2 (total 33 m3). Innenausbau: DUO ca. 60 m3 (Herkunft Schweiz), Dreischichtplatten 1,3 m3 (Herkunft Deutschland), OSB-Platten ca. 63 m3 (Herkunft Deutschland) Herkunft Holz Region Pruntrut; Label Schweizer Holz Baukosten BKP 1–9 CHF 28 Mio. inkl. MWST Baukosten BKP 2 CHF 23 Mio. inkl. MWST Baukosten BKP 214 CHF 4 Mio. inkl. MWST Grundstücksfläche nach SIA 416 11 621 m2 Gebäudegrundfläche nach SIA 416 11 313 m2 Nutzfläche 10 281 m2 Gebäudevolumen nach SIA 416 94 880 m3 Kubikmeterpreis (BKP 2) CHF 242.– inkl. MWST Bauzeit April 2019 bis April 2021 (Eishalle), bis August 2021 (öffentliche Eisbahn), bis Oktober 2021 (Aussenanlage) Fotografie Corinne Cuendet, Clarens; Mauricette Schnider, Cornol (Aussenaufnahme)


Aufbau Dach: Sonnenkollektoren Befestigungssystem Trapezblech Lattung 27 x 40 mm Konterlattung 60 x 60 mm Schutzmatte Abdichtung vollflächig verschweisst Abdichtung 1. Lage verschweisst Steinwolle 120 mm Dampfbremse Trapezblech mit Dämmung Aufbau Wand: Verschalung Holzlatten horizontal Vertikale Latten 30 mm Sandwich-Paneel 140 mm Konstruktion Holz 200 x 100 mm Dreilagige Platte 250 mm

Detailschnitt

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Verwaltungsgebäude Pulverstrasse, Ittigen Der siebengeschossige Neubau des Verwaltungszentrums des Bundes ist Teil einer Campusanlage mit rhythmisch versetzten Platz- und Gassenräumen. Um einen zentralen Betonkern läuft die Holz-Beton-Verbundkonstruktion. Für die Tragstruktur im Erdgeschoss wurde Buchenholz eingesetzt, da dort die Lasten hoch sind. Ebenso besteht die Verkleidung des Mehrzwecksaales aus Buche. Das Verwaltungszentrum des Bundes in Ittigen beherbergt seit 2006 verschiedene Ämter des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation. Für die Erweiterung des Standorts um 900 Arbeitsplätze in zwei Etappen führte man 2013 einen offenen Wettbewerb durch, den Berrel Kräutler Architekten für sich entschieden. Gefordert war ein nachhaltiges Gebäude, auch im Betrieb, idealerweise in Holz. Die Architekten schlugen für die Erweiterung in zwei Etappen

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zwei weitere Baukörper vor: Sie strickten das vorgefundene Bebauungsmuster auf selbst­ verständliche Weise mit zwei gleichgerichteten, langgezogenen und kompakten Volumen weiter. So entsteht über die Zeit eine belebte Campusanlage, die auch im Freien über eine hohe Aufenthaltsqualität verfügt. Die bereits vorgefundenen Landschaftselemente griff man auf und entwickelte sie mit der Aussenraumgestaltung der Neubauten weiter. Entlang dem Ufer der Worble entstand ein grosszügiger Grünraum mit einer auen­typischen Vegetation. Hangseitig baute man die Spazierwege durch den Wald aus und richtete schattige Rastplätze als Erholungszonen ein. Die Plätze zwischen den Gebäuden sind klar gefasst und mit Baumgruppen und Aussenmöbeln bestückt. Eine provisorische Parkanlage mit dichten Sträuchern und Sitzbänken besetzt den bereits vorbereiteten Fussabdruck für das zweite Volumen.

Das erste Gebäude, um das es hier geht, wurde im Sommer 2020 fertiggestellt und bezogen. Anders als bei den drei bestehenden Bauten, die nur eine Holzfassade aufweisen, besteht hier auch die statische Struktur teilweise aus Holz. Das Volumen des siebengeschossigen Neubaus ist im Grundriss und im Schnitt klar strukturiert: Um einen zentralen Betonkern gliedern sich umlaufende Ge­schosse, die aus einer Holz-Beton-Verbund­konstruktion bestehen. Gegen innen öffnet sich der Betonkern zu einer überraschenden Raumskulptur: Das Atrium, das sich zwischen den beiden skulpturalen Treppenhäusern aus Beton aufspannt, wird von mehreren massiven Körpern durchdrungen und lässt dennoch Sonnenlicht bis ins Erdgeschoss fallen. Diese spannungsvolle innere Welt mit abwechslungsreichen Durchblicken steht ganz im Zeichen des Austausches und der Gemeinschaft. Hier befinden sich die


Situation

Sitzungszimmer und Aufenthaltsräume. Die Einzel- und Grossraumbüros sind entlang der Fassade aufgereiht. Sie zeichnen sich nicht nur durch eine wunderbare Aussicht und optimale Belichtung und Belüftung aus, sondern vor allem auch durch die warme Atmosphäre aufgrund ihrer Materialisierung. Für die Holz-Beton-Verbundkonstruktion sollte ursprünglich ausschliesslich Buchenholz aus dem eigenen Wald von armasuisse eingesetzt werden. Da aus diesem Bestand für das ganze Gebäude nicht genügend Buchenholz in ausreichender Qualität vorhanden war, entschied man sich, Buche für die Stützen und Balken im Erdgeschoss einzusetzen, weil sie dort mit einem Stützenraster von 5,20 m höhere Las­ten tragen müssen als jene in den oberen Geschossen mit einem durchgehenden Raster von 1,30 m. Dafür wurde schliesslich überall Fichte eingesetzt. Ein Teil der Buchenstämme, die ursprünglich hätten verwendet werden

sollen, fand dann aber in der Verkleidung der Wände des Mehrzwecksaales eine schöne Verwendung. Der Stützenraster von 1,30 m ermöglicht in den oberen Geschossen eine hohe Flexibilität für die Einteilung der Büroflächen. Sämt­liche Leitungen werden vertikal im Betonkern geführt. Von da erfolgt die horizontale Verteilung zwischen den Holzbalken, die in den Gängen offen gezeigt wird, während sie in den Arbeitszonen mit den zwischen den Balken eingef­ ügten Kühlpaneelen verkleidet ist. Die tragende Holzstruktur bleibt dabei immer sichtbar und lässt zusammen mit den Paneelen ein spannendes Deckenmuster entstehen. Durch das offen gezeigte Holz entsteht die behagliche Raumatmosphäre, die durch Trennwände aus Holz und Teppiche aus Wolle verstärkt wird. Die Gestaltung der Fassade, die wie die Technikzentrale auf dem Dach aus Holz besteht,

bezieht sich formal auf die bereits bestehenden Bauten auf dem Campus: Auskragende Brüstungsbänder prägen die Verkleidung horizontal. Vertikale Holzlamellen liegen in einer flexiblen Einteilung dazwischen und schaffen eine lichte Verspieltheit. Ergänzt mit Lüftungsflügen, die sich öffnen lassen, reduzieren sie den ursprünglich höher geplanten Glasanteil der Aussenhülle. Die Kombination von Holz und Beton ist beim Verwaltungsgebäude in Ittigen Teil einer nachhaltigen Bauweise: Die Verwendung von einheimischem Holz verbessert die ökologische Bilanz und sorgt für ein angenehmes Innenraumklima. Seine geringe Masse reduziert zudem die Wirkung von Erdbebenkräften. Der Beton bringt horizontale und vertikale Steifigkeit, und seine Speicherkapazität kommt dem Energiebedarf zugute. Das Gebäude erhielt die Gold-Zertifizierung des Standards Nachhaltiges Bauen Schweiz SNBS.

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Längsschnitt

20 m


Querschnitt

Ort Pulverstrasse 13, 3063 Ittigen Bauherrschaft Bundesamt für Bauten und Logistik BBL, Bern Architektur/Generalplanung Berrel Kräutler Architekten, Zürich (Projektleiter Johannes Maier) Baumanagement/Generalplanung Tekhne SA, Freiburg Landschaftsarchitektur ORT AG für Landschaftsarchitektur, Zürich Bauingenieure Dr. Schwartz Consulting AG, Baar; Dr. Vollenweider AG, Zürich Haustechnik Gruner Gruneko AG, Zürich Bauphysik Raumanzug GmbH, Zürich Fassadenplanung Feroplan Engineering AG, Zürich Lichtplanung Mettler + Partner AG Consulting, Zürich Sicherheitsplanung Holliger Consult GmbH, Epsach Signaletik Bureau Vue, Zürich Holzbau Wenger Holzbau AG, Steffisburg Materialien Tragstruktur: Brettschichtholz Fichte (CH) 609 m3, Brettschichtholz Buche (CH/Europa) 69 m3; innere Bekleidung: Dreischichtplatten (Europa) 68 m3, Eichenparkett 14 m3, Holzdecken Fichte furniert 38 m3, Buchenholztäfelung (CH) 11 m3; Fassaden: Lamellen und Fenster Fichte (CH) 158 m3 Baukosten BKP 1–9 CHF 81 Mio. (1. Etappe) Grundstücksfläche nach SIA 416 13 700 m2 (beide Etappen) Gebäudegrundfläche nach SIA 416 1920 m2 (1. Etappe) Geschossfläche nach SIA 416 20 000 m2 (1. Etappe) Gebäudevolumen nach SIA 416 75 000 m3 (1. Etappe) Bauzeit 2017 bis 2020 Fotografie Damian Poffet, Bern

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Erdgeschoss

1. Obergeschoss

6. Obergeschoss

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Aufbau Dach: Substrat extensive Begrünung 100 mm Entwässerung 20 mm 2 x Dichtungsbahn Gefälledämmung 2 % (30 – 160 mm) 110 mm Dichtungsbahn mit Alueinlage Dreischichtplatte 27 mm Holzbalken mit Steinwolle ausgedämmt 240 mm Dreischichtplatte 27 mm Aufbau Dach Attika: Substrat, Schutzschicht 100 mm Drainagematte 20 mm Abdichtung 5 mm Wärmedämmung (250 – 310 mm) im Gefälle 2 % 310 mm Dichtungsbahn bituminös 5 mm Holz-Beton-Verbund-Decke Stahlbeton 120 mm Stahlbeton Fertigteil 40 mm Holzbalken 280 mm Ausbau Decke Installationsraum 180 mm Hybrid-Kühldecke 100 mm

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2 16

83

52 1

AUSBAU DECKE OG 3 180 Installationsraum 100 Hybrid-Kühldecke 280 gesamt

3.23

2.76

FASSADE OG 3 - Holz-Metallfenster (3-fach Isolierverglasung) Holz Innen: Fichte/ Tanne, Farbe gem. Angaben Architekt Metall: Alu eloxiert, Farbe gem. Angaben Architekt, - Absturzssicherung: Holzlamellen, Tanne Druckimprägniert, Farbe gem. Angaben Architekt, - Sonnenschutz: Rafflamellenstoren Im Bereich der Deckenstirn: 240 Ringbalken 100 Mineralwollplatte 20 Mineralwollplatte 160 Storenkasten Verbundrafflamelle

47

+10.54

10

16

83

2.76

2.76 1216 3

3 21 52 18

BODENAUFBAU OG 3 10 Teppich 20 Ausgleichschicht 120 Stahlbeton 40 Stahlbeton Fertigteil 280 Holzbalken (180/280) 470 gesamt

19

2.40

2.40 BODENAUFBAU KERN OG 3 10 Teppich 20 Ausgleichschicht 180 Stahlbeton 210 gesamt

28

3.23

10 3.02

AUSBAU DECKE KERN OG 3 520 Installationsraum 100 Kühldecke 620 gesamt

2.40

2.40

3.02

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AUSBAU DECKE KERN OG 5 520 Installationsraum 100 Kühldecke 620 gesamt

16

83

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1216

21 52 18

AUSBAU DECKE OG 4 180 Installationsraum 100 Hybrid-Kühldecke 280 gesamt

3.23

2.76

16

AUSBAU DECKE OG 3 180 Installationsraum 100 Hybrid-Kühldecke 280 gesamt

3.23

2.76

FASSADE OG 3 - Holz-Metallfenster (3-fach Isolierverglasung) Holz Innen: Fichte/ Tanne, Farbe gem. Angaben Architekt Metall: Alu eloxiert, Farbe gem. Angaben Architekt, - Absturzssicherung: Holzlamellen, Tanne Druckimprägniert, Farbe gem. Angaben Architekt, - Sonnenschutz: Rafflamellenstoren Im Bereich der Deckenstirn: 240 Ringbalken 100 Mineralwollplatte 20 Mineralwollplatte 160 Storenkasten Verbundrafflamelle

+10.54

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2.76

2.76 19

1216 3

+13.77

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BODENAUFBAU OG 3 10 Teppich 20 Ausgleichschicht 120 Stahlbeton 40 Stahlbeton Fertigteil 280 Holzbalken (180/280) 470 gesamt

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2.40

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3.02

2.40 3

21

52 18

Im Bereich der Deckenstirn: 240 Ringbalken 100 Mineralwollplatte 20 Mineralwollplatte 160 Storenkasten Verbundrafflamelle

10

Aufbau Fassade EG Stütze 400 mm Luftraum 180 mm Pfosten 160 mm Structural Glazing 54 mm

FASSADE OG 4 - Holz-Metallfenster(3-fach Isolierverglasung) Holz Innen: Fichte/ Tanne, Farbe gem. Angaben Architekt Metall: Alu eloxiert, Farbe gem. Angaben Architekt, - Absturzssicherung: Holzlamellen, Tanne Druckimprägniert, Farbe gem. Angaben Architekt, - Sonnenschutz: Rafflamellenstoren

47

2.76

2.76 19

1216 3

2.40 83

52 18

Aufbau Fassade 1. bis 6. OG Holz-Metall-Fenster (Dreifach Isolierverglasung) Holz innen: Fichte/Tanne, gestrichen AUSBAU DECKE KERN OG 3 520 Installationsraum Kühldecke Metall: Alu eloxiert, gestrichen 100 620 gesamt Holzlamellen, Tanne druckimprägniert, gestrichen Rafflamellenstoren Im Bereich der Deckenstirn: BODENAUFBAU KERN OG 3 Ringbalken 240 mm 10 Teppich 20 Ausgleichschicht Mineralwollplatte 100 mm 180 Stahlbeton gesamt Mineralwollplatte 20 mm 210 Storenkasten Verbundrafflamelle 160 mm

BODENAUFBAU OG 4 10 Teppich 20 Ausgleichschicht 120 Stahlbeton 40 Stahlbeton Fertigteil 280 Holzbalken (180/280) 470 gesamt

28

3.23

10 3.02 2.40 3 21

AUSBAU DECKE KERN OG 4 Aufbau Boden 1. bis 6. OG 520 Installationsraum 100 10 mm Kühldecke Teppich 620 gesamt Ausgleichsschicht 20 mm Stahlbeton 120 mm Stahlbeton Fertigteil 40 mm Holzbalken (180/280) 280 mm BODENAUFBAU KERN OG 4 Ausbau 10 Decke: Teppich 20 Ausgleichschicht Installationsraum 180 mm 180 Stahlbeton 210 gesamt Hybrid-Kühldecke 100 mm

28

3

BODENAUFBAU KERN OG 5 10 Teppich 20 Ausgleichschicht 180 Stahlbeton 210 gesamt

Detailschnitt

3505


Umbau Feuerwehrlokal, Corsier (Genf) Für den Umbau ihres Feuerwehrlokals hat die Gemeinde Corsier auf Buchenholz gesetzt. Die schlichte, aber behagliche Gestaltung ergänzt den industriellen Charakter des Gebäudes, das in erster Linie der Unterbringung von Feuerwehrfahrzeugen dient. Die Erneuerung ermöglichte die Neuanordnung der Arbeitsbereiche und die Einrichtung von Räumen für das weibliche Personal, die bisher fehlten. Die in den 1980er-Jahren errichtete Feuerwache in Corsier grenzt an das Gemeindeschulhaus und dessen Zivilschutzraum. Der Betonbau liegt zur Hälfte ins Terrain eingelassen und umfasste eine Werkstatt zur Wartung der Ausrüstung und eine Männerumkleide im angeschlossenen Schutzraum. Im hinteren Teil der Garage waren vor dem Umbau in einer Reihe von fensterlosen Räumen sanitäre Anlagen mit Dusche, der Besprechungsraum mit angeschlossener Küche sowie ein Technikraum untergebracht. Auf der einen Seite befand sich auf einem Podest eine zur Garage hin ver­ glaste Loge, die als Büro diente und nur über die zu zwei Dritteln verglaste Falttür mit

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Tageslicht versorgt wurde. Die zur Garage hin offene Werkstatt lag zwischen dem Büro und der Aussenwand. Die Anordnung dieser schon lange nicht mehr bedürfnisgerechten Räumlichkeiten war nie optimiert worden. Deshalb wurde es notwendig, den gesamten Innenausbau zu überdenken, um die Feuerwache auf die Anforderungen des Einsatzkonzepts ‹Sapeurs-pompiers XXI› abzustimmen, nach dem alle freiwilligen Feuerwehren des Kantons ausserhalb der Stadt Genf turnusgemäss Bereitschaft haben. Insbesondere mussten Umkleiden und sanitäre Anlagen für Frauen, mit Tageslicht versorgte Arbeitsbereiche und Besprechungsräume sowie eine abgetrennte Werkstatt für die Wartung der Ausrüstung integriert werden. Das an drei Seiten und auf der Bedachung von Erdreich umgebene Gebäude aus nicht gedämmtem Stahlbeton ist in thermischer Hinsicht aber nicht kalt. Die neue Glasfassade, die sich für die Durchfahrt der Fahrzeuge vollständig öffnen lässt, ist an die Bedingungen einer nur frostfrei gehaltenen Garage angepasst. Sie dient als Puffer zwischen dem Aussenbereich und den beheizten, aber nur gelegentlich

genutzten Innenräumen. Im Zuge der Umbaumassnahmen wurde die Halle entkernt: Alle zusätzlichen Wände aus Mauerwerk oder in Leichtmetallbauweise wurden entfernt, und die Betonflächen, die sichtbar bleiben sollten, wurden abgeschliffen oder neu gestrichen. Die neuen Räumlichkeiten sind in zwei raumtei­ lenden Modulen aus Holz untergebracht. Sie sind entsprechend ihrer Nutzung in wohn­ lichem Stil gehalten und kontrastieren mit dem industriellen Charakter der restlichen Garage. Die Anordnung dieser beiden Module unterteilt die Halle und optimiert die Abläufe. Das erste Modul im hinteren Teil des Gebäudes umfasst eine Werkstatt und ein verglastes Büro, das der Fahrzeughalle zugewandt ist und indirekt durch diese mit Tageslicht versorgt wird. Ferner befinden sich dort die Umkleiden und die sanitären Anlagen für Frauen sowie die sanitären Anlagen für Männer; die Männerumkleide ist nach wie vor im Zivilschutzraum untergebracht. Das seitlich gelegene zweite Modul beherbergt einen grosszü­ gigen Besprechungs- und Essraum mit ange­schlossener Küche. Es wird heute direkt mit Tageslicht versorgt und kann nach aussen hin


Ort Route de Corsier 20, 1246 Corsier Bauherrschaft Commune de Corsier Architektur, Bauleitung bunq architectes SA, Corsier (Partner: Laurent Gaille, Philipe Gloor, Cyril Lecoultre, Julien Grisel; Mitarbeit Nicolas Olivier, Valentine Michel, Pedro Fernandes) Bauingenieur EDMS SA, Petit-Lancy Holzbau Burkardt Agencement Sàrl, Genf; Di Gisi, Vernier Materialien Trennwände (Höhe 2,5 m) 50 lfm, Trennwände (Höhe 3,3 m) 21 lfm, einschliesslich Türen und Verglasung in Rahmen aus Buche; 5 Schränke, 8 Garderobenschränke und 1 Einbauküche bestehend aus 12 Modulen Label Schweizer Holz Primärstruktur aus Stabschichtholz Buche Herkunft Holz Schweiz (Primärstruktur Wände), Deutschland/Tschechien (Paneele und Einbauten) Baukosten BKP 1–9 CHF 900 000.– inkl. MWST Baukosten BKP 2 CHF 850 000.– inkl. MWST Baukosten BKP 214 CHF 254 000.– inkl. MWST Kubikmeterpreis nach SIA (BKP 2) CHF 841.– inkl. MWST Grundstücksfläche nach SIA 416 367 m2 Gebäudegrundfläche nach SIA 416 332 m2 Nutzfläche 305 m2 Gebäudevolumen nach SIA 416 1010 m3 Bauzeit Oktober 2020 bis April 2021 Fotografie bunq architectes SA, Corsier

geöffnet werden. Für Veranstaltungen mit viel Publikum kann die Wand zwischen dem Besprechungsraum und der Fahrzeughalle komplett geöffnet werden, um mehr Platz für das Publikum zu schaffen. Das Projekt präsentiert sich mithin als ein leichter, ohne Veränderung des existierenden Gebäudes montierter Einbau, der daher einfach rückzubauen ist. Die selbsttragende Struktur der beiden Module ist sichtbar und besteht aus gleichmässig angeordneten Pfosten und Querbalken, die die gesamte Dicke der Wände ausmachen. Die Zwischenräume dieses Rasters aus Pfosten und Balken füllen Türen, feste Glaswände oder auf beiden Seiten mit einer Dämmschicht furnierte senkrechte Holzplatten. Beim Holz fiel die Wahl auf Buche, weil sie besonders stossfest ist, aber auch wegen ihrer Herkunft – die Buchen stammen aus Schweizer Wäldern – und wegen ihres Anklangs an Möbel. Denn das Material sorgt im Inneren der Module für eine behagliche Atmosphäre. Situation

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Querschnitt

Aufbau Wand: Primärstruktur (Pfosten/Querbalken) aus Stabschichtholz Buche, 60 x 140 mm Unterkonstruktion schwarz lackierte Platten Tanne, 40 x 60 cm/ Dämmung Glaswolle, Platten 60 mm Sperrholzplatten Buche als Abschluss, matt und farblos lasiert, 20 mm Verkleidungen Rahmen und Türen, Sperrholzplatten Buche furniert Aufbau Boden: Feinsteinzeugfliesen glasiert 1 cm Trockenestrich (Granulat, Gipsfaserplatten) 5-6 cm Decken: Gipsfaserplatten, gestrichen

Axonometrie Einbauten

3508


Längsschnitt

10 m

Grundriss

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Tüfisteg, Adliswil Die Fussgänger- und Velobrücke Tüfisteg ersetzt die bisherige Verbindung über die Sihl. Sie wurde mit Buchenholz aus den umliegenden Wäldern realisiert. Mit einer eigens dafür entwickelten Konstruktion und einer entsprechenden Imprägnierung soll gelingen, was bisher für den Aussenbereich aus technischer Sicht als unmöglich galt. Die Zeit wird zeigen, ob sich der gewählte Ansatz bewährt. Der Tüfisteg bildet in Adliswil seit 1932 eine wichtige Verbindung über die Sihl und ist Teil des Sihluferwegs, der rege genutzt wird. 1985 wurde die bestehende Konstruktion durch eine Fachwerkbrücke aus Fichte für Fussgänger und Velofahrer ersetzt. 2016 erhielt Timbatec von der Stadt Adliswil den Auftrag für eine Zustandsanalyse, die zeigte, dass man die Brücke sanieren oder ersetzen musste. Man entschied sich seitens Bauherrschaft für einen Ersatzneubau mit gleichem Konstruk­ tionsansatz und verbessertem Holzschutz. Timbatec schlug dafür einen Entwurf vor, der mit Buchenholz aus der Region umgesetzt werden sollte. Grosse Holzquerschnitte sind anfällig für die Bildung von Rissen, in die Feuchtigkeit eindrin-

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gen kann, was später wiederum zu Bauschäden führt. In Zusammenarbeit mit der Berner Fachhochschule und den weiteren Projektbeteiligten entwickelte Timbatec eine neue Tragkonstruktion mit klein dimensionierten Stabgruppen. Dies mit der Idee, dass luftumspülte Holzstäbe schnell abtrocknen und so ein kleineres Feuchtegefälle innerhalb eines Querschnitts haben, was die Gefahr der Rissbildung verringert. Kleine Querschnitte bedingen hohe Festig­keit – dafür eignet sich Laubholz. Ideal wäre dafür Eiche, die dank schützender Inhalts­stoffe von Natur aus dauerhaft ist. Sie ist aber teurer als Buchenholz, das vor Ort zur Genüge vorhanden ist. Deshalb entschied man sich, druckimprägnierte Buche einzusetzen. Für die statische Bemessung der Stabpakete entwickelte Timbatec ein Verfahren, das in Laborversuchen mit der Berner Fachhochschule überprüft wurde. Aufgrund der gewonnenen Er­kenntnisse liessen sich die tragenden Bauteile sicher dimensionieren. Zusammen mit der in den Handlauf integrierten LED-Beleuchtung und den filigranen Stabpaketen wirkt die schweizweit erste Brücke aus einer reinen Buchenholzkonstruktion leicht und überzeugt auch in gestalterischer Hinsicht.

Ansicht Brücke


10 m

Ort Tüfisteg, 8134 Adliswil Bauherrschaft Stadt Adliswil, 8134 Adliswil Architektur Timbatec Holzbauingenieure Schweiz AG, Zürich Bauleitung Timbatec Holzbauingenieure Schweiz AG, Zürich Holzbauingenieur Timbatec Holzbauingenieure Schweiz AG, Zürich Holzbau Holzbautechnik Burch AG, Sarnen Imprägnierwerk Imprägnierwerk AG, Willisau Holzeinschnitt Konrad Keller AG, Unterstammheim Materialien Buchenmassivholz 26 m3, Stahl 10 t Baukosten BKP 1–9 CHF 650 000.– Bauzeit November bis Dezember 2020 Fotografie Nils Sandmeier, Biel

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Neu in der Lignatec-Reihe: Technische Informationen zum Bauen und Konstruieren mit Laubholz.

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HERBS T 2021

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ISSN 1420-0260

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Druck Kalt Medien AG, Zug

Holzbulletin, Juni 2021 Herausgeber Lignum, Holzwirtschaft Schweiz, Zürich

Das Holzbulletin erscheint viermal jährlich in deutscher und französischer Sprache. Jahresabonnement CHF 48.– Einzelexemplar CHF 20.– Sammelordner (10 Ausgaben) CHF 140.– Sammelordner leer CHF 10.– Preisänderungen vorbehalten.


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