Holzbulletin 147/2023

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und Verwaltungsbauten

Neubau Hauptsitz EGK Gesundheitskasse, Laufen

Hauptsitz Obwaldner Kantonalbank, Sarnen

Neubau Amt für Umwelt und Energie, Basel

Hauptsitz Medisuisse, St. Gallen

Maison de l’Environnement, Lausanne-Vennes

Neubau für Ärzte ohne Grenzen, Genf

Umrahmt vom historischen Kontext: Mitten in der Basler Innenstadt steht mit dem Amt für Umwelt und Energie der Stadt Basel ein überzeugender Bürobau mit Pioniercharakter.

Architektur: Jessenvollenweider Architektur, Basel. Foto: Philip Heckhausen, Zürich

Holzbulletin 147/2023 Büro-
3738 1 1 3 2 Lignum Magazin Was kostet ein Holzbau? Lignum Magazine Que coûte une construction bois?

1 Bürohaus mitten in London: Im mehrgeschossigen Gebäude aus Massivholz gib es Coworking-Arbeitsplätze, die man mieten kann. Architektur Waugh Thistleton Architects, London Bauherrschaft

The Office Group Foto Ed Reeve

2 www.lignum.ch > Shop > Broschüren: Informationen zu den Kosten von Holzbauten mit dem Fokus Wohnbau

3 Projekt Arboretum: Im Pariser Geschäftsviertel La Défense entsteht ein Campus mit 125 000 m2 Büro- und Dienstleistungsflächen in Holzbauweise. Architektur Leclercq Associés, Paris Visualisierung Leclercq Associés/WO2

Holz als Standard für Bürobauten

Seit Januar dieses Jahres steht im Bezirk Hackney das aktuell höchste Bürohaus aus Massivholz im Zentrum Londons. Im Black & White Building von Waugh Thistleton Architects finden Unternehmen Coworking-Arbeitsplätze, die man mieten kann. Die Einfachheit der Gestaltung ist Programm: Für das Gebäude steht neben einem minimalen CO2-Fussabdruck und optimiertem Materialeinsatz auch der Ansatz der Kreislaufwirtschaft im Zentrum. Das Bürohaus lässt sich auf veränderte Bedürfnisse der Nutzenden anpassen und ist bei einem allfälligen Rückbau vollständig zerlegbar. Solarpaneele auf dem Dach decken 13 % des Energiebedarfs, der Rest stammt aus erneuerbaren Energiequellen. Vertikale Holzlamellen umgeben die Holzkonstruktion mit Glasfassade. Ein parametrisches Modell, das die Bewegung und den Einfluss der Sonne simuliert, hat Anordnung und Form der Lamellen generiert. Im Inneren laden wohnlich gestaltete Räume zum Arbeiten ein.

Nicht nur in London entstehen Bürogebäude aus Holz, welche die neuesten Erkenntnisse im nachhaltigen Bauen mit Hilfe der Digitalisierung in überzeugende Architektur übersetzen. Im Pariser Geschäftsviertel Nanterre La Défense wird mit dem Projekt Arboretum aktuell ein Campus mit 125 000 m2 Büro- und Dienstleistungsflächen realisiert. Fünf der insgesamt sieben Gebäude auf dem ehemaligen Gelände der Papeterie de la Seine werden aus Massivholz gebaut. Um zu erreichen, dass jeder Arbeitsplatz direkten Zugang zur Natur hat, wird der Campus von einem 9 ha grossen Park umgeben sein, wo rund 1000 Bäume und Sträucher gepflanzt werden sollen. In einem eigenen Gemüse- und Obstgarten werden künftig Früchte, Gemüse, Kräuter und Blumen produziert, die auch die beiden campuseigenen Restaurants versorgen sollen.

Ein weiteres Grossprojekt in Holz ist in Mailand geplant: Dort realisiert das japanische Architekturbüro Kengo Kuma Associates in Zusammenarbeit mit dem Biologen Stefano Mancuso in der Nähe des Lambro-Parks ein Projekt mit Büros, Auditorien, CoworkingSpaces, Restaurants, Läden, einem Wellnessbereich und Räumen für Veranstaltungen und Ausstellungen. Ein grosser mittiger Platz im Erdgeschoss, der durchlässig und von allen Seiten zugänglich ist, sowie hängende Gärten sind zentrale Elemente des Entwurfs. Laut Auftraggeber will man ein gesundes und soziales Umfeld schaffen, in dem die Menschen gerne arbeiten.

Alle drei Projekte zeigen, dass bei Nutzenden wie Investoren die Ansprüche an die Qualität der Arbeitsplätze und die Nachhaltigkeit von Bürobauten steigen. Beide Trends sind Türöffner für den Baustoff Holz. Im Oktober

2021 befragte das Beratungsunternehmen Wüest Partner vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und des damit verbundenen Homeoffice-Booms rund 350 Unternehmen. Zwar rechnen die zur Nachfrage nach Büros Befragten dauerhaft mit etwa einem Viertel Homeoffice, aber nur 15 % wollen ihre Büroflächen reduzieren. 65 % gehen von gleichbleibenden Flächen aus, und 20 % wollen sie sogar erweitern. Das wichtigste Kriterium ist dabei die Arbeitsplatzqualität, gefolgt von Nachhaltigkeit und Energieverbrauch der Gebäude. In dieser Hinsicht hat Holz gleich zwei Vorteile: Aufgrund seiner Eigenschaften und der Präzision in der Vorfertigung bietet es sich für energieeffiziente Bauten an. Gleichzeitig steckt in Holz sehr wenig graue Energie aus Ernte und Verarbeitung. Holz wirkt weiter als CO2-Senke, und sein Einsatz vermeidet andere, ressourcenintensive Rohstoffe. Eine aktuelle Studie von Durable zu ökologischen Kennzahlen von Holzbauten für Investoren weist für ein Sample von zehn Wohn- und Bürobauten nach, dass die Holzbauweise sowohl auf Gebäudeebene als auch auf der Ebene einzelner Bauteile hinsichtlich der grauen Treibhausgasemissionen zu besseren Resultaten führt als eine mineralische Ausführung desselben Objekts. 1) Auch in ökonomischer Hinsicht gibt es Erkenntnisse, die klar für Holz als Baumaterial sprechen: Die Analyse von zehn Schweizer Bürogebäuden in Hybridbauweise, die nach 2010 realisiert wurden, zeigt, dass diese sogar günstiger als vergleichbare konventionelle Massivbauten sind. 2) Für eine Zukunft, in der energieeffizientes und klimaschonendes Bauen im grossen Stil ebenso wie Wirtschaftlichkeit gefordert sind, wird Holz also wohl auch beim Bürobau eine bedeutende Rolle spielen – in der Konstruktion ebenso wie im Innenausbau. Das Spektrum bereits realisierter Bürobauten in der Schweiz spannen die architektonisch herausragenden Objekte auf, die wir Ihnen auf den folgenden Seiten vorstellen.

Jutta Glanzmann

Technische Kommunikation Lignum

Quellen

1) Ökologische Kennzahlen für Investoren – Durable im Auftrag des Bundesamts für Umwelt BAFU, Bericht, 6. April 2023

2) Holzbaukennzahlen für Investoren – Bürobauten; Wüest Partner im Auftrag von Lignum und Bundesamt für Umwelt BAFU, Schlussbericht, 4. Juli 2022

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Neubau Hauptsitz EGK Gesundheitskasse, Laufen

Ein einfaches Volumen mit sorgfältig gestalteten Details beherbergt neu die EGK Gesundheitskasse. Die Plastizität der Holzfassade mit einer horizontalen Gliederung und filigranen vertikalen Elementen verortet den Holz-Beton-Hybridbau an der Schnittstelle zwischen Kleinstadt und ländlichem Kontext. Im Inneren sind angenehme und vielfältige Räume zum Arbeiten entstanden.

Der Hauptsitz der EGK Gesundheitskasse vereint die Mitarbeitenden der Verwaltung, die sich bis anhin auf vier verschiedene Standorte verteilten. Mit einem Architekturwettbewerb suchte man ein gestalterisches Konzept, das sich am ganzheitlichen Gesundheitsverständnis der EGK orientiert und gleichzeitig als gesellschaftliches Vorbild dient. Der Entwurf von Flubacher Nyfeler Partner Architekten erfüllte diese Anforderungen hinsichtlich mehrerer Aspekte.

Das dichte Bahnhofsquartier, eine Reihe hoher Wohnblöcke und das mit Bäumen gesäumte rechte Birsufer prägen die Nachbarschaft. Mit einem einfachen Volumen reagiert der mehrgeschossige Holzbau auf städtebaulicher Ebene. Horizontale Vordächer auf jedem Geschoss gliedern die Fassade und sind ein wichtiges Merkmal der äusseren Erscheinung. Situativ reagiert der Baukörper unterschiedlich auf seine unmittelbare Umgebung, da er ebenso im Grünen wie in einem kleinstädtischen Kontext steht.

Mehrere grosse Bäume spenden auf dem neuen, öffentlich zugänglichen Vorplatz Schatten. Mineralische Platten, die mit ihrer floralen Form an Blütenblätter erinnern, führen neben Beeten mit Heilkräutern zum Haus. Wie liegengebliebene Blätter vereinzeln sich die Platten zum Rand hin. Ein im Erdgeschoss partiell zu-

rückversetzter Bereich bildet die Adresse des Hauses. Die grosszügige Lobby ist Entrée und Kundenbereich zugleich. Im Erdgeschoss finden auch die Beratungsgespräche statt. Die in zwei Kernen organisierte Erschliessung ermöglicht eine geschossweise Fremdvermietung der nördlichen Gebäudehälfte, so dass sich die eigenen Büros je nach Raumbedarf erweitern oder stufenweise reduzieren lassen. Als statischer und organisatorischer Mittelpunkt enthalten die beiden Kerne auch die Sanitäranlagen. Im südlichen Kern lädt eine ovale geschwungene Treppe ein, zu Fuss zu gehen, statt den Lift zu nehmen. In jedem Stockwerk öffnet sich die Treppe zu einem grosszügigen Raum als zentralem Ort der Begegnung. Die Büros liegen entlang der Fassaden, wobei aufgrund der Lage der Kerne unterschiedlich breite Zonen für Einzelbüros, abtrennbare Besprechungsbereiche oder Gruppenräume zur Verfügung stehen. Zum umlaufenden Gang gehören pro Geschoss zwei nutzungsoffene Zonen und überhohe Bereiche als räumlich vertikale Verbindung zwischen den Stockwerken. In Analogie zu einem Baum, der sich nach aussen verästelt, verfeinern sich beim Neubau der EGK von innen nach aussen nicht nur das Tragwerk und die Struktur, sondern auch die Materialien und Oberflächen. So weicht das Hartholzparkett im Gang in den Büros einem textilen Teppich und der grobe, rindenartige Putz des Kerns einem Feinputz in den Räumen. Bei der Fassade fügen sich Pfetten und Sparren in handwerklicher Präzision zu umlaufenden Vordächern und bilden ein räumliches Gitter. Die tiefen Leibungen und die Dächer sind ein konstruktiver Schutz und schaffen Privatsphäre im Inneren. Rafflamellenstoren bilden als bewegliche Elemente den äusseren Abschluss ähnlich dem Blattwerk eines Baumes.

Die Glaswände, welche die Büros vom Gang trennen, zieren Abbildungen von stark vergrösserten Heilkräutern. Fällt das Tageslicht auf die Motive, entstehen – vermischt mit den Schatten der hohen Bäume – eigenwillige Lichtspiele in den Gängen. Für ein gutes Raumklima sorgt zum einen die Haustechnik. Eine neu realisierte thermische Grundwassernutzung versorgt das Gebäude mit Heiz- und Kühlenergie, der Energieaustausch geschieht mittels Wärmepumpe. Eine Fotovoltaikanlage ergänzt das nachhaltige Konzept. Bei Bedarf lässt sich das Gebäude autark mit Energie versorgen. Die technischen Installationen sind offen geführt und damit gut zugänglich und austauschbar. Die vorgefertigten Fassadenelemente und Verbundrippendecken aus Holz und Beton bilden einen Hybridbau, der auf ökologische und ökonomische Langlebigkeit fokussiert. Auch die Wände und Böden tragen zum angenehmen Raumklima bei: Die Oberfläche der Betonkerne besteht gangseitig aus einem Lehmdickputz, der Feuchtigkeit zwischenspeichern und Gerüche neutralisieren kann. Lehmbauplatten dienen als Ausfachung der Bürotrennwände, konventionelle Gipsplatten sind nur dort verbaut, wo dies der Brandschutz erfordert.

Ein ovales Fenster in der Decke des Treppenbereichs kündet das oberste Stockwerk an. Hier gibt es grosszügige Aussenräume, unterschiedlich gestaltet als schmale und breite, modelliert-bepflanzte oder begehbare Terrassen. Als offenes Dach dient die sorgfältig konstruierte Pergola, an der sich Pflanzen emporranken. Hier bilden nicht mehr die hüfthohen Brüstungen den Horizont, sondern die Dachlandschaft von Laufen, der Flussraum der Birs und das hügelige Umland.

Situation

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Erdgeschoss 2. Obergeschoss

Dachgeschoss

3743 20 m Schnitt

Aufbau Dach:

Extensivbegrünung (max. 150 kg/m2) 120 mm

Filtermatte

Dachabdichtung

Dämmung mit Gefälle 240 mm

Bauzeitabdichtung/Dampfbremse

Brettschichtholz liegend 240 mm

Installationshohlraum

Heiz-und Kühldecke

Aufbau Decke:

Bodenbelag 15 mm

Zementunterlagsboden 80 mm

Trittschalldämmung Mineralwolle RF1 30 mm

Folie

Kalksplittschüttung 80 mm

Folie

Brettsperrholzplatte im Verbund 150 mm

Rippe Brettschichtholz GL24h 180 x 400 mm

Installationshohlraum

Heiz- und Kühldecke

Aufbau Aussenwand:

Dreischichtplatte (Weisstanne) sichtbar 19 mm

Installationslattung/Dämmung 40 mm

OSB-Platte, luftdicht 18 mm

Steinwolle 160 mm

Ständer C24 160mm

Steinwolle 140 mm

Konstruktion horizontal 140 mm

Zementfaserplatte 12,5 mm

Fassadenbahn diffusionsoffen

Hinterlüftungslattung 30 mm

Holzschalung (Weisstanne imprägniert, geölt) horizontal 24 mm

3744 Detailschnitt Fassade

Ort Birspark 1, 4242 Laufen

Bauherrschaft EGK Gesundheitskasse, Laufen

Vertretung Bauherrschaft Gerster Project Management AG, Aesch

Architektur und Bauleitung Flubacher Nyfeler Partner Architekten AG, Basel Landschaftsarchitektur PG Landschaften GmbH, Sissach

Bauingenieur Sperisen Ingenieure GmbH, Breitenbach

Holzbauingenieur Makiol Wiederkehr AG, Beinwil am See Bauphysik und Brandschutz Makiol Wiederkehr AG, Beinwil am See Elektroingenieur Pro Engineering AG, Basel

HLK-Ingenieur Eicher + Pauli, Liestal

Holzbau und Schreinerarbeiten Zaugg AG, Rohrbach (Holzbau, Decken); Biene AG, Winikon (Fenster); Bründler AG, Ebikon (Küchen); Frank Türen AG, Buochs (Türen); A-Team Bodenbeläge AG, Muttenz (Parkett); K. Winkler AG, Felsenau (Handlauf)

Materialien Konstruktionsholz 681 m3, Brettschichtholz 328 m3, Fassadenschalung 42 m3, OSB- und Dreischichtplatten 3980 m2

Herkunft Massivholz 70 % CH, 30 % EU

Baukosten BKP 2 CHF 18,3 Mio. inkl. MWST

Baukosten BKP 1–5 CHF 20,6 Mio. inkl. MWST

Baukosten BKP 214 CHF 3,2 Mio. inkl. MWST

Kubikmeterpreis BKP 2 CHF 640.–

Grundstücksfläche nach SIA 416 3500 m2

Gebäudegrundfläche nach SIA 416 1040 m2

Geschossfläche nach SIA 416 7300 m2

Gebäudevolumen nach SIA 416 28 660 m3

Bauzeit September 2019 bis Juni 2021

Fotos Tom Bisig, Basel

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Hauptsitz Obwaldner Kantonalbank, Sarnen

Die in Holzbauweise erstellte Kantonalbank erscheint gegen aussen als kräftiger, fast klassizistisch anmutender Baukörper, der damit im neuen Quartier eine starke Präsenz entfaltet. Innen entsteht durch die zweigeschossige Empfangshalle eine räumliche Grosszügigkeit, die von der sichtbar belassenen Holzkonstruktion und weiteren lokal gewonnenen Materialien lebt.

Das Areal nördlich des Dorfzentrums von Sarnen wird in den kommenden Jahren zu einem belebten Arbeits- und Wohnquartier ausgebaut. Dieses liegt zwischen dem Gewerbegebiet Feld, dem Wohnquartier Bünten und dem Bahnhof Sarnen Nord. Der Neubau der Obwaldner Kantonalbank steht am Anfang dieser langfristigen Entwicklung. Er liegt an der Schnittstelle zwischen dem kleinmassstäblichen Wohnquartier mit viel Grün und den grossvolumigen Gewerbe- und Dienstleistungsbauten. Damit vermittelt das fünfgeschossige Gebäude zwischen den unterschiedlichen Massstäben der Quartiere und erlangt aufgrund seiner Dimension gleichzeitig eine der Nutzung entsprechende Präsenz. In naher Zukunft sind auf dem Grundstück der Obwaldner Kantonalbank weitere Gebäude geplant, die zusammen mit dem Hauptsitz ein Ensemble mit attraktiven Arbeits-, Wohn- und Freiräumen bilden sollen.

Gegen aussen erscheint das neue Bankgebäude als kräftiger, plastischer Baukörper. Das Bild der Fassade – eine feingliedrige, dunkle Holzverkleidung und ein schmaler, aber robuster Betonsockel – ist Ausdruck für Beständigkeit, lokale Verankerung und Vielfalt. Die beiden ersten Geschosse sind für die Kunden und Kundinnen zugänglich, darüber liegen drei Stockwerke mit den Räumen für die Mitarbeitenden. In der Fassade zeigt sich die Art der Nutzung in der leicht unterschiedlichen Detaillierung der Holzverkleidung und in der Gestaltung der Fenster und des Sonnenschutzes, die variieren.

Im Inneren des Gebäudes prägt die sichtbar belassene Holzkonstruktion die Raumwahrnehmung. Sie bestimmt den Entwurf und ist das identitätsbildende Element. Ein zur Mitte des würfelartigen Volumens etwas versetzter, rechteckiger Kern in Beton erschliesst sämtliche Stockwerke und enthält die sanitären Einrichtungen und weitere Nebenräume. Den Kern umgibt ein Stab-Tragwerk mit Stützen und Unterzügen aus Eschen- und Fichtenholz aus der Region. Darin eingeschrieben sind die Wände in einer Leichtbau-Konstruktion, welche die Räume bilden. Die Installationen der Haustechnik liegen zwischen den sichtbaren Unterzügen der Rippendecken. Das gewählte Tragwerksystem führte zu einem optimierten Materialeinsatz und ermöglicht

maximale Flexibilität für künftige Nutzungen. Neben der Wahl von lokal gewonnenem und verarbeitetem Holz für die Konstruktion und die Fassade setzte man auch für weitere Materialien auf regionale Rohstoffe. So besteht der Bodenbelag in der Eingangshalle und den beiden Treppenhäusern aus einer Gesteinsmischung (Brekzie) aus Giswiler Flusskies. Kundinnen und Kunden der Bank betreten das Gebäude über die neue Erschliessungsstrasse ‹Im Feld›. Über den grosszügigen Eingang gelangt man in die zentrale, zweigeschossige Empfangshalle. Diese ist mehrheitlich mit Holz verkleidet und offen gestaltet mit frei im Raum stehenden, dunkel gehaltenen Empfangs- und Beratungstheken. Eine leicht gewundene Treppe führt als Element im zweigeschossigen Raum ins erste Stockwerk, das ebenfalls noch für Kundenkontakte vorgesehen ist. Die notwendigen Besprechungszimmer liegen hier oder im Erdgeschoss. Auch der Kundentresor und der Mehrzweckraum sind über die Empfangshalle zugänglich. In den Stockwerken drei bis fünf liegen die Arbeitsräume der Mitarbeitenden. Separate Eingänge im Erdgeschoss und in der Tiefgarage erschliessen diese. Transparente Raumabschlüsse sowie Boden- und Deckenverkleidungen aus Eschenholz und Textilien schaffen für die Arbeitsplätze eine hohe Raumqualität. Dazu kommt der rund 10 m hohe Innenhof –ein bestimmendes räumliches Element, das zusätzlich für eine innere natürliche Belichtung der Arbeitsräume sorgt. Die Bepflanzung im Innenhof gestaltete man in Anlehnung an Landschaftselemente in der Region: Als Referenzen dienten eine der grössten und eindrücklichsten Hochmoor-Landschaften der Schweiz im Glaubenberg und Hängepflanzen, die sich an den überwachsenen Felshängen und Waldränder am Brünig bilden.

Situation

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Ort Im Feld 2, 6060 Sarnen

Bauherrschaft Obwaldner Kantonalbank, Sarnen

Architektur Seiler Linhart Architekten, Sarnen und Luzern (Projektleitung Julia Wurst)

Kostenplanung/Beratung Bauherrschaft Büro für Bauökonomie, Luzern

Landschaftsarchitektur Freiraumarchitektur, Luzern

Bauleitung Eggimann Architekten, Sarnen; Konzept 4, Sarnen

Bauingenieur CES AG, Sarnen

Holzbauingenieur/Bauphysik/Brandschutz Pirmin Jung Schweiz AG, Sursee Planung HLKS JOP Josef Ottiger + Partner AG, Rothenburg

Elektroplanung Scherler AG, Luzern

Holzbau und Schreinerarbeiten ARGE Burch Holzbautechnik AG, Sarnen + Küng Holzbau AG, Alpnach (Montagebau); Huber Fenster AG, Herisau (Fenster in Eiche/Alu); Frank AG, Buochs (Innentüren); Schwab AG, Bern (Trennwände); Schoonwater AG, Kerns (Bodenbeläge); Amschwand Schreinerei AG, Kerns (Lichtdecke); Karl Bucher AG, Goldau (Möbel); Schreinerei Roy Jakober, Sarnen (Möbel); Klosterschreinerei Engelberg (Möbel)

Materialien Tragwerk: Fichte 480 m3 und Esche 180 m3 (Kt. Obwalden); Aussenwände/Fassade: Fichte 130 m3 (Kt. Obwalden); Deckenbekleidung: Eschen-Furnier 1000 m2 (CH, Rheintal); Parkett: Esche 700 m2 (Zentralschweiz)

Baukosten BKP 1–9 CHF 39,68 Mio. inkl. MWST

Baukosten BKP 2 CHF 35,03 Mio. inkl. MWST

Baukosten BKP 214 CHF 3,96 Mio. inkl. MWST

Kubikmeterpreis BKP 2 CHF 1156.–

Grundstücksfläche nach SIA 416 8000 m2

Gebäudegrundfläche nach SIA 416 1184 m2

Geschossfläche nach SIA 416 8870 m2

Gebäudevolumen nach SIA 416 30 300 m3

Bauzeit Juni 2019 bis August 2021

Fotos Rasmus Norlander, Zürich

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Erdgeschoss 1. Obergeschoss 2. Obergeschoss 3. Obergeschoss

20 m

Aufbau Dach:

Extensive Begrünung 110 mm

Drainage 40–70 mm

Wärmedämmung 180 mm

Gefälledämmung 10–235 mm

Dreischichtplatte 100 mm

Rippe Brettschichtholz 200 x 360 360 mm

Aufbau Wand:

Bekleidung Fichte 50 mm

Hinterlüftung 30 mm

Holzlattung 40 mm

Winddichtung

Gipsfaserplatte 15 mm

Wärmedämmung 200 mm

Gipsfaserplatte 15 mm

Unterzug Brettschichtholz 200 x 320 200 mm

Aufbau Decke (Bereich Erschliessung):

Parkett Esche 17 mm

Verbund-Hohlboden 40 mm

Installationsebene 113 mm

OSB-Platten 15 mm

Brettsperrholz 120 mm

Installationsraum 425 mm

Holzdecke abgehängt 75 mm

Aufbau Decke (Bereich Büro):

Textilbelag 10 mm

Doppelboden 30 mm

Installationsebene 130 mm

Überbeton 100 mm

Betonfertigteil 60 mm

Rippe Brettschichtholz 200 x 320 320 mm

Detailschnitt Fassade

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Schnitt
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Neubau Amt für Umwelt und Energie, Basel

Der achtgeschossige Holz-Hybrid-Bau für das Amt für Umwelt und Energie ist ein zeitgemässes Bürohaus mit Pioniercharakter: Dank der eigens für das Gebäude entwickelten Fotovoltaikfassade und einem optimierten Konzept für die Gebäudetechnik kann es den Strombedarf selber decken.

Mit dem Neubau des Amts für Umwelt und Energie ist an prominenter Lage am Fischmarkt, mitten in der Basler Innenstadt, ein modernes, energetisch optimiertes und nachhaltiges Bürohaus entstanden. Seine charakteristische Gebäudefigur entwickelt sich aus der dichten städtebaulichen Situation und fügt sich so in den denkmalgeschützten Kontext ein. 2013 schrieb die Stadt Basel einen Wettbewerb für den Neubau des Amts für Umwelt und Energie aus. Die Ausschreibung forderte ein Leuchtturmprojekt für nachhaltiges Bauen in der Basler Altstadt mit dem Energie-Standard Minergie P-Eco. Nach einer Volksabstimmung über das vorgeschlagene Siegerprojekt von Jessenvollenweider Architektur 2016 begannen die Bauarbeiten. Zunächst wurden die Bestandsliegenschaften der Spiegelgasse 11 und 15 bis auf die erhalten gebliebenen Untergeschosse abgebrochen. Nach den archäologischen Grabungen von Oktober 2018 bis Juli 2019 konnte man im August 2019 mit dem eigentlichen Neubau starten. Das Haus ist so konzipiert, dass seine Elemente, ihre Funktion und deren Zusammenspiel erkennbar sind – sowohl innen als auch gegen aussen. Auf das trapezoid verzogene Grundstück antwortet eine regelmässige Skelettstruktur in Holz-Beton-Hybridbauweise. Diese bildet die Voraussetzung für ein ebenso wirtschaftliches wie flexibles Raum- und Tragsystem. Die vorgefertigte Tragstruktur integriert die Installationen der Haustechnik unter anderem in der Fassadenebene und liefert so einen nachhaltigen Rohbau für die leichte Fotovoltaikfassade, die das Nullenergiehaus allseitig umhüllt. Der achtgeschossige Holzbau hat in energetischer und bautechnischer Sicht Vorbildcharakter, denn er kann seinen Strombedarf dank der allseitigen Fotovoltaikfassade aus monokristallinen Zellen und einem optimierten Gebäudetechnikkonzept selber decken. Die Holz-Beton-Konstruktion hat eine gute Wärmespeicherkapazität, was im Som-

mer die nächtliche Kühlung unterstützt und sich damit positiv auf den Energieverbrauch und das Raumklima auswirkt. Die Untersichten der Holz-Beton-Verbunddecken in den Obergeschossen sind zur Hälfte akustisch aktiviert und tragen so wesentlich zur Optimierung der Nachhallzeiten in den Büroräumen bei. Das Konzept der Fassade beruht auf drei Elementen: Holzständerwände, Kastenfensterelemente (CCF-Fenster) und FotovoltaikBekleidung. Um die Fassade optisch ins Stadtbild zu integrieren, entwickelte man für das Projekt eigens ein Schmelzglas, das eine plastische, unregelmässige und im Licht changierende Lebendigkeit zeigt. Ins Glas integrierte metallische Farbpunkte brechen zudem den dunklen Grundton der Fotovoltaik-Zellen und überlagern ihn mit warmen Tönen. Je nach Standpunkt und Lichteinfall verändert sich das Aussehen des Fassadenkleids. Ein digitaler Zwilling, in welchem sich die Daten aus der Haustechnik und der Fotovoltaikanlage darstellen lassen, ermöglicht eine künftige Überprüfung der Wirksamkeit des Energiekonzepts. Im Erdgeschoss befinden sich der Empfangsschalter sowie ein Besprechungs- und Sitzungszimmer. Die weiteren sechs Geschosse verfügen je über ein zusammenhängendes Grossraumbüro mit zwölf bis 14 Arbeitsplätzen sowie kleinere Sitzungszimmer. Insgesamt bietet das nach Minergie-A-Eco zertifizierte Bürogebäude 74 zeitgemässe Arbeitsplätze. Über den zentralen Treppenkern mit gebäudehohem Luftraum und einem opaken Liftschacht aus Glasbausteinen erfolgt die Erschliessung des Hauses. Im Dachgeschoss befindet sich eine Cafeteria mit Dachterrasse für die Mitarbeitenden des Amts für Umwelt und Energie. Das auf den begrünten Dachflächen anfallende Regenwasser wird mittels eines Abwasserleitungssystems zu einer im ersten Untergeschoss plazierten Tankanlage geführt. Im zweiten Untergeschoss befinden sich die Lüftungszentrale sowie die Druckluftanlage der CCF-Fenster. Die während der archäologischen Grabungen entdecken Relikte – unter anderem ein Mauerfragment aus dem Hochmittelalter – wurden dort, wo sie gefunden wurden, in den Neubau integriert. Sie sind als archäologische Informationsstellen für die Öffentlichkeit im Rahmen von Führungen zugänglich.

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3752 20 m Erdgeschoss
Querschnitt
1. /2. /4. Obergeschoss
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7. Obergeschoss 3./5. Obergeschoss

Detailschnitt

Aufbau Dach:

Extensive Begrünung, Ansaat

‹Basler Mischung› 100/130/150 mm

Filtervlies 1 mm

Drainage 5 mm (max. 20 mm)

Schutzvlies

Kunststoffdichtungsbahn, lose verlegt 1,8 mm

Dämmung im Gefälle

Mineralwolle, zweilagig 125–200 mm

Dampfbremse/Bauzeitabdichtung

bituminös 3,5 mm

Holz-Beton-Verbunddecke (inkl. Akustikelement) 270 mm

Aufbau Decke 2. bis 7. Obergeschoss: Hartbetonboden mit Fussbodenheizung

geschliffen, versiegelt 90 mm

Trennlage

Trittschalldämmung, Mineralwolle 20 mm

Holz-Beton-Verbunddecke 270 mm

Aufbau Decke 1. Obergeschoss: Hartbetonboden mit Fussbodenheizung

geschliffen, versiegelt 90 mm

Trennlage

Trittschalldämmung, Mineralwolle 20 mm

Elementdecke 270 mm

Aufbau Decke Auskragung:

Hartbetonboden mit Fussbodenheizung

geschliffen, versiegelt 90 mm

Trennlage

Trittschalldämmung, Mineralwolle 20 mm

Stahlbeton 180 mm

Holzplatte, verlorene Schalung 40 mm

Dämmung, Mineralwolle 100 mm

Zementfaserplatte 15 mm

Windpapier schwarz/anthrazit

Unterkonstruktion, schwarz eloxiert 41,5 mm

Keramikplatte, Flachplatte, glasiert, schwarzbraun 30 mm

Aufbau Wand:

Fotovoltaik-Paneel

Aluminium-Unterkonstruktion 70 mm

Windpapier schwarz/anthrazit

Zementfaserplatte 15 mm

Dämmung 200 mm

Gipsfaserplatte 15 mm

Toleranz Rohbau-Fassade 20 mm

Hohlraum 230 mm

Brüstungs-Unterkonstruktion Holz 50 mm

Dreischichtplatte Fichte 20 mm

Ort Spiegelgasse 15, 4051 Basel

Bauherrschaft Immobilien Basel-Stadt, vertreten durch Städtebau & Architektur-Hochbau

Architektur und Gesamtleitung Jessenvollenweider Architektur AG, Basel Baumanagement b+p Baurealisation AG, Basel

Tragwerk und Brandschutz SJB Kempter Fitze AG, Frauenfeld

HLK und Fachkoordination Waldhauser + Hermann AG, Münchenstein

Bauphysik Zimmermann und Leuthe GmbH, Aetigkofen

Akustik Büro für Bau und Raumakustik/Lärmschutz, Langenbruck

Fassade gkp Fassadentechnik AG, Aadorf

Holzbau und Schreinerarbeiten Häring AG, Eiken (Elementbau, Fassade); Jos. Berchtold AG, Zürich (Innentüren), Lachenmeier AG, Basel (Schreinerarbeiten); Pro Ausbau AG, Birsfelden (innere Holzverkleidungen); B4 Möbel GmbH, Basel (Kücheneinrichtung)

Materialien Brettschichtholz 140 m3; DUO Balken 55 m3; Herkunft Holz: eigener Wald der IWB, Pelzmühletal, Seewen; Label Schweizer Holz

Baukosten BKP 2 CHF 15,6 Mio. inkl. MWST

Baukosten BKP 214 CHF 2,2 Mio. (Montage in Holzbau)

Kubikmeterpreis BKP 2 CHF 1946.–

Grundstücksfläche nach SIA 416 335 m2

Gebäudegrundfläche nach SIA 416 335 m2

Geschossfläche nach SIA 416 2541 m2

Gebäudevolumen nach SIA 416 8038 m3

Bauzeit August 2019 bis Oktober 2021

Fotograf Philip Heckhausen, Zürich

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Hauptsitz Medisuisse, St. Gallen

Sein Äusseres lässt auf den ersten Blick nicht auf einen Holzbau schliessen: Das mit sieben Geschossen aktuell höchste Holzhaus der Stadt St. Gallen fügt sich mit seiner Fassade aus Glasfaserbeton geschickt in den Bestand ein und verweist gleichzeitig auf den Leichtbau dahinter. Die Arbeitsräume im Inneren sind aufgrund der gewählten Konstruktion frei unterteilbar.

Der neue Geschäftssitz der Medisuisse ist das Resultat eines 2017 von der Ärztekasse eingeladenen, anonymen Wettbewerbs, den Harry Gugger Studio für sich entschied. Anstelle des ehemaligen ‹Consolato d’Italia› gebaut, hat das Volumen im Geviert mitten in der Stadt St. Gallen – gleich neben dem von Pipilotti Rist und Carlos Martinez gestalteten Roten Platz – eine Sonderstellung. Zwar ergänzt das Gebäude den Blockrand, behauptet gleichzeitig aber, wie sein Vorgängerbau, seine Unabhängigkeit, weil die Nachbarbauten den ihnen gebührenden Abstand einfordern. Das wohlproportionierte, schlichte Volumen ist seiner inneren Logik entsprechend gestaltet. Es ist gegen die Frongartenstrasse und zum rückwärtigen Hof profiliert und verhält sich gegen die beiden Blockrandseiten neutral. Damit fügt es sich wie selbstverständlich in den Blockrand ein und wird trotzdem als in sich ruhender Solitär wahrgenommen. Die orthogonale Form des Volumens leitet sich aus den Anforderungen der Konstruktion

und den Anordnungen der Nutzungen ab. Bei den gegebenen Dimensionen der bebaubaren Fläche sind so ideale Spannweiten für einen weitgehend stützenfreien Holzbau entstanden. Einzig die ersten zwei Geschosse mit der hofseitigen Erweiterung sind durch die Stützenreihe der darüber liegenden Fassade unterteilt. Die innere Struktur bildet sich gegen aussen im architektonischen Ausdruck ab. Die Fassade ist mit dünnwandigen Glasfaserzementplatten verkleidet. Damit liessen sich zwei verschiedene gestalterische Ziele in einer Konstruktionsart vereinen: Zum einen wollten die Architekturschaffenden das von mineralischen Fassaden geprägte Quartier fortschreiben, zum anderen sollte sich der vorgefertigte Leichtbau auch in der Fassade zeigen. So überträgt sich die Logik des Fügens von Teilen auf die Fassade. Neben den formalen Aspekten hat die Vorfertigung der Bauteile gleichzeitig auch ein effizientes Bauen auf dem kleinräumigen Bauplatz erlaubt. Die Grundrisse der Stockwerke konzentrieren alle dienenden Räume im Erschliessungskern und bieten so eine umfassende Flexibilität der Nutzung. Die stützenfreie, zusammenhängende Fläche lässt sich im Gebäuderaster von 1,4 m frei unterteilen. Und durch die zweiseitige Anordnung der Technikschächte können zwei voneinander unabhängige Mieter das Stockwerk nutzen. Trotz der vergleichsweise nah stehenden Nachbarbauten entsteht durch die lichte Raumhöhe und die geringe Tiefe

der Nutzzonen eine ausgezeichnete Tageslichtnutzung. Im Zusammenspiel mit den natürlichen Baumaterialien liess sich so eine angenehme Raum- und Arbeitsatmosphäre schaffen. Aufgrund der lokalen Gegebenheiten mit engen Gassen, kleinen Gebäudeabständen und insgesamt knappen Platzverhältnissen des Bauplatzes mitten in der St. Galler Innenstadt war Vorfertigung das Mittel der Wahl in allen Phasen der Ausführung. Bis auf die beiden Untergeschosse und das Treppenhaus ist die gesamte Struktur in Trockenbauweise als Holzbau konzipiert. Die Decken bestehen aus Holz-Beton-Verbundelementen mit integrierter Haustechnik. Für den vertikalen Lastabtrag sorgen neben den flächig tragenden Bauteilen der Decken Unterzüge an der Fassade und in die Aussenwand integrierte Stützen. Die horizontale Aussteifung des siebengeschossigen Gebäudes erfolgt durch vorgespannte Betonwände. Damit die auftretenden Horizontallasten (Wind und Erdbeben) zu den aussteifenden Wänden gelangen, bildete man die Decke in jedem Geschoss als starre Scheibe aus. Mit seinen 25 m Höhe ist der Hauptsitz der Medisuisse aktuell der höchste Holzbau in der Stadt St. Gallen. Der nachhaltige Bau orientiert sich an den Kriterien des Standards Nachhaltiges Bauen Schweiz SNBS.

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Situation
3758 20 m Schnitt
1. Obergeschoss 6. Obergeschoss Erdgeschoss 3. Obergeschoss

Aufbau Terrasse Attika:

Andeer-Granit-Platten, 30/90, geflammt, Fugen offen 30 mm

Splitt-Bett 30 mm

Dachabdichtung, Bitumenbahn verschweisst 2 x 5 mm

PU-Dämmung 20 mm

Dämmung EPS 80 mm

Gefälledämmung 20–120 mm

Betondecke, vorgefertigt 140 mm

Holzrippen, Fichte 280 mm

Aufbau Decke:

Kaschmir-Ziegenhaarteppich 8 mm

Unterlagsboden 68 mm

Trennfolie

Trittschalldämmung, Glaswolle 20 mm

Dämmung EPS 30 40 mm

Vorgefertiges Eco-Boost-Deckenpaneel: Betonplatte vorfabriziert 140 mm

Holzträger 260 mm

Heiz- und Kühlmetalldecke mit integrierter LED-Beleuchtung

Lochblech, perforiert, glattverlaufend, weiss matt 1,5 mm

Hinterlage Akustikvlies schwarz

Aufbau Fassade: Holz-Elementbauweise, vorgefertigt, mit integrierten Fassadenstützen

Holzplatte 16 mm

Dampfsperre

Wärmedämmung aus Steinwollplatten

200 mm

Wassersperrschicht

Holzplatte 16 mm

Aussenverkleidung

Hinterlüftung

Unterkonstruktion aus feuerverzinktem Stahl

Vorfabrizierte, glasfaserarmierte Betonplatten, in OG grün durchgefärbt, für Lisenen und Aussenbrüstung 34 mm

Ort Frongartenstrasse 9, 9001 St. Gallen

Bauherrschaft Ausgleichskasse Medisuisse, St. Gallen Vertretung Bauherrschaft Justainable Solutions, Schlatt Architektur Harry Gugger Studio, Basel

Bauleitung und -management

Gemperli Stauffacher Architektur GmbH, St. Gallen

Bauingenieur MWV Ingenieure AG, Baden

Holzbauingenieur Erne AG Holzbau, Laufenburg

Bauphysik Gerevini Ingenieurbüro AG, St. Gallen

Brandschutz B3 Kolb AG, Romanshorn

Haustechnik 3-Plan Haustechnik AG, Winterthur

Elektroplanung IBG AG Engineering, St. Gallen

Holzbau Erne AG Holzbau, Laufenburg

Schreinerarbeiten Burger AG, St. Gallen

Baukosten BKP 2 CHF 12,6 Mio.

Grundstücksfläche nach SIA 416 508 m2

Gebäudegrundfläche nach SIA 416 319 m2

Geschossfläche nach SIA 416 2734 m2

Gebäudevolumen nach SIA 416 10 360 m3

Bauzeit Oktober 2020 bis August 2022

Fotos Daisuke Hirabayashi, Basel

Detailschnitt Fassade

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Maison de l’Environnement, Lausanne-Vennes

Der Kanton Waadt hat ein Gebäude realisiert, das beispielhaft ist für die optimale Nutzung von Holz, für seine Energieeffizienz und in Bezug auf die nachhaltige Entwicklung. Der neue Arbeitsort für die Mitarbeitenden der Generaldirektion für Umwelt besteht im wesentlichen aus einheimischem Holz und Lehm.

Das neue Gebäude des Kantons Waadt liegt im Quartier Vennes auf den Anhöhen von Lausanne. Ausgangspunkt war ein Auswahlverfahren mit dem Ziel, die drei Bereiche der Generaldirektion für Umwelt zu vereinen. In der Nachbarschaft eines bewaldeten Streifens entlang des Bachs Vuachère bildet die Maison de l’Environnement den Übergang zwischen Büros und Laboratorien im Norden und mehreren Berufsbildungszentren im Süden. Das siegreiche Architekturbüro schlug eine Rückkehr zu den Wurzeln vor: ein kompaktes Gebäude, errichtet auf einer rechteckigen Grundfläche mit traditionellen Materialien, darunter natürlich Holz, aber auch innovative, einfache und effiziente architektonische Lösungen, die weitere Anforderungen erfüllen. Umweltauswirkungen und Kohlenstoffbilanz lassen sich so im gesamten Prozess von der

Entstehung des Projekts bis zur Fertigstellung minimieren. Die Elemente des Innenausbaus sind demontierbar und lassen sich wiederverwerten. Die Gestaltung des Aussenraums fördert die Biodiversität, und der Ort ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erschlossen. Gegen Norden, an den Aussenhof angrenzend, markiert das im Erdgeschoss eingeschnittene Volumen den Eingang. In der Mitte des Gebäudes liegen zwei zueinander versetzte Atrien mit jeweils einem Aufenthaltsbereich und einer vertikalen Achse als Fluchtweg.

Im Erdgeschoss umfasst das erste Atrium, das ein Baum ziert, den Empfangsbereich der Reception und das Foyer des Konferenzraums. Unter seinem Glasdach befindet sich die Skulptur eines Dreifinger-Faultiers: ein dreizehiges Säugetier, das für seinen sparsamen Stoffwechsel und seine Art der Bewegung bekannt ist und für Energieeffizienz steht. Das zweite Atrium wirkt introvertierter und ist über seine gesamte Höhe mit Kletterpflanzen ausgeschmückt.

Angegliedert an das erste Atrium befinden sich auf jeder Etage Sitzungsräume, während die Sanitäreinrichtungen an das zweite Atrium angrenzen. Diese zentralen Elemente sind von einem Korridor umgeben, von dem die Büros

abgehen. Immer wieder gliedert er sich in breitere Bereiche, die als Ort für Beratungen, für Entspannung oder Austausch dienen können. Grosse Glasfenster mit Eichenrahmen mit Blick auf die Atrien erhellen diese Erschliessungszonen. Im dritten Stockwerk weicht ein Teil der nach Südwesten ausgerichteten Büros einer Cafeteria und einer Aussenterrasse, die freien Blick auf den See bietet. Bereits in der Projektphase war der Bau als Passivhaus geplant. Abgesehen vom Recyclingbeton im Untergeschoss besteht die Innovation in der Wandgestaltung der beiden Atrien: Hier wurden Lehmziegel verwendet. Alte Lehmbautechniken wurden wiederbelebt und eigens für dieses Bauwerk ein Blockmodell (80 x 30 x h 15 cm) für einen einreihigen Läuferverband entwickelt. Er wurde mit ausgewähltem Aushubmaterial aus der Waadt gefertigt. Der Lehm der 800 m2 umfassenden, 30 cm dicken und 12 m hohen Wände in Verbindung mit einem System aus automatisch öffnenden Fenstern und Oberlichtern begünstigt die thermische Trägheit des Gebäudes. Im Winter gibt er die tagsüber gespeicherte Wärme nachts wieder ab, im Sommer hingegen lässt er die frische Nachtluft eindringen. Dieser Kamineffekt sorgt in Verbindung mit der Be-

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grünung für saubere Luft und angenehme Luftfeuchtigkeit.

Das Gebäude besteht zu einem guten Teil aus Holz: Fast 4500 m3 aus kantonalen Wäldern wurden verbaut. Die Verbunddecken und die tragenden Fassaden aus Brettsperrholz bestehen hauptsächlich aus Fichtenholz, ebenso wie die Stützen, Balken und Unterzüge aus Brettschichtholz. Die in der Werkstatt vorgefertigten und innerhalb von acht Wochen montierten Tragwerks- und Fassadenelemente sind mit einer mineralischen Dämmung versehen und von 287 Holz-Metall-Fenstern durchdrungen. Die hinterlüftete Fassadenverkleidung nimmt Bezug auf die Wiesen um das Gebäude und besteht aus einem Lamellenmosaik aus vorvergrautem Fichtenholz. Sie ist als pflanzliches Flechtwerk in Anlehnung an die Korbflechterei konzipiert. Die sich daraus ergebenden Schatten verleihen der Fassade ein Relief und dem gesamten Baukomplex eine gewisse Leichtigkeit.

Die Maison de l’Environnement entspricht den Anforderungen für die Label Minergie P + Eco sowie SméO. Es ist Sinnbild für die Aufgaben der Generaldirektion für Umwelt und gibt eine anschauliche Antwort auf die Umwelt- und Energieherausforderungen des Kantons.

Situation

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3762 20 m Erdgeschoss Längsschnitt

Ort Avenue de Valmont, 1010 Lausanne Bauherrschaft Kanton Waadt, Generaldirektion für Immobilien und Kulturerbe (DGIP) und Direktion für Architektur und Ingenieurwesen (DAI), Lausanne

Architektur Ferrari Architectes, Lausanne

Totalunternehmen JPF Entreprise Générale SA, Bulle Bauingenieur Monod-Piguet + Associés IC SA, Lausanne

Holzbauingenieur JPF-Ducret SA, Bulle

Brandschutz Bois Initial SA, Morges

Fachspezialist Lehm Terrabloc Sàrl, Genf Ingenieur Gebäudetechnik Weinmann Energies SA, Echallens

Elektro-Ingenieur Marmy PME Sàrl, Grolley

Holzbau und Schreinerarbeiten JPF-Ducret SA, Bulle (Konstruktion); Baumgartner SA, Hagendorn (HolzMetall-Fenster); Schreinerei G.Risse SA, La Roche (Schreinerarbeiten EI 30 und EI 60); Francis Gabriel SA, Villeneuve (Innentüren); Raboud Group SA, Bulle (Schreinerarbeiten)

Materialien Tragstruktur und Fassadenelemente, 706 m3 (Anteil Schweizer Holz 674,1 m3): Brettsperrholz (tragender Kern, Wände) 75,7 m3, Brettschichtholz (tragende Balken und Decken) 150,3 m3, Brettschichtholz (Stützen, Auflager, Träger) 360,6 m3, Esche 11,5 m3 Eiche (Spanien) 23,3 m3, Aussenverkleidung Fassade 119,9 m3 (davon 115,6 m3 Verkleidung und 4,3 m3 OSB-Platten)

Label Schweizer Holz Tragstruktur und Fassade (96,1 %)

Baukosten BKP 1–9 CHF 18,3 Mio. inkl. MWST

Baukosten BKP 2 CHF 15,6 Mio. inkl. MWST

Baukosten BKP 214 CHF 2,65 Mio. inkl. MWST

Quadratmeterpreis BKP 2 CHF 2649.– inkl. MWST

Grundstücksfläche nach SIA 416 70 933 m2

Geschossfläche nach SIA 416 5891 m2

Nutzfläche nach SIA 416 2512 m2

Gebäudevolumen nach SIA 416 20 423 m3

Bauzeit Oktober 2019 bis September 2021

Fotos Corinne Cuendet, Clarens (aussen); Joël Tettamanti, Lausanne (innen)

Aufbau Dach:

Fotovoltaik-Paneele

Extensive Begrünung

Substrat 100 mm

Drainagematte 20 mm

Abdichtung zweilagig 10 mm

Dämmung EPS 240 mm

Dampfsperre 5 mm

Holz-Beton-Verbunddecke

Beton 120 mm

Balken Brettschichtholz 160 x 300 mm

Zwischendecke aus Metall zwischen den Balken

Aufbau Decke:

Linoleum 5 mm

Estrich 65 mm

Schalldämmung EPS 20 mm

Steinwolle 20 mm

Holz-Beton-Verbunddecke

Beton 120 mm

Balken Brettschichtholz 160 x 300 mm

Zwischendecke aus Metall zwischen den Balken

Aufbau Aussenwand:

Verkleidung (vertikal und horizontal)

aus vorvergrautem Holz 20 + 50 mm

Konterlattung horizontal 27 mm

Lattung vertikal, Hinterlüftung 40 mm

Winddichtes Vlies

Mineralwolle 240 mm

Dampfsperre

Träger Brettsperrholz 160 mm

Gipsfaserplatte, geglättet und gestrichen 15 mm

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Detailschnitt
3. Obergeschoss
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Ort Route de Ferney 140, 1202 Genf Bauherrschaft Ärzte ohne Grenzen, Genf Architektur Sauerbruch Hutton, Berlin Architektur Ausführung und Bauleitung

Fabio Fossati Architectes, Genf Landschaftsarchitektur Agence ter, Paris

Bauingenieur Werner Sobek Frankfurt GmbH & Co .KG, Frankfurt am Main (Konzept); Sbing SA, Carouge (Ausführung)

Holzbauingenieur Bois Initial SA, Morges

Brandschutz Archisecu, Genf

Ingenieur Klima K. Wintsch & Cie SA, Bernex

Ingenieur Sanitär Tapernoux SA, Bernex

Ingenieur Elektro Rhône-Electra Engineering SA, Genf

Planung Fassade BCS SA, Romanel-sur-Morges

Holzbau Fassade Groupe Corbat, zusammen mit Hevron SA, Courtételle

Materialien Weisstanne (Schweiz) 3215 m2 (Verkleidung), Lärche (Europa) 780 m2 (Böden)

Baukosten BKP 1–9 CHF 59 Mio. inkl. MWST

Baukosten BKP 2 CHF 46,8 Mio. inkl. MWST

Baukosten BKP 214 CHF 2,5 Mio. inkl. MWST

Kubikmeterpreis SIA 416 (BKP 2) CHF 820.–inkl. MWST

Grundstücksfläche nach SIA 416 5679 m2

Geschossfläche nach SIA 416 15 208 m2

Nutzfläche nach SIA 416 13 973 m2

Gebäudevolumen nach SIA 416 57 040 m3

Bauzeit März 2020 bis August 2022

Fotos Jan Bitter, Berlin

Neubau für Ärzte ohne Grenzen, Genf

Angesichts der verstärkten Aktivitäten und des zunehmenden Unterstützungsbedarfs wollte Ärzte ohne Grenzen die Einsatzzentrale in Genf erweitern. Der neue Sitz ist von aussen von grossen Holzrahmen in puzzleartiger Struktur geprägt, welche die vollkommen aus Glas gestalteten Fassaden gliedern.

Ärzte ohne Grenzen (Médecins sans Frontières MSF) leistet weltweit medizinische Hilfe für Menschen in Not. Neben Paris, Brüssel, Barcelona und Amsterdam zählt Genf zu den fünf Einsatzzentralen von MSF in Europa. Insgesamt sind hier fast 65 000 Personen tätig – als Angestellte oder Ehrenamtliche. In der Schweiz ist die Organisation seit 1981 vertreten und seitdem ständig gewachsen: Das aus den 1920er Jahren stammende Gebäude im Quartier Pâquis wurde trotz einer beachtenswerten Aufstockung aus Holz zu klein. Ein Baurecht ermöglichte die Errichtung des neuen Sitzes im Quartier Morillon, ganz in der Nähe der internationalen Institutionen. Das Gebäude beherbergt jetzt die drei Einheiten mit ihren insgesamt knapp 400 Mitarbeitenden: die internationale Koordinationsstelle (MSF International), die Schweizer Einsatzzentrale von MSF und die Access Campaign. Das sieben Etagen über dem Erdgeschoss umfassende Gebäude hat einen halböffentlichen Bereich im Parterre. Hier befinden sich eine grosse durchlaufende Halle, in der Ausstellungen zu den Aktivitäten von MSF gezeigt werden, und ein Konferenzraum. Das Restaurant auf einer Ebene verlängert den Komplex und öffnet sich nach aussen, Richtung Route des Morillons. Der nichtöffentliche Bereich wiederum verfügt über ein Foyer und ein vielseitig nutzbares Auditorium sowie eine wandelbare Agora – einen zentralen Raum für den Austausch der Einsatzteams untereinander. Die architektonische Gestaltung orientierte sich am Wesen der Notfalleinsätze, die flexible Räume für die Interaktion der einzelnen Teams erfordern. In den oberen Stockwerken befinden sich im Zentrum des Gebäudes modulare Räume mit aufs Minimum reduzierten Trennwänden. Ergänzt werden sie durch halboffene Büros am Rand, die sowohl als Einzel- als auch als Gruppenbüros dienen. Die Grundrisse bieten somit eine freie Sicht, die

durch grosszügige Treppen mit breiten Öffnungen noch gefördert wird. Sie formen einen abwechslungsreichen Weg durch das Gebäude und fördern Austausch und Begegnungen. Terrassen im 1. und im 7. Obergeschoss bieten Raum für Entspannung und Ausblick auf den Genfersee, den Mont-Blanc und das Juramassiv.

Als Antwort auf die Betonstruktur aus Platten und Stützen sind die Fassaden durch überdimensionale, halb vorgefertigte Rahmen aus regionaler, druckimprägnierter und vorvergrauter Weisstanne gekennzeichnet, die sich über ein bis drei Stockwerke erstrecken. Diese unterschiedlich grossen Rahmen, die teilweise als Sonnenschutz dienen, beleben das Gebäude wie ein Puzzle und brechen so die Gleichförmigkeit der Glaswände auf. Je nach ihrer Gestaltung und dem Lot der Dreifachverglasung verleihen sie der vollständig mit Holz verkleideten Gebäudehülle Tiefe und bilden schmale Balkone oder Loggien aus. Ein weiteres charakteristisches Element der Fassadenwaben ist die Begrünung, die aus Trögen an Seilen emporwächst, die sich über die Höhe der Module erstrecken. Diese Elemente sorgen zusammen mit dem aussen liegenden textilen Sonnenschutz für Beschattung im Sommer, während die blattlosen Laubbäume im Winter die Sonneneinstrahlung begünstigen. Die Begrünung sorgt somit zu jeder Jahreszeit für ein angenehmes Klima und verbessert die Qualität der Umgebungsluft. Die Entscheidung für recycelte oder leicht wiederverwertbare Baumaterialien trägt wesentlich zur Nachhaltigkeit des Objekts bei. Zudem erfolgt die Versorgung vollständig über erneuerbare Energiequellen: Wärmepumpen, Sonnenkollektoren auf dem Dach und ein Anschluss an das Wärme- und Kältenetz des Genfersees tragen zur vorbildlichen Energiebilanz des Baukomplexes bei, dessen Gebäudehülle dem Minergie-P-Standard entspricht. Im Vorausblick auf künftige Bedürfnisse von MSF sind die momentan verfügbaren Flächen an andere Nichtregierungsorganisationen vermietet, was die Chance für Synergieeffekte und einen fruchtbaren Austausch bietet. Eine mögliche siebengeschossige Erweiterung über dem Restaurant gewährleistet, auch wachsenden Anforderungen gerechtzuwerden.

Situation

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3766 20 m Querschnitt Erdgeschoss

Aufbau Fassade: Holzrahmen, regionale Weisstanne, druckimprägniert, vorvergraut Lattung

Dämmung Bodenplatte und Aussenbalkon umlaufend

Aussenbalkon in Beton

Verkleidung des Aussenbalkons: Wange Verkleidung Lärche vertikal Decke Lamellen Lärche mit Nut und Kamm Terrassenboden Lamellen Lärche auf PVC-Noppen zur Befestigung Tröge für Pflanzen aus Edelstahl/ Metallgitter

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Detailschnitt

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7. Obergeschoss

Fachliteratur HOLZ

Lignum-Dokumentation Schallschutz im Holzbau

Art.-Nr. 14075, Lignum, Empa, 2023, A4, farbig, 116 Seiten Firmenmitglieder der Lignum können dieses Produkt auch in digitaler Form erwerben.

Autoren: Bernhard Furrer, Lignum, Zürich; Dr. Stefan Schoenwald, Empa, Dübendorf; Fachliche Begleitung: Jörg Ackermann, Holz-Bau-Physik, St. Gallen; Renzo Cremonini, Pirmin Jung Schweiz AG, Frauenfeld; Beat Kühn, Institut für Lärmschutz Kühn + Blickle, Aegeri; Samuel Rütti, Gartenmann Engineering AG, Basel; Matthias Schmid, Prona AG, Biel

Herausgegeben mit massgeblicher Unterstützung durch den Aktionsplan Holz des Bundesamtes für Umwelt BAFU

Qualitätskriterien für Holz und Holzwerkstoffe im Bau und Ausbau – Handelsgebräuche für die Schweiz, Ausgabe 2021 Art.-Nr.15022, Format A4+, 140 Seiten, farbig mit zahlreichen Fotos und Zeichnungen, Vierfachlochung

Gesamtausgabe Lignum-Dokumentation

Brandschutz 2015 (10 Teile)

Art.-Nr. 17030, 2021, A4, teils farbig, teils s/w; 2 schwarze Ordner mit Rückenschild, 1 Karton-Sachregister

Holzbautabellen HBT 1 | 2021 Handbuch für die Bemessung Art.-Nr. 14070, Ausgabe 2021, 1. Auflage, nach revidierter Norm SIA 265 (2021) Holzbau, A4, s/w, 136 Seiten, Hardcover

Holzbau mit System

Art.-Nr. 14067, Josef Kolb; Birkhäuser Verlag in Zusammenarbeit mit Lignum 3., aktualisierte Auflage 2010/2020, 320 Seiten, Softcover

Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Economie suisse du bois

Economia svizzera del legno

Mühlebachstrasse 8

CH-8008 Zürich Tel. 044 267 47 77 info@lignum.ch www.lignum.ch

Holzbulletin, Juni 2023

Herausgeber

Lignum, Holzwirtschaft Schweiz, Zürich

Die Herausgabe des Lignum-Holzbulletins wird vom Bundesamt für Umwelt im Rahmen des Aktionsplans Holz 2021 – 2023 unterstützt.

Redaktion

Jutta Glanzmann, Lignum, sowie Ariane Joyet, Lignum-Cedotec

Gestaltung

BN Graphics, Zürich

Druck

Kalt Medien AG, Zug

Administration, Abonnemente, Versand Lignum, Zürich

ISSN 1420-0260

Das Holzbulletin erscheint viermal jährlich in deutscher und französischer Sprache. Jahresabonnement CHF 48.–Einzelexemplar CHF 20.–Sammelordner (10 Ausgaben) CHF 140.–Sammelordner leer CHF 10.–Preisänderungen vorbehalten.

Lignum-Mitglieder erhalten das Holzbulletin und die technischen Informationen der Lignum, Lignatec, gratis.

Die Rechte der Veröffentlichung für die einzelnen Bauten bleiben bei den jeweiligen Architekten. Alle Angaben stammen von den Bauplanern.

Lignum-Hotline: 044 267 47 83 Benutzen Sie unsere Fachberatung am Telefon von 8–12 Uhr, die täglich von Montag bis Donnerstag gratis zur Verfügung steht.

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