Die technischen Holzinformationen der Lignum
Lignatec Holzfenster und Holz-Metall-Fenster
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Lignum
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Lignatec 11/2000
Inhalt Seite
3
1
Fenster als Bauteil
3 3 4
2 2.1 2.2 2.21 2.22 2.23 2.24 2.3 2.31 2.32 2.4 2.5 2.51 2.52 2.6 2.7
Beanspruchungen und Anforderungen Belichtung Wärmeschutz Wärmetransmission Luftdurchlässigkeit Wärmegewinnung, sommerlicher Wärmeschutz Kondenswasserbildung Lüftung Manuelles Lüften Lüftungssysteme Statische Sicherheit / Witterungsschutz Schallschutz Einflussfaktoren auf den Schallschutz Optimierter Schallschutz Brandschutz Einbruchschutz
3 3.1 3.11 3.12 3.2 3.21 3.22 3.3 3.31 3.32 3.33 3.4 3.5
Materialien Holz Holzqualität Holzarten Metalle Aluminium Weitere Metalle Glas Isolierglas Sicherheitsglas Sonnenschutzglas Dichtungsmaterialien Beschläge
15 15 16
4 4.1 4.2 4.21 4.22 4.23
Schutzmassnahmen Bauliche und konstruktive Massnahmen Anstrichsysteme und Überzüge Grundierung von Holzfenstern Oberflächenbehandlung von Holzfenstern Oberflächenbehandlung von Holz-Metall-Fenstern
17 17 18 18 19
5 5.1 5.2 5.3 5.4
Konstruktion Holzfenster Holz-Metall-Fenster Die Dichtungsebenen Verbund Holz-Metall
19
6 6.1
Montage Anschlüsse am Baukörper
20
7 7.1
Ökologie Fensterbau und Umwelt
21
8 8.1 8.2
Qualitätssicherung Anforderungen Signet
22
9 9.1 9.2
Unterhalt und Wartung Oberflächenpflege Mechanische Pflege, Dichtungen und Versiegelungen Der FFF-Wartungsvertrag Der Fensterpass
7
7 8
10 10 11 11
13
13
14 15
9.3 9.4 23
10
Literatur
23
11
Adressen
24
Impressum
Autoren Andreas Grünholz Jürg Fischer Oswald Malz
Holztechniker HTR Fischer Timber Consult Büro für Holztechnik
Baden Bubikon Zurzach
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Fenster als Bauteil Nadelhölzer stark reduziert. Ökologische Marktforderungen gelten als Auslöser für diese Rückbewegung zu den heimischen Ressourcen.
Unter Holzfenstern werden Fenster verstanden, deren Rahmenteile aus Massivholz oder Leimholz bestehen, unter Holz-Metall-Fenstern solche, deren Rahmenteile aus Massivholz oder Leimholz, kombiniert mit aufgesetzten Aluminiumprofilen, bestehen.
Dem Fenster lassen sich in einer differenzierten Betrachtung folgende Aufgaben zuordnen:
Figur 1 Holz-Fenster Figur 2 ► Holz-Metall-Fenster
-4!
2
Lange Jahre war Holz der einzige Rahmenwerkstoff für Fenster. Es handelte sich in der Regel um einfach verglaste Fenster mit Rahmen aus deckend weiss gestrichenem Nadelholz. Die früher üblichen aushängbaren Vorfenster gelten als Vorgänger zur weitverbreiteten Doppelverglasung (DV). Heute steht neben Kunststoff (PVC) und Aluminium als Rahmenmaterial eine breite Auswahl an Holzarten und an Kombinationsmöglichkeiten mit Aluminiumprofilen zur Verfügung. In der jüngeren Vergangenheit wurde die Verwendung tropischer Laubhölzer zu Gunsten einheimischer
2
• • • •
Belichtung Wärmeschutz Lüftung Statische Sicherheit
• Witterungsschutz • Schallschutz • Brandschutz • Einbruchschutz
Die entsprechenden Anforderungen sind weitgehend definiert, werden aber laufend dem neuesten Stand der Technik angepasst. Fenster müssen unfallverhütend (Brüstungshöhe), als Rettungsmöglichkeiten bei Bränden nutzbar und leicht zu bedienen sein. Ihre Wirtschaftlichkeit (Herstellung, Wartung und Unterhalt, Lebensdauer) gewinnt an Bedeutung.
Beanspruchungen und Anforderungen Aus den Aufgaben, die das Fenster als Bauteil zu erfüllen hat, lassen sich die entsprechenden Anforderungen detailliert ableiten. 2.1 Belichtung Die Anordnung und Qualität der Fenster in der Gebäudehülle regelt den Ein- und Ausblick sowie den Sonnenschutz. Der Lichtdurchlässigkeit steht der Schutz vor unerwünscht grossem Strahlungseinfall mit entsprechender Wärme-
bildung im Gebäude gegenüber. Besondere Glasarten, Rolläden, Storen sowie die bauliche Gestaltung (Vordächer, Fassadenvorsprünge, Beschränkung der Fenstergrösse) beeinflussen die Belichtungsfunktion der Fenster. Drei Faktoren sind massgebend: • Grösse der Glasfläche • Anordnung der Glasfläche in der Aussenwand • Lichtdurchlässigkeit der Verglasung.
4
Tabelle 1 Richtwerte unterschiedlicher Glastypen
Glastyp
Zweifachisolierglas unbeschichtet Zweifachisolierglas wärmeschutzbeschichtet (Edelgasfüllung) Dreifachisolierglas unbeschichtet Dreifachisolierglas wärmeschutzbeschichtet (Edelgasfüllung) Sonnenschutzglas
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Wärmedämmung Lichtdurchlässigkeit/ Lichttransmissionsgrad (T-Wert) (U-Wert) 82% 3,0 W/ml< 77% 1,0 W/rn'l< 2,0 75% W/m1K 60% 0,5 W/rn'l< 1,1 —1,4 17-60% W/m2K
Die Anordnung von Glasflächen auf besonnten Fassaden (Ost, Süd, West) ist aus energetischen Gründen zu bevorzugen. Die Anforderungen an die Lichtdurchlässigkeit werden durch den im Sommer notwendigen Wärmeschutz und durch den Energiegewinn im Winter beeinflusst. 2.2 Wärmeschutz Die Vermeidung von Wärmeverlusten bei guter Lichtdurchlässigkeit hat im Zuge eines geschärften Energiebewusstseins eine hohe Bedeutung bekommen. Das Fenster gilt hinsichtlich Energiehaushalt im Gebäude nach wie vor als sensibles Bauteil, das im Spannungsfeld von Wärmedämmung und Luftdurchlässigkeit optimiert werden muss. Die Wahl von Material und Konstruktion beeinflusst die Wärmedämmung direkt. Wärmetransmission und Luftdurchlässigkeit sind für die Wärmedämmung relevant. 2.21 Wärmetransmission (Wärmedurchgangszahl U, vormals k-Wert) Bis anhin war die Wärmedurchgangszahl als «kWert» bekannt. Nach Norm SIA 180 wird sie neu als «U-Wert» bezeichnet. Die physikalische Definition bleibt unverändert bestehen. Der U-Wert (W/m2 K) ist als Wärmestrom in Watt (W) durch ein Bauteil von 1 rri7 Fläche bei einem Temperaturunterschied der beiden angrenzenden Luftmassen von 1 Kelvin (K) definiert. Ein niedriger U-Wert weist auf ein gutes Isolationsvermögen des Bauteils hin. Der UWert von Fenstern wird massgeblich durch die
Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert) 77% 58% 70% 42% 17-45%
Konstruktionsart beeinflusst. Der Wärmeleitanteil des Glases macht 60-80%, jener des Rahmens 20-40% aus. Der Wärmedurchgang durch den Rahmen ist von der Holzart abhängig und beeinflusst die Dämmwirkung eines Fensters erheblich. Bei Holz- und Holz-Metall-Fenstern lässt sich der U-Wert durch die dickere Dimensionierung der Rahmenhölzer sowie durch Verbundkonstruktionen verbessern. Der Wärmedurchgang durch das Glas hängt von der Verglasungsart ab. Einfachverglasungen (EV) weisen den höchsten (energetisch schlechtesten) U-Wert auf. Doppelverglasungen (DV) sowie zwei- und dreifache Isolierverglasungen (IV) erreichen wesentlich bessere U-Werte. Weitere Einflussgrössen auf den U-Wert des Glases sind der Glasabstand, die Glasart, die Art der Gasfüllung und der Glasbeschichtung sowie in geringem Masse auch die Glasdicke. Das Verglasungssystem (Dichtungsmasse oder Trockenverglasung) hat keinen Einfluss auf den Wärmedurchgang. Gemäss Norm SIA 180/1 dürfen Fenster einen U-Wert von max. 3,3 W/m2K aufweisen, wobei der heutige Stand der Technik bei 1,4 bis 1,8 Wirr« liegt. Die kantonale Gesetzgebung ist zu beachten. 2,8 W/ rn'•K 2,6 2,4 2,2 2,0
Figur 3 Wärmedämmung und Energieverluste beim Fenster
U-Wert
1,8 1,6
11111i Fichte/ Tanne Föhre
1,4 1,2 1,0
Tabelle 2 ► Der U-Wert ist abhängig von Holzdicke und Holzart
3 o,a40 2
50
Holzdicke
70
80
90 100 mm
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5
Geometrie/Rahmenanteil
Dimensionen
Glas Typ
U, W/(m"K)
U„ (Fenster) in Wirri'l< U, (Rahmen) in W/m'K 1.0 1.4 1.8
2.2
2.6
3.0
2.9 2.1 2.0 1.9 2.4 1.8 1.6 1.4
3.1 2.2 2.1 2.0 2.5 1.9 1.7 1.6
3.2 2.3 2.2 2.1 2.6 2.2 1.9 1.7
f, = 30%
0.8 0.5
2.9 1.5 1.3 1.1 2.1 1.1 0.8 0.5
2.7 1.7 1.5 1.4 2.1 1.3 1.1 0.9
2.8 1.8 1.6 1.5 2.1 1.4 1.2 1.0
2.9 1.8 1.7 1.6 2.2 1.5 1.3 1.1
2.9 1.9 1.8 1.6 2.3 1.6 1.4 1.2
3.0 2.0 1.9 1.7 2.4 1.7 1.5 1.3
3.1 2.1 1.9 1.8 2.5 1.7 1.5 1.3
2.9 1.5 1.3 1.1 2.1 1.1 0.8 0.5
2.8 1.6 1.5 1.3 2.1 1.2 1.0 0.8
2.8 1.6 1.5 1.4 2.1 1.3 1.1 0.9
2.9 1.7 1.6 1.4 2.2 1.3 1.2 0.9
2.9 1.7 1.6 1.5 2.2 1.4 1.2 1.0
3.0 1.8 1.7 1.5 2.3 1.4 1.3 1.0
3.0 1.8 1.7 1.6 2.3 1.5 1.3 1.1
1.1 2.1
1.1
111
bxh= 1.64 mx 1.30 m
2.9 1.5 1.3
03. 00) N NJ NI
>> > > > > > > NN N NI 0101rY)
Anmerkung: Abstandhalter aus Aluminium
2.6 1.7 1.6 1.5 2.1 1.4 1.3 1.1
Or! 41:: /1 , V N rrrrsi
AF = 2.275 In' Ag . 1.819 m' 0.456 m' I = 7.812 m Glas: h = 767 mm h =1186 mm
A,=
>> > > > > > >
AF = 2.132 m' Ag = 1.492 m: 0.640 m2 I = 9.624 m Glas: b = 420 mm h = 1184 mm
NN N NJ M M MM11
Tabelle 3 U-Werte für Fenster f, = Rahmenanteil Ar = Fensterfläche Ag = Glasfläche AF = Rahmenfläche I = Fugenlänge
f, = 20%
Af =
bxh=1.75mx 1.30 m
bxh=2.40mx 1.30 m
As • Ug + Af • Uf +
1g • eg (Aum , K)
Uw
Ag + Af
NJ
U/U1 WW b..) NJ IV
AF = 3.120 m' A, = 2.711 m' Ar = 0.409 m' I = 6.944 m Glas: b = 2286 mm h = 1186 mm
<<<<<<<<
fR = 13%
Neu Ag:
AG:
Us:
kG:
At:
AR:
Ur:
I,: ei
Alt
4: L: Kfr.:
2.22 Luftdurchlässigkeit (a-Wert) Der a-Wert (m3 /hmPa213) ist ein Mass für den Luftaustausch pro Stunde, bezogen auf 1 m Fugenlänge und einen Überdruck von 1 Pa (Lufttemperatur 0 °C, Luftdruck 1013 mbar). Die Raumluft muss in Abhängigkeit von der Nutzung mehr oder weniger häufig erneuert werden. Die Wärmedämmwirkung eines Fensters hängt neben der Dämmung durch Glas und Rahmen auch von der Fugendurchlässigkeit im Falzbereich ab. Figur 4 Zur fachgerechten Bauanschlussfugendichtung sollte der Wetterschenkel erst nach der Fenstermontage angebracht werden
Elastische Dichtungsmasse Ö
. ° 0 o 0. °,0% 0 o 0° Go :0 0 0.. *,>° 0 0°°0 0 ° 0. . 0J0 u '0 00 0000 000 0 0 40o °
0
Montageband (Schaumstoff)
Bedeutung Fläche des Glases in m' Wärmedurchgangskoeffizient des Glases in VV/m'K Fläche des Fensterrahmens Wärmedurchgangskoeffizient des Fensterrahmens in Wirri'K Länge des Glasrandes in m linearer Wärmedurchgangskoeffizient des Glases im Rahmen in W/mK (genannt PSI)
Die Falzdichtigkeit kann durch Lippen- oder Quetschdichtungen (siehe 3.4) verbessert werden. Diese Dichtungen dürfen nicht durch Beschläge unterbrochen sein. Sie müssen ihre Elastizität im zu erwartenden Temperaturbereich vollumfänglich beibehalten sowie witterungs- und alterungsbeständig sein. Je nach Beanspruchungsgruppe (Norm SIA 180/1) werden Fenster mit a-Werten von weniger als 0,44 resp. 0,22 rn3 /hmPa2" verlangt. Der zweite Wert kann bei Holzfenstern nur mit einer Dichtung erreicht werden. Der a-Wert lässt sich im Weiteren durch eine massgenaue Verarbeitung und durch die Verwendung von trockenem Holz verbessern. 2.23 Wärmegewinnung, sommerlicher Wärmeschutz Neben den Wärmeverlusten durch Glas und Rahmen bietet das Fenster auch Wärmegewinne durch die Sonnenstrahlung. Man unterscheidet die diffuse Strahlung und die direkte Sonneneinstrahlung. Die diffuse Strahlung ist je nach Orientierung des Fensters unterschiedlich
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Figur 5 Sonnenschutzmassnahmen und ihre Bewertung
1 Schatten Bewertung:
gut, jedoch kein Schutz für die diffuse Sonnenstrahlung
2 Neigung fraglich, auf SüdFlächen beschränkt
stark. Sie vermindert den Energiedurchlass des gesamten Bauteils nach aussen. Eigentliche Energiegewinne können durch die direkte Sonnenbestrahlung eintreten, indem kurzwellige Strahlung (nur durch die Glasfläche hindurch) in den Raum tritt und dort als langweilige Strahlung (Wärme) reflektiert und von der Glasscheibe grösstenteils zurückbehalten wird. Dieser im Winter willkommene Effekt kann im Sommer zu einer unangenehmen Raumerwärmung führen. Entsprechende Beschattungsmassnahmen (Vordächer, Storen, Balkone), der geneigte Fenstereinbau oder die Wahl von reflektierenden oder absorbierenden Spezialgläsern (siehe 3.33) sind einige der Möglichkeiten, eine unerwünschte Erwärmung zu mindern. 2.24 Kondenswasserbildung Kondenswasser entsteht, wenn sich Raumluft mit hoher relativer Luftfeuchtigkeit im Bereich von kühleren Bauteilen soweit abkühlt, dass sie infolge temperaturbedingter Dampfsättigung Kondenswasser ausscheidet. Wegen der Energiesparbemühungen sind einerseits moderne Gebäudehüllen (besonders Fenster) luftdichter als früher. Andererseits wird die Raumtemperatur während der Heizperiode generell tiefer gehalten. Beides führt im Winter zu höheren relativen Luftfeuchtigkeiten in Gebäuden, was die Neigung zur Tauwasserbildung erhöht. Das Problem der Tauwasserbildung ist bereits im Planungsstadium zu berücksichtigen. Entsprechende Massnahmen sind:
3 Storen aussen sehr gut, heute auch in Kombination mit (4) innen möglich
4 Spezialgläser
5 Vorgesetzte Spezialgläser gut, sehr untergut, bauliche Nachschiedliche Fensterteile glastypen
• die Wahl besonders gut wärmedämmender Fenster- und Rahmenkonstruktionen sowie feuchtigkeitsdichter Verkittungen und Oberflächenbehandlungen • die Wahl von wärmetechnisch verbesserten Glasabstandhaltern (z.B. Edelstahl oder Kunststoff) • die bauphysikalisch richtige konstruktive Anordnung und Dimensionierung der an das Fenster anschliessenden Bauteile • eine Anordnung der Heizkörper an Brüstungen und Simsen, die einen ungehinderten vertikalen Luftstrom direkt über die ganze Fensterfläche ermöglicht. Wenn bei Holzfenstern eine Erwärmung von über 25 °C zu erwarten ist, sind schützende Abschirmungen vorzusehen. Heizkörper sollten nie direkt auf Fensterrahmen oder Brüstungskonstruktionen montiert werden. Zusätzliche Wärmeschutzmassnahmen aussen (Rolläden) können die Abkühlung der Fensteroberfläche im Rauminnern ebenfalls reduzieren. Geringe Tauwasserbildung am Glasrand ist wenig problematisch. Anders sieht es aus, wenn die Scheibe in starkem Mass beschlägt, Rahmenprofile «schwitzen» und Folgeprobleme in Form von Durchfeuchtungen und unhygienischer Schimmelbildung auftreten. Zudem kann Tauwasser das Material und die Konstruktion gefährden. Vorhang
Figur 6 Tauwasser tritt meist erst am Glasrand und dann am Rahmen auf
Figur 7 10Einfluss der Einbausituation von Fenstern auf die Tauwasserbildung
möglichst temporären Wärmeschutz vorsehen
I4
7 Tauwassergefahr hoch
Ta I wassergefahr gering
7
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Figur 8 Richtiges Lüften — wichtig für Mensch und Gebäude
Wämiedämmung mit U unter 0,15 W/(m2K) Zuluft
Figur 9 ► Kontrollierte Lüftung im zeitgemässen Wohnungsbau
DreischeibenWärmeschutzVerglasung
Zuluft Zuluft
Zuluft 8
2.3 Lüftung Die Lüftung dient dem Luftaustausch und gleichzeitig der Vermeidung von Kondenswasserbildung. Planerische Massnahmen und das sachgerechte Lüftungsverhalten der Bewohner können den Feuchtigkeitsniederschlag an den Wänden verhindern. 2.31 Manuelles Lüften Die Lufterneuerung in Räumlichkeiten obliegt mehrheitlich den Benützern. Allgemein ist die Stosslüftung (Fenster und Türen kurzzeitig ganz öffnen und wieder schliessen) die effizienteste Art der Lufterneuerung. Die Praxis zeigt jedoch, dass die geforderte regelmässige Lüftungsfrequenz (3 bis 5 mal täglich für einige Minuten) kaum umsetzbar ist. 2.32 Lüftungssysteme Zusätzlich zum manuellen Lüften werden zwei wichtige Lüftungssysteme unterschieden: • Der Einbau einer kontrollierten Lüftung. Sie umfasst alle baulichen und technischen Einrichtungen für den durch Ventilatoren angetriebenen Luftaustausch zwischen der Wohnungs- und der Aussenluft (mit oder ohne Wärmerückgewinnung). Die gebräuchlichste
Figur 10 ► Das Qualitätsfenster— dauerhafter Schutz gegen Wind und Regen
Zuluft
Luft./LuftWärme- E, tausclier__1_ Erdwärmetauscher
Form ist die Lufterneuerungsanlage (Kornfortlüftung). Sie dosiert für jeden Raum die Frischluftrate sowie die Luftfeuchtigkeit und ermöglicht gleichzeitig die Filterung der Raumluft. Auch motorisch angetriebene und von einem Leitsystem selbsttätig gesteuerte Fenster vermeiden einen zu hohen Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft. • Der Einbau von Grundlüftungssystemen in Fenstern, die einen Mindestluftwechsel gewährleisten (selbstregelnd mit Klappen, nicht selbstregelnd mit perforierten Dichtungen, Ausfräsungen). Sie dürfen die Innen- und Aussenansicht eines Fensters nicht verändern. Bei steigendem Winddruck darf das Fenster nicht wesentlich undichter werden (Zugerscheinungen). Mit der abgeführten Raumluft wird auch Luftfeuchtigkeit abgeführt. Diese kann dazu neigen, im Übergangsbereich (10°-Isotherme) zu kondensieren.
2.4 Statische Sicherheit / Witterungsschutz Fenster sind in der Regel nicht tragende Aussenwandelemente. Sie müssen in der Lage sein, Windlasten aufzunehmen und auf die tragenden Bauteile abzuleiten, ohne dass ihre Funktion gestört wird. Die entsprechenden Kennwerte sind in den Normen SIA 160 und 331 enthalten. Die Glasdickenbemessung hängt von der Windbelastung, der mechanischen Festigkeit des Glases, dem Scheibenformat und dem Verglasungstyp ab.
10
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Figur 11 ► Schallschutz — Funktion des Fensters mit zunehmender Bedeutung
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Die Dimensionierung der Holzquerschnitte soll derart erfolgen, dass die maximale Durchbiegung f folgende Werte nicht überschreitet: —IV-Holzfenster und Holz-Metall-Fenster: f = 1/300; max. 8 mm —Dachfenster, Oberlichter: f =1/700; max. 5 mm 1 = Spannweite zwischen zwei Abstütz-, bzw. Befestigungspunkten. Zum Witterungsschutz gehört auch die Schlagregensicherheit, die direkt mit der Windbelastung korreliert. Weitere Faktoren sind die geographische Lage, die Gebäudeform, die Gebäudelage, die Höhe, die Fassadenausbildung und die Einbauart der Fenster. 2.5 Schallschutz 11
Ähnlich wie die Wärmedämmung hängt die Schalldurchlässigkeit von den gewählten Materialien und Konstruktionen ab. Massgebend sind die Anforderungen der Norm SIA 181 «Schallschutz im Hochbau». Diese Norm zeigt die Mindestanforderungen an den Schutz der Gebäudehülle gegen Luftschall in Abhängigkeit von der Intensität des Aussenlärms und von der Lärmempfindlichkeit des zu schützenden Raumes. Es wird zwischen geringen, mittleren und hohen Anforderungen für die Innenräume unterschieden. 2.51 Einflussfaktoren auf den Schallschutz Die Luftschalldämmung eines Fensters hängt im Wesentlichen von folgenden vier Faktoren ab:
Tabelle 4 Die Klassifizierung des erforderlichen Lärmschutzes nach Norm SIA 181 «Schallschutz im Hochbau»
Lärmempfindlichkeit
gering
Beschreibung Räume für vorwiegend manuelle Tätigkeit. Räume, welche von vielen Personen oder nur kurzzeitig benützt werden. Beispiel: Werkstatt, Handarbeit-, Empfangs-, Warteraum, Grossraumbüro, Kantine, Küche, Verkaufsraum, Labor, Korridor usw.
• Verglasung Einfach- oder Mehrfachverglasung, Dicke der Scheiben, Abstand zwischen den einzelnen Scheiben, Füllung des Luftzwischenraumes, Format, Randeinspannung. Bei Doppel- oder Isolierverglasungen trägt ein asymmetrischer Aufbau, d.h. Gläser unterschiedlicher Dicke, zur Schalldämmung bei. Deren Grenzfrequenzen liegen nicht beieinander und erschweren so die Schallwellenübertragung. Ein möglichst grosser Abstand zwischen den Scheiben hilft, die Schalldämmung zu verbessern. Mit Spezialgasen gefüllte Isoliergläser verhalten sich in mittleren bis hohen Schallfrequenzbereichen wesentlich besser als luftgefüllte Gläser (siehe 3.3).
Grad der Störung durch Aussenlärm Lr = 60dB (A) Lr = 65dB (A) klein Ruhige Lage, abseits vom Durchgangsverkehr, keine störenden Betriebe. Mehrheit der Anwohner nicht gestört.
mässig Lärmige Lage, im Nahbereich mässig belasteter Verkehrsträger oder mässsig störender Betriebe, wesentlicher Anteil der Anwohner gestört.
Lr = 70dB (A)
stark Laute Lage, im Nahbereich stark belasteter Verkehrsträger oder stark störender Betriebe. Mehrheit der Anwohner erheblich gestört.
sehr stark Sehr laute Lage, im Nahbereich sehr stark belasteter Verkehrs. träger oder sehr stark störender Betriebe. Mehrheit der Anwohner stark gestört.
25
30
35
40
mittel
Räume für geistige Arbeiten, Wohnen und Schlafen, Beispiel: Wohn-, Schlafzimmer, Studio, Schulzimmer, Singsaal. Büroräume, Hotel-, Spitalzimmer usw.
30
35
40
45
hoch
Räume für Benützer mit besonders hohem Ruhebedürfnis. Beispiel: Ruheräume in Spitälern und Sanatorien, spezielle Therapieräume, Musik-, Lese-, Studierzimmer usw.
35
40
45
50
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Tabelle 5 Die Schalldämmung unterschiedlicher Isolierglastypen
Rw: Bewertetes Schalldämmmass; Einzahlangabe für das in den einzelnen Terzbändern ermittelte Schalldämmmass R; gemäss EN 20717-1 [dB] C: Spektrum-Anpassungswert; Korrekturfaktor für R„, der die spezifischen Eigenschaften von Lärmquellen berücksichtigt, die einen regelmässigen Frequenzverlauf aufweisen (z.B. Wohn- und Eisenbahnlärm); gemäss EN 20717-1 [c1B] Ctr: Spektrum-Anpassungswert; Korrekturfaktor für Rw, der die spezifischen Eigenschaften von Lärmquellen berücksichtigt, die dominante Tieftonanteile aufweisen (z.B. Strassenund Fluglärm); gemäss EN 20717-1 [dB]
Glasaufbau 4-12-4 4-16-4 4-16-8 8-16-6 10-16-4 4-20-8 8-20-8/1 (0,76 PVB)" 8-20-12/3(1,52 PVB)" 4-20-12/3 (2,28 PVB)' 8-20-9 GH'' 8-20-9 GH"
Angaben nach EN 20717-1 R„, C C„ 30 -1 -3 31 -1 -3 36 -2 -6 -4 37 -1 37 -2 -6 37 -3 -6 38 -1 -5 40 -1 -4 41 -1 -5 43 -3 -7 42 -2 -5
• Fugendichtigkeit Glas/Rahmen, Flügel/Rahmen, Rahmen/Anschlag bzw. andere Anschlussbauteile wie Rolladenkasten. Bei DV-Fenstern verbessert die Lagerung der Gläser auf plastischem Kitt oder elastischen Bändern die schalldämmende Wirkung. Dichtungen in den Falzprofilen (Lippen- oder Hohlkammerprofile) verhindern den Schalldurchlass im Falzbereich. • Konstruktion des Rahmens und der Flügel Querschnitt, Verriegelung, Bänder, Dichtungen. Für normale Anforderungen an den Schallschutz genügen bei Holz- und HolzMetall-Fenstern im allgemeinen die aus statischen Gründen erforderlichen Querschnitte. Bei höheren Schallschutz-Anforderungen sind Rahmen- und Flügelquerschnitte entsprechend zu dimensionieren. Flügel und Blendrahmen sollen die aufgrund der Verglasung erreichbare Schalldämmung nicht verschlechtern. Bei Schalldämmwerten über 38 dB sind besondere Konstruktionen für Blend- und Flügelrahmen erforderlich. Einteilige Rahmenkonstruktionen erreichen einen Schalldämmwert von bis zu 40 dB.
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Korrigierte Schalldämmung Rw(C) Rw(C„) 29 27 30 28 34 30 36 33 35 31 34 31 37 33 39 36 40 36 40 36 40 37
": PVB bedeutet, dass es sich um ein Verbundsicherheitsglas (VSG) mit Polyvinyl-Butralfolie handelt. ": GH bedeutet, dass ein Giessharz von mind. 1,2 mm Dicke vorhanden ist. Die Ziffer 2 bedeutet zusätzlich, dass ein akustisch weiches Giessharz verwendet wurde. "3 : Die Ziffer 3 bedeutet, dass ein akustisch hartes Giessharz verwendet wurde.
• Masse Gewicht von Rahmen und Verglasung; generell haben Bauteile mit höherer Masse eine bessere Schalldämmwirkung. 2.52 Optimierter Schallschutz Die Schalldämmung von Fenstern lässt sich mit folgenden Massnahmen verbessern: —Dreifachverglasung (z.B. Isolierglas innen und Einfachglas aussen, mit grossem Abstand dazwischen) —Kastenfenster —getrennter Flügelrahmen (entkoppeltes System) dickere Blendrahmenprofile —hochwertige, der gewünschten Schalldämmung des Fensters angepasste, umlaufende Falzdichtungen Schalltechnisch gute Fenster dürfen nicht durch Anschlussbauteile (wie z.B. Rolladenkasten) in ihrer Schalldämmung verschlechtert werden.
Figur 12 Anordnung von Flügelund Falzdichtungen
rf
Figur 13 ► Schalldämmendes Fenster mit getrennten Flügelrahmen
12
10
2.6 Brandschutz
2.7 Einbruchschutz
Fenster können beim Verhindern oder Verzögern der Brandausbreitung, vor allem in mehrstöckigen Gebäuden, eine entscheidende Rolle spielen. Das Rahmenmaterial Holz gewährleistet eine hohe Feuerresistenz, indem es unter Feuereinwirkung eine weitgehende statische Stabilität beibehält. Zudem setzt es bei einem Brand keine giftigen Gase, Stoffe oder Dämpfe frei. Sondergläser mit Zwischenschichten zeichnen sich durch eine besonders hohe Hitzebeständigkeit aus.
Bei Einbrüchen bilden Haupt- und Nebeneingangstüren sowie Fensterelemente die hauptsächlichen Schwachstellen in der Gebäudehülle. Nach Norm SN ENV 1627 (SIA 343.301) werden 6 Widerstandsklassen unterschieden.
Gewerbliche und industrielle Gebäude werden in Brandabschnitte unterteilt, die oft durch verglaste Fenster und Türen voneinander getrennt sind. Die Vorschriften der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF) legen die Feuerwiderstandsklassen sowie die detaillierten Anforderungen an die Bauteile fest. Die zugelassenen Produkte werden im «Schweizerischen Brandschutzregister» der VKF jährlich publiziert.
Tabelle 6 Kriterien für die Auswahl der Einbruch-Widerstandsklassen
Erwarteter Tätertyp mutmassliches Täterverhalten
Der Gelegenheitstäter versucht, das verschlossene und verriegelte Bauteil durch den Einsatz körperlicher Gewalt zu überwinden: Gegentreten, Gegenspringen, Schulterwurf, Hochschieben, Herausreissen (vorwiegend Vandalismus). Der Gelegenheitstäter versucht, zusätzlich mit massiven, gebräuchlichen Werkzeugen, wie Schraubenzieher, Zange und Keilen, das verschlossene und verriegelte Bauteil aufzubrechen. Der Täter versucht, zusätzlich mit einem zweiten Schraubenzieher und einem massiven Hebelwerkzeug, das verschlossene und verriegelte Bauteil aufzubrechen.
geringes Risiko
NI durchschnittliches Risiko
im hohes Risiko
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Eine durchsteigbare lichte Öffnung hat nach dieser Norm einen minimalen Querschnitt von • einem Rechteck von 400 mm x 250 mm oder • einer Ellipse von 400 mm x 300 mm oder • einem Kreis von 350 mm Durchmesser. Einbrüche lassen sich durch die Wahl von Sicherheitsbeschlägen, gesicherten Rollläden und Verbund-Sicherheitsgläsern verhindern oder erschweren. Zudem tragen Holz- und HolzMetall-Fenster mit der Steifigkeit des Rahmenmaterials zum Einbruchschutz bei.
Empfohlener Einsatzort des einbruchhemmenden Widerstandsklasse Bauteils C A 8 Gewerbliche WohnGewerbliche objekte und öffentliche und öffentliche Objekte (hohe Objekte Gefährdung) 1
2 m
3 IIM
Der erfahrene Täter setzt zusätzlich Sägewerkzeuge und Schlagwerkzeuge, wie Schlagaxt, Stemmeisen, Hammer und Meissel sowie eine AkkuBohrmaschine ein.
4
Der erfahrene Täter setzt zusätzlich Elektrowerkzeuge wie z.B. Bohrmaschine, Stich- und Säbelsäge sowie Winkelschleifer ein.
5
Der erfahrene Täter setzt zusätzlich leistungsfähige Elektrowerkzeuge wie z.B. Bohrmaschine, Stich- und Säbelsäge sowie Winkelschleifer ein.
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3
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Materialien Die fachgerechte Planung und Verarbeitung der im Fensterbau zur Anwendung kommenden Materialien trägt mit zur Funktions- und Werterhaltung dieses Bauteils bei.
Holz eignet sich aufgrund seiner natürlichen Eigenschaften besonders als Material im Fensterbau. Seine Zeltstruktur verleiht ihm von Natur aus hohe Festigkeitswerte sowie gute wärmeund schallisolierende Eigenschaften.
3.1 Holz Figur 14 ► Holz - natürliche Wärmeund Schallisolation durch röhrenartige Zeltstrukturen
In der Schweiz werden Fenster zu einem grossen Teil aus einheimischen Nadelhölzern hergestellt. Obwohl Hölzer tropischer Herkunft über längere Zeit den schweizerischen Fensterbau dominierten, hat man sich in der jüngeren Vergangenheit wieder auf den heimischen Wald und sein Rohstoffpotential besonnen. Ökologische Marktforderungen standen dabei genauso Pate wie die Entwicklung neuer Materialtechnologien (Endloskantel, Leimschichtholz, neue Eckverbindungen) und verbesserter Schutzbehandlungen. Zusätzlichen Auftrieb bekommt Schweizer Fensterholz in der Kombination mit Wetterschutzprofilen (Holz-Metall-Fenster). Die Holzfeuchtigkeit von Fensterholz ist, bezogen auf das Darrgewicht, mit durchschnittlich 11% bei einer maximalen Streuung von ± 2% anzusetzen. Mittels einer ausreichenden Oberflächenbehandlung des Fensterholzes oder anderer Massnahmen (geeignete Lagerung) ist dafür zu sorgen, dass die Holzfeuchte auch während der Bauphase diesen Wert nicht übersteigt.
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Tabelle 7 Eigenschaften einiger Holzarten in Bezug auf den Fensterbau Gebräuchlicher Name
Bereich mittlerer Dichte bei 10-12% Holzfeuchte g/cm3 0,42-0,45 Fichte (Rottanne) Tanne (Weisstanne) 0,42-0,47 Föhre (Kiefer) Splint c) 0,51-0,54 Föhre (Kiefer) Kern 0,51-0,54 Hemlock 0,45-0,49 0,52-0,60 Lärche, Kern Eiche (Stieleiche, 0,64-0,75 Traubeneiche)
Schwindund Quellverhalten
Geschwindigkeit der Wasseraufnahme
Formstabilität, PilzSchutzmittel(Stehvermöbeständig- aufnahme gen, Neigung keit zum
3 3 3 3 1-2 3
2 3 4 3 2 2-3
Verziehen) 2-3 2-3 3-4 2-3 1-2 2-3
3-4
2
3
a)
Verhalten gegenüber Oberflächenbehandlung und Verleimung b)
3-4 3-4 4 3 4 2
4 3 1 4 4 4
1-2 1-2 1-2 2 3-4
1-2 1 2 3 1 3
1
(4)
4
3-4
Problematisch wäre ein Zusammentreffen folgender Eigenschaften: geringe Dimensions- und Formstabilität, geringe Pilzresistenz, grosse Wasseraufnahme, geringe Imprägnierbarkeit.
1 = sehr günstig 2 = günstig 3 = mittel 4 = ungünstig
Korrosionswirkung auf Metalle
a)Eichenholz benötigt keine Pilz- und Insektenschutzbehandlung, da es von Natur aus resistent ist. b) Harz- und inhaltsstoffreiche Hölzer erfordern u.U. eine Vorbehandlung oder besondere Lack- und Leimtypen (z.B. auf der Basis von Polyurethanharz).
1
c) Bei Föhre kann die Mitverwendung des Splintholzes nicht vermieden werden, obwohl es an sich als Fensterholz weniger geeignet ist, es sei denn, es wird imprägniert.
Weitere Informationen über Holzarten siehe «Eigenschaften und Kenngrössen von Holzarten». J. Sell, 1997. (Zu beziehen über Lignum, Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für das Holz, 8008 Zürich.)
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3.11 Holzqualität Die Fensterholzqualität wird für Nadelhölzer in der Norm SIA 331 «Fenster» und Norm SIA 241 «Schreinerarbeiten» festgehalten. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen Rahmen- und Flügelholz sowie zwischen deckend und nicht deckend behandelten Oberflächen. Die Sortierklasse 1 aus Norm SIA 241 kommt bei nicht deckend gestrichenem Flügelholz zur Anwendung, wobei zusätzlich Äste nicht zugelassen sind (Ausnahme Punktäste < 5 mm). Für Rahmen und deckend gestrichene Bauteile kann Sortierklasse 2 verwendet werden. Laubhölzer für den Fensterbau werden durch ihre Dichte definiert, welche in der Regel mit den Festigkeitswerten korreliert: Laubhölzer müssen eine Dichte von mindestens 500 kg/m3 bei einer gemessenen Holzfeuchtigkeit von 15% aufweisen. Bei Holz- und Holz-Metall-Fenstern kommen heute oft verleimte Fensterkanteln, d.h. längsund schichtverleimte Halbfabrikate zur Anwendung, die eine bessere Formstabilität aufweisen. 3.12 Holzarten Die meisten europäischen Nadelhölzer kommen auch in der Schweiz vor. Besonders grobjährige Qualitäten eignen sich weniger gut für den Fensterbau als solche mit feinen Jahrringen. Die verleimte Fensterkantel ist heute das übliche Ausgangsprodukt für den Fensterhersteller. Als Alternative zu längs verleimten Vollholzkanteln werden auch lamellenverleimte Schichtholzkanteln angeboten. Sie weisen wegen des Absperreffekts eine grössere Dimensionsstabilität auf. Zudem bieten sie die Möglichkeit, die Oberflächenqualität des Fensterrahmens ohne gravierende Preisaufschläge zu erhöhen. Lamellenfugen auf bewitterten Oberflächen werden nicht toleriert. • Fichte, Rottanne: Flüssige Harzabsonderung, hauptsächlich bei frisch geschnittenem Holz; im Allgemeinen jedoch geringer als bei Föhre. Vorkommen von Harzgallen, bei längerer Durchfeuchtung mit Wasser eher pilzanfällig, guter Anstrichträger. • Tanne, Weisstanne: Tanne besitzt keine Harzkanäle, deshalb kommen bei Tanne keine Harzaustritte oder Harzgallen vor. Ansonsten ähnliche Eigenschaften wie Fichte, bessere Imprägnierbarkeit, guter Anstrichträger.
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• Föhre, Kiefer: Starke, flüssige Harzabsonderung, vor allem bei frischem Holz in der Wärme (Sonneneinstrahlung), Vorkommen von Harzgallen. Sehr gut imprägnierbar, Leimbarkeit abhängig vom Harzgehalt. Die technische Trocknung scheidet grosse Mengen des Harzes aus, was die Dauerhaftigkeit von Schutzanstrichen wesentlich verbessert. • Lärche: Stärkerer Harzaustritt als bei Föhre, gelegentlich sogar durch die fertig behandelte Oberfläche hindurch. Dies bedingt eine intensive fachliche Zusammenarbeit des Fensterbauers mit dem Lacklieferanten. Das Kernholz ist weitgehend pilz- und insektenresistent, was Lärchenholz dauerhafter als die bereits genannten Holzarten macht. Lärche dunkelt nach der Verarbeitung nach. • Hemlock: Gut zu trocknen und zu bearbeiten. Das Holz hat keine Harzkanäle und ist dadurch gut zu verleimen, die Oberfläche ist problemlos zu behandeln. Die technischen Eigenschaften sind mit denjenigen von Weisstanne oder Fichte vergleichbar. • Eiche: Enthält als Laubholz kein Harz, jedoch wasserlösliche Farb- und Gerbstoffe. Das Kernholz ist sehr resistent gegen Insekten und Pilze. Die fertig behandelte Oberfläche kann sich gelblich verfärben, weshalb dem Fensterbauer in Absprache mit dem Lacklieferanten eine isolierende Grundierung dringend empfohlen wird. Die Berührung mit Eisen kann bei ungeschützter Eiche schwärzliche Verfärbungen hervorrufen. Harzgallen und Harztaschen lassen sich in geeigneter und dauerhafter Weise ausflicken. Die Verwendung von bläuebefallenem Holz ist aus statischer Sicht unbedenklich, jedoch nur bei nicht sichtbaren oder deckend gestrichenen Teilen akzeptabel. Holz-Metall-Fenster können aus praktisch allen gängigen Holzarten hergestellt werden. Grenzen werden nur durch die unterschiedlichen Steifigkeitswerte verschiedener Holzarten gesetzt. Die Oberflächenbehandlung der Holzteile von Holz-Metall-Fenstern gestaltet sich durch den Wegfall der direkten Wetterbeanspruchung weniger aufwändig (siehe 4.23).
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Figur 15 ›Das Holz-Metall-Fenster bietet vielfältige farbliche Gestaltungsmöglichkeiten
3.2 Metalle
90°
Metalle eignen sich für die äussere Verkleidung von Holz-Metall-Fenstern aufgrund ihrer physikalischen und mechanisch-technologischen Eigenschaften sowie ihrer Beständigkeit und der Verträglichkeit mit Fensterholzarten. 3.21 Aluminium
Tabelle 8 Anwendungen verschiedener Glastypen
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180°
Bei Holz-Metall-Fenstern besteht die wetterschützende Aussenhaut hauptsächlich aus Aluminium. Je nach Anforderung betreffend Statik, Form oder Oberflächenbehandlung können verschiedene Aluminiumlegierungen zur Anwendung kommen. Die anodische Oxidation (Anodisieren, Eloxieren) erzeugt auf Aluminium eine widerstandsfähige Schicht von rund 20 um Dicke. Verschiedene Oxidationsverfahren ergeben unterschiedlich gefärbte Oberflächen. Alternativ kann der Oberflächenschutz von Aluminium durch Pulverbeschichten oder Nasslackieren geschehen. Das macht die Anwen-
Anwendungsarten
Übliche Fenster
Floatglas
Draht- ESG glas
VSG
Glasbausteine
Betonglas
270°
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dung ganzer Farbsysteme (RAL, NCS) und damit die farblich optimierte Abstimmung auf die Gebäudehülle möglich. 3.22 Weitere Metalle Alternativ zu Aluminium kommen auch Chrom, Kupfer oder Bronze für die Abdeckungsprofile von Holz-Metall-Fenstern zur Anwendung. Gestalterische Überlegungen stehen dabei im Vordergrund.
Glasgeländer (Balkon, Treppen)
3.3 Glas Bis zum Boden reichende Glastrennwände
Glasdächer isoliert
Glasdächer nicht isoliert
Sport-, Freizeit- und Schulanlagen
Kleinere Glaseinsätze in Türen
Glas ist eine unterkühlte Flüssigkeit, ein amorpher Stoff ohne kristalline Struktur. Es entsteht durch Abkühlen einer bis zu 1600 °C heissen Schmelze aus den natürlich vorkommenden Rohstoffen Quarzsand, Kalkstein, Dolomit, Soda, Natriumsulfat. Die plane Oberfläche von Floatglas entsteht durch das Aufschwimmen auf einem flüssigen Zinnbad. Die Oberseite wird durch eine Feuerpolitur ebenfalls nahezu perfekt ausgeebnet. Floatglas ist in Dicken von 3 bis 21 mm erhältlich, Isoliergläser bestehen vorwiegend aus Floatglas. 3.31 Isolierglas
Glastüren mit Rahmen
Glastüren ohne Rahmen (Ganzglastüren) Glasfassaden, bis zum Boden reichende Fenster OHNE zusätzliche Absturzsicherheit Glasfassaden, bis zum Boden reichende Fenster MIT zusätzlicher Absturzsicherheit Glastreppen
Als Isolierglas wird eine Verglasungseinheit aus zwei oder mehreren Glasscheiben bezeichnet. Die Scheiben sind an den Rändern luft- und feuchtigkeitsdicht miteinander verbunden.•Die Zwischenräume sind mit Normalluft oder mit speziellen Gasen gefüllt. Hydrophile Substanzen in den Glasrändern halten die eingeschlossene Luft trocken und verhindern so ein inwendiges Beschlagen. ESG = Einscheiben-Sicherheitsglas VSG = Verbundsicherheitsglas
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Tabelle 9 ► Strahlungsdurchlässigkeiten verschiedener Gläser
Isolierglas wird in der Fabrik beim jeweils herrschenden Luftdruck verschlossen. In Höhenlagen ist jedoch der äussere Luftdruck geringer als derjenige im Luftzwischenraum. Dies führt zu einer konvexen Wölbung der Scheiben und zu einer Überbeanspruchung des Randverbundes. Beim Einbau von Isolierglas in Höhenlagen, die 500 Meter und mehr über dem Fabrikationsort liegen, sind Massnahmen für einen Druckausgleich notwendig. Bei der Offertanfrage ist die Höhe des Verwendungsorts anzugeben. Isolierglas ist kein optisches Hochpräzisionsprodukt. Es darf daher vereinzelt kleine und unauffällige Fehler aufweisen, die die Durchsicht aus drei Meter Entfernung bei stehender Betrachtung nicht beeinträchtigen. Fehler im Randbereich des Isolierglases sind in grösserem Ausmass zu tolerieren als in der Scheibenmitte. Der Glasabstandhalter besteht meist aus Aluminium. Es werden heute jedoch vermehrt wärmetechnisch bessere Materialien wie Edelstahl und modifizierte Kunststoffe eingesetzt. Thermisch bessere Glasabstandhalter haben den Vorteil, dass deutlich weniger Kondenswasser auf der Rauminnenseite des Isolierglases anfällt. Grund dafür sind die raumseitig höheren Oberflächentemperaturen. Verglichen mit Abstandhaltern aus Aluminium liegen die entsprechenden Werte bei wärmetechnisch verbesserten Produkten um 2 bis 3 °C höher. 3.32 Sicherheitsglas Man unterscheidet Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG, gehärtetes oder sekurisiertes Glas) und Verbundsicherheitsglas (VSG). ESG zeichnet sich durch eine hohe mechanische Schlag- und Stossfestigkeit sowie eine hohe Beständigkeit gegenüber Temperaturschwankungen aus. Bei gewaltsamer Zerstörung besteht ein geringes Verletzungsrisiko, weil ESG in kleine Glaskrümel zerfällt. Bei VSG wird zwischen zwei Scheiben eine hochfeste transparente Kunststoff-Folie «eingeschweisst». Sie bindet bei Glasbruch die Splitter an sich und macht VSG gleichzeitig einbruchhemmend. Panzerglas hat mindestens drei solcher Folien-Zwischenschichten und gilt deshalb als schusssicher. 3.33 Sonnenschutzglas Man unterscheidet beim sommerlichen Wärmeschutz reflektierende und absorbierende Gläser. Es ist zu berücksichtigen, dass Sonnenschutzgläser eine geringere Lichtdurchlässigkeit aufweisen.
Ultraviolett , Licht 100
n.
Infrarot
ales Fenster las
75 50 25 w rmeref ektierendes Glas 0,25 0 5 0,75 2 3 4 5 00 gm 9 Wellenlänge
Bei reflektierenden Gläsern wird die Strahlungsenergie von einer Beschichtung grossteils zurückgeworfen. Je nach Beschichtung kann die Lichtdurchlässigkeit variieren. Beschichtungen verbessern den U-Wert dieser Gläser. Absorbierende Gläser zeichnen sich durch ein hohes Wärmeaufnahmevermögen des in der Masse durchgefärbten Glases aus. Die gespeicherte Wärme wird über Strahlung und Konvektion wieder abgegeben. Die Sonnenschutzwirkung ist geringer als bei reflektierenden Gläsern. 3.4 Dichtungsmaterialien Im Fensterbau werden drei verschiedene Dichtungsmaterialien und -prinzipien unterschieden: • Fugendichtungsmassen in plastischer oder zähflüssiger Form (Silikonfabrikate) bleiben im Endzustand elastisch oder plastisch und eignen sich für die Dichtung von Fensterverglasung und Fugen. • Distanz- und Vorlegebänder aus geschlossenporigen Elastomeren oder Thermoplasten werden als Abstandhalter bei der Isolierverglasung oder zur Dichtung der Rahmen am Wandanschlag benützt. • Dichtungsprofile aus Elastomeren eignen sich für Profilrahmenverglasungen (Trockenverglasung) und für spezielle Fugenabdichtungen. Hierzu zählen auch imprägnierte Schaumstoffbänder. Es kommen Vollprofile (Verklotzung, Distanzhalter), Hohlkammerprofile (Dichtung im Flügelfalz und zur Trockenverglasung) sowie Lippenprofile (Dichtung im Flügelfalz und zur Trockenverglasung) zur Anwendung. Im Weiteren sind Dichtungsschäume zum Abdichten der Wandanschlüsse (Wärmedämmung, Luftdichtheit) im Einsatz. Aus bauökologischer Sicht sowie hinsichtlich der späteren Rückbaubarkeit sind jedoch leicht trennbare Konstruktionen zu bevorzugen.
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3.5 Beschläge Fensterbeschläge werden in • • • •
4
Drehbeschläge Drehkippbeschläge Verschlussbeschläge Spezialbeschläge
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unterteilt. Wahl, Dimensionierung und Platzierung der Beschläge müssen den teilweise hohen Flügelgewichten Rechnung tragen. Zudem sollte der Nachregulierbarkeit des Anpressdrucks, der Ersatzmöglichkeit von Verschleissteilen und der Wartung genügend Beachtung geschenkt werden.
Schutzmassnahmen Holz- und Holz-Metall-Fenster erbringen die besten Leistungen unter Berücksichtigung einiger Schutzmassnahmen. Im Wesentlichen sind dies • bauliche und konstruktive Massnahmen • Anstriche und Überzüge.
Figur 16 Wetterschutz durch baulich-gestalterische Massnahmen
Holz-Metall-Fenster stellen bei ausgeprägter Wetterbeanspruchung eine hervorragende Lösung dar. Die bewitterte Aussenseite wird von den Metallprofilen geschützt. In diesem Sinne kann beim Entscheid für Holz-Metall-Fenster von einer konstruktiven Massnahme gesprochen werden. Sie sind in jedem Fall dann vorzusehen, wenn es sich um Bauten in kubischer Architektur (ohne Vordächer) handelt. Eine neuartige Alternativkonstruktion für Holzfenster zeichnet sich durch die über den Flügelrahmen hinausgezogene Aussenscheibe des Isolierglases aus, womit ebenfalls ein weitgehender Witterungsschutz des Holzrahmens gewährleistet ist.
Figur 17 Konstruktiver Holzschutz durch abgesetzte Hirnholzpartien
4.1
Figur 18 I> Die Isolierglasscheibe als Witterungsschutz für den Flügelrahmen
Wetterschenkel sowie das Abdecken kritischer Zonen (Setzholzfugen). Holzkanten sollen zur besseren Schutzfilmbildung nicht scharfkantig, sondern mit einem Radius a 2 mm gerundet sein. Bei scharfkantigem Holz besteht die Gefahr von «Kantenflucht» beim Auftragen des Schutzüberzuges (zu dünne Filmbildung).
Bauliche und konstruktive Massnahmen
Die Dauerhaftigkeit von Fenstern kann durch bauliche Massnahmen stark beeinflusst werden. Vordächer, Fassadenvorsprünge, Innenanschlag von Fenstern in tiefen Leibungen sowie kleine wetterexponierte Rahmenflächen zählen dazu. Sie erlauben mehr Freiheiten bei der Wahl des Fensteranstrichs und lassen auch eine Naturholzbehandlung mit mässig pigmentierten Lasurfarben zu. Weitere konstruktive Massnahmen liegen in der materialgerechten Ausgestaltung der Fenster. Dazu zählen der ungehinderte Ablauf von Niederschlagswasser, das Abheben von Setzholz und Setzholz-Aufdoppelung vom
18
16
4.2 Anstrichsysteme und Überzüge Die Oberflächenbehandlung von Fenstern sollte vollständig in der Werkstatt ausgeführt werden. Ist das nicht möglich, darf nach einem kompletten Zwischenanstrich der Endanstrich nicht später als 30 Tage nach der Montage erfolgen. Die Farbtöne (vor allem bei Aussenanstrichen) sollten nicht zu dunkel gewählt werden, weil dies bei Sonneneinstrahlung die Erwärmung und das Austrocknen des Holzes begünstigt. Der Vollschutz eines Querschnittprofils oder ein Tiefschutz (>10 mm Eindringtiefe) ist bei Holz nur mit Spezialbehandlungen (Druckimprägnierung) möglich. Im Angebot von Holzschutz- und Anstrichprodukten bietet das von der Lignum verliehene Gütezeichen für Holzschutzmittel und wirkstofffreie Produkte zur Oberflächenbehandlung eine Orientierungshilfe. Figur 19 Das Lignum-Gütezeichen für Holzschutzmittel und wirkstofffreie Produkte zur Oberflächenbehandlung
4.21 Grundierung von Holzfenstern Die Grundierung dient der Verankerung des nachfolgenden Deckanstrichs und kann, bei Verwendung eines entsprechend eingestellten Produktes, gleichzeitig eine pilzwidrige Behandlung des Holzes darstellen. 4.22 Oberflächenbehandlung von Holzfenstern Die Behandlung des Holzfensters dient sowohl dem Schutz vor Verwitterung, Verschmutzung und Feuchtigkeitseinwirkung (und damit der verbesserten Dimensionsstabilität) als auch der dekorativen Gestaltung. Die Sonneneinstrahlung mit dem UV- und dem wärmewirksamen Strahlungsanteil, Niederschlagswasser, Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit sind die hauptsächlichen Belastungsfaktoren für das Rahmenmaterial und die Oberfläche. Die Folgen sind Verwitterung der Oberflächenbeschichtung und des Rahmenmaterials. Überwachung und fachgerechter Unterhalt der Oberflächen garantieren die Langlebigkeit des Fensters. Es werden folgende Anstrichsysteme unterschieden: • Kunstharzlackfarbe: technisch unproblematischer, filmbildender Holzüberzug mit gutem Feuchtigkeitsschutz des Holzes, unterstützt die Dimensionsstabilität. Meist in organischen Lösemitteln gelöste Kunstharze, Härtung und Filmbildung durch Verdunstung und chemische Vorgänge, wenig elastisch. Farbpigmentierung stark, Renovation eher aufwändig.
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• Schichtbildende Lasurfarbe (Lacklasur): Kommt zur Anwendung, wenn die Holzstruktur noch sichtbar sein soll (Farbpigmentierung mässig). Wenig ins Holz eindringend, filmbildend. Oberflächenrauigkeit des Holzes wird weitgehend ausgeglichen, Feuchtigkeitsschutz und Dimensionsstabilisierung teilweise gewährleistet. Wenig pigmentierte, helle Lasuren sind ungeeignet, Renovation aufwändig. • Dünnschichtlasur, Imprägnierlasur: Weitgehend ins Holz eindringend, wenig bis nicht filmbildend, Oberflächenstruktur des Holzes bleibt erhalten. Feuchtigkeitsschutz und Dimensionsstabilisierung gering, Renovation eher einfach. • Klarlack, farbloser Imprägnieranstrich: Holzfarbe sichtbar, schützt aber zu wenig vor Sonnenlicht, dadurch begrenzt widerstandsfähig gegen Bewitterung. Geeignet für klassische Holz-Metall-Fenster, aufwändig in der Renovation. • Wasserverdünnbare Deckanstriche: Das Streben nach umweltfreundlichen (nicht organisch gelösten) Anstrichen führte zur Entwicklung wasserlöslicher Systeme. In Wasser emulgierte Kunstharze haben mittlerweile ähnliche Eigenschaften wie organisch gelöste Kunstharzfarben. In Wasser gelöste Kunststoffe (Acrylharze, Alkydharze und Hybride) weisen eine Härtung und Filmbildung durch vorwiegend physikalische Vorgänge auf, sie sind thermoplastisch und ziemlich elastisch. Generell dringen wasserverdünnbare Anstriche weniger tief ins Holz ein als solche auf Lösemittelbasis. Die Renovation ist einfacher als bei Kunstharzlackfarben. Die Beanspruchung an die Oberflächenbehandlung hängt von der baulichen Situation und dem herrschenden Klima ab. Aber auch die geforderte Masshaltigkeit (bei Fenstern und Türen in der Regel sehr hoch) ist zu beachten. Vor allem bei wasserbasierten Lacken ist eine Schichtdicke von mindestens 120 Mikrometer (um) erforderlich, weil diese eine grössere Wasserdampfdurchlässigkeit haben als lösemittelbasierte Kunstharzbeschichtungen. 4.23 Oberflächenbehandlung von HolzMetall-Fenstern Die Kombination mit deckenden Metallprofilen verleiht dem Holz-Metall-Fenster aus konstruktiver Sicht einen optimalen Witterungsschutz. Entsprechend kleiner ist die witterungsbedingte Beanspruchung der Holzoberfläche. Es kann auf pilzwidrige Wirkstoffe verzichtet werden und es können auch Klarlacke zur Anwendung kommen.
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Folgende Anstrichtypen sind bei Holz-MetallFenstern zulässig: —Dünnschichtlasuren mit Klarlack als Endbehandlung —Dickschichtlasuren —Deckende Lackfarben —Klarlacke und chemische Beize oder Farbstoffbeize mit Klarlack als Endbehandlung. Wachse und Öle eignen sich nicht für die Oberflächenbehandlung von Holz- und Holz-MetallFenstern. Sie sind nicht filmbildend und haben Tabelle 10 Empfehlung für die Wahl des Anstrichtyps in Abhängigkeit von der Klimabeanspruchung und der erforderlichen Masshaltigkeit des Bauteils (geeignete Fensteranstriche sind grau hinterlegt)
Wetterbeanspruchung
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daher eine wesentlich grössere Wasserdampfdurchlässigkeit als filmbildende Lacke. Sie eignen sich auch aus ästhetischen Gründen nicht für die Oberflächenbehandlung von Fenstern, weil sie Fleckenbildung und Verschmutzung im täglichen Gebrauch nicht verhindern können. Die Oberflächen der Schutzprofile von HolzMetall-Fenstern können nasslackiert, eloxiert oder pulverbeschichtet werden. Die Farbgebung ist frei wählbar, was der Fassadengestaltung weite Spielräume eröffnet.
Erforderliche Masshaltigkeit keine oder geringe
mittel
gross
gering
Dünnschichtlasur wenig pigmentiert
Dickschichtlasur wenig pigmentiert
mittel
Dünnschichtlasur kräftig pigmentiert
Dickschichtlasur kräftig pigmentiert
gross
Lasur deckende Lackierung
Dickschichtlasur kräftig pigmentiert oder deckende Lackierung
Klarlacke", Dickschichtlasur wenig pigmentiert Dickschichtlasur kräftig pigmentiert oder deckende Lackierung deckende Lackierung mit grosser Filmdicke
Für direkt wetterbeanspruchte Holzteile nicht geeigne
5
Konstruktion Es besteht eine Vielfalt konstruktiver Lösungen, welche die physikalischen Bedingungen genauso berücksichtigen wie die Forderung nach wirtschaftlichen Herstellungsmethoden.
Figur 20 Die Metallabdeckung schützt die untere Flügelpartie
5.1 Holzfenster Die Konstruktion von Holzfenstern wird laufend optimiert. Zur bekannten Schlitz-Zapfen-Verbindung an den Rahmenecken bestehen heute Alternativen in Form von Dübel- und mechanischen Verbindungen ebenso wie in Minizinkenausführung. Die untere Flügelwange ist besonderer Witterungsbelastung ausgesetzt und kann durch eine spezielle Metallabdeckung geschützt werden. Eine andere Variante ist die Kombination von zwei Holzarten an einem Fenster (innen Nadelholz, aussen resistente Laubhölzer). Weitere Entwicklungen gehen in Richtung der Abdeckung der Holzpartien. Man spricht von sog. Stufenglaskonstruktionen. Dabei wird die äussere Scheibe des Isolierglases soweit verlängert, dass sie über den Holzbereich des Flügels ragt und ihn auf diese Weise schützt (siehe 4.1). Unter «intelligenten Fensterkonstruktionen» werden Holzfenster verstanden, die den Holzanteil praktisch auf das Niveau der Holz-Metall«light»-Konstruktionen (siehe 5.2) reduzieren, dabei aber ohne die schützenden Profile auskommen.
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Figur 21 Systemtypen von HolzMetall-Fenstern
1) Holz-Metallfenster
a) Holz-Metallfenster mit Rahmen und Flügeln als Verbundkonstruktion
II) Abgedeckte Holzfenster
a) Holzfenster mit Flügeln als Verbundkonstruktion (Holz-Metall-light)
la)
Figur 22 ► Die Lage der Dichtungsebenen gegen Feuchte von innen
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b) Holzfenster mit Metallabdeckungen auf Rahmen und Flügeln
III) Wechselrahmenfenster
c) Holzfenster mit Metallabdeckungen auf Flügeln
a) Holz- und Holz-Metallfenster
11a)
5.2 Holz-Metall-Fenster
5.3 Die Dichtungsebenen
Holz-Metall-Fenster lassen sich anhand ihrer Konstruktionssysteme unterscheiden:
Bei Holz-Metall-Fenstern muss die Hauptdichtungsebene zwischen den Beschlägen und den wasserführenden Fälzen und Nuten angeordnet und mit einem einheitlichen, umlaufenden Dichtungsprofil ausgerüstet sein. Die Lage der ersten Dichtung von der Innenseite her sollte vor der Nullgradisotherme (Problematik des Anfrierens) liegen.
Holz-Metall-Fenster und abgedeckte Holzfenster bestehen aus einem auf der Raumseite liegenden Trägerprofil aus Holz sowie einer äusseren Wetterabdeckung aus Metall. Die gesamte statische Belastung wird vom Holzprofil übernommen. Das Holz gewährleistet zugleich eine sehr gute Wärmedämmung sowie die Behaglichkeit im Gebäudeinnern durch seine ästhetischen und haptischen Eigenschaften. Aufgabe des Metallprofils ist der optimale Wetterschutz. Die Kombination der beiden Materialien ergibt ein langlebiges Fenster mit guten technischen und ökologischen Eigenschaften. Die «light»-Variante des Holz-Metall-Fensters hat nur auf den Flügeln die schützenden Metallprofile. Dies bedingt, dass der Rahmen witterungsgeschützt in die Leibung eingebaut ist.
Innere Abdichtung
Regensperr
Holz-Metall mit Rahmen Holzfenster mit Flügel Holzfenster und Flügeln als als Verbundkonstruktion Verbundkonstruktion (Holz-Metall «light») (Holz-Metall klassisch) 105-115% Anschaffungs- 130-135% 100% kosten
Systemtyp
Die Konstruktion des Fensters hat ihre Auswirkungen auf den Preis. Selbstredend sind die höheren Haltbarkeitserwartungen und Dämmeigenschaften in die Investitionsentscheidungen mit einzubeziehen.
Windsperre 22
Die 10 °C-Isotherme muss ausserhalb der inneren Oberfläche liegen, kurzfristiger Tauwasseranfall in den Randzonen der Isoliergläser kann toleriert werden. Es darf jedoch nicht in den Glasfalz eindringen. Die Dichtungsprofile zwischen Rahmen und Flügel sind austauschbar zu konstruieren und dürfen nicht überstrichen werden. Die Verträglichkeit der Profile mit dem Fensteranstrich muss sichergestellt sein.
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5.4 Verbund Holz-Metall Bei thermisch bedingten Längenänderungen (Sonneneinstrahlung) ergeben sich unterschiedliche Bewegungen zwischen dem Holz- und dem Metallprofil. Diese werden von den Verbindungsteilen aufgenommen. Die thermisch bedingten Längenänderungen der äusseren Metallprofile müssen konstruktiv ermöglicht
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werden. Sie dürfen keine unzulässigen Spannungen und Verformungen hervorrufen. Zwischen Metall- und Holzprofil und dem Aussenklima verhindert ein ausreichender Dampfdruckausgleich eine unzulässige Feuchteansammlung und damit eine Erhöhung der Holzfeuchtigkeit. Sämtliche Hohlräume zwischen Metall und Holz müssen über Öffnungen Verbindung zum Aussenklima haben.
Montage Der Abstand zwischen den Befestigungspunkten des Rahmens im Mauerwerk darf 800 mm nicht übersteigen. Bauanschlussfugen sind aufgrund der zu erwartenden Verformungen aus Wind, Temperatur, Feuchte sowie der Bewegungen des Bauwerkes zu planen. Die innere Anschlussfuge an das Gebäude muss in der Warmzone liegen. Sie muss umlaufend ausgebildet und dampfdichter sein als die äussere Anschlussfuge, um das Eindringen und den Rückstau von Wasserdampf in der Wand zu vermeiden. Die äussere Dichtungsebene muss schlagregendicht sein. Die Montage von Fenstern ausschliesslich mit Montageschäumen, d.h. ohne mechanische Befestigung, ist unzulässig. Montageschäume werden nur als Abdichtung (Wärmedämmung) der Anschlussfugen eingesetzt. Bei erhöhten Anforderungen an die Schalldämmung eignen sich Montageschäume nicht. 6.1 Anschlüsse am Baukörper Um die vorteilhaften Eigenschaften des Holzund Holz-Metall-Fensters bleibend nutzen zu können, ist der Anschlussausbildung in der Bauhülle entsprechende Aufmerksamkeit zu schenken. Nicht die Schlagregendichtheit ist primär massgebend für die Langlebigkeit einer Fensterkonstruktion, sondern die Dampfsperre auf der Innenseite.
(10 °C-Isotherme) muss bei der Anschlussausbildung berücksichtigt werden. Als Folge des Dampfdruckgefälles bildet sich vom Rauminneren her ein Diffusionsstrom, der in der kalten Jahreszeit zu Kondenswasser im kalten Bereich der Anschlussfuge führen kann. Anschlussfugen sollten nach aussen diffusionsoffen sein, um ein Vordringen und Kondensieren von Raumluftfeuchtigkeit in die kälteren Bauteile zu verhindern. • Schallschutz Im Fensterbau ist vor allem der Luftschall (durch die Luft übertragene Schwingungen) massgebend. Die Anschlussfuge muss rundum schalldicht sein, um die Dämmfunktion eines guten Fensters nicht zu beeinträchtigen. Ab einem geforderten Schallschutz von ca. 36 dB ist eine zusätzliche äussere Dichtfuge nötig. Neben der Dichtigkeit im Fugenbereich hilft zusätzliche Masse (Putz, Deckprofile, Dichtstoffe), den Forderungen des Schallschutzes gerecht zu werden. Leichte, relativ harte Stoffe wie PU-Schäume können den Schalldämmwert verschlechtern.
Folgenden Problemkreisen ist bei der Anschlussausbildung genügend Beachtung zu schenken:
• Brand- und Einbruchschutz Erhöhte Anforderungen an das Fenster sind auch auf den Anschluss im Baukörper zu beziehen. Für den Brandschutz sind die Vorschriften der Brandschutzbehörden zu beachten. Der erhöhte Einbruchschutz kann zusätzliche mechanische Verstärkungen erforderlich machen.
• Kondenswasser/Tauwasser Normalerweise ist die Luft zu 30 bis 60% mit Wasserdampf gesättigt. Warme Luft kann mehr Wasserdampf aufnehmen als kalte Luft. Wird warme Luft abgekühlt, so tritt beim Unterschreiten des Taupunktes Kondenswasser auf. Im Winter, bei einer Raumtemperatur von 20 °C und 50% relativer Luftfeuchtigkeit im Gebäudeinnern liegt dieser Taupunkt bei 9 bis 10 °C. Die Taupunkttemperaturlinie
Anschlussfugen aus Dichtungsmaterialien sollten nur dann geplant werden, wenn keine konstruktive Lösung möglich ist. Überbeanspruchte und defekte Fugen führen zu Schäden. Die Lebenserwartung von Dichtungsmassen liegt je nach Beanspruchung zwischen 5 und 10 Jahren. Damit Dichtstoff-Fugen längerfristig funktionsfähig bleiben, müssen sie eine Mindestbreite aufweisen. Diese hängt ab von der zulässigen Gesamtverformung des Dichtungsmittels, der
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bewegungswirksamen Bauteillänge und der zulässigen Gesamtverformung. Die Oberflächenbehandlung beeinflusst die Fugenausbildung. Durch eine deckende Oberflächenbehandlung werden das Schwinden und
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Quellen des Holzes reduziert und die Anschlussfugen können kleiner dimensioniert werden, als dies bei einer nicht deckenden Oberflächenbehandlung notwendig ist. Grundsätzlich sind Keilfugen und Dreieckfugen ungünstig und sollten vermieden werden.
7 Ökologie Die Umweltaspekte im Fensterbau lassen sich in zwei Bereiche teilen. Zum einen sind die ökologischen Eigenschaften des Fensters aus materialund produktionstechnischer Sicht zu untersuchen (primäre Energie, Transporte, Materialien, Emissionen, graue Energie usw.). In diesen Bereich gehört auch der Rückbau (das Recycling) des Fensters. Ein zweiter Aspekt ist die ökologische Funktion des Holz- und Holz-Metall-Fensters hinsichtlich seiner Wirksamkeit als isolierendes Bauteil. Dieser Bereich wurde in den Ausführungen über Wärme- und Schallschutz (siehe 2.2 und 2.5) behandelt. 7.1 Fensterbau und Umwelt Holz wächst in Zentraleuropa praktisch «vor der Haustüre». Damit entfallen Transportrisiken, die bei der Verwendung fossiler Rohstoffe unver-
meidbar sind. Gleichzeitig bedeutet die lokale Rohstoffversorgung eine geringe Umwelt- und Energiebelastung durch Transporte. Der jährliche Holzzuwachs in den schweizerischen Wäldern beträgt gegenwärtig rund 9 Mio. m3, der Verbrauch an Schweizer Holz etwa 4,5 Mio. m3. Die CO2-Neutralität von Holz beruht auf einem nachhaltigen Anbau, wie er in Europa die Regel ist. Holz wirkt als CO2-Speicher, indem es beim Wachstum CO2 aufnimmt und erst bei einer allfälligen Verbrennung oder beim Vermoderungsprozess dieselbe Menge wieder abgibt. Bei Aluminium ist die Rücklauf- und Rezyklierquote mittlerweile so hoch, dass auch dieses Material eine gute Ökobilanz ausweisen kann. Das europaweit eingerichtete Rückführungssystem der Aluminiumindustrie erlaubt eine Energieeinsparung bei der Herstellung von Sekundäraluminium gegenüber dem primären Werkstoff von gegen 95%.
0O2-Emission bei Entsorgung in KVA
Pro kg Holz werden der Atmosphäre 1,8 kg CO2 entzogen
Figur 23 Die Verwendung von Holz aus nachhaltiger Bewirtschaftung ist CO2-neutral
CO2-Speicherung im Massivholz
CO2-Speicherung während der Nutzungsphase
F CO2-Speicherung im Halbfabrikat CO2-Speicherung im Fenster
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Qualitätssicherung Die Qualitätsanforderungen an moderne Holzund Holz-Metall-Fenster werden vom Schweizerischen Fachverband Fenster- und Fassadenbranche FFF in Zusammenarbeit mit der EMPA Dübendorf laufend dem neuesten Stand angepasst. 8.1 Anforderungen Das Merkblatt «Technische Anforderungen zur Erlangung des FFF-Qualitätssignets» enthält die Vorgaben und Regeln zur Qualitätsauszeichnung. Fenster von Neuantragstellern für das Signet müssen der EMPA zur fachlichen Begutachtung vorgelegt werden. Dabei sind folgende Punkte Gegenstand der Untersuchung: —Holzfeuchtigkeit und Holzfeuchtigkeitsdifferenzen —Holzqualität und Holzauswahl, Qualität der Flickstellen —Profilausbildung und Dimensionierung —Eckverbindungen —Passgenauigkeit von Flügel und Blendrahmen —Abdichtungssystem der Regenschienen —Grösse der Wasserablaufschlitze — Befestigung und Funktion der Beschläge — Dichtungsebene —Verarbeitung der Ecken der Dichtungsprofile —Verglasung
8.2 Signet Die Erfüllung der genannten Anforderungen berechtigt die Hersteller zum Tragen des Signets «Schweizer Qualitäts-Holzfenster geprüft» bzw. «Schweizer Qualitäts-Holz-Metall-Fenster geprüft». Die Verleihung dieses Qualitätssignets verpflichtet die Unternehmungen zur Organisation einer internen Qualitätskontrolle. Zusätzlich können diese Betriebe durch externe Prüfbeauftragte jederzeit über angeforderte Produkteproben oder unangemeldete Besuche kontrolliert werden. Im Weiteren werden alle zwei Jahre periodische Betriebskontrollen durchgeführt. Auch reine Montagebetriebe können das FFFQualitätssignet führen. Sie müssen einen Nachweis über die Eignung und den Besuch eines FFF-Montagekurses durch ihr Personal erbringen.
In zusätzlichen Prüfungen können folgende Kennwerte untersucht werden: —Schlagregendichtheit — Luftdurchlässigkeit (a-Wert) — Luftschalldämmung —Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert)
Figur 24 Das Signet «Schweizer Qualitäts-Holzfenster *geprüft*»
Figur 25 Das Signet «Schweizer Qualitäts-Holz-/MetallFenster *geprüft*»
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Unterhalt und Wartung Die Wert- und Funktionserhaltung von Fenstern verlangt ein Mindestmass an Pflege. Harte Witterungsbedingungen, aggressive Umwelteinflüsse, Ermüdung im mechanischen Bereich und Alterung von Anstrich und Materialien können den Gebrauchswert von Fenstern beeinträchtigen. Fenster sollen auch von Privatpersonen bequem innen und aussen gereinigt werden können. Die Pflege von Fenstern konzentriert sich auf die Oberflächen, auf die mechanischen Funktionsteile und auf Versiegelungen und Dichtungen.
damit die geforderte Schalldämmung und den Schutz gegen Wind und Regen beeinträchtigen. Bei fester Verbindung der Dichtungsmasse mit dem Glas besteht auf Jahre keine Gefahr im Bereich der Verglasungsfugen. Ist dies nicht der Fall, so können bereits nach kurzer Gebrauchsdauer Abrisse vom Holz oder vom Glas auftreten. Ebenso können hohe klimatische Belastungen zu Abrissen der Versiegelungsmasse führen. Auch Profildichtungen aus Silikon-Kautschuk brauchen eine regelmässige Kontrolle. 9.3 Der FFF-Wartungsvertrag
9.1 Oberflächenpflege Die verwendeten Reinigungsmittel müssen mit den Materialien verträglich sein. Alle zwei Jahre sind die bewitterten Oberflächen zu kontrollieren. Falls der Oberflächenschutz (Lack, Lasuren) stark abgebaut ist, empfiehlt sich eine Nachbehandlung mit dem selben Überzugsmaterial. Beim Innenanstrich kann von einer Lebensdauer von 20 bis 25 Jahren ausgegangen werden. Bei der Totalrenovation des Aussenanstrichs ist darauf zu achten, dass die Aussenschicht nicht dicker (dampfdichter) ist als der Innenanstrich. Damit werden Schäden am Aussenanstrich, die infolge des Dampfdruckgefälles von innen nach aussen entstehen können, vermieden. 9.2
Mechanische Pflege, Dichtungen und Versiegelungen
Fensterbeschläge sollten alle drei Jahre mit einem säurefreien Öl oder Fett geschmiert, alle vier Jahre auf ihre Funktion hin geprüft und ggf. nachgestellt werden. Schlecht justierte Flügel können die Gummidichtungen beschädigen und
Figur 26 Der Aussenanstrich von Holzfenstern darf nicht dampfdichter sein als der Innenanstrich
Wartung und Kontrolle von Fenstern können im Rahmen eines Service-Abonnements institutionalisiert werden. Der Schweizerische Fachverband Fenster- und Fassadenbranche FFF bietet einen vorgefertigten Vertrag an, der folgende Punkte regelt: • Umfang der Wartungsarbeiten, Umfang der Kontrolle auf allfällige Mängel, Erstellung eines Kontrollberichts, Pflicht zur Angebotserstellung für die Behebung der Mängel • Vereinbarung über die Kosten der Wartung • Regelung der Garantiepflicht • Vertragskündigung. Der Abschluss eines Wartungsvertrages empfiehlt sich vor allem für den Unterhalt grösserer Liegenschaften. 9.4 Der Fensterpass Mit dem Fensterpass wurde ein Instrument geschaffen, das zur langfristigen Werterhaltung von Holz- und Holz-Metall-Fenstern beiträgt. Das Dokument gibt Auskunft über die ver-
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wendeten Herstellungs- und Oberflächenbehandlungsmaterialien sowie die notwendigen Wartungsarbeiten und -intervalle. Im Weiteren enthält es spezifisch auf das jeweilige Fenster abgestimmte Pflege- und Renovationsempfehlungen. Sind Erneuerungsarbeiten angezeigt, so kann sich der Oberflächenfachmann anhand
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der Angaben sofort orientieren und mit geringstem Aufwand die fachlich korrekten Arbeiten durchführen. Der Fensterpass wird in mehrfacher Ausführung sowohl beim Fensterbauer als auch beim Generalunternehmer, beim Maler und beim Kunden archiviert.
10 Literatur Normen
Technische Merkblätter und Richtlinien
Norm SIA 160 Einwirkung auf Tragwerke Ausgabe 1989 Norm SIA 164 Holzbau Ausgabe 1992 Norm SIA 180 Wärme- und Feuchteschutz im Hochbau Ausgabe 1999 Norm SIA 181 Schallschutz im Hochbau Ausgabe 1988 Norm SIA 241 Schreinerarbeiten Ausgabe 1988 Norm SIA 331 Fenster Ausgabe 1988
Schweizerischer Fachverband Fenster- und Fassadenbranche FFF — Technische Merkblätter Schweizerische Zentralstelle für Fenster- und Fassadenbau SZFF — Richtlinien Schweizerisches Institut für Glas am Bau SIGaB — Technische Unterlagen
11 Adressen Schweizerischer Fachverband
EMPA Dübendorf
Fenster- und Fassadenbranche FFF
Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt
Hauptstrasse 68
Überlandstrasse 129
5330 Zurzach
8600 Dübendorf
Tel. 056/249 01 49
Tel. 01/823 55 11
Fax 056/249 01 47
Fax 01/821 62 44
E-Mail: bfh@swissonline.ch
www.empa.ch
www.fensterverband.ch
SH-Holz
Pro Holz-Metall-Fenster
Schweizerische Hochschule für die Holzwirtschaft
Hauptstrasse 68
Solothurnstrasse 102
5330 Zurzach
2504 Biel
Tel. 056/249 04 11
Tel. 032/344 02 02
Fax 056/249 01 47
Fax 032/344 02 90
E-Mail: info@holzmetall.ch
E-Mail: office@swood.bfh.ch
www.holz-metall-fenster. ch
www.swood.bfh.ch
fasif Schweizerische Fachstelle für Sicherheitsfragen Bereich Einbruchhemmung General Herzog Haus 3602 Thun Tel. 033/228 15 00 Fax 033/228 30 50
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Impressum
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Lignatec Die technischen Holzinformationen der Lignum
Rechtsansprüche aus der Benützung der vermittelten Daten sind ausgeschlossen.
Herausgeber LIGNUM Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für das Holz Edgar Kürsteiner
Bildnachweis Die Abbildungen wurden uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von: Pro Holz-Metall-Fenster, Zurzach (1-8, 11-13, 15-16, 20-22, 24-26); EMPA Holzabteilung, Dübendorf (14, 23); bfu, Bern (Tabelle 8); Deutsche Ökologie (9); Lignum (10, 17. 19); Biene AG, Winikon (18).
Redaktion Lignum: Markus Meill Cedotec: Markus Mooser, Reto Emery Für die vorliegende Ausgabe: lürg Fischer, Fischer Timber Consult, Bubikon Lektorat Prof. Jürgen Sell, EMPA Holzabteilung, 8600 Dübendorf Autoren Andreas Grünholz, Holztechniker HTR, Baden Jürg Fischer, dipl. Bauing. HTL, Bubikon Oswald Malz, Büro für Holztechnik, Zurzach Projektteam Jürg Fischer, Fischer Timber Consult, 8608 Bubikon Andreas Grünholz, Holztechniker HTR, 5400 Baden Markus Meili, Lignum, 8008 Zürich Oswald Malz, Büro für Holztechnik, 5330 Zunach Christoph Niederhauser, SH-Holz, 2504 Biel Christoph Rellstab, M+R Holztechnik GmbH, 3052 Zollikofen Erich Saxer, Tobler Metallbau AG, 9015 St. Gallen Grafisches Konzept Albert Gornm, Graphic Design, 4024 Basel Administration/Abonnement/Versand Andreas Hartmann, Lignum, 8008 Zürich Druck Schlick Söhne AG, 8803 Rüschlikon Gedruckt auf chlorfrei gebleichtes Papier Auflage deutsch: 5500 Exemplare Das Copyright dieser Dokumentation liegt bei der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für das Holz, Lignum, Zürich. Eine Vervielfältigung Ist nur mit ausdrücklicher, schriftlicher Genehmigung des Herausgebers zulässig.
Lignatec erscheint zwei- bis dreimal jährlich und informiert zu Fachfragen bezüglich der Verwendung von Holz als Bau- und Werkstoff. Lignatec richtet sich an Planer, Ingenieure, Architekten sowie an die Verund Bearbeiter von Holz. Lignatec kann abonniert werden. Jahresabonnement CHF 50.Mitglieder der Lignum erhalten Lignatec gratis. Einzelexemplar CHF 20.Sammelordner CHF 12.Preisänderungen vorbehalten
LIGNUM Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für das Holz Falkenstrasse 26, 8008 Zürich Tel. 01-267 47 77, Fax 01-267 47 87 E-Mail: infoOlignum.ch www.lignum.ch
Lignatec Holzfenster und Holz-Metall-Fenster
Nr. 11/2000 Erschienen Im Juli 2000
ISSN 1421.0320