Massivholzbau

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Die technischen Holzinformationen der Lignum

Lignatec Massivholzbau

Lignum


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Lignatec Massivholzbau

Inhalt Diese Publikation wurde von folgenden Partnern finanziell und ideell unterstützt:

Seite

3

1 1.1 1.2 1.3 1.4

Der Massivholzbau – Ursprung, Entwicklung, Perspektiven Vergleich von Massiv-, Holz- und Stahlbauweise Kleiner Exkurs in den Massivbau Paradigmenwechsel im Holzbau – die Platte Was tun mit der Platte?

9

2 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6

Leben im massiven Holzhaus Die Kultur von Bauen und Wohnen Warum massiv in Holz bauen? Nachwachsender Rohstoff Starkholznutzung Wald und Holz als CO2-Senke Holz nutzen ist ein Stück nachhaltiges Wirtschaften

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3 3.1 3.2 3.3 3.4

Bauphysik und Behaglichkeit Ökologie Wärmeschutz Schallschutz Brandschutz

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4 4.1

Produkte und Systeme für den Massivholzbau Ökomodul Bresta Einfamilienhaus Köck in Hohenrain Optiholz Erweiterungsbau des Oberstufenzentrums in Berg Ligno-Swiss Ein- und Zweifamilienhaus ‹Im Hobacher› in Ottenbach Appenzellerholz Mehrfamilienhaus Schwantlern in Gais Grossformatplatte (GFP) Minergie-P-Haus in Schwellbrunn Schuler-Blockholz Mehrfamilienhaus ‹Sunny Woods› in Zürich-Höngg Holz-Beton-Verbundsystem Suprafloor Schulhaus in Peseux Blockbau/Strickbau von Ruwa Holzbau Küblis und Holzbau AG Mörel Einfamilienhaus Domeniconi in Grächen Wohnanlage Raschnal in Saas im Prättigau

Projektpartner Selbsthilfefonds der Schweizer Waldund Holzwirtschaft Holzbau Schweiz Holzindustrie Schweiz Berner Fachhochschule, Departement Architektur, Holz und Bau

Industriepartner Erne AG Holzbau, Laufenburg Holzbau AG, Mörel Logus Systembau AG, Schönenberg Nägeli AG, Gais Pius Schuler AG, Rothenthurm Ruwa Holzbau, Küblis Sägerei Sidler AG, Oberlunkhofen Schilliger Holz, Küssnacht am Rigi Schmidlin Holzbau AG, Steinen Tschopp Holzbau AG, Hochdorf

4.2 4.3 4.4

Autoren

4.5

Andrea Deplazes Kapitel 1, 2 Professur für Architektur und Konstruktion, ETH Zürich Jürg Fischer Kapitel 2, 4–7 Fischer Timber Consult, Bubikon Marco Ragonesi Kapitel 3 Ragonesi Strobel & Partner AG, Luzern

4.6

Titelbild Wohnanlage Raschnal, Saas im Prättigau Waeber/Dickenmann, Architekten BSA/SIA, Lachen

Dieses Lignatec ist aus dem Projekt ‹MassivholzBauweise› (2005) an der Abteilung F + E der Hochschule für Architektur, Bau und Holz (heute: Berner Fachhochschule, Departement Architektur, Holz und Bau) hervorgegangen, dort bearbeitet durch Dr. Jan Hamm und Christof Höltschi.

4.7 4.8

42 42 43 48

5 6 7

Glossar Normen, Literatur Adressen, Partner Impressum


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Lignatec Massivholzbau

Der Massivholzbau – Ursprung, Entwicklung, Perspektiven 1.1

Figur 1: Massivbauweise Lehmhütte

Figur 4: Filigranbauweise Hütte aus Ästen

Figur 6: Aktuelle Holzbausysteme, von links nach rechts: Blockbau, Fachwerkbau, Ständerbau, Skelettbau, Rahmenbau

Vergleich von Massiv-, Holz- und Stahlbauweise

Die Begriffe ‹Massivbauweise› und ‹Filigranbauweise› bezeichnen diejenigen Archetypen der Baukonstruktion, die seit der Neolithisierung Europas (der Sesshaftwerdung und Siedlungsgründung) vor 10 000 Jahren durch alle kulturellen und ethnischen Differenzierungen hindurch die Bedingungen des Bauens nachhaltig bestimmen und nach wie vor durchdringen. Zur Massivbauweise gehören alle Techniken des Mauerns und Wölbens, also vertikale Mauerwerke aus Stein, Ziegel, Lehm und seit 1900 auch der moderne Beton, sowie in der Horizontalen Bogen, Gewölbe und Kuppel. Die so gebildeten Elemente sind ebene oder gekrümmte, scheibenartige Körper oder Schalen, die unmittelbar und gleichzeitig Struktur und Raum erzeugen. Zur Filigranbauweise zählen alle Konstruktionsweisen, die mit stabartigen Modulen arbeiten, zum Beispiel mit Ästen, Rundholz, Bohlen oder ab 1800 mit Stahlprofilen. Sie werden zu zweidimensionalen Rahmen oder zu dreidimensionalen Gittern gefügt und bilden primär Gerüstbauten, die erst in weiteren, nachfolgenden Arbeitsschritten räumlich verdichtet werden können. Gerade im Holzbau zeigt sich die lang andauernde, traditionell ungebrochene Kette des Konstruierens mit Holzbalken, um sowohl vertikale Riegel- oder Rahmenwände als auch horizontale Decken und Dächer aus Balkenlagen zusammenzufügen. Zu den Holzbauweisen, die auf massiven, jedoch gleichfalls aufgeschichteten Stäben basieren, zählen der Blockbau respektive der Strickbau. Dann folgen der Fachwerkbau, der Ständerbau und sein amerikanisiertes Pendant, der Balloon Frame, und schliesslich der industrialisierte und vorfabrizierte Rahmenbau. Eher ein Exotikum im Holzbau ist der sogenannte Skelettbau, der jedoch ganz anderen Einflüssen entspringt, wie noch zu zeigen sein wird.

Figur 2: Massivbauweise Mauerwerk

Figur 3: Filigranbauweise Nomadenkultur

Figur 5: Gitter für Gerüstbau aus Stahl


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Figur 7: Stützen-Platten-Struktur

Der Stahlbau seinerseits erfindet nichts, was nicht schon im Holzbau angelegt gewesen wäre – Gerüstbauten –, entwickelt aber dank höherer Materialfestigkeit grössere Spannweiten und Kompaktheit dank axial gefügter Knoten. Zudem werden die horizontalen, dem Holzbau nachempfundenen Balkenlagen schon bald durch dünnwandige, gefaltete Bleche verdrängt, die im Nu verlegt sind und grossfeldrige Abschnitte überspannen können. Das Prinzip der Stützen-Platten-Strukturen kündigt sich an.

1.2

Figur 8: Schnittzeichnung massiver Mauern mit vertikaler Raumausdehnung

Figur 9: Anschauungsbeispiel massiver Mauern mit vertikaler Raumausdehnung

Figur 10: Objekt mit StützenPlatten-System

Figur 11: Stützen als Punktraster bewirken freie Räume

Kleiner Exkurs in den Massivbau

Ebenso kontinuierlich verlief die Entwicklung des Massivbaus. Das Bauen von Mauern war jedoch einfacher als das Überwölben des Raums. Man behalf sich pragmatisch mit der sogenannten Mischbauweise, bei der die Technik des Massivbaus mit der Filigranbauweise kombiniert wurde: Anstelle von Gewölben wurden Balkenlagen in Holz eingesetzt, so dass mehrgeschossige Bauwerke realisiert werden konnten. Die Grundriss-Dispositive wurden somit von den Spannweiten der Deckenkonstruktionen und von den raumbildenden Mauerschalen definiert. Der Schnitt zeigt massive Mauern und filigrane, fast durchlässig dünne Decken, so dass sich durchaus die Empfindung einer vertikalen, geschossübergreifenden Raumausdehnung einstellt.

Mit der Erfindung des Stahlbetons, einer neuen Mischbauweise aus massivem Beton und filigraner Stahlbewehrung, ereignet sich um 1900 ein Paradigmenwechsel im Massivbau. Die frühen Patente für Stahlbeton sind durchaus noch Anlehnungen an den Holzbau und zeigen zum Beispiel Untersichten von Rippendecken mit primären Unterzügen und sekundären Balkenlagen. Allerdings sind sie jetzt monolithisch gegossen und bewehrt statt gefügt. Schon bald darauf wird die Flachdecke in Stahlbeton entwickelt, die frei ist von äusserlichen Versteifungen durch Rippen oder Unterzüge. Und ein zweites Merkmal verändert den Massivbau grundlegend. Wenn die Mauern früher entscheidend den Grundriss und damit die Räume formten, so sind es neu nur gerade noch Stützen in Stahlbeton, die im Plan als Punktraster erscheinen und einen sogenannten Raumfluss begünstigen.

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Figur 12: Stützen-Platten-Bauten führen zur Grundrissauflösung

Beide, Flachdecke und Stützenraster in Kombination, führen direkt zum Prinzip des Stützen-PlattenSystems. Damit hat sich eine wesentliche Umwertung ereignet, quasi eine 90 °-Drehung oder Kippung des Schnittschemas des traditionellen Massivbaus mit seiner vertikalen Raumausdehnung in die Horizontale des Stützen-Platten-Baus mit seiner strikten Geschosstrennung bei gleichzeitiger Grundrissauflösung. Heute wird fast jeder Neubau in Massivbauweise entweder als kleinteilige Kammerung aus Mauerscheiben und Flachdecken konzipiert, wie zum Beispiel im Wohnungsbau, wobei der Grundriss und damit die Nutzung stark determiniert werden, oder

1.3

als Stützen-Platten-System wie zum Beispiel im Bürobau, wo die weitere Raumgliederung folglich erst im Ausbau stattfindet, beispielsweise mittels nichttragender Trennwände.

Paradigmenwechsel im Holzbau – die Platte

Und nun erscheint also die Platte auf dem Spielfeld des zeitgenössischen Holzbaus. Waren es um 1800 der industrialisierte Stahlbau und um 1900 der Stahlbeton, die das traditionelle Bauen revolutionierten, so könnte man die Hypothese wagen, dass mit dem Auftauchen der Holzplatte um 2000 ein ähnlich einschneidender Paradigmenwechsel im klassischen Holzbau stattfinden wird. Es wird dadurch zwar keine neue allgemeine Bauweise in der Baukonstruktion ausgelöst, wohl aber eine einschneidende Adaptation der Prinzipien der Massivbauweise im Holzbau stattfinden: kammerige Raumdispositive aus Scheiben und Stützen-PlattenStrukturen aus Massivholzdecken und verleimten Pfeilern, wodurch die bereits erwähnte Skelettbauweise endgültig aus ihrem Stabstadium herausgezogen wird. Und weil auch hier Stabilitätsfragen die Strukturbildung entscheidend prägen, wird die Kombination von vertikalen Stützen und Scheiben mit horizontalen Platten zu einem konstruktiven, durchaus pragmatischen Gefüge unterschiedlicher Plattenformate führen. Mehr noch: Da auch die Holzplatte ein vorgefertigtes, industrielles Produkt Figur 13: Massivholzbau

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ist, werden sich dieselben Fragen stellen wie in der sogenannten schweren Vorfabrikation und dem für sie typischen, berühmt-berüchtigten Plattenbau. Wie werden die Plattenstösse konstruktiv, bauphysikalisch und gestalterisch ausgebildet, wie erfolgt eine kraftschlüssige, lineare Fugenverbindung, wie geht man um mit der Bauakustik, um nur einige der wesentlichsten Fragen aufzuwerfen? Die Platte nimmt sozusagen die abstrakteste Form ein im tektonischen Verständnis eines ursprünglich aus Stäben gefügten und aus versteiften Wänden und Decken errichteten Holzbaus. Sie braucht kein gegliedertes Innenleben mehr, zwei Linien genügen, um sie in der Plandarstellung zu charakterisieren. Die Geschossstapelung wird zur Regel werden. In nichts wird sich der Massivholzbau noch mit dem Stabholzbau vergleichen lassen. Was macht die Platte aus Holz so unerhört faszinierend? Mit Sicherheit hat der Plattenproduzent oder der Holzbauunternehmer zu dieser Frage eine andere Antwort als der Zimmermann oder der Konstrukteur. Letztere werden den Verlust eines vielschichtigen, traditionellen Handwerks voll von anspruchsvollen, kulturell reichen und äusserst differenzierten Techniken beklagen – selbst da, wo wie im Rahmenbau die Industrialisierung in der Produktion bereits Einzug gehalten hat –, während die Erstgenannten auf die ungeheure Effizienz und die unschlagbar einfache Verfügbarkeit der neuen Bauweise im Holzbau hinweisen werden. Tatsächlich hat die Massivholzbauweise beinahe etwas von einem Modellbau im Massstab 1:1, bei dem lediglich projektspezifisch gefräste Puzzlestücke dreidimensional wie zu einem Kartenhaus zusammengestellt werden. So oder so, an der Platte wird wohl kein Holzbauer in Zukunft mehr vorbeikommen.


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Figur 14–15: Massivholzbau = Modellbau im Masstab 1:1

Auf die Frage, was denn Architektur von Natur unterscheide, stellte Immanuel Kant fest: ‹Das Ganze ist gefügt, nicht gehäuft.› Dies mag wohl auch für die Struktur des Massivholzbaus zutreffen. Hingegen stimmt diese Beobachtung nicht mehr auf der Ebene des Elements, z.B. der Wandkonstruktion: Sie besteht nun nicht mehr aus einem Rahmenwerk aus Stäben, sondern aus einem kompakten Gemenge aus Brettern, Leisten oder Furnieren, die Schicht um Schicht aufeinandergelegt und mechanisch verbunden oder geklebt werden – das Innenleben der Platte ist demnach nicht mehr gegliedert, sondern lediglich ‹gehäuft›. Ausser um die technischen Kennwerte der Platte wird sich kein Konstrukteur oder Holzbauer mehr Gedanken um ihren inneren konstruktiven Aufbau machen müssen, das erledigt neuerdings der Plattenproduzent bzw. der Produktanbieter. Und obwohl die Verklebung eine durchaus bekannte traditionelle und später industrielle Technik im Holzbau ist, mutet der Begriff Massivholzbau doch auch etwas eigenartig an: War das Holz im Stamm nicht immer schon von Natur aus massiv gewachsen? Ist es also das Rückgängigmachen der industriellen Zerkleinerung des Stammes in Späne, Fasern und Furniere durch Fügen, Formen und Verbinden, zurück in den Urzustand? Handelt es sich bei der neuen Bezeichnung demnach um ein ‹Zurück zur Natur› in Anlehnung an Rousseau? Oder aber versucht der Begriff, über die totale Andersartigkeit der neuen Holzbauweise mit ihrer Protagonistin, der Platte, hinwegzutrösten? Ist es schlicht das Eingeständnis, dass sich nun die Regeln des Massivbaus im Holzbau durchsetzen werden?

1.4

Was tun mit der Platte?

Das Halbfabrikat Massivholzplatte ist eine flache, rechteckige Scheibe. Wäre sie eine Schale, so wäre sie in der Fläche in einer oder zwei Richtungen gekrümmt und somit im Grundriss selbständig. Was die Platte interessant macht, ist ihre unterschiedliche Dicke. Sie reicht von der sehr dünnen Platte bis zur sehr dicken Platte, theoretisch bis zur unendlich dicken Platte. Der Grund hierfür liegt in ihrer eigenen, prozessbedingten Formatierung, denn sie wird ja aus dünnen, parallel, diagonal oder kreuzweise zueinander versetzten Lagen aus Leisten- oder Furnierschichten mechanisch verbunden oder geklebt und gepresst.

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Die normaldicke Platte Mit der Anwendung der normaldicken Platte treten alle oben beschriebenen konstruktiven Phänomene des Massivbaus in Kraft. Die Plattenstärke bemisst sich nach den zu erwartenden statischen Beanspruchungen. Wir können von einer Plattentektonik im Rohbau sprechen. Im Schichtenriss des Fassadenaufbaus zeigt sich ein Komplementärsystem aus monofunktionalen Schichten, mit strikter Trennung von innen nach aussen in Tragschicht (die Platte eben), Dämmschicht und Schutzschicht. Diese muss mit einer zusätzlichen Unterkonstruktion (Substrat) auf die Tragschicht rückverankert werden. Wir können in dieser Hinsicht also vom Ausbau der Fassade sprechen. Die konstruktive Ausführung der äusserlich sichtbaren Schutzschicht ist darum relativ unabhängig von den Voraussetzungen des Plattenrohbaus. Nicht anders sieht es bei den Geschossdecken aus.

Figur 17: ‹Dünne Platte›, Bearth + Deplazes: Haus Bearth-Candinas, Sumvitg

Figur 19: Die dünne, tragende Platte innen ist innerhalb des Wandquerschnitts mit Rippen gegen das Knicken verstärkt

Die dünne Platte Die dünne Platte ist alleine nicht tragfähig. Trotzdem wird sie zu dünn gewählt und mittels regelmässig gesetzter Querrippen gegen Knicken versteift. Die Querrippen bestehen aus demselben Plattenmaterial. Wird die so gefertigte Rippenplatte mit einer zweiten Schicht verschlossen und ausgedämmt, so entsteht ein synthetisches Fassadensystem, bei dem Tragschicht, Dämmschicht und Schutzschicht zwar nicht vollständig ineinanderfallen, aber doch wesentlich ineinander verschränkt sind. Im Holzbau ist darum oft von einer ‹Sandwich-Konstruktion› die Rede, konkret entstehen Kastenelemente. Der Vorteil dieser Produktion liegt in der weitgehenden Fertigstellung der Elemente, das Problem in der Lösung der Fugenstösse. Solche Elemente sind sehr leicht und trotzdem sehr widerstandsfähig z.B. gegen Windlasten. Als Kastenelemente bieten sie auch im Deckeneinsatz Vorteile, gerade bei grösseren Spannweiten. Horizontale Leitungsführungen können in definiertem Mass integriert werden. Das Hauptproblem ist aber auch hier die Bauakustik, weshalb ein entsprechender Bodenaufbau nicht fehlen darf. Als innere Tragwände bieten die Kastenelemente eine zusätzliche Möglichkeit. Sie könnten nach der Leitungsinstallation mit einer schweren Schüttung aus Sand gefüllt werden und böten so nicht nur verbesserte akustische Bedingungen, sondern auch grösseren Massenspeicher zur Verbesserung der Energieeffizienz im Haushalt. Das Kastenelement bietet dem Holzbauer also durchaus noch ein dem klassischen Holzbau verwandtes, tektonisch-konstruktives Spielfeld an.

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Die Platte (Tragschicht) muss in Abhängigkeit von der Spannweite zusätzlich auf Biegung bemessen werden. Dann folgen im Bodenaufbau die Dämmschicht (Tritt-, Körper- und Luftschall) und die Schutzschicht, sprich: der Bodenbelag, wiederum mit dem entsprechenden Substrat.

Figur 16: Anwendung normaldicker Platten als Decke

Figur 18: Die dünne Platte als tragende Beplankung von Kastenelementen


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Figur 20: Modell eines gestapelten Räumlings Oben: Ansicht von aussen Unten: Blick ins Innere

Die sehr dicke Platte Platten können horizontal aufeinandergestapelt werden. Mit Schnittmusterprogrammen, wie sie die Textilindustrie kennt, können projektspezifische Teile bei optimaler Materialausnutzung aus den Platten gefräst und zusammengestellt werden. Dank der computergesteuerten Fräsung müssen die Schnitte nicht senkrecht zur Platte verlaufen, sondern können in definierten, kontinuierlich wechselnden Winkelauslenkungen erfolgen. Die Schnittflächen der aufeinandergestapelten Plattenstücke bilden im Resultat eine durchgängige, dreidimensionale Flächenabwicklung, die unmittelbar raumbildend in Erscheinung tritt. Es entstehen massive Räumlinge mit organischem Innenleben. An diesem Punkt verlässt der Holzbau alle bekannten Konstruktionsweisen, das Verfahren ist mehr einer skulpturalen bzw. nach Kant einer ‹gehäuften› Bauweise verpflichtet als einer tektonischen. Der Begriff ‹Massivholzbauweise› erhält hier eine völlig neue Bedeutung.

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Leben im massiven Holzhaus 2.1

Die Kultur von Bauen und Wohnen

Die Kultur des Wohnens gewinnt in unserer Gesellschaft zunehmend an Bedeutung. War die Hütte ursprünglich lediglich eine Behausung, ein Schutz, ein sicheres Dach über dem Kopf, muss ein Haus heute alle Bedürfnisse und Anforderungen des modernen Lebens und Wohnens erfüllen. Das Haus bietet Lebens- und Arbeitsraum, Geborgenheit und Wohlbefinden, verkörpert Lifestyle, bildet unsere dritte Haut und erfüllt höchste Ansprüche an Komfort, Ökologie, Architektur und Wirtschaftlichkeit. Mit der Wahl des Baumaterials für das Haus wird auch die Werthaltung und der Standpunkt der Bauherrschaft in ökologischen Fragen sichtbar. Die Wertmassstäbe haben sich verändert, und der mehrgeschossige Holzbau in massiver Bauweise – der Massivholzbau – ist im Aufwind, denn er entspricht den Vorstellungen und Wünschen des sensiblen und verantwortungsbewussten Menschen, aber auch des komfortorientierten und kostenbewussten Bauherrn von heute.

Figur 21: Vergleichbares mit historischem Abstand: Zwischen den beiden Holzhäusern liegen rund 350 Jahre. Links der Blockbau in Ernen (VS) von ca. 1650, rechts das Wohnhaus in Jenaz (GR) des Architekten Peter Zumthor von 2002

Figur 22: Blockbau früher, Massivholzbau heute: Links das Kapuzinerhaus in Ernen (VS) von 1511, rechts das Bauernhaus Vogelsang in Ebikon (LU) von 2006. Gemeinsam haben beide Häuser einen massiven Sockel, auf dem der mehrgeschossige Holzkörper ruht. Die Ansprüche der Bewohner an Architektur, Komfort und Werterhaltung haben sich verändert, das Material bleibt dasselbe

Ein Blick zurück bringt es an den Tag: Wir haben die Massivholzbauweise nicht im 21. Jahrhundert erfunden. Nachdem sie lange in Vergessenheit geraten war, weil die neuen Baustoffe Stahlbeton und Stahl favorisiert wurden, haben wir sie wiederentdeckt, neu definiert und optimiert.


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2.2

Warum massiv in Holz bauen?

Figur 23: Der Blockbau als Urtyp des Holzbaus (oben) und der heutige Massivholzbau (unten) als Vorreiter energieeffizienten Bauens

Es ist kein Zufall, dass sich die neuesten Holzbauweisen vornehmlich in der Schweiz, in Deutschland und Österreich sowie in Skandinavien herausgebildet haben, in Ländern also, die auf die Förderung der umweltfreundlichen und erneuerbaren Ressource Holz setzen. Holz ist in grossen Mengen und Vorräten vorhanden und wächst laufend nach. Den Wald zu nutzen bedeutet somit gleichzeitig, ihn zu pflegen.

Figur 24: Der Holzvorrat pro Hektare liegt im Schweizer Wald europaweit an der Spitze. Nadelholz überwiegt in der Schweiz das Laubholz. Fichte, Tanne und Buche sind die häufigsten Baumarten. (Quelle: LFI 2, 1993–1995, Eurostat)

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Vom Blockbau zum Massivholzbau Innerhalb des Holzbaus lassen sich verschiedene Bausysteme ausmachen, die sich in Konstruktion, Fertigung und Erscheinungsbild deutlich unterscheiden. Auch werden diese Systeme je nach Region oder Konstruktionsweise oft unterschiedlich benannt. Die Massivbauweise in Holz – die Massivholzbauweise – steht quasi am Anfang und am Ende einer baugeschichtlichen Betrachtungsweise: Zuerst als Block- oder Strickbau handwerklich bearbeitet, roh und urchig, heute als Massivholzbauweise – mit CNC geplant und gefertigt und von höchstem ökologischem und wohnphysiologischem Wert. Im Holzbau sind die aktuellen Entwicklungen und Innovationsschübe struktureller Natur. Diesbezüglich nimmt der Holzbau innerhalb der Bauindustrie eine Sonderstellung ein. Auch hier wird jedoch

Land Schweden Deutschland Frankreich Finnland Italien Österreich Norwegen Spanien Schweiz Niederlande

Holzvorrat in Mio. m3 2945 2911 1959 1954 1071 1030 742 592 428 51

Bäume im Schweizer Wald

Nadelhölzer im Schweizer Wald

29%

Holzvorrat in m3/ha 105 271 116 86 109 266 62 23 361 182

47%

Laubhölzer im Schweizer Wald

18%

1% 3%

3%

5% 71%

3%

15%

71 % 47 % 15 % 5% 3% 1%

Nadelhölzer mit Fichte Tanne Lärche Föhre andere

29 % 18 % 3% 2% 2% 1% 3%

1% 2% 2%

Laubhölzer mit Buche Esche Ahorn Eiche Kastanie andere


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hochtechnologisches Wissen an den Spezialisten auf der Seite der Unternehmer delegiert. Für den Architekten bedeutet dies insofern eine Erleichterung, als er sich nicht mehr detailliert in das Innenleben der Konstruktion hineindenken muss. Der Massivholzbau wird angesichts des zunehmenden Interesses an energetischen, ökologischen und baubiologischen Fragen noch an Bedeutung gewinnen. Dabei sind nicht nur die Holzfachleute, Holztechnologen, Baubiologen oder Energiespezialisten gefordert, sondern wesentlich die Architekten, wenn es darum geht, die spezifischen Fähigkeiten Figur 25: Richtwerte zum Volumen des verbauten Holzes eines Einfamilienhauses mit unterschiedlichen Holzbausystemen

Konstruktionsart Kellerunterteilung mit Lattenverschlag Dachstuhl auf konventionellem Bau Ständerbau Holzrahmenbau Blockbau Massivholzbau

2.3

Figur 26: Holz, von Natur aus massiv

Figur 27: Kennzahlen der Schweizer Wald- und Holzwirtschaft (Näherungen)

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der Massivholzbauweise in intelligente Strategien im architektonischen Entwurf umzusetzen. Diese Kombination allein ist Garant für die architektonische Professionalität und damit für die Nachhaltigkeit.

Holzverbrauch < 1 m3 ca. 5 m3 ca. 15–20 m3 ca. 20–40 m3 ca. 50–80 m3 ca. 150–200 m3 (System: Appenzellerholz)

Nachwachsender Rohstoff

Ungefähr 3,6 Mia. m3 Holz werden jährlich weltweit geerntet. Im Vergleich der geschätzten globalen Jahresproduktion verschiedener Rohstoffe nimmt Holz mit 2,2 Mia. Tonnen vor Zement (2 Mia. Tonnen), Stahl (1 Mia. Tonnen) und Kunststoffen (0,25 Mia. Tonnen) eine Spitzenposition ein. Rund ein Drittel der Landesfläche der Schweiz ist mit Wald bedeckt. Etwa drei Viertel davon sind im Besitz der öffentlichen Hand, zumeist der Gemeinden; ein gutes Viertel teilen sich gegen 250 000 Privatwaldbesitzer. Erstaunlich ist, dass die Schweizer und Schweizerinnen zwar grosses Interesse am Wald haben und das Ansehen der forstlichen Berufe hoch ist, aber kaum bekannt ist, wieviel Holz im Schweizer Wald produziert wird. Beschäftigte in der Schweizer Waldwirtschaft Beschäftigte in der Schweizer Holzwirtschaft Jährlicher Holzzuwachs im Schweizer Wald Holzverbrauch pro Jahr in der Schweiz Potentiell jährlich wirtschaftlich nutzbare Holzmenge aus Schweizer Wäldern Jährlich genutzte Holzmenge (langjähriges Mittel) Jährlicher Holzimport

Neben ungefähr 5 Mio. m3, die jährlich aus dem Schweizer Wald genutzt werden, werden jedes Jahr ungefähr 2 Mio. m3 Holz aus dem Ausland importiert, um den Schweizer Holzbedarf von rund 7 Mio. m3 zu decken. Dabei ist nur ein Teil dieses Importes durch besondere, hohe Ansprüche an die Holzeigenschaften begründet, die sich mit Schweizer Holzarten nicht befriedigen liessen. Die Ernte im Schweizer Wald liesse sich im Rahmen nachhaltiger Waldbewirtschaftung noch erheblich steigern.

7 000 75 000 10 Mio. m3 7 Mio. m3 7,5 Mio. m3 5 Mio. m3 2 Mio. m3


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2.4 Figur 28: Definitionen Starkholz und Schwachholz

Starkholznutzung

Begriff

Zopfdurchmesser

Heutige Nachfrage Anwendungen

Starkholz

Brusthöhendurchmesser (BHD) > 52 cm

> 45 cm

20 %

Schwachholz

≤ 52 cm

≤ 45 cm

80 %

Der Vorrat Stehendes Holz im Wald, dessen Brusthöhendurchmesser (Messung am Baum auf einer Höhe von 1,30 m ab Boden) 52 cm oder mehr beträgt, wird als Starkholz bezeichnet. Bezüglich Starkholz führte das zweite Landesforstinventar 1995 der Wald- und Holzbranche plötzlich ein Problem vor Augen, das zwar absehbar schien, dessen Konsequenzen aber selten wirklich ernsthaft betrachtet wurden: Es wurde offensichtlich, dass die Vorräte im Schweizer Wald kontinuierlich zunehmen und die Bäume durchschnittlich immer älter werden. Leider bedeutet mehr Holz im Wald zu Beginn des neuen Jahrtausends nicht auch notgedrungen mehr Ertrag. In vergangenen Jahrzehnten zeigten die Schweizer Holzverarbeiter einen immer grösseren Bedarf an schwachen Durchmessern, was beim Starkholz zu einem Auseinanderklaffen von Angebot und Nachfrage führte. Anbieter von Rundholz hoher Durchmesserklassen hatten mit immer grösseren Absatzschwierigkeiten zu kämpfen. Die Nachfrage Das Marktbedürfnis nach einem homogenen, kostengünstigen, in grossen Mengen verfügbaren Produkt führte seit den siebziger Jahren zu einer zunehmenden Industrialisierung der Produktion und Verarbeitung von Nadelholz. In ihrem Zuge entwikkelte sich auch das vollmechanisierte Erntesystem, dessen effizienter Einsatz jedoch bis heute nur an

Figur 29: Durchmesserklassen im gleichförmigen Hochwald, total 809 000 Hektaren, nach Perspektiven der Starkholznutzung in der Schweiz, Mai 1999

Anteil in 1000 ha für die Schweiz

1)

150

Starkholz der nahen Zukunft

Lignatec Massivholzbau

300 250

252,2

200 173.2

181

124,3

100 50 0

51,6 26,6 0−11

12−29 30−39 40−49 1) 50−59 Durchmesserklassen in cm

> 60

grosse Vollholzquerschnitte Hobelware, Latten, Konstruktionsholz

Bäumen bis zu einem BHD von ungefähr 45 cm möglich ist. Im Vergleich hierzu sind teilmechanisierte und motormanuelle Erntesysteme auch für höhere Durchmesserklassen von Bäumen, also für Starkholz einsetzbar. Trotzdem sind sie in ihrer Anwendung viel kostenintensiver. Als Folge der erhöhten Schwachholz-Nachfrage sind ca. 80 % der Schweizer Sägewerke für die Verarbeitung von Holz bis ungefähr 45 cm Zopfdurchmesser eingerichtet; nur 20 % haben sich auf die Arbeit mit sehr guten Holzqualitäten spezialisiert und fertigen Spezialsortimente. Starkholz steht für die kommenden Jahre in grossen Mengen zur Verfügung. Selbst bei stark forciertem Abbau wird in 40 Jahren immer noch etwa die Hälfte des heutigen Starkholzvorkommens im Wald stehen. Zweifellos ist es deshalb sinnvoll, einen Teil der Neuinvestitionen in der Holzverarbeitung in die Entwicklung von zukunftsträchtigen Starkholztechnologien zu lenken. Die in den nächsten Jahrzehnten in der Schweiz anfallenden Starkholzmengen müssen kostengünstiger verarbeitet und auf dem Markt zu konkurrenzfähigen Preisen angeboten werden. Experten fordern eine massive Erhöhung des Rundholzeinschnittes für die kommenden Jahrzehnte. Nur so lassen sich im Schweizer Wald wieder altersmässig ausgeglichene, nachhaltige und stabile Strukturen aufbauen, die unterschiedlichen und in ihrer Zerstörungswirkung zunehmenden Naturgefahren trotzen. Es ist sinnvoll, wenn sich Interessenten der Massivholzbauweise neu entstehenden regionalen Allianzen für die Starkholznutzung in der gesamten Holzwertschöpfungskette anschliessen.


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2.5 Figur 30–31: Waldpavillon Gulpwald in Willisau, Architektur: CAS Chappuis Aregger Solèr AG, Willisau

Wald und Holz als CO2-Senke

In ihrem natürlichen Wachstumsprozess binden Bäume im Holz Kohlenstoff aus der Umgebungsluft. Etwa 0,7 Tonnen Kohlendioxid (CO2) benötigt eine Fichte zum Aufbau eines Kubikmeters Holz. Durch diesen Einbau von Kohlenstoff wirken Bäume und Wälder als CO2-Senken. Senken werden beim Versuch, den Treibhauseffekt zu mindern, künftig wahrscheinlich eine bedeutende Rolle spielen. Sie sind ein wichtiger Teilinhalt des global bedeutsamen Kyoto-Protokolls. Kyoto-Protokoll Die Schweiz verpflichtete sich 1997 wie viele andere Industrienationen im Kyoto-Protokoll zu einer maximalen durchschnittlichen Jahresemissionsmenge von CO2 für die Jahre 2008 bis 2012. Die erlaubten Kohlendioxid-Ausstossmengen im Kyoto-Protokoll sind für jedes Land unterschiedlich festgelegt und in Prozenten zum Referenzjahr 1990 ausgedrückt. Die Schweiz und die EU-Länder legten sich freiwillig auf eine Reduktion des Emissionswertes um 8 % fest, womit der jährliche Ausstoss von CO2 im Zeitraumm 2008–2012 bei 92 % des CO2-Emissionswertes von 1990 liegen sollte.

Figur 32–33: ‹1:1 Wood Works: Ein experimenteller Massivbau›, Team der Professuren A. Deplazes und A. Moravánszky, DARCH, ETHZ

Umsetzung Die Verringerung von Treibhausgasen – vor allem von CO2 – kann durch mehrere Massnahmen erreicht werden. Von grösster Bedeutung ist eine deutliche Verbrauchsreduktion bei den fossilen Energieträgern wie Kohle, Erdöl und Erdgas. Auch die Verbesserung industrieller Prozesse, bei welchen CO2 entsteht, die Praxis einer schonenden Landwirtschaft sowie eine optimierte Abfallwirtschaft wirken sich positiv auf die CO2-Bilanz eines Landes aus. Die meisten Massnahmen zur Verringerung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre bedingen technologische Innovation. Sie brauchen mithin nicht nur Zeit, sondern sind auch relativ kostenintensiv. Dagegen sieht die Fachwelt in der Förderung der Senken- und Substitutionswirkung von Wald und Holz eine relativ kostengünstige und rasch anwendbare Massnahme.

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Die Leistungen von Wald und Holz Das Waldwachstum bindet CO2. Pro Hektare lagern im Schweizer Wald etwa 120 Tonnen Kohlenstoff, die in der Atmosphäre einer Menge von etwa 440 Tonnen Kohlendioxid entsprechen würden. Umgerechnet auf den gesamten Schweizer Wald macht das beinahe 550 Mio. Tonnen gebundenes CO2. Die Schweiz kann sich unter Kyoto jährlich 1,8 Millionen Tonnen CO2 aus der Waldbewirtschaftung anrechnen lassen (Quelle: BAFU 2007). Der Wald ist jedoch Risiken ausgesetzt. Katastrophen wie Waldbrände und grossflächige Zusammenbrüche, wie sie sich beim Sturm Lothar (1999) ereigneten, verwandeln eine CO2-Senke im Nu in eine CO2-Quelle. Bewirtschaftete Wälder sind immerhin zuverlässigere und risikoärmere CO2-Senken als sich selbst überlassene Waldflächen. Die verlässlichste Senke heisst jedoch nicht Wald, sondern Holz. Wenn Holz zu dauerhaften Produkten wie Gebäuden verarbeitet wird, entzieht dies dem natürlichen Kreislauf Kohlenstoff und fixiert ihn für Jahrzehnte, unter Umständen sogar für Jahrhunderte in einem Depot, während im Wald gleichzeitig neues Kohlendioxid durch nachwachsendes Holz gebunden wird. Diese CO2-Senkenwirkung nachhaltiger Holznutzung wird im übrigen noch akzentuiert, wenn die Holzreste und am Ende auch das ein- oder mehrfach genutzte Holz anstelle fossiler Energieträger verbrannt werden. Denn Holz ist CO2-neutral: bei der Verbrennung wird nie mehr CO2 frei, als ein Baum im Laufe seines Wachstums gebunden hat.

Weltweite CO2-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Energieträger (2003) Aufnahme von CO2 durch die Wälder des hohen Nordens von Europa CO2-Emissionen durch Verbrennung fossiler Rohstoffe in der Schweiz (2005) CO2-Aufnahme durch den Schweizer Wald

Lignatec Massivholzbau

Der Schweizer Gebäudepark Im Schweizer Gebäudepark sind netto rund 45 Mio. Tonnen CO2 gebunden. Das ist ungefähr soviel wie die Schweizer Emissionen eines ganzen Jahres. Bedenkt man, dass sich der Anteil von Holz am Bau in der Schweiz von derzeit 10–15 % auf künftig 20– 30 % steigern liesse, wird klar, wie gross das Potential dieses CO2-Lagers in Bauten ist. Der nachhaltigste Nutzen von Holz im Bauwesen besteht allerdings darin, dass die Herstellung von Holzprodukten markant weniger Energie benötigt als die Fertigung der meisten anderen Produkte für den Bau. Durch die wesentlich energieeffizientere Verarbeitung sinkt der Ausstoss an Treibhausgasen erheblich. Mit einem zusätzlichen Holzverbrauch von einer Million m3 fester Holzmasse im Bauwesen könnten in der Schweiz darum rund eine weitere Million Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente eingespart werden, wenn die bei der Verarbeitung entstehenden Abfälle konsequent thermisch verwertet werden. Der Baumarkt in der Schweiz ist für Holz so aufnahmefähig, dass die Senkenleistung einer vermehrten Verwendung des Rohstoffes im Bauwesen gegen ein Viertel der Kyoto-Reduktionsziele zu erreichen vermöchte (ca. 2–3 % Reduktion des CO2Ausstosses im Vergleich zu 1990). Mit Holz zu bauen, ist demzufolge ein Beitrag zum Klimaschutz.

23 Mia. Tonnen CO2/Jahr 1,5 Mia. Tonnen CO2/Jahr 46 Mio. Tonnen CO2/Jahr 2,8 Mio. Tonnen CO2/Jahr

Figur 34: Zahlen der weltweiten und schweizerischen CO2-Bilanz (Quellen: 1. Zeile, WWF, Energy revolution, Development of global CO2 emissions by sector, 2007; 2. Zeile, NSF National Center for Atmospheric Research, Boulder USA, Springer Science and Business Media, 2007; 3. Zeile BAFU, Treibhausgasinventar in der Schweiz, 2007; 4. Zeile BAFU Treibhausgasinventar 2007: Mittelwert 1990–2005)


15

2.6

Holz nutzen ist ein Stück nachhaltiges Wirtschaften

Wer sich für das Bauen mit Holz entscheidet, nimmt Verantwortung für die Umwelt wahr. Denn Holz ist ein erneuerbarer Rohstoff, und die Ressource Wald wird in der Schweiz nachhaltig bewirtschaftet. Innert kürzester Zeit wächst genügend Holz für den Bau eines Hauses in Massivholzbauweise nach.

Figur 35: Beispiele zur Illustration des jährlichen Nachwuchses im Schweizer Wald (10 Mio. m3), umgelegt auf gängige Tätigkeiten in Bezug zu Bauprojekten mit dem Gesamtvolumen verbauter Baustoffe aus Holz (Angaben in Klammern)

Lignatec Massivholzbau

Während … der knappen Minute des Zug-Verpassens der 2–3 Minuten des Zähneputzens der 6 Minuten Genuss für einen Espresso der 20 Minuten für einen Mittagsschlaf der 45 Minuten einer Halbzeit eines Fussballspiels der 60 Minuten des Absolvierens eines Vitaparcours der rund 2 Stunden eines ausgedehnten Spazierganges der 5 Stunden einer Tageswanderung

Thomas Frick, dipl. Architekt FH, Überbauung ‹Im Hobacher›: Die Überbauung ist ein Paradebeispiel für eine moderne, ökologische Haltung junger Bauherren. Sie identifizieren sich nicht nur über die Architektur, sondern auch über deren Inhalt.

Beat Waeber, Architekt BSA, Wohnanlage Raschnal, Saas i.P.: Das konstruktive Potential des Massivholzbaus versuchten wir auszuloten. Den heutigen bautechnischen und formalen Ansprüchen wurden wir durch Schichtung der inneren Verkleidung gerecht.

Verena Kubli, Mehrfamilienhaus Schwantlern: Das Klima im Gebäude ist fantastisch, ich schlafe so gut wie nie zuvor.

Neben dem Aspekt des erneuerbaren Rohstoffes dient die Nutzung des Schweizer Waldes aber gleichzeitig auch der Pflege dieser Ressource. Denn die Durchforstung schafft Licht und Raum für junge Bäume.

… wächst im Wald das Holz für den Bau … eines Gartenpavillons (~9 m3) eines grosszügigen Einfamilienhauses in Holzrahmenbauweise (~34 m3) eines Hauses in Blockbauweise (~60 m3) von sieben Reihenhäusern in Massivholzbauweise (~380 m3) eines Bürogebäudes mit 50 Arbeitsplätzen in Massivholzbauweise (~490 m3) eines Bürogebäudes mit 50 Arbeitsplätzen, grosszügiger Ausstellung und Attikawohnungen in Holzrahmenbauweise (~780 m3) des Palais de l’Equilibre an der Expo.02 (~1100 m3) einer Wohnsiedlung mit 72 Reihenhäusern in Holzrahmenbau mit Massivholzdecken (~3000 m3)

Beat Kämpfen, dipl. Architekt ETH/SIA, Master of architecture UCB, Mehrfamilienhaus ‹Sunny Woods›: ‹Sunny Woods› stellt ein Beispiel überzeugender Holzbauarchitektur dar, kombiniert mit wegweisenden technischen Lösungen, die zu einer hohen Wohnqualität und einer ausgesprochen geringen Umweltbelastung beitragen. Ein Ergebnis, welches die Bewohner begeistert!

Christoph, Gabriela, Manuel und Benjamin Wendel, mit Bresta realisiertes Haus:

Seit wir 1997 in unser Haus eingezogen sind, benötigen wir wegen des ausgewogenen Raumklimas keinen Luftbefeuchter mehr. Die grosse Holzmasse in den Wänden und Decken reguliert den Feuchtehaushalt selber. Auch ein Bild oder ein kleines Möbel an der Wand zu montieren ist kein Problem, die Nägel und Schrauben finden überall Halt.


16

3

Lignatec Massivholzbau

Bauphysik und Behaglichkeit Umweltbelastung, Raumklima und Behaglichkeit von Konstruktionen werden massgeblich durch die ökologischen Kennwerte der verwendeten Materialien sowie den erreichten Wärmeschutz und den Schallschutz der Bauteile bestimmt. Nachfolgend sind die wesentlichen Kenngrössen beschrieben und im Vergleich von gängigen Konstruktionen im Massivholzbau, Holzrahmenbau und Massivbau die Unterschiede dargestellt.

Massivholzbau

Holzrahmenbau

Massivbau

d d

d

1 2 3 4 5

d Energiestandard Ökologie Primärenergieinhalt: – erneuerbar – nichterneuerbar Treibhauseffekt CO2: – Bauteil – Bauteil + Betrieb Wärmeschutz U-Wert U24-Wert Wärmespeicherfähigkeit C Schallschutz Bauschalldämmass R’w Figur 36: Aussenwände bei verschiedenen Energiestandards

6 2 7 8 4 5

9 1011

[mm]

100 (E)

180 (M)

360 (M-P)

160 (E)

220 (M)

420 (M-P)

100 (E)

160 (M)

340 (M-P)

[MJ/m2] [MJ/m2]

1960 487

2016 559

2142 720

1071 329

1090 381

1153 553

5 580

6 662

9 907

[g CO2eq/m2a] [g CO2eq/m2a]

584 9672

722 6484

1031 4191

437 7953

479 6147

621 3735

753 9863

822 6919

1028 4089

[W/m2K] [W/m2K] [kJ/m2K]

0,296 0,060

0,188 0,030 82

0,103 0,010

0,245 0,130

0,184 0,090 40

0,101 0,020

0,296 0,070

0,198 0,050 120

0,100 0,020

[dB]

35 1 2 3 4 5 6 7 8

Massivholzwand tragend (z.B. 90 mm) Evtl. Luftdichtigkeitsschicht Holzlattung/Wärmedämmschicht Äussere Winddichtung oder Beplankung Fassadenbekleidung hinterlüftet Innere Bekleidung nichttragend Innere Beplankung aussteifend Holzrahmen/Wärmedämmschicht

45 9 10 11

48 Innenputz Backsteinmauerwerk (z.B. 175 mm) Aussenwärmedämmung verputzt (z.B. EPS)

(E) ‹Energiegesetz› (U=0,3 W/m2K) (M) ‹Minergie› (U=0,2 W/m2K) (M-P) ‹Minergie-P› (U=0,1 W/m2K)


17

3.1

Lignatec Massivholzbau

Ökologie

Der Primärenergieinhalt, die ‹graue Energie›, und der Treibhauseffekt der dargestellten Bauteile sind basierend auf SIA D 0123 ermittelt. Beim Primärenergieinhalt wird zwischen erneuerbarem und nicht erneuerbarem Anteil unterschieden; unproblematisch ist der bei Holzbauten meist eher hohe erneuerbare Energieinhalt. Verschiedene Gase, welche bei fast allen Herstellungsprozessen entstehen, führen längerfristig zum global wirkenden Treibhauseffekt. Diese Gase werden mittels Wirkungsfaktoren auf Kohlendioxid (kg CO2eq) umgerechnet. Wenn man dabei nur das Bauteil selbst betrachtet, ist klar: Je besser es wärmegedämmt

Massivholzbau

wird, desto höher wird scheinbar die Umweltbeeinträchtigung ‹Bauteil› (Materialaufwand). Erst die Gegenüberstellung mit dem Kennwert für ‹Bauteil + Betrieb› zeigt, dass ein bestmöglicher Wärmeschutz Sinn macht. Der effektive Treibhauseffekt wird bei Minergie-P-Bauteilen am kleinsten. Für die Beurteilung ‹Treibhauseffekt› wurden der Klimastandort Zürich SMA und eine Ölheizung (310 g CO2eq pro kWh Nutzwärme) angenommen.

Holzrahmenbau

Massivbau

d

d d

1 2 3 4 5

d Energiestandard

6 2 7 6 8 6 4 5

9 10 2 3 4 5

[mm]

80 (E)

120 (M)

260 (M-P)

200 (E)

240 (M)

480 (M-P)

100 (E)

140 (M)

280 (M-P)

[MJ/m2] [MJ/m2]

2430 812

2431 896

2434 1188

1082 971

1094 1006

1170 1213

17 927

18 1010

21 1302

[g CO2eq/m2a] [g CO2eq/m2a]

691 8543

761 6618

1008 4107

944 7781

973 6793

1142 4220

1399 9863

1470 7660

1716 4907

Wärmeschutz U-Wert U24-Wert Wärmespeicherfähigkeit C

[W/m2K] [W/m2K] [kJ/m2K]

0,256 0,040

0,191 0,030 60

0,101 0,010

0,222 0,070

0,189 0,060 37

0,100 0,010

0,275 0,020

0,201 0,010 380

0,104 0,010

Schallschutz Bauschalldämmass R’w Norm-Trittschallpegel L’n,w

[dB] [dB]

Ökologie Primärenergieinhalt: – erneuerbar – nichterneuerbar Treibhauseffekt CO2: – Bauteil – Bauteil + Betrieb

Figur 37: Flachdächer bei verschiedenen Energiestandards

50 60 1 2 3 4 5 6

Massivholzdecke (z.B. 140 mm) Dampfbremse/Luftdichtigkeitsschicht Wärmedämmschicht (z.B. EPS Lambda) Abdichtung/Schutzlagen/ Trittschalldämmschicht Schutz- und Nutzschichten (z.B. Begrünung) Beplankung oder Verlegeunterlage

45 60 7 8 9 10

60 40 Holzbalken/Wärmedämmschicht Belüftungsraum Deckenputz Stahlbetondecke (z.B. 260 mm mit Lüftung)

(E) ‹Energiegesetz› (U=0,3 W/m2K) (M) ‹Minergie› (U=0,2 W/m2K) (M-P) ‹Minergie-P› (U=0,1 W/m2K)


18

3.2

Lignatec Massivholzbau

Wärmeschutz

Die Anforderungen an den Wärmeschutz im Winter und im Sommer sind in den Normen SIA 180, SIA 380/1 und in den kantonalen Energieverordnungen definiert. Betreffend den Wärmeschutz im Winter, der für die Bauteile in den Figuren 36 und 37 durch den U-Wert charakterisiert wird, ist es sinnvoll, weitergehende Standards wie Minergie oder Minergie-P zu erfüllen. Für den Wärmeschutz im Sommer fordert Norm SIA 180 primär eine behagliche Raumtemperatur von nicht über 26,5 °C und stellt dazu Anforderungen an den dynamischen U-Wert UT beziehungsweise U24 von Dachkonstruktionen (U24 ≤ 0,20 W/m2K) und an die Wärmeträgheit des Gebäudes. Die Wärmeträgheit des Gebäudes wird geprägt durch die Wärme-

speicherfähigkeit C (Wärmekapazität) der einzelnen Bauteile. Entscheidend für die Wärmespeicherfähigkeit sind die dem Raum zugewandten, inneren Bauteilschichten, bis hin zur Wärmedämmschicht. Beim Massivholzbau, der wärmeträgsten Holzbauweise, können als Wärmespeicher 30 mm Holz, beim Holzrahmenbau die inneren Bekleidungen und beim Massivbau zum Beispiel 80 mm Backstein berücksichtigt werden.

Massivholzbau

Holzrahmenbau

1 3 4 5 6

Ökologie Primärenergieinhalt: – erneuerbar – nichterneuerbar Treibhauseffekt CO2: – Bauteil Wärmeschutz Wärmespeicherfähigkeit Coben Wärmespeicherfähigkeit Cunten Schallschutz Bauschalldämmass R’w Norm-Trittschallpegel L’n,w Figur 38: Geschossdecken

1 2 3 4 5 6

Massivbau

7 8 7 3 4 5 6

9 10 3 4 5 6

[MJ/m2] [MJ/m2]

3307 825

1751 675

1646 503

195 587

[g CO2eq/m2a]

923

1004

658

1324

[kJ/m2K] [kJ/m2K]

180 60

180 60

180 37

180 380

[dB] [dB]

55 65

60 40

50 60

60 40

1 2 3 4 5

Massivholzdecke (z.B. 180 bzw. 90 mm) Beton (z.B. 90 mm; Holz-Beton-Verbunddecke) Wärme- und Trittschalldämmschicht Trenn- und Gleitlage Unterlagsboden (z.B. Fliessestrich)

6 7 8 9 10

Bodenbelag (z.B. Parkett) Beplankung/Verlegeunterlage Holzbalken/Hohlraumbedämpfung Deckenputz Stahlbetondecke (z.B. 260 mm mit Lüftung)


19

3.3

Lignatec Massivholzbau

Schallschutz

Es wird in der Norm SIA 181 zwischen Mindestanforderungen und erhöhten Anforderungen unterschieden. Bei Doppel- und Reihen-Einfamilienhäusern sowie bei neu gebautem Stockwerkeigentum gelten die erhöhten Anforderungen. Auch für den Schallschutz innerhalb einer Nutzungseinheit gibt Norm SIA 181 Empfehlungen für einen differenzierten Schallschutz (Stufe 1 bzw. Stufe 2). Ein guter Schallschutz ist wesentliche Voraussetzung für behagliche Wohnbauten und soll die notwendige Intimität gewährleisten. In den Figuren 36–39 sind für den Luftschallschutz Richtwerte des bewerteten Bau-Schalldämm-Masses R’w und für den Trittschallschutz des bewerteten Norm-Trittschallpegels L’n,w angegeben. Wesentlich für den Schallschutz sind auch die Spektrum-Anpassungswerte C, Ctr bzw. Cl zur Bewertung vorrangig tieffrequenter Schallübertragung.

Bei Aussenwänden bzw. Fassaden wird der Schallschutz gegen Luftschall von aussen (z.B. Verkehrslärm) wesentlich durch die Fenster beeinflusst. Je nach Flächenanteil zwischen Fenster und Aussenwand kann das resultierende Schalldämmvermögen (Fenster + Aussenwand) nur durch Massnahmen beim Fenster erhöht werden. Bei den Geschossdecken kann der Schallschutz (Luft- und Trittschallschutz) durch biegeweich abgehängte Vorsatzschalen (z.B. aus Gipskartonplatten) und/oder durch eine Beschwerung der Tragstruktur (z.B. durch Betonplatten oder Tilger beim Holzrahmenbau) verbessert werden. Bei den Innenwänden lässt sich der Luftschallschutz ebenfalls durch biegeweiche Vorsatzschalen oder durch zwei voneinander schalltechnisch getrennt ausgeführte Holzrahmen verbessern.

Massivholzbau

Holzrahmenbau

1 2 3

1

Ökologie Primärenergieinhalt: – erneuerbar – nichterneuerbar Treibhauseffekt CO2: – Bauteil Wärmeschutz Wärmespeicherfähigkeit C Schallschutz Bauschalldämmass R’w Figur 39: Innenwände

Massivbau

3 4

5 6

[MJ/m2] [MJ/m2]

1559 348

1690 708

300 308

4 441

[g CO2eq/m2a]

571

1213

556

1032

[kJ/m2K]

44

26 bzw. 64

21

94

[dB]

35

50

45

48

1 2 3

Massivholzwand tragend (z.B. 90 mm) Biegeweiche Vorsatzschale (mit Federschiene o.ä.) Wandbekleidung evtl. aussteifend

4 5 6

Holzrahmen 80 x 100 mm/ Hohlraumbedämpfung Innenputz Backsteinmauerwerk (z.B. 175 mm)


20

3.4

Brandschutz

Die Anforderungen an Bauten sind im Vorschriftenwerk der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen VKF festgelegt. Der Feuerwiderstand von Bauteilen wird nach den Kriterien R (Tragfähigkeit), E (Dichtigkeit) und I (Wärmedämmung) beurteilt. Bei dieser REI-Klassierung stellt die Brennbarkeit des Baustoffes kein Klassierungskriterium dar. Der Einsatz brennbarer Baustoffe in Bauteilen wird jedoch durch die Brandschutzvorschriften eingeschränkt. Nach den aktuellen Vorschriften ist der Einsatz von Holz vor allem in den Feuerwiderstandsklassen 30 und 60 Minuten interessant.

Massivholzbau

Holzrahmenbau

Ψ = –0,035 W/mK

θsi = 15,9 °C

θe = –10,0 °C he = 25 W/m2K

18

θi = 20,0 °C hi = 4 W/m2K

θe = –10,0 °C he = 25 W/m2K

Der geforderte Feuerwiderstand der Holzbauteile kann grundsätzlich durch Bekleidungen mit Brandschutzfunktionen oder durch die gesamte Bauteilkonstruktion (Vollquerschnitt oder zusammengesetzte Querschnitte) erbracht werden. Je nach Konstruktion und Feuerwiderstandsklasse bestehen besondere Anforderungen an Aufbau, Materialisierung und Schichtigkeit. Die Lignum-Dokumentation Brandschutz ‹Bauteile in Holz – Decken, Wände und Bekleidungen mit Feuerwiderstand› zeigt, wie und mit welchen Konstruktionen die gestellten Anforderungen erfüllt werden können.

Massivbau

Ψ = –0,025 W/mK

18

Lignatec Massivholzbau

Ψ = 0,018 W/mK

θsi = 15,0 °C

θsi = 16,1 °C

18 18 18 17 18

17 18

θi = 20,0 °C hi = 4 W/m2K

θe = –10,0 °C he = 25 W/m2K

17

θi = 20,0 °C hi = 4 W/m2K

Figur 40: Wärmebrücken beim Übergang von Aussenwand zu auskragendem Flachdach (Vordach): Bauteile gemäss Figuren 36 und 37 für U-Werte im Bereich von 0,2 W/m2K für den Minergie-Standard. Für den Wärmebrückenverlustkoeffizienten ist ein innerer Wärmeübergangskoeffizient hi von 7,7 W/m2K und für die minimale Oberflächentemperatur si ein hi-Wert von 4,0 W/m2K berücksichtigt. Bei gleichen klimatischen Randbedingungen weist der Massivbau raumseitig, im oberen Eckbereich Aussenwand/Flachdach, die höchsten Oberflächentemperaturen ( si) auf (gute Wärmeleitfähigkeit der Baustoffe Putz, Mauerwerk und Stahlbeton). Bei den beiden Holzbaudetails resultiert ein negativer Wärmebrückenverlust ( ), also kein zusätzlicher Energieverlust. Beim Massivbau führt diese Detaillösung zu einem geringfügigen Wärmebrückenverlust.


21

4

Lignatec Massivholzbau

Produkte und Systeme für den Massivholzbau Im Laufe der zunehmenden Bedeutung von Massivholzbauten haben innovative und zukunftsorientierte Holzbauunternehmungen in der Schweiz – aber auch in Österreich und Deutschland – in den letzten Jahren eine Vielzahl an unterschiedlichen Massivholzbausystemen entwickelt. Dies wurde zum Teil unterstützt durch Förderprogramme des Bundes und erfolgte in Zusammenarbeit mit Fachhochschulen. Die Entwicklungen erfolgten aus unterschiedlichsten Ausgangslagen heraus, teils um neue Einsatzbereiche durch vorhandene Produkte mit bestehenden Produktionsanlagen zu erreichen, teils als Optimierungsprozess vorhandener Systeme im etablierten Einsatzbereich. Entsprechend vielfältig sind die Erscheinungsformen der Produkte und Systeme. Aufgrund der verwendeten Materialien (Bretter, Platten, Leisten) sowie der Art des Zusammenfügens der Einzelteile weisen die Produkte und Systeme ästhetisch und technisch unterschiedliche Eigenschaften und Potentiale auf. Dies insbesondere bezüglich optischen und gestalterischen Ausdrucks, der Verbindungen und Verbindungsmittel, der Lastabtragung, der statischen Leistungsfähigkeit sowie des bauphysikalischen Verhaltens im Einsatz.

Die folgende Darstellung gibt Hinweise über die innere Struktur, die zur Anwendung kommenden Holzarten, die Oberflächenbeschaffenheiten und die maximal möglichen Abmessungen. Der eigentlichen Produktübersicht übergeordnet sind die systemtypischen Anwendungsbereiche dargestellt. Neben diesen Merkmalen unterscheiden sich die verfügbaren Produkte im speziellen auch durch die dazu angebotenen Serviceleistungen, zu denen unter anderem die in intensiver Arbeit entwickelten Lösungen für Bauteilaufbauten oder Detailanschlüsse zu zählen sind. Diese produkttypischen Informationen werden in den anschliessenden Produktvorstellungen zusammengefasst. Grundsätzlich ist es Aufgabe des Planers, für die zu realisierende Bauaufgabe das Holzbausystem mit den optimalen Eigenschaften zu bestimmen. Dabei ist es sinnvoll und lohnend, frühzeitig mit den Produzenten/Lieferanten dieser Massivholzbauysteme in Kontakt zu treten.


22

Lignatec Massivholzbau

Figur 41: Produkte- und Anwendungsmatrix

Material Bretter Balken Holzwerkstoffe ausschliesslich CH-Holz vorwiegend CH-Holz auf Wunsch FSC-, PEFC-Label Holz-Beton-Verbund Innerer Aufbau Paralleler Aufbau Kreuzweiser Aufbau Diagonaler Aufbau Holzarten Fichte/Tanne Föhre Douglasie Lärche weitere Holzarten auf Wunsch Verbindungen Hartholz-Stabdübel Nut- und Kamm-Verbindung Klebstoffe Metallstifte

Ökomodul Bresta

Optiholz

Ligno-Swiss

Appenzellerholz

x

x

x

x

Dreischichtplatte x

x

x x x

x x x

x

x

x x x

x x x x x

x x x x x

x

x

Buche, Eiche

Buche, Eiche

Buche x x➂ x➂

Buche

x➁

Oberflächen sichtbar verkleidet unbehandelt lasiert weitere auf Wunsch

x➀ x x x x

x➀ x x x x

x x x

x x x x x

Abmessungen Max. Länge [mm] Max. Breite [mm] Dicke Wand [mm] Dicke Decke [mm]

12 000 2800 80 – 260 80 – 260

12 000 2500 70 – 240 70 – 240

15 000 3100 100 360

18 000 3200 150 – 360 150 – 360

➀ mit verschiedenen Profilen ausführbar, ➁ für Holz-Beton-Verbund-Elemente, ➂ für Decken- und Dachelemente, ➃ Verkleidungsplatte


23

GFP

Schuler-Blockholz

x

x

x

Suprafloor

Holzbau AG Mörel

Ruwa Holzbau

x OSB/Dreischichtplatte

x

x

x

x

x

x x

Lignatec Massivholzbau

x x x

x

x x

x

x

x x x x

x

x x

x x x x

x

x

x

x x

x x

x x x x x

x x x x x

x x

x x x x

x x x x

13 700 3400 27– 500 27– 500

9000 3000 18 – 500 ➃ 18 – 500

15 000 3800 160 – 300 160 – 500

20 000 200 50 – 200 50 – 200

20 000 200 50 – 200 50 – 200

x

x x

x

x

x x


24

4.1

Lignatec Massivholzbau

Ökomodul Bresta

Figur 42: Aussenwände Links: mit verputzter Aussendämmung Rechts: mit hinterlüfteter Fassadenbekleidung

Produkt Das Ökomodul Bresta besteht aus hochkant nebeneinandergestellten, verdübelten Brettlamellen. Die Seitenware oder das Schnittholz werden nach dem Fräsen getrocknet, gehobelt und kommissioniert. Die Brettlamellen werden quer zur Laufrichtung mit Hartholzdübeln zu grossflächigen Elementen verbunden. Die Fertigung erfolgt ohne Leim oder andere chemische Zusätze.

Figur 43: Geschossdecken Links: mit einfachem Trockenaufbau für das Einfamilienhaus Rechts: für höhere Schallanforderungen als Holz-Beton-Verbund mit integrierter Lüftung

Services Zu den Serviceleistungen gehören die Unterstützung und das Ausarbeiten von individuellen Lösungen nach Wunsch, das Erbringen von Ingenieurleistungen für das System Bresta und die Bemusterung verschiedener Ausführungsvarianten in einer eigenen Ausstellung. Des weiteren werden Planungsunterlagen für Bauteilaufbauten mit technischen Kennwerten, Anschlussdetails, Merkblätter zu Spezialthemen, Ausschreibungstexte oder Bildmaterial mittels Planungsordner objektbezogen oder über Internet bereitgestellt.

Figur 44: Dächer Links: einfach belüftetes Steildach Rechts: nicht belüftetes Flachdach

Figur 45: Innenwände Links: Zimmertrennwand Rechts: Gebäudetrennwand für Doppel- und Reiheneinfamilienhäuser

Figur 46: Lieferbare Profile von links: roh scharfkantig, Falz, Fas, Plus-Minus, Akustik, Falz Plus-Minus

Einsatzbereiche Bresta-Elemente eignen sich für Aussen- und Innenwände sowie für Geschossdecken- und Dachelemente. Die Wandelemente lassen sich individuell einsetzen, von der einfachen Dachaufstockung über den Einfamilienhausbau bis zum mehrgeschossigen Holzbau. Auch beim Fassadenaufbau und der Fassadenbekleidung sind kaum Grenzen gesetzt. Die Deckenelemente überzeugen durch ihre Vielseitigkeit. Sie sind eine wirtschaftliche und günstige Lösung bei ein- und mehrgeschossigen Wohnungsbauten, im Industrie- und Gewerbebau sowie im landwirtschaftlichen Bereich. Die Dachelemente überzeugen durch hohe Speicherkapazität (sommerlicher Wärmeschutz). Sie lassen sich individuell einsetzen, sei es sichtbar oder mit einer Deckenbekleidung über gebogenen oder geraden Trägern.

Tschopp Holzbau AG 6280 Hochdorf info@tschopp-holzbau.ch www.bresta.ch


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Lignatec Massivholzbau

Einfamilienhaus Köck in Hohenrain Das Einfamilienhaus Köck steht an bester Aussichtslage in der Gemeinde Hohenrain. Der moderne Holzbau überzeugt durch seine klaren Linien. Alle vier Fassaden zeigen eine verputzte Oberfläche. Der Autounterstand mit der Douglasien-Stülpschalung bildet einen harmonischen Kontrast zur weissen Fassade. Die angebaute Pergola mit dem Douglasienholzrost lädt zum Verweilen und Geniessen der Umgebung ein. Von Anfang an war der Bauherrschaft sowie den Architekten klar, dass eine ökologische, behagliche Bauweise umgesetzt werden muss, um das gewünschte Wohnklima zu erreichen. Deshalb entschieden sie sich für die massive Umsetzung in Holz mit der Bresta-Systembauweise.

Figur 47: Fassadenschnitt Dachaufbau von aussen: Kies Unterdeckfolie Mineralwolldämmung 200 mm Dampfsperre Bresta 120 mm mit Falzprofil Deckenaufbau von oben: Parkett 10 mm Unterlagsboden 70 mm Trittschalldämmung 2 x 20 mm Bresta 160 mm sägeroh Lattung 25 mm Gipskartonplatte 12,5 mm Innenputz Aufbau Aussenwand von innen: Gipskartonplatte 12,5 mm Bresta 87 mm sägeroh Luftdichtigkeitsschicht Lattung 60 x 160 mm/Dämmung Glasfaser-Leichtbeton-Platte 15 mm Aussenputz

Ort Rebacher, 6276 Hohenrain Bauherrschaft Andreas und Cornelia Köck Architekten Huber und Weibel, Hitzkirch Holzbau Tschopp Holzbau AG, Hochdorf Materialien Wände: Bresta 87 mm 36 m3; Decken: Bresta 160 mm 16 m3; Dach: Bresta 120 mm 10 m3 Fertigstellung Juni 2004

Figur 48: Aussenansicht

Figur 49: Die Raumhöhe von 2,70 Meter und raumhohe Fensterfronten vermitteln Grosszügigkeit. Flächig wirkende Deckenelemente auf schlanken Stützen ermöglichen dieses Wohngefühl.


26

4.2 Figur 50: Aussenwände Links: mit verputzter Aussendämmung Rechts: mit hinterlüfteter Fassadenbekleidung

Figur 51: Geschossdecken Links: mit abgehängter Decke und trockenem Bodenaufbau Rechts: von unten sichtbarer Holz-BetonVerbund und zusätzlicher Zementestrich

Figur 52: Dächer Links: einfach belüftetes Steildach Rechts: nicht belüftetes Flachdach

Figur 53: Innenwände Links: Zimmertrennwand Rechts: Gebäudetrennwand für Doppel- und Reiheneinfamilienhäuser

Lignatec Massivholzbau

Optiholz Produkt Optiholz-Massivholzelemente bestehen aus hochkant nebeneinandergestellten, verdübelten Brettlamellen. Nach dem Einschneiden und Trocknen der Seitenware erfolgt die Besäumung der einzelnen Bretter. Die Lamellen werden in der Länge keilgezinkt, gehobelt, kommissionsweise gebohrt und mit einem Buchenholz-Dübelstab verbunden. Anschliessend wird der Rohling gehobelt, abgebunden und kommissioniert. Die einzelnen Module werden mit Verbindungsdübeln zu beliebig grossen Flächenelementen im Raster bis 600 mm zusammengefügt. Services Zu den Serviceleistungen gehören eine umfassende Projektberatung, die Bemessung der OptiholzElemente, die technische Beratung bezüglich bauphysikalischer und konstruktiver Fragestellungen sowie der Abbund und die Vorfertigung von Bodenund Wandelementen. Einsatzbereiche Optiholz-Elemente eignen sich für Aussen- und Innenwände sowie für Geschossdecken- und Dachelemente. Die Elemente lassen sich in praktisch jedem Bausystem montieren. Die vorgefertigten Wandelemente können für tragende Aussen- und Innenwände in sichtbarer oder verkleideter Ausführung, als vorgefertigte Fassadenelemente oder als Dämmständer zum Einsatz kommen. Die Optiholz-Massivholzdecken sind für eine sichtbare Ausführung mit gehobelten Lamellen und einer versenkten Fase oder mit Akustikprofil in speziellen Schallschutzelementen ausführbar. Die Elemente können auch als Holz-Beton-Verbunddecken eingesetzt werden. Auch im Dach überzeugen die Elemente, sei es sichtbar oder mit einer Deckenbekleidung.

Logus Systembau AG 9215 Schönenberg info@logus.ch www.optiholz.ch

Sägerei Sidler AG 8917 Oberlunkhofen info@sidler-holz.ch www.sidler-holz.ch


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Lignatec Massivholzbau

Erweiterungsbau des Oberstufenzentrums in Berg Die bestehende Schulanlage für die Oberstufe war um zehn Schulzimmer zu erweitern. Das Projekt sah vor, analog zu den bestehenden Bauten einen Stahlbeton-Skelettbau mit grossen Fensterflächen zu erstellen. Während der Baubewilligungs-Phase entstand jedoch in der Bevölkerung der Wunsch, statt des Stahlbetons ökologischere und regional verfügbare Baumaterialien anzuwenden, nämlich Holz und Mauerwerk. Das bestehende Projekt wurde daraufhin angepasst, so dass Mauerwerks-Wände, Holz-Beton-Verbunddecken und Holzdächer zum Einsatz kamen. Die Geschossdecken mit einer Spannweite bis zu 8,20 m sind im System des Holz-Beton-Verbundes mit Brettstapeln ausgeführt worden, wobei quer eingefräste Kerben mit optimierter Geometrie und SFS-Verbundelemente als Verbundmittel dienen. Die Deckenelemente wurden unten gebrauchsfertig sichtbar, mit einer integrierten Akustiklösung vorbereitet. Zudem ermöglichen in der Decke ‹versteckte Unterzüge› raumhohe Fensterflächen ohne Beeinträchtigung durch konstruktive Elemente.

Figur 54: Fassadenschnitt Dachaufbau von aussen: Extensive Begrünung 80 mm Abdichtung Schaumglasdämmung 180 mm, mit Gefälle Abdichtung zweilagig Optiholz 190 mm Deckenaufbau von oben: Gehbelag Zementunterlagsboden 60 mm Trittschalldämmung 40 mm Holz-Beton-Verbund: Beton 130 mm Optiholz 170 mm, als Akustikelement

Ort Neuwies, 8572 Berg Bauherrschaft Oberstufengemeinde Architekt Plinio Haas, Arbon Holzbauingenieur Timbatec GmbH, Steffisburg Holzbau Graf Holzbau AG, Guntershausen Materialien Optiholz Decken und Dach 1050 m2 Fertigstellung 1998

Figur 55: Aussenansicht

Figur 56: Schulzimmer


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4.3 Figur 57: Grundelemente Links: Aussenwandelement Rechts: Element für Decken und Dächer

Figur 58: Aussenwände Links: mit verputzter Aussendämmung Rechts: mit hinterlüfteter Fassadenbekleidung

Figur 59: Geschossdecken Links: Deckenelement voll gedämmt und mit Zementunterlagsboden Rechts: Deckenelement mit Hohlraumdämmung und trockenem Bodenaufbau

Figur 60: Dächer Links: Anwendung des Deckenelementes beim einfach belüfteten Steildach Rechts: Anwendung des Deckenelementes beim einfach belüfteten Flachdach

Lignatec Massivholzbau

Ligno-Swiss Produkt Ligno-Swiss bietet Wand- und Deckenelemente an. Die Wandelemente bestehen aus Massivholzbohlen, die ringsum (längs- und stirnseitig) genutet sind. Die einzelnen Bohlen sind auf Abstand miteinander verdübelt. Dadurch wird eine hohe Formstabilität erreicht und Quellen und Schwinden der Wand verhindert. Durch die vierseitige Nut-undKamm-Verbindung ist das Wandelement luftdicht. Durch die Anwendung von stehendem Holz, welches sehr hohe Druckkräfte aufnehmen kann, werden Setzungen auf ein Minimum reduziert. Die Vertiefungen durch die versetzte Bohlenanordnung gewährleisten eine gute Führung der Installationsleitungen. Die Deckenelemente bestehen von unten aus einer Dreischichtplatte, die als fertige Untersicht belassen werden kann. Darauf befestigt sind Rippen mit einem Abstand von 180 mm, deren Höhe entsprechend den statischen Anforderungen festgelegt wird. Als oberste Ebene des Elementes sind Querlatten im einem Abstand von 60 mm aufgenagelt. Die Räume zwischen den Rippen eignen sich zur Führung von Sanitär- oder Lüftungsrohren, die Räume zwischen den Latten besonders zum Verlegen von Elektro- oder Heizungsleitungen. Services Zu den Serviceleistungen gehört das Bereitstellen von umfassenden Katalogen mit Konstruktionsdetails und Berechnungsgrundlagen für die Dimensionierung der Elemente. Auch Ausschreibungsunterlagen werden zur Verfügung gestellt. Einsatzbereiche Ligno-Swiss-Wandelemente eignen sich speziell für Aussenwände, aber auch für Innenwände. Sie bewähren sich für Neubauten, Umbauten sowie für Aufstockungen bei ein- und mehrgeschossigen Gebäuden. Die Deckenelemente können für Geschossdecken wie für Dächer eingesetzt werden. Beide Elementtypen lassen sich mit praktisch jedem Bausystem kombinieren, sei es die Kombination von Ligno-Swiss-Wandelementen mit konventionellen Balken- und Sparrenlagen, die Kombination der Ligno-Swiss-Deckenelemente mit Rahmenbauwänden oder die Verwendung von Ligno-Swiss für alle Wände, Decken und das Dach.

Schmidlin Holzbau AG 6422 Steinen info@holzhaus-schmidlin.ch www.holzhaus-schmidlin.ch


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Lignatec Massivholzbau

Ein- und Zweifamilienhaus ‹Im Hobacher› in Ottenbach Die Gebrüder Schumacher wollten auf dem Nachbargrundstück ihres Elternhauses ein Doppeleinfamilienhaus für sich erstellen. Dazu gehörte auch ein Büro- und Werkstatt-Teil für ihre Firmen. Auf dem nicht genutzten bebaubaren Land suchte man einen Partner, welcher die gleiche Architektursprache wählen und ebenfalls einen Holzbau realisieren wollte. Diesen fand man in der Familie Pelizzoni. Die drei Wohneinheiten wurden schliesslich vollständig mit Elementen von Ligno-Swiss realisiert. Die Zielsetzung dabei war die Erstellung der Häuser als ökologischer und qualitativ hochwertiger Massivholzbau, welcher allen Anforderungen an ein modernes Haus wie geringer Energieverbrauch und Behaglichkeit gerecht wird.

Figur 61: Fassadenschnitt Dachaufbau von aussen: Faserzementschiefer-Doppeldeckung Ziegel- und Konterlattung Unterdachfolie Holzfaser-Unterdachplatte 32 mm Rippenelement: Sparren/Dämmung 180 mm Dreischichtplatte 27 mm Deckenaufbau von oben: Bodenbelag Zementunterlagsboden 70 mm Trennschicht Holzfaser-Trittschalldämmplatte 22 mm Holzhartfaserplatte 8 mm Ligno-Swiss-Deckenelement 260 mm Flachdachaufbau von oben: Extensive Begrünung 80 mm Wurzelschutz Dichtungsbahn zweilagig Trennschicht Dreischichtplatte 27 mm Lattung 50–80 mm/Hinterlüftung Holzfaserunterdachplatte 30 mm OSB 20 mm Ligno-Swiss-Deckenelement 260 mm mit Zellulosefaserdämmung Aufbau Aussenwand von innen: Gipsfaserplatte 12,5 mm Ligno-Swiss-Wandelement 100 mm Holzfaserdämmplatten 160 mm Windpapier Lattung vertikal 30 mm/Hinterlüftung Schalung horizontal 20 mm

Ort Im Hobacher, 8913 Ottenbach Bauherrschaft Roland und Michèle Schumacher, Adrian Schumacher und Marlis Schnell sowie Guido und Jacky Pelizzoni Architekt Thomas Frick, frickarchitektur, Hausen am Albis Holzbau Schmidlin Holzbau AG Materialien Ligno-Swiss Wandelemente 550,5 m2; Ligno-Swiss Dach-/Deckenelemente 409,5 m2 Fertigstellung November 2003

Figur 62: Südwestansicht des grauen Ein- und des roten Zweifamilienhauses

Figur 63: Wohnzimmer


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4.4 Figur 64: Grundelement für eine Aussenwand mit integrierter Winddichtung

Figur 65: Aussenwandaufbau mit zweilagigem VollholzElement, dünner Dämmschicht und hinterlüfteter Fassadenbekleidung

Figur 66: Geschossdecken Links: mit Appenzellerholz für kleine Spannweiten im Einfamilienhaus Rechts: als Brettstapel für den Einsatz mit Zementunterlagsboden im Mehrfamilienhaus

Figur 67: Dächer Links: mit Appenzellerholz für kleine Spannweiten im Einfamilienhaus Rechts: als Brettstapel mit zusätzlicher Innendämmung beim Mehrfamilienhaus

Lignatec Massivholzbau

Appenzellerholz Produkt Appenzellerholz sind Vollholz-Elemente für die Tafelbauweise. Für die Elemente werden Bretter kreuzweise und diagonal aufeinander gelegt, verdübelt und zugeschnitten. Es wird lediglich ein natürliches Windpapier, bestehend aus Wolle, Baumwolle, Hadern und Zellulose, im Element eingearbeitet. In der Fabrikation wird ausnahmslos Holz der Sägereien der Kantone Appenzell Inner- und Ausserrhoden verwendet. Services Jedes Bauprojekt wird individuell begleitet, von der Planung bis zur Ausführung. Einsatzbereiche Die Massivholzelemente sind aufgrund ihres Aufbaues äusserst flexibel und vielseitig anwendbar. Appenzellerholz wird bei Einfamilienhäusern für Wände, Geschossdecken und Dächer eingesetzt, im mehrgeschossigen Holzbau, z.B. bei Mehrfamilienhäusern, nur für die Wände. Die Besonderheit von Appenzellerholz ist die grosse Dicke der Elemente, die gerade bei Aussenwänden einen wesentlichen Beitrag zur Dämmung des Gebäudes leistet. Dadurch lassen sich Häuser fast vollständig aus Holz realisieren, welche über einen einzigartigen Charakter bezüglich der Wohnbehaglichkeit verfügen.

Nägeli AG 9056 Gais info@naegeli-holzbau.ch www.naegeli-holzbau.ch www.appenzellerholz.ch www.twoods.ch


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Lignatec Massivholzbau

Mehrfamilienhaus Schwantlern in Gais Nordöstlich des Dorfzentrums verfügte das Holzbauunternehmen seit längerer Zeit über Bauland an Südhanglage mit schönster Aussicht über das Dorf und das nahe Umland bis zum Alpstein. Es lag nahe, hier Wohneigentum mit überdurchschnittlicher Wohnqualität zu schaffen. Mit dem ausgebauten Mitarbeiterstab in Produktion und Planung wurde der Bau von Beginn an komplett im eigenen Unternehmen realisiert. Entstanden ist ein Gebäude, das ab der Kellerdecke komplett in Holz realisiert werden konnte. Die sechs Eigentumswohnungen überzeugen durch Bestwerte in allen bauphysikalischen Disziplinen und eine Wohnbehaglichkeit, die von allen Bewohnern bestätigt wird.

Figur 68: Fassadenschnitt Dachaufbau von aussen: Dachziegel Ziegel- und Konterlattung Holzfaserdämmplatte 80 mm Brettstapel 160 mm Holzfaserdämmplatte 35 mm Lattung 27 mm Gipskartonplatte 2 x 12,5 mm Deckenaufbau von oben: Bodenbelag Anhydritunterlagsboden 50 mm Trennlage Trittschalldämmung 50 mm Brettstapel 240 mm Lattung 50 mm Gipskartonplatte 2 x 12,5 mm Aufbau Aussenwand von innen: Gipsfaserplatte 15 mm Appenzellerholz 180 mm, teilweise sichtbar Appenzellerholz 180 mm Holzfaserdämmplatte 35 mm Lattung 40 mm/Hinterlüftung Lärchenschalung sägeroh 20 mm

Ort Schwantlern, 9056 Gais Bauherrschaft Nägeli AG, Gais Planung Nägeli AG, Gais Holzbau Nägeli AG, Gais Materialien Appenzellerholz für Wände 226 m3, Brettstapel für Decken 120 m3 und Dach 74 m3 Fertigstellung Oktober 2006

Figur 69: Ansicht von Westen

Figur 70: Südfassade mit den grosszügigen Terrassen


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4.5 Figur 71: Aussenwände Links: aussen gedämmt mit hinterlüfteter Fassadenbekleidung Rechts: aussen gedämmt und verputzt

Figur 72: Geschossdecken Links: einschichtige Massivholzplatte mit Zementunterlagsboden Rechts: Kastenelement mit Trockenaufbau

Figur 73: Dächer Klemmrippenplatte als Spezialanfertigung

Lignatec Massivholzbau

Grossformatplatte (GFP) Produkt Die Schilliger-Grossformatplatte besteht aus mehreren Lagen von Holzschichten, welche kreuzweise aufeinandergeschichtet und mit lösungsmittelfreiem Klebstoff verleimt werden. So verzieht sich das Holz bei unterschiedlicher Temperatur oder Feuchtigkeit weniger und kann für grossformatige und anspruchsvolle Bauteile verwendet werden. Das Unternehmen bietet Grossformatplatten in verschiedener Ausführung an: als klassische Drei- oder Mehrschichtplatte, als Sandwichplatte, als Kastenelement, als einseitig beplankte Rippenplatte oder als Bausatz für die werkseitige Herstellung von Fertigelementen. Services Als Komplettanbieter in Sachen Massivholzprodukte positioniert sich das Unternehmen auch über die Serviceleistungen. So werden alle Grossformatplatten individuell produziert. Formate, Aufbauten und Leistungen des Produktes werden dem Kundenwunsch angepasst. Dazu gehört ein hochpräziser Abbund mittels Gross-CNC-Anlage und die Möglichkeit, das Produkt samt Oberflächenbehandlung montagefertig anzuliefern. Eine eigene Fahrzeugflotte mit Spezialfahrzeugen löst auch nicht alltägliche logistische Herausforderungen. Zudem steht dem Kunden, ergänzend zu den über Internet verfügbaren Produktkatalogen, der Bemessungs- und der Bauphysik-Software, ein kompetentes Team zur Objektberatung zur Verfügung. Einsatzbereiche Grossformatplatten werden für einseitig oder zweiseitig sichtbare Wand- und Deckenkonstruktionen gefertigt und den Anforderungen des Entwurfes massgenau angepasst. Sie eignen sich als tragende oder verkleidende Elemente sowohl für den Ingenieurholzbau als auch für den Wohnungs- und Bürobau.

Schilliger Holz AG 6403 Küssnacht am Rigi info@schilliger.ch www.schilliger.ch


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Figur 74: Fassadenschnitt Dachaufbau von aussen: Faserzementschiefer-Doppeldeckung Dach- und Konterlattung Unterdachbahn Holzfaserdämmung 100 mm Balken 300 mm/Zellulosefaserdämmung Dreischichtplatte 27 mm, sichtbar Deckenaufbau von oben: Bodenbelag Zementunterlagsboden 80 mm Holzfaserdämmung 20 mm Mineralfaserdämmung 25 mm Kastenelemente: Dreischichtplatte 30 mm Rippen 200 mm/Holzfaserdämmung 80 mm Dreischichtplatte 30 mm, sichtbar

Aufbau Aussenwand von innen: Klimatherm 70 mm, sichtbar Ständer 200 mm/Holzfaserdämmung Holzfaserdämmung 180 mm Windpapier Lattung 30 mm/Hinterlüftung Stülpschalung in Lärche

Lignatec Massivholzbau

Minergie-P-Haus in Schwellbrunn Die Bauherrschaft erwarb in Schwellbrunn ein Grundstück an schönster Lage und fand im Herbst 2004 einen Partner zur Realisation ihres Einfamilienhauses in der Firma Schilliger Holz. Im Wunsch, den Minergie-P-Standard zu erreichen, ökologisch unbedenkliches Baumaterial einzusetzen, unterhaltsfreie respektive unterhaltsarme Materialien zu verbauen und das Haus baubiologisch – vor allem im Bereich Elektrobiologie – unbedenklich auszuführen, entschied man sich für den Massivholzbau. Die Gebäudeform, Konstruktion und Ausrichtung wurde beim Projekt speziell auf einen niedrigen Energieverbrauch bzw. auf einen hohen Gewinn an Sonnenenergie ausgelegt. Ausgeführt wurde das Haus mit diffusionsoffenen und hochwärmegedämmten Elementen. Die äussere und innere Bekleidung sind roh und unbehandelt belassen. Für die Beheizung wird eine Erdsonden-Wärmepumpe mit Bodenheizung eingesetzt. Die kontrollierte Wohnraumlüftung erfolgt über ein Lüftungsgerät mit Wärme- und Feuchte-Rückgewinnung. Der Strom für die Haustechnik wird durch eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach aufgebracht.

Ort Alpenrose 1188, 9103 Schwellbrunn Bauherrschaft Marcel und Yvonne Steiner, Herisau Architekten Forma Team AG, Bütschwil Holzbauingenieur Forma Team AG, Bütschwil Holzbau A. Kuratle AG, Hüttlingen Materialien Klimatherm 70 mm 114,6 m2 Fertigstellung November 2005

Figur 75: Südfassade

Figur 76: Ansicht Eingangsbereich


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4.6

Lignatec Massivholzbau

Schuler-Blockholz

Figur 77: Aussenwände Links: mit verputzter Aussendämmung Rechts: mit hinterlüfteter Fassadenbekleidung

Produkt Blockholz ist ein im Blockverfahren hergestellter Brettschichtholz-Sonderling. Kennzeichnend für Blockholz sind die feine Lamellenstruktur sowie aufgrund des mehrschichtigen, abgesperrten Aufbaus das geringe Schwind- und Quellmass, die gute Formstabilität und die gleichmässigen Festigkeitseigenschaften. Die Platten kommen mit anwendungstypischen Querschnitten im Schuler-Blockholz-System zum Einsatz.

Figur 78: Geschossdecken Links: Blockholz-Hohlplatte mit Sandschüttung und Zementunterlagsboden Rechts: Blockholz-Dreischichtplatte mit trockenem Bodenaufbau

Services Die Schuler-Blockholz-Systemlösungen ermöglichen dank erprobten Regelquerschnitten und Detaillösungen ausgesprochen materialsparende Massivholzbauten. Entsprechende Planungsunterlagen für Bauteilaufbauten mit technischen Kennwerten, Detaillösungen oder Grundlagen für die Statik sind über Internet verfügbar. Für die optimale Nutzung der Systemmöglichkeiten steht auch ein Beratungs- und Planungsteam zur Verfügung. Auf Wunsch übernimmt dieses nebst der Konzeptberatung in statischen, bauphysikalischen, energie- und brandschutztechnischen Fragen auch die Ausschreibung, die Ausführungs- und Werkstattplanung.

Figur 79: Dächer Links: einfach belüftetes Steildach mit Kastenelement Rechts: nicht belüftetes Kastenelement mit extensiver Begrünung

Figur 80: Innenwände Links: einseitig schallisolierte Raumtrennwand Rechts: Gebäudetrennwand für Doppel- und Reiheneinfamilienhäuser

Einsatzbereiche Die Anwendungsbereiche von Blockholzprodukten erstrecken sich vom Wohnbau über den Büro- und Schulbau bis hin zum Ingenieurholzbau. Blockholzprodukte werden den geometrischen und statischen Bedürfnissen bis zur maximalen Abmessung von 9,0 x 3,0 x 0,5 m entsprechend auf Bestellung produziert. Die Platten sind luftdicht, so dass die hervorragenden Eigenschaften von Holz hinsichtlich Diffusions- und Feuchtigkeitsregulierung in der Gebäudehülle voll genutzt werden können. Die Wandkonstruktionen eignen sich speziell bei hohen Wärmedämmanforderungen, grossen Vertikalund Horizontallasten, sichtbaren Holzoberflächen und bei hohen Ansprüchen an das Raumklima, die Wohnatmosphäre und die Umweltverträglichkeit. Für Deckenkonstruktionen wurden für jeden Spannweitenbereich und für die verschiedensten konstruktiven, bauphysikalischen und installationstechnischen Anforderungen angepasste Lösungen ausgearbeitet. Nebst dem Einsatz als Massivholzplatte, Hohlplatte, Rippen- oder Kastenelement sind auch Verbundlösungen mit Beton möglich. Dieselben Querschnitte kommen für Dächer zum Einsatz. Bei Vordächern erlauben die steifen Blockholzplatten äusserst schlanke Konstruktionen. Pius Schuler AG 6418 Rothenthurm mail@pius-schuler.ch www.pius-schuler.ch


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Mehrfamilienhaus ‹Sunny Woods› in Zürich-Höngg Das Mehrfamilienhaus ‹Sunny Woods› liegt an einer exklusiven Lage am Stadtrand von Zürich. Diese Exklusivität sollte nach den Vorstellungen des Architekten auch im Gebäude ihre Entsprechung finden. Das aus sechs Maisonette-Eigentumswohnungen bestehende, viergeschossige Wohnhaus hatte nebst hohen Ansprüchen an die Wohnqualität auch überdurchschnittlichen Forderungen bezüglich Umweltverträglichkeit zu genügen. Die Massivbauweise in Holz ist für die gestellte Aufgabe speziell geeignet. Hervorzuheben sind die Einfachheit aller Bauteile und deren Verbindungen, das ausgezeichnete Verhältnis von Wandstärke zu U-Wert, die grosse statische Leistungsfähigkeit der Wände auch hinsichtlich Horizontallasten, die geringen Deformationen in den Wänden sowie die Anpassungsfähigkeit der verwendeten Kastendecken. Dazu kommen die hervorragenden bauphysikalischen Eigenschaften der komplett aus Holz bestehenden Gebäudehülle, die unter anderem auch das Wohnraumklima spürbar beeinflussen. Zu guter Letzt hat das Schuler-Blockholz-System auch wegen der Schweizer Holzherkunft, der materialsparenden Konstruktion und des geringen externen Energieaufwands bei der Herstellung aus ökologischer Sicht sehr gut abgeschnitten. Das Gebäude minimiert somit mit seinem Nullheizenergiekonzept nicht nur die Betriebsenergie, sondern zeigt auch eine ausgezeichnete Grauenergiebilanz.

Figur 81: Fassadenschnitt Dachaufbau von aussen: Photovoltaik-Paneele als amorphe Dünnfilmzelle Chromstahlklammern für Paneelbefestigung Hinterlüftung Aluminium-Blechdach Hinterlüftung 60 mm Unterdachfolie Mineralfaserdämmung im Gefälle 60–320 mm Kastenelemente: Blockholzplatte 30 mm Blockholzrippe 180 mm/Mineralwolldämmung Blockholzplatte 30 mm Lattung 24 mm/Mineralwolldämmung Gipskarton 15 mm Deckenaufbau von oben: Bodenbelag Unterlagsboden 70 mm Trennlage Trittschalldämmung 35 mm Kastenelemente: Blockholzplatte 30 mm Blockholzrippe 180 mm/Mineralwolldämmung Blockholzplatte 30 mm Lattung 24 mm/Mineralwolldämmung Gipskarton 15 mm Aufbau Aussenwand von innen: Gipskartonplatte 15 mm Lattung 30 mm/Mineralwolldämmung Rippenelemente: Blockholzplatte 35 mm Blockholzrippe 40 x 300 mm/Mineralwolldämmung Gipsfaserplatte 15 mm Winddichtung Lärchenlattung vertikal 24 mm Zedernschalung 35/50 mm

Ort Im Oberen Boden 165, 8049 Zürich Bauherrschaft Kämpfen Bau GmbH Architekt Beat Kämpfen, Zürich Holzbauingenieur Makiol & Wiederkehr, Beinwil am See Holzbau Bächi Holzbau, Embrach Materialien Blockholzplatten und Rippen 252 m3 Fertigstellung 2001

Figur 82: Ansicht Südfassade

Figur 83: Ansicht Hauseingänge


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4.7 Figur 84: Aussenwände Links: mit verputzter Aussendämmung Rechts: mit hinterlüfteter Fassadenbekleidung und aufgeklebter innerer Bekleidung

Figur 85: Geschossdecken Links: Holz-Beton-Verbund mit Kastenelement und trockenem Bodenaufbau Rechts: Holz-Beton-Verbund mit Rippenelement

Figur 86: Dächer Links: nicht belüftetes Flachdach mit Rippenelement Rechts: nicht belüftetes Flachdach mit Rippenelement und Akustikdecke

Lignatec Massivholzbau

Holz-Beton-Verbundsystem Suprafloor Produkt Die Grundidee des Suprafloor-Systems liegt darin, einen Holzquerschnitt mit einem Betonquerschnitt zu verbinden und die positiven Eigenschaften beider Baustoffe zu nutzen. Die Kombination von Holz und Beton über den speziell entwickelten ‹HBV-Schubverbinder› ergibt ein statisch und bauphysikalisch höchst effizientes Hybridsystem. Der Schubverbinder ist das Bindeglied des Verbundbauteils, der die Zugfestigkeit des Holzes und die Druckfestigkeit des Betons optimal nutzt. Die in den Holzquerschnitt längs zur Faserrichtung eingesägten schmalen Schlitze werden mit einem speziellen Klebstoff aufgefüllt, und der Schubverbinder aus Streckmetall wird darin eingeklebt. Nach dem Abbinden des Klebstoffes wird der zur Hälfte herausragende Schubverbinder im Werk oder auf der Baustelle einfach einbetoniert. Je nach Erfordernis und Kundenwunsch können verschiedene erprobte Suprafloor-Systemvarianten zur Ausführung kommen: ‹stix›, ‹elements›, ‹project› und ‹renovation›. Services Zu den Serviceleistungen gehören neben der Anwendungs- und brandschutztechnischen Beratung auch die Vorbemessung, Statik, Werkplanung und die Koordination der Leitungsdurchbrüche. Es stehen auch Vorbemessungstabellen, Ausschreibungstexte und Detaillösungen zur Verfügung. Einsatzbereiche Das Suprafloor-System ist ein bauaufsichtlich zugelassenes Holz-Beton-Verbundsystem, mit welchem für den Neubau und das Bauen im Bestand Lösungen als vorgefertigtes, trockenes Bauelement für Decke, Dach und Wand verfügbar sind. Auf jegliche Anforderungen bezüglich Schwingungen, Schallschutz und Brandschutz kann mit gemessenen Aufbauten reagiert werden. Die Anwendung der Wandelemente eignet sich speziell zur Lastabtragung und Aussteifung bei mehrgeschossigen Gebäuden. Die Oberflächen lassen sich bezüglich Sichtqualität, Raumklima, Raumund Bauakustik sowie Brandschutz den Erfordernissen anpassen. Die Decken- und Dachelemente lassen sich überall dort optimal einsetzen, wo grosse Spannweiten, niedrige Konstruktionshöhen, freie Raumnutzung sowie erhöhter Schall- und Brandschutz gefordert sind.

Erne AG Holzbau 5080 Laufenburg info@erne.net www.erne.net


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Lignatec Massivholzbau

Schulhaus in Peseux Die Gemeinde hatte zu wenig Klassenzimmer, weshalb nach einer langfristig provisorischen Lösung gesucht wurde, welche dem sehr beschränkten Budget gerecht werden, in einem einzigen Semester realisierbar sein und die Anforderungen des Minergie-Standards erfüllen sollte. Dies führte zu einer ersten Projektierung mit Stahlblech-Containern. Die Bauherrschaft liess sich jedoch von der hohen Qualität und der Wirtschaftlichkeit eines Holzbaus überzeugen. Die Bauweise mit erneuerbaren Rohstoffen und die Wohnqualität eines echten Trockenbaus gaben neben dem günstigen Preis den Ausschlag. Die Flexibilität der Räume durch die grossen Spannweiten und die Einhaltung des Minergie-Standards bei kürzester Bauzeit waren mit dem Holzbau im Vergleich zu anderen Bauweisen am einfachsten zu realisieren.

Figur 87: Fassadenschnitt Dachaufbau von aussen: Kies Dichtungsbahn OSB 19 mm Lattung 160 mm/Hinterlüftung Unterdeckfolie Kastenelement: Dreischichtplatte 27 mm Rippen 80 x 220 mm/Mineralwolldämmung Dreischichtplatte 27 mm Installationsraum 180 mm und 580 mm (abhängig von Raumnutzung) Akustikdecke Deckenaufbau von oben: Bodenbelag Trittschalldämmung 30 mm Suprafloor-Deckenelement: Beton 60 mm OSB 10 mm Rippen 80 x 220 mm/Mineralwolldämmung 120 mm Dreischichtplatte 27 mm Installationsraum 180 mm und 580 mm (abhängig von Raumnutzung) Akustikdecke Aufbau Aussenwand von innen: Gipskartonplatte 15 mm OSB 18 mm Ständer 180 mm/Mineralwolldämmung Gipskartonplatte 15 mm Windpapier Lattung 30 mm Fassadenbekleidung Fensterfronten: Vollkernplatten 8 mm; geschlossene Seiten: Rhomboidschalung Douglasie 20 mm

Ort Rue des Placeules, 2034 Peseux Bauherrschaft Gemeinde Peseux Architekten J.-P. Wildhaber, Bevaix Holzbau Erne AG Holzbau, Laufenburg Materialien Suprafloor-Decken- und -Dachelemente 1215 m2 Fertigstellung August 2005

Figur 88: Aussenansicht

Figur 89: Eingangsbereich


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4.8 Figur 90: Typische Erscheinung einer Aussenwandecke mit Verkämmung

Figur 91: Illustration des Aufbaus von Blockwänden und der Verkämmung an Ecken

Figur 92: Die Ausführung der Innenwandecke illustriert den Namensursprung des Strickbaus

Lignatec Massivholzbau

Blockbau/Strickbau nach Ruwa Holzbau Küblis und Holzbau AG Mörel Ursprung und Gegenwart Den Blockbau kennt man in Europa, vor allem in den Alpenländern, in Skandinavien und in den nördlichen Regionen Russlands seit Jahrhunderten. Holz wurde als natürlicher, extrem beständiger und gut zu verarbeitender Baustoff geschätzt. Der Blockbau stützt sich somit auf Jahrhunderte an Erfahrung und handwerklichem Wissen. Beim traditionellen Blockbau kamen horizontal aufeinandergelegte Hölzer aus Fichte/Tanne zur Anwendung, primär ganze Baumstammquerschnitte. Betrachtet man den massiven Charakter und das subjektiv wahrnehmbare Raumempfinden, kann diese Bauweise als Ursprung des Massivholzbaus bezeichnet werden. Der moderne Blockbau vereint die Erfahrung über Generationen, die heutigen Erkenntnisse aus der Materialforschung, neuestes bauphysikalisches Wissen, moderne Verfahren der Konstruktionsplanung und aktuelle Technologien in der Vorfertigung, Logistik und Montage. Diese Kombination ermöglicht die Realisation praktisch aller Wünsche in einem bewährten Hauskonzept im Rahmen einer alpenländischen Erscheinung. Vor allem neue Kombinationen mit verschiedenen Baumaterialien wie Stein, Glas oder Metall lassen den Blockbau neu entdecken. Einsatzbereich und Konstruktionsmerkmale Der Blockbau kommt sehr häufig für Einfamilienhäuser, aber auch für einfache Bauten wie Gartenhäuschen bis hin zu mehrgeschossigen Mehrfamilienhäusern zur Anwendung, zumeist in den für diese Bauweise typischen Regionen. Die Konstruktion erhält ihre wesentliche statische Stabilität, indem die aufeinandergesetzten Blockbalken an den Enden und den dazwischenliegenden Querwänden jeweils zur Hälfte mit dem Gegenbalken verzahnt sind. Diese sogenannte Verkämmung bindet alle Aussen- sowie Innenwände in die Konstruktion ein. Zusätzlich werden die Blockbalken in der Verbindungsstelle verdübelt. Der traditionelle Vorteil des Blockbaus, mit einer einzigen Schicht alle Funktionen der Gebäudehülle wie Bekleiden, Raumabschliessen und Tragen zu erfüllen, ist heute aufgrund der höheren Anforderungen an die Dämmung nicht mehr gegeben. Zusätzliche Dämmschichten und entsprechende Bekleidungen sind notwendig geworden. Dadurch entstehen jedoch neue Gestaltungsmöglichkeiten. Bei Aussenwänden bleibt in der Regel die Blockwand nach aussen sichtbar, und die Innenseite wird nach einer Dämmschicht und Installationsebene bekleidet. Dabei kommen alle möglichen Materialien wie Holzwerkstoffplatten, gestemmte Täfer, Putzträgerplatten für eine verputzte weisse Wand oder auch Trägerplatten für Platten in Nassräumen zur Anwendung. Abhängig vom Standort, den bauphysikalischen Anfor-


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Lignatec Massivholzbau

derungen und den gestalterischen Wünschen der Bauherrschaft kann die Blockwand aber auch innen sichtbar bleiben und aussen mit einer Dämmung und Fassadenbekleidung versehen werden. Die Geschossdecken und Dächer werden häufig konventionell mit Balken- respektive Sparrenlage ausgeführt. Allerdings lassen sich die Kanthölzer der Blockwände auch als massive, flächig verlegte Rohdecke anwenden. Ähnliches ist im Dach möglich. Aufgrund der meist geringen Dachneigung bleiben die Dachräume kalt, und die Decken darunter sind gedämmt. Dies ermöglicht zum Beispiel das Ersetzen der Sparrenlage durch flächig verlegte Bohlen über den Pfetten als Tragschicht der Dichtungsbahnen und Dacheindeckungen.

Figur 93: Aussenwände Links: Blockwand nach aussen sichtbar Rechts: Blockwand mit hinterlüfteter Fassadenbekleidung

Figur 94: Geschossdecken Links: Kanthölzer mit Nut und Kamm als Rohdecke angewandt Rechts: als Alternative eine Balkenlage, z.B. mit Zementunterlagsboden

Services Die Erfahrung in der Konstruktion und Detailplanung eines Blockbaues ist traditionell bei den verarbeitenden Betrieben sehr gross. Spezielle Detailkataloge, die aufgrund der ausschliesslichen Querholzschichtung und der daraus folgenden hohen Setzmasse notwendig sind, gehören heute zum Rüstzeug jedes Blockbaubetriebes. Musterräume, Besichtigungen erstellter Gebäude, Objektplanung ab den ersten Entwurfsideen, Berücksichtigung persönlicher Wünsche betreffend Wärmeschutz, Schallschutz, Baubiologie oder Bauökologie, Statik- und Konstruktionsplanung gehören zum Standardservice. Die Bauherrschaft bestimmt den Ausbaugrad, sei es schlüsselfertig oder Rohbau, und somit auch die handwerklichen Eigenleistungen.

Figur 95: Dächer Links: einfach belüftetes Steildach aus Kanthölzern mit Nut und Kamm Rechts: alternative Ausführung des einfach belüfteten Steildachs

Ruwa Holzbau 7240 Küblis info@ruwa.ch www.ruwa.ch

Figur 96: Das Lesezimmer dieses Blockhauses ist mit Gipsträgerplatten ausgekleidet

Holzbau AG 3983 Mörel holzbau@bluewin.ch www.holzbaum.ch

Figur 97: Die Wände, Decken und Böden sind alle mit Lärchentäfer bekleidet


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Lignatec Massivholzbau

Einfamilienhaus Domeniconi in Grächen Das Einfamilienhaus Domeniconi steht an bester Aussichtslage in der Gemeinde Grächen. Der traditionelle Blockbau, kombiniert mit moderner Grundrissgestaltung, fügt sich gut in seine Umgebung ein. Die grosse, nach Westen gerichtete Fensterfront ermöglicht die Aussicht auf die gegenüberliegende Kette der Walliser Alpen. Der Bauherrschaft war es wichtig, dass ihr Einfamilienhaus im rustikalen Chaletstil gebaut wird, jedoch in Ausführung und Design dem modernen Wohnungsbau entspricht. Von Beginn an war klar, dass deshalb in dieser Region nur die Blockbauweise zur Ausführung kommen konnte.

Figur 98: Fassadenschnitt Dachaufbau von aussen: Ziegeleindeckung Ziegel- und Konterlattung Unterdachbahn Mineralwolldämmung 120 mm Dampfbremse Schalung 24 mm Sparren 120 x 200 mm Deckenaufbau von oben: Bodenbelag Unterlagsboden 70 mm Trittschalldämmung 40 mm Schalung 20 mm Balken 120 x 200 mm Aufbau Aussenwand von innen: Täfer oder Gipskartonplatte Lattung 60 x 120 mm/Mineralwolldämmung Blockwand 100 mm

Ort 3925 Grächen Bauherrschaft Marco und Beatrice Domeniconi, Seengen Architekten Visualarch, St. Niklaus Holzbau Holzbau AG Mörel, Mörel Materialien Aussen- und Innenwände in Tanne 27 m3; Balken- und Sparrenlage 10,4 m3; Schalung, Täfer und Latten 10,2 m3 Fertigstellung Dezember 2005

Holzbau AG 3983 Mörel holzbau@bluewin.ch www.holzbaum.ch Figur 99: Aussenansicht

Figur 100: Innenausbau mit traditionellem Innentäfer, kombiniert mit modernen Chromstahlgeländern


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Wohnanlage Raschnal in Saas im Prättigau Die Grafikerin Heidi Roth lebte seit längerer Zeit in einer Wohnung in Saas im Prättigau, als sich ihr die Gelegenheit bot, eine von vier Parzellen eines Neubau-Weilers im Raschnal zu kaufen. Diese Parzelle am Südhang grenzt an die Landwirtschaftszone und bietet eine schöne Sicht auf die Bergwelt. Hier galt es, ein Haus mit Atelier für drei Personen zu realisieren. Nach eingehender Analyse des Ortes und der Lage sowie unter Berücksichtigung der örtlichen Baukultur sollte das letzte der vier Häuser im Raschnal den eigentlichen Stall bzw. das Ökonomiegebäude der Gruppierung bilden und damit die Setzung des Weilers innerhalb der Ortschaft stärken. In der Konsequenz wurde das Haus denn auch analog den regionalen Stallbauten mit dem Giebel quer zum Hang gesetzt. Gemäss der Holz-Baukultur der Region war die Blockbauweise gegeben. Neben der ortsüblichen Haltung war die Südlage mit der schönen Aussicht das wichtigste Moment des Entwurfes. So verfügt jedes Geschoss über eine grosse Loggia, die rund zwei Drittel der Längsfassade einnimmt. Durch die Massivholzkonstruktion konnten Spannweiten der tragenden Wand von gegen sechs Meter erreicht werden. So scheinen die Loggien wie grosse Fassadeneinschnitte und bilden von innen überdimensionierte Bilderrahmen für die Landschaft.

Figur 101: Fassadenschnitt Dachaufbau von aussen: Kupferblech mit Doppelfalz Trennlage Fichtenschalung 42 x160 mm Deckenaufbau von oben unter dem Dach: Fichtenschalung 20 mm Balken 120 x 200 mm/Zellulosefaserdämmung Dampfbremse Lattung 24 mm Innenbekleidung Deckenaufbau von oben: Fichtenschalung 20 mm Balken 120 x 200 mm/Mineralwolldämmung 120 mm Lattung 24 mm Innenbekleidung Aufbau Aussenwand von innen: Innenbekleidung Lattung 48 mm Dampfbremse Lattung vertikal 80 mm/Mineralwolldämmung Blockwand in Fichte 114 x 200 mm unbehandelt Bodenaufbau von oben: Riemenboden Fichte 24 mm Dampfbremse Lattung 100 mm/Mineralwolldämmung Lattung 100 mm/Mineralwolldämmung Dichtungsbahn Betonplatte 250 mm

Ort Raschnal, 7247 Saas im Prättigau Bauherrin Heidi Roth Architekten Waeber/Dickenmann, Architekten BSA/SIA, Lachen Holzbauingenieur J. A. Könz, Zernez Holzbau Ruwa Holzbau, Küblis Materialien Strickwände Fichte/Tanne 114 mm 51 m3; Decken und Dach 21 m3 Fertigstellung April 2002

Ruwa Holzbau 7240 Küblis info@ruwa.ch www.ruwa.ch Figur 102: Aussenansicht

Figur 103: Sicht vom Wohnzimmer auf die Loggia


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Glossar CO2-Abgabe Da die freiwilligen Massnahmen zur Reduktion der Treibhausgase keine genügende Wirkung zeigten, wird in der Schweiz ab 2008 die CO2-Abgabe eingeführt. Falls sich die Emissionen nicht in ausreichendem Masse verringern, wird der Abgabesatz 2009 und 2010 stufenweise erhöht. CO2-Bilanz Die Erhöhung der CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre ist ein wesentlicher Grund für die Verstärkung des Treibhauseffektes. Dieser führt langfristig zu einer allgemeinen Erwärmung der Erde und zu Klimaveränderungen mit tiefgreifenden Folgen. Im Kyoto-Protokoll haben sich die Unterzeichnerstaaten dazu verpflichtet, eine Treibhausgas-Bilanz zu führen, in welcher die CO2Senken und -Quellen ihrer Länder aufgeführt sind (Emissionen durch Verbrennung fossiler Rohstoffe, industrielle Prozesse, Rodungen und Waldbrände, Landwirtschaft). CO2-Senke Als CO2-Senken bezeichnet man Reservoirs innerhalb des Kohlenstoffkreislaufes, die netto Kohlenstoff aus der Atmosphäre aufnehmen und der Atmosphäre CO2 entziehen. Typische CO2-Senken sind der Wald oder der Boden, aber auch Ozeane. Der Wald wirkt als Senke, indem seine Bäume Kohlenstoff aus Kohlendioxid im Holz festsetzen. Auch Holzbauten können als dauerhafte CO2-Senken verstanden werden. Im Folgeprozess des Kyoto-Protokolls ist noch unklar, ab wann und wie Holzbauten in nationalen CO2-Bilanzen mitberücksichtigt werden dürfen. Die eidgenössischen Räte haben einem parlamentarischen Vorstoss bereits zugestimmt, welcher dies verlangt.

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Kyoto-Protokoll Das Kyoto-Protokoll wurde 1997 als Ergänzung der Klimakonvention von Rio (Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen von 1992) verabschiedet. Es verpflichtet die eingebundenen Industrieländer dazu, ihre Treibhausgas-Emissionen 2008–2012 gegenüber dem CO2-Ausstosses des Referenzjahrs 1990 massgeblich zu senken. Das Kyoto-Protokoll trat 2005 in Kraft, nachdem es von 55 Ländern unterschrieben worden war, die zusammen 55 % der Treibhausgase ausstossen. Die Schweiz hat sich im Rahmen des Kyoto-Protokolls verpflichtet, ihren Ausstoss an Treibhausgasen bis 2012 um 8 % zu reduzieren. Nachhaltigkeit Der Begriff Nachhaltigkeit ist über 200 Jahre alt und stammt aus der zentraleuropäischen Forstwirtschaft. Er bedeutet in seinem Ursprung, dass die Waldfläche in ihrer Ausdehnung erhalten bleiben soll und nicht mehr Holz genutzt werden darf, als nachwächst. Anlässlich des Umweltgipfels von Rio (1992) wurde Nachhaltigkeit als Konzept für die Weltwirtschaft postuliert. Nachhaltigkeit bedeutet heute nicht nur ‹ökologisch sinnvoll›, sondern berücksichtigt auch die ökonomischen und sozialen Auswirkungen auf das Gesamtsystem. Die heute meistgenannte Definition von nachhaltiger Entwicklung ist diejenige der Brundtland-Kommission (benannt nach der norwegischen Vorsitzenden der UN-Kommission für Umwelt und Entwicklung, Gro Harlem Brundtland, 1987): Dauerhafte Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen.

Normen, Literatur Normen Norm SIA 180: Wärme- und Feuchteschutz im Hochbau (2000), Zürich Norm SIA 181: Schallschutz im Hochbau (2006), Zürich Norm SIA 260: Grundlagen der Projektierung von Tragwerken (2003), Zürich Norm SIA 261: Einwirkungen auf Tragwerke (2003), Zürich Norm SIA 265: Holzbau (2003), Zürich

Literatur Abteilung F+E der Hochschule für Architektur, Bau und Holz (heute: Berner Fachhochschule, Departement Architektur, Holz und Bau): Forschungsbericht Massivholz-Bauweise (2005), Biel BAFU: Treibhausgasinventar (2007), Bern J. Kolb/Lignum: Holzbau mit System (2007), Zürich Lignum: Lignatec 15 Flachdachkonstruktionen im Holzbau (2003), Zürich Lignum: Lignatec 16 Minergie und Holzbau (2003), Zürich Lignum: Lignatec 17, Lignum-Dokumentation Brandschutz: Bauten in Holz – Brandschutz-Anforderungen (2005), Zürich

Norm SIA 265/1: Holzbau – Ergänzende Festlegungen (2003), Zürich

Lignum: Lignatec 19 Innenbekleidungen (2006), Zürich

Norm SIA 118/265: Allgemeine Bedingungen für Holzbau (2004), Zürich

Lignum: Lignum-Dokumentation Brandschutz: Bauteile in Holz – Decken, Wände und Bekleidungen mit Feuerwiderstand (2007), Zürich

Norm SIA 380/1: Thermische Energie im Hochbau (2007), Zürich

proHolz Austria: Mehrgeschossiger Holzbau in Österreich; Holzskelett- und Holzmassivbauweise (2002), Wien SIA/Lignum-Dokumentation 83: Brandschutz im Holzbau (1997), Zürich SIA-Dokumentation 0170: Thermische Energie im Hochbau. Leitfaden zur Anwendung der Norm SIA 380/1 (2001), Zürich Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen VKF: Schweizerische Brandschutzvorschriften VKF (2003), Bern


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Lignatec Massivholzbau

Adressen, Partner

Projektträger

Industriepartner

Lignum Holzwirtschaft Schweiz Falkenstrasse 26 8008 Zürich info@lignum.ch www.lignum.ch Holzbau Schweiz Hofwiesenstrasse 135 8057 Zürich info@holzbau-schweiz.ch www.holzbau-schweiz.ch Holzindustrie Schweiz Mottastrasse 9 3000 Bern 6 admin@holz-bois.ch www.holz-bois.ch

Tschopp Holzbau AG An der Ron 17 6280 Hochdorf info@tschopp-holzbau.ch www.bresta.ch

Tschopp Holzbau wurde 1972 als Einzelfirma gegründet und im Rahmen der Nachfolgeplanung 2002 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Die Firma beschäftigt heute 65 Mitarbeiter, inklusive sieben Lehrlinge. Das Unternehmen verfügt seit 1998 über ein Total Quality Management TQM, nach dem sich die gesamte Firmenkultur ausrichtet.

Massgebliche Unterstützung Selbsthilfefonds der Schweizer Wald- und Holzwirtschaft SHF

Als Weiterentwicklung der Bauweise mit genagelten Brettstapeln wurde 1994 die Entwicklung von Bresta in Angriff genommen. Schon 1995 war Bresta marktreif und konnte in Produktion gehen. Drei Jahre später entstand eine eigens entwickelte, vollautomatisierte Brettstapel-Produktionsanlage, welche 2005 durch eine neue Anlage für die Produktion von bis zu zwölf Meter langen Elementen ersetzt wurde. Zur Endbearbeitung der Module auf die spezifischen Kundenbedürfnisse hin wird eine voll an den Arbeitsvorbereitungsprozess angebundene Abbundanlage genutzt.

Logus Systembau AG Feldstrasse 6 9215 Schönenberg info@logus.ch www.optiholz.ch

Die Firma Logus Systembau AG wurde 1995 für die Markteinführung der Optiholz-Systembauweise nach einer über zweijährigen Entwicklungsarbeit gegründet. Schon 1996 konnte ein 26 000 m2 grosses Grundstück mit Produktionshalle übernommen werden, in der seither die Herstellung der Brettstapelelemente erfolgt. Der Mitarbeiterstab ist in verschiedenen Produktions- und Dienstleistungsstufen im Einsatz.

Das Tätigkeitsgebiet der Firma Logus Systembau AG umfasst Dienstleistungen für die Holzbaubranche wie Holzbauplanung, Lohnabbund, Bauholzhobelwerk und Optiholz-Modulproduktion mit den damit verbundenen Engineering- und Marketingaufgaben.


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Sägerei Sidler AG Zugerstrasse 26 8917 Oberlunkhofen info@sidler-holz.ch www.sidler-holz.ch

Die Firma Sägerei Sidler AG mit Sitz in Oberlunkhofen ist 1976 von Kurt Sidler gegründet worden und wird seit 1998 in zweiter Generation von Erich Sidler geführt. Unter der Zielsetzung, dem regional nachwachsenden Rohstoff Holz seinen Platz in der Tragstruktur von Gebäuden zu sichern, bietet die Firma ein Sortiment an Schnittwaren, Konstruktionsvollholz und Optiholz-Brettstapelelemente an.

Die Herstellung von Brettstapelelementen bot sich für eine höhere Wertschöpfung bei den SägereiNebenprodukten geradezu an. Völlig naturbelassen und mit verhältnismässig geringem Energieaufwand wird Optiholz regional produziert.

Schmidlin Holzbau AG Breitenstrasse 31 6422 Steinen info@holzhaus-schmidlin.ch www.holzhaus-schmidlin.ch

Schmidlin Holzbau AG wurde 1976 als Einzelfirma gegründet und im Rahmen der Expansion 1984 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Im Rahmen des Wachstums entlang der Wertschöpfungskette wurde 1994 zudem die Schmidlin Generalunternehmung AG gegründet und schliesslich 2001 auf neuem Land die Fabrikation erweitert und ausgebaut. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 30 Mitarbeiter und realisiert im Schnitt 15 Objekte pro Jahr.

Aufgrund immer grösserer Kundennachfrage nach einem massigeren Holzbau und vor allem nach Schweizer Holz wurde ab 1996 ein neues MassivholzTafelbausystem entwickelt, mit welchem unter dem Namen Ligno-Swiss 1998 das erste Gebäude realisiert werden konnte. Für die Ligno-Swiss-Elemente wird ausschliesslich Schweizer Holz verwendet, was eine nachhaltige Rohstoffnutzung und kurze Transportwege garantiert. Auf Kundenwunsch kann das Holz auch bauseitig angeliefert werden.


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Nägeli AG Zwislenstrasse 27 9056 Gais info@naegeli-holzbau.ch www.naegeli-holzbau.ch

Die Besitzer der heutigen Firma Nägeli AG übernahmen 1988 einen örtlichen Viermannbetrieb. Der stetig gewachsene Holzbaubetrieb wurde schliesslich 2004 zu einer Aktiengesellschaft umfirmiert. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 35 Mitarbeiter und engagiert sich stark im Bereich der Lehrlingsausbildung.

Ein kontinuierlicher Ausbau der Tätigkeiten ermöglichte dem Unternehmen zuerst die Erstellung moderner Infrastrukturen zur Vorfertigung von Holzrahmenbauelementen. Die konsequente Ausrichtung auf eine gesunde, ökologisch sinnvolle Bauweise in Holz unter Berücksichtigung der gesamten regionalen Holzkette und der hohen Verfügbarkeit von Holzvorräten führte 2005 zum Neubau einer Werkhalle zur Produktion der Appenzellerholz-Vollholz-Elemente. Das Holz zur Herstellung dieser Elemente wird ausschliesslich aus der Region Appenzellerland und teilweise aus dem Kanton St. Gallen bezogen.

Schilliger Holz AG Haltikon 33 6403 Küssnacht am Rigi info@schilliger.ch www.schilliger.ch

Der Begriff Schilliger Holz, dessen unternehmerische Verbindung mit der Holzbranche bis auf das Jahr 1861 zurückgeht, steht für die wirtschaftliche Einheit der drei rechtlich getrennten Firmen Schilliger Holz AG, Schilliger Holz-Industrie AG und Schilliger Holz Sägewerk AG. Sämtliche Aktien sind in den Händen von Mitgliedern der Familie Schilliger. Das Unternehmen bietet heute 170 Vollzeitbeschäftigten eine Anstellung.

Aufbauend auf dem Sägereibetrieb wurden seit 1989 diverse Investitionen zur Erhöhung des Weiterveredelungsgrades getätigt. Das vollständig aus der Schweiz stammende Holz wird neben dem Vollholz oder dem Täfer usw. in den Leimholz- und Plattenwerken zu Brettschichtholz und grossformatigen Mehrschichtplatten verarbeitet. Aufgrund der hohen Produktionsflexibilität können die Platten mit verschiedenen Aufbauten auftragsbezogen und individuell für das vorgesehene Einsatzgebiet produziert werden, und dies in beliebigen Qualitäten, Formaten und Stärken. Damit entsteht eine tragfähige Grundlage für das individuelle System im massiven Holzbau.


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Pius Schuler AG Kronenstrasse 12 6418 Rothenthurm mail@pius-schuler.ch www.pius-schuler.ch

Die Geschichte der Pius Schuler AG geht auf das Jahr 1946 zurück, als die damalige Tischlerplattenfabrik Schuler AG gegründet wurde. Diese Herkunft ist noch heute im Tätigkeitsprofil erkennbar. Das Unternehmen produziert heute mit rund 30 Beschäftigten von ein- und mehrschichtigen Blockholzplatten über Fensterrahmenverbreiterungen bis hin zu Türen in allen gängigen Ausführungen.

Die 1991 eingeleitete Produktentwicklung von Blockholzplatten mündete ein Jahr später in ein erstes Einfamilienhaus, das komplett in dieser Konstruktionsweise erstellt wurde. Ab 1996 wurden dann die Produktion, die Kommissionierung und die Dienstleistungen des Produktes konsequent am Markt ausgerichtet und optimiert. Aktuell können dadurch Plattenformate bis 9,0 x 3,0 m, spezielle Aussenwandsysteme für Niedrigstenergiebauten oder auch Hohldeckenkonstruktionen für erhöhte Schallanforderungen angeboten werden. Das Holz dazu wird komplett aus Schweizer Wäldern über 25 Sägereien bezogen. Blockholzanwendern steht ein technisches Beratungs- und Planungsteam für konstruktive, statische, bauphysikalische und brandschutztechnische Fragen zur Verfügung.

Erne AG Holzbau Werkstrasse 3 5080 Laufenburg info@erne.net www.erne.net

1906 wird mit dem Baugeschäft Joseph Erne-Speiser die Basis zur Gründung der Erne-Gruppe gelegt, zu der die heutigen Unternehmungen Erne AG Bauunternehmung, Kies + Beton Münchwilen AG, Erne AG Holzbau sowie Husner AG Holzbau und Erla Immobilien AG gehören. 1972 realisierte Erne AG Holzbau die ersten vorfabrizierten modularen Gebäude. 2004 wurde die Dachgesellschaft Erne Holding AG unter Anpassung der Firmenstruktur gegründet. Erne AG Holzbau beschäftigt heute an zwei Produktionsstandorten knapp 130 Personen.

Erne versteht sich als Anbieter von hochwertigen Raumsystemen. Gepaart mit dem umfassenden Dienstleistungsangebot aus Holzbau, Fenster- und Fassadenbau sowie Schreinerei bietet das Unternehmen architektonische und funktionale Gesamtlösungen für den temporären und permanenten Raumbedarf für Banken, Schulen, Industrie, Gewerbe, Alters- und Pflegeheime sowie privaten Wohnraum. Als Schweizer Familienunternehmen bekennt sich Erne AG Holzbau ausdrücklich zum Standort Schweiz und untermauert dies mit der Verwendung von einheimischem Holz, so auch beim bauaufsichtlich zugelassenen Holz-Beton-Verbundsystem Suprafloor.


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Holzbau AG Furkastrasse 2 3983 Mörel holzbau@bluewin.ch www.holzbaum.ch

Die Firma Holzbau AG in Mörel wurde 1970 von drei Aktionären gegründet. Nach der Übernahme des gesamten Aktienkapitals durch die Sägerei Bumann Theophil AG, einen der drei Gründer, wurde die gesamte Fertigungsanlage kontinuierlich ausgebaut und modernisiert. Der heutige Betrieb mit rund 37 Mitarbeitern verfügt über modernste Einrichtungen, von der Arbeitsvorbereitung über die Fertigung bis hin zur Logistik.

Das in den Bereichen Blockbau, Fertighausbau und Ingenieurholzbau vorwiegend im Wallis tätige Unternehmen verarbeitet primär Schweizer Holz – über die eigene Sägerei und Leimholzherstellung bis zum fertigen Objekt.

Ruwa Holzbau Dalvazza 7240 Küblis info@ruwa.ch www.ruwa.ch

Ruwa Holzbau wurde 1932 als Dreimann-Sägereibetrieb gegründet und wird heute in der dritten Generation von der Familie Walli geführt. Das Tätigkeitsgebiet des 30 Mitarbeiter umfassenden Betriebes deckt Sägerei, Zimmerei, Elementbau, Schreinerei und Saunabau ab und reicht von Brettern und Latten über Möbel und Treppen bis zu schlüsselfertigen Häusern und ganzen Siedlungen. Ruwa Holzbau nutzt Holz aus der Region in der Überzeugung, dass eine lokale Holzwirtschaft von zentraler Bedeutung ist, um das Potential des einheimischen Holzes konsequent umzusetzen und den Baumstamm bis zum Endprodukt zu verarbeiten.

Diplomierte Meister und ambitionierte Lehrlinge identifizieren sich bei Ruwa gemeinsam mit dem, was sie tun: fachliches Wissen und handwerkliches Können in Qualitätsarbeit umsetzen. Kontrapunkte helfen dabei: Ab und an verwandelt sich die Werkhalle in einen Konzertsaal. Maschinen, die sägen, fräsen, bohren und hobeln, stehen dann mit filigranen Skulpturen im selben Raum. Holzkonstruktionen werden Träger von Farbkompositionen. Das schafft Freiraum gegenüber den exakt bemessenen und präzise bearbeiteten Bohlen aus schonend getrocknetem Massivholz, die nach logischem Prinzip zusammengefügt werden.


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Impressum Lignatec Die technischen Holzinformationen der Lignum Herausgeber Lignum, Holzwirtschaft Schweiz, Zürich Christoph Starck, Direktor Verantwortlich Roland Brunner, dipl. Ing. HTL, Lignum, Zürich

Redaktion Jürg Fischer, Fischer Timber Consult, Bubikon Autoren Andrea Deplazes, Professur für Architektur und Konstruktion, ETH Zürich Jürg Fischer, dipl. Bauingenieur HTL, Fischer Timber Consult, Bubikon Marco Ragonesi, dipl. Arch. HTL/Bauphysiker, Ragonesi Strobel & Partner AG, Luzern

Fachliche Begleitung Egon Buhmann, Holzbau AG, Mörel Bernhard Furrer, Lignum, Zürich Andreas Hirschbühl, Erne AG Holzbau, Laufenburg Werner Leibundgut, Schilliger Holz, Küssnacht am Rigi Ueli Mauderli, dipl. Forsting. ETH, Bern Hannes Nägeli, Nägeli AG, Gais Thomas Schmidlin, Schmidlin Holzbau AG, Steinen Otto Schönholzer, Logus Systembau AG, Schönenberg a/d Thur Pius Schuler, Pius Schuler AG, Rothenthurm Rudolf Walli, Ruwa Holzbau, Küblis Alexander Werner, Sägerei Sidler AG, Oberlunkhofen Josef Willimann, Tschopp Holzbau AG, Hochdorf

Gestaltung BN Graphics, Zürich Administration/Versand Andreas Hartmann, Lignum, Zürich Druck Kalt-Zehnder-Druck AG, Zug

Bildnachweis Titelbild: Klaus Pichler Photographie, Lachen Zeichnungen für Figuren 6, 13, 23, 41, 42–45, 50–53, 57–60, 64–67, 71–73, 77–80, 84–86, 91, 93–95: Urs Tappolet, Josef Kolb AG, Uttwil Figur 22, rechts: Tschopp Holzbau AG, Hochdorf Figuren 30–32: André Emmenegger, Luzern/CAS Figuren 90, 92, 102, 103: Klaus Pichler Photographie, Lachen Figuren 96, 97: Lucia Degonda, Zürich Alle anderen Zeichnungen und Abbildungen stammen von den Autoren, den Industriepartnern und der Lignum. Die Schriftenreihe Lignatec informiert zu Fachfragen bezüglich der Verwendung von Holz als Bau- und Werkstoff. Das Copyright dieser Publikation liegt bei Lignum, Holzwirtschaft Schweiz, Zürich. Eine Vervielfältigung ist nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung des Herausgebers zulässig. Lignatec richtet sich an Planer, Ingenieure, Architekten sowie an die Ver- und Bearbeiter von Holz. Lignatec wird zunehmend in der Ausbildung auf allen Stufen eingesetzt. Ein Sammelordner ist bei Lignum erhältlich. Mitglieder der Lignum erhalten Lignatec gratis. Weitere Einzelexemplare für Mitglieder CHF 15.– Einzelexemplar für Nichtmitglieder CHF 35.– Sammelordner leer CHF 10.– Preisänderungen vorbehalten Haftungsausschluss Die vorliegende Publikation wurde mir grösster Sorgfalt und nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Die Herausgeber und Autoren haften nicht für Schäden, die durch die Benützung und Anwendung der vorliegenden Publikation entstehen können. LIGNUM Holzwirtschaft Schweiz Falkenstrasse 26, 8008 Zürich Tel. 044 267 47 77, Fax 044 267 47 87 info@lignum.ch www.lignum.ch Lignatec 20/2007 Massivholzbau Erschienen im November 2007 Auflage deutsch: 6000 Exemplare ISSN 1421-0320


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