Schallschutz von Decken

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Die technischen Holzinformationen der Lignum

Lignatec Schallschutz von Decken

Lignum


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Lignatec Schallschutz von Decken

Inhalt Diese Publikation wurde von folgenden Partnern finanziell unterstützt:

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Einwandfreier Schallschutz von Decken in Holz

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2 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6

Schalldämmkonzept Schall und Wahrnehmung Ziele des Schallschutzes Planung des Schallschutzes Norm SIA 181 (2006) – Schallschutz im Hochbau Haustechnik Qualitätssicherung

15

3 3.1 3.2

Direkte Schallübertragung – Bauteil Bauakustische Kenngrössen Einfluss des Deckenaufbaus auf die direkte Schallübertragung

19

4 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5

Indirekte Schallübertragung – Nebenwege Schallnebenwege und deren Erfassung Luftdichtigkeit als Bedingung für den guten Schallschutz Flankenübertragungen und Schallbrücken Terrassen, Balkone und Laubengänge Haustechnik und feste Einrichtungen im Gebäude

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5 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 5.6 5.7

Objekte Prognosen Nachweis der Schalldämmung am Bau Terrassenhäuser in Zollikofen Zwei Mehrfamilienhäuser an der Bösgass in Buttisholz Bürogebäude für das Paul-Scherrer-Institut in Villigen Mehrfamilienhaus Wibergli in Sarnen Mehrfamilienhaus an der Ottostrasse in Ottobrunn (D)

42 46 47 48

6 7 8

Verständigung Verordnungen und Normen, Literatur Adressen, Partner Impressum

Projektträger holz 21, Förderprogramm des Bundesamtes für Umwelt BAFU

Industriepartner Erne AG Holzbau, Laufenburg Lignatur AG, Waldstatt Pius Schuler AG, Rothenthurm Tschopp Holzbau AG, Hochdorf

Autoren Beat Kühn und Rudolf Blickle Institut für Lärmschutz Kühn+Blickle, Unterägeri Matthias Schmid Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau, Biel Heinz Weber Weber Energie und Bauphysik GmbH, Bern

Fachlektor Frieder Emrich EMPA, Dübendorf

Titelbild Die akustische Kamera macht Schall sichtbar: rot für laut, blau für leise. Norsonic Brechbühl AG, Grünenmatt


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Einwandfreier Schallschutz von Decken in Holz

Figur 1: Terrassenhäuser in Zollikofen, 2005, Will + Partner Architekten AG, Worb

Figur 2: Zwei Mehrfamilienhäuser an der Bösgass in Buttisholz, 2006, A6 Architekten AG, Buttisholz

Figur 3: Bürogebäude für das Paul-Scherrer-Institut PSI in Villigen, 2006, Erne AG Holzbau, Laufenburg

Die Decke – ein zentrales Bauteil Im mehrgeschossigen Bauen sind die Decken ein zentrales Bauteil. Ab einem viergeschossigen Bau übersteigt ihre Fläche in der Regel die der Fassaden. Mit diesem grossen Flächenanteil müssen Decken verschiedene Anforderungen erfüllen. Neben ihrer raumbildenden Funktion, welche die Materialisierung aufgrund der gewünschten Erscheinung und des Brandschutzes beeinflusst, stabilisieren sie die Gebäude in horizontaler Richtung und tragen die Nutzlasten in die vertikalen Bauteile wie Stützen und Wände ab. Darüber hinaus werden in den Decken häufig die Leitungen für die horizontale Verteilung der Haustechnik verlegt. Aus dem erwähnten Flächenverhältnis von Geschossdecken und Aussenwänden lässt sich relativ einfach das Potential zur Verkürzung der Bauzeit durch Vorfertigen der Deckenelemente erfassen. Ein hoher Vorfertigungsgrad bedingt jedoch eine ausgereifte und abgeschlossene Planung vor Produktionsbeginn – unter Berücksichtigung aller Gewerke sowie aller technisch, montageseitig und ästhetisch definierten Bedingungen. Alle Anforderungen, im speziellen auch die an einen hohen Vorfertigungsgrad, können mit Geschosstrenndecken in Holz bestens erfüllt werden. Zukunftsorientierte Anbieter haben die Chance eines durchkonzipierten Deckensystems in Holz erkannt. Mittels fortlaufender Information bauen sie die Vorurteile bezüglich des Schallschutzes von Deckenkonstruktionen in Holz ab und entwickeln ihre Systeme laufend weiter, indem sie dem steigenden Qualitätsbedürfnis folgen. Aufgrund der höheren Empfind-

lichkeit der Benutzer bezüglich Umweltimmissionen wie Lärm verfügt die Gebäudehülle über eine hohe Schalldämmung. Demzufolge entsteht ein tiefer Grundschallpegel in den Hauptnutzräumen, der wiederum die Sensibilität bezüglich Schallimission erhöht. Insbesondere bei Neubauten werden heute höhere Anforderungen an den Schallschutz gestellt, als dies vor einigen Jahren noch der Fall war. Diesem Umstand wird in der Regel über die erhöhten Anforderungen gemäss Norm SIA 181 (2006) Rechnung getragen. Moderne Deckensysteme in Holz erfüllen auch diese hohen Anforderungen an den Schallschutz. Tieffrequenten Trittschallemissionen, die von den Normen (noch) unzureichend bewertet werden, wird zudem inzwischen im Holzbau vermehrt Beachtung geschenkt. Die dokumentierten Beispiele ab Seite 30 zeigen es eindrücklich: Moderne Decken in Holz spielen in einer besseren Liga als die altbekannte Holzbalkendecke.

40%

2000–2007, 51 Gebäude 1997–1999, 49 Gebäude

30% Figur 4: Mehrfamilienhaus Wibergli in Sarnen, 2007, Imhof Architekten, Sarnen

1990–1996, 44 Gebäude

20%

10%

Beton Figur 5: Mehrfamilienhaus an der Ottostrasse in Ottobrunn (D), 2005, Fritz Offner, München

HBV

Balken

BSH/MHP

Brettstapel

Kasten

Figur 6: Anteile der Deckensysteme bei Gebäuden mit drei und mehr Geschossen mit mindestens den Aussenwänden in Holzbauweise, nach drei Zeitperioden ausgewertet. Als Quelle für die ausgewerteten Gebäude dienten: CD ‹500 Holzbauten›, 2000; CD ‹150 Neue Schweizer Holzbauten›, 2006; Holzbulletin 86/2008, ‹Mehrgeschossige Wohnbauten›; vorliegendes Lignatec ‹Schallschutz von Decken›, alle Lignum, Zürich


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Schalldämmkonzept 2.1

Schall und Wahrnehmung

Subjektives Empfinden des Schalls Figur 7: Schallpegel in Alltagssituationen. Die Einheit Dezibel verhält sich logarithmisch zum Schalldruck.

Schalldruck

Schallpegel Schallquelle bzw. Situation in dB (A)

1000 Pa 100 Pa 10 Pa 1 Pa 100 mPa 10 mPa 1 mPa 100 μPa 20 μPa

170 160 150 140 130 120 110 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0

Sturmgewehr Pistole Bolzensetzgerät Jetprüfstand Schmerzschwelle pneumatischer Bohrjumbo Presslufthammer Diskothek Montageband Strassenverkehr Unterhaltung Büro Wohnzimmer Leseraum Schlafzimmer Radiostudio Hörschwelle

Was wir durch unser Ohr wahrnehmen, bezeichnen wir als Schall. Das Hörvermögen umfasst Tonhöhen zwischen 20 Hz und 20 000 Hz, jedoch mit unterschiedlicher Empfindlichkeit. Der durch Druckschwankungen erzeugte Schall umfasst einen Bereich von der Hörschwelle bei 20 μPa bis zur Schmerzgrenze von 20 000 000 μPa, besser fassbar durch die Umrechnung in den Massstab von 0 dB (A) bis 120 dB (A). Die Wahrnehmung des Schalls durch den Menschen hat im Vergleich zur messtechnischen Erfassung und zur Beurteilung der Schalldämmqualität eines Bauteils Grenzen. Die Qualität der Schalldämmung eines Bauteils (Schalldämm-Mass) basiert auf mehreren Werten, die in Abhängigkeit von der Frequenz ermittelt werden und eine Messkurve bilden. In der Bauakustik werden Frequenzen (Tonhöhen) in einem Spektrum von 100 Hz bis 3150 Hz erfasst. Die gemessenen Werte werden mit einer normierten Bezugs-

Figur 8: Die Beurteilung der Qualität des Luftschallschutzes hängt in hohem Masse vom vorhandenen Grundgeräusch ab. Quelle: Tabelle 17 der Norm SIA 181 (2006)

Spektral- und volumenkorrigierte bewertete Standard-Schallpegeldifferenz Di,tot in dB Grundgeräusch 20 dB (A) 65 55 50 40

Grundgeräusch 30 dB (A) 55 45 40 30

kurve verglichen. Mit einer normierten Verschiebungsregel können schliesslich ganzzahlige Einzahlkennwerte bestimmt werden. Das bauakustisch erfasste Frequenzspektrum weicht deutlich von der Wahrnehmungsfähigkeit des Menschen ab. Die Erfahrung zeigt, dass Abweichungen der subjektiven Wahrnehmung des Menschen von den bauakustischen Messresultaten vorwiegend im tieffrequenten Spektrum liegen. Diesem Umstand wurde mit der Einführung der Spektrumsanpassungswerte in der Norm SIA181 (2006) Rechnung getragen. Zur Diskussion steht zudem, nach Europa-Normen künftig das Spektrum von 50 Hz bis 5000 Hz zu erfassen und bei der Beurteilung der Schalldämmung von Bauteilen mit zu berücksichtigen. Grundgeräusch Die Höhe des Geräuschpegels im Raum (Grundgeräuschpegel) beeinflusst die Wahrnehmung des Schalls aus den benachbarten Räumen. Die Wahrnehmung des Schalls basiert auch auf der Schallpegeldifferenz zwischen den gleichzeitig stattfindenden Ereignissen. In der Norm SIA 181 (2006), Anhang H werden Beispiele aufgezeigt, wie Geräusche aus den benachbarten Räumen als störend empfunden werden, wenn der Schallpegel im eigenen Raum ein deutlich tieferes Niveau aufweist als derjenige aus den benachbarten Räumen. Die Schalldämmung des trennenden Bauteils hat demzufolge ein angepasstes Niveau aufzuweisen, um die Störungen gering zu halten. In einer ruhigen Umgebung werden die Geräusche innerhalb des Gebäudes oft wesentlich deutlicher wahrgenommen. Ein ähnlicher Effekt kann auch bei Renovationen auftreten. So sinkt etwa nach dem Einbau von gut schalldämmenden Fenstern an einer stark befahrenen Strasse der Grundgeräuschpegel im Raum, so dass Geräusche aus benachbarten Räumen deutlich besser wahrgenommen werden.

Sprachverständlichkeit (normale Unterhaltung)

kaum hörbar hörbar, jedoch nicht zu verstehen teilweise zu verstehen gut zu verstehen


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Spektral- und volumenkorrigierter bewerteter Normales Gehen mit Standard-Trittschallpegel L’tot in dB Strassen- oder Hausschuhen Grundgeräusch Grundgeräusch 20 dB (A) 30 dB (A) 60 70 gut hörbar 55 65 hörbar 50 60 schwach hörbar 45 55 unhörbar 40 50 unhörbar 35 45 unhörbar

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Rennen von Kindern Barfussgehen

Möbelrücken, mehrere tobende Kinder

sehr gut hörbar gut hörbar hörbar schwach hörbar unhörbar unhörbar

äusserst gut hörbar äussert gut hörbar sehr gut hörbar gut hörbar hörbar schwach hörbar

Figur 9: Für die subjektive Empfindung des Trittschallschutzes ist neben der Art des Bodenbelages auch die Art des Begehens bzw. des Schuhwerks von Bedeutung. Diesbezüglich negative Auswirkungen zeigen sich öfters bei der Verwendung von harten Gehbelägen. Quelle: Tabelle 18 der Norm SIA 181 (2006)

2.2

Ziele des Schallschutzes

Zielsetzungen Bauten werden immer vielfältiger genutzt. Die Ansprüche der Benutzer an Lebens- und Arbeitsqualität steigen auch im Bereich des Schallschutzes. Die daraus entstehenden Anforderungen können im Holzbau gelöst werden. Bauten, bei denen sowohl Brand- als auch Schallschutz bei der Erstellung hohe Priorität beigemessen wird, verfügen auch in Zukunft über einen höheren Wert. Eines der Schutzziele ist es, gemäss dem Bundesgesetz über den Umweltschutz (USG) den Menschen vor schädlichem Lärm zu bewahren. Die Definition der Anforderungen und die daraus folgenden notwendigen Massnahmen zur Verhinderung oder Minderung von Lärm hat der Planer in seine Arbeit mit einzubeziehen. Die Ansprüche können auch höher sein als die gesetzlichen Anforderungen. Figur 10: Die Umsetzung der Vorstellung bezüglich Qualität des Schallschutzes bis hin zum Erleben des Bauergebnisses unterliegt verschiedenen ‹Übersetzungsstufen›.

Wirklichkeit

Vorstellungen Bauherr

Messung am Bau

Prognose Planer

Realisierung

Umsetzung Konstruktion

Zufriedene Bewohner Das Wohnen und Arbeiten in Gebäuden verursacht Geräusche oder Lärm. Da Gebäude aus unterschiedlichen Baumaterialien (Beton, Backstein, Stahl, Holz usw.) bestehen können, werden diese Geräusche auch differenzierbare Klänge auslösen und als solche wahrgenommen. Das Ziel von Massnahmen zur Minderung der Störung durch Lärm muss die Zufriedenheit der Bewohner/Nutzer sein. Den Nutzer interessiert hauptsächlich das von ihm nicht beeinflussbare Gesamtergebnis in Form des störenden Schallpegels im Raum, das seine akustische Wohnqualität umschreibt. Eine Voraussetzung dazu ist die Erfüllung der gesetzlichen Bestimmungen gemäss Lärmschutz-Verordnung (LSV) und Norm SIA 181 (2006). Mit einer schriftlichen Vereinbarung zwischen Bauherr, Planer und Unternehmer ist die Basis für eine erfolgreiche Umsetzung gegeben. Die letztendlich subjektive Qualitätskontrolle der Schalldämmung unterliegt aber der individuellen Beurteilung durch den einzelnen Menschen. Dies ist der Hauptgrund, weshalb es zu einer Diskrepanz zwischen dem Messergebnis nach Norm und der Zufriedenheit der Benutzer kommen kann, z. B. aufgrund eines trotz Erfüllung von Normanforderungen als unzureichend empfundenen Trittschallschutzes.


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2.3 Figur 11: Umsetzung des Schallschutzes im Realisationsprozess. In der Planung und Ausführung von Bauten sind zur konsequenten Umsetzung der Schallschutzmassnahmen Leistungen in verschiedenen Projektphasen notwendig.

Planung des Schallschutzes

Phase Planung

Ausführung

Abnahme

Schlafen

Schlafen

Wohnen

Schlafen

Schlafen

Wohnen

Schlafen

Bad/ WC

Wohnen

Schlafen

Wohnen

Schlafen

Figur 12: Die Anordnung von Räumen beeinflusst die Anforderungen an die trennenden Bauteile. Oben: günstige Anordnung, da Räume mit gleicher Nutzung übereinander liegen Unten: ungünstige Anordnung, da verschieden genutzte Räume übereinander liegen

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Leistungen Gesetzliche und normative Grundlagen berücksichtigen Zu erwartende Lärmimmissionen feststellen und eventuell messen Nutzung der Räume bestimmen Notwendigen Schallschutz ermitteln Prognose des Schallschutzes aufgrund der Nutzung, der räumlichen Situation und der Bauteile erstellen Anforderung des Schallschutzes festhalten in Ausschreibungen, in Werkverträgen, im Baubeschrieb Übereinstimmung mit Planungsgrundlagen prüfen: Aufbau und Material Ausführungskontrolle Visuelle Kontrolle von Einzelgewerken: Leitungsschächte, Trennwände, Unterlagsboden usw. Messung am Bau

In einem frühen Planungsstadium müssen Bauherr und Planer die Anforderungen an den Schallschutz formulieren und die erforderlichen Entscheidungen treffen. Die Vorgaben des Schallschutzes müssen neben den übrigen Anforderungen in der Planung mit den Konstruktionen, den Materialien und der Ausbildung von Details in Einklang gebracht werden. So erfolgt auch in einem frühen Planungsstadium eine Kostenoptimierung. Die Qualität des Schallschutzes kann in der Regel erst nach Fertigstellung des Gebäudes gemessen respektive erfahren werden. Nachbesserungen würden dementsprechend teuer und wären mit vielen, meist negativen Emotionen verbunden. Deshalb ist es notwendig, mit Massnahmen während des gesamten Realisationsprozesses eines Bauprojektes das Endergebnis bestmöglich auf die Anforderungen abzustimmen. 2.3.1 Schallschutz dem Bedarf angepasst Die Nutzung der Räume und die Schalleinwirkungen (Innen- oder Aussenlärm) bestimmen die Schalldämmqualität der trennenden Bauteile. Die Parameter sind: • Lärmbelastung (Lärmquelle) Das Ausmass des Lärms in Bauten wird mit einer üblichen Nutzung der Räume umschrieben und geht nicht von einer rücksichtslosen Geräuschverursachung aus. • Lärmempfindlichkeit (Immissionsart) Die Einstufung der Beeinträchtigung durch Lärm geht von einer üblichen Empfindlichkeit der Benutzerinnen oder Benutzer aus.

Ziel Anforderungen festlegen

Schalltechnisch optimale Raumorganisation Prognose als rechnerischer Nachweis dient als Planungsgrundlage

Qualitätssicherung am Bau

Qualitätskontrolle am Bau

Abnahmeprotokolle Nachweisführung

2.3.2 Raumnutzung und schalldämmende Bauteile In Wohn- und Bürogebäuden, Gewerbebetrieben, Schulen, Gemeinschaftseigentum usw. bilden Räume oder Raumgruppen die organisatorisch bzw. rechtlich selbständigen Einheiten (Nutzungseinheiten). Diese räumlichen Begrenzungen sind durch schalldämmende Bauteile auszubilden, welche die Anforderungen gemäss Norm SIA 181 (2006) zwischen den Nutzungseinheiten respektive zwischen Aussen- und Innenraum gewährleisten. Als selbständige Nutzungseinheiten gegen übermässigen Lärm zu schützen sind: Wohnungseinheiten, Wohnungseinheiten für Senioren, Alterswohnungen, Bürobetriebe, Gewerbebetriebe usw. sowie Korridore, Treppenhäuser und Laubengänge. Bei letzteren ist jedoch zu unterscheiden zwischen solchen, welche ausschliesslich dem Zugang zu angrenzenden, gleichartigen Nutzungseinheiten dienen (beispielsweise Treppenhäuser in Mehrfamilienhäusern oder Korridore in Bürogebäuden), und solchen, welche unterschiedliche, nicht in direktem Zusammenhang stehende Nutzungseinheiten verbinden oder daran angrenzen (z. B. Zugang zu Gastbetrieb, Büros und Fabrikationsgebäude neben Wohnungen). Innerhalb einer Nutzungseinheit, z. B. zwischen den Räumen einer Wohnung oder innerhalb derselben Firma, sind die Anforderungen nach Bedarf zu bestimmen. Der Anhang G der Norm SIA181 (2006) enthält entsprechende Richtwerte (siehe Figur 13), die als Grundlage für die Definition der Anforderungen dienen können.


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2.3.3 Die Wahl des Deckensystems Die Wahl des Deckensystems wird innerhalb eines Planungsprozesses durch folgende Planungsparameter beeinflusst: • Standort des Gebäudes Die Lärmbelastungen aus der Umgebung bedingen unter Umständen schalltechnische Massnahmen an der Gebäudehülle. Dies betrifft insbesondere die Aussenwände mit Fenstern und die Dachfläche. Die Verbindungen mit dem Deckensystem gilt es zu berücksichtigen. • Eigentum/Mieter, Nutzung Die planmässige Nutzung und die rechtliche Situation bestimmen die gesetzlichen oder normativen Anforderungen an die Qualität des Schallschutzes. • Raumanordnung Die Anordnung der Räume im Grundriss wie im Schnitt sowie die Raumgrössen beeinflussen die erforderliche Schalldämmqualität der trennenden Bauteile – z. B. laute Nutzungen gegenüber hohem Ruhebedürfnis. • Anordnung und Grösse der Fenster Die Decken erfordern meistens spezielle konstruktive Ausbildungen der Deckenlagerung. Über den Deckenrandbereich und über die Fensterflächen können bedeutende Schallübertragungen von Raum zu Raum erfolgen. • Deckenuntersicht Eine geschlossene, abgehängte Decke trägt meistens zu einer Erhöhung der Luft- und Trittschalldämmung eines Deckenaufbaus bei. Gleichzeitig werden schalltechnisch ungünstige Anschlüsse entkoppelt. Zudem ist die Materialisierung bezüglich Erscheinung der Deckenuntersicht stark subjektiv durch die Bauherrschaft beeinflusst. • Raumhöhe Die Verteilung der Schallenergie in ein grosses Raumvolumen hat einen positiven Einfluss auf den Schallschutz. • Tragwerk Die brandschutztechnischen Anforderungen an Tragwerk und Brandabschnittsbildung sowie der Schichtenaufbau (z. B. zur horizontalen Stabilisierung) und das Flächengewicht bilden die Ausgangslage zur Bestimmung der zusätzlich erforderlichen Schallschutzmassnahmen. Flächige oder strukturierte Deckenkonstruktionen erfordern unterschiedliche Massnahmen.

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• Bodenbelag Weiche Bodenbeläge verursachen einen geringeren Raumschall und dämpfen die Schalleinleitung ins Bauteil beim Begehen der Decken. Trägt der Bodenbelag zur Erfüllung der bauakustischen Anforderungen bei, muss dies beim Ersatz des Bodenbelags berücksichtigt werden. Harte Bodenbeläge erfordern nach dem Stand der Technik schwimmende Bodenaufbauten (schwimmender Unterlagsboden/Estrich) zur Beschränkung der Trittschallübertragung. Dabei ist besonders auf die Randentkoppelung durch Stellstreifen und auf Vermeidung direkten Kontakts zu Sockelleisten zu achten. Bei nicht mit dem Unterlagsboden verklebten Hartbelägen wird gelegentlich der in den Raum bei Begehung zurückgeworfene Geh- und Raumschall (in der eigenen Nutzungseinheit) als störend empfunden, ohne dass davon die Schallschutzbeurteilung (für fremde Nutzungseinheiten) betroffen wäre. • Haustechnik Das Wärmeverteilsystem und dessen Leitungsführung wie Bodenheizung, Heizkörper, Komfort-Lüftung (Minergiestandard) usw. können die Qualität des Schallschutzes beeinträchtigen, z. B. bei Durchdringungen des Deckensystems. • Wärmeschutz Decken zwischen beheizten und unbeheizten Räumen erfordern entsprechend den Wärmdämmstandards Dämmschichten mit Dicken bis zu 300 mm (Standard Minergie-P). Deren dynamische Steifigkeit beeinflusst die Trittschallübertragung. • Kosten Bei Kostenvergleichen von Konstruktionen sind neben den konstruktiven Elementen Ästhetik, Nachhaltigkeit und Zugänglichkeit der Haustechnik-Installationen bei Ergänzungen zu berücksichtigen. • Bauprozess Die Vorfertigung von flächigen Deckenelementen ermöglicht es, dass Teile der Decke schon beim Montieren begehbar sind. Entsprechend den Anforderungen werden schalltechnisch wirksame Ergänzungen möglich durch schwimmende Unterlagsböden (nass und trocken) oben und abgehängte Deckenverkleidungen unten.


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2.3.4 Flexibilität von Baustrukturen Die Vorgaben der Lärmschutz-Verordnung (LSV) mit der dort anteilig herangezogenen Norm SIA 181 (2006) gelten sowohl für Neubauten als auch für Umbauten. Die in der Planung definierten Nutzungen respektive vertraglich festgelegten Anforderungen bilden die Basis der Ausführung bei der Erstellung oder Umnutzung des Gebäudes. Die Wahl der Tragkonstruktion beeinflusst die Gestaltung des Grundrisses und die Variabilität in der Nutzbarkeit. Die Struktur eines Gebäudes den veränderten Bedürfnissen anzupassen bedeutet auch, dass die Anforderungen an den Schallschutz zu überprüfen sind. Dies ist unter Umständen mit hohen Kosten verbunden und kann ein massgebendes Kriterium bei der Bewertung einer Liegenschaft sein. Fliessen in der Planung bereits Überlegungen (z. B. Raumhöhe, Fensteranschlag usw.) zur Anpassung der Schalldämmung bei einer veränderten Nutzung

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ein, so können mit gezielten Ergänzungen wie etwa Aufdopplungen oder Vorsatzschalen (Bekleidungen aus bewährten Gipsfaser- oder Gipskartonplatten auf Lattungen, mit Federbügeln oder Federschienen), neuen Bodenbelägen usw. in einer späteren Phase bessere Schalldämmungen erzielt werden. Flexiblere und kostengünstigere Lösungen zu realisieren kann Marktvorteile bei der Immobilienvermarktung bieten.

Norm SIA 181 (2006) – Schallschutz im Hochbau

2.4.1 Schutzziele Das Bundesgesetz über den Umweltschutz (USG) ‹soll Mensch, Tiere und Pflanzen, ihre Lebensgemeinschaften und Lebensräume gegen schädliche oder lästige Einwirkungen schützen›. Die Lärmschutz-Verordnung (LSV) hat gemäss Art.1 zum Ziel, ‹vor schädlichem und lästigem Lärm zu schützen›, und verweist auf die Regeln der Baukunst. Als solche ist die Norm SIA 181 ‹Schallschutz im Hochbau› zu betrachten. Die Definition der Nutzungseinheiten basiert auf der Norm SIA 181 (2006). Bei übereinander liegenden Nutzungen betrifft dies die Trenndecken mit Tragsystem, Wänden, Stützen und Auflager der Decke. Im Brand- und Wärmeschutz werden die gesetzlichen Anforderungen während der Ausführung durch die Bauaufsichtsbehörden kontrolliert. Im Gegensatz dazu ist die Qualität der Schalldämmung erst nach Bauvollendung respektive kurz vor Bezug der Räume durch die Nutzer erkennbar. Eine Kontrolle kann nach Fertigstellung erfolgen respektive eingefordert werden. Der Nachweis, dass die Anforderungen erfüllt sind, zeigt erst der Vergleich mit den Messresultaten. Nachbesserungen sind in den meisten Fällen schwer realisierbar oder sind mit hohen Kosten verbunden.

2.4.2 Anforderungsstufen Entsprechend den öffentlich-rechtlichen Grundlagen der LSV und den (sofern vereinbart) privatrechtlichen Vorgaben der Norm SIA 181 (2006) gelten bei Decken für Innenlärm mit Luft- und Trittschall die folgenden Anforderungsstufen (zusätzliche Anforderungen können vereinbart werden) unter Berücksichtigung der Lärmbelastung durch die emissionsseitige Nutzung (klein, mässig, stark, sehr stark) und der Lärmempfindlichkeit durch die immissionsseitige Nutzung (gering, mittel, hoch): • Mindestanforderungen Die Mindestanforderungen gewährleisten einen Schallschutz, der lediglich erhebliche Störungen zu verhindern vermag. Die Mindestanforderungen gelten für Mietwohnungen und Büroräume. • Erhöhte Anforderungen Die erhöhten Anforderungen nach Norm SIA 181 (2006) bieten einen Schallschutz, bei dem sich ein Grossteil der Menschen im Gebäude behaglich fühlt. Bei Doppel- und ReihenEinfamilienhäusern sowie bei neu gebautem Stockwerkeigentum gelten die erhöhten Anforderungen.


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• Spezielle Anforderungen Bei besonderen Nutzungen oder bei besonderen Schallschutzansprüchen (auch für einzelne Räume oder Lärmarten) sind spezielle Anforderungen festzulegen und zu vereinbaren. Spezielle Verhältnisse sind insbesondere dann gegeben, wenn die Lärmempfindlichkeit und/oder der Grad der emissionsseitigen Lärmbelastung erheblich nach oben oder unten von den angegebenen Beschreibungen abweichen. In jedem Fall sind die Mindestanforderungen und bei SIA-Verträgen, falls nach Norm SIA 181 (2006) obligatorisch, auch die erhöhten Anforderungen einzuhalten.

2.4.3 Anforderungen an Schutz gegen Luftschall von innen und Trittschall Anforderungen zwischen Nutzungseinheiten Die Ausgangsgrössen zur Bestimmung der Anforderungen können der SIA 181 (2006) entnommen werden. Decken sind häufig vorkommende Trennbauteile zwischen gleichartigen Nutzungen wie Wohnen (Wohn-, Schlafräume, Wohnküche, Studio), Büro (Einzelbüros, Grossraumbüros, Konferenzräume, Sitzungszimmern) oder Schule (Schulzimmer, Lehrerbüros, Sekretariat usw.). Die Anforderungen an den Schallschutz zwischen Nutzungseinheiten sind für häufig anzutreffende Situationen in Figur 14 zusammengefasst.

Soll insbesondere auch in Räumen mit einem tiefem Grundgeräusch von unter 25 dB (A) ein hohes Schallschutzniveau erreicht werden, wird empfohlen, Anforderungen zu vereinbaren, die angemessen über die erhöhten Anforderungen hinausgehen, mit Ausnahme von Bauteilen der Gebäudehülle. Dies erfordert eine entsprechende Vereinbarung und ist z. B. sinnvoll bei besonders hoher Lärmempfindlichkeit oder bei hoher Lärmbelastung.

Anforderungen innerhalb von Nutzungseinheiten Immer häufiger werden auch innerhalb von Nutzungseinheiten (z. B. innerhalb der Wohnung) spezielle Anforderungen an den Schallschutz gewünscht. Im Anhang G der Norm SIA181 (2006) sind dazu Empfehlungen enthalten, welche in Figur 13 zusammengefasst sind. Anforderungen bei Balkonen Für Trittschallübertragungen von Balkonen in Räume anderer Nutzungseinheiten gelten nach Ziffer 3.2.2.5 der Norm SIA 181 (2006) die Lärmbelastung ‹klein› und um 5 dB verminderte Anforderungen an den Schutz gegen Trittschall.

Nutzung

erster Raum

Wohnen

Schlafen

Stufe 1 mit niedrigen Anforderungen Trittschall L’ [dB] Luftschall Di [dB] 40 55

Büro

Büro Korridor Sitzung Klasse Korridor Werken Musikzimmer

35 30 45 45 35 50 55

Schule

60 60 60 60 60 50 50

zweiter Raum Wohnen Schlafen Nasszellen Arbeiten Büro Sitzung Direktion Klasse Klasse Klasse Musikzimmer

Figur 13: Anforderungen für Trennbauteile innerhalb derselben Nutzungseinheit; Auszug aus Norm SIA 181 (2006), Tabelle 15: Empfehlungen nach Stufe 1 mit niedrigen Anforderungen, unter Berücksichtigung der Spektrum-Anpassungswerte. Für Empfehlungen nach Stufe 2 mit höheren Anforderungen gilt beim Luftschall ein um 5 dB höherer Wert und beim Trittschall ein um 5 dB tieferer Wert.


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Lärmbelastung: Nutzungen in Räumen mit Lärmerzeugung (Lärmquelle) Wohnen mässig: Wohnraum Schlafraum Küche Korridor Treppenhaus Aufzugsschacht Büro stark:

Büro

Hobbyraum Versammlungsraum Heizung Einstellgarage Verkaufsraum Restaurant (ohne Beschallung) mässig:

Mindestanforderungen Luftschall Di [dB] 47

Trittschall L’ [dB] 58

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Lärmempfindlichkeit: Nutzungen im zu schützenden Raum gering:

Wohnen

Küche (ohne planmässige Wohnnutzung) Bad, WC Korridor

52 57

53 48

mittel: Wohnzimmer Schlafzimmer Wohnküche Studio

47

58

Büroraum Konferenzraum Korridor Aufzugsschacht Treppenhaus Verkaufsraum Restaurant (ohne Beschallung)

gering:

Büro

Grossraumbüro (bei Ausschluss späterer Unterteilung in mehrere Nutzungseinheiten oder Einzelbüros) Empfangs-, Warteraum Kantine, Restaurant Werkstatt 52

53

mittel:

stark:

57

48

Versammlungsraum, Saal Heizung Einstellgarage mässig:

47

58

gering:

53

Grossraumbüro (bei Ausschluss späterer Unterteilung in mehrere Nutzungseinheiten oder Einzelbüros) Empfangs-, Warteraum Kantine, Restaurant Werkstatt mittel:

Büroraum

Wohnen

Wohnzimmer Schlafzimmer Wohnküche Studio

52

Büro

Büroraum Figur 14: Auszug der Mindestanforderungen an den Schutz gegen Luftschall von innen Di [dB] und den Trittschall L’ [dB] zwischen Nutzungseinheiten gemäss Norm SIA 181 (2006). Für erhöhte Anforderungen gelten beim Luftschall um 3 dB höhere Werte, beim Trittschall für Neubauten um 3 dB respektive für Umbauten um 1 dB tiefere Werte.


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2.4.4 Vom Schallschutz zur Schalldämmung von Bauteilen Der Benutzer von Räumen wünscht einen angemessenen Schallschutz zwischen den verschiedenen Nutzungseinheiten oder konkret direkt zwischen zwei Räumen. Die Qualität der einzusetzenden Bauteile (inklusive deren Flankenübertragungen) muss der Situation angepasst prognostiziert werden. Nach Norm SIA 181 (2006) können Prognosen durch eigene Mittel (Erfahrungswerte) oder nach Normen EN 12354-1 bis -3 erfolgen. Figur 15: Von der Bausituation zu Bauteilkennwerten. Oben: Die Bausituation mit den verschiedenen, teils nicht bekannten Schallübertragungswegen Mitte: Die Modellbildung nach Norm EN 12354 Unten: Die Bauteilkennwerte aus Messungen im Labor für die direkte Schallübertragung und die Flankenübertragung KF, einen Zuschlag für die Summe aller Übertragungswege. Jeweils links für Luftschall, rechts für Trittschall

Fd Df Ff

Dd

Df

Rw+C KF

Dd

DFf

Ln,w+Cl KF

Lignatec Schallschutz von Decken

Prognosen durch eigene Mittel (Erfahrungswerte) Für eine Prognose im Sinne von bewerteten Einzahlkennwerten sind folgende Zuschläge zu berücksichtigen: • Projektierungszuschlag KP [dB] Damit sollen die abweichenden Abmessungen gegenüber den Laborbedingungen, übliche Baupraxis und Alterungseffekte berücksichtigt werden. • Zuschlag für Flankenübertragung KF [dB] Der Korrekturwert berücksichtigt Abweichungen zu akustischen Bauteilkennwerten aus Labormessungen mit unterdrückter Flankenübertragung und Schallübertragungen über flankierende Bauteile wie z. B. Decken und Wände am Bau. • Spektrum-Anpassungswerte C, Ctr, CI [dB] Korrekturwerte als Einzahlangaben für Pegel oder Pegeldifferenzen, welche aufgrund besonderer Frequenzabhängigkeiten von Geräuschen erforderlich sind, um Messwerte an die Gehörempfindung anzupassen. • Volumenkorrektur CV [dB] Korrekturwert zur Berücksichtigung grösserer Volumen des Empfangsraums bezüglich Nachhallzeiten. Prognosen gemäss Normen EN 12354-1 bis -3 Das detaillierte Rechenverfahren nach den Normen EN 12354-1 bis -3 berücksichtigt neben der direkten Schallübertragung durch das Trennbauteil zwischen zwei aneinander angrenzenden geschlossenen Räumen bis zu zwölf weitere Flankenübertragungen, die durch detaillierte, systembezogene Messungen ermittelt werden und für das geplante Bausystem bekannt sein müssen (siehe Anhang F der Norm SIA 181 (2006)). Diese Methode verspricht zuverlässige Resultate, sofern die erforderlichen Eigenschaften der Bauteile mit genügender Genauigkeit bekannt sind. Es dürfte jedoch noch längere Zeit dauern, bis diese Werte in genügender Zuverlässigkeit für das gesamte Spektrum der Deckensysteme in Holz zur Verfügung stehen.


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2.5

Lignatec Schallschutz von Decken

Haustechnik

Die Wahl des Heiz- und Lüftungssystems hat Auswirkungen auf die Menge und den erforderlichen Durchmesser der Verteilleitungen (Wasser- oder Luftsystem). Die Leitungsführung in Konstruktionen oder deren Durchdringungen kann den gewünschten Schallschutz beeinträchtigen, dies durch Schallängsleitung, aber auch durch Schallbrücken. Die Führung von Leitungen innerhalb von Leitungsschächten hat deshalb Vorteile in bezug auf den Schallschutz. Geräusche aus Leitungen lassen sich eindämmen, indem diese in Leitungsschächten geführt werden, welche mit schallabsorbierendem Material gefüllt oder zumindest ausgekleidet werden. Je nach Einbausituation sind zudem die Anforderungen an die konstruktive Durchbildung des brandabschnittsbildenden Bauteils und dessen Durchdringung zu berücksichtigen. Leitungen innerhalb der Deckentragkonstruktion Leitungsführungen innerhalb der Deckentragkonstruktion sind aus brandschutztechnischen Gründen oft nicht möglich. Die brandabschnittsbildenden Schichten dürfen nicht tangiert werden oder sind entsprechend zu ergänzen, damit der geforderte Brandwiderstand vollflächig erhalten bleibt. Leitungen über der Deckentragkonstruktion, über oder unter dem schwimmenden Unterlagsboden (Estrich) Diese Lösung erfordert mehr Platz in der Überkonstruktion und ergibt somit eine dickere Deckenkonstruktion, was sich auf die Raumhöhe auswirken kann. Es besteht zudem die Gefahr, dass bei unsorgfältiger Ausführung die Trittschalldämmung durchbrochen wird und Schallbrücken entstehen, insbesondere wenn Leitungen gekreuzt werden.

Leitung unterhalb der Deckentragkonstruktion oder im Deckenhohlraum Alle Schichten des brandabschnittsbildenden Bauteils sind oberhalb der Installationsebene anzuordnen. Eine übliche Akustikdecke kann die Installationen abdecken, trägt aber normalerweise nichts zur Schalldämmung der gesamten Deckenkonstruktion bei. Dazu sind geschlossene Deckenverkleidungen erforderlich. Bei zwischen Räumen horizontal in Doppel- oder Hohlraumböden durchlaufenden Leitungen ist dem Einbau wirksamer Akustikschotts besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Durchdringungen von Bauteilen Durchdringen Leitungen die Bauteile, so sind unter Umständen spezielle Massnahmen notwendig, um die Anforderungen an den Schallschutz zu erfüllen. Der luftdichte Abschluss ist eine grundsätzliche Voraussetzung für den Schallschutz. Für Durchdringungen mit mehreren Leitungen sind entsprechende Abschottungen erforderlich. Handelt es sich lediglich um eine einzelne Leitung mit geringem Durchmesser, bedingt dies einen Abschluss und Dichtung mit nichtbrennbaren Materialien oder zugelassenen Dichtungsmassen.


13

2.6

Qualitätssicherung

Von der Abstimmung der Schallschutzanforderungen auf die Benutzerbedürfnisse über die Konstruktionsplanung und Bauausführung bis hin zu den Messungen am Bau und der Nutzung des Objektes können Fehler passieren, oder die Handlungen unterliegen einer eingeschränkten Genauigkeit, was zu einer Abweichung vom Plansoll führt. Unter Berücksichtigung der Verbesserungsmöglichkeiten, der Fehlergrössen und der Ungenauigkeiten ist beurteilbar, welchem Einflussfaktor im Sinne der Qualitätssicherung je nach Bauphase welche Bedeutung zugemessen werden soll, woraus sich schliesslich entsprechende Qualitätssicherungsmassnahmen ableiten lassen.

Figur 16: Massnahmen zur Sicherstellung eines einwandfreien Schallschutzes. Zusammenfassung und Ergänzung aus Norm SIA 181 (2006), Anhänge D+J (informativ)

Lignatec Schallschutz von Decken

Projektierungsphase (Anhang D)

Ausführungsphase (Anhang J)

nach Bauvollendung

Gerade in der Ausführungsphase können Mängel zu massiven Abweichungen gegenüber der Planung führen, insbesondere bezüglich Trittschallschutz. Entsprechende Kontrollen am Bau lohnen sich also durchaus.

• Verbindliche vertragliche Festlegung der Anforderungen an den Schallschutz gegen Aussen- und lnnenlärm nach Ziffer 2.2.4, Norm SIA 181 (2006) • Beschaffung der gesetzlichen Grundlagen • Abklärung der zu erwartenden Lärmimmissionen • Projektierung und Nachweis der Schallschutzmassnahmen mit hinreichenden Dimensionierungsreserven • Beizug von Spezialisten • Einfliessenlassen der Schallschutzmassnahmen in die weiteren Projektdokumente • schalltechnisch sinnvolle Grund- und Aufrissgestaltung • geeignetes Lüftungskonzept in bezug auf Aussenlärm • Massnahmen zur Eindämmung des Schalls bei der Schallentstehung und beim Ausbreitungsweg • Orientierung der Räume in bezug auf die Quellen des Aussenlärms • Reduktion oder Verhinderung der Einleitung von Körperschall in das Bauwerk • der Bauherr bzw. die von ihm beauftragten Fachleute kontrollieren die gelieferten Materialien und überwachen die Bauausführung • der Unternehmer sorgt für die fachgerechte Ausführung durch den Einsatz bauakustisch informierten Personals und dessen Instruktion • der Unternehmer berücksichtigt auch die schallschutztechnischen Anforderungen bei der Bauausführung zur Vermeidung von Schallbrücken (Trittschall) und Leckagen (Luftschall) • der Unternehmer orientiert den Bauherrn rechtzeitig, wenn die Ausführung der vereinbarten Schallschutzmassnahmen durch Massnahmen Dritter in Frage gestellt ist und die Einhaltung der Anforderungen nicht sichergestellt werden kann, und er fordert den Bauherrn zu Zwischenabnahmen für bauakustisch relevante Teilleistungen auf • der Bauherr ordnet allenfalls das Ausführen von bauakustischen Abnahmeprüfungen an • allenfalls Ausführen von bauakustischen Nachweisprüfungen • bei Bedarf Ausführen von detaillierten bauakustischen Messungen zur Wissenserweiterung


Bauphase

Einflussfaktoren

Projektierung

14

Einstufung der Anforderung nach Mindestund erhöhten Anforderungen

Lignatec Schallschutz von Decken

Verschlechterung Verbesserung

-3 dB

3 dB

3 dB

-3 dB

Trittschalldämmung

20 dB -10 dB

Heruntergehängte Decken

-15 dB

5 dB -3 dB

-25 dB

Rohdeckenbeschwerung (Masseeffekt)

5 dB -15 dB

Nebenwegübertragung

-6 dB 6 dB

Ausführung

Entkoppelung durch elastische Auflager

8 dB -5 dB

Schallbrücke Unterlagsboden zu Wand 15 dB

Schallbrücke in der Trittschalldämmung 20 dB

Elementierung des Unterlagbodens -4 dB

nach Bauvollendung

-1 dB

Messtechnik

Klimaeinfluss auf Messtechnik

Geometrische Bezugsgrössen

-2 dB

2 dB

2 dB

-2 dB

-1 dB

1 dB

1 dB

-1 dB

-2 dB

2 dB

nach Bezug

1 dB

-1 dB

Bodenbeläge am Beispiel Teppich -3 dB

Nutzung nicht entsprechend den Planungsvoraussetzungen Alterung der Bauteile

Figur 17: Zusammenfassung der Einflussgrössen aus der Einstufung der Anforderungen, der Baumesstechnik, der Variation der Bauteilschichtigkeit und der Nebenwegübertragungen bezüglich Luft- und Trittschallschutz von Geschossdecken in Holz. Die Einflussfaktoren dürfen nur einzeln betrachtet werden; Interaktionen können mit diesen Angaben nicht quantifiziert werden.

■■

-10 dB

-5 dB

10 dB

5 dB ■

Luftschall: Streubereich des Einflussfaktors in Dezibel Trittschall: Streubereich des Einflussfaktors in Dezibel Für aktuell eingesetzte Systeme sind keine Erfahrungswerte vorhanden.

-10 dB


15

3

Lignatec Schallschutz von Decken

Direkte Schallübertragung – Bauteil 3.1.

Bauakustische Kenngrössen unter Umständen zu nicht mehr vernachlässigbaren Abweichungen im Ergebnis. Um diese prüfstandsabhängigen Effekte berücksichtigen und korrigieren zu können, wird neuerdings im Rahmen von Eignungsprüfungen die Körperschall-Nachhallzeit eines Prüflings ermittelt und das messtechnisch gewonnene Ergebnis auf am Bau übliche Nachhallzeiten korrigiert. Es ist zu beachten, dass derartige Einzahlangaben immer deutlich über den bislang bekannten R’w-Werten liegen und mit diesen nicht vergleichbar sind. Die Schalldämmeigenschaften von Bauteilen können in der Regel aus Herstellerangaben abgeleitet werden. Diesen sollten Labormessungen akkreditierter Institute zugrundeliegen, welche die schalltechnischen Kennwerte ausweisen. Je nach Konstruktion und zugrundeliegenden Messdaten müssen über Korrekturwerte die Abweichungen von der Labormessung zur Bausituation berücksichtigt werden.

Figur 18: Situationen im Prüfstand. Oben: mit bauähnlichen Flankenübertragungen. Links ist die Messung des bewerteten Bau-Schalldämm-Masses R’w und rechts des bewerteten Norm-Trittschallpegels L’n,w dargestellt. Unten: mit unterdrückten Flankenübertragungen. Links ist die Messung des bewerteten SchalldämmMasses Rw und rechts des bewerteten Norm-Trittschallpegels Ln,w dargestellt.

3.1.1 Einzahlangaben Die Schalldämmung hängt immer von der Frequenz des auftreffenden Schalls ab. Zur einfacheren Handhabung der Kenndaten bildet man daraus nach Verfahren der ISO 717 eine verständliche Einzahlangabe. Als Beurteilungsgrössen des Schalldämmvermögens dienen die Schalldämm-Masse Rw bzw. R’w für den Luftschall sowie Ln,w bzw. L’n,w für den Trittschall. Das Schalldämm-Mass Rw – auch Direkt-Schalldämm-Mass genannt – ist eine reine Bauteilkenngrösse und wird seit einiger Zeit im Prüfstand mit unterdrückter Flankenübertragung bestimmt. Demgegenüber wird R’w am Bau unter den dort objektspezifisch herrschenden Übertragungsbedingungen ermittelt. Der Index w bedeutet, dass es sich hierbei um eine bewertete Einzahlangabe handelt, die sich aus einer Terzbandanalyse im bauakustisch relevanten Frequenzspektrum zwischen 100 Hz und 3150 Hz ergibt, bewertet mittels normativ festgelegter ganzzahlig verschobener Bezugskurve für den Schnittpunkt mit der Vertikalen bei 500 Hz auf der ‹Frequenzachse›. Die Horizontale durch diesen Punkt ergibt den massgebenden Einzahlkennwert in Dezibel. Der im Prüfstand ermittelte Zahlenwert eines Bauteils kann in Abhängigkeit von der Bauweise eines Prüfstandes und der Anbindung des Prüflings an den Prüfstand variieren. Gleiche Prüfaufbauten, in unterschiedlichen Prüfständen gemessen, führen

Figur 19: Bandbreite der SpektrumAnpassungswerte für unterschiedliche Konstruktionen

Konstruktionen Massivbau Fenster Decken in Holz Wände in Holz

für C -1 dB -2 dB -2 dB bis -6 dB 1 dB bis 2 dB

3.1.2 Spektrum-Anpassungswerte Unter Berücksichtigung der Spektrum-Anpassungswerte wird die subjektive Hörwahrnehmung besser erfasst. Gemäss internationalen Normen gilt mit den Vereinfachungen in Norm SIA 181 (2006) folgende Einteilung und Anwendung: Ctr zum Luftschallschutz gegen Aussenlärm, C zum Luftschallschutz gegen Innenlärm, CI zum Trittschallschutz, Ctr, 50–3150 Hz zum Luftschallschutz mit Bewertung ab 50 Hz bei Diskotheken und speziellen Produktionsbetrieben. Die Bandbreite der Spektrums-Anpassungswerte hängt immer stark von der Materialkombination respektive vom Konstruktionsaufbau ab. Figur 19 gibt einen Hinweis zur möglichen Bandbreite für verschiedene Bauteile und Materialisierungen. 3.1.3 Summe aus Einzahlangabe und SpektrumAnpassungswert Die Angabe der Spektrums-Anpassungswerte C und CI macht nur in Verbindung mit den Einzahlangaben Rw, R’w und Ln,w, L’n,w Sinn. Die genormte Schreibweise ist daher auch z. B. Ln,w (CI) = 46 (-2) dB. Letztendlich aussagekräftig für das Schalldämmvermögen eines Bauteils ist die Summe aus der Einzahlangabe und dem entsprechenden Spektrum-Anpassungswert, wobei der negative Spektrums-Anpassungswert CI nicht berücksichtigt werden darf.

für Ctr -3 dB -3 dB bis -7 dB -

für CI 0 dB bis -15 dB 3 dB bis -3 dB -


16

Grundaufbau

Balkenlage Verlegeplatte Trittschalldämmung Beplankung oben Balkenlage/Dämmung abgehängte Decke Kasten Verlegeplatte Trittschalldämmung Kasten/Dämmung

Brettstapel Verlegeplatte Trittschalldämmung Brettstapel

Brettsperrholz/BSH Verlegeplatte Trittschalldämmung Brettsperrholz/BSH

Holz-Beton-Verbund Zementestrich Trittschalldämmung Überbeton und Tragwerk in Holz

Aufbauhöhe Spannweite Eigenlast 180–380 mm 3,00–5,50 m 0,60–2,02 kN/m2

Lignatec Schallschutz von Decken

Luftschall 30

40

Trittschall 50

58 48 R’w + C

300–550 mm 4,00–8,00 m 1,25–2,94 kN/m2

60

70

80

30

40

66

50

43 51 L’n,w + Cl

n=13

4

68

48 58 L’n,w + Cl

68

n=9

48 58 L’n,w + Cl

68

n=9

1

59

n=19

50 58 L’n,w + Cl

240–420 mm 1,00–6,00 m 0,75–3,48 kN/m2

46 52 R’w + C

59

5

51 56 62 R’w + C n=6

59

70

4 5

46 52 R’w + C

60

n=9

1

n=9

190–240 mm 1,00–6,00 m 0,84–2,10 kN/m2

300–570 mm 6,00–9,00 m 3,29–7,40 kN/m2

Figur 20: Vergleich von fünf Deckentypen bezüglich Bautechnik und Schallschutz. Als Quellen bezüglich der Kennwerte für die Schalldämmung dienten die Dokumentation SIA D 0189 (2005), Messungen der AHB in Biel sowie das Beiblatt 1 zur DIN 4109. Ergänzend sind die spektral korrigierten bewerteten Bauteil-Kennwerte der im Kapitel 5 dokumentierten Projekte dargestellt: 1 Terrassenhäuser in Zollikofen 2 Zwei Mehrfamilienhäuser an der Bösgass in Buttisholz 3 Bürogebäude für das Paul-Scherrer-Institut in Villigen 4 Mehrfamilienhaus Wibergli in Sarnen 5 Mehrfamilienhaus an der Ottostrasse in Ottobrunn (D)

2 3 47 55 61 R’w + C n=9

R’w + C L’n,w+ Cl n

2 3 38 48 L’n,w + Cl

Bereiche der spektral korrigierten Einzahlkennwerte für Luftschall [dB] Bereiche der spektral korrigierten Einzahlkennwerte für Trittschall [dB] Anzahl Messungen

55 n=10

n=9

80


17

3.2

Lignatec Schallschutz von Decken

Einfluss des Deckenaufbaus auf die direkte Schallübertragung

3.2.1 Oberhalb des Tragwerkes Zur Verbesserung der schallschutztechnischen Eigenschaften werden auf Rohdecken häufig schwimmende Unterlagsböden mit Randdämmstreifen verwendet. Der Gewinn beim Trittschallschutz ist jedoch für Holzdecken im Vergleich zu Massivdecken wesentlich geringer. Die Ursache liegt in der Frequenzabhängigkeit der Trittschallübertragung. Massivdecken haben eine grössere Trittschallübertragung im hohen Frequenzbereich, während sich bei Decken in Holzbauweise dieses Problem auf tiefe Frequenzen bezieht. Die zusätzliche Dämmwirkung von schwimmenden Unterlagsböden und Gehbelägen ist jedoch bei tiefen Frequenzen wesentlich geringer als bei hohen. Bodenbelag Weiche Bodenbeläge verursachen einen geringeren Raumschall und dämpfen die Schalleinleitung ins Bauteil beim Begehen der Decken, was beim Trittschall zu einer Verbesserung von 3–10 dB führen kann. Harte Bodenbeläge haben kaum Einfluss auf die Trittschalldämmung. Die Luftschalldämmung einer Decke wird mit dem Bodenbelag nicht verändert. Trägt der Bodenbelag zur Erfüllung der bauakustischen Anforderungen bei, muss dies beim Ersatz des Bodenbelags berücksichtigt werden. Schwimmende Unterlagsböden (Estriche) Unterlagsböden in Trockenbauweise aus Holzspanoder Gipsbauplatten auf Dämmstoffunterlage weisen ein Trittschallverbesserungsmass ΔLw,H von 5–10 dB auf. Zementunterlagsböden, schwimmend auf einer Trittschalldämmung verlegt, weisen eine Trittschallminderung von 10–15 dB und eine Luftschallminderung bis zu 20 dB auf.

Einlagen im Unterlagsboden Die im Unterlagsboden geführten Rohre, Leitungen, Kanäle usw. sind so zu verlegen, dass sie keine Schallbrücken bilden. Rohre, Leitungen, Kanäle usw. sollten auch nicht in der Rohdecke, sondern immer oberhalb oder unterhalb der Rohdecke verlegt werden. Für den Brandschutz sind so keine zusätzlichen Massnahmen erforderlich, und die Zugänglichkeit bei Reparaturen und Anpassungen ist besser gewährleistet. Rohdeckenbeschwerung biegeweich Mittels biegeweicher Rohdeckenbeschwerungen lässt sich die Schalldämmung einer Decke wesentlich verbessern. Dabei ist zu beachten, dass die Beschwerung direkt auf der Rohdecke aufliegt, jedoch keine Veränderung auf deren Biegesteifigkeit ausübt. Am besten erzielt wird dies durch kleinformatige Beschwerungsplatten, spezielle Beschwerungssysteme oder auch Sandschüttungen. Das Verbesserungspotential von kleinformatigen Betonplatten als biegeweich eingesetzte Rohdeckenbeschwerung kann bezüglich Trittschall bis zu 27 dB betragen. 3.2.2 Innerhalb des Tragwerkes Hohlraumbedämpfung Die Hohlraumbedämpfung bringt eine wesentliche Verbesserung, wenn eine entkoppelte Zweischaligkeit des Systems gegeben ist. Allgemein genügt die Einlage von 40 mm bis 80 mm Mineralfasermatte. Insgesamt bringt aber diese Massnahme noch keine Einhaltung der schalltechnischen Anforderungen an eine Wohnraumdecke. Rohdeckenbeschwerung im Verbund Die Holz-Beton-Verbunddecke kann als Holzdecke mit Beschwerung betrachtet werden, wobei die Beschwerung gleichzeitig im statischen Verbund mit dem Holzanteil wirkt. Zwei Konsequenzen daraus führen zum verbesserten Schalldämmvermögen der Decke: das höhere Flächengewicht und die tendenziell höhere Steifigkeit des gesamten Verbundes. Konsequenterweise wird dieser Deckenaufbau in bezug auf die Bauakustik als ein eigenständiges Deckensystem betrachtet statt als Variante einer Holzdecke.


18

Federnde Rohdeckenbeschwerung Bei diesem als Tilgerelement bekannten Konstruktionsansatz dämpft eine über elastische Zwischenlagen in die Konstruktion eingebrachte Masse die Schwingungen des Gesamtsystems, wobei tieffrequente Anregungen eine ausgeprägte Dämpfung erfahren. Die Verwendung von Tilgern eignet sich besonders bei Kastenelementen, wobei es für die Feinabstimmung aller Elemente – Masse und deren Verteilung, Dynamik des Federelementes und des Tragwerkes – eines hohen Entwicklungsaufwands bedarf. Zudem ist zu beachten, dass Tilgerelemente in Deckensystemen einem Patentschutz unterliegen und zurzeit nur im Deckensystem ‹Lignatur silence› zum Einsatz kommen. Haustechnikinstallationen in der Decke Die Tragkonstruktionen verfügen oft nur in der Tragrichtung über Hohlräume, in denen Haustechnikinstallationen untergebracht werden könnten. Damit keine zusätzlichen Brandschutzmassnahmen erforderlich sind und die Zugänglichkeit für Unterhalt und Nachrüstung der Hautechnik gewährleistet ist, sollten Rohre, Leitungen, Kanäle usw. nicht innerhalb des Tragwerkes, sondern immer oberhalb oder unterhalb des Tragwerkes verlegt werden. Dabei sind Schallbrücken zwischen den Deckenschalen unbedingt zu vermeiden.

Lignatec Schallschutz von Decken

3.2.3 Unterhalb des Tragwerkes Abgehängte Deckenbekleidung Eine Deckenbekleidung wird in erster Linie aufgrund des gewünschten Erscheinungsbildes bestimmt. Werden Holzoberflächen gewünscht, wird in der Regel ein nichtbekleidetes Deckensystem eingesetzt. Aus bauakustischer Sicht tragen abgehängte, geschlossene Deckenbekleidungen zu einer verbesserten Schalldämmung bei. Zudem kann der Hohlraum als Installationsebene für die Haustechnik genutzt werden. Konstruktionen mit ein- beziehungsweise mehrschichtigem Charakter werden durch Anordnung losgelöster Schalen von der Tragkonstruktion realisiert. Dabei dürfen grundsätzlich keine starren Verbindungen (Schallbrücken) zwischen den Schalen vorliegen. Eine abgehängte Bekleidung aus biegeweichen Holzwerkstoff- oder Gipsplatten muss in erster Linie dicht sein, kann mit einer zusätzlichen Hohlraumdämmung versehen sein und ist schalltechnisch im besten Fall mittels Federschienen an der Tragkonstruktion befestigt. Diese Ausführung verbessert die Luft- und Trittschalldämmung einer schon gut dämmenden Holzdeckenkonstruktion in der Regel um 4–8 dB, da sie gleichzeitig die Nebenwegübertragungen mindert. Akustikdecken Reine Akustikdecken beeinflussen die Akustik im Raum und haben in der Regel keine Auswirkungen auf die Schalldämmung der Decke.


19

4

Lignatec Schallschutz von Decken

Indirekte Schallübertragung – Nebenwege 4.1

Figur 21: Schematische Darstellung der vertikalen Schallübertragungen. Links: indirekte Schallübertragungen Df, Ff und Fd beim Luftschall Rechts: indirekte Schallübertragungen Df und DFf beim Trittschall

Schallnebenwege und deren Erfassung

Fd Df Ff

Dd

Df

Dd

DFf

Nebenwege des Schalls Verschiedene Übertragungswege leiten den Schall von einem Raum in den andern. Neben dem direkten Weg durch das Bauteil sind die flankierenden Bauteile (Flankenübertragung) und je nach Baukonstruktion zusätzliche Nebenwege beteiligt. Im Holzbau kann der Schallschutz nur in Kenntnis dieser Wege verbessert werden. Bei den Schallnebenwegübertragungen wird nach planmässigen und unplanmässigen Einflüssen unterschieden in: • Flankenübertragungen, die planmässig über notwendige Bauteilanschlüsse wirken und nur durch konstruktive Massnahmen wie z. B. elastische Wandlager vermindert werden können • Körperschallbrücken, die unplanmässig infolge Konstruktions- oder Montagefehlern zu einer starren Koppelung sonst unabhängig schwingender Bauteilschalen bzw. Bauelemente führen und damit Körperschallübertragung mit deren Abstrahlung in andere Räume zulassen • Luftschalleckagen, die über unplanmässige Fehlstellen im Raumabschluss, z. B. undichte Funktionsfugen bei Fenstern und Türen oder Spalten infolge Baustoffschwindens, mit austretender Luft auch Luftschall (bei dünnen Spalten die hochfrequenten Anteile) übertragen und damit die Schalldämmung der betroffenen Bauteile mindern. Gemäss den in der Schweiz angewandten Normen müssen Bauteile zur Bestimmung der Luft- und Trittschalldämmung in Prüfständen mit unterdrückter Flankenübertragung untersucht werden (siehe die aktuellen Schallmessnormen EN ISO 20140). Das gleiche trifft für die meisten Berechnungsverfahren zu, nach denen sich die Schalldämmung aus den Parametern der Bauteile errechnen lässt. Sie alle liefern die Schalldämmung ohne Nebenwege: für die Luftschalldämmung gilt das bewertete Schalldämm-Mass Rw und für die Trittschalldämmung der bewertete Normtrittschallpegel Ln,w.

Die einmal im Labor gemessenen oder rechnerisch untersuchten Bauteile weisen bei gleichbleibendem Aufbau immer die gleiche Schalldämmung auf. Anders verhalten sich die Bauteile im fertig erstellten Bau. Dort können gleich konstruierte Bauteile ganz unterschiedliche Schalldämmungen aufweisen. Es ist dabei keine Seltenheit, dass im Labor gemessene Luft- oder Trittschalldämmwerte am Bau bis zu 10 dB abweichende Messergebnisse aufweisen. Der Grund dafür sind oft die Übertragungen über die indirekten Schallübertragungswege Df, Ff, Fd und DFf, welche bei Labormessungen weitestgehend unterdrückt werden. Diese Nebenwegübertragungen sind in jedem Gebäude etwas anders und müssen bei der Planung immer wieder neu untersucht und beurteilt werden. Bis anhin galt die Erfahrung, dass mit dem Erreichen der geforderten Trittschalldämmung die geforderte Luftschalldämmung ebenfalls erreicht wird. Diese Regel gilt für gut schalldämmende Geschossdecken nicht mehr. Trotz der Erfüllung der erhöhten Anforderungen an den Trittschall können mit derselben Konstruktion die geforderten erhöhten Werte für die Luftschalldämmung nicht ausnahmslos erreicht werden.

Einfluss des Tragsystems – Risiken von Nebenwegübertragungen Die Wahl des Deckensystems in Verbindung mit den Möglichkeiten der Lastenabtragung hat einen grossen Einfluss auf die zu treffenden Massnahmen zur Reduktion von Schallübertragungen über Nebenwege. Luftschallübertragung Die Luftschallübertragung in vertikaler (Figur 21, links) und horizontaler Richtung erfolgt zusätzlich zum direkten Schallübertragungsweg Dd pro Bauteilstoss durch drei Anteile der Flankenübertragung auf den Wegen Ff, Df und Fd. Die Übertragung auf dem Weg Ff ist von der Ausführung der flankierenden Bauteile und der Stossstelle abhängig. Der Einfluss der gemischten Übertragungswege (Df und Fd) hängt zusätzlich von der Ausführung des Trennbauteils ab, insbesondere auch von der unteren Deckenbekleidung.


20

Trittschallübertragung Beim Trittschall erfolgt die Übertragung direkt über die Decke und über die flankierenden Bauteile (Figur 21, rechts) . Die Übertragung auf dem Weg Df erfolgt vom Unterlagsboden in die Rohdecke und von dort in die flankierende Wand. Der Einfluss dieses Übertragungsweges ist abhängig von der Ausführung der Rohdecke und der flankierenden Wand. Die Flankenübertragung auf dem Weg DFf erfolgt vom Unterlagsboden in die obere flankierende Wand und von dort durch den Deckenstoss in die untere flankierende Wand. Ihr Einfluss lässt sich in

4.2

Abhängigkeit von der Ausführung des Unterlagsbodens und der flankierenden Wände darstellen. Erfahrungen aus Messungen zeigen, dass die bewerteten Normtrittschallpegel L’n,w am Bau und Ln,w im Prüfstand gemessen, grössere Abweichungen als bis anhin angenommen erreichen. Die Gründe sind Decken mit besserer Schalldämmung, kombiniert mit schalltechnisch ungünstigeren Flankenbauteilen wie z. B. Fenster, Deckenlager usw.

Luftdichtigkeit als Bedingung für den guten Schallschutz

Eine luftdichte Gebäudehülle schützt vor unnötigen Energieverlusten, Luftverunreinigung, Bauschäden infolge Kondensation sowie unangenehmen Gerüchen von aussen und bildet die Grundlage für das einwandfreie Funktionieren einer kontrollierten Lüftung. Grundsätzlich ist in der Planung und der Ausführung aus energetischer Sicht eine dichte Gebäudehülle anzustreben. Die Anforderungen an die Dichtigkeit der Gebäudehülle sind bestimmt in der NormSIA 180 (1999). Um eine gute Schalldämmung zu erzielen, sind die Luftdichtigkeit der Bauteile und deren Anschlüsse ebenso eine Voraussetzung. Dies gilt sowohl für die Gebäudehülle als auch für Bauteile gegen benach-

4.3

Lignatec Schallschutz von Decken

barte Nutzungseinheiten. Die Gefahr von Undichtigkeiten besteht insbesondere im Bereich der Decken- und Wandanschlüsse (Deckenauflage, Anschluss an Fassade). Bei Objekten in Mischbauweise sind insbesondere die Anschlüsse und Übergänge beim Materialwechsel zu beachten, z. B. von einem Betonkern zur Holzkonstruktion. Die Qualität der Luftdichtigkeit der Gebäudehülle kann durch eine Luftdichtigkeitsmessung des ganzen Gebäudes oder von einzelnen Wohnungen und Räumen überprüft werden. Leckstellen lassen sich mit Thermografieaufnahmen oder ‹kaltem Rauch› sichtbar machen.

Flankenübertragungen und Schallbrücken

Vorsatzschalen Die in ein Bauteil eingeleitete Schallenergie kann in einem benachbarten Raum von Wänden oder Decke in den Raum abgestrahlt und somit hörbar werden. In welcher Intensität und welchen Frequenzen (Tonhöhen) dies geschieht, hängt auch vom Aufbau des Bauteils, insbesondere von der raumseitigen Beplankung, und der Schallquelle ab. Die Schalldämmeigenschaften der dem Raum zugewandten Bauteilschichten sind abhängig von Material, Gewicht, Steifigkeit und Befestigungsart. Bekannt sind die Beplankungen aus biegeweichen Platten, z. B. Gipsfaser- und Gipskartonplatten mit einer Dicke kleiner 16 mm, montiert auf Federschienen oder Rost, deren Grenzfrequenz ausserhalb des störenden Frequenzbereichs liegt. Diese sogenannten Vorsatzschalen reduzieren die Abstrahlung von Schall aus der Tragstruktur bei Decken und Wänden. Die Flankenschalldämmung auf dem Weg Ff (Figur 21, links) ist für die resultierende Schallübertragung entscheidend. Eine Trennung der Beplankung im

Bereich des Bauteilanschlusses bewirkt hier eine Verbesserung der Längsschalldämmung um 3–5 dB. Durch eine doppelte innere Beplankung wird die Längsschalldämmung in einer ähnlichen Grössenordnung von 3–4 dB erhöht. Durch den Einsatz von Vorsatzschalen auf Wänden kann die Flankenübertragung bei den meisten Konstruktionen nahezu unterdrückt werden. In vielen Gebäuden finden Vorsatzschalen bereits auch als Installationsebene Verwendung. Zur Erhöhung der vertikalen Schalldämmung zwischen zwei Räumen ist diese Massnahme gut geeignet. Sie kann die Auswirkungen von Unregelmässigkeiten reduzieren, die insbesondere in der Ausführungsphase entstehen.


21

Lignatec Schallschutz von Decken

Figur 22: Schematische Darstellung der Schallängsleitung in der Decke zwischen Räumen. Links: ungehinderte Schallübertragung durch den Deckenhohlraum Mitte: reduzierte Schallübertragung durch Dämmen des Deckenhohlraumes Rechts: nahezu unterdrückte Schallübertragung durch Unterbrechen der Decke

Schallbrücken und -längsleitung in der Holzkonstruktion Die Leitung von Schall in Bauteilen bedingt, dass Schallenergie von der Quelle direkt oder indirekt in die Konstruktion eindringen kann. Eine Verbindung zwischen getrennt geplanten Bauteilen ist die klassische Schallbrücke. Schlecht konzipierte Bekleidungen von Tragkonstruktionen verfehlen so die geplante Wirkung. Bedingt durch die Tragstruktur treffen durch die Fügung von Elementen Stirn- und Querholz neben unterschiedlichen Baustoffen aufeinander. Es entstehen dadurch erwünschte Beeinträchtigungen in der Schallängsleitung im Holzbau. Im Gegensatz zu Stahl- und Betonstrukturen leiten Holzstrukturen die Schallenergie auf diesem Weg in einem wesentlich geringeren Ausmass weiter.

Figur 23: Ausführung der Randausbildung bei schwimmenden Unterlagsböden mit zwei Streifen aus flexiblem Schaumstoff oder einem Streifen aus Mineralfasern plus einem aus flexiblem Schaumstoff

Schwimmender Unterlagsboden (Estrich) Der Qualität der Ausführung am Bau kommt eine sehr hohe Bedeutung zu. So ist für die erforderliche Dicke der Stellstreifen des Unterlagsbodens deren Beanspruchung infolge Verformungen der Konstruktion zu beachten; es sind Dicken von mindestens 10 mm zu wählen. Sind sie zu dünn oder zu hart, ergibt sich eine stark ausgeprägte Nebenwegübertragung vom schwimmenden Unterlagsboden in die flankierenden Wände. Anschluss an Fassaden Die Auflage oder Anbindung von Decken an die Fassadenelemente birgt die Gefahr der Schalleinleitung in die Konstruktion und in angrenzende Räume in sich. Eine Installationsebene mit Bekleidung aus leichten Platten, schallgedämmt mit einer Faserdämmung, ist in jedem Fall die bessere Lösung. Bei Massivholzwänden ist eine ausgedämmte Installationsebene aus einer oder zwei Gipsfaser- oder Gipskartonplatten mit federnder Befestigung der Lattung erforderlich, um höheren Schallschutzanforderungen zu genügen. Fassadenelemente vor der Decke Die Trennung der geschosshohen Fassadenelemente im Deckenbereich ist schalltechnisch die optimale Lösung. Mehrgeschossig durchgehende Elemente, auch mit Installationsebene, sind schalltechnisch ungünstiger. Die Fugen zwischen Fassadenelement und Deckenstirn ist mit Steinwolle zu stopfen und mit beidseitiger Abdichtung (Schott) auszuführen.


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Lignatec Schallschutz von Decken

Steigzonen in Massivbauweise Die Treppenhäuser von mehrgeschossigen Gebäuden werden aufgrund der Brandschutzanforderungen häufig in Massivbauweise ausgeführt und dienen dann gleichzeitig zur Gebäudestabilisierung. Zu deren Verbindung werden kraftschlüssige Anschlüsse ausgebildet, die auch Schall übertragen. Da die Steigzonen meist über mehrere Geschosse verlaufen, bilden sich Strukturen für direkte Schallübertragungen über mehrere Geschosse. Durch die Trennung von Treppenhaus, Lift, Sanitärkern usw. lassen sich diese vertikalen Strukturen besser von schallempfindlichen Räumen trennen. Mit vorgesetzten Bekleidungen können derartige Konstruktionen schalltechnisch entkoppelt werden.

Figur 24: Beispiel eines in die Geschossdecke integrierten Stahlträgers als Auflager für die Deckenelemente. Die Stahlstützen sind unterschiedlich in die Innenwände eingebunden. Oben: Horizontalschnitt bei einer umdämmten Stahlstütze Mitte: Vertikalschnitt beim Anschluss der Stahlstütze an die Decke Unten: Horizontalschnitt bei einer mit 15 mm Gipsfaserplatten bekleideten Stahlstütze

Stützen und Träger Um Stützweiten von mehr als 6 m oder stützenfreie Räume zu erreichen, werden oft Primärträger in Stahl oder Holz als Auflager für die Deckenelemente eingesetzt. Die Stärke des gesamten Deckenaufbaus wird dann oft durch die Höhe des Primärträgers bestimmt. Stützen können Schallwellen über mehrere Geschosse weiterleiten. Freistehende, unverkleidete Stützen können Schallenergie aufnehmen und strahlen diese in andern Räumen ab. Zur Verhinderung dieses Effektes sollten die Träger durch die Deckenbekleidung unten und/oder den schwimmenden Unterlagsboden oben zur Verhinderung der Schalleinleitung respektive der Schallabstrahlung voll in den Deckenaufbau integriert sein. Durch geeignete Bekleidungen wie z. B. Vorsatzschalen können Stützen eventuell in Kombination mit Brandschutzbekleidungen entkoppelt werden. Der Einfluss auf den Schallschutz ist bei geringen Flächenanteilen mit 1–3 dB zu berücksichtigen.

Lineare und punktuelle Auflage der Decke Die Auflage der Decke auf die Wandkonstruktion ermöglicht eine Schallübertragung in die angrenzenden Bauteile. Durch statisch bedingte Verbindungen, insbesondere aus der horizontalen Aussteifung zur Übertragung der Kräfte aus der Deckenscheibe in die Wände, entstehen ungünstige Voraussetzungen für den Schallschutz. Sowohl lineare als auch punktuelle Auflagen ohne geeignete Trennungen leiten Schallenergie weiter. Eine Bekleidung z. B. in Form von Vorsatzschalen der angrenzenden Bauteile wie Decken und Wänden kann das Tragsystem vor den Schalleinwirkungen abschirmen und die Schallabstrahlungen reduzieren.


23

4.4

Lignatec Schallschutz von Decken

Terrassen, Balkone und Laubengänge

Figur 25: Vertikalschnitte von Übergängen zwischen Aussenund Wohnbereich. Oben: von der Terrasse Mitte: von der Loggia Unten: vom Balkon

Die Schallübertragung von Terrassen, Balkonen und Laubengängen hat den Anforderungen gemäss Norm SIA 181 (2006) zu genügen. In erster Linie sind wirksame Massnahmen zur Verminderung einer störenden Trittschallübertragung in die angrenzenden Wohn- und Schlafräume vorzusehen. Trittschallmindernde Massnahmen im Bereich der Schallquelle sind grundsätzlich sehr viel wirksamer als Massnahmen in den zu schützenden Wohnräumen und daher vorzuziehen (Figur 26, Varianten A–F). Massnahmen allein mittels abgehängter Decken reichen nicht aus, um einen genügenden Trittschallschutz sicherzustellen. Zusätzlich zu den elastisch abgehängten Deckenbekleidungen sind Massnahmen in Bereich der Schallquelle vorzunehmen (Figur 26, Varianten G–H).

Figur 26: Mögliche Aufbauten, jeweils von oben nach unten beschrieben. Empfohlene Schichtdicken und Abhängehöhen in [mm]

Variante

A

B

Auflage Holzrost Zementunterlagsboden Zementplatten, Betonverbundsteine Schüttung aus Splitt

50–80

50–80

Trittschalldämmung Schaumstoff 1) 2) Gummischrotmatten 1) 2) Mineralfaserplatten 1) 2) Gummischrotmatten zweilagig 2) Streifen aus Gummischrotmatten 3) Beschwerung Überbeton, kraftschlüssig verbunden Leichtbeton (m’ ≥ 90 kg/m2) Zementplatten mit Untergrund verklebt Deckensystem Balkenlage Kasten Brettstapel Brettsperrholz/BSH Holz-Beton-Verbund

• • •

• • •

C

D

E

F

Schicht erforderlich Einsatz möglich respektive sinnvoll

H

50–80

50 40–50

50 40–50

40–50

40–50

60–80 80–100 80–100

80–100 50

50

Abgehängte Deckenbekleidung Abhängehöhe Hohlraumdämmung Deckenbekleidung (m’ ≥ 20 kg/m2) •

G

1) 2) 3) 4)

Dichte ca. 90 kg/m3 mit einem Trittschallverbesserungsmass von ΔLw ≥ 22 dB mit einem Trittschallverbesserungsmass von ΔLw ≥ 18 dB für Lignatur nicht erforderlich

50

≥ 120

≥ 120

• 4) •

• 4) •


24

4.5

Lignatec Schallschutz von Decken

Haustechnik und feste Einrichtungen im Gebäude

Schiebefenster, Schiebetüren, Garagenrolltore, Storen und Rolläden Anstelle von Flügeltüren werden heute häufig grossflächige Schiebefenster eingesetzt. Oft wird der durch das Schieben der beweglichen Flügel und das Betätigen der Storen oder Rolläden erzeugte Körperschall als störend empfunden. Eine Beurteilung dieser Geräusche erfolgt nach Norm SIA 181 (2006) als manuell betriebene, feste Einrichtungen in Wohngebäuden. Mit der Wahl von geräuscharmen Systemen und durch Abkopplung der festen Einrichtungen bei der Befestigung an der Gebäudestruktur kann die Körperschallausbreitung reduziert werden. Auf sorgfältige Reinigung der Rollen und Führungsschienen insbesondere bei der Baufertigstellung ist zu achten. Bei unrundem Lauf der Rollen werden allfällig erhebliche Körperschallimpulse in die anschliessenden Decken eingeleitet. Das Benutzergeräusch darf bei einer mittleren Lärmempfindlichkeit maximal 38 dB betragen.

Installationsebenen und Schächte Bei geschossübergreifenden Installationseinrichtungen ist zu beachten, dass durch deren Deckendurchdringungen keine Verschlechterung der Flankenschalldämmung erfolgt. Aufgrund der Verschiedenartigkeit der Installationssysteme und Anschlussdetails können im folgenden nur pauschale Hinweise zur Vermeidung von Baufehlern gemacht werden: • dauerelastische Abdichtung bei Durchdringungen zwischen Leitung und Bauteil • Ausfüllen von Hohlräumen mit schallabsorbierenden Materialien (kein Montageschaum) • Vermeiden von Körperschallbrücken durch Trennung von Konstruktionen und Beplankungen • körperschalldämmende Montage von Rohrleitungen In mehrgeschossigen Bauten sind die Leitungsschächte aus brandschutztechnischen Gründen in jedem zweiten Geschoss abzuschotten. Eine wesentliche Verbesserung kann mit einer Abschottung der Leitungsschächte bei jeder Geschossdecke erreicht werden. Für Installationen in der Fassade wird eine eigene Installationsebene mit Bekleidung aus leichten Platten, schallgedämmt mit Faserdämmstoff, empfohlen. Bei Massivholzwänden ist eine ausgedämmte Installationsebene mit einfacher oder besser Doppelbeplankung aus Gipsfaser- bzw. Gipskartonplatten auf federnd befestigter Lattung erforderlich, um höheren Schallschutzanforderungen zu genügen.


25

5

Lignatec Schallschutz von Decken

Objekte 5.1

Prognosen

Zur Prognostizierung des Schallschutzes zwischen Räumen sind grundsätzlich zwei Vorgehensweisen möglich. Dabei werden Modelle angewandt, mit denen sich die Qualität der Schalldämmung für die vorgesehene Bausituation möglichst genau quantifizieren lässt. Nach Ziffer 4.1.1.1 der Norm SIA 181 (2006) erfolgt dies: • durch eigene Mittel (einfache numerische Rechenverfahren; Erfahrung), • durch Berechnung mit Verfahren gemäss den Normen EN 12354-1 bis -3 unter Berücksichtigung der Flankenübertragungen. Für die Prognose sind nach den Ziffern 4.1.1.2 und 4.1.1.3 der Norm SIA 181 (2006) insbesondere auch der Projektierungszuschlag KP und der Zuschlag für Flankenübertragungen KF zu berücksichtigen. Projektierungszuschlag KP [dB] bzw. [dB(A)] Prognosewerte im Sinne von bewerteten EinzahlKennwerten sollen einen angemessenen Projektierungszuschlag aufweisen, damit die Einhaltung der Anforderungen unter Berücksichtigung z. B. abweichender Abmessungen gegenüber Laborprüfkörpern, üblicher Bauimperfektionen und Alterungseffekten auch bei Kontrollmessungen am Bau mit hoher Wahrscheinlichkeit erreichbar ist. Die gewählten Projektierungszuschläge sind zahlenmässig auszuweisen (Erfahrungswert). Zuschlag für Flankenübertragung KF [dB] Planmässige Schallnebenwegübertragungen sind in den Prognosewerten zusätzlich zum Projektierungszuschlag zu berücksichtigen. Das geschieht für den Luft- bzw. Trittschallschutz entweder durch Anwendung der Prognoseverfahren nach der Normenreihe EN 12354 oder aber durch Abschätzung nach Erfahrung aus dem Vergleich zwischen Labor-Messergebnissen und Ergebnissen aus Messungen am Bau für gleichartige Bauteile mit vergleichbaren Einbaubedingungen. Zur Prognose der Bauteilkennwerte für die Bausituation sind bei einer Abschätzung jeweils ausreichende Ab- bzw. Zuschläge für Flankenübertragungen am Bau vorzusehen.

Figur 27: Bauteilkennwerte, im Prüfstand durch Messung mit unterdrückter Flankenübertragung ermittelt

Bauteilkennwert von Decken Bewertetes Schalldämm-Mass und bewerteter Norm-Trittschallpegel Spektrums-Anpassungswerte Bauteilkenngrösse für Prognose

5.1.1 Bauteilkennwerte und Prognose Bauteilkataloge Die akustischen Kennwerte von Bauteilen wurden in Bauteildokumentation SIAD 0189 (2005) zusammengestellt. Diese Sammlung enthält soweit vorhanden die erforderlichen Bauteilkennwerte (Schalldämmung ohne Flankenübertragung und die SpektrumsAnpassungswerte C, Ctr und CI) als Grundlage für Prognosen. Ein grosser Teil der aufgeführten Schalldämmwerte für Decken in Holz stammt aus Labormessungen mit ‹bauüblichen› Nebenwegen oder aus Baumessungen. Der zu erwartende Schallschutz in der geplanten Bausituation kann jedoch aufgrund von Resultaten aus Labormessungen mit unterdrückter Flankenübertragung sowie in Abhängigkeit von aus der Bausituation abgeschätzten Flankenübertragungen wesentlich besser prognostiziert werden als durch Vergleiche mit Messwerten mit unbekannten Bausituationen. Diese im Labor ohne Nebenwege ermittelten Bauteileigenschaften sind deshalb eine bedeutende Voraussetzung für eine richtige Beurteilung der zu erwartenden Schalldämmung. Prognose kontra Wirklichkeit Mit dem Projektierungszuschlag KP und dem Zuschlag für Flankenübertragungen KF stellt die Norm SIA 181 (2006) die notwendigen Instrumente zur Modellbildung bereit. Allerdings sind diese Zuschläge für den Holzbau teilweise noch mit grossen Unsicherheiten behaftet. Mehr Sicherheit lässt sich nur mit einer genügend grossen Anzahl systematischer angelegter Messungen erzielen. Beurteilbarkeit von KP: • übliche Bauimperfektionen (einfach) • abweichende Abmessungen gegenüber Laborprüfkörpern (einfach) • Alterungseffekte (sehr ungenau) Beurteilbarkeit von KF: • konstruktive Detailausführungen (einfach) • Kennwerte für die Flankenübertragung zur Verfügung haben (sehr aufwendig) • vorhandene Kennwerte für Flankenübertragungen auf die Bausituation übertragen (mit vielen Unsicherheiten)

Luftschall Rw

Trittschall Ln,w

C Rw + C

Cl Ln,w + CI


26

5.1.2 Prognose für den Schutz gegen Luftschall von innen Der Prognosewert des bewerteten Bau-SchalldämmMasses R’w wird wie folgt bestimmt: R ’ w = R w - KF

Für Prognosen ist im Hinblick auf den Projektierungswert Di,d und den Anforderungswert Di folgende Beziehung nachzuweisen: Di,d = Di,tot - KP = DnT,w + C - CV - KP ≥ Di

Rw

Daraus lässt sich das erforderliche spektral korrigierte bewertete Bau-Schalldämm-Mass ableiten: (R’w + C) ≥ Di - LLS + CV + KP oder (Rw + C) ≥ Di - LLS + CV + KP + KF

bewertetes Schalldämm-Mass der im Labor mit unterdrückter Flankenübertragung gemessenen Decke

Daraus kann die bewertete Standard-Schallpegeldifferenz DnT,w ermittelt werden: DnT,w = R’w + 10 lg (V/S) - 4,9 oder DnT,w ≈ R’w + ΔLLS mit LLS = 10 lg (V/S) - 4,9

Figur 28: Zusammenfassung des Vorgehens zur Prognose für den Schutz gegen Luftschall von innen mit den dazugehörigen Grössen und Grundlagen zur Ermittlung der Grössen

Lignatec Schallschutz von Decken

Der so für ein Bauteil ermittelte Kennwert kann nun mit den Werten aus Bauteilkatalogen verglichen werden. Zulässig sind alle Konstruktionen, deren (R’w + C) respektive (Rw + C) grösser ist als der mit den obigen Formeln ermittelte Wert.

Lärmempfindlichkeit des Empfangsraums definieren

gering mittel hoch

SIA 181, Tabelle 1

Lärmbelastung des Senderaums definieren

SIA 181, Tabelle 4

Bestimmung des Anforderungswertes für Luftschall

klein mässig stark sehr stark Di

Bestimmung des Empfangsraumvolumens und der gemeinsamen Trennfläche aus der vorliegenden Raumsituation

V S

Pläne und Grundrisse

Bestimmung der notwendigen Korrekturen

ΔLLS CV KP

SIA 181, Figur 10 SIA 181, Tabelle 2 Erfahrungswert

Berechnen des erforderlichen korrigierten bewerteten Bau-Schalldämm-Masses

R’w + C oder Rw + C

Wahl einer Decke mit einem grösseren, korrigierten bewerteten Bau-Schalldämm-Mass (R’w + C) respektive (Rw + C) als zuvor als erforderlich ermittelt

R’w + C oder Rw + C

SIA 181, Tabelle 4

Herstellerangaben


27

5.1.3 Prognose für den Schutz gegen Trittschall Der Prognosewert des bewerteten Norm-Trittschallpegels L’n,w wird wie folgt bestimmt: L’n,w = Ln,w + KF

Für Prognosen ist im Hinblick auf den Projektierungswert L’d und den Anforderungswert L’ folgende Beziehung nachzuweisen: L’d = L’tot + KP = L’nT,w + CI + CV + KP ≤ L’

Ln,w bewerteter Norm-Trittschallpegel des im Labor mit unterdrückter Flankenübertragung gemessenen Bauteils

Daraus lässt sich der erforderliche spektral korrigierte bewertete Norm-Trittschallpegel ableiten: (L’n,w + CI) ≤ L’ - ΔLTS - CV - KP oder (Ln,w + CI) ≤ L’ - ΔLTS - CV - KP - KF

Daraus kann die bewertete Standard-Schallpegeldifferenz L’nT,w ermittelt werden: L’nT,w = L’n,w - 10 lg (V) + 14,9 oder L’nT,w ≈ L’n,w + ΔLTS mit ΔLTS = -10 lg (V) + 14,9

Figur 29: Zusammenfassung des Vorgehens zur Prognose für den Schutz gegen Trittschall mit den dazugehörigen Grössen und Grundlagen zur Ermittlung der Grössen

Lignatec Schallschutz von Decken

Der so für ein Bauteil ermittelte Kennwert kann nun mit den Werten aus Bauteilkatalogen verglichen werden. Zulässig sind alle Konstruktionen, deren (L’n,w + CI) respektive (Ln,w + CI) kleiner ist als der mit den obigen Formeln ermittelte Wert.

Lärmempfindlichkeit des Empfangsraums definieren

gering mittel hoch

SIA 181, Tabelle 1

Lärmbelastung des Senderaums definieren

klein mässig stark sehr stark L’

SIA 181, Tabelle 5

SIA 181, Tabelle 5

Bestimmung des Empfangsraumvolumens aus der vorliegenden Raumsituation

V

Pläne und Grundrisse

Bestimmung der notwendigen Korrekturen aus dem vorliegenden Raumvolumen

ΔLTS CV KP

SIA 181, Figur 12 SIA 181, Tabelle 2 Erfahrungswert

Berechnen des erforderlichen korrigierten bewerteten Norm-Trittschallpegels

L’n,w + Cl oder Ln,w + Cl

Wahl einer Decke mit einem grösseren, korrigierten bewerteten Norm-Trittschallpegel (L’n,w + CI) respektive (Ln,w + CI) als zuvor als erforderlich ermittelt

L’n,w + Cl oder Ln,w + Cl

Bestimmung des Anforderungswertes für Trittschall

Herstellerangaben


28

5.2

Lignatec Schallschutz von Decken

Nachweis der Schalldämmung am Bau

Anforderungen an den Schallschutz im Vergleich zur Messung am Bau Durch Messungen in Gebäuden ist der Nachweis zu erbringen, dass die massgebenden Anforderungen erfüllt werden. Im folgenden wird der Nachweis der Anforderungen im Vergleich mit den Resultaten der Messungen dargestellt.

Figur 30: Einzahl-Kenngrössen zu Messungen am Bau und deren Beurteilung

Einzahl-Kenngrösse Bewertete Standard-Schallpegeldifferenz und bewerteter Standard-Trittschallpegel Spektrum-Anpassungswert Volumenkorrektur Summe der Kennwerte aus der Messung Prognose war genau, wenn Anforderung erfüllt, wenn

Fünf gebaute Projekte Im Holzbau wird das Deckensystem primär aufgrund technischer (Statik, Brandschutz, Installierbarkeit Haustechnik, Konstruktionshöhe, Bauakustik usw.), ästhetischer (Erscheinungsbild von unten) und ökonomischer (Vorfertigungsgrad, Montageeffizienz usw.) Kriterien ausgewählt. Die Gewichtung dieser Kriterien ist bei jedem Projekt unterschiedlich und führt entsprechend zum Einsatz verschiedenster Deckensysteme in Holz. Unabhängig von dieser Unterschiedlichkeit, von reinen Holzkonstruktionen über Holz-Beton-Verbunddecken oder von unten bekleideten Decken bis zu sichtbaren Holzoberflächen, sind mit jedem Deckensystem die Anforderungen an den Schallschutz zu erfüllen.

Luftschall DnT,w

Trittschall L’nT,w

C CV Di,tot = DnT,w + C - CV Di,tot ≈ Di,d Di,tot ≥ Di

CI CV L’tot = L’nT,w + CI + CV L’tot ≈ L’d L’tot ≤ L’


29

2 Zwei Mehrfamilienhäuser an der Bösgass in Buttisholz Beurteilung nach Norm SIA 181 (1988)

Gehbelag 10 mm Unterlagsboden 60 mm Trittschalldämmung 2 x 20 mm Bresta 180 mm sägeroh Lattung 40 mm, Federbügel/Dämmung Gipsfaserplatte 2 x 12,5mm

Gehbelag Zementunterlagsboden 80 mm Trittschalldämmung Mineralfaser 30 mm Holz-Beton-Verbunddecke: Überbeton 100/120 mm Bresta C24 100/120 mm Gipskartonplatte 2 x 12,5 mm

3 Bürogebäude für das Paul-Scherrer-Institut in Villigen Beurteilung nach Norm SIA 181 (2006)

4 Mehrfamilienhaus Wibergli in Sarnen Beurteilung nach Norm SIA 181 (2006)

5 Mehrfamilienhaus an der Ottostrasse in Ottobrunn (D) Beurteilung nach Norm SIA 181 (2006)

Gehbelag Anhydrid-Unterlagsboden 60 mm Trittschalldämmung Mineralfaser 22/20 mm Dämmung EPS 20 mm Holz-Beton-Verbund ‹SupraFloor›: Stahlbeton 60–70 mm OSB 10 mm Rippen 180 mm/Dämmung 120 mm OSB geschliffen 25 mm, aufgeleimt Abgehängte Decke

Parkett 15 mm Unterlagsboden 70 mm Trennlage Trittschalldämmung 2 x 15 mm Trennlage Blockholzrippen 70 mm/Sandschüttung Kastenelement: Blockholz Dreischichtplatte 30 mm Rippen 160 mm/Dämmung 60 mm Blockholz Dreischichtplatte 30 mm

Parkett schwimmend Zementestrich 85 mm Dämmung mit Bodenheizung 70 mm Mineralfaser 50 mm (s’ = 7 MN/m3) OSB 25 mm ‹Lignatur silence› 280 mm

(L‘tot)

1 Terrassenhäuser in Zollikofen Beurteilung nach Norm SIA 181 (1988)

50

4 3 5

40

2

1

30

Figur 31: Übersicht über die Summe der Kennwerte aus der Messung am Bau (Luftschall Di,tot, Trittschall L’tot) der auf folgenden Seiten dokumentierten Objekte. Die farbig hinterlegten Flächen zeigen die Bereiche eingehaltener Mindestanforderungen (hellgrün, Luftschall Di = 52 dB, Trittschall L‘ = 53 dB) und zusätzlich auch eingehaltener erhöhter Anforderungen (dunkelgrün, Luftschall Di = 55 dB, Trittschall L‘ = 50 dB).

Lignatec Schallschutz von Decken

40

50

60

(Di,tot)


30

5.3

Lignatec Schallschutz von Decken

Terrassenhäuser in Zollikofen Ort Aarestrasse 4c–g, 3052 Zollikofen Bauherrschaft S. Naegeli, Projektmanagement, Faulensee Architekten Will + Partner Architekten AG, Worb Holzbauingenieur hrb Ingenieurbüro für Holzbau GmbH, Thun Bauakustik Zeugin Bauberatungen AG, Münsingen Holzbau Boss Holzbau, Thun Deckenhersteller Bresta: Tschopp Holzbau AG, Hochdorf Fertigstellung November 2005

Figur 32: Teilansicht des fünfgeschossigen Holzbaus von Süden

Objektbeschreibung In Zollikofen, am Aarehang nahe Bern, entstand Ende 2005 das erste fünfgeschossige Terrassenhaus in Holzbauweise der Schweiz. Jedes der fünf Häuser, welche bis zu 165m2 Bruttogeschossfläche aufweisen, ist frei unterteilbar und kann sowohl mit Loftwohnungen als auch mit konventionellen Wohnungen ausgebaut werden. Dank der nichttragenden Innenwände können die Grundrisse jederzeit verändert werden. Zum grosszügigen Ausbau gehört auch je eine südwestorientierte Dachterrasse. Der primäre Zugang zu den Häusern erfolgt von der Aarestrasse über eine Aussentreppe und behindertengerecht über einen Lift. Im Innern wurde bei allen Häusern das gleiche Grundrisskonzept – jeweils individuell angepasst – angewandt: Wohn- und Essbereich sowie die Küche sind südwestorientiert zur Dachterrasse ausgerichtet. Im hinteren Teil der Häuser befinden sich die Schlafräume und Badezimmer.

Figur 35: Ergebnis der Messungen am Bau mit der Darstellung des Frequenzverlaufs und der Angabe der Einzahlkennwerte. Nachweis: Messung nach Norm SIA 181 (1988) Messdatum: 19.01.2006

Figur 33: Südwestansicht von der Strassenzufahrt

Figur 34: Alle Wohnzimmer sind grosszügig ausgelegt.

dB

dB

70

70

60

60

50

50

40

40

30

30

20

Schallschutz Nutzung: Wohnen Beurteilung: nach Norm SIA 181 (1988) Lärmempfindlichkeit: mittel Grad der Störung durch Innenlärm: mässig Luftschall, erhöhte Anforderungen: 57 dB Trittschall, erhöhte Anforderungen: 50 dB

20 125

500

2000

Luftschall als StandardSchallpegeldifferenz DnT,w = 66 dB C = -1 dB CV = 0 dB DnT,w - CV = 66 dB

Hz

125

500

2000

Trittschall als StandardTrittschallpegel L’nT,w = 38 dB CI = 1 dB CV = 0 dB L’nT,w + CV = 38 dB

Hz

Beurteilung Die erhöhten Anforderungen werden erfüllt. Einen massgeblichen Beitrag dazu leisten die hohen BrestaElemente mit entsprechend grosser Steifigkeit, die Masse der Decke von über 200 kg/m2 dank dem Unterlagsboden und der Einsatz einer mittels Federbügeln abgehängten Decke.


31

Figur 36: Schnitt und Grundrisse

Konstruktion Der vorfabrizierte Holzbau erlaubte nach Fertigstellung des Betonunterbaus eine Montage in nur zehn Arbeitstagen. Zusammen mit der trockenen Bauweise und der hervorragenden Innenraumbehaglichkeit sprachen viele Argumente für den Holzbau. Die gesamte Konstruktion wurde nach den Anforderungen an den Feuerwiderstand für ein fünfgeschossiges Gebäude mit baulichem Brandschutzkonzept ausgelegt. Die Wandelemente in Holzrahmbauweise wurden nach der Installationsverlegung innen und aussen fertig bekleidet. Die Geschossdecken aus Bresta-Elementen sind als statische Scheibe ausgebildet. Die Gebäudeaussteifung erfolgt primär über die im Betonbau verankerten Deckenscheiben, unterstützt durch eine eingespannte Wandscheibe im Bereich der Terrassen.

Lignatec Schallschutz von Decken

Schnitt

Figur 37: Fassadenschnitt bei den Häusern 4 und 5 Deckenaufbau von oben: Gehbelag 10 mm Unterlagsboden 60 mm Trittschalldämmung 2 x 20 mm Bresta 180 mm sägeroh Lattung 40 mm, Federbügel/Dämmung Gipsfaserplatte 2 x 12,5 mm

1. Obergeschoss

Aufbau Aussenwand von innen: Gipsfaserplatte 12,5 mm Lattung 35 mm Gipsfaserplatte 2 x 12,5 mm Ständer 200 mm/Dämmung Gipsfaserplatte 12,5 mm Lattung 30 mm Zementfaserplatte 8 mm

4. Obergeschoss

5. Obergeschoss


32

5.4

Zwei Mehrfamilienhäuser an der Bösgass in Buttisholz Ort Bösgass 6–8, 6018 Buttisholz Bauherrschaft Korporation Buttisholz Architekten A6 Architekten AG, Buttisholz Holzbauingenieur Pirmin Jung Ingenieure für Holzbau GmbH, Rain Bauakustik Institut für Lärmschutz, Kühn + Blickle, Unterägeri Holzbau Haupt AG, Ruswil (Konstruktion); Roos Walter Holzbau, Buttisholz (Fassade) Deckenhersteller Bresta: Tschopp Holzbau AG, Hochdorf Fertigstellung Juni 2006

Figur 38: Die Balkone und Fensterfronten sind nach Südwesten ausgerichtet.

Objektbeschreibung Die beiden Gebäude der Wohnüberbauung Bösgass sind Teil eines Gestaltungsplans, welcher die Stellung der Bauvolumen vorgibt. Die beiden viergeschossigen Mehrfamilienhäuser sind senkrecht zum leicht abfallenden Hang situiert. Die Baukörper treten als einfache, klare Kuben in Erscheinung. Die Erschliessung und die nach Südwesten orientierten Balkonzonen sind in die Bauvolumen integriert und lassen dadurch die Gebäudevolumen ruhiger erscheinen. Während das südwestlich liegende Mehrfamilienhaus vorwiegend 4 1⁄2 - und 5 1⁄2 -Zimmer-Wohnungen enthält, ist das hintere Gebäude, hier dokumentiert mit Plänen und Bauschallmessungen, in den drei Normalgeschossen in kleinere Wohnungen unterteilt: stirnseitig je zwei 3 1⁄2 - und in der Mitte eine 2 1⁄2 -Zimmer-Wohnung. Im Dachgeschoss befinden sich zwei 3 1⁄2 -Zimmer-Attikawohnungen. Die Gebäude sind schichtenartig organisiert. Eine zentrale Diele, von welcher sämtliche Räume erschlossen werden, bildet den Eingangsbereich der Eckwohnungen. Die Nebenräume sind nach Nordosten orientiert, das eine Zimmer ist stirnseitig angeordnet, die restlichen Räume sind zur Balkonzone ausgerichtet. Eine Schicht mit Eingangsbereich, Küche und Nasszone schliesst die 2 1⁄2 -Zimmer-Wohnung zum Treppenhaus ab.

Figur 39: Die Erschliessung des viergeschossigen Holzbaus erfolgt über ein Treppenhaus in Beton.

Figur 40: Ergebnis der Messungen am Bau mit der Darstellung des Frequenzverlaufs und der Angabe der Einzahlkennwerte. Nachweis: Messungen am Bauwerk nach ISO 140 Messdatum: 27.01.2006

Lignatec Schallschutz von Decken

dB

dB

70

70

60

60

50

50

40

40

30

30

20

20 125

500

2000

Luftschall als StandardSchallpegeldifferenz DnT,w = 58 dB C = -1 dB CV = 0 dB DnT,w - CV = 58 dB

Hz

125

500

2000

Trittschall als StandardTrittschallpegel L’nT,w = 40 dB CI = -3 dB CV = 0 dB L’nT,w + CV = 40 dB

Hz

Schallschutz Nutzung: Wohnen Beurteilung: nach Norm SIA 181 (1988) Lärmempfindlichkeit: mittel Grad der Störung durch Innenlärm: mässig Luftschall, erhöhte Anforderungen: 57 dB Trittschall, erhöhte Anforderungen: 50 dB Beurteilung Die erhöhten Anforderungen werden erfüllt. Einen massgeblichen Beitrag dazu leisten der Holz-BetonVerbund mit seiner grossen Steifigkeit und der zusätzliche Unterlagsboden als Beitrag zur Masse.


33

Figur 41: Schnitt und Grundrisse

Figur 42: Details von oben: 1 Anschluss Decke Aussenwand 2 Schnitt Wohnungstrennwand 3 Schnitt Eingang/ Treppenhaus Aufbau Aussenwand von innen: Gipskartonplatte 15 mm Dampfbremse Gipsfaserplatte 15 mm Ständer 60 x 220 mm/Dämmung Gipsfaserplatte 15 mm Windpapier Lattung 40 mm/Lüftung Schalung 21 mm

Konstruktion Die Bauherrschaft, als Korporation dem Baustoff Holz verpflichtet, entschied sich aus ökologischen und ideellen Gründen, die Ober- und Dachgeschosse in Holzsystembauweise auszuführen. Die Aussenwände sind in Rahmenbauweise mit integrierten Stützen aus Brettschichtholz ausgeführt, welche die vertikalen Lasten ableiten. Die Tragstruktur in der Decke wird durch eine Holz-Beton-Verbundkonstruktion gebildet. Die Gebäudeaussteifung erfolgt kombiniert über die Aussenwände, die Wohnungstrennwände und den massiven Treppenhauskern.

Lignatec Schallschutz von Decken

Schnitt

1

Erdgeschoss

2

Deckenaufbau von oben: Gehbelag Zementunterlagsboden 80 mm Trittschalldämmung Mineralfaser 30 mm Holz-Beton-Verbunddecke: Überbeton 100/120 mm Bresta C24 100/120 mm Gipskartonplatte 2 x 12,5 mm Aufbau Wohnungstrennwand: Gipsfaserplatte 2 x 12,5 mm Ständer 60 x 120 mm/Dämmung Windpapier Dämmung 30 mm Windpapier Ständer 60 x 120 mm/Dämmung Gipsfaserplatte 2 x 12,5 mm Aufbau Wand zum Treppenhaus: Gipskartonplatte 15 mm Dampfbremse Gipsfaserplatte 15 mm Ständer 60 x 120 mm/Dämmung Windpapier Stahlbeton 180 mm

1.+2. Obergeschoss

3

Dachgeschoss


34

5.5

Bürogebäude für das Paul-Scherrer-Institut in Villigen Ort Paul-Scherrer-Institut (PSI), WBBA Bürogebäude, 5232 Villigen Bauherrschaft Paul-Scherrer-Institut, Bau- und Immobilienmanagement, Villigen, und Bauten Forschungsanstalten, Dübendorf Totalunternehmer Erne AG Holzbau, Laufenburg Bauakustik Bakus Bauphysik & Akustik GmbH, Zürich Deckenhersteller ‹SupraFloor›: Erne AG Holzbau, Laufenburg Fertigstellung Juni 2006

Figur 43: Die Nordfassade des zweigeschossigen Bürogebäudes mit dem Eingangsbereich

Figur 46: Ergebnis der Messungen am Bau mit der Darstellung des Frequenzverlaufs und der Angabe der Einzahlkennwerte. Nachweis: Messungen am Bauwerk nach ISO 140 Messdatum: 20.06.2006

Lignatec Schallschutz von Decken

Figur 44: Ansicht von Nordosten

Figur 45: Ansicht Westfassade mit Fluchttreppe

dB

dB

70

70

60

60

50

50

40

40

30

30

20

Objektbeschreibung Auf dem Areal West des Paul-Scherrer-Instituts (PSI) wurde ein zweistöckiges, flexibel nutzbares Gebäude in Elementbauweise realisiert. Als Aufgabe war vorgegeben, auf dem Gelände innert kürzester Zeit neue Forschungs- und Büroräume zu erstellen. Neben einer kostenoptimierten Lösung, die dem hohen PSI-Standard entsprechen muss, galt es eine flexible Nutzbarkeit des neuen Gebäudes zu gewährleisten. Diese Vorgabe setzt der grosse Stützenraster um, der einen anpassungsfähigen Grundriss ermöglicht. Das Tragwerk und die Bauteile, im speziellen auch der Dachaufbau, wurden auf ein späteres Aufstocken mit zwei weiteren Geschossen ausgelegt. Das Gebäudekonzept vereinfacht räumlich die Abläufe interner Prozesse und unterstützt die Kommunikation durch klare Erschliessungswege auf geschossweisse angeordneten Begegnungszonen. Der festgelegte Grundriss mit einem Raumraster für Zweier- und Viererbüros richtet sich nach der aktuellen Einrichtungsplanung. Mit einer relativ geringen Tiefe von 4,65 m sorgt die Büroraumgrösse für einen optimalen natürlichen Lichteinfall. Schallschutz Nutzung: Büro Beurteilung: nach Norm SIA 181 (2006) Lärmempfindlichkeit: mittel Lärmbelastung: mässig Luftschall, erhöhte Anforderungen: 55 dB Trittschall, erhöhte Anforderungen: 50 dB

20 125

500

2000

Luftschall als StandardSchallpegeldifferenz DnT,w = 59 dB C = -3 dB CV = 0 dB Di,tot = 56 dB

Hz

125

500

2000

Trittschall als StandardTrittschallpegel L’nT,w = 46 dB CI = -1 dB CV = 0 dB L’tot = 46 dB

Hz

Beurteilung Die erhöhten Anforderungen werden erfüllt. Einen massgeblichen Beitrag dazu leistet der Holz-BetonVerbund mit seiner grossen Steifigkeit und Masse. Die abgehängten Decken wurden nach den Messungen montiert. Deren Wirkung ist primär auf die Verkürzung der Nachhallzeit ausgelegt. Zusätzlich verbessern sie die Schalldämmwerte.


35

Figur 47: Schnitte und Grundrisse

Konstruktion Das Tragwerk ist als Skelettstruktur mit Stützen aus Holz und Stahl ausgelegt. Die Decken und das Dach bestehen aus vorgefertigten, 12,35 x 3,50 m grossen Holz-Beton-Verbundelementen im neuartigen System ‹SupraFloor› von Erne. In diesen Elementen sind die Unterzüge in Beton integriert. Die Anschlüsse der Holzträger an den Unterzug, mit im Stirnholz eingeklebten Schubverbindern, sind in der Werkhalle vorgefertigt und in einem Vorgang mit der Betonplatte gegossen. Die Gebäudeaussteifung erfolgt über den massiv ausgeführten Treppenhauskern und die daran verankerten, als Scheiben an Ort vergossenen HolzBeton-Verbundelemente. Aussen am Tragskelett sind die Wandelemente in Holzrahmenbauweise als ununterbrochene Gebäudehülle befestigt.

Lignatec Schallschutz von Decken

Querschnitt mit Unterkellerung (Ost)

Querschnitt ohne Unterkellerung (West)

Figur 48: Fassadenschnitt Deckenaufbau von oben: Gehbelag Anhydrid-Unterlagsboden 60 mm Trittschalldäm. Mineralfaser 22/20 mm Dämmung EPS 20 mm Holz-Beton-Verbund ‹SupraFloor›: Stahlbeton 60–70 mm OSB 10 mm Rippen 180 mm/Dämmung 120 mm OSB geschliffen 25 mm, aufgeleimt Abgehängte Decke

Erdgeschoss

Aufbau Aussenwand von innen: Tragkonstruktion Gipskartonplatte 15 mm Dampfbremse Rahmen 200 mm/Dämmung Gipskartonplatte 15 mm Fassadenbahn Lattung 30 mm Faserzementplatte 8 mm Anschluss Decke–Wand: Im Werk wurden die Unterzüge im Deckenelement einbetoniert. Sie dienen als Verbindungsteil für die Stützen der Skelettstruktur. Die Lösung mit integrierten Stahlbeton-Unterzügen umgeht das holzspezifische Querdruckproblem elegant und ermöglicht problemlos die Ausführung von Gebäuden mit bis zu sechs Geschossen.

Obergeschoss


36

5.6

Mehrfamilienhaus Wibergli in Sarnen Ort Wibergliweg 4, 6060 Sarnen Bauherrschaft Bauherrinnengemeinschaft Wibergli Architekten Imhof Architekten, Sarnen Holzbauingenieur AG für Holzbauplanung, Rothenthurm Beratung Bauakustik Institut für Lärmschutz, Kühn + Blickle, Unterägeri Holzbau Küng Walter AG, Alpnach Dorf Blockholzkonstruktion Pius Schuler AG, Rothenthurm Fertigstellung Dezember 2006

Figur 49: Die Balkone und grosszügigen Verglasungen ermöglichen den Blickkontakt zwischen den Wohnungen und die Sicht auf den Gemeinschaftsplatz.

Figur 52: Ergebnis der Messungen am Bau mit der Darstellung des Frequenzverlaufs und der Angabe der Einzahlkennwerte. Nachweis: Messungen am Bauwerk nach ISO 140 Messdatum: 5.07.2007 Messung: Weber Energie und Bauphysik GmbH, Bern

Lignatec Schallschutz von Decken

Figur 50: Stirnseitig eingezogene Loggien schaffen Intimität.

Figur 51: Die Blockholzplatte bleibt bei allen Bauteilen innen sichtbar.

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Objektbeschreibung Das Mehrfamilienhaus Wibergli wurde für Ältere, Familien, Alleinstehende und Alleinerziehende gebaut. Sozialer Kontakt und gegenseitiges Aushelfen bilden die Basis des Projekts. Das gemeinschaftliche Wohnen findet entsprechend Ausdruck in Form und Gestaltung des Neubaus. Der Neubau liegt am oberen Rand eines alten Wohn- und Gewerbequartiers und unterhalb einer Terrassensiedlung. Die Gestaltung des Bauvolumens als Winkel in den Proportionen 3:5 ermöglichte es, die Breite der firstständigen Fassaden der Massstäblichkeit der umstehenden Häuser anzupassen. Die Aussenseiten des Volumens zeigen sich als geschlossene Fassaden mit Lochfenstern, wie dies charakteristisch ist für die Häuser der Umgebung. Eine liegende, mit drei verschiedenen Brauntönen gestrichene Holzschalung bekleidet die Fassaden. Der hofbildende Ausschnitt ist mit raumhohen Fenstern versehen, vor welche eine über die eingezogene Ecke durchlaufende, abgerundete Balkonschicht gesetzt ist. Der Winkelbau gliedert sich so, dass im Aussenwinkel die Zimmer und Badezimmer und im hofseitigen Innenwinkel die Küchen mit dem Essplatz sowie die Arbeitsräume angeordnet sind. Im ‹Gelenk› befindet sich das geräumige Treppenhaus, welches die Montage eines Treppenlifts sowie viel sozialen und künstlerischen Gestaltungsspielraum zulässt. Innerhalb dieser Disposition wurden die Wohnungen individuell organisiert.

20 125

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Luftschall als StandardSchallpegeldifferenz DnT,w = 54 dB C = -1 dB CV = 0 dB Di,tot = 53 dB

Hz

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Trittschall als StandardTrittschallpegel L’nT,w = 50 dB CI = -2 dB CV = 0 dB L’tot = 50 dB

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Schallschutz Nutzung: Wohnen Beurteilung: nach Norm SIA 181 (2006) Lärmempfindlichkeit: mittel Lärmbelastung: mässig Luftschall, Mindestanforderungen: 52 dB Trittschall, Mindestanforderungen: 53 dB Beurteilung Die Mindestanforderungen werden erfüllt, wobei bezüglich Trittschall sogar die erhöhten Anforderungen eingehalten würden.


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Figur 53: Schnitt und Grundrisse

Konstruktion Das Erdgeschoss und die Erschliessung über das Treppenhaus bestehen aus Beton. Für das Oberund das Dachgeschoss kam das Schuler-BlockholzSystem zum Einsatz. Die Lastabtragung aus vertikalen und horizontalen Einwirkungen erfolgt über die innen sichtbaren Blockholzplatten der Wände, welche zur lokalen Stabilisierung und für das Einbringen der Dämmschicht mit Rippen versehen sind. Bei den raumhohen Fensterfronten übernehmen Stützen die vertikalen Lasten. Kastenelemente aus Blockholzplatten und -rippen sind in der Decke zwischen Ober- und Dachgeschoss im Einsatz, wobei die untere Blockholzplatte wiederum sichtbar belassen ist.

Lignatec Schallschutz von Decken

Schnitt

Figur 54: Fassadenschnitt Deckenaufbau von oben: Parkett 15 mm Unterlagsboden 70 mm Trennlage Trittschalldämmung 2 x 15 mm Trennlage Blockholzrippen 70 mm/Sandschüttung Kastenelement: Blockholz Dreischichtplatte 30 mm Rippen 160 mm/Dämmung 60 mm Blockholz Dreischichtplatte 30 mm

Erdgeschoss

Aufbau Aussenwand von innen: Blockholzplatte 35 mm Blockholzrippen 240 mm/Dämmung Weichfaserdämmplatte 20 mm Lattung 30 mm Schalung 24 mm

Obergeschoss

Dachgeschoss


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5.7 Figur 55: Ansicht von der Ottostrasse mit dem geschwungenen Volumen über dem Eingangsbereich

Figur 56: Grosse Balkone nach Süden werten die Wohnanlage zusätzlich auf.

Figur 57: Grosszügige Wohnflächen und sichtbare Holzdecken prägen die Wohnungen.

Figur 58: Grundriss des gesamten Gebäudes

Lignatec Schallschutz von Decken

Mehrfamilienhaus an der Ottostrasse in Ottobrunn (D) Ort Ottostrasse 50, 85521 Ottobrunn (D) Architektur Fritz Offner, München Holzbauingenieur Holz Engineering GmbH, Höfen (A) Bauakustik LSW Labor für Schall- und Wärmemesstechnik GmbH, Stephanskirchen (D) Holzbau Holzbau Saurer, Höfen (A) Deckenhersteller ‹Lignatur silence›: Lignatur AG, Waldstatt Fertigstellung Juni 2005

Objektbeschreibung Die Gemeinde Ottobrunn liegt südöstlich von München, nahe des Autobahnkreuzes München-Süd. Über 19 800 Einwohner leben hier auf fünf Quadratkilometern. Damit ist Ottobrunn die dichtestbesiedelte Gemeinde im Landkreis München, kann aber trotzdem mit viel Grün aufwarten. Bekannt ist die Gemeinde zum Beispiel durch den Flughafen Neubiberg oder die dortige Niederlassung der EADS (European Aeronautic Defense und Space Company). In dieser stark gegliederten Umgebung durchquert die Ottostrasse als wesentliche Verkehrsverbindung die Gemeinde ab der Rosenheimerstrasse Richtung Osten, wo sie gleich beim Bahnhofplatz die S-BahnLinie nach München kreuzt. An dieser Strasse entstand, angepasst an den Bauplatz und die bestehenden Gebäude in der Umgebung, ein hochmodernes, dreigeschossiges Mehrfamilienhaus in Holz. Ein geschwungenes und verglastes Volumen überdeckt den Eingangsbereich und empfängt den Besucher. In diesem Mitteltrakt sind je Geschoss zwei Studios nach Süden und Büroräume nach Norden zur Strasse angeordnet. Die Fassaden der seitlichen Flügel sind verputzt; schmückende Holzbekleidungen sind im Bereich der Fenster angebracht. In diesen Flügeln befinden sich je zwei grosszügige Duplexwohnungen und darüber im Dachgeschoss je eine riesige Attikawohnung. Die Räume im Mitteltrakt und die Attikawohnungen in den Flügeln werden über den massiven Treppenturm im Gebäudezentrum erschlossen. Die Duplexwohnungen sind im Erdgeschoss von aussen direkt zugänglich und innerhalb der Wohnung mit einer Treppe erschlossen. Konstruktion Hoher Wohnkomfort und ein fortschrittlicher Umgang mit der Energie waren dem Bauherrn und den Planern wichtig. Entsprechend naheliegend war die Wahl des Werkstoffs Holz als vorzügliches Konstruktionsmaterial und zur gestalterischen Akzentuierung. Ab dem Kellergeschoss wurde das Tragwerk in Holzrahmenbauweise erstellt; es übernimmt in sich auch die Stabilisierung. Als äussere Bekleidung der Aus-


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senwände kommen je nach Erscheinungsbild eine verputzte Aussendämmung oder ein SGS-System zum Einsatz. Die Zimmertrennwände sind als Holzrahmenbauwände aufgebaut, die Wohnungstrennwände als doppelte Ausführung der Zimmertrennwände mit einem Luftzwischenraum. Als Decke innerhalb der Duplexwohnungen kamen LignaturFlächenelemente zum Einsatz, als Decke zwischen der Attikawohnung und der darunter liegenden Wohnung ‹Lignatur silence›. Damit die Deckenelemente als Scheibe wirken und entsprechend an den Wänden angeschlossen werden können, ist über den LignaturElementen eine Holzwerkstoffplatte durchgehend verlegt und verklammert. Darüber ist der Bodenaufbau mit Bodenheizung und Zementestrich aufgebracht. Schallschutz: Anforderungen Die Anforderungen an den Schallschutz wurden nach DIN 4109 angesetzt. Besondere Beachtung galt es dabei auf die Anforderungen an die Trenndecken im Mehrfamilienhaus zu legen, da verschiedene Wunschziele zu komplexen Randbedingungen führten: Parkett, Bodenheizung, Kanäle für die kontrollierte Wohnungslüftung, sichtbare Holzdecken sowie der Wunsch nach einem gleichwertigen Schallschutz wie im mängelfreien Massivbau.

Erdgeschoss

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Figur 60: Details von oben: 1 Anschluss Zimmertrennwände zur Decke 2 Auflager Decke bei Wohnungstrennwand

Längsschnitt

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Figur 59: Schnitt und Grundrisse des Ostflügels

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Obergeschoss

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68 /7 18 9 /3 3 68 /8 0

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Attikageschoss

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Aufbau Zimmertrennwand: Gipsfaserplatte 2 x 12,5 mm Ständer 60 x 120 mm/Dämmung Gipsfaserplatte 12,5 mm

2

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Aufbau Wohnungstrennwand: Gipsfaserplatte 2 x 12,5 mm Ständer 60 x 120 mm/Dämmung Gipsfaserplatte 12,5 mm Luftraum 40 mm Gipsfaserplatte 12,5 mm Ständer 60 x 120 mm/Dämmung Gipsfaserplatte 2 x 12,5 mm

68 /7 18 9 /3 3

Deckenaufbau von oben: Zementestrich 85 mm Dämmung mit Bodenheizung 70 mm Mineralfaser 50 mm (s’ ≤ 7 MN/m3) OSB 25 mm ‹Lignatur silence› 280 mm


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Figur 61: Schematische Darstellung der Beiträge zur Schallübertragung im Holzbau Oben: Luftschallübertragung vertikal Mitte: Luftschallübertragung horizontal Unten: Trittschallübertragung

Fd Df Ff

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Ff Fd Df Dd

Df DFf

Dd

Figur 62: Ergebnis der Messungen am Bau mit der Darstellung des Frequenzverlaufs und der Angabe der Einzahlkennwerte Nachweis: Messung am Bauwerk nach DIN EN ISO 140 Messdatum: 2.06.2005

Schallschutz: Wahl des Deckensystems Die Lignatur AG begann bereits 2001 mit der Entwicklung einer sichtbaren Deckenkonstruktion, welche mit der mängelfreien Betondecke schallschutztechnisch mithalten kann. Der Lösungsansatz war Schallschutz mittels Tilgern. Dabei dämpft eine über Federn in die Konstruktion eingebrachte Masse die Schwingungen des Gesamtsystems, wobei tieffrequente Anregungen eine ausgeprägte Dämpfung erfahren. Intensive Weiterentwicklungen zur Feinabstimmung der optimalen Wirkung führten letztlich zum patentierten Deckensystem ‹Lignatur silence›. Dieses Produkt löst das Problem des dumpfen Dröhnens und Polterns. Eine hochschalldämmende Decke allein genügt jedoch nicht, um den hohen Ansprüchen an den Schallschutz im Mehrfamilienhaus gerecht zu werden, denn je besser die Dämmung in der Fläche ist, desto entscheidender sind die Nebenwegübertragungen. Deshalb wurden diese ab 2004 empirisch an Kombinationen mit verschiedenen Wandaufbauten in Holzbauweise ermittelt. Das Resultat ist eine Prognosehilfe für den Tritt- und Luftschall in vertikaler, horizontaler und diagonaler Richtung unter Einbezug aller möglichen Nebenwegübertragungen. Allein diese Entwicklungsarbeit und die daraus entstandene Prognosesicherheit ermöglichten die Realisation des Objekts an der Ottostrasse. Entsprechend wurde das Bauprojekt vom Labor für Schallund Wärmemesstechnik in Stephanskirchen (D) bauakustisch begleitet, da es auch die bauakustischen Entwicklungsarbeiten für die Lignatur AG realisierte. Die entwickelte Prognosehilfe konnte dadurch geprüft und weiterentwickelt werden.

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Luftschall als StandardSchallpegeldifferenz DnT,w = 60 dB C = -1 dB CV = 0 dB Di,tot = 59 dB

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Trittschall als StandardTrittschallpegel L’nT,w = 44 dB CI = 0 dB CV = 0 dB L’tot = 44 dB

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Lignatec Schallschutz von Decken

Schallschutz: Prognose Die prognostizierte Schalldämmung baut auf dem Schalldämmvermögen des Bauteils auf, gemessen im Labor ohne Flankenübertragung. Zusätzlich werden die verschiedenen Flankenübertragungswege im Anschluss an die Bauteile berücksichtigt. Die mathematische Abbildung davon zeigen die Formeln 1–4.

R’w = -10 log (10- 0,1 R w + ∑ 10- 0,1R ij,w) [dB]

(1)

R’w bewertetes Bau-Schalldämm-Mass Rw Schalldämmung des Trennbauteils ohne Flankenübertragung (Weg Dd) Rij,w Flankendämm-Mass auf dem Weg ij = Ff, Df und Fd

Durch Zusammenfassen der Anteile der gemischten Flankenübertragungswege Df und Fd in einen Korrektursummanden K ergibt sich die vereinfachte Form: R’w = -10 log (10- 0,1 R w + ∑ 10- 0,1R Ff,w) + K [dB] R’w Rw RFf,w K

RFf,w =Dn,f,w +10log(STr/A0)-10 log (lBau/l0) [dB] RFf,w Dn,f,w STr A0 lBau l0

(2)

bewertetes Bau-Schalldämm-Mass Schalldämmung des Trennbauteils ohne Flankenübertragung (Weg Dd) Flankendämm-Mass auf dem Weg Ff Korrektursummand für die Flankenübertragungswege Fd und Df

(3)

bewertetes Flankendämm-Mass auf dem Weg Ff bewertete Norm-Flankenpegeldifferenz (Prüfwert im Labor für den Weg Ff) Fläche des trennenden Bauteils in m2 Bezugsabsorbtionsfläche (A0 = 10 m2) gemeinsame Kopplungslänge zwischen Trennbauteil und Flanke in m Bezugslänge in m

L’n,w = Ln,w + K1 + K2 [dB]

(4)

L’n,w Norm-Trittschallpegel inklusive Flankenübertragungen Ln,w bewerteter Norm-Trittschallpegel ohne Flankenübertragung (Weg Dd) K1 Korrektursummand zur Berücksichtigung der Flankenübertragung auf dem Weg Df K2 Korrektursummand zur Berücksichtigung der Flankenübertragung auf dem Weg DFf

Mit diesem Ansatz wurden die Tritt- und die Luftschalldämmung für die Wohnungstrenndecke sowie die Luftschalldämmung für die Wohnungs- und die Zimmertrennwand prognostiziert. Die Grunddaten zur Prognose stammen teilweise aus dem neuen Bauteilkatalog der DIN 4109, für andere wiederum waren Prüfungen im Labor erforderlich. Für das Deckenelement ‹Lignatur silence› konnte auf umfassende, im Hinblick auf diese Methode erarbeitete Messergebnisse zurückgegriffen werden. Zudem wurden Vergleichsmessungen des Deckenaufbaus mit einem zusätzlichen, schwimmend auf einer Unterlagsbahn verlegten Parkett durchgeführt. Die Umrechnung der Ergebnisse erlaubte eine Prognose mit einer Verbesserung des bewerteten Norm-Trittschallpegels L’n,w auf 46 dB.


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R’w = zwischen 63 dB und 65 dB (nach Formel 2, vereinfachte Form) R’w = 62 dB (nach Formel 1, unter Berücksichtigung aller Nebenwege)

Figur 63: Übersicht der Ergebnisse aller Messungen am Bau anhand von Einzahlkennwerten

Rw = 68 dB 1) als korrigierter Wert, basierend auf einer Labormessung ohne Flankenübertragung und mit optimaler Trittschalldämmung, mit Rw = 71 dB 2) (Weg Dd) K = zwischen -2 dB und 0 dB (Fd und Df), über den genauen Korrektursummanden kann noch keine generelle Aussage gemacht werden RFf,w0 = 74,1 dB berechnet mit einem Dn,f,w von 72 dB für die Übertragung über die Aussenwand (Weg Ff0) RFf,w1 = 74,1 dB berechnet mit einem Dn,f,w von 72 dB für die Übertragung über die erste Innenwand (Weg Ff1) RFf,w2 = 74,8 dB berechnet mit einem Dn,f,w von 72 dB für die Übertragung über die zweite Innenwand (Weg Ff2) RFf,w3 = 74,8 dB berechnet mit einem Dn,f,w von 72 dB für die Übertragung über die dritte Innenwand (Weg Ff3) 1) Trittschalldämmung mit s’ ≤ 7 MN/m3 2) Trittschalldämmung mit s’ ≤ 5 MN/m3

Lignatec Schallschutz von Decken

vermögen bei Anregung durch Gehgeräusche berücksichtigt, was genau dem eigentlichen Anliegen der Bauherrschaft für diese Wohnungen mit hohem Ausbaustandard entsprach. Die hohen Ziele bezüglich Schallschutz wurden so rundum erreicht.

1

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3

L’n,w = 57 dB Ln,w = 56 dB 1) als korrigierter Wert, basierend auf einer Labormessung ohne Flankenübertragung mit Ln,w = 52 dB 2) (Weg Dd) K1 = 1 dB gemäss Angaben des Bauakustikers (Weg Df) K2 = 0 dB gemäss Angaben des Bauakustikers (Weg DFf) 1) Trittschalldämmung mit s’ ≤ 7 MN/m3 2) Trittschalldämmung mit s’ ≤ 5 MN/m3

Schallschutz: Nachweis am Bau Am 2. Juni 2005 wurden Baumessungen nach Norm ISO 140 durchgeführt, unter anderem in zwei übereinander liegenden Räumen zur Bestimmung des Schalldämmvermögens der Geschossdecke. Die Beurteilung der Ergebnisse erfolgte nach Norm DIN 4109. Die Vergleichsmessungen zeigten (Figur 64), dass mit einem schwimmend verlegten Parkett die erhöhten Anforderungen an den Schutz gegen Luft- und Trittschall eingehalten werden können. Neben dem Nachweis zur Einhaltung der Schallschutzanforderungen belegten die Messungen am Bau auch die höchst präzise Prognostizierbarkeit des Deckensystems bezüglich Trittschall mit einer Abweichung von nur 1 dB.

Figur 64: Deckenaufbau Deckenaufbau von oben: Zementestrich 85 mm Trittschalldämmung 40 mm, Mineralfaser Wabenschüttung 30 mm OSB 25 mm ‹Lignatur silence› 200 mm

Schallschutz: Beurteilung der tieffrequenten Anregung Mit der Einführung der Norm SIA 181 (2006) ist für den Nachweis zum Einhalten der Schallschutzanforderungen die Berücksichtigung der Spektrumsanpassungswerte erforderlich. Dies ist mit der Neuauflage der DIN 4109 (siehe Norm-Entwurf 2006) nicht vorgesehen. Untersuchungen des Labors für Schall- und Wärmemesstechnik GmbH in Stephanskirchen (D) zeigen jedoch, dass eine subjektiv positive Beurteilung des Empfindens des Trittschallschutzes wesentlich genauer unter Berücksichtigung des Spektrumsanpassungswertes für die Frequenzen unter 100 Hz mit der Summe von L’n,w + CI,50-2500 abgebildet werden kann. Dadurch wird insbesondere das Schalldämm-

4

1 Dn,w = 64 dB L’n,w = 41 dB L’n,w+CI,50-2500 = 42 dB 2 R’w = 60 dB L’n,w = 56 dB (ohne Gehbelag) L’n,w+CI,50-2500 = 53 dB (ohne Gehbelag) L’n,w = 45 dB (Parkett schwimmend)

5

3 Dn,w = 61 dB L’n,w = 46 dB L’n,w+CI,50-2500 = 45 dB 4 R’w = 66 dB 5 R’w = 44 dB

Weiter optimierter Deckenaufbau Mit dem bezüglich Trittschalldämmung optimierten und mittels einer Wabenschüttung ergänzten Dekkenaufbau könnte ein Norm-Trittschallpegel von 45 dB (Ln,w = 43 dB, K1 = 1 dB, K2 = 1 dB) erzielt werden. Die zusätzliche Trittschallminderung für den schwimmend verlegten Parkett würde aber nur noch 2 dB betragen. Der resultierende Norm-Trittschallpegel inklusive schwimmendes Parkett wäre dann 43 dB (Ln,w = 40 dB, K1 = 1 dB, K2 = 2 dB). Das Weglassen der Dämmung mit Bodenheizung hätte keinen Einfluss auf die Schalldämmwerte.


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Lignatec Schallschutz von Decken

Verständigung Die verwendeten Fachbegriffe basieren auf den aktuellen Normen des SIA. Um die minimale Sprachverständigung bezüglich der Fachbegriffe für dieses Dokument zu gewährleisten, sind nachfolgend auszugsweise Begriffe der Norm SIA 181 (2006), Ziffer 1 zitiert. Wo ungewollt Widersprüche auftreten, hat das Basisdokument Gültigkeit.

Allgemeine Begriffe Bauakustik Teilgebiet der Akustik, das sich besonders mit dem Schallschutz in Bauten befasst: Luftschall-, Körperschall- und Trittschalldämmung, Schutz vor Geräuschen haustechnischer Anlagen und fester Einrichtungen sowie vor abgestrahltem Körperschall im Gebäude. Bauakustik-Bereich Der für die Bauakustik massgebende Bereich des akustischen Spektrums. Falls keine weiteren Angaben bestehen, sind die Terzmittenfrequenzen 100–3150 Hz gemeint. In besonderen Fällen können zusätzlich die Terzen 50 Hz, 63 Hz und 80 Hz als besonderer Tieffrequenzbereich sowie die Terzen 4000 Hz und 5000 Hz als besonderer Hochfrequenzbereich mit berücksichtigt werden. Bezugsschalldruck p0 [Pa] International festgelegt: p0 = 20 x 10–6 Pa Frequenz f [Hz] Zahl der Schwingungen pro Sekunde (Schwingungszahl in Hertz). Mit zunehmender Schwingungszahl nimmt die Tonhöhe zu. Eine Verdoppelung der Schwingungszahl entspricht einer Oktave, die drei Terzen umfasst. Geräusch Aperiodisches, ungeordnetes Schallereignis mit regellosem Schwingungsverlauf, bzw. zusammengesetzt aus Teiltönen, deren Frequenzen nicht im Verhältnis ganzer Zahlen zueinander stehen. Impulsgeräusch Einzelimpulse (z. B. Explosion, Knall, Überschallknall usw.); Schallimpulsfolgen, deren Grundfrequenz unter 16 Hz liegt (z. B. Hammerwerk für die Messung der Trittschallübertragung).

Körperschall Elastische Wellen in einem festen Körper (z. B. Wände, Decken, Böden, Einbauten eines Hauses), deren Frequenzen im Hörbereich des menschlichen Gehörs liegen. Körperschall wird durch geeignete Oberflächen teilweise als Luftschall abgestrahlt und wird dann im Innern des Gebäudes hörbar. Ebenfalls zum Körperschall zu zählen sind elastische Wellen im Baugrund (z. B. verursacht durch einen vorbeifahrenden Zug). Solche können ebenfalls im Innern von Gebäuden als Luftschall hörbar werden. Körperschall, abgestrahlter Geräusche, welche innerhalb oder ausserhalb eines Gebäudes durch Schwingungsvorgänge entstehen, ausschliesslich als Körperschall übertragen und im Innern des Gebäudes als Luftschall gehört werden. Oktavband Frequenzband zwischen einer unteren und einer oberen Eckfrequenz fu und fo. Das Frequenzverhältnis fo/fu = 2 entspricht einer Oktave. Charakterisiert wird das Band durch Angabe seiner Mittenfrequenz fm = 1,414 fu bzw. 0,707 fo. Oktavbandanalyse Zerlegt ein Geräusch durch Filter in Frequenzgebiete vom Umfang einer Oktave. Raumakustik Teilgebiet der Akustik, das sich mit der Hörbarkeit von Sprache oder Musik in Räumen und mit dem akustischen Design von Räumen befasst.


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Lignatec Schallschutz von Decken

Raumakustik-Bereich Der für die Raumakustik massgebende Bereich des akustischen Spektrums mit Terzmittenfrequenzen von ca. 63 Hz bis ca. 4000 Hz oder aufgabenspezifisch auch bis ca. 8000 Hz. In der Raumakustik werden Kennwerte häufig auch über entsprechende Oktavbänder dargestellt.

Terzband Frequenzband zwischen einer unteren und einer oberen Eckfrequenz fu und fo. Das Frequenzverhältnis fo/fu = 1,26 entspricht einer Dritteloktave, d. h. annähernd einer grossen Terz. Charakterisiert wird das Band durch Angabe seiner Mittenfrequenz fm = 1,122 fu bzw. 0,891 fo.

Reiner Ton Schall mit zeitlich sinusförmigem Verlauf der Amplitude und einer im Hörbereich liegenden Frequenz.

Terzbandanalyse Zerlegt ein Geräusch durch Filter in Frequenzgebiete vom Umfang einer Terz ( 1⁄3 Oktave).

Schall Mechanische Schwingungen und Wellen eines elastischen Mediums, insbesondere im Frequenzbereich des menschlichen Hörens mit Schwingungszahlen von 16–20 000 Hertz (Hz). Schalldruck p [Pa] Das Schallfeld bestimmender Wechseldruck (Druckschwankung), der sich dem statischen Druck überlagert (normalerweise dem atmosphärischen Druck der Luft). Schalldruckpegel L [dB] Der zehnfache Logarithmus des Verhältnisses der Quadrate des effektiven Schalldruckes p zu dem – bei etwa 1000 Hz gerade noch hörbaren – Bezugsschalldruck p0. L = 10 lg (p2/p02) Schallfrequenzanalyse Verfahren zur Bestimmung der Energieanteile in den verschiedenen Frequenzbändern eines Schallspektrums. Schallintensität I [W/m2] Die von einer Schallwelle transportierte Energie pro Sekunde und pro Quadratmeter.


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Luftschall Definition In Luft sich über Teilchenschwingung (Schallwellen) ausbreitender Schall. Luftschallübertragung Übertragung von Luftschall von einem Raum zum anderen durch Trennbauteile (Wand, Decke, Türe, Fenster usw.), durch Öffnungen, Spalten oder über Abstrahlung von flankierenden Bauteilen und Haustechnik. Schalldämm-Mass R [dB] Im Labor im Prüfstand mit unterdrückter Flankenübertragung gemessen gemäss ISO 140-3. Bewertetes Schalldämm-Mass Rw [dB] Einzahlangabe gemäss ISO 717-1 für das in den einzelnen Terzbändern ermittelte Schalldämm-Mass R. Bau-Schalldämm-Mass R’ [dB] Im Bau gemäss ISO 140-4 (oder im Labor im früher üblichen Prüfstand mit Flankenübertragung) gemessen: R’ = D + 10 lg (S/A) D = L1 - L2 Schallpegeldifferenz [dB] L1 L2 S A R’

mittlerer Schalldruckpegel im Senderaum [dB] mittlerer Schalldruckpegel im Empfangsraum [dB] gemeinsame Fläche des Trennbauteils zwischen Sende- und Empfangsraum [m2] äquivalente Schallabsorptionsfläche im Empfangsraum [m2] wird pro Terzband angegeben

Bewertetes Bau-Schalldämm-Mass R’w [dB] Einzahlangabe gemäss ISO 717-1 für das in den einzelnen Terzbändern ermittelte Bau-SchalldämmMass R’. Resultierendes bewertetes Bau-Schalldämm-Mass R’w,res [dB] Einzahlangabe des resultierenden Bau-SchalldämmMasses für Trennbauteile, die aus mehreren Einzelbauteilen verschiedener Schalldämmungen bestehen. Das resultierende Bau-Schalldämm-Mass kann aus einer energetischen Summation berechnet werden. Standard-Schallpegeldifferenz DnT [dB] Nachhallzeitbezogene Schallpegeldifferenz am Bau, ermittelt nach ISO 140-4. DnT = D + 10 lg (T/T0) D = L1 - L2 Schallpegeldifferenz [dB] L1 L2 T T0 = 0,5 s DnT

mittlerer Schalldruckpegel im Senderaum [dB] mittlerer Schalldruckpegel im Empfangsraum [dB] Nachhallzeit im Empfangsraum [s] Bezugsnachhallzeit wird pro Terzband angegeben

Lignatec Schallschutz von Decken

Bewertete Standard-Schallpegeldifferenz DnT,w [dB] Einzahlangabe gemäss ISO 717-1 für die in den einzelnen Terzbändern am Bau ermittelten Werte der Standard-Schallpegeldifferenz DnT. Luftschall-Pegelkorrektur ΔLLS [dB] Pegelkorrektur zur Umrechnung von Bau-Schalldämm-Massen in Standard-Schallpegeldifferenzen in Abhängigkeit von der Trennfläche und vom Volumen des Empfangsraums: ΔLLS = DnT - R’ Gesamtwert für die Luftschalldämmung interner Quellen Di,tot [dB] Summe der Kennwerte, die in der jeweiligen Anforderung für die Luftschalldämmung interner Quellen zu berücksichtigen sind. Anforderungswert Di [dB] Anforderungswert für Luftschall interner Quellen. Projektierungswert Di,d [dB] Projektierungswert für Luftschall interner Quellen. Di,d = Di,tot - KP Nachhall Abnahme der Schallenergie in einem geschlossenen Raum nach Unterbrechung der Schallsendung. Nachhallzeit T [s] Zeitspanne T in Sekunden, in welcher der Schalldruckpegel nach Beendigung der Schallsendung um 60 dB sinkt.


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Trittschall Definition Beim Begehen und bei ähnlicher stossartiger Anregung einer Decke, Treppe usw. entstehender Körperschall, der durch die Konstruktion übertragen und als Luftschall abgestrahlt wird. Trittschallübertragung Übertragung von Trittschall von einer begehbaren Konstruktion als Körperschall in andere Räume und mit dortiger Abstrahlung und Wahrnehmung als Luftschall. Trittschallpegel Li [dB] Mittlerer Schallpegel im Empfangsraum, wenn die begehbare Konstruktion im Senderaum mit einem normierten Hammerwerk nach ISO 140 (Teil 6, 7 oder 8) angeregt wird. Der Pegel Li wird in Terzbändern gemessen. Norm-Trittschallpegel Ln [dB] An Decken gemäss ISO 140-6 im Prüfstand mit unterdrückter Flankenübertragung gemessen. Die Anregung erfolgt mittels Norm-Hammerwerk. Ln = Li + 10 lg (A/A0) Li A A0

Trittschallpegel in einem Terzband [dB] äquivalente Schallabsorptionsfläche des Empfangsraumes [m2] für ein Terzband Bezugs-Schallabsorptionsfläche [10 m2]

Norm-Trittschallpegel L’n [dB] Im Bau gemäss ISO140-7 (oder im Labor im früher üblichen Prüfstand mit Flankenübertragung) gemessen. Die Anregung erfolgt mittels Norm-Hammerwerk. L’n = Li + 10 lg (A/A0) Li A A0

Trittschallpegel in einem Terzband [dB] äquivalente Schallabsorptionsfläche des Empfangsraumes [m2] für ein Terzband Bezugs-Schallabsorptionsfläche [10 m2]

Der Norm-Trittschallpegel kann nicht nur an Deckenkonstruktionen bestimmt werden, sondern auch bei Diagonal- und Horizontalübertragungen sowie bei Treppenkonstruktionen, Balkonen usw. Bewerteter Norm-Trittschallpegel Ln,w bzw. L’n,w [dB] Einzahlangabe gemäss ISO 717-2 für die in den einzelnen Terzbändern ermittelten Werte der NormTrittschallpegel Ln bzw. L’n. Standard-Trittschallpegel L’nT [dB] Der nachhallzeitbezogene Trittschallpegel gemäss ISO 140-7. L’nT = Li - 10 lg (T/T0) Li T T0= 0,5 s L’nT

Trittschallpegel Nachhallzeit Bezugsnachhallzeit wird pro Terzband angegeben.

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Bewerteter Standard-Trittschallpegel L’nT,w [dB] Einzahlangabe gemäss ISO717-2 für die in den einzelnen Terzbändern ermittelten Werte der StandardTrittschallpegel L’nT. Trittschall-Pegelkorrektur ΔLTS [dB] Pegelkorrektur zur Umrechnung von Norm-Trittschallpegeln in Standard-Trittschallpegel in Abhängigkeit vom Volumen des Empfangsraums. ΔLTS = L’nT - L’n Gesamtwert für Trittschall L’tot [dB] Summe der Kennwerte, die in der jeweiligen Anforderung für Trittschall zu berücksichtigen sind. Anforderungswert L’ [dB] Anforderungswert für Trittschall. Projektierungswert L’d [dB] Projektierungswert für Trittschall. L’d = L’tot + KP


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Verordnungen und Normen, Literatur Verordnungen und Normen Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft: Lärmschutz-Verordnung (LSV) vom 15.12.1986 (Stand 01.01.2008), Bern 2007 Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein: Norm SIA 181, Schallschutz im Hochbau, Zürich 2006 Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein: Norm SIA 251, Schwimmende Estriche im Innenbereich, Zürich 2006 SN EN 12354-1 bis -6; Bauakustik – Berechnung der akustischen Eigenschaften aus den Bauteileigenschaften, Teil 1 bis 6

Literatur Cremer L., Möser M.: Technische Akustik, Berlin 2003 DIN Deutsches Institut für Normung e.V: DIN-Taschenbuch 35. Schallschutz, Berlin 2002 und 2008 Emrich F.: Übersicht zur Neuausgabe 2006 der Norm SIA 181 Schallschutz im Hochbau, EMPA Akustik, Dübendorf 2003

Gösele K., Schröder E.: Schallausbreitung in Gebäuden, in: Taschenbuch der Technischen Akustik, S. 207–245, Berlin 2004 Holtz F.: Schalldämmende Holzbalken- und Brettstapeldecken, in: Holzbau-Handbuch des Informationsdienstes Holz, München 1999 Lang J.: Schallschutz im Wohnungsbau, Endbericht Technische Universität, Wien 2006 Schmid M.: Schallverhalten von Holz-BetonVerbunddecken im mehrgeschossigen Holzbau, Master-Thesis ENSTIB, Epinal/Biel 2004 Scholl W.: Integration des Holz- und Skelettbaus in die neue DIN 4109, Forschungsbericht T 3090, Stuttgart 2005 Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein: SIA Dokumentation D 0189, Bauteildokumentation Schallschutz im Hochbau – Zusammenstellung gemessener Bauteile, Zürich 2005


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Adressen, Partner

Fachstellen

Industriepartner

Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau Solothurnstrasse 102 2504 Biel www.ahb.bfh.ch EMPA Abteilung Holz und Abteilung Akustik Überlandstrasse 129 8600 Dübendorf www.empa.ch

Erne AG Holzbau Werkstrasse 3 5080 Laufenburg www.erne.net

Lignum Holzwirtschaft Schweiz Falkenstrasse 26 8008 Zürich www.lignum.ch SGA-SSA Schweizerische Gesellschaft für Akustik Postfach 164 6203 Sempach Station www.sga-ssa.ch

Massgebliche Unterstützung

Das tragende Element. Aus Holz. Lignatur AG Mooshalde 785 9104 Waldstatt www.lignatur.ch

holz 21 Förderprogramm des Bundesamtes für Umwelt BAFU

Pius Schuler AG Kronenstrasse 12 6418 Rothenthurm www.pius-schuler.ch

Tschopp Holzbau AG An der Ron 17 6280 Hochdorf www.bresta.ch

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Impressum Lignatec Die technischen Holzinformationen der Lignum

Gestaltung BN Graphics, Zürich

Herausgeber Lignum, Holzwirtschaft Schweiz, Zürich Christoph Starck, Direktor

Administration/Versand Andreas Hartmann, Lignum, Zürich

Massgebliche Unterstützung holz 21, Förderprogramm des Bundesamtes für Umwelt BAFU Koordination Roland Brunner, dipl. Ing. HTL, Lignum, Zürich Heinz Weber, Architekt HTL, Weber Energie und Bauphysik GmbH, Bern Autoren Rudolf Blickle, dipl. Akustiker SGA, dipl. phys. Tech. Ass., Institut für Lärmschutz Kühn+Blickle, Unterägeri Beat Kühn, dipl. Akustiker SGA, Institut für Lärmschutz Kühn+Blickle, Unterägeri Matthias Schmid, dipl. Ing. FH/M.Sc. UHP, Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau, Biel Heinz Weber, Architekt HTL, Weber Energie und Bauphysik GmbH, Bern Fachlektor Frieder Emrich, Leiter Bauakustik, EMPA, Dübendorf Fachliche Begleitung Martin Graf, Pirmin Jung Ingenieure für Holzbau GmbH, Rain Andreas Hirschbühl, Erne AG Holzbau, Laufenburg Peter Makiol, Makiol + Wiederkehr, Beinwil am See Andreas Rabold, LSW Labor für Schall- und Wärmemesstechnik GmbH, D-Stephanskirchen Ralph Schläpfer, Lignatur AG, Waldstatt Pius Schuler, Pius Schuler AG, Rothenthurm Jean Marc Paris Schwarz, Bakus Bauphysik & Akustik GmbH, Zürich Mike Wälti, Zeugin Bauberatungen AG, Münsingen Josef Willimann, Tschopp Holzbau AG, Hochdorf Bildnachweis Titelbild: Norsonic Brechbühl AG, Grünenmatt Figuren 1, 32–34: Will + Partner Architekten AG, Worb; Figuren 2, 38, 39: A6 Architekten AG, Buttisholz; Figuren 3, 43–45: Erne AG Holzbau, Laufenburg; Figuren 4, 49–51: Imhof Architekten, Sarnen; Figuren 5, 55–57: Michael Wimmer, München; Figuren 15 Mitte, 18, 21: in Anlehung an Darstellungen von Andreas Rabold, LSW Labor für Schall- und Wärmemesstechnik GmbH, Stephanskirchen; Figuren 23, 24: in Anlehnung an Pläne von Pirmin Jung Ingenieure für Holzbau GmbH, Rain; Figur 25: in Anlehung an Pläne von Makiol + Wiederkehr, Beinwil am See. Alle anderen Zeichnungen und Darstellungen stammen von den Autoren, den Industriepartnern und der Lignum.

Druck Kalt-Zehnder-Druck AG, Zug Die Schriftenreihe Lignatec informiert zu Fachfragen bezüglich der Verwendung von Holz als Bau- und Werkstoff. Lignatec richtet sich an Planer, Ingenieure, Architekten sowie an die Ver- und Bearbeiter von Holz. Lignatec wird zunehmend in der Ausbildung auf allen Stufen eingesetzt. Ein Sammelordner ist bei Lignum erhältlich. Mitglieder der Lignum erhalten ein Exemplar jeder LignatecAusgabe gratis. Weitere Einzelexemplare für Mitglieder CHF 15.– Einzelexemplar für Nichtmitglieder CHF 35.– Sammelordner leer CHF 10.– Preisänderungen vorbehalten Das Copyright dieser Publikation liegt bei Lignum, Holzwirtschaft Schweiz, Zürich. Eine Vervielfältigung ist nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung des Herausgebers zulässig. Haftungsausschluss Die vorliegende Publikation wurde mit grösster Sorgfalt und nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Die Herausgeber und Autoren haften nicht für Schäden, die durch die Benützung und Anwendung der vorliegenden Publikation entstehen können. LIGNUM Holzwirtschaft Schweiz Falkenstrasse 26, 8008 Zürich Tel. 044 267 47 77, Fax 044 267 47 87 info@lignum.ch www.lignum.ch Lignatec 22/2008 Schallschutz von Decken Erschienen im Juli 2008 Auflage deutsch: 6000 Exemplare ISSN 1421-0320


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