Fassadenbekleidungen aus unbehandeltem Holz

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Die technischen Holzinforrnationen der Lignum

Gestalten Konstruieren

Fassadenverkleidungen aus unbehandeltem Holz

• 8/1999 lw

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Heinrich Bösch Lignurn Technik, Zürich

Lignum


Lignatec 8/99

Inhalt Seite

3

1

Einleitung

3

2 2.1 2.2

Unbehandelte Materialien Grundlage Holzverkleidungen

5

3 3.1 3.2 3.3 3.4

Dauerhaftigkeit und Holzfeuchte Feuchteaufnahme und Abgabe Schwinden und Quellen Bewitterung und Austrocknung Klima und Ausgleichsfeuchte

9

4 4.1 4.2

Unterhalt Wieviel Unterhalt ist nötig? Wiederverwendung und Entsorgung

11

Material 5 5.1 Schnittholz 5.1.1 Holzart 5.1.2 Holzqualität 5.1.3 Abmessungen 5.2 Holzschindeln 5.3 Holzwerkstoffe 5.3.1 Furniersperrholzplatten 5.3.2 Abgesperrte Dreischichtplatten 5.3.3 Stabverleimte Massivholzplatten 5.3.4 Neue Holzwerkstoffprodukte 5.4 Befestigungsmittel

16

6 6.1 6.2 6.3 6.4 6.5 6.6

22

Ausgeführte Beispiele 7 7.1 Geschlossene Schalung, vertikal 7.2 Geschlossene Schalung mit Profilleisten, horizontal 7.3 Stülpschalung, horizontal 7.4 Geneigter Lamellenrost, horizontal 7.5 Eingeschobene Schalung, vertikal 7.6 Gefälzte Latten, vertikal Massivholzplatten, horizontal 7.7 7.8 Massivholzplatten, vertikal 7.9 Dreischichtplatten, vertikal 7.10 Schindelschirm geschlauft

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8 Literatur Impressum

Konstruktion und Ausführung Grundsätze Verkleidungsart Detailausbildung Befestigung Unterkonstruktion Hinterlüftung

Diese Publikation wurde in verdankenswerter Weise durch den Fonds zur Förderung der Wald- und Holzforschung unterstützt.


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1

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EirLleitung Die Erscheinung eines Gebäudes wird weitgehend durch die Fassade geprägt. Fassaden lösen beim Betrachter erste Eindrücke aus und können über Sinn und Zweck eines Gebäudes orientieren. Bauherrschaften und Architekten schenken aus guten Gründen der Fassade ihr besonderes Augenmerk. Diese wird durch ihre Ausformung, Struktur, Farbe und die Art des Verkleidungsmaterials bestimmt.

2 Unbehandelte Materialien 2.1

Als äusserste Schicht der Gebäudewand ist die Fassadenverkleidung den Einflüssen der Witterung ausgesetzt. Damit verbunden ist auch ein natürlicher Alterungsprozess. Einer Fassadenverkleidung ist meistens anzusehen, ob sie kürzlich montiert oder bereits einige Zeit Wind, Regen und Sonne ausgesetzt war. Mit gezielten Massnahmen lässt sich dieser Abnützungsprozess verzögern, nicht aber ausschliessen. Beispielsweise benötigt ein Farbanstrich periodischen Unterhalt, wenn das ursprünglich gewünschte Erscheinungsbild erhalten werden soll. Deutlich geringere Unterhaltsarbeiten benötigen geeignete, unbehandelte Fassadenverkleidungen.

Grundlage

Materialien, welche unbehandelt, d.h. ohne Farbanstrich, Imprägnierung, Korrosionsschutz oder andere unmittelbar mit dem Material zusammenhängenden Massnahmen der Witterung ausgesetzt werden, verändern ihre äussere Erscheinung. Dies betrifft vor allem Veränderungen von Farbe und Oberflächentextur, z.T. auch der Dimensionen. Diese mit der Zeit eintretenden Veränderungen des Erscheinungsbildes bilden eine wesentliche Grundlage dafür, ob die unbehandelte Holzfassade von der Bauherrschaft akzeptiert wird. Sie haben aber auch massgebende Auswirkungen auf die Konstruktion der Holzfassade.

Verkleidungsmaterialien für Fassaden, welche in unbehandelter Form zum Einsatz kommen, müssen sorgfältig ausgewählt werden. Es gibt Baustoffe, die für derartige Anwendungen weniger geeignet sind, wie beispielsweise unbehandeltes Stahlblech oder nicht UV-beständige Kunststoffe. Bewährte Materialien, wie Beton, Kalksandstein, Naturstein, Edelmetalle, Ziegelstein oder Holz, unterscheiden sich bezüglich Unterhalt und Dauerhaftigkeit, eine fachlich korrekte Ausführung vorausgesetzt, nur geringfügig.

2.2 Abbildung 1 Schadenbild: Verformte 3 cm dicke Marmorplatten als Fassadenverkleidung

Holzverkleidungen

Fassaden aus unbehandeltem Holz weisen bei minimalem Unterhalt eine sehr lange Lebensdauer auf. Referenzobjekte mit vierzigjährigen und älteren, intakten Verkleidungen sind keine Ausnahme. Auf Aussenflächen unbehandelter Materialien machen sich Witterungseinflüsse bemerkbar. Die Veränderungen von Holzverkleidungen hängen im wesentlichen von Klimabedingungen, Himmelsrichtungen, Vordächern, Schattenwurf von Nachbargebäuden und Bepflanzungen ab. Sie können sogar innerhalb derselben Fassadenfläche unterschiedlich ausfallen (Abb. 2). Die Oberflächen von Nord-, Ost- und Südfassaden sowie Verkleidungen im Schatten von Vordächern oder vorspringenden Fassadenteilen, wie Fensterbänken oder horizontalen Fugenausbildungen, werden hell- bis dunkelbraun. Bewitterte Holzteile, beispielsweise an Westfassaden, unterliegen je nach Holzart bei den meisten Klimabedingungen einer silber- bis dunkel-


4

Figur 1 Das Vergrauen bewitterter Holzoberflächen ist ein natürlicher Vorgang, welcher die Funktionstauglichkeit der Fassadenverkleidung nicht berührt.

Die Oberfläche wird belastet durch UVStrahlung, Wasser, Temperatur und in geringem Mass durch aggressive Luftbestandteile.

Das Sonnenlicht, hauptsächlich die ultravioletten Strahlen, greifen die Holzsubstanz oberflächlich an und bauen sie ab. Durch den Abbau von Holzinhaltsstoffen, vor allem Lignin, vergilbt, resp. bräunt sich die Holzoberfläche.

Einwirkendes Regenwasser wäscht die wasserlöslichen Abbauprodukte aus. Auf der feuchten Holzoberfläche setzt dichtes Wachstum dunkelfarbiger Schimmelpilze ein. Diese überlagern die braune Verfärbung und bewirken die graue Pigmentierung. Das Holz vergraut!

Mit zunehmender Dauer der Bewitterung wird die geschwächte Holzsubstanz, vor allem die weichen Jahrringe ausgewaschen (ca. 1 mm/10 Jahre). Die waschbrettartige Oberflächenstruktur entsteht.

Abbildung 2 Fassaden mit unterschiedlicher Verfärbung infolge Wettereinfluss

Abbildung 3 ► Je nach Himmelsrichtung bewirkt die freie Bewitterung ein unterschiedliches Erscheinungsbild der Hölzer

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grauen Farbveränderung (Abb.3). Diese Veränderung der Holzoberfläche, eine Art Patina, entsteht durch den Wettereinfluss (Figur 1). Fassadenflächen, die nicht direkt bewittert sind oder durch Sonneneinstrahlung rasch ausgetrocknet werden, erhalten eine hellbis dunkelbraune Erscheinung. Ebenfalls trocknet die Holzoberfläche in Gebieten mit trockenem Klima, wie im Engadin und im Oberwallis rasch aus und eine natürlich graue Pigmentierung stellt sich kaum ein. Deshalb verfärben sich hier die westseitig ausgerichteten Fassadenflächen nicht grau, sondern dunkelbraun bis schwarz. Die unmittelbar nach der Montage fast möbelhaft wirkenden unbehandelten Holzverkleidungen ändern sich also im Laufe der Zeit und beeinflussen den Gesamtausdruck eines Gebäudes wesentlich. Es ist absolut notwendig, die Bauherrschaften oder späteren Besitzer bereits bei der Projektierung über diese Veränderungen der Fassade zu informieren. Für Objekte, deren Besitzer bei der Bauplanung noch nicht bekannt sind, erfordert die Verwendung von unbehandelten Holzverkleidungen besonders sorgfältige Überlegungen.


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3

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Dauerhaftigkeit und Holzfeuchte Die Holzfeuchte hat auf die Dauerhaftigkeit einer Fassadenverkleidung aus Holz einen zentralen Einfluss. Nachteilig für die Holzquerschnitte sind vor allem: • Rasches Austrocknen • Hohe und langandauernde Durchfeuchtung

Abbildung 4 ► Schematische Darstellung eines Fichtenholzwürfels

Durchfeuchtung und Austrocknen stehen in unmittelbarem Zusammenhang. Durch rasches Austrocknen nimmt die Rissbildung der Holzoberfläche zu. In diese Risse eindringendes Wasser begünstigt die Durchfeuchtung des Holzquerschnittes. Bleibt die Holzfeuchte mehr als sechs Monate über 20 Prozent, können sich holzzerstörende Pilze bilden und die Holzsubstanz zerstören (4).

Das Holzfeuchte-Gleichgewicht bestimmt sich bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 15 bis 70% und dem Temperaturbereich bis 20°C praktisch linear als 1/5 der relativen Luftfeuchteprozente (Figur 2). Demnach beträgt, bei einer Lufttemperatur von 18° und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 60%, die Holzfeuchte 12%.

3.1 Feuchteaufnahme und Abgabe Holz unterliegt den Gesetzmässigkeiten von kapillarporösen Stoffen (Abb. 4). Das bedeutet: Durch den strukturellen Aufbau des Holzes kann Wasser aus der Umgebungsluft auf-

genommen und wieder abgegeben werden. Dieses hygroskopische Verhalten bewirkt die Abhängigkeit der Holzfeuchte von der umgebenden relativen Luftfeuchte. Die sich einstellende Gleichgewichtsfeuchte ist abhängig von: • Der relativen Luftfeuchte • Der Lufttemperatur und dem Luftdruck • Der Holzart und ihrem chemischen und strukturellen Aufbau (6) Figur 2 Mittleres HolzfeuchteGleichgewicht in Abhängigkeit von der relativen Luftfeuchtigkeit im Temperaturbereich von 0 20 Grad Celsius (71

3.2 Schwinden und Quellen

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25

10

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Für die Volumenänderung, das Quellen und Schwinden des Holzes, ist der Feuchtegehalt bis zur Fasersättigung massgebend. Dieser

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0

25

50

75

100

Relative Luftfeuchtigkeit [%1 Im Bereich von15% bis 70% Luftfeuchtigkeit beträgt die Holzfeuchte praktisch linear'/, der Luftfeuchtigkeit

wird erreicht, wenn das Holz mit wasserdampfgesättigter Luft (relative Luftfeuchtigkeit 100%) umgeben ist. Für die einheimischen Hölzer liegt dieser Feuchtegehalt zwischen 22 und 35%, im Mittel bei 28%. Bis zu diesem Stadium kann sich in den sich ausdehnenden Zellwänden Wasser einlagern und eine Volumenänderung bewirken. Noch mehr Wasser kann in den Hohlräumen zwischen den Zellwänden gepeichert werden (Abb. 4). Dieses zusätzliche Wasser beeinflusst das Quellverhalten des Holzes aber nicht mehr. Zur Aufnahme des freien Wassers muss der Holzquerschnitt in direktem Kontakt mit Wasser stehen (z.B. Schlagregen, stehendes Wasser auf horizontalen Flächen usw).


6

Figur 3 Schematische Darstellung der Faserrichtungen im Holz

Das Schwinden und Quellen eines Holzquerschnittes hängt von der Schnittart, resp. der Faserrichtung (Figur 3) und der Holzart ab. Figur 4 zeigt die differenzierte Quellung ausgewählter Holzarten. Dabei fällt der Unterschied von der tangentialen zur radialen Richtung auf. In tangentialer Richtung ist praktisch ein doppeltes Schwind- und Quellradial mass wie in der radialen Richtung gegeben. quer zur Faserrichtung Dies wirkt sich, z.B. bei Seitenbrettern so aus, dass sich das Brett in Gegenrichtung zum Jahrringverlauf krümmt (schüsselt). Auf der Splintseite treten Schwindrisse auf (Figur 5).

axial längs zur Faserrichtung

tangential quer zur Faserrichtung

Figur 4 Differenziertes Schwindund Quellmass ausgewählter Holzarten in Prozent pro 1 Prozent Holzfeuchteänderung 111

0.45 0.4 0.35 0.3

d

rn 0.25 c 2 0.2 -o c 0.15

o c 22 Ol

o axial radial iÄ tangential B (rad + tang):2

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0.1 0.05

e

2

o

0 Fichte

Lärche

Tanne

Robinie Elongossi

Douglasie Red Cedar Redwood Buche Eiche Laubholz

Nadelholz

‚ 111111•

Figur 5 Verformung und Rissbildung von Schnittholz als Folge von Schwindbewegungen

Markselte

linke Seite

Seitenbrett

N Figur 6 Berechnung der Quellund Schwindbewegung

Die mögliche Längenänderung durch Schwinden oder Quellen ist im Vergleich zu den Bewegungen in radialer und tangentialer Richtung sehr klein, kann aber bei grossen Bezugslängen ebenfalls von Bedeutung werden. Bei Fassadenverkleidungen wird sich aber eine Längenänderung nicht negativ auswirken und kann vernachlässigt werden.

Halbriftbrett

Riftbrett

100

01 = Quell- und Schwindbewegung in mm da/..- Differenz der Holzfeuchte in % (Holzfeuchteänderung) = Differentielles Schwind- und Quellmass in % pro 1% Holzfeuchteänderung I. = Bezugslänge oder -breite in mm

Die effektive Quell- oder Schwindbewegung, bezogen auf eine Brettbreite und unter Berücksichtigung einer Holzfeuchteänderung, lässt sich berechnen (Figur 6). Das Schwindund Quellmass in Prozent pro 1 Prozent Holzfeuchteänderung kann aus [11, [61, [71 oder aus Tabelle 2 entnommen werden. Zur Berücksichtigung des unterschiedlichen Jahrringverlaufs im Holzquerschnitt, radial oder tangential, wird das Mittel der beiden Werte in die Berechnung eingesetzt. Die Angaben beziehen sich grundsätzlich auf eine langfristige Änderung der Holzfeuchte, welche für den ganzen Querschnitt gleich ist, d.h. jahreszeitliche Schwankungen, Trocknen von waldfeuchtem, sägefrischem Zustand auf Gebrauchsfeuchte.


7

//

Figur 7 Theoretische Quellbewegung von Schnittholz und Holzwerkstoffen im Vergleich

/ -

//

//

v

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Dreischichtplatte

OSB-Platte (Oriented Strand Board)

Sperrholz

Stabverteimte Platte

11»»»frffr-rff-r-«»»»»»»k /

._

Schnittholz radial

BW ) Y, ) ) ) l} ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) , ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) Schnittholz tangentiai

w

,____

2 4 6 8 10 12 14 1 6 mm

200 mm /

Quellbewegung für den Holzfeuchtebereich 6% 28%

In Figur 7 werden die maximalen Quellbewegungen von Schnittholz und verschiedenen Holzwerkstoffen bei 22% Holzfeuchteänderung und einer Bezugsbreite von 200 mm aufgezeigt. Diese Breitenänderungen entsprechen den theoretisch maximal möglichen Ausdehnungen. Die für eine solche Quellung nötige Holzfeuchte von ca. 28°/0 (Fasersättigung) wird aber bei einer Fassadenverkleidung praktisch nicht erreicht (Abschnitt 3.3 und 3.4). Die Schwind- und Quellbewegungen unbehandelter Holzteile lassen sich grundsätzlich nicht verhindern. Bei abgesperrten Holzwerkstoffplatten, wie Sperrholz- oder Dreischichtplatten, wird das natürliche Schwindund Quellverhalten des Holzes durch den Schichtaufbau vermindert (Figur 7). Die Verleimung der gekreuzten Holzschichten verhindert aber nicht die Wasseraufnahme des Holzes, sondern reduziert nur die Auswirkung auf die Verformung. Die auftretenden Kräfte werden über die Leimfuge auf die nächste gegengerichtete Holzschicht übertragen und bewirken so innere Spannungen. Wird absolut trockenes Holz befeuchtet und beim Quellen vollständig behindert, können, je nach Holzart, theoretische Quellungsdrücke bis zu 500 Nimm' auftreten [6]. Experimentell wurden parallel zur Faser Quelldrücke bis 30 N/mm2 und senkrecht zur Faserrichtung

solche bis 4 N/mm2 nachgewiesen. Ähnlich hohe Kräfte wirken in abgesperrten Holzwerkstoffplatten, welche unbehandelt einem ständig wechselnden Klima ausgesetzt sind. Bei Dreischichtplatten sind diese inneren Kräfte, hervorgerufen durch die relativ grosse Dicke und einen meistens ungünstigen Jahrringverlauf (Seitenbretter) der Deckschichten, viel grösser als bei Furniersperrholzplatten. Deshalb werden unbehandelte Dreischichtplatten, die der direkten Bewitterung ausgesetzt sind, eine beschränkte Lebensdauer erreichen.

3.3

Bewitterung und Austrocknung

Eine Feuchteaufnahme lässt sich bei unbehandelten Holzquerschnitten nicht verhindern (Abschnitt 3.1). Bei Fassadenverkleidungen geschieht die Aufnahme der Feuchtigkeit sowohl durch die Feuchteaufnahme aus der Luft (Absorption) als auch durch die kapillare Aufnahme von flüssigem Wasser. Je nach geographischer Lage, kann die relative Luftfeuchtigkeit im Freien monatliche Durchschnittswerte bis zu 85% und in nebelreichen Gebieten Einzelwerte gegen 100% erreichen. Bei solch hoher Luftfeuchtigkeit könnte die Holzfeuchte durch Absorption auf den Fasersättigungsbereich ansteigen. Ein weiteres Ansteigen der Holzfeuchte ist nur durch eine längere und direkte Einwirkung von flüssi-


8

Figur 8 VVasseraufnahmekoeffizient, ermittelt an Fichtenproben mit einer Saugfläche von 6x 6 cm [11]

1.6

gern Wasser möglich, z.B. durch Schlagregen oder stehendes Wasser auf horizontalen Flächen.

1.4

.2'

1.2

3

0.8 0.6 e" 0.4 0.2

o Tangential

Figur 9 Wasseraufnahmekoeffizient w nach DIN 52 617 von verschiedenen Holzarten im Verhältnis von axialer zu tangentialer Faserrichtung. Zum Beispiel: Tanne nimmt längs zur Faserrichtung 13,7 mal mehr Wasser auf als tangential zur Faser.

Radial

Axial

13.7

5.3

Fichte

Buche

Tanne

Holzart

Faserrichtung

Trockenbereich (D

Feuchtbereich

Fichte

radial tangential axial

180 180 164

21 18 3

Eiche

radial tangential axial

215 460 8

43 81 5

Buche

radial tangential axial

120 100

21 20

0 <50% relative Luftfeuchtigkeit 0 >50% relative Luftfeuchtigkeit

Figur 10 Diffusionswiderstandszahlen von Fichtenholz in radialer Faserrichtung in Abhängigkeit der Holzfeuchte 6]

Die Feuchte wird im Holz durch die Kapillar- und Diffusionsbewegung in der Zeltstruktur transportiert. Dabei beeinflusst die Faserrichtung sowohl die Geschwindigkeit, wie auch die Menge des transportierten Wassers wesentlich. Da die kapillare Verteilung in tangentialer, radialer und axialer Richtung unterschiedlich ist, verhält sich auch die Wasseraufnahme und -abgabe längs und quer zur Faserrichtung unterschiedlich (Figur 8). Radial und tangential ist nur ein geringer Unterschied feststellbar, dagegen ist der Feuchtetransport (Wasseraufnahmekoeffizient) in axialer Richtung, also längs zur Faser, um ein Mehrfaches grösser (Figur 9).

7.5 6.7

Eiche

Tabelle 1 Wasserdampfdiffusionswiderstand p nach DIN 52 615 (Trockenund Feuchtbereich) von verschiedenen Holzarten in Abhängigkeit der Faserrichtung

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250

200

150

100

Auch hinsichtlich der Wasserdampfdurchlässigkeit, also der Diffusion, sind massive Unterschiede in Faserrichtung und quer dazu feststellbar (Tabelle 1). Mit zunehmender Trocknung nimmt der Diffusionswiderstand der Zellwände zu und bremst so die Wasserabgabe (Figur 10). Diese Eigenschaft bewirkt, dass feuchtes Holz aussen schnell, und wenn die Oberfläche angetrocknet ist, im Inneren langsam trocknet. Der Diffusionswiderstand der äusseren Holzschicht nimmt zu und dadurch können vor allem grosse Querschnitte im Innern schlecht austrocknen. Für den Austrocknungsvorgang ist auch der Temperatureinfluss, d.h. die Sonneneinstrahlung, massgebend. Durch Aufwärmen der Holzoberfäche beschleunigt sich die Austrocknung enorm. Der schnelle Feuchtigkeitsentzug kann zu Schwundrissbildungen führen, welche bei erneuter Regeneinwirkung die Wasseraufnahme begünstigen (Kapitel 3.2, Schwinden und Quellen). Erfolgt die Wasseraufnahme und Wasserabgabe über eine gleich grosse äussere Oberfläche, wird sich der Feuchtegehalt im Innern des Holzquerschnittes stetig erhöhen. Wenn die kapillare Wasseraufnahme in Faserlängsrichtung oder gar durch Risse begünstigt wird und die Austrocknung nur radial oder tangential möglich ist, z.B. bei geschlossenen Stossfugen (Figur 11), steigt die Holzfeuchte an und die Holzteile sind für einen Befall durch holzverfärbende, vor allem aber auch durch holzzerstörende Pilze gefährdet.

50

3.4 20

16

12

10

8

Holzfeuchte [%]

6

4

Klima und Ausgleichsfeuchte

Die zu erwartende Materialfeuchte einer Fassadenverkleidung aus unbehandeltem Holz hängt grundsätzlich von der Luftfeuchtigkeit


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Figur 11 Detail einer geschlossenen Stossfuge

Die kapilare Wasseraufnahme durch die geschlossene Stossfuge führt zum erhöhten und kritischen Feuchtegehalt des Holzquerschnittes.

4

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der Umgebung und, wie erwähnt, von der Erwärmung durch die Sonneneinstrahlung ab. Sowohl der Schwankungsbereich wie auch der Höchstwert der vorkommenden Holzfeuchten sind massgebend. In Figur 12 sind Ausgleichsfeuchten als monatliche Durchschnittswerte für Holzbauteile im Freien angegeben. Die drei Kurven zeigen Holzfeuchten bei unterschiedlichen Klimaverhältnissen an. Während in der Region Zürich die durchschnittlich maximalen Holzfeuchten gegen 19% ansteigen, liegen diese in der Gegend um Lugano bei ca. 16% und in höheren Lagen wie Davos bei 17%. Massgebend ist aber auch der Schwankungsbereich von der tiefsten zur höchsten Holzfeuchte. Aus Figur 12 geht hervor, dass bei Holzfassaden mit Klimabedingungen wie in der Region Zürich rund das Doppelte an Schwind- und QuellFigur 12 Durchschnittliche Holzfeuchte an drei Standorten, berechnet nach gemessener relativer Luftfeuchtigkeit [10]

bewegungen gegenüber jenen in klimatisch vergleichbarem Umfeld wie in Lugano oder Davos zu berücksichtigen sind. Bei Messungen an grossflächigen Fassadenelementen aus Massivholz wurden in der Region Biel in den Sommermonaten 8% und im Winter 17% Holzfeuchte gemessen [12]. Auch innerhalb des Holzquerschnittes werden unterschiedliche Werte vorkommen. Vor allem die bewitterte Randzone wird unmittelbar nach Niederschlagsperioden oder nebelreichen Tagen einen Feuchtegehalt bis 35% aufweisen und nach einigen Tagen Sonneneinwirkung wieder rasch gegen 5% Holzfeuchte austrocknen. Dieser grosse Schwankungsbereich der Holzfeuchte schwächt sich, bedingt durch die Trägheit des Feuchteausgleichs, gegen das Innere des Holzquerschnittes ab. Bereits 12 mm unter der Brettoberfläche bewegen sich diese Werte in der gleichen Zeit nur noch zwischen 12% und 10% [5]. Der massgebende Schwankungsbereich der Holzfeuchte, als Mittel für den ganzen Querschnitt, wird aber trotzdem grösser sein, als bei kurzfristigen Wetterschwankungen und auch als in Figur 12 theoretisch berechnet. Der Holzfeuchtegehalt von unbehandelten Aussenverkleidungen wird sich demnach zwischen 5% und 20% bewegen. Da die Holzfeuchte bei der Montage 12% bis 16% betragen soll, werden gegenüber dem Montagezustand ±6 Holzfeuchteprozente massgebend.

20 18

Zürich 16

Davos 14

Lugano

12 10 Nov. Dez. Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov.

4

Dez.

Jan. Feb.

Unterhalt 4.1

Wieviel Unterhalt ist nötig?

Um eine möglichst lange Lebensdauer einer Fassadenverkleidung zu erreichen, sind bei allen Materialien angemessene Unterhaltsarbeiten notwendig. Welcher Aufwand, resp. in welchen zeitlichen Abständen Unterhaltsarbeiten nötig sind, wird massgebend von der Bewitterung und der Art der Oberfläche der Verkleidung abhängen. Während für eine Fassadenverkleidung aus unbehandeltem Holz

ein sehr geringer Unterhalt in relativ kurzen Abständen empfehlenswert ist, wird für eine oberflächenbehandelte Holzverkleidung der Unterhalt in längeren Perioden im Vordergrund stehen. Materialien, deren Oberflächen nur schwer oder gar nicht renoviert werden können, werden nicht unterhalten, müssen aber aus ästhetischen Gründen oder spätestens nach dem Verlust ihrer Funktionstauglichkeit ersetzt werden (z.B. Kunststoffteile).


10

Wie in Figur 13 dargestellt, beeinflusst die Intensität der Unterhaltsarbeiten unmittelbar die Funktionstauglichkeit einer unbehandelten Fassadenverkleidung. Ohne Unterhalt setzt nach einem kontinuierlichen Funktionsverlust ein rascher Zerfall ein. Sanierung bedeutet in diesem Fall: Ersatz der gesamten Verkleidung verbunden mit einem hohen Kostenaufwand. Bei Unterhaltsarbeiten, die periodisch erfolgen, d.h. z.B. alle 10 Jahre, wird durch die ersten Unterhaltsarbeiten die ursprüngliche Qualität beinahe erreicht. Nach den folgenden periodischen Unterhaltsarbeiten wird ein Funktionsverlust immer deut-

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licher und dies bei steigenden Kosten. Wird die Fassadenverkleidung alle 3 bis 5 Jahre kleinen Unterhaltsarbeiten unterzogen, stellt sich zwar auch ein Funktionsverlust ein, der aber doch deutlich langsamer vor sich geht und die Lebensdauer stark verlängert. Die Kosten für diese Art des Fassadenunterhaltes sind nahezu linear und bewegen sich auf einem sehr tiefen Niveau. Bei dieser Art des Fassadenunterhalts werden Arbeiten nötig, wie die Prüfung auf Pilz- und Insektenbefall, Ein- und Austrittsöffnungen für die Hinterlüftung sicherstellen, Algenbildungen abwischen, Pflanzen zurückschneiden usw.

A

Figur 13 Funktionstauglichkeit und Kostenentwicklung für Unterhaltsarbeiten einer unbehandelten Fassadenverkleidung.

Unterhaltsintervall und Kostenentwicklung ohne

L

I

10 Jahre

Funktionstaug lichkeit

1111111 5 Jahre

Unterhaltsintervall und Funktionsverlust ohne 10 Jahre 5 Jahre

Jahre 5

4.2

10

15 20 25 30

Wiederverwendung und Entsorgung

Der Rückbau von unbehandelten Fassadenverkleidungen aus Holz und Holzwerkstoffen kann grundsätzlich auf zwei Arten erfolgen: a) Wiederverwertung als Baustoff Handelt es sich nachweisbar um unbehandeltes Holz, ist eine erneute Verwendung, z.B. als Latten für eine Unterkonstruktion unproblematisch. Belastend wirken in diesem Fall einzig Ablagerungen von Umwelteinflüssen (Staub, Russ usw.). Da diese meistens auf der Holzoberfläche sind, können sie durch einfaches Reinigen entfernt werden. Wird für eine Wiederverwendung ausdrücklich unbehandeltes Holz gewünscht, gilt es zu bedenken, dass die Entsorgung oft nach vielen Jahren des Gebrauchs ansteht und der Nachweis, dass es sich wirklich um unbehandeltes Holz handelt, visuell nicht mit Sicherheit erbracht werden kann. Eine erfolgreiche Wiederverwendung hängt zweifellos auch von den ökonomischen Aspekten ab.

35

40

45

50

b) Energetische Verwertung in einer geeigneten Verbrennungsanlage [15] Gemäss Luftreinhalte-Verordnung (LRV) gelten alle Holzteile, auch unbehandelte, von Gebäudeabbrüchen, Umbauten und Renovationen als Abfälle und nicht als Holzbrennstoff. Das Verbrennen von solchen Holzabfällen hat ausschliesslich in Feuerungsanlagen zu erfolgen, welche die Emmissionsgrenzwerte der LRV erfüllen. Grundsätzlich sind dies Anlagen mit einer automatischen Feuerungsregelung und einer Feuerungswärmeleistung von 5_ 350 kW. Oberflächenbehandelte Fassadenverkleidungen können ebenfalls nach den genannten Kriterien beseitigt werden. Dagegen müssen problematische Holzabfälle in Kehrichtverbrennungsanlagen verbrannt werden. Als solche gelten druckimprägnierte, intensiv behandelte oder beschichtete Holzabfälle. Werden solche Abfälle wiederverwertet, ist auf den Verwendungsort und eine wahrheitsgetreue Deklarierung besonders zu achten.


11

5

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Material Wie im Text über unbehandelte Materialien (Kapitel 2) erläutert, sind für die Funktionstauglichkeit der Fassadenverkleidung nebst Konstruktion und Ausführung auch das gewählte Material und die verwendete Qualität massgebend. Mit erhöhten Materialansprüchen dürfen aber nicht konstruktive Grundsätze gemäss Abschnitt 6.1 kompensiert oder gar vernachlässigt werden.

5.1

Schnittholz

5.1.1 Holzart Die geeignete Holzart für unbehandelte Fassadenverkleidungen wird nach folgenden Eigenschaften ausgewählt: • Natürliche Widerstandsfähigkeit (gegen Pilze und Insekten) • Kapillare Saugfähigkeit für Wasser • Schwind- und Quellverhalten • Verfügbarkeit • Qualitätsmerkmale • Bearbeitbarkeit • Preis In Tabelle 2 sind Eigenschaften von geeigneten Holzarten zusammengefasst. Besonders geeignet für unbehandelte Fassadenverkleidungen sind solche Hölzer, die zumindest eine mittlere Dimensionsstabilität und eine geringe kapillare Saugfähigkeit für Wasser haben. Ein weiteres Kriterium ist die natürliche Widerstandsfähigkeit gegen Pilz- und Insektenbefall. Generell ist das Splintholz für eine Aussenanwendung nicht geeignet. Da sich der Splintholzanteil von Fichte und Weisstanne optisch nicht vom Kernholz unterscheiden lässt, ist für diese beiden Holzarten das Splintholz für die Beurteilung massgebend. Das Schwind- und Quellverhalten ist neben Verfügbarkeit, Qualitätsmerkmalen und Bearbeitbarkeit eine weitere Kenngrösse. Grosse Schwind- und Quellbevvegungen verursachen eine schlechte Form- resp. Dimensionsstabilität der Holzteile. Ein weiteres Kriterium ist der Materialpreis. In Tabelle 2 werden Abweichungen zur Preisbasis von Fichtenholz für ungehobelte Klotzbretter aufgezeigt. Es darf aber nicht nur der rohe Materialpreis betrachtet werden. Ein grosser Splintholzanteil, kleine Rundholzdurchmesser und breite Bretter oder hohe Qualitätsanforderungen führen zu geringer Materialausnutzung und damit verbunden zu einem teureren Endprodukt. Auch Bearbeitbarkeit und Montagefreundlichkeit

sowie Herkunft des gewählten Holzes werden einen Einfluss auf den Preis der fertig montierten Verkleidung haben. Wenn spezielle Interessen bezüglich des Ursprungsortes bestehen, ist der entsprechende Wunsch in den Ausschreibungsunterlagen festzuhalten. 5.1.2 Holzqualität Da die Holzqualität sowohl auf das Erscheinungsbild wie auch auf die Dauerhaftigkeit einen Einfluss hat, sind die diesbezüglichen Anforderungen zu definieren. Die Qualitätskriterien beschreiben die Erscheinungssortierung und beziehen sich auf die sichtbar bleibende Oberfläche des einzelnen Brettes. Es gilt, ein angemessenes und auf die gewählte Holzart abgestimmtes Niveau zu definieren. Es ist z.B. wenig sinnvoll, astfreies Lärchenholz zu verlangen, denn solche Sortimente können kaum bereitgestellt werden und sind daher sehr teuer. Aus Tabelle 3 können die minimalen Anforderungen entnommen werden, sie entsprechen grundlegend der Qualitätsklasse II gemäss Norm SIA 164 Tabelle 33 [7]. Wenn bezüglich Ästhetik besondere Vorstellungen bestehen, können einzelne Merkmale anders definiert oder eine andere Qualitätsklasse verlangt werden. Holzarten, welche nicht in der Tabelle 3 aufgeführt sind, können nach analogen Kriterien sortiert werden.

5.1.3 Abmessungen Fassadenbretter aus Schnittholz dürfen nicht in jeder gewünschten Abmessung montiert werden. Damit die Verformungen keine negativen Auswirkungen haben und die einzelnen Bretter ohne das Risiko einer späteren Rissbildung befestigt werden können, sind beschränkte Abmessungen einzuhalten. Sehr breite Bretter sind starken Verformungen ausgesetzt und dürfen deshalb nur an einem Punkt fest mit der Unterkonstruktion verbunden sein. Zusätzliche Halterungen müssen so ausgebildet sein, dass die Schwind- und Quellbewegungen nicht behindert werden und keine Querzugspannungen entstehen können (Figur 24). Für Verkleidungsarten wie Stülp-, Nut- und Kamm- oder einfache Bretterschalungen sind folgende Abmessungen zu empfehlen: Brettdicke: Brettbreite:

min. 20 mm bis max. 36 mm bis max. 160 mm


Lärche

Fichte

Weisstanne

Wissenschaftlicher Name

Larix decidua

Picea abies

Abies alba

®Kernholz gegen Pilze

3-40

4@

40

Mögliche Qualitätsbeeinträchtigungen Splintanteil am Mechanische ausgewachsenen Bearbeitbarkeit Rundholz in mm

()Kernholz gegen Insekten

Schwind- und Quellmass in% pro 1% Holzfeuchteänderung radialtangential

Dirnensionsund Formstabilität

Kapillare Herkunft Saugfähigkeit für Wasser

Handelssortimente

D, D©

0.16 0.32 00.24

gut

gering

Rund- und Schnittholz

Abholzigkeit, Krümmungen, Drehwuchs, exzentrischer Kern, Harzgallen

20....50

Rund- und Schnittholz

Abholzigkeit, Krümmungen, exzentrischer Kern, Harzgallen, Reaktionsholz, Ausfalläste, Schrägfasrigkeit, Rotstreifigkeit

kein siehtbarer Unterschied zu Kernholz

sehr gut

SHO0

SH©®

0.17 0.32 00.25

0.32 0.14 00.23

gut

gut

gering

Schweiz, Europa

Schweiz, Europa

Verleimung

Kosten

Klotzbreiter zu Fichte

problemlos, vorher austretendes Harz entfernen

130%

problemlos

1000/e 7-7 CD

0

mittel bis gross

Schweiz, Mittel- und Südeuropa

Rund- und Schnittholz meist in Mischsortiment mit Fichte

Abholzigkeit, Krümmungen, Drehwuchs, Schwarzastigkeit, Risse, unregelmässige Jahrringbreite, Reaktionsholz, Schälschäden

kein sichtbarer Unterschied zu Kernholz

sehr gut

problemlos

Drehwuchs, unregelmässige Jahrringbreite, Bläue, Harzgellen, Frostrisse, Schrägfasrigkeit

20....50

sehr gut, Eisen kann feuchtes Holz verfärben

problemlos, Säuregehalt und Neigung zur Verfärbung beachten

100%

CD

3 Dt en 130%

sehr gering

Schweiz, Europa, Westküste Nordamerika

Rund- und Schnittholz, besäumte Brettware, Sperrholz

Thuja plicata

2,i )

DOC)

0.22 0.08 0 0.15

sehr gut

gering bis mittel

Nordwestliches Nordamerika

Rund-, Schnitt- Abholzigkeit, Farbfehler, holzimport, be- Innenrisse säumte Brettware, Sperrholz, Schindeln

20....50

gut

problemlos, alka220% lisch eingestellte Leime können aber zu Verfärbung führen

Redwood Californian

Sequoia sempervirens

2 ,1)

Doe

0.19 0.10 00.15

sehr gut

mittel

Westküste der USA

Schnittholzimport, besäumte Brettware

Abholzigkeit, dunkle Verfärbung, Frostrisse

20....50

gut

problemlos, alka160% lisch eingestellte Leime können aber zu Verfärbung führen

Eiche

Quercus robur Quercus petraea

2@

D©®

0.32 0.20 0 0.26

mittel

gering

Schweiz, Europa

Rund-, Schnitt-, und Spaltholz

Krümmungen, Unrundheit, Drehwuchs, div. Risse, oxidative Verfärbungen, unvollständige Verkernung

20....50

gut, Eisen befriedigend, Gerb- 250% verfärbt säuregehalt befeuchtes Holz achten, für bewitterte Leimfugen schwierig

Edelkastanie

Castanea sativa

2 0.)

Dee

0.14 0.24 gut 0 0.19

gering

Schweiz, Süd- Rund-, Schnitt-, und Mittelund Spaltholz europa

Krümmungen, Unrundheit, div. Risse, oxidative Verfärbungen, unvollständige Verkernung

bis 20

gut, Neigung befriedigend, zum Reissen Gerbsäuregehalt Eisen verfärbt beachten feuchtes Holz

Robinie

Robinia pseudoacacia

DO@

0.35 0.23 0 0.29

sehr gering

Europa, Südöstliches Nordamerika

Krümmungen, Unrundheit, Rund- und Drehwuchs, mondringiger Schnittholz längere, gerade- Kern, Frassgänge im Splint faserige Stücke schwer erhältlich

bis 20

befriedigend, befriedigend Nägel und Schrauben vorbohren

—2@

mittel

1 = sehr dauerhaft bis 5 = nicht dauerhaft (Das Splintholz aller Holzarten ist nicht dauerhaft und wird der Klasse 5 zugeteilt.) °gegen Anoblen: D = dauerhaft; S = anfällig; SH = Kernholz als anfällig bekannt (Das Splintholz der aufgeführten Holzarten ist anfällig und wird der Klasse S zugeteilt.) ®gegen Pilze:

▪Z1! -! .

7

Co

gut

Cedar

CD

CD

0.17 0.28 00.23

Western

4,

CD

DIDO

Red

,2).)-

•cn(D — • CDrx) O

sehr gut

3-4@

Douglasie Pseudotsuga menziesii

111

0 gegen Hausbock: D = dauerhaft; S = anfällig; SH = Kernholz als anfällig bekannt (Das Splintholz der aufgeführten Nadelholzart ist anfällig und wird der Klasse S zugeteilt, dagegen wird der Laubholzsplint nicht angegriffen.) ® Für unbehandelte Fassadenverkleidungen sind splintfreie Holzsortimente notwendig.

200%

peleu 6r1

Handelsname

Bearbeitbarkeit

Qualitätsmerkmale

Verfügbarkeit

Schwind- und Queliverhalten

66/8

Widerstandsfähigkeit

Holzart


13

Tabelle 3 Qualitätsanforderungen an Schnittholz für die Anwendung als unbehandelte Fassadenverkleidungen (Grundlage Tabelle 33 SIA Norm 164 [7])

Lignatec 8/99

Merkmale

Fichte Weisstanne Lärche

Douglasie Redwood

Leichter Buchs/Reaktionsholz

zulässig

zulässig

nicht zulässig

nicht zulässig

nicht erforderlich

nicht erforderlich

zulässig

zulässig

nicht zulässig

nicht zulässig

nicht zulässig

nicht zulässig

keine wesentlichen Farbunterschiede und Verformungen Buchs

Farbunterschiede keine wesentlichen Verformungen Astfrei

keine Äste, durch Äste verursachter unregelmässiger Faserverlauf zugelassen Kleinere und mittlere Äste

gesunde, verwachsene Äste mit einer mittleren Abmessung von weniger als 20 mm Grobe Äste

gesunde, verwachsene Einzeläste mit einer mittleren Abmessung von mehr als 20 mm einschliesslich Flügeläste Flickäste

ausgebohrte Äste mit eingeleimtem Zapfen Frei von Harztaschen

nicht erforderlich

nicht erforderlich

Kleinere Harztaschen

zulässig

zulässig

zulässig

zulässig

nicht zulässig

nicht zulässig

nicht erforderlich

nicht erforderlich

zulässig

zulässig

Rissfrei

nicht erforderlich

nicht erforderlich

Kürzere durchgehende Risse

nicht zulässig

nicht zulässig

zulässig

zulässig

nicht zulässig

nicht zulässig

nicht zulässig

nicht zulässig

nicht zulässig

nicht zulässig

zulässig

zulässig

maximale Länge 20 mm und maximale Breite 3 bis 4 mm Mittlere Harztaschen

maximale Länge für

— Fichte und Lärche — Douglasie

40 mm 100 mm

maximale Breite 3 bis 4 mm Grössere Harztaschen

maximale Länge für

— Fichte und Lärche über 40 mm — Douglasieüber 100 mm

maximale Breite 3 bis 4 mm Frei von Verfärbungen

sämtliche Veränderungen der natürlichen Holzfarbe Mässige Verfärbungen

keine wesentliche Beeinträchtigung des Gesamtbildes

durch die ganze Brettdicke durchgehende Risse max. Länge 0.5 m pro 2 m' Kürzere Oberflächenrisse

nicht durchgehende Risse auf der Sichtseite max. Länge 0.2 m pro 2 ml Längere Oberflächenrisse

nicht durchgehende Risse auf der Sichtseite max. Länge 0.5 m pro 2 m' Kürzere Endrisse

durchgehende Risse am Brettende bis max. 50 mm Längere Endrisse

durchgehende Risse am Brettende bis max. 100 mm Seitenbretter

vereinzelte Anzahl Bretter Rift-, Halbrift- und mittengetrennte Bretter

erforderlich

erforderlich

Sichtbares Mark

nicht zulässig

nicht zulässig

Splintfrei

nicht erforderlich bei Lärche erforderl.

erforderlich

Frei von Bearbeitungsfehler

nicht erforderlich

nicht erforderlich

zulässig

zulässig

Leichte Bearbeitungsfehler

keine Beeinträchtigung des Gesamterscheinungsbildes


5.2

Holzschindeln

Seit Jahrhunderten bewähren sich Holzschindeln als sehr dauerhaftes Verkleidungsmaterial für Fassaden. Schindeln werden aus unbehandeltem Fichten-, Lärchen- und Eichenholz oder dem Holz der Western Red Cedar in verschiedenen Formen hergestellt. Zur Herstellung ist gesundes, möglichst feinjähriges Riftholz erforderlich. In Tabelle 4 sind die Qualitätsmerkmale für Fassadenschindeln zusammengestellt. Verschiedene Formen und Abmessungen sind als gespaltene oder gesägte sowie parallele oder konische Schindeln erhältlich (siehe Figur 14 und Figur 15). Tabelle 4 Qualitätsanforderung an Fassadenschindeln aus Holz

Merkmale

Fichte/Lärche/Eiche

Leichter Buchs/Reaktionsholz Starker Buchs Astfrei Kleinere und mittlere Äste Grobe Aste Harztaschen auf der Sichtseite Rissfrei Durchgehende Risse Riftholz Feinjähriges Holz Drehwuchs Splintholz

zulässig nicht zulässig nicht erforderlich zulässig nicht zulässig nicht zulässig nicht erforderlich nicht zulässig erforderlich erforderlich nicht zulässig nicht zulässig, bei Fichte zulässig

Figur 14 Fassadenschindeln aus Holz

Lignatec 8/99

5.3

Holzwerkstoffe

Holzwerkstoffe verhalten sich, als unbehandelte und direkt bewitterte Aussenwandverkleidungen, im wesentlichen gleich wie Schnittholz. Vorteile gegenüber Schnittholz können von abgesperrten Platten bezüglich der Formstabilität sowie beim Schwind- und Quellverhalten erwartet werden. In Abschnitt 3.2 wird dieses Verhalten erläutert und in Figur? dargestellt. In keinem Fall eignen sich brettartig zugeschnittene Holzwerkstoffe als Ersatz für Schnittholz. Für ein grossflächiges plattenartiges Erscheinungsbild können Holzwerkstoffe eingesetzt werden. Eine wetterfeste Verleimung gilt dabei als Grundsatz. Nur feuchtebeständig verleimte Produkte genügen den Anforderungen bewitterter Fassadenverkleidungen nicht. Die meisten Holzwerkstoffplatten erhalten bereits nach relativ kurzer Bewitterungszeit kleinere oder grössere Oberflächenrisse. Werden aus ästhetischen Gründen solche Rissbildungen nicht akzeptiert, dürfen als Folge davon keine Furniersperr- oder Dreischichtplatten als unbehandelte Fassadenverkleidung zur Anwendung gelangen. Flickstellen, wie mit Holzzapfen gefüllte Ausfalläste, bewähren sich auch in Oberflächen von Holzwerkstoffplatten nicht.

250bis 450 mm

5.3.1 Furniersperrholzplatten

Dicke 4 bis 12 mm

1).1 Figur 15 Gebräuchliche Schin-

50 bis 160 mm

parallel gespalten oder gesägt

konisch gespalten oder gesägt

delformen und die daraus entstehenden Strukturen Antik

Barock

Dreikant

Eirund

Flachrund

Fünfkant

Glattschirm+ Rechteck

Gotisch

Herz

Laubform

MIO)

1••• Rund

14

Schlaufschirm

Segment

KC41.1}4 • .1 Spitz

Stutzeck

Da bei Fassadenverkleidungen das Materialverhalten in wechselndem Klima massgebend ist, haben Sperrholz- gegenüber Dreischichtplatten gewisse Vorteile (siehe letzter Abschnitt 3.2). Es dürfen aber nur Sperrholzplatten eingesetzt werden, die vom Hersteller ausdrücklich als Fassadenverkleidung empfohlen werden. Diese Platten erfüllen die Verleimungsart Exterior (BFU100 oder AW100) und ihre Innenfurniere sind nach speziellen Anforderungen hinsichtlich Güteklasse ausgewählt [3]. Sie dürfen keine unausgefüllten Schadstellen aufweisen, welche unter dem Deckfurnier einen Hohlraum bilden. Durch Witterungseinflüsse können die Deckfurniere über den hohlen Stellen aufplatzen. Dadurch kann Wasser eindringen und die Platte von innen durchfeuchten, was die Funktionstauglichkeit der Sperrholzplatte stark reduziert. Die Deckfurniere von Sperrholzplatten für den Aussenbereich, die ohne jegliche Behandlung der Bewitterung ausgesetzt werden, dürfen keine Flickstellen aufweisen. Die gewünschte Qualität und Plattenart muss mit präzisen Angaben, wie in Tabelle 5 als Beispiel für amerikanische Sperrholzplatten, definiert werden.


15

Tabelle 5 Bezeichnung amerikanischer Sperrholzplatten für den Aussenbereich

Bezeichnung

Beispiele

Plattentyp

APA 303

Fassadensperrholz mit Exterior-Verleimung

Holzart

Douglas Redwood Western Red Cedar

gewünschte Holzart

Plattendicke in Zoll

19/32"

ca. 15 mm

Plattenformat in Zoll

48" x 96"

Standardformat 1220 x 2440 mm

Oberflächentextur

rough-sawn

sägerohe Oberfläche

Nutmuster

Texture 1-11

Platten mit eingefrästen 10 mm breiten Nuten

Nutabstand in Zoll

4" oder 8" oc

Nutenabstand von ca. 100 oder 200 mm

Kantenausführung

shiplap edge

ausgefälzte Kanten zum Überlappen

Anzahl zulässiger Flickstellen

OC—Clear 6—W 6—SNV

keine Flickstellen zulässig pro Platte 6 Flickstellen aus Holz zulässig pro Platte 6 Flickstellen aus Holz oder synthetischem Material zulässig

Spannweite in Zoll

16 oder 24 oc

Platten müssen alle 405 oder 610 mm eine Unterkonstruktion zur Befestigung haben.

Bedeutung

5.3.2 Abgesperrte Dreischichtplatten

5.3.3 Stabverleimte Massivholzplatten

Wie bereits unter Kapitel 3.2 im letzten Abschnitt erwähnt, wirken in abgesperrten Dreischichtplatten, auf Grund der Schwindund Quellbewegungen in den Deckschichten, grosse innere Kräfte. Spezielle Dreischichtplatten mit Deckschichten aus Riftholzbrettern verhalten sich betreffend Schwind- und Quellmass sowie Rissbildung um einiges besser, als Platten mit äusseren Schichten aus Seitenbrettern mit liegenden Jahrringen (Figur 16). Massgebend ist auch die Holzfeuchte bei der Herstellung der Platten. Dreischichtplatten für die Aussenanwendung sollen bei einer Holzfeuchte von ca. 16% verleimt werden. Innenausbauplatten oder gar Möbelplatten eignen sich nicht für den Aussenbereich. Es dürfen nur Dreischichtplatten als unbehandelte Fassadenverkleidungen verwendet werden, wenn vom Hersteller des Produktes eine solche Anwendung vorgesehen ist. Eine geeignete Dreischichtplatte erfüllt folgende Kriterien:

Für grossflächige Elemente bis 500 mm Breite können stabverleimte einschichtige Massivholzplatten eingesetzt werden. Für solche Holzwerkstoffplatten werden riftholzgeschnittene und bis maximal 120 mm breite Bretter wetterfest miteinander verleimt. Diese Platten schwinden und quellen grundsätzlich gleich wie Schnittholz in Abhängigkeit der Jahrringstellung (Figur 7). Bedingt durch die Verleimung der einzelnen Bretter ergibt sich als Summe in der Plattenbreite ein grosses Schwind- und Quellmass. Dieses muss vor allem bei der Befestigung und der Ausführung von Stossfugen berücksichtigt werden (Abschnitt 6.4).

Deckschicht:

Figur 16 Qualität von Dreischichtplatten

Lignatec 8/99

Riftholz fugenverleimt (siehe Figur 16) Verleimung: wetterfest (AW100) Holzfeuchte bei der Herstellung: 12 bis 16% 21 bis 27 mm Plattenstärke: Plattenbreite: max. 1000 mm

Decklagen aus Seitenbretter

Fugen verleimt Grosse Schwind- und Quellkräfte in den Decklagen

l(Il1(1({,(1)))))))))))))))„UNil Ufr,

Decklagen aus Riftbretter

Tri (

ip

dT p (

lil)b)))))),

Geringe Schwind- und Quellkräfte in den Decklagen

Riftholz Schnittart: Verleimung: wetterfest (AW100) Holzfeuchte bei der Herstellung: 12 bis 16% 21 bis 27 mm Plattenstärke: Plattenbreite: max. 500 mm

5.3.4 Neue Holzwerkstoffprodukte Die Beurteilung von neuen Holzwerkstoffen als unbehandelte Fassadenverkleidungen kann grundsätzlich nach der Beschreibung im Abschnitt 3 «Dauerhaftigkeit» erfolgen. Erkenntnisse aus Anwendungen und Versuchen müssen über das Langzeitverhalten betreffend Funktionstauglichkeit und Farbveränderungen Auskunft geben. Von Fassadenverkleidungen aus Holzwerkstoffen, welche nicht speziell für den Aussenbereich hergestellt sind und fürdiese vom Hersteller keine Garantie gegeben wird, ist unbedingt abzuraten.


16

5.4 Befestigungsmittel Für die Montage von Fassadenverkleidungen aus Holz werden vorwiegend metallische Verbindungs- und Befestigungsmittel verwendet. Da diese ebenfalls der Witterung ausgesetzt sind, sind sie gegen Korrosion genügend zu schützen. Zur Festlegung der erforderlichen Schutzmassnahmen muss das Korrosionsrisiko gemäss den Einsatzbedingungen bestimmt werden (Tabelle 6). Für ungeschützt bewitterte metallische Verbindungs- und Befestigungsmittel von Fassadenverkleidungen muss das Korrosionsrisiko hoch eingestuft werden. Dieses Risiko bedingt Schutzmassnahmen und verlangt demzufolge Metalle mit einem mittleren bis guten Korrosionsverhalten (Tabelle 7). Feuerverzinkte Nägel mit einer mittleren Mindestzinkauflage von 400g/m2 (ca. 56µm) weisen den nötigen Korrosionswiderstand auf. Da im

Korrosionsrisiko

Einsatzbedingungen

tief mittel hoch •

Geplante Lebensdauer

temporär permanent

Klimatische Verhältnisse

überdacht freie Bewitterung

Korrosivität des Holzes

Fichte Weisstanne Lärche Robinie Douglasie Western Red Cedar Redwood (Californian) Eiche Edelkastanie

Lignatec 8/99

Schraubenkopf eine relativ genaue Ausfräsung für das Formstück zum Eindrehen der Schraube nötig ist, können die nötigen Mengen an Zink bei Schrauben meistens nicht aufgebracht werden. Zudem wird bei der Montage die Oberfläche des Nagel- oder Schraubenkopfes verletzt und dadurch können korrosiv wirkende Medien an den rohen Metallkern gelangen. Oft erfüllen auch korrodierte (rostige) Metallteile ihre Festigkeitsfunktion noch lange. Sie hinterlassen aber je nach Holzart mehr oder weniger starke Verfärbungen (Tabelle 2 Spalte mechanische Bearbeitbarkeit). Solche Rostspuren führen zu bedeutenden und ästhetisch unbefriedigenden Beeinträchtigungen auf der Holzoberfläche. Aus den genannten Gründen sind Verbindungs- und Befestigungsmittel für unbehandelte Holzverkleidungen mit Vorteil aus nichtrostendem Stahl zu wählen. Nägel und Schrauben aus nichtrostenden Stählen mit der Bezeichnung A2 (DIN 267 Teil 11) für Nageleintreibgeräte und Maschinenschrauber sind entsprechende handelsübliche Produkte. Auch speziell entwickelte Selbstbohrschrauben, die eine effiziente Verschraubung von Holzverkleidungen ermöglichen, sind aus nichtrostendem Stahl auf dem Markt erhältlich.

Metall

Geographische Lage

Binnengebiet Meeresküste 1-5 Km Entfernung Meeresküste < 1 Km Entfernung

Holzbehandlung

organische Konservierung alte anorganische Konservierung frische anorganische 'Konservierung brandhemmend salzhaltig

Tabelle 6 Korrosionsrisiko metallischer Verbindungsmittel unter bestimmten Einsatzbedingungen [131

Korrosionsverhalten schlecht mittel gut

Stahl unbeschichtet Stahl verzinkt Stahl verzinkt und beschichtet (Duplex) Aluminium Kupferlegierungen Rostfreier Stahl

Tabelle 7 Korrosionsverhalten der Metalle in Holz [131

Konstruktion und 2'ne.- :"jhrung 6.1

Grundsätze

Nebst der Verwendung geeigneter Materialien (Kapitel 5) sind vor allem die Grundsätze des konstruktiven Holzschutzes einzuhalten. Nachfolgend aufgeführte Punkte sind sowohl bei der Planung wie bei der Ausführung zu beachten.

• Horizontale Flächen, auf denen sich stehendes Wasser bilden kann, sind abzuschrägen. Bei schmalen gehobelten Kanten genügen ca. 15°, dagegen sind sägerohe und breite Flächen ca. 25° abzuschrägen. • Die Holzteile sind luftumspült und mit möglichst wenig direkten Kontaktflächen einzubauen.


17

Vertikalschnitt

Beschreibung geschlossene Stülpschalung

offene Stülpschalung

überschobene Stülpschalung

Nut und Kamm

• Schnittkanten von abgesperrten Holzwerkstoffen wie Furniersperrholz- und Dreischichtplatten müssen geschützt werden (Figur 20). • Blechabdeckungen dürfen nicht direkt auf unbehandelte Holzflächen montiert werden, sie sind ausreichend zu hinterlüften. • Schnittholz und Holzwerkstoffe müssen mit einer Holzfeuchte von 12% bis 16% montiert werden. • Wassernasen werden empfohlen, denn sie beschleunigen das Abtropfen und verhindern das Nachziehen von Wasser. • Dünne, stark profilierte Schalungsriemen, wie z.B. Krallentäfer eignen sich nicht für unbehandelte Fassadenverkleidungen. • Unbehandelte Fassadenverkleidungen aus Holz bedingen zwingend eine gut funktionierende Hinterlüftungsebene. Die Ein- und Austrittsöffnungen sind bei geschlossenen Verkleidungen mit einem Insektengitter abzuschliessen. (Kapitel 6.6) • Zur Verminderung von Rissbildungen auf der Wetterseite müssen die Bretter mit der Markseite nach aussen angeschlagen werden (Figur 5). Bei der überstülpten Keilschalung wie in Tabelle 8 können aus Herstellungsgründen nur die Hälfte der Bretter nach diesem Grundsatz montiert werden. • Auf vertikal montierten Verkleidungsarten kann tropfbares Wasser schneller abfliessen als auf horizontalen Verkleidungen. • Befestigung und Montage so wählen, dass die Schwind- und Quellbewegungen der einzelnen Holzteile ohne Schadenfolge möglich sind. • Der direkte Erdkontakt ist auf alle Fälle zu vermeiden. Vom Spritzwasserbereich muss ein Abstand von min. 200 mm eingehalten werden. • Fugendichte Anschlüsse mit Compribänder dichten. Kitte eignen sich nicht als Dichtungsmittel. 6.2

Schindeln

Tabelle 8 Verkleidungsarten für eine horizontale Ausrichtung

Lignatec 8/99

Verkleidungsart

Die Wahl der Verkleidungsart hängt häufig mit dem gewünschten architektonischen Ausdruck zusammen. Horizontal ausgerichtete Verkleidungen lassen das Gebäude anders erscheinen als vertikal ausgerichtete oder gar flächige Verkleidungsarten. Die Vielfalt an Möglichkeiten ist gross, sie haben aber immer eines gemeinsam: Sie müssen die Grundsätze des konstruktiven Holzschutzes erfüllen (Kapitel 6.1).


Beschreibung

Nut und Kammschalung mit Deckleisten

Horizontalschnitt

,

r

,..i--1----fr-4f _,« / I ca. 600 mm

Nut und Kammschalung mit oder ohne Profil

offene Bretterschalung

Deckleistenschalung mit T-Leisten

Tabelle 9 Verkleidungsarten für eine vertikale Ausrichtung

111

3al

18

Lig natec 8/99

6.3

Detailausbildung

Ob eine Holzverkleidung funktionstüchtig ist, hängt wesentlich von fachgerecht ausgebildeten Details ab. Insgesamt gelten die Grundsätze, die bereits im Kapitel 6.1 aufgeführt wurden. Luftumspülte und mit möglichst wenig Kontaktflächen ausgeführte Detaillösungen tragen entscheidend zur langen Lebensdauer und dem guten Erscheinungsbild der gesamten Fassadenverkleidung bei. Wo fugendichte Anschlüsse nötig sind, wie beim Zusammenschluss von Fensterrahmen und Futter, werden Compribänder eingesetzt. Kitte sind auf bewittertem unbehandeltem Holz ungeeignete Dichtungsmittel und erfüllen ihre Funktion meistens nur eine beschränkte Zeit. Durch undichte Kittfugen kann Wasser in die Konstruktion eindringen, aber nicht mehr austrocknen. Dies führt zur völligen Durchfeuchtung der Holzquerschnitte und damit zur Zerstörung der Holzsubstanz durch Pilze. Bei Abschlüssen von Flächen sowie bei Anschlüssen an Öffnungen und Bauteildurchdringungen sind die Details sorgfältig auszubilden. Einige Beispiele sind in Figur 17 dargestellt. Auch bei der Ausbildung von Ecken und Stossfugen muss auf eine möglichst luftumspülte Ausbildung geachtet werden. Dicht aneinandergestossene Brettkanten oder -stirnen sind ungeeignet (Figur 11). Besser sind Detaillösungen mit offenen Fugen wie in Figur 18 bis Figur 20 skizziert.


19

Figur 17 Fensteranschlüsse

Wandkonstruktion

Wandkonstruktion

Hinterlüfung mit Lattenrost

Hinterlüfung mit Lattenrost

Verkleidung

Dichtungsband

Lignatec 8/99

Verkleidung

Dichtungsband

Abdeckplatte z.B. Holzfaserplatte

Abdeckplatte z.B. Holzfaserplatte Rahmenverbreiterung

Rahmenverbreiterung Lüftungsgitter min. 15-20 mm

Fensterrahmen

Fensterrahmen

Lüftungsgitter

Wetterschenkel

Leibungsbrett

Leibungsbrett

Dichtungsband

Fensterrahmen

Fenstersims

Dichtungsband

Fenstersims

min. 15-20 mm

Fensterrahmen

min. 15-20 mrn Lüftungsgitter

Lüftungsgitter

Verkleidung Verkleidung Hinterlüfung mit Lattenrost

Hinterlüfung mit Lattenrost

Wandkonstruktion

Wandkonstruktion Vertikalschnitt

Vertikalschnitt

Fenstersims Dichtungsband

Fenstersims Dichtungsband

Leibungsbrett min. 10 mm

Fensterrahmen

Leibungsbrett

Fensterrahmen

Lüftungsgitter

üftungsgitter Hinterlüfung mit Lattenrost

Hinterlüfung mit Lattenrost

Verkleidung

Verkleidung

Wandkonstruktion Horizontalschnitt

Wandkonstruktion Horizontalschnitt

Figur 18 Eckausbildungen mit offenen Fugen (Horizontalschnitte)

Wandkonstruktion

Wandkonstruktion

Hinterlüfung mit Lattenrost Verkleidung

Hinterlüfung mit Lattenrost Verkleidung rein. 10 mm

mit 10 mm

W andkonstruktion Hinterlüfung mit Lattenrost Verkleidung min. 10 mm

Verkleidung Hinterlüfung mit Lattenrost W andkonstruktion


20

Lignatec 8/99

Wandkonstruktion Hinterlüfung mit Lattenrost Verkleidung

Wandkonstruktion Hinterlüfung mit Lattenrost Verkleidung min. 10 mm

min. 10 mm

Figur 19 Vertikale Stossfugen (Horizontalschnitt) Wandkonstruktion Lüftungsdistanz min 20 mm

Wandkonstruktion

Wandkonstruktion

Lüftungsdistanz min 20 mm Hinterlüftung und Lattung

Lattung

Wandkonstruktion Lüftungsdistanz min 20 mm Lattung Verkleidung

Verkleidung

Sperrholzverkleidung

Blechabdeckung

Verkleidung Blechabdeckung

15-20 mm

15-20 mm

Figur 20 Horizontale Stossfugen (Vertikalschnitt) 6.4

Befestigung

Für eine fachgerecht montierte Fassadenverkleidung ist die Befestigung wichtig. Die geeignete Metallqualität wird im Abschnitt 5.4 «Befestigungsmittel» beschrieben. Neben der Materialqualität der Nägel oder Schrauben ist auch die Art, wie die einzelnen Bretter oder Platten befestigt werden, entscheidend. Bewährt hat sich eine sichtbare Befestigung durch die vordere Brettoberfläche. Wird eine verdeckte Befestigung gewünscht, kann diese von der Rückseite durch die Befestigungslattung erfolgen (Figur 21). Eine solche Befestigungsart bedingt aber meistens die Vorfertigung der Verkleidung zu Elementen, die als Figur 21 Verdeckte Befestigung bei vorgefertigten Elementen

rückseitig geschraubte Befestigung

geschraubte Elementbefestigung

Figur 22 Ungeeignete Befestigungsarten

/57

grossflächige Tafeln montiert werden. Seitlich durch Brettkanten sowie durch Kammoder Nutrippen befestigte Aussenwandverkleidungen sind zu vermeiden (Figur 22). Der dünne Holzanteil zwischen dem Nagel- oder Schraubenkopf und der Befestigungslattung reisst meist nach kurzer Dauer unter den auftretenden Spannungen ab. Die Befestigungsmittel werden in der Regel auf Abscheren und Ausziehen beansprucht. Die meistens einschnittige Verbindung kann genagelt oder geschraubt werden. Dabei muss bei Schrauben min. 25 mm und bei Nägel min. 35 mm Einschraub- resp. Einschlagtiefe beachtet werden (Figur 23). 25 mm Randabstand von Stirnholzflächen werden sowohl für Nägel wie für vorgebohrte Schrauben empfohlen. Dieser Abstand muss bei nicht vorgebohrten oder Selbstbohrschrauben so angepasst werden, dass kein Aufspalten des Brettes erfolgt. Nägel oder Schrauben dürfen nur bis zur Hälfte des Kopfes in die Holzoberfläche eingetrieben werden.


21

Figur 23 Einschraub- resp. Einschlagtiefen von Befestigungsmitteln

Randabstand von 20 mm aufweisen. Dagegen müssen breitere Fassadenverkleidungen so befestigt sein, dass im Querschnitt des Brettes nicht zusätzliche Spannungen durch Behinderung der auftretenden Schwind- und Quellbewegungen entstehen (Figur 24). Vor allem die bei der Behinderung von Schwindbewegungen entstehenden Querzugkräfte führen bei einschichtigen Holzteilen sehr schnell zu Rissbildungen (Abb.5). Die Schwind- und Quellbewegungen in Längsrichtung haben bei Massivholz auf die Befestigungsart keinen nennenswerten Einfluss. Um aber in dieser Richtung zwischen den Befestigungspunkten grosse Verformungen (Ausbeulen) zu vermeiden, soll der Abstand der Befestigungsmittel 650 mm nicht übersteigen.

s min. = 25 mm bei Schrauben 35 mm bei Nägeln

Verkleidungsbretter bis 160 mm Breite werden in Querrichtung mit zwei Befestigungspunkten montiert, welche einen minimalen Figur 24 Befestigungsvorschläge für breite Fassadenverkleidungen

I

i

I I

Lignatec 8/99

l

I

4 Schwind- und Duellbewegung

Horizontalschnitte

Schwind- und Quellbewegung

1 Schwind- und Duellbewegung

Vertikalschnitt

Abbildung 5 Rissbildung infolge Behinderung der Schwindbewegung durch Befestigungsmittel


22

Da abgesperrte Holzwerkstoffplatten weniger schwinden und quellen, beanspruchen sie die Befestigungsmittel weniger. Bei Sperrholzplatten müssen die Befestigungspunkte so gewählt werden, dass aus der Plattenebene keine Verformungen auftreten (Ausbeulen) [14]. Am Plattenrand sind deshalb Nagelabstände von 150 mm und in Plattenmitte von 300 mm einzuhalten. Bedingt durch die gute Randstabilität dürfen die Verbindungsmittel bis 12 mm an den Rand gesetzt werden. Um eine spannungsfreie Montage zu erreichen, müssen die Sperrholzplatten zuerst an ihren vier Ecken geheftet werden. Nach dem Befestigen einer vertikalen Plattenkante können die Heftnägel entfernt und die übrigen Befestigungsreihen bis zur nächsten Plattenkante angebracht werden.

6.5

Unterkonstruktion

Die Unterkonstruktion (Lattenrost oder Holzschalung) von Fassadenverkleidungen hat folgende Funktionen zu berücksichtigen: • Untergrund für die Befestigungsmittel • Eigengewicht des Verkleidungsmaterials auf die Wandkonstruktion übertragen • Luftzirkulation als Hinterlüftung gewährleiste n • Einwirkende Windlast auf die Wandkonstruktion abtragen Aus diesen Anforderungen ergeben sich die Abmessung und Art einer Lattenunterkonstruktion. Werden Verkleidungen genagelt, sind minimale Lattenstärken von 35 mm und bei geschraubten Befestigungen solche von 27 mm erforderlich. Zur Aufnahme der Vertikallast, resultierend aus dem Eigengewicht der Verkleidungen, ist die Befestigung genügend zu dimensionieren und der Lattenquerschnitt anzupassen. In der Regel genügen im Abstand von max. 650 mm genagelte oder geschraubte, ca. 50 mm breite Latten. Wandschalungen als Untergrund für Schindelfassaden sind horizontal zu montieren. Sie müssen mindestens 24 mm dick sein. Beim Abschwinden vertikaler Schalungsbretter wür-

7

Ausgeführte Beispiele

Lignatec 8/99

den die Schindeln infolge Querzugspannungen im Bereich der Befestigungsmittel reissen. Die Belastung der Unterkonstruktion infolge Windeinwirkung muss nach Norm SIA 160 [9] berechnet werden. Liegen keine speziellen Verhältnisse, wie windexponierte hohe Fassadenflächen vor, genügt eine Unterkonstruktion nach den in diesem Abschnitt beschriebenen Angaben. 6.6

Hinterlüftung

Norm SIA 238 Art.243 [8] schreibt bei wärmegedämmten Aussenwänden als Tiefe des Hinterlüftungsraumes mindestens 20 mm vor. Ein- und Austrittsöffnungen müssen mindestens 0,01 m2/m1 freien Durchlass bieten und ein minimales Lichtmass von 10 mm aufweisen. Bei nicht wärmegedämmten Aussenwänden wird ebenfalls eine Hinterlüftungsebene gemäss diesen Angaben empfohlen. Werden aus diesem Grund als Unterkonstruktion horizontale Latten nötig, z.B. bei vertikal ausgerichteten Fassadenverkleidungen, sind diese um mindestens 10 mm zu hinterlegen oder auf einen zweiten vertikal ausgerichteten Lattenrost mit mindestens 10 mm Dicke zu montieren. Auf diese Weise kann die Funktion der Hinterlüftung garantiert werden. Fassadenverkleidungen aus unbehandelten Holzschindeln benötigen gemäss langjähriger Erfahrung keine Hinterlüftung. Bedingt durch die geschuppte Montageart ergibt sich eine Mehrfachüberdeckung, d.h. es liegen in der Regel mindestens drei Lagen Schindeln übereinander. Durch diese Anordnung ist die Schindelverkleidung schlagregendicht und eine Austrocknung der äusseren Schichten ist durch die kleinformatigen relativ dünnen Holzschindeln gewährleistet. Der Diffusionswiderstand aller Schichten muss bei wärmegedämmten Wandkonstruktionen aufeinander abgestimmt sein. Da geschuppte, unbehandelte Holzschindeln sehr diffusionsoffen sind, genügt im Normalfall auf der Innenseite (Warmseite) der Wandkonstruktion die übliche Luftdichtigkeitsschicht als Dampfbremse.

Die nachfolgend aufgeführten Beispiele sollen als Ideenkatalog wirken. Sie sollen den Anstoss zu guten Ausführungen unbehandelter Fassadenverkleidungen geben.


23

7.1 Geschlossene Schalung vertikal

Bautyp Standort Höhe ü. M. Baujahr Architekt Bauherr Holzart Oberfläche Faserrichtung

Lignatec 8/99

Einfamilienhaus 4852 Rothrist 432 m 1984

Hansruedi Gmünder, Olten Lea+Hansruedi Gmünder Douglasie (einheimisch) sägeroh vertikal

Wandkonstruktion Ständerbau wärmegedämmt Konterlattung 20/30 mm Fichte/Tanne Lattung 30/50 mm Fichte/Tanne Nut+Kamm Breitfalz 24 mm Douglasie

80 - 100 - 120 mm

7.2 Geschlossene Schalung mit Profilleisten, horizontal

Bautyp Standort Höhe ü. M. Baujahr Architekt Bauherr Holzart Oberfläche Faserrichtung

Profilleiste 50/50 mm Lärche

50 mm

Nut+Kamm 24 mm Fichte

Lattung 30/50 mm Fichte/Tanne

Wandkonstruktion Skelettbau wärmegedämmt 295 mm

50 mm

Internatsgebäude 7304 Maienfeld 504 m 1992 Rudolf Fontana, Domat/Ems Försterschule Maienfeld Fichte und Lärche gehobelt horizontal


24

7.3 Stülpschalung horizontal

Bautyp

Standort Höhe ü. M. Baujahr

Architekt Bauherr Holzart Oberfläche Faserrichtung

Lignatec 8/99

Einfamilienhaus 5082 Kaisten 340 m 1992 Hans Oeschger, Hausen Familie V.+A. Oeschger-Obrist, Kaisten Lärche gehobelt horizontal

Schalung 20/95 mm Lärche Zahnleiste Ladung 40/40 mm Fichte/Tanne

Wandkonstruktion Massivbau mit Aussenwärmedämmung

7.4 Geneigter Lamellenrost horizontal

Bautyp Standort

Höhe ü. M. Baujahr Architekt Bauherr Holzart Oberfläche Faserrichtung

Lamellen 125/20 mm Lärche Haltelatte 110/25 mm Lärche

Abschlussbrett 120/20 mm Lärche lak Füllholz 10/50 mm Pfosten Fichtenanne 120/120 mm BSH

3 mm

r

Mittlere Befestigung

Seitliche Befestigung

Z,N,X

Ar

Pfostenanschluss

Mehrfamilienhaus-Balkonvorbau Schaffhausen 404 m 1995 Ulmer/Zarotti, Schaffhausen Ulmer/Zarotti, Schaffhausen Lärche gehobelt horizontal


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7.5 Eingeschobene Schalung vertikal

Bautyp Standort Höhe ü. M. Baujahr Architekt Bauherr Holzart Oberfläche Faserrichtung

Lignatec 8/99

Einfamilienhaus 3925 Grächen 1617 m 1994 Atelier 83, Brig Markus und Beatrice Sieber Lärche gehobelt vertikal

Wandkonstruktion mit Aussenwärmedämmung und kreuzweiser Lattung

\_\

-32 mm \_\_ %//////////%\%//////////%\%/////%%////\%///// 24 mm ////////%/.\ •

100 mm

Schalung 100/24mm Lärche

120 mm

Brett genutet 100/36mm Lärche

7.6 Gefälzte Latten vertikal

Bautyp Standort Höhe ü. M. Baujahr Architekt Bauherr Holzart Oberfläche Faserrichtung

Wandkonstruktion Ständerbau wärmegedämmt Lattung 48 mm

10 mm . /, 12 mm a-10 mm Schalungslatten 32/63 mm Lärche 16 mm

45 mm 5 mm

Kommunalbau Lillehammer, Norwegen 130 m 1992 Snohetta Arkitektur Lanskap AS Lillehammer 0194, Utbyggingsavdelingen Lärche gehobelt vertikal


26

Bautyp

7.7 Massivholzplatten horizontal

Standort Höhe ü. M.

Lignatec 8/99

Industriehalle 6146 Grossdietwil 574 m

Baujahr 1995 Architekt Bauherr Holzart Oberfläche Faserrichtung

J Sager, Roggwil Schär Holzbau, Grossdietwil Fichte/Tanne geschliffen horizontal

Massivholzplatten 21/498 mm Fichte/Tanne

Keil Fichte/Tanne 498 mm Wandkonstruktion aus Holzelement

10 mm 21 mm 24 mm

7.8 Massivholzplatten vertikal

Bautyp Standort Hohe ü. M. Baujahr Architekt Bauherr Holzart Oberfläche Faserrichtung

Wandkonstruktion ----- Skelettbau wärmegedämmt Fliegengitter Lattung 35 mm

11

530 mm

10 mm

Massivholzplatten 28 mm Western redcedar

Wohnungsanbau 1009 Pully 445 m 1993 Nou SA, Lausanne M. Christian Martinez Western redcedar gehobelt vertikal


27

7.9

Bautyp

Dreischichtplatten vertikal

Standort Höhe ü. M. Baujahr Architekt Bauherr Holzart Oberfläche Faserrichtung

Lignatec 8/99

Doppeleinfamilienhäuser 9434 Au 405 m 1994/95 Koeppel/Martinez, Widnau 14 Verschiedene Lärche gehobelt vertikal

Wandkonstruktion Rahmenbau wärmegedämmt

Lattung 35 mm

Dreischichtplatte 27 mm Lärche Schienenprofil aus Aluminium

7.10

Bautyp

Schindelschirm geschlauft

Standort Höhe ü. M. Baujahr Architekt Bauherr Holzart Oberfläche Faserrichtung

Schindelschirm geschlauft Lärche

Schalung Nut und Kamm 13 mm horizontal Schalung Nut und Kamm 18 mm vertikal

Nichttragende Wandelemente aus Holzständer mit Wärmedämmung

Kirche 7175 Somvix -- 1450 m 1988 Zumthor, Haldenstein Chur Pfarrgemeinde Somvix und Kloster Disentis Lärche gespalten vertikal


28

8

Liter.tur 1 Jürgen Sell, 1997: Eigenschaften und Kenngrössen von Holzarten; Baufachverlag AG, Dietikon; Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für das Holz, Lignum, Zürich 2 Jean-Noäl Indergand/Suzanne Vitacco/Jürgen Sell, 1998: Holzhausbau Qualität+Detail; Baufachverlag AG, Dietikon; Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für das Holz, Lignum, Zürich 3 Christian Cerliani, Thomas Baggenstos, 1997: Sperrholz Architektur; Baufachverlag AG, Dietikon; Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für das Holz, Lignum, Zürich 4 EMPA/LIGNUM Richtlinie, 1995: Holzschutz im Bauwesen, Lignatec 1/1995; Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für das Holz, Lignum, Zürich 5 EMPA, 1972: Freiland-Bewitterungsversuche an Holz und Aussenanstrichen für Holz; Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt, EMPA, Abteilung Holz, Dübendorf 6 Peter Niemz, 1993: Physik des Holzes und der Holzwerkstoffe; DRW-Verlag, Leinfelden-Echterdingen 7 SIA, 1981: Norm 164, Holzbau; Schweizerischer Ingenieur- und Architekten-Verein, SIA, Zürich 8 SIA, 1988: Norm 238, Wärmedämmung in Steildächern und in Aussenwänden mit hinterlüfteten Verkleidungen; Schweizerischer Ingenieur- und Architekten-Verein, SIA, Zürich

Impressum

Lignatec 8/99

Lignatec Die technischen Holzinformationen der Lignum Herausgeber LIGNUM Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für das Holz Edgar Kürsteiner, Direktor Redaktion Themenwahl, Fachredaktion: Jürg Fischer, Lignum Technik Lektorat: Charles von Büren, Lignum Kommunikation Grafisches Konzept: Albert Gomm SGD, Graphic Design, Basel Administration/Abonnemente/Versand Andreas Hartmann, Lignum Kommunikation Druck Druckerei a/d Sihl AG, Zürich Gedruckt auf chlorfrei gebleichtes Papier Auflage deutsch: 5500 Exemplare Das Copyright dieser Dokumentation liegt bei der Schweizerischen' Arbeitsgemeinschaft für das Holz, Lignum, Zürich. Eine Vervielfältigung ist nur mit ausdrücklicher, schriftlicher Genehmigung des Herausgebers zulässig. Rechtsansprüche aus der Benützung der vermittelten Daten sind ausgeschlossen. Bildnachweis Abb. 1: Dr. Peter Eckardt, Grüt; Abb. 2: Jürg Fischer, Lignum, Zürich; Abb. 3. EMPA, Abteilung Holz, Dübendorf; Abb. 4: Holz-Aussenanwendung im Hochbau, Zeichnung: Koppehele, Verlagsanstalt Alexander Koch GmbH, Stuttgart; Figur 15: Peter Müller, Schindelfabrik, Pfäffikon/SZ; Titelbild, Abb. 5 und alle weiteren Abbildungen, Figuren und Tabellen, soweit nichts anderes vermerkt, von Heinrich Bösch und Roland Brunner, Lignum, Zürich.

9 SIA, 1989: Norm 160, Einwirkungen auf Tragwerke; Schweizerischer Ingenieur- und ArchitektenVerein, SIA, Zürich 10 Lignum, 1971: Dokumentation Holz: Band 1, Materialtechnische Grundlagen; Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für das Holz, Lignum, Zürich 11 Helmut Künzel, 1993: Risse in bewittertem Holz; Sonderdruck aus Bauen mit Holz 12/1993 12 Wolfgang Winter, 6/1995: Messung und Beobachtung des Langzeitverhaltens einer bewitterten, naturbelassenen Musterfassade aus grossflächigen Holzelementen; Abschlussbericht-Forschungsprojekt SISH Nr. 4014; Schweizerische Hochschule für die Holzwirtschaft, SH-Holz, Biel 13 Peter Richner, 1996: Korrosion von Metallteilen im Holzbau; EMPA-Fortbildungskurs 1996; Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt, EMPA, Abteilung Holz, Dübendorf 14 Herbert B. Oelmann, 1993: Sperrholz im Fassadenbau, SAH-Fortbildungskurs 1993; Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Holzforschung, SAH, Zürich 15 BUWAL, 1996: Verbrennen von Abfällen, Alt- oder Restholz in Holzfeuerungen und im Freien; Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft, BUWAL, Bern

Bildnachweis für Beispiele Objekt 7.1 Hansruedi Gmünder, Olten; Objekt 7.2 Dia-Archiv Lignum, Zürich; Objekt 7.3 Thomas Hämmerli; Objekt 7.4 Jürg Siegfried, Freidorf; Objekt 7.5 Atelier 83, Brig; 7.6 Heinrich Bösch, Lignum, Zürich; Objekt 7.7 Walter Schäl-, Grossdietwil; Objekt 7.8 Schweizer Architektur 119/1995; Objekt 7.9 Koeppel/Martinez, Widnau; Objekt 7.10 Dia-Archiv Lignum, Zürich. Autor Heinrich Bösch, dipl. Zimmermeister, Lignum Technik, Zürich Lignatec erscheint zwei- bis dreimal jährlich und informiert zu Fachfragen bezüglich der Verwendung von Holz als Bau- und Werkstoff. Lignatec richtet sich an Planer, Ingenieure, Architekten sowie an die Ver- und Bearbeiter von Holz. Lignatec kann abonniert werden. Ein Sammelordner mit Register verhilft dazu, die gesuchten Informationen leicht aufzufinden. Jahresabonnement Fr. 50.Mitglieder der Lignum erhalten Lignatec gratis. Einzelexemplar Fr. 20.Sammelordner mit Register Fr. 12.Preisänderungen vorbehalten LIGNUM Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für das Holz Falkenstrasse 26, 8008 Zürich 25 01-267 47 77, Fax 01-267 47 87 E-Mail: info@lignum.ch www.lignum.ch Lignatec Fassadenverkleidungen aus unbehandeltem Holz Nr. 8/1999 Erschienen im Juni 1999 ISSN 1421-0320


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