L'OFFICIEL No. 10, Mai 2015 – FULL VERSION

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N° 10 – MAI 2015 CHF 12

VAINARD

A NATOMIE EINES DI A M A NTEN

JESSICA CHASTAIN DIE U NA BH Ä NGIGE

VALÉRIE MESSIKA

MINIM A LISTISCH ERFOLGREICH

ROSETTA GETTY LEGENDÄ RER L .A.- ST Y LE

SCHMUCK SPEZIAL HAUTE JOAILLERIE L AURIANE GIL L IÉRON TR ÄGT EIN COL L IER AUS DER «L IMEL IGHT MEDITERR ANE AN GARDEN» KOL L EK TION VON PIAGE T. KL EID AUS CHIFFON VON TOMMY HIL FIGER.











www.dior.com – 044 439 53 53

KOLLEKTIONEN LA ROSE DIOR PRÉ CATELAN UND BOIS DE ROSE Roségold, Diamanten, Amethyst und Rosenquarz.




AUSGABE

4/2015

CHEFREDAK TION

SA NDR A BAUK NECHT REDAK TIONSL EIT UNG

STEFA N HOTTINGER-BEHMER

MANAGING EDITOR

SENIOR MANAGING EDITOR

GR AFIK DESIGN

LI V I A ZA FIR IOU

DÖRTE W ELTI

R EINH A R D SCHMIDT

SENIOR CONTRIBU TING EDITOR

EDITORIAL COORDINATOR

BE AU T Y EDITOR

K ATH A R INA SA ND

LENA STÄ HELI

VA LESK A JA NSEN

(L ENA .STAEHEL I@LOFFICIEL .CH)

ÜBERSE T ZUNG

SUPERTEXT

W W W.SUPERTE X T.CH

MITARBEITENDE DIESER AUSGABE TEX T FRANÇOIS CASTRILLO, PATRICK HEVEN, FRÉDÉRIQUE DEDET, AYMERIC MANTOUX, NINA MARTIN, MARGAULT ANTONINI, LÉA TRICHTER-PARIENTE, PATRICK CABASSET, VALÉRIE FROMONT REALISATION EMILY MINCHELL A, LISA JOUVIN, MARION RENARD ILLUSTRATION SARAH GASSER FOTOGRAFIE STEPHANIE VOLPATO, NATHANAEL TURNER, JEAN-DANIEL LORIEUX, DAMIEN ROPERO, DIRK MESSNER, WENDELIN SPIESS, CHRISTINE KREISELMAIER, TOM DE PEYRET, NICOL AS SCHOPFER, RAPHAËL GIANELLI-MERIANO, SEBASTIAN FAENA, FLORENT TANET, DESIRÉE GOOD, DAVID SHAMA, CARL A WELTI

ST YLISTEN LOL A TIRAND, DIRK MESSNER, VANESSA BELLUGEON, BASMA KHALIFA, AUDREY TAILLÉE, CALL AN STOKES, JENNIFER HAHN MAKE-UP/HAIRST YL ING HÉL ÈNE BIDARD, DAMIAN GAROZ ZO, ATSUSHI TAKITA , TINA SOL BERG, HUGO R AIAH, GRÉGORIS, FEE ROMERO, LORI TAYLOR BIL DBE ARBEIT UNG COVER SÜSSTRUNK & JERICKE, ZÜRICH PREPRESS PUBL ICIS COMMUNICATIONS SCHWEIZ AG, ZÜRICH

HER AUSGEBERIN BLOND PUBLISHING AG BELLERIVESTRASSE 49, 8008 ZÜRICH TEL. +41 44 733 45 41, WELCOME@LOFFICIEL.CH, W W W.LOFFICIEL.CH

10

MAI 2015



CEO & VERL AGSL EIT UNG

OLI V ER BURGER HER AUSGEBER & L EIT UNG MARKE TING

STEFA N HOTTINGER-BEHMER

RECHTSBER AT UNG

PR & MEDIA REL ATIONS

R ITTER & PA RTNER

PR / TICUL A R

PUBL ISHING & MARKE TING MANAGER

LEDA NISHINO

W W W.RIT TERPARTNER.CH

W W W.PR-TICUL AR.COM

TREUHÄNDER

DRUCK

ZA HLENK LINIK

NEEF+STUMME

W W W. Z AHL ENKL INIK .CH

W W W.NEEF-ST UMME.DE

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DEUTSCHE SCH W EIZ

ROM A NDIE

OL IVER BURGER TEL . 044 733 45 47 SAL ES@LOFFICIEL .CH

E VA FAVRE TEL . 021 781 08 50 E.FAVRE@AFFINIT Y-PRIMEMEDIA .CH

L’OF F ICIEL PA RIS PUBL ISHER

M A R IE-JOSÉ SUSSK IND-JA LOU FASHION DIRECTOR

VA NESSA BELLUGEON CRE ATIVE DIRECTOR

MICHEL M A LL A R D PRESIDENTS

M A R IE-JOSÉ SUSSK IND-JA LOU & M A X IME JA LOU CEO

BENJA MIN EY MÈR E GENER AL DIRECTOR ADVERTISING

OLI V IER JUNGER S

INTERNATIONAL & MARKE TING DIRECTOR

NICOL AS R EY NAUD INTERNATIONAL DE VELOPMENT DIRECTOR

INTERNATIONAL SAL ES DIRECTOR ITAL IAN MARKE T

A NGEL A M ASIERO INTERNATIONAL SENIOR ADVERTISING MANAGER ITALY

GÉR A R D L ACA PE

CL AUDI A DELL A TOR R E

INTERNATIONAL EDITORIAL & ARCHIVES MANAGER

INTERNATIONAL ADVERTISING MANAGERS

NATH A LIE IFR A H

EDITORIAL DIRECTOR

FL AV I A BENDA & K ATHLEEN BUSSIÈR E FOUNDERS

EMM A NUEL RUBIN

GEORGES, L AUR ENT & ULLY JA LOU A BONNEMENT-SERV ICE

ABO@LOFFICIEL.CH TEL. 041 329 23 40 – FA X 041 329 22 04 JAHRESABONNEMENT (10 AUSGABEN) ZUM PREIS VON CHF 96 (STAT T CHF 120) AUF W W W.LOFFICIEL.CH Alle Rechte vorbehalten. Die Schweizer Ausgaben von L’OFFICIEL in deutscher und französischer Sprache werden unter exklusiver Lizenz, er teilt von JALOU MEDIA GROUP, herausgegeben. Alle Tex te, die aus der französischen Aus gabe von L’OF F ICIEL reprodu zier t und in die S chweizer Aus gabe au f genommen worden sind, w urden unter al leiniger Ha f tbar kei t der BL OND P UBL ISHING AG über s e t z t. L’OF F ICIEL is t eine einge tragene Mar ke von JALOU MEDIA GROUP. Die Rechte zur Ver vielfältigung in elek tronischen Medien, einschliesslich der Rechte zur Ver vielfältigung von redak tionellem und ander weitig zur Veröf fentlichung bestimmtem Material , das in den vorherigen und ak tuel len Ausgaben er schienen is t und ur spr ünglich in der f ranzösischen Ausgabe von L’OF F ICIEL veröf fentlicht wurde, liegen aus schlies slich bei BLOND PUBL ISHING AG. Komplet te oder teilweise Wieder ver wendung und Reproduk tion, in jedem Medium und jeder Sprache, ist ohne vorherige schrif tliche Zustimmung von BLOND PUBL ISHING AG strik t verboten. BLOND PUBL ISHING AG ist eine eingetragene Gesell schaf t mit einem Ak tienkapital von CHF 200 000, errichtet und bestehend unter den Geset zen der schweizerischen Eidgenossenschaf t und eingetragen im Handel sregister des Kantons Zürich, Schweiz. Der eingetragene Firmensit z befindet sich an der Bellerivestrasse 49 in Zürich.

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MAI 2015



INHALT

STYLE 24 KOLUMNE – Der Leichtigkeit des Frühlings 34 ANATOMIE EINER HANDTASCHE – Die «Borgonuovo Bag» von Giorgio Armani 36 LE CHOIX DE... Aurélie Bidermann 38 LINGERIE CHÉRIE! 39 MUSTER IM QUADRAT 46 IM ATELIER SONIA RYKIEL – Julie de Libran 48 FENDI, EINE FAMILIENGESCHICHTE 49 TENDANCE – Flower Power 50 MOURJJAN – Eine Love Story 54 DAILY ESSENTIALS 55 LET’S ROCK BAROCK! 56 TASCHEN-SPEZIAL – The Girl

MODE 62 76 90 104 116 122

COVERSTORY – CALIFORNIA GIRL EDELWEISS SMILEY! DINER FOR ONE NORMCORE MIT STIL CC THE WORLD – mit CHANEL in Salzburg

BEAUTY

148 SAMTZART 149 GEWINNSPIEL

LA VIE Kleid, Valentino. Ohrringe, Louis Vuitton Joaillerie.

N°10 – MAI 2015

RENDEZ-VOUS

10 16 18 20 22

IMPRESSUM EDITORIAL CONTRIBUTORS FARBPALETTE – Wildleder LA CHEMISE BLANCHE – Mélanie René

NEWS

144 EIN TAG MIT ROSETTA GETTY

TRAVEL 150 SUITE TALK – Cap Rocat 154 DIE COTSWOLDS – Maria Hatzistefanis

LA NUIT

156 SPIRIT AWARDS – Ein Hoch auf den Independent Film

INSIDER 160 INSIDERWISSEN ÜBER... Tommy Hilfiger

26 AUS FASHION, BEAUTY UND BIJOUX

BIJOUX 28 KETTENREAKTION 29 BRILLANTE UHREN – Glanztaten 30 REIZENDE ZEITEN – Stephanie Seymour 32 ANATOMIE EINER UHR – «Big Bang Broderie» von Hublot 35 TENDANCE – Cocktailringe 40 DIE UNABHÄNGIGE – Jessica Chastain 42 DIAMANTEN – Aller Anfang ist Kohlenstoff 132 BADEN IM LUXUS 138 INTERVIEW – Valerie Messika 14

MAI 2015

Lauriane Gilliéron fotografiert von David Shama. N° 10 – MAI 2015 CHF 12

VAINARD

A NATOMIE EINES DI A M A NTEN

Kleid, Tommy Hilfiger. Schmuck «Limelight Mediterranean Garden» von Piaget.

JESSICA CHASTAIN DIE U NA BH Ä NGIGE

VALÉRIE MESSIKA

MINIM A LISTISCH ERFOLGREICH

ROSETTA GETTY LEGENDÄ RER L .A.- ST Y LE

SCHMUCK SPEZIAL HAUTE JOAILLERIE L AURIANE GIL L IÉRON TR ÄGT EIN COL L IER AUS DER «L IMEL IGHT MEDITERR ANE AN GARDEN» KOL L EK TION VON PIAGE T. KL EID AUS CHIFFON VON TOMMY HIL FIGER. www.lofficiel.ch

Fashion Director Sandra Bauknecht Styling Callan Stokes Make-up Lori Taylor @ Smashbox Haare Bethany Brill Special Thanks an James Goldstein für die Gastfreundschaft in seiner Sheats Goldstein Residence, Los Angeles.


18 Karat Gold, 925 Sterling Silver, Edelsteine und Diamanten. Exklusiv erhältlich in unseren Flagship Stores – London . Zürich . Frankfurt . Stuttgart . Wien W W W. T H O M A S S A B O . C O M / F I N E J E W E L L E R Y


EDITORIAL

Liebe Leserin Los Angeles, Stadt der Engel, meine Lieblingsstadt, seit ich als junges Mädchen dort ein «summer college» besuchen durfte. Das Wetter, die Sonne, das Meer, die Berge – die kalifornische Metropole bietet einfach alles und macht gute Laune. Auch die Menschen scheinen hier ein wenig schöner – ob nachgeholfen oder nicht, sei dahingestellt. Das Licht allein ist einzigartig. Grund genug, um dort unser Covershooting zu fotografieren. Im Haus des Immobilienmoguls James F. Goldstein, den ich letzten Sommer auf Ibiza kennengelernt hatte, fotografierten wir eine Schweizerin, die nach Los Angeles gezogen ist, um dem Traum einer Hollywoodkarriere nachzugehen: Lauriane Gilliéron. Die Goldstein-Residenz, von John Lautner entworfen und mit Blick über L. A., ist ein architektonisches Meisterwerk und der perfekte Schauplatz für ein Fotoshooting. Schon fast wie eine Höhle integriert es sich in einen Hügel des Benedict Canyons und ist umringt von einer dschungelartigen Flora. Viele Filme wurden hier gedreht, darunter The Big Lebowski und Charlie’s Angels und zuletzt diente es als Kulisse für Jennifer Lawrences Vanity Fair-Cover Es ist aber sicherlich auch eines der gefährlichsten Häuser, in dem ich jemals war, denn man kann sprichwörtlich an jeder Ecke abstürzen. Es gibt keine Geländer oder Absicherungen. In das Haus hinein gelangt man über einen Pfad, neben dem es doch einige Meter nach unten geht, und auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich die Gästezimmer. Wie gefährlich die Mansion sein kann, musste ich schmerzlich am eigenen Leib erfahren. Grosse Glasfassaden geben viel Licht und Blick auf Los Angeles. Leider hatte ich die Scheiben übersehen und bin mit voller Wucht in eine hineingelaufen. Ich hatte Glück im Unglück und verwandelte mich «nur» in das letzte Einhorn. James, der Besitzer, berichtete mir, dass beim selben Ungeschick eine Woche zuvor der unglückliche Glasläufer zwei Zähne verlor und sich die Nase brach. Ich war eben abgelenkt vom Funkeln der Preziosen aus der Haute-Joaillerie- Kollektion Mediterranean Garden von Piaget, die wir als einer der ersten Titel weltweit fotografieren durften.

Viel Spass mit dieser Ausgabe,

Ihre Sandra Bauknecht

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MAI 2015

FOTOS: SANDRA BAUKNECHT, CARLA WELTI

Ein paar Tage zuvor durfte ich selbst die kostbaren Juwelen am Ohr tragen, als ich Gast an den Independent Film Spirit Awards in Santa Monica war (Seite 156). Die Schweizer Uhren- und Schmuckmanufaktur hat eine neue Botschafterin, Jessica Chastain, die mir vor Ort ein exklusives Interview gab. Zu lesen auf Seite 48.


- Possession Collection Turning rings

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Piaget Boutiques : Zurich, Bahnhofstrasse 38 - Lucerne, Grendelstrasse 19


CONTRIBUTORS V o n D Ö R T E W E LT I

Jean-Daniel Lorieux

Lori Taylor

Wendelin Spiess

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MAI 2015

CHRISTINE KREISELMAIER «CKAY» hat eigentlich Kunstgeschichte und Englische Literatur in Bern studiert. Aber die gebürtige Schweizerin entdeckte sehr bald ihr Interesse für Fotografie und ging nach London, um dort die künstlerische und berufliche Qualifikation als Fotografin zu erlangen. Christine Kreiselmaier glaubt, dass jedes Gesicht eine Geschichte zu erzählen hat. In ihre Arbeiten fliessen Erfahrungen aus Stationen in der Schweiz, in Irland, Italien und England ein. Die Kultur nicht ausser Acht zu lassen, ist ihr wichtig. Sie hat schon für die meisten grossen Modemagazine dieser Welt gearbeitet, von Vogue Italia bis Madame Figaro. Für L’OFFICIEL Schweiz / Suisse inszenierte sie die neue lässige Mode in einer Studioproduktion, zu sehen ab Seite 116.

LORI TAYLOR Die Begeisterung für Beauty hat die leitende Make-up-Stylistin des Kosmetikgiganten und Produktionsspezialisten Smashbox, Lori Taylor, dank ihrer Grossmutter: «Sie war ein totaler Beauty-Junkie: Sie hatte Perücken, falsche Wimpern – alles. Statt mit Puppen spielte ich mit ihren zahllosen Kosmetik- Utensilien!» Lori machte ihre Passion zum Beruf und jettet seit fast 20 Jahren von Modewoche zu Modewoche, von Shooting zu Shooting und teilt inzwischen ihre Beauty- Geheimnisse auch mit den Zuschauern diverser TV-Shows. Für L’OFFICIEL Schweiz / Suisse schminkte sie unser Covergirl Lauriane Gilliéron für die atemberaubende Fotoproduktion unserer Titelstory (ab Seite 64). Location: Los Angeles, ein willkommenes Heimspiel für LT, wie ihr Team sie nennt, die Downtown L. A. als «hidden treasure», superchic und sehr urban und smart» bezeichnet. WENDELIN SPIESS Es ist ziemlich schwierig, sich nicht von den Arbeiten von Wendelin Spiess anrühren zu lassen. Seine Art der Fotografie ist sehr direkt und verrät die Einflüsse, die er als Fan von John Steinbeck und der Cohen- Brüder unweigerlich mit hineinbringt. Die drei Säulen seiner Kreativität: Realismus, Alltägliches und die Natur. Eine Dreieinigkeit, die der junge Vater tagtäglich beherzigt, immer wieder aufs Neue von den Schätzen, die das Leben für ihn bereithält, fasziniert. Mit wie viel Liebe und Hingabe der inzwischen in Paris lebende Mode fotografiert, die zwischen Tracht und Trend angelegt ist, zeigen wir ab Seite 78.

FOTOS: ZVG

Christine Kreiselmaier

JEAN-DANIEL LORIEUX Eigentlich muss man zu Jean-Daniel Lorieux gar nicht viel sagen, denn er ist einer der bekanntesten und arriviertesten Fotografen Frankreichs. Vielleicht ist es seiner Zeit als Kriegsreporter in Algerien geschuldet, dass er von Anbeginn seiner Karriere nur dahin reiste, wo es Sonne und sehr blauen Himmel gibt. Lorieux gelingt es seit den 1970er-Jahren, seinem eigenen Stil treu zu bleiben, der ganz klar auch von einem Touch Erotik geprägt ist. Weil es aber immer stilvoll zugeht, vertrauen Stars aller Couleur ihm für ihre ganz persönlichen Porträtaufnahmen, und es ist für die Modelwelt längst ein Ritterschlag, von ihm abgelichtet zu werden. Für L’OFFICIEL Schweiz / Suisse setzte Lorieux Haute Joaillerie in fast dekadenter Weise in Szene, leicht provokativ, wie es für einen der ganz Grossen durchaus standesgemäss ist – ab Seite 132.


Cynthia Feliciano Vanotti, « First Lady » von Vulcain CEO Renato A. Vanotti

THE WATCH FOR FIRST LADIES FIRST LADY AUTOMATIC Mit Brillanten besetztes Gehäuse Und Perlmutt Zifferblatt Stunde, Minute, Sekunde, Datum auf 3 Uhr www.vulcain-watches.com


FARBPALETTE

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ER

LED D L

WI

Synonym für weiche Oberfläche und Geschmeidigkeit, wohnt dem Wildleder immer auch ein Hauch 1970er-Jahre-Stil inne. Die Farbigkeit reicht von Sand über Marron und Taubenblau bis hin zu Himmelblau.

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Realisation

LIVIA

3 4

Z AFIRIOU

6 9

8

5 7

1. Balenciaga, CHF 1 285 2. Fornasetti, CHF 180 3. Bally, CHF 575 4. Buccellati, CHF 49 615 5. Marni, CHF 1 150 6. Acne Studios, CHF 345 7. Miu Miu, CHF 1 395 8. Louis Vuitton, CHF 1 520 9. Ermanno Scervino, CHF 3 540 10. Miu Miu, CHF 3 870 11. Elie Saab, CHF 1 700 12. Hermès, CHF 1 050

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FOTOS: ZVG; MANCHE DER AUFGEFÜHRTEN PREISE WURDEN AUS DER ORIGINALWÄHRUNG UMGERECHNET UND ENTSPRECHEN NICHT ZWINGEND DEN SCHWEIZER EINZELHANDELSPREISEN. MIU MIU, MARNI UND BALENCIAGA ÜBER MYTHERESA.COM.

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CHEMISE BLANCHE

MÉLANIE RENÉ

Melodie, Mikrofon und Lampenfieber. Nach unzähligen Gesangsstunden und jahrelanger Schwärmerei für Tina Turner und Céline Dion tritt die Westschweizer Sängerin und Komponistin nun für die Schweiz europaweit ins Rampenlicht – glanzvoll.

H

erzklopfen. Scheinwerfer. Und dann: «Time to Shine». Mit diesem Lied vertritt die 24-jährige Mélanie René die Schweiz ab dem 19. Mai am Eurovision Song Contest 2015. Geschrieben und komponiert hat sie das Lied selbst. Sanft erklärt sie: «Der Song ist sehr persönlich. Es geht darum, sich dem Blick der anderen zu stellen und dass ich meine Schüchternheit überwinden will». Der Musik war sie schon seit ihrem ersten Auftritt auf einer Bühne an einem Familienfest im Alter von sieben Jahren verfallen. Ihre Eltern sind aus Mauritius, doch geboren wurde Mélanie in der Schweiz. Im Atelier Funambule in Nyon studierte sie sieben Jahre lang mit der Sängerin Eliane Dambre (deren Hit war 1969 «Les Yeux Verts»). Erst nimmt Mélanie die Lieder mit ihrem Handy auf, dann vertieft sie die Melodie am Klavier, für «Time to Shine» arbeitete sie erstmals auch mit einem Computerprogramm. Nach einer Bachelor-Ausbildung in Musik in Brighton mit viel Bühnenarbeit spielte sie dann letzten September ihrer Gesangs lehrerin das Demo ihres Liedes vor. Die entschied sofort: 22

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«Das ist Eurovision-Material!», und füllte die Bewerbung aus. Diesen Sommer erscheint Mélanies erstes Album. Ihr grösster Traum ist, von ihrer Musik zu leben – als Songwriterin, Komponistin, Interpretin, und Entertainerin. Von Divagehabe bis jetzt jedoch keine Spur – während des Fotoshootings für L’OFFICEL Schweiz / Suisse bedankt sie sich für eine Tasse Kaffee gleich fünf Mal. Zwischen Studioaufnahmen, Videoclips, Fernsehproben und Medientrubel wird sie bald auch allen Instagram- und Smartphonekameras der Welt ausgesetzt sein. Da ist ihr die einfache Eleganz einer weissen Bluse lieb. Seit sie zur Schweizer Finalistin für die 60. Ausgabe des Eurovision Song Contest erkoren wurde, schläft sie wenig. Rund 195 Millionen Zuschauer weltweit bestaunten letztes Jahr Conchita Wurst. Dazu gehörte auch Mélanie: «So eine tolle Stimme!», schwärmt sie. In Wien will sie die Reaktionen der Zuschauer mit offenen Armen entgegennehmen. «Richtig bewusst ist es mir immer noch nicht», lacht sie. Und es klingt wie glänzendes Licht.

WEISSE BLUSE VON ELISABETH AND JAMES ÜBER SETPIEME ETAGE GENF.

V o n K AT H A R I N A S A N D P o r t r ä t N I C O L A S S C H O P F E R


CHEMISE BLANCHE

Weisse Bluse: Elizabeth and James Make-up: Amelie Roussel für Nars Haare: Aveda Salon Genève

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STYLE

Tanz und Mode zu verbinden, ist keine neue Idee. In diesem Frühling scheint sie jedoch eine neue Blüte zu erleben. Was lernen wir aus dieser ebenso sakralen wie säkularen Verbindung? Geschichten von Freiheit und Vergessen, einem grazilen Gang und Sonntagsstaat. Maestro, Musik bitte! V o n VA L É R I E F R O M O N T I l l u s t r a t i o n S A R A H G A S S E R

A

m Anfang war da dieses Paar Beine. Sie schienen stärker zu sein und sich weiter in den Himmel zu strecken als der Baum, an dem sie lehnten. Es waren die Beine von Marie-Agnès Gillot, Startänzerin der Opéra de Paris. In Szene gesetzt wurden sie in der neuen Frühjahr-/Sommer-Kampagne 2015 von Céline. Sie transzendieren alles: die geniale Kulisse, das Objektiv von Jürgen Teller und vielleicht sogar die Kleidung von Phoebe Philo. Und ist das nicht auch Sinn und Zweck der Mode, dass sie Körper bedeckt, die eine echte Präsenz haben? Wie füllt man ein Kleid mit Leben? Das Foto scheint so viele Fragen aufzuwerfen. Und dann war da noch der umwerfende Pas de deux von Mikhail Baryshnikov und Lil Buck in einem Film der Marke Rag & Bone. Und schliesslich Benjamin Millepied in seiner Rolle als Leiter des Pariser Ballet de l’Opéra, der immer besonderen Wert darauf gelegt hat, für seine Ballettkostüme mit den bedeutendsten Modedesignern, von Marc Jacobs über Iris van Herpen bis hin zu Rodarte, zusammenzuarbeiten. Seit genau einem Jahrhundert, nämlich seit der Zeit, als Coco Chanel – zusammen mit Picasso und Cocteau – ihr scharfes Auge und ihr Können in die Dienste des russischen Balletts von Diaghilev stellte, hat man keine längere Romanze mehr zwischen dem Tanz und der Mode so hell aufleuchten sehen wie heute. Die Beziehung zwischen diesen beiden Formen des Körpertheaters ist nicht neu, und man begreift instinktiv, warum eine solche Verbindung sinnvoll und logisch ist. Die Art und Weise, wie ein Körper Kleidung in Bewegung versetzt, gewinnt schliesslich in der heutigen Zeit, in der Videos immer mehr Platz in unserem visuellen Leben einnehmen und sich für jedes Fotoshooting ein entsprechendes Video im Internet findet, immer mehr an Bedeutung. Aber wo fängt Bewegung eigentlich genau an? Es ist ein bisschen wie die Frage nach dem Huhn und dem Ei. Verleihen die Kleidungsstücke uns Schwung, oder ist es umgekehrt? Eins ist jedoch sicher: Nichts ist so lächerlich, wie ein Outfit, das den Körper zu beeinträchtigen scheint. Kleidungsstücke haben in diesem Sinne eine besondere Energie und ein Eigenleben, das oft Überraschungen für uns bereithält. Sie sind wunderschön, wenn wir sie in der Boutique anprobieren, passen perfekt bei einer zweiten Anprobe 24

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bei uns zu Hause und lassen uns dann plötzlich so ungeschickt erscheinen, sobald wir das Haus darin verlassen. Bei zu schweren, zu teuren Kleidungsstücken, in denen man sich verkleidet vorkommt, scheint gar kein Bezug zur eigentlich für sie vorgesehenen Verwendung mehr zu bestehen. «Warum entwirft man Kleidung, in der man nichts machen kann?», wurde im Slogan einer Kinderbekleidungsmarke vor einigen Jahren gefragt. Wenn ich mich in meiner Kleidung unwohl fühle, stelle ich oft fest, dass es vor allem an mangelnder Übung und Beweglichkeit liegt. Des Körpers, aber wohl auch des Geistes. Ganz neue Kleidungsstücke? Darin habe ich immer das Gefühl, meinen Sonntagsstaat zum ersten Mal auszuführen. Seide? Dann warte ich nur darauf, dass eines meiner Kinder seine Schokoladenfinger darauf verewigt. Zu hohe Absätze? Geben mir das Gefühl, die grosse Dame nur zu spielen (oder was ich mir immer darunter vorstellte, wenn ich als Kind die Schuhe meiner Mutter anprobierte). Will man seiner Kleidung den richtigen Schwung geben, muss man zunächst ein natürliches Tragegefühl entwickeln – und sie dann ein Stück weit vergessen. Und dafür, das müssen wir uns eingestehen, eignen sich einige Outfits einfach besser als andere. Sie sind feminin, fliessend, leicht, ohne Affektiertheit und sind besser als andere geeignet, dem Körper den Weg zur Freiheit zu zeigen und dem Gang eine grazile Anmut zu verleihen. Wer schon einmal Ballett getanzt hat, weiss, wie sehr der Tanz einen Sieg des Geistes über den Körper bedeutet. Man zieht die Spitzenschuhe an und trainiert, bis man den Schmerz vergisst, bis er zum Vergnügen wird oder sogar zur Notwendigkeit, vergisst die Blasen an den Füssen, Muskelzerrungen, zu enge Stumpfhosen, einen zu festen Haarknoten: Den Körper zu vergessen, bedeutet, den Geist zu befreien! Und falls die Dynamik der Kleidung darin besteht, sich die Eigenschaften anzueignen, die man ihnen verleiht, bis man sie letztendlich vergisst? Dann sind nicht mehr sie schön, sondern wir. Hier beginnt die wunderbare Freiheit, die uns die Mode manchmal schenkt. Und vielleicht ist es genau dieser Punkt, zwischen Vergessen und Anmut, der den Beinen von Marie-Agnès Gillot ihre Stärke verleiht und sie sich in den Himmel strecken lässt.


STYLE

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NEWS

SCHRÄGE RECTANGULAR VON TIFFANY & CO. Hätten Sie gewusst, dass Tiffany & Co. schon seit 1853 Uhrengeschichte schreibt? Damals enthüllte Charles Lewis Tiffany über seinem Geschäft eine 2,7 Meter hohe Statue eines Atlas mit einer Uhr auf seinen Schultern, die fortan «New Yorker Minute» hiess und nach deren Zeitangabe sich die ganze Stadt richtete. Tiffany war in der Folge Wegbereiter diverser Techniken wie der «Tiffany Timer», einer Stoppuhr von 1868. Jetzt ist es Zeit für eine neue Kollektion, die teils Klassikern huldigt, teils Innovationen umsetzt. Wir haben schon einen Favoriten: die «Rectangular East West», die man hochkant lesen muss. www.tif fany.com

AVINAS PERLEN

Auch die aufstrebende Schmuckdesignerin Fabienne Fryba aus Genf kommt am Perlentrend nicht vorbei und macht sehr feinen, aussergewöhnlichen Perlenschmuck für Finger und Ohren. Sie verarbeitet Gelbgold, Roségold oder eine Rhodiumauflage auf Silber, es gibt Ringe, Ohrringe, Ketten und Armspangen. www.avinasjewelry.com

THE STYLISH LIFE – TENNIS Tennis, ursprünglich die sportliche Betätigung französischer Könige der Barockzeit, hat sich längst zum Volkssport gemausert. Bis vor einigen Jahren noch der Upper Class vorbehalten, hat Tennis heute nicht mehr allzu viel mit stylisher Mode zu tun, es geht eher funktionell zu auf dem Platz. Umso schöner ist das Buch von Sportjournalist Ben Rothenberg, das den Glamour und den Stil des – immer noch – noblen Sports aufzeigt.

Tatsächlich aus Rosshaar gefertigt und mit Leder eingefasst, passt das Pochette-Taschen-Ensemble «Ai» von Akris perfekt zum aktuellen Trend und zu allem, was irgendwie mit Reitstil in Verbindung gebracht wird. Die «Ai» war der unbestrittene Star des Defilees für die neue Sommermode und qualifiziert sich auch für einen heissen Ritt durch die Nacht! Es gibt sie in Ecru, Amber, Rot, Rosé und Schwarz. www.akris.ch

MIT BISS

Trensen, die Gebissstücke des Zaumzeugs für Pferde, zieren seit Langem die Taschen und Mokassins von Gucci. Immer wieder neu interpretiert, findet dieses Detail auch diese Saison den Weg in die Mode: auf der neuen Tasche «Lady Web». Versehen mit einem Baumwollgurt gibt es die Tasche aus Leinen, aus Kalbsvelours und natürlich aus Krokodilleder. www.gucci.com

FOTOS: ZVG

www.teneues.com

EINMAL TÄGLICH ROSSHAAR

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NEWS

LUXUSLINGERIE IN AMSTERDAM

Hanro hat seinen ersten Shop in den Niederlanden in Form einer Monobrand-Boutique in Amsterdam eröffnet. Ein kleines, feines Geschäft, in dem die ganze Kollektion der Tag-, Nachtwäsche und Loungewear der 1884 gegründeten Schweizer Marke angeboten wird. Die Niederlassung in Amsterdam ist übrigens die achte Hanro-Boutique weltweit. www.hanro.com

SUNSHINE-STYLING

Gold und Geschmeide glitzert wunderschön in der Sonne auf sonnengebräunter Haut am Strand. Im Fall der Kollektion von lulu dk sind es Tattoos, die ethnischem Schmuck nachempfunden sind. Eine schöne Idee von Designerin Lulu de Kwiatkowski für Beach und Pool, vor allem, weil man solche Preziosen nicht verlieren kann! www.luludk.com

VIERI GOES ART

Das Schweizer Schmuckhaus Vieri hat mit der Künstlerin Monica Bonvicini eine Schmuckkollektion erstellt. Guya Merkle, Chefin des Traditionsunternehmens, setzt auf ethisch korrektes Gold und einen sinnvollen Umgang mit Rohstoffen. Die Zusammen a rbeit mit Monica Bonvicini, die als Künstlerin radikal existierende Strukturen in Frage stellt, egal ob Machtstrukturen, architektonische oder geschlechterspezifische, resultiert in 13 verschiedenen Styles, alle limitiert auf fünf Stücke, und zeigt, dass Haute Joaillerie sehr wohl einen Platz in der modernen Kunst haben kann. www.vieri.com

DESIGNERZWILLINGE FÜR SILHOUETTE

Die Schwestern Annette und Daniele Felder, deutsche Designerinnen in London, haben für Silhouette peppige Sonnenbrillen entworfen. Das ist insofern bemerkenswert, als dass die Zwillinge bisher für eher monochrome und meist dunkle Töne bekannt waren. Silhouette, Brillenhersteller aus Österreich, wagt das Farbexperiment mit den Absolventinnen der «Central Saint Martins» in London und produziert die auffälligen Cat-Eye-Varianten als limitierte Special Edition (um CHF 315). www.silhouette.com

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BIJOUX 2. 1.

KETTENREAKTION Die neuen Panzerketten fürs Handgelenk oder für den Hals sind echter Statement-Schmuck, der uns fesselt – im positiven Sinne!

3.

Realisation LISA JOUVIN

5. 4.

6.

8.

7. 10.

9.

12.

1. Oscar de la Renta, CHF 830 2. Balenciaga, CHF 295 3. Hermès, CHF 6 100 4. Jennifer Fisher, CHF 620 5. Dior, CHF 1 750 6. Chanel, CHF 4 950 7. Marc by Marc Jacobs, CHF 180 8. Lanvin, CHF 450 9. Acne Studios, CHF 480 10. Giuseppe Zanotti Design, CHF 1 435 11. Hedi Slimane für Saint Laurent, CHF 740 12. Riccardo Tisci für Givenchy, CHF 530

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FOTOS: ZVG. MANCHE DER AUFGEFÜHRTEN PREISE WURDEN AUS DER ORIGINALWÄHRUNG UMGERECHNET UND ENTSPRECHEN NICHT ZWINGEND DEN SCHWEIZER EINZELHANDELSPREISEN.

11.


BIJOUX

2. 1.

3.

GLANZ- TATEN Mit ihren vollständig mit Diamanten besetzten Zifferblättern folgen diese Uhren der Devise: Liebe rechnet nicht. R e a l i s a t i o n E M I LY M I N C H E L L A

4.

5.

FOTOS: ZVG

ZUHAIR MURAD

6.

1. Uhr «Reine de Naples» aus 18 Karat Weissgold, Lünette und Gehäusemittelteil mit Diamanten im Baguette-Schliff besetzt, Zifferblatt aus handguillochiertem, versilbertem Gold, Stundenring mit pavégefassten Baguette-Diamanten, Armband mit Diamant-Pavé, Automatikwerk, Breguet. 2. Uhr «Dentelle de Monogram», Gehäuse aus Graugold, mit Diamanten besetzt, Zifferblatt aus weissem Perlmutt, mit Diamanten besetzt, Quarzwerk, Louis Vuitton. 3. Uhr aus Platin, mit Diamanten und einem Diamant im Tropfenschliff besetzt, Schweizer Quarzwerk, Kollektion «Lumières d’eau», Chaumet. 4. Uhr «Emerald Cluster» aus Platin, Gehäuse und Armband mit Diamanten im Brillant-, Marquise-, Tropfen- und Baguette-Schliff besetzt, Quarzwerk, Harry Winston. 5. Uhr «Première» aus Weissgold, Gehäuse und Schliesse mit Brillanten besetzt, Kettenarmband mit Brillanten im «Snow Setting» besetzt, schwarz lackiertes Zifferblatt, Quarzwerk, Chanel Horlogerie. 6. Uhr «Baignoire», Mini-Modell aus Graugold,mit Diamanten besetzt, Cartier. 7. Uhr «La D de Dior Précieuse», Quarzwerk, Gehäuse, Lünette, Zifferblatt, Krone und Armband aus Weissgold, mit Diamanten besetzt, Dior Horlogerie. 8. Uhr «Ladies Automatic Nautilus Haute Joaillerie» aus Graugold, mechanisches Uhrwerk mit Automatikaufzug, vollständig mit Diamanten besetzt, individuelle Fassung, Patek Philippe. 9. Uhr «Haute Joaillerie Bulgari Bulgari Catene» aus Weissgold, 31 mm, mit Diamanten im Rundund Baguette-Schliff besetzt, Bulgari.

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REIZENDE ZEITEN Stephanie Seymour, die Königin der Hochglanzmagazine, ist wandelbar wie kein anderes Model ihrer Generation. L’OFFICIEL Schweiz / Suisse hat die leidenschaftliche Brünette und das Aushängeschild der Kampagne des Genfer Uhrenhauses Roger Dubuis getroffen. V o n AY M E R I C M A N T O U X

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hre umwerfende Schönheit hat sie in die Welt der Supermodels der 1990er-Jahre katapultiert und sie dann zur Ehefrau des Milliardärs Peter Brant und zur Mutter ihrer It-Boys gemacht. Heute ist sie mit ihnen nach Miami gefahren, der perfekte Ort, um ein Supermodel zu treffen, oder? Das Topmodel empfängt uns in seinem Hotel, dem neuen Thompson Miami, und ist, wie es sich für eine richtige Diva gehört, spät dran. Auf dem Tisch steht eine Cola light, ein Haarspray und ein Fläschchen Hautcreme. Ihre Assistentin, ihr Agent und zwei weitere Bedienstete schwirren um sie herum. Auch mit 46 Jahren ist Stephanie immer noch beeindruckend: 1,70 m gross, dichtes, haselnussbraunes Haar, stechende, blau-grüne Augen und eine Wespentaille. «Alvaro (künstlerischer Leiter von Roger Dubuis, A. d. R.) hat mich von dieser Kampagne überzeugt. Er suchte eine Werbeträgerin, die die Marke auf ehrliche Weise verkörpert, das hat mir gefallen. Ich habe vier Kinder, einen Mann und meine eigenen Projekte, deshalb arbeite ich nicht jeden Tag. Ich kann es mir erlauben, auszuwählen und nur mit den Besten zu arbeiten, das ist ein grosses Privileg. Aber glauben Sie nicht, dass ich käuflich bin. Sonst wäre ich viel reicher! Nein, ich glaube an das, was ich tue, und ich gebe nie auf. Das gibt mir Kraft.» Ihr Staff hat uns schon vorgewarnt: keine Fragen über ihren Mann oder ihre Kinder! Das ist nicht erstaunlich, denn wenn man in die Vergangenheit schaut, könnte das Thema schnell sehr explosiv werden. «Die amerikanischen Medien haben sie schon so belästigt, dass man sie ein bisschen schützen muss», entschuldigt sich einer ihrer Begleiter. Das trifft sich gut, denn wir sind weder Voici noch Closer. EIN STARKER CHARAKTER Sie ist Millionärin, befreit, frei – eine Frau, die weiss, was sie will. Jüdische Mutter, wie sie im Buche steht, sagt sie auch mal ein Shooting ab, wenn eines ihrer Kinder krank ist. Letztes Jahr sorgte eine Fotokampagne mit ihren Söhnen für Aufruhr: Für manche war sie zu provokativ, zu anstössig. Nicht aber für das Genfer Uhrenhaus, das mit Traditionen bricht und gerne über den Tellerrand hinaus schaut. «Der Grund dafür, dass wir sie ausgewählt haben», erklärt Dorothée Henrio, Marketingdirektorin bei Roger Dubuis, «ist ihr Charakter, ihre Stärke.» Vorher hatte Roger Dubuis schon mit Daphne Guinness zusammengearbeitet. Sie war das Gesicht der Kampagne für das Uhrenmodell «Velvet Haute Couture». Somit war die Richtung schon vorgegeben. «Ich liebe diese starken, stilvollen Uhren, sie sind ultrafeminin. Ausserdem bin ich begeistert davon, dass jede Uhr nur in einer sehr kleinen Auflage produziert wird, jede mit einem unverwechselbaren Design.» Von Bikinis bis zu Abendkleidern – Stephanie Seymour hat bewiesen, dass sie in allem posieren kann. Aber sie schätzt die künstlerischen Leiter, die auch ihre Persönlichkeit berücksichtigen. «Ich will mit meinen Fotos die Menschen erreichen. Ich bin den Leuten, mit denen ich arbeite, sehr dankbar. Sie sind professionell

und intelligent. Ich habe grosses Glück, denn nach 30 Jahren im Business kann ich die Tage, an denen etwas nicht gepasst hat, an einer Hand abzählen.» Sie versichert uns, dass der Schlüssel ihres anhaltenden Erfolgs nicht ihre Schönheit ist. «Man muss nett sein zu den Menschen, und geduldig. Als Model muss man sich mit allen gut verstehen, ob man jetzt die Schönste der Welt ist oder nicht.» KÖRPER UND GEIST GESCHICKT EINSETZEN Es ist zweifelsohne genau diese Einstellung und ihre positive Art, die aus Stephanie Seymour einen Wert gemacht haben, auf den die grössten Magazine und bekanntesten Marken – Chanel, Louis Vuitton, Versace, heute Estée Lauder und Designer wie ihr «Papa» Azzedine Alaïa – zählen. Heute dient sie grossen Künstlern wie Richard Prince, Julian Schnabel oder Maurizio Cattelan als Muse. «Es ist wichtig, zu verstehen, was diese Fotografen oder Künstler suchen. Jeder will etwas anderes. Einige wissen noch nicht, was es ist, andere wissen es haargenau. Meine Aufgabe ist, ihre Vorstellungen umzusetzen. Ein gutes Model zu sein, heisst, seinen Körper und seinen Geist geschickt einsetzen zu können. Es heisst nicht, bekannt zu sein.» Darauf würde Stephanie Seymour noch so gerne verzichten: «Ich bleibe gerne anonym. Wenn ich nicht erkannt werden will, ziehe ich eine Mütze über und senke den Blick. Eine öffentliche Person zu sein, ist eine grosse Verantwortung. Manchmal ist es beängstigend, es gibt sehr komische Leute. Aber meistens machen mir die Leute nette Komplimente.» Die stets neugierige Stephanie Seymour nimmt sich jedoch vor den sozialen Netzwerken in Acht. «Die Jugend von heute versteht manchmal nicht, welche Auswirkungen ihre Posts in der Zukunft haben können. Sie machen alles für ihre 15 Minuten Ruhm, um es mit den Worten von Andy Warhol zu sagen. Das sehe ich jeden Tag bei meinen eigenen Kindern!» Das erklärt sie auch immer den jungen Frauen, die sie nach Tipps fragen. Ihr zweiter Ratschlag ist jeweils: «Lernt so viel wie möglich.» Sie, die überzeugt davon ist, dass man jeden Tag etwas Neues lernen kann, hegt grenzenlose Bewunderung für den Fotografen Richard Avedon. «Von ihm habe ich viel über meinen Beruf und die Mode gelernt. Er nahm sich die Zeit, mit mir für jedes Foto eine Persönlichkeit zu kreieren. Ich mochte ihn sehr, er war unglaublich. Ich habe mir das, was er gesagt hat, immer zu Eigen gemacht. Er hat mir sogar gezeigt, wie man die Fotos bearbeitet!» Er stand Stephanie Seymour so nah, dass er, als ihr Sohn Peter ins Spital eingeliefert wurde, als Erster davon erfuhr. «Eine solche Beziehung zu einem so aussergewöhnlichen Menschen ist etwas Einmaliges. Ich bin glücklich, dass ich seine Muse sein durfte, wenn auch nur für wenige Sekunden. Es ist wichtig, dass man sich gut mit anderen Leuten versteht. Alleine ist man im Leben zu nichts nütze.» Ich weiss nicht, was Stephanie Seymour auf Ihresgleichen ausstrahlt, aber für mich ist sie eine Art Androide des Hyperraumes, ein perfektes 3-D-Bild, delikat und charmant, ohne ein unanständiges Verlangen zu wecken. Ist vielleicht das die Definition einer Ikone?

«Velvet Haute Couture Passementerie» aus Roségold, Zifferblatt mit Diamanten besetzt, Roger Dubuis.

«Velvet Haute Couture Corsetterie» aus Roségold, Zifferblatt mit 262 Diamanten besetzt, Roger Dubuis.

«Velvet Haute Couture Fourrure» aus Weissgold mit Diamant-Pavé, Armband aus Nerzpelz, Roger Dubuis.

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ANATOMIE EINER UHR

«BIG BANG BRODERIE» VON HUBLOT Der U(h)rknall bereichert sich mit einer seltenen Sinnlichkeit. Von NIN A M A RTIN

spontan, nicht wirklich unaufdringlich, aber immer überraschend, zeichnen sich die Kollektionen durch ihren universellen Stil aus, am oberen Ende der Range die «Big Bang», die eine Luxusuhr für jede Gelegenheit ist.

SAVOIR-FAIRE Hublot feiert das 10-Jahr-Jubiläum seines ikonischen Zeitmessers, indem sie sich von einer der ältesten Schweizer Handwerkskünste inspirieren lässt: St. Galler Stickerei, in Kooperation mit der Bischoff Textil AG, der Referenz auf dem Gebiet. Eine gelungene Miniaturisierung eines Stickerei-Motivs auf Tüll wird in Kohlefaser eingebracht, das Zifferblatt zusätzlich noch MYTHOS Seit den 1980er-Jahren ist Jean-Claude Biver der Inbegriff mit 11 Diamanten verziert: So entsteht die «Big Bang Broderie», für Erfolg in der Uhrenindustrie. 2004, nach seiner Begegnung mit eine von Weiblichkeit überbordende Trilogie. dem Gründer Carlo Crocco, nimmt er die «Hublot»-Herausforderung an und bewältigt sie. Mit der Lancierung der ersten «Big Bang» inner- Uhr « Big Bang Broderie» von Hublot, Zifferblatt aus Kohlefaser mit Stickerei, halb von weniger als einem Jahr sichert sich die Marke einen festen mit 198 und 11 Diamanten (1,12 und 0,20 ct), Kautschuk-Armband mit Stickerei, Automatik-Uhrwerk HUB 1110, Stahl und Diamanten: CHF 16 900, Gelbgold und Platz unter den grossen Namen. Seither entwickelt sie sich in ihrem Diamanten: CHF 33 900, All Black und Diamanten: CHF 17 900, alle auf je 200 Exemplare unvergleichbaren kreativen Universum der «The Art of Fusion». Eher limitiert. 32

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URSPRUNG Bereits vor zehn Jahren trat die «Big Bang» erfolgreich in die Welt der Haute Horlogerie. Ein grosszügiges und trotzdem reduziertes Gehäuse, welches den Markennamen widerspiegelt, und die Kombination von edlen und innovativen Materialien haben unverzüglich zu einer Führungsrolle an den bedeutendsten Hand gelenken geführt. Meisterleistungen wie die «Million Dollar Big Bang», die «Unico All Black» oder die «Magic Gold»-Legierung zeigen deutlich die Grundlage der Kreativität von Hublot: «The Art of Fusion» oder die Begegnung zwischen Tradition und Avantgarde zur Schaffung immer wieder überraschender Zeitmesser.


FÜR GLANZVOLLE AUFTRITTE

UHREN SCHMUCK JUWELEN | Basel Bern Davos Genève Interlaken Lausanne Locarno Lugano Luzern St. Gallen St. Moritz Zermatt Zürich | Berlin Düsseldorf Frankfurt Hamburg München Nürnberg | Wien | Paris | bucherer.com


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ANATOMIE EINER TASCHE

DIE «BORGONUOVO» VON GIORGIO ARMANI

Von L É A T RICH T ER-PA RIEN T E

URSPRUNG Die 2013 lancierte «Borgonuovo Bag» ist eine Hommage Venezia: Die «Borgonuovo Bag» verführt unabhängige Frauen, an Giorgio Armanis Beziehung zur Stadt Mailand. Die im Künstler- die für ihr sicheres Stilgefühl bekannt sind. viertel Brera gelegene Via Borgonuovo ist der Ort, wo die Marke seit je ihren Hauptsitz hat. TECHNIK Bei der Herstellung der Tasche in Italien kommen sieben aufgrund ihres ausgezeichneten Könnens ausgewählte KunsthandSTIL Unter ihrem seriösen Äusseren verbirgt die Tasche viel Raffi- werker zum Einsatz. Die sorgfältig ausgesuchten Leder werden von nesse. Sie ist mit einer Vielfalt von funktionellen Details versehen Hand geschnitten, um einen raffinierten, aber natürlichen Effekt und wurde gemäss Giorgio Armani designt, um dem Wetter ebenso zu erzielen. zu trotzen «wie ein marineblauer Blazer». LIEBLINGSSTÜCK Bestseller sind die Versionen «Tote» und «Shopper» MYTHOS Aufgefallen am Arm von Amber Le Bon, Angelina Jolie in mittlerer Grösse, da sie äusserst praktisch sind. oder auch dem der italienischen Schauspielerin Isabella Ferrari 1. «Borgonuovo Bag Mini Tote» aus weissem Kalbsleder, Details aus vergoldetem Metall, Giorgio Armani, CHF 1 585 2. Chloé, CHF 225 3. Alexander McQueen, CHF 1 590 4. Burberry Prorsum, CHF 2 095 5. Runway Dior 6. Dries van Noten, CHF 670 7. Christian Louboutin, CHF 635

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FOTOS: ZVG; MANCHE DER AUFGEFÜHRTEN PREISE WURDEN AUS DER ORIGINALWÄHRUNG UMGERECHNET UND ENTSPRECHEN NICHT ZWINGEND DEN SCHWEIZER EINZELHANDELSPREISEN.

Kreiert, um sie auf ihren täglichen Exkursionen zu begleiten, ist diese von der Arzttasche inspirierte Handtasche die beste Freundin der eleganten und modernen Frau.


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COCKTAILRINGE Eine gute Dosis Edelsteine, eine Portion Gold und viel Know-how. Ohne Zurückhaltung zu geniessen.

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R e a l i s a t i o n E M I LY M I N C H E L L A 1. Ring «Les Volants de la Reine» aus Weissgold, mit Diamanten besetzt, Breguet. 2. Ring «Rosebud» aus Weissgold, mit einem Rubellit und Diamanten besetzt, Adler. 3. Ring aus Weissgold, mit einem ovalen blauen Tansanit und weissen Diamanten im Brillantschliff besetzt, Chopard. 4. Ring «Morning in Vendôme» aus Weiss- und Gelbgold, mit einem Smaragd im Smaragdschliff, weissen Brillanten, Saphiren und Smaragden im Baguetteschliff und gelben Diamanten im Brillantschliff besetzt. Aus der Kollektion «Café Society», Chanel Joaillerie. 5. Ring «Granville Poudrée» aus Roségold, mit Diamanten, einem Morganit sowie rosafarbenen Turmalinen, Saphiren und Spinellen besetzt, Dior Joaillerie. 6. Ring «Melody of Colours» aus Roségold, mit einem grünen Turmalin im Kissenschliff, violetten Saphiren und Amethysten besetzt, De Grisogono. 7. Ring «Promesse d’amour» aus Weiss- und Roségold, mit Diamanten im Rundschliff, Saphiren im Tropfenschliff sowie einem rosafarbenen Saphir im Kissenschliff besetzt, Van Cleef & Arpels. 8. Ring «Acte V» aus Graugold, mit Saphiren und Diamanten besetzt,Louis Vuitton. 9. Platinring, mit Diamanten, Onyx und einem gelben Saphir, Cartier.

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Le choix de …

AURÉLIE BIDERMANN Seit über zehn Jahren gelten ihre Schmuckstücke als unverzichtbare Basics. Mit einem Geschäft in Paris und einem zweiten, das sie gerade in New York eingeweiht hat, ist die französische Designerin ausgezogen, die Welt zu erobern. Sie erzählt uns von ihren derzeitigen Lieblingsstücken. Von MARGAULT ANTONINI

TALISMAN Meine Sklavenarmreife aus Gold. Ich habe sie personalisieren lassen und lege sie nie ab.

SILHOUETTEN Givenchy von Riccardo Tisci und Louis Vuitton von Nicolas Ghesquière. Frühling / Sommer 2015.

SCHUHE Die neue Kollektion von Pierre Hardy, besonders dieses Modell, das ich schick und schräg finde.

SCHMUCK Die Charms-Ketten und -Bracelets aus meiner Schmuckkollektion.

MEINE TASCHE Die «Pierre», ein Modell, das ich für Balmain entworfen habe. Ich wollte sie praktisch und elegant zugleich, damit man sie den ganzen Tag lang tragen kann.

MEIN LIEBLINGSTEIL Meine Jeans «Hex Pure» von Acne Studios, von denen ich mich niemals trenne. 36

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– Ein himmelblaues Charvet-Hemd.

– Der Armreif «Dentelle» Aurélie

– Eine Männerweste aus grauem

Bidermann in Gelbgold mit Diamanten.

Kaschmir von Céline.

– Meine Sonnenbrille von Yellow Plus.

– Ein 1970-Vintage-Cape aus

– Meine Church’s-Schuhe, Modell

schwarzem Nerz von Yves Saint

«Burwood» oder «Chelsea», die ich

Laurent, gefunden auf der Resee-Seite.

den ganzen Winter lang trage.

MEIN LIEBLINGSTEIL Das Täschchen von Olympia Le-Tan, exklusiv für The Webster Miami, eine Anspielung auf das amerikanische Wörterbuch.

FOTOS: KARIM SADLI, ALLURE, ZVG

MEINE BASICS


»NOMOS is among the best luxury watches out there.« N e w Yo r k Ti m e s

Lux in Roségold jetzt hier: Bern: Uhrsachen; Zürich: NOMOS Glashütte Fachgeschäft. nomos-store.com und nomos-glashuette.com


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LINGERIE, CHÉRIE! Sie sind aus Spitze, hauchzart und der Inbegriff von Verführung. Aber eigentlich sind sie dazu da, dass wir uns selbst unglaublich schön und weiblich fühlen. R e a l i s a t i o n L E N A S TÄ H E L I

1. Agent Provocateur, BH: CHF 225, Strumpfhalter: CHF 225, Slip: CHF 185 2. Wolford, Body: CHF 190 3. Calvin Klein Underwear, BH: CHF 50, Slip: CHF 30 4. Kiki de Montparnasse, BH: CHF 355, Slip: CHF 230 5. La Perla, Bustier: CHF 625, String: CHF 120 6. Lyn, BH: CHF 325, Strumpfhalter: CHF 115, Slip: CHF 95 7. La Perla, BH: CHF 225, Slip: CHF 85 8. Triumph Essence, Body: CHF 145 9. Eres, BH: CHF 340, Slip: CHF 180

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FOTOS: ZVG; MANCHE DER AUFGEFÜHRTEN PREISE WURDEN AUS DER ORIGINALWÄHRUNG UMGERECHNET UND ENTSPRECHEN NICHT ZWINGEND DEN SCHWEIZER EINZELHANDELSPREISEN. CALVIN KLEIN UNDERWEAR UND KIKI DE MONTPARNASSE ÜBER NET-A-PORTER.COM

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MUSTER IM QUADRAT

Karos sind längst nicht mehr nur den Männerhemden vorbehalten. Diese Saison tummeln sie sich auf femininer Mode und Accessoires, von edel interpretiertem Grunge-Look bis hin zu Anspielungen auf den Cowboy-Style und die künstlerische Avantgarde der späten 1960er-Jahre. Realisation LIVIA Z AFIRIOU

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FOTOS: ZVG; MANCHE DER AUFGEFÜHRTEN PREISE WURDEN AUS DER ORIGINALWÄHRUNG UMGERECHNET UND ENTSPRECHEN NICHT ZWINGEND DEN SCHWEIZER EINZELHANDELSPREISEN. OSCAR DE LA RENTA, MARC BY MARC JACOBS, VICTORIA BECKHAM UND EQUIMPENT ÜBER MYTHERESA.COM; DIANE VON FÜRSTENBERG UND ELISABETH&JAMES ÜBER NET-A-PORTER.COM

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1. Missoni, CHF 505 2. Oscar de la Renta, CHF 880 3. Dior, CHF 180 4. Oscar de la Renta, CHF 2 485 5. Oscar de la Renta, CHF 1 755 6. Diane von Fürstenberg, Preis auf Anfrage 7. Pinko, CHF 250 8. Emporio Armani, CHF 595 9. Equipment, CHF 555 10. Alberto Guardiani, CHF 555 11. Tory Burch, Preis auf Anfrage 12. Marc by Marc Jacobs, CHF 320 13. Victoria Beckham, CHF 355 14. Elisabeth and James, CHF 320

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DIE UNABHANGIGE Hollywood-Schauspielerin Jessica Chastain war nicht nur Gast an den 30. Independent Film Spirit Awards, sondern auch nominiert für ihre Nebenrolle in «A Most Violent Year». Neu ist sie Botschafterin für Piaget. Eine gute Wahl, denn die rothaarige Aktrice ist schön, klug und weiss, was sie will. Exklusiv gab sie Sandra Bauknecht, Chefredakteurin L’OFFICIEL Schweiz, ein Interview in Santa Monica. Von SANDRA BAUKNECHT

Gibt es eine Traumrolle, die Sie gerne einmal spielen würden? In Bezug auf das klassische Theater denke ich sofort an Rosalind in Wie es euch gefällt, sie ist mein liebster Shakespeare­Charakter. Aber für das Kino ist es wesentlich schwieri­ ger. Wenn ich zurückdenke an die Filme der 1930er­ und 1940er­Jahre, an die grossartigen Auftritte von Rita Hayworth zum Beispiel, würde ich gerne ein Remake davon spielen, aber dann würde es gleichzeitig auch verlie­ ren, was so besonders war daran. Also gehe ich davon aus, dass meine Traumrolle noch nicht geschrieben worden ist. Sie haben wunderschöne rote Haare, mit denen Sie auffallen. Haben Sie diese, vor allem in Ihrer Kindheit, eher als Fluch oder als Geschenk empfunden? Ich habe gelernt, dass man, wenn man ein Merkmal hat, das besonders und einzigar­ tig ist, dieses zelebrieren muss. Als ich älter wurde, habe ich begonnen, das zu lieben, was mich anders machte. Ich bin nicht daran interessiert, wie jeder andere zu sein. Ich selbst liebe es, Menschen zu treffen, die sich unterscheiden, die vielleicht sogar merkwür­ dig scheinen, die andere Meinungen vertre­ ten und somit meine eigene Art, zu denken, herausfordern. Wenn man Teil einer Gruppe ist, ist es doch viel interessanter, wenn diese nicht zu homogen ist. Individualität erzeugt Spannung. Und das gilt für mich auch für meine roten Haare. 40

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Was war Ihr erstes Schmuckstück, an das Sie sich erinnern? Ein Schmuckstück, das eigentlich keines im ursprünglichen Sinn ist, ein Geschenk meiner Grossmutter, die mir sehr nahe steht. Dadurch ist es etwas ganz Besonderes für mich. Es ist schwer zu beschreiben. Komplett besetzt mit Schmucksteinen hat es einen Teil, in dem man Parfum transportieren kann, und im anderen kann man einen Lippenstift aufbewahren.

Hochkarätiges Gespräch: Jessica Chastain (l.) mit Sandra Bauknecht, Chefredakteurin L’OFFICIEL Schweiz.

Sie sind Botschafterin für Piaget geworden. Des Weiteren sind Sie das Gesicht für Yves Saint Laurents Duft «Manifesto». Wie wählen Sie diese Zusammenarbeiten aus? Der Grund, warum Piaget mich so inte­ ressiert hat, war ihr Engagement seit acht Jahren für den Independent­Film als Sponsor der Spirit Awards. Ich liebe Indie­Filme, dort liegt meine Passion, mein Herz. Independent­Filme feiern Vielfältig­ keit und Kreativität. Die Tatsache, dass Piaget dort so involviert ist, zeigt ihre sehr ähnlichen Wertevorstellungen, die sich in den Designs widerspiegeln. Kunsthand­ werk war mir immer sehr wichtig, und so war es ein «No­Brainer», mit Piaget zusammenzuarbeiten. Was ist Ihre erste Erinnerung an Piaget? Ich liebe Uhren, und beim Namen Pia­ get kommt mir sofort Jackie Kennedy in den Sinn, die in den 1960er­Jahren diese unglaublich schöne Piaget­Uhr anhatte. Neulich an den Golden Globes trug ich ein atemberaubendes breites Diamantenarm­ band, das eigentlich eine Uhr war. Diesen Moment werde ich nie vergessen.

Gehören Sie zu den Frauen, die sich Schmuck selbst kaufen, oder werden Sie lieber beschenkt? Natürlich freue ich mich sehr, wenn ich Schmuck geschenkt bekomme. Schmuck ist voller Emotionen. Aber ich habe mir auch schon selbst etwas gekauft. Man fühlt sich so wunderbar unabhängig und stark, wenn man in der Lage ist, sich selbst etwas zu leisten. Was ist Ihr liebstes Schmuckstück in Ihrer Schatulle? Schauen Sie mal an meine Ohren. Ich bin verrückt nach diesen Ohrringen. Leider gehö­ ren sie mir nicht. Aber ich besitze ein Paar Rosendiamantohrringe von Piaget, die meine Favoriten sind. Mögen Sie Blumen? Sehr. Blumen sind voller Schönheit, schon fast Kunst. Die Sinnlichkeit, die eine Blume ausstrahlt, das Leben, die Romantik dahinter. Wahrscheinlich liebe ich meine Rosenohr­ ringe deshalb so sehr. Was ist der schönste Schmuck, den eine Frau tragen kann? Ihr Lächeln. Jessica Chastain in drei Worten? Loyal, leidenschaftlich und fleissig. www.piaget.com

FOTOS: SANDRA BAUKNECHT; ZVG

SANDRA BAUKNECHT: Vor zwei Jahren haben wir uns schon einmal getroffen an der amFAR Gala in Cap d’Antibes. Schon damals war ich beeindruckt von Ihrer Bodenständigkeit. Wie schaffen Sie es, trotz des Erfolgs mit beiden Füssen auf dem Boden zu stehen? JESSICA CHASTAIN: Ich fühle mich reich beschenkt vom Leben. Mein grösster Lebens­ traum war es, Schauspielerin zu werden, und er ging in Erfüllung. Ich darf die Magie, einen Film zu drehen, immer wieder aufs Neue erleben. Es gibt dabei nicht einen Tag, an dem ich dafür nicht dankbar bin.


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«Kunsthandwerk war mir immer sehr wichtig, und so war es ein ‹No-Brainer›, mit Piaget zusammenzuarbeiten.»

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ALLER ANFANG IST KOHLENSTOFF… … damit am Ende ein Ring entsteht? So ist es. Kohlenstoff ist nicht nur verantwortlich für das meiste Leben auf der Welt, sondern auch für die begehrtesten Steine, nämlich die Diamanten. Eine fantastische Reise vom Atom zum Schmuckstück, die vor Milliarden Jahren begann. V o n D Ö R T E W E LT I

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a glitzert er am Finger, mit einem, fünf oder sogar zehn Karat, das Licht bricht sich in Tausend Facet­ ten, und man möchte in seinem Glanz versinken. Die Faszination für Dia­ mantschmuck und vor allem Ringe mit Bril­ lanten ist ungebrochen, nimmt eher noch zu, je seltener und je wertvoller die Steine werden. Wie aber entsteht eigentlich so eine Preziose, die für manche gar Investitionsgut ist (in monetärem Wert, aber auch in emo­ tionalem gemessen …)? Am Anfang gab es besagte Kohlenstoffatome, die die Natur mit heute kaum vorstellbarer Energie vor Hun­ derten von Millionen Jahren zu kristallinen Strukturen presste. Der Kohlenstoff selbst hat natürlich auch einen Ursprung: Wissen­ schaftler verfolgen momentan die Theorie, dass das Leben auf unserem Planeten eher von Aussen gekommen ist, zum Beispiel in Form von molekularen «Passagieren» auf Asteroiden, die auf der Erde einschlugen (spannende Lektüre zum Thema: das Buch von Ben Moore, «Da draussen: Leben auf unserem Planeten und anderswo»). Demnach sind also auch die Diamanten ausserirdischen Ursprungs. Die kristallinen Verbindungen befanden sich tief unter der Erdoberfläche. Plattentektonische Verschiebungen und andere Störungen der Erdkruste wie Vul­ kanausbrüche haben die Rohdiamanten im Verlauf der Jahrmillionen in die Nähe der Erdoberfläche «wandern» lassen. DIE SCHÖNSTEN STEINE WERDEN FAIR GESCHÜRT Heute werden sie hauptsächlich in Minen in Südafrika, Russland, Kanada und Australien abgebaut, ein Geschäft, das – weil einträglich – auch mit vielen dunklen Seiten behaftet ist. Wenn man sichergehen will, dass auf faire Bedingungen geachtet wird, geht man am besten zu Juwelieren mit langer Erfahrung im Edelsteingeschäft, die genau wissen, woher die Steine kommen, und immer wieder auf die Einhaltung ethischer Richtlinien schauen. Vainard Fine Jewellery ist so einer, der in eigener Produktion seinen Diamantschmuck herstellt, die Steine dafür selbst aussucht und einkauft, in den meisten Fällen, vor allem bei grossen Steinen, Rohware. Bevor irgendeine Idee für ein Ring entstehen kann, müssen die Rohdiamanten gesägt und geschliffen wer­ den. Welchen Schliff welcher Stein bekommt, wird dann festgelegt, wenn man den Stein auf sein reinstes Mass gesägt hat und ungefähr beurteilen kann, welche Form er erlangen könnte. Es gibt zurzeit neun Schliffe, die am meisten verkauft werden (siehe rechts). Dar­ über hinaus gibt es weitere Fantasieschliffe, für eine dauerhafte Wertanlage sollte man jedoch auf die Klassiker setzen.

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«Erst durch das Schleifen wird die unvergleichliche Schönheit eines Diamanten erkennbar.» 44

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BIJOUX Ist der Stein geschliffen, was mit hoch­ präzisen Maschinen und Augenkontrolle passiert – der Schleifer vergewissert sich mit fachmännischem Blick durch seine Lupe von der Genauigkeit des Schliffs –, überlegt sich der Designer, welcher Ring die Schönheit dieses Unikats am ehesten unterstreicht. Dazu werden wie im Modedesign Entwurfs­ zeichnungen angefertigt, verworfen und wieder neu skizziert, bis man endlich mit der finalen Fassung zufrieden ist. Dieser Ring wird dann vom hauseigenen Goldschmied von Hand angefertigt und die Position für den Stein oder die Steine festgelegt. Oft bleibt es nicht bei einem Solitär, es gibt Umrahmungen mit kleineren Steinen, Aneinanderreihungen von etwa gleich grossen oder eben die vielen kunstvollen Arrangements, die unsere Herzen höher schlagen lassen. Die Steine werden dazu in die perfekte Form nachgeschliffen, damit sie zusammenpassen und vor allem auch in der Fassung halten. Bei Vainard Fine Jewellery werden die einzelnen Diamanten von Hand eingelegt und befestigt, kleben kommt in der Haute Joaillerie nicht in Frage.Am Schluss wird die Schönheit auf Hochglanz poliert und darf in den kleinen, feinen Laden in der Zürcher Altstadt. Manche voraus­ schauende Kunden kaufen so ein Stück, das oft im sechsstelligen Frankenbereich liegt, mit Hinblick auf Wertsteigerung. Seit man in den 1980er­Jahren durch die Entdeckung der australischen Argyle Mine auf eine grössere Anzahl an farbigen Steinen gestossen ist, sind sie Trend geworden. Und teilweise wertvoller als die weissen, weil sie nach wie vor vergleichsweise selten sind. Diamanten in den Farben Pink, Blau, Grün oder Rot erzielen Preise, die ein Vielfaches der Preise weisser Diamanten in gleicher Grösse betragen. Gelbe und braune Steine kommen häufiger vor und liegen deshalb preislich oft noch unterhalb der weissen Diamanten (was sich aber ändern kann, wenn um das Jahr 2020 die Reserven der Argyle­Mine erschöpft sind und sich das Angebot an farbigen Steinen dementsprechend verknappen wird). Die unterschiedlichen Farben kommen übrigens durch druckbedingte Veränderungen der Kristallstruktur bzw. durch die unter­ schiedlichen Materialien zustande, die mit dem Kohlenstoff zusammengepresst wurden. Wofür auch immer Sie sich entscheiden: Wir halten es mit Marylin Monroe: «Diamonds are a girl’s best friend!» www.vainard.com

Ringe in Weissgold oder Platin mit weissen Diamanten im Smaragdschliff.

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SONIAS JULIE

Ihre erste Kollektion für Sonia Rykiel hat Presse und Einkäufer begeistert. Ein Treffen mit einer talentierten Frau, die endlich aus dem Schatten von Marc Jacobs und Miuccia Prada tritt. V o n P AT R I C K C A B A S S E T F o t o g r a f i e R A P H A Ë L G I A N E L L I - M E R I A N O

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ulie de Libran, die so blond ist, wie Sonia rothaarig war, über­ raschte alle auf der letzten Pariser Fashion Week. Ausser einer gelungenen Kollektion zeigt sie seltene Fähigkeiten und einen Werdegang, der Headhunter auf der ganzen Welt vor Neid erblassen lässt. Julie de Libran stammt aus der französischen Region Aix­en­Provence, wuchs aber in Kalifornien auf und absolvierte ihre ersten Modekurse in Mailand am Institut Marangoni, dann in Paris an der École de la Chambre Syndicale de la Couture. Dann folgen in ihrem Lebenslauf ab 1991 die Kollektionen von Gianfranco Ferré, Dior, Jean­Charles de Castelbajac, Versace (mit Gianni, dann mit Donatella). 1998 wird sie Creative Director bei Prada. Ein Posten, den sie zehn Jahre lang innehaben wird. Danach übernimmt sie, in enger Zusammenarbeit mit Marc Jacobs, die kreative Leitung der Prêt­a­porter­Kollektionen von Louis Vuitton in Paris. Vor einem Jahr wurde sie zur künstlerischen Leiterin von Rykiel ernannt. L’OFFICIEL Schweiz: Inwiefern beeinflussen Ihre kalifornische Kindheit und Ihre verschiedenen internationalen Erfahrungen Ihren heutigen Geschmack? JULIE DE LIBRAN: Es ist wichtig, sich verschiedenen Kulturen und anderen Lebensweisen zu öffnen. Dennoch fühlte ich mich als Kind ein wenig verloren. Ich tat also alles, um mich anzupassen und so zu werden wie die anderen. Diese Art von Erfahrung ist mir bis heute dienlich. Was haben Ihnen die zahlreichen Erfahrungen bei aussergewöhnlichen Modeschöpfern, mit denen Sie gearbeitet haben, gebracht? Gianfranco Ferré war in erster Linie Architekt. Von ihm habe ich den Aufbau eines Kleidungsstücks sowie die Arbeit mit Vorschnitten und das Vorgehen bei Anproben gelernt. Was ich übrigens immer noch prak­ tiziere. Gianni Versace konzentrierte sich vielmehr auf das endgültige Bild. Man präsentierte ihm nur fertige Stücke inklusive Etiketten, er schmückte noch aus und setzte den letzten sexy Touch. Bei Prada habe ich gelernt, wie man eine vollständige Kollektion erschafft und sie an den Markt anpasst. Miuccia verfügt über ein grossartiges Verständnis für zeitgenössische Kunst, sie bereichert ihre Kollektionen um überaus vielfältige Einflüsse. Patrizio Bertelli achtet mehr auf den Markt, ich habe auch viel von seinem Geschäftssinn gelernt. 46

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Und bei Louis Vuitton? Bei Marc Jacobs habe ich gelernt, wie wichtig die Teamarbeit ist. Er schaffte es, uns im Rahmen einer Kollektion sehr weit zu pushen, manchmal über unsere eigene Vorstellungskraft hinaus. Er kennt die Geschichte der Mode in- und auswendig und liebt sie für das, was sie ist: mehr Vergnügen als Reflexion. Seine immer wiederkehrende Frage lautet: Ist das schön? Aber zugleich pusht er die Trends extrem. Er ist ein Radikaler, der an einem einzigartigen Sinn für das Bild festhält. Mit ihm sind die Kollektionen ein Traum. Wie würden Sie den Geist von Rykiel heute beschreiben? Fröhlich und glamourös zugleich. Die Rykiel-Frau ist aktiv, unabhängig und leidenschaftlich, sie muss sich also bewegen können und dabei begehrenswert bleiben. Welche der unterschiedlichen Aufgaben, die Ihnen hier zufallen, gefällt Ihnen am besten? Das Spannendste ist die Kreation der Damenkollektion. Aber alles, was daraus folgt, ist ebenso wichtig. Rykiel ist ein kom­ pletter Lifestyle. Ich realisiere auch die Kinderkollektio­ nen, die Heimtextillinie, die wir bald noch um Deko­Objekte erweitern dürften, und den Werbeauftritt. Ich habe schon das Corporate Design neu gestaltet. Und dann muss man auch die Preise beobachten. Wir sind ein spielerisches Unternehmen, unsere Kleidungsstücke sind begehrt, aber die Preise müssen erschwing­ lich bleiben. Man muss auf allen Märkten glaubhaft sein. Früher oder später würde ich auch gerne das Konzept unserer Boutiquen erneuern. Rykiel ist sehr den Maschen und einer gewissen Idee der Pariser Lässigkeit verbunden: Wie setzen Sie diese subtile Augenfälligkeit auf den internationalen Märkten durch? Man kann so viele Sachen machen mit Strick. Das ist ein Bereich, der etwa die Hälfte der Kollektion ausmacht. Aber ich füge andere beliebte Materialien wie Crêpe mit Satin, Marabufedern etc. hinzu. Allgemeiner ausgedrückt, habe ich Lust, mehr Anknüpfungspunkte zwischen den Saisons zu schaffen, sodass es weniger Brüche gibt. Die echten Bedürfnisse überdauern die Saisons. Dieses Unternehmen kann noch zeitloser werden.


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JULIE DE LIBRANS SAINT-GERMAIN DAS CAFÉ DE FLORE:

Ein Café am Boulevard SaintGermain. Hier treffe ich mich häufig und zu jeder Tageszeit mit Leuten. Ein lebhafter Ort, an dem einem immer jemand über den Weg läuft, den man kennt.

DIE BUCHHANDLUNG 7 L: Ich liebe Bücher. Natürlich

gibt es eine Menge Büchergeschäfte in Saint-Germain, aber Karl Lagerfelds Auswahl ist so eklektisch. Ich kaufe hier Fotobücher und Bücher über Kunst und Modegeschichte.

DIE BÄCKEREI POILÂNE: Die Sablés hier sind meine kleine Schwäche. Unwiderstehlich!

DIE GALERIE DOWNTOWN: Ich liebe ihre Art,

Design zu präsentieren; bei ihnen selbst wie auch in den verschiedenen Salons, in denen sie ausstellen. Ich komme häufig hierher, um originelle Möbel zu entdecken, etwa unveröffentlichte Stücke von Charlotte Perriand.

FOTOS: ZVG; PORTRAITPHOTO – ASSISTENZ FOTOGRAFIE: MANON RENIER; HAARE UND MAKE-UP: TAKAKO NOBORIO

CHEZ CASTEL: In den 1970er-Jahren, als meine Eltern zwischen Avignon und Aix-en-Provence lebten, reisten sie manchmal nach Paris und gingen ins Chez Castel.

Pre-Collection Sonia Rykiel Winter 2015/2016.

Julie De Libran.

Georgia May Jagger modelt die Frühjahr-/Sommer-Kollektion 2015.

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Veronica De Laurentiis als Kind mit ihrer Mutter.

Der Original-Fendi-Koffer «Pergamena» von Silvana Mangano diente als Vorbild für einen der neuen Trolleys. Silvana Mangano in Gewalt und Leidenschaft.

EINE FAMILIENGESCHICHTE Als eine Hommage an die zeitlose Eleganz von Silvana Mangano haben Silvia Venturini und Veronica de Laurentiis eine Accessoire-Kollektion erstellt. V o n P AT R I C K C A B A S S E T

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Venturini Fendi zusammengearbeitet. Die Linie spiegelt die Schönheit und Eleganz ihrer Mutter in einem modernen Stil wider. Auf dem Programm stehen: ein Trenchcoat mit Kragen und Innenweste aus Fell (angelehnt an denjenigen, den Silvana in Gewalt und Leidenschaft trug), Rollkoffer, Lederhandtaschen, Handtaschen­Charms und voluminöse Schals aus Seide und Kaschmir. Damit fühlt sich jede Frau wie «la Mangano»! Ein Teil des Gewinns dieser Linie geht an die wohltätige Stiftung, ONLUS, von Veronica de Laurentiis. Die Stiftung unterstützt Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt wurden. www.fendi.com

FOTOS: FENDI

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endi verbindet eine lange Liebesgeschichte mit dem Kino. Insbesondere mit einem der grössten Stars der italienischen Halbinsel: Silvana Mangano. In Gewalt und Leidenschaft – einem Film von Luchino Visconti aus dem Jahr 1974, an dessen kürzlich erschienener Neuausgabe Fendi ebenfalls beteiligt war – kleidete die römische Marke die Schauspielerin in Pelz. Seit letztem Monat ist eine Capsule­Collection zu Ehren von Silvana Mangano auf dem Markt. Keine Geringere als Veronica de Laurentiis, die Tochter der Schauspielerin und von Dino de Laurentiis, selbst Schauspielerin und Schriftstellerin, hat für die Kollektion mit Silvia


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FLOWER-POWER

Als absoluter Inbegriff von Sommer lassen sich auch diese Saison florale Prints nicht wegdenken. Die neuen Trendpieces sind inspiriert von der Hippie-Ära und machen Lust auf eine Saison mit romantischen Boho-Chic-Akzenten! R e a l i s a t i o n L E N A S TÄ H E L I

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FOTOS: ZVG; MANCHE DER AUFGEFÜHRTEN PREISE WURDEN AUS DER ORIGINALWÄHRUNG UMGERECHNET UND ENTSPRECHEN NICHT ZWINGEND DEN SCHWEIZER EINZELHANDELSPREISEN. CHLOÉ ÜBER MYTHERESA.COM, SIMONE ROCHA UND OPENING CEREMONY ÜBER NET-A-PORTER.COM, HALO&CO ÜBER LUISAVIAROMA (WWW.LUISAVIAROMA.COM); MIT DANK AN TRENDFORTREND.

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1. H&M loves Coachella, CHF 15 2. Chloé, CHF 730 3. Opening Ceremony, CHF 365 4. Halo&Co, CHF 1 280 5. Maison Michel, Preis auf Anfrage 6. Simone Rocha, CHF 1 190 7. Aquazzura, CHF 605 8. Giamba, CHF 590 9. Chloé, CHF 1 265 10. Mulberry, CHF 1 125 11. Stuart Weitzman, CHF 360 12. Burberry, CHF 450

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LOVESTORY

Ein neues Schweizer Modelabel macht von sich reden: Mourjjan. Mit traumhaften Tüchern aus hauchzarter Seide, perfekt für Beach und Resort, fing alles an. Atelierlocation: Klosters, mondäner Skiort in den Schweizer Alpen. V o n D Ö R T E W E LT I

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Kollektionen Sommer 2015.

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uch wenn es im ersten Moment paradox klingen mag, eine Beach­ wear­Kollektion inmitten von Ski­ liften und Glühwein zu kreieren – Kreativität unterliegt nun mal keinen in Stein gemeisselten Regeln. Roland Rahal und Michael Muntinga, die zwei Designer hinter Mourjjan, haben eher das Gefühl, sich auf einer aufregenden Reise in der Welt der Mode zu befinden. Klosters ist momentan Heimat und Ausgangspunkt, aber auch nur eine Station von vielen bisher und wohl noch einer ganzen Menge, die kommen werden. Kennengelernt haben sich die zwei in London. Roland Rahal, gebürtiger Libanese, träumte schon immer davon, Modedesigner zu werden, der Schweizer Michael Muntinga war als erfolgreicher Grafiker und Produktdesigner in der britischen Metropole

ansässig. Die beiden verlieben sich 2002, 2009 läuten die Hochzeitsglocken, und was wenige Paare erfolgreich hinbekommen, wagen die Männer: Sie beschliessen, zusammen zu arbeiten. Familiäre Gründe verschlagen die Frischvermählten nach Klosters, in den mondänen Skiort in den Schweizer Bergen. Mit Michaels Gespür für Formen und Farben und mit Rolands Faible fürs Nähen starten sie Mourjjan, ein Label und Geschäft für Interior­Design. Die Entwürfe kommen an bei der anspruchsvollen Kundschaft, sie statten ganze Chalets aus, richten Wohnungen ein, machen sich einen Namen mit geschmackvollen Kompositionen aus Heimtextilien. So weit, so erfolgreich, aber Roland spürt, das etwas fehlt: Sein Traum ist es immer noch, Modedesigner zu sein. Ermutigt von der positiven Resonanz in der

Einrichtungsbranche, setzen Roland und Michael alles auf eine Karte und beschliessen, ins Modefach zu wechseln. Michael, der Grafiker, entwirft die Dessins für exklusiv in Como angefertigte Seidendrucke, Roland kümmert sich um die Entwürfe, zeichnet und erstellt mit Hilfe einer Schnittdirectrice die Vorlagen für Tücher und Pareos. Die erste Kollektion hat Bezug zur neuen Heimat, sie zeigt Hase, Hirsch und Steinbock, aber in glühenden tropischen Farben, Tücher, die ganze Geschichten erzählen. «Ich schreibe tatsächlich erst eine Fantasiestory auf», erklärt Michael Muntinga, «dann fange ich an, mit Emblemen, mit Skizzen und Farben ein Moodboard zu kreieren, und erst dann entsteht ein Rapport für den Druck.» Die erste Kollektion vermarkten sie im Frühjahr 2014, und die ungewöhnlichen Foulards MAI 2015

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Roland Rahal(l.) und Michael Muntinga.

FOTOS: ZVG

«Es fühlt sich an, als ob wir in einem Schnell zug sitzen würden jeder Tag ist anders!» kommen bei den Fashionistas sofort an. Die Macher von Mourjjan nutzen den Flow und erweitern mit den nächsten Dessins die Linie: Roland entwirft Cocktailkleider, Kaftane, Blusen und Hemdblusenkleider, Palasthosen, Roben und Shorts. Und Tücher in neuen Dimensionen, raffinierte Teile, die das Zeug zur Abendgarderobe haben. Roland, der nie eine Schneiderlehre absolvierte, hat sich das Modezeichnen autodidaktisch angeeignet, für die Schnitte arbeitet er dann wieder mit der Schnitttechnikerin zusam­ men, bis die Prototypen perfekt sind und in Produktion gehen können. Auch diese erste Modekollektion begeistert, gleichzeitig bezieht Mourjjan ein neues Ladenlokal in Klosters und feiert dort im letzten Dezember Eröffnung. Um der Ski­orientierten Umgebung gerecht zu werden, lassen die Jungunternehmer auch einige Kaschmirplaids anfertigen, nehmen kuschelige Accessoires ins Sortiment. Aber das Corebusiness, das sollen die

luftig­luxuriösen Seidenkreationen sein, mit denen man an den Stränden von Barbados und Ibiza genauso gut angezogen ist wie an einer eleganten Hotelbar oder in einem Sternerestaurant. Michael Muntinga legt grossen Wert darauf, dass seine Dessins nicht einfach nur zufällige Fantasiegebilde sind. «Ich habe mich für die aktuelle Kollektion von der Natur inspirieren lassen und verknüpfe Eindrücke von alten holländischen Meistermalern mit modernen Preziosen und Elementen aus der Geschichte der Mobilität», erklärt Michael, der holländische Wurzeln hat. Eigenwillige Kreationen sind das, sie ziehen den Betrachter in den Bann, und jedes Mal, wenn man sich in die Bilder vertieft, entdeckt man etwas Neues. Die Reise ist hier in Klosters noch lange nicht beendet. Der rasche Erfolg – «Wir haben nicht damit gerechnet, dass es so schnell geht!» – hat Roland und Michael ermutigt, unabhängig zu bleiben, sie produzieren alles selbst, haben alles persönlich in der

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Hand, von der Beschaffung der hochwertigen Rohware bis hin zum Verkauf der fertigen Stücke. Aber sie wissen, dass hier in den Bergen das Potenzial begrenzt ist, und werden im Mai einen Flagshipstore in Mykonos eröffnen, einen Laden mitten in der Altstadt, an gängiger Lage zwischen Luxusboutiquen aller Couleur. Momentan wird das Gebäude noch umgebaut und nach ihren Vorstellungen renoviert, das Designer­ Duo kann den Termin kaum erwarten und schmiedet derweil enthusiastisch neue Pläne: Am liebsten würden sie nach Zürich gehen, weg von Klosters. Eine neue Station auf der unglaublichen Reise von Mourjjan, und wenn man Roland und Michael zuhört und dabei ihre Begeisterung und Akribie, mit der sie an die Arbeit gehen, live fühlt, spürt man, dass der Verwirklichung von einem Lebenstraum von Michael nichts im Wege stehen sollte: «Ich würde so gerne meine Arbeit überall auf der Welt sehen!» www.mourjjan.com

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DAILY ESSENTIALS R e a l i s a t i o n L I S A J O U V I N F o t o g r a f i e F L O R E N T TA N E T

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Tasche, Louis Vuitton, CHF 3 855. Pochette Hermès, CHF 640. Kompaktpuder «Révélatrice de Lumière Météorites», Guerlain, CHF 55. iPhone 6, Apple, ab CHF 760. Fotoapparat Galaxy «Camera 2», Samsung, CHF 485. Wasserfeste Mascara «Phenomen’Eyes Extreme Black 1», Givenchy, CHF 35. Brille, Miu Miu, CHF 270. Haarparfum «Chance», Chanel, CHF 45. Stift, Hermès, CHF 1 070. City Guide, Louis Vuitton, CHF 35. Notizheft, Smythson, CHF 55.


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LET’S ROCK BAROCK!

Jacquard-Mules und Mules aus Brokat, alles Prada, CHF 485

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links: Tasche «Girl Chanel» aus Baumwolltweed mit Lurex und Lammnappa, passender Mantel und Hose, alles Chanel. Tasche «Girl Chanel» aus Lammnappa, Tweedjacke mit Pailletten und weite Nadelstreifenhose, alles Chanel.

THE GIRL

Die neue Tasche «Girl Chanel» ist weit entfernt davon, sich zu verstecken. Im Gegenteil: Erst durch sie entsteht der Total Look! Fotografie DAMIEN ROPERO St yling LOL A TIR AND

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Tasche «Girl Chanel» aus Baumwolltweed mit Lurex und Lammnappa. Passender Mantel und Hose, alles Chanel.

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Tasche «Girl Chanel» aus Baumwolltweed mit Lammnappa, passende weite Hose, Lammnappajacke und Top aus Baumwolljersey, alles Chanel. Model Marion Roussignol Maniküre Miss Moji

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«I LOVE FASHION, THAT’S HOW I EXPRESS MYSELF.» VICTORIA BECKHAM

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CALIFORNIA GIRL Wenn einem alles zu Füssen liegt – eine ganze Stadt, der Himmel, das Meer – und die Möglichkeiten grenzenlos sind, dann ist es Zeit für aussergewöhnliche Schmuckstücke, die einzigartig sind. Dazu: High Fashion, die die Wirkung der Preziosen Oscar-reif unterstreicht. F o t o g r a f i e D AV I D S H A M A F a s h i o n D i r e c t i o n S A N D R A B A U K N E C H T

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Bestickte Jacke und knöchellange Samthose, Louis Vuitton. Ohrringe «Climbing Rose» aus Weissgold mit 394 Diamanten im Brillantschliff (4.23 ct), zwei lilafarbenen Spinellen im Kissenschliff (3.33 ct), vier pinkfarbenen Spinellen im Kissenschliff (7.64 ct) und zwei tropfenförmigen pinkfarbenen Spinellen (4.16 ct), Ring in Weissgold mit einem tropfenförmigen blauen Saphir (ca. 8.48 ct) und 116 Diamanten im Brillantschliff (ca. 2.96 ct), beides Piaget, Kollektion «Limelight Mediterranean Garden».

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Langes Kleid mit Cutouts im Rücken, Akris. Schuhe, Paul Andrew. Collier «Timeless Pearl» aus Weissgold mit 43 Diamanten im Marquiseschliff (22.22 ct), 20 Südseeperlen mit je 11 mm Durchmesser (226.70 ct) und 87 Diamanten im Brillantschliff, Ringaus Weissgold mit einem Diamanten im Brillantschliff (1.54 ct), 26 Diamanten im Marquiseschliff (4.85 ct), 20 Diamanten im Brillantschliff (2.00 ct) und 16 weissen Akoyaperlen (6.30 ct), beides Piaget, Kollektion «Limelight Mediterranean Garden».

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Bleistiftrock, bauchfreies Rüschentop und High Heels, alles Miu Miu. Collier «Rose Ball» aus Roségold mit einem Rubellit im Kissenschliff (15.45 ct), einem Diamanten im Brillantschliff (1.05 ct), einem Diamanten im Brillantschliff (0.72 ct), 61 pinkfarbenen Süsswasserperlen von 9 bis 12 mm Durchmesser (416.85 ct), 135 pinkfarbenen Süsswasserperlen mit einem Durchmesser von 3,5 bis 5,5 mm (121.10 ct) und 269 Diamanten im Brillantschliff (9.34 ct), Armcuff «Rose» aus Roségold mit einem Diamanten im Brillantschliff (1.01 ct) und 636 Diamanten im Brillantschliff (12.84 ct), beides Piaget, Kollektion «Limelight Mediterranean Garden».

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Bustierkleid mit Chiffonraffungen, Burberry Prorsum. Tasche, Burberry. High Heels, Paul Andrew. Ring aus Roségold «Azur Opal» mit einem ovalen schwarzen Opal, Manschettenarmband «Azur Opal» aus Roségold mit einem ovalen schwarzen Opal (20.63 ct), beides Piaget, Kollektion «Limelight Mediterranean Garden».

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Sternenkleid aus Chiffon, Tommy Hilfiger. Nudefarbener Body, Roxana Salehoun. Pinkfarbene High Heels, Zimmermann. Collier «Colorful Grace Garden» aus Weissgold mit 454 Diamanten im Brillantschliff (13.85 ct), zwei tropfen förmigen lilafarbenen Spinelle (11.24 ct), einem ovalen lilafarbenen Spinell (4.26 ct), einem grünen Turmalin im Smaragdschliff (2.71 ct), einem grünen Paraiba Turmalin im Kissenschliff (6,65 ct), einen tropfen förmigen Aquamarin (5.13 ct) und zwei ovalen Aquamarinen (6.71 ct), Weissgoldring mit einem Turmalin (6.65 ct) und 86 weissen Diamanten (1.21 ct), beides Piaget, Kollektion «Limelight Mediterranean Garden».

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Cremefarbener Bikini, Roxana Salehoun. Collier «Riviera Promenade» aus Weissgold mit 224 Diamanten im Baguetteschliff (44.82 ct), 45 Diamanten im Marquiseschliff (14.78 ct), zwei Smaragden im Marquiseschliff (1.86 ct), drei grüne Turmalinen im Kissenschliff (6.85 ct) und drei Smaragden im Kissenschliff (7.66 ct), Piaget, Kollektion «Limelight Mediterranean Garden».

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Tunika und Bikini, Athena Procopiou. Brosche «Mediterranean Sunset» in Roségold mit einem gelben Saphir im Kissen schliff (20.61 ct), 16 gelben Beryllen im Marquiseschliff (6.80 ct), acht Diamanten im Marquise schliff (2.80 ct), 16 runden Spessartinen (2.32 Karat) und 16 Diamanten im Brillantschliff (1.97 ct), Piaget, Kollektion «Limelight Mediterranean Garden».

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Seidenes Hemdblusenkleid mit Tellerrock, Dior. Pinkfarbene High Heels, Zimmermann. Collier «Riviera Sea Reflections» aus Weissgold mit 357 Diamanten im Brillantschliff (20.86 ct), vier tropfenförmigen blauen Saphiren (15.23 ct) und einem tropfenförmigen blauen Saphir (21.71 ct), Goldring mit 222 Diamanten im Brillantschliff (4.34 ct) und einem Diamanten im Brillantschliff (2.02 ct), beides Piaget, Kollektion «Limelight Mediterranean Garden». Styling Callan Stokes Model Lauriane Gilliéron Make-up Lori Taylor @ Smashbox Haare Bethany Brill Styling Assistenz Sophie Taylor Fotografie Assistenz Aaron Kim und Ana Black Dank an James Goldstein für die Gastfreundschaft in seiner Sheats Goldstein Residence, Los Angeles.

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EDELWEISS

Berge und sexy – verträgt sich das? Und wie! Als Beweis liefern wir einige Alpen-inspirierte Vorschläge. Spitze und Gipüre auf geschnürten Korsetts, Dirndl und Lederhosen, aber auch Unterröcke und aufreizende Overknee-Stiefel verführen sogar auf der schwarzen Piste. F o t o g r a f i e W E N D E L I N S P I E S S S t y l i n g VA N E S S A B E L L U G E O N

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Overall aus Seidenkrepp mit Lochstickerei, Redemption Choppers. BH aus Seidensatin, La Perla. Halskette aus Leder und Kristall, Riccardo Tisci f端r Givenchy.

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Bluse aus Baumwoll­ popeline, Jil Sander. Rock aus Seidentaft, Ralph Lauren Collection. Ohrringe aus Weiss gold mit Diamanten, De Beers. Hosenträger aus Velours­Kalbsleder, Edelweiss & Culottecourte.

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Stricktop aus elasti足 scher Viskose, Riccardo Tisci f端r Givenchy. BH aus Seidensatin mit Spitze, La Perla. Rock aus bestickter Seidengaze, Michael Kors. Ohrringe aus Metall mit Kristall, Anna Rivka. Collier aus Weissgold mit Diamanten, La Perla. Ring aus Weissgold mit Diamanten, Buccellati. Schn端rsandaletten aus Leder mit Nie足 ten, Isabel Marant.

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Jacke aus bedrucktem Kaninchenfell, Moncler Gamme Bleu. Baumwollkleid mit Lochstickerei, Chlo辿. Eng anliegende Lederket足 te mit Kristall, Riccardo Tisci f端r Givenchy. F端nfreihiges Armband aus Weissgold mit Diamanten, De Beers. Armreif aus Weissgold mit Diamanten, Dior Joaillerie. Ring aus Weissgold mit Diamanten, Buccellati.

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Österreichische Jacke aus Wollstoff, Edelweiss & Culottecourte. Reissverschlusskleid aus Spitze, Chanel. Lederharnisch, Zana Bayne. Kette aus Weissgold, Diamanten und Perlen, Chanel Haute Joaillerie. Armband aus Weiss­ gold mit Diamanten, Louis Vuitton Joaillerie. Schnürsandaletten aus Leder mit Nieten, Isabel Marant.

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Jacke aus Baum­ woll gabardine, Ralph Lauren Collection. Kleid aus Seidenjersey mit Vichy­Druck, Bottega Veneta. Lederharnisch, Zana Bayne. Ring und Manschetten­ armband aus Weissgold mit Diamanten, Bulgari. Schnürsandaletten aus Velours­Kalbs­ leder, Miu Miu.

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Kleid aus Baumwoll­ popeline mit Leder­ gürtel, Azzedine Alaïa. Kette und Ring in Weissgold mit Diamanten, Stone. Overknee­Stiefel aus Stretchleder mit Schnürung, Riccardo Tisci für Givenchy.

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Leinenkleid mit Lochstickerei, Chloé. Ledercollier mit Kristall und Overknee­ Stiefel aus Stretch­ leder mit Schnürung, beides Riccardo Tisci für Givenchy. Messingarmreif, Anna Rivka.

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Kleid aus Baumwoll­ musselin mit Häkel­ muster, Paul & Joe. Eng anliegendes Collier aus Weissgold mit Diamanten, Messika. Armband aus Weiss­ gold mit Diamanten, Louis Vuitton Joaillerie. Schnürsandaletten aus Velours­Kalbs­ leder, Miu Miu.

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Top und Rock aus durchbrochenem Kalbs足 leder, Yves Salomon. Lederharnisch, Zana Bayne. Armreif aus Weiss gold mit Diamanten, Dior Joaillerie. F端nfreihiges Armband aus Weissgold mit Diamanten, De Beers.

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Lederjacke mit Nerz, Yves Salomon. Kleid aus Seidenjersey, mit Strass bestickt, Philipp Plein. Leinenhemd mit Vichy足Karo, Peuterey. Collier aus Weiss足 gold mit Diamanten, Dior Joaillerie. Handtasche aus Pythonleder, Justine.

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Jacke aus Fuchspelz, Riccardo Tisci für Givenchy. Bedruckte Bluse aus Baumwolltuch und plissierter Ledermini, beides Isabel Marant. Gelbgoldring mit Diamanten, Boucheron. Wollstrümpfe mit Pompons, Edelweiss & Culottecourte. Mary­Janes aus Lackleder, Christian Louboutin für Olympia Le-Tan. Model Veronika Vilim @ Supreme Haare Hugo Raiah Make­up Grégoris Assistenz Foto James Fonteneau Assistenz Styling Lola Tirand Mit Dank an das Hotel Les Airelles www.airelles.fr

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Links: Asymmetrisches Seidenkleid, MSGM. Ohrring «Pop Chips» aus Kunstharz und Metall, Louis Vuitton. Ledergürtel mit Nieten, Hedi Slimane für Saint Laurent. Armband «Volant» aus Silber, Vroom Vroom. Rechts: Bustierkleid aus Leder mit von Hand ausgeschnittenem Blumenmotiv, Fendi.

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SMILEY Die neue lässige Mode ist ein Festival der raffinierten Details. Fransen, Gürtel, Tücher, sommerliche Schnürstiefel und Emoticons sorgen für einen subtilen Pop-Stil, der Spass macht. Accessoires erwünscht. F o t o g r a f i e T O M D E P E Y R E T S t y l i n g A U D R E Y TA I L L É E

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Ärmelloses Baumwoll­Shirt, American Vintage. Raw­Jeans aus Baumwolle, Maje. Seidentuch als Gürtel, Hedi Slimane für Saint Laurent.

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Bluse aus bedruckter Baumwolle, Leonard. Rock aus Seidenjersey mit eingesetzten Metallringen, Versace. Armband ÂŤVolantÂť aus Silber, Vroom Vroom. Wildledersandaletten mit Fransen, Stuart Weitzman.

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Kurzjacke aus Baumwolle, Sud Express. Body aus Baumwollspitze und Rock aus bedrucktem Polyester, Maison Margiela. Lederpumps, Miu Miu.

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Top aus Seiden­ crêpe, Miu Miu. Shorts aus Velours­ leder, Forte Forte. Hochgeschnürte Sandaletten aus Wild­ leder, Gianvito Rossi.

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Baumwollbody und Rock aus Polyester, Maison Margiela. Hose aus Baumwolle und Seide, Giorgio Armani. Armband ÂŤVolantÂť aus Silber, Vroom Vroom.

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Schillerndes Stricktop, Seidenschal als G端rtel und Skinny足 Jeans aus Baumwolle, Hedi Slimane f端r Saint Laurent. Ledersandaletten mit Federn, Francesco Russo.

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Jacke aus Leder und Wildleder, Claude Pierlot. Baumwollshorts, Eleven Paris. Ohrring «Pop Chips» aus Kunstharz und Metall, Louis Vuitton. Seidentuch als Gürtel, Hedi Slimane für Saint Laurent. Hochgeschnürte Sandaletten aus Leder, Casadei.

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Netzjacke aus Lammleder auf T端ll, Giorgio Armani. Seiden足BH, Forte Forte. Baumwolljeans, Maje. Seidentuch als G端rtel, Hedi Slimane f端r Saint Laurent.

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Strick足Top, Zadig & Voltaire. Baumwolljeans, BA&SH. Seidentuch als G端rtel, Plateau足Sandaletten aus Leder mit Nieten, Hedi Slimane f端r Saint Laurent.

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Weste aus geprägtem und bedrucktem Leder, Hose aus Pannesamt, Ohrringe «Mini­essentiel V» aus Silber und Ohrringe «Pop Chips» aus Kunstharz und Metall, alles Louis Vuitton.

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Top aus Silikon, Fendi. Ohrring «Mini­essentiel V» aus Silber, Louis Vuitton. Clutch aus Plexiglas und metallisiertem Lammleder, Hugo Matha.

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Wildlederweste mit Fransen, Giuseppe Zanotti Design. Bedruckte Seidenbluse, Etro. Hot Pants, Guess. Armband «Volant» aus Silber, Vroom Vroom. Sandalen aus Leder und Wildleder, Charlotte Olympia. Model Maria Loks @ Next Hairstyling Hélène Bidard Make­up Damian Garozzo Assistenz Foto Julien Deceroi Assistenz Styling Charlotte Thommeret

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Streifen mit Rüschen, Klassik mit Country, und Hauchzartes mit Derbem – wer sich an völlig neue Modecocktails wagt, kommt in den Genuss von unbegrenzten Styling-Möglichkeiten. Erlaubt ist, was gefällt! Fotografie DIRK MESSNER St yling JENNIFER HAHN

Kariertes Satintop mit Rüschen, Marc Jacobs. Paillettenbesetztes Multicolor­Jackett, Stine Goya. Gestreifter Rock aus Baumwoll­ Seidengemisch, Dolce & Gabbana.

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Dunkelgr端ner Brokat足 mantel, Joseph. T端rkisfarbenes Shirt mit Netzdetails, Versace. Bestickter Rock aus Cr棚pe, Tory Burch. Socken, Falke. Lackledersandalen mit Absatz aus Plexiglas und mit goldenen Details, Versace.

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Kleid aus dunklem Denim mit Paillettendetails, Bottega Veneta.

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Baumwollkleid mit Blende, Victoria Beckham. Blauer Mantel, Max Mara.

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Blaugr端nes Samtkleid mit Tapetendruck, Louis Vuitton. Stiefel aus Aallederimitat und Clutch, beides Louis Vuitton.

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Kurze rote R端schenbluse, pinkfarbene lange Jacke, weisser Bleistift足 rock mit R端schen, Tweedg端rtel und schwarze Pumps mit Schleife, alles Miu Miu. Socken, Falke. Clutch, Anya Hindmarch.

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Seidenbluse mit applizierten Vögeln, Stella McCartney. Rock aus Seidenorganza, Burberry Prorsum. Tweedgürtel, Miu Miu. Braune Lederboots mit Holz pla te au sohle, Prada. Ledertasche, Bottega Veneta. iPhone Hülle, Marc Jacobs. Ledermantel mit Fransen, Schacky & Jones.

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Overall aus bedruck­ tem Seidentaft, Dior. Rundhals­Häkeltop, Tory Burch. Bedruckte Hose (als Gürtel drapiert), Etro. Gladiatoren­ Sandalen aus schwarzem Samt, Sportmax. Socken, Falke. Clutch, Anya Hindmarch.

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Ă„rmelloses schwarzes Kleid mit Ziernahtdetails, Prada.

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Kleid aus Baumwoll足 Seidengemisch, Jil Sander. Kurzmantel mit Fransen, By Malene Birger. Braune Lederboots mit Holzplateausohle, Prada. Model Antonia Wesseloh @ Modelwerk Haare und Make足up Fee Romero @ Agency Nina Klein mit Produkten von Dior

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NORMCORE MIT STIL

Wir haben gelernt, dass Normcore die unaufgeregte Art ist, sich im Alltag zu stylen. Mit den Basics der Saison wird daraus ein Look, den wir zwischen sportlich und klassisch ansiedeln. Wohlfühlen hat absolute Priorität. Fotografie CHRISTINE KREISELMAIER S t yling BASMA KHALIFA

Pullover aus Woll­ gemisch, Chloé. Pulli aus Wolle/ Baumwolle (um die Hüfte), Bella Freud. Navyblaue Culotte aus Leinen mit Polyester, Acne Studios.

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Baumwollshirt, Maison Martin Margiela. Navyblaue Culotte aus Leinen mit Polyester, Acne Studios. Lederboots mit silbernen Nieten, Hedi Slimane f端r Saint Laurent.

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Pullover aus Baumwollgemisch, Bella Freud. Strukturiertes Woll足 jackett, Hedi Slimane f端r Saint Laurent. Seidenshorts mit Spitze, Donna Karan. Lederpumps, Diane von F端rstenberg.

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Grauer Wollmantel, Maison Martin Margiela. Pinkes Shirt aus BaumwollcrĂŞpe, Givenchy von Riccardo Tisci.

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Jeans足 Latzhose, A.P.C. Weisses T足Shirt aus Baumwolle, Alexander Wang.

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Rosafarbener Pullover aus Neopren und Jeans, beides Acne Studios. Weisses T­Shirt aus Baumwolle, Alexander Wang. Rote Lederstiefel, Maison Martin Margiela. Model Chloé Lecareux @ VIVA Models Haare Atsushi Takita Make­up Tina Solberg Assistenz Rob Walker

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THE WORLD Das berühmte Schloss Leopoldskron in Salzburg ist nicht nur aufgrund seiner Verbindung zur Kaiserin Sissi bekannt, sondern vor allem als ehemaliger Drehort der Musicalverfilmung «The Sound of Music» über die Familie von Trapp aus dem Jahr 1965 mit Julie Andrews in der Hauptrolle. Letzten Dezember präsentierte Karl Lagerfeld seine Métiers-d’Art-Show dort und liess den Sound of Chanel «CC The World» durch die österreichische Festspielstadt klingen.

FOTOS: CHANEL

Von SANDRA BAUKNECHT

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MODE Es brauchte sechs Monate, um das perfekte Rokokoambiente im Schloss Leopoldskron zu kreieren.

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«Österreichische Mode ist unsterblich.» Karl Lagerfeld 124

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FOTOS: ZVG, CHANEL

Janker à la Chanel.

Handgesticktes von Maison Lesage für Chanel.

s schneit leicht vom Himmel. Salzburg präsentiert sich in schönster Weihnachtsstimmung. Durch die kleinen Gassen sieht man unerwartet viele gutgekleidete Menschen laufen. Alle sind Chanels Einladung gefolgt. Nach Stationen in Schanghai, Edinburgh oder, wie im Jahr zuvor Dallas, ist Salzburg Inspiration für die Métiers-d’Art-Show des französischen Maison. Die besonders aufwendig gefertigte Kollektion findet als Pre-Fall-Präsentation im Dezember statt. Es handelt sich dabei aber nicht um eine Haute-Couture-Show mit Einzelanfertigungen nach Mass, sondern um eine «Ready-to-wear»-Kollektion, die ab Mai in den Chanel-Boutiquen hängt. Die Verarbeitungen und Materialien sind jedoch besonders aufwendig und zeigen die exzeptionelle Handwerkskunst der dem Modehaus angegliederten, berühmten Pariser Ateliers. Zehn sind es an der Zahl: Maison Lesage und Atelier Montex (Stickereien), Desrues (Modeschmuck und Knöpfe), Lemarié (Federn), Massaro (Schuhmacher), Goossens (Goldschmied), Maison Michel (Hutmacher), Guillet (Stoffblumen), Causse (Handschuhmacher) und Lognon (Meister für Falten). Um zu deren Erhalt beizutragen, hat Chanel eigens das Tochterunternehmen Paraffection gegründet. Bevor die aus der ganzen Welt eingeflogene Gästeschar die Schönheit der Kollektion im Detail bewundern kann, lädt Chanel am Abend zuvor zu Ehren Karl Lagerfelds zum Dinner in den bekannten St. Peter Stiftskeller ein. Lagerfeld selbst trägt einen Janker, «von Lanz», wie er mir am nächsten Tag berichtet. «Ich hatte als Kind schon immer solche Sachen an. Meine Eltern kauften das hier in Salzburg. In Norddeutschland trug das damals niemand, aber ich habe als Kind nur einen Traum gehabt: Ich wollte anders sein als die anderen. In meiner kleinen Dorfschule hatten die Schüler damals von Mami gestrickte Pullis mit kleinen Hemden und kurzen Hosen an. Ich war ein Exot». Österreichische Gemütlichkeit vom Feinsten mit Glühwein, Kaiserschmarrn und sonstigen Leckereien. Unter freiem Himmel wird zu Anfang Lagerfelds aufwendig produzierter Kurzfilm Reincarnation gezeigt. MAI 2015

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WIEDERAUFERSTEHUNG EINIGER LEGENDEN UND EINE PREMIERE IN VIELERLEI HINSICHT Kaiser Karl überrascht mit seinen sensationellen Einfällen immer wieder. Topmodel Cara Delevingne spielt eine Kellnerin und Sissi, Pharrell Williams einen Liftboy und Kaiser Franz Joseph, und Gabrielle Chaplin die berühmte Coco Chanel. Als Kaiserpaar schwebt das ungleiche Duo durch die Szenerie. Der amerikanische Musikstar liefert mit CC the World, dem Soundtrack des Clips, zugleich einen Ohrwurm, und Cara gibt ihr Gesangsdebüt. Spricht man das berühmte Doppel-C einmal laut aus, erinnert es tatsächlich an Sissi. Welch genialer Einfall Lagerfelds! Im Interview mit ihm erzählt er: «Ich hatte die Idee zu diesem Wortspiel. Es ist so dumm, dass es mich wundert, dass zuvor noch keiner daran gedacht hat. Primärer Pragmatismus». Inhalt des Films ist eine Episode aus dem Leben von Coco Chanel, in der sie in der Lobby des Hotels Schloss Mittersill im Salzburger Land, die Uniform des Liftboys bewundert haben soll. «Chanel hat die Inspiration für ihre berühmte Jacke hier gefunden», berichtet mir Lagerfeld, «allerdings war die des Angestellten einfach, mit vier Taschen, eingefasst mit flachem Stoff. Sie hat die Jacke dann aus Tweed gemacht mit Bordüren. Das Gegenstück zu dem, was der Anzug mit drei Knöpfen für Männer ist». Ich frage ihn, woher er das wisse. «Das habe ich irgendwo gelesen. Die Geschichten, die ich manchmal entdecke, kann ich auch selbst erfinden. Aber diese ist wahr. Ich bin nur ein sehr schlechter Memorierungsdirektor meiner eigenen Vergangenheit».

Karl Lagerfeld (r.) bei den Dreharbeiten zum Videoclip Reincarnation.

Cara Delevingne und Pharell Williams als Kaiserin Sissi und Kaiser Franz Joseph.

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Die Métiers d’Art Show in Salzburg.

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ALLER GUTEN DINGE SIND DREI Am nächsten Morgen blüht das Schloss Leopoldskron in vollem Glanz. Gezeigt wird die Kollektion drei Mal, morgens, mittags und abends. Die Gäste der ersten beiden Schauen werden gebeten, nichts auf Social-Media-Kanälen zu posten, da man die Spannung für die Gäste der späteren Präsentation nicht ruinieren möchte. Leider wird dies nicht von allen Zuschauern eingehalten. Zu schön ist das Ambiente der verschiedenen Räume. Üppig gefüllte Etageren, Silberschalen, Porzellan, Samtstühle und zarte Antiquitäten erinnern an die Zeit von Max Reinhardt, dem Gründer der Salzburger Festspiele, der die Immobilie 1918 erwarb und über 20 Jahre hinweg liebevoll restaurierte. Die wunderschönen Räumlichkeiten des Rokokoschlosses sind an sich schon opulent, aber Lagerfeld hat etwas ganz Besonderes daraus gezaubert. «Sechs Monate hat das alles gedauert», erinnert er sich, «vom Konzept bis hin zu den Stoffen und Möbeln. Sogar Badezimmer wurden für uns gemacht. Die antiken Stücke kommen unter anderem aus Wien, München oder London. Man muss auch all die Hotelreservationen im Voraus machen, Salzburg ist schliesslich kein verlassenes Dorf». Bevor es losgeht – ich nehme an der ersten Show teil – werden Tee, Kaffee, Saft und verschiedene österreichische Schmankerln gereicht. Dann beginnt das Spektakel. Ich sauge alles förmlich in mich hinein, so umwerfend schön ist diese Kollektion. «Österreichische Mode ist unsterblich», sagt Lagerfeld, «aber zugegeben, Tracht ist für Männer leichter zu tragen, bei Frauen kann sie leicht kitschig wirken. Jedoch ist es einer der wenigen Folklorelooks, der heute noch angezogen wird». Wer jetzt Dirndl in traditioneller Form erwartet hat, liegt falsch. Lagerfeld kopiert nicht, er interpretiert, modernisiert und kreiert noch nie dagewesene Looks, die dem Publikum sofort einige Bewunderungsseufzer entlocken. Seine Vorliebe für Mozarts Geburtsstätte zeigte sich in Federhüten, atemberaubenden Blumenapplikationen und detailverliebten Stickereien. Die ikonischen Lederhosen haben einen grossen Stellenwert in dieser Kollektion, als traditionell geschnürte Kniebund- oder kurze Hose sowie als Tasche. In Kombination mit Bouclémänteln wirkt der alpine Chic unglaublich anspruchsvoll. Clogs mit Edelweissmotiven, Lodenmäntel, Kropfbänder, Spitzen-und Samtschleifen, sowie eine Unmenge aussergewöhnlich schöner Taschen lassen jedes Modeherz höher schlagen. Hier hat der Zuschauer die Qual der Wahl – jedes Outfit überrascht aufs Neue mit exquisiter Handwerkskunst. Eine Jacke hat es mir besonders angetan: Sie ist voll besetzt mit Blumenapplikationen und Federn, und man erahnt die Arbeit, die darin steckt. Der Designer dazu: «Ich bewundere die Geduld 128

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Die ganze Pracht alpiner Flora und Fauna, minutiös auf eine Jacke gestickt.


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L’OFFICIEL Suisse Chefredakteurin Sandra Bauknecht mit Karl Lagerfeld.

der Leute. Ich würde wahnsinnig werden. Wenn man das Atelier besucht, herrscht immer eine unglaubliche Atmosphäre. Viele junge Leute arbeiten dort. Nachdem wir alles zusammen haben, wie zum Beispiel die Stoffe oder die Stickproben – die Stickereien brauchen immer am längsten – eingetroffen sind, haben die Ateliers etwa zwei Monate Zeit, die Kollektion technisch auszuführen. Wir haben im Oktober direkt nach der Prêt-à-porter-Show begonnen und jetzt ist es Anfang Dezember». Die letzten Looks in schwarz und weiss wirken wie eine Ode Lagerfelds an das Dirndl. Sie erinnern am meisten an den typischen Sissi-Look, zu dem die grossen Diamantsterne im Haar gehören. Vorgeführt werden sie von seinen Lieblingsmodels, Cara Delevingne und Kendall Jenner, den beiden Kampagnengesichtern von Chanel. Er schwärmt: «Kendall ist toll. Sie ist wie ihre Mutter eine interessante, amüsante und kluge Frau. Ausserdem hat sie eine bessere Figur als ihre Schwester. Cara kenne ich schon als Kind. Sie ist besonders. Gestern war sie zur Anprobe da, dann flog sie nach London zu einer Preisverleihung und heute morgen wieder hierher mit einem Privatjet». Das klingt wie Lagerfeld selbst. Ein Genie mit Humor und voller Ideen und Kreativität. Auf meine Frage, wie er es denn schaffe, all diese unterschiedlichen Kollektionen und Linien zu betreuen, antwortet er mir in preussischer Manier: «Das weiss ich nicht, und besser nicht danach fragen. Appetit kommt beim Essen. Ideen kommen, wenn man arbeitet. Ich glaube nicht an lange Ferien, Inspirationen und all so einen Quatsch. Man muss für den Papierkorb arbeiten, und was übrig bleibt, kann in Ordnung sein. Morgen fliege ich zurück und dann geht es weiter. Ferien sind für Büroangestellte». Ein echter Kaiser kennt eben keine Ferien. Und wenn man es genau bedenkt, ist der Chanel-Stil so eigen und ikonisch, das er selbst schon eine Tracht ist.

Cara Delevingne (l.) und Kendall Jenner.

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«NO GOLD-DIGGING FOR ME … I TAKE DIAMONDS!» MAE WEST

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BADEN IM LUXUS

Die neuen Haute-Joaillerie-Preziosen sind so schön, dass man komplett eintauchen und seine Sinne mit Glanz und Eleganz verwöhnen möchte. F o t o g r a f i e J E A N - D A N I E L L O R I E U X S t y l i n g E M I LY M I N C H E L L A

Halskette aus Weissgold, mit Brillanten besetzt, Chopard. Man schet tenarmband aus Graugold und Diamanten, Breguet. Uhr «Reine de Naples» aus Weissgold mit Diamant-Pavé, Zifferblatt aus versilbertem Gold und Naturperlmutt, Kollektion «Rêve de plume», Louis Vuitton. Ring «Oursin» aus Weissgold, mit schokoladefarbenen Diamanten, weissen Diamanten und rosafarbenen Saphiren, Lorenz Bäumer. Armreif «Elephant Limited Edition» aus Weissgold, Diamanten und Jade, Roberto Coin.

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Halskette «Voyage dans le temps» aus Graugold, Indigolithen (Turmalinen) und Diamanten. Manschettenarmband «Emprise» aus Gelbgold, Louis Vuitton. Uhr «Cadenas Sertie» aus Gelbgold, Diamanten und Perlmutt, Van Cleefs & Arpels. Ring «Mitza» aus Gelbgold, Diamanten und schokoladebraunem Lack, Dior Joaillerie.

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Halskette «Franges Swing» aus Weissgold, mit Diamanten im Rundschliff und Baguette-Schliff besetzt. Ring «Franges Solaires» aus Weissgold, mit einem Diamanten im Ovalschliff und Brillanten besetzt, Chanel Haute Joaillerie. Armband in zwei verschiedenen Goldtönen, graviert und mit Smaragden und Diamanten besetzt, Buccellati.

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BIJOUX Haute-JoaillerieHalskette «Serpenti» aus Roségold mit Diamant-Pavé. HauteJoaillerie-Armband «Serpenti» aus Roségold mit zwei Diamanten im Tropfenschliff und Diamant-Pavé. Bulgari. Armband «Trinity», sechs Ringe, drei Goldtöne, mit Diamanten besetzt. Armband «Trinity» XL, drei Ringe, drei Goldtöne, mit Diamanten besetzt. Ring aus Platin, mit Diamanten im Rundschliff und 50 Granaten im Rundschliff besetzt und mit einem orangen Topas im Ovalschliff geschmückt. Cartier. Unterkleid aus Spitze und Seide, La Perla. Model Dolores Doll @ Ford Models Make-up Miky, mit Produkten von Lancôme Haare Hugo Raiah Assistenz Fotografie Axel Roumy, Guillaume Ombreux, Eva Barat Assistenz Styling Lola Tirand Mit bestem Dank an das Hotel Peninsula in Paris.

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ZU HAUSE BEI …

VALÉRIE MESSIKA Wenn Sie auf der Suche nach opulentem Pariser Glamour sind, dann sind Sie bei Messika Joaillerie genau richtig. Für Valérie Messika sind die Diamanten selbst das Wichtigste bei all ihren Kreationen. Alle Designs sind so konzipiert, dass sie die natürliche Schönheit der verwendeten Steine hervorheben. V o n F R A N Ç O I S C A S T R I L L O F o t o g r a f i e S T E P H A N I E V O L P AT O

Valérie mit Ehemann Jean-Baptiste Sassine und ihren beiden Kindern Noah (1) und Romane (3). Valérie bringt ihr Privat- und Arbeitsleben problemlos unter einen Hut.

Armreif «Amazone Skinny», Roségold und Diamanten (4,10 Karat), Messika, CHF 28 550

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LA VIE kleinen Paket Diamanten nach Hause. Dann setzten wir uns hin und schauten uns die Steine gemeinsam an. Er fragte immer: «Welcher gefällt dir am besten?», und ich durfte mir aufgrund der Form, Farbe und Grösse meinen Lieblingsstein aussuchen... Dass ich schon als Kind mit Diamanten spielen durfte, hat es mir ermöglicht, dass ich bei der Kreation meiner Designs ganz ungezwungen mit den Steinen arbeiten kann. Wie kam Ihnen die Idee, Messika zu lancieren? Ich habe eigentlich alles zu Hause gelernt. Ich habe Marketing und Kommunikation studiert und wusste schon früh, dass ich nicht im Diamantenhandel arbeiten wollte. Aber mein Vater wollte, dass ich sehe, wie er arbeitet, da ich das älteste seiner sechs Kinder war. Ich war einverstanden und habe gelernt, wie alles organisiert ist. Später habe ich die Diamantenindustrie aus der Sicht des Marketings betrachtet und festgestellt: Es gibt die riesigen Marken, die sich um den Place Vendôme in Paris (Cartier, Van Cleef & Arpels, Chopard...) angesiedelt haben, und dann gibt es die kleinen Marken mit erschwinglichem Schmuck, aber nichts dazwischen. In der Modeindustrie wurde diese Lücke durch neue Marken im mittleren Preissegment geschlossen, und meine Idee war, ein Unternehmen aufzubauen, das Diamantschmuck zwischen CHF 500 und CHF 5 000 oder sogar CHF 10 000 anbietet. So entstand «Messika». Was haben Sie von Ihrem Vater gelernt? Als ich anfing, mit ihm zu arbeiteten, sind wir viel zusammen gereist. Ich lernte, wie der Diamantenhandel und -kauf abläuft. Aber ich lernte auch, wie einzigartig jeder Stein ist: Von allen gewonnenen Diamanten können nur 2 % für Schmuck verwendet werden. Und man kann die Steine auch nicht reproduzieren. Deshalb ist es nicht einfach, damit zu arbeiten.

«Ich liebe einfache, schlichte Designs. Ein Diamant kann sehr schnell einen ‹Bling-BlingEffekt› bekommen, deshalb braucht es nicht immer viel Gold um die Steine herum...»

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alérie Messika wurde dazu geboren, erstaunlichen Diamantschmuck zu designen. Schon als kleines Kind spielte sie mit Edelsteinen und durfte ihrem Vater bei seiner Arbeit als Diamantenhändler zuschauen. Das ermutigte sie, mehr über den Beruf zu lernen. 2005 lancierte sie Messika, ihre eigene Schmuckmarke für dynamische, moderne und lässige Designs. Heute arbeitet sie Hand in Hand mit ihrem Ehemann Jean-Baptiste Sassine, CEO des Unternehmens. Sie öffnet uns die Tür zu ihrem friedlichen Heim in einem Pariser Vorort, um sich mit uns über ihren Alltag und ihr Unternehmen zu unterhalten, das mittlerweile im Nahen Osten und auf der ganzen Welt Schmuck und Haute Joaillerie verkauft. 140

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L’OFFICIEL Schweiz: Was wollten Sie werden, als Sie ein Kind waren? VALÉRIE MESSIKA: Ich war mir ehrlich gesagt nicht sicher. Ich habe nie gesagt: «Ich will Tierärztin werden», oder: «Ich will Designerin werden.» Aber ich wusste, dass ich Geschäftsfrau werden will. Wenn ich mit meinem Vater spielte, trug ich immer viele Akten herum und tat sehr beschäftigt. Aber ich hatte nie eine klare Vorstellung. Ihr Vater besitzt einen Diamantenhandel: Wie hat er Sie beeinflusst? Als ich ein Kind war, konnte sich mein Vater nie einfach zu mir setzen und mit Puppen oder anderem Spielzeug spielen. Manchmal kam er aufgrund seiner Arbeit mit einem

Welche Rolle spielte Ihr Vater bei der Gründung von Messika 2005? Man könnte sagen, er war eine Art «stiller Coach». Er war immer dabei, und wir einigten uns auf einige Regeln, zum Beispiel dass ich nie einen anderen Schmuckdesigner kopieren und nur mit Diamanten, keinen anderen Edelsteinen, arbeiten werde. Ich habe die Marke «Messika» mit meinem Ehemann Jean-Baptiste lanciert. Auch sein Vater arbeitete im Diamantenhandel, deshalb brachte auch er von Anfang an eine gewisse Erfahrung mit. Wir haben sozusagen den gleichen Hintergrund. Und er war dabei, als ich an meinen ersten Schmuckstücken zu arbeiten begann. Die Marke gab es damals noch nicht. Wir hatten Partner und vertrieben unsere Produkte durch sie. 2005 haben wir uns schliesslich entschieden, den Schmuck unter unserer eigenen Marke anzubieten.


LA VIE Wie haben Sie diesen minimalistischen Stil gefunden, der Messika so einzigartig macht? Ich bin eigentlich einfach meinem eigenen Geschmack gefolgt. Ich liebe einfache, schlichte Dinge. Ein Diamant kann sehr schnell einen «Bling-Bling-Effekt» bekommen, deshalb denke ich, braucht es nicht immer viel Gold um die Steine herum. Ich erinnere mich, dass ich in meiner Kindheit von den kleinen glitzernden Steinen sehr beeindruckt war, viel mehr als von den grösseren Steinen. Die kleinen Diamanten hatten für mich etwas Magisches. Deshalb war das erste Schmuckstück, das ich designte, das puristischste von allen: eine einfache Diamantkette. Ich versuche immer, zeitlosen Schmuck zu schaffen: Eine Diamantkette oder ein Diamantarmband zu kaufen, ist immer eine Investition. Deshalb sollte so ein Schmuckstück nicht aus der Mode kommen. Wo finden Sie Ihre Inspiration? In einer Kombination vieler verschiedener Dinge. Kunst inspiriert mich sehr: Ich liebe die Arbeit und Kreationen von Calder, sein Spiel mit der Leichtigkeit. Mein Vater besass eines seiner Werke. Als ich noch klein war, spielte ich oft damit und beobachtete, wie es immer wieder ins Gleichgewicht kam. Die Frauen selbst sind für mich ebenfalls eine Inspirationsquelle: wie sie sich bewegen, wie sie ihren Schmuck mit einem Kleidungsstück, einer Handtasche oder Schuhen kombinieren... Gibt es Frauen, die Sie besonders inspirieren? Der Schmuck von Messika ist für viele verschiedene Typen von Frauen gemacht: Unsere Kundin kann romantisch sein, eher rockig oder sogar etwas schräg... Meine Designs sollen mit ihrem zeitlosen Charakter zu einer Vielzahl von Frauen passen. Ich werde besonders inspiriert von Frauen wie Kate Moss und Daria Werbowy, aber auch Ikonen wie Elizabeth Taylor und Grace Kelly.

Ring «Barrette», Weissgold und Diamanten (0,10 Karat), Messika, CHF 650

«Dass ich schon als Kind mit Diamanten spielen durfte, hat es mir ermöglicht, dass ich bei der Kreation meiner Designs ganz ungezwungen mit den Steinen arbeiten kann...» MAI 2015

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LA VIE Welches sind Ihre Lieblingsdesigns von Messika? Ich würde sagen das Armband «Skinny» aus der gleichnamigen Kollektion. Das liebe ich! Es ist modern und alltagstauglich, aber auch wertvoll und zeitlos, sodass es eine Mutter ihrer Tochter weitergeben kann. Ausserdem mag ich den «Double Amazone»-Ring aus Roségold, den Beyoncé kürzlich bei ihrem Besuch in Paris trug. Der Ring «Move» ist zum Aushängeschild der Marke geworden, ebenfalls eines meiner Lieblingsdesigns. Und schliesslich trage ich auch die «Angel»-Ohrringe mit dem trendigen Ohrklemmen-Design sehr gern. Wie schaffen Sie es, jedes Jahr neue Designs zu kreieren? Wir haben eine Deadline, die wir einhalten müssen. Das ist die Baselworld – Weltmesse für Uhren und Schmuck. Alles ist auf die Baselworld ausgerichtet, wo wir unsere neuen Kollektionen vorstellen. Ich bin immer sehr knapp dran, weil ich mich um viele verschiedene Dinge kümmere, nicht nur die Herstellung, sondern auch das Markenmanagement, die visuelle Inszenierung... Ich arbeite mit meinem Cousin, der früher Diamantenhändler war, an den neuen Designs. Er ist äusserst kreativ und hilft mir sehr: Er liest immer die neuesten Magazine und sucht nach neuen Ideen. Mit ihm zusammenzuarbeiten, bringt mich weiter. Aus den ersten Entwürfen eines Designs versuchen wir, das beste Endprodukt herauszuarbeiten. Es kommt auf die Details an: Ein herausragendes Schmuckstück besteht aus einer Vielzahl von Details. Diane von Fürstenberg beschrieb Schmuckstücke kürzlich als Gewürze: Sie verleihen dem Outfit das gewisse Etwas. Genau wie ein paar Schuhe: Es sollte nicht schmerzhaft oder anstrengend sein, sie zu tragen. Ich will, dass Frauen vergessen, dass sie überhaupt Schmuck tragen. Wie hat die Ausweitung von Messika auf die Haute Joaillerie Ihren Arbeitsprozess verändert? Wir bauen derzeit im sechsten Stock ein Atelier, genau über unseren Büros, damit wir die Herstellung der Haute Joaillerie jederzeit überwachen können. Es tut gut, zu wissen, dass nur ein Stockwerk entfernt ein spezialisiertes Team daran arbeitet. Die Haute Joaillerie kam dazu, als ich genug Selbstvertrauen hatte, solche Schmuckstücke zu designen, und fühlte, dass unsere Marke eine echte eigene Identität hat. Mein Vater hat Zugang zu wunderschönen Steinen, da wäre es eine Schande gewesen, diese nicht für die Haute-Joaillerie zu verwenden. Was hat sich in den letzten zehn Jahren verändert, seit Sie Messika gegründet haben? Vieles! Das Eindrücklichste ist die Anerkennung, die wir bekommen. Messika ist immer noch eine eher kleine Marke, aber sie ist extrem gewachsen. Für uns ist es immer toll, wenn wir die Kunden in unserem Laden begrüssen 142

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Romane (3 Jahre alt) und bereite für sie das erste Schoppenfläschchen des Tages vor. Dann fahre ich mit meinem Mann auf seinem Motorroller zur Arbeit. Wenn wir im Büro ankommen, gehen wir getrennte Wege, und ich sehe ihn erst am Abend wieder! Jeder Tag ist anders: Ich arbeite an vielen Dingen gleichzeitig. Manchmal arbeite ich an der Schmuckherstellung, dann konzentriere ich mich auf unsere nächste Werbekampagne. Wir hatten zum Beispiel das Glück, unsere jüngste Kampagne mit dem Fotografen Mario Sorrenti und dem Model Malgosia Bela zu schiessen. Das war absolut perfekt, denn sie verkörpert die Marke sehr gut: Sie ist nicht mehr blutjung, aber sie ist immer noch wunderschön.

Ring «Arthemis», Weissgold und Diamanten (0,88 Karat), Messika, CHF 5 265

und direkte Rückmeldungen von ihnen erhalten. Es ist sehr erfüllend, Dinge zu hören wie: «Ich bin ein grosser Fan Ihrer Marke!», oder: «Die Augen meiner Frau leuchteten, als ich ihr den Messika-Ring schenkte.» Wir haben den Laden vor etwas mehr als einem Jahr, im Dezember 2013, eröffnet, genau an dem Tag, als ich meine zweite Tochter bekam. Ihr Ehemann Jean-Baptiste Sassine arbeitet mit Ihnen zusammen und ist jetzt CEO von Messika. Ist es schwierig, ein Gleichgewicht zwischen Privatleben und Arbeit zu schaffen? Mit dem eigenen Mann zu arbeiten, ist nicht immer einfach. Aber wir haben beide sehr unterschiedliche Funktionen, und unsere Arbeitsbereiche überschneiden sich nicht oft. Jean-Baptiste konzentriert sich auf das Geschäft. Wir haben heute mehr als hundert Mitarbeitende und er ist der Geschäftsführer, kümmert sich um den Verkauf, die Finanzen und die täglich anfallenden Angelegenheiten. Ich arbeite währenddessen an neuen Designs und plane die Zukunft der Marke. Ich wende auch viel Zeit für das Markenmanagement auf: Ich glaube daran, dass die Perfektion sich in den Details verbirgt, und es ist mir sehr wichtig, durch unsere Kommunikation eine kohärente Botschaft und ein stimmiges Bild zu vermitteln. Unsere Marke ist noch sehr jung und im Gegensatz zu Van Cleef & Arpels haben wir keine Geschichte, auf die wir zurückgreifen können: Wir schreiben unsere eigene Geschichte hier und jetzt. Wie sieht ein Tag im Leben von Valérie Messika aus? Ich stehe ziemlich früh auf, kümmere mich um meine Kinder Noah (1 Jahr alt) und

Sie leben ein sehr modernes Leben: Sie arbeiten mit Ihrem Mann zusammen und bleiben trotzdem unabhängig... Ja, ich glaube, das bringt viel positive Energie in unser Leben. Messika Joaillerie ist wie unser drittes Kind. Am gleichen Projekt zu arbeiten, macht uns stark. Wir teilen diese Leidenschaft, können uns über unserer Arbeit austauschen und füreinander da sein. Wir machen gemeinsame Sache und erschaffen etwas Hand in Hand. Wir sind froh, dass wir jetzt unsere Kinder haben, wir können etwas Neues teilen und uns etwas entspannen: Kinder grosszuziehen ist nicht einfach, aber man denkt nicht mehr über die Arbeit nach, wenn man sich mit ihnen hinsetzt und spielt. Was dürfen wir als Nächstes von Ihnen erwarten? Wir arbeiten weiterhin an neuen Designs und werden neue Läden eröffnen, einen in Kasachstan und hoffentlich 2016 einen in Katar. Wir hoffen, dass Messika weiter wächst. Die Anzahl unserer Mitarbeitenden hat sich in den vergangenen Jahren verdoppelt. Hoffentlich können wir auch in Zukunft den Rest der Welt an unserem Schmuck teilhaben lassen. www.messika.com


LA VIE ValĂŠrie in ihrem Zuhause in einem Pariser Vorort mit ihrem Ehemann Jean-Baptiste Sassine, der bei Messika als CEO mit ihr zusammenarbeitet.

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LA VIE Los Angeles liegt Rosetta Getty jeden Morgen buchstäblich zu Füssen.

EIN TAG MIT ROSETTA GETTY Sie ist in Los Angeles geboren, einer Stadt, die sie liebt und in der sie mit ihrem Mann und ihren vier Kindern lebt. Die Gründerin der Marke, die ihren Namen trägt, gibt uns ihren Stil und ihre Lieblingsadressen preis. V o n F R É D É R I Q U E D E D E T F o t o g r a f i e N AT H A N A E L T U R N E R

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ir treffen Rosetta in dem Architektenhaus, in das sie kürzlich, nach sieben Jahren Bauzeit, mit ihrem Mann, dem Schauspieler Balthazar Getty, und ihren vier Kindern eingezogen ist. Das auf einem Hügel errichtete Haus bietet einen unverbauten Ausblick über Los Angeles, die Stadt, in der Rosetta vor etwas mehr als 40 Jahren geboren wurde. Rosetta liebt diese Stadt. Sie ist im Viertel Silver Lake aufgewachsen. Mit Ausnahme der paar Jahre, während derer sie als Model in Europa arbeitete, lebte sie immer hier. Sie verbrachte ihre Jugend in West Hollywood, dem Lieblingsquartier ihres zukünftigen Ehemannes: «Wir sind uns bestimmt tausend Mal über den Weg gelaufen. Wir hatten die gleichen Freunde, hielten uns an den gleichen Orten auf. Es war sicher nur eine Frage des Timings, denn als wir uns schliesslich kennenlernten, waren wir uns sofort sicher.» Das war vor 16 Jahren. Liebe auf den ersten Blick, Heirat, dann die Geburt von Cassius, der heute 14 Jahre alt und das perfekte Abbild seines Grossvaters John Paul Getty III ist. (Dieser erlangte durch seine Entführung 1973 in Italien traurige Berühmtheit. John Pauls Grossvater, der damals reichste Mann der Welt, erklärte sich erst bereit, das Lösegeld zu bezahlen, als der Redaktion einer italienischen Tageszeitung ein Ohr seines Enkels zugeschickt worden war.) Im vergangenen Jahr lancierte Rosetta Getty ihre gleichnamige Marke. Sie ist kein Neuling auf diesem Gebiet. Anfang der 1990er-Jahre startete sie unter ihrem Mädchennamen Rosetta Millington eine luxuriöse Kinderkleiderlinie und hatte damit grossen Erfolg. 2006 begann sie, Abendroben zu entwerfen und richtete sich dafür ein Nähatelier ein. Unter dem Namen Riser Goodwyn kleidete die Marke Kristen Stewart, Kirsten Dunst, Heidi Klum und viele andere Stars für den roten Teppich von Hollywood ein. Nach der Geburt von June, ihrem vierten Kind, gönnte sich Rosetta eine Pause. «Als June in den Kindergarten kam, konnte ich an nichts mehr anderes denken, als wieder eine Modemarke zu lancieren. Ich wartete auf den richtigen Moment, aber mit vier Kindern und einem Mann, der manchmal wie ein fünftes Kind ist, war es nie der richtige Moment!» Sie versucht es, und ein Jahr später hat sich ihr Stil bereits etabliert. Ihre Kleider stehen in 25 Boutiquen zum Verkauf.

In ihrem Atelier, das sie in ihrem alten Haus eingerichtet hat.

Nach einem Kaffee an der Sonne, mit Blick über Los Angeles, fährt uns ihre Assistentin durch die Stadt, und Rosetta zeigt uns ihre Lieblingsorte. Erster Halt ist ihr Büro-Atelier in ihrem alten Haus (in gleichem Masse barock wie das neue minimalistisch ist), von wo aus sie ihr jüngstes Abenteuer lenkt. «Meine Kleider richten sich an Frauen wie mich: aktive und feminine Frauen, die nicht unbedingt die Zeit haben, sich vor dem Abendessen umzuziehen. Meine Kleider kann man den ganzen Tag hindurch tragen. Sie können gut kombiniert werden, sodass sie unterschiedlichen Anlässen

gerecht werden.» Und tatsächlich: Sie trägt selbst den ganzen Tag einen Hosenanzug und einen leichten Mantel und ersetzt vor dem Abendessen nur die Bluse durch ein Pullöverchen. Zum Abendessen trifft sich Rosetta nach einem langen, anstrengenden Tag mit ihrer Familie im Chateau Marmont. Ihr Sohn Cassius und ihre Töchter Grace (12), Violet (11), eine bezaubernde, jungenhafte Person, und June (7) haben bereits vom Auto aus ihre Lieblingsspeisen bestellt. Balthazar hatte vorher einen Termin in der Nähe. Wir lassen sie diesen Moment geniessen. MAI 2015

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3. 2.

1. Galerie Half Ihr Lieblingsantiquariat, wo sie nach Möbeln aus den 1950erJahren stöbert. 6911 Melrose Avenue 2. Just One Eye Ihre Kleiderboutique in West Hollywood, die auch die Kleider ihrer Marke verkauft. 7000 Romaine Street 3. LACMA Library Das Los Angeles County Museum of Art. Rosetta sammelt seit langer Zeit Kunst und kaufte vor zwanzig Jahren ihr erstes Werk, ein Bild von Robert Motherwell. Hier unter Levitated Mass, dem 2011/12 geschaffenen Werk des Amerikaners Michael Heizer: ein 340 Tonnen schwerer Fels über einem für Besucher begehbaren Durchgang. 5905 Wilshire Blvd 4. Supreme Seit zwanzig Jahren das Skaterparadies. Die Marke arbeitet immer wieder mit grossen Künstlern zusammen. Rosetta kauft hier Kleider für ihren Mann und ihren Sohn. 439 N Fairfax Avenue

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5. Family Books Die ebenfalls in Fairfax gelegene und auf Kunst spezialisierte Buchhandlung ist eine enorme Inspirationsquelle für Rosetta. 436 N Fairfax Avenue 6. Canter’s Deli Am Nachmittag geht es in Richtung Fairfax. Das Nachbarviertel von West Hollywood befindet sich in vollem Wandel. Im Canter’s Deli, einem gut erhaltenen Monument der 1960er-Jahre, bekommen wir köstliche Kekse serviert. 419 N Fairfax Avenue 7. Ammo Für ein Frühstück mit deliziösen Burger. 1155 N Highland Avenue 8. Chateau Marmont Rosetta und Balthazar Getty mit ihren Kindern (von links:) Violet, Cassius, June und Grace. 8221 Sunset Blvd, West Hollywood


LA VIE

6.

4.

5.

8. 7. 6

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BEAUTY

Repariert die beanspruchte Haut der Hände: «Lipid-Replenishing and Repairing Preparation» von Nescens, (30 ml), CHF 154

Versorgt die Haut 24 Stunden mit Feuchtigkeit: «Avojuice Ginger Lily» von OPI, (30 ml), CHF 6

Streichelzarte Hände verleiht die «Crème Jeunesse des Mains» von Clarins, (100 ml), CHF 30

SAMTZART So oft wie sie waschen wir keinen anderen Körperteil: die Hände. Grund genug, sie mit ganz besonderer Aufmerksamkeit zu belohnen. Shea-Butter, Baumwollöl und Vitamin E sind nur einige Wirkstoffe, die die beanspruchte Haut der Hände wieder regenerieren. Besonders wichtig bei einer Handcreme ist, dass sie schnell einzieht und nicht fettig ist. Verwöhnt die beanspruchte Haut: «Advanced Essential Energy Hand Nourishing Cream» von Shiseido, (150 ml), CHF 45

FOTOS: ZVG

Pflegt die Haut seidig weich, ohne zu fetten: «24 Baume Anti-Àge Mains et Ongles» von Maria Galland, (40 ml), CHF 30

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V o n VA L E S K A J A N S E N

Pflegende Mineralien aus dem Toten Meer für beanspruchte Hände in der «Water Mineral Hand Cream» von Ahava, (100 ml), CHF 25

Zieht schnell ein und pflegt Haut und Nägel: «Crème Mains» von Decléor, (50 ml), CHF 25

Hilft bei Pigmentflecken und pflegt auch die Fingernägel: «The Brightening Regenerating Hand & Nail Cream» von Evidens, (75 ml), CHF 120


Die Gewinnerin oder der Gewinner wird schriftlich benachrichtigt. Keine Barauszahlung. Über das Gewinnspiel wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Daten der Teilnehmer werden weder zu Werbezwecken verwendet noch an Dritte weitergegeben.

GEWINNSPIEL

LIPPENZAUBER CLINIQUE POP COLOUR + PRIMER NEU: Farbintensiver Lippenstift und Primer in einem LIEBESBEZIEHUNG

VERLOSUNG

Die Primer-Wirkstoffe definieren, glätten und pflegen, die satten Farben decken anhaltend. Minimalistisch oder «super serious»? StreetStyle oder Sleek Look? Von zartem Rosé bis dunklem Rot – 16 neue Töne für jede Stimmung, passend zu allen Hauttönen.

Möchten Sie zu den 5 Glücklichen gehören, die die ganze Clinique Pop Lippenstift Palette im Wert von je CHF 530 schon vor dem offiziellen Verkaufsstart Mitte Mai ausprobieren können? Schicken Sie einfach eine E-mail mit Name und Adresse an clinique@lofficiel.ch

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TRAVEL

STILLE BRANDUNG

Die ehemalige Militärfestung Cap Rocat in der Bucht von Palma wurde vor über einem Jahrhundert während des Spanisch-Amerikanischen Krieges errichtet. Sie diente bis Mitte der 1990er-Jahre als Kaserne für junge Spanier, die ihren Militärdienst leisteten. Seit 2010 klirren hier statt Waffen jedoch die Champagnergläser: Die Anlage wurde in ein mallorquinisches Luxushotel verwandelt, das seinesgleichen sucht. V o n P AT R I C K H E V E N

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TRAVEL

FOTOS: ZVG, CAP ROCAT

D

ie 1996 aufgegebene Festung aus dem 19. Jahrhundert wurde dank der Vision des mallorquinischen Architekten Antonio Obrador, ein luxuriöses und modernes Hotel zu schaffen und gleichzeitig die Authentizität dieser geschichtlich bedeutsamen Stätte zu bewahren, zu neuem Leben erweckt. Die Festung Cap Rocat wurde Ende des 19. Jahrhunderts gebaut, um die Insel vor einer möglichen amerikanischen Invasion zu schützen. Von der Seeseite aus sieht man nur ein felsiges Kap, da die militärischen Bauten teilweise in den Fels geschlagen wurden, um angreifende Schiffe zu überraschen – zur damaligen Zeit ein sehr kühnes Bauprojekt. In der abgeschiedenen Anlage, in der die alten Befestigungsmauern und Stein überall präsent sind, wurden die Munitionswägen sehr geschickt zu Nachttischen und die Munition selbst zu Türgriffen umgestaltet. Die orientalischen Teppiche und Möbel in den Salons des Hotels erinnern an die maurische Vergangenheit der Insel. In den 24 Suiten findet man anstelle der Schiessscharten und Geschützlafetten der Kanonen sonnenüberflutete Terrassen. Antonio Obrador beauftragte örtliche Handwerker mit der Fertigung der Möbel und Stoffe nach traditionellen Methoden. Weiss ist die vorherrschende Farbe, die den Räumen Ruhe und strahlende Helligkeit verleiht. Das Hotel sucht die Balance zwischen Vergangenheit und Gegenwart und organisiert Konzerte und Cocktailpartys im ehemaligen Pulverdepot. Da dieses vom Rest der Festung abgetrennt liegt, ist es der ideale Ort für lebhafte nächtliche Festlichkeiten, ohne dass man in den Gästezimmern davon gestört würde. Wer ungestört den Tag beginnen möchte, dem bietet das Hotel zudem ein wunderbares Frühstück, das im Stile eines Picknicks im Korb auf der Terrasse der Suite serviert wird. Sehr zu empfehlen, denn der liebevoll zusammengestellte Korb ist voll von ausgewählten, wohlschmeckenden Produkten aus der Region. Cap Rocat ist eine unvergleichliche Hotelanlage, die ein ganz besonderes Erlebnis bietet und in der sich Luxus in perfekter Harmonie mit der Umgebung vereint. Ein Ort, wo kein Gästewunsch unerfüllt bleibt. MAI 2015

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TRAVEL

INSIDER INFOS SUITE: Cap Rocat zählt 24 Suiten. Alle verfügen über wunderbare Terrassen mit Blick über das Mittelmeer. Für den perfekten Aufenthalt und absolute Ruhe buchen Sie die «El Cabo»-Ecksuite, inklusive Dachterrasse und privaten Pools. SCHWÄCHEN: Keine, ausser Sie mögen es etwas lebendiger. Dies ist eine Oase der absoluten Ruhe, aber Palma ist nur kurze 20 Autominuten entfernt. DREI GRÜNDE, DIE SUITE ZU VERLASSEN: Entdecken Sie die Hauptstadt Mallorcas und die Vielfalt der Restaurants, geniessen Sie den Privatstrand und die herrliche Badebucht und essen Sie «al fresco» im hoteleigenen Sea Club, mit atemberaubender Aussicht bis hinüber nach Palma. ANREISE: Nur 20 Autominuten von Palmas Flughafen entfernt. SWISS fliegt mehrmals täglich von Basel, Genf und Zürich.

FOTOS:

www.caprocat.com

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TRAVEL

MARIA HATZISTEFANIS

COTSWOLDS

Rodial-Gründerin Maria Hatzistefanis ist Geschäftsfrau mit Leib und Seele. 1999 erkannte die in Griechenland aufgewachsene ehemalige Beauty-Redakteurin, dass der Markt nach einer ernstzunehmenden Hautpflegeserie verlangte. Heute, fast 16 Jahre später, ist ihr Unternehmen zu einer weltweiten Schönheitspflegemarke herangewachsen und hat kürzlich seine erste Make-up-Linie auf den Markt gebracht (in der Schweiz exklusiv bei Marionnaud erhältlich). Die charmante Brünette lädt ihre Batterien übers Wochenende gerne auf dem englischen Land auf.

IHR LIEBLINGSORT? Wir haben ein Haus in den Cotswolds, nördlich von Bath und westlich von Oxford, auf dem offenen Land in einer hügeligen Gegend mit historischen Dörfern, wo wir übers Wochenende hinfahren. Das ist mein Zufluchtsort. Dort kann ich entspannen, mache Yoga und geniesse die Nähe zur Natur. 154

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FOTOS: ZVG

Von SA NDR A BAUK NECHT


TRAVEL IHR LIEBLINGSTEELOKAL? Die PÂTISSERIE VALERIE ist der beste Ort für köstliche Scones. 4 Southgate Street, Gloucester, + 4 4 14 5 2 3 0 1 5 8 4 2 0 8 . High Street, Cheltenham, +44 124 2 513 4 6 5.

IHRE BEAUTY-MUSTS FÜR DAS WOCHENENDE? Der RODIAL GLAM BALM MULTI, das ultimative Mehrzweckprodukt, das ich als nährende Maske verwende, den GLAM BALM LIP und die STEMCELL SUPER-FOOD HAND CREAM.

Maria Hatzistefanis.

IHR LIEBLINGSLADEN? Der BAMFORD BARN für luxuriöse Kaschmirdecken. Sie haben alles für den Luxus im eigenen Daheim.

IHR LIEBLINGSHOTEL? Das FIVE ALLS. Es sieht aus wie bei jemandem zu Hause, sehr gemütlich.

Daylesford in der Nähe von Kingham, G l o u c e s t e r s h i r e , + 4 4 1 6 0 8 7 3 17 1 3

Filkins, Lechl ade, Glouces tershire +44 1367 860875

IHRE LIEBLINGSBESCHÄFTIGUNG? Mit dem Hund und den Kindern SPAZIERENGEHEN. Da können wir Zeit zusammen verbringen, ohne abgelenkt zu werden, und sie erzählen mir alles, was sie die Woche über erlebt haben.

I H R M U ST- H AV E -ACCE S S OI R E? HUNTER BOOTS – sie sehen stylish aus und sind ein Muss für lange Spaziergänge.

IHRE LIEBLINGSSEHENSWÜRDIGKEIT? Der COTSWOLD WILDLIFE PARK – meine Kinder gehen da sehr gerne hin. Dort gibt es sogar Löwen.

IHR LIEBLINGSRESTAURANT? Die DAYLESFORD ORGANIC FARM. Sie servieren ausschliesslich BioEssen. Ich liebe ihren SuperfoodSalat mit Blütenpollen. Daylesford in der Nähe von Kingham, Glouces tershire, +44 1608 731 700

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LA NUIT

EIN HOCH AUF DEN INDEPENDENT-FILM

Von

Von SA NDR A BAUK NECHT

Cate Blanchet t.

Julianne Moore.

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Ethan Hawke.

Ethan Hawke und Patricia Arquette.

Emma Stone.

Oprah Winfrey mit David Oyelowo. Marcia Cross .

Sandra Bauknech t, Chefredak teurin L’OFFICIEL Suisse, mit Philippe Leopold-Metzger, CEO von Piaget.

FOTOS: ZVG, PIAGET

Die Sonne hatte am Morgen der 30. Independent Film Spirit Awards in Santa Monica ordentlich Konkurrenz, so schön funkelten die Preziosen aus dem Hause Piaget, die die Hollywoodstars auf dem pinken Teppich trugen. Im achten Jahr in Folge ist die Schweizer Uhren- und Schmuckmanufaktur Sponsor dieses beliebten Ereignisses, das immer einen Tag vor den Oscars stattfindet und meist ein Zeichen setzt, in welche Richtung die Academy Awards am nächsten Tag gehen.


LA NUIT

e Gaillard (l.), Sandra Bauk nech t (2. v. l.) mit Alizé a Tadjadod, Lauriane Gilliéron (2. v. r.) und Atiss t. Kommunika tions direk torin bei Piage

Michael Keaton.

Anne Heche.

Philippe Leopold-Metzger mit Jessica Chastain.

Kristin Bell und Fred Armisen.

Patricia Arquette.

Emmy Rossum.

Mous se Jaquier (l., Piage t) mit Lauriane Gilliéron.

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ADRESSEN

ADRESSEN-SERVICE Auf den Webseiten aller Brands finden Sie Store-Locator, Spa-Finder oder einen Kundenservice Kontakt, der Ihnen den Distributeur in Ihrer Nähe angibt.

MODE

CÉLINE WWW.CELINE.COM

GÉRARD DAREL WWW.GERARDDAREL.COM

L AURENCE BOSSION WWW.L AURENCEBOSSION.COM

ADLER WWW.ADLER-JOAILLIERS.COM

CHANEL WWW.CHANEL.COM

GIANVITO ROSSI WWW.GIANVITOROSSI.COM

LES COPAINS WWW.LESCOPAINS.COM

AKRIS WWW.AKRIS.CH

CHANEL JOAILLERIE WWW.CHANEL.COM

GIORGIO ARMANI WWW.ARMANI.COM

LEVI’S W W W.LEVIS.COM

ALEXANDER MCQUEEN WWW.ALEXANDERMCQUEEN.COM

CHARLOTTE OLYMPIA WWW.CHARLOTTEOLYMPIA.COM

GIRARD-PERREGAUX WWW.GIRARD-PERREGAUX.COM

LOEWE WWW.LOEWE.COM

ALEXANDRE REZA WWW.ALEXANDREREZA.COM

CHAUMET WWW.CHAUMET.COM

GIUSEPPE ZANOTTI DESIGN WWW.GIUSEPPEZANOTTIDESIGN.COM

LOUIS VUITTON WWW.LOUISVUITTON.COM

ANNA RIVKA WWW.ANNARIVKA.FR

CHLOÉ WWW.CHLOE.COM

GIVENCHY WWW.GIVENCHY.COM

LYN WWW.LYNLINGERIE.CH

ANTONIO BERARDI WWW.ANTONIOBERARDI.COM

CHOPARD WWW.CHOPARD.CH

GRAFF WWW.GRAFFDIAMONDS.COM

M.C.L WWW.MCLSHOP.COM.AU

ANYA HINDMARCH WWW.ANYAHINDMARCH.COM

CHRISTIAN LOUBOUTIN WWW.CHRISTIANLOUBOUTIN.COM

GUCCI WWW.GUCCI.COM

MAISON BOINET WWW.MAISON-BOINET.FR

APPLE WWW.APPLE.COM

COLETTE WWW.COLETTE.FR

GUY L AROCHE WWW.GUYL AROCHE.COM

MAISON FABRE WWW.MAISONFABRE.COM

ATSUKO KUDO WWW.ATSUKOKUDO.COM

COS WWW.COSSTORES.COM

H&M WWW.HM.COM

MAISON KITSUNÉ WWW.KITSUNE.FR

AURÉLIE BIDERMANN WWW.AURELIEBIDERMANN.COM

DAVID KOMA WWW.DAVIDKOMA.COM

HARRY WINSTON WWW.HARRYWINSTON.COM

MAISON MICHEL WWW.MICHEL-PARIS.COM

AZZARO WWW.AZZARO-COUTURE.COM

DAWNAMATRIX WWW.DAWNAMATRIX.COM

SAINT L AURENT W W W.YSL.COM

MAJE W W W.MAJE.COM

BALLY W W W.BALLY.COM

DE GRISOGONO WWW.DEGRISOGONO.COM

HERMÈS WWW.HERMES.COM

MALONE SOULIERS WWW.MALONESOULIERS.COM

BALMAIN WWW.BALMAIN.COM

DELFINA DELETTREZ WWW.DELFINADELETTREZ.COM

HUBLOT WWW.HUBLOT.COM

MANOLO BL AHNIK WWW.MANOLOBL AHNIK.COM

BAUME & MERCIER WWW.BAUME-ET-MERCIER.CH

DIOR WWW.DIOR.COM

IKKS WWW.IKKS.COM

MARCHESA WWW.MARCHESA.COM

BERENICE WWW.BERENICE.NET

DIOR JOAILLERIE WWW.DIOR.COM

IRIS VAN HERPEN WWW.IRISVANHERPEN.COM

MARNI WWW.MARNI.COM

BLUMARINE WWW.BLUMARINE.COM

DKNY WWW.DKNY.COM

IRO WWW.IROPARIS.COM

MÉL ANIE GEORGACOPOULOS WWW.MEL ANIEGEORGACOPOULOS.COM

BORSALINO WWW.BORSALINO.COM

DOLCE&GABBANA WWW.DOLCEGABBANA.COM

JACOB COHEN WWW.JACOBCOHEN.IT

MELISSA JOY MANNING WWW.MELISSAJOYMANNING.COM

BOTTEGA VENETA WWW.BOTTEGAVENETA.COM

DRIES VON NOTEN WWW.DRIESVANNOTEN.BE

JAEGER–LE COULTRE WWW.JAEGER-LECOULTRE.COM

MESSIKA W W W.MESSIKA.COM

BOUCHERON WWW.BOUCHERON.COM

DSQUARED2 WWW.DSQUARED2.COM

JEAN SCHLUMBERGER FOR TIFFANY&CO WWW.TIFFANY.DE

MIU MIU WWW.MIUMIU.COM

BUCCELL ATI WWW.BUCCELL ATI.COM

ÉLISE DRAY WWW.ELISEDRAY.COM

JIMMY CHOO WWW.JIMMYCHOO.COM

MONCLER WWW.MONCLER.COM

BULGARI WWW.BULGARI.COM

EQUIPMENT WWW.EQUIPMENTFR.COM

JOOP W W W.JOOP.COM

MONTBL ANC WWW.MONTBL ANC.COM

BURBERRY WWW.BURBERRY.COM

ERDEM WWW.ERDEM.COM

JOSEPH WWW.JOSEPH-FASHION.COM

MOSCHINO WWW.MOSCHINO.COM

CALVIN KLEIN WWW.CALVINKLEIN.COM

ETRO WWW.ETRO.COM

L’ATELIER DU BRACELET PARISIEN WWW.ABPPARIS.FR

MOURJJAN WWW.MOURJJAN.COM

CARL F. BUCHERER WWW.BUCHERER.COM

ERES WWW.ERES.FR

L A PERL A W W W.L APERL A.COM

MYRIAM SCHÄFER WWW.MYRIAMSCHAEFER.COM

CARTIER WWW.CARTIER.CH

FENDI WWW.FENDI.COM

L ANCEL WWW.L ANCEL.COM

MYTHERESA WWW.MYTHERESA.COM

CARVEN WWW.CARVEN.COM

FRANCESCO RUSSO WWW.FRANCESCORUSSO.FR

L ANVIN WWW.L ANVIN.COM

NET À PORTER WWW.NETAPORTER.COM

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ADRESSEN NICOL AS KIRKWOOD WWW.NICOL ASKIRKWOOD.COM

TOM FORD WWW.TOMFORD.COM

NIKOL AS KOULIS WWW.NIKOSKOULIS.GR

TRIUMPH WWW.TRIUMPH.COM

OLE LYNGGAARD COPENHAGEN W W W.OLELYNGGA ARD.COM

TROIS POMMES WWW.TROISPOMMES.CH

OLYMPIA LE-TAN WWW.OLYMPIALETAN.COM

TRUSSARDI WWW.TRUSSARDI.COM

PATEK PHILIPPE W W W.PATEK.COM

ULYANA SERGEENKO WWW.ULYANASERGEENKO.COM

PETIT BATEAU WWW.PETIT-BATEAU.COM

VALENTINO WWW.VALENTINO.COM

PIAGET WWW.PIAGET.CH

VAN CLEEF & ARPELS WWW.VANCLEEFARPELS.COM

POMELL ATO WWW.POMELL ATO.COM

VÉRONIQUE LEROY WWW.VERONIQUELEROY.COM

PRADA W W W.PRADA.COM

VERSACE WWW.VERSACE.COM

PROENZA SCHOULER WWW.PROENZASCHOULER.COM

VERSUS VERSACE WWW.VERSUSVERSACE.COM

PUCCI WWW.EMILIOPUCCI.COM

VIVIENNE WESTWOOD WWW.VIVIENNEWESTWOOD.COM

RALPH L AUREN WWW.RALPHL AUREN.COM

WOLFORD WWW.WOLFORD.CH

RENÉ CAOVILL A WWW.RENECAOVILL A.COM

YVES SALOMON WWW.YVES-SALOMON.FR

RICHARD MILLE WWW.RICHARDMILLE.COM

YVONNE LÉON WWW.YVONNELEON.COM

ROBERT CLERGERIE WWW.ROBERTCLERGERIE.COM

ZAGLIANI WWW.ZAGLIANI.COM

ROBERTO CAVALLI WWW.ROBERTOCAVALLI.COM

ZANA BAYNE WWW.ZANABAYNE.COM

ROBERTO COIN WWW.ROBERTOCOIN.COM

Veronika Vilim fotografiert von Wendelin Spiess, in PEUTEREY, EDELWEISS & CULOTTECOURTE und CHANEL. Accessoires von LOUIS VUITTON JOAILLERIE und RICCARDO TISCI FÜR GIVENCHY. Die ganze Modestory ab Seite 76.

ROCHAS WWW.ROCHAS.COM

BEAUTY

EVIDENS WWW.EVIDENSDEBEAUTY.COM

NUXE W W W.NUXE.COM

ROGER VIVIER WWW.ROGERVIVIER.COM

ACCA KAPPA WWW.ACCAK APPA.COM

GUERL AIN WWW.GUERL AIN.COM

OPI WWW.OPISWISS.CH

SALVATORE FERRAGAMO WWW.FERRAGAMO.COM

ACQUA DI PARMA WWW.ACQUADIPARMA.COM

ISSEY MIYAKE WW.ISSEYMIYAKE.COM

RADICAL WWW.RADICALSKINCARE.COM

SAVELLI GENÈVE WWW.SAVELLI-GENEVE.COM

AHAVA WWW.AHAVA.DE

JEAN PAUL GAULTIER WWW.JEANPAULGAULTIER.COM

RODIAL WWW.RODIAL.CO.UK

SEE BY CHLOÉ WWW.CHLOE.COM

ARMANI WWW.ARMANIBEAUTY.DE

KERASTASE WWW.KERASTASE.CH

SALVATORE FERRAGAMO WWW.FERRAGAMO.COM

SESSÙN WWW.SESSUN.COM

BIOEFFECT WWW.BIOEFFECT.CH

L'ORÉAL WWW.LOREAL-PARIS.DE

SEBASTIAN WWW.SEBASTIANPROFESSIONAL.COM

SHAMBALL A JEWELS WWW.SHAMBALL AJEWELS.COM

BLISS WWW.BLISSWORLD.COM

L A PRAIRIE WWW.L APRAIRIE.CH

SENSAI WWW.SENSAI-COSMETICS.COM

SIMONETTA RAVIZZA WWW.SIMONETTARAVIZZA.IT

CALVIN KLEIN WWW.CALVINKLEIN.COM

L ANCÔME WWW.L ANCOME.CH

SERGE LUTENS WWW.SERGELUTENS.COM

SOPHIE BILLE BRAHE WWW.SOPHIEBILLEBRAHE.COM

CHANEL WWW.CHANEL.COM

M.A.C WWW.MACCOSMETICS.CH

SHISEIDO WWW.SHISEIDO.COM

SPORTMAX WWW.SPORTMAX.COM

CL ARINS WWW.CL ARINS.CH

MARIA GALL AND WWW.MARIA-GALL AND.CH

SISLEY WWW.SISLEY-PARIS.COM

STELL A MCCARTNEY WWW.STELL AMCCARTNEY.COM

CLINIQUE WWW.CLINIQUE.COM

MARIONNAUD WWW.MARIONNAUD.CH

SKINCEUTICALS WWW.SKINCEUTICALS.COM

STUART WEITZMAN WWW.STUARTWEITZMAN.COM

DAVINES WWW.DAVINES.COM

MAYBELLINE WWW.MAYBELLINE.COM

TEOXANE WWW.TEOXANE.COM

TENEUES W W W.TENEUES.COM

DECLÉOR WWW.DECLEOR.DE

NARCISO RODRIGUEZ WWW.NARCISORODRIGUEZ.COM

THE BODY SHOP WWW.THEBODYSHOP.CH

THE ROW WWW.THEROW.COM

DIOR WWW.DIOR.COM

NARS WWW.NARSCOSMETICS.COM

YVES SAINT L AURENT W W W.YSL.COM

THOMAS SABO WWW.THOMASSABO.COM

ESTÉE L AUDER WWW.ESTEEL AUDER.COM

NESCENS WWW.NESCENS.COM

OSSWALD WWW.OSSWALD.CH

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STYLE

INSIDERWISSEN ÜBER…

TOMMY HILFIGER Tommy Hilfiger ist der Inbegriff der klassischen amerikanischen Coolness. Ein genauerer Blick auf die legendäre Marke, die in diesem Jahr ihr 30-Jahr-Jubiläum feiert, zeigt, wie Hilfiger diese enorme Bekanntheit erlangt hat. Von L IVIA Z A FIRIOU

KULT Klassiker der amerikanischen Ostküste wie Chinos, Button-down-Hemden, taillierte Blazer und Pennyloafer sind absolut typisch für den «all-American look» von Tommy Hilfiger.

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KLASSISCHE AMERIKANISCHE COOLNESS Hilfiger wuchs an der Ostküste der USA auf und verbrachte mit 17 Jahren seinen ersten Sommer ausserhalb des Elternhauses in Cape Cod. Er sagt, er habe in diesem Sommer, als er in einer Boutique arbeitete, seine Inspiration gefunden. «Ich hatte die Vision, Kleider zu entwerfen, die diesen jungen, adretten Ostküsten-Stil mit einer Rock’n’Roll-Einstellung kombinieren.» Hilfiger präsentierte 1985 seine erste Kollektion unter eigenem Namen. Sie bestand aus Button-Down-Hemden, Chinos und anderen traditionsreichen Klassikern, denen er mit neuen Schnitten und Details mehr Pfiff verlieh. Der relaxte, jugendhafte Charakter seiner ersten Designs blieb auch in allen nachfolgenden Hilfiger-Kollektionen sein unverwechselbares Markenzeichen.

HERSTELLUNG Hilfiger bezieht seine Materialien oft von renommierten Webereien. Im Herbst 2014 waren in der SportswearKollektion zum Beispiel Kleidungsstücke mit dem typischen SchottenkaroMuster der legendären englischen Wollweberei Abraham Moon zu finden. Die TommyHilfiger-Tailored-Kollektionen wurden zusammen mit High-End-Herstellern wie Loro Piana, Artigiano Asoni und Guabello entwickelt.

FOTOS: ZVG

ZUSAMMENARBEIT «Wir arbeiten sehr gerne mit talentierten Künstlern zusammen. Es ist für mich eine Ehre, wenn sie meine Designs tragen. Wir haben mit Stars wie Jessica Alba, Drew Barrymore, Rita Ora, Alicia Keys und Estelle gearbeitet und freuen uns immer, zu sehen, wie sie unseren klassischen Designs ihren eigenen, einzigartigen Touch verleihen.» Im Frühling/Sommer 2014 hat Hilfiger sich für das Design der Capsule-Collection «To Tommy From Zooey» mit der Schauspielerin Zooey Deschanel zusammengetan.

FRÜHLING/SOMMER 2015 Die jüngste Kollektion wurde von freigeistigen FestivalGirls inspiriert und umfasst Sternbilder-Tattoos, wehende Bandanas und Schnitte, die an Sergeant Pepper und die Hippie-Bewegung erinnern.


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