IMAGEMAGAZINE THMA, 2021

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T EMA Das Imagemagazin der Südtiroler Wirtschaft La rivista d’immagine dell’economia altoatesina

FORUM

Professor Diego Calvanese Pagina 14

MUSTERGÜLTIG Tischlerei F. Pichler, Mader GmbH, Ze Pe´ Seite 16

I. R.– Poste Italiane SpA | Spedizione in Abbonamento Postale D. L. 353/2003 (conv. in L. 27/02/2004 no 46) art.1, comma 1 CNS Bolzano | Tassa Pagata – Taxe Percue

DIGILOGES HANDWERK 5.0 MENSCH & MASCHINE, EIN STARKES TEAM


Inhalt

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01 Augmented Reality 02 Immer modernere Maschinen

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INHALT 04 – 05

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SEHEN UND VERSTEHEN Zahlen, Daten und Fakten rund um das Thema Digitalisierung. Im Gespräch: Carmen Marcher von Fraunhofer Italia.

FOKUS Das Handwerk steht vor einer großen Zeitenwende: Es gilt digitale Neuheiten einzusetzen und gleichzeitig die analogen Stärken zu nutzen.

WORT UND BILD AR and VR

FORUM Il professor Diego Calvanese e il ricercatore Andrea Alexander Janes sull'Intelligenza Artificiale.

MUSTERGÜLTIG Südtirols Betriebe nutzen digitale Tools zu ihren Vorteilen. Gleichzeitig setzen sie aber auf Tradition und analoge Vorgehensweisen.

NACHGEFRAGT Junghandwerker-Vorsitzender Alexander Dallio über die digitale Jugend

IMPRESSUM THEMA – Das Imagemagazin der Südtiroler Wirtschaft

Redaktion Sabine Kerschbaumer, Davide Fodor

Grafik und Layout Effekt! GmbH

hgb. und Verwaltung lvh.apa Bildung & Service Gen. mbH Mitterweg 7 39100 Bozen Tel.: 0471 323 200 Fax: 0471 323 210 E-Mail: manufakt@lvh.it

Verantwortliche Direktion Dr. Bernhard Christanell, MA Reg. Tribunal Bozen Nr. 24 am 11. Mai 1948

Druck DigiPrint

Auflage 10.300 Exemplare

Fotos Pixabay, shutterstock, Mader GmbH, Tischlerei F. Pichler, Ze Pe´, Andreas Sanoner, Florian Andergassen, Hannes Niederkofler

Cover shutterstock

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THEMA

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Martin Haller, lvh-Präsident

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Digiloges Handwerk 5.0

Liebe Leserin, lieber Leser, die Welt ist in einem ständigen, immer schneller werdenden Wandel. In den vergangenen Monaten hat sich dabei vor allem die Digitalisierung herauskristallisiert. Die zunehmende Digitalisierung stellt für das Handwerk keine Bedrohung dar – im Gegenteil. Die Herausforderung für die Betriebe besteht darin, das Traditionshandwerk geschickt mit digitalen Tools zu verbinden. Es gilt digitale Neuheiten zum Vorteil des Betriebes, der Mitarbeiter und der Kunden zu nutzen, gleichzeitig aber wichtige Werte und analoge Schritte und Gesten beizubehalten. So wird der Weg für das neue digiloge Handwerk geebnet. Der Wandel wird nicht ein einfacher Schritt, sondern vielmehr ein langer Weg sein. Dieser wird sich aber lohnen. Das alte Mantra von Wirtschaft und Unternehmen „schneller, höher, weiter“ wird immer weiter bröckeln. Dabei können Handwerksbetriebe die Sehnsucht nach mehr Analogem und Qualitätsarbeit die Chance nutzen und sich hervorheben. Die Handwerksbetriebe werden mit der Vereinigung von digital und analog punkten. Nutzen wir den aktuellen digitalen Schwung und seien wir offen für die digiloge Zukunft! Ihr Martin Haller

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SEHEN UND VERSTEHEN Digitalisierung

SEHEN UND VERSTEHEN Die Südtiroler Betriebe können mit dem digitalen Wandel gut mithalten. Sie nutzen Neuheiten vor allem zur Vernetzung und Kommunikation.

Vorteile digitaler Neuheiten

Digitale Vermarktung

BETRIEBE PROFITIEREN

SÜDTIROLER HANDWERKER NUTZEN DIGITALE MÖGLICHKEITEN

Vereinfachung von Prozessen

56,5 % setzen auf eine Webseite

Effektives Marketing

42,9 % Schneller Kundenservice

sind auf Sozialen Medien aktiv

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THEMA

Viele Bereiche

Drei Fragen an Carmen Marcher

PRODUKTION VERÄNDERT SICH Wie hat sich die Produktion durch die Digitalisierung/ Technologisierung in den letzten drei Jahren verändert? Verteilung der Handwerksunternehmen (HT) mit Änderungen in der Produktion (%).

INTERVIEW  Welches Potential steckt in der Digitalisierung? Die Digitalisierung bietet die Chance, Produkte und Prozesse zu verbessern und hat somit das Potential die Wirtschaftlichkeit und die Wettbewerbsfähigkeit eines Betriebes langfristig zu steigern. Der digitale Wandel im Betrieb ist dann erfolgreich, wenn die Prozesse klar definiert sind. Nur so können vorhandene Verschwendungen vermieden werden und die Effizienz und die Wertschöpfung gesteigert werden.

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Die Abläufe wurden verstärkt digitalisiert Mitarbeiter üben jetzt mehr kreative, innovative Tätigkeiten aus

Tätigkeiten, die früher von Mitarbeitern durchgeführt worden sind, sind jetzt automatisiert 20

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trifft vollkommen zu   trifft eher zu   trifft eher nicht zu  trifft gar nicht zu   weiß nicht Quelle: WIFO Institut für Wirtschaftsforschung

Jeder 3. Mitarbeiter ist im Handwerkssektor digital mit seinen Kollegen vernetzt, z.B. durch IT-gestützte Arbeitsabläufe oder durch WhatsApp-Gruppen 01.2021

Nehmen Südtiroler Betriebe diese Chance wahr? Da die Maßnahmen zu Digitalisierung meist auch mit Investitionen verbunden sind, stehen speziell kleinere Betriebe der Digitalisierung oft skeptisch gegenüber. Im Baubereich haben wir im letzten Jahr jedoch ein steigendes Interesse für die Entwicklung von Konzepten und Strategien für die Digitalisierung beobachten können. Die gegenwärtige Krise hat uns somit gezeigt, dass die lokalen Betriebe sehr anpassungsfähig sind und die Potentiale der Digitalisierung für sich erkannt haben.

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Routinearbeiten haben abgenommen

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Welche Vorteile gibt es speziell für das Baugewerbe? Bei Fraunhofer Italia beschäftigen wir uns sehr intensiv mit der Einführung digitaler Technologien im Bausektor. Die Vorteile der Digitalisierung sind entlang der gesamten Wertschöpfungskette erkennbar. Wenn alle Projektbeteiligten miteinander vernetzt sind und Prozesse vorwiegend digital abgewickelt werden, können qualitativ hochwertige Bauprojekte effizienter, schneller und kostengünstiger umgesetzt werden.

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Carmen Marcher, Head of Process Engineering in Construction Fraunhofer Innovation Engineering Center


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FOKUS Digiloges Handwerk 5.0

DIGILOGES HANDWERK 5.0 Das Traditionshandwerk mit digitalen Tools zu verbinden ist die Herausforderung dieser Zeit. Eine gute Balance verspricht Südtiroler Betrieben großen Erfolg.

Das Handwerk steht vor einer Zeitenwende: Vor ihm liegen die zahlreichen Chancen einer digitalen Zukunft, gepaart mit den analogen Stärken, mit denen gerade kleinere Handwerksbetriebe punkten. In seiner jahrhundertelangen Geschichte hat sich das Handwerk immer wieder angepasst und weiterentwickelt. Aus diesem Grund ist die Digitalisierung für die Handwerker keine Herausforderung, sondern viel mehr eine Chance. In vergangener Zeit hat Covid-19 einiges zur Weiterentwicklung von digitalen Prozessen in Betrieben beigetragen: Durch die Unterbrechung von Lieferund Produktionsketten im Frühjahr 2020 haben viele Unternehmen kurzerhand auf digital umgestellt. Die Investitionen in Digitalisierungsprojekte sind stark angestiegen, da viele Betriebsinhaber digitale Geschäftsmodelle und Online-Shops entwickelt haben. 01.2021


THEMA

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FOKUS Digiloges Handwerk 5.0

01 Digitale Hilfsmittel erleichtern den Arbeitsalltag 02 Immer mehr wird vom PC aus gesteuert

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Die Pioniere des Handwerks von morgen investieren verstärkt in digitale Technik. Vor allem aber treiben sie ein zukunftsweisendes Verständnis von Arbeit, Vermarktung und Resonanz voran, das mehr denn je den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Die Zukunft des Handwerks liegt deshalb nicht darin, der sogenannten Industrie 4.0 nachzueifern und so viel wie möglich zu digitalisieren. Vielmehr geht es darum, digitale und analoge Kompetenzen klug zu kombinieren, um den Weg für das „Digiloge Handwerk 5.0“ zu ebnen. RASANT SCHNELLE DIGITALISIERUNG ERWECKT SEHNSUCHT NACH ANALOGEM Die Möglichkeiten der digitalen Vernetzung steigen rasant, neue Apps und Geräte erobern die Märkte. Der Haken daran ist, dass diese schnelle Entwicklung bei vielen Kunden und Mitarbeitern zu einem Gefühl der Überforderung führt. Oft sogar nach der Sehnsucht nach dem Analogen. Der Mensch ist und bleibt ein multisensorisches Wesen, auch in vernetzten Zeiten: Wir fühlen uns erst dann ganz bei uns, wenn wir riechen, spüren, schmecken, hören und uns auch räumlich verankern können. Je digitaler unsere Lebenswelt also wird, umso bedeutsamer werden auch die physische Begegnung und die Wichtigkeit des Ortes. Wahre, digitale Kompetenz gründet deshalb auf einem neuen, ganzheitlichen Bewusstsein für Digitalisierung und fördert einen virtuosen, spielerischen Umgang mit digitalen Medien und Tools. Ziel ist es, den Alltag und das Berufsleben nicht zu verkomplizie-

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ren, sondern zu erleichtern – easy digital. In Zukunft geht es daher um die kluge, situative Verknüpfung von real und digital, um ein real-digitales Ökosystem: Das Analoge, die Begegnung mit sich selbst und mit anderen steht an erster Stelle. Digitale Technologie unterstützt dabei, entscheidet aber nicht. Südtiroler Handwerksbetriebe haben die Chance, zu Pionieren dieses digilogen Handwerks zu werden und digitale sowie analoge Kompetenzen klug miteinander zu kombinieren. Dafür dürfen – und müssen – Produkte, Verfahren und Dienstleistungen weiterentwickelt und neu gedacht werden. Die digiloge Zukunft erfordert nicht nur Investitionen in digitale Technologien, sondern vor allem auch in ein neues, zukunftsweisendes Verständnis von Arbeitskultur und Kundenbeziehungen. ZURÜCK ZUR WERTEWIRTSCHAFT Es ist nicht nur die Sehnsucht zum Analogen, sondern ebenso das alte Mantra von Wirtschaft und Unternehmen – „schneller, höher, weiter“ – das bröckelt. Die reine Profitmaximierung auf Kosten der Beschäf01.2021


THEMA

DREI FRAGEN ZUM DIGITALEN WANDEL IM EIGENEN BETRIEB

Die ersten Schritte tigten, der Umwelt und der Qualität von Produkten und Dienstleistungen werden von den Kunden immer seltener akzeptiert. Die Wachstumswirtschaft wandelt sich zu einer Wertewirtschaft. Das schließt Umsatz und Gewinn nicht aus, setzt sie aber nicht an die erste Stelle. Denn die starke Fixierung auf Optimierung und Zahlen engt Betriebe in der Sichtweise ihrer (digitalen) Möglichkeiten ein und lässt viel Potenzial brachliegen. Die Folge: Beschäftigte haben keine emotionale Bindung zum Betrieb, die Erschöpfungs- und Fluktuationsrate steigt an, und auch nach außen hin wirkt das Unternehmen auf Dauer nicht glaubwürdig. Künftig wird es daher mehr denn je um die Bedeutung des Menschen im Arbeitsprozess gehen, um die Sinnhaftigkeit von Management und um eine gute Kombination aus Vertrauen, Kontrolle und Freiheitsgraden. Das digiloge Handwerk von morgen wird nicht von Menschen ausgeführt, die ihre Zeit mit der ständigen Wiederholung von monotonen Tätigkeiten verbringen, sondern von Menschen, die unersetzliche menschliche Qualitäten wie Kreativität, Empathie und ganzheitliches Denken einsetzen. Neue Technologien schaffen neuen Raum für die Ausbildung dieser Qualitäten. Gerade traditionelle Berufe können

»DIGITALE SOWIE ANALOGE KOMPETENZEN KLUG MITEINANDER KOMBINIEREN.« 01.2021

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Was bedeutet „Digitalisierung“ für meinen Betrieb? Was will ich damit erreichen? Am wichtigsten ist es, sich gleich zu Beginn darüber im Klaren zu sein, was man erreichen will. Welche Veränderungen machen in welchem Bereich Sinn? Marketing, Vertrieb, interne Prozesse sowie Kundenservice sind zum Beispiel heute gut mit fertigen Lösungen abgedeckt, die sich kostengünstig in die bestehende IT integrieren lassen. Welche Herausforderungen kommen wahrscheinlich auf den mich zu? Die größte Hürde für Handwerksbetriebe bildet die saubere Aufbereitung der im Unternehmen vorhandenen Daten.

sich daher wieder auf ihre Wurzeln besinnen: auf Qualitätshandwerk von Menschen für Menschen. ECHTE WERTSCHÄTZUNG LEBEN UND FACHKRÄFTE BINDEN Der Fachkräftemangel ist in vielen Branchen eine große Herausforderung. Deshalb wird es in Zukunft noch wichtiger sein, kompetente und engagierte Lehrlinge und Mitarbeiter anzusprechen und an den Betrieb zu binden. Digiloge Betriebe müssen dafür Vertrauen in digitale Technologien schaffen, spielerisches Lernen ermöglichen und echte Wertschätzung leben. Im Allgemeinen empfiehlt es sich, die Themen Mitarbeitergewinnung und digitale Jobtransformation zusammenzudenken: Betriebe, die digiloge Prozesse sowie Aus-, Fort- und Weiterbildung integriert behandeln, üben eine besondere Anziehungskraft aus. Zum Magneten für hochkarätige Mitarbeiter kann ein Betrieb vor allem dann werden, wenn er

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FOKUS Digiloges Handwerk 5.0

digitale Kompetenz und frische Ideen mit Tradition und Handwerk verbindet. Loyalität gegenüber dem Betrieb und Stolz auf das eigene Handwerk sind Werte, die in einer globalen Welt, in der Produkte und Dienstleistung immer beliebiger werden, stark an Bedeutung gewinnen. Gerade junge Menschen möchten wieder ein Gefühl der Zugehörigkeit, Sicherheit und Sinnhaftigkeit spüren und sind auch bereit, sich dafür voll einzubringen – allerdings nur dann, wenn das „digiloge Gesamtpaket“ stimmt. EIN STARKES TEAM: MENSCH UND MASCHINE Die Zukunft der digilogen Arbeit kann nicht linear und eindimensional, sondern nur ganzheitlich betrachtet w-erden: In neu entstehenden Mustern und Arbeitsfeldern stecken neue Potenziale. Dabei öffnen sich neue Räume für menschliche Qualitäten wie Empathie, Kreativität und vernetztes Denken. Auch die Digitalisierung führt zu einer Neugestaltung von Arbeit und erschafft eine neue Vielfalt von Berufen. Um Beschäftigte zu ermächtigen, souverän mit digi-

AUF EINEN BLICK FÜR SCHNELLLESER

Mit „easy digital“ Verknüpfung von real und digital schaffen Die Möglichkeiten der digitalen Neuheiten steigen rasant, neue Apps und Geräte erobern die Märkte. Der Haken daran ist, dass diese schnelle Entwicklung bei vielen Kunden und Mitarbeitern zu einem Gefühl der Überforderung führt. Oft sogar nach der Sehnsucht nach dem Analogen. Je digitaler unsere Lebenswelt also wird, umso bedeutsamer werden auch die physische Begegnung und die Wichtigkeit des

Ortes. Wahre, digitale Kompetenz gründet deshalb auf einem neuen, ganzheitlichen Bewusstsein für Digitalisierung und fördert einen virtuosen, spielerischen Umgang mit digitalen Medien und Tools. Ziel ist es, den Alltag und das Berufsleben nicht zu verkomplizieren, sondern zu erleichtern – easy digital. In Zukunft geht es daher um die kluge, situative Verknüpfung von real und digital, um ein real-digitales Ökosystem: Das

Analoge, die Begegnung mit sich selbst und mit anderen steht an erster Stelle. Digitale Technologie unterstützt dabei, entscheidet aber nicht. Südtiroler Handwerksbetriebe haben die Chance, zu Pionieren dieses digilogen Handwerks zu werden und digitale sowie analoge Kompetenzen klug miteinander zu kombinieren. Dies erfordert ein neues, zukunftsweisendes Verständnis von Arbeitskultur und Kundenbeziehungen.

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Drei Meinungen SÜDTIROLER BETRIEBE

Martin Oberhauser, Studio Oberhauser

Wir arbeiten seit Jahren so digital wie möglich. Uns ist es wichtig, Fertigungsprozesse zu beschleunigen und die Vorteile der digitalen Kommunikation zu nutzen. Allerdings kann kein digitales Tool ein persönliches Gespräch ersetzen. Face to Face versteht man einfach klarer und schneller.

Christian Plancker, KAPL

Per la nostra azienda la digitalizzazione si è rivelata basilare negli ultimi mesi, perché ci ha permesso di farci conoscere e di fatto ha consentito una prosecuzione del nostro lavoro nonostante la pandemia. Due aspetti che ci auguriamo di poter sfruttare appieno con il ritorno alla normalità.

talen Technologien umzugehen, ist es entscheidend, einen konstruktiven und zukunftsoffenen Blick auf die digitalen Möglichkeiten zu etablieren – und den Mut zu fördern, sich damit aktiv auseinanderzusetzen. Nur so können Mensch und Maschine künftig zu eingespielten Teams wachsen, in denen sie ihre jeweiligen Stärken ergänzen können. Denn auch das ist klar: Handwerksbetriebe, die an den entscheidenden Schnittstellen digitale Technologien einsetzen, gewinnen Zeit für ihre Kernaufgabe – das Handwerk selbst. DIGITALE TRANSFORMATION AUF DEN BETRIEB ANPASSEN Das erste Gebot auf dem Weg zu dieser digilogen Kompetenz lautet: cool bleiben. Es gilt, weder in blinden Aktionismus zu verfallen, noch den Kopf in den Sand zu stecken. Es ist sehr wichtig, einen gesunden Pragmatismus zu pflegen. Die ausschlaggebende Frage lautet: Welche Form der Digitalisierung passt wirklich zu uns, und welche Optionen lassen wir bewusst aus? Klare und auf den eigenen Betrieb zugeschnittene Antworten zu finden, ist bei der Vielzahl an digitalen Angeboten und Möglichkeiten nicht leicht. Echte digitale Transformation kann nur dann gelingen, wenn sie aus der einzigartigen Identität des Unternehmens heraus entwickelt wird.

Quelle: „Digiloges Handwerk 5.0; Die Vision einer digilogen Zukunft“ vom Zukunftsinstitut und rcm-solutions

Anita Stampfer, Webcoaching 4 you

Die Pandemie hat der Digitalisierung einen großen Aufschwung verliehen. Immer mehr Betriebe interessieren sich für digitale Möglichkeiten. Meiner Meinung besteht die beste Kombination aus Digitalisierung und realer Welt. Damit kann man als Betrieb viel erreichen. 01.2021

Neues Bewusstsein für Digitalisierung


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WORT UND BILD AR and VR

AR and VR Augmented reality (AR) adds digital elements to a live view often by using the camera on a smartphone. Examples of augmented reality experiences include Snapchat lenses and the game Pokemon Go. Virtual reality (VR) implies a complete immersion experience that shuts out the physical world. Using VR devices such as HTC Vive, Oculus Rift or Google Cardboard, users can be transported into a number of realworld and imagined environments such as the middle of a squawking penguin colony or even the back of a dragon. In a Mixed Reality (MR) experience, which combines elements of both AR and VR, realworld and digital objects interact. Mixed reality technology is just now starting to take off with Microsoft ’s HoloLens one of the most notable early mixed reality apparatuses. Extended Reality (XR) is an umbrella term that covers all of the various technologies that enhance our senses, whether they’re providing additional information about the actual world or creating totally unreal, simulated worlds for us to experience. It includes Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) and Mixed Reality (MR) technologies.

Quelle: https://www.fi.edu/difference-between-ar-vr-and-mr

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FORUM L'opinione del professor Diego Calvanese

Forum L’intelligenza artificiale sta assumendo una rilevanza sempre più marcata nella vita di tutti i giorni. Insieme al professore ordinario della LUB Diego Calvanese ed al ricercatore Andrea Alexander Janes abbiamo approfondito come si è sviluppata questa evoluzione, quali sono stati i risultati raggiunti e come un simile modello possa trovare applicazione in un mondo pratico come quello dell’artigianato. 01.2021


THEMA

si quali quelli lavorativi. E i sistemi sono sensibili ad un uso corretto del linguaggio, ad esempio il dialetto può rappresentare un problema.

Diego Calvanese è professore ordinario alla Libera Univ. di Bolzano, dove dirige il gruppo di ricerca Intelligent Integration and Access to Data (In2Data). È il direttore di Smart Data Factory, il laboratorio di trasferimento tecnologico della Facoltà di Scienze e Tecnologie informatiche presso il Techpark NOI.

L'Intelligenza Artificiale (IA) nasce a metà del secolo scorso con l'obiettivo di sviluppare sistemi artificiali in grado di imitare l'intelligenza umana. L'IA si è sviluppata inizialmente nell'ambito dell'informatica e della matematica, ma a partire dal 2000 è cresciuta in modo vertiginoso, grazie anche a nuove tecniche statistiche per l'apprendimento automatico (o "machine/deep learning"). Ha così iniziato ad avere un notevole impatto nelle scienze ingegneristiche e nel mondo produttivo, incluso l’artigianato. Possiamo comprendere meglio l'IA elencando esempi di aree concrete nelle quali trova applicazione. Nello specifico, analizziamo l’elaborazione del linguaggio naturale, l’elaborazione di immagini, i sistemi esperti e di raccomandazione e la robotica. ELABORAZIONE DEL LINGUAGGIO NATURALE "Alexa, spegni le luci dello studio!" Come in questo noto esempio, si tratta di catturare e interpretare correttamente la voce parlata, ad esempio per inviare comandi ad un computer/dispositivo/macchina per aprire cassetti, attivare macchinari e molto altro. Ci sono molte applicazioni possibili nell’artigianato, ma vanno anche affrontati diversi problemi. Ad esempio, il riconoscimento vocale non funziona ancora in modo soddisfacente in ambienti rumoro01.2021

ELABORAZIONE DI IMMAGINI Il problema chiave è quello di analizzare immagini (foto ma anche video) e di "capirne" il contenuto, per utilizzarle al meglio. Con eccezione forse del riconoscimento facciale, dove le macchine ormai uguagliano le prestazioni umane, questa tecnologia non è ancora pienamente matura per un'adozione su larga scala. Ad esempio, l'illuminazione variabile di ambienti lavorativi può essere difficile da gestire; e riconoscere tutti gli oggetti presenti in un ambiente reale richiede ancora una grande potenza di calcolo. SISTEMI ESPERTI E DI RACCOMANDAZIONE Immaginate di poter "programmare" in un computer l'esperienza e la conoscenza acquisita da una persona, per poterla poi utilizzare. Questo sogno, fin dall'inizio parte integrante dell'IA, ha conosciuto alti e bassi, ma si è scontrato con la notevole difficoltà di elicitare la conoscenza di esperti e codificarla in opportune regole. Oggi sono più diffusi sistemi che invece di utilizzare regole esplicite, imparano dai dati e dalle scelte di moltissimi utenti. Questi sistemi, detti di "raccomandazione", sono per esempio in grado di raccomandare il prodotto o servizio che meglio si adatta ad un determinato cliente. LA ROBOTICA La robotica, infine, può essere considerata l'ambito prototipico di applicazione dell'IA. I robot sono macchine che percepiscono l'ambiente circostante e possono compiere azioni, ad esempio trasportare un oggetto, perseguendo un obiettivo. I robot spesso incorporano le tre tecnologie menzionate sopra: interagiscono con gli umani in linguaggio naturale; riconoscono oggetti e operano su di essi elaborando immagini; e agiscono pianificando le azioni da svolgere sulla base di conoscenze e regole da "esperto". Tutte queste tecnologie sono già tra noi: si possono usare, hanno un buon grado di maturità e possono risolvere problemi in modi completamente nuovi. Forse l'unico limite è la nostra creatività!

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RUBRIK BETRIEBE UNTER DER LUPE

Drei Beispiele, wie die Balance zwischen digital und analog gut funktionieren kann.

MUSTER GÜLTIG Südtiroler Betriebe nutzen digitale Neuheiten und punkten zugleich mit Traditionshandwerk, Qualität und Handarbeit.

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THEMA

ZE PE’ BRESSANONE Sfruttare prontamente le opportunità messe a disposizione dalla digitalizzazione e capovolgere a proprio favore una situazione fattasi improvvisamente complessa non è una dote comune, ma certamente decisiva. Una testimonianza in tal senso può arrivare dall’artigiano di Bressanone Giuseppe Zema, titolare da quasi 30 anni della ditta Ze Pe’, realtà familiare specializzata nella produzione di articoli da buffet e carrelli da sala negli alberghi. Con l’avvento del Covid-19 poco più di un anno or sono, l’operatore economico è stato costretto a rinunciare ad alcuni importanti fiere e forum internazionali, vedendo in tal modo sfumare l’opportunità di presentare ad un’ampia fetta del proprio mercato i nuovi prodotti e le innovazioni dell’azienda. Il team della Ze Pe’ ed il titolare non si sono persi d’animo e viceversa hanno cercato di ampliare su tre fronti il proprio mercato globale, arrivato oggi a coinvolgere direttamente oltre 40 Paesi ed indirettamente ogni angolo del pianeta. Per riuscirci l’azienda sta lavorando molto sull’online, attivando alcune

sinergie di valore a livello locale. Il primo passo è stato quello di collaborare con IDM e con rcm solutions per intavolare un progetto di export coaching, fondamentale nell’implementazione della visibilità aziendale all’estero. Contestualmente la ditta ha avviato una serie di webinar e videoconferenze settimanali, consentendo in tal modo ai clienti di tutto il mondo di rimanere aggiornati sulle nuove proposte: un’impresa resa possibile anche grazie ad un progetto con la giovanissima start-up di Chiusa fuxfilm, protagonista di alcuni video innovativi utili per chiarire nel dettaglio le peculiarità dei prodotti targati Ze Pe’. Il passo successivo arriverà sul web e coinciderà con la totale ristrutturazione del sito internet, in fase di completo rinnovamento insieme alla Marketing Factory di Bressanone per garantire una migliore presentazione dei prodotti ed una maggiore condivisione: non a caso a breve il portale sarà presente in quattro diverse lingue (italiano, tedesco, inglese e francese), con la traduzione interamente gestita all’interno dell’azienda. Infine, quasi a premiare lo spirito d’abnegazione dell’artigiano e della sua squadra, un’ulteriore collaborazione con IDM ha consentito la partecipazione per la 14a volta alla

Giuseppe Zema Esperienza e competenza.

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Fiera internazionale Host in programma ad ottobre a Milano: un appuntamento ormai da anni ai vertici mondiali per quanto concerne la ristorazione e l’accoglienza. Difficile affermare ad oggi se il sentito evento potrà svolgersi “in presenza”, ma la Ze Pe’ anche in questo caso non si è fatta cogliere impreparata: grazie anche alla collaborazione con la ditta di fotografi Focus di Bressanone, sono stati creati video e foto in movimento di tutte le ultime proposte, che verranno pubblicate sulla piattaforma della fiera. L’ennesima soluzione all’avanguardia studiata per trasformare una possibile difficoltà in una grande opportunità.

SULL’ AZIENDA UNA PRODUZIONE INTERAMENTE “MADE IN ALTO ADIGE”

La vera forza dell’azienda familiare La ditta Ze Pe’ venne fondata nel 1992 da Giuseppe Zema, che è tuttora il titolare della realtà economica di Bressanone. L’azienda familiare, che può contare oggi su nove dipendenti, vanta una lunga tradizione nella creazione e nella realizzazione di articoli da buffet e di diverse tipologie di carrelli da sala. Una produzione all’insegna della qualità che ha la propria forza in una duplice anima, una sudtirolese e l’altra mediterranea.


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MUSTERGÜLTIG Betriebe unter der Lupe

Josef und Werner Pichler: Sie hatten im Lockdown eine neue Idee.

ZUM BETRIEB DIE KOMBINATION MACHT ES AUS

Digitale Tools & persönliche Beratung

Tischlerei F. Pichler

Der Familienbetrieb Tischlerei F. Pichler wird derzeit in dritter Generation geführt und beschäftigt insgesamt acht Mitarbeiter. Der Betrieb setzt auf digitale Schritte von der 3D Planung bis zur CNC Fertigung. Dabei macht den Unterschied immer noch der letzte Schliff durch die Handarbeit eines jeden Tischlers aus. Für die Pichlers, welche seit Jahren im hochwertigen privaten Innenausbau tätig sind, käme es nicht infrage, ein Möbelstück ohne ein persönliches Gespräch anzufertigen. Die Balance zwischen Digitalem und Analogem ist die Basis.

MONTAN Der Schrankmacher – maßgefertigt für dich!“ So besonders wie der Name ist auch das neue Tool der Tischlerei F. Pichler. Die Neuheit ist eine digitale Hilfe für das schnellere Erstellen des Wunschmöbelstücks – passgenau, qualitativ und mit professioneller Beratung. „Die Idee hatten wir während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020. Der Betrieb war für einige Wochen geschlossen und wir haben fieberhaft überlegt, wie es wohl weitergehen wird“, erinnert sich Josef Pichler. „Wir haben beobachtet, dass viele sich mit der Einrichtung ihrer Wohnung beschäftigt haben, sie erneuern und verschönern wollten. Wir bekamen zahlreiche Anfragen, konnten aber aufgrund der strikten Maßnahmen nicht zu den Kunden hin. So hat sich Schritt für Schritt die Idee des Schrankmachers entwickelt.“ Das neue Tool funktioniert folgendermaßen: Mithilfe des „Schrankmachers“ werden die Erstinformationen gebündelt. Dabei können potenzielle Kunden auswählen, welchen Schranktyp und Form sie sich

wünschen, welchen Verwendungszweck und welchen Stil er haben soll. Unter anderem können auch der Standort und die Maße eingegeben werden. „Ebenso gibt es die Möglichkeit, Fotos vom Raum hochzuladen. So können wir uns noch ein besseres Bild machen und unsere professionellen Vorschläge für den Schrank optimieren“, sagt Josef Pichler. Für ausstehende Details kontaktiert der Tischler den Kunden anschließend. Alle weiteren Schritte laufen wie üblicherweise ab: Die Profis erstellen eine Zeichnung, fertigen das Möbelstück auf Wunsch an und montieren es vor Ort. „Das Tool ist keine neue Erfindung. Es gibt große Möbelhäuser, die die Online-Zusammenstellung von Möbelstücken bereits seit Jahren anbieten. Wir wollen diese auch nicht nachahmen, sondern einfach den Vorgang von der Planung bis zur Lieferung verkürzen. Denn mithilfe des Schrankmachers ist die erste Anfahrt zur Vermessung überflüssig. Der Schrank wird schneller fertig und ist für den Kunden folglich auch günstiger.“ Dem Betrieb

sind die professionelle Beratung und die Qualität äußerst wichtig. Deshalb käme es für Pichler nicht infrage, die Schränke ohne Gespräch anzufertigen. Das Tool ist erst seit einigen Wochen online. Die Pichlers versprechen sich dadurch vor allem neue Kontakte: „Viele Menschen verbinden die Arbeit von Tischlern oft mit sehr hohen Preisen. Deshalb scheuen sich viele auch nur ein Angebot einzuholen. Das neue Tool soll genau hier entgegenwirken. Qualitative Arbeit hat ihren Preis, dennoch schätzen viele Interessenten den Preis bei weitem zu hoch ein.“ Pichler ist sich sicher, dass der Schrankmacher gut funktioniert: „Wir haben während des Lockdowns die ersten Erfahrungswerte mit dieser Vorgehensweise gemacht. Da ein Gespräch vor Ort nicht möglich war, haben wir uns mit dem Kunden via Videocall unterhalten. Er hat alle Maße geschickt, uns die Details und Wünsche erklärt sowie ein Foto vom Standort geschickt. Sogar eine ganze Küche haben wir somit erstellt. Und das ist kein Einzelfall.“ 01.2021


THEMA

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Mader GmbH STERZING Den Helm auf, die AR-Brille runter und schon sieht der Handwerker die Baustelle aus einer ganz anderen Sicht. Auf den kahlen Mauern der Baustelle erscheinen farbige Linien und Flächen, die die Leitungen und Rohre darstellen. Der Installateur kann sofort sehen, wo die eingeplanten Rohre oder die Fußbodenheizung installiert werden müssen. Was nach Sciencefiction klingt, wird für viele Südtiroler Betriebe in einigen Jahren zur Routine werden. Der Betrieb Mader hat kürzlich in Zusammenarbeit mit der Freien Universität Bozen eine Machbarkeitsstudie durchgeführt und die Potentiale, aber auch Schwächen von unterstützenden Geräten wie AR-Brille, Scanner und Laser auf der Baustelle getestet. „Digitale Neuheiten sind für uns sehr wichtig“, erklärt Michael Tschöll, Zuständiger für Digitalisierung und Controlling bei Mader. „In der Baubranche wird sich in den nächsten Jahren viel verändern. Ab 2023 wird BIM (Building Information Modeling) für öffentliche Ausschreibungen

Michael Tschöll ist von der Augumented Reality begeistert

über einer Million Euro Pflicht. Wenn alle am Projekt Beteiligten auf demselben Gebäudemodell arbeiten, wird die AR-Brille zu einem wichtigen Werkzeug.“ Die Augmented Reality (AR) ist eine computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung. Das heißt: Durch eine AR-Brille wird sowohl die reale Umgebung wahrgenommen und zusätzliche vordefinierte grafische Elemente eingeblendet. „Bei größeren Projekten erwarten wir, dass durch die neue Technik schneller und trotzdem genau gearbeitet werden kann“, erklärt Michael Tschöll. Ebenso können mithilfe des Scanners die Installationsarbeiten einfacher und schneller an

ZUM BETRIEB DIE DIGITALISIERUNG IM BLICK

Neuheiten für Mitarbeiter und Kunden Digitale Neuheiten sind bei Mader sehr wichtig. Der Betrieb nutzt die Fortschritte einerseits für effizientere und einfachere Arbeitsprozesse. Vor allem sind dem Betrieb aber digitale Fortschritte wichtig, die den Kunden zu Gute kommen. Mader beschäftigt über 200 Mitarbeiter in Sterzing, Bruneck und Brixen und ist in den Bereichen Heizung-, Klima-, Lüftung und Sanitärinstallationen, Elektrotechnik und Bau tätig.

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die tatsächliche Bauausführung angepasst werden. Der Scanner zeigt durch die genaue Bestandserfassung an, welche Maße verschiedenste Installationen haben müssen, damit sie im Montageabschnitt genau passen. Das erleichtert eine Vorfertigung im Betrieb, sodass vor Ort mit weniger Aufwand montiert werden kann. Das Testprojekt ist bei den Mitarbeitern gut angekommen. Anhand ihrer Rückmeldungen und den erhobenen Montagezeiten und Genauigkeiten wird Mader schließlich die Entscheidung über die Anschaffungen von Hard- und Software treffen. Bereits seit vier Jahren im Einsatz ist bei Mader die VR-Brille. Diese Technologie ist bei Kunden beliebt, da sie neue Möglichkeiten bei der Badplanung bietet. Im Gegensatz zur AR-Brille sieht man mit der Virtual-Reality-Brille die reale Umgebung nicht mehr. Man taucht komplett in einen anderen virtuellen Raum ein, der mit einer Software gestaltet wird. „Die Kunden finden sich in ihrem zukünftigen Bad wieder. Das 3D-Bild spiegelt die genauen Maße des Bades wider. Beliebig kann damit z.B. die Farbe der Fliesen, die Badmöbel oder die Anordnung von WC, Waschbecken und Dusche innerhalb des Bads verändert und verglichen werden“, veranschaulicht es Tschöll. „Diese Technologie erleichtert es Kunden, sich alles besser vorzustellen und bessere Entscheidungen zu treffen.“


Nachgefragt Digitale Neuheiten sind bei jungen Handwerkern sehr beliebt, weiß Alexander Dallio, Landesobmann der Junghandwerker im lvh. Jedoch dürfen die analogen und traditionellen Arbeitsschritte nicht in den Hintergrund rücken. Wie digital sind Südtirols Junghandwerker? Ich finde, dass die Digitalisierung im Arbeitsalltag immer wichtiger wird, vor allem für junge Handwerker. Sie sind sehr technikaffin und finden sich mit neuen digitalen Arbeitsschritten, Maschinen und Prozessen sehr schnell zurecht. Sie sind geradezu begeistert, wenn sie mit digitalen Neuheiten arbeiten dürfen. Wichtig ist sicherlich ebenso die digitale Vernetzung. Der Austausch mittels digitaler Hilfsmittel ist in der heutigen Zeit für sie nicht mehr wegzudenken. Sei es via Social-Media-Kanäle oder Instant-Messaging-Dienste. Wie nehmen Junghandwerker das Weiterbildungsangebot in diesem Bereich wahr? Die Nachfrage ist sehr groß. Alle wollen schließlich mit digitalen Neuheiten gut arbeiten können und sie zu ihrem Vorteil nutzen. Digitale Fortschritte basieren auf einer ständigen Weiterbildung. Und das wird von den jungen Handwerkern hierzulande auch gut angenommen. Welche Rolle spielen trotz Digitalisierung der menschliche Kontakt und analoge Arbeitsweisen? Für uns Handwerker ist der persönliche Kontakt mit den Kunden das Wichtigste. Dies können keine digitalen Tools ersetzen. Natürlich kann man sich virtuell austauschen, das wird aber nie dasselbe sein, wie wenn man sich persönlich unterhalten kann. Das gilt ebenso für verschiedene Arbeitsschritte. Vieles kann durch die Digitalisierung vereinfacht und präzisiert werden, ohne den Feinschliff des Handwerkers kann aber nicht ein qualitatives und individuelles Produkt beziehungsweise Dienstleistung entstehen.


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