Das Imagemagazin der Südtiroler Wirtschaft
La rivista d’immagine dell’economia altoatesina
FORUM
La prospettiva demografica di Alessandro Rosina
Seite 14
MUSTERGÜLTIG
Gampenrieder, Battisti, Elektro Plattner
Seite 17
Das Imagemagazin der Südtiroler Wirtschaft
La rivista d’immagine dell’economia altoatesina
FORUM
La prospettiva demografica di Alessandro Rosina
Seite 14
MUSTERGÜLTIG
Gampenrieder, Battisti, Elektro Plattner
Seite 17
SEHEN UND VERSTEHEN
Alt und Jung Hand in Hand © unsplash/Ave Calvar
Verschiedene Zeitalter ergänzen sich gegenseitig © shutterstock/Diego Cervo
Zahlen, Daten und Fakten rund um den demographischen Wandel in Südtirol. Im Gespräch: Landesrätin Rosmarie Pamer.
FOKUS - DREI MEINUNGEN
Ein allgemeiner Überblick und drei konkrete Gesichtspunkte.
WORT UND BILD
Die steigende Lebenserwartung eröffnet neue Perspektiven, nicht nur in sozialer Hinsicht, sondern auch im beruflichen Leben.
Prof. Alessandro Rosina stellt seine Vision vor, wie man die "demografische Falle" in eine Chance für die Zukunft verwandeln kann.
Zwei Firmen, in denen mehrere Generationen Seite an Seite arbeiten und eine innovative Neugründung.
Welche Strategien man in der Praxis anwenden kann, Punkt für Punkt erklärt.
IMPRESSUM
THEMA – Das Imagemagazin der Südtiroler Wirtschaft
hgb. und Verwaltung
lvh.apa Bildung & Service Gen. mbH Mitterweg 7
39100 Bozen
Tel.: 0471-3232-00
Fax: 0471-3232-10
E-Mail: manufakt@lvh.it
Redaktion
Ramona Pranter, Leslie Wiss, Silvia Ottaviano
Verantwortliche Direktion
Dr. Bernhard Christanell, MA
Reg. Tribunal Bozen
Nr. 24 am 11. Mai 1948
Auflage 10.100 Exemplare
Grafik und Layout Longo AG - SpA Druck
Südtirol Druck Cover shutterstock
06 – 11 FOKUS
Martin Haller, lvh-PräsidentDie Zusammenarbeit zwischen Jung und Alt ist ein zu schätzender Wert für das Handwerk.
Wir brauchen die Energie und den frischen Wind, welche nur die neuen Generationen einbringen können. Entsprechend müssen wir uns bemühen, das Phänomen des "Brain Drain" einzudämmen und unseren jungen Menschen eine neue Arbeitsqualität anzubieten.
Mehr Wertschätzung für junge Menschen und aktives Alter
Besonders in der Zeit des demographischen Wandels, in der die sinkende Geburtenrate Anlass zur Sorge gibt, muss eine zukunftsorientierte Politik in die Ausbildung und in die Wertschätzung der jüngeren Arbeitskräfte investieren.
Auf der anderen Seiten, brauchen wir auch das Wissen und die (Lebens)Erfahrung der älteren Generationen. Sie bewahren die Traditionen des Handwerks. Sie bewahren, in einer sich schnell verändernden Welt, Werte und Techniken, die sonst verloren gehen würden.
Ein längeres Leben ist eine wertvolle Chance, aber es veranlasst uns auch dazu, darüber nachzudenken, wie wichtig es ist, das Wohlbefinden und die Lebensqualität älterer Menschen zu gewährleisten.
Unsere Gesellschaft muss sich daher für die Pflege und das Wohlergehen älterer Menschen engagieren und eine integrative Vision fördern, die auf ihre Bedürfnisse eingeht.
Diese beiden Zweige verlaufen nicht parallel, sondern treffen sowohl im Leben als auch in der Arbeit aufeinander: schaffen wir die Bedingungen für ein positives Zusammenwachsen und die Gestaltung der Zukunft des Handwerks!
Ihr Martin HallerRosmarie Pamer, Landeshauptmannstellvertreterin und Landesrätin für sozialen Zusammenhalt, Familie, Senioren, Genossenschaften und Ehrenamt
Südtirol ist, im Vergleich zum Rest Italiens, durchaus ein Land für junge Menschen. Doch wird auch hier die Bewölkerung immer älter. Was erwarten wir von der Politik?
INTERVIEW
1 Welche Maßnahmen können ergriffen werden, um die Abwanderung junger Talente ins Ausland zu verhindern?
Dazu gehören Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Investitionen in Bildung und Ausbildung, die Förderung von innovativen Arbeitsmöglichkeiten und Start-ups, die Schaffung bezahlbaren Wohnraums, höhere Löhne sowie die aktive Einbindung junger Menschen in Entscheidungsprozesse. Indem wir ein Umfeld schaffen, das persönliche und berufliche Entwicklung ermöglicht und ihre Stimmen gehört werden, können wir dazu beitragen, die Abwanderung junger Talente einzudämmen und Südtirol zu einem Ort zu machen, der sie langfristig bindet.
2
Welche Aktivitäten planen Sie zum Thema "aktives Alter"?
Nach der Verabschiedung des Landesgesetzes zum Aktiven Altern, im Jahr 2022, stehen nun viele konkrete Schritte der Umsetzung auf dem Programm. So wird demnächst der Landesseniorenbeirat
erneuert, der konkrete Vorschläge für seniorenpolitische Maßnahmen und Prioritäten sammeln und zusammen mit den für die Materie kompetenten Abteilungen die programmierten Maßnahmen umsetzen wird.
Viele Gemeinden wurden selbst mittlerweile aktiv und haben einen Seniorenbeirat auf lokaler Ebene eingerichtet. In 53 Gemeinden gibt es mittlerweile einen eigenen Seniorenbeirat. Neu eingesetzt wird ein Seniorenanwalt bzw. eine Seniorenanwältin.
Er bzw. sie setzt sich für die Interessen der Seniorinnen und Senioren in Südtirol ein, überwacht beispielsweise die Wahrung der Rechte bei der Betreuung und Pflege von älteren Menschen, die in Einrichtungen außerhalb der Herkunftsfamilie untergebracht sind.
Es freut mich besonders, dass das Land Südtirol für die Verabschiedung des Landesgesetzes kürzlich eine Anerkennung des vom Familienministerium beauftragten Forschungsinstitut INRCA bekommen hat. Wir können mit Stolz behaupten, ein Vorbild für die Regionen und Provinzen in Italien zu sein.
DEMOGRAFISCHEN DATEN FÜR SÜDTIROL – 2022
Vor kurzem hat das Landesinstitut für Statistik ASTAT die wichtigsten demografischen Daten des Jahres 2022 für Südtirol aufbereitet. Hier eine Übersicht, mit dem Blick auf den steigenden Anteil älterer Menschen.
Geburtenrate
9,2% 6,7%
5221
4912 Tode
Geburtendefizit die Zahl der Todesfälle übersteigt jene der Neugeborenen -0,6‰
Geburten
Personen im Alter von 65 Jahren und älter 20,3 %
Lebenserwartung
81,2
85,7
Der demografische Wandel stellt die Gesellschaft vor neue Herausforderungen: wir brauchen eine neue Arbeitsplatzqualität für die junge Generation und bessere Bedingungen für aktives Altern.
Laut Schätzungen der ISTAT (Istituto nazionale di statistica - Nationales Institut für Statistik) ist Italien das Land, das am meisten Gefahr läuft, im Jahr 2050 ein Verhältnis von 1:1 zwischen Menschen in Rente und Erwerbstätigen zu haben. Um ein solches Szenario zu vermeiden, müssen erfolgreiche Strategien entwickelt werden. Dabei muss nicht nur die Rolle der Demografie berücksichtigt, sondern auch neue Wege und Ansätze, gefunden werden. Der Rückgang der jüngeren Generationen ist ein ebenso quantitatives, wie auch ein qualitatives Phänomen, weil nicht ausreichend in sie investiert wird und ihnen nicht genug Möglichkeiten geboten werden, das Land zu verändern. Das führt zum sogenannten "Brain Drain", der Abwanderung ins Ausland. Um das Gleichgewicht zwischen den Generationen wieder herzustellen, bedarf es also verschiedener Maßnahmen. Die Altersstruktur ist heute bereits so stark beeinträchtigt, dass eine Erhöhung der Geburtenrate als Reaktion darauf nicht mehr ausreicht.
Ältere Experte unterstützen gerne Lehringen © lvh.apa
DIE STATISTIK UND DER DEMOGRAPHISCHE "SBOOM"
In Italien sind die Geburten von über 550.000 im Jahr 2010 auf 420.000 im Jahr 2019 zurückgegangen. Die Pandemie hat dann dazu beigetragen, sie weiter unter 400.000 sinken zu lassen. Heute liegt die Gesamtfruchtbarkeitsrate in Italien bei 1,25 Kindern pro Frau (1,7 Kinder pro Frau in Südtirol im Jahr 2021).
Laut Prof. Alessandro Rosina (Katholische Universität Mailand, s. Forum) müsste die Geburtenzahl wieder über 500.000 steigen, um aus der Abwärtsspirale herauszukommen: ein Ziel, das noch möglich ist, aber nur, wenn die Trendumkehr sofort beginnt und solide unterstützt wird. Die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau müsste bis 2037 auf 1,65 steigen (ein Wert, der immer noch unter dem Frankreichs, von etwa 1,8, liegt). Erfahrungen mit Steigerungen in
ähnlicher Größenordnung gibt es in Deutschland, wo die Kinderzahl von 1,33 im Jahr 2006 auf 1,6 im Jahr 2016 gestiegen ist, oder, noch besser, in Schweden, wo sie sich von etwa 1,5 im Jahr 1999 auf über 1,9 im Jahr 2009 erhöhte. Es ist also schwierig, aber nicht unmöglich. Auf jeden Fall ist es der einzige Weg, der uns bleibt, um nicht unweigerlich in die Falle des kontinuierlichen Geburtenrückgangs zu tappen, mit daraus unhaltbar resultierenden Ungleichgewichten zwischen alten und neuen Generationen.
Die Gesamtfruchtbarkeitsrate ist in Südtirol zwar viel höher als im übrigen Italien, jedoch muss beachtet werden, dass in einem „demografiebewussten“ Südtirol, der geringe Zuwachs ausschließlich auf die Wanderungskomponente zurückzuführen ist, während das natürliche Wachstum seit Jahrzehnten stetig abnimmt. Es gibt durchaus positive Anzeichen, aber wir dürfen nicht unvorsichtig werden.
Südtirol bietet einen dynamischen Arbeitsmarkt für junge Leute. So ermöglicht z.B. das Südtiroler Modell der dualen Berufsbildung eine praxisorientierte Ausbildung an der Schule und die Lehrausbildung in einem Betrieb. Die Landesberufsschulen vermitteln umfassend das erforderliche Fachwissen in Theorie und Praxis. Die hohe Anzahl an Lehrlingen, Berufsschüler/innen, sowie Sommerpraktika trägt zur
Qualität des Systems bei. Die Jugendarbeitslosigkeit in Südtirol ist dementsprechend, besonders im Vergleich zum Rest Italiens, sehr niedrig. Besorgniserregend ist die Situation der sogenannten NEETs. Dabei handelt es sich um junge Menschen, die weder einer Erwerbsarbeit noch einer Aus- oder Weiterbildung nachgehen. Der Confartigianato spricht in diesem Zusammenhang von einer großen Verschwendung („grande spreco“) einer wichtigen Ressource. Was insbesondere die Lehrlinge in Südtirol betrifft, hat vor kurzer Zeit das Landesamt für Lehrlings- und Meisterausbildung die Entwicklungen der vergangenen zehn Jahre durchleuchtet. Insgesamt 3.670 junge Menschen haben sich 2023 in Südtirol für eine Lehre mit Berufsschule entschieden. Die Statistiken für 2023 zeigen, dass erstmals mehr Minderjährige als volljährige Lehrlinge ausgebildet werden. Der Wirtschaftsverband für Handwerk und Dienstleister (lvh.apa) sieht in diesen Entwicklungen eine Bestätigung seines Engagements für die duale Ausbildung und ist zuversichtlich, dass dieser positive Trend die Ja
Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Wirtschaft weiter stärken wird.
Für die Bewältigung des demografischen Wandels ist das Handwerk eine Modellbranche: Es integriert auf der einen Seite der Lebenstreppe junge Menschen und bildet über Bedarf aus, auf der anderen Seite bietet es für ältere Menschen, etwa Altmeister und Seniorchefs, "Altenteile" im Betrieb.
Der Confartigianato hat einen Jugendfreundlichkeitsindex erstellt, der eine Bewertung des Lebensraums für Unternehmen und Arbeit für junge Menschen ermöglicht. Gemessen wird der Grad der Offenheit gegenüber den unter 35-Jährigen in den italienischen Regionen. Den Ergebnissen zufolge liegt Trentino-Südtirol mit 716 Punkten, d.h. 14,2 Prozent über dem nationalen Durchschnitt, an der Spitze. Insbesondere lag die Zahl der von jungen Menschen
Jugendbeschäftigung (15-34 J.) Prozent
Jugendarbeitslosigkeit (15-34 J.)
unter 35 Jahren geführten Handwerksbetriebe in Südtirol im Jahr 2022 bei 1.946, das heißt 13,3 Prozent der Gesamtzahl der Handwerksbetriebe (und 36,8 Prozent der Gesamtzahl der von Personen unter 35 Jahren geführten Unternehmen). In Italien hingegen liegt dieser Anteil bei durchschnittlich 9,7 Prozent. In der Region Trentino-Südtirol hat die Zahl der 18- bis 29-jährigen Arbeitnehmenden in den letzten
PER UNA LETTURA VELOCE
Besser länger leben ist ein soziales Thema © shutterstock/Kudla
zehn Jahren um 3,9 Prozent zugenommen. Stattdessen haben in Italien die Unternehmen zwischen 2014 und 2023 einen Rückgang von 110.000 Arbeitnehmenden unter 30 Jahren verzeichnet.
Die Alterung der Gesellschaft schreitet stetig voran. Mit der längeren Lebensdauer kommen auch neue Herausforderungen auf uns zu. Ein langes Leben soll schließlich auch aktiv sein: es ist daher wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, damit Seniorinnen und Senioren länger fit bleiben und sich aktiv ins Gesellschafts- und Familienleben einbringen.
Um die Prävention, die gesellschaftliche Teilhabe und die soziale Sicherheit der Generation 60+ zu stärken, wurde im Jahr 2022 das Landesgesetz zum Aktiven Altern (LG 12/2022) verabschiedet, an dessen Umsetzung derzeit gearbeitet wird.
Le sfide del cambiamento demografico: creare più posti di lavoro di qualità per i giovani e favorire l'invecchiamento attivo.
Oggi, in Italia la crisi demografica rischia di compromettere lo sviluppo economico e la sostenibilità sociale.
Non basta prendere consapevolezza dei dati demografici: è necessario elaborare strategie per promuovere un cambiamento!
L’aumento della natalità è un punto importante, ma anche la valorizzazione delle forze lavoro più giovani gioca un ruolo centrale.
L’Alto Adige rispetto all’Italia rap-
presenta un sistema virtuoso, pur confermando la tendenza generale all’invecchiamento della popolazione. In conseguenza di ciò, la promozione di uno stile di vita attivo per gli anziani è un’ulteriore misura assolutamente imprescindibile.
La nostra società e il mondo del lavoro deve trasformarsi in vista delle sfide future, in modo che ogni generazione abbia il suo posto.
A questo riguardo, l’artigianato può essere di esempio! Nelle
imprese artigiane, infatti, da un lato viene ampliamente valorizzato il contributo degli anziani, che come depositari della tradizione spesso continuano a lavorare e a trasmettere il proprio sapere; d'altra parte, è parimenti essenziale il ricambio generazionale e la formazione di giovani apprendisti, che portano nell'azienda una ventata di novità e un atteggiamento di apertura verso le innovazioni tecnologiche.
In der Zeit des demographisches Wandels öffnen sich neue Arbeits- und Lebensperspektive für junge und alte Menschen: was sagen zwei Betriebe und eine Forscherin dazu?
Leon Dapoz, Mitgründer evvvolution marketing
Die Zusammenarbeit zwischen Jung und Alt ist heute wichtiger denn je! In der Zusammenarbeit mit Unternehmen, die von der älteren Generation geführt werden, haben wir viel Offenheit und Verständnis für unsere neuen Ideen erfahren. Eine andere Sichtweise der Jungen auf die Kommunikation von Produkten und Dienstleistungen über das Internet und soziale Medien, kombiniert mit der Kompetenz erfahrener Führungspersonen, schafft eine ausgezeichnete Basis für einen auch in Zukunft erfolgreichen Handwerksbetrieb.
Elisa Cisotto, Junior Assistant Professor, Libera Università di Bolzano
L'aumento dell'aspettativa di vita rappresenta una delle più grandi conquiste del nostro tempo. Vivere più a lungo è un'opportunità preziosa, ma ci spinge anche a riflettere sull'importanza di garantire il benessere e la qualità di vita agli anziani. È cruciale investire risorse e sforzi per creare un ambiente che consenta alle persone di investire nella propria esistenza in termini di qualità. Questo impegno richiede la promozione di politiche e pratiche per un welfare solido e funzionante, con interventi di politica sanitaria urgenti e mirati, che investano nella ricerca, nell'assistenza e nel benessere degli anziani, promuovendo una visione inclusiva e attenta alle loro esigenze.
Hannes Zacher, Mitinhaber von Zacher Johann & Co. OHG
Wer unsere Manufaktur in Innichen betritt, spürt, dass uns Tradition prägt und das seit 1560. Wir sind bereits die elfte Generation in unserem Handwerksbetrieb, der inzwischen von uns fünf Geschwistern geführt wird und in dem auch unsere Kinder tätig sind. Nun liegt es an uns, das Wissen an diese nächste Generation, weiterzugeben. Dabei motivieren wir uns gegenseitig, neue Einblicke in den Betrieb zu bekommen und versuchen alt und neu zu vereinen. Gleichzeitig erinnern wir uns an unsere Vorfahren, die die Dinge einfach immer schon so gemacht haben. Mit der richtigen Balance findet sich jeder bei uns im Betrieb wieder.
We are gradually moving into an era of longevity in which more people stay active in the workforce beyond the 'traditional' retirement age – because they still want to create value and because they have the health and energy to do so. Retirement and retention are going to become more prominent considerations for all organizations.
The United Nations (UN) has predicted that the number of over-65s will more than double from 2021 levels by 2050. Moreover, birth rates are trending down as life expectancy increases.
A report from the global insurer Allianz has stated that 30% of the global workforce will be aged 50 and older by 2050. In response, governments around the world have been raising retirement ages and taking other measures that mean more employees will remain active for longer.
The impacts of this demographic shift are already being felt in all facets of the economy and society, such as health care and pension systems.
But one area in which we have yet to fully
explore the implications of longevity is in the future of work.
For the first time ever, five generations are working side by side in the workplace, creating a true multi-generational workforce. Age and health spans are improving into later life, while many workers are deferring retirement and working longer.
Emerging research suggests this new workforce demographic is a powerful potential source of growth for companies.
Indeed, employing multi-generational workforces can create a significant competitive advantage, generating a stronger pipeline of talent, improving workforce continuity and stability, and assisting the retention of knowledge.
Older workers can boost firm productivity not only through their own experience and wisdom, but also enhancing team performance through skills matching and knowledge sharing between junior and senior employees, resulting in intergenerational learning and collaborating.
Furthermore, older workers are far less likely than their younger counterparts to move to other companies, providing stability and continuity.
Quellen: https://www.weforum.org/agenda/2024/01/could-the-age-of-longevity-hold-a-powerful-source-for-growth/; https://www.weforum.org/agenda/2020/12/how-a-multi-generational-workplace-is-key-to-economic-growth/
L’Italia è ancora un Paese per giovani? Come evitare di cadere nella “trappola demografica” che minaccia il nostro futuro? Alessandro Rosina, docente di Demografia e Statistica sociale all’Università Cattolica di Milano ci fornisce idee e spunti per affrontare una sfida difficile.
L’Italia è entrata in una fase in cui oltre ad aumentare la popolazione anziana andrà anche a diminuire la popolazione in età attiva, in modo più accentuato rispetto alle altre economie avanzate.
La riduzione delle persone in età lavorativa influisce negativamente sulla crescita dell’economia, oltre che sulla sostenibilità del sistema di welfare pubblico. Dal punto di vista quantitativo i margini su cui agire per contenere tale riduzione sono le dinamiche della natalità nei prossimi anni e quelle dei flussi migratori. Ma un fronte di risposta è anche quello dell’aumento dei tassi di occupazione, soprattutto dove attualmente sono particolarmente bassi rispetti agli altri paesi (in particolare tra gli under 35 e tra le donne).
Politiche del lavoro e di sviluppo che promuovono l’aumento dell’occupazione dei giovani e delle donne vanno però realizzate in modo integrato con le politiche familiari.
Le misure che rafforzano l’autonomia e la transizione scuola-lavoro hanno ricadute di breve periodo sull’occupazione dei giovani oltre che favorire la formazione di nuovi nuclei familiari e quindi la natalità, che a sua volta riduce gli squilibri futuri.
Lo stesso vale per le politiche di conciliazione tra lavoro e famiglia, come gli asili nido, che favoriscono nell’immediato l’occupazione delle donne con figli ma anche la scelta di avere figli per le donne occupate.
Per quanto riguarda i giovani, paradossalmente proprio la debolezza demografica delle nuove generazioni può favorire un’attenzione maggiore a ciò che esse sono portate a dare e desiderano essere anziché doversi meramente adattare (spesso al ribasso) a quello che ci si aspetta da loro.
L’unica possibilità, del resto, per l’Italia di superare i limiti del passato e avviare una fase nuova di sviluppo sulla spinta delle risorse di Next Generation Eu, è quella di portare il sistema paese a riallinearsi al rialzo al meglio del contributo che le nuove generazioni possono dare in coerenza con le loro specificità (riconoscendone fragilità e potenzialità).
Più in generale, formare bene i giovani, inserirli in modo efficiente nel mondo del lavoro, valorizzarne al meglio il contributo qualificato nelle aziende e nelle organizzazioni, consente di rispondere alla riduzione quantitativa dei nuovi entranti con un rafforzamento
Alessandro Rosina, docente universitario e saggista, studia le trasformazioni demografiche, i mutamenti sociali, la diffusione di comportamenti innovativi. Tra i suoi libri: “Non è un paese per giovani. L’anomalia italiana: una generazione senza voce” (con E. Ambrosi, Marsilio, 2009); “Crisi demografica. Politiche per un paese che ha smesso di crescere” (Vita e Pensiero, 2021).
qualitativo della loro presenza nei processi che alimentano sviluppo economico, innovazione sociale, competitività internazionale. Frenerebbe, inoltre, la loro fuga verso l’estero e li metterebbe anche nelle condizioni di realizzare in modo più solido il loro progetti di vita, con conseguenze positive sulla formazione di nuovi nuclei familiari e sulla natalità.
Egal, ob groß oder klein: jedes Unternehmen braucht frische Kräfte und Ideen! Das wissen viele Handwerksbetriebe in Südtirol schon heute. Der Generationswechsel oder auch die Neugründung kann positive Impulse bringen, um die Herausforderung der Zukunft zu meistern.
Drei Unternehmen aus Südtirol zeigen, wie junge Menschen das Ruder meisterhaft in die Hand nehmen können, entweder unter Anleitung älterer Menschen oder auf eigene Initiative.
Im Bild (v.l.n.r.): Walter, Franz und Patrick Gampenrieder © upscale Marketing
Mit ihrer über 100-jährigen Erfahrung verfügt die Firma Gampenrieder über eine solide Basis für handwerkliches Können in der Bearbeitung von Holz. Doch neben der Tradition blüht die Begeisterung von vielen jungen Mitarbeitenden, die mit der Anwendung modernster Techniken Spaß daran haben, neue Räume für Lebensträume zu schaffen.
„Es ist eine große Verantwortung und zugleich eine wahnsinnig spannende und herausfordernde Aufgabe“, betont Patrick Gampenrieder, der die Tischlerei mit 24 Jahren übernommen hat, in der auch weiterhin sein Vater Walter, sowie Großvater Franz Gampenrieder jun. arbeiten.
Zunächst war Patrick sich jedoch nicht sicher, wo genau ihn seine Reise hinführen würde. Schon als Kind, verbrachte er jede freie Minute in der Tischlerwerkstat. Bereits hier wurde ihm deutlich, dass das Tischlerhandwerk sein Weg ist. Diese Überzeugung erhärtete sich dann während der Zeit der Fachschule in Meran und dem Spezialisierungsjahr in Brixen nochmals. Dennoch wägte Patrick auch die Möglichkeit ab, in einem anderen Betrieb, vielleicht sogar im Ausland, erste Erfahrungen zu sammeln.
Erst im Sommer 2012, als er im elterlichen Betrieb zu arbeiten begann, wurde ihm klar, dass dies sein Platz ist und er die Familiengeschichte fortführen möchte. Diese Überzeugung bereichert ihn mit einem unglaublich wertvollen Erfahrungsschatz, was keine Schule und nur wenige andere Betriebe bieten können.
So begann sein Abenteuer an der Seite seines Vaters und Großvaters. Von ihnen bekam er nicht nur das Fachwissen, son-
MEIN
PERSÖNLICHES ZIEL IST ES, SO VIEL FREUDE AN DER ARBEIT WIE MEIN GROSSVATER, UND SO VIEL ZUKUNFTSPERSPEKTIVE WIE MEIN VATER ZU HABEN.
Patrick Gampenrieder, Gampenrieder GmbH
dern auch die DNA des Betriebs und des Tischlerhandwerkes vermittelt.
„Mein persönliches Ziel ist es, die Geschichte der Tischlerei Gampenrieder, auch in schwierigen Zeiten, mit genauso viel Elan und Freude, wie die Generationen vor mir es getan haben, weiterzuführen“, sagt Patrick Gampenrieder voller Überzeugung.
An seinem Großvater bewundert er am meisten die Lernbereitschaft. Diese motiviert Franz Gampenrieder sen. auch heute noch, alles aus dem Werkstoff Holz herauszuholen und somit für
den Kunden das bestmögliche Produkt herstellen zu wollen. Außerdem ist er der Hüter der Werte des Unternehmens: Präzision, Verlässlichkeit und ein respektvoller Umgang mit dem Werkstoff.
Auf die Leistung seines Vaters ist Patrick besonders stolz: Walter Gampenrieder hat nämlich aus einem kleinen Betrieb, der damals noch im Untergeschoss einer Hofstelle seinen Sitz hatte, durch kontinuierliche Investitionen eine Tischlerei mit beträchtlicher Produktionsfläche und den daraus resultierenden Möglichkeiten geformt.
TISCHLER MIT HERZ UND VERSTAND. SEIT ÜBER 100 JAHREN.
Seit vier Generationen arbeitet die Familie Gampenrieder mit einem der schönsten Werkstoffe, die es wohl gibt: Holz.
Alles begann im Jahr 1914 auf einem kleinen Hof am Ritten. Damals gründete Franz Gampenrieder sen. eine kleine Tischlerwerkstatt. Mit viele Erfahrung, Innovationsgeist, Qualitätsbewusstsein und modernsten Techniken ist aus der kleinen Werkstatt ein aufstrebendes Unternehmen entstanden, das stolz auf Vergangenes ist und allem Kommenden mit viel Tatkraft entgegensieht.
BOLZANO
Nel 1944 Vittorio Battisti fondava la sua officina di fabbro in Via Renon. Il nipote Roland lo ha appena conosciuto, ma ricorda ancora, con un’espressione leggermente divertita, quanto il nonno e il bisnonno litigassero per questioni di lavoro. “Erano molto diversi. Mio padre Ferdinand è un perfezionista, come lo sono anche io, del resto”, ci racconta Roland Battisti.
L’azienda fu rilevata nel 1978 da Ferdinand Battisti, che si concentrò su lavori di carpenteria metallica e sull’impiego dell’acciaio inossidabile, collaborando anche ad alcuni progetti intrapresi all’estero: principalmente in Germania, ma anche al prestigioso Porto Hercule di Monaco.
Quando nel 2006 Ferdinand Battisti andò in pensione, la successione era già pronta: da qualche anno, infatti, il figlio Roland aveva cominciato a lavorare nell’azienda di famiglia come apprendista.
“La mia scelta non è stata affatto scontata”, ci spiega l’attuale titolare della ditta Battisti. “Mi sono formato come
TRE PERSONE DI DIVERSA LEGA
GUIRE TUTTE LE FASI DEL LAVORO, E AL CONTEMPO
GARANTIRE UNA BUONA QUALITÀ, CONTINUANDO A ESEGUIRE ALCUNI PARTICOLARI A MANO.
Roland Battisti, Battisti Roland
geometra e ho sempre avuto interesse per il design e per l’architettura. A 19 anni decisi di prendermi un anno sabbatico, lavorando con mio padre, con l’idea di continuare subito dopo gli studi. Invece poi sono rimasto in azienda”.
All’inizio, per Roland Battisti non è stato facile lavorare col padre: nonostante lo splendido rapporto personale che li lega, Ferdinand Battisti si aspettava molto dal figlio e ha preteso che lavorasse duramente come apprendista. “Dopo alcuni anni è arrivata la passione: dopo aver seguito i primi cantieri da solo ho scoper-
Ognuno ha la sua personalità. Forte e decisa come i metalli che lavorano. A partire dal fondatore Vittorio Battisti, specialista del ferro battuto, passando per Ferdinand (nato nel 1945), inossidabile come l’acciaio che ha lavorato per tutta la vita, e arrivando a Roland, che dal 2006 dirige con successo l’azienda, formata oggi da otto collaboratori. Al centro c’è sempre la cura del dettaglio e la qualità del lavoro.
to davvero un interesse vivo per questo mestiere”, afferma Roland Battisti.
Con la nuova gestione, alcune cose sono cambiate. Il team si è ampliato, la sede è stata spostata ai Piani, i macchinari sono stati tutti rinnovati, le commesse sono molto variegate e i lavori sono spesso svolti per l’estero, con un maggiore occhio per il design e per il metallo come elemento di arredo. L’azienda si tiene al passo con i tempi, soprattutto nel campo della progettazione e del disegno, che oggi è interamente computerizzato.
Eppure, Roland Battisti è convinto che questa sia la “giusta” misura, da non superare: “per me, come per mio padre, è importante seguire tutte le fasi del lavoro, e al contempo garantire una buona qualità, continuando a eseguire alcuni particolari a mano”. Evidentemente, questa visione squisitamente artigianale della professione esclude la possibilità di una produzione industriale e conferma l’impostazione data all’azienda familiare da Vittorio e soprattutto da Ferdinand Battisti.
Non è un caso che il padre di Roland Battisti continui a lavorare in officina insieme ai più giovani, dando ancora oggi una lezione di fermezza e di autentica passione artigiana.
JENESIEN
Schon als Kind war Tobias Plattner vom Handwerk begeistert. Jedes Mal, wenn irgendwo ein Raum renoviert und dieser abschließend mit Licht erhellt wurde, staunte er vor Bewunderung. „Diese Momente haben mich geprägt und meine Neugierde für das Handwerk, insbesondere das des Elektrotechnikers, geweckt“, erzählt der junge Unternehmer aus Jenesien.
Die Kombination aus Technik und kreativer Gestaltung inspirierten Tobias Plattner, den Beruf des Elektrotechnikers anzustreben. Bereits mit Anfang 20 war ihm klar, dass er seinen eigenen Betrieb gründen wollte. „Ich muss gestehen, ich war von Anfang an überzeugt diesen Weg der Selbstständigkeit zu gehen. Ich wollte das Gelernte unter Beweis stellen, Neues wagen, aber vor allem auch eigene Kundschaften entwickeln und diese gut betreuen“. Zu Beginn gab es einige herausfordernde Situationen, wie beispielsweise Fragen zu der Anmeldung des Betriebs, zu den dazugehörigen Formalen und anderen rechtlichen und finanziellen Themen. „Klingt nach viel, aber Schritt für Schritt, mit fundiertem Fachwissen, guten Netzwerkpartnern, Entschlossenheit und Willensstärke, entstand am Ende die Firma Elektro Plattner“, erklärt der Inhaber des Betriebs erfreut.
Dabei war es für Tobias Plattner sehr hilfreich, auf eine gute Ausbildung zurückblicken zu können. So hat ihm die Lehre in zwei Betrieben beigebracht, wie man schwierige Situationen meistert und motiviert nach vorne schaut. Zudem hat er den Ausbildungskurs für Meister/innen
IMMER AUF DEM LAUFENDEN
Fachkompetenz, Vertrauen, Sicherheit, Sauberkeit, Präzision sowie die zufridenheit der Kundinnen und Kunden: das sind die Säulen einer Erfolgsgeschichte
Tobias Plattner hat seinen Betrieb als Elektrotechniker im Jahr 2019, im Alter von 22 Jahren, gegründet. Im Moment beschäftigt er zwei Mitarbeiter, wobei sich einer noch in der Lehre befindet. Das Wachstum des jungen Betriebs stellt einen spannenden Prozess dar - in einem vielseitigen Sektor, indem es ständig gilt, Up-to-Date zu sein.
DAS HANDWERK BIETET EINE VIELFALT AN KARRIEREMÖGLICHKEITEN UND RAUM FÜR DIE PERSÖNLICHE VERWIRKLICHUNG:
DAS KANN JUNGE MENSCHEN ERMUTIGEN, SICH IM HANDWERK ZU ENGAGIEREN!
Tobias Plattner, Elektro Plattner
absolviert und er legt nach wie vor viel Wert auf kontinuierliche Weiterbildung. Das allein reicht jedoch, in einer sich ständig verändernden Welt, nicht aus. Besonders der Bereich der Elektrotechnik steht im laufenden Wandel: Technologien werden weiterentwickelt und neu erfunden, um die Systeme effizienter und
bedienungsfreundlicher zu gestalten. “Ich möchte stets auf dem neuesten Stand der Trends und Technologien sein, dadurch kann ich meinen Kundinnen und Kunden den bestmöglichen Service bieten. An ihrer Zufriedenheit misst sich der Erfolg meines Unternehmens”, zeigt sich Tobias Plattner überzeugt.
Per far fronte al cambiamento demografico, è fondamentale investire nel fattore umano, in modo da valorizzare tutte le nostre risorse: serve un atteggiamento costruttivo che consenta di ribaltare la difficoltà che stiamo vivendo in un elemento di forza.
Das bedeutet, dass man konkret auf drei Elemente einwirken muss:
> Neue Generationen: den jungen Menschen eine angemessene Ausbildung geben und sie zu Protagonisten des wirtschaftlichen und sozialen Wachstums des Landes machen;
> Neuankömmlinge: die Chancen zu nutzen, welche die Einwanderung bietet, um der sinkenden Geburtenrate entgegenzuwirken und einen positiven Beitrag zur Stärkung der Arbeitskräfte zu leisten;
> Neue Lebensabschnitte: das aktive Altern der älteren Generationen zu fördern, für die sich dank der höheren Lebenserwartung und der technologischen Entwicklung neue Perspektiven eröffnen.
L’artigianato è uno straordinario laboratorio in cui queste forze sociali entrano in sinergia e si completano a vicenda. L’esempio offerto da molte piccole imprese a conduzione familiare dimostra che sia i giovani sia gli anziani apportano al lavoro di squadra una ricchezza irrinunciabile: gli uni sono i custodi della tradizione e dei valori propri dell’artigianato, gli altri sono i motori dell’innovazione e i portavoce del futuro.