Die Vision von Franco Ramaroli für die Zukunft der beruflichen Ausbildung.
16 – 19 MUSTERGÜLTIG
Die Sieger der WorldSkills Lyon 2024 teilen ihre Erfahrungen im Lehrberuf. Eine Firma berichtet über die Bedeutung von Sommerjobs und Praktika.
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NACHGEFRAGT
lvh-Vizedirektor Hannes Mussak erklärt, wie die handwerkliche Ausbildung Jugendlichen wertvolle Chancen bietet.
IMPRESSUM
THEMA – Das Imagemagazin der Südtiroler Wirtschaft
hgb. und Verwaltung
lvh.apa Bildung & Service Gen. mbH
Mitterweg 7 39100 Bozen
Tel.: 0471-3232-00
Fax: 0471-3232-10
E-Mail: manufakt@lvh.it
Redaktion
Ramona Pranter, Leslie Wiss, Silvia Ottaviano
Verantwortliche Direktion
Dr. Bernhard Christanell, MA
Reg. Tribunal Bozen
Nr. 24 am 11. Mai 1948
Auflage
10.000 Exemplare
Grafik und Layout
Longo AG - SpA
Druck
Druckerei Artigraf
Cover lvh.apa
Inhalt
FOKUS
Liebe Leserin, Lieber Leser
Die Jugend ist unsere Zukunft: Daran erinnern uns zahlreiche, beeindruckende Veranstaltungen, allen voran die WorldSkillsWettbewerbe. Hier messen sich junge, talentierte Handwerkerinnen und Handwerker auf nationaler, sowie auf internationaler Ebene.
Talente entstehen aus Begabungen und brauchen Förderung, um sich zu entfalten. Wir als lvh sind davon überzeugt, dass es wichtig ist, bereits in jungen Jahren das Interesse und die Begeisterung für das Handwerk zu wecken.
Ein spannender
Einblick in die lvhNachwuchsinitiativen
Deshalb bemühen wir uns kontinuierlich, den Schülerinnen und Schülern vielfältige und attraktive Angebote zu unterbreiten, bei denen sie praktische Berufe kennenlernen und oft auch verschiedene Handwerksberufe selbst ausprobieren können.
Der Übergang von der Schule ins Handwerk lässt sich am besten durch eine Lehre realisieren, wie die Daten zu unserem erfolgreichen dualen Ausbildungssystem belegen.
Daher müssen Betriebe, die Lehrlinge ausbilden, unterstützt werden.
Jeder Impuls, jede Botschaft, die wir an junge Menschen senden, um sie zu motivieren, ihren Weg im Handwerk zu finden, trägt zur Sicherung von Fachkräften bei.
Ihr
Martin Haller
Martin Haller, lvh-Präsident
SEHEN UND VERSTEHEN Fragen an Cäcilia Baumgartner
Cäcilia Baumgartner ist die Amtsdirektorin für Lehrlingswesen und Meisterausbildung
SEHEN UND VERSTEHEN
Die Lehrausbildung in Südtirol blüht auf, besonders bei Jugendlichen. Der frühere Einstieg ins Handwerk bietet gleichzeitig Chancen für Studium und Weiterbildung.
Zwei Fragen an Cäcilia Baumgartner
INTERVIEW
1 Jugendliche unter 18 Jahren sind als Lehrlinge immer gefragter. Woran liegt das? 2023 sind erstmals in zehn Jahren mehr Minderjährige als Volljährige als Lehrlinge angestellt worden (52,5% gegenüber 47,5%), obwohl es sich um geburtenschwächere Jahrgänge handelt. Das gilt sowohl für männliche als auch für weibliche Lehrlinge. Das ist eine bemerkenswerte Entwicklung - waren doch in den wirtschaftlichen Krisenzeiten der Vergangenheit vor allem die Lehrstellen für Minderjährige Mangelware, unter anderem aufgrund der Jugendschutzbestimmungen. Wie kam es zu der Veränderung? Der Arbeitskräftemangel hat offensichtlich dazu geführt, dass sich mehr Unternehmer als bisher dazu entschlossen haben, Minderjährige anzustellen und auszubilden. Wer mit 15 den dualen Ausbildungsweg einschlagen will, hat derzeit sehr gute Chancen auf dem Lehrstellenmarkt. Zudem sind manche junge Erwachsene nicht mit dem Gehalt der Lehre mit Berufsschule zufrieden und werden daher häufiger mit einem berufsspezialisierenden Lehrvertrag angestellt.
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Sind heute Matura oder Meister attraktive Karrierewege unter den Lehrlingen?
Bei der Berufswahlentscheidung ist vielen Jugendlichen und ihren Eltern die Möglichkeit wichtig, eventuell zur Matura und damit zur Hochschulreife kommen zu können. Daher war es ein wichtiges politisches Signal, dass man auch nach einer 4-jährigen Lehre direkt in das 5. maturaführende Vollzeitjahr an der Berufsschule einsteigen kann. De facto entscheiden sich nur ca. 10 Gesellen eines Jahrganges für diesen Weg. Naheliegender ist für Lehrabsolventen eine Höherqualifizierung im eigenen Beruf, wobei die Meisterausbildung der Königsweg bleibt. Etliche Meister berichten uns, dass im Zuge ihrer Ausbildung im Betrieb Führungsaufgaben übernommen habensofern sie nicht selbst die Unternehmensnachfolger sind. Die Meisterausbildung bereitet auf Rollen in Betriebswirtschaft und Mitarbeiterführung sowie auf eine fachliche Vertiefung im eigenen Beruf vor. Übrigens haben bereits einige Meister Zugang zu Studien an österreichischen und deutschen Hochschulen erhalten.
Zahlen und Fakten
LEHRE: HAUPTBEGRIFFE UND TENDENZEN
In den letzten 10 Jahren sind die Lehrlingszahlen in Südtirol kontinuierlich (nach einem Einbruch in der Corona-Zeit) gestiegen. Bei einigen Handwerksberufen gibt es sogar einen regelrechten Boom, was auf aktuelle Branchengründe zurückzuführen ist.
Lehrausbildung in Südtirol heute
A B C
TYP Lehre mit Berufsschule Berufsspezialisierende Lehre Lehre zur höheren Berufsbildung und Forschung
ALTER 15- bis 24-jährige 18- bis 29-jährige 18- bis 29-jährige
ZIEL Duales System: Kombination aus Theorie und Praxis.
Den Einstieg in die Arbeitswelt zu erleichtern
Kombination aus Arbeit und Universitätsstudium
DAUER 3 oder 4 Jahre zwischen 3 und 5 Jahre unterschiedlich
Entwicklung der Lehrverträge (Lehre A) in den letzen 10 Jahren
Lehrvertrag
Im Lehrvertrag finden Lehrlinge alles über ihre Rechte und Pflichten
Lehrlingsprämie
Eine Landesförderung für die Betriebe und für die Lehrlinge
Top-Lehrlingsberufe – 2024 vs. 2015 (Lehre A)
Elektrotechniker/innen
KFZ-Mechatroniker/innen
Tischler/innen
Servicefachkäfte
Köchinnen und Köche
Maurer/innen
Schlosser/innen
Zimmerer/innen
Verkäufer/innen
Installateur/innen von Heizungsund sanitären Anlagen
Friseurinnen und Friseure
Maler/innen und Lackierer/innen
Bürofachkräfte
Gärtner/innen
Karosserietechniker
Generation H!
Hier klicken zur Handwerksberufe und Lehrstellenbörse.
Karrierewege
Matura
Seit 2015 gibt es in Südtirol die Matura an den Berufsschulen: nach einer 4-jährigen Lehre haben Gesellinnen und Gesellen direkten Zugang zum 5. Vollzeitjahr, wer eine 3-jährige Lehre absolviert muss in ein 4. Berufsfachschuljahr einsteigen. Die Matura ist die Voraussetzung für ein weiteres Studium.
Meister
Beschreibung der Grafik
Quelle: Amt für Arbeitsmarktbeobachtung (Stand der Daten: August 2024)
Der Meistertitel ist die höchste Qualifikation im Handwerk, Gastgewerbe und Handel. Für die Meisterprüfung ist nach der Gesellenprüfung zwei Jahre Berufserfahrung erforderlich. Der Meisterbrief vertieft die Fachkompetenz und eröffnet neue Karrieremöglichkeiten, wie die Gründung eines eigenen Betriebs oder Führungspositionen.
FOKUS Handwerk macht Schule
HANDWERK MACHT SCHULE
Die vielfältigen lvh-Initiativen zur Förderung junger Talente: Das Handwerk hautnah erleben und sich für eine Karriere in einem kreativen und zukunftssicheren Beruf begeistern!
Viele Kinder lieben praktische Aktivitäten und aus ihren Spielen können großartige Werke entstehen. Eine gute Bildung soll den Weg vom Traum zur Wirklichkeit begleiten, indem natürliche Talente und Kreativität gefördert, sowie die Entdeckung der Berufswelt erleichtert wird.
Die lvh-Nachwuchsinitiativen setzen gezielt darauf, junge Talente frühzeitig zu erkennen und zu unterstützen. Schulbesuche, Betriebsbesichtigungen, Skillsdays, Abenteuer Handwerk, Kids Academy, WorldSkills: solche Veranstaltungen bauen Brücken zwischen zwei Welten, der Schule und des Handwerks. Denn besonders in der Praxis lernen Jugendliche schnell und gerne. Durch die Mitarbeit von Handwerkerinnen und Handwerkern, sowie lvh-Funktionärinnen und Funktionären, Berufsgemeinschaften und Ortsgruppen wird Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben, handwerkliche Berufe hautnah zu erleben und ihre praktischen Fähigkeiten zu entwickeln. So trägt der lvh dazu bei, die nächste Generation für das Handwerk begeistern.
„Kinder sind die Zukunft des Handwerks. Ihnen früh die kreative Welt der praktischen Berufe näher zu bringen, ist das Ziel der Kids-Academy, sowie aller beteiligten Handerkerinnen und Handwerker“, erklärt Patrick Gampenrieder, Vizeobmann der Junghandwerker/innen im lvh.
Die vom lvh seit Jahren organisierte Kids-Academy bietet Grundschulkindern eine einzigartige Gelegenheit, verschiedene Handwerksberufe in den Sommerwochen kennenzulernen und sich kreativ auszuleben.
Mit erfahrenen Referentinnen und Referenten, sowie engagierten Freiwilligen, wird jede Woche zu einem unvergesslichen Erlebnis, das die Kinder in ihrer persönlichen und handwerklichen Entwicklung fördert.
Im Sommer 2024 konnten insgesamt über 200 teilnehmende Kinder, in ganz Südtirol, acht, spannende Wochen in die praktische Welt des Handwerks eintauchen. Dazu gehörte die Welt des Koch- und
Backhandwerks, des Bauens und der erneuerbaren Energien, einige lernten, wie man einen Schreibtischgarten aus Holz herstellt; andere gestalteten aus Stoff ein „Moodboard“ zum Thema „Mein Traumzimmer“.
Auch die die Initiative „Abenteuer Handwerk“ richtet sich an die Jüngsten. Warum gerade in der Grundschule? „In diesem Alter sind Kinder noch unvoreingenommen und voller Neugierde, was sie zu idealen Kandidatinnen und Kandidaten macht, um die Welt der Handwerksberufe zu erkunden. Doch nicht alle haben die Möglichkeit, in einen Handwerksbetrieb zu gehen und die verschiedenen Berufe aus erster Hand zu erleben. Daher haben wir entschieden, die Berufe zu den Kindern zu bringen“, betont der lvh-Bezirksobmann des Unterpustertals Josef Schwärzer, einer der Initiatoren von „Abenteuer Handwerk“.
Im Rahmen der Veranstaltung hatten die Kinder, an verschiedenen Stationen, die Gelegenheit, möglichst viele Berufe kennenzulernen, indem sie selbst aktiv wurden, sei es beim Malen, Schneiden, Mörteln und vielem mehr.
Ähnlich ist das Konzept der „Erlebniswelt Baustelle“:
an der Ausgabe von 2024, die in Bozen und Schlanders stattfand, lernten über 1.000 Kinder und Eltern 14 spannende, praktische Berufe kennen und legten dabei selbst Hand an. Tatsächlich beziehen diese Initiativen nicht nur die Schulen ein, sondern auch die Familien, deren Sensibilisierung von großer Bedeutung ist.
BERUFSINFORMATIONSKAMPAGNE
FÜR DIE MITTELSCHULE
Seit über zwanzig Jahren besuchen die Junghandwerker/innen im lvh gemeinsam mit der Hotel- und Gastwirtejugend des HGV die Mittelschulen Südtirols, um den Jugendlichen die vielfältigen Karrieremöglichkeiten in diesen Bereichen näherzubringen. Im Rahmen der Berufsinformationskampagne erhalten die Schülerinnen und Schüler durch eine interaktive Präsentation detaillierte Einblicke in verschiedene Berufe und deren Ausbildungswege. Darüber hinaus wird den Schulen angeboten, nach der Präsentation, Betriebsbesichtigungen zu organisieren. Der lvh wird dabei von den Betrieben vor Ort unterstützt, die ihre Räumlichkeiten zur Besichtigung
zur Verfügung stellen, sowie gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Fragen beantworten und praktische Einblicke ermöglichen.
Dieses Jahr gab es zudem ein neues Konzept: den „Skillsday“, einen Tag der offenen Tür des Südtiroler Handwerks, bei dem über 600 Schülerinnen und Schüler aus Südtirols Mittelschulen, vom Pustertal, über Brixen, von Bozen bis Meran mehr als 30 Betriebe erkunden konnten. Auch hier erhielten sie wertvolle Einblicke in die unterschiedlichsten Berufe, vom Tischlereibetrieb, über Spenglerarbeiten, Kühlsysteme, das Fliesenlegen, die Metallverarbeitung, Kfz-Mechatronik und vieles mehr.
Besonders für Schülerinnen und Schüler der letzten beiden Klassen der Mittelschule ist die Berufsorientierung von großer Bedeutung. Um Jugendlichen diese Phase zu erleichtern, gibt es seit einem Jahr in Südtirol eine neue Struktur, das Talentcenter der Handelskammer Bozen. Dort durchlaufen die Jugendlichen einen Parcours mit verschiedenen Aufgaben und haben dabei die Möglichkeit, an 24 Sta-
FOKUS Handwerk macht Schule
tionen ihre Interessen, Fähigkeiten und Talente zu entdecken. Die Initiative, die bereits viel positive Resonanz gefunden hat, wird vom lvh unterstützt. Eine umfassende Berufsorientierung ist entscheidend, um allen Schülerinnen und Schülern, unabhängig von ihrem Migrationshintergrund, die gleichen Chancen zu bieten. Gerade im Handwerk ist es leichter, Inklusion und Integration zu fördern, da diese direkt in der beruflichen Praxis stattfinden.
ERFOLGREICH VON DER SCHULE
ZUM BERUF
Die duale Ausbildung in Südtirol ist einzigartig in Italien und bietet Jugendlichen eine hervorragende Möglichkeit, Theorie und Praxis zu verbinden. Dabei wechseln sie zwischen Schule und Betrieb, wo sie wertvolle Erfahrungen sammeln, und ihre Fähigkeiten ausbauen. Der Erfolg in dieser Form der Ausbildung hängt auch stark vom Engagement der Auszubildenden ab. Sich aktiv einzubringen und an Wettbewerben wie den WorldSkills teilzunehmen, fördert nicht nur das eigene Können, sondern auch den Teamgeist.
A COLPO D’OCCHIO
PER UNA LETTURA VELOCE
Le iniziative di lvh.apa avvicinano i giovani all’artigianato, coinvolgendo attivamente scuole e famiglie.
Ispirare i giovani, alimentare la passione per l'artigianato sin dai primi anni, favorire la crescita dei talenti: questa è la missione di lvh.apa Confartigianato Imprese per garantire il futuro dei mestieri artigianali.
Attraverso diversi progetti promossi dall'associazione, come la "Kids Academy" e "Abenteuer Handwerk" ("Avventura Artigianato"), i bambini delle scuole elementari possono scoprire varie professioni pratiche, stimolando curiosità e creatività. Queste iniziative coinvolgono non solo gli artigiani, ma anche le famiglie, promuovendo inclusione e integrazione.
Le campagne di orientamento per le scuole medie prevedono presentazioni, visite aziendali e, recentemente, lo "Skillsday", consentendo agli studenti di esplorare concretamente le opportunità professionali offerte dal settore artigianale. Inoltre, il Talentcenter di Bolzano, sostenuto da lvh.apa, offre ai giovani un percorso per scoprire le proprie abilità e orientarsi nella scelta del futuro lavoro. Un aspetto cruciale del sistema formativo è l’apprendistato duale, che combina scuola e lavoro, permettendo agli studenti di acquisire competenze pratiche direttamente sul campo.
Infine, partecipare a concorsi come i WorldSkills non solo migliora le capacità tecniche, ma favorisce anche l'eccellenza, il lavoro di squadra e la crescita personale, preparando i giovani per una carriera di successo nel mondo dell’artigianato.
Drei Meinungen
TESTIMONIALS
Wie kann man junge Menschen für das Handwerk begeistern? Warum sind praktische Berufe ein wichtiger Teil unserer Bildung und Kultur?
Marco Galateo, Vicepresidente della Provincia e Assessore alla Scuola e Cultura
Avvicinare i giovani all'artigianato è essenziale per garantire un futuro sostenibile e preservare le tradizioni locali, offrendo loro opportunità professionali e imprenditoriali. È fondamentale intervenire nelle scuole, promuovendo sinergie con le realtà artigiane attraverso laboratori, stage e incontri che permettano ai ragazzi di sperimentare questi mestieri. L'apprendistato offre competenze pratiche e riduce il divario tra formazione e lavoro, mentre promuovere l'artigianato come settore innovativo lo rende più attrattivo.
Philipp Achammer, Landesrat für Deutsche Bildung und Kultur
Im Handwerk geht es darum, das eigene Talent zu leben – kreatives und technisches Können in der Praxis anzuwenden: das begeistert und gewinnt junge Menschen für die Vielfalt der Handwerksberufe. Praktische Berufe sind nicht nur ein Schlüssel für unsere Wirtschaft, sondern auch unverzichtbar für unsere Bildung und Kultur, denn sie fördern individuelle Fähigkeiten, bewahren kulturelles Erbe und Traditionen und unterstützen zukunftsweisende Entwicklungen in vielen Branchen.
Priska Reichhalter, Landesobfrau der Junghandwerker/innen im lvh
Das Handwerk bietet unendliche Möglichkeiten, kreative Ideen in die Tat umzusetzen und individuelle Lösungen zu entwickeln. Das fördert nicht nur schöpferisches Talent, sondern ist auch eine große persönliche Genugtuung. Es ist wichtig, jungen Menschen Perspektiven zu bieten, da viele die Handwerksberufe nicht kennen. Deshalb gehen wir mit Handwerkerinnen und Handwerkern in die Schulen, um den Jugendlichen praktisch zu zeigen, wie sie Tradition mit innovativen Ansätzen verbinden und ihre Kreativität entfalten können.
italiana
Education 5.0: the game is on!
We are currently in a post-pandemic era in which life has shifted to a digital world. This has affected many aspects of life, including education and learning. Education systems have undergone extensive revamp over the past decade with the rise of the Internet of Things (IoT) and information communication technology (ICT).
The integration of sensors and the processing of data through artificial intelligence (AI) technologies paved the way for the next-generation education systems.
Education 5.0 is a futuristic term that aims to integrate advanced ICT technologies into the education system to enhance the learning experience and remove barriers to educating an individual.
Thus, one of the fundamental goals of the Education 5.0 is to promote personalized learning, collaboration, and well-being through the use of digital tools such as AI, virtual reality (VR), and the IoT.
The ultimate goal of Education 5.0 is to create a more efficient, effective, and equitable education system that can adapt to the changing needs of society in the fifth industrial revolution.
Here are in a few points the main features
of Education 5.0:
• Focus on personalized Learning: AI and machine learning can help to create personalized learning plans and adjust instruction in real time based on student progress.
• Collaborative Learning: the use of highspeed networks in education enables collaboration and connectedness among students, teachers, and other stakeholders.
• Adaptive Learning: it is based on skills such as critical thinking, creativity, and problem-solving .
• Flexibility and Accessibility: technology should help to remove barriers to education, such as geographic and financial constraints.
• Analytical Learning: Learning analytics involves collecting and analyzing data about student learning, including engagement, interaction, and assessment data.
• Privacy of students and teachers: Education 5.0 requires secure and private handling of personal data.
• Well-being: Education 5.0 strongly emphasizes student well-being, including physical, mental, and emotional health.
• Game-based Learning: it increases motivation, engagement, and learning outcomes.
Quelle: Education 5.0: Requirements, Enabling Technologies, and Future Directions, by S. Ahmad, S. Umirzakova, G. Mujtaba, M. Sadiq Amin, T. Whangbo, 29.07.2023, arXiv:2307.15846.
Forum
L'apprendistato e la formazione continua come risposta alle sfide demografiche e tecnologiche: Franco Ramaroli, direttore della Scuola professionale "L.Einaudi" di Bolzano, spiega come la formazione professionale possa essere un volano per il futuro del lavoro in Alto Adige.
FORUM Il punto di vista di Franco Ramaroli
in lingua italiana “Luigi Einaudi” – Bolzano
T H EMA
Da sempre, le scuole di formazione professionale sono strettamente legate al mondo del lavoro, collaborando attivamente per lo sviluppo socio-economico del territorio.
Come sottolineato dall'articolo 1 della Legge Provinciale sull'Ordinamento della formazione professionale (L.P. 40/96), il loro obiettivo è promuovere l'eccellenza professionale, in linea con l'evoluzione tecnologica, per rafforzare la competitività del sistema economico locale e favorire una partecipazione attiva dei lavoratori alla vita sociale.
Di fronte alle sfide attuali, come il calo demografico e l'accelerazione del progresso tecnologico, le scuole professionali si confermano protagoniste. Da un lato, devono garantire una formazione sempre aggiorna-
ta e in linea con le esigenze del mercato del lavoro, dall'altro devono favorire l'integrazione di nuove risorse, in particolare di lavoratori con background migratorio.
L'offerta formativa delle scuole professionali è ampia e variegata, rivolgendosi a un pubblico eterogeneo: dai giovani che concludono il primo ciclo di istruzione agli adulti in cerca di aggiornamento professionale. Il punto di forza risiede nella combinazione tra teoria e pratica, con laboratori all'avanguardia e docenti altamente qualificati.
L'apprendistato di base rappresenta un esempio virtuoso di formazione duale, dove la teoria appresa in scuola si integra con l'esperienza pratica acquisita in azienda. In questo modo, i giovani apprendisti sviluppano competenze spendibili immediatamente nel mondo del lavoro.
Per affrontare efficacemente le sfide future, è necessario migliorare il coordinamento tra mondo del lavoro, associazioni di categoria e scuole professionali, sia italiane che tedesche. La condivisione di esperienze, progetti e risorse rappresenta una leva fondamentale per ottimizzare l'offerta formativa e rispondere in modo sempre più efficace alle esigenze del territorio.
La Scuola di formazione professionale per l'artigianato e l'industria “Luigi Einaudi” rappresenta un esempio concreto di come le scuole altoatesine stiano rispondendo alle sfide attuali.
Grazie a una stretta collaborazione con le aziende e con la formazione professionale tedesca, l'istituto offre corsi di formazione continua altamente personalizzati e si impegna a migliorare continuamente la formazione scolastica in apprendistato. L'esperienza maturata nell'integrazione di studenti con background migratorio è un ulteriore elemento di forza.
Collaborazioni come quella con lvh.apa dimostrano come la sinergia tra scuole, imprese e associazioni di categoria sia fondamentale per garantire uno sviluppo sostenibile del territorio e una formazione professionale sempre più efficace.
Franco Ramaroli, direttore della Scuola di formazione professionale per l’artigianato e l’industria
RUBRIK Handwerksbetriebe unter der Lupe
MUSTER GÜLTIG
Drei Handwerksbetriebe erzählen, wie die Ausbildung junger Talente ihnen Erfolg und große Zufriedenheit brachte.
Kleine Hände, große Zukunft: Die Ausbildung der Jugend ist entscheidend für den Erfolg von Unternehmen.
Wettbewerbe wie die WorldSkills fördern junge Talente und Innovation. So sichern Firmen ihre Wettbewerbsfähigkeit und bleiben zukunftsorientiert.
Ponteggi Zerbini
I ponteggi rappresentano un settore di nicchia, specializzato nella fornitura e gestione di strutture temporanee per costruzioni e ristrutturazioni. Questo campo richiede competenze specifiche e attenzione alla sicurezza, poiché la stabilità e l'affidabilità delle strutture sono fondamentali per la sicurezza dei lavoratori e la riuscita dei progetti.
Chiaramente, per motivi di sicurezza, non è possibile seguire un percorso di apprendistato in questo settore. Tuttavia, l'interesse di Martina e Manuel Zerbini per le nuove generazioni e la necessità di reclutare nuovi dipendenti per sopperire alla mancanza di manodopera, incoraggia
SULL’AZIENDA
SICUREZZA, COMPETENZA E ATTENZIONE PER IL CLIENTE
L'impresa altoatesina da più di 30 anni si è specializzata nella realizzazione di ponteggi di ogni tipo, garantendo al cliente un servizio a 360 gradi.
Nata nel 2010 dall'idea imprenditoriale e dall'esperienza trentennale di Daniele Zerbini, l'azienda Ponteggi Zerbini è oggi portata avanti con passione e intraprendenza dai figli Manuel e Martina. Attualmente l'azienda annovera 35 dipendenti e collaboratori ed è una realtà affermata nel territorio.
una serie di iniziative volte a coinvolgere i giovani e permettere loro di entrare in contatto con questa affascinante realtà lavorativa. In particolare, i tirocini e i lavori estivi rappresentano delle ottime opportunità per gli studenti delle scuole superiori per fare delle prime esperienze e per maturare con maggiore consapevolezza
NUTRO MOLTO RISPETTO VERSO I RAGAZZI E LE RAGAZ -
ZE CHE DECIDONO DI INTRAPRENDERE UN PERCORSO
NELL'ARTIGIANATO E TROVO CHE AVERE GIÀ LE IDEE
CHIARE SUL PROPRIO FUTURO DOPO LE MEDIE SIA VERAMENTE AMMIREVOLE.
I dati recentemente diffusi dalla Provincia sulle esperienze lavorative svolte dai giovani altoatesini durante l’estate 2024 (oltre 7000 tirocini) conferma il successo di questa formula.
"Noi accogliamo volentieri gli stagisti perché consideriamo quest'esperienza un'opportunità preziosa sia per loro che per l'azienda", afferma Martina Zerbini, contitolare dell'impresa familiare e responsabile dell'amministrazione. "Certo, per affiancare gli studenti è necessario investire tempo ed energie, ma la fatica è ripagata dall'investimento umano e dalla soddisfazione che nasce dal rapporto tra diverse generazioni".
Tra le attività di tirocinio o lavoro estivo offerte recentemente dall'azienda, un'esperienza ha colpito particolarmente Martina Zerbini. Si tratta di un lavoro estivo breve, svolto in ambito amministrativo da Amelia Lenti, studentessa del liceo linguistico. Dopo un'introduzione sulla storia dell'azienda e sull'artigianato altoatesino, ad Amelia sono stati mostrati i filmati delle WorldSkills. La riflessione maturata da Amelia a seguito di quest'esperienza rappresenta un importante riconoscimento del valore delle professioni pratiche e della loro forza ispiratrice.
BOLZANO
Amelia Lenti, studentessa liceale con esperienza di lavoro estivo presso Ponteggi Zerbini
MUSTERGÜLTIG Handwerksbetriebe unter der Lupe
Überbacher Bau
RODENECK
Fabian Fischnaller hat sich mit seinem Gewinn der WorldSkills 2024 in Lyon als herausragender Handwerker etabliert. Der Erfolg des 20-jährigen, gebürtigen Rodeneckers, ist nicht nur das Ergebnis seines persönlichen Engagements, sondern auch ein Zeichen für die hohe Ausbildungsqualität, die bei Überbacher Bau großgeschrieben wird. Das Unternehmen hat sich einen hervorragenden Ruf erarbeitet, indem es junge Talente gezielt fördert und ihnen die Möglichkeit bietet, ihr volles Potenzial zu entfalten.
Fabians Triumph setzt eine erfolgreiche Tradition fort. Bereits 2015 gewann der damalige Lehrling der Firma Überbacher Bau, Florian Hochgruber, die Goldmedaille bei den WorldSkills in São Paulo, Brasilien. Diese Erfolge verdeutlichen die hervorragende Ausbildungsqualität des Unternehmens und dessen Engagement, jungen Fachkräften eine optimale Entwicklung zu ermöglichen.
In beiden Fällen, bei Fabian Fischnaller wie auch Florian Hochgruber, fungierte jeweils Ernst Seeber als ihr Experte.
Sein Fazit ist bezeichnend: Es ist weltweit wohl einzigartig, dass zwei Goldmedaillen im selben Handwerksberuf in derselben Gemeinde in Südtirol (Rodeneck) und im gleichen Betrieb gewonnen wurden.
„Das erfüllt uns natürlich mit Freude und macht uns auch ein wenig stolz“, erklärt Gottfried Überbacher, der gemeinsam mit seiner Frau Renate das Unternehmen leitet.
„Mir war es in meiner ganzen Handwerkstätigkeit immer wichtig Lehrlinge auszubilden und junge Menschen für das Mauerhandwerk zu begeistern“, unterstreicht Überbacher.
„Vielleicht hatte ich deswegen immer wieder das Glück, junge Burschen im Betrieb aufnehmen zu können, die sehr fleißig und motiviert an das Erlernen dieses Handwerks herangingen. Nicht zu vergessen unsere stets professionellen Vorarbeiter, die diesen jungen Talenten den Handwerksberuf der Maurer verantwortungsvoll beigebracht haben. Ich kann in dieser Hinsicht nur von guten Erfahrungen berichten und das Resultat
ICH WOLLTE NICHT NUR GEWINNEN, SONDERN AUCH ZEIGEN, DASS HARTE ARBEIT, HINGABE UND DIE UNTERSTÜTZUNG VON MENTOREN DER SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG SIND!
SEIT 1987 IN DER BAU- UND IMMOBILIENBRANCHE TÄTIG.
Ausgezeichnete Leistungen am Bau vollbringen
Überbacher Bau wurde 1987 von Gottfried Überbacher als Einzelfirma in Rodeneck gegründet. 1995 wandelte sich die Einzelfirma in die Überbacher Bau GmbH, die neben der Bautätigkeit auch Immobilienprojekte, einschließlich Bau und Verkauf, in ihr Portfolio aufnahm. Die Geschäftsführung liegt in den Händen von Gottfried und seiner Frau Renate, wobei Gottfried die Bautätigkeiten leitet und Renate für die Immobilienprojekte verantwortlich ist.
der Ausbildungen ist nun sichtbar. Mit 2 Goldmedaillen bei den Worldskills, 1 Silbermedaille und einem 4. Platz bei den Euroskills, sowie mehreren 1. Platzierungen bei den Worldskills Italy steht unser Betrieb für Qualitätshandwerk".
Für Stefan Rainer begann alles mit einem Sommerpraktikum bei der Firma EMP im seinem Heimatort Freienfeld. Dieser eingeschlagene Weg führte über die Lehre bis zur Teilnahme an den WorldSkills in Lyon 2024. Für den inzwischen 20-jährigen Junghandwerker war dies ein bedeutender Schritt in seiner Karriere, die mit viel Engagement und Hingabe gepflastert ist. Die wohlverdiente Silbermedaille ist das Ergebnis seines unermüdlichen Einsatzes.
„Ich bedanke mich ganz besonders bei der Firma, dem Chef und den 3 mitarbeitenden Gesellschaftern, weil sie die Ersten waren, die mich dazu gebracht haben, an der Landesmeisterschaft teilzunehmen, und sie mir den letzten Kick gegeben haben, um dort mitzumachen“, erklärt Stefan Rainer begeistert.
Die Chance, sich an den WorldSkills zu beteiligen, ist wirklich einzigartig, betont Thomas Zöschg, der erfahrene WorldSkills-Experte, der auch Stefan betreut hat. „Generell ist es wichtig, die Welt zu entdecken und die Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen als im Alltag", fügt Zöschg hinzu.
Als einer der größten Ausbildungsbetriebe im Wipptal, legt EMP Elektro großen Wert auf die Förderung junger Talente. Jedes Jahr beginnen hier mindestens 2-3 neue Lehrlinge ihre Ausbildung. Wie auch Stefan Rainer, entdecken sie hier ihre Leidenschaft für das Elektrotechnik-Handwerk. Im Mittelpunkt stehen bei der EMP dabei immer die Weitergabe eines fundierten Wissens, der richtige Umgang mit Kundinnen und Kunden, sowie
DIE KOMBINATION AUS PRAXIS UND THEORIE HAT MICH STETIG WACHSEN LASSEN. BEI DEN WORLDSKILLS WAR ES WICHTIG, STÄNDIG AN SICH ZU ARBEITEN UND NEUES ZU LERNEN!
Stefan Rainer, Silbermedaille WorldSkills Lyon 2024, Elektrotechniker
die gute Zusammenarbeit mit den Lieferbetrieben.
Besonders stolz ist die Firma EMP Elektro auf ihre Mitarbeiter, welche zum Teil bereits ihre Lehre im Betrieb begonnen haben und seit Jahrzehnten ununterbrochen für die EMP Elektro arbeiten. Dadurch entsteht eine spezielle Verbindung zwischen Kunden und Mitarbeitern.
Die Tätigkeiten bei EMP Elektro umfassen vielfältige Bereiche wie die
Planung und Durchführung klassischer Gebäudeinstallationen, die Installation und Programmierung intelligenter Gebäudeautomation sowie die Planung und Ausführung von Energiemanagementlösungen. Dazu gehören auch Photovoltaikanlagen und innovative Lichtkonzepte.
„Junge Menschen bringen frische Perspektiven und sind offen für neue Technologien“, unterstreicht Jürgen Mair, Geschäftsführer von EMP.
ZUM BETRIEB
EXZELLENZ UND INNOVATION
1980 von Peter Mair gegründet, ist die Firma heute ein führendes Unternehmen für Elektroinstallation und intelligente Gebäudeautomation im Wipptal.
1995 wurde der Firmensitz in Freienfeld eröffnet, was die Position des Unternehmens stärkte. 2011 übernahm Jürgen Mair den Betrieb und führt die Familientradition mit Weitblick und moderner Technologie fort. Mit über 35 Mitarbeitenden, sowie Projekten in Norditalien, Österreich und Deutschland ist EMP Elektro heute einer der größten Ausbildungsbetriebe im Wipptal.
Nachgefragt
Die Berufswahl ist eine Chance für Jugendliche. lvh-Vizepräsident Hannes Mussak erklärt die Rolle der handwerklichen Ausbildung.
Wie sehen Sie die Bedeutung der handwerklichen Ausbildung für junge Menschen? Junge Menschen für das Handwerk zu begeistern ist eine zentrale Aufgabe unseres Verbands. Denn die handwerkliche Ausbildung ist weit mehr als nur ein Berufseinstieg – sie ist der Beginn einer leidenschaftlichen Reise in eine echte Berufung.
Wie und warum sollen Unternehmen zur Unterstützung junger Talente beitragen?
Wir Unternehmerinnen und Unternehmer tragen eine gesellschaftliche Verantwortung. Wir dürfen nicht nur auf unseren eigenen Betrieb schauen, sondern müssen das große Ganze sehen. Wenn wir wollen, dass der gute Ruf, den das Südtiroler Handwerk genießt, weiter bestehen soll, brauchen wir den entsprechenden Wissenstransfer. Gleichzeitig profitieren auch die ausbildenden Unternehmen von den jungen Talenten, da diese frischen Gedanken, innovative Ideen und neue Ansätze mitbringen.
Was kann konkret unternommen werden, um Jugendlichen bei der Wahl ihres zukünftigen Berufs zu helfen?
Die Berufspraktika ab 14 Jahren könnten eine wertvolle Unterstützung bei der Berufswahl sein, da es in diesem jungen Alter oft schwierig für die Jugendlichen ist, bereits klar zu wissen, welchen Beruf sie einmal wählen möchten. Es ist sowohl für die Betriebe als auch für die Jugendlichen von großer Bedeutung, dass sie frühzeitig die Chance bekommen, in die Arbeitswelt hineinzuschnuppern und konkrete Erfahrungen zu sammeln. Durch die Möglichkeit von Praktika könnten sie eine klarere Vorstellung von verschiedenen Berufsfeldern erhalten und somit fundiertere Entscheidungen über ihre zukünftige berufliche Laufbahn treffen.