manufakt, Jänner 2019

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70. Jahrgang

www.lvh.it

01 2019

I. R.– Poste Italiane SpA | Spedizione in Abbonamento Postale D. L. 353/2003 (conv. in L. 27/02/2004 no 46) | art.1, comma 1 CNS Bolzano Tassa Pagata – Taxe Percue | mensile, edizione nr° 1

manufakt Fachzeitschrift für die Südtiroler Wirtschaft

LEAN MANAGEMENT Mit der Reduzierung von Verschwendungen die Prozesse optimieren. Seite 14

MEISTERBRIEF

77 Fachkräfte werden in Bozen ausgezeichnet, darunter 19 Berufe aus dem Handwerk. Seite 20

DER WETTKAMPF UM DEN PREIS

WÜNSCHEKATALOG Aspekte, die die Politik für die neue Richtung berücksichtigen sollte. Seite 34


GREEN CODE KLIMADECKE®

ALLES GUTE KOMMT VON OBEN: WÄRME ODER KÜHLE! Wärme oder Kühle, je nach Jahreszeit, bringt die neue Green Code Klimadecke® in den Wohnraum – und das nicht wie gewohnt von unten, sondern von oben. Diese Heizungstechnik wirbelt keinen Staub auf und hilft dabei, Heizkosten zu sparen – auf intelligente und angenehme Art und Weise. Mit der Green Code Klimadecke® kann man heizen und kühlen mit nur einem System: Dazu werden in die vorgefertigten Deckenelemente oberflächennahe Heiz- und Kühlrohre integriert. In den Rohren zirkuliert Wasser, das je nach Temperatur Wärme aus den Räumen in die Decke aufnimmt und somit kühlt, oder aus der Decke Wärme an die Räume abgibt und dadurch heizt. Durch ihre Massivität haben Fertigteile aus Beton eine sehr hohe Speicherfähigkeit und bieten die idealen Voraussetzungen, um ein angenehmes Raumklima sicherzustellen. Die „Wohnfühl-Temperatur“ ist eine im ganzen Raum gleichmäßige und behagliche Wärme, die keine kühlen Flächen, keine überhitzten Heizkörper, keinen trockenstaubigen Heizluftstrom und keine kalten Ecken zulässt. Dies schafft die Green Code Klimadecke®, die nach dem Prinzip der Wärmestrahlung funktioniert: Die gesamte Decke wird fast unmerklich temperiert und erwärmt sanft den ganzen Raum. Die Wärme verteilt sich gleichmäßig, ohne die Luft umzuwälzen, und wärmt – ohne dass man es merkt – genauso stark wie nötig. Im Sommer wird die Decke gekühlt und überschüssige Wärme ebenso unmerklich abtransportiert – ohne kalte, trockene Zugluft und ohne brummende Ventilatoren. Heizkörper und Fußbodenheizungen wälzen die Luft im Raum beständig um und verschlechtern somit die Luftqualität, da der Luftstrom den Hausstaub mit nach oben nimmt und diese unappetitliche Mischung durch die Luft trägt – unerreichbar für den Staubsauger. Staubig-trockene Heizungsluft fördert Erkältungskrankheiten und beeinträchtigt Vitalität und Wohlbefinden – nicht nur für Allergiker ist dies ein ernsthaftes gesundheitliches Problem. Die Green Code

Klimadecke® erwärmt den Wohnraum sanft von oben; die Raumluft wird nicht umgewälzt. Der Hausstaub sinkt zu Boden und kann dort trocken oder nass aufgenommen werden – und die Luft ist genauso wie sie sein soll: sauber und frisch. ®

Durch die Green Code Klimadecke sind jeder Raum und alle einzelnen Zonen separat regelbar. Das bringt eine Heizkostenersparnis mit sich, da die „Wohnfühl“-Raumtemperatur um rund drei Grad niedriger ist als angenommen. Zudem benötigt dieses Heizsystem niedrige Vorlauftemperaturen, da in der Decke hundert Prozent aktive Fläche zur Verfügung stehen – schließlich behindert kein Möbelstück oder Bodenbelag den Weg für die saubere Luft. Besonders geeignet ist die Green Code Klimadecke® für regenerative Energiegewinnung, wie Wärmepumpen und Solarthermie, da nur eine niedrige Vorlauftemperatur notwendig ist. Der Wohnraum wird behaglich erwärmt und bringt ein angenehmes Wärmeempfinden durch gleichmäßige Erwärmung aller Gegenstände über die Wärmestrahlung mit sich. Durch die geringe Thermik wird kein Staub aufgewirbelt; die Green Code Klimadecke® ist somit die ideale Lösung für Allergiker.

PROGRESS ist Marktführer in der Produktion von Betonfertigteilen und steht für Fortschritt, Innovation und Qualität.

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DER STARTSCHUSS FÜR DAS NEUE JAHR IST GEFALLEN.

EDITORIAL

3 01|2019

Das Dreikönigsfest hat das Ende der weihnachtlichen Zeit eingeläutet. Das für die Südtiroler Handwerker erfolgreiche Jahr 2018 ist offiziell zu Ende gegangen. Für den neuen Kurs des lvh, den Martin Haller bis zum Frühjahr 2019 führt, wurden die Grundlagen für die ersten Arbeiten gebildet und die Ziele für die nächsten Monate gesetzt. In der ersten Ausgabe dieses Jahres haben wir ein sehr sensibles Thema aufgegriffen, das die Betriebe in mehreren Sektoren betrifft. Es geht um die Bildung der Preise für handwerkliche Arbeiten und Dienstleistungen. In den vergangenen Jahren ist der Preiswettbewerb und der Preisdruck immer weiter angestiegen. Man spricht noch nicht von Preisdumping, aber weit ist man davon in Südtirol nicht mehr weg. Aus diesem Grund haben wir das Thema zu unserer Titelgeschichte gemacht. Damit versuchen wir das Problem offen darzulegen und auch aus der Sicht der einzelnen Sektoren zu erörtern. Zudem greifen wir in dieser Ausgabe auch weitere aktuelle Themen wie die Meisterbriefverleihung in Bozen auf. Insgesamt tragen jetzt weitere 77 Fachkräfte den Titel des Meisters, darunter auch Handwerker aus 19 verschiedenen Berufen. Auch wird die Theorie des Lean Management genauer erklärt. Es handelt sich dabei um eine Methode, die mit der Reduzierung von Verschwendungen die Arbeitsabläufe optimiert und den Gewinn steigern kann. Abschließend berichten wir über die Großkundgebung in Mailand, bei der auch der lvh vertreten war. Die Redaktion

manufakt


10–13 DER WETTKAMPF UM DEN PREIS

4 01|2019

Impressum manufakt – Fachzeitschrift für die Südtiroler Wirtschaft Auflage 10.000 Exemplare für 40.000 Leser/-innen hgb. und Verwaltung lvh.apa Bildung & Service Gen. mbH Mitterweg 7 39100 Bozen Tel. 0471 323 200 Fax 0471 323 210 manufakt@lvh.it Jährliche Abo-Gebühr 55 Euro (Inland) 65 Euro (Ausland) Redaktion: Dr. Davide Fodor (df) B.A. Sabine Kerschbaumer (sk)

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Verantwortliche Werbung/Sponsoring Themen in Bewegung, Im Blick Dr. Margareth M. Bernard (mb) Presserechtlich Verantwortlicher: Dr. Bernhard Christanell, MA Reg. Tribunal Bozen Nr. 24 am 11. Mai 1948 ROC 9592 Grafik und Layout: www.effekt.it Druck: Athesiadruck GmbH Bozen Fotos: lvh.apa, Pixabay, unsplash, stol.it, breonix, Klimahaus-Agentur, Fotolia, Berufsverband der Südtiroler Coaches

DIE METHODE VON LEAN MANAGEMENT

MEISTERBRIEFVERLEIHUNG IN BOZEN


INHALT

Inhalt NEWS

06 AUS DER HANDWERKSWELT

Aktuelle Meldungen aus Wirtschaft und Handwerk

FOKUS

10 DER KAMPF UM DEN PREIS

Die Entstehung des Preisdrucks und seine Auswirkungen

BETRIEB

14 LEAN MANAGEMENT

Verschwendungen reduzieren und davon profitieren

HANDWERK & GESELLSCHAFT

38 ABGELICHTET

Herbstmesse und audit familieundberuf

THEMEN IN BEWEGUNG

40 KLIMA FACTORY

Kosten senken durch systematisches Energiemanagement

IM BLICK

46 TRENDS & MÄRKTE

Der Berufsverband der Südtiroler Coaches informiert

BILDUNGSWERKSTATT

20 MEISTERBRIEFVERLEIHUNG

77 neue Meister, darunter Fachkräfte aus 19 Handwerksberufen

BRANCHEN

34

24 SICHERER SKI-SPASS

Sportgerätetechniker Roland Folie 30 NEUE F-GAS NORM BESTÄTIGT

Eine der wichtigsten Änderungen in diesem Bereich

Leserservice 07 KLARTEXT

Von Martin Haller 16 STEUERTERMINE

Alle Termine und Fristen POLITIK & WIRTSCHAFT 22 KURSE

Das Angebot des lvh ERWARTUNGEN AN DIE NEUE POLITISCHE RICHTUNG manufakt

34 WÜNSCHEKATALOG 2018-2023

Erwartungen an die neue Legislaturperiode

23 LEHRSTELLENBÖRSE

Gesucht und gefunden

5 01|2019


NEWS AKTUELLES IM ÜBERBLICK: Was bewegt die Welt des Handwerks und der Dienstleister in Südtirol?

Erlös des Handwerkerfests geht an Krebshilfe 6 01|2019

FAKT des Monats

ORTSGRUPPE SCHNALS SETZT EIN ZEICHEN

Die Ortsgruppe Schnals hat den Erlös des Handwerkerfests vom 20. Oktober für etwas Gutes eingesetzt. 1.500 Euro spendete die Ortsgruppe an die Südtiroler Krebshilfe Vinschgau und weitere 3.000 Euro an die Lebenshilfe Vinschgau. „Wir wollten den Erlös nicht für einen Ausflug oder Ähnliches ausgeben“, sagt Michael Götsch, lvh-Ortsobmann von Schnals. „Wir haben 2018 bereits die Räumlichkeiten der zwei Organisationen besichtigt und waren beeindruckt, was sie alles schaffen. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, ein Zeichen zu setzen und den ganzen Erlös zu spenden.“ Die Scheckübergabe fand im Rahmen einer Feier für alle Helfer statt. Auch die Ortsgruppe Lana schloss sich der tollen Geste an und beschloss, das Siegergeld des Generation H Wettbewerbs im Wert von 500 Euro an die Organisationen zu spenden.

Scheckübergabe Der Erlös wurde gefeiert

7 Jahre GERT LANZ Dank seiner großen Sensibilität und des tiefsinnigen Verständnisses über die Südtiroler Wirtschaft hat es Gert Lanz geschafft: In den vergangenen sieben Jahren hat er nicht nur das Vertrauen innerhalb des Verbandes, sondern auch zu den Funktionären und nach außen hin aufgebaut. Jetzt ist lvh-Präsident a.D. Gert Lanz bereit für eine politische Karriere und hat sein Amt am 01. Dezember 2018 Martin Haller, geschäftsführender Präsident des lvh, übergeben. „Ich versuche, eine neue Richtung einzuschlagen, trotzdem werde ich mich weiterhin um die Interessen und Bedürfnisse der lokalen Betriebe kümmern“, erklärte Gert Lanz. Schließlich sei eine gut funktionierende Wirtschaft nicht nur für den allgemeinen Wachstum, sondern auch für den Wohlstand eines Landes sehr wichtig.


KLARTEXT

Prespective UK Die Chance nutzen

Bausektor: Neue Märkte AUF INTERNATIONALEN EVENTS UND MESSEN DEN GESCHÄFTSPARTNER FINDEN. Fast 6.800 Unternehmen sind in Südtirol im Baugewerbe tätig, davon sind der Großteil Handwerksbetriebe. Viele dieser Betriebe möchten den Schritt auf neue Märkte wagen. Doch wie kommt man zu Geschäftskontakten aus aller Welt? Indem man an einem Event wie „Perspective UK“ teilnimmt, das die internationale Architekturwelt zusammenführt und die Möglichkeit bietet, potenzielle Partner kennenzulernen. IDM Südtirol hat kürzlich für Südtiroler Firmen die Teilnahme organisiert – mit Erfolg. Eine andere Gelegenheit, Produkte und Dienstleistungen auf den Märkten zu präsentieren, ist ein Messeauftritt auf Messen.

Wintersportfest AM 16. FEBRUAR IST ES SO WEIT

Das 27. Wintersportfest des lvh steht an. Am 16. Februar geht es für die Handwerker wieder auf die Piste, damit sie auch dort ihr Geschick unter Beweis stellen können. Auf dem Tagesprogramm stehen ein Ski- und Rodelrennen sowie das Gaudirennen der Junghandwerker. Interessierte können bei allen Disziplinen mitmachen. Organisiert wird das Wintersportfest von den Orstgruppen St. Martin in Thurn und Wengen. Das Ziel des Wintersporttages ist seit jeher die Stärkung von Verbundenheit und die Zusammengehörigkeit der Südtiroler Handwerker. Wettkampfgeist, Spaß und vor allem geselliges Beisammensein werden die Teilnehmer erwarten. Anmeldungen an lisa.augschoell@lvh.it oder Tel. 0471 323 414. manufakt

MARTIN HALLER Geschäftsführender lvh-Präsident

Liebe Handwerker, liebe Handwerkerinnen, Der Startschuss für das Jahr 2019 ist gefallen. Das Südtiroler Handwerk ist auch wieder in diesem Jahr bereit durchzustarten! Wir leben in einer Zeit der Veränderungen. Handwerker bringen moderne Technologien, digitale Anwendungen und neue Materialien zum Einsatz. Sie sind seit jeher Meister darin, innovative Lösungen zu finden. Das wird sich auch in diesem Jahr widerspiegeln. Damit das Handwerk mit der Zeit mithalten kann, sind allerdings nicht nur die neusten Technologien, sondern auch das dementsprechende Wissen nötig. Eine hochwertige Ausbildung ist für den Fortschritt und die Weiterentwicklung ausschlaggebend. Ein Zeichen für die Wichtigkeit der Ausbildung wurde erst vor Kurzem bei der Meisterbriefverleihung in Bozen gesetzt. Zahlreiche Handwerker aus 19 verschiedenen Handwerksberufen waren bei der Verleihung vertreten. Die Ausbildung zum Meister trägt einen großen Teil zur Stärkung der praktischen Ausbildung bei und ist zugleich ein bedeutender Schritt in Richtung Zukunft. Ich erhoffe mir für das Jahr 2019, weitere Erfolge in diesem Bereich!

7 01|2019


MANUFAKT NEWS | Kurzmeldungen

Willkommen in der Generation H lvh-Gmeinschaftsstand Klimahouse 2018

NEUE MITGLIEDER

Klimahouse im Jänner HEUER DREHT SICH BEI DER FACHTAGUNG ALLES UM DAS THEMA „SMART“.

8 01|2019

SMART ist heuer das Schlagwort der Klimahouse Messe. Vom 23. bis 26. Jänner wird sich bei der Messe für energieeffizientes und nachhaltiges Bauen und Sanieren alles um dieses Thema drehen. Der lvh ist wieder mit einem Gemeinschaftsstand (Position C21/42) vor Ort vertreten. Auch wird der lvh in Zusammenarbeit mit der Messe Bozen die Klimahouse-Academy organisieren, wo zahlreiche Fachvorträge abgehalten werden. Zudem ist eine neue Auflage der Klimamobility vorgesehen.

Beiträge für Innovation 2018 AUSSCHREIBUNG KAPITALISIERUNG

Die „Ausschreibung 2018 zugunsten der Kapitalisierung von neuen oder zu gründenden innovativen Unternehmen“ ist am 18. Dezember in Kraft getreten. Seither steht der Ausschreibungstext sowie die Formulare auf der Homepage der Innovation zur Verfügung. Das Amt für Innovation und Technologie wird ein technisches Treffen Mitte Jänner betreffend der Ausschreibung der Kapitalisierung organisieren. Weitere Informationen gibt es unter bei der Abteilung Innovation & Neue Märkte unter Tel. 0471 323 245 oder innovation@lvh.it.

Innovative Ideen Ausschreibung

>> Mofi GmbH | Warentransporteur | Bozen >> Passler Philip | Holzbaumeister und Zimmerer | Pfalzen >> Bistro Agorà-Pv2 GmbH | Restaurant | Bz >> SynTek vGmbH | Installation u. Facility | Bx >> ELA d. Mane Nesti | Maler | Meran >> Schönthaler A. & Söhne GmbH | Baumeister und Maurer | Laas/Eyrs >> Senoner Peter | Holzbildhauer | Lajen >> Elektro Holzmann d. Holzmann Wilhelm | Elektrotechniker | Terlan >> Rogger Benjamin | Medien, Design und IT | Niederdorf >> Myftari Bau vGmbH | Maler u. Lackierer | Brixen >> Beauty Verosa by Susy | Schönheitspflegerin| Naturns >> Karner Wein Plus GmbH | Weinfachgeschäft | Prad am Stilfserjoch >> Konditorei Bäckerei Fritz d. Fritz F. & Co. OHG | Konditor | Mals >> Feinkost Zöggeler vGmbH | Metzger | Bozen >> Falser Maschinenbau GmbH | Maschinen- baumechaniker und Werkzeugmacher | Auer >> Transporte Caregnato Maurizio vGmbH | Warentransporteur | Plaus >> NC Elektrik des Niederwolfsgruber Christian KG | Elektrotechniker | Percha >> Rolltec GmbH | Installation u. Facility | Gsies >> Autoservice Peter d. Oberrauch Peter | KFZ-Mechatroniker | Bozen >> Perlot KG des Perlot Simon & Co. | Inst. für Heizung u. sanitäre Anlagen | Eppan >> Lunger Stefan | Fliesen- Platten- und Mosaikleger | Karneid >> TRAK MEC d. Terleth Gottfried | KFZ Mechatroniker | Kurtatsch >> Studio Troi & Schenk - Planungsbüro | Installation und Facility | Vahrn >> SV Costruzioni vGmbH | Baumeister und Maurer | Bozen


Kurzmeldungen | MANUFAKT NEWS

E-Test-Days geplant VOM 09. BIS 25. MAI WIRD HEUER DIE AKTION STATTFINDEN. HEUER STEHEN AUCH E�LIEFERWAGEN ZUR VERFÜGUNG. Im Jahr 2019 gibt es eine Neuauslegung der E-TestDays. Die Aktion wird früher als im Vorjahr stattfinden und zwar vom 09. bis 25. Mai. Zur Verfügung gestellt werden E-Pkws und erstmals auch E-Lieferwagen. Auch wird sich in diesem Jahr der lvh an der Aktion wieder beteiligen. Allein die 670 interessierten Betriebe, die sich im Vorjahr zu den TestDays angemeldet haben, belegten das große Interesse an der Aktion.

Elektromobilität Förderung wichtig

Bio-Pasta sucht kreative Verpackung IDEENWETTBEWERB GESTARTET

Das „Kräuterschlössl“ in Goldrain sucht nach einer kreativen Verpackung für seine regionalen Bio-Nudeln, die zusammen mit der Sozialgenossenschaft „Vinterra“ produziert werden. Ob rund, eckig, quadratisch oder andere ausgefallene Formen: Die Verpackung soll genauso verrückt sein, wie die Nudeln selbst. Für den besten Verpackungsvorschlag gibt es einen Einkaufs- und Wellnessgutschein vom „Kräuterschlössl“ im Wert von 700 Euro. Auch für die Ideen, die auf Platz zwei und drei landen, sind Sachpreise vorgesehen. Der Ideenwettbewerb „Bring mich in Form – Bio-Pasta sucht kreative Verpackung“ ist Teil des EFRE-Projekts RuC²OLA der Bauernbund-Abteilung Innovation & Energie. Dabei arbeitet der lvh eng mit dem Südtiroler Bauernbund zusammen. Weitere Informationen gibt es unter www.openinnovation-suedtirol.it

9 01|2019

IVECO – NIEDRIGE EMISSIONEN FÜR JEDE MISSION

DER NATÜRLICHSTE WEG UM GELD ZU SPAREN: WECHSELN SIE MIT IVECO ZU ERDGAS.

NACHHALTIGKEIT

TECHNOLOGIE

KRAFTSTOFFVERBRAUCH

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Emissionsreduzierungen im Vergleich zu den Euro-VI-Standards: 95 % weniger Partikel, 25–70 % weniger Stickoxide und bis zu 15 % weniger CO2-Emissionen. Bei Verwendung von Biogas verringern sich diese sogar um bis zu 95 %.

IVECO NATURAL POWER Euro VI ist eine auf Erdgas ausgelegte Lösung und somit unabhängig von Diesel oder AdBlue, zusätzlich gibt es keinen Partikelfilter mit aufwändiger Regeneration.

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Der Wettkampf um den Preis EIN HOHER PREISDRUCK BEHERRSCHT SO MANCHEN SEKTOR IN SÜDTIROL. DIESE PROBLEMATIK IST NICHT NUR IM ÖFFENTLICHEN, SONDERN AUCH IM PRIVATEN SEKTOR PRÄSENT.

10 01|2019


Der Wettkampf um den Preis | FOKUS

Rücklagen schaffen Derzeit für betroffene Handwerker schwierig

D

ie Auftrags- und Beschäftigungslage in Südtirol sind sehr positiv. Die Wachstumsmöglichkeiten und Investitionsbereitschaft der Unternehmen steigen zunehmend an. Einziger Wermutstropfen: Die reinen Unternehmergewinne befinden sich im Verhältnis noch immer auf einem sehr niedrigen Niveau. Sind falsche Kalkulation oder zu billige Angebote das Problem? Vor allem in der Baubranche ist letzthin Unmut aufgekommen. Laut Südtiroler Wochenmagazin „ff“ wurden in letzter Zeit öffentliche Ausschreibungen 80 Prozent unter den Landesrichtpreisen vergeben. Ein hoher Preisdruck beherrscht die Branche. Allerdings nicht nur im öffentlichen, sondern auch im privatem Sektor.

KLARE REGELN VOM GESETZ VORGESCHRIEBEN

Großer Unmut hat sich in den letzten Monaten unter den Bauunternehmern breit gemacht. Der Grund: Aufgrund der hohen Konkurrenz auch von außerhalb der Provinz, einer Steigerung der Kosten für Rohstoffe, Material, Dienstleistungen und Löhne ist die Ertragslage der Betriebe gesunken. Das „Leitbild Bau Südtirol“ hat im Dezember vorigen Jahres einen offenen Brief an die politischen Vertreter der Landesund Gemeindepolitik gesandt, um auf diese Entwicklung im Bereich der öffentlichen Ausschreibungen aufmerksam zu machen. Besonders kritisiert werden die Abweichungen vom Richtpreisverzeichnis. Für die Erstellung einer Kosten- und Massenberechnung gelten klare gesetzliche Vorschriften. Verallgemeinerte Abänderungen der Positionen der amtlichen Preisverzeichnisse mit dem Ziel, den Wert des Bauauftrages künstlich zu verringern sind nicht zulässig. Auf der anderen Seite plädieren die Unternehmer auch an sich selbst. Bei der Kalkulation einer Arbeitsleistung dürfen gewisse Preisabschlag-Grenzen nicht überschritten werden. Wird ein Produkt oder

Dienstleistung zu billig angeboten, geht dies zumeist auf die Kosten der Qualität. Priorität haben soll die Leistung von qualitativer Arbeit und die Lieferung eines nachhaltigen Produktes.

VOM TRANSPORT BIS ZUM BAU

In einigen Sektoren ist ein Preiskampf-Trend besonders präsent. Vor allem im Bereich Bau, Transport und Körperpflege haben Betriebe hierzulande oft Schwierigkeiten. Das Problem geht aber nicht nur von öffentlichen Ausschreibungen aus, sondern besteht auch im privaten Bereich. Tiefe Preise locken die Kunden an, doch wer sich darauf einlässt und eine dementsprechend niedere Qualität hinnimmt, riskiert im Nachhinein mehr Geld für Reparaturen oder Neuanschaffungen auszugeben. Im Körperpflegebereich riskieren Kunden aufgrund von schlechten Pflegeprodukten sogar gesundheitliche Nebenwirkungen. Egal in welchem Bereich, die Bürger sollten stets auf eine gute Qualität achten und wissen, dass eine qualitative Arbeit ihren Preis hat. Zudem sichert man als Kunde von Qualitätsprodukten die gerechten Löhne der Arbeiter.

QUALITÄT HAT PRIORITÄT

Die Problematik des Preisdrucks entsteht innerhalb des Landes und wird aber sicherlich auch von auswärtigen Betrieben vorangetrieben. Deshalb ist es umso wichtiger, dass sich lokale Betriebe schützen.

11 01|2019


FOKUS | Der Wettkampf um den Preis

Einer der wichtigsten Ratschläge ist es sich an die qualitative Produktion zu halten. Dies gilt für alle Sektoren. Damit die Kunden die Qualität auch wertschätzen und nicht dazu tendieren, zu den günstigeren Angeboten zu greifen, ist es notwendig, die Wichtigkeit der Qualität zu kommunizieren. Zudem sollten die Endprodukte

und Dienstleistungen gut kalkuliert werden, nur so kann ein gerechter Preis angeboten werden. Allerdings ist es nicht allein die Aufgabe der Betriebe gegen den Preisdruck vorzugehen. Die Politik sollte sich einschalten und dagegen etwas unternehmen, vor allem wenn es um die Ausschreibung von öffentlichen Aufträgen geht.

GOTTFRIED TAPPEINER Professor an der Fakultät für Volkswirtschaft und Statistik der Uni Innsbruck

„Mit hoher Qualität punkten“ Die Auswirkungen von Preisdruck beziehungsweise Preisdumping und wie man als Unternehmen dem Trend entgegenwirken kann, erklärt Gottfried Tappeiner, Professor an der Universität Innsbruck in einem Gespräch. Welche Auswirkungen hat das Preisdumping auf die Südtiroler Volkswirtschaft? Kapazitäten, die in Zeiten der Hochkonjunktur aufgebaut wurden, sind bei einem Abschwung schlecht ausgelastet. Das bringt Unternehmen dazu, Angebote zu legen, die zwar die variablen, nicht aber die fixen Kosten decken. Dies machen besonders Betriebe, die schon in einer bestimmten Schieflage sind. Das Problem ist, dass sie damit Preise am Markt drücken und damit auch gesunde Betriebe in Schwierigkeiten bringen. Das ist nicht ungefährlich, weil es zu einem Ansteckungseffekt führen kann, der sich entsprechend ausbreitet. Wie kann man Preisdumping entgegenwirken? Der Effekt von Überkapazitäten beim Übergang von einem Aufschwung zu einem – und sei es auch nur leichten – Abschwung, ist in einer Volkswirtschaft nicht vermeidbar. Auf dem Markt für private Nachfrager können sich Unternehmen durch hohe Qualität, Kundenorientierung, innovative Lösungen oder interessante Produktvarianten, zumindest etwas abschirmen.Diese Strategie funktioniert bei öffentlichen Aufträgen nur eingeschränkt, weil Qualitätskomponenten und gute Erfahrungen mit Anbietern,

trotz starker Bemühungen und guten Ansätzen, in Ausschreibungsverfahren immer noch ungenügend berücksichtigt werden. Welche Sektoren sind laut Ihnen am meisten gefährdet? Am gefährdetsten sind Branchen in denen die Fixkosten einen hohen Anteil ausmachen, weil hier nicht voll genutzte Kapazitäten einen starken Anreiz für „Angebote“ um jeden Preis, darstellen. Ein klassisches Beispiel ist die Baubranche aber potentiell auch der Tourismus. Denken Sie, dass die Problematik in Zukunft größer wird? Tatsache ist, dass wir in den letzten beiden Jahren einen starken Aufschwung hatten. Der Abschwung ist in Südtirol noch nicht in Sicht. Dies gilt aber nicht für einen großen Teil des restlichen Italiens. Hier gibt es freie Kapazitäten und tatsächlich kommen viele „Dumpingangebote“ nicht aus Südtirol sondern von außen. Sollte es zum Beispiel durch eine schwer kalkulierbare nationale Politik zu größeren wirtschaftlichen Problemen kommen, würden Situationen mit einem ruinösen Preiswettbewerb sicher häufiger werden.


Der Wettkampf um den Preis | FOKUS

BETROFFENE SEKTOREN Experten aus Bau, Körperpflege und Transport

BAU

Der Preiswettbewerb im Bausektor ist nicht nur in Südtirol, sondern auch in anderen Ländern deutlich spürbar. Trotz vieler Expertentreffen und Initiativen ist es noch nicht gelungen, den Preis wieder zu heben. „In manchen Fällen ist es die Unvorsichtigkeit von Betrieben“, sagt Hubert Gruber, Obmann der Berufsgruppe Baugewerbe. „Ich denke, all zu oft lassen sich Handwerker auf einen nicht gerechtfertigten, vom Verhandler kommunizierten Preis ein. Unter Zeitund Termindruck entscheiden ist nicht immer einfach, man lässt sich vielleicht zu schnell auf einen Auftrag ein.“ Bei öffentlichen Ausschreibungen bestehe teilweise dasselbe Problem. Zwar werden Aufträge nach mehreren Kriterien vergeben, allerdings ist oft der Preis eines der wichtigsten.

13 KÖRPERPFLEGE

Ebenso ist hierzulande der Wettkampf um die Preise im Sektor der Schönheitspflege sehr groß. Das Problem ist, dass manche Betriebe Dienste zu viel zu niedrigen Preisen anbieten. Laut Stella Falcomatà, der Obfrau der Berufsgrupppe Körperpflege und Dienstleistungen im lvh, ist das auf keinen Fall eine Lösung: „Jene, die die Dienstleistungen mit zu niedrigen Preisen anbieten, haben auch nicht das nötige Fachwissen. Und das sieht man schließlich auch am Ende einer Arbeit.” In diesem Sektor sei es sehr wichtig, Professionalität zu zeigen und auch anzubieten. Betriebe die über diese Kompetenz verfügen, sollten laut Falcomatà dementsprechnde Preise verlangen.

TRANSPORT

Der Konkurrenzkampf im Transportsektor ist in Südtirol sehr deutlich zu spüren, vor allem bei den Warentransporteuren. Geprägt ist dieser Sektor dadurch, dass die Konkurrenz nicht nur auf die lokale Ebene begrenzt ist, sondern hauptsächlich von Frächtern aus Osteuropa kommt. Diese Firmen haben laut Elmar Morandell, Obmann der Warentransporteure, einen großen Vorteil in Bezug auf die Betriebskosten. „In osteuropäischen Ländern sparen sich Betriebe rund 3000 Euro an Beiträgen und Abgaben für ihre Angestellten“, sagt Elmar Morandell. „Auch erhalten Mitarbeiter nur zwölf Monatsgehälter und keine Abfindung. Dies ergibt eine jährliche Kosteneinsparung von 45.000 Euro. Somit können diese Unternehmen ihre Dienstleistungen um Mindestpreise anbieten.

manufakt

01|2019


BETRIEB ERFOLGREICHE UNTERNEHMENSFÜHRUNG: Mit dem richtigen Know-how in Management, Produktion, Verkauf, Marketing und Organisation zum Erfolg.

14 01|2019

Lean Management: Keine Verschwendungen mehr VON VERSCHWENDUNGEN TRENNEN UND PROZESSE OPTIMIEREN. DAS IST DAS ZIEL VON LEAN MANAGEMENT. KLEINE VERÄNDERUNGEN KÖNNEN VOR ALLEM IN DER LOGISTIK GROSSES BEWIRKEN. Der Begriff Lean Management kommt aus dem Englischen und bedeutet „schlankes Management“. Lean Management umfasst alle Methoden und Denkweisen, die Unternehmen zur Verfügung stehen, um ihre Prozesse zu optimieren. Vor allem sollen damit Verschwendungen minimiert und Prozesse harmonisiert werden. Die Methode geht auf die Unternehmensorganisation des japanischen Autoherstellers Toyota zurück. Das Unternehmen hat den Versuch gestartet, sich von allen unnötigen Verschwendungen im Produktionsprozess zu trennen. Spezifisch ging es um Verschwendungen der Zeit, der Materialien, des Personals, sowie des Raumes, durch Überproduktion, zu lange Wege, unnötige Materialbewegungen und lange Wartezeiten.

FÜR KLEINBETRIEBE GEEIGNET

Das Prinzip der schlanken und verschwendungsfreien Organisation ist schon lange nicht mehr nur etwas für die Großen. Anfangs wagten sich nur große Unternehmen, vor allem Automobilhersteller und deren Zulieferer an die Methode. Der Trend geht jetzt allerdings in die Richtung, dass vor allem mittelständische Unternehmen sich mit Lean Management beschäftigen. „Die Anwendung von Lean Management lohnt immer, unabhängig von der Größe

Analyse von Experten Große Hilfe


Lean Management | BETRIEB

METHODE FÜR HANDWERKSBETRIEBE WICHTIG ANDREAS DAMIAN

des Betriebes oder von der Branche“ erklärt Andreas Damian, Senior Consultant bei der Unternehmensberatung Matt & Partner. „Denn Verschwendung durch nichtwertschöpfende Tätigkeiten entsteht beim kleinen Handwerksbetrieb und beim Handels- oder Dienstleistungsunternehmen genauso wie im großen Industriebetrieb. Eine erste Analyse durch externe und geschulte Experten bringt hierbei meist einen großen Mehrwert.“ Durch die Gestaltung eines Betriebes nach Prinzipien des Lean Management kann nicht nur die Effizienz in den Prozessen erheblich gesteigert und Bestandskosten gesenkt werden, sondern es lassen sich damit auch Wettbewerbsvorteile durch konstant höhere Qualität sowie kürzere Lieferzeiten und flexible Anpassung an Kundenbedürfnisse erzielen.

LOGISTIK: EINFACHE UMSETZUNG

„Beim Lean Management muss ein Betrieb aus zwei Blickwinkeln betrachtet werden“, sagt Damian „Einerseits aus der Sicht des Kunden, dessen Anfor-

Austausch Arbeit aufteilen

derungen es möglichst optimal zu erfüllen gilt, und andererseits aus der Sicht des Betriebs selbst, der effizient und wirtschaftlich arbeiten muss.“ Ein gutes Beispiel aus einem holzverarbeitenden Kleinbetrieb wären die Laufwege der Mitarbeiter in der Produktion, weiß Damian. Bräuchte ein Mitarbeiter eine Zeit von durchschnittlich fünf Minuten pro Arbeitsstunde, die er damit verbringt ins Lager zu gehen, um Material zu holen, kommt man auf stattliche 40 Minuten, die jeder Mitarbeiter am Tag mit der Materialsuche verbringt. „Dies entspricht in Summe nahezu einer vollen Arbeitskraft“, betont Damian. „Hier sollte analysiert werden, welche Arbeitsgeräte und Materialien der Mitarbeiter täglich ständig benötigt und diese direkt in kleinen Mengen am Arbeitsplatz vorgehalten werden.“ Eine Lösung wäre, einen Mitarbeiter unter anderem mit Lager- und Logistikaufgaben zu betraut. Dieser holt nun einmal täglich für alle Mitarbeiter im Lager die Materialien und füllt sie am Arbeitsplatz auf, was zu einer Zeiteinsparung von 85 Prozent führe, erklärt Damian.

01 Andreas Damian Effizienter arbeiten 02 Lagerhalle Keine Zeit verlieren

manufakt

15 01|2019


BETRIEB | Steuern, Expertenmeinung

LVH-EXPERTEN ANTWORTEN

Steuertermine und Fälligkeiten 16. JÄNNER

16 01|2019

> MONATLICHE MWST. – ABRECHNUNG: Zahlungsfrist der MwSt.-Schuld des Vormonats > STEUEREINBEHALTE: Einzahlung der im Vormonat getätigten Steuereinbehalte > INPS – MONATLICHE BEITRÄGE: Zahlung der Sozialversicherungsbeiträge für die Arbeitnehmer > INPS – GETRENNTE SONDERVERWALTUNG: Zahlungsfrist der Beiträge des Vormonats

25. JÄNNER

> INTRASTAT - MONATLICHE UND TRIMESTRALE MELDUNG: Abgabefrist für den Vormonat bzw. das 4. Trimester

31. JÄNNER

> EINHEITLICHES LOHNBUCH: Fälligkeit für die Eintragungen des Vormonats > MITTEILUNG UNI-EMENS: Elektronische Versendung an das INPS der Entlohnungsdaten der Arbeitnehmer betreffend den Vormonat > AUSDRUCK BUCHHALTUNGSUNTERLAGEN: Betreffend das Geschäftsjahr 2017 > ELEKTRONISCHE RECHNUNGEN: Fälligkeit elektronische Archivierung 2017

ANDREAS PALO Personalabteilung

Schlichtung von Arbeitsstreitigkeiten Wie läuft eine Schlichtung von Arbeitsstreitigkeiten ab? In der Abteilung Arbeitsservice der autonomen Provinz Bozen ist das Schlichtungskollegium angesiedelt. Diese Kommission setzt sich aus drei Mitgliedern zusammen: Einen Mitarbeiter der Abteilung Arbeitsservice, der die Leitung übernimmt, einen Vertreter der Arbeitgeber sowie ein Vertreter der Arbeitnehmer. Der lvh ist als Vertreter der Arbeitgeber in der Kommission präsent. Die Schlichtung von Arbeitsstreitigkeiten basiert auf freiwilliger Basis, ist kostenlos und kann beantragt werden, wenn Streitigkeiten zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber vorliegen. Eine Schlichtung in diesem Bereich hat zahlreiche Vorteile. Einer der Wichtigsten ist, dass die Berichte des Schlichtungskollegiums rechtsgültig sind und von keinem Gericht anulliert werden können. Bei den Fällen, die vor dem Schlichtungskollegium landen, geht es meist darum, Auseinandersetzungen zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber beizulegen, bevor sie vor Gericht landen. Um eine Lösung zu finden, verzichten die Beteiligten meist auf bestimmte Rechte oder kommen der anderen Seite entgegen, um einen noch größeren Schaden zu verhindern. Es wird sozusagen ein Kompromiss gesucht, der für beide Seiten in Ordnung geht. Am Ende der Schlichtung wird ein Protokoll verfasst, welches auch dem Gericht zugestellt wird. Informationen

Informationen Wenden Sie sich bitte an Ihr Bezirksbüro.

Andreas Palo Tel. 0471 323 279 andreas.palo@lvh.it


Arbeitssicherheit | BETRIEB

Kurse für Risikoklassen AUFFRISCHUNGSKURSE UND SICHERHEITSCHECKS SIND BEDEUTEND. BEI LOKALAUGENSCHEIN WERDEN ALLE FAKTOREN ÜBERPRÜFT.

Sicherheit geht vor Kurse je nach Risiko

Informationen lvh-Bildungswerkstatt Tel. 0471 323 370 weiterbildung@lvh.it

Neben den praxisorientierten Grundkursen im Bereich Arbeitssicherheit bietet der lvh modulare Auffrischungskurse für alle Risikoklassen an. In Einzelmodule gegliedert sind vier Stunden für Arbeitgeber und zwei Stunden für Arbeitnehmer vorgesehen. Die Mindestdauer hängt von der Risikoklasse des Betriebs ab. Es sind auch mehrere Einzelmodule buchbar. Um die Mitgliedsbetriebe zudem bestmöglich vor Ort zu beraten, können Sicherheitschecks für den Betrieb vor Ort gebucht werden. Bei Lokalaugenscheinen überprüfen Experten verschiedene Faktoren, die für die Arbeitssicherheit relevant sind, wie der Sicherheitscheck der Pflichtdokumente und Pflichtkurse, der Sicherheitscheck der Maschinen und Geräte sowie der Sicherheitscheck der persönlichen Schutzausrüstung PSA. Auf Wunsch wird auch eine Betriebsweisung zum Arbeitsschutz für die Mitarbeiter erstellt sowie Maßnahmen zur Reduzierung des mittleren INAIL-Prämiensatzes eingeführt.

17 01|2019

Arbeitsmedizin Dank eines Abkommens zwischen dem lvh und der TeamPrevent GmbH, haben lvh-Mitglieder, welche laut dem Einheitstext für Arbeitssicherheit dazu verpflichtet sind einen Arbeitsmediziner zu ernennen, zahlreiche Vorteile. Neben einer äußerst günstigen Jahrespauschale und Preisvorteilen bei einzelnen Untersuchungen können die Mitgliedsbetriebe auch von einer guten territorialen Erreichbarkeit der Untersuchungsstandorte profitieren. Visiten werden im lvh im Sitz in Schlanders, im TeamPrevent Sitz Meran, Bozen und Brixen und im lvh-Sitz Bruneck angeboten. Weitere Infos unter Tel. 0471 323 240.

Untersuchungen Erreichbarkeit wichtig

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BETRIEB | Datenschutz, Förderungen

Praktikum für Schüler Betriebe werden belohnt

Hilfe bei Datenschutz AUF DEM BETRIEB ZUGESCHNITTENE PAKETE HELFEN BEI DER NEUEN VERORDNUNG.

18 01|2019

Die EU-Kommission hat eine Harmonisierung des Datenschutzes beschlossen. Mit der neuen Datenschutz-Grundverordnung (EU DSGVO) wurde eine europaweit einheitliche Datenschutzregelung geschaffen. Um den Mitgliedern eine konkrete Hilfestellung zu bieten hat der lvh in Zusammenarbeit mit einem spezialisierten Partner speziell für Handwerksbetriebe zugeschnittene Pakete entwickelt. Zudem wird für die Mitglieder ein kontinuierlicher Support, transparente Informationen und eine professionelle Abwicklung garantiert. Die Pakete beinhalten u.a. die maßgeschneiderte Erarbeitung aller gesetzlich vorgeschriebenern Dokumente. Zudem wird eine Anleitung zu den einzelnen Dokumenten zur Verfügung gestellt. Weitere Informationen gibt es bei der lvhRechtsberatung unter Tel. 0471 323 244 oder rechtsberatung@lvh.it. Datenschutz Unterstützung

Beiträge für Praktika 600 EURO FÜR UNTERNEHMEN, DIE PRAKTIKUMSPLÄTZE FÜR SCHÜLER ZUR VERFÜGUNG STELLEN. Die Handelskammer Bozen vergibt wieder Beiträge an Unternehmen, die im Rahmen der Bildungswege Schule-Arbeitswelt Praktika für Schüler durchführen. Es sind jene Unternehmen beitragsberechtigt, die im Zeitraum vom 01. Jänner 2018 bis 31. Dezember 2018 mit einer Schule zusammengearbeitet haben und Praktikumsplätze für Schüler zur Verfügung gestellt haben. Nicht ansuchen dürfen Unternehmen, welche bereits für 2017 einen Beitrag für Bildungswege Schule-Arbeitswelt erhalten haben. Die Ausschreibung sieht einen Beitrag in Höhe von 600 Euro pro Schüler vor, der an das Unternehmen ausgezahlt wird. Die Unterstützung kann nur für einen Praktikanten pro Unternehmen beantragt werden. Zudem ist bei der Aufnahme von Schülern mit Beeinträchtigung ein zusätzlicher Beitrag von 200 Euro vorgesehen. Die Ansuchen werden in chronologischer Reihenfolge angenommen. Die Gesuche können im Zeitraum vom 01. Jänner 2019 bis einschließlich 31. Jänner 2019 eingereicht werden. Die Formulare und die vollständige Ausschreibung sind auf der Internetseite der Handelskammer www.handelskammer.bz.it zu finden.

Förderung von Innovation ZAHLREICHE INNOVATIVE VORHABEN WERDEN AUCH HEUER WIEDER GEFÖRDERT. LVH BIETET HILFE AN. Auch in diesem Jahr ist es wieder möglich, über das Landesgesetz 14 Initiativen für Innovationsvorhaben fördern zu lassen. Förderfähig sind unter anderem Vorhaben für Machbarkeitsstudien, Produktentwicklung, Prozessinnovation, Innovationsberatung, Einführung von Managementsystemen wie zum Beispiel ISO und SOA oder auch das Einreichen von gewerblichen Schutzrechten wie beispielsweise Patenten. Wichtig dabei ist, das Ansuchen

vor Start einer Initiative zu stellen. Die Ansuchen müssen beim Amt für Innovation zu hinterlegt werden. Die lvh-Abteilung Innovation und Neue Märkte stehrt bei Fragen sehr gerne zur Verfügung und unterstützt, die passende Förderung zu finden. Auch bietet die Abteilung Hilfe bei der Gesuchstellung an. Informationen Innovation und Neue Märkte Tel. 0471 323 245 innovation@lvh.it


SOA-Zertifikat | BETRIEB

Transaktionen und SOA-Zertifikat DIE SITUATION HINSICHTLICH DER SOA-QUALIFIKATION HÄNGT VOM JEWEILIGEN FALL AB.

STIL HAT VIELE FARBEN. UND EINE FAF. LO STILE HA MOLTI COLORI. E UN SOLO FAF.

Unternehmensaktionen Auswirkungen auf Zertifikate

19

Die Unternehmenstransaktionen beeinflussen auf unterschiedliche Weise die SOA-Zertifikate, die den Unternehmen zur Verfügung stehen. Im Fall einer Umwandlung rechtlicher Art des Unternehmens, behält das Zertifikat der Gesellschaft, die sich verändert, seine Gültigkeit, und die „veränderte” Gesellschaft muss bei der SOA-Stelle die Aktualisierung aufgrund von Umwandlung beantragen.

01|2019

BETRIEBSÜBERTRAGUNG

Im Fall der Einbringung eines Einzelunternehmens in eine Einpersonengesellschaft, deren einziger Gesellschafter der Unternehmer selbst ist, kann das Zertifikat auf die neue Gesellschaft übertragen werden, nachdem das bei der SOA-Stelle beantragt wurde. Alle übrigen Fälle einer Betriebsübertragung haben den Verlust der Gültigkeit des Zertifikats zur Folge und die erwerbende Gesellschaft kann bei der SOA-Stelle die Ausstellung des neuen Zertifikats beantragen.In allen Fällen einer Betriebsübertragung besteht die Pflicht, der ANAC die Übertragung des Betriebs bekannt zu geben. Informationen ATTESTA S.P.A.-Bozen Tel. 0471 323 343 bolzano@attesta.it

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BILDUNGSWERKSTATT ERFOLGSFAKTOR BILDUNG: Kontinuierliche Aus- und Weiterbildung sowie die Stärkung des Meistertitels sind das Fundament für hochwertiges Südtiroler Handwerk.

20 01|2019

77 Fachkräfte mit Meisterbrief ausgezeichnet SÜDTIROLER FACHKRÄFTE AUS HANDEL, HANDWERK UND GASTRONOMIE ERHALTEN DEN MEISTERBRIEF. UNTER DEN FRISCHGEBACKENEN MEISTERN SIND AUCH 19 BERUFE AUS DEM HANDWERK VERTRETEN. Landesrat Philipp Achammer überreichte am Freitag, 30. November, im Rahmen der Meisterbriefverleihung an der Europäischen Akademie EURAC in Bozen 77 Fachkräften das Diplom zum Meisterbrief. Neben Handelsfachwirten, Küchenmeistern und Restaurantund Barmeistern können sich jetzt auch 19 Fachkräfte aus handwerklichen Berufen als Meister ihres Fachs bezeichnen. Die vom Landesamt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung organisierte Diplomverleihung fand in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste statt. Dazu zählte auch Martin Haller, geschäftsführender lvh-Präsident. Er war außerdem als Vertreter einiger Handwerksberufe vor Ort. Weitere Ehrengäste waren HGV-Vizepräsident Gottfried Schgaguler und Reinhard Steger, Präsident des Südtiroler Köcheverbandes.

MEHR ALS 1000 STUNDEN

Die 15 Meisterinnen und 62 Meister haben eine sehr anspruchsvolle Ausbildung hinter sich: Sie haben

Elektrotechniker Meisterbriefverleihung in Bozen


Meisterbriefverleihung | BILDUNGSWERKSTATT

HANDWERKSBERUFE Meister aus 19 Berufen > > > > > > > > > > > > > > > > > > >

01 Schlosser und Schmiede Strahlende Meister 02 Bau- und Galantierspengler Mit Landesrat Philipp Achamer und lvh-gf. Präsident Martin Haller 03 Installateure Frischgebackene Meister 04 Meisterbriefübergabe Der 21-jährige Florian Steiner

berufsbegleitend über mehrere Jahre Meisterkurse mit über 1.000 Stunden besucht und die entsprechenden Prüfungen absolviert. Dabei muss fachliches Können in Theorie und Praxis ebenso unter Beweis gestellt werden wie das Wissen in Sachen Unternehmensführung und Ausbildung von Lehrlingen. „Der Meisterbrief ist ein Gütesiegel für fachliche Qualifikation“, sagte Landesrat Philipp Achammer. „Jeder soll die Chance zum beruflichen Aufstieg haben, ganz gleich ob er eine praktische Berufsausbildung oder den akademischen Weg wählt.“

ZWEI MEISTER UNTER 25 JAHREN

Unter den Meistern waren auch zwei junge Metzger dabei. Der 21-jährige Florian Steiner aus Rasen und der 25-jährige Philipp Niederwolfsgruber aus Aschbach bei Rasen. Die beiden haben die Lehre 2012 bei der Metzgerei „Steiner“ in Rasen bei Antholz begonnen und haben jetzt die Meisterausbildung absolviert. Sie arbeiten beide noch in derselben Metzgerei. manufakt

Bäcker Bau- und Galanteriespengler Elektrotechniker Floristin Friseurin Gärtnerin Gold- Und Silberschmied Handelsfachwirt Installateur von Heizungs- und Sanitären Anlagen Kfz-Mechatroniker Küchenmeister Maurer Metzger Restaurant- und Barmeister Schlosser Schmied Schönheitspflegerin Tiefbauer Tischler

21 01|2019

MEISTERBUND ALS SPRACHROHR

„Die Ausbildung zum Meister ist sehr wichtig“, betonte Martin Haller, geschäftsführender lvh-Präsident. „Sie trägt zur Stärkung der praktischen Ausbildung bei und ist ein bedeutender Schritt dem Fachkräftemangel entgegenzutreten“. Haller stellte im Rahmen der Veranstaltung auch den Südtiroler Meisterbund vor. Im Mittelpunkt des Netzwerks der Südtiroler Meister und Meisterinnen stehen regelmäßige Treffen und die politische Interessensvertretung sowie viele weitere Themen rund um den Meistertitel. Alle Infos finden Interessierte auf der Internetseite des Meisterbundes unter www.meisterbund.it. Weitere Informationen zu den Meisterkursen und -prüfungen erteilt auch das Landesamt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung. sk

Informationen Landesamt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung Tel. 0471 416 980 meisterausbildung@provinz.bz.it


BILDUNGSWERKSTATT | Xchange, Kurskalender

Xchange: Lehrlinge sammeln Auslandserfahrung DAS AUSTAUSCHPROGRAMM FEIERT EIN GELUNGENES JAHR 2018. FÜR LEHRLING UND BETRIEB EINE TOLLE ERFAHRUNG.

22 01|2019

In die Welt hinausgehen und selbst miterleben, wie in anderen Ländern gearbeitet wird. Das macht Xchange, das internationale Austauschprogramm für Auszubildende, möglich. Lehrlinge können einige Wochen ihrer betrieblichen Ausbildung in einer Firma eines anderen Landes absolvieren. Im Gegenzug kann ein Lehrling der Austauschfirma in das eigene Unternehmen kommen. Vor kurzem fand im Berufsbildungszentrum von Locarno die Abschlussfeier 2018 des internationalen Austauschprogramms statt. 124 Jugendliche aus den Regionen der Arge-Alp (Arbeitsgemeinschaft der Alpenländer) und der IBK (Internationalen Bodenseekonferenz) nahmen an der Zertifikatsfeier teil. Seit 2001 nahmen insgesamt über zweitausend Jugendliche aus den Arge-Alp und IBK Regionen und Ländern am Programm teil.

Zertifikatsverleihung Arnold Fischnaller mit Lehrling

David Fischnaller, Malerlehrling bei Dämmplus, nahm im Frühjahr am Projekt teil. Der 23-Jährige konnte sein Wissen im Bereich Gips- und Trockenbau in einem Betrieb in Liechtenstein vertiefen und erweitern. „Das Projekt ist bestens geeignet, um Lehrlinge in jenen Tätigkeiten auszubilden, die im eigenem Betrieb nicht oder nur teilweise gelehrt werden können“, sagt Arnold Fischnaller, Inhaber von Dämmplus in Villnöss. „Auf jeden Fall werde ich mich als Betrieb nochmal am Projekt beteiligen. Dieses Mal ist kein Lehrling aus einem anderen Land zu mir in den Betrieb gekommen. Aber wer weiß, vielleicht dann das nächste Mal. Ich würde mich freuen.“

KURSKALENDER 2019 Anmeldung und weitere Informationen auf www.lvh.it, E-Mail an weiterbildung@lvh.it

KURS Arbeitssicherheit für Arbeitnehmer

ORT

16,5

15. | 16.01.2019

Bozen

Grundkurs ATECO-Kodex hoch

16,5

08. | 09.01.2019

Vahrn

Grundkurs ATECO-Kodex nieder

8,5

14.01.2019

Bozen

Arbeitssicherheit für Vorgesetzte

8,5

24.01.2019

Bozen

6

11.01.2019

Bozen

Grundkurs 16 UE

12,5

17. | 18.01.2019

Meran

Grundkurs 12 UE Bereiche Produktion, Bauwesen & Landwirtschaft

9,5

28. | 29.01.2019

Vahrn

Grundkurs 12 UE Bereiche Produktion, Bauwesen & Landwirtschaft

9,5

22.01.2019

Bozen

4

30.01.2019

Vahrn

Auffrischungskurs 4 Stunden Befähigungskurse

DATUM

Grundkurs ATECO-Kodex hoch

Auffrischungskurs (Berufsgruppe Bau) Erste Hilfe

STUNDEN

Befähigungskurs für Staplerfahrer (Theorie & Praxis)

17

08. | 09.01.2019

Bozen

Befähigungskurs für Baggerfahrer (Theorie & Praxis)

17

29. | 30.01.2019

Bozen


LEHRSTELLENBÖRSE Lehrling oder Lehrstelle gesucht

LEHRSTELLE GESUCHT

Diplomverleihung Wettbewerb 2018

Arbeitstreue und Fortschritt STARTSCHUSS FÜR DEN WETTBEWERB FÜR DIE PRÄMIERUNG DER ARBEITSTREUE UND DES WIRTSCHAFTLICHEN FORTSCHRITTS. Die Handelskammer Bozen schreibt auch heuer wieder einen Wettbewerb für die Prämierung der Arbeitstreue und des wirtschaftlichen Fortschritts aus und vergibt für verschiedene Kategorien je 40 Goldmedaillen mit Diplom. Eine Kategorie betrifft die Arbeiter und Angestellten mit mindestens 36 Jahren ununterbrochener Dienstzeit. Ausgeschlossen sind dabei Familienmitglieder, die nicht in einem abhängigen Arbeitsverhältnis stehen. Vorzug erhalten Arbeitnehmer, die im Zeitraum 01. Jänner 2017 bis 31. Dezember 2018 in den Ruhestand getreten sind oder die 2018 das höchste Dienstalter erreicht haben. Weitere 40 Goldmedaillen mit Diplom gehen an Einzel- oder Familienbetriebe, mit einer mindestens 50-jährigen ununterbrochenen Tätigkeit im Sektor der Industrie, des Handels, des Handwerks, des Transportwesens, der Versicherungen oder des Gastgewerbes. Eine weitere Kategorie bilden die Einzel- und Familienbetriebe, die 2019 das 50-, 75-, 100-, 125-, 150-, 175-, 200-jährige usw. Firmenjubiläum, begehen. Des Weiteren gehen Goldmedaillen an Unternehmer, von welchen das Unternehmen übernommen wurde, bei dem sie als Mitarbeiter beschäftigt waren und eine ununterbrochene Gesamtdienstzeit von mindestens 35 Jahren aufweisen können, wovon sie wenigstens 10 Jahre als Unternehmer tätig sein müssen. Die Gesuche um die Teilnahme am Wettbewerb müssen innerhalb 31. Januar 2019, 16 Uhr, im Sekretariat der Handelskammer Bozen eintreffen. Genaue Informationen gibt es unter www.handelskammer.bz.it. manufakt

BERUF

BEZIRK

ALTER

Maler und Lackierer

Bozen, Brixen, Pustertal, Meran

21

Elektrotechniker

Bozen, Leifers

20

Gold- und Silberschmied

Algund, Bozen Land, Meran

22

Mediengestalter

Wolkenstein

28

KFZMechatroniker

Bozen Land, Eppan

19

Mediendesigner

Bozen, Eppan

19

Karosserietechniker

Bozen, Eppan, Leifers, Ritten

19

WEITERE INFORMATIONEN findet ihr im Internet unter www.traumberuf.lvh.it

Nationale Fortbildung in Mailand DIGITALISIERUNG SEHR WICHTIG

An der nationalen Fortbildung des Confartigianato in Mailand hat auch Jasmin Fischnaller, die Landesobfrau der Südtiroler Junghandwerker, teilgenommen. Bei der Tagung drehte sich alles um die Digitalisierung im Berufsalltag. Verschiedene Thematiken und Strategien wurden vor Ort von Experten vorgestellt. Das Thema der Digitalisierung spielt heutzutage vor allem für die Junghandwerker eine große Rolle. Aus diesem Grund sind auch Fort- und Weiterbildung für sie so wichtig.

Fortbildung Südtiroler Junghandwerker vertreten


BRANCHEN DIE VIELFALT DES HANDWERKS: Neuigkeiten, Trends, die Projekte der lvh-Berufsgemeinschaften und aktuelle Wirtschaftsthemen auf einen Blick.

Für den sicheren Pistenspaß SPORTGERÄTETECHNIKER: ROLAND FOLIE WEISS, WORAUF ES BEI DER PRÄPARIERUNG VON SKI ANKOMMT UND GIBT WICHTIGE TIPPS, DAMIT DEM SPASS AUF DER PISTE NICHTS ENTGEGENSTEHT.

24 01|2019

Roland Folie Technologie ist wichtig

Jetzt im Jänner ist die Skisaison im vollen Gange. So mancher Skifahrer sammelt in diesen Wochen einige Pistenkilometer. Um weiterhin den Spaß und vor allem die Sicherheit auf der Piste zu gewähren, ist ein Skiservice unabdingbar. Um diese Aufgabe kümmert sich das Team von Sport Folie schon seit 50 Jahren. 1968 hat Seniorchef Johann Folie mit ei-

nem Gemischtwarengeschäft in Reschen begonnen. Mit viel Fleiß und Engagement hat er das Geschäft aufgebaut und erweitert. Das Sportgeschäft Sport Folie wurde bis 2011 als Familienbetrieb geführt und 2012 von seinen Kindern Folie Simone und Roland als Sport Folie KG übernommen. Großen Wert wird im Sport Folie seit jeher auf Qualität und Service gelegt. Die Ausbildung der Skitechniker und die Servicemaschinen sind auf dem neuesten Stand. Jetzt im Jänner ist im Betrieb „Sport Folie“ am Reschen Hochsaison. „Täglich fahren Hunderte von Skifahrern die Pisten hinunter“, sagt der Sportgerätetechniker Roland Folie. „Viele unterschätzen aber, wie wichtig es ist, dass die Ausrüstung in einem guten Zustand ist. Ein präpariertes Sportgerät verliert beispielsweise schon nach vier bis sieben Tagen, je nach Pistenverhältnissen, 50 bis 70 Prozent der ursprünglich guten Fahreigenschaften. Ein regelmäßiger Service bei einem qualifizierten Betrieb erhöht somit die Sicherheit auf der Piste und bringt mehr Fahrspaß.

GEFÄHRLICHE UNWISSENHEIT

Ein Laie erkennt auf Anhieb kaum, ob ein Ski eine Präparierung nötig hat oder nicht. Um gut und sicher Skifahren zu können, muss der Ski entsprechend dem Fahrkönnen des Fahrers präpariert sein. „Sind die


Betrieb des Monats | BRANCHEN

01 Sport Folie Skiservice am Reschen 02 Skischuhe Kontrolle wichtig

Kanten nicht richtig geschliffen, wird das Skifahren nicht nur schwierig, sondern auch gefährlich“, betont Roland Folie. Ein guter Service sei aus diesem Grund auch nicht in fünf Minuten gemacht. Folie empfiehlt nach sieben Tagen auf der Piste einen professionellen Skiservice.

DIE SKISCHUHE KONTROLLIEREN

„Es ist nicht nur wichtig, die Skier und das Snowboard professionell präparieren zu lassen, mindestens gleich wichtig ist die Überprüfung der Skibindung, genauer gesagt die Überprüfung der Funktionseinheit Ski- Bindung- Schuh“ ,erklärt Folie. Für eine sichere und garantierte Bindungsauslösung im Falle eines Sturzes ist es ratsam einmal jährlich die Skibindung, in einer qualifizierten Fachwerkstatt, einer elektronischen Funktionsprüfung zu unterziehen, sowie den richtigen Z-Wert berechnen und einstellen zu lassen. Auch Skischuhe mit stark abgenutzten Sohlen beeinträchtigen die Auslösefunktion der Bindung.

WICHTIGE TIPPS VOM PROFI

Bevor es in die Skisaison und das erste Mal auf die Piste geht, sollte man also die Sportgeräte gut kontrollieren und bestenfalls in einem professionellen Skiservice zum Überprüfen vorbeibringen. „Wenn die Sportgeräte zu Saisonabschluss eingewachst wurden, sollte das alte Wachs gründlich ab gespachtelt werden. Sowohl der Belag als auch die Kanten“, erklärt Folie. Sportgeräte mit rostigen oder schlechten Kanten sowie beschädigten und trockenen Belag haben mit Sicherheit dringend einen Service notwendig. manufakt

Damit die Kanten besser vom Rosten geschützt werden, empfiehlt Folie, nach jedem Wintersporttag das Sportgerät aus dem Auto zu nehmen, vom Schnee zu säubern und die Kanten mit einem Tuch sauber abzutrocknen. „Bei einer längeren Autofahrt sollte man darauf achten, dass das Sportgerät vor nassen und trockenen Straßensalzstaub geschützt ist. Salzstaub greift alle Metallteile bei Ski und Bindung an und fördert die Korrosion“, betont Folie. Nach dem letzten Wintersporttag ist es empfehlenswert, die Ski „zum Ein Sommern“ von Schnee und Schmutz zu säubern, gut abzutrocknen, bei Möglichkeit einwachsen und in einem trockenen, staubfreien Raum mit normaler Raumtemperatur (10 bis 30 Grad Celsius) zu lagern. Hat das Sportgerät einen Service nötig, ist es sinnvoller diesen vor dem nächsten Winter zu machen. sk

Einfach melden Haben Sie einen innovativen Familienbetrieb oder einen Betrieb der etwas anderen Art? Dann machen auch Sie ihn zum Betrieb des Monats im manufakt. Sehr gerne können Sie sich per WhatsApp an folgende Nummer wenden:

DIE REDAKTION 327 331 94 30

25 01|2019


BRANCHEN | Bau

Teilnahme an Ausschreibungen BAU: FÜR DIE TEILNAHME AN EINEM ÖFFENTLICHEN AUFTRAG VON BAULEISTUNGEN ÜBER 150.000 EURO BENÖTIGT ES DIE SOA-ZERTIFIZIERUNG. HANDELT ES SICH UM AUFTRÄGE UNTER 150.000 EURO, GENÜGT EINE EIGENERKLÄRUNG. Für die Teilnahme an einem öffentlichen Auftrag von Bauleistungen benötigt es die, in den Ausschreibungsbedingungen, angeführten Voraussetzungen. Bei Aufträgen von unterhalb 150.000 Euro können die Voraussetzungen mittels Eigenerklärung nachgewiesen werden, diese wird nach Zuschlag nachgereicht.

AUFTRÄGE AB 150.000 EURO

26 01|2019

Öffentliche Aufträge Achtung bei höheren Beiträgen

Bei öffentlichen Aufträgen von Bauleistungen, deren Beiträge über 150.000 Euro liegen, benötigt es eine SOA-Zertifizierung oder auch SIOS-Zertifizierung. Werden SIOS-Kategorien, die sogenannten „Strutture impianti ed opere speciali“ (in Deutsch: spezialisierte Anlagen und Arbeiten) angegeben, ist zu beachten,

dass diese Voraussetzungen obligatorisch nachgewiesen werden müssen, wenn der Betrag derselben Kategorie zehn Prozent des Auftragswertes überschreitet. Ein weiterer wichtiger Punkt bei den öffentlichen Ausschreibungen ist ebenso die Weitervergabe. Zu beachten ist bei der Möglichkeit der Weitervergabe, dass die SIOS-Kategorien oberhalb zehn Prozent des Auftragswertes nur zu maximal 30 Prozent des Betrages derselben Kategorie weitervergeben werden dürfen. Informationen Desiree Schmidt Tel. 0471 323 233 desiree.schmidt@lvh.it

Meldung der Baustelle BAU: BEI BESTIMMTEN GEGEBENHEITEN MUSS DIE ARBEIT AN DER BAUSTELLE BEI INSTITUTIONEN GEMELDET WERDEN. Eine Baustellenvorankündigung ist in bestimmten Fällen verpflichtend. Unter anderem, wenn die Arbeiten über 200 Mann-Tage andauern, wenn mehrere ausführende Unternehmen daran beteiligt sind oder ähnliche Situationen vorliegen. Die Baustellenvorankündigung müssen vom Bauherr oder dem Verantwortlichen der Arbeiten vor Beginn der Arbeiten eingereicht werden. Die Einreichung der Formulare erfolgt online. Die Meldung wird automatisch ans Arbeitsinspektorat und Regierungskommissariat verschickt. Eine INAIL-Meldung einer Arbeit ist abgesehen von einigen Ausnahmen beinahe immer notwendig. Die Meldung muss vor Arbeitsbeginn vom Bauunternehmen eingereicht werden. Auch dieser Ablauf erfolgt online. Arbeiten an einer Baustelle müssen der Bauarbeiterkasse nur mit bestimmten Gegebenheiten

Vor Baustart Meldungen verpflichtend

gemeldet werden. Notwendig ist die Meldung bei öffentlichen Ausschreibungen, privaten Bauvorhaben über 100.000 Euro oder bei Subaufträgen. Die Meldung muss vor Arbeitsbeginn vom Bauunternehmer eingereicht werden. Die Arbeiten können der Bauarbeiterkasse mittels Post, Fax oder auch E-Mail mitgeteilt werden.

Informationen Desiree Schmidt Tel. 0471 323 233 desiree.schmidt@lvh.it


Bau | BRANCHEN

Beton ein Multitalent MAURER: NEUE DREITEILIGE VERANSTALTUNGSREIHE FÜR DAS JAHR 2019 GEPLANT. Beton ist ein Multitalent, er ist beliebig formbar, recyclingfähig und nachhaltig. Aus diesem Grund hat man sich für eine neue Veranstaltungsreihe entschieden. Ziel der Reihe ist es, mit verschiedenen spezifischen Themen auf Beton aufmerksam zu machen. Im Mittelpunkt stehen dabei die technische Weiterbildung und nicht die Vorstellung von Produkten. Es werden voraussichtlich drei Veranstaltungen jeweils an einem Freitagnachmittag im März, September und November 2019 stattfinden. Bei der ersten Veranstaltung geht es um Sichtbeton- und Waschbeton. Sie wird zusammen mit Beton Eisack im IBI-Kompetenzzentrum Vahrn organisiert. Die zweite Veranstaltung

wird gemeinsam mit Röfix in Partschins zum Thema extravagante Endbeschichtungen geplant. Die dritte Veranstaltung rückt Betonfertigteile und den 3-D-Druck in den Mittelpunkt. Abgehalten wird sie zusammen mit Progress in Brixen. Alle Veranstaltungen werden in Zusammenarbeit mit der Architektenkammer Bozen und der Berufsgemeinschaft der Baumeister und Maurer organisiert.

Sicht- und Waschbeton Veranstaltung im Oktober 2018

27 01|2019

Festlegung Richtpreise Zusammen beraten

Konstruktives Treffen TIEFBAUER: ABSPRACHE MIT DEN ZUSTÄNDIGEN DER WILDBACHVERBAUUNG SEHR GEWINNBRINGEND. Wie jedes Jahr hat sich die Berufsgemeinschaft der Tiefbauer im lvh und die Vertreter des Baukollegiums mit den Zuständigen der Wildbachverbauung getroffen, um über die Festlegung der Richtpreise 2019 für Baumaschinen einerseits, aber auch über anfallende Probleme und Anforderungen andererseits zu sprechen. Die Besprechung war sehr konstruktiv und gewinnbringend für beide Seiten. Angedacht wurde zudem eine gemeinsame Zusammenarbeit in Sachen Ausbildung, wo erfahrende Mitarbeiter der Wildbachverbauung und der Südtiroler Tiefbauunternehmen junge Auszubildende gemeinsam fortbilden. manufakt

Eco-Südtirol ANTISCHIMMELEXPERTEN: AUF DER SUCHE NACH NEUEN MITGLIEDERN. Eco-Südtirol ist eine Vereinigung von spezialisierten Malern auf dem Gebiet gesundes Wohnklima und Schimmelbekämpfung. Ausgehend von der Idee des Malermeisters und zertifizierten Schimmelexperten Andreas Kofler, entstand unter dem Namen Eco-Südtirol ein Portal, wo Interessierte ihren Schimmelexperten im Bezirk finden können. Die Experten informieren den Kunden, klären ihn auf und bieten eine professionelle Problembeseitigung bzw. Prävention. Eco Südtirol ist auf der Suche nach Malern und Lackierern mit erfolgreich absolviertem TÜV-Schimmelkurs, die Teil der Initiative werden möchten. Infos unter www.ecosuedtirol.it Informationen Manuela Messner Tel. 0471 323 281 bau@lvh.it


BRANCHEN | Bau

Auf Holz setzen HOLZBAUMEISTER UND ZIMMERER: MENSCHEN FÜR DEN HOLZBAU SENSIBILISIEREN UND MEHR LEHRLINGE FÜR DEN BERUF GEWINNEN. Mehr Holzbau und zugleich mehr Lehrlinge: Das hat sich die Berufsgemeinschaft der Zimmerer im lvh für die nächste Zeit als Ziel gesetzt. Die Arbeit und die Ausbildung sollen auf höchstem Niveau möglich sein und auch in Zukunft weiterhin so angeboten werden. Für die Umsetzung dieser Ziele ist vor allem ein gutes Marketing wichtig. Die Kommunikationsmaßnahmen der Zimmerer sollten passgenau auf die Erwartungen der Kunden zugeschnitten sein und die Qualität des Produktes zum einen und die Vorzüge des Zimmererberufs zum anderen betonen.

HOLZBAUWEISE HAT VIELE VORTEILE

28

Lehrlinge gewinnen Holzbau verstärkt bewerben

01|2019

Die Menschen müssen verstärkt für die Holzbauweise sensibilisiert werden. Schließlich hat diese Bauweise weit mehr Vorteile, als die Umweltfreundlichkeit. Aus diesem Grund hat sich die Berufsgemeinschaft der Zimmerer vorgenommen, die Holzbauweise verstärkt zu bewerben. Nicht nur Kunden sollen von der Arbeit der Zimmerer überzeugt werden, auch soll die Attraktivität des Berufes in nächster Zeit weiter gesteigert werden. Der wichtigste Schritt bei diesem Vorhaben ist es die Lehrlinge zu motivieren und für dieses Berufsbild zu gewinnen.

Das Beste aus dem Beruf herausholen FLIESENLEGER: IM RAHMEN VON EINEM WORKSHOP WERDEN ASPEKTE ERÖRTERT, DIE DAS IMAGE DES BERUFS VERBESSERN. Eine neue Workshopreihe, die von der Innovationsabteilung des lvh geleitet wird, nimmt einzelne Berufe genau unter die Lupe und gibt Anstoß für Chancen und Möglichkeiten für deren Weiterentwicklung. Das erste Treffen fand im Dezember mit der Berufsgemeinschaft der Fliesen-,Platten-, und Mosaikleger statt.

STRATEGIEN FÜR DAS IMAGE

Das erste Treffen war ein reger Austausch. Die Fliesenleger erzählten von ihrem Berufsalltag und versuchten im Rahmen einer Übung, die Referenten von ihrer Arbeit zu überzeugen. Die Teilnehmer erzählten von den guten Seiten, aber

Neue Workshopreihe Stärken und Schwächen aufzeigen

auch von den Aspekten, die in Zukunft noch verbessert werden könnten. Die Mitarbeiter der Innovationsabteilung werteten diese Details im Anschluss aus und erarbeiteten einen Strategieplan, der zeigt, auf welchen Ebenen die Gruppe ansetzen kann, um besser wahrgenommen zu werden. Der Strategieplan wird bei

der Jahresvollversammlung präsentiert. Anschließend beginnt die gemeinsame Umsetzung. Es folgen Aktionen, um den Beruf der Fliesenleger gezielt Lehrern, Eltern aber auch Schülern näherzubringen. Zudem warten Tätigkeiten, um Kommunikation und Digitalisierung besser für den eigenen Betrieb zu nutzen.


Bau | BRANCHEN

Ticket nach Kazan TISCHLER: BEI DER AUSSCHEIDUNG DER TISCHLER GLÄNZT MANUEL STEINER ERNEUT. ER WIRD IM AUGUST 2019 NACH KAZAN ZU DEN WORLDSKILLS FLIEGEN. Jetzt ist die Entscheidung gefallen: Manuel Steiner wird bei den Worldskills in Kazan, Russland, als Tischler antreten und Italien vertreten. Der Tischler aus Mühlwald schaffte es in seinem Bereich nicht nur bei den WorldSkills Italy auf den ersten Platz, sondern punktete auch bei der Ausscheidung.

AUSSCHEIDUNG ENTSCHEIDET

Wer schlussendlich bei den Tischlern das Ticket zu den WorldSkills bekommt, entscheiden die Ergebnisse der Landesmeisterschaft und der Ausscheidung.

Auch heuer wieder hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, an einem Training teilzunehmen, bevor es noch mal zum offiziellen Ausscheidungswettbewerb kam. Da der Zweitplatzierte auf die Ausscheidung verzichtete, rückte der Viertplatzierte nach. So zeigten die Tischler Manuel Steiner aus Mühlwald, Jonas Planatscher aus St. Martin in Thurn und Jonas Prinoth aus Wolkenstein nochmal, was sie konnten. Steiner überzeugte mit seinem Können auch bei dieser Ausscheidung. Er wird im August 2019 zu den WorldSkills nach Russland fliegen.

Manuel Steiner Gewinner der Ausscheidung

29 01|2019

Kurt Egger Präsident von Kobra Logistic Partner since 1968.

TISCHLER: KOBRA WILL MIT HILFE EINER SOFTWARE EINEN ÜBERBLICK SCHAFFEN. Das Konsortium der Tischler für Brandschutztüren Südtirol (Kobra) will alle Informationen des Bereiches in einer webbasierten Software zusammenfassen. Diese soll Produktfamilien jeglicher Arten von Türen verwalten, welche unterschiedliche rechtliche Anforderungen erfüllen müssen beziehungsweise nur teilweise durch Gesetze geregelt sind. Damit soll für die ein besserer Überblick über die zu produzierenden Türen geschaffen werden. „Das Projekt ist vor allem in der jetztigen Zeit der Digitalisierung sehr wichtig“, sagt Kobra-Präsident Kurt Egger. manufakt

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Software in Planung

Erleben Sie den neuen PICKUP des Weltmarktführers ISUZU beim offiziellen Vertragshändler CARMAN in Terlan und Kiens: CARMAN GMBH 39018 TERLAN (BZ) Greifensteinerweg 4 Verkauf 0471 913151 Service 0471 507295 info@carmantrucks.com

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BRANCHEN | Installation und Facility

Neue F-Gas Norm bestätigt KÄLTE- UND KLIMATECHNIKER: EINE DER WICHTIGSTEN ÄNDERUNGEN IST DIE EINFÜHRUNG DER DATENBANK FÜR FLUORIERTE TREIBHAUSGASE UND GERÄTE.

30 01|2019

Am 8. November billigte der Ministerrat den Entwurf eines Dekrets des Präsidenten der Republik über die Durchführungsverordnung zur Verordnung (EU) Nr. 517/2014 über fluorierte Treibhausgase und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 842/2006. Der Entwurf des Dekrets wird nun vom Präsidenten der Republik unterzeichnet. Damit ist das lange Gesetzgebungsverfahren im Zusammenhang mit dem F-Gas abgeschlossen, das zwischen der Ablehnung des Staatsrates und der Geheimhaltung des Textes zu einer gewissen Besorgnis in der Kategorie geführt hat, die sich nun beim Lesen des Textes aufzulösen scheint. Die neue Fgas-Verordnung hebt die bisherige D.P.R. 43/2012 auf, behält aber zur Vereinfachung der Anwendung und des Lesens das gleiche Schema bei. Die wichtigste Änderung betrifft die Einführung der Datenbank für fluorierte Treibhausgase und Geräte, die fluorierte Gase enthalten, die im Umweltmi-

nisterium eingerichtet und von den zuständigen Handelskammern verwaltet wird, die Daten über die Mengen der verkauften F-Gase, auch online, sammeln und von den Betreibern verwendet werden, um eine bessere Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten.

Bestätigt Neue Norm

„E-Autos werden Berufsalltag verändern“ ELEKTROMECHANIKER: FRANCO MICH IST WEITERHIN SPRECHER DER BERUFSGEMEINSCHAFT. ER UNTERSTREICHT DIE WICHTIGKEIT DER E-FAHRZEUGE IN DER ZUKUNFT. Franco Mich hat bereits drei erfolgreiche Legislaturperioden als Obmann der Elektromechaniker im lvh hinter sich. Trotz Mandatsbeschränkung, die er erhalten hatte, da nach der dritten Legislatur das Amt nicht noch einmal verlängert werden darf, stellte er sich auch bei der letzten Sitzung als Sprecher der Berufsgemeinschaft der Elektromechaniker zur Verfügung. Damit will der den Fortbestand der Berufsgemeinschaft garantieren. Schließlich ließ sich bei der erst kürzlich stattgefundenen Jahresversammlung kein Kandidat für das Amt des Obmannes finden. Franco Mich hofft, dass sich die Situation bald ändern wird, und möchte für einen eventuellen Nachfolger umgehend

die Position freimachen und zurücktreten. Ihm liegen vor allem Themen am Herzen, die die Zukunft der Elektromechaniker betreffen. In den nächsten Jahren wird sich das gesamte Berufsbild sicherlich etwas umstrukturieren. Die Elektronik wird in unserem Alltag immer eine wichtige Stelle einnehmen, so auch die Arbeit des Elektromechanikers.

E-AUTOS SIND DIE ZUKUNFT

Um mit dem Trend der Nachhaltigkeit mithalten zu können, werden Elektromechaniker in Zukunft vermehrt den Umgang mit nachhaltigen Ressourcen beherrschen müssen. Vor allem wird in Zukunft das Berufsbild deutlich von der

Elektronische Fahrzeuge Neues mögliches Arbeitsgebiet

Reperatur von Elektrofahrzeugen geprägt werden. Franco Mich ist es sehr wichtig, dass die Elektromechaniker die Chance erkennen und die Möglichkeiten nutzen, um mit den Neuerungen mitzuwachsen.


Installation und Facility | BRANCHEN

Junge Talente sind die Zukunft HEIZUNGS- UND SANITÄRINSTALLATEURE: WORLDSKILLS-ITALY-TEILNEHMER ZU BESUCH BEI BERUFSGEMEINSCHAFT. IN DER ZEIT DES FACHKRÄFTEMANGELS IST ES WICHTIG, PERSPEKTIVEN ZU SCHAFFEN. Die Berufsgemeinschaft der Heizungs- und Sanitär Installateure hat vor kurzem die Teilnehmer der WorldSkills Italy 2018 zu einem Treffen eingeladen. Dabei wollten die erfahrenen Handwerker den jungen Talenten ihre Wertschätzung zeigen. Alle waren sich einig: Junge Talente sind die morgigen Fachkräfte. Gerade in der heutigen Zeit des Fachkräftemangels ist es wichtig, Perspektiven für zukunftssichere Arbeitsplätze aufzuzeigen und die Jugend damit zu begeistern. Obmann Stellvertreter Theo Oberhofer und Sieger der WorldSkills 2013 in (Leipzig) sowie Patrick Kienzl, Teilnehmer der WoldSkills 2017 (Abu Dhabi), erzählten von ihren Erfahrungen. Sie wünschten den Kandidaten viel Erfolg für die Zukunft. Ein großer Dank ging auch an die Fachlehrer der Landesberufsschule Meran Manfred Reinalter und Klaus Mair.

Sie haben mit viel Einsatz die Teilnehmer trainiert und unterstützt. Um den Moment in Erinnerung zu behalten, erhielten die WorldSkills-Teilnehmer eine Urkunde und ein Geschenk.

WorldSkills Teilnehmer Treffen mit Berufsgemeinschaft

31 01|2019

Preis verzeichnis Jetzt verfügbar

Richtpreisverzeichnis ELEKTROTECHNIKER: AKTUELLES RICHTPREISVERZEICHNIS STEHT ZUR VERFÜGUNG. Im Dezember hat die Landesregierung das Richtpreisverzeichnis Hoch- und Tiefbau 2019 genehmigt. Erstmals ist es gelungen, dass zu Jahresbeginn das aktualisierte Preisverzeichnis zur Verfügung steht. Es gibt folgende Stundensätze: Für Techniker 47,13 €, Meister 39,10 €, spezialisierte Arbeiter 37,37 €, qualifizierte Arbeiter 35,63 € und Arbeiter 33,65 €. Zudem wurden in einigen Kapiteln relevante Anpassungen sowohl an den Texten wie an den Preisen durchgeführt. Insbesondere wurde das Kapitel der Sonderauslässe neu geschrieben und an die Logik der Kapitel Licht- und Kraftauslässe angepasst. manufakt

PRO-KAMIN im Februar KAMINKEHRER UND HAFNER: AM 22. FEBRUAR FINDET DIE FACHTAGUNG PRO-KAMIN STATT. Die Kaminkehrer und Hafner organisieren mit der Klimahausagentur am 22. Februar von 13 bis 17 Uhr die Fachtagung PRO-KAMIN im NOI Techpark. Referenten aus dem In- und Ausland referieren über den Kamin und Ofen im Klimahaus, aus der Sicht der Energieeffizienz und Bauphysik. Eine Sponsorenausstellung rundet die Tagung ab. Die Einladung folgt noch an betreffende Handwerker, Architekten, Geometer, Ingenieure, Energieberater, Hausverwalter, Bauämter der Gemeinden, internationale Verbände und zuständige Ämter. Eine Anmeldung ist bis zum 8. Februar unter prokamin@lvh.it möglich.

Ofen Vorteile im Klimahaus


BRANCHEN | KFZ, Transport

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Europa in Bewegung IPA R A Z

KFZ: DAS EU-MASSNAHMENPAKET „EUROPA IN BEWEGUNG“ HAT DAS ZIEL, BIS ZUM JAHR 2050 VERKEHRSUNFÄLLE BIS AUF EIN MINIMUM ZU SENKEN. VERNETZTE UND VOLLAUTOMATISIERTE MOBILITÄTSSYSTEME SOLLEN DIE LÖSUNG SEIN.

Vollautomatisierte Autos Die Lösung?

32 01|2019

Obwohl die Anzahl der Verkehrstoten seit 2001 um die Hälfte zurückgegangen ist, gab es in der EU im vergangenen Jahr immer noch 25.300 Tote und 135.000 Schwerverletzte. Im 3. Maßnahmenpaket hat die Europäische Kommission die Verkehrssicher-

heit zu einer absoluten Priorität erklärt, mit dem Ziel, im Zeitraum 2020 bis 2030 bis zu 10.500 Leben zu retten und rund 60.000 Unfälle mit Schwerverletzten zu verhindern. Bis zum Jahr 2050 soll die Null-Grenze erreicht werden und somit fast keine Verkehrsunfälle mehr mit Toten oder Schwerverletzten geben. Um das Ziel umzusetzen, sind vor allem sichere Straßen und eine saubere sowie vernetzte und automatisierte Mobilität wichtig. Weiters verlangt die Kommission die Ausrüstung neuer Fahrzeugmodelle mit fortschrittlichen Sicherheitssystemen, damit auch die übrigen Verkehrsteilnehmer, vor allem Fußgänger und Radfahrer geschützt werden. Mit vernetzten und vollautomatisierten Mobilitätssystemen will Europa weltweit Vorreiter werden. Eine neue Ebene der Zusammenarbeit zwischen den Verkehrsteilnehmern könnte dem Mobilitätssystem beträchtliche Vorteile bringen. Weitere Informationen im lvh-Newsletter.

Transitverbot in Tirol trifft auf zahlreiche Kritik WARENTRANSPORTEURE: DAS SAMSTAGFAHRVERBOT AUF DER INNTAL- UND BRENNERAUTOBAHN WURDE AUF DEN WINTER AUSGEDEHNT. DIE SÜDTIROLER FRÄCHTER SIND AUFGEBRACHT. ES HANDLE SICH UM FAMILIEN- UND WIRTSCHAFTSFEINDLICHE MASSNAHMEN. Nach der Einführung von Samstagsfahrverboten für Transit-Lkws auf der Inntalund der Brennerautobahn im Sommer, sollen diese nun auch auf den Winter ausgedehnt werden. An zehn Samstagen von 5. Jänner bis 9. März 2019 dürfen Lkw über 7,5 Tonnen die Inntal- und die Brennerautobahn nicht mehr passieren. Die Südtiroler Frächter sind aufgebracht. „Abgesehen vom Wettbewerbsnachteil, der für die Südtiroler Warentransporteure dadurch entsteht, handelt es sich hierbei um einen äußert asozialen Schachzug“, ärgert sich Elmar Morandell, Obmann der Frächter im lvh. „Durch die Fahrverbote wird das Sozialleben der Lkw-Fahrer drastisch eingeschränkt. Ein

Familienvater, der ohnehin schon kaum zu Hause ist, riskiert nun auch das Wochenende mit seiner Familie zu verlieren. Stattdessen muss er in Deutschland auf einer Raststätte seine Wochenendruhezeit verbringen, was laut dem Beschluss des EU-Ministerrats wiederum nicht erlaubt ist.“ Zudem gibt es keine geeigneten bzw. nicht ausreichend Strukturen zum Parken auf den Raststätten. „Derzeit gibt es keine funktionierende Alternative zur Straße, auf der die Waren somit transportiert werden müssen. Weitere Fahrverbote behindern den freien Warenverkehr auch zum Nachteil der Verbraucher“, betont Handelskammerpräsident Michl Ebner.

Fahrverbot für Lkw Befürchtungen sind groß


Roberto Moling bleibt SPORTGERÄTETECHNIKER: ROBERTO MOLING BLEIBT OBMANN DER BERUFSGEMEINSCHAFT.

Roberto Moling Obmann

Die Berufsgemeinschaft der Sportgerätetechniker hat Roberto Moling aus St. Martin in Thurn einstimmig in seinem Amt bestätigt. Des Weiteren wurde bei der Jahresversammlung der neue Berufsbeirat bestimmt. Im Beirat wurden bestätig: Ivo Demetz, Renato Piccolruaz, Roland Folie und Patrick Egger. Neu dazugekommen sind Petra Schwienbacher und Thomas Leitner Jochtal. Für die Zukunft hat sich die Berufsgemeinschaft vorgenommen, die Sensibilisierungskampagne zur Sicherheit weiter voranzutreiben.

GRETA PINGGERA 23 Jahre | Laas Konditorin/ Rodlerin

Junghandwerker-Selfie Worauf es bei der Arbeit ankommt … FREUDE AM TUN

Robert Egger bestätigt TEXTIL: OBMANN FÜR WEITERE FÜNF JAHRE IN SEINEM AMT BESTÄTIGT. Einstimmig wurde Robert Egger, Obmann der Berufsgruppe Textil, in seinem Amt für weitere fünf Jahre bestätigt. Das hat die Berufsgruppe vor kurzem bei einer Ausschusssitzung entschieden. In den vergangenen Monaten konnte die Berufsgruppe Textil einige Erfolge feiern. Ein großer Schritt nach vorne war das vierte Lehrjahr der Tapezierer-Raumausstatter, für das man sich in diesem Jahr entschieden hat. Auch freute sich die Berufsgruppe, dass bei den WorldSkills Italy die Textilberufe präsent waren und eine tolle Leistung zeigten. Und das waren nur einige der Erfolge. Berufsgruppe Textil Feiert Erfolge

manufakt

Junges Handwerk ist … MITTLERWEILE WIEDER MINDESTENS GLEICH WICHTIG WIE STUDIENTITEL

Ich kann nicht leben ohne ... MEINEN SPORT UND ESSEN

33 01|2019


POLITIK & WIRTSCHAFT HANDWERK BESTIMMT MIT: Auf lokaler, nationaler und auch internationaler politischer und wirtschaftlicher Ebene hat das Handwerk eine wichtige Stimme.

Wünsche-Katalog: 2018 bis 2023 34

ZU BEGINN DER NEUEN LEGISLATUR ÜBERGIBT DAS HANDWERK DER LANDESREGIERUNG DIE ERWARTUNGEN FÜR DIE NEUE AMTSPERIODE.

01|2019

Der Startschuss für die neue Legislaturperiode ist gefallen, die ersten Arbeiten sind in Planung. Fünf Jahre, bis 2023 geht die Zeitspanne, für die bereits jetzt die Weichen gelegt werden. Die zukünft igen Entscheidungen werden vor allem auch Themen wie die Globalisierung und Innovati on mit sich tragen.

DIE ROLLE UND DIE ANFORDERUNGEN DES HANDWERKS

Südti rol erlebt die Neuerungen der Globalisierung und die Auswirkungen politi scher Umwälzungen in einer immer komplexer werdenden Welt. In dieser Zeit der Veränderungen ist das Handwerk bereit wieder die Verbindung zur Gesellschaft zu sein. Das Handwerk steht für Zuverlässigkeit und Garanti e, und das in den verschiedensten Bereichen. Denkt man nur an die Familienbetriebe, die junge Menschen ausbilden und Arbeitsplätze schaff en. Zudem ist die Arbeitsweise des Handwerks nachhalti g und verantwortungsbewusst. Es geht um weit mehr als um bloßen Profi t. Das Südti roler Handwerk denkt für die kommenden Generati onen und möchte alle Chancen nutzen, diesen einen soliden Wirtschaft ssektor zu übergeben.

Viele Angelegenheiten, die auch Südti rol betreff en, müssen mit Rom und Brüssel abgesti mmt werden. Dennoch bleibt für die Provinz Südti rol viel Gestaltungsspielraum, den es so gut wie möglich zu nutzen und auszuweiten gilt. Zu Beginn der neuen Legislatur möchte das Handwerk der neugewählten Landesregierung den gegenständlichen Forderungskatalog übergeben. Das Handwerk versteht sich hierbei nicht als passiver Part, sondern möchte die Chance nutzen, mit den politi schen Entscheidungsträgern in einen konstrukti ven Dialog treten, der allen zugutekommt.

Viele Ziele Den richti gen Weg einschlagen


Wünschekatalog | POLITIK & WIRTSCHAFT

Bekenntnis zur lokalen Wirtschaft

>> Einbeziehung vor der Entscheidungsfindung >> Der Grundsatz „Think Small First“: Gesetze auf die Bedürfnisse der kleinstrukturierten Wirtschaft ausrichten >> Gesetzesfolgenabschätzung: Analyse gewollter und ungewollter Auswirkungen auf KMU >> Stärkeren Zugang zu Förderungen für KMU

Fachkräftemangel

>> Eine Task Force mit dem Fokus auf Fachkräftemangel >> Aufwertung der Lehre: Verbesserung der horizontalen und vertikalen Durchlässigkeit des Bildungssystems, Zugang zu höheren Bildungsweg durch Anerkennung von Bildungsguthaben sowie Beschäftigungsanreize für Betriebe, die Lehrlinge ausbilden möchten >> Aufwertung der Meisterausbildung

Bürokratieabbau

>> Konsequente Ermittlung der vorhandenen Entlastungspotenziale >> Neue ämterübergreifende E-Plattformen

Chancen der Autonomie nutzen

>> Ein Jugendschutzgesetzes, das auf die Erfordernisse der Dualen Ausbildung ausgerichtet ist >> Die systematische Erfassung aller, für die Thematiken der Arbeitssicherheit und Hygiene relevanten Daten und die Auslotung aller Spielräume mit dem Ziel, eigene Rechtssetzung in diesem Bereich zu ermöglichen >> Steuerreduzierungsspielräume nützen wie IMU, IRPEF, und Kraftfahrzeugsteuer nützen

Sensibilisierung des Handwerks

>> Beibehaltung eines Landesamtes für Handwerk >> Rückzug des Landes aus der Wirtschaft: vor allem Landesgesellschaften, die Konkurrenz erzeugen >> Interventionen auf staatlicher Ebene, um die Durchlässigkeit der Bildungssysteme in allen technischen Bereichen zu forcieren

Gezielte Förderungen

>> Gezielte Investition in die Zukunft der Kleinstbetriebe >> KMU dürfen nicht benachteiligt werden >> Mehr Planungssicherheit für die Betriebe

Mobilität verbessern

>> Vermeidung von Fahrverboten für Betriebe >> Förderung umweltfreundlicher Fahrzeuge >> Maßnahmen zur Erneuerung betrieblicher Fuhrparks

Familie und Arbeit

>> Abwägung der Vorschläge bezüglich der Vereinbarkeit von Familie und Beruf bezüglich der Auswirkungen auf die Wirtschaft >> Flächendeckender Ausbau von Kleinkindbetreuungseinrichtungen, auch in ländlichen Gebieten

Raum und Landschaft

>> Monitoring der Problematiken, die sich durch die Anwendung der neuen Bestimmungen ergeben könnten >> Regelmäßige Rücksprache mit den Verbänden bezüglich der praktischen Anwendung >> Vor Genehmigung jeder einzelnen Durchführungsverordnung, gezielte Erfassung und Analyse gewollter und ungewollter Auswirkungen auf die Kleinst- und Kleinbetriebe

Innovation stärken - Export fördern

>> Fortführung der Bereitstellung von Fördermitteln für Projekte, die der Innovation direkt dienen >> Massive Förderung von Innovationsprojekten insbesondere von Kleinst- und Kleinbetrieben >> Aufwertung von Kooperationsprojekten für den Export Südtiroler Produkte und Dienstleistungen

Garantiegenossenschaften ausbauen

>> Aufstockung des Risikofonds durch zusätzliche Mittel >> Beitragsgewährungen für die Reduzierung des Zinssatzes und der Kommissionen >> Beitragsgewährungen für Kosten, die in Zusammenhang mit Kreditrisikoversicherungen entrichtet werden

manufakt

35 01|2019


POLITIK & WIRTSCHAFT | Raum und Landschaft, E-Rechnungen

Raum und Landschaft IM RAHMEN VON DISKUSSIONSRUNDEN WIRD ÜBER DAS NEUE GESETZ „RAUM UND LANDSCHAFT“ DISKUTIERT. SWR-EA PRÄSIDENT HANNES MUSSAK ERKLÄRT, WORAUF ES ANKOMMT.

HANNES MUSSAK Präsident des Südtiroler Wirtschaftsrings – Economia Alto Adige

36 01|2019

Derzeit finden Diskussionsrunden über die Durchführungsverordnungen zum neuen Gesetz „Raum und Landschaft“ statt. Zuletzt waren die Verordnungen zur Raumordnung und zum Bauwesen, das Sachverständigenverzeichnis und die Definition der Hofstelle auf der Tagesordnung. Hannes Mussak, Präsident des Südtiroler Wirtschaftsrings – Economia Alto Adige (SWR-EA) erklärt, was für den SWR-EA wichtig ist. Herr Mussak, was verspricht sich der SWR-EA von der Mitarbeit an den Diskussionsrunden? Die Durchführungsverordnungen sind für die Anwendung des Gesetzes notwendig. Der offene Austausch zu den Entwürfen der Durchführungsverordnungen mit den verschiedenen Interessensvertretern ist für alle Beteiligten wertvoll. Der SWR-EA sieht sich im Rahmen von diesem Prozess als gemeinsames Sprachrohr der

Wirtschaft und möchte sich so viel wie möglich in die Diskussion einbringen, konstruktive Vorschläge machen und die Interessen der Wirtschaft vertreten. Welche Erwartungen stellt der SWR-EA an den neuen Landesrat beziehungsweise an die neue Landesrätin? Der SWR-EA rechnet fest damit, dass die Diskussionsrunden auch weiterhin einberufen werden, damit vor Genehmigung der jeweiligen Texte durch die Landesregierung ein regelmäßiger Austausch zwischen den betroffenen Interessensvertretungen stattfinden kann. Nur so kann gewährleistet werden, dass die verschiedenen Akteure ihre Stellungnahmen vorbringen und man gemeinsam daran arbeiten kann. Wichtig ist uns, dass den Verbänden eine angemessene Vorlaufzeit gewährt wird, damit die Themen in den Verbänden fachlich angemessen aufbereitet werden können.

Start für E-Rechnungen MIT DEM NEUEN JAHR IST DIE PFLICHT DER ELEKTRONISCHEN FAKTURIERUNG GESTARTET. ALLE OPERATIONEN, DIE DER MEHRWERTSTEUER UNTERLIEGEN SIND BETROFFEN. Ab dem 01. Jänner 2019 sind grundsätzlich alle Operationen, die der Mehrwertsteuer unterliegen, von der Pflicht zur elektronischen Fakturierung betroffen. Die neue Regelung gilt also für den Geschäftsverkehr zwischen Unternehmen ebenso wie zwischen Unternehmen und Privaten. Die elektronische Rechnung muss als Datenfile über ein von der Agentur der Einnahmen zur Verfügung gestelltes Datenverarbeitungssystem, das sog. SdI („Sistema di Interscambio“)

dem jeweiligen Rechnungsempfänger übermittelt werden. Zu beachten ist hierbei besonders, dass die elektronische Rechnung im XML-Format erstellt und über das SDI System versendet werden muss. Die Agentur der Einnahmen hat Einsicht in sämtliche Rechnungen des Steuerzahlers. Für Fragen rund um das Thema elektronische Fakturierung stehen die lvh-Bezirksbüros zur Verfügung.

Nur mehr elektronisch E-Rechnungen Plficht


Jugend, Trinkwasser, Protestkundgebung | POLITIK & WIRTSCHAFT

Tarife von Trinkwasser

Jugend nicht ziehen lassen Anreize schaffen

Die Jugend halten

GEMEINDEN LEGEN JETZT PREISE FEST

TAGUNG BEFASST SICH MIT ARBEITSPLÄTZEN FÜR DIE JUGEND IM LÄNDLICHEN RAUM. ES BENÖTIGT NEUE ANREIZE. Im Rahmen des Projekts ALPJOBS fand jüngst eine Tagung in der Schlandersburg in Schlanders statt. Das Thema lautete: Arbeitsplätze für die Jugend im ländlichen Raum. Es müssen Anreize geschaffen werden, um vor allem junge Menschen zu halten. Erörtert wurde im Zuge der Veranstaltung wie die Arbeitsplätze der Zukunft beschaffen sein müssen, welche Ausbildungswege und Kompetenzen in Zukunft erforderlich sind und welche Lösungsansätze zur Erreichung dieser Ziele beitragen.

Mit Dekret des Landeshauptmannes vom 16. August 2017, Nr. 29, wurde die Verordnung zur Regelung des Trinkwassers erlassen, welche Maßnahmen enthält, um mit der Ressource Wasser nachhaltig umzugehen. Ende November 2018 fasste die Landesregierung den Beschluss, mit dem die Änderung der Verordnung zur Regelung des Trinkwassertarifs festgelegt wurde. Nunmehr sind die Gemeinden dazu angehalten, die Preise für das Trinkwasser in Eigenregie festzulegen. Damit die Endverbraucher nicht schlagartig mit erheblichen Mehrkosten konfrontiert werden, wurde beschlossen die Abschreibungen für Anlagen zur Trinkwasserförderung schrittweise zu berücksichtigen und dahingehend die Verordnung abzuändern.

37 01|2019

Großkundgebung in Mailand TAUSENDE UNTERNEHMER AUS GANZ ITALIEN GINGEN AUF DIE STRASSE. AUCH EINE SÜDTIROL-DELEGATION WAR VOR ORT.

Die Südtirol-Delegation Großkundgebung in Mailand

Tausende gingen am 13. Dezember bei der Großkundgebung in Mailand auf die Straße, um ihre Stimme gegen die unternehmerfeindliche Politik der neuen Regierung zu erheben. Vor allem das Veto der Fünf-Sterne-Bewegung gegen alle größeren Infrastrukturen hat für großen Unmut unter den nationalen Unternehmern gesorgt. Nachdem vor kurzem 2.000 Industriebetriebe in Turin ihre Verärgerung zum Ausdruck gebracht hatten, haben sich auf Aufruf des nationalen Handwerkerverbandes Confartigianato in Mailand 2.200 Handwerksunternehmer versammelt. „Effiziente nationale und internationale Verbindungen sind Grundvoraussetzungen, um den Transport von Menschen und Gütern zu ermöglichen und Wirtschaftskreisläufe funktionieren zu lassen. Für Südtirol stellt vor allem der Bau des Brennerbasistunnels eine

dringend erforderliche Infrastruktur dar“, unterstreicht Giorgio Bergamo, lvh-Vizepräsident. Gemeinsam mit anderen Südtiroler Handwerkern war er heute nach Mailand gereist, um sich an der Großkundgebung zu beteiligen. „Die Blockierung dieses Projektes ist mehr als kontraproduktiv. Gerade jetzt, wo die Wirtschaft lokal, national und international wieder in Gang ist, müssen notwendige Infrastrukturprojekte umgesetzt und fertiggestellt werden. Mit unserer Teilnahme möchten wir ein Zeichen setzen, um die Politik zum Umdenken zu bewegen, zum Wohle unserer Betriebe und unserer Wirtschaft“, betont auch lvh-Direktor Thomas Pardeller.


HANDWERK & GESELLSCHAFT ARBEIT ALLEIN BESTIMMT NICHT DAS LEBEN: Geselliges Beisammensein und gute Unterhaltung werden im Handwerk groß geschrieben.

38 01|2019

40.000 Besucher bei der Herbstmesse HERBSTMESSE: AUCH HEUER NUTZTEN WIEDER ZAHLREICHE BETRIEBE DIE CHANCE. Mit knapp 40.000 Besuchern an vier Messetagen können sich die Veranstalter der Herbstmesse sowie Biolife wieder über ein sehr gutes Ergebnis freuen. Die Besucher und auch die Aussteller zeigten sich mit dem Verlauf der Herbstmesse sehr erfreut. Anwesend waren lvh-Mitgliedsbetriebe wie Puschtra Company KG des Fischnaller Martin & Co., Isifer des Clara Isidoro, Werner Perkmann, Tischlerei Tiefenthaler Masoner Stephan & Co. OHG, Althandwerker im lvh, Primus Touristik OHG, Brilliant der Brigitte Kaltenhauser sowie Treppenbau Reichhalter Josef. Ebenso präsentierte das Konsortium „MirSarner“ ihre Aktion „Pro Südtiroler Fichtenholz“.

01 MirSarner Herbstmesse 2018 02 Stände Verschiedene Betriebe

03 Althandwerker Zusammen mit Primus 04 Generation H Momente festgehalten


Abgelichtet | HANDWERK & GESELLSCHAFT

Familienfreundlichkeit AUDIT FAMILIE UND BERUF: INSGESAMT GEHÖREN 83 SÜDTIROLER UNTERNEHMEN ZU AUDIT FAMILIEUNDBERUF. AUCH SIEBEN HANDWERKSBETRIEBE WURDEN VOR KURZEM AUSGEZEICHNET. 15 weitere Arbeitgeber reihen sich jetzt in die Liste der zertifizierten familienfreundlichen Betriebe Südtirols ein. Damit zählt das audit familieundberuf insgesamt 83 Unternehmen, wovon über die Hälfte bereits mehrere Etappen des Auditprozesses erfolgreich absolviert haben. „Investitionen in Familien sind Investitionen in die Zukunft. Dies gilt für die Gesellschaft, aber auch für die Arbeitgeber“, lobte Familienlandesrätin Waltraud Deeg. Den anwesenden familienfreundlichen Arbeitgebern wies Deeg die Rolle von Leuchttürmen zu, die den Begriff der Familienfreundlichkeit mit Leben füll-

ten und damit den kulturellen Wandel innerhalb der Wirtschaft weiter vorantreiben könnten. Auch seien Familienbewusste Betriebe für viele Arbeitnehmer attraktive Arbeitgeber. Dies sei vor allem in Zeiten des Fachkräftemangels ein zunehmend bedeutender Faktor, betonte der Generalsekretär der Handelskammer Bozen, Alfred Aberer. Unter den ausgezeichneten Betrieben stammen sieben Betriebe aus dem Sektor Handwerk: Gasser Transporte, HOKU Holzbau, Lignum Haus, Sarner Holz, Tischlerei Schwienbacher und SiMedia.

39 01|2019

01 Gasser Transporte Manuela Gasser 02 HOKU Horst Taschler 03 Lignu Haus Stefan Schwarz

04 Sarner Holz Maria Vienna und Michaela Seeber 05 Tischlerei Schwienbacher Klaus Schwienbacher 06 SiMedia Reinhold Sieder manufakt


THEMEN IN BEWEGUNG GROSSE THEMEN: In diesem Monat geht es um Energieeinsparung und insbesondere um KlimaFactory, ein Programm für Kleinbetriebe der KlimaHaus-Agentur.

40 01|2019

KlimaFactory. Betriebliche Effizienz rechnet sich DIE KLIMAHAUS�AGENTUR HILFT BETRIEBEN DABEI, DIE ENERGETISCHEN EINSPAR� POTENZIALE IN PRODUKTION, GEWERBE UND DIENSTLEISTUNG ZU ERSCHLIESSEN. EIN WEITERER WICHTIGER SCHRITT IN RICHTUNG KLIMALAND SÜDTIROL.

Energieeffizienz Auch für Südtirols Betriebe ein immer wichtigeres Thema

Die Energiekosten stellen für viele kleinere und mittlere Unternehmen einen wichtigen Wettbewerbsfaktor dar und die Energieeffizienz wird branchenübergreifend zu einem immer wichtigeren Thema. In Fertigung, Produktion und anderen betrieblichen Abläufen ermöglicht der technologische Fortschritt, den Energieverbrauch an vielen Stellen zu senken und gleichzeitig hohe Qualitätsstandards sicherzustellen. Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz verbessern aber nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens, sie leisten auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Anders als bei großen und besonders energieintensiven Unternehmen, die bereits seit Längerem zu regelmäßigen Energieaudits verpflichtet sind, gehen KMUs dieses Thema noch recht zögerlich an. Zum einen ist nicht jeder gleich offen für Innovationen, andere wiederum scheuen den damit verbundenen Aufwand und die notwendigen Investitionen. Insbesondere in kleineren Betrieben fehlen häufig schlicht das erforderliche Fachwissen und die Zeit, um das Thema aus eigener Kraft anzugehen.


KlimaFactory | THEMEN IN BEWEGUNG

01 KlimaFactory Systematisches Energiemanagement fürs Handwerk 02 Prüfen Welchen Energieverbrauch hat mein Betrieb? 03 Energiemanagement Know-how zur Effizienzsteigerung

41 01|2019

ERSTER SCHRITT STANDORTBESTIMMUNG

Mit dem Programm KlimaFactory wird nun auch diesen Unternehmen ein möglichst breites Knowhow zur Verfügung gestellt und ein niederschwelliger Einstieg ins betriebliche Energiemanagement ermöglicht. Bevor man sich näher mit den Möglichkeiten der Effizienzsteigerung befasst und konkrete Verbesserungsmaßnahmen plant, sollte vorab der eigene Energieverbrauch geprüft werden. Dieser ist in der Praxis oft nicht hinreichend bekannt, wird in der Regel nicht systematisch erfasst und nur selten kritisch hinterfragt. Eine erste Einschätzung erlaubt die Sichtung der Energierechnungen und eine Gegenüberstellung mit den Produktionsdaten. Der Vergleich der eigenen Energiekennzahlen (z. B. Kilowattstunden Energie pro Kilogramm produzierter Ware) mit branchenüblichen Benchmarks ermöglicht eine erste Standortbestimmung. Bevor Maßnahmen zur Verbesserung der Energieintensität formuliert werden können, muss der energetische Ist-Zustand analysiert werden. Im Rahmen eines KlimaFactory-Audits werden alle energierelevanten Bereiche und Abläufe von einem Experten systematisch unter die Lupe genommen und so die größten Einsparpotenziale und die sinnvollsten Verbesserungsmaßnahmen ermittelt. manufakt

ENERGIEAUDIT BEI QUERSCHNITTSTECHNOLOGIEN

Bei diesem Audit liegt der Schwerpunkt neben der Energieeffizienz der Betriebsgebäude vor allem auf den Querschnittstechnologien, die man unabhängig von Branche und Betriebsgröße am häufigsten antrifft: ICT und Beleuchtung, Prozesswärme und Kältetechnik, Absaugungen und Lüftungstechnik, Antriebe, Pumpen und Motoren, Druckluft usw.. Der erste Schritt liegt in der Vermeidung unnötiger Verbräuche. Haben Raum- und Prozesswärme

DER WICHTIGSTE SCHRITT: ENERGIEVERBRAUCH KRITISCH HINTERFRAGEN. DR. ING. ULRICH SANTA


THEMEN IN BEWEGUNG | KlimaFactory

01 Ausgezeichnet Trebo-Eurospar in St. Vigil 02 Energetisch verbessert Plakette für Falser Maschinenbau KG aus Auer

42 01|2019

geeignete Temperaturniveaus? Sind Wärmeleitungen und Puffer gedämmt? Gibt es Undichtigkeiten bei der Druckluft, passt der Druck? Haben die eingesetzten Maschinen einen hohen Wirkungsgrad? Gibt es vermeidbare Leerläufe usw.? Neben der Umstellung auf energieeffizientere Geräte und Komponenten bei Beleuchtung, Pumpen & Co. können hohe Einsparungen zum Beispiel auch durch Energierückgewinnung erreicht werden; eine solche gehört bei neuen Anlagen (Lüftungen, Absaugungen, Geräte zur Wärme-, Kälte- und Drucklufterzeugung usw.) mittlerweile zum Standard. Eine regelmäßige Wartung von Maschinen und Anlagen

stellt nicht nur deren Funktionstüchtigkeit sicher, sie ist auch Voraussetzung für eine bestmögliche Energieeffizienz. Auch durch eine Umstellung der Prozessabläufe kann oft vieles optimiert werden, indem man Leerläufe vermeidet und Auslastungen verbessert. Nicht zu vergessen sind die Sensibilisierung und die Schulung der Mitarbeiter, um das Einsparpotenzial auch voll ausschöpfen zu können.

SYSTEMATISCHES ENERGIEMANAGEMENT

Ein betriebliches Energiemanagement ist als systematischer und kontinuierlicher Verbesserungs-

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KlimaFactory | THEMEN IN BEWEGUNG

prozess und nicht als einmalige Aktion zu verstehen. Werden Maßnahmen schlecht geplant und umgesetzt, verpuffen die Effekte mit der Zeit, und eine dauerhafte Verbesserung des Energieverbrauchs bleibt aus. Daher sollten laufend die energetische Performance überwacht, Verbesserungspotenziale ermittelt und der Erfolg der umgesetzten Maßnahmen überprüft werden. Voraussetzung dafür ist die systematische Erfassung aller relevanten Verbraucher (Kühl- und Wärmeenergie, Strom, Wassermengen usw.). In der Praxis trifft man dies allerdings nur sehr selten an. Mit dem Tool ProFactory erhält der Betrieb ein Werkzeug, um Energieverbrauch, Kosten und die Effizienz seiner Prozesse laufend unter Kontrolle zu halten. Die Analyse der so erhobenen Daten erlaubt

ENERGIE-AUDIT Einsparpotenziale aufspüren

Maximale Einsparpotenziale* bei branchenübergreifenden Querschnittstechnologien Angaben in %

70

Beleuchtung Gebäudehülle

50

Druckluft

50 40

Motoren Pumpen

30

Prozesswärme

30

Kältetechnik

30

Lüftungstechnik

ABLÄUFE UND ANLAGEN OPTIMIEREN UND WETTBEWERBSFÄHIGKEIT STÄRKEN.

75

Informationstechnologie

25

43 01|2019

* Die Gesamteinsparung kann im Mittel bei etwa 15-20 Prozent angesetzt werden, im Einzelfall aber auch durchaus höher ausfallen. Quelle: kfw / KlimaHaus

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THEMEN IN BEWEGUNG | KlimaFactory

eine Bewertung und erste Abschätzung von Verbesserungsmaßnahmen und deren Wirtschaftlichkeit.

ERZIELBARE EINSPARUNGEN

Energieaudit und KlimaFactory Kosten und Effizienz unter Kontrolle

44

Für jeden Unternehmer ist es ganz entscheidend, dass sich die Maßnahmen auch rechnen. Die Verbesserungen reichen von nicht-investiven Maßnahmen bis zu solchen, deren Investitionen sich typischerweise in drei, fünf oder zehn Jahren amortisieren. Die zu erwartende Einsparung hängt natürlich auch von der Energieintensität der Branche und der eigenen Produktionsprozesse ab. Sie kann im Mittel bei etwa 15–20 Prozent angesetzt werden, im Einzelfall aber auch durchaus höher ausfallen. In welchem Zeitraum sich eine Maßnahme tatsächlich rechnet, hängt aber auch von der Nutzungsintensität ab. Wenn eine Pumpe nur selten läuft, wird sich ein Tausch nicht so bald rechnen. Läuft sie im

01|2019

Maler und Lackierer Pittori e verniciatori


KlimaFactory | THEMEN IN BEWEGUNG

Dauerbetrieb, so können die Betriebskosten über die Lebensdauer gerechnet mehr als 90 Prozent der Gesamtkosten ausmachen.

ZERTIFZIERUNG KLIMAFACTORY

Nach dem Energieaudit werden mit dem Betrieb sowohl die technisch wie auch wirtschaftlich sinnvollen Maßnahmen vereinbart. Sobald der Betrieb diese umgesetzt hat, wird er mit der KlimaFactoryPlakette ausgezeichnet. Nach dem Motto „Tue Gutes und sprich darüber“ soll mit dieser Auszeichnung den Bemühungen des Betriebes die gebührende Sichtbarkeit verliehen werden. Der 2017 angelaufenen Initiative sind mittlerweile zahlreiche Betriebe beigetreten. Der Fensterhersteller Finstral war der Erste, der auch zertifiziert wurde. Finstral hat in den verschiedenen Standorten zahlreiche Verbesserungen bei Druckluft, Pumpen, IT, Beleuchtung und Raumklimatisierung umgesetzt und Energieeinsparungen von 22 Prozent erreicht. Mit Trebo-Eurospar in St. Vigil wurde vor Kurzem erstmals auch ein Supermarkt ausgezeichnet, der auf den neuesten Stand der Technik gebracht wurde. So sind nun zum Beispiel sämtliche Kühlmöbel und

Kleinanzeiger

Theken thermisch geschlossen und werden von einer umweltfreundlichen CO2-Kühlzentrale versorgt. Die Tageslichtnutzung wurde optimiert, und bei der Auslieferung kommt ein Elektrolieferwagen zum Einsatz. Einer ganz anderen Branche gehört die jüngst ausgezeichnete Falser Maschinenbau KG aus Auer an. Das metallverarbeitende Unternehmen hat im Zuge der Betriebserweiterung Gebäudehülle und Heizanlage (hydraulischer Abgleich) energetisch verbessert, ein Beleuchtungskonzept erarbeitet und auf LED-Technik umgestellt sowie die Druckluft und das Maschinenlayout optimiert. Auch das Handwerk kann also seine Energiekosten senken und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Der Autor Dr. Dipl.-Ing. Ulrich Santa Generaldirektor KlimaHaus-Agentur NOI-Techpark, A.-Volta-Str.aße 13 A 39100 Bozen Tel. 0471 062 140 info@klimahausagentur.it www.klimahausagentur.it

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45 01|2019


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46 01|2019

Coaching und Innovation COACHINGVERBAND SÜDTIROL: DIE INTERAKTION ZWISCHEN MENSCH UND MASCHINE MACHT DIE ARBEITSWELT IMMER KOMPLEXER. COACHING HILFT, DAMIT RICHTIG UMZUGEHEN. Die dritte Auflage des Coaching-Symposiums fand beim NOI Techpark in Bozen statt, Synonym für Innovation in Südtirol und in diesem Jahr Veranstaltungspartner des Berufsverbandes der Business- und Managementcoaches in Anwesenheit von über 100 Teilnehmern.

Unter dem Motto „Schneller, höher, wie weiter?“ gab es einen regen Erfahrungsaustausch zwischen Managern, Führungskräften und erfahrenen Business-Coaches aus dem ganzen Land. Hauptreferentin Sylvia K. Wellensiek, Coach, Trainerin, Therapeutin und im gesamten deutschen Sprachraum bekannte Autorin sprach über die Widerstandskraft in Zeiten ständiger Veränderung.

SIND SIE RESILIENT?

Symposium Direkter Draht zu Südtirols Business-Coaches

Resilienz, aus dem Englischen Belastbarkeit, Widerstandsfähigkeit, Spannkraft, Elastizität – so wird in der Psychologie die Fähigkeit zu innerer Stärke beschrieben – bezeichnet die Fähigkeit eines Menschen, auf die Anforderungen wechselnder Situationen flexibel zu reagieren. Die Anforderungen der heutigen Arbeitswelt sind enorm gestiegen und verlangen von Mitarbeitern, Führungskräften und Geschäftsführern gleichermaßen eine hohe Kompetenz an Selbststeue-

rung und Komplexitätsbewältigung. Die Anwesenden erfuhren, wie Führungskräfte durch innere Kraft und Ruhe mit komplexen und oft kritischen Situationen klarkommen und daraus eine Kernkompetenz für die heutige krisenreiche Arbeitswelt entwickeln können. Walter Gasparetto vom FraunhoferInstitut Italien referierte hingegen über die Interaktion zwischen Mensch und Maschine als Herausforderung für die Zukunft. Er warf die Frage auf, wie sich die einschneidenden Veränderungen in der Arbeitswelt durch Automatisierung und Robotik auswirken werden. Horst Völser und Heinold Pider, beide anerkannte Coaches vieler Südtiroler Unternehmen, sprachen über klare Rollen und die klare Haltung in Prozessen betrieblicher Innovation und wie Coaching dabei helfen kann, solche Vorgänge zu begleiten. Moderator des Abends war Reinhard Feichter, selbst Coach und Präsident des Berufsverbandes. 27 zertifizierte und aktive Coaches des Verbandes standen den Anwesenden bei Südtiroler Köstlichkeiten für persönliche Gespräche zur Verfügung. „Dieser Abend hat mir persönlich sehr viele Impulse für meine tägliche Arbeit mitgegeben. Ich werde mich ab nun intensiver mit dem Thema Coaching auseinandersetzen“, so ein interessierter Teilnehmer des Symposiums. 2019 ist eine Neuauflage geplant.

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