manufakt, Jänner 2020

75. Jahrgang

www.lvh.it

01 2020

I. R.– Poste Italiane SpA | Spedizione in Abbonamento Postale D. L. 353/2003 (conv. in L. 27/02/2004 no 46) | art.1, comma 1 CNS Bolzano Tassa Pagata – Taxe Percue | mensile, edizione nr° 01

manufakt Fachzeitschrift für die Südtiroler Wirtschaft

MESSEN 2020

Ein Potenzial, das zu nutzen gilt. Auch hierzulande gibt es viele Möglichkeiten.

Seite 14

MEISTER

Das Verzeichnis wurde offiziell anerkannt, zudem fand die Meisterbriefverleihung statt.

Seite 18

HAUSHALT

Der Senat hat das Haushaltsgesetz genehmigt. Es gibt Vor- und Nachteile.

Seite 32

NACHHALTIGKEIT LEBEN, STEIGERN UND SICHTBAR MACHEN

ehr Erfahren Sie m Rubrik darüber in der

TH E M E N IN B EWEG U NG ab Seite 40

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MIT KLEINEN ÄNDERUNGEN ETWAS GROSSES BEWIRKEN.

EDITORIAL

3 01|2020

Nachhaltigkeit, das ist das große Thema, das zurzeit die ganze Welt beschäftigt. Es ist nicht nur ein Trend, mit dem es gilt mitzuziehen. Es ist die Verantwortung der gesamten Bevölkerung etwas zu ändern, damit unsere Welt in Zukunft weiterhin so besteht, wie wir sie kennen.

Der lvh hat Nachhaltigkeit im Zuge des Mottos 2020 „Tradition schafft Zukunft“ zum großen Thema erklärt. Aus diesem Grund haben wir die Titelgeschichte der ersten Ausgabe im neuen Jahr auch diesem Thema gewidmet.

Christine Avenarius, Expertin im Bereich Nachhaltigkeit, hat in einem Gespräch erklärt, wie sich jeder Betrieb in bestimmten Bereichen in Bezug auf die Nachhaltigkeit verbessern kann. Schaffen kann es schließlich jeder. Oft geht es sogar nur um Kleinigkeiten, die viel bewirken können.

In der Rubrik Betrieb haben wir die Messen, die hierzulande in diesem Jahr stattfinden, zusammengefasst und erklärt, welches Potenzial für Betriebe dahintersteckt. Um die meisterliche Qualifikation geht es in der Rubrik Bildungswerkstatt. Ein wichtiges Thema, über das sich das Südtiroler Handwerk zurzeit sehr freut ist, dass die Landesregierung das Verzeichnis der Südtiroler Meister offiziell anerkannt hat. Zudem wurde 51 frischgebackenen Meistern feierlich der Meisterbrief überreicht.

Auch über das Haushaltsgesetz wurde vor kurzem abgestimmt. Wir haben die Vor- und Nachteile für das Südtiroler Handwerk zusammengefasst.

Die Redaktion

manufakt

10–13 NACHHALTIGKEIT: LEBEN, STEIGERN UND SICHTBAR MACHEN

4 01|2020

Impressum manufakt – Fachzeitschrift für die Südtiroler Wirtschaft Auflage 10.000 Exemplare für 40.000 Leser/-innen hgb. und Verwaltung lvh.apa Bildung & Service Gen. mbH Mitterweg 7 39100 Bozen Tel. 0471 323 200 Fax 0471 323 210 manufakt@lvh.it Jährliche Abo-Gebühr 55 Euro (Inland) 65 Euro (Ausland) Koordination: Dr. Ramona Pranter Redaktion: B.A. Sabine Kerschbaumer (sk) Dr. Davide Fodor (df)

14

18

Verantwortliche Werbung/Sponsoring Themen in Bewegung, Im Blick Dr. Margareth M. Bernard (mb) Presserechtlich Verantwortlicher: Dr. Bernhard Christanell, MA Reg. Tribunal Bozen Nr. 24 am 11. Mai 1948. ROC 9592 Grafik und Layout: www.effekt.it Druck: Athesiadruck GmbH Bozen Fotos: lvh.apa, Pixabay, unsplash, shutterstock, SUPERSTUDIO GROUP, Eugenio Marongiu / Shutterstock.com, Ivo Corrà, area architetti, Eurac Research, IHM, Selectra

MESSEN 2020

MEISTERLICHE QUALIFIKATION

INHALT

Inhalt NEWS

06 AUS DER HANDWERKSWELT

Aktuelle Meldungen aus Wirtschaft und Handwerk

FOKUS

10 NACHHALTIGKEIT

Tipps, wie ein Handwerksbetrieb nachhaltiger werden kann

HANDWERK & GESELLSCHAFT

36 ABGELICHTET

Das Weihnachtskonzert und die Schulbesuche 2019

THEMEN IN BEWEGUNG

40 DAS PROJEKT SINFONIA

So werden Städte zu „smart cities“

IM BLICK BETRIEB 46 TRENDS & MÄRKTE 14 MESSEN 2020

Fachmesse in Stuttgart, Selectra AG

Ein großes Potenzial, das zu nutzen gilt

BILDUNGSWERKSTATT

18 MEISTERLICHE QUALIFIKATION

Das Verzeichnis der Meister und die Meisterbriefverleihung

BRANCHEN

32

Leserservice

22 KREATIVE IDEEN AUF MASS

„freistil“ am Ritten 24 ENERGIEBONUS

07

KLARTEXT Von Martin Haller

16

STEUERTERMINE Alle Termine und Fristen

20

KURSE Das Angebot des lvh

Geltende Regelung wurde bis Juni 2020 verlängert

POLITIK & WIRTSCHAFT

32 HAUSHALTSGESETZ

DAS HAUSHALTSGESETZ manufakt

Die Vor- und Nachteile für das Südtiroler Handwerk

5 01|2020

NEWS AKTUELLES IM ÜBERBLICK: Was bewegt die Welt des Handwerks und der Dienstleister in Südtirol?

FAKT des Monats

6 01|2020

Über 16.000 €

Förderverfahren via SPID

BIOBAZAR

IN ZUKUNFT SOLLEN DIE ANTRÄGE AUF LANDESFÖRDERUNG NUR MEHR MITTELS DER DIGITALEN IDENTITÄT SPID MÖGLICH SEIN. Die Förderverfahren sollen in Zukunft digital werden. Diese Neuheit wird in nächster Zeit Schritt für Schritt umgesetzt werden. Bisher konnten die Anträge auf Landesförderungen mittels PEC-Mail übermittelt werden. In Zukunft dürfen Anträge auf Landesförderungen nur noch mittels der digitalen Identität SPID eingereicht werden.

In einem Pilotprojekt gilt die Neuerung ab dem 13. Jänner 2020. Diese beinhaltet die Bereiche: Wettbewerbsverfahren, Skigebiete, Nahversorgung und Elektromobilität.

Für diesbezügliche Rückfragen sowie für die Hilfestellung beim Einreichen der Gesuche mittels SPID steht der lvhExperte Hermann Thaler gerne zur Verfügung. Er ist unter der Telefonnummer 0471 323 263 oder der Mail-Adresse h.thaler@lvh.it zu erreichen.

Zugang nur online Neuheit 2020

Mehr als doppelt so viel Geld hat die Crowdfunding-Kampagne für das Geschäft Biobazar in Bruneck eingebracht: Insgesamt wurden über die Plattform 16.540 Euro gesammelt.

Damit wurde das Finanzierungsziel von 8.000 Euro weit überschritten.

Jetzt kann Geschäftsführer Claudio Dellantonio sein Projekt starten und Plastik komplett aus seinem Geschäft verbannen.

Klimahouse im Jänner 2020 HEUER FOLGT DIE 15. AUSGABE

Vom 22. bis 25. Jänner wird sich bei der 15. Klimahouse -Messe alles um energieeffizientes und nachhaltiges Bauen und Sanieren drehen. Der lvh ist mit einem Gemeinschaftsstand (Position C21/54) vor Ort. Folgende Mitgliedsbetrieb sind vertreten: Geosun GmbH, Thermosol OHG, Agosti Nanotherm GmbH, Beikircher Grünland GmbH sowie Reichhalter Treppenbau. Der lvh wird gemeinsam mit der Messe Bozen die Klimahouse-Academy organisieren.

KLARTEXT

Erstes Projekt-Meeting NOI Techpark Bozen

FuturCRAFT AUFTAKT FÜR DAS EU�PROJEKT FUTURCRAFT IM NOI TECHPARK. Fünf Institutionen aus Vicenza, Treviso, Salzburg und Bozen trafen sich kürzlich im NOI Techpark. Bis März 2022 werden nun mögliche Zukunftsszenarien für digitale Kompetenzprofile im Handwerk definiert und die Chancen der Digitalisierung greifbar dargestellt. Damit soll ein Grundverständnis für die zukünftige Entwicklung der Handwerksberufe geschaffen werden, aber auch konkret aufgezeigt werden, wie man sich für die digitale Arbeitswelt qualifizieren kann. „Wir möchten, dass sich Handwerksbetriebe künftig aktiv in die Gestaltung von Handwerk 4.0 in ihrem Unternehmen einbringen“, so lvh-Präsident Martin Haller. Das Projekt wird durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und Interreg V-A Italien-Österreich 2014–2020 gefördert.

Trends setzen Superstudio Più Kreatives Zentrum

GEMEINSCHAFTSSTAND FUORI SALONE

2020 feiern wir nicht nur 75 Jahre lvh sondern auch eine Premiere: die erste Gemeinschaftsbeteiligung von Südtiroler Betrieben am Fuori Salone. Genauso wichtig wie der Salone del Mobile ist mittlerweile die Designmesse Fuori Salone, die zeitgleich zum Salone del Mobile vom 20. bis 26. April 2020 an verschiedenen Standorten in Mailand stattfindet. Im Jahr 2020 werden sich 10 Betriebe aus Südtirol im Superstudio Più in der Via Tortona 27 zeigen. Das Superstudio Più ist das renommierte kreative Zentrum, das seit dem Jahr 2000 maßgeblich dafür verantwortlich war, das Phänomen des Fuori Salone in der ganzen Stadt zu verbreiten. manufakt

MARTIN HALLER lvh-Präsident

Liebe Handwerker, liebe Handwerkerinnen, im Jahr 2020 steht ein besonderer Höhepunkt an: Der lvh feiert sein 75-jähriges Bestehen!

Am 28. August 1945 wurde der heutige Wirtschaftsverband für Handwerk und Dienstleister gegründet. Es war die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, eine Zeit, die verlangte, dass man zusammenhielt und gemeinsam einen neuen Start wagte. Die praktischen Berufe schlossen sich zusammen, um gemeinsam stärker aufzutreten und die Interessen sowie Bedürfnisse gut zu platzieren.

Seit diesem Tag hat sich so einiges verändert. Die Südtiroler Handwerksbetriebe sind mit dem Trend mitgegangen, arbeiten mit digitalen Neuheiten, bilden sich ständig weiter und entwickeln neue Arbeitsbereiche. Doch es ist eines, das immer gleich bleibt: Die Prinzipien des Handwerks.

Qualität, Individualität und Nachhaltigkeit. Das sind für das Südtiroler Handwerk und dem lvh sehr wichtige Aspekte, die seit 75 Jahren bewahrt wurden. Und ich bin mir sicher, dass diese Prinzipien auch in Zukunft weiterhin aufrecht erhalten bleiben!

Ich freue mich schon auf die große Jubiläumsfreier im Juli 2020 und auf viele weitere lvh-Geburtstage!

Euer

7 01|2020

MANUFAKT NEWS | Kurzmeldungen

Rückerstattung der Treibstoffmenge 2019 TREIBSTOFFVERBRAUCH ERFASSEN UND RÜCKERSTATTUNG ANFORDERN.

8

Das Sonderstatut für Trentino -Südtirol sieht vor, dass der Autonomen Provinz Bozen neun Zehntel des in Südtirol abgesetzten Dieseltreibstoffes und Benzins als Akzisen vom Staat zurückerstattet werden. Es ist deshalb unabdingbar, den gesamten Treibstoffverbrauch zu erfassen. Dafür müssen bis zum 29. Februar 2020 der Landesabteilung Wirtschaft die eingekaufte und abgesetzte Treibstoffmenge in digitaler Form ermittelt werden. Weiteres muss auch der aktuelle Bestand des Arbeits- und Baumaschinenfuhrparks mitgeteilt werden.

Die ausgefüllten Formulare müssen an die PEC-Adresse handel.commercio@pec.prov.bz.it geschickt werden. Weitere Infos erhalten Sie beim Amt für Handel und Dienstleistungen unter Tel. 0471 413 748.

01|2020

BERNI

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Willkommen in der Generation H NEUE MITGLIEDER >> Siller Gabriel Kg | Tiefbauunternehmer | Ratschings >> Medifit Haniger d. Hofer Alexandra | Physiotherapeutin | Deutschnofen >> Pircher Luis GmbH | Inst. für Heizung u. sanitäre Anlagen | Schenna >> Dor Schuachmocher Martin-Carl Kinzner | Schuhmacher | Pfitsch >> Erlacher Florian | Tischler | Partschins >> Brugger Hansjörg GmbH | Inst. für Heizung u. sanitäre Anlagen | Burgstall >> Car Detailing - Autopflege d. Racaj Ermir | Autopflege | Bruneck >> Gschnitzer Mechanik d. Gschnitzer Christoph | KFZ-Mechatroniker | Ratschings >> Ecobox Green vGmbH | Warentransporteur | Neumarkt >> Ecogy d. Mayr Kurt Martin | Elektrotechniker | Naturns >> Morrisbau d. Guccione Dario | Baumeister und Maurer | Brixen >> Elenba d. Baur Gotthard | Elektrotechniker | Freienfeld/Trens >> Kepi d. Kevin Giacomelli | Bodenleger | Predazzo (TN) >> Rovara Bruno | Mietwagenunternehmer | Enneberg >> Claudia‘s Beauty Studio | Schönheitspflegerin | Kurtatsch >> Berger Alexander | Warentransporteur | Klausen >> Rainer Wieser Joachim | Tiefbau | Freienfeld >> Senoner Viktor | Fassmaler und Vergolder | St. Ulrich >> Höller Siegfried | Warentransporteur | Jenesien >> Huppenkothen GmbH | Baugewerbe | Lana >> Corpus GmbH | Medien, Design und IT | Bozen >> HA Energy GmbH d. Mair & Gufler | Inst. für Heizung u. sanitäre Anlagen | Lana >> Steger Meinrad | KFZ-Mechatroniker | St. Lorenzen >> Itel d. Locatelli David | Elektrotechniker | Bozen >> Foto Vittorio d. Sabine Heim-Dianese | Fotografin | Brixen

Kurzmeldungen | MANUFAKT NEWS

Technische Fertigkeiten

Sarner Handwerker

DIE SCHÜLER DER FACHOBERSCHULE FÜR BAUWESEN HABEN GEMEINSAM DIE BUS� HALTESTELLE AM RITTEN KONSTRUIERT.

5. Klasse Holzbau Selbstkonstruierte Bushaltestelle

9 t s e f t r o p Winters ernali 01|2020

Die neue Bushaltestelle „Erdpyramiden“ auf dem Ritten präsentieren die Schüler der Fachoberschule für Bauwesen „Peter Anich Bozen“ mit großem Stolz: Es ist schließlich auch ihr Werk. Die 5. Klasse Holzbau hat sie im Rahmen eines Schülerprojektes konstruiert und gebaut. „Beginnend von der ersten Idee, die man so kriegt, wird eine einfache Skizze auf Papier umgesetzt. Von dieser arbeitet man sich immer weiter vor, bis zu einem Plan und zum Teil auch zu einem 3D-Modell, welches mehr Zeit in Anspruch nimmt. Schlussendlich wird das Projekt auch realisiert“, erzählt Schüler Johannes Prast.

Sein Mitschüler Jakob Falser ist auch begeistert: „Zum Unterricht gehören Projektarbeiten mit Modellbau dazu. Wir haben es bis jetzt immer gemacht und es ist schon irgendwie cool, das in der Hand zu halten, was man selbst geplant hat“

v n i t r o p s i l g e d Festa d l a w s n i e R 29.02.2020

FACHOBERSCHULE PETER ANICH BOZEN

Die Fachoberschule für Bauwesen ist technisch-praktisch ausgerichtet. Junge Menschen werden auf einem Beruf im Bauwesen oder auf ein Weiterstudium vorbereitet. Es erfolgt eine enge Verbindung von Theorie und Praxis. Neben einer guten Allgemeinbildung liegt der Schwerpunkt bei technisch -praktischen Fächern wie Vermessung, Schätzung, Planung und Bauwesen, Baustellenleitung und Arbeitssicherheit. Diese machen 50 Prozent des Unterrichts aus. manufakt

Leistungen von Hand.

Affidabilità e professionalità artigiana.

Nachhaltigkeit HANDWERK IST BEREITS SEIT BEGINN AN NACHHALTIG: QUALITÄT UND INDIVIDU� ALITÄT STEHEN IM VORDERGRUND. HEUTZUTAGE IST ES ALLERDINGS WICHTIG, DIE NACHHALTIGE ARBEITSWEISE AUCH ZU KOMMUNIZIEREN.

10 01|2020

Nachhaltigkeit | FOKUS

N

achhaltigkeit ist zurzeit ein sehr großes Thema. Auch am Handwerk geht es nicht vorbei, obwohl nachhaltiges Wirtschaften praktisch zum Arbeitsalltag der Handwerker gehört.

Was der Sektor bisher versäumt hat, ist die Nachhaltigkeit sichtbar zu machen. Dieses Manko werden die Betriebe in nächster Zeit sicherlich nachholen, auch werden sehr viele mit dem Trend mitziehen und versuchen, noch nachhaltiger zu arbeiten.

01 Martina Stuefer Salon Schneidig 02 Haarefärben Folie nicht nötig!

MIT GUTEM BEISPIEL VORAN

Ein gutes Beispiel ist der „Salon Schneidig“ in Bozen.

Bereits vor einiger Zeit hat die Geschäftsführerin Martina Stuefer erkannt, dass es an der Zeit ist, etwas zu unternehmen: „Als Friseursalon arbeitet man mit sehr vielen Einweg-Utensilien. Doch wir konnten uns den vielen Müll nicht mehr ansehen, der sich in kurzer Zeit angesammelt hatte. Deshalb habe ich beschlossen, dass wir der Umwelt zugute eine Umstellung vornehmen.“ Jetzt gibt es im „Salon Schneidig“ zahlreiche Produkte zu kaufen, die eine sogenannte ökologische Verpackung haben. Diese Verpackungsart hat den Vorteil, dass sie aus einer geringen Menge an Rohmaterialien und zum größten Teil aus wiederverwertbarem Material besteht. „Auch haben wir alle Einweg-Produkte so gut es ging verband“, erklärt die Friseurin.

KLEINIGKEITEN SIND ENTSCHEIDENT

Ein weiterer Aspekt, den Martina Stuefer störte, war die große Verschwendung von Stanniolfolie, die Friseure für das Färben von Haaren verwenden: „Es gibt eine tolle Technik, mit der Friseure die Haare mithilfe von Pinseln sehr gut und ohne diese Folie färben können. Dabei gibt es natürlich keine Einbußen beim Ergebnis.“ Die Auswahl der Produkte spielt für die Friseurin eine sehr wichtige Rolle. Sie verwendet beispielsweise eine biologische Haarfarbe, die sich innerhalb von 28 Tagen vollkommen abbaut. Konventionelle Haarfarben hingegen wirken sich negativ auf die Umwelt aus, da sie in das Abwasser und somit in die Meere gelangen.

11 01|2020

IN ZUKUNFT WEITERHIN AUF NACHHALTIGKEIT SETZEN

Martina Stuefer wählt zudem möglichst lokale Produkte aus: „Wir verwenden zum Beispiel Shampoo und Pflegespülungen mit ätharischen Ölen, die aus nachhaltigen Bauerhöfen aus Italien kommen.“ Martina Stuefer ist überzeugt, dass sie so auf den richtigen Weg ist. Eine dementsprechend positive Rückmeldung und Nachfrage erhält sie auch von ihren Kunden: „Wir erklären unseren Kunden die Gründe, warum wir diesen Weg eingeschlagen haben und schildern die vielen Vorteile der nachhaltigen Verpackungen und Arbeitsweise. Alle sind sehr begeistert und freuen sich, wenn wir in Zukunft möglicherweise noch nachhaltiger werden.“ Das ist ein gutes Beispiel, wie wichtig es ist, nicht nur immer mehr nachhaltiger zu arbeiten, oder es auch an die Kunden und nach außen zu kommunizieren.

FOKUS | Nachhaltigkeit

CHRISTINE AVENARIUS Expertin im Bereich Nachhaltigkeit

„Es gibt viele Wege, um nachhaltiger zu werden“ Jeder Betrieb kann heutzutage noch nachhaltiger arbeiten. „Wir haben drei Bereiche definiert, die Betrieben vereinfacht demonstrieren, wo sie sich gezielt verbessern können“, sagt Christine Avenarius, Expertin im Bereich Nachhaltigkeit.

Steckbrief 12 01|2020

1999 bis 2017: Professorin für Anthropologie an der East Carolina University in Greenville (North Carolina)

Zahlreiche Forschungsprojekte, unter anderem zur Frage wie kulturelle Werte und soziale Netzwerkstrukturen Anpassungsprozesse an Umweltveränderungen beeinflussen

Seit August 2017 wissenschaftliche Beraterin bei der Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk e. V. in Berlin. Dort betreut sie seit Ende 2018 das Projekt „Nachhaltigkeit in Handwerksbetrieben stärken!“ finanziert vom Bundesministeriums für Bildung und Forschung der Bundesrepublik Deutschland.

Frau Avenarius, wie wird ein Handwerksbetrieb nachhaltiger?

Im Allgemeinen sind Handwerksbetriebe seit jeher nachhaltig. Dennoch kann jeder Betrieb sich durch Optimierungen und Veränderungen in dieser Hinsicht noch verbessern. Zunächst muss man beachten, dass nicht jeder Betrieb und jede Branche gleich ist. Die Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk e. V. analysiert in einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt gemeinsam mit den Geschäftsführern und Inhabern von Handwerksbetrieben die Abläufe, die verwendeten Materialien und alles was dazugehört. Wir haben drei Bereiche definiert, die Betrieben vereinfacht demonstrieren, wo sie sich gezielt verbessern können.

In welche Bereiche werden die Optimierungsmöglichkeiten eingeteilt?

Der erste Bereich bezieht sich auf das Arbeitsmaterial. Grundsätzlich gilt: Gewerke, die mit Rohstoffen arbeiten, sind automatisch nachhaltiger, als jene die auf vorgefertigtes Material zurückgreifen müssen. Kommt es günstig aus einem Dritte-Welt-Land oder wird es lokal produziert? Gehört man der ersten Gruppe an, ist es wichtig zu schauen, wie das angekaufte Material produziert wurde.

Doch es ist nicht immer nur die Frage des Ortes und des Materials. In diesem Bereich wird auch auf die Verarbeitung geachtet. Rohstoffe, die nicht mit Kleb-

stoff, sondern mit wiederverwendbaren Materialien oder Verfahren, die sich wieder lösen lassen, miteinander verbunden werden, sind viel nachhaltiger. Es sind oft Kleinigkeiten, wie das Verwenden von Klebstoff, aber genau diese Kleinigkeiten machen den Unterschied aus.

Sind derartige Kleinigkeiten auch bei den anderen Bereichen so wichtig?

Natürlich, oft machen schließlich Kleinigkeiten das große Ganze aus. Der zweite Bereich befasst sich mit den Arbeitsprozessen. Dabei geht es darum, die Verschwendung von Energie zu reduzieren und auf verschiedene Weisen zu nutzen.

Die Energie, wie zum Beispiel die Wärme von Öfen, die Bäcker benötigen, könnte auch für das Heizen von Räumen genutzt werden. Der dritte Bereich bezieht sich auf die Frage: Wie mache ich das Leben meiner Kunden nachhaltiger? Darunter fallen zum Beispiel das energieeffiziente Bauen, Rückbauten sowie eine wiederverwendbare und nachhaltige Verpackung.

Dies kommt bei den Kunden derzeit sehr gut an, schließlich steigt der Trend zur Nachhaltigkeit immer weiter an.

Warum ist es wichtig, dass Betriebe ihre Nachhaltigkeit sichtbar machen?

Es ist heutzutage sehr wichtig, dass die Betriebe nach außen zeigen, wie nachhaltig sie arbeiten und wie nachhaltig ihre Produkte beziehungsweise Dienstleistungen sind. Diese Sichtbarkeit kann

Nachhaltigkeit | FOKUS

nicht nur den Kundenstamm vergrößern, es fördert ebenso die Geschäftsbeziehungen zu anderen Betrieben. Sind lokale Betriebe auf der Suche nach einer neuen Zusammenarbeit, ist eine nachhaltige Produktion sicherlich ein großer Pluspunkt. Umweltbewusstes Konsumieren wird immer wichtiger, aus diesem Grund sollten diese Aspekte unbedingt kommuniziert werden.

Welche Rolle spielt die Digitalisierung für die Nachhaltigkeit?

Die Digitalisierung ist eine große Chance für die Umsetzung von mehr Nachhaltigkeit. Digitale Fortschritte optimieren die Bereiche wie Logistik, Transportwege und auch die Kommunikation. Die Neuerungen sind in vielen Bereichen unterstützend. Unter anderem kann mit neuen Technologien das Ausmaß von Verschwendungen niedrig gehalten werden, es wird eine neue und nachhaltigere Produktion ermöglicht und der Austausch zwischen Betrieben gefördert. Dazu gehören auch flexible Arbeitszeiten. Kann ein Mitarbeiter beispielsweise nicht zur Arbeit, da ein Familienangehöriger zu pflegen ist, kann Home-Office eine Lösung sein oder ein späteres Eintreffen am Arbeitsplatz. Es ist in dem Sinne nachhaltiger, da der Mitarbeiter weiterhin seiner Arbeit von zuhause aus nachgehen kann.

Wie wichtig ist das Netzwerken zwischen Betrieben?

Der Austausch mit anderen lokalen Betrieben trägt sehr zu Nachhaltigkeit bei.

Einerseits können sich Betriebe mit Materialien oder auch Werkzeugen aushelfen,

manufakt

andererseits können durch die optimierte Kommunikation, wie zum Beispiel über Materialreste-Plattformen im Internet, Restbestände viel schneller einen neuen Besitzer finden. Schließlich ist es für alle von Vorteil, die Restbestände billiger zu verkaufen als sie monatelang im Lager aufzubewahren.

E-Mobilität ist derzeit in aller Munde, spielt das bei Handwerksbetrieben auch schon eine wichtige Rolle?

Sicherlich ist die Elektro-Mobilität ein wichtiges Thema, wenn es darum geht den CO₂-Fußabdurck zu minimieren. Zahlreiche Förderungen locken zum Kauf von E-Autos und E-Lieferwagen, allerdings sind diese für Handwerksbetriebe immer noch mit hohen Anschaffungskosten verbunden, wenn ich von der Situation in Deutschland spreche. Ein weiterer ent-

scheidender Punkt, warum kleine und mittlere Betriebe noch E-Autos scheuen, ist sicherlich die Anzahl der Ladestationen in ländlichen Regionen. Zurzeit reichen diese für die Strecken der Handwerker noch nicht ganz aus. Ich bin aber sicher, dass sich das in zwei bis drei Jahren noch ändern könnte und sich die Nachfrage bezüglich der E-Mobilität erhöht. Vielleicht werden dann ja noch Autos mit Wasserstoff interessant. sk

NACHHALTIGER WERDEN

ARBEITSMATERIALIEN >> Rohstoffe sind nachhaltiger >> Bei vorgefertigten Materialien gibt es große Unterschiede (Herkunft, Verarbeitung usw.)

ARBEITSPROZESSE >> Verschwendungen reduzieren >> Kurze Transportwege DAS LEBEN DER KUNDEN NACHHALTIGER MACHEN >> Energieeffizientes Bauen, Rückbauten >> Wiederverwendbare und nachhaltige Verpackung

13 01|2020

BETRIEB ERFOLGREICHE UNTERNEHMENSFÜHRUNG: Mit dem richtigen Know-how in Management, Produktion, Verkauf, Marketing und Organisation zum Erfolg.

14 01|2020

Messen: Großes Potenzial für Betriebe MESSEN UND WIRTSCHAFTSSCHAUEN BIETEN FÜR BETRIEBE NACH WIE VOR EINE SEHR GROSSE CHANCE. HIERZULANDE GIBT ES FÜR HANDWERKSBETRIEBE AUCH ZAHLREICHE GELEGENHEITEN, DIE SIE 2020 NUTZEN SOLLTEN.

Ein Stand auf der Messe Zahlreiche Vorteile

Messen sind nach wie vor ein wichtiges Instrument der Kundengewinnung. Das gilt auch noch in der heutigen Zeit der Digitalisierung. Messen und Wirtschaftsschauen bieten Betrieben sehr viele Möglichkeiten Vertrauen, Glaubwürdigkeit und Sympathie bei künftigen Kunden zu wecken.

Das persönliche Gespräch ist bei der Kundengewinnung sehr wichtig. Dies können weder Internetauftritte noch Werbungen ersetzen. Bei einem solchen Austausch können die Betriebe das Vertrauen gewinnen und eine stabile Verbindung aufbauen. Ein weiterer Pluspunkt: Aussteller treffen auf Messen in sehr kurzer Zeit eine hohe Anzahl an potenziellen Käufern. Natürlich ist es für die Geschäftsführer auch wichtig, dass sie sich bei Messen oder Wirtschaftsschauen mit anderen Betrieben austauschen.

Der lvh Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister unterstützt Betriebe bei der Auswahl der richtigen Messe und hilft unter anderem neben einer professionellen Beratung auch Messestände zu organisieren und die Ideen umzusetzen.

Messen: Großes Potenzial | BETRIEB

TIPWORLD

KLIMAHOUSE MESSE

28. – 31. März 2020, Stegen

Alles dreht sich um die neusten Trends für energieeffizientes Bauen und Sanieren.

Betriebe präsentieren dazu ihre neusten und innovativsten Ideen.

Es ist eine der wichtigsten Wirtschaftsplattform der Hotellerie und Gastronomie im Pustertal. Vom Bausektor und Lebensmittelbereich bis hin zu Installation und Kommunikation ist dort alles möglich.

22. – 25. Jänner 2020, Messe Bozen

PROWINTER

TEARNA WIRTSCHAFTSSCHAU

7. – 9. April 2020, Messe Bozen

25. – 26. April, Handwerkerzone Terenten

Die einzige B2B-Plattform Italiens, die dem Verleih im Berg- und Wintersport gewidmet ist.

Es ist das Highlight für Winter-Sportbegeisterte und gilt als Treffpunkt für die gesamte Branche.

Zum ersten Mal haben lokale Betriebe die Möglichkeit, sich in der Handwerkerzone von Terenten zu präsentieren.

An alle Pusterer: Nicht verpassen!

HANDWERK UNTER DEN LAUBEN

FAMILIENFEST IN PEDEROA

16. – 17. Mai 2020, Neumarkt

6. Sept. 2020, Handwerker Zone von Pederoa/Wengen

Die Neumarkter Lauben verwandeln sich in ein Ausstellungsareal mit Highlights rund ums Südtiroler Handwerk. Die Betriebe des Unterlands präsentieren ihre Produkte, Neuheiten und Dienstleistungen.

15 01|2020

Kinder für das Handwerk zu begeistert, ist das Ziel. Betriebe präsentieren bei verschiedenen Stationen ihre Arbeit und werkeln mit den Kleinen gemeinsam.

HERBSTMESSE

5. – 8. November 2020, Messe Bozen Ein bunter Mix aus Kauferlebnis, Information, Genuss und vieles mehr. Die Palette der anwesenden Betriebe ist breitgefächert: Die Vertreter kommen aus dem Sektor Einrichten und Wohnen, Gesundheit sowie Wohlergehen, um nur einige Bereiche zu nennen.

Terenten Stegen

Pederoa/Wengen

Bozen

Informationen Greti Plattner Tel. 0471 323 344 Greti.Plattner@lvh.it

manufakt

Neumarkt

BETRIEB | Steuern, Expertenmeinung

LVH-EXPERTEN ANTWORTEN

Steuertermine und Fälligkeiten 16. JANUAR

16 01|2020

> MONATLICHE MWST. – ABRECHNUNG: Zahlungsfrist der MwSt.-Schuld des Vormonats > STEUEREINBEHALTE: Einzahlung der im Vormonat getätigten Steuereinbehalte > INPS – MONATLICHE BEITRÄGE: Zahlung der Sozialversicherungsbeiträge für die Arbeitnehmer > INPS – GETRENNTE SONDERVERWALTUNG: Zahlungsfrist der Beiträge des Vormonats

27. JANUAR

> INTRASTAT - MONATLICHE UND TRIMESTRALE MELDUNG: Abgabefrist für den Vormonat bzw. das 4. Trimester

31. JANUAR

> EINHEITLICHES LOHNBUCH: Fälligkeit für die Eintragungen des Vormonats > MITTEILUNG UNI-EMENS: Elektronische Versendung an das INPS der Entlohnungsdaten der Arbeitnehmer betreffend den Vormonat > AUSDRUCK BUCHHALTUNGSUNTERLAGEN: Betreffend das Geschäftsjahr 2017

PATRICK ECCEL Büroleiter Brixen/Gröden/Klausen/Wipptal

Seit Dezember 2019 ist ein Kontrollorgan Pflicht In wie weit ist es notwendig, in einer GmbH ein Kontrollorgan zu bestellen?

Die GmbHs waren bis 16. Dezember 2019 verpflichtet, durch Beschluss der Gesellschafter ein vom Gesetz vorgesehenes Kontrollorgan zu bestellen und eventuell auch die Satzung an die neuen Bestimmungen anzupassen.

Mit der Reform des Konkursgesetzes (Dlgs. Nr. 14/2019) sind für die GmbHs folgende Voraussetzungen als Pflicht zur Bestellung eines Kontrollorgans vorgesehen, falls eine dieser Grenzen für zwei hintereinander folgende Geschäftsjahre (z. B. Jahre 2017 und 2018) überschritten wird: Bilanzsumme 4,0 Mio. Euro, Umsatzerlöse 4,0 Mio. Euro, 20 durchschnittlich Beschäftigte.

Insofern in drei aufeinanderfolgenden Jahren keine der Schwellen gleichzeitig überschritten wurde, ist die Bestellung hingegen nicht mehr notwendig.

Das Kontrollorgan muss unabhängig sein und kann sowohl ein kollegialer Überwachungsrat als auch ein Einzelüberwacher, ein Revisor oder eine Revisionsgesellschaft sein. In den meisten Fällen wird aus Kostengründen der Einzelüberwacher gewählt.

Dieser ist im amtlichen Verzeichnis der Rechnungsprüfer eingetragen und prüft die Gesetzeskonformität (controllo legale) und den Jahresabschluss (controllo contabile).

Informationen

Informationen Wenden Sie sich bitte an Ihr Bezirksbüro.

Patrick Eccel Tel. 0472 802 500 patrick.eccel@lvh.it

Förderungen | BETRIEB

Zahlreiche Beiträge erhöht DER NEUE LEISTUNGSKATALOG DER BILATERALEN KÖRPERSCHAFT IM HANDWERK BIETET EINE GRÖSSERE UNTERSTÜTZUNG: NEUERUNGEN GIBT ES VOR ALLEM FÜR LEHRLINGE UND MEISTER. Pünktlich zur Weihnachtszeit haben sich die Arbeitgeberverbände (lvh und SHV) und die Gewerkschaften (ASGB, SGB, AGB und SGK) auf einen neuen Leistungskatalog der Bilateralen Körperschaft im Handwerk (BKH) für das kommende Jahr geeignet.

Aufgrund der guten Konjunktur der Südtiroler Wirtschaft und der vielversprechenden Auftragslage im Handwerk einigte man sich auf die Fortführung der bestehenden Leistungen, wobei die Beträge bei bestimmten Leistungen sogar erhöht wurden.

Die Erhöhungen kommen insbesondere den Familien der Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu Gute. „Dies unterstreicht einmal mehr den hohen sozialen Mehrwert der Bilateralität im Handwerk. So können sich zum Beispiel Mitglieder der Bilateralen Körperschaft ab dem kommenden Jahr auf eine jährliche Spesenrückvergütung in der Höhe von 200 Euro für außerschulische Tätigkeiten wie etwa Einschreibegebühren in Sportvereine, Sprachkurse oder Kitas ihrer

unter fünfzehnjährigen Kinder freuen“, unterstreicht BKH-Präsident Martin Haller. Ebenso sieht das neue Übereinkommen eine Erhöhung der Prämie bei Erwerb des Handwerksmeistertitels vor, um insbesondere den Junghandwerkern zur ständigen Aus- und Weiterbildung zu animieren. Ab 2020 wartet auf Gesellen nach erfolgreichem Bestehen des rechtlich-wirtschaftlichen Teils der Meisterprüfung eine Prämie in der Höhe von 700 Euro, bisher waren es 350 Euro. Nach Aushändigung des Meisterdiploms gibt es zusätzlich eine weitere Prämie in der Höhe von 1.300 Euro (bisher 650 Euro).

Erfreut über den neuen Leistungskatalog ist auch der Südtiroler Meisterbund: Auf ihren Vorschlag hin wurde die Prämie des Förderbeitrages verdoppelt, sodass anstatt von 1.000 Euro nun 2.000 Euro an Fördergeld ausbezahlt werden.

17 01|2020

Schneechaos: Beitrag anfragen FÜR MITARBEITER, DIE AUFGRUND DER STARKEN SCHNEEFÄLLE IM NOVEMBER NICHT ZUR ARBEIT KONNTEN, KANN DER BETRIEB EINE “LOHNAUSGLEICHSKASSE” ANFRAGEN. Aufgrund der starken Schneefälle und des starken Regens im November, war es für einige Mitarbeiter leider nicht möglich den eigenen Arbeitsplatz zu erreichen und deshalb mussten sie zu Hause bleiben. Für die Handwerksbetriebe wird monatlich im Lohnstreifen der Beitrag für die FSBA (=Fondo Solidarietà Bilaterale per l’Artigianato) abgezogen und dem Fond auch eingezahlt und dieser Beitrag gibt auch den Firmen die Möglichkeit, eine Art von „Lohnausgleichskasse“ für diese Ereignisse anzufragen.

Die Firmen müssen diese Anfrage innerhalb 30 Tage in telematischer Form (=sina.web) beim FSBA abgeben. Es muss auch eine Liste der betroffenen Mitarbeiter abgegeben werden. Die Höhe des Betrages liegt bei 80 Prozent der Entlohnung, die der Mitarbeiter bekommen hätte, wenn er ganz normal gearbeitet hätte.

Der monatliche Maximalbetrag liegt bei 971,71 Euro.

Sollte eine Firma weitere Informationen brauchen, dann bitten wir Euch die Filiale zu kontaktieren, die Eure Löhne macht und mit dem Lohnsachbearbeiter die Situation genau zu besprechen und zusammen zu entscheiden, was zu machen ist. manufakt

Schneechaos Ein Weiterkommen war in vielen Fällen oft nur zu Fuß möglich

BILDUNGSWERKSTATT ERFOLGSFAKTOR BILDUNG: Kontinuierliche Aus- und Weiterbildung sowie die Stärkung des Meistertitels sind das Fundament für hochwertiges Südtiroler Handwerk.

18 01|2020

Meisterliche Qualifikation DER MEISTER IST DIE HÖCHSTE QUALIFIKATION IM HANDWERK UND WIRD AUCH DEMENTSPRECHEND GEFEIERT.

51 frischgebackene Meister Meisterbriefverleihung 2019

Ein Meistertitel bedeutet viel Arbeit, Zeit und Engagement. Unter anderem müssen die Kandidaten mehrere Jahre Meisterkurse mit Tausend und mehr Stunden besuchen. Und das alles neben ihrer alltäglichen Arbeit. Bei der abschließenden Prüfung muss dann noch Können und Know-how bewiesen werden. Doch der große Aufwand macht sich mehr als bezahlt: Der Meistertitel ist die höchste Qualifikation im Handwerk, wobei man neben berufsbezogenen Wissen auch eine Weiterbildung bezüglich Unternehmensbildung und Lehrlingsausbildung erhält.

VERZEICHNIS JETZT EINSEHBAR

Aufgrund des großen Aufwandes ist es umso erfreulicher, dass das Verzeichnis der Südtiroler Meister in diesem Jahr von der Landesregierung anerkannt wurde und öffentlich auf der Internetseite der Handelskammer Bozen unter www.handelskammer.bz.it zugänglich ist. „Die Entscheidung der Landesregierung ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, betont lvh-Präsident Martin Haller. „Damit wird die Meisterausbildung nicht nur weiter gestärkt, sondern erhält auch mehr Aufmerksamkeit. In Zukunft soll die Berufsausbildung noch

Meisterliche Qualifikation | BILDUNGSWERKSTATT

01 Schlosser und Schmied 02 Tischler 03 Schönheitspflegerinnen 04 Tiefbauer 05 Holzbaumeister und Zimmerer 06 Elektrotechniker 07 Vergolderin 08 Maler und Lackierer

13 Damenschneider 14 Bäcker 15 Kfz-Mechatroniker 09 Baumeister und Maurer 10 Herrenschneider 11 Metzger 12 Karosseriebauer

stärker, wertvoller und als vielversprechender Ausbildungsweg wahrgenommen werden. Nur so können weiterhin junge, motivierte Fachkräfte für die Zukunft gewonnen werden.“

MEISTERBRIEFVERLEIHUNG

Für acht Meisterinnen und 43 Meister machte sich die große Mühe bezahlt. Erst kürzlich durften sie im NOI Techpark in Bozen den Meisterbrief entgegennehmen. „Die vom Landesamt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung organisierte Diplomverleihung kommt jedes Jahr einem Ritterschlag gleich. Der Meisterbrief manufakt

ist nicht nur ein Gütesiegel für fachliche Qualifikation und bringt internationales Ansehen, er steht auch für Unternehmergeist und Durchsetzungsfähigkeit“, sage Landesrat Philipp Achammer. Er freute sich ebenso über die neue Meisterschule im NOI Techpark: „Damit ist die Meisterbildung Teil von Südtirols Innovationsviertel, das Wirtschaft, Forschung und Innovation vernetzt und nachhaltigen Fortschritt fördert.“

BILDUNGSWERKSTATT | Digitale Transformation

Kurs

Sind Sie schon digital?

„Digitale Transformation“ am 13. März 2020 im Haus des Handwerks

EIN EU�PROJEKT UNTERSTÜTZT BETRIEBE AUF DEM WEG ZUR DIGITALISIERUNG. ONLINE�TOOLS UND EIN WEITER� BILDUNGS�KURS IM LVH HELFEN BEI DEN WICHTIGEN SCHRITTEN. Digitale Transformation – eine Schritt-fürSchritt-Anleitung: So heißt einer der vielen Themenpunkte des EU-Projektes „Digitalisierung – Strategieentwicklungs-Tool für die Digitalisierung von KMU”. Ziel ist es, dass KMU mithilfe von Materialen selbständig in der Lage sind, Schritt für Schritt die notwendigen strategischen und operativen Weichenstellungen in Richtung digitale Transformation vorzubereiten und die Umsetzung einzuleiten. Im Rahmen des Projektes wurden zwei konkrete Produkte entwickelt: ein „Prozessmodell“ und ein online frei zugängliches „Selbstlern-Tool“.

Das „Prozessmodell“ ist die Grundstruktur und bildete den Ausgangspunkt für das

Digitale Transformation Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

20 01|2020

Online-Lerntool. Es dient dazu die Hintergründe der Digitalisierung zu erklären und zu verstehen. Das Online Selbstlern-Tool bietet die notwendigen Analyse- und Lernmaterialien, die dem Unternehmen helfen sollen, sich in diesem Bereich weiterzubilden. Unter anderem gibt es einen Quick-Check, der die Situation anzeigt, wo der Betrieb im Moment steht. Das Selbstlern-Tool gibt es unter www.digitaltransformation-tool.eu. Das Projekt wird von der Europäischen Union im Rahmen des Programms „Erasmus+“, KA2-Zusammenarbeit zur Förderung von Innovationen und zum Austausch bewährter Verfahren gefördert.

KURSKALENDER 2020 Anmeldung und weitere Informationen auf www.lvh.it, E-Mail an weiterbildung@lvh.it

KURS Arbeitssicherheit für Arbeitnehmer

STUNDEN

DATUM

ORT

Grundkurs Arbeitssicherheit (ATECO-Kodex hoch)

16,5

08. | 09.01.2020

Bozen

Ausbildungskurs zum Sicherheitssprecher

32,5

27. | 28. | 29. | 30.01.2020

Bozen

14.01.2020

Bozen

24. | 25.01.2020

Bozen

Auffrischungskurs (Berufsgruppe Bau)

6

Arbeitssicherheit für Arbeitgeber

Auffrischungskurs (ATECO-Kodex hoch) Auffrischungskurs (ATECO-Kodex nieder)

6,5

10.02.2020

Bozen

Erste-Hilfe

Grundkurs (12 UE) Bereiche Produktion, Bauwesen und Landwirtschaft

9,5

10.01.2020

Bozen

6

30.01.2020

Bozen

8,5

09.01.2020

Bozen

Auffrischungskurs (mittleres Brandrisiko)

5

16.01.2020

Bozen

Einweisung in die persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (3. Kategorie)

4

16.01.2020

Bozen

Auffrischungskurs „Einweisung in die persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (3. Kategorie)“

2

24.01.2020

Bozen

Auffrischungskurs 6 Stunden Brandschutz

Absturzsicherung

Grundkurs (mittleres Brandrisiko)

14,5

Neuer technischer Delegierter THOMAS PARDELLER ÜBERGIBT DAS AMT DES TECHNISCHEN DELEGIERTEN DER WOR� LDSKILLS ITALY AN MIRKO CUTRÌ.

SALONE DI EDILIZIA IN LEGNO, TETTI E PARETI

LA NOSTRA FIERA. LA NOSTRA FORZA.

MESSEGELÄNDE STUTTGART FIERA DI STOCCARDA 28. – 31.01.2020 | Dienstag – Freitag 28–31/01/2020 | Da martedì a venerdì

Mirko Cutr ì und Thomas Pardeller Neue Aufgaben

lvh-Direktor Thomas Pardeller hat bekannt gegeben, dass er sein Amt als technischer Delegierter des WorldSkills-Teams Italy abtreten wird. „In den letzten Jahren habe ich das Amt des technischen Delegierten mit großer Freude gemacht. Es hat mir sehr viel bedeutet!

Jetzt ist es für mich aber an der Zeit, das Amt abzugeben“, sagt Pardeller. „In Zukunft wird als technischer Delegierter Mirko Cutrì das Team Italy vertreten. Ich bin mir sicher, dass er diese Aufgabe hervorragend meistern wird!“ Mirko Cutrì koordinierte bisher das Team Italy. In Zukunft wird er als technischer Delegierter Italien beim Wettbewerbskomitees der WorldSkills repräsentieren. Seine Aufgabe ist es unter anderem mit anderen technischen Delegierten daran zu arbeiten, dass die WorldSkills professionell durchgeführt werden.

Auch wird er daran mitarbeiten, die Wettkämpfe im Rahmen der Weltmeisterschaft zu optimieren. Weitere Neuigkeiten sind: Matteo Lattanzi, Fachexperte für den Beruf Restaurant Service (Servierfachkraft) wurde für WorldSkills 2021 in Shanghai von seinen internationalen Kollegen mit überwältigender Mehrheit zum neuen Chef-Experten seines Berufes gewählt. 2007 nahm er erstmals als Kandidat an den WorldSkills teil. Seit 2015 ist er Experte der Disziplin Restaurant-Service. Des Weiteren wurde Wolfgang Töchterle, ehemaliger Experte der Mediendesigner (2007, 2011, 2013, 2015) zum „Skill Competition Manager“ ernannt. In dieser Rolle wird er bei den WorldSkills in Shanghai beim Wettbewerb der Mediendesigner im Auftrag von WorldSkills International länderübergreifend für organisatorische Aufgaben wie die Koordination der Vorbereitungsarbeiten und das Erstellen der Wettbewerbsaufgabe zuständig sein. manufakt

Wir freuen uns auf Sie in Stuttgart!

Vi aspettiamo a Stoccarda!

BRANCHEN DIE VIELFALT DES HANDWERKS: Neuigkeiten, Trends, die Projekte der lvh-Berufsgemeinschaften und aktuelle Wirtschaftsthemen auf einen Blick.

22 01|2020

Kreative Ideen auf Maß MEDIENDESIGNER: KREATIVITÄT UND NOCH VIELES MEHR: DAS GEHÖRT ZUM ARBEISTALLTAG VON SYLVIA HOHENEGGER. DIE GRAFIKERIN HAT VOR EINIGEN JAHREN „FREISTIL“ AM RITTEN ERÖFFNET.

Sylvia Hohenegger „freistil“ in Unterinn

2007 hat die Grafikerin bei den WorldSkills in Japan die Goldmedaille in der Kategorie „Graphic Design Technology“ für Italien geholt. Etwa drei Jahre später hat Sylvia Hohenegger den großen Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und 2010 den Betrieb „freistil“ in Klobenstein eröffnet. „In meinem Job ist Kreativität beinahe alles“, erklärt die Rittnerin. „Aber nur beinahe! Mein Arbeitsalltag beinhaltet oft sehr viel mehr, als manche erwarten.“

IMMER WIEDER AUF´S NEUE

„Meine Arbeit ist sehr vielfällig“, erklärt Sylvia Hohenegger. „Die Kunst ist es, für jeden meiner Kunden eine neue, individuelle Idee zu entwickeln und umzusetzen.“ Die junge Grafikerin macht von Webseiten, Printmedien wie Flyer und Broschüren, bis hin zum Unternehmens-Erscheinungsbild, dem sogenannten Corporate Design, die verschiedensten Projekte.

Betrieb des Monats | BRANCHEN

Sylvia Hohenegger ist neben ihrer kreativen Arbeit ständig in Kontakt mit Fotografen, Textern und Druckern. „Bei so einigen Aufträgen ist es manchmal eine kleine organisatorische Herausforderung, mit der ich fertig werden muss.“ Schließlich muss der passende Fotograf, Texter, Übersetzter und eventuell Programmierer kontaktiert und überprüft werden, ob die Umsetzung der Aufträge in der vorgegebenen Zeit machbar ist. Ebenso müssen Angebote eingeholt, gezielte Anweisungen gegeben und die Informationen an den Kunden weitergeleitet werden. „Sobald ich alle Inhalte erhalte, bleibt oft nicht mehr viel Zeit für die Umsetzung übrig“, erklärt die Grafikerin. „Nach Freigabe des Kunden, muss ich mich dann auf die Druckerei verlassen können.“

DEN DRUCK STAND HALTEN

Der Schritt zum eigenen Betrieb war für die Grafikerin eine wichtige Entscheidung, auf die sie sehr stolz ist. „Mir ist die Selbstständigkeit, die ich erreicht habe, sehr wichtig. Natürlich habe ich anfangs kleine Hürden wie die Buchhaltung überwinden müssen, aber auch diese Aufgaben habe ich mit der Zeit gelernt“,

erklärt Sylvia Hohenegger. „Ich war immer schon der Typ, der gerne unabhängig war und Herausforderungen angenommen hat.“ Vor einigen Jahren hat die Grafikerin das Büro von Klobenstein nach Unterinn verlegt. Für die Zukunft erhofft sie sich, dass ihr weiterhin für viele kreative Aufgaben die Türen offenstehen.

01 Abwechslungsreich Von Broschüren bis hin zu Flyer 02 WorldSkills 2007 Sylvia Hohenegger holte Gold

GROSSE CHANCE IN JAPAN

Die WorldSkills waren für Sylvia Hohenegger eine wertvolle Erfahrung und großartige Gelegenheit: „Der Wettbewerb hat mir gezeigt, dass ich den richtigen beruflichen Weg eingeschlagen habe. Ich konnte mein Können unter Beweis stellen und wertvolle Erfahrungen sammeln und mit Kollegen teilen. Diese Teilnahme hat unter anderem etwas zu meiner Entscheidung, selbstständig zu werden, beigetragen.“ sk

Einfach melden Werden Sie mit einer WhatsApp zum Betrieb des Monats: 327 331 54 30 manufakt

23 01|2020

BRANCHEN | Bau

Energiebonus bis 2020 BAU: DIE GELTENDE REGELUNG BEZÜGLICH DES ENERGIEBONUS WURDE BIS ZUM 30. JUNI 2020 VERLÄNGERT. NACHHALTIGES SANIEREN UND BAUEN IM VORDERGRUND.

Nachhaltig sanieren und bauen Energiebonus

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Die Landesregierung hat am 26. November beschlossen, die derzeit bestehende Regelung zum Energiebonus bis zum 30.

Juni 2020 zu verlängern. Da das Landesgesetz „Raum und Landschaft“ vom 10. Juli 2018 nicht wie ursprünglich vorgesehen am 1. Jänner 2020, sondern erst am 1. Juli 2020 in Kraft treten wird, wird die derzeit bestehende Regelung zum Energiebonus bis zu diesem Zeitpunkt verlängert. Der Energiebonus will einerseits nachhaltige Sanierungen und Bauarbeiten fördern und ist zugleich eine wirtschaftliche Maßnahme. Der so genannte Energiebonus ist mit dem derzeit noch gültigen Landesraumordnungsgesetz von 1997 im

Artikel 127 eingeführt worden. Er sieht einen Kubaturbonus für jene vor, die über die vorgeschriebenen Mindeststandards hinaus die Energieeffizienz von Gebäuden verbessern. Die diesbezüglichen Richtlinien zur Anwendung sind mit einem Beschluss der Landesregierung am 5. August 2014 (Nr. 964) festgelegt worden. Ihre aktuelle Gültigkeit endet mit 31. Dezember 2019.Da es nicht zweckmäßig war, für das halbe Jahr bis zum Inkrafttreten des neuen Landesgesetzes ‚Raum und Landschaft‘ (Nr. 9/2018) am 1. Juli 2020 eine Neuregelung einzuführen, wurde die derzeit geltende Regelung bis zum 30. Juni 2020 verlängert.

01|2020

Baukongress 2020 BAU: AM 13. MÄRZ FINDET DIE GROSSE VERSAMMLUNG STATT. Am 13. März 2020 ist es wieder soweit: Der Baukongress 2020 wird in Bozen organisiert. Nach den erfolgreichen Baukongressen vorheriger Jahre, soll im Jahr 2020 eine Neuauflage derselben veranstaltet werden.

Alle neun Bauberufe treffen sich zum Baukongress, wo jeder Beruf seine Jahresversammlung abhält und sich anschließend daran zu einer großen Versammlung trifft. Ziel hierbei ist es, die Plattform zum Netzwerken zu erweitern, auch um unter anderem, die Berufe der Baugruppe näher zueinander zu bringen und den Austausch auch über den Beruf hinaus zu forcieren. Zudem soll die Stärke des Bauhandwerks nach außen demonstriert werden.

Einzahlung an die ANAC BAU: AB 150.000 EURO MÜSSEN BEI ÖFFENTLICHEN AUFTRÄGEN DIE EINZAHLUNG AN DIE ANAC ERFOLGEN. Bei öffentlichen Aufträgen von einem Betrag ab 150.000 € müssen alle Wirtschafteilnehmer bei sonstigem Ausschluss die Einzahlung an die Antikorruptionsbehörde ANAC vornehmen. Die Zahlungsmodalitäten haben sich seit 27. November 2019 verändert.

NEUE ZAHLUNGSMODALITÄTEN

Die Einzahlung kann nun online mittels PagoPA über das Portal ANAC oder mit Zahlungsavis vorgenommen werden, wobei die von einem zu PagoPA ermächtigten PSP (Anbieter der Zahlungsleistung) zur Verfügung gestellten Kanäle in Anspruch genommen werden sollen (z.B. Tabaktrafiken, SISAL und Lottomatik, ATM Schalter, Homebanking usw.). Der Zahlungsbeleg muss im Portal hochgeladen werden.

Hohe Beträge Öffentliche Ausschreibungen

Vertragsabschlüsse BAU: DER LVH BIETET HILFE BEI DER TEILNAHME AN ÖFFENTLICHEN AUSSCHREIBUNGEN.

25 01|2020

Unterstützung lvh hilft in vielen Bereichen

Der Vertrag mit einer öffentlichen Körperschaft wird innerhalb von 60 Tagen ab Zuschlagserteilung oder einer anderen von der Vergabestelle festgelegten Frist abgeschlossen.

Bei Vertragsabschluss behält sich die vertragsschließende Vergabestelle vor einige Verwaltungsauflagen anzufordern unter anderem werden auch die Register- und Stempelgebühren sowie die Sekretariatskosten eingefordert. Diese Spesen sind in den Ausschreibungsunterlagen angeführt und können vom Teilnehmer bei der Gestaltung des Preisangebotes berücksichtigt werden.

Im Kompetenzbereich Bau und Installation des lvh erhalten Sie nicht nur die Beratung und Unterstützung bei der Registrierung Ihres Betriebes in den elektronischen Portalen, sondern wir helfen Ihnen auch bei der Teilnahme an den öffentlichen Ausschreibungen und stellen Ihnen Vorlagen für die verschiedensten Verträge und Erklärungen zur Verfügung. manufakt

BRANCHEN | Bau

Digitale Unterschrift BAU: BEI ÖFFENTLICHEN AUFTRAGSVERGABEN IST DIE DIGITALE UNTERSCHRIFT EIN MUSS.

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Das Unterzeichnen von Dokumenten mittels digitaler Unterschrift ist nicht nur bei öffentlichen Auftragsvergaben und in Zusammenarbeit mit öffentlichen Ämtern notwendig, sondern wird auch des Öfteren im privaten Bereich angefragt.

Die digitale Unterschrift ist vollständig mit der handschriftlichen Unterzeichnung vergleichbar, diese identifiziert die Person, die unterzeichnet und garantiert Gültigkeit von Rechtsgeschäften. Die digitale Unterschrift (smart card oder USB Stick) wird an Privatperson ausgehändigt,

Digital unterzeichnen Heutzutage Notwendigkeit

welche diese als Privatperson und auch als Person in einer bestimmten Funktion (gesetzlicher Vertreter eines Unternehmens, Führungskraft, Architekt usw.) verwenden kann.

SECHS JAHRE GÜLTIG

Digitale Signaturen verwenden eine zertifikatbasierte digitale ID, die von anerkannten Zertifizierungsstellen und Vertrauens-

diensten ausgestellt wird und erfüllen die strengen Vorgaben für Sicherheit und Rechtsgültigkeit. Die digitale Unterschrift kann daher nur persönlich beantragt werden (nicht mittels Vollmacht) und die Nutzung seitens Dritter ist rechtswidrig (zivil- und strafrechtlich). Die digitale Unterschrift (USB-Stick) ist sechs Jahre lang gültig, muss aber innerhalb des dritten Jahres erneut werden.

01|2020

Treffen mit Hochgruber Kuenzer TIEFBAUUNTERNEHMER: ES WURDEN THEMEN WIE DIE BAGATELLEINGRIFFE UND DIE ZONENGRENZEN FÜR DAS NEUE LANDESRAUMORDNUNGSGESETZ BESPROCHEN.

Im Gespräch Landesrätin Hochgruber Kuenzer

Der Berufsbeirat der Tiefbauunternehmer hat sich vor kurzem mit Maria Hochgruber Kuenzer, Landesrätin für Raumentwicklung, Landschaft und Denkmalpflege, getroffen.

Im Rahmen des Gesprächs wurden zahlreiche aktuelle Themen besprochen.

Im Mittelpunkt standen unter anderem die Bagatelleingriffe. Dabei ging der Berufsbeirat vor allem auf deren Vorteile für die Berggebiete, den Bürokratieabbau und die Ressourceneinsparung ein.

Bagatelleingriffe sind für den ländlichen Raum wichtig, besonders für den bäuerlichen Bereich. Dabei ist eine gute Zusammenarbeit mit den Forstbehörden vor Ort unumgänglich. Ein weiterer wichtiger Aspekt, der beim Treffen mit

der Landesrätin Hochgruber Kuenzer, angesprochen wurde, war das Thema der Zonengrenzen für das neue Landesraumordnungsgesetz.

UNTERSTÜTZUNG BEIM LANDSCHAFTSPLAN

Der Landschaftsplan sollte innerhalb der nächsten Legislatur ausgearbeitet werden. Vor allem dort kann die Berufsgemeinschaft der Tiefbauer sehr helfen und bot deshalb auch seine Mithilfe an.

Beim kürzlichen Treffen waren anwesend (von links): Michael Hofer, Obmann der Berufsgemeinschaft der Tiefbauer, Beiratsmitglied Erwin Windegger, Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer und Beiratsmitglied Roland Ploner.

Installation | BRANCHEN

Gemeinsam auf 2020 blicken INSTALLATEURE FÜR HEIZUNGS- UND SANITÄRE ANLAGEN: BEIM SPONSOREN- UND UNTERSTÜTZERTREFFEN WURDEN WICHTIGE THEMEN ERÖRTERT. Das jährliche Sponsoren- und Unterstützertreffen der Berufsgemeinschaft der Installateure für Heizungs- und sanitäre Anlagen hat kürzlich in Bozen stattgefunden. Gemeinsam hat die Berufsgemeinschaft mit den Sponsoren und Unterstützern das Jahr 2019 Revue passieren lassen. Ebenso wurden die Themen für das nächste Jahr besprochen. Vertieft wurden unter anderem die Grundausbildung im SHK-Handwerk, die Meisterausbildung, die Zusammenarbeit mit der Fachoberschule HT Jennbach/FTO Bozen, die Stärkung des Image des SHK-Handwerks, die Landesmeisterschaft 2020, das neue Berufslogo der Berufsgemeinschaft sowie das Richtpreisverzeichnis.

MODERNE LEHRRÄUME DANK SPONSOREN

Für die Grundausbildung ist die Einrichtung der praktischen Lehrräume der LBS-Bozen von großer Bedeutung. Die Berufsgemeinschaft bedankt sich für die tatkräftige Unterstützung bei den Sponsoren.

Obmann Harald Kraler Gemeinsam Themen vertiefen

27 01|2020

E-Marken Tagung ELEKTROTECHNIKER: ZAHLREICHE INTERESSANTE THEMEN WURDEN VERTIEFT. Die E-Marken-Tagung stand kürzlich auf dem Programm der Berufsgemeinschaft der Elektrotechniker.

Obmann Herbert Kasal begrüßte dabei die zahlreich erschienen Mitglieder und freute sich über das große Interesse. Anschließend vertiefte Alexander Delsasso von der Handelskammer Bozen das Thema „SUAP, Konformitätserklärung - Online“. Über die Planungspflicht bei Holzhäuser referierte Klaus Abler, während Silvello Giovanni das Thema „DELIOS Inverter fotovoltaici ibridi“ vertiefte.

Abschließend hatten die Anwesenden die Möglichkeit sich im Rahmen einer Diskussionsrunde auszutauschen und die Themen nochmals zu erörtern.

KONFORMITÄTSERKLÄRUNGEN

Die digitale Konformitätserklärung ist nach wie vor ein wichtiges Thema. Bei der Veranstaltung wurde der Einheitsschalter für wirtschaftliche Aktivitäten manufakt

SUAP erläutert. Dieser ist für die Antragsteller die einzige Anlaufstelle für alle Verwaltungsangelegenheiten, die ihre Gewerbetätigkeit betreffen. Diese virtuelle Anlaufstelle gibt eine schnelle Antwort, stellvertretend für alle im Verfahren beteiligten öffentlichen Verwaltungen und dient somit eine Schnittstelle.

Gemeinsame Tagung Verschiedene Themen

BRANCHEN | Transport

Skepsis bei A22-Strategie

Elmar Morandell Obmann der Berufsgruppe Transport

TRANSPORT: OBMANN ELMAR MORANDELL WÜNSCHT SICH ANDERE LÖSUNGEN BEI SCHNEEFÄLLEN.

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Die Schneefälle im November haben in ganz Südtirol verheerende Schäden provoziert und die Verkehrslage auf der A22 Brennerautobahn war stark beeinträchtigt. Dennoch hat die neue Strategie der Betreiber der A22 zur Stauvermeidung für Verwunderung bei den Warentransporteuren gesorgt. Es sollten nämlich die Schwerfahrzeuge von der Autobahn abgeleitet werden, bzw. deren Einfahrt in die Autobahn sollte blockiert werden. Dies wirkt sich hauptsächlich auf die heimischen Transportunternehmen negativ aus, da diese aufgrund der Sperren keine Möglichkeit mehr haben, zum Firmensitz und somit auch nach Hause zu ihren Familien zurückzukehren. Deshalb hat der Präsident der Frächter im lvh, Elmar Morandell, seine Verwunderung ausgedrückt: „Aufgrund fehlender geeigneter

Parkplätze entlang der Brennerautobahn wundert es mich, dass überhaupt über eine solche Einschränkung des Verkehrs nachgedacht wird. Bevor solche Schritte eingeleitet werden, sollten sich die Verantwortlichen im Klaren darüber sein, wo die Lkw-Fahrer die Zeit der Sperre ausharren können. Dafür werden Strukturen benötigt, die den Fahrern zumindest sanitäre Anlagen und eine warme Mahlzeit garantieren können“, so Morandell.

Außerdem sollten die wirtschaftlichen Einbußen berücksichtigt werden: „Wenn wir unpünktlich liefern, verzögern sich die Produktionsprozesse und die Regale in den Supermärkten können nicht aufgefüllt werden.“

01|2020

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Holz | BRANCHEN

Peter Aicher Weitere drei Jahre im Amt

Virtual Reality TISCHLER: DIE VISUALISIERUNG IM TISCHLERBETRIEB IST EINE NEUE CHANCE. In welche Richtung geht die Branche, wie und wie schnell verändert Sie sich? Diese und viele weitere Themen wurden am Infonachmittag “Visualisierung im Handwerk” im Haus des Handwerks behandelt.

Vertieft wurden unter anderem neue Technologien wie die Virtual Reality. Durch diese Neuerung kann man den Kunden begeistern und vom eigenen Projekt überzeugen. Dank dieser speziellen Brille können Kunden ihre zukünftige Küche nicht nur sehen und sich darin bewegen, sondern z.B. auch die Farbe der Fronten verändern oder Elemente bearbeiten. „Es ist ein riesengroßer Vorteil, wenn der Kunde das Design seiner Einrichtung mitbestimmen kann“, sagte Ivo Thaler, Leiter der Division Holz der Firma Würth. Weitere Infos zu diesem Thema gibt es unter www.wudesto.it.

Peter Aicher bestätigt HOLZBAUMEISTER UND ZIMMERER: ERFOLGREICHE GENERALVERSAMMLUNG VON TIMBER CONSTRUCTION EUROPE. Bei der letzten Generalversammlung von Timber Construction Europe (TCE) wurde der amtierende Präsident Peter Aicher wiedergewählt. Aicher hatte das Amt an der Spitze des europäischen Dachverbandes des Zimmererhandwerks im Januar 2017 von seinem Vorgänger Ullrich Huth übernommen und führt den Verband nun für weitere drei Jahre. Die TCE-Generalversammlung fand erstmals im Vorfeld des mittlerweile 25. Internationalen Holzbau Forums in Innsbruck statt. Die lvh-Holzbaumeister und Zimmerer sind zusammen mit der IDM Mitglied des TCE und waren bei der Versammlung anwesend. Sie arbeiten in den verschiedenen Arbeitsgruppen mit.

29 01|2020

IVECO – NIEDRIGE EMISSIONEN FÜR JEDE MISSION

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BRANCHEN | Frauen

LVH-FRAUEN Wir stellen uns vor

Annelies Leitner 01|2020

FRAUEN: DIE SÜDTIROLER BETRIEBE, DIE VON FRAUEN GELEITET WERDEN, HABEN UM ZWEI PROZENT ZUGENOMMEN. „Dreizehntausendsiebenhundert77 Herausforderungen - EIN Partner“. So hat das Motto der Infoveranstaltung geheißen, die vor kurzem vom Bezirksausschuss Oberpustertal organisiert wurde. Daniela Seyr Bortolon, Bezirksobfrau vom Oberpustertal, hieß die zahlreichen Gäste willkommen und freute sich über das große Interesse. lvh-Mitarbeiter Alexander Watschinger erklärte unter anderem, wieso es sich lohn ein Mitglied zu sein. Auch wurde die Entwicklung der Südtiroler Unternehmen, unter anderem auch der Frauenunternehmen, erörtert. Erfreulicherweise haben diese Betriebe im Zeitraum von September 2018 und September 2019 um zwei Prozent zugenommen, die Tendenz ist steigend. Noch etwas schneller auf der Überholspur waren die Jungunternehmen, die im selben Zeitraum eine Zunahme von 3,8 Prozent verbuchen konnten.

LEITNER GRAPHICS, FELDTHURNS

> Ausbildung: Studium Graphicdesign in Verona > Werdegang: Seit 22 Jahren betreibt Annelies Leitner nun erfolgreich ihr eigenes Graphic-Design-Büro in Feldthurns. Zur Zeit beschäftigt sie zwei Mitarbeiterinnen. Verheiratet mit Helmut Tauber, zwei Töchter.

Logistic Partner since 1968.

Frau Leitner, was ist ihr Erfolgsrezept?

Ich habe einen wunderschönen Beruf. Ich darf meine Kreativität ausleben, bin gefordert und fühle mich bestätigt. Dennoch brauche ich auch eine ordentliche Portion Durchsetzungsvermögen, Zielstrebigkeit und vor allem Fleiß. Da muss manchmal auch ein Wochenende durchgearbeitet werden oder eine Nachtschicht eingelegt werden, wenn es nötig ist.

Vor allem muss ich ständig am Ball bleiben, aktuelle Trends verfolgen, mich ständig weiterbilden und das wichtigste ist, dass ich die Arbeit gut mache.

Was ist das besondere an Ihrem Beruf?

Die große Vielfalt. Jeder Kunde ist anders und jeder Auftrag ist anders. Zudem kombiniere ich Computerarbeit mit Handarbeit und Fotografie. Viele Illustrationen male ich traditionell mit Pinsel und Aquarell- oder sonstigen Techniken und verarbeite sie digital weiter. Das Gestalterische ist sehr weitläufig: von der Entwicklung eines CIʼs über die Gestaltung von Internetauftritten, Marmeladeverpackungen, Kochbücher und Kinderbücher bis hin zu Messestandgestaltungen ist alles mit dabei.

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Ideen für Pokal gesucht JUNGHANDWERKER: BIS ZUM 29. FEBRUAR IDEEN FÜR DEN SKJ-WANDERPOKAL EINREICHEN.

GABRIEL HAAS 23 Jahre | Welschnofen Spengler

Junghandwerker-Selfie Viele Ideen Wanderpokal gesucht

Die Junghandwerker und Südtirols Katholische Jugend (SKJ) suchen junge Handwerker, die mit kreativen Ideen für den neuen Wanderpokal überzeugen.

Konkret geht es darum, für den Jugendpreis, der seit 1988 jährlich an junge Menschen verliehen wird, einen Wanderpokal zu gestalten, der immer weitergegeben wird. Er soll ein sichtbares Zeichen der Ehrung für Ehrenamtliche in ihrer Tätigkeit in der religiösen Jugendarbeit sein. Der Gewinnerbetrieb erhält den diesjährigen Auftrag und wird die nächsten zehn Jahre bei der Verleihung des Preises genannt. Der Gewinner ist zudem bei der Verleihung eingeladen und darf sich und seinen Betrieb vorstellen.

Interessierte können bis zum 29. Februar 2020 eine Zeichnung beziehungsweise Skizze an Südtirols Katholischer Jugend, an die Mailadresse veronika.kofler@skj.bz.it schicken.

Bewertet werden: > Kreativität und Design: Wie originell ist die Idee? Ist der Vorschlag gestalterisch einfallsreich? > Qualität: Steht die handwerkliche Fertigung im Vordergrund? > Nachhaltigkeit: Werden natürliche Materialien verwendet? Werden Prinzipien des Recyclings oder die Produktion im Sinne der Kreislaufwirtschaft angewandt? > Gesamtkonzept: Sind die Wettbewerbsvorgaben erfüllt?

Weitere Infos unter www.lvh.it. manufakt

Worauf es bei der Arbeit ankommt …

IN JEDER SITUATION DIE OPTIMALE LÖSUNG ZU FINDEN

Junges Handwerk ist …

WICHTIG FÜR DIE ZUKUNFT

Ich kann nicht leben ohne ...

SKIFAHREN

31 01|2020

POLITIK & WIRTSCHAFT HANDWERK BESTIMMT MIT: Auf lokaler, nationaler und auch internationaler politischer und wirtschaftlicher Ebene hat das Handwerk eine wichtige Stimme.

32 01|2020

Neues Haushaltsgesetz 176 SENATOREN HABEN FÜR UND 128 SENATOREN HABEN GEGEN DAS HAUSHALTSGESETZ GESTIMMT. DIE NEUERUNGEN BRINGEN SO EINIGE VERÄNDERUNGEN FÜR DAS HANDWERK, POSITIVE SOWIE AUCH EINIGE NEGATIVE. Der Senat hat als erste von zwei Parlamentskammern dem italienischen Haushaltsgesetz zugestimmt. Die Regierung hatte zuvor die Vertrauensfrage gestellt.

176 Stimmen konnte die Regierung für sich gewinnen, 128 Senatoren haben dagegen gestimmt. An diesen Zahlen kann man deutlich sehen: es wird gezankt und gestritten in Rom, und dass der Haushalt es überhaupt soweit geschafft hat, wird in Regierungskreisen schon als kleines Wunder gefeiert. Die Begleitverordnung zum Haushaltsgesetz wurde in der Abgeordnetenkammermit 166 Ja und 122 Nein-Stimmen durchgewinkt.

Abstimmung im Senat Haushaltsgesetz

Vorbehaltlich etwaiger Änderungen (zu Redaktionsschluss, 18.12., steht noch die Abstimmung in der Abgeordnetenkammer aus) enthalten die Gesetze wichtige Bestimmungen für Handwerksbetriebe (Siehe Seite 33).

UNSER FAZIT ÜBER DAS NEUE HAUSHALTSGESETZ

Zeitweise sah es so aus, als ob der regierungsinterne Streit die Genehmigung des Gesetzes verhindern würde. Das wäre für das ganze Land, auch für das Handwerk, eine echte Katastrophe geworden. So konnte die Mehrwertsteuererhöhung wieder einmal verschoben werden. Natürlich, wir würden uns mehr Investitionen wünschen, die die Wirtschaft ankurbeln. Aber wir sind zufrieden: keine Mehrwertsteuererhöhung, die unsinnige Bestimmung des Wachstumsdekrets wurde abgeändert und die Beitragsbefreiung für Lehrlinge wurde wiedereingeführt. Das sind alles Signale, dass unsere Bedürfnisse ernstgenommen werden und unsere Bemühungen, unseren Standpunkt zu vertreten, Früchte tragen.

Haushaltsgesetz | POLITIK & WIRTSCHAFT

keine Mehrwertsteuererhöhung im Jahr 2020 Änderung des Artikels 10 des Wachstumsdekrets, wonach Betriebe, die eine energetische Sanierung durchführen, dem Bauherrn das Steuerguthaben vom Rechnungsbetrag abziehen. Der Artikel wurde geändert und durch eine Bestimmung ersetzt, welche die Möglichkeit eingeführt, lediglich für gewisse Maßnahmen, die die Gemeinschaftsanteile von Kondominien betreffen und über Euro 200.000,00 betragen, den „sconto in fattura“ zu gewähren. Die problematische Tragweite der ursprünglichen Bestimmung gehört somit der Vergangenheit an (siehe eigener Bericht) .

Wiedereinführung der vollständigen Beitragsbefreiung für die ersten drei Vertragsjahre für (minderjährige) Lehrlinge in Betrieben mit bis zu 9 Mitarbeitern für Verträge, die ab dem 1.1.20 abgeschlossen werden.

Fassadenbonus: steuerliche Absetzbarkeit, aufgeteilt auf 10 Jahre für Maßnahmen (Wiedergewinnung oder Restaurierung) bei Außenfassaden von Gebäuden in A-und B-Zonen laut Ministerialdekret Nr. 1444/1968 (urbane Gebiete).

Plastiksteuer: Es wird eine Plastiksteuer für Einwegprodukte (sog. MACSI: manufatti in plastica con singolo impiego), die der Verpackung, dem Schutz oder der Lieferung von Lebensmitteln Waren dienen, eingeführt, und zwar in Höhe von € 0,45 für jedes Kilo, das im Macsi enthalten ist. Steuerpflichtig sind je nach Herkunftsland (Italien, EU oder Nicht-Eu) der Produzent, Händler oder Importeur. Die Steuer ist ab Juli 2020 fällig.

Gewerblicher Treibstoff: Ab dem 1. Oktober wird die Akzise für gewerblichen Treibstoff teurer, und zwar für Fahrzeuge ab der Kategorie 3. Ab 01.01.2021 wird die Akzise auch für Fahrzeuge der Kategorie 4 teurer.

Besteuerung Dienstautos: Die Besteuerung für Dienstautos, die Angestellten überlassen werden, wird reduziert. Dies gilt aber nur für neu immatrikulierte Autos, die Angestellten mit Verträgen ab dem 01.07.2020 überlassen werden. Höher besteuert werden aber letztlich nur Autos, deren CO2- Emissionsausstoß über 160 g/km liegt.

Weiterführung, für das Jahr 2020, der Steuerabsetzmöglichkeit für energetische Sanierungen (50% bzw. 65%) sowie Ankauf von Möbeln und großen Elektrogeräten.

Weiterführung des Steuerguthabens für die Ausbildung 4.0; kleine Betriebe wird hierfür ein Steuerguthaben von höchstens 50% der zulässigen Spesen und im Ausmaß von höchstens € 300.000 pro Jahr anerkannt.

Superabschreibung 130% und Megaabschreibung 250% wird fortgesetzt, aber umformuliert in ein Steuerguthaben, das mit Modell F 24 verrechnet werden kann. neues Steuerguthaben für Investitionen in technologische Innovation 4.0. manufakt

Dieter Steger SENATOR

„Für mich war die Änderung des Art. 10 eine der wesentlichen Punkte, um der Regierung das Vertrauen auszusprechen und für das Finanzgesetz zu stimmen. Der Handwerksbetrieb hat das Recht, für die ausgeführte Arbeit auch den entsprechenden Gesamtbetrag einzufordern. Handwerksbetriebe sind keine Banken, die für den Staat zugesagte Unterstützungen vorfinanzieren.“

33 01|2020

Viele Themen Bezirksversammlung

Dienstblatt vorübergehend ausgesetzt

„Ein Beruf mit Hand und Herz“ VIELE THEMEN STANDEN IM FOKUS DER BEZIRKSVERSAMMLUNG IM UNTERPUSTERTAL.

34

Fachkräftesicherung, Berufsausbildung und viele weitere aktuelle Themen standen im Mittelpunkt der Bezirksversammlung im Unterpustertal. Der lvh-Bezirksausschuss hat gemeinsam mit dem Betrieb „Gruber Tür Manufaktur“ zur jährlichen Versammlung eingeladen. Die Betriebsinhaber Michael und Georg Gruber freuten sich, die zahlreichen Gäste in ihrem Unternehmen zu begrüßen. Bezirksobmann Josef Schwärzer informierte über die Tätigkeiten des Bezirksausschusses. „Wir kommen Schritt für Schritt voran“, sagte Schwärzer.

Landesrat Philipp Achammer ging auf die Perspektiven für die Bereiche Arbeit, Bildung und Wirtschaft ein. „Das derzeit die wirtschaftspolitische Diskussion beherrschende Thema ist zweifellos die Fachkräftesicherung“, betonte Achammer.

DAS STAATSGESETZ WAR IM HINBLICK AUF DIE DATENSCHUTZBESTIMMUNGEN FRAGWÜRDIG, SAGT OBMANN MARKUS WEISSENSTEINER.

01|2020

Richtig treffen!

Schülertransport Betroffene kennen Schwierigkeiten mit Dienstblatt

Bereits zu Beginn des Jahres 2019 hatte die Einführung des sogenannten Dienstblattes für großen Unmut unter den Mietwagen- und Taxifahrern hervorgerufen. Die Umsetzung der staatlichen Bestimmung war lange unklar. Nun soll es auf Provinzebene ausgesetzt werden.

Im Dienstblatt mussten unter anderem Daten zum Fahrer und Fahrzeug, Datum, Ort, Kilometerstand bei Start und Ankunft, Uhrzeit bei Dienstbeginn- und Ende sowie Angaben zum Ankunftsort sowie Daten über die Fahrgäste angegeben werden.

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SINNVOLLE LÖSUNG NÖTIG

„Das neue Staatsgesetz war in unseren Augen nicht nur in Hinblick auf die Datenschutzbestimmungen fragwürdig, sondern brachte auch große Unsicherheit hinsichtlich konkreter Umsetzung mit sich“, erklärt Markus Weissensteiner, Obmann der Mietwagenunternehmer. Dass dank der guten Zusammenarbeit mit Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider und dem Südtiroler Gemeindenverband nun eine sinnvollere Lösung gefunden wurde, begrüßt Weissensteiner sehr.

AUS DEM SÜDTIROLER LANDTAG

Plastic tax: (K)eine Lösung?

DIE PLASTIKSTEUER SCHEINT NICHT DAS ZU SEIN, WAS SIE IST. EXPERTEN SPRECHEN SICH DAGEGEN AUS. Kunststoffe in der Umwelt sind eines der großen ökologischen Probleme unserer Zeit. Dieser Umstand ist ebenso bekannt wie die Tatsache, dass die italienische Staatskasse notorisch klamm ist – aber was verbindet die beiden Themen? Viel, nach Ansicht der italienischen Regierung: die im Bilanzgesetz vorgesehene „Plastiksteuer“ soll beide Probleme angehen: den maroden Haushalt aufbessern und gleichzeitig etwas für die Umwelt tun.

Konkret wird eine Plastiksteuer für Einwegprodukte (sog. MACSI: manufatti in plastica con singolo impiego), die der Verpackung, dem Schutz oder der Lieferung von Lebensmitteln Waren dienen, eingeführt, und zwar in Höhe von € 0,45 für jedes Kilo, das im Macsi enthalten ist. Steuerpflichtig sind je nach Herkunftsland (Italien, EU oder Nicht-Eu) der Produzent, Händler oder Importeur.

Die Steuer ist ab Juli 2020 fällig. Eine unüberlegte und beinahe schikanöse Idee, gegen die prompt die gesamte italienische Wirtschaft lautstark protestiert hat. Denn: der CONAI-Beitrag, den die Unternehmen zahlen, stellt ja bereits eine Umweltabgabe dar.

Und außerdem: Es ist absehbar, dass Produzenten dadurch auf andere Materialien umschwenken, die sogar eine schlechtere Umweltbilanz haben als Plastik.

GERT LANZ SVP-Fraktionsvorsitzender, Regionalund Landtagsabgeordneter

Anpassungen sind nötig Kürzlich wurde das „Änderungspaket“ zum neuen Landesgesetz Raum und Landschaft im Landtag genehmigt.

Die Änderungen waren notwendig, um das Inkrafttreten des Landesgesetzes nochmals aufzuschieben und einige Anpassungen vorzunehmen. Vor allem will man den Gemeinden und der Bevölkerung mehr Zeit einräumen, um sich auf dieses Gesetz vorbereiten zu können. Dies ist notwendig, handelt es sich hier doch um Gesetz das Südtirol die nächsten Jahrzehnte maßgeblich gestalten wird.

Im Zuge der Behandlung des Gesetzes im Landtag ist es mir gelungen, einige Verschärfungen, d.h. zusätzliche Hindernisse für die Betriebswohnung, abzuwehren. Weiters konnten ursprünglich vorgesehene Beschränkungen für bestehende Gewerbegebiete außerhalb des Siedlungsgebiets durch meinen Änderungsantrag verhindert werden, sodass der Grundsatz, wonach Betriebe sich auch in Zukunft weiterentwickeln können, gewahrt bleibt. Hinsichtlich der Bau- und Erschließungskosten ist dank eines weiteren, von mir eingebrachten Änderungsantrags nun vorgesehen, dass Reduzierungen und Befreiungen zu Gunsten des Gewerbes verpflichtend eingeführt werden müssen.

Für das Jahr 2020 wünsche ich Euch von Herzen alles Gute.

Mögen Gesundheit, Glück und Wohlergehen Eure steten Begleiter sein!

Auf Voranmeldung besteht die Möglichkeit einer persönlichen Sprechstunde.

Anfragen an gerhard.lanz@landtag-bz.org Plastik dominiert Ist eine Steuer wirklich die Lösung? manufakt

35 01|2020

HANDWERK & GESELLSCHAFT ARBEIT ALLEIN BESTIMMT NICHT DAS LEBEN: Geselliges Beisammensein und gute Unterhaltung werden im Handwerk groß geschrieben.

36 01|2020

Weihnachtliche Tradition WEIHNACHTSKONZERT: DIE BEKANNTE SÄNGERIN GRETA MARCOLONGO UND IHRE KOLLEGEN HABEN DIE ZAHLREICHEN GÄSTE IM HAUS DES HANDWERKS VERZAUBERT. Eine magische Atmosphäre begleitet von einer außergewöhnlichen Musik: Das jährliche Weihnachtskonzert, das der lvh-Bezirk Bozen Stadt organisiert, hat wieder zahlreiche Gäste in das Haus des Handwerks gelockt. Heuer verzauberte die außergewöhnliche Darbietung der Bozner Sängerin Greta Marcolongo und ihrer Kollegen Pietro Berlanda (Flöte), Michele Giro (Klavier) und

01 Weihnachtskonzert 2019 Haus des Handwerks 02 Hannes Mussak Begrüßung 03 Bezirk Bozen Stadt und Ehrengäste Zahlreiche Zuhörer

Matteo Facchin (Ziehharmonika) das Publikum. Hannes Mussak, lvh-Vizepräsident und Bezirksobmann von Bozen Stadt, zeigte mehr als zufrieden: „Wir sind sehr stolz, dass wir so eine wundervolle Veranstaltung ins Leben gerufen haben. Besonders möchte ich mich bei meinen Kollegen Maria Stella Falcomatà, Martina Zerbini, Robert Egger, Michele Paci und Claudio Molinari bedanken.

Weihnachtskonzert | HANDWERK & GESELLSCHAFT

04 Greta Marcolongo Und Kollegen 05 Bürgermeister Renzo Caramaschi Landeshauptmannstellvertreter Giuliano Vettorato 06 Großartige Darbietung Weihnachtliche Stimmung 07 Zahlreiche Ehrengäste Bezirk Bozen Stadt fühlt sich geehrt

37 01|2020

HANDWERK & GESELLSCHAFT | Schulbesuche 2019

An die Werkzeuge, fertig, los!

SCHULBESUCHE 2019: DIE MITTELSCHÜLER LERNEN MIT GROSSER FREUDE DIE VERSCHIEDENEN BERUFE AUS DEM HANDWERK KENNEN.

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Die Attraktivität und die Vielfalt der praktischen Berufe den Mittelschülern näherbringen: Das ist das Ziel der Schulbesuche, die die lvh-Junghandwerker gemeinsam mit der Hoteliers- und Gastwirtejugend (HGJ) bereits seit einigen Jahren organisieren. Diese sind alles andere als langweilig: Die Schüler dürfen hämmern, sägen und frisieren was das Zeug hält. Schließlich besteht die Möglichkeit, dass sich Handwerker im Rahmen eines Praxistages in der Schule sich und ihren Beruf vorstellen. Dabei dürfen die Kinder auch selbst handanlegen. Um die reale Berufswelt näher kennenzulernen, können die Schüler die Betriebe vor Ort besuchen. Dabei dürfen sie natürlich den Chefs der Betriebe Löcher in den Bauch fragen.

01|2020

01 Mittelschule Ulten Zu Besuch in der Werkstatt 02 Obmann Elmar Morandell Erklärt wie es funktioniert 03 Mittelschule Ritten Praxistag

Schulbesuche 2019 | HANDWERK & GESELLSCHAFT

04 Mittelschule Klausen Jeder Millimeter zählt 05 Mittelschule Kaltern Lebendes Handwerk 06 Mittelschule Fischnaller Zu Besuch im Betrieb

39 01|2020

07 Mittelschule Carl Wolf Meran Frisuren ausprobieren 08 Die SchĂźler der Mittelschule Kaltern Handwerk zum Ausprobieren 09 Naturns Handwerk im Fokus

manufakt

THEMEN IN BEWEGUNG GROSSE THEMEN: In dieser Ausgabe geht es um das Projekt SINFONIA. Einige Stadtviertel in Bozen werden saniert und bekommen ein neues Antlitz.

Das Projekt Sinfonia 40 01|2020

BOZEN IST BESTANDTEIL DES FORSCHUNGSPROJEKTS SINFONIA VON EURAC RESEARCH. WOVON ES HANDELT, ERKLÄREN DIE ARCHITEKTEN ROBERTO PAURO UND ANDREA FREGONI VON AREA ARCHITETTI, BOZEN.

Energetische Sanierung Nicht nur technisches Update, sondern Umqualifizierung mit architektonischem und urbanistischem Anspruch

Zusammen mit Innsbruck ist Bozen der Hauptdarsteller des fünfjährigen Forschungsprojekts SINFONIA (Smart INitiative of cities Fully cOmmitted to iNvest In Advanced large-scaled energy solutions), dessen Ziel es ist, das Antlitz einiger Wohnviertel radikal zu verändern, durch Umsetzung neuer energetischer Lösungen im großen Maßstab, und zwar integrierter und abstufbarer Lösungen, die für europäische Städte mittlerer Größe geeignet sind.

Allein in der Landeshauptstadt sieht SINFONIA Investitionen in Höhe von 30 Millionen Euro vor (wovon 8,7 direkt von der EU finanziert werden), die für die Sanierung von 422 Wohnungen in Gebäuden des geförderten Wohnbaus (insgesamt circa 36.500 Quadratmeter) bestimmt sind, bei einer Verringerung des Energiebedarfs von 40 bis 70 Prozent, und bei gleichzeitiger 20 - bis 40-prozentiger Deckung dieses Bedarfs mittels erneuerbarer Energiequellen.

Es handelt sich um zwölf Gebäude, die zwischen den 1950er- und 1990er-Jahren errichtet wurden, sich in den südwestlichen Stadtvierteln befinden und Eigentum des WOBI (Institut für den sozialen Wohnbau) und der Gemeinde Bozen sind. Mit dem Beitrag der anderen Partner (TIS Innovation Park, KlimaHaus-Agentur, EURAC, SEL) zielen die Umqualifizierungsmaßnahmen darauf ab, dass diese Gebäude

Die Autoren Dr. Ach. Roberto Pauro Dr. Arch. Andrea Fregoni AREA architetti associati Kuepachweg 37c 39100 Bozen Tel. 0471 301 648 info@areaarchitetti.it www.areaarchitetti.com

Smart City | THEMEN IN BEWEGUNG

in der Energieklasse KlimaHaus A zertifiziert werden können. Das Planungsbüro AREA Architetti Associati aus Bozen hat die Planung und Bauleitung des Baukomplexes in der Similaunstraße für das WOBI und jenes der Haslacher Straße für die Gemeinde Bozen durchgeführt. Beide Projekte sind in architektonischer und technischer Hinsicht erwähnenswert.

Unter dem Gesichtspunkt der Energierückgewinnung an der Gebäudehülle wurden Lösungen angewandt, die sowohl auf die Verbesserung der passiven Wärmedämmung als auch darauf abzielen, den hygienischen Luftwechsel mittels verteilter Vorrichtungen für die kontrollierte mechanische Belüftung (KMB) zu ermöglichen, wobei diese Vorrichtungen in die Fensteröffnungen integriert werden.

SANIEREN ODER RENOVIEREN?

Man spricht auf Deutsch allgemein von energetischer Sanierung, wenn es darum geht, alte Bausubstanz auf den letzten Stand der Technik zu bringen. Es geht allerdings um Handlungen, die zu einer Verbesserung, einer Renovierung und nicht nur zu einer

Wiederherstellung der Ausgangsbedingungen mit rein technologischen Erneuerungen führen.

So wichtig das Thema rund um die Energieeinsparung zum Schutz des Klimas ist, würden wir ohne eine ernsthafte architektonische und urbanistische Auseinandersetzung die einmalige Chance vergeben, die Wohnbedingungen der Viertel am Stadtrand zu analysieren und teilweise architektonische und städtebauliche Fehler der Vergangenheit zu korrigieren und die Wohnzonen am Rande der Stadt wieder anzubinden, wie Stararchitekt Renzo Piano meint.

Es ist wichtig, dass sich die Bauherren, in erster Linie die öffentliche Hand, dieser Chance bewusst sind, damit sie durch gezielte Fördermaßnahmen, neben der energetischen Sanierung auch den architektonischen und städtebaulichen Aspekt berücksichtigen.

Die hochwertige Qualität der energetischen Sanierung und der architektonischen Qualifizierung aller Projekte im Rahmen von SINFONIA ist unter anderem auf die ausgeschriebenen Architekturwettbewerbe zurückzuführen. Diese Praxis führt zweifelsohne zu den bestmöglichen Projektlösungen.

41 01|2020

DANIELE VETTORATO, PhD, Forschungsgruppenleiter am Institut für Erneuerbare Energie, Eurac Research Bozen

Was ist das Projekt SINFONIA? SINFONIA ist ein Forschungsprojekt und hat das Ziel, eine umfassende energetische Sanierung und eine architektonische Qualifizierung am großflächigen bewohnten Baubestand in Bozen und in Innsbruck durchzuführen. Das Projekt SINFONIA hat die Europäische Kommission überzeugt und finanziert das Projekt mit insgesamt 30 Millionen Euro mit.

Was muss geschehen, damit eine Stadt intelligent, „smart“ wird?

Computergesteuerte Systeme erlauben heute die Verbindung aller Schnittstellen eines Gebäudes, inklusive Energiebedarf, untereinander. Gebäude sagen uns, wie viel und weshalb sie Energie verbrauchen, ob Schäden auftreten, die repariert werden müssen, wo Energie verbraucht und wo hingegen Energie eingespart wird. manufakt

Diese Informationen können mit anderen Gebäuden untereinander ausgetauscht werden. Das Datennetz regelt den Energieverbrauch der vernetzten Gebäude von selbst und macht die Städte „intelligent“ und einzigartig.

Welche Rolle spielt die lokale Wirtschaft im digitalen Transformationsprozess?

Die Betriebe vor Ort müssen mit der Zeit gehen. Wenn wir denken, dass praktisch der gesamte Baubestand in Italien saniert werden muss, um die Ziele der Europäischen Kommission bezüglich der Reduzierung der CO₂-Emissionen zu erreichen, können lokale Betriebe aus dem Vollen schöpfen. Aber nur jene Betriebe, die der digitalen Transformation offen gegenüberstehen, werden zum Zuge kommen.

Standards sind gut für die Vereinfachung.

Sie sind aber schlecht für kleine Betriebe, die von großen Unternehmnungen von außen überrollt werden können.

Welche Auswirklung wird das Projekt SINFONIA auf die Alpenregion haben?

Dank dem Projekt SINFONIA haben Planer, Bauherren, Baufirmen, Techniker und Handwerker neue Lösungen und neue Techniken erprobt. Ich bin überzeugt, dass diese neuen Kenntnisse das große Thema Sanierungen bereichern werden.

THEMEN IN BEWEGUNG | Smart City

PROJEKT SINFONIA IN BOZEN-HASLACH

Neues Antlitz dank der energetischen Renovierung von sechs Gebäuden Ausgehend vom Baubestand ist ein vollkommen neuer architektonischer Baukomplex entstanden. Die Fassade mit den quadratförmigen Vertiefungen ist ästhetisch hochwertig.

42 01|2020

Die Architektur der bestehenden Baukörper besaß keine solchen Eigenschaften und keinen solchen historischen Dokumentationswert, um sie unbedingt beizubehalten oder fortzusetzen. Andererseits konnte die neue für die Aufstockung vorgesehene Baumasse keine überzeugende Neugestaltung der gesamten Siedlung zulassen, so anziehend sie auch sein mag.

Daher wurde ein Kriterium ermittelt, das unter diesen besonderen Umständen eine klare Lösung liefern kann: Alle Fassaden werden mit der Wärmedämmschicht verkleidet, eine Art Gewebe, eine zweite „Haut” soll die bestehenden und hinzugefügten Baukörper harmonisch bedecken und eine neue homogene ästhetische Gestaltung ergeben. Durch das Hinzufügen und das Wegnehmen von Volumen (Vorsprünge und Einbuchtungen) beim erweiterten letzten Stockwerk wird die Gesamtwahrnehmung radikal verändert, sie wird gleichmäßiger und dynamischer.

01 Vorher Gebäudebestand 02 Neue Haut Fassadendämmsystem 03 Nachher Homogene Gestaltung mit 14 zusätzlichen Wohneinheiten

DURCHGEFÜHRTE BAUMASSNAHMEN

Die bei allen sechs Gebäuden durchgeführten Baumaßnahmen können folgendermaßen zusammengefasst werden: >> Abtragung des Daches aus Hohlsteindecke; >> Abbruch und Erneuerung der Einfassungen für die Anbringung neuer Rollladenkästen mit Raffjalousien und von Systemen für die kontrollierte mechanische Belüftung; >> Ausführung eines Wärmedämmsystems und Einführung neuer Geometrien mittels Durchbrüchen; >> Strukturverstärkung der bestehenden Bauwerke; >> Aufstockung der bestehenden Gebäude aus Holz und durchgehende Gestaltung der neuen Bauvolumen mit dem Wärmedämmsystem der Fassaden; >> neue Heizzentrale für Zentralheizung mit Pellets.

Smart City | THEMEN IN BEWEGUNG

Daten & Fakten > > > > > > Respektvolle Baustelle Die Mieter bleiben in ihren Wohnungen.

FUNKTIONELLE ASPEKTE

Das Grundkonzept hat auch die Wohneinheiten definiert, die dank der Aufstockung gewonnen werden konnten. Es handelt sich um 14 Wohnungen, allesamt mit weitläufigen, schönen Terrassen, die mit „grünen” Becken für Pflanzen, Sträucher und Blumen ausgestattet sind. Die neuen Wohnungen wurden so konzipiert, dass es eine klare Trennung von Tagesund Nachtbereich gibt. Der Tagesbereich öffnet sich stets mit weitläufigen Glastüren zur Außenterrasse.

Die Pflanzen auf den Terrassen, die die Sonnenstrahlen filtern, und das extensive Grün auf den Dächern tragen dazu bei, die Hitze in den Sommermonaten abzumildern. Außerdem bewirken die Pflanzen eine natürliche Luftreinigung durch Zufuhr von Sauerstoff, Aufsaugung von Kohlendioxid und Verringerung von Feinstaub. Die Bäder sind in jeder Wohnung mit Fenstern versehen. Sonnenlicht und natürliche Belüftung erhöhen den Wohnkomfort und verursachen keine Zusatzkosten für die mechanische Belüftung. Bei der Einteilung der Räume wurden Durchgangsbereiche weitestgehend vermieden.

Die Anbringung von Aufzügen hat den Bau von Einund Ausstiegsebenen in allen Zwischengeschossenen und im obersten Stockwerk notwendig gemacht.

Die Lösung war eine statisch selbstständige Stahlbetonkonstruktion, die am Gebäude nur punktuell verankert ist. Dadurch konnten Wärmebrücken vermieden und die Kontinuität der wärmedämmenden Außenflächen beibehalten werden.

> > > > > > > >

Bauherr: Gemeinde Bozen Gebäudekategorie: Mehrfamilienhaus Bruttofläche: 5500 m² (4 Gebäude) Anzahl der Wohneinheiten: 70 Bauzeit: 16 Monate Hauptprojektant und BL: AREA Architetti associati (BZ) – Dr. Arch. Roberto Pauro, Dr. Arch. Andrea Fregoni Anlagenplaner: Energytech (BZ) Tragwerksplaner: Ing. Paolo Rosa Sicherheit: Ing. Paolo Rosa für die Planung und Ing. Daniel Hartmann für die Ausführung Ist-Zustand: KlimaHaus-Klasse G, Zentralheizung Energiekonzept der Baumaßnahme: KlimaHaus-Klasse A mit Biomasse-Heizkessel und PV Besonderheit: Aufstockung und 14 Wohnungen mit Gründach Hauptbaufirma: NEROBUTTO SNC Fassade: Sto-Fassadendämmsystem, StoSignature Putzoberfläche, StoColor x-Black Wärmereflektierende Fassadenfarbe

In architektonischer Hinsicht werden der Aufzug und die Ankunftsstellen auf den verschiedenen Ebenen perfekt in die neue Fassade integriert und verschwinden in der harmonischen Ummantelung des gesamten Gebäudes.

Für zwei der drei Wohnungen am jewiligen Stockwerk war der Bau von Balkonen oder Loggias insofern relativ leicht, als die Aufzugsstruktur auf beiden Seiten erweitert wurde, ohne mit der bestehenden in Berührung zu kommen, wobei ausschließlich von außen gearbeitet wurde und Störungen für die Bewohner auf ein Minimum reduziert wurden. Die Balkone oder Loggias, die an die Aufzugszone angrenzen, befinden sich bei den Tageszonen der Wohnungen.

Die Bauschritte Dachabnahme, Sanierung und Erweiterung im oberen Stockwerk

manufakt

43 01|2020

THEMEN IN BEWEGUNG | Smart City

PROJEKT SINFONIA IN BOZEN, SIMILAUNSTRASSE

Restyling für drei Gebäude der 1980er Jahre Die große Herausforderung bei diesem Projekt war der neue Fassadenraster. Durch architektonische Lösungen ist es gelungen, trotz Anbringung der Wärmedämmung, die Nutzfläche der Balkone zu vergrößern.

Bei den Gebäuden in der Similaunstraße in Bozen handelt es sich um drei aneinander grenzende Wohnblocks, die in den 1980er Jahren mit derselben Entwurfslogik errichtet wurden.

Die architektonische Analyse hat ein paar grundlegende und unabdingbare Punkte für die strategischen Entscheidungen ersichtlich gemacht: Die bestehenden Baukörper waren durch eine Außenstruktur wie ein Raster über die gesamte Ost- und Westfassade gekennzeichnet und mit Balkonen mit Pflanzschalen versehen.

44 01|2020

BALKONE UND PFLANZENSCHALEN

Die horizontalen Elemente der Pflanzenschalen waren manchmal durch vertikale Strukturelemente unter-

01 Gewundene Trennwände Freie Durchgänge, besser beleuchtet 02 Pilotprojekt Innovative Fassaden und neue Volumen im Eingangsbereich

brochen. Diese Besonderheit ist zwar kennzeichnend, war aber nicht immer folgerichtig, weil die scheinbare Regelmäßigkeit der Fassade durch die Unregelmäßigkeit der vertikalen Elemente durchbrochen wurde. Diese Unregelmäßigkeit war ihrerseits zu schwach und zufällig, um ein klar erkennbares Thema zu werden.

Außerdem verringerten die durchgehenden Pflanzenschalen über die gesamte Länge die Tiefe und somit die Nutzbarkeit der Balkone. Die Nutzungsfläche der Balkone wäre durch die Wärmedämmschicht noch geringer ausgefallen. Sie wären bloß eine Dekoration der Fassade geworden.

Wir haben demnach diese Problematik in eine Chance umgemünzt und eine umfassende Neugestaltung der Fassaden und der Außenformen gewagt, die gleichzeitig imstande sind, die Geometrie des Tragsystems zu betonen und das Thema der strukturellen Vorderelemente mit einem modernen Restyling neu vorzulegen.

Es war letzten Endes möglich, die Nutzbarkeit der Balkone trotz der Anbringung der Wärmedämmung sogar zu verbessern. Nach dem Abtragen der Pflanzenschalen und der Blenden aus Beton konnten die Wärmedämmschichten angebracht werden, die für die Beseitigung der Wärmebrücken und für die Harmonisierung der Decken und der vertikalen Elemente an der Frontseite erforderlich waren.

METALLFASSADE

Die darauf folgende Phase bestand in der Anbringung einer zweiten vertikalen dünneren Struktur aus Metall (aus vorlackiertem Aluminium). Sie sollte die konstante modulare Schrittweise der gesamten Fassade sichtbar und klar erkennbar machen, das heute aus größeren Modulen mit zwei verschiedenen Größen besteht, die an den drei Gebäuden in variabler Abfolge angeordnet sind.

Diese Leichtmetallkonstruktion diente gleichzeitig zur Verankerung der Gitterrostpaneele der Brüstungen und der neuen Pflanzenschalen, die punktförmig und in verstreuter Anordnung, aber in Übereinstimmung mit dem neuen Modulsystem verteilt werden. Die Pflanzenschalen wurden als rechteckige Becken entworfen, jeweils zwei pro Balkon und Wohnung.

Smart City | THEMEN IN BEWEGUNG

Diese Struktur formte schließlich einen dicken Rahmen, der die Seiten, das Dach und den Boden des ersten Stocks umschloss. Dasselbe Struktursystem wird auch in den höheren Geschossen verwendet, wo es über das Stockwerk hinaus verlängert wird und die Brüstung des Daches bildet. Durch die vertikale Erhöhung des letzten Moduls erzielt man ein abschließendes Bauelement gegen den Himmel hin, das den verschiedenen Fassaden die richtige Proportion verleiht.

Wenn einerseits die Ausrichtung über verschiedene Tragwerks- und Ausfachungsschichten (Träger, Steher, Brüstungen usw.) auf verschiedenen Ebenen oder mit verschiedenen Stärken der neuen Außenstruktur ein zeitgenössisches Aussehen verleiht, erlangt sie andererseits einen dreidimensionalen Qualitätswert, der an das typische Licht- und Schattenspiel der klassischen Architekturformen erinnert.

Im Erdgeschoss befindet sich eine Säulenhalle, die ursprünglich gefährliche Nischen hatte und aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse eine unangenehme Atmosphäre schuf. Nicht nur aus Sicherheitsgründen, sondern auch um den Zugang zu den Treppenhäusern und zu den Gemeinschaftsräumen klarer zu gestalten, wurden drei Bereiche, je nach Wohnblock, ausfindig gemacht, in welche Volumina mit einer gewundenen Form angebracht und durch Wände aus farbigem Lochblech abgegrenzt wurden. Diese Volumina bilden heute geschlossene und geschützte Bereiche für die jeweiligen Wohnbloks und lassen die weitläufigen Wegstrecken frei.

Die gewundene Form der Trennwände ermöglichte außerdem eine bessere Sicht für Passanten, ohne gefährliche Ecken und verborgene Zwischenräume.

Die Sicherheit wurde auch durch eine bessere Beleuchtung in den Nachtstunden erhöht. In jedem manufakt

Bereich ist es möglich, nicht nur den Eingang zum jeweiligen Gebäude durch Farbe und Größe gleich zu erkennen, sondern auch gleich zwei Räumlichkeiten für die Unterbringung von Fahrrädern, Kinderwagen usw. leicht zu erreichen.

Durch ihre innovative einheitliche Gestaltung gelten diese Fassaden und der neue Eingangsbereich auch unter dem architektonischen und städtebaulichen Gesichtspunkt als gelungenes Pilotprojekt.

01 Farbenspiel Eingänge leichter erkennbar 02 Innovative Fassadenstruktur Balkonfläche optimal genutzt

Daten & Fakten > Bauherr: Institut für den sozialen Wohnbau Südtirol (WOBI) > Gebäudekategorie: Mehrfamilienhaus > Bruttofläche: 4863 m² > Anzahl der Wohneinheiten: 59 > Bauzeit: 15 Monate > Hauptprojektant und BL: AREA Architetti associati (BZ) – Dr. Arch. Andrea Fregoni, Dr. Arch. Roberto Pauro > Anlagenplaner: Brescia2progetti, Ing. Dario Ferrari > Tragwerks- und Sicherheitsplaner: GAP progetti Ing. Sandro Gasparini > Ist-Zustand: KlimaHaus-Klasse G, Zentralheizung > Energiekonzept der Baumaßnahme: KlimaHaus-Klasse A mit Fernheizung, PV und Solarheizung > Hauptbaufirma in BG: CAVAGNIS > COSTRUZIONI SRL > Fassade: Sto-Fassadendämmsystem

45 01|2020

IM BLICK TRENDS: Marktneuheiten, Produktvorstellungen, Betriebsporträts, Public Relation, Werbung

46 01|2020

Green, smart und immer sicher

Elektrotechniker aufgepasst!

FACHKURSE BEI SELECTRA IM JÄNNER 2020

Am 7. Jänner starten die Kurse für Elektrotechniker mit KNX-Zertifikat von Selectra zusammen mit Berker/Hager über das große Thema Smart Home. Am Sitz in Bozen geht es vom 7. bis zum 10. Jänner um die KNX-Programmierung. Vom 13. bis zum 17. Jänner geht es hingegen um die Erstellung einer Visualisierung mit den Hager-Produkten domovea 2 basic und domovea 2 expert. Anmeldungen bis zum 4. Jänner an: lisa.bringhenti@selectra.it.

DACH+HOLZ INTERNATIONAL: VIELE HIGHLIGHTS VOM 28. BIS ZUM 31. JÄNNER 2020 IN STUTTGART. Der Bausektor trägt einen erheblichen Teil zum CO₂-Ausstoß bei. Auf der DACH+HOLZ International trifft sich die Branche, die nachhaltige Lösungen anbietet. Für moderne, zukunftsfähige Gebäude werden klima- und ressourcenschonende Baumaterialien immer wichtiger.

Sie müssen eine gute Ökobilanz aufweisen, langfristig den Kohlenstoffspeicher erhöhen und den Anforderungen einer optimalen Kreislaufwirtschaft entsprechen.

Auf der Sonderschau „Digitalisierung“ können digitale Werkzeuge

und Tools mit ihren verschiedenen digitalen Anwendungen getestet werden. Auf einem großen Parcours (Halle 4) dürfen Messebesucher die neuesten umweltfreundlichen Fahrzeuge namhafter Hersteller Probe fahren. Die hier vorgestellten Lastenräder, Lieferfahrzeuge und Kombinationsmodelle sind speziell auf die Bedürfnisse des Handwerks zugeschnitten.

Dauerbrenner und ein weiteres Highlight dieser Messe ist die neue Präsentation zum Thema „Mit Sicherheit in die Zukunft“ (Halle 9).

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GREEN CODE KLIMADECKE®

ALLES GUTE KOMMT VON OBEN: WÄRME ODER KÜHLE! Wärme oder Kühle, je nach Jahreszeit, bringt die neue Green Code Klimadecke® in den Wohnraum – und das nicht wie gewohnt von unten, sondern von oben. Diese Heizungstechnik wirbelt keinen Staub auf und hilft dabei, Heizkosten zu sparen – auf intelligente und angenehme Art und Weise.

Mit der Green Code Klimadecke® kann man heizen und kühlen mit nur einem System: Dazu werden in die vorgefertigten Deckenelemente oberflächennahe Heiz- und Kühlrohre integriert. In den Rohren zirkuliert Wasser, das je nach Temperatur Wärme aus den Räumen in die Decke aufnimmt und somit kühlt, oder aus der Decke Wärme an die Räume abgibt und dadurch heizt. Durch ihre Massivität haben Fertigteile aus Beton eine sehr hohe Speicherfähigkeit und bieten die idealen Voraussetzungen, um ein angenehmes Raumklima sicherzustellen.

Die „Wohnfühl-Temperatur“ ist eine im ganzen Raum gleichmäßige und behagliche Wärme, die keine kühlen Flächen, keine überhitzten Heizkörper, keinen trockenstaubigen Heizluftstrom und keine kalten Ecken zulässt.

Dies schafft die Green Code Klimadecke®, die nach dem Prinzip der Wärmestrahlung funktioniert: Die gesamte Decke wird fast unmerklich temperiert und erwärmt sanft den ganzen Raum.

Die Wärme verteilt sich gleichmäßig, ohne die Luft umzuwälzen, und wärmt – ohne dass man es merkt – genauso stark wie nötig. Im Sommer wird die Decke gekühlt und überschüssige Wärme ebenso unmerklich abtransportiert – ohne kalte, trockene Zugluft und ohne brummende Ventilatoren.

Heizkörper und Fußbodenheizungen wälzen die Luft im Raum beständig um und verschlechtern somit die Luftqualität, da der Luftstrom den Hausstaub mit nach oben nimmt und diese unappetitliche Mischung durch die Luft trägt – unerreichbar für den Staubsauger. Staubig-trockene Heizungsluft fördert Erkältungskrankheiten und beeinträchtigt Vitalität und Wohlbefinden – nicht nur für Allergiker ist dies ein ernsthaftes gesundheitliches Problem. Die Green Code

Klimadecke® erwärmt den Wohnraum sanft von oben; die Raumluft wird nicht umgewälzt. Der Hausstaub sinkt zu Boden und kann dort trocken oder nass aufgenommen werden – und die Luft ist genauso wie sie sein soll: sauber und frisch. ®

Durch die Green Code Klimadecke sind jeder Raum und alle einzelnen Zonen separat regelbar. Das bringt eine Heizkostenersparnis mit sich, da die „Wohnfühl“-Raumtemperatur um rund drei Grad niedriger ist als angenommen. Zudem benötigt dieses Heizsystem niedrige Vorlauftemperaturen, da in der Decke hundert Prozent aktive Fläche zur Verfügung stehen – schließlich behindert kein Möbelstück oder Bodenbelag den Weg für die saubere Luft. Besonders geeignet ist die Green Code Klimadecke® für regenerative Energiegewinnung, wie Wärmepumpen und Solarthermie, da nur eine niedrige Vorlauftemperatur notwendig ist. Der Wohnraum wird behaglich erwärmt und bringt ein angenehmes Wärmeempfinden durch gleichmäßige Erwärmung aller Gegenstände über die Wärmestrahlung mit sich. Durch die geringe Thermik wird kein Staub aufgewirbelt; die Green Code Klimadecke® ist somit die ideale Lösung für Allergiker.

PROGRESS ist Marktführer in der Produktion von Betonfertigteilen und steht für Fortschritt, Innovation und Qualität.

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