manufakt, März 2019 by lvh.apa

70. Jahrgang

www.lvh.it

03 2019

I. R.– Poste Italiane SpA | Spedizione in Abbonamento Postale D. L. 353/2003 (conv. in L. 27/02/2004 no 46) | art.1, comma 1 CNS Bolzano Tassa Pagata – Taxe Percue | mensile, edizione nr° 3

manufakt Fachzeitschrift für die Südtiroler Wirtschaft

VATERSCHAFT

Vorteile nicht nur für berufs- tätige Männer, sondern auch für Betriebe. Seite 14

MATURA

Die Matura mittels Lehrvertrag absolvieren und für mögliche Chancen die Tür öffnen. Seite 18

DER BBT

Nach Fertigstellung des Brenner Basistunnels sollen täglich 400 Züge passieren. Seite 34

CHEFIN AUS ÜBERZEUGUNG

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IMMER MEHR FRAUEN IM HANDWERK

EDITORIAL

3 03|2019

Die Tage, an denen sich nur Männer an die Kreissäge, Hammer und Bohrer gewagt haben sind längst vorbei. Es ist auch nichts Neues, dass Frauen Bauleiterinnen und andere führende Positionen in dieser Branche innehaben. Mit unserer Titelgeschichte geben wir drei jungen Frauen Platz, die zeigen, wie es gehen kann. In Deutschland gehörte 2016 bereits jeder vierte Handwerksbetrieb einer Frau und die Tendenz ist steigend, auch hierzulande. Mit diesem Thema nutzen wir auch die Gelegenheit und wünschen allen Leserinnen alles Gute zum Tag der Frau! Aus der Titelgeschichte lässt sich auch herauslesen, dass es in der heutigen Zeit längst nicht mehr selbstverständlich ist, dass die Frauen bei den Kindern zuhause bleiben. Immer öfter wird die Möglichkeit des Vaterschaftsurlaubes von Männern genutzt. Wie viele Monate genau genossen werden können und welche positiven Seiten diese Gelegenheit für die Betriebe bietet, haben wir in unserer Rubrik Betrieb zusammengefasst. Von politisch wirtschaftlicher Bedeutung waren im Februar die Treffen in Bezug auf die Mobilität. Über die Verkehrssituation und vor allem zukünftige Projekte für die Stadt Bozen hat Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi im Haus des Handwerks gesprochen. Bei einem anderen Treffen mit Raffaele Zurlo, Vorstandsamt der Europäischen Aktiengesellschaft BBT SE, wurde über die positiven Aspekte gesprochen, die der Brenner Basistunnel in Zukunft bringen wird.

Die Redaktion

manufakt

10–13 CHEFIN AUS ÜBERZEUGUNG

4 03|2019

Impressum manufakt – Fachzeitschrift für die Südtiroler Wirtschaft Auflage 10.000 Exemplare für 40.000 Leser/-innen hgb. und Verwaltung lvh.apa Bildung & Service Gen. mbH Mitterweg 7 39100 Bozen Tel. 0471 323 200 Fax 0471 323 210 manufakt@lvh.it Jährliche Abo-Gebühr 55 Euro (Inland) 65 Euro (Ausland) Redaktion: Dr. Davide Fodor (df) B.A. Sabine Kerschbaumer (sk) Verantwortliche Werbung/Sponsoring Themen in Bewegung, Im Blick Dr. Margareth M. Bernard (mb) Presserechtlich Verantwortlicher: Dr. Bernhard Christanell, MA Reg. Tribunal Bozen Nr. 24 am 11. Mai 1948 ROC 9592 Grafik und Layout: www.effekt.it Druck: Athesiadruck GmbH Bozen Fotos: lvh.apa, Pixabay, unsplash, shutterstock, BBT, EuroInterior/ Gerhard Mautner, STA/Perathoner, Felder Group, Fachmesse FAF, LEM Srl, Klimahaus-Agentur, P. Grohe Srl, Gasser Srl.

VATERSCHAFTSURLAUB

MATURA MITTELS LEHRVERTRAG

INHALT

Inhalt NEWS

06 AUS DER HANDWERKSWELT

Aktuelle Meldungen aus Wirtschaft und Handwerk

FOKUS

10 CHEFIN AUS ÜBERZEUGUNG

Frauenanteil im Handwerk steigt an, auch in Führungspositionen

HANDWERK & GESELLSCHAFT

38 ABGELICHTET

lvh-Pistenspaß beim Wintersportfest in Untermoi

THEMEN IN BEWEGUNG

40 LEBEN IN DER DIGITALEN WELT

So wird mein Betrieb digital

IM BLICK BETRIEB 46 TRENDS & MÄRKTE 14 VATERSCHAFTSURLAUB

Vorteile nicht nur für berufstätige Männer, sondern auch Betriebe

FAF – Fachmesse in Köln, KlimaFactory, Nasenﬁlter, Post von Grohe

BILDUNGSWERKSTATT

18 MATURA MIT LEHRVERTRAG

lvh-Präsident, Schuldirektor und Lehrling schildern die Vorteile

BRANCHEN

22 HAARSCHNITT IM 21� WINKEL

Der neue „Calligraphy Cut“ 24 BAU SCHREIBT NEUE ZAHLEN

Bauarbeiterkasse verkündet eine positive Zunahme

Leserservice 07 KLARTEXT

Von Martin Haller 16 STEUERTERMINE

Alle Termine und Fristen POLITIK & WIRTSCHAFT 20 KURSE

Das Angebot des lvh 34 DER BRENNER BASISTUNNEL

BRENNER BASISTUNNEL manufakt

400 Züge sollen täglich den BBT passieren können

21 LEHRSTELLENBÖRSE

Gesucht und gefunden

5 03|2019

NEWS AKTUELLES IM ÜBERBLICK: Was bewegt die Welt des Handwerks und der Dienstleister in Südtirol?

FAKT des Monats

8.000 Euro KARUNA SCHLÄGT REKORDE

6 03|2019

CRAFTech Von EFRE gefördert

In nur sieben Tagen hat die Feldthurner Schokoladenmanufaktur Karuna Chocolate dank einer Crowdfunding-Kampagne auf Crowdfunding Südtirol über 8.000 Euro gesammelt und damit gleich mehrere Rekorde gebrochen. Ihr Ziel: Geld sammeln, um die Entwicklung einer neuen weißen Südtiroler Fruchtschokolade zu finanzieren. Noch bis zum 21. März können alle Freunde der süßen Versuchung mitmachen und Teil der Erfolgsgeschichte werden. Weitere Infos unter www.crowdfunding-suedtirol.it.

Beratung bei CRAFTech MITTELS DES EFRE GEFÖRDERTEN PROJEKTS KÖNNEN SICH BETRIEBE BERATEN LASSEN. Im Rahmen des EFRE geförderten Projektes CRAFTech können Südtirols Klein- und Mittelbetriebe eine zweitägige Beratung gemeinsam mit dem lvh Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister und Fraunhofer Italia nutzen. Ein erster Schritt dazu ist das Ausfüllen des Digichecks , das online unter digicheck.lvh.it zu finden ist. Anschließend kann das Ergebnis zum digitalen Reifegrad im Unternehmen an den lvh gesendet werden und ein Erstgespräch wahrgenommen werden. Es sind noch Plätze frei, um diese Beratung zu nutzen. Ziel des Projektes ist es, KMU bei der Digitalisierung von Unternehmensprozessen zu unterstützen. Im Rahmen des Projektes CRAFtech werden die Themenschwerpunkt Digitalisierung und neue Technologien behandelt. Ziel ist es, Südtiroler Handwerksunternehmen zu diesen Themenschwerpunkten zu sensibilisieren.

Tipworld 2019 26 HANDWERKSBETRIEBE DABEI

Von 6. bis 9. April findet in Stegen, Bruneck, wieder die Tipworld, Pustertals größte Messe für Gastronomie, Hotellerie, Bauen und Wohnen, statt. Die Messe lockt jedes Jahr zahlreiche Besucher an und bietet dem Handwerk eine exzellente Präsentationsplattform. Heuer sind 26 Südtiroler Handwerksbetriebe dabei. Sie werden in Halle 3 Produkte aus dem Bau-, Möbel- und Einrichtungsbereich, der Innenausstattung sowie der Hotelelektronik und dem Lebensmittelbereich präsentieren. Ein Highlight werden auch 2019 wieder die „lebenden Werkstätten“ sein.

KLARTEXT

Jetzt sind Sie an der Reihe! AM SAMSTAG, 13. APRIL 2019, FINDET DIE 75. LANDESVERSAMMLUNG DES SÜDTIROLER HANDWERKS STATT. Am Samstag, 13. April 2019 findet die 75. Landesversammlung des Südtiroler Handwerks statt. Die diesjährige Veranstaltung steht unter dem Motto „WIR. MACHEN. DAS.“ Selbstbewusst und stolz wird sich der Südtiroler Leistungsmotor HANDWERK präsentieren und damit vor allem junge Menschen ansprechen. Dass das Handwerk keine Grenzen kennt, wird der Spenglermeister aus Wiesen/Pfitsch Peter Trenkwalder zum Besten geben. Er konnte als Gastreferent für die Versammlung gewonnen werden. Gäste der Landesveranstaltung sind außerdem Landesrat Philipp Achammer sowie der Landtagsabgeordnete Gert Lanz. Wir möchten dieses Mal unsere Mitglieder in die Veranstaltung involvieren sprich: Wir suchen Betriebe, welche konkrete und interessante Fragen an die zwei politischen Vertreter haben. Fragen zum Thema Berufsbildung, Förderungen, Wirtschaftswachstum, Interessensvertretung des Handwerks u.ä. halten wir in Form von Kurzvideos fest, welche wir bei Ihnen im Betrieb aufnehmen. Diese werden während der Versammlung eingespielt und von Landesrat Achammer und Landtagsabgeordneten Gert Lanz vor Ort beantwortet.

DELEGIERTE AUFGEPASST!

Die Landesversammlung beginnt mit dem internen Teil um 8 Uhr und sieht heuer neben der Bilanzgenehmigung und der Bilanzvorschau auch die Genehmigung einer Statutenänderung sowie die Wahlen des Rates des Südtiroler Handwerks vor. Ab 10 Uhr sind alle lvh-Mitglieder zum öﬀentlichen Teil eingeladen.

Interessiert? Interessierte Betriebe können sich via Mail an info@lvh.it oder mit einer WhatsApp an 327 331 94 30 melden. manufakt

MARTIN HALLER lvh-Präsident

Liebe Handwerker, liebe Handwerkerinnen, Die Interessen der Südtiroler Handwerker sind vielfältig. Vor allem nimmt aber das Thema Mobilität eine immer wichtigere Rolle ein. Und das ist nicht nur im Handwerk so, sondern in allen Bereichen. Südtirols Wirtschaftstreibende setzen sich mit der derzeitigen Situation auseinander und versuchen Lösungen zu finden, die für alle eine Option darstellen. Es sind nicht nur die überlasteten Straßen und die Baustellen, sondern auch das Bestreben Südtirols Mobilität umweltfreundlicher zu machen. Allerdings müssen bei allen Zielen die Auswirkungen auf die verschiedenen Branchen berücksichtigt werden, so sind beispielsweise abrupte Fahrverbote und ein Austausch von ganzen Fuhrparks in einem zu kurzen Zeitraum ein Ding der Unmöglichkeit. Im Februar wurden zwei Veranstaltungen zum Thema Mobilität organisiert. Dort wurden die lokalen Schwierigkeiten von verschiedenen Sichten belichtet und diskutiert. Um dauerhafte Lösungen zu finden, ist eine gute Zusammenarbeit auf politischer Ebene die Voraussetzung. Ich persönlich glaube, dass es zwar nicht einfach wird, wir aber sicherlich Lösungen für die Schwierigkeiten im Bereich der Mobilität finden werden. Damit können wir eine Zukunft garantieren, in der wir sorgenfrei mobil sein können, beruflich wie privat. Euer

7 03|2019

MANUFAKT NEWS | Kurzmeldungen

Willkommen in der Generation H

8 03|2019

Kurzmeldungen | MANUFAKT NEWS

Wirtschaftsförderung

Golfstaaten, ein neuer Markt?

GROSSE ZUFRIEDENHEIT

DIE EXPO 2020 BRINGT DEN TEILNEHMERN DIE WACHSTUMSSTÄRKSTEN SCHWELLENMÄRKTE NÄHER. ES SIND GROSSE CHANCEN FÜR BETRIEBE.

Die finanzielle Unterstützung von Betrieben in Form von Kapitalbeiträgen geht in eine weitere Runde, zur großen Zufriedenheit der Südtiroler Handwerker. Der Schwerpunkt der Förderung liegt auch heuer auf der digitalen Transformation. Besonders positiv bewertet der lvh weitere Kriterien, die zusätzliche Punkte bei der Bewertung des Ansuchens bringen, wie Wachstumsprojekte, Qualifizierung u.a. der Meisterbrief, Beschäftigung von Lehrlingen, Strukturschwäche, Frauenunternehmen oder Einzelhandelstätigkeit in Stadtvierteln abseits der Zentren. 148 Handwerksbetriebe haben die Möglichkeit genutzt, laut geschftsf. lvh-Präsident Martin Haller ein Zeichen zur Fortsetzung.

In den Ländern am Golf wird die Qualität sowie die Herkunft der Produkte aus Europa sehr geschätzt. Genau bei diesem Target haben die Qualitätsprodukte Südtiroler Unternehmen großen Erfolg. Gut strukturierte Unternehmen mit Exporterfahrung haben beste Chancen, sich mit ihren Produkten „made in South Tyrol“ zu profilieren. Das Timing ist gut: Um sich von der Abhängigkeit von Öl und Gas zu befreien, werden nun Wirtschaftszweige gestärkt, neue Sektoren aufgebaut. Aufschwung bringen zudem die Expo 2020 in Dubai und die Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, vor allem in Infrastrukturen wie Hotelbauten wird kräftig investiert. Hier ergeben sich viele Beteiligungsmöglichkeiten für ausländische Partner, vor allem im Bau-, Hotel- und Gastgewerbe. Die Expo 2020 wird die erste Weltausstellung in der Region Naher Osten, Afrika und Südasien sein. Der Standort in den Vereinigten Arabischen Emiraten wird Teilnehmer und Unternehmen die wachstumsstärksten Schwellenmärkte der Welt näher bringen. IDM Südtirol berät Unternehmen, die in die Golfstaaten exportieren möchten.

9 03|2019

IVECO – NIEDRIGE EMISSIONEN FÜR JEDE MISSION

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NACHHALTIGKEIT

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Cheﬁn aus Überzeugung DER ANTEIL DER FRAUEN IM HANDWERK STEIGT STETIG AN, AUCH IN FÜHRUNGSPOSITIONEN. ES SIND SCHON LÄNGST NICHT MEHR NUR DIE KLASSISCHEN BERUFE, BEI DENEN FRAUEN IHR KÖNNEN ZEIGEN.

10 03|2019

Chefin aus Überzeugung | FOKUS

Vera Hofer Bauleiterin

und 30 Mitarbeiter hören auf sie. Sie hat die Verantwortung für die Koordination der Arbeiter und die Organisation der Arbeiten, sie entscheidet über die Abläufe beim Bau, gibt Anweisungen und behält den Überblick über die zahlreichen Fristen. Die Rede ist von der 19-jährigen Vera Hofer. Im Oktober hat sie bei „Hofer Fliesen & Böden“ die Verantwortung als Bauleiterin übernommen. Ein Job, bei dem Frauen immer noch selten zu sehen sind. Doch die 19-Jährige würde ihre Arbeit gegen keine andere tauschen.

LEITUNG VON 30 HANDWERKERN

„Ursprünglich habe ich die dreijährige Ernährungsschule in Neumarkt abgeschlossen und dann die 4. Klasse Verwaltung in Bozen besucht“, erklärt Vera Hofer. „Es ist sozusagen ein Zufall, dass ich jetzt das mache, was ich mache. Vor einigen Jahren hätte ich mir nie vorstellen können, als Bauleiterin zu arbeiten. Doch wie es der Zufall so will, kam es dazu.“ Jetzt ist die 19-Jährige täglich auf Baustellen unterwegs, derzeit koordiniert sie 10 bis 15 Boden- und Fliesenleger. „Im März und April sind es dann um die 30 Handwerker, denen ich die genauen Arbeiten zuteile und kontrolliere, ob alles eingehalten wird“, sagt Hofer.

SCHWIERIGER START

Jeder Anfang ist schwer, heißt es so schön. Doch wenn man plötzlich erfahrenen Handwerkern ansagen soll, was sie zu tun haben, ist es nochmal eine andere Situation. „Natürlich war es für mich am Anfang sehr schwierig und eine große Herausforderung. Ich war unerfahren, kannte mich im Bereich der technischen Abläufe und Arbeiten nicht so gut aus und musste plötzlich Ansagen machen“, erinnert sich Hofer. „Doch die Arbeitskollegen haben mich sehr schnell aufgenommen, es war auch gar kein Problem, das ich die einzige Frau unter den Männern war. Ich wurde von Anfang an respektiert.“ Obwohl die erste Zeit für Hofer schwierig war, wuchs sie schnell in die Arbeit und die vielen neuen Aufgaben hinein. Dank der Hilfe und Tipps von einigen Mitarbeitern schaffte Vera Hofer es auch, in kurzer Zeit die technischen Aspekte zu verstehen. „Und wenn

ich etwas nicht weiß, dann frage ich einfach nach“, meint die 19-jährige Bauleiterin.

OFT FEHLT NUR EINE PORTION MUT

„Ich finde es schade, dass nicht mehr Frauen im Bau und allgemein im Handwerkssektor arbeiten“, sagt Vera Hofer. „Frauen, vorausgesetzt sie bevorzugen es nicht im Büro zu sitzen, können diese Arbeiten gleich gut meistern wie Männer. Manchmal fehlt ihnen einfach eine gehörige Portion Mut.“

SCHRITT IN DIE SELBSTSTÄNDIGKEIT

Rosa Complojer ist 31 Jahre alt und führt seit drei Jahren ihren eigenen Blumenladen in Wengen. „Als sich für mich die Möglichkeit ergab, den Blumenladen zu übernehmen, habe ich keinen Augenblick gezögert“, erinnert sich Complojer. „Jetzt führe ich

ES WAR EINE HERAUSFORDERUNG VERA HOFER

11 03|2019

FOKUS | Chefin aus Überzeugung

bereits mehr als drei Jahre das Blumengeschäft, wo ich vorher gearbeitet habe, habe drei Angestellte und bin über meine Entscheidung mehr als glücklich.“ Rosa Complojer hat ihren Abschluss an der Hotelfachschule gemacht, hat danach aber ihre Leidenschaft für Pflanzen und Blumen entdeckt und ist dieser auch nachgegangen. „Ich habe in diesem Blumengeschäft angefangen zu arbeiten, die Ausbildung erhalten und die wichtigsten Sachen gelernt“, sagt Complojer. Sie hat den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und ist jetzt mehr als glücklich, dass sie „Rosa dai Cióf der Complojer Rosa“ als ihres bezeichnen kann.

01 Rosa Complojer Floristin 02 Anpacken und mutig sein Vera Hofer hat es gewagt

VON WEGEN FRAUENHANDWERK

12 03|2019

Die Hauptaufgaben von Complojer sind die Arbeiten zuzuteilen, Kostenvoranschläge zu erstellen, die Buchhaltung zu machen und natürlich die Arbeit mit ihren geliebten Blumen. Sie bezeichnet ihre Arbeit alles andere als ein reines Frauenhandwerk: „In diesem Sektor arbeiten gleich viele Männer wie Frauen. Es ist ein tolles Beispiel, wie es auch in anderen Handwerkssektoren sein kann.“

IM TRANSPORTSEKTOR

Monika Mair arbeitet hingegen in einer Branche, in der vorwiegend Männern präsent sind. Die 36-Jährige ist die leitende Geschäftsführerin vom Transportunternehmen „Mair Josef GmbH“ in Völs am Schlern.

Die Hauptaufgaben von Monika Mair sind unter anderem die Kundenbetreuung, die Verwaltung sowie die Zuteilung der Aufträge an die Lkw-Fahrer. „Die Wahl meines Berufes war ein sogenannter Schicksalsschlag. Den Betrieb hat mein Vater Josef Mair aufgebaut und geführt“, erklärt Monika Mair. „Als er vor einigen Jahren bei einem tragischen Arbeitsunfall sein Leben verlor, hieß es für mich, meine Mutter und meinen jüngeren Bruder, entweder das Unternehmen aufzugeben oder gemeinsam zu übernehmen.“ Da der Familie der Betrieb am Herzen lag, beschlossen sie gemeinsam, den Betrieb wei-

ICH HABE NICHT GEZÖGERT Monika Mair Geschäftsführerin eines Transportunternehmens

ROSA COMPLOJER

ES WAR SCHICKSAL MONIKA MAIR

Chefin aus Überzeugung | FOKUS

DIE BELIEBTESTEN AUSBILDUNGSBERUFE

terzuführen. Monika Mair stieg dann oﬃziell mit 18 Jahren in den Betrieb ein. Heute stellt sie sich stolz als die leitende Geschäftsführerin vor.

FRAUEN

MÄNNER

1. Friseurin

1. Tischler

2. Konditorin

2. Elektrotechniker

3. Schönheitspflegerin

3. Schlosser

4. Tischlerin

4. Zimmerer

„ICH BIN GERNE DIE CHEFIN“

Das Fahren mit den Lkw überlässt Mair ihren Mitarbeitern: „Ich habe zwar den Führerschein und bin früher selbst mit den Lkw gefahren, doch jetzt erledige ich lieber die anderen Arbeiten.“ Steht aber ein Sondertransport an, macht sie die Begleitung, wo ein Fahrzeug voraus und eines hinterher fahren muss. „Oft kommt es beim Gespräch mit Kunden zu Missverständnissen, die einen Mann als Geschäftsführer erwarten, auch aufgrund des Betriebsnamens. Doch das klärt sich meistens schnell“, erzählt Mair. Warum sie zu den wenigen Frauen in dieser Branche gehört erklärt sie damit, dass jeder verschiedene Fähigkeiten hat: „Es ist egal, ob es ein Mann oder eine Frau ist, der eine Arbeit durchführt. Wichtig ist nur, dass die Fähigkeiten richtig eingesetzt werden und das man die Arbeit auch gerne tut.“ Dabei gibt sie auch zu, dass sie bei technischen Fragen meist bei ihrem Bruder nachfragt, der sich mehr für diesen Bereich interessiert und auch mehr damit beschäftigt.

FRAUENANTEIL STEIGT STETIG

Von wegen eine Männerdomäne: Diese drei Beispiele sind der Beweis. Frauen können es genauso gut. Deshalb steigt der Anteil der Frauen im Handwerk stetig an, auch in den Führungspositionen. Die meisten Einzelunternehmerinnen finden sich im Friseur- und Kosmetikergewerbe. Doch es sind schon längst nicht mehr nur diese Berufe. Durch die Digitalisierung, manufakt

die Arbeitsabläufe digitaler gemacht und somit körperlich schwere Arbeit teilweise ersetzt hat, ziehen Sektoren wie der Bau auch immer öfter Frauen an. Laut des Zentralverbands des Deutschen Handwerks wird bereits jede vierte Meisterprüfung von einer Frau abgelegt, was eine Verdopplung innerhalb der letzten 25 Jahre darstellt.

JEDE VIERTE IST EINE CHEFIN

In Deutschland nahm in vier von fünf Berufen mit einem Männeranteil von mindestens 80 Prozent der Anteil der weiblichen Auszubildenden in den letzten Jahren zu und stieg in der Berufsgruppe wie jene der Maler und Lackierer um 6,5 Prozent und in der der Tischler um immerhin 5 Prozent an. Eine weitere positive Tendenz bezog sich in Deutschland auf die leitenden Positionen: Im Jahr 2016 gehörte bereits jeder vierte gegründete Handwerksbetrieb einer Frau. Aufgrund der positiven Entwicklung der letzten Jahre und den Fachkräftemangel ist das Handwerk immer stärker auf weibliche Arbeitskräfte angewiesen. sk

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14 03|2019

Immer mehr Papis Zuhause DER VATERSCHAFTSURLAUB IST EINE MÖGLICHKEIT, DIE IMMER MEHR MÄNNER NUTZEN. FÜR DEN BETRIEB IST DAS DIE GELEGENHEIT VERTRAUEN ZU ZEIGEN UND EINEN NOCH ENGAGIERTEREN MITARBEITER ZU GEWINNEN. Rund 20 Prozent der Väter nehmen Vaterschaftsurlaub in Anspruch, die Tendenz ist steigend. Das besagen die Zahlen des Arbeitsförderungsinstituts AFI. Vor allem jüngere Generationen fällt die Frage, wer Zuhause bei den Kindern bleibt, nicht immer selbstverständlich auf die Frau. Und das ist auch gut so. Schließlich gibt es mehrere positive Aspekte, die diese Entscheidung mit sich bringt, auch für die Handwerksbetriebe.

DIE ZAHLREICHEN PLUSPUNKTE

Der Vaterschaftsurlaub verbirgt zahlreiche Vorteile, nicht nur für das Familienleben, sondern auch für den Job. Entscheidet sich ein Mann, den Vaterschaftsurlaub in Anspruch zu nehmen, heißt es, dass er für sein Kind und seine Familie da sein will. Eine gute Sache, die auch der Betrieb gutheißen sollte. Schließlich wird dadurch das Vertrauen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer verstärkt. Weitere Pluspunkte sind, dass sich der Mann verstanden fühlt und für diese tolle Gelegenheit auch dankbar sein wird. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass

01 Vaterschaftsurlaub Immer öfter genutzt 02 Verständnisvoller Chef Steigerung der Motivation

Vaterschaftsurlaub | BETRIEB

VATERSCHAFTSURLAUB Die Zahlen

sich eine gute Work-Life-Balance, der Zustand in dem Arbeits- und Privatleben miteinander in Einklang steht, positiv auf die Arbeitsweise auswirkt. Menschen, die in ihrem Privatleben glücklich sind, leisten mehr im Berufsalltag, sind motivierter und auch produktiver. Aus diesem Grund hat der Vaterschaftsurlaub zahlreiche positive Aspekte für den Betrieb.

maximal

7 Monate Fakultative Elternzeit

DIE TENDENZ IST STEIGEND

Im Jahr 2016 haben 1.546 Väter in der Region Trentino-Südtirol einen fakultativen Vaterschaftsurlaub in Anspruch genommen. Das heißt, dass die Papi-Quote von 13 Prozent im Jahr 2011 auf 20,5 Prozent im Jahr 2016 gestiegen ist. Somit wird jeder fünfte Elternurlaub von Vätern genossen, wenn auch von kürzerer Dauer als jener der Mütter. Der Trend spiegelt sich auch in anderen europäischen Ländern wieder. In Deutschland lag der Durchschnitt im Jahr 2016 beispielsweise bei 22,2 Prozent. Den höchsten Väteranteil gab es in Sachsen mit 26,5 Prozent.

BIS ZU 7 MONATE BEI DEN KINDERN

Im Jahr 2000 wurde ein Gesetz erlassen, dass Vätern erlaubt sich bis zu sieben Monate beurlauben zu lassen. Rechnet man das mit dem Mutterschaftsurlaub zusammen, ergeben sich elf Monate. Der Urlaub kann auch stundenweise beansprucht werden, sodass für Väter auch die Teilzeitarbeit eine Alternative sein könnte.

DER PFLICHT-VATERSCHAFTSURLAUB

Arbeitnehmer, die in der Privatwirtschaft tätig sind, können vier Tage gesetzlich vorgeschriebenen und vollbezahlten Vaterschaftsurlaub genießen. Diese vier Tage des sogenannten Pflicht-Vaterschaftsurlaubes können innerhalb der ersten fünf Monate nach der Geburt des Kindes beansprucht werden. Zudem können sich Väter einen weiteren Tag Elternurlaub nehmen, der allerdings von dem der Mutter abgezogen wird. Italien ist damit allerdings noch weit von dem entfernt, was die EU fordert: Eine Resolution des Europäischen Parlaments hat 2010 die Mitgliedsstaaten aufgerufen, den Vaterschaftsurlaub für bis zu zwei Wochen zu gewähren. Rund 2.800 Arbeitnehmer haben 2016 in der Region Trentino-Südtirol diesen Vaterschafts-Pflichturlaub genossen, auch hier ist die Tendenz steigend. Leider gibt es immer noch zu viele Väter, die sich diese Gelegenheit entgehen lassen. manufakt

maximal

6 Monate

03|2019

Fakultative Elternzeit

> Insgesamt maximal 11 Monate pro Kind > das Kind muss unter 12 Jahre sein > kann auch in Stunden aufgeteilt werden

20,5%

17,1%

Jahr 2016

Jahr 2015

15,1% Jahr 2014

13,8% Jahr 2012

15%

Jahr 2013

13%

Jahr 2011 Väter in Elternschaftsurlaub (Trentino-Südtirol) Quelle: Arbeitsförderungsinstitut

BETRIEB | Steuern, Expertenmeinung

LVH-EXPERTEN ANTWORTEN

Steuertermine und Fälligkeiten 18. MÄRZ

16 03|2019

> MONATLICHE MWST. – ABRECHNUNG: Zahlungsfrist der MwSt.-Schuld > MWST. - SALDOZAHLUNG: Zahlungsfrist Saldozahlung der MwSt. Erklärung fürs Vorjahr > IRPEF: Zahlungsfrist Steuerrückbehalte auf im Vormonat bezahlte Entgelte aus nichtselbständiger Tätigkeit, Vergütungen an Freiberuﬂer und Handelsvertreter sowie für Werkverträge mit Kondominien > IRPEF ZUSCHLÄGE: Zahlungsfrist regionale und kommunale IRPEF-Zuschläge, auf bezahlte Entgelte aus nichtselbständiger Tätigkeit des Vormonats > INPS – MONATLICHE BEITRÄGE Zahlungsfrist Sozialversicherungsbeiträge des Arbeitgebers für die Arbeitnehmer > INPS – GETRENNTE SONDERVERWALTUNG: Zahlungsfrist der Beiträge > KONZESSIONSGEBÜHR FÜR GESCHÄFTSBÜCHER: Zahlungsfrist der Konzessionsgebühr für die Geschäftsbücher (nur für Kapitalgesellschaften)

25. MÄRZ

> INTRASTAT - MONATLICHE MELDUNG: Abgabefrist bei monatlicher Abrechnung

31. MÄRZ

> MOD. CU: Fälligkeit Aushändigung des Mod. CU 2019

LISA AUGSCHÖLL UND GRETI PLATTNER Medien und Events

Die Organisation von Veranstaltungen und Messen Inwieweit unterstützt der lvh die Umsetzung von Veranstaltungen und Messen gemeinsam mit Ortsund Bezirksgruppen? Jährlich realisiert der lvh verschiedene Initiativen wie das Wintersportfest, das Althandwerkertreffen, Tage der offenen Tür oder Wirtschaftsschauen. Oft haben die Gruppen tolle Ideen, aber Zweifel an der Umsetzung. Sie können nicht einschätzen, was alles auf sie zukommt, was sie alleine stemmen müssen und inwieweit der lvh bei Herausforderungen weiterhelfen kann. Um derartige Zweifel zu beseitigen, organisiert der lvh gerne mit der Orts- oder Bezirksgruppe ein gemeinsames Informationstreffen. Bei dieser Gelegenheit werden alle wichtigen Punkte erklärt und die Zuweisung der Aufgaben besprochen. Zu Beginn wird ein Organisationskomitee gebildet, das sich konstant mit dem lvh austauscht. In regelmäßigen Sitzungen werden der Fortschritt und weitere anfallende Punkte besprochen und diskutiert. Neue Ideen sind stets willkommen und werden so gut wie möglich und mit Freude umgesetzt. Der lvh kümmert sich unter anderem um das Ansuchen der öffentlichen Beiträge, holt Angebote bei Dienstleistern ein, führt eine Kostentabelle und Vieles mehr. Ziel des lvh ist es, die Orts- oder Bezirksgruppen weitgehend zur Seite zu stehen. Gemeinsam werden alle Punkte Schritt für Schritt abgearbeitet und die Veranstaltung organisiert. Informationen

Informationen Wenden Sie sich bitte an Ihr Bezirksbüro.

Lisa Augschöll | Greti Plattner Tel. 0471 323 414/344 events@lvh.it

eTestDays, telematische Kündigung | BETRIEB

Südtirol fährt elektrisch DIE E-TEST-DAYS STARTEN HEUER IN EINE NEUE RUNDE. FÜR MAI 2019 STEHEN ERSTMALS E-LIEFERAUTOS ZUR VERFÜGUNG. ANMELDUNG NOCH BIS 24. MÄRZ MÖGLICH.

E-Lieferauto Erstmals bei den eTestDays

670 Bewerber haben die erste Auflage der eTestDays zu einem vollen Erfolg gemacht. Nun kehrt die Aktion zurück und bietet allen Südtiroler Betrieben und Unternehmen die Möglichkeit, sich von der Alltagstauglichkeit, dem Fahrspaß, aber auch der Wirtschaftlichkeit der Elektromobilität zu überzeugen. Die Initiative bietet die Chance, ein E-Fahrzeug vier Tage lang im Betriebsalltag auf Herz und Nieren zu testen. Vom 25. Februar bis 24. März können sich alle Interessierten auf der Website www.greenmobility.bz.it zur Aktion anmelden. Mit etwas Glück steht dann im Testzeitraum im Mai 2019 kosten-

los ein E-Fahrzeug auf dem Firmengelände. Für Handwerksbetriebe von besonderem Interesse dürften die E-Lieferautos sein, die heuer erstmals zur Verfügung stehen. Die eTestDays werden von Green Mobility in der STA -Südtiroler Transportstrukturen AG organisiert und auch heuer vom lvh.apa und weiteren Wirtschaftsverbänden sowie der Handelskammer Bozen mitgetragen. Gerade für Handwerksbetriebe ist die Anschaffung eines E-Autos beziehungsweise eines E-Lieferautos interessant, da die täglich gefahrenen Strecken am Ende des Jahres viele Kilometer ergeben.

17 03|2019

Telematische Kündigung ARBEITGEBERN DROHEN STRAFEN, WENN DIE KÜNDIGUNG NICHT RICHTIG ERFOLGT.

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Jeder hat das Recht das Arbeitsverhältnis freiwillig zu kündigen, jedoch muss das mittels telematischer Kündigung erfolgen. Diese kann jeder Mitarbeiter selbst vornehmen oder von ermächtigten Ämtern durchgeführt werden. Sollte die telematische Kündigung nicht über das Portal vom Arbeitsministerium erfolgen, drohen dem Arbeitgeber Strafen zwischen 5.000 und 30.000 Euro. Informationen Andrea Zaggia Tel. 0471 323 241 andrea.zaggia@lvh.it

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Kündigung Nur über Arbeitsministerium möglich

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BILDUNGSWERKSTATT ERFOLGSFAKTOR BILDUNG: Kontinuierliche Aus- und Weiterbildung sowie die Stärkung des Meistertitels sind das Fundament für hochwertiges Südtiroler Handwerk.

18 03|2019

Matura: Eine weitere Chance BIS ZUM 15. MÄRZ KÖNNEN SICH LEHRLINGE NOCH ZUR MATURA MITTELS LEHRVERTRAG ANMELDEN. „ES IST EINE TOLLE CHANCE FÜR�S LEBEN“, IST TISCHLER�LEHRLING PATRICK PREMER ÜBERZEUGT. „Den Abschluss kann mir niemand mehr nehmen“, sagt der Tischler-Lehrling Patrick Premer. Der 20-Jährige hat die Chance zur Matura mittels Lehrvertrag bereits im vergangenen Jahr ergriﬀen und ist sehr stolz: „Es ist nicht nur eine tolle Gelegenheit für einen weiteren Abschluss, der Unterricht macht auch Spaß. Wir lernen sehr viel und alle sind überaus motiviert, auch wenn es manchmal heißt, samstags die Schulbank zu drücken.“ Bis 15. März können Lehrlinge sich noch zur Matura anmelden. Im Schuljahr 2017/18 gab es erstmals diese Möglichkeit, über einen Lehrvertrag einen zweijährigen berufsbegleitenden Lehrgang zu besuchen, bei dem sich die Lehrlinge auf die staatliche Abschlussprüfung der Oberstufe vorbereiten konnten, ohne dafür aus dem Berufsleben aussteigen zu müssen. Die Voraussetzungen sind dabei: Der Gesellenbrief in einem vierjährigen Lehrberuf oder ein Diplom einer vierjährigen Berufsfachschule. Die Anmeldung muss bis 15. März 2019 in der Landesberufsschule für Handwerk und Industrie Bozen eingehen. Informationen Rosy Piaia Tel. 0471 540 703 rosy.piaia@schule.suedtirol.it

Lernen für die Matura Auch mit Lehrvertrag kein Problem

Matura mittels Lehrvertrag | BILDUNGSWERKSTATT

MATURA MITTELS LEHRVERTRAG Drei Sichten, drei Meinungen, drei Vorteile

Peter Prieth

Direktor der Landesberufsschule

Patrick Premer Lehrling

Martin Haller lvh-Präsident

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Die Matura mittels Lehrvertrag ist eine hervorragende Möglichkeit im Rahmen einer dualen Ausbildung die staatliche Abschlussprüfung der Oberstufe zu absolvieren. Der Arbeitsplatz muss nicht aufgegeben werden und die Lehrlinge können trotz Schulbesuche weiterhin der Arbeit nachgehen. Alle Lehrlinge, die sich bisher für diese Gelegenheit entschieden haben, arbeiten sehr motiviert mit. Sie haben sich ein Ziel gesetzt, dass sich auch erreichen möchten. Dieser Lehrgang wird für die zukünftigen Arbeitgeber auch ein Beweis dafür sein, dass der Lehrling hoch motiviert und ﬂeißig ist. Schließlich geben die Lehrlinge auch etwas von ihrer Freizeit für diese Ausbildung auf. An vier Tagen wird gearbeitet und an zwei Tagen wird in die Schule gegangen. Es wird für manche sicherlich auch schwierige Zeiten geben, aber wenn sie es schaﬀen, haben sie einen handfesten Beweis für ihren großen Einsatz.

Es ist eine super Gelegenheit und ich bin überaus froh, dass ich die Chance genutzt habe. Ich bin Lehrling in einer Tischlerei und seit 18. September habe ich nebenher die Ausbildung angefangen. Ein Freund hat mich auf die Idee gebracht. Die Aufnahmeprüfung sollte man nicht unterschätzen, aber es zahlt sich auf alle Fälle aus. Unterrichtet und auf die Matura vorbereitet werden wir in allen Fächern, außer Religion und Sport. Meine Mitschüler sind sehr motiviert und nehmen diese großartige Chance auch wahr. Manchmal ist es sicherlich nicht leicht, von Montag bis Donnerstag zu arbeiten und dann freitags und samstags Unterricht zu haben. Aber wenn man will, dann geht alles. Ich will die Matura neben meiner Ausbildung als Tischler auf jeden Fall schaﬀen, da diesen Abschluss mir niemand mehr nehmen kann und wer weiß, was eines Tages sein kann.

03|2019

Durch diese Chance ergeben sich ganz neue Möglichkeiten. Insbesondere wird die duale Ausbildung noch attraktiver für motivierte Jugendliche. Gleichzeitig wird das gesamte Ausbildungssystem noch durchlässiger. Die Matura über den Lehrvertrag gibt jenen Jugendlichen, die besonders motiviert sind, die Möglichkeit eine Top Ausbildung im Handwerk und ein Maturadiplom innerhalb sechs Jahren zu bekommen und gleichzeitig bereits Geld zu verdienen. Der Lehrling kann dadurch zwei Abschlüsse gleichzeitig erreichen und der Arbeitgeber hat die Möglichkeit, motivierten Jugendlichen eine attraktive Ausbildungsmöglichkeit zu bieten. Die Herausforderung ist nun die Jugendlichen und ihre Eltern über die neuen Möglichkeiten der dualen Ausbildung zu informieren. Hierfür ist es besonders wichtig, das wir die Lehrbetriebe davon überzeugen, dass sie diese Möglichkeiten aktiv bewerben. sk

BILDUNGSWERKSTATT | WorldSkills, Kurskalender

WorldSkills in den Startlöchern DIE VORBEREITUNGEN LAUFEN AUF HOCHTOUREN, IN KAZAN SOWIE AUCH IN SÜDTIROL.

Die Teilnehmer Teambuilding in Prettau

Die WorldSkills 2019 in Kazan rücken immer näher. Um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren, wurden die Delegierten der Teilnehmerländer zur „Competition Preparation Week 2019” nach Kazan eingeladen. Als Vertretung für Italien fuhren lvh-Direktor Thomas Pardeller und Mirko Cutrì nach Russland. Es sind zwar noch einige Monate bis zu den WoldSkills doch die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. „Dieses Treﬀen ist immer sehr wichtig, vor allem um die letzten Fragen und Ungewiss-

heiten zu klären”, sagt lvh-Direktor Thomas Pardeller. „Auch wissen wir jetzt, wie wir unser Team genauestens vorbereiten müssen.“ Die Vorbereitungen laufen nicht nur in Russland, sondern auch hierzulande bei den WorldSkills-Teilnehmern. Um das Teambuilding zu fördern, haben sich die Kandidaten vor kurzem gemeinsam nach Prettau aufgemacht. Dort haben sie nicht nur den vielen Schnee genießen können, sondern mussten zusammen auch einige Herausforderungen meistern, wie zum Beispiel das Bauen von drei Iglus.

KURSKALENDER 2019 Anmeldung und weitere Informationen auf www.lvh.it, E-Mail an weiterbildung@lvh.it

KURS

STUNDEN

DATUM

ORT

Arbeitssicherheit für Arbeitgeber

Grundkurs ATECO-Kodex nieder

16,5

04. | 11.03.2019

Vahrn

Auﬀrischungskurs (ATECO-Kodex mittel)

10,5

09.03.2019

Bozen

Arbeitssicherheit für Arbeitnehmer

Grundkurs ATECO-Kodex nieder

8,5

13.03.2019

Bozen

Auﬀrischungskurs (Berufsgruppe Büro)

8,5

18.03.2019

Meran

13.03.2019

Vahrn

13. | 14.03.2019

St. Lorenzen

9,5

18.03.2019

Vahrn

25.03.2019

Meran

8,5

21.03.2019

Meran

28.03.2019

Meran

26. | 27. | 28. | 29.03.2019

Bozen/Vilpian

Auﬀrischungskurs für Sicherheitssprecher Erste-Hilfe

Grundkurs 16 UE Grundkurs 12 UE Bereiche Produktion, Bauwesen & Landwirtschaft Auﬀrischungskurs 4 Stunden

Brandschutz

Grundkurs Auﬀrischungskurs (mittleres Brandrisiko)

Gerüstbau & Seilsicherung

Berufsspeziﬁsche Kurse

Grundkurs Seilsicherung und PSA der 3. Kategorie

12,5

Auﬀrischungskurs Gerüstbau

12.03.2019

Andrian

Ausbildungskurs für den Auf-, Ab- sowie Umbau der Rollgerüste

13.03.2019

Bozen

05. | 06. | 19.03.2019

Bozen

Drohnenﬂugkurs

Fondart nützen und verschiedene Kurse finanzieren BIS JUNI 2019 KÖNNEN BETRIEBSINTERNE WEITERBILDUNGSPROJEKTE DURCHGEFÜHRT WERDEN.

Weiterbildung Heutzutage ein Muss

Der nationale Fonds „Fondart“ ﬁnanziert verschiedene Kurse für Betriebe. Erst vor kurzem hat dieser nationale Fonds weitere Geldmittel für die Provinz Bozen zur Verfügung gestellt. Betriebe, die im Fonds eingeschrieben sind, können vor Ort betriebsinterne Weiterbildungsprojekte durchführen. Die Kosten der Fortbildungsmaßnahmen werden vom Fonds getragen. Betriebe können sich bei der lvh-Bildungswerkstatt mit ihren Bedürfnissen melden. Ausgenommen sind Pﬂichtausbildungen wie Arbeitssicherheit.

LVH IST BEI ABWICKLUNG BEHILFLICH

Die lvh-Bildungswerkstatt übernimmt die Organisation und Abwicklung der Kurse und kümmert sich um die Abrechnung. Der lvh ruft alle Betriebe auf, sich in den Fond einzuschreiben und damit Zugriﬀ auf dieses interessante Finanzierungsmittel zu haben. Die Einschreibung in den Fonds ist kostenlos. Nutzen Sie die Möglichkeit in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter zu investieren, um dadurch die Qualität ihrer Dienstleistungen zu erhöhen und für die Zukunft gerüstet zu sein. Informationen lvh-Bildungswerkstatt Tel. 0471 323 370 weiterbildung@lvh.it

manufakt

LEHRSTELLENBÖRSE Lehrling oder Lehrstelle gesucht

LEHRLING GESUCHT BERUF

UNTERNEHMEN

ORT

KFZ-Mechatroniker

Autoservice Agreiter

Unterpustertal

Elektromechaniker, Elektrotechniker

Obrist GmbH

Brixen, Feldthurns

Karosseriebauer

Karosserie Tirolia

Brixen,

KFZMechatroniker

Garage Lewisch

Brixen, Klausen

Friseur

Salon Heidi

Unterland

Elektrotechniker

Elektro Plaickner Gmbh

Brixen

KFZMechatroniker

Veider Ohg d. Veider Paul & Co

Oberpustertal

Installateur

Kraler GmbH

Pustertal

Elektrotechniker

Huber GmbH

Brixen

Installateur für Heizung und sanitäre Anlagen

Hofer Group GmbH

Gröden

Bodenleger

Fischnaller B. & Partner GmbH

Brixen

LEHRSTELLE GESUCHT BERUF

BEZIRK

Maler und Lackierer

Bozen, Pustertal, Burggrafenamt

Elektrotechniker

Bozen, Unterland

Fotograf

Gröden

Elektrotechniker

Bozen, Unterland

WEITERE INFORMATIONEN findet ihr im Internet unter www.traumberuf.lvh.it

ALTER

BRANCHEN DIE VIELFALT DES HANDWERKS: Neuigkeiten, Trends, die Projekte der lvh-Berufsgemeinschaften und aktuelle Wirtschaftsthemen auf einen Blick.

Haarschnitt im 21 Grad Winkel 22 03|2019

FRISEURE: NUR WENIGE FRISEURE BIETEN IN SÜDTIROL DEN NEUEN CALLIGRAPHY CUT AN. KATJA LUDWIG IST EINE DAVON. DIE 27-JÄHRIGE WEISS, WORAUF ES ANKOMMT.

Katja Ludwig und Elisabeth Gasser Punkten mit neuer Schneidetechnik

Mit kleinen, gezielten Auf- und Abbewegungen fährt sie mit der scharfen Klinge entlang der Haarspitzen. In Begleitung zu der sanften und zugleich eleganten Handbewegung fallen die Haarsträhnen auf den Boden. Katja Ludwig ist eine der wenigen Friseure in Südtirol, die den neuen „Calligraphy Cut“ beherrscht. Auf die Schere wird dabei völlig verzichtet. Anstelle dessen wird ein Calligraph, eine Art Schneidemesser mit schräg eingebauter Klinge, verwendet. Mit dieser neuen Methode werde das Haar laut Profis schonender geschnitten und bleibe auch gesünder.

DIE NEUE TECHNIK

„Der Name Calligraphy Cut kommt von Kalligrafie, der Kunst des Schönschreibens“, sagt die 27-Jährige. „Mit dieser Technik wird die Frisur sozusagen gezeichnet und nicht geschnitten.“ Der Calligraph hat einen Schneidewinkel von 21 Grad. So werden die Haare nicht wie bei einer Schere gerade sondern schräg abgetrennt. Daher bleiben die Haare länger gesund, werden voluminöser, glänzender und erhalten auch eine größere Sprungkraft. „Der Calligraphy Cut eignet sich für alle Haartypen, besonders aber dünnes Haar wird dadurch leichter frisierbar“, weiß Katja Ludwig aus Erfahrung. „Nicht umsonst werden auch Diamanten im 21 Grad Winkel geschliffen.“

01 Shirodhara Spezieller Stirnölguss 02 Calligraphy Cut Die Frisur wird in das Haar „gezeichnet“ 03 Kurs in Innsbruck Katja Ludwig (r.) mit ihren Freundinnen

VIELE WOLLEN KEINE SCHERE MEHR

„Das erste Mal von dieser neuen Schneidetechnik habe ich durch die TV-Sendung ͵Die Höhle der Löwenʹ gehört“, erzählt Katja Ludwig. „Dass ich den Kurs in Innsbruck schlussendlich besucht habe, verdanke ich meinen Freundinnen Johanna Stürz und Brigitte Heinz, beide sind so wie ich Friseurinnen.“ Beim zweitägigen Kurs in Innsbruck haben die drei Südtirolerinnen die Grundausbildung für den Calligraphy Cut gemacht. „Es wurden einfach Modelle von der Straße hereingeholt und wir haben nach Anweisung geschnitten“, erinnert sich Katja Ludwig. Gewöhnungsbedürftig sei vor allem die neue Haltung des Werkzeuges gewesen, da der Calligraph ja nur eine kleine Schnittfläche hat. „Jetzt bin ich geübt und biete die neue Technik seit Oktober 2018 in meinem Salon ͵Hairlounge d. Katja Ludwigʹ an.“ Rund 80 Prozent ihrer Kunden sind so begeistert, dass sie nicht mehr mit der Schere geschnitten werden wollen, freut sich Katja Ludwig.

WEITERE FORTBILDUNGEN

Nachdem Katja Ludwig jetzt den sogenannten schwarzen Calligraphen mindestens hundert Mal bei Kunden angewandt hat, kann sie im Mai das Seminar für den „Silver Star” besuchen, um neue Elemente der Schneidetechnik zu lernen. Mit einem dritten Seminarbesuch wird die Ausbildung mit dem „Gold Star”abgeschlossen. Damit ist Katja Ludwig

Einfach melden Werden Sie mit einer WhatsApp zum Betrieb des Monats: 327 331 94 30

berechtigt, Lehrlinge auszubilden. Darauf freut sich besonders Elisabeth Gasser, die derzeit im vierten Lehrjahr ist und bei Katja Ludwig arbeitet: „Ich sehe wie begeistert die Kunden vom Calligraphy Cut sind und freue mich schon sehr darauf, ihn zu lernen.“

03|2019

MIT 23 JAHREN SELBSTSTÄNDIG

Die Auszubildende Elisabeth Gasser ist die Einzige, die neben Katja Ludwig im Salon „Hairlounge d. Katja Ludwig“ arbeitet. „Für mich ist es sehr wichtig, den Kunden genügend Zeit zu widmen. Ich nehme nur so viele Kunden an, die wir beide schaffen können“, erklärt Katja Ludwig. Die Friseurin geht seit dreizehn Jahren ihrem Traumberuf nach. 2015 hat sie bereits den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und seit Juli 2018 hat sie den neuen Salon eröffnet: „Es war kein einfacher Schritt, aber meine Familie und meine Kunden standen hinter mit, deshalb habe ich es gewagt.“ Jetzt punktet die ehemalige WorldSkills-Teilnehmerin von 2013 nicht nur mit der neuen Technik, sondern auch mit weiteren innovativen Ideen: „Ich biete nach der indischen Heilkunst den Stirnölguss Shirodhara an. Das ist eine Ölmischung, die ich je nach Haut- und Haartyp speziell zusammenmische und für eine entspannende Kopfmassage über die Stirn gieße“, erklärt Katja Ludwig. „Damit kann der Friseurbesuch zu einem kleinen Wellnessausflug werden.“ sk

Lust auf mehr: Hier das Video

http://bit.ly/2T23tCx

BRANCHEN | Bau

Bau schreibt positive Zahlen BAU: DIE BAUARBEITERKASSE REGISTRIERTE 2018 VIER PROZENT MEHR EINSCHREIBUNGEN ALS IM VORJAHR. DIE TÄTIGKEITEN IN DER BAUWIRTSCHAFT NEHMEN ZU.

Bauarbeiterkasse Blick auf 2018

03|2019

Die Bauwirtschaft in Südtirol geht es wieder besser, das war das Resultat, zu dem die Bauarbeiterkasse vor kurzem gekommen ist. Im vergangenen Jahr wurden fast 2.000 Unternehmen der Bauindustrie und des Bauhandwerks in der Bauarbeiterkasse eingeschrieben, was im Vergleich zu 2017 einer Zunahme von 4 Prozent entspricht. Es wurden auch mehr als 18.000 Arbeiter gemeldet, mit einer Zunahme von fast 12 Prozent. Diese haben laut der Bauarbeiterkasse im vergangenen Jahr insgesamt 17, 8 Millionen Stunden gearbeitet haben und haben eine Steigerung von 8 Prozent bewirkt. Interessant werden die Daten, wenn man sie mit jenen der Vergangenheit vergleicht. Dabei sticht ins Auge, dass

die für die Bauarbeiterkasse relevanten Indikatoren des vergangenen Jahres fast mit jenen des Jahres 2007 übereinstimmen. Es hat damals zwar mehr Betriebe aber weniger Arbeiter am Bau gegeben und die Arbeitsstunden waren mit 18,1 Millionen nur knapp über den im letzten Jahr gemeldeten. Das Baugewerbe in Südtirol hat somit fast die Ergebnisse des Jahres vor der Krise wieder erreicht. Das Paritätische Komitee im Bauwesen (PKB) hat in den letzten Jahren in seiner Haupttätigkeit der Aus- und Weiterbildung eine konstante Entwicklung erfahren. Jährlich werden fast 3.000 Arbeiter in fast 30.000 vom PKB organisierten Kursstunden im Bereich der Arbeitssicherheit aus- und fortgebildet.

Ideen für Richtpreisverzeichnis BAU: BIS ZUM 15. APRIL KÖNNEN VONSEITEN DER BERUFSGRUPPEN ÄNDERUNGSVORSCHLÄGE FÜR DIE RICHTPREISVERZEICHNISSE GEMACHT WERDEN. Bis zum Jahr 2020 sollen die Richtpreisverzeichnisse Hoch- und Tiefbau und die allgemeinen technischen Vertragsbestimmungen ATVs aktualisiert werden. Alle Interessierte sind aufgerufen, an den Änderungsvorschlägen für die Richtpreisverzeichnisse 2020 mitzuarbeiten. Einreichfrist bei der Handelskammer Bozen ist der 15. April 2019. Die Vorschläge werden vom zuständigen technischen Berater der Handelskammer überprüft. Ende Juli steht die Besprechung und die Genehmigung der Änderungsvorschläge vonseiten der Preisgremien an, innerhalb August 2019 wird die Besprechung und die Genehmigung der ausgearbeiteten

und definitiven Richtpreisverzeichnisse seitens des Preiskoordinierungsausschusses stattfinden. Nach erfolgter Eingabe der Daten in das Programm und die Übergabe der Richtpreisverzeichnisse an die AOV, Agentur für die Verfahren und die Aufsicht im Bereich öffentliche Bau-, Dienstleistungs- und Lieferaufträge und nach erfolgter Genehmigung durch die Landesregierung werden innerhalb Dezember 2019 die Richtpreise für Hoch- und Tiefbau sowie die allgemeinen technischen Vertragsbedingungen online veröffentlicht. Das aktuelle Richtpreisverzeichnis gibt es unter www.provinz. bz.it/arbeit-wirtschaft/ausschreibungen/.

Bau Vorschläge für Richtpreisverzeichnisse

Informationen Manuela Messner Tel. 0471 323 281 manuela.messner@lvh.it

„Im 7. Schimmel?“ MALER: ECO SÜDTIROL VERFOLGT FÜR DAS JAHR 2019 EINE NEUE KAMPAGNE.

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25 03|2019

Das Mitgliedertreffen von Eco Südtirol, der Antischimmelplattform, fand vor kurzem statt. Im Mittelpunkt stand dabei die Werbeaktion für das heurige Jahr 2019, das unter dem Motto „Sie sind im 7. Schimmel? Wir holen Sie da raus!“ steht. Damit wird auf das Problem aufmerksam gemacht, mit dem viele Menschen zu kämpfen haben. Es ist sozusagen ein Aufruf, um in den gegebenen Fällen einen Antischimmel-Experten in der Nähe zu kontaktieren. Schließlich bringt Schimmel nicht nur schwerwiegende, gesundheitliche Probleme mit sich, sondern verursacht auch die Zunahme der Schadenshäufigkeit an Mauern, in der Wohnung oder an Gebäuden.

EIN TEIL VON ECO SÜDTIROL WERDEN

Eco Südtirol ist eine Vereinigung aus Maler-Experten und Partnern für gesundes Wohnklima und Schimmelbekämpfung, welche auf diesem Gebiet durch den lvh Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister unterstützt wird. Die Experten haben eine Antwort auf die verschiedensten Fragen, da sie sich regelmäßig untereinander austauschen, an zertifizierten Fortbildungen teilnehmen und sich somit stetig weiterbilden.Interessierte Maler-Betriebe, die sich zukünftig im Antischimmelbereich spezialisieren und Teil von Eco Südtirol werden möchten, können sich im lvh-Kompetenzbereich Bau und Installation unter 0471 323 200 oder www.ecosuedtirol.it informieren. manufakt

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BRANCHEN | Bau

Wettbewerbsfaktor Mitarbeiter TIEFBAUER: DIE UNTERNEHMENSBERATERIN DOROTEA MADER REFERIERTE BEI DER JAHRESVERSAMMLUNG ÜBER DIE RICHTIGE MITARBEITERFÜHRUNG SOWIE DEN AKTUELLEN FACHKRÄFTEMANGEL.

Der Wettbewerbsfaktor Mitarbeiter: Unter diesem Motto hat kürzlich die Jahresversammlung der Tiefbauer stattgefunden. Um dieses und weitere Themen wie den Fachkräftemangel und die Mitarbeiterführung zu erklären und mit konkreten Erfahrungen sowie Tipps aus der Praxis zu unterlegen, wurde Dorotea Mader als Referentin eingeladen. „Der Wettbewerb unter Unternehmen wird in Zukunft nicht primär durch Produkte stattfinden, sondern durch den Kampf um die besten Mitarbeiter,“ erklärte Unternehmensberaterin Dorotea Mader. Michael Hofer, Obmann der Tiefbauunternehmer, ließ das Jahr 2018 Revue passieren und wies auf die Themen hin, die für das Jahr 2019 wichtig sind, wie beispielsweise die Ausschreibung nach Einheitspreisen.

Am Treffen nahmen Regional- und Landtagsabgeordneter Gert Lanz und lvh-Vizedirektor Walter Pöhl teil.

Versammlung Dorotea Mader als Referentin

03|2019

Ein vielfältiges Berufsfeld

Gaudirodeln im März

FLIESENLEGER: NEUE AKTIONEN SOLLEN DIE JUGEND AUF DEN SPANNENDEN BERUF AUFMERKSAM MACHEN.

HAFNER UND KAMINKEHRER: ANMELDUNGEN SIND NOCH BIS ZUM 12. MÄRZ MÖGLICH.

Unter dem Motto „Die Gewinnung von Fachkräften“ fand vor kurzem die Jahresversammlung der Fliesenleger statt. Für 2019 sind zahlreiche spannende Aktionen geplant, um die Vielfältigkeit des Berufes aufzuzeigen. Bei dem Treffen ging es auch darum, welche digitalen Hilfsmittel dem Berufsbild helfen können beziehungsweise bei welchen Prozessen Digitalisierung möglich und sinnvoll ist. Außerdem wurde ein Ausblick auf neue Technologien gegeben wie zum Beispiel das Exoskelette, das schwere Arbeiten vereinfachen und in Zukunft Entlastung beim schweren Heben bieten könnte.

Fliesenleger Weitere Fachkräfte gewinnen

Bis zum 12. März kann man sich noch für das Gaudirodeln der Hafner und Kaminkehrer anmelden. Die Teilnehmer erwartet am 16. März ein Tag voller Spaß und Unterhaltung im Schnee. Los geht´s um 10 Uhr bei der Talstation Kabinenbahn im Skigebiet Reinswald. Gemeinsam wird die Gondel genommen oder auch die 40-minütige Wanderung zur Bergstation Sunnolm angetreten. Der Startschuss für das Rennen wird um 11 Uhr fallen. Anschließend wird das Gewinner-Team ermittelt, das Sarner-Spezailitäten erwartet. Aus organisatorischen Gründen wird gebeten, sich innerhalb 12. März mit Angabe der Personenanzahl mittels Mail anzumelden. Informationen Manuela Messner Tel. 0471 323 281 manuela.messner@lvh.it

PRO-Kamin mit Erfolg HAFNER UND KAMINKEHRER: DIE GROSSE FACHTAGUNG LOCKT 200 INTERESSIERTE AN. Wie natürliches Bauen, Wohnen und Leben mit holzbefeuerten Öfen möglich ist, wurde im Rahmen der ersten PRO-Kamin Fachtagung am 22. Februar erläutert. Etwa zweihundert Teilnehmer gingen der Einladung nach. „Mit der Wahl des Heizkonzeptes im eigenen Zuhause sind die Besitzer gefordert, eine wichtige Entscheidung zu treffen. Diese sollte nicht nur hinsichtlich der Investitionsspesen, sondern auch betreffend der Entwicklung der Betriebskosten gut überlegt sein“, erklärt der Obmann der Hafner Christian Gross. Steigende Energiepreise, unsichere Versorgungssituationen und Umweltschutz sollten bei der Wahl der Wärmequelle berücksichtigt werden. Heizen und Warmwasseraufbereitung zählen zu den größten Energieposten eines privaten Haushaltes und sind das größte Einsparpotential. „Ein Kachelofen, Speicherherd usw. machen unabhängig von Energiepreisen und sichern eine Heizmöglichkeit auch bei Stromausfall“, sagt der Obmann der Kaminkehrer Christian Resch.

Tagung PRO Kamin Mit 200 Teilnehmern

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Richtiges Heizen Gewusst wie

Heizen mit Holz KAMINKEHRER: DIE KAMPAGNE DES LANDES ZEIGT ERFOLG. Die sachgemäße Holzverbrennung in Holzöfen und Holzherden trägt maßgeblich zur Verbesserung der Luftqualität bei: Aus diesem Grund wird die Sensibilisierungskampagne der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz in Zusammenarbeit mit der Berufsgemeinschaft der Kaminkehrer im lvh auch 2019 in verschiedenen Südtiroler Ortschaften durchgeführt. Über ein Jahr nach dem Startschuss der Kampagne im Oktober 2017 kann eine positive Bilanz gezogen werden: Bisher haben sich zwölf Gemeinden in allen Landesteilen beteiligt. Ziel der Aktion „Heizen mit Holz… aber richtig“ ist es, aufzuzeigen, wie kleine Holzöfen und Holzherde ordnungsgemäß befeuert werden.

PAVIMENTI

27 03|2019

BRANCHEN | Installation und Facility

Zukunftspläne INSTALLATION: ZURZEIT BESCHÄFTIGEN VIELE AKTUELLE THEMEN DIE BERUFSGRUPPE, VOR ALLEM DIE AUSBILDUNGSLEHRGÄNGE. Im Rahmen der letzten Berufsgruppenausschusssitzung wurden verschiedene Themen aufgegriffen und diskutiert. Unter anderem ging es um die Digitalisierung des Richtpreisverzeichnisses, die Kodifizierung BIM, die SOA Zertifizierungen, die Zusammenarbeit mit der KlimaHaus Agentur und die FER Kurse.

BESCHLUSS IM MITTELPUNKT

Bei dieser Gelegenheit wurde vor allem über den neuen Beschluss der Landesregierung gesprochen. Mit dem Beschluss Nr. 579 vom 19.06.2018 wurde die „Richtlinie

Berufsgruppe Installation Sie sind sich einig

für die Ausbildungs- und Fortbildungslehregänge für die Installation und außerordentliche Instandhaltung mit erneuerbaren Energien betriebenen energetischen Anlagen“ (FER) genehmigt. Somit wird die Leitlinie der Staaten-Regionen Konferenz

bezüglich dieses Ausbildungsstandards umgesetzt. Die Ausbildungslehrgänge sind verpflichtend für alle Unternehmen, die gemäß der geltenden Handwerksordnung der Provinz Bozen bereits für die angeführten Tätigkeiten qualifiziert sind.

28 03|2019

Richtig treffen!

Gemeinsame Besichtigung Tiemme Raccorderie

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INSTALLATEURE FÜR HEIZUNGSUND SANITÄRE ANLAGEN: BEI TIEMME RACCORDERIE. Eine Werkbesichtigung bei Tiemme Raccorderie in Castegnato, Brescia, wurde vor kurzem für die Berufsgemeinschaft der Installateure für Heizungs- und sanitäre Anlagen möglich. Gemeinsam durften sie die Herstellung der Produkte, vom Rohmaterial bis zum fertigen Produkt, miterleben. Die Herstellung an sich war für die Teilnehmer eine sehr wichtige Erfahrung, denn nur so verstehen sie die ganze Produktion und schätzen die Produkte schlussendlich auch mehr. Die Berufsgemeinschaft ist bestrebt, mit den Neuigkeiten am Markt mitzuhalten.

Neuer Wind ELEKTROTECHNIKER: HERBERT KASAL WURDE EINSTIMMIG IN DAS AMT GEWÄHLT. Die Berufsgemeinschaft der Elektrotechniker hat einen neuen Obmann. Herbert Kasal wird die Berufsgemeinschaft in Zukunft leiten. Im Rahmen der letzten Berufsbeiratssitzung wurde er einstimmig in das Amt gewählt. Ewald Burkhart übernimmt aufgrund der Neuwahl von Kasal sein Amt als Delegierter der Berufsgemeinschaft.

KABELNORM UND IHRE ANWENDUNG

Des Weiteren wurden Themen wie die Jahreshauptversammlung 2019 angesprochen. Diese wird unter dem Thema „Kabelnorm und ihre Anwendung“ stattfinden. Als Ehrengäste eingeladen

Herbert Kasal Tritt neuen Aufgaben entgegen

werden Gabriele Frasnelli, Präsident des Kollegiums der Periti Industirali, Martin Haller, geschäftsführender lvh Präsident, SWREA Präsident Hannes Mussak und Landesrat Massimo Bessone. Auch wurde die Fachtagung „Tage der Gebäudetechnik“ angesprochen, die am 27. September 2019 in Schloss Prösels in Völs geplant ist.

Die Potenziale nutzen KÄLTE- UND KLIMATECHNIKER: DER WERT DER LEISTUNG WAR IM MITTELPUNKT DER JAHRESVERSAMMLUNG. seines Unternehmens ausschöpfen.“ Neben diesen Vortrag standen Grußworte von Landtagsabgeordneten Gert Lanz und lvh-Vizedirektor Walter Pöhl auf dem Programm. Obfrau Heidi Röhler ließ die vergangenen Monate Revue passieren und gab einen Ausblick, was in nächster Zeit alles ansteht.

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Ehrengäste und Obfrau Ein Blick in die Zukunft

Der Wert unserer Leistung, das war das Thema, das im Rahmen der Jahresversammlung der Kälte- und Klimatechniker aufgegriffen wurde. Referent Helmuth Pirhofer betonte, „wer heute mit seinen Produkten und Dienstleistungen am Markt bestehen will, muss alle technischen und organisatorischen Potenziale

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Altes SchuhHandwerk ORTHOPÄDIESCHUHMACHER: SIMON WALZL STELLT „ALTES SCHUH-HANDWERK VS. SCHUH-HANDWERK HEUTE“ VOR.

Simon Walzl aus Passeier hat die Chance ergriffen und vor kurzem an der Universität Salzburg über das Thema „altes Schuh-Handwerk vs. Schuh-handwerk heute“ referiert. Die Teilnehmer erfuhren nicht nur die Arbeitsabläufe des Schuhmachers von früher, sondern durften die verwendeten Materialien und das für den Schuhbau benötigte Handwerkszeug genauer kennenlernen. Im Grunde kann

30 03|2019

Schuhhandwerk zum Anfassen Simon Walzl in Salzburg

man sagen, dass das Handwerk lediglich durch rationeller arbeitende Maschinen ergänzt wurde, so Simon Walzl. Um das Thema weiter zu vertiefen, wurden nach dem Vortrag Diskussionsrunden in kleinen Gruppen eröffnet. Dabei ging es um

Erster Flohmarkt erfolgreich FOTOGRAFEN: NEBEN DEM ANGEBOT AN GEBRAUCHTEM FOTOZUBEHÖR WURDE AUCH DIE NEUE BROSCHÜRE VORGESTELLT. Am 16. Februar 2019 hieß es für Berufsfotografen – Filmer & Hobby Fotografen stöbern, finden und feilschen. Von 14 bis 20 Uhr konnten Interessierte auf dem ersten Flohmarkt der Fotografen im lvh nach gebrauchten Fotoapparaten,

Fragen wie: Warum braucht es heute noch einen Schuhmacher? Wie hat sich das traditionelle Handwerk verändert? Wie viele Lehrlinge werden in diesem Bereich zurzeit ausgebildet? Wie schaut der Handwerksberuf in der Zukunft aus?

Die neue Broschüre „bin ich Foto?“

Fotozubehör und nach Gespräche mit Profis Ausschau halten. Kleine Schätze und alten Raritäten fanden guten Absatz bei den Besuchern. Vorgestellt wurde natürlich auch die frischgedruckte Broschüre „bin ich Foto?“. Der Beirat

hat auf die noch wenigen verfügbaren Plätze für den Drohnenkurs aufmerksam gemacht.

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Events, Kurse und mehr FRISEURE: DIE BEZIRKSTREFFEN BEHANDELN ZAHLREICHE AKTUELLE THEMEN. Die Hälfte der Bezirkstreffen der Friseure wurde bereits erfolgreich durchgeführt. Dabei wurden zahlreiche wichtige Themen aufgegriffen. Unter anderem waren die bevorstehenden Veranstaltungen von großer Wichtigkeit, wie zum Beispiel Cosmoprof (18.03.2019), Haar Show (25.03.2019), Top Hair (30. bis 31.03.2019) sowie die Jahresversammlung (20.05.2019). Auch werden in diesem Jahr wieder interessante Kurse zur Auswahl stehen. Voraussichtlich wird es folgende geben: Naturfriseure, Praktikum am Filmset und Was kostet eine Stunde im Friseurhandwerk? Natürlich war auch die Ausbildung bei den Bezirkstreffen ein wichtiges Thema. Es wurde über den regelmäßigen Austausch mit Schulen, der Lehrlingsmappe sowie der Koordination des nächsten Meister-Lehrgangs gesprochen. Auch wurden die WorldSkills 2019 in Kazan und die Vorausscheidung für die EM besprochen.

WorldSkills Italy Junge Talente fördern

Preisverleihung Silvia Tomasi holt 4. Platz

Kampf um Europatitel TAPEZIERER-RAUMAUSSTATTER: EUROPÄISCHER BERUFSWETTBEWERB IN BERN. Die jeweils besten Tapezierer-Raumausstatter aus Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz haben in Bern um den Europameistertitel gekämpft. Mit dabei waren als Vertretung für Italien Silvia Tomasi aus Meran und Tobias Schweigkofler aus Schluderns. Die beiden 24-Jährigen zeigten eine hervorragende Leistung. Silvia Tomasi, die im Betrieb Prinoth Rudolf des Prinoth Christian arbeitet, schaffte es bei der Gesamtbewertung auf den 4. Platz. Bei der 13-stündigen Prüfung, die in der Heimtexsuisse Messe in Bern stattfand, wurde die präzise handwerkliche Arbeit am Hocker, bei der Teppichintarsie, beim Verkleben vom handgemalten Wandbelag und beim genauen Montieren der Dekoration bewertet. Die Aufgaben standen unter dem Motto „Impression aus der Italienischen Schweiz“.

31 03|2019

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BRANCHEN | Holz

Neuer Produktions-Rekord TISCHLER: DAS KONSORTIUM KOBRA FEIERT MIT 1.688 TÜREN EINEN NEUEN REKORD. DIE MITGLIEDER LASSEN DAS VERGANGENE JAHR REVUE PASSIEREN.

Vor kurzem erst hat KOBRA, das Konsortium der Tischler für Brandschutztüren in Südtirol, zur fünften Mitgliederversammlung eingeladen. Eine tolle Nachricht, die im Rahmen der Versammlung bekannt gegeben wurde, war die Steigerung der Produktion der Brandschutztüren in den vergangenen Jahren. Im Jahr 2018 wurde bei der Tür-Produktion mit 1.688 Stück ein Rekord gebrochen. Die Zahlen gehen auf das Jahr 2006 zurück, wo es noch 1.223 Türen waren. 2017 lag die Produktion bei 1.373 Türen. Die Mitglieder haben beim Treffen das vergangene Jahr Revue passieren lassen. Unter anderem wurden die Ausschrei-

Brandschutztüren Die Produktion steigt

bung des Projekts „Türenproduktion 4.0 – Türenkonfigurator“, die Entwicklung der Schallschutzschiebetür, oder auch die neuen Brandschutzprüfungen laut EN Norm sowie das Projekt „CE- Markierung von Außentüren“ angesprochen. Für das Jahr 2019 haben sich die Mitglieder vorgenommen, neue Produkte sowie die Türenkonfigurator für die Mitglieder-Türenproduktion 4.0 zu entwickeln. Ein weiteres Thema wird im heurigen Jahr die Einbruchsprüfung RC3 sein. Um das Programm der Haustüren zu vervollständigen, möchte der Vorstand nun auch die Einbruchsprüfung RC3 durchführen.

03|2019

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PETRA HOLZER Landesobfrau der Frauen im lvh

CLAUDIA GRUBER 21 Jahre | Sarntal Graﬁk Mediendesignerin

„Nur etwas mehr Mut“ Petra Holzer, Landesobfrau der Frauen, strebt für die nächste Zeit einen Ausbau des Netzwerkes an. Frau Holzer, welche Ziele haben Sie sich als neue Vorsitzende gesetzt? Für dieses Jahr habe ich mir zum Ziel gemacht, das Netzwerk der Frauen weiter auszubauen. Ein gutes Netzwerk ist die Basis für eine starke Interessenvertretung. Es sollen mehr Frauen für die Wirtschaftswelt und die vielseitigen Arbeitsmöglichkeiten im Handwerk begeistert werden. Neben dem Netzwerkgedanken zählt ebenso das Thema der Absicherung zu unseren Schwerpunkten, vom Mutterschutz bis hin zur Rente. Welche Herausforderungen kommen auf Sie zu? Eine große Herausforderung wird sein, junge Frauen zu motivieren. Doch gerade junge Frauen brauchen Vorbilder aus der Praxis, sie benötigen eine Bestätigung für diesen Weg. Starke Mütter sind die besten Vorbilder für ihre Töchter. Sie machen Mut, zeigen Durchsetzungskraft und sie leben die Leidenschaft für den Betrieb. Was wünschen Sie sich für die Frauen? Ich wünsche mir Zusammenhalt, Teamfähigkeit, eine oﬀene Kommunikation und starke Motivatoren. Die Frauen sollen gerne Handwerkerinnen bzw. Handwerkerfrauen sein. Auch sollen sich mehr Frauen trauen selbstständig zu werden. Ich wünsche mir, dass sie weiterhin alles was sie anpacken, mit Vision und Leidenschaft machen. manufakt

Junghandwerker-Selﬁe Worauf es bei der Arbeit ankommt … GENAUIGKEIT UND VOR ALLEM KREATIVITÄT

Junges Handwerk ist … MEINER FANTASIE UND KREATIVITÄT FREIEN LAUF ZU LASSEN.

Ich kann nicht leben ohne ... ZU VERREISEN

33 03|2019

POLITIK & WIRTSCHAFT HANDWERK BESTIMMT MIT: Auf lokaler, nationaler und auch internationaler politischer und wirtschaftlicher Ebene hat das Handwerk eine wichtige Stimme.

400 Züge täglich mit BBT 34 03|2019

DER BRENNER BASISTUNNEL SOLL DEN SCHWERVERKEHR VON DER STRASSE AUF DIE SCHIENE VERLAGERN. MIT INBETRIEBNAHME KÖNNEN ZWEI LOKOMOTIVEN BIS ZU 3.000 TONNEN GÜTER BEWÄLTIGEN UND ZU EINER GROSSEN ENTLASTUNG WERDEN. Mit insgesamt 64 Kilometern wird der Brenner Basistunnel (BBT) die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt. Am Querschnitt Brenner sollen dank des BBT bis zu 400 Züge pro Tag fahren. Ziel ist es, nach Inbetriebnahme, den Schwerverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Vor allem wird eine höhere Kapazität angestrebt. Zurzeit benötigt es zwei Triebfahrzeuge für 1.400 Tonnen an Gütern. Mit der Inbetriebnahme des BBT werden zwei Lokomotiven 3.000 Tonnen Güter transportieren können. Der BBT besteht aus zwei Haupttunnelröhren mit einem Durchmesser von jeweils rund acht Metern. Die beiden Tunnelröhren verlaufen in einem Abstand von 40 bis 70 Metern. Die Strecke wird eingleisig ausgebaut und wird somit begegnungsfrei sein. Derzeit sind vier Baustellen aktiv, zwei auf österreichischem und zwei auf italienischem Staatsgebiet. Die Inbetriebnahme des Brenner Basistunnels ist für das Jahr 2028 geplant. Vor kurzem war Raffaele Zurlo, Geschäftsführer der Europäischen Aktiengesellschaft BBT SE, in Bozen. Zusammen hat er sich mit lvh-Präsident Martin Haller und lvh-Vizedirektor Walter Pöhl über die Wichtigkeit des BBT unterhalten. „Der BBT ist ohne jeden Zweifel ein sehr wichtiges Projekt. Ist der Brenner Basistunnel fertiggestellt, gibt es zahlreiche Vorteile für die lokale Wirtschaft sowie neue Möglichkeiten für Arbeitsplätze und für Aus- und Weiterbildung“, so Zurlo. sk

01 Brenner Basistunnel Inbetriebnahme voraussichtlich 2028 02 Raﬀaele Zurlo Zu Besuch in Bozen

Brenner Basistunnel | POLITIK & WIRTSCHAFT

64 km

Tulfes

Länge

Zufahrt Ampass

15.000

Umfahrung Innsbruck

Arbeitsplätze bis 2027

INNSBRUCK

250 km/h höchstzulässige Geschwindigkeit

Zufahrt Ahrental

ca. 8 m

Innendurchmesser Haupttunnel

2028

Inbetriebnahme

Haupttunnelröhren

03|2019

Zufahrt Wolf

25 Min.

von Innsbruck nach Franzensfeste (aktuell 80 Min.)

7,8 Mrd. €

Österreich

Staatsgrenze

Italien

technische Kosten

Längste

2 Loks

unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt

Zufahrt Mauls

Erkundungsstollen

für bis zu 3.000 t (heute 2 Loks für 1 – 400 t)

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Quelle: Brenner Basistunnel

Bozen Stadt: Mobilität als zentrale Herausforderung BOZENS BÜRGERMEISTER RENZO CARAMASCHI STELLT ZUKÜNFTIGE INFRASTRUKTURPROJEKTE VOR.

36 03|2019

In Bozen stehen demnächst mehrere Bauund Infrastrukturprojekte an. Im Rahmen der Ortsversammlung der Handwerker von Bozen präsentierte diese Bürgermeister Renzo Caramaschi. „Ein funktionierendes Verkehrsnetz stellt gerade für das Handwerk eine notwendige Arbeitsvoraussetzung dar“, unterstrich Hannes Mussak, lvh-Orts- und Bezirksobmann von Bozen Stadt. „Die schnelle Erreichbarkeit ist für Unternehmen einer der wichtigsten Faktoren. Insofern möchten wir mit dieser Veranstaltung zum einen über die geplanten Vorhaben informieren, zum anderen auch auf Auftragsmöglichkeiten

für Handwerksbetriebe aufmerksam machen.“ Renzo Caramaschi erläuterte die Infrastrukturprojekte: Vom Ausbau der Infrastruktur rund um die Einsteinstrasse, der Verbindung A22 – Mebo, der Reorganisation der Mobilität bei Bozen Süd, den Bau des Hörtenbergtunnels, der Umsetzung der Trambahn oder dem Ausbau des Radwegenetzes. „Der Verkehr stellt dabei die größte Herausforderung dar“, sagte Caramaschi, „aber wenn wir unsere Stadt modernisieren und vor allem ein effizienteres und umweltschonenderes Verkehrsnetz schaffen wollen, ist auch ein Mentalitätswandel erforderlich.“

01 Ortsversammlung Mobilität im Mittelpunkt 02 Verschiedene Projekte Hannes Mussak und Renzo Caramaschi 03 Renzo Caramaschi Ein Überblick

Mobilität: Startschuss für Infoabende gefallen EINE SERIE VON INFORMATIONSABENDEN SOLL KLARHEIT SCHAFFEN. DER AUFTAKT FAND IN STERZING STATT, DORT BENÖTIGEN ANRAINER DRINGEND LANGFRISTIGE LÖSUNGEN. Eine Serie von lvh-Informationsabenden zum Thema Mobilität ist gestartet. Der Anfang wurde in Sterzing gemacht. Bezirksobfrau Petra Holzer begrüßte zahlreiche Wirtschaftstreibende und Vertreter aus der Politik. „Wir Wipptaler sind seit Jahren einer enormen Verkehrsbelastung ausgesetzt“, sagte Holzer. Es bräuchte dringend langfristige Lösungen. Einen Überblick über die aktuelle Situation und die Brennerachse gab Walter Pardatscher, Geschäftsführer der Brennerautobahngesellschaft A22. Er erklärte den Anwe-

senden die Investitionen der A22 wie beispielsweise die Lärmschutzwände und die Forcierung der telematischen Maut. So sollen die Verkehrssituation und vor allem die Anrainer entlastet werden, erklärte Pardatscher. Roberto Cavaliere vom NOI Techpark stellte die Reduktion der Stickstoffbelastung mittels Verringerung der Geschwindigkeit vor: „Eine Fahrtgeschwindigkeit von 100 anstatt von 130 Stundenkilometern können rund 25 Prozent weniger Stickoxidemissionen bedeuten. Elmar Morandell, Obmann der

Berufsgruppe Transport kritisierte die Maßnahmen der Nordtiroler Landesregierung: „Verbote reduzieren nicht den Transit, sondern verursachen Stau sowie erhöhte Stickoxidbelastungen.“ Bei der anschließenden Diskussionsrunde hatten die Anwesenden die Möglichkeit Fragen zu stellen. Ein wichtiges Thema waren dabei die Lkw-Parkplätze, da Lkw-Fahrer vor Ort nicht die vorgesehen Sadobre benutzen, sondern oft entlang der Straße parken. Auch war lvh-Vizedirektor Walter Pöhl anwesend.

AUS DEM SÜDTIROLER LANDTAG

Austausch mit Gebhard RENATE GEBHARD ZU BESUCH IM LVH: DAS BÜRGEREINKOMMEN IST STRITTIG. Regelmäßig trifft sich die lvh-Spitze zum Austausch mit den Südtiroler Parlamentariern. Am 25. Februar war Kammerabgeordnete Renate Gebhard zu Besuch im lvh. Es wurden Themen wie Bürgereinkommen, Mobilität, die anstehende Überarbeitung der Straßenverkehrsordnung und einige berufsspeziﬁsche Bereiche wie die Regelung der Fahrzeugrevisionen und das neue Brotgesetz besprochen. Die Mehrwertsteuererhöhung, die aufgrund der klammen Staatskassen droht, wurde thematisiert, ebenso wie das Bürgereinkommen für ganz Italien. Diese Maßnahme wird voraussichtlich Unsummen verschlingen, obwohl es die Wirtschaft nicht ankurbelt, so lvh-Präsident Martin Haller. Südtirol ist hier in einer Sondersituation, da es bereits schon seit langer Zeit über eine vergleichbare Sozialleistung verfügt. Voraussichtlich werden die Südtiroler Bürger selbst entscheiden dürfen, ob sie die Sozialhilfeleistungen des Landes beanspruchen wollen oder das staatliche Bürgereinkommen beantragen, nach den jeweiligen Zugangsvoraussetzungen und Regeln. Eine Kumulierung der Leistungen hingegen wird nicht möglich sein. „Wir werden sehen, wohin Italien mit diesem Kurs steuert. Wir als Wirtschaftsverband haben schon immer für Investitionen in die Wirtschaft plädiert. Nur diese garantieren langfristig Wachstum“, so lvh-Präsident Martin Haller.

lvh-Spitze trifft Thomas Widmann ERSTER ANTRITTSBESUCH ERFOLGREICH

Die lvh-Delegation stattete Landesrat Thomas Widmann kürzlich einen Besuch ab. Vordergründig ging es beim Treffen darum, einige für die Wirtschaft bedeutende Themen vorzubringen. „Als langjähriger Landesrat kennt Widmann die Bedürfnisse der Wirtschaft sehr gut”, sagt lvh-Präsident Martin Haller. „Wir sind zuversichtlich, dass er diese in seinen Ressorts entsprechend berücksichtigen bzw. behandeln wird.“ Konkret eingegangen wurde auf die digitale Infrastruktur. „Ein funktionierendes und ﬂächendeckendes Breitbandnetz ist für den modernen Handwerker ein absolutes Muss. Nur damit ist zukunftsorientiertes und effizientes Arbeiten möglich“, so lvh-Direktor Thomas Pardeller. manufakt

GERT LANZ SVP-Fraktionsvorsitzender, Regionalund Landtagsabgeordneter

Das erste Vorhaben Was hat es mit dem Gesetz auf sich, das mit 300 Unterschriften in Erwartung einer Volksabstimmung jedes Landesgesetz für sieben Monate blockieren kann? Und warum soll es sobald wie möglich abgeschafft werden? Das Gesetz zur direkten Demokratie wurde im Juli 2018 beschlossen. Ein Artikel im Gesetz sieht die Möglichkeit vor, dass alle Landesgesetze, ausgenommen Haushalt, Zuwendungen ans Personal sowie ethnische Gesetze, einer Volksabstimmung unterzogen werden können, sofern im Landtag bei der Genehmigung des Gesetzes keine Zwei-Drittel-Mehrheit erreicht wurde. Diese liegt bei 24 Stimmen und kommt nur selten zustande, eigentlich fast nie. Insgesamt könnten Landesgesetze somit rund sieben Monate lang durch 300!! Unterschriften blockiert werden bevor sie einer Volksabstimmung unterzogen würden. Es ist nicht akzeptabel, dass Gesetze, in denen eventuell auch Geldmittel gebunden sind, über so eine lange Zeit auf Eis gelegt werden. Aus diesem Grund sind wir der Meinung, dass dieser Artikel abgeschafft gehört. Ein wesentlicher weiterer Grund für die Änderung ist der, dass die Mehrheit jederzeit erpressbar wäre. Und bei jedem Gesetz betteln, dass der eine oder der andere mitstimmt, ist auf keinen Fall eine Aufwertung der Demokratie. Zudem würde durch diesen Mechanismus der Landtag komplett abgewertet, da jede Arbeit im Nachhinein blockiert werden könnte.

Auf Voranmeldung besteht die Möglichkeit einer persönlichen Sprechstunde. Anfragen an gerhard.lanz@landtag-bz.org

37 03|2019

THEMEN IN BEWEGUNG GROSSE THEMEN: In diesem Monat geht es um das digitale Leben und wie Handwerker ihre Betriebe Schritt für Schritt digitalisieren.

40 03|2019

Digitale Unternehmung WOLLEN SIE ZEIT IN DIE DIGITALISIERUNG IHRES EIGENEN BETRIEBES INVESTIEREN? GASTAUTOR HANNES LÖSCH VON LIMENDO IN BOZEN ERKLÄRT, DASS DIESER PROZESS AUS ZWEI BLICKWINKELN HERAUS BETRACHTET WERDEN SOLL.

Digital Unser ganzes Leben

Der Begriff Digitalisierung wird dem kommenden Wandel nicht gerecht. Die Digitalisierung beschreibt nur einen kleinen Teil der Veränderungen, die auf uns in den nächsten Jahren zukommen. Ganze Geschäftsmodelle werden verändert werden und nicht mehr so existieren, wie wir sie heute kennen. Hätte man in den 1980er Jahren Bankangestellten erzählt, dass sie in 30 Jahren kein Geld mehr „kassieren“ werden, so hätte man uns wohl für verrückt erklärt. Beobachten wir hingegen die heutige Situation, so wird uns klar, dass immer mehr und mehr Bankfilialen geschlossen werden. Denn es besucht sie keiner mehr. Gehen wir 20 weitere Jahre in die Zukunft, so werden sicherlich Banken nochmals komplett anders funktionieren – insofern es sie noch gibt. Sogenannte Block-Chains – die meisten kennen wahrscheinlich Bitcoins, die auf einer Block-Chain aufbauen – werden möglicherweise Banken verdrängen. Ganz nach Bill Gates: „Das Bankwesen ist unerlässlich, Banken nicht.“ Wer weiß, wie es in der Bauwirtschaft aussehen wird? Weiterhin individuelle Produktion auf der

Leben in der digitalen Welt, Teil VII | THEMEN IN BEWEGUNG

ZEHN SCHRITTE ZUR DIGITALISIERUNG

01 Sie als Unternehmer möchten den Betrieb digitalisieren. Der Wille ist der wichtigste Schritt zur Digitalisierung. 02 Sie als Unternehmer investieren künftig zehn Prozent Ihrer Zeit in das Thema Digitalisierung.

Neue Spielregeln Für die Geschäftsmodelle der Zukunft

Baustelle? Oder doch Produktion per 3D-Drucker direkt auf dem Bau und Fertigstellung innerhalb weniger Tage? Individualbestellungen an den Tischler? Aufmaß vor Ort, Arbeitsvorbereitung, Produktion? Oder doch Aufmaß durch ein Smartphone oder ein anderes Gerät, das das Smartphone schon ersetzt hat, OnlineÜbermittlung, automatische Arbeitsvorbereitung durch Computerprogramme und zentrale Produktion durch Produktionsroboter? Wenn wir also von Digitalisierung sprechen, so müssen wir diesen Begriff allumfassender sehen. Digitalisierung umfasst auch die „reale“ Welt, die Schritt für Schritt verändert wird. Unternehmer und Handwerker im Besonderen sind heute gefordert, sich Gedanken über die Geschäftsmodelle der Zukunft zu machen, um weiterhin auf dem Markt zu bestehen. Dabei sollten zwei Blickwinkel eingenommen werden.

OPERATIVE SICHTWEISE

Die operative Sichtweise umfasst all jene Ebenen, die ohne größere Überlegungen jedem Betrieb empfohlen werden können, weil sie darin bestehen, operativ und prozessual besser zu arbeiten bzw. sich besser zu vermarkten oder zu verkaufen. Dies tut jedem Betrieb gut. Sie reagieren mit solchen Maßnahmen einfach auf den Wettbewerb und bleiben insgesamt wettbewerbsfähiger.

MASSNAHMEN ZU INFRASTRUKTUREN & PROGRAMMEN

>> Investieren Sie in die mobile Nutzung von E-Mail und Kalender. Sie können dabei sehr günstig auf diverse Cloud-Anbieter (also Anbieter im Internet, in der Wolke) zurückgreifen. manufakt

03 Sie überlegen sich, welches Geschäftsmodell Sie künftig betreiben wollen und können. Holen Sie sich hier externe Hilfe. Stimmen Sie die Priorität Ihrer operativen Maßnahmen damit ab. 04 Planen Sie, welche operativen Maßnahmen Sie umsetzen möchten. 05 Erstellen Sie eine Prioritätenliste, zum Beispiel der mobile Internetzugang für alle Mitarbeiter als Priorität Nr. 1. 06 Setzen Sie die Priorität Nr. 1 um, bevor Sie mit weiteren Maßnahmen beginnen. 07 Erstellen Sie ein System, um Ihre Erfolge messen zu können. 08 Feiern Sie die Erfolge mit Ihren Mitarbeitern. 09 Kehren Sie zu Schritt Nr. 5 zurück, und wählen Sie wieder eine Priorität aus. 10 Vergessen Sie nicht an Schritt Nr. 3 zu arbeiten, damit Sie auch morgen noch Ihrer Konkurrenz den entscheidenden Schritt voraus sind.

41 03|2019

THEMEN IN BEWEGUNG | Leben in der digitalen Welt, Teil VII

>> Audio- und Videokonferenzen helfen Ihnen, Reise- und Vertriebskosten zu sparen, indem sie sich direkt von Ihrem Büro aus mit Ihren Lieferanten und Kunden abstimmen. >> Investieren Sie in das „papierlose Büro“, indem Sie Ihre bestehende Büro-Software (auch ERP genannt) ausbauen und diese mit bestehenden Apps (kleinen Programmen) ergänzen. Die Möglichkeiten diesbezüglich sind gigantisch, um mit einfachsten Mitteln Daten direkt in ihrer Büro-Software zu erfassen. Auch hier gibt es diverse Experten, die Ihnen weiterhelfen können. >> Weitere Möglichkeiten bestehen in einem Ausbau der Geschwindigkeit des Internetanschlusses sowie Investitionen in IT-Sicherheit – auch einfachen wie einer Verschlüsselung Ihrer Webseitenkommunikation.

42 03|2019

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>> Investieren Sie insbesondere in Ihr ControllingSystem, sodass Sie regelmäßigen Zugang zu Ihren Finanz- und Erfolgsinformationen haben. Mit sogenannten Business-Intelligence-Lösungen haben Sie künftig Ihr Unternehmen immer in der Hosentasche. So können Sie zum Beispiel Kalkulationen einsehen oder sehen, ob Angebote versendet worden sind und wie sie insgesamt dastehen. Die Diskussion mit Ihrem Buchhalter im April des nächsten Jahres ist genau genommen sowieso viel zu spät.

ERFOLGREICHE UNTERNEHMER BLICKEN SOWOHL OPERATIV ALS AUCH STRATEGISCH AUF DIE DIGITALISIERUNG. DOTT. HANNES LÖSCH

Leben in der digitalen Welt, Teil VII | THEMEN IN BEWEGUNG

01 Im Auge Strategische Sichtweise der Digitalisierung 02 Ein großes Ziel Viele kleine Schritte

>> Investieren Sie in die Erfassung von Daten, die für Ihr Geschäft wichtig sind. Auch hier können Sie mit einfachen Mitteln Daten erfassen, zum Beispiel einem GPS-Empfänger in Lkw, um Routen und Standzeiten zu erfassen, oder in Apps bzw. die Büro-Software, um direkt vor Ort bei Kunden, in der Produktion oder auf der Baustelle wichtige Daten gleich zu erfassen.

STRATEGISCHE SICHTWEISE

Die strategische Sichtweise umfasst all jene Ebenen, die das Unternehmen in der Zukunft weiter voranbringen. Hier geht es um Überlegungen zum Geschäftsmodell und zum Geschäftsprozess. Denken wir zum Beispiel an IBM, das sich von einem Hardware-Anbieter zu einem führenden ITund Beratungsunternehmen entwickelt hat.

MASSNAHMEN ZU E-COMMERCE & E-BUSINESS

>> Investieren Sie in die Verbesserung Ihrer Website sowie in Online- oder, falls sinnvoll, in SocialMedia-Marketing. >> Ihre Website können Sie übrigens auch so gestalten, dass Kunden direkt Angebote erhalten können. Wer diesen Weg konsequent geht, kann mittels seiner Website auch ganz spezielle Kundenlösungen anbieten, die mit der Produktion verbunden sind. Die Anfrage bzw. die Bestellung eines Kunden führt zur automatischen Erstellung von CAD-Zeichnungen für die Produktion. Hier sind große Kosteneinsparungen möglich. Alle diese Bereiche ändern nicht substanziell, wo das Unternehmen in zehn Jahren stehen wird, sondern sind hilfreich, wenn nicht sogar notwendig, um das Unternehmen heute wettbewerbsfähig zu erhalten. Open-Source-Tools bzw. günstige Programme können viel leisten. Es ist wichtig, bei komplexen Themen den richtigen Partner zu finden, der Sie begleitet. Es gibt übrigens diverse Fragebögen, die Ihnen zeigen, wie digital Sie wirklich sind. Dort finden Sie noch viel mehr Möglichkeiten für die operative Digitalisierung Ihres Betriebes. manufakt

VIER KERNFRAGEN IM DIGITALEN PROZESS

01 IT- und Digitalisierungsvision – die Entwicklung einer Vision für das Unternehmen. Wie wird künftig und in welchen Arenen gearbeitet. Welches Geschäft betreiben wir künftig? 02 Digitale Kompetenzen – wer im Unternehmen ist in der Lage, diese Vision umzusetzen? Wo müssen wir aufbauen bzw. wen ausbilden? 03 Geschäftsprozesse – welche Prozesse mit Kunden und Lieferanten sowie administrative Prozesse werden künftig wie ablaufen und wie miteinander verbunden? 04 Digitale Projekte umsetzen – wie setzen wir effizient Projekte, die uns in dieser Vision weiterbringen, konsequent um?

43 03|2019

THEMEN IN BEWEGUNG | Leben in der digitalen Welt, Teil VII

Es geht nicht um eine Evolution im digitalen Sinne, sondern um DIE Revolution. Sie werden nicht von heute auf morgen Ihr Geschäftsmodell ändern. Dennoch ist es wichtig, auf dem neuesten Stand zu bleiben. Sie sollten sich heute bereits Überlegungen machen, wie sich Ihr Geschäft verändern könnte. Und Sie sollten bereits heute damit beginnen zu experimentieren. Denn nur durch regelmäßiges Experimentieren werden Sie lernen, was funktioniert und was nicht. Es gibt hier kein Richtig und kein Falsch. Wichtig ist, dass Sie sich strategisch auf den künftigen Wandel vorbereiten. Wie jede große Reise beginnt auch diese mit dem ersten Schritt. Jeder kann heute agieren und sich

03|2019

Der Autor Dott. Hannes Lösch Gründer der Unternehmensberatung Limendo in Bozen hannes.loesch@limendo.com limendo.com/digitalisierungs-index/

FELDER GROUP WOODWORKING Die smarte APP für die Holzbranche

Digitale Handwerker in der Werkstatt Die App mit nützlichen Tools rund um die perfekte Holzbearbeitung – jetzt für Smartphone und Tablet. Clevere Funktionen für die täglichen Herausforderungen der Holzbearbeitung. Alle Holzbearbeitungsmaschinen der Marken FELDER, FORMAT-4 und Hammer sowie eine hilfreiche Toolbox mit nützlichen Werkzeugen für die Holzbearbeitung sind jetzt in der App der FELDER GRUPPE zu finden. Rechner für Schnittgeschwindigkeit, falsche Gehrung, Restlänge Kantenmaterial, Gewicht Plattenmaterial, Goldener Schnitt, Holzschwund und Zahnschritte sind nur einige der Menüpunkte, die am Handy abgerufen werden können. Außerdem hat der Tischler oder der Zimmerer einen mobilen QR-Scanner immer bereit und die Möglichkeit, den direkten Kontakt zum Kundendienst aufzunehmen.

DIE FELDER-GRUPPE

Perfekte Holzbearbeitung Konsequente Innovation

Die Felder-Gruppe mit Werk und Sitz in Hall in Tirol, Österreich, entwickelt, pro-

duziert und vertreibt Holzbearbeitungsmaschinen für Handwerk, Gewerbe und Industrie. Mit Leidenschaft, Überzeugung und Mut zur Innovation verfolgt das Familienunternehmen seit 1956 eine zentrale Philosophie: Dem Kunden genau die Maschine anzubieten, die er benötigt.

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digitalisieren. Dabei muss es nicht immer die große Veränderung sein. Bereits kleine Maßnahmen können erhebliche Verbesserungen bringen. Wer langfristig erfolgreich sein will bzw. etwas verändern möchte, tut gut daran, die strategische Sichtweise der Digitalisierung nicht aus den Augen zu verlieren.

45 03|2019

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IM BLICK

Frühling im Anmarsch…

TRENDS: Marktneuheiten, Produktvorstellungen, Betriebsporträts, Public Relation, Werbung

FAF – DIE EUROPÄISCHE FACHMESSE FÜR FASSADENGESTALTUNG UND RAUMDESIGN

Ab nach Köln Zur FAF, der Leitmesse der Branche, vom 20. bis zum 23. März

Schritt zur

Im Fokus der FAF – FARBE, AUSBAU & FASSADE steht im März das Thema Fachkräftesicherung. Im Schulterschluss mit den Trägerverbänden und Ausstellern bietet die Fachmesse in Köln vom 20. bis zum 23. März ein breitgefächertes Angebot für Schüler, Auszubildende und Gesellen an. Die Suche nach Fachkräften ist im 21. Jahrhundert ganz eng mit Social Media Marketing verknüpft. Attraktive Homepages von Ausbildungsbetrieben sollen Lust auf den schönsten Beruf der Welt machen. Hier sei noch viel Potenzial, meinen junge Meister. Jessica Jörges informiert zum Beispiel über die Vielfalt des Handwerks mit dem Ausbildungs-Blog „Bunte Zukunft“. Auch mit dem Gesellenbrief in der Tasche will sie ihren Blog fortführen.

03|2019

Im März

DIE NASENFILTER SINUSET

Möchten Sie sich vor Allergien, Grippeviren, Feinstaub und Luftverschmutzung besser schützen? Die Nasenfilter Sinuset (www.sinuset.com) sind das Ergebnis langjähriger Forschungsarbeit. Zertifizierte Materialien helfen, das Immunsystem zu stärken, und verbessern die Schlafqualität. Die Filter-Pads halten 90 Prozent der Teilchen bis zu fünf Mikron und 80 Prozent der Teilchen bis zu 2,5 Mikron zurück. Sie sind in zwei Größen erhältlich.

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VERGLEICHSPARAMETER DEFINIEREN Um zu bewerten, ob durch die umgesetzten Maßnahmen die erwarteten Energieeinsparungen erreicht werden, ist es wichtig, geeignete Vergleichsparameter zu definieren. Diese setzen z. B. den Energieverbrauch mit der Produktionsleistung in Verbindung. Auf diese Weise wird der Verbrauch nicht absolut bewertet, sondern relativ: Die aufgebrachte Energie für die produzierte Stückanzahl oder verarbeitete Rohstoffmenge lässt einen Vergleich mit branchenüblichen Werten zu. Es ist wichtig zu definieren, welche externen Faktoren, z. B. das Klima, den Energieverbrauch beeinflussen können. Mehr Infos unter www.klimafactory.it.

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POST VON GROHE

Alles für das Handwerk NEU! DAS KATALOGPORTAL IST ONLINE

Im März gibt es auf www.groheshop.com eine spannende Neuheit für alle Kunden: Das Katalogportal geht endlich online! Nach langer, akribischer Arbeit haben es die Verantwortlichen geschafft, alle Herstellerkataloge an einem Ort zu sammeln und für Kunden zugänglich zu machen. Angereiht nach der bewährten GroheLogik, die in den hauseigenen Katalogen und dem Groheshop sowie der App angewandt wird, eröffnet das Katalogportal dem Kunden viele interessante Möglichkeiten. „Wir sind uns sicher, dass die Kunden dieses Portal zu schätzen wissen. Über 90 Blätterkataloge, welche direkt vom Portal aus in Papierform bestellt, heruntergeladen oder ausgedruckt werden können, sind schon etwas Besonderes.“ Und das Beste an der ganzen Sache: Es ist kostenlos und frei zugänglich für alle! Besuchen Sie den GroheOnlineshop, und finden Sie alles rund um das Thema Handwerk.

Optimales Einkaufserlebnis UPDATE GROHESHOP-APP

Sicherheitsdatenblätter WICHTIGER SERVICE FÜR KUNDEN

Die Organisation der Sicherheitsdatenblätter im Unternehmen nimmt viel Zeit in Anspruch, braucht Geduld und kostet nicht nur Nerven. Der Fachhandel Grohe übernimmt für seine Kunden diesen Aufwand und bietet ab sofort den GroheSicherheitsdatenblattservice an. Es genügt, eine E-Mail an service@groheshop zu schicken, und Sie sind beim Service abonniert. Mitarbeiter hinterlegen die E-Mail-Adresse, wo in Zukunft alle neuen Sicherheitsdatenblätter hingeschickt werden. Und damit Sie sichergehen, dass die Version auch die aktuellste ist, steht P. Grohe im ständigen Austausch mit den Lieferanten und fordert autonom immer die neuesten Datenblätter an. Muss es aufgrund einer Kontrolle mal schnell gehen, sind die aktuellen Sicherheitsdatenblätter stets im Grohe-Onlineshop sowie in der Groheshop-App verfügbar.

Das Fachgeschäft P. Grohe entwickelt ständig Angebote und Serviceleistungen weiter und möchte den vielen Kunden ein optimales Einkaufserlebnis bieten. Vor Kurzem wurde die neuste Version der Groheshop-App veröffentlicht, wo die Kunden in wenigen Klicks alle Informationen zu den Rückstandslisten erhalten. Weitere Neuheit ist die perfekte Darstellung von Artikeln mit mehreren Bildern sowie die Bereitstellung aller PDFs (technische Datenblätter, Sicherheitsdatenblätter) und Produktvideos.

Die App von Groheshop Neueste Version online Aktuell und immer verfügbar Die Sicherheitsdatenblätter manufakt

47 03|2019

IM BLICK | Produktplatzierung

48 03|2019

Schlern Tir setzt auf Gas und denkt an die Umwelt

01-02 Übergabe (v. l.) Juniorchef Georg Thaler mit Alex Gasser von Iveco und den Eltern Walther und Verena Thaler

IVECO GASSER, BOZEN-BRUNECK: ÜBERGABE VON ZWEI UMWELTFREUNDLICHEN STRALIS NATURAL POWER (NP) MIT LNG-BETRIEB IN BOZEN.

KONTAKT Gasser Iveco GmbH Bozen Tel. 0471 553 000 St. Lorenzen Tel. 0474 474 514 Belluno Tel. 0437 915 100 www.gassersrl.t

Wie sich im Laufe der Jahrhunderte der Warenaustausch schneller, billiger und umweltverträglicher entwickelt hat, ist eine spannende Geschichte. Unser Kauf- und Mobilitätsverhalten sorgt für Innovationen und für große Umwälzungen der Weltwirtschaft: Zuerst die internationalen Standards in der globalen Logistik, dann die Durchsetzung des Containers als leicht transportierbare Box im Fernverkehr. Später erlebte in der großen Krise 2008 die Wirtschaft von nebenan mit den sogenannten 0-km-Produkten eine Renaissance. Und heute öffnet uns die digitale Bestellung der Ware und deren Lieferung bis zur Haustür wieder eine völlig neue Zukunft. Die komplett automatisierte Logistikmaschinerie macht es möglich.

die Impulse der Zeit für einen umweltschonenden Warentransport mit einer gewissen Selbstverständlichkeit ein- und umzusetzen. „Zwei nagelneue LNG-Laster sind schon nach Deutschland unterwegs“, bestätigen Firmengründer Walther und Sohn Georg Thaler. Erst vor zwei Wochen erfolgte die Schlüsselübergabe der zwei umweltfreundlichen Stralis-NP-Erdgas-Trucks am Firmensitz im Europark in der Industriezone. Gleich gegenüber hat die Gasser GmbH, die die innovativen Lkw geliefert hat, ihren Sitz. Mitinhaber Alex Gasser ist überzeugt: „IVECO hat mit den neuen LNG-Motoren neue Maßstäbe im Fernverkehr gesetzt.“

FAMILIENBETRIEBE BESONDERS FLEXIBEL

„Der neue Stralis-NP-Erdgas-Truck meistert alle Einsatzzwecke auf der Straße – und gelegentlich auch auf Baustellen“, erklärt Alex Gasser. 460 PS Motorleistung und eine Reichweite von bis zu 1600 Kilometern sind die ersten großen Vorteile der neuen LNG-Trucks von IVECO. Ganz besonders punktet der Erd- und Biogasantrieb als Kraftstoffalternative im Fernverkehr durch seine Umweltbilanz. „Bei Biomethan-Betrieb wird eine erhebliche Reduktion der CO2-Emissionen bis zu 95 Prozent

Wer täglich diese Entwicklungen beobachtet und sie vor Ort im Einklang mit der Umwelt und mit dem Blick auf die Wirtschaftlichkeit gleich umsetzen kann, sind im Transportsektor vor allem Familienbetriebe. Einer davon ist Schlern Tir. Dank der flexiblen Handhabung mit Entscheidungen, dem immerwährenden Überblick der eigenen Lkw-Flotte und der schnellen Organisation der Lieferungen schafft es Schlern Tir,

CNG- UND LNG-TRUCKS FÜR DEN GÜTERVERKEHR – ABGASFREI

Produktplatzierung | IM BLICK

erreicht, dann weniger Stickoxid NOx-Emissionen um 60 Prozent und weniger Feinstaub PM10 um ganze 99 Prozent – das sind alle Traumwerte im Bereich der Euro-VI-Norm, berichtet Gasser. „Auch der Lärm ist um neun Dezibel geringer als bei Dieselmotoren und erreicht nur mehr 71 Dezibel“, ergänzt er.

FÜR UMWELT UND WIRTSCHAFTLICHKEIT

Der umweltfreundliche Aspekt war für Walther und Georg Thaler beim Kauf der zwei neuen Maschinen entscheidend. Nicht unbeachtet bleiben allerdings die Gesamtbetriebskosten (TCO) eines Flüssigerdgas-Lkw. „Der Anschaffungspreis ist zwar um einiges teurer, die Gesamtbetriebskosten fallen nachgerechnet mit minus neun Prozent deutlich geringer aus als bei einem Diesel-Lkw“, berichten die Inhaber von Schlern Tir. Die anspruchsvolle Investition der Frächter in die neuen Erdgas-Lkw honoriert Deutschland mit Mautermäßigungen. „Wir verstehen diese Maßnahme als eine kleine Belohnung für unsere Bereitschaft, immer neue Investitionen in einen modernen Fuhrpark zu tätigen und kompromisslos an die Umwelt zu denken“, sagt Walther Thaler und wünscht sich, dass alle Staaten in Europa nachziehen werden. Die wirtschaftlichen Aspekte für den Stralis Natural Power liegen aber im deutlich reduzierten Kraftstoffverbrauch und in geringeren Kraftstoffpreisen. Die Betankung mit Erdgas kann in der strategisch gelegenen LNG-Tankstelle auf dem Sadobre-Gelände bei Sterzing erfolgen.

FREIE FAHRT FÜR GREEN LKW

Alex Gasser von der Gasser GmbH würde als einen größeren Anreiz für die Investitionen in Umwelt-Lkw

IMMER MEHR FRÄCHTER INVESTIEREN IN LNG-MOTOREN

FLÜSSIGERDGAS

Erdgas oder Methangas gehört zu den fossilen Brennstoffen, LNG (Liquefied Natural Gas) ist verflüssigtes Erdgas. Die Verflüssigung wird durch starke Abkühlung bis zu –162 Grad Celsius und durch eine 600-fache Komprimierung erreicht. Somit werden bei hoher Sicherheit lange Reichweiten garantiert. Aus diesem Grund wird heute LNG als umweltfreundlicher Treibstoff hauptsächlich für den Schwertransport verwendet.

für sie eine Art grüne Ampel auf der Brennerautobahn sehen. „Wir haben es am Schneewochenende im Februar gesehen – die A22 ist definitiv überlastet. „Es ist Zeit für einen Paradigmenwechsel im Schwerverkehr“, sagt er. Nachtfahrverbot, sektorales Fahrverbot, Wochenendfahrverbot: Die Verbotspolitik Österreichs hat ausgedient und sorgt nur noch für kilometerlange Staus zurück durch das Eisacktal bis fast nach Bozen. „Eine Lösung finde ich darin, dass auch bei Überlandfahrten umweltfreundliche Lkw Tag und Nacht, Samstag wie Sonntag fahren dürfen“, empfiehlt der Unternehmer. Gasbetriebene Fahrzeuge haben aufgrund ihrer niedrigen NOx-Werte schon jetzt freie Fahrt in den städtischen Umweltzonen.

DIE ZUKUNFT KANN KOMMEN

„Unsere Flotte besteht ausschließlich aus Euro-VILkw“, erzählt Walther Thaler von Schlern Tir. Das Familienunternehmen zählt 25 moderne Lkw und circa genauso viele sogenannte „Padroncini“, also Einzelfirmen, die für den Betrieb auf Abruf fahren. „Wir haben keine andere Wahl, als umweltfreundliche Lkw zu fahren. Der Markt ist anspruchsvoll, die Umwelt sensibel und Österreich, unser nahes Nachbarland im Norden, restriktiv“, sagt der Seniorchef, der jetzt mit der neuen Erdgastechnologie einen weiteren Schritt in Richtung umweltverträglicher Warentransport gesetzt hat. Seinen Betrieb hat der Firmenchef 1986 gegründet. Immer nach vorne gerichtet, hat Schlern Tir in Innovation, umweltschonende Fahrweise und Wirtschaftlichkeit investiert. Sohn Georg ist in den Betrieb 2004 eingestiegen. Gemeinsam sind sie gut aufgestellt und zuversichtlich: „Die Zukunft kann kommen.“

ALEX GASSER manufakt

49 03|2019

IM BLICK | Produktplatzierung

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50 03|2019

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GREEN CODE KLIMADECKE®

ALLES GUTE KOMMT VON OBEN: WÄRME ODER KÜHLE! Wärme oder Kühle, je nach Jahreszeit, bringt die neue Green Code Klimadecke® in den Wohnraum – und das nicht wie gewohnt von unten, sondern von oben. Diese Heizungstechnik wirbelt keinen Staub auf und hilft dabei, Heizkosten zu sparen – auf intelligente und angenehme Art und Weise. Mit der Green Code Klimadecke® kann man heizen und kühlen mit nur einem System: Dazu werden in die vorgefertigten Deckenelemente oberflächennahe Heiz- und Kühlrohre integriert. In den Rohren zirkuliert Wasser, das je nach Temperatur Wärme aus den Räumen in die Decke aufnimmt und somit kühlt, oder aus der Decke Wärme an die Räume abgibt und dadurch heizt. Durch ihre Massivität haben Fertigteile aus Beton eine sehr hohe Speicherfähigkeit und bieten die idealen Voraussetzungen, um ein angenehmes Raumklima sicherzustellen. Die „Wohnfühl-Temperatur“ ist eine im ganzen Raum gleichmäßige und behagliche Wärme, die keine kühlen Flächen, keine überhitzten Heizkörper, keinen trockenstaubigen Heizluftstrom und keine kalten Ecken zulässt. Dies schafft die Green Code Klimadecke®, die nach dem Prinzip der Wärmestrahlung funktioniert: Die gesamte Decke wird fast unmerklich temperiert und erwärmt sanft den ganzen Raum. Die Wärme verteilt sich gleichmäßig, ohne die Luft umzuwälzen, und wärmt – ohne dass man es merkt – genauso stark wie nötig. Im Sommer wird die Decke gekühlt und überschüssige Wärme ebenso unmerklich abtransportiert – ohne kalte, trockene Zugluft und ohne brummende Ventilatoren. Heizkörper und Fußbodenheizungen wälzen die Luft im Raum beständig um und verschlechtern somit die Luftqualität, da der Luftstrom den Hausstaub mit nach oben nimmt und diese unappetitliche Mischung durch die Luft trägt – unerreichbar für den Staubsauger. Staubig-trockene Heizungsluft fördert Erkältungskrankheiten und beeinträchtigt Vitalität und Wohlbefinden – nicht nur für Allergiker ist dies ein ernsthaftes gesundheitliches Problem. Die Green Code

Klimadecke® erwärmt den Wohnraum sanft von oben; die Raumluft wird nicht umgewälzt. Der Hausstaub sinkt zu Boden und kann dort trocken oder nass aufgenommen werden – und die Luft ist genauso wie sie sein soll: sauber und frisch. ®

Durch die Green Code Klimadecke sind jeder Raum und alle einzelnen Zonen separat regelbar. Das bringt eine Heizkostenersparnis mit sich, da die „Wohnfühl“-Raumtemperatur um rund drei Grad niedriger ist als angenommen. Zudem benötigt dieses Heizsystem niedrige Vorlauftemperaturen, da in der Decke hundert Prozent aktive Fläche zur Verfügung stehen – schließlich behindert kein Möbelstück oder Bodenbelag den Weg für die saubere Luft. Besonders geeignet ist die Green Code Klimadecke® für regenerative Energiegewinnung, wie Wärmepumpen und Solarthermie, da nur eine niedrige Vorlauftemperatur notwendig ist. Der Wohnraum wird behaglich erwärmt und bringt ein angenehmes Wärmeempfinden durch gleichmäßige Erwärmung aller Gegenstände über die Wärmestrahlung mit sich. Durch die geringe Thermik wird kein Staub aufgewirbelt; die Green Code Klimadecke® ist somit die ideale Lösung für Allergiker.

PROGRESS ist Marktführer in der Produktion von Betonfertigteilen und steht für Fortschritt, Innovation und Qualität.

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