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Betreutes Wohnen ............................. Seite
from ErfahrungsSchatz - Der Ratgeber für die reife Generation | Juni 2012
by Sachsen Medien GmbH – Ein Unternehmen der Leipziger Volkszeitung
Dass Ältere auf Hilfe angewiesen sind, aber viele Betroffene ihre Freiheit in einem eigenen Zuhause nicht aufgeben wollen, haben Wohlfahrtsverbände, Kommunen, aber auch private Eigentümer von Wohnanlagen und Genossenschaften längst erkannt. Es entstanden Wohnkonzepte, die den in die Jahre Gekommenen eine Möglichkeit eröffnen, den Alltag mehr oder weniger allein beziehungsweise im Haus- oder Nachbarschaftsverbund zu organisieren. Das geschieht beispielsweise durch eine barrierefreie Gestaltung und Ausstattung der Wohnung, die den möglichen Bewegungseinschränkungen älterer Menschen Rechnung tragen, sowie durch ergänzende professionelle Serviceleistungen – bis hin zur Pflege –, die je nach Bedarf in Anspruch genommen werden können. Bevor aber Interessenten durch einen Miet- oder Kaufvertrag eine endgültige Entscheidung treffen, sollten sie sich mit folgende Fragen auseinandersetzen:
Ist Betreutes Wohnen für mich geeignet? Diese Wohnform ist optimal für Alleinstehende, Paare oder befreundete ältere Menschen, die Wert auf ein höchstes Maß an Selbstbestimmung und Unabhängigkeit legen, in einem guten Serviceumfeld ihren Lebensabend verbringen möchten oder aber einfach auf Nummer sicher gehen möchten, dass ihnen professionell geholfen wird, den Alltag zu meistern.
Welche Formen des Betreuten Wohnens gibt es? Die Wohnungen sind altersgerecht ausgestattet, indem Um- und Ausbauten vorgenommen wurden, die Selbstständigkeit und Sicherheit bis ins hohe Alter gewährleisten. Meist sind die Wohnungen Bestandteil von Anlagen, in denen – meist gegen Zahlung einer Grundpauschale – flankierende Dienstleistungen vorgehalten werden, die nur entsprechend der tatsächlichen Inanspruchnahme berechnet werden. Darüber hinaus gibt es Wohnprojekte im Heimverbund. In diesem Fall steht die Wohnanlage räumlich oder organisatorisch in Verbindung mit einem Pflegeheim. Welche Serviceleistungen werden gewährt? Zumeist werden unterstützende Dienstleistungen im Haushalt, beispielsweise das Reinigen der Wohnung, die Essenversorgung und ein Wäscheservice angeboten. Für kleinere Reparaturen und zur Aufrechterhaltung von Ordnung und Sicherheit in der Wohnanlage gibt es einen Hausmeister. Um soziale Kontakte zu fördern und der Vereinsamung vorzubeugen, verfügen Anlagen für Betreutes Wohnen zum Teil auch über Gemeinschaftsräume. Weitere Serviceleistungen sind Fahr- und Bringdienste, Ansprechpartner vor Ort bei eventuellen Fragen und Problemen, Angebote zur Freizeitgestaltung, eine Hausnotruf-Anlage sowie die Vermittlung von Pflegeleistungen im Falle einer längeren Erkrankung oder bei eintretender Pflegebedürftigkeit.
Der Weg ins Altersheim fällt vielen Senioren schwer. Um so lange wie möglich in den eigenen Räumen wohnen zu können, entscheiden sich immer mehr ältere Menschen für die Form des Betreuten Wohnens. Serviceleistungen wie die Mittagversorgung ermöglichen ein selbstbestimmtes Wohnen im Alter. Foto: M. Urban/ddp
Mit welchen Kosten muss ich rechnen?
Zunächst fallen – wie bei einer „normalen“ Wohnung – die üblichen Beträge an: Miete oder Eigentumskosten, Betriebskosten. Darüber hinaus wird in der Regel eine Grundpauschale für das Vorhalten der Dienstleistungen erhoben. Diese werden häufig „paketweise“ angeboten. Aber auch eine freie Wahl entsprechend den individuellen Bedürfnissen ist meist möglich, sodass dann auch nur für das Inanspruchgenommene gezahlt werden muss. Erfolgt der Eintritt in eine Pflegestufe, werden ambulante Pflege- und Versorgungsleistungen gemäß dem Leistungskatalog über die Pflegeversicherung abgerechnet.