Der RASENBALLER Nr. 18 | Das Aufsteiger-Magazin der LVZ

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„WIR MÜSSEN DEN KONTAKT ZU DEN FANS WIEDER STÄRKEN!“

RB-Fans und -Kicker träumen von vollen Stadien: Derzeit sind die Anhänger Corona-bedingt aber noch im Wartemodus.

OHNE ANHÄNGER IST ES NICHT NUR IM STADION RUHIG. AUCH DER KONTAKT ZWISCHEN VEREIN UND FANS LEIDET.

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er zwölfte Mann ist weg – und das nicht nur optisch, weil die Stadionplätze leer bleiben. Das stellt Torsten Hahmann, Fan-Beauftragter von RB Leipzig, während der Pandemie fest. Die einzigartige Stimmung schon vor dem Spiel, das Adrenalin, wenn die Fangruppen singend und feiernd zum Stadion pilgern, die strahlenden Kinderaugen beim ersten Blick auf den Rasen und die Ränge – all das fehlte immer wieder schmerzlich Zehntausenden vor Ort und Millionen vor den Fernsehern. Und natürlich auch den Profis selbst.

„Für die Fans ist es schwer geworden, nahe an der Mannschaft und ihrem Verein zu sein“, benennt ein Berater von RB-fans.de, der Internetseite der RB Fan-Community, die Problematik. Die Attraktivität des Sports hängt nun mal ganz entscheidend vom persönlichen Kontakt ab, dem Anfeuern von den Rängen aus, den Gesprächen mit den Spielern, auch dem rituellen verbalen Schlagabtausch mit den gegnerischen Fans, erklärt er den einzigartigen Reiz dieses Spiels auf dem Rasen und drumherum. Natürlich gebe es nun andere und neue Mög-

Foto: motivio

lichkeiten und Formate, sich mit den Fan-Organisationen auszutauschen, gibt auch RBFanbeauftragter Hahmann zu bedenken, vornehmlich digitale, wie Online-Fankonferenzen zum Beispiel. Für die Fan-Gruppierungen ist dies zumindest eine Option, ihre Belange und Wünsche auf diese Weise an den Verein heranzutragen. Der Fan-Community-Vertreter stimmt dem grundsätzlich zu, dass die Interessen gegenüber dem Fanbeauftragten von RB Leipzig auf diese Weise mitgeteilt werden können, also Fragen des Ticketver-

kaufs, Aspekte zur FanArbeit, zur Sicherheit oder auch die Organisation der Anreisen zu Auswärtsspielen, seitdem auch diese wieder mit Zuschauern erlaubt sind.

Torsten Hahmann Fan-Beauftragter von RB Leipzig

Unsere treuen FanClubs stehen auch in Pandemiezeiten fest zum Verein.

Nach den Plänen des Vereins soll der Austausch mit den Anhängern sobald wie möglich wieder intensiviert werden, um die enge Bindung gerade zu den vielen Dauerkartenbesitzern wieder zu stärken. „Unsere treuen FanClubs stehen auch in Pandemiezeiten fest zum Verein und werden die Mannschaft sicher weiterhin mit vollem Einsatz unterstützen“, ist sich Hahmann sicher, „dafür sind wir als Verein und auch die Spieler sehr dankbar.“ Sorgen bereitet dem FanBeauftragten mehr der Kontakt zu den sporadischen

RB KOMMT IN DIE LEIPZIGER GRUNDSCHULEN FUßBALL-BUNDESLIGIST STARTET SPORT-AG

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s hat gefunkt zwischen RB Leipzig und der Grundschule an der Bernhard-Göring-Straße. Lachende Kinder, schwitzende Trainer – vergangene Woche startete RB seine Fußball-AG an Leipzigs Grundschulen. Geht es nach den Roten Bullen, soll das Projekt den Sport an

Simon Knöbel (Nachwuchstrainer) beim Kick-Off Veranstaltung RB Leipzig Fußball-AG an der Grundschule Bernhard-GöringStraße am 12.10.2021 in Leipzig (Sachsen). Foto: Christian Modla

Leipzigs Schulen über Jahre prägen. An vorerst acht Partnerschulen aus Leipzig und Markkleeberg veranstaltet der Bundesligist außerhalb der Unterrichtszeiten Sporteinheiten für Kinder. Initiiert wurde die Kooperation von Kai Vogel, Trainer der U10 bei

RB: „An den Grundschulen kommt der Sport oft zu kurz. Wir wollen daher ergänzend zum Sportunterricht ein vielseitiges Bewegungsangebot bieten. Langfristig soll allen Grundschulen in Leipzig eine Zusammenarbeit angeboten werden.“ Dass Kinder vermehrt motorische und koordi-

native Defizite aufweisen, geht auch am Nachwuchsleistungszentrum am Cottaweg nicht unbemerkt vorbei. „Sobald der Ball am Fuß fehlt, stellen wir bei vielen unserer Kinder Probleme in Bewegungsabläufen fest. Im Training versuchen wir dem mit Einheiten in Fremdsportarten

Kai Vogel Trainer RB U10

Wir wollen ergänzend zum Sportunterricht ein vielseitiges Bewegungsangebot bieten.

entgegenzuwirken“, erzählt Vogel, bei dessen Team daher Turneinheiten auf dem Plan stehen. Entsprechend vielseitig ist das Sportangebot, das RBNachwuchstrainer und Sportwissenschaftsdoktorand Simon Knöbel den Grundschülern bietet. Fußball wird in den 90 Minuten nur eine Viertelstunde gespielt. RB ist bemüht, seine gesellschaftliche Verantwortung zu betonen, ganz uneigennützig ist das Projekt aber nicht. Jan Schäfer, sportlicher Leiter im Kleinfeld bei RB, macht daraus kein Geheimnis. Durch die langfristige Etablierung der AG soll auch der Leipziger Nachwuchsfußball gestärkt sowie Talente gefördert und gesichtet werden. „Das sportliche und gesundheitliche Niveau im Nachwuchsfußball ist teilweise schon gering, wodurch auch die Leistungsunterschiede in Leipzig sehr groß sind“, so Schäfer. Leon Heyde


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