Der RASENBALLER Nr. 18 | Das Aufsteiger-Magazin der LVZ

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„DAS REINE ERGEBNIS IST NUR EIN ASPEKT VON VIELEN IN DER AUSBILDUNG!“

Seltener Torjubel: In der Uefa-YouthLeague gab es für die RBNachwuchskicker in dieser Saison nur wenig Grund zur Freude.

BEI DEN NACHWUCHSTEAMS VON RB LEIPZIG IST IN DIESER SAISON NOCH VIEL LUFT NACH OBEN.

Foto: Christian Modla

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s läuft einfach nicht so richtig in dieser Saison bei RB Leipzig – und das nicht nur bei den BundesligaProfis. Auch im Nachwuchs laufen die „Bullen“ ihren eigenen Ansprüchen aktuell deutlich hinterher. Das Aushängeschild des RB-Nachwuchszentrums, die U19, ist in dieser Saison weit von den eigenen Ansprüchen entfernt. In der A-Jugend-Bundesliga ist das Team von Trainer Daniel Meyer nach neun Saisonspielen als Sechster ein ganzes Stück von der Tabellenspitze entfernt. So gingen unter anderem die Heimspiele gegen Dynamo Dresden (0:3) und gegen den Chemnitzer FC (0:1) ohne einen eigenen Treffer verloren. Noch schlechter lief die Saison bislang für die U17 von Trainer Robin Peter. Das Team steckt in der Bundesliga Nord/Nordost nach neun Spielen als Zehnter im Tabellenmittelfeld fest. Der dreimalige Meister der Bundesliga Nord/Nordost (2014, 2015, 2018) tat sich in den vergangenen Monaten vor allem im Angriff sehr schwer. Mit gerade einmal zwölf Treffern in neun Spielen gehört das Team aktuell zu den offensivschwächsten Mannschaften der Liga. „Natürlich sind wir mit den Ergebnissen nicht zufrieden. Jedoch ist das reine Ergebnis nur ein Aspekt von vielen in der Ausbildung – auch wenn es natürlich ein wichtiger ist. Wir analysieren ständig die Entwicklung unseres Nachwuchsleistungszentrums und hinterfragen dementsprechend unser Handeln – egal, ob die Ergebnisse stimmen oder nicht“, erklärt der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ), Sebastian Kegel:

„Bei der U19 und U17 gibt es allerdings auch sehr unterschiedliche Gründe für ihre Ergebnis-Dellen. Grundsätzlich fehlten in der Zeit seit März 2020 kontinuierliche Wettkämpfe auf höchstem Niveau. Diese kann man nicht durch Training oder Testspiele ersetzen. Ich bin mir sicher, dass wir nachhaltig bessere Ergebnisse liefern werden.“ Noch deutlicher traten die aktuellen Defizite in dieser Saison auf internationalem Niveau zu Tage. Bei der dritten Teilnahme blieb die U19 von RB Leipzig in der Uefa Youth League erstmals ohne einen einzigen Sieg. Gegen Manchester City, Paris St. Germain und den FC Brügge gab es nichts zu holen. Am Ende standen null Punkte und 4:21 Tore. Damit waren die Leipziger das schwächste Team der Youth-League-Saison. Dazu kam Mitte Dezember das unglückliche Viertelfinal-Aus im DFB-Pokal beim SC Freiburg. Erst im Elfmeterschießen mussten sich die RBNachwuchskicker dem Rekord-Pokalsieger aus dem Breisgau mit 2:4 geschlagen geben. „Man muss festhalten, dass man mit Paris, Manchester und Brügge die europäische Spitze in der Gruppe hatte. ManCity und der FC Brügge spielen mit ihren Teams in einer U23-Liga, Brügge spielt mit annähernd diesem Kader in der 2. Belgischen Liga. Es ist demzufolge nicht überraschend, dass Brügge die Gruppe gewonnen hat. Denn Erfahrungen im Männerbereich sind durch nichts zu ersetzen“, wirft Sebastian Kegel einen Blick hinter die Ergebnisse und erklärt weiter: „Außerdem ist unsere Struk-

Sebastian Kegel Leiter des NLZ

Im Bereich Wettbewerbsdruck gibt es sicherlich Lücken, die wir füllen müssen.

tur nicht unbedingt für die Youth League gemacht. Beispielsweise kann Benfica Lissabon aus rund 80 Spielern wählen, die in der Youth League spielberechtigt sind, denn sie haben eine B-Mannschaft, eine U23-Mannschaft und eine U19. Unser Weg ist bewusst ein anderer. Über die Implementierung unseres Career Centers setzen wir auf Leihen unserer Top-Talente, die bestenfalls auf viel Spielpraxis im Profi-Bereich kommen und die nächsten Entwicklungsschritte nehmen. Aber die Besten zu verleihen, hat natürlich direkten Einfluss auf die Ergebnisse, zum Beispiel in der Youth League. Aber natürlich bleibt unser Ziel, auch auf internationaler Ebene besser

Gibt seit dieser Saison die Richtung vor: RB-Trainer Daniel Meyer will die U19 in den nächsten Monaten weiter nach oben führen. Foto: imago images/motivio

abzuschneiden.“ Besser sieht es aktuell für die B2 aus, die als Tabellenzweiter der Regionalliga Nordost derzeit mit dem 1. FC Magdeburg um den Meistertitel spielt. Vor dem coronabedingten Stopp des Spielbetriebs kassierten die Schützlinge von Trainer Tim Krömer allerdings eine deutliche 0:4-Pleite gegen den Tabellendritten Hertha BSC. Auch die C-Jugend dürfte sich in der Regionalliga Nordost vor der Saison deutlich mehr versprochen haben als den vierten Platz, den die Mannschaft aktuell belegt. Unterhalb der B-Jugend ruht seit November wegen der Corona-Pandemie die Saison – zum wiederholten Mal. Die Auswirkungen der ersten beiden Lockdowns seien nach wie vor deutlich zu spüren, erklärt Sebastian Kegel: „Im Bereich Wettbewerbsdruck gibt es sicherlich Lücken, die wir nach und nach füllen müssen. Aber vor dieser Herausforderung stehen alle Nachwuchsleistungszentren. Jeder muss seinen Weg finden, diese Lücken zu kompensieren. Darüber hinaus sind auch durchaus körperliche Überlastungen bei einzelnen Spielern zu erkennen, da sich ein Körper aufgrund von Trainings- und Wettkampfpausen situativ neu anpassen muss und teilweise überreizt wird. Auch deshalb ist es uns zum Beispiel in der U19 nicht gelungen, durch Verletzungen und Erkrankungen als Folge der Pandemie und ihren Auswirkungen, kontinuierlich mit dem vollen Kader zu trainieren. Zum Beispiel fehlten uns allein in der Youth League gegen den FC Brügge sieben Spieler.“ Andreas Neustadt


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