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Vegan essen fürs Klima

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Meine Welt

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Vegan ist gut fürs Klima – warum das so ist

Was wir essen, hat Auswirkungen auf die Umwelt. Doch ist eine pflanzliche Ernährung wirklich besser? Vier Gründe, die dafür sprechen.

Text: Ariane Gigon

Weniger CO₂Emissionen

Landwirtschaft beansprucht weltweit etwa 30 Prozent der Böden und 75 Prozent des weltweit verbrauchten Wassers. Die Schweiz liegt bei den ernährungsbedingten CO₂ Emissionen im oberen Drittel. Jeder Einwohner verursacht pro Jahr durchschnittlich 2,5 Tonnen CO2 Äquivalent – so wird der Wert genannt, der die verschiedenen Treibhausgase in CO2 umrechnet. Fleisch, Fisch und andere tierische Produkte machen ganze 46 Prozent dieser 2,5 Tonnen aus. Zum Vergleich: Bei Obst und Gemüse sind es sechs Prozent, bei pflanzlichen Proteinen ein Prozent (Quelle: «Umweltgerecht essen», WWF). Auch einzelne Produkte eignen sich für den CO2 Vergleich: Kuhmilch verursacht von allen Milchgetränken am meisten Emissionen – sie erzeugt etwa doppelt so viele CO2 Äquivalente wie Hafermilch.

Effizientere Bodennutzung

Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen, Linsen oder Soja sind nicht nur gute Eiweisslieferanten, sie ermöglichen auch eine effiziente Flächennutzung. Auf einem Hektar Anbaufläche können zum Beispiel 297 Kilogramm Reis angebaut werden, während mit der gleichen Fläche 50 Kilogramm Fleisch produziert werden können. Laut einer Studie, die 2017 in der Zeitschrift «Agroscope Science» veröffentlicht wurde, benötigt eine Person, die Fleisch isst, 2353 Quadratmeter pro Jahr – das entspricht etwa zwölf Tennisplätzen. Eingeschlossen sind der Platz für die Tiere sowie ihre Futtermittel. Für eine vegan lebende Person beträgt die Fläche 732 Quadratmeter – das sind etwas weniger als vier Tennisplätze.

Weniger Abholzung

Parallel zur Fleischproduktion hat die Sojaproduktion weltweit zugenommen. Soja ist einer der wichtigsten Rohstoffe, die weltweit gehandelt werden – ausgehend hauptsächlich von Brasilien, Argentinien und den USA. Soja dient vorwiegend als Tierfutter und ist, vor allem in Südamerika, für eine klimaschädliche Abholzung verantwortlich. Denn das Fällen der Bäume, die ein wichtiger CO2 Speicher sind, kurbelt die Erderwärmung an.

Vielfältigere Schweizer Landwirtschaft

Je mehr Leute sich vegetarisch oder vegan ernähren, desto grösser ist die entsprechende Nachfrage. Dies motiviert auch die Schweizer Bauern, umzudenken. Seit dem 1.Januar gibt es in der Schweiz Direktzahlungen auch für den Anbau von Kichererbsen oder Linsen für die menschliche Ernährung – und nicht wie bisher nur bei Futtermitteln für Tiere. In Zukunft erhält ein landwirtschaftlicher Betrieb 1000 Franken pro Hektar und Jahr. Der Bund unterstützt damit die steigende Nachfrage nach pflanzlichen Nahrungsproteinen.

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