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Pepe

PEPERONCINO

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Steirer-Eck. Die Wiener GourmetInstitution ist auf Platz 12 der „50 besten Restaurants der Welt 2021“. Weitere Alpe-Adria-Topadressen: Auf Platz 18 das Piazza Duomo in Alba, auf 21 die Hiša Franko in Kobarid, auf 26 das Le Calandre in Rubano bei Padua, auf 29 das Reale in Castel di Sangro. Fleischloshütte. Eine Schutzhütte mit nur veganem und vegetarischem Essen? Ja, die Franz-Fischer-Hütte am Zentralalpenweg in den Radstädter Tauern bei Zedernhaus setzt voll auf fleischlose Kost.

Bologna. Die Hauptstadt der Emilia Romagna hat 62 km Laubengänge - diese Arkadenarchitektur wurde nun zum UNESCO-Welterbe erklärt.

Wiegensee. Der im Montafon in Vorarlberg gelegene Bergsee wurde bei "9 Plätze - 9 Schätze" zum schönsten Ort Österreichs 2021 gekürt. Mit am Stockerl: Gschnitztal in Tirol, Handwerkerdörfl Pichla, Steiermark.

Benzinpreissteuerung. Warum wird Sprit in Österreich vor Wegfahrwochenenden (fast) generell teurer? Weil vor längeren Fahrten mehr davon benötigt wird - unfaire Abzocke!

Plastikflut. Alle reden von Plastikvermeidung - aber in vielen Supermärkten merkt man wenig davon. Es muss für jedes Obst/ Gemüse ein eigenes Sackerl sein, manche SB-Kassen verweigern sogar, wenn man mehrere Produkte gemeinsam eintütet. Coronabetrüger. Gefälschte Impfzertifikate und Testergebnisse helfen mit, dass sich Covid-19 weiter ziemlich flott verbreiten kann.

CO2-Reisen. Kreuzfahrten sind wegen hoher CO2-Belastung megaout, auch Flugreisen sind - wo immer möglich - zu vermeiden.

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HEINZ GRÖTSCHNIG

Misserfolgsrezepte

Warum gar nicht so wenige Touristiker & Gastronomen auf Großzügigkeit (und damit auf mehr Gäste) verzichten.

Manchmal denke ich: Es gibt eine Menge Touristiker, die kein Geschäft machen wollen. Das ist ja einerseits schön, dass nicht jeder dem Mammon hinterhergaloppiert wie ein eurobesessener Pferderennstallbesitzer. Andererseits: In kaum einer Branche klagen so viele über Geschäftsdepressionen wie in Tourismus und Gastronomie.

Beispiel gefällig? Es gibt Bewertungsportale, die nennen sich Tripadvisor, HolidayCheck, Yelp usw. Wäre ich nun Touristiker, würde ich Gäste & Freunde motivieren, meinen Betrieb da fleißig zu bewerten. Keine Lobeshymnen, sondern unübertrieben positive Messages. Das kostet nichts – außer ein wenig Energie. Aber die kommt wahrscheinlich zigfach zurück.

Denn: Fährt jemand auf Urlaub (oder geht essen), wird oft so ein Bewertungsportal zu Rate gezogen. Je profunder, gut bebildert (und unpeinlich!) dort die Vorzüge eines Betriebes gepriesen werden, desto eher kann sich dieser über neue Gäste, Besucher freuen.

Viele Touristiker machen sich aber nicht einmal die Mühe, auf Portalen auf Negativkritik zu reagieren. Klar: Jammern ist einfacher.

Dass man auch bei professionellen Gastroportalen (Gault Millau, Michelin etc.) Postings anbringen kann, hat noch längst nicht jeder gecheckt. Das wäre Gratiswerbung – und für diese brauchen Sie kein Geld, nur ein wenig Grips. Und Engagement.

Oder: In Italien werden zu Getränken in vielen Lokalen Gratis-Häppchen gereicht. Vom einfachen Chipstellerchen (Obacht: Transfette) über Oliven bis zu allerlei einfallsreichen Kleinköstlichkeiten (Crostini & Co.).

Sagst du das bei uns zu einem Gastronomen, heißt es meist: Ich hab nix zu verschenken. Oder: Das kann ich mir nicht leisten.

Gegenfrage: Aber dass du zu wenig Gäste hast, kannst du dir schon leisten? Und: Wieso können denn die Italiener ihren Gästen Geschenke machen? Nun, weil sie wissen, dass Großzügigkeit zurückkommt. Weil sie wissen, dass zufriedene Gäste wiederkommen und das Lokal weiterempfehlen.

Noch ein Problem mit diesen Häppchen: Mitunter sind es die Angestellten, die das Austeilen von Gratisgoodies verweigern. Weil es Arbeit ist. Weil das der Nachbar auch nicht macht. Weil das sowieso ein Gast sei, der das nicht verdiene. Ja, es gibt so viele Möglichkeiten, sich dem Erfolg zu verweigern.

Und: Was sucht der Gast, wenn er essen geht oder auf Urlaub fährt? Etwas Besonderes. Trotzdem bieten geschätzte 80 bis 90 Prozent aller Betriebe nur Durchschnittliches. Etwa beim Frühstück: Wo gibt es regionale oder hausgemachte Spezialitäten? Frisch gepresste Säfte? Wirklich guten Kaffee, backfrische Brötchen und interessante

Tees?

Gibt es nur bei den Ausnahmen. Dem großen Rest ist es Blunzen, welche Brühe als Kaffee angeboten wird, mit welchem Lauwarmwasser sich der Gast seinen Tee zubereiten muss. Frische

Früchte? Wieso denn, man soll Gäste doch nicht zu viel verwöhnen.

Nein, soll man nicht. Auch mittags nicht mit ordentlich abgemachten Salaten, liebevoll gekochten Suppen, mit Fleisch vom Bauern. Ach was, es gibt eh so viel Fertiggerichte. Ist viel einfacher. Und billiger.

Klar, mit dieser Einstellung braucht man nicht viel Personal, weil eh immer weniger Gäste kommen.

Die kommen auch immer weniger, weil man sie nicht lockt. Mit guter, professioneller Werbung. Sprich: mit ansprechenden Fotos, guten Texten. Nein, ein halbscharfes Handyfoto vom Neffen tut‘s doch auch – und den Werbetext fabriziert halt einer, der fehlerfrei auf Deutsch stottern kann.

Zu Tode gespart ist auch gestorben. Ach, was schreib ich. Die Guten wissen es eh, den Schlechten ist nicht zu helfen. Die setzen weiter auf ihre bewährten Misserfolgsrezepte. ■

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