Die Niederösterreicherin Februar 2021

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NIEDER

FEBRUAR 2021 | 8. Jg. | Nr. 1 | € 5,00

ÖSTERREICHERIN Am Cover:

Topmodel

KERSTIN LECHNER

Österreichische Post AG, Zul.-Nr. MZ 13Z039831 M, Neu-Media GmbH, Bahnhofplatz 2, 4600 Wels, Retouren an „Postfach 100, 1350 Wien“

Jetzt dreht sich alles um ihr Baby Emeric!

DREAM-TEAM

Tennis-Superstar Dominic Thiem & Artistin Lili Paul-Roncalli

IMMER OFFEN! Faszinierende Kunstwerke im öffentlichen Raum

s e d n l e s n I s k c ü l G

Unbenannt-1 1

LIEBE IN ZEITEN WIE DIESEN

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Editor‘s Letter V

© AQILA-Picture

alentinstag 2021. Vieles habe ich über die Jahre schon über die Liebe geschrieben, über dieses Gefühl, das die Schriftstellerin Elke Heidenreich sogar in eine Formel brachte: C6H5 (NH2) CH3. Jenes PEA-Molekül, welches das Liebessyndrom im Gehirn auslöst und auch in der Schokolade enthalten ist. Was fällt mir also dazu noch ein? Vielleicht noch unsere Tante „Es geht um die Liebe – Betty, die wir 107 Jahre lang und wenn Liebe im lieben durften. Elf Bundespräsidenten, zehn Päpste und zwei Spiel ist, wird es immer Weltkriege hatte sie erlebt, früh ganz schön kompliziert.“ verwitwet, als akademische Malerin und Grafikerin ihre Kinder mit Skizzen von Fest- Bischofbergers spielproben und Bühnenbildern durchgebracht. Kurz Roman „Herzvor ihrem 105. Geburtstag antwortete sie auf meine schweissen“ finFrage, ob sie in ihrem Leben etwas vermissen würde, den sich E-Mails mit: „Ich habe noch nie einen Liebesbrief bekommen.“ voll Poesie, „KüsAlso stöberten wir in der Literatur und fanden schwär- sen mit Worten“ merische Liebesbriefe von Robert Schumann an seine nennt sie diese Clara, Briefe voll Sehnsucht von Lew Nikolajewitsch Sprache. Und der Tolstoi an seine Sofia, von Peter Iljitsch Tschaikowski von Tante Betty an „seine unsichtbare Geliebte“ Nadeschda und na- hochverehrte Malerkollege Arik Brauer verbindet Sprache mit Mutürlich die Briefe von Mozart an „sein liebstes, bestes sik: „Die Melodie kommt aus der Sprache. Du willst etwas mitteilen, Weibchen“ Constanze. Unser Geschenk legte Tante Bet- möglichst ausdrucksvoll, schon beginnen die Worte zu tanzen.“ Wie ty allerdings nach kurzer Lektüre mit den Worten „zu wäre es also mit einer Liebeserklärung, einem Tanz, aus Buchstaben viel Liebe und zu viel Dramatik“ zur Seite. Umso mehr gebaut? entzückt war sie über einen zuckerlrosa Lippenstift ihrer Urenkelin. Liebe Leserinnen und Leser, Sie müssen in Ihrer Valentinskarte nicht gleich bei den poetischen Liebesergüssen des Dichters Ovid Wann haben Sie Ihren letzten Liebesbrief geschrieben? Anleihe nehmen, obwohl er über die Jahrhunderte ganz brauchbare Psychologen raten ja, in Beziehungen regelmäßig zum Vorlagen für Liebesbriefe lieferte. Manchmal reicht ja auch ein ehrStift zu greifen, weil so durch den Alltag in Vergessen- liches „Schön, dass es dich gibt.“ heit geratene Gefühle als geschriebenes Wort wieder aufleben. Nun, Feder und Papier wurden längst durch In diesem Sinne, einen liebevollen Valentinstag! E-Mail und SMS ersetzt, und spätestens nach Daniel Glattauers Roman „Gut gegen Nordwind“ hielt die digi- Herzlichst, Ihre Angelica Pral-Haidbauer tale Form auch Einzug in die Literatur. Auch in Conny Chefredakteurin 3


INHALT

Februar 2021 Am Cover: Kerstin Lechner Kleid: Niko Niko Make-up und Haare: Jessica Lang Ohrringe: H&M Fotografin: Isabella Abel

MENSCHEN 06 DIE KRÖNUNG EINER LIEBE

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LIEBE AUF DEN ERSTEN BLICK

Dominic Thiems Freundin Lili zeigt Couture in Blau

STYLE

Foto: Sigrid Mayer

10 Lili Paul in Couture

Kerstin Lechner und Kari Ochsner im Paar-Interview

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DIESE TRENDS BLÜHEN UNS 2021

Von Power-Schultern bis zum Fishnet-Look

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ALL EYES ON SASA!

Sasa Schwarzjirg setzt bei Make-up auf leise Töne

WOHNEN 30

IM ZEICHEN DER NACHHALTIGKEIT

Vier grüne Trends in Bauen und Wohnen 2021

LEBEN 42 HABEN SIE HEUTE SCHON GEDETOXT?

Im Frühjahr tun uns Fasttage und Entgiftung gut

FREIZEIT Foto: Shutterstock

30 Green living

52 IM SEPAREE DER GEFÜHLE

Conny Bischofbergers neues Buch über Liebe mit 60

56

IMMER OFFEN!

Auf Entdeckungstour: Kunst im öffentlichen Raum

KULTUR 64

JASMIN BAUMGARTNER

Die preisgekrönte Filmemacherin aus Baden im Talk

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BAUMBIOGRAFIEN IN GOLD

Camillo Stepanek: vom Banker zum Künstler

74 Rainbow Rolls

Foto: Wildes Wien

GENUSS

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HISTORISCH, KULINARISCH, WILD

Sehenswürdigkeiten treffen auf Wildkräuter

Die nächste Ausgabe der NIEDERÖSTERREICHERIN erscheint am 05. März 2021. www.dieniederoesterreicherin.at


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Menschen

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nterviews mit den beiden gibt es unzählige, denn berufsbedingt sind sie Medienprofis. Kerstin Lechner könnte man fragen, wie sich ihr Weg von Schönbühel-Aggsbach nach Holly­ wood ergeben hat; was sie empfunden hat, als sie als erste Österreicherin im Jahr 2011 bei den 83. Academy Awards in Los Angeles als „Miss Oscar“ durch den langen Korridor der Academy Awards in Century City eilte; oder wie sie als gefragtes Topmodel die Couture internationaler Designer auf den Laufstegen der Modemetropolen präsentierte – und vieles mehr, was ein sogenanntes „Jetset-Leben“ mit sich bringt. Mit dem für seine Visionen bekannten „Kari“, eigentlich Karl Friedrich Jakob Ochsner, der in fünfter Generation das 150 Jahre alte Familienunternehmen OCHSNER Wärmepumpen GmbH leitet, könnte man über jene schwierige Phase der Wirtschaftskrise befragen, in der er 2007 die Firma übernommen hat. Wie er das Unternehmen binnen weniger Jahre

Text: Angelica Pral-Haidbauer

Fotos: Conny Pa, privat

neu, nachhaltig und zukunftsorientiert aufgestellt hat, sich für Umwelt, Klima und soziale Projekte einsetzt, für seine Innovationen große Auszeichnungen erhielt und – was noch wichtiger ist – auf ein erfolgreiches, motiviertes Team stolz sein kann. All diese Fragen haben wir bereits gestellt, doch für dieses Interview zum Valentinstag hat uns das Paar das Vertrauen geschenkt, einen ganz privaten Blick in ihr Leben zu werfen. Dafür danken wir. NIEDERÖSTERREICHERIN: Könnt ihr euch noch an eure erste Begegnung erinnern? Kerstin: Ja, sehr gut sogar! Diese war leider weit entfernt von einer romantischen Begegnung. Schatzi war an diesem Abend ziemlich schlecht drauf. Dementsprechend war seine Vorstellung (lacht). Aber der zweite Anlauf war magisch. Das muss wohl an der kalifornischen Sonne gelegen haben ... Kari: Bei meiner ersten Begegnung 6

mit Kerstin hatte ich bedingt durch einen stressigen Tag keinen idealen Auftritt (schmunzelt). Umso härter musste ich für meine zweite Chance kämpfen. Die habe ich dafür generalstabsmäßig geplant. Wann war euch klar: Es ist tatsächlich Liebe? Kerstin: Vorsicht Kitschalarm!!!! Ja, ich wusste es sofort! So ein Gefühl gibt es nur einmal auf der Welt, ich hatte es noch nie erlebt. Kari: Bei unserem ersten Date in Los Angeles, also bei meiner zweiten Chance ... Gab es einen Brief oder eine SMS, die ihr nie vergessen werdet? Kerstin: Einen besonderen Brief oder SMS gibt es nicht, aber dafür ein Lied ... Kari: Ja, das ist der Song „Kreise“ von Johannes Oerding. Wie habt ihr die Botschaft aufgenommen, dass sich ein Baby ankündigt? Kerstin: Ich war überglücklich und konnte es kaum glauben, vor allem weil mir die Ärzte ein Jahr zuvor wenig Hoff-


Menschen

Mutter zu sein, ist der schรถnste und manchmal auch anstrengendste Job auf der ganzen Welt. Diese Welt ist mein Kind, Emeric. Kerstin Lechner

Fotografin: Conny Pa Make up und Haare: Rene Hagen

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Menschen

EIN HALBER WACHAUER BUB. Emeric durfte bereits seine erste Tracht tragen und wurde in Maria Langegg getauft.

nung gemacht haben, überhaupt Kinder bekommen zu können. Kari: Kinder sind das wundervollste auf der Welt. Sie sind für mich der eigentliche Sinn des Lebens. Kerstin konnte mir kein größeres Geschenk machen! Könnt ihr das Gefühl beschreiben, als ihr Emeric das erste Mal im Arm gehalten habt? Kerstin: Leider kann ich mich nur sehr wenig daran erinnern, da ich eine komplizierte Geburt hatte und circa zwei Stunden im Aufwachzimmer lag, bevor ich Emeric kennenlernen durfte. Kari: Die Hebamme hat mir Emeric

einfach in die Hand gedrückt und ich durfte mich als erstes mit ihm beschäftigen. Es war unglaublich, wie er sofort mit mir nonverbal kommunizierte. Diese ersten gemeinsamen Stunden werde ich meine Leben lang nicht vergessen. Kerstin, was bedeutet es für dich, Mutter zu sein? Kerstin: Mutter zu sein, ist der schönste und manchmal auch anstrengendste Job auf der ganzen Welt. Es bedeutet nicht nur Windeln zu wechseln, Fläschchen warm zu machen oder dich mit dem Püree zu streiten. Das ist nur der Anfang. Das ist nur der Moment, in 8

dem eine Mutter merkt, dass sie dazu in der Lage ist, alles für eine Welt zu tun, der sie das Leben geschenkt hat. Diese Welt ist mein Kind, Emeric. Kari, wie erlebst du deine Vaterschaft? Kari: Ich habe ja das Glück bereits eine wunderbare Tochter zu haben. Es gibt für mich nichts Schöneres als Vater zu sein. Faszinierend ist für mich, wie unterschiedlich Mädchen und Buben bereist von Geburt an sind. Wie hat sich euer Alltag durch euren Sohn verändert? Kerstin: Momentan dreht sich alles nur um Baby Emeric. Wir unterhalten uns über seinen Stuhlgang, die Farbe und wie oft wir Windel wechseln mussten (lacht), welchen Brei er bekommt und ob er hoffentlich bald durchschlafen wird. Kari: Kerstin ist eine wundervolle Mutter, dafür bin ich sehr dankbar. Und sie ist auch eine verständnisvolle Partnerin, die darauf Rücksicht nimmt, dass ich bei meinem anstrengenden Unternehmeralltag unter der Woche fit sein muss. Somit gönnt Sie mir deutlich mehr Schlaf als sich selbst. Am Abend bin ich für unseren Sohn zuständig, was ich sehr genieße. Kerstin, mit Karis Tochter bist du auch zur „Stiefmutter“ geworden. Wie erlebst du eure Patchworkfamilie? Kerstin: Mit dem Wort „Stiefmutter“ kann ich mich gar nicht anfreunden. Man wird ständig an die böse Gestalt in den Märchenbüchern erinnert. Ginge es nach mir, müsste man dieses Wort abschaffen. Das Leben in unserer Patchworkfamilie gleicht einer Achterbahn. Manchmal gibt es Hochs und dann auch mal Tiefs. Letztlich müssen wir alle an einem Strang ziehen und gemeinsam ein Fundament aufbauen. Zu guter Letzt bin ich aber sehr froh über meine Patchworkfamilie. Die Geburt eures Sohnes fiel in eine Zeit, die es durch die Lookdowns schwer macht, das Glück mit euren Familien und Freunden zu teilen. Wie erlebt ihr diese Einschränkung? Kerstin: Für mich war der erste Lockdown wirklich angenehm. Da ich im zweiten Drittel meiner Schwangerschaft war und ständig müde, war es zu dieser Zeit wirklich beruhigend und sehr schön für unsere Beziehung. Kari ist un-


tertags selten zu Hause, aber während der Lockdowns hat sich das durch das Homeoffice geändert. Näher zur Geburt hin wurde es dann anstrengend, weil man sich ständig Sorgen über die Gesundheit des Babys macht und zum Grübeln anfängt. Jetzt aber nervt es mich schon sehr und ich hoffe, dass es bald zu einem Ende der Pandemie kommt. Kari: Covid-19 ist eine große Herausforderung für die ganze Welt. Ich konzentriere mich darauf, unser Unternehmen gut durch diese schweren Zeiten zu führen, was uns Gott sei Dank bisher vernünftig gelungen ist. Dass ich kaum geschäftlich reisen und jeden Abend zu Hause sein kann, erachte ich als einzigen positiven Aspekt. Kerstin, als du noch in Los Angeles warst, habe ich mit deinen Eltern, Ingrid und Friedrich, ein Interview geführt. Sie haben mir damals erzählt, wie glücklich sie sind, dass du sie immer an deinem Leben teilhaben lässt, sie dich so oft wie möglich besuchen. Wart ihr mit Emeric

schon in der Wachau? Kerstin: Natürlich! Immerhin ist er ein halber Wachauer Bub und ich liebe es, dort zu sein. Die erste Tracht durfte Emeric auch schon tragen und er wurde auch in Maria Langegg getauft. Kari, als großer Pferdefreund hast du dich der Trakehner-­Zucht verschrieben. Wirst du für Emeric ein Fohlen aus deiner Stute ziehen? Kari: (lacht) Das kommt darauf an, ob er mein „Pferde­ gen“ geerbt hat ... Welche Wünsche möchtet ihr eurem Sohn mitgeben? Kerstin: Wichtig ist mir, dass er ein bodenständiger, weltoffener, respektvoller, rücksichtsvoller, junger Mann wird. Das sind die Tools, die ich ihm mitgeben werde. Kari: Ein langes, gesundes und glückliches Leben. Und möge Gott ihm den Weg weisen, falls er einmal nicht mehr weiß. weiter

Liebe ist ... Kari, welche Eigenschaften machen Kerstin zu deinem Lebensmenschen? Kari: Sie ist von innen noch schöner als von außen und ich kann mich zu hundert Prozent auf sie verlassen. Kerstin, was liebst du besonders an Kari? Kerstin: Also, dass er ein fescher und intelligenter Mann ist, kann man wohl nicht abstreiten (lächelt), aber was ich am allermeisten an ihm liebe, ist seine endlose Geduld und sein übergroßes Herz.

AUSFLUG ZU DRITT. Am Abend genießt es der stolze Vater, ganz für seinen Sohn da sein zu können.

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EINFACH WOW. Lili Paul-Roncalli präsentierte alle 34 Haute CoutureKreationen und war beeindruckt von der Kreativität der Designer; geshootet wurde im Hotel Astoria Resort Seefeld.

ARTISTENFAMILIE. Bernhard Paul mit seinen Kindern Vivian, Lili und Adrian

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Menschen

Concept: Uschi Pöttler-Fellner Text: Caroline Autherry CD, Produktion & Styling: Wolfgang Reichl Model: Lili Paul-Roncalli Fotografin: Sigrid Mayer Make-up & Hair: Christine Akbaba Produktionsassistenz: Herbert Utner & Elisabeth Ranzinger

LIEBE

auf den ersten Blick

© Sigrid Mayer, Instagram (2), TVNOW, picturedesk.com, Getty Images

Dream-Team. Was kann es Schöneres geben, als zwei Frischverliebte, deren Welt rosarot erstrahlt?! Die Rede ist von Top-Artistin Lili Paul und TennisSuperstar Dominic Thiem.

S EIN HERZ & EINE SEELE. Lili Paul-Roncalli, 22, und Dominic Thiem, 27, lösten mit diesem Foto auf Instagram eine Welle aus, mit der keiner der beiden gerechnet hatte.

eit Anfang des Jahres sind Lili Paul-Roncalli und Dominic Thiem liiert. Ein Foto sorgte sofort für Schlagzeilen. Kurz darauf (am 13. Jänner) schrieb der 27-Jährige auf seinem Blog: „Auch privat gibt es Neuigkeiten. Ich hätte mir nie gedacht, dass mein gepostetes Bild mit Lili auf Instagram so hohe Wellen schlagen würde. Binnen weniger Stunden trudelten gleich unzählige Interviewanfragen aus Deutschland und Österreich ein, die ich aber alle ablehnen musste. Mein Privatleben soll weiter privat bleiben, aber so viel verrate ich meinen Fans: Lili und ich haben uns in Wien erstmals getroffen. Wir verstehen uns gut, können viel miteinander lachen und genossen bisher die wenigen gemeinsamen Tage.“ Kurz darauf hieß es schon wieder, Abschied zu nehmen, denn Thiem flog nach Australien, während Paul-Roncalli in Köln bzw. Wien Termine absolvierte. So glänzte sie u. a. als Starmodel bei der „Haute Couture Austria Award“-Verleihung im Hilton Vienna. Alles noch ganz frisch. Dort strahlte die 22-Jährige auch in die Kameras. Und zu „Seitenblickerin“ Sabine Spögler – angesprochen 11


Menschen WASSERFALL. Auch die Rückenansicht des Siegerkleides von Liliya Semenova & Diana Stoynova/InOrNear ist sensationell.

Es ist faszinierend, dass aus dem gleichen Material und der gleichen Farbe so viele unterschiedliche und einzigartige Kleider entstehen können.

WELLENGANG. Ebenfalls auf dem zweiten Platz: Katharina Schönbauer-Manak, die diese detailreiche Robe kreierte.

Lili Paul-Roncalli

auf das Instagram-Foto – meinte sie: „Das war jetzt nicht so genau durchdacht und nichts Geplantes ... Es war einfach aus dem Gefühl heraus.“ Was sollte sie auch noch sagen? Alles ist doch ganz frisch und zart und im Aufblühen. Ihr Privatleben war jedenfalls im Interview tabu. NIEDERÖSTERREICHERIN: Wie geht es Ihnen im Lockdown? Paul-Roncalli: Diese Zeit ist für uns alle eine große Herausforderung. Ich bin ein sehr disziplinierter Mensch. Wichtig ist, dass wir alle gesund sind. Wenn Regularien dazu beitragen, Leben zu retten, dann befolge ich diese gerne. Auch wenn es nicht immer leicht fällt. Wie sieht Ihr Alltag aus? Ich versuche mich gesund zu ernähren und jeden Tag mindestens zwei Stunden Sport zu machen. Und ich habe zwei Hunde, mit denen ich viel Zeit verbringe.

Sie haben beim TV-Format „Showtime of my Life – Stars gegen Krebs“ Anfang Februar mitgewirkt, weil (laut vox.de) bei Ihrer Mutter ein Tumor diagnostiziert wurde. Meine Mama hatte vor ein paar Jahren einen Gehirntumor. Gott sei Dank gutartig. Aber das hat mich geprägt. Ich hoffe, dass wir mit der Sendung Leben retten können. Das waren meine Intention und mein Ziel. Gab es je einen anderen Berufswunsch? Ist für Sie ein Leben ohne Circus Roncalli denkbar? Nein, nie. Zirkus und Varieté haben schon immer zu meinem Leben gehört und werden auch immer Teil meines Lebens bleiben. 12

MERMAID. Aufregend und verspielt: Patrizia Hildegard Markus/ Pollisiri sicherte sich mit diesem Hauch eines Kleides den zweiten Platz.


MODE „Stil ist eine Art zu zeigen, wer du bist – ohne sprechen zu müssen.“

© PETITE MARIE

Rachel Zoe Rosenzweig, US-amerikanische Stylistin (52)

© ROSA FAIA by ANITA

G Wäschefrühling Schön geformt und zart gestützt von Rosa Faia. Mit einer großen Auswahl an ROSA FAIA Styles startet Anita since 1886 in einen modischen Dessous-Frühling 2021. Ob mit oder ohne Schale, mit schöner Spitze oder als Basic T-Shirt-BH ohne Verzierungen – die soften Töne der Serien Fleur und Twin Art lassen uns an Sonnenstrahlen, Blumen und Wärme denken. Der Wäschespezialist für die weibliche Figur verwöhnt uns mit einer speziellen Schnittführung, Komfortträger und weichen, elastische Materialien. Einfach BB – bequem und beautifull! Modelle unter www.anita.com

KLASSIK TRIFFT MODERNE

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Bei den neuen Meisterstücken der Tracht von Gössl beeindruckt das zeitlose Ausseer-Dirndl mit zartem Tüllrock und kontrastreich eingefasstem Saum. Die zarte Schürze ist aus changierender Dupionseide gefertigt, die berüschte Hellbrunner Dirndlbluse aus feinem Anna Plochl-Satin. Die neuen Modelle sind ab Februar in den Gössl Stores erhältlich. Infos: www.goessl.com 13

MUM & ME

emeinsam kuscheln, Geschichten lauschen, spazieren gehen: Die hygge Kopenhagen-Kollek­ tion in freundlichem Blau ist das perfekte Mama-Tochter-Outfit für die kalte Jahreszeit, das kuscheliges Wohlempfinden und zugleich viel Bewegungsfreiheit bietet. Die einzigartigen, nachhaltig und fair produzierten Kleidungsstücke von PETITE MARIE für Mamis und ihre Töchter von eineinhalb bis zehn Jahren werden aus denselben wunderschönen Biostoffen hergestellt, sind jedoch altersgerecht auf die Bedürfnisse von Groß und Klein zugeschnitten. „Unsere Kollektionen sind bewusst überschaubar gewählt. Jedes einzelne PETITE MARIE-Kleidungsstück entsteht mit viel Sorgfalt von Menschen, die ihren Beruf lieben und schätzen. Wir bevorzugen qualitativ hochwertige Kleinserien in Bioqualität. Jede Naht, jeder Saum, jeder Knopf wird händisch kontrolliert“, sagt PETITE MARIE-Gründerin Christina Gschwendtner. Die exklusiven Kleinserien gibt es als Limitid Edition online sowie in exklusiven Fachgeschäften. Mit dem Code „dieniederoesterreicherin“ erhalten unsere Leserinnen und Leser 15 Prozent Rabatt im Onlineshop auf www.petite-marie.com.


2021

Fashion Trends Das sind die wichtigsten (und auch tragbaren) Modetrends im Frühjahr und Sommer. Text: Rebecca Mayr

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Fotos: Shutterstock

uch in Corona-Zeiten sollte man die Fashion Shows und aktuellen Modetrends für die Frühling/Sommersaison nicht vernachlässigen. Die meisten Designer und Modemarken zeigten die Trends für 2021 virtuell über Livestream oder in Form von Filmen. So konnte jeder in der Front Row sitzen und die neuesten Modetendenzen der Saison verfolgen. Von Powerschultern bis Fishnet-Looks und Lingerie Mode – hier ein Überblick für das Jahr 2021.

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Mode

TRENCHCOAT 2.0 Was wäre ein Jahr ohne den Trenchcoat? Der Klassiker unter den Mänteln darf auch im neuen Jahr nicht fehlen. Der gewohnte Schnitt, der Taillengürtel und das Revers bleiben gleich, mit Farbe und Material darf aber experimentiert werden. Wie wäre eine Variante aus Lackleder oder ein Modell mit wildem Muster? 2021 bekommt der Trenchcoat auf jeden Fall spannende Updates.

1 Als Meister der Trenchcoats kreierte Riccardo Tisci für Burberry einen ganz besonderen Materialmix. 2 Tom Ford hebt mit einem orangen Leder-Trenchcoat die Taille hervor. 3 Fendi präsentierte bei der Mailänder Fashion Week einen langen Leder-Trenchcoat in einem tiefen Orange.

ROSIGE ZEITEN Pink ist ein Farbton, der die Massen anzieht, aber auch eine starke politische Aussagekraft mitbringt. Die Frühjahr/Sommer-Laufstege 2021 von Jacquemus, Chanel und Gucci lieferten eine Bandbreite an RosaTönen, von Zartrosa bis Fuchsia. Doch das berauschende Pink wird wohl bis in den Sommer 2021 den Ton angeben.

1 Die Chanel Show in Paris bestach durch wunderschöne Looks in zarten Rosa-Tönen. 2 In einem Traum aus Tüll ließ Pamella Roland ihr Model über den New Yorker Laufsteg schweben. 3 Bei der New York Fashion Week präsentierte Christian Cowan einen All-Over-Look in der Trendfarbe.

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Mode

POWERSCHULTERN Voluminöse Statement-Sleeves in Form von Puffärmeln und breiten Schultern gehörten bereits im Sommer 2020 zu den größten Trends in der Mode – und bleiben uns im Jahr 2021 erhalten. Einige Designer setzten sogar noch einen drauf und akzentuierten Oberteile, Mäntel und Kleider der neuen Kollektionen mit dramatisch spitzen Schulterpolstern oder überlangen Ärmeln.

1 Bei der New York Fashion Week lief Model Ellen Rosa mit den Trendschultern der Saison über den Laufsteg. 2 Auch bei Chanel wurde die Trendfarbe Pink mit breiten Schultern kombiniert. 3 Die gesamte Kollektion von Acne Studios konzentrierte sich auf Power-Schultern und Ärmeln in den ausgefallensten Formen.

LINGERIE & CUT-OUTS Warum eigentlich verstecken, was drunter ist? Einer der stärksten Modetrends 2021 sind LingerieDetails. Tops und Kleider im Lingerie-Look werden jetzt ganz offensichtlich getragen und nicht mehr nur unten drunter. Erhalten bleiben uns im Frühling/Sommer auch Cut-Outs. Im letzten Jahr war der Trend schon in Shirts präsent, jetzt aber gibt es Cut-Outs in allen Formen und Mustern.

1 Lingerie kann auch cool – das zeigten Baum und Pferdgarten bei ihrer Modenschau. 2 Wenn jemand bei der diesjährigen Fashion Week alles richtig gemacht hat, dann Victoria Beckham mit diesen einzigartigen Details. 3 Bella Hadid präsentierte bei der Roberto Cavalli Show in Mailand den neuen CutOut-Trend.

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Mode

FISCHNETZ Einer der größten Mode­ trends für 2021 ist der Fishnet-Look. Maritime Details in Mode kehren zurück und machen Lust auf Meer. Fishnet-Ober­ teile, -Kleider und -Röcke wurden von den Designern mit allen Arten an Farben und Stoffen kombiniert. Zu durchsichtig? Keine Panik, Transparenz ist jetzt voll im Trend. 1 Bei Burberry konnte man ein löchriges kleines Schwarzes entdecken. 2 Als Dior 2019 mit diesem Kleid auf dem Laufsteg für Aufsehen sorgte, wurde der neue Fishnet-Trend geboren. 3 Fendi präsentierte für den Frühling/Sommer 2021 einen All-Over-Look im Fishnet-Style.

Bewusst genießen

MUSTERMIX

N © MARTINI

Ob grafisch oder floral, Animal-Prints, Batik oder Karo: Es wird ge­ matcht und gemixt, was das Zeug hält. Die Devi­ se lautet: Mehr ist mehr. Bei den großen Mode­ häusern wie Erdem oder Max Mara war der wilde Mix von Mustern diese Saison sowohl auf einem Kleiderstück als auch in der Kombination ein großes Thema. Wir freu­ en uns auf einen bunten und knalligen Sommer.

E NTGE LTLI CHE E I NSC HA LTUNG

Erdem ist mittlerweile schon bekannt für florale Muster. Bei diesem Outfit werden gleich zwei verschiedene miteinander kombiniert.

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eues Jahr, neue Vorsätze? Wie wär’s mit „Mindful Drinking“? Mit den alkoholfreien* (*<0,5% vol aus Pflanzenextrakten) Aperitifs von MARTINI ist das Einhalten guter Vorsätze kein Problem: Der MARTINI Alkoholfrei Vibrante ist eine fruchtig-harmonische Mischung aus natürlichen Pflanzenextrakten und italienischer Bergamotte. Der MARTINI Alkoholfrei Floreale ist inspiriert von der

feinen Süße römischer Kamille. 50/50 gemixt mit Tonic Water, bilden beide Aperitifs die ideale Zutat für einen simplen, aber dennoch aufregenden alkoholfreien Drink. In einem hohen Glas mit Eiswürfeln, Grapefruitsaft und Soda gemischt, entfaltet sich der MARTINI Alkoholfrei Vibrante besonders gut. Weitere kreative Rezeptideen gibt es auf www.martini.at Bewusster Genuss ab 18 Jahren.


Mode

STYLISHES WORK@HOME

Für den bequemen Homeoffice-Look muss man nicht auch gleich seinen Stil in Quarantäne schicken. In diesen Wohlfühl-Outfits macht man auch beim nächste Videocall eine gute Figur ... Fotos: Hersteller

KUSCHELFAKTOR. Rollkragenpullover um € 12,99, gesehen auf www.c-and-a.com

ALL-OVER-LOOK. In schmeichelndem Nude und Beige von Madeleine

KALTE FÜSSE? Nicht mit dieser Strumpfhose aus weichem ModalKaschmir-Gemisch um € 15 von Calzedonia

PERFECT MATCH. Passend zum Pulli die Strickhose um € 19,99, gesehen auf www.c-and-a.com

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FARBE BITTE! Weicher Pullover von um € 79,99 von Comma 18


SCHÖNHEIT „Glück ist Liebe, nichts anderes. Wer lieben kann, ist glücklich.“

© Bianka Csenki

Hermann Hesse, Schriftsteller, Dichter und Maler (1877-1962)

BLOOM BEAUTY

© PIAGET

D Schönheit, Liebe und Romanze Die Piaget-Rose sagt: Diese Liebe ist für die Ewigkeit. Eine preisgekrönte Rose ist benannt nach Yves Piaget. Entdecken Sie zum Valentinstag einen Strauß neuer Piaget-Rosenkreationen in einem neuen Rosen-­ Armband aus 18 Karat Weißgold, feinem Halsschmuck, Ohrringen und Sautoir. Die Schmuckstücke zeigen das magische Öffnen der Blütenblätter der Piaget-Rose, während das Funkeln der feinen Diamanten das Licht einfängt wie Sonnenschein auf Morgentau.

ROT IST EINE ANSAGE! © Yves Saint Laurent Beau

ty

Die Lippenstift-Ikone ist wieder da! Yves Saint Laurent Beauty präsentiert die neuen Farben 2021: Rouge Pur Couture. Auch dieses absolut außergewöhnliche, kraftvolle Rot N° 21 Rouge Paradoxe am Foto gehört zum Erbe der Marke. Sein Name erinnert an die erste YSL-Boutique in Paris, Rue de Tournon 21, ein revolutionäres Statement, das seitdem tief in der DNA der Marke verankert ist. Erhältlich ab Februar

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er Winter fordert unsere Haut, Trockenheitsfältchen tauchen auf. Zudem sollte gerade heuer unser Immunsystem gestärkt werden, da es der Abwehr von Bakterien und Viren dient. Die kleinen Bloom Beauty Essence Dragees mit wertvollen Essenzen aus der Natur, Vitaminen und Mineralstoffen versorgen die Haut intensiv mit Feuchtigkeit, verschaffen ein revitalisiertes Hautgefühl. Zudem werden die natürlichen Abwehrkräfte gefördert und somit das Immunsystem unterstützt. Das in den Day Spa Dragees enthaltene Guavafruchtextrakt schützt die Haut mit dem Antioxidans Lycopin gegen freie Radikale, reichhaltige Vitamine der Amlafrucht wirken als Kollagenbooster und sorgen für straffe, geschmeidige Haut. Mikrolagen mit Astaxanthin – eines der stärksten Antioxidantien – wirken als Zellschutz gegen frühzeitige Hautalterung. In der Ruhe der Nacht erhält die Haut mit glutenfreien Weizenceramiden und der Granatapfelessenz Feuchtigkeit und Leuchtkraft zurück. Vegan, pflanzlich natürlich. 14 Dragees Day oder Night SPA zu UVP 6,99 Euro bei BIPA und Merkur.


Schönheit

WIE SAMT & SEIDE. Gepflegt und subtil sexy – „off camera“ bevorzugt die Moderatorin den „Ungeschminkt“-Look. Zarte Nude-Nuancen auf Lidern und Lippen und ein knackiger Glow unterstreichen Sasas Natürlichkeit.

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Schönheit

ALL EYES ON …

Produktion & Text: Moni Kulig Fotos: Luise Reichert Make-up: Nadine Ottmann / IT Cosmetics Hair: Alexander Damm / Damm Hairsalon Styling: Ale Elsbacher / monikaleuthner.com Ausstattung: H&M, Zara, Pandora, Swarovski, Gabriele Iazzetta

Quirlig, top gestylt und das wohl ansteckendste Lächeln on screen: TVLady Sasa Schwarzjirg, aufgewachsen in Tullnerbach, setzt beim Make-up auf leise Töne – exklusiv in der Niederösterreicherin zeigt sie ihre Lieblingslooks. 21


Schönheit EYE LIKE YOU! Manchmal darf es für das Wiener It-Girl, 34, auch ein bisschen „mehr“ sein: Mit markantem Lidstrich betont sie gerne ihre schönen Mandelaugen. „Ich bin absolut Make-up-verrückt“ – das trifft sich gut, denn Sasa ist das österreichische Testimonial für die US-Kultmarke IT Cosmetics.


ROSIGE FRISCHE. Ein Look wie frisch verliebt: unten kräftig, oben (fast) ohne – Statement-Lippen in allen Farbfacetten stehen heuer bei Sasa ganz hoch im Kurs. Das Augen-Make-up bleibt aber dezent.

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SPRING GLOW. Was kaum jemand wusste, weil immer tipptopp kaschiert: Sasa litt jahrelang unter massiven Hautproblemen. Auch heute noch schwört sie auf die „Your Skin But Better CC+ Cream LSF 50+ Foundation“ von IT Cosmetics: „Ein echter Troubleshooter!“


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Das Leben darf spannend sein. DEINE HAUT NICHT.

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Schönheit

TUSCH-HELD. Verlässlich und gut: „Superhero Mascara“ (der Name ist Programm) von IT Cosmetics um € 25,95

WOW-BROW. Der Stift für alle Brauen(un)fälle: „Brow Power Universal“ von IT Cosmetics um € 24,95

MULTITALENT. Schutz, Feuchtigkeit, Anti-AgingBoost und eine schöne Haut on top! „Your Skin But Better CC+ Cream LSF 50+“ von IT Cosmetics um € 38,95

Smarte

TEINTSCHMEICHLER. Von plastischen Chirurgen mitentwickelt: Die „Confidence in a Cream“ zählt zu den Bestsellern von IT Cosmetics. Um € 48,95

BASICS

Die Produkte von IT Cosmetics sind wahre Gamechanger. Der Clou: Make-up und Pflege zu vereinen und die natürliche Schönheit zu unterstreichen – ganz ohne Maskeneffekt.

Sasa Schwarzjirg, 34, im Talk

RINGKÄMPFER. Quasi der 8-Stunden-Schlaf in einer Tube: hochpigmentierter „Bye Bye Under Eye“-Concealer von IT Cosmetics um € 25,95

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WOHNEN „Die weißen Wege werden leiser, die trauten Stuben lauschiger.“

© Glorit

Rainer Maria Rilke, österreichischer Lyriker (1875-1926)

Mehr Raum, mehr Licht! © DEDON

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Outdoor Club Lounges 2021 Leben unter freiem Himmel Die gemütlichen Club Chairs der preisgekrönten Kollektion DALA erweitern das vielseitige Angebot an Loungemöbeln von DEDON. Als lässige Kollektion kreisförmiger Lounge-Elemente zeichnet sich DALA durch einen Flechtstil aus, der so innovativ und unverwechselbar ist, dass er erfolgreich patentiert wurde. Ab 2021 bietet DEDON die preisgekrönte Kollektion von Stephen Burks in fünf neuen Farbvarianten mit grafischen Mustern aus unterschiedlich breiten Profilen und Farben an.

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ie Ansprüche an das Eigenheim sind durch die Pandemie deutlich gestiegen. Daher hat Glorit sein Angebot schnell auf die coronabedingten Trends im Bereich Raumplanung angepasst. „Das Zuhause von heute ist Wohnraum, Arbeitsplatz und Fitnessstudio in einem, daher planen wir zum Beispiel nun die Keller noch komfortabler. Mehr Platz und mehr Licht sollen das Homeoffice wie auch das Fitnessworkout selbst im Keller zum Wohlfühlerlebnis machen“, erklärt Geschäftsführer Lukas Sattlegger. Durch den nachhaltigen Erfolg gilt Glorit als Platzhirsch unter den Premiumbauträgern. Gebaut wird ausschließlich in den besten Lagen: Wohnen nahe der Natur bei gleichzeitig optimaler Erreichbarkeit der Stadt. Aktuell entsteht, umgeben von Weinbergen, in der Ledwinkagasse 1-9 in Klosterneuburg mit insgesamt 16 Häusern das größte Hausbauprojekt, das Glorit 2021 realisieren wird (Foto). In der Kaiser-Franz-Josef-Straße 11 im Herzen von Groß-Enzersdorf und unweit des Glorit-Firmenstandortes werden aktuell außerdem 17 exklusive Eigentumswohnungen gebaut. Infos: www.glorit.at


2021

TRENDREPORT

Bei unseren führenden Experten nachgefragt: Diese vier Trends im Bauen und Wohnen stehen in diesem Jahr ins Haus. Text: Petra Kinzl

W

er hätte das gedacht! Möbelmessen wie die „imm cologne“ in Köln, der „Salone del Mobile“ in Mailand oder die „Wohnen & Interieur“ in Wien können wir aufgrund der weltweiten Pandemie derzeit vergessen. Viel-

Fotos: Shutterstock, Stern-Gruppe, Genböck Haus, Buchner, ewe Küchen, Bruckmüller Wohnen

mehr führen uns Lockdowns, Homeoffice und Homeschooling vor Augen, ob wir uns in unseren vier Wänden wohlfühlen, wie schalldicht die Wand zum Nachbarn ist, wenn die Kinder ihre tägliche Turnstunde und die BoxWM im Wohnzimmer austragen, ob das Bett als Büro taugt, wie intelligent 30

die Küchengeräte wirklich sind, wenn Working Mum Punkt zwölf Uhr mittags eine halbe Fußballmannschaft verköstigen soll, ob Balkon oder Terrasse für einen Coffee-Break an der frischen Luft vorhanden sind, welche Möbelstücke wir lieben und welche uns zur Weißglut treiben.


Spieglein, Spieglein an der Wand ... Das Wohlfühlbarometer in Wohnung oder Haus ist Gradmesser für unsere Stimmung. Je mehr Zeit wir zu Hause verbringen, desto wichtiger werden Fragen wie: Mit welchen Dingen umgeben wir uns? Wie wohnen wir? Welcher Wohnstil spiegelt mein Ich und meine Persönlichkeit wider? Wie bringen wir Arbeit und Entspannung zu Hause unter einen Hut? Welchen ökologischen Fußabdruck hinterlassen Haus und Möbel in der Umwelt? Auch wenn die Individualität beim Wohnen eine große

Rolle spielt, zeichnen sich Tendenzen, Entwicklungen und gemeinsame Sehnsüchte ab: Größeres Bewusstsein für Nachhaltigkeit und die Wahl der Materialien, die Sehnsucht nach Natur und Grün, Technik-Intelligenz und Smart Living, Flexibilität, formschönes Design, Gemütlichkeit und clevere Lösungen sind erkennbare Zeichen der Zeit. Spieglein, Spieglein an der Wand … Wir haben bei führenden Experten für Bauen und Interieur nachgefragt, wie wir 2021 wohnen werden und werfen einen Blick in die Zukunft. mit ihnen 31

© Genböck Haus

Wohnen

Unsere Plusenergiehäuser erzeugen mehr Energie, als sie verbrauchen. Helmut Möseneder, Genböck Haus


Wohnen Der Einsatz von Holz innen oder außen bietet schier grenzenlose Möglichkeiten (Genböck Haus).

Holzbau

Holz ist das neue Bio. Karl Neumann, Stern Holding

TREND 2:

Gut durchdacht

Gut durchdacht will auch das Thema Dach sein. Ob Flachdach, Satteldach, Pult- oder Walmdach – der richtige Dachvorsprung kann nicht nur Schutz vor der Witterung bieten, sondern auch als natürlicher Sonnenschutz dienen. Die Profis vom Mühlviertler Holzbaumeister Buchner raten, darauf keinesfalls zu verzichten: „Das Haus ist durch einen Dachvorsprung einfach besser vor Witterungseinflüssen wie Regen oder Schnee geschützt, was sich auf die Langlebigkeit des Hauses auswirkt“, bekräftigt Holzbaumeister Christian Buchner. Der Dachüberstand sorge rund um das Haus für trockene Zonen – ob vor der Haustür oder als geschützte Terrasse. „Wenn das Thermometer in die Höhe klettert, bleibt es in einem Haus mit Dachvorsprung länger kühl“, so der Holzbaupionier. Ein weiterer Vorteil: Die größere Dachfläche bietet mehr Platz für eine Solaranlage.

Ein Dachvorsprung schützt vor Witterung und dient als natürlicher Sonnenschutz. Holzbaumeister Christian Buchner

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© Robert Maybach

Wer mit Holz baut, baut klimafreundlich und sichert heimische Arbeitsplätze. Holz ist Österreichs Rohstoff Nummer eins. Die Waldfläche wächst laut proHolz Austria um mehr als 4.700 Fußballfelder pro Jahr. Bauprofis wie der Mühlviertler Holzbaumeister Buchner, Stern & Hafferl Bau in Gmunden oder Genböck Haus mit Sitz in Haag/Hausruck wissen, wie man Häuser für die Zukunft baut. Auch für sie ist Holz ein wichtiger Baustoff für das zukünftige Eigenheim, für Anbau oder Sanierung. „Holz ist das neue Bio“, ist der CEO der Stern-Gruppe, Karl Neumann, überzeugt und berichtet von einem wachsenden Markt im Holzbau. Der Trend zeige in Richtung ökologische Materialien, gute Lösungen im Innenraum, moderne Heizsysteme, Energiesparen beim Bau und beim Wohnen, Nutzung der Sonne, durchdachte Beschattung und das immer wichtiger werdende Thema Kühlen. Neben individueller Planungen wird mit der Einführung einer Typenhauslinie dieses Jahr der steigenden Nachfrage nach fertig geplanten Hausmodellen Rechnung getragen. Nachhaltiger Holz- und Baustoffeinsatz sorgen für Energiewerte, die Umwelt und Geldbörserl schonen, das weiß man auch bei Genböck Haus. Genböck produziert bereits seit dem Jahr 2000 Niedrigstenergie- und Passivhäuser. „Aktuell ist man bei Plusenergiehäusern angelangt, das heißt, das Haus erzeugt mehr Energie als es zum Betrieb verbraucht“, so Geschäftsführer Helmut Möseneder. Innovationen wie die von Genböck entwickelten und patentierten „climate­ Skin“-Klimaschutzwände mit mehrschaligem Aufbau zeigen, was im Holzbau alles möglich ist. Fotovoltaik, Wärmepumpe und Komfortlüftung erwähnt Möseneder als weitere Bonuspunkte auf dem Weg zum klimafreundlichen Wohnen.

Wer mit Holz baut, baut klimafreundlich und sichert heimische Arbeitsplätze (Stern & Hafferl Bau).

© Stern Gruppe

TREND 1:


© ewe Küchen

TREND 3:

Die Einstellung zur Umwelt spiegelt sich auch in der Küche wider. Anna Mayerl, ewe Küchen

Gedecktes Braun, grifflos und seidenmatt, versteckter Stauraum: Diese Küche im Innviertel wurde von MHK zur „Schönsten Küche Österreichs“ gekürt (ewe Küchen).

Green Living in der Küche

Qualität, Langlebigkeit, Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein und „Made in Austria“ sind Aspekte, die in der Küchenbranche immer mehr spürbar werden. „Der Trend in der Küche geht nicht nur hin zur Verarbeitung von hochwertigen, natürlichen Lebensmitteln, sondern auch die Küche selbst soll diesem Lebensgefühl und dieser Einstellung zur Umwelt entsprechen“, konstatiert Anna Mayerl, Marketingleiterin bei ewe Küchen, einem der führenden Küchenhersteller Österreichs. An eine Küche werden heute viel höhere Ansprüche gestellt als pure Funktionalität. Sie ist Mittelpunkt des Zusammenlebens. Optik und Design behalten einen hohen Stellenwert. Einfache Reinigung und grifflose Fronten sind nach wie vor gefragt, schließlich soll statt Putzen die Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben bleiben. Ein neuer Liebling zeichnet sich bei Oberflächen ab: supermatt. Eine Innovation, die sich bei ewe innerhalb kürzester Zeit zum Verkaufsstar entwickelt habe, nennt sich „ewe nanoo®“ – eine Front, die sich resistent zeigt gegenüber Flüssigkeiten, Fingerabdrücken und Kratzern. Die Küchenfarben halten sich in diesem Jahr mit Beige, Grautönen oder Lehmbraun gerne bedeckt. Beim Landhausstil haben auch Grüntöne wie Salbei oder Eukalyptus ein Wörtchen mitzureden.

Stoffe wie Bouclé, bekannt durch Stilikone Coco Chanel, erobern die Wohnwelt.

Ruheoas en und Erdtöne beim Einrichten

Nachhaltigkeit und Gemütlichkeit. Hochwertige Möbel. Der ökologische Gedanke. Natürliche Materialien wie Holz und weiche Texturen. Das sind Tendenzen, die im Wohnbereich mehr und mehr in den Vordergrund rücken. Statt schriller Extrovertiertheit stellt sich das Bedürfnis nach Ruheoasen und Rückzugsorten ein. 2021 wird Wohnen dekorativer und gemütlicher. Möbel werden runder und organischer, Textilien weicher und Farben wärmer. „Kräftige, erdige Töne und interessante Strukturen zeichnen sich ab“, unterstreichen Petra und Johann Bruckmüller vom Einrichtungshaus Bruckmüller Wohnen in Wels, die für Stil, guten Geschmack und exklusive Designideen bekannt sind. Homeoffice nimmt weiter zu und Arbeiten zu Hause soll auch Spaß machen. Kuschelige Ohrensessel, Sitzmöbel im Retro-Look oder samtige Materialien werden bei Marken wie Moroso, &tradition oder Paola Lenti zum Blickfang inszeniert und laden zum Verweilen ein. Auch Stoffe wie Bouclé, eigentlich aus der Mode kommend und durch Ikonen wie Coco Chanel bekannt, werden unsere vier Wände im Jahr 2021 erobern.

© Bruckmüller Wohnen

TREND 4:

Kräftige, erdige Töne und interessante Strukturen zeichnen sich ab. Petra Bruckmüller, Bruckmüller Wohnen


Wohnen

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Wohnen

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Der Traumurlaub am eigenen Designpool

Das niederösterreichische Familienunternehmen ist Ihr Partner für die Planung von grünem Lebensraum und der Entwicklung höchst individueller Designpools. Das Element Wasser in die Konzeption einzubeziehen, macht das Plus an Lebensqualität für viele

Auftraggeber erst perfekt. Wer bei Badefreuden sehnsüchtig an sanft abfallende Strände denkt, ist bei der Gartenwerkstatt an der richtigen Adresse: Fällt die Entscheidung für einen maßgeschneiderten Designpool, sind der Fantasie in Hinblick auf die Formgebung nahezu keine Grenzen gesetzt. Geschwungene Seitenwände verwandeln sich in Ufer und Sitzfläche. Die organische Form fügt sich mühelos und harmonisch in jede Gartenlandschaft. Die Wassertemperatur eines Designpools ist aufgrund der Natursteinstruktur höher als bei herkömmlichen Pools. Mit einer längeren Badesaison und kristallklarem Wasser kommt er echtem Strandfeeling somit verblüffend nahe. In ästhetischer Hinsicht ist der Designpool vielen anderen Gestaltungsvarian36

ten um Längen voraus. Seine der Natur entliehene Form bleibt auch dann ein optisches Highlight, wenn sich der Garten wieder in den Winterschlaf begibt. Von der ideenreichen Planung bis zur professionellen Wartung hat die Gartenwerkstatt Nentwich das gesamte Projekt in meisterhafter Hand. Und die Vision vom Urlaubsparadies zu Hause wird greifbar. KONTAKT

GARTENWERKSTATT NENTWICH Wiener Straße 20 3130 Herzogenburg E-Mail: office@gartenwerkstatt.at www.gartenwerkstatt.at www.design-pool.at

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uch wenn erst langsam der Schnee aus dem Garten verschwindet und die ersten Frühjahrsblüher sich durch die Erdschicht kämpfen, sehnt man sich schon nach dem ganz persönlichem Grünraum: der Garten – er hat mehr Bedeutung denn je. Ob Rückzugsort, Spielfläche, Gemüselieferant oder privater Badeplatz – ein schöner Garten ist eine Bereicherung. Die Gartenwerkstatt Nentwich versteht es, perfekte Wohlfühloasen zu erschaffen und verleiht ihnen mit der Gestaltung individueller Pools das gewisse Extra.

© Gartenwerkstatt Nentwich

Die Gartenwerkstatt Nentwich aus Herzogenburg macht‘s möglich!


LEBEN „Lebensfreude ist die Freiheit, sich irren zu können.“

© Jürgen Mück

© winterlyweddings.at

Klaus Klages, Kommerz-Poet, Philosoph und Verleger (83)

ZOË heißt Leben

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Rapunzelzauber & Schlossgeheimnis Schülerinnen der Fachschule Sooß gründeten die „Kräuter Company“. Die Schülerinnen der Landwirtschaftlichen Fachschule Sooß spezialisierten sich auf die Verarbeitung von Kräutern, die sie im schuleigenen Garten selbst kultiviert, geerntet und getrocknet haben – und können nun mit ihren selbst hergestellten Produkten nach Biorezepten aufwarten. Klingende Namen wie „Rapunzelzauber“ oder „Feenstaub“ lassen bei den Jungunternehmerinnen auf ein raffiniertes Marketingkonzept schließen. Kräutersirup, Blütenzucker und Likör gibt es auf www.krauter-company.webnode.at.

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© SCHERZ Werbeagentu

Kreative Werbeagenturen arbeiten hart daran, ihre Kunden erfolgreich am Markt zu platzieren oder zu halten. Neben neuen und innovativen Ideen ist dabei auch viel systematische und akribische Kleinarbeit gefordert. Dementsprechend groß ist nun der Jubel bei der SCHERZ Werbeagentur aus Krems an der Donau, denn das CEO-Duo Lukas Hasenauer und Dominik Scherz gewann beim Deutschen Agenturpreis 2020 gleich in zwei Kategorien. Wir gratulieren!

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AM PULS DER ZEIT

aher wurde dieses schöne Wort von der Badener Designerin Inge Cecka namensgebend für ihr Modelabel gewählt. Seit nunmehr 24 Jahren kleidet ZOË by Inge Cecka modeaffine Damen sowie namhafte Prominente ein, die auf weiblichen Stil, Eleganz und Langlebigkeit der Modelle Wert legen (www.zoe-modedesign.at). 2018 gewann sie als beste Brautkleidermacherin den AUSTRIAN WEDDING AWARD 2018. In den Feldern bei Obergänserndorf fungierte die Schauspielerin Sonja Chan, seit 11. Jänner in der ORF-Serie „Vorstadtweiber“ zu sehen, als Brautmodel im „JASMIN Dress“ der neuesten ZOË Bridal Couture Kollektion. „Bei unserem Shooting kamen zwei Esel als ‚Shootingpartner‘ dazu, die dort wohnhaft sind und öfters spazieren gehen“, erzählt uns Inge Cecka. „Wer Esel kennt, weiß, dass sie ihren eigenen Willen haben und durchaus mehr am Fressen als am Fotografieren interessiert sind. Es war also nicht so leicht mit ihnen, wie wir uns das anfangs dachten. Dabei entstanden aber schöne Aufnahmen mit Sonja Chan in der Nachmittagssonne.“


Leben

Wichtiger Baustein

© Shutterstock // Originalname: stock-photoyoung-woman-is-touching-her-skin-on-buttock-to-check-its-supple-isolated-on-white-460538866.jpg

für

Anti-Aging Dr. Andreas und Dr. Reingard Hillisch

Text: Christine Dominkus Foto: Shutterstock

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in straffes Bindegewebe ist der Wunschtraum jeder Frau – leider oftmals ein Traum. Denn allein die anatomische Anordnung des weib‑ lichen Bindegewebes ist im Vergleich zu jener des Mannes von Nachteil. Vitamin C ist ein wichtiger Baustein in der Bildung von straffen Kollagenfasern und kann so die Spannkraft der Haut unterstützen. Es verbessert die Mikrozirkulation der Haut und optimiert dadurch die Versorgung der Haut mit Nährstoffen. Auch seine anti-entzündliche Wirkung wird in der ästhetischen Medizin zur Vorbeugung gegen Narbenwucherungen und zur Ver‑ besserung der Wundheilung genutzt. Vitamin C: Strategie für Jugendlich‑ keit. Als wichtigstes Strukturprotein des Bindegewebes und der Haut besitzt Kolla‑ gen eine einzigartige Kombination aus Fle‑ xibilität und Zugfestigkeit. Kollagenfasern halten die Haut elastisch. Sie sorgen in der Jugend dafür, dass die Haut fest, prall und glatt erscheint. Vermindert sich jedoch im Laufe des Lebens die körper­eigene Kolla‑ genproduktion, lässt die innere Stützkraft der Fasern nach. „Die Haut wird weich und schlaffer, die Spannkraft lässt nach und auch Cellulite kann entstehen“, erklärt der plastische Chirurg Dr. Andreas Hillisch, Eferding. Eine vitaminreiche Ernährung kann neben anderen gesundheitlichen As‑ pekten auch Einfluss auf die Beschaffen‑

heit des Bindegewebes haben. Damit der Körper ungestört Kollagen und damit das stabilisierende Grundgerüst des Bindege‑ webes produzieren kann, müssen die dafür notwendigen Stoffe von außen aufgenom‑ men werden. Dazu gehört unter anderem Vitamin C. Es ist für die Kollagensynthese unerlässlich und sollte täglich durch Obst und Gemüse aufgenommen werden. Der empfohlene Bedarf an Vitamin C beträgt 100 mg/Tag. Eine ausgewogene gesun‑ de Ernährung ist meist ausreichend, um eine genügende Zufuhr an Vitamin C zu liefern. Weiters ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von rund 35 ml/ kg Körpergewicht nötig, um ein stabiles Bindegewebe aufrechtzuerhalten. Auch die Aminosäure Lysin ist essenziell für ein stabiles Bindegewebsgerüst. Vitamin C ist aber nicht nur Grundvoraussetzung für die Kollagensynthese, sondern auch ein Stimulans. Dieses wasserlösliche Vitamin fördert nicht nur ein straffes Bindegewebe, sondern beeinflusst die Konzentration der Hyaluronsäure, die Wasser binden und somit der Haut ein jugendliches Aussehen verleihen kann. Altersbedingter Vitamin‑C-Mangel. Vitamin C ist eines der effektivsten natür‑ lichen Antioxidantien. Leider sinken die Vitamin‑C-Blutspiegel mit zunehmendem Alter. Dies hat gravierende Folgen für den Alterungsprozess. Eine Untersuchung bei 38

95 Männern und 122 Frauen im Alter von zwölf bis 96 Jahren zeigte ein eindeutiges altersabhängiges Absinken des Vitamin‑C-Blutspiegels. So sinkt circa ab dem 40. Lebensjahr bei Frauen der durchschnittliche Vita‑ min‑C-Blutwert unter den geforderten Mindestbedarf zur Prävention von Ge‑ fäß- und Tumorerkrankungen. Raucher und Menschen mit chronisch entzünd‑ lichen Erkrankungen wie entzündlicher Rheumatismus, ständig wiederkehrenden Infektionen oder Herz-Kreislauf-Erkran‑ kungen haben ein weitaus höheres Risiko für einen Vitamin‑C-Mangel. Positive Effekte auf Wundheilung und Operationen. Vitamin C wirkt sich auch günstig bei chirurgischen Eingriffen aus, da im Zuge der Wundheilung viel Vita‑ min C verbraucht wird, bestätigt Dr. Andreas Hillisch. Dies trifft vor allem für Patienten nach Adipositas-Chirurgie zu. In der Ästhetischen Medizin sind unschö‑ ne Narbenwucherungen, Ödeme und entzündungsbedingte Hyperpigmentie‑ rung Komplikationen, auf die man gerne verzichten kann, ergänzt die Hautärztin Dr. Reingard Hillisch. Ausreichende Vi‑ tamin‑C-Spiegel sind positiv. Und als Antioxidans ist das Vitamin seit Längerem unverzichtbarer Bestandteil vieler Cremen und Seren gegen die Hautalterung.

© Mathias Lauringer

Vitamin C ist nicht nur gut fürs Immunsystem, sondern auch für das Bindegewebe und dient als antioxidativer Zellschutz.


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Leben

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Neben den klassischen Funktionen von Vitamin D ist jene als Immunmodulator besonders wichtig. Dadurch kommt es zu einer Verbesserung der Infektabwehr. Text: Christine Dominkus Foto: Shutterstock

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itamin D zählt zu den fettlöslichen Vitaminen. Die Haut bildet mit Sonnenlicht Vitamin D, doch reicht das nördlich des Alpenhauptkamms und vor allem im Winter zur genügenden Versorgung oft nicht aus. Auch die Ernährung allein kann häufig nicht den Bedarf decken. Deshalb empfiehlt sich die Einnahme von Vitamin D zur Prophylaxe und Behandlung einer Vitamin-D-Mangelerkrankung. Ein bisschen Historie. Die Entdeckung von Vitamin D ging aus der Suche nach einem Heilmittel gegen Rachitis und den

Beobachtungen in den 1920er-Jahren hervor, dass bestimmte Lebensmittel wie Lebertran, Butter oder Milch und auch die Bestrahlung mit Licht die Fähigkeit besaßen, Rachitis zu heilen. Rachitis war damals eine ernstzunehmende, durch Vitamin‑D-Mangel ausgelöste Krankheit, die durch Erweichung und Verformung des Knochens charakterisiert ist. Heutzutage bekommt jeder Säugling in den ersten Lebenstagen Vitamin‑D-Tropfen verabreicht, um Rachitis entgegenzusteuern. 1932 kamen die ersten Vitamin‑D2-Präparate und erst 1952 Vitamin‑D3 auf den Markt. Weil zum Zeitpunkt der Entdeckung bereits die 40

Vitamine A, B und C bekannt waren, wurde die antirachitische Substanz schlicht und einfach als Vitamin D bezeichnet. Eigentlich ein Hormon. „Vitamin D ist eigentlich gar kein Vitamin, sondern ein Hormon bzw. eine Vorstufe davon“, erklärt der Immunologe und Forscher Univ.-Prof. Dr. Michael B. Fischer von der Universitätsklinik für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin am AKH Wien und der Donau-Uni Krems. „Die aktive Form von Vitamin D, genannt Calcitriol (1,25-Dihydroxyvitamin D3), bindet an den sogenannten Vitamin‑D-Rezeptor.


© Andrea Reischer

Leben

„Vitamin D ist eigentlich gar kein Vitamin, sondern ein Hormon bzw. eine Vorstufe davon.“

MEIN TÄGLICHER

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Univ.-Prof. Dr. Michael B. Fischer

Dieser Vitamin‑D-Rezeptor-Komplex wirkt sich auf die Regulation verschie‑ dener hormonsensitiver Gene in Zellen des Knochens und des Immunsystems aus. Bei ausreichender Sonnen- bzw. UVB-Bestrahlung kann es der Körper aus Cholesterol in der Haut in hohen Mengen selbst synthetisieren. An einem sonnigen Sommertag reicht etwa eine Viertelstunde Sonnenbestrahlung auf Gesicht, Hände und Unterarme, um mehrere Tausend Internationale Ein‑ heiten (IE) Vitamin D zu produzieren. An Wintertagen in unseren Breiten aller‑ dings fallen die Sonnenstrahlen in einem zu flachen Winkel ein, um ausreichend Vitamin D zu produzieren, da die Haut mit mindestens 18 mJ/cm2 UVB be‑ strahlt werden muss“, sagt Prof. Fischer. Knochenschutzvitamin. Wenn Vitamin D in ausreichenden Mengen aufgenommen wird, fördert es die Kal‑ ziumaufnahme aus dem Magen-DarmTrakt und den Einbau von Kalzium in die Knochen. Gemeinsam mit Kalzium schützt Vitamin D vor der Volkser‑ krankung Osteoporose. Der Knochen‑ metabolismus ist bei Osteoporose, ei‑ ner weit verbreiteten Erkrankung des Skelettsystems, durch Immunzellen vermittelt. „Wir wissen heute, dass der Knochenstoffwechsel das ganze Leben hindurch einem permanenten Aufbau und Abbau unterworfen ist“, so Prof. Fischer. „Vitamin D ist ein Multitalent in seiner Wirkung und kann nicht nur die körperliche Leistungsfähigkeit steigern und den Aufbau von Knochengewebe unterstützen, sondern hat auch eine direkte Wirkung auf die Bildung von Sexualhormonen sowie die Regulierung des Immunsystems. Diese breite Wir‑ kung spielt auch bei der Beeinflussung der menschlichen Psyche mit und gibt

Raum für eine unterstützende Behand‑ lung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch während der Schwangerschaft kann ein stabiler Vitamin‑D-Spiegel eine positive Rolle spielen“, erklärt der Wissenschaftler.

F Ü RN MEI

UNM IM TEM SYS

Verbesserte Immunantwort. Die am besten charakterisierte nicht klas‑ sische Funktion von Vitamin D ist die als Immunmodulator. Vitamin D ist in der Lage, die Sterblichkeit zu reduzieren und die Immunabwehr bei akuten In‑ fektionen zu verbessern. Einer aktuellen Metaanalyse zufolge kann Vitamin‑DSupple­mentierung die Gesamtmortalität senken. Das könnte damit zusammen‑ hängen, dass Vitamin D aufgrund seiner immunmodulatorischen Eigenschaften die Widerstandskraft gegen akute In‑ fektionen der Atemwege erhöht, was sich positiv auf die Sterblichkeit älterer Patienten mit Mehrfacherkrankungen auswirkt. Ermutigend bei Corona. In seiner immunmodulierenden Wirkung könn‑ te Vitamin D auch bei Covid‑19 eine Rolle spielen. Forscherteams aus den USA, Ägypten und Saudi-Arabien un‑ tersuchten vor Kurzem den Zusammen‑ hang von Vitamin D und Covid‑19. Die Studie wurde 2020 im Journal of Me‑ dical Virology publiziert. Die Auswer‑ tungen zeigen, dass Vitamin D die Co‑ vid‑19-Erkrankung hinsichtlich Schwere und Verlauf beeinflussen könnte. Patien‑ ten mit niedrigerem Vitamin‑D-Spiegel im Blut hatten eine schlechtere Progno‑ se als solche mit höherer Vitamin‑­DKonzentration. Die Vitamin‑­D-Kon­ zentration könnte daher auch eine Rolle bei der Prävention und Behand‑ lung von Covid‑19 spielen, schlussfolgern die Wissenschaftler. 41

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Leben

Haben SIE heute schon

geDETOXt ?

Nach den Schlemmertagen rund um Weihnachten und Silvester stehen im Frühjahr Fastentage und Entgiftung am Programm. Text: Christine Dominkus Foto: Shutterstock

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er Begriff „Detox“ kommt vom englischen „Detoxification“ und bedeutet Entgiftung. Wenn wir in unseren Körper hineinhorchen, wissen wir, dass opulente Mahlzeiten mit zu viel Fett und zu viel Alkohol auf Dauer ungesund sind. Wir haben das natürliche Bedürfnis nach Entgiftung, insbesondere nach den Völletagen mit Keksen, Gans, Schweinsbraten und Co. Der natürliche Wunsch nach Entgiftung

von Umweltschadstoffen ist da. Giftstoffe können sich darüber hinaus auch durch Stress oder Rauchen im Körper ansammeln. Unsere wichtigsten Entgiftungsorgane sind die Leber, die Nieren, die Haut und der Darm, die stets dafür sorgen, dass sich der Körper selbst von den Umweltgiftstoffen reinigt. Nicht umsonst wird der Darm als Zentrum der Gesundheit betrachtet. Detox steht jedoch nicht nur in den asiatischen Ländern an der Tagesordnung. Die Bedeutung vom regelmäßigen Ausscheiden von Giftstoffen aus dem Körper für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden ist mittlerweile auch in Mitteleuropa angekommen. Und es macht Sinn. Nicht umsonst florieren Kuranstalten mit Wellnessprogramm, Fastenkuren und Darmreinigung. Auch die Psyche freut sich. „Neben medizinischen Gründen sind es auch spirituelle und psychische, warum sich immer mehr Menschen einer Detox-Kur unterziehen“, erklärt der Pionier des Anti-Agings, Prof. Dr. Markus Metka, Wien. „Ein gesunder, entgifteter Darm ist ganz wesentlich für ein intaktes Immunsystem und somit in Zeiten der Pandemie besonders wichtig“, erklärt der Experte. Ayurveda-Programme in Indien oder Sri Lanka sind derzeit aufgrund der herrschenden Pandemie nicht so einfach umzusetzen. Auch im Inland ist es schwierig. Wer wenig Zeit investieren will, aber dennoch effektiv detoxen möchte, ist mit anderen Formen der Darmreinigung bestens bedient. Basenfasten, Intervallfasten, Trinkkuren mit Tees, Säften und vorzugsweise grünen Smoothies oder Darmreinigung mit dem Naturmineral Zeolith – es gibt für jeden Typ das geeignete Reinigunsprogramm. Durchlässiger Darm. Das unter Gastroenterologen bekannte sogenannte Leaky-Gut-Syndrom bedeutet nichts anderes als undichter, durchlässiger Darm. Viele Menschen leiden darunter, ohne es zu wissen. Symptome sind das Gefühl, rasch zu ermüden, Energielosigkeit, sinkende Leistungsfähigkeit, Durchfall, Blähungen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien. Als Ursachen oder Folgen eines Leaky-Gut-Syndroms werden unterschiedliche Gründe angegeben. Während einige Studien das Leaky-Gut-Syndrom als Ursache für verschiedene Autoimmunerkrankungen bezeichnen, beschreiben andere dieselben Erkrankungen als ursächlich für dieses Syndrom. Dazu zählen entzündliche Darmerkrankungen (Colitis Ulcerosa/Morbus Crohn), Zöliakie, Unverträglichkeiten und Nahrungsmittel­ 42


IN FO

Martina Langer, Expertin für ganz­heitliche Selbstfürsorge in Klagenfurt

Leben

Die Fastenzeit zur Entgiftung nutzen

Wohlfühlfaktor optimieren. Wenn die Darmwand zur Durchlässigkeit neigt und es dazu führt, dass Schadstoffe vermehrt in den Organismus gelangen, können also Begleit­ erscheinungen die Folge sein. Deshalb zählt jede Bemühung, jeder Beitrag, jedes winzige Mosaiksteinchen, um sich von Giftstoffen sämtlicher Art zu befreien.

Welche Tipps haben Sie, um die Fastenzeit zur Entgiftung zu nutzen? Die Fastenzeit eignet sich hervorragend, um sich et­ was Gutes zu tun. Einfachste Maßnahmen können Großes bewir­ ken und werden nach der Fastenzeit häufiger in den Alltag inte­ griert als bei völligem Verzicht. Sich von Belastungen zu befreien, ist ein wichtiger Bestandteil der persönlichen Selbstfürsorge, darunter auch alles rund um die Entgiftung, die von innen und außen unter­ stützt werden kann. Maßgeblich für den Erfolg ist, dass man be­ wusst an die Sache herangeht und alles einfach im Alltag unterge­ bracht werden kann. So werden Sie am Ende nicht wieder rückfällig!

Meister der Entgiftung. Verdauung und Wohlbefinden sind zentrale Themen in der ayurvedischen Ernährung. Laut Ayur­ veda sitzt die Gesundheit eines jeden Menschen im Darm. Mit dem veredelten Naturmineral PMA-Zeolith, das zusätzlich Naturmagnesium und Naturkalzium in Form von Dolomit enthält, ist ebenfalls nachhaltige Darmreinigung möglich. Der Zeolith setzt in seiner Wirkungsweise dort an, wo die Wurzel allen Übels liegt: im Darm, dem Zentrum der Gesundheit. Er hilft, die Darmwand zu stärken und gleichzeitig Giftstoffe im Magen-Darm-Trakt zu binden, noch bevor der Organismus Schaden nimmt. Seine Wirkweise unterstützt somit unser Immunsystem. Das Naturmineral Zeolith gilt als einfach an­ wendbar und leicht in den Alltag zu integrieren. Seine Wirkung lässt sich auf unserer persönlichen „Wohlfühlskala“ klar erken­ nen. Es reinigt und befreit nachhaltig und schützt den Darm dank Retox-Stopp vor der erneuten Schadstoffaufnahme.

DETOX-TIPPS von innen: •V ersorgen Sie sich mit guten Nährstoffen. Je grüner, desto mehr Nährstoffe sind enthalten, die u. a. auch die Entgiftung unterstützen können. • Kaufen Sie biologisch, regional und saisonal. • Kochen Sie, wenn möglich, selbst. • Entgiften Sie parallel dazu Ihren Darm. • Trinken Sie mehr als gewöhnlich! Z.B. Zitronen-Ingwer-Wasser.

© CDO

DETOX-TIPPS von außen: • Bewegen Sie sich täglich an der frischen Luft. Je länger und je niedriger der Puls, desto mehr profitieren Ihre Entgiftungsorgane und Ihr Säure-Basen-Haushalt. • Gönnen Sie sich ein bis zweimal wöchentlich eine Wellness­ auszeit mit einem basischen Vollbad oder Fußbad. • Verwenden Sie natürliche Kosmetika. • Digitales Detox: Statt morgens das Handy zu checken, konzen­trieren Sie sich fünf Minuten aufs Atmen und kreisen Sie dabei Ihre Schultern. Ist Detox für jeden anwendbar? Grundsätzlich ja, denn Detox bedeutet, sowohl körperliche als auch seelische Belastungen loszulassen. Dadurch ist das Ausschöpfen unseres Potenzials erst möglich. Wichtig dabei ist aber immer, dass wir auf unser Gefühl hören und nicht blind einem fertigen Plan fol­ gen. Jeder Mensch ist anders. Herausfinden, was uns gut tut, kön­ nen wir aber nur, wenn wir Neues ausprobieren und darauf achten, wie es sich anfühlt.

„Ein gesunder, entgifteter Darm ist ganz wesentlich für ein intaktes Immunsystem und somit in Zeiten der Pandemie besonders wichtig.“ Prof. Dr. Markus Metka

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intoleranz, psychischer und physischer Stress, Infektionen, Alkohol, Medikamente, Schwermetalle und oxidativer Stress.

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Leben

TRAUT EUCH (mehr zu)! 2021 werden sich wieder sieben Frauen über ein Teilstipendium freuen. Ein Lehrgang an der LIMAK mit Sitz in Linz und Wien ist eine Bereicherung, privat wie im Beruf, findet die zielstrebige „Neo-Studentin“ Noelle Kliment, seit 14 Jahren BSFZ SüdstadtManagerin. Text: Viktória Kery-Erdélyi

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Foto: Irene Schaur

s war ein Novum in einer männerdominierten Welt: 2007 kam Noelle Kliment als Führ­­ unsgkraft ins Managementteam der Bundessport- und Freizeiteinrichtungen (BSFZ) Südstadt in Maria Enzersdorf. Sie ließ sich von dem darauffolgenden Hürdenlauf nicht unterkriegen, entwickelte sich durch Learning by Doing stets weiter. Als ihr vor wenigen Jahren in der NIEDERÖSTERREICHERIN ein Artikel über die LIMAK Austrian Business School ins Auge sticht, springt der Funke über. Noelle Kliment beschließt: Ihr hart erarbeite-

TEAMSPIRIT. Begeistert vom Studium-Fokus Leadership: Der Erfolg eines Unternehmens steht und fällt mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ist Noelle Kliment überzeugt.

tes praktisches Know-how will sie mit aktuellen, wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen krönen. Sie studiert seit 2019 berufsbegleitend und begeistert Strategic Management und Corporate Entrepreneurship. Sport ist seit jeher ihr Lebenselixier. „Ich bin in einer sportlichen Familie aufgewachsen. Kaum dass ich gehen konnte, stand ich schon auf Skiern.“ Eine hoffnungsvolle Karriere als Läuferin beendeten vorzeitig wiederkehrende Probleme mit der Achillessehne; was sie aus dem Leistungssport mitnahm, trägt sie hingegen bis heute durch herausfor44

SERIE EICHE ERFOLGR LIMAKNTINNEN ABSOLVE

dernde Phasen, sagt die Managerin. NIEDERÖSTERREICHERIN: Salopp formuliert: Sie haben vor 14 Jahren Sport- gegen Businessoutfit getauscht. Wie kam es dazu? Noelle Kliment: Nach Trainerausbildungen wurde ich Lehrbeauftragte der Bundessportakademie Wien und lernte die BSFZ Standorte in ganz Österreich kennen. So konnte ich mich im Sportnetzwerk gut etablieren. Es wurde mir nichts geschenkt, aber ich habe die Chance bekommen, mich als Geschäftsführerin zu beweisen.


Leben DIE LIMAK UND DIE NIEDERÖSTERREICHERIN VERGEBEN WIEDER SIEBEN TEILSTIPENDIEN:

Das Studium ist für meine Tätigkeit wie maßgeschneidert. Noelle Kliment, Managing Director BSFZ Südstadt, Maria Enzersdorf

Wie haben Sie Ihren Start als BS­FZSüdstadt Managerin erlebt? Die Sportbranche ist grundsätzlich ein positives, freundliches Umfeld, aber ich hatte es als junge Frau – ich war damals nicht einmal 30 Jahre alt – nicht leicht. Ich war aber nie schüchtern, vieles, das ich im Leistungssport gelernt hatte, Ehrgeiz, Disziplin, Entscheidungsfreudigkeit, offene Kommunikation und Teamgeist, waren dabei hilfreich. Auch die Erkenntnis, dass man mit Rückschlägen umgehen muss. Wie sieht Ihr Aufgabengebiet heute aus? Wir wollen optimale Trainingsstätten bereitstellen, um den Weg zu sportlichen Erfolgen zu ebnen. Ich sehe es als meine Mission, innovativ zu denken und zu handeln, um stets moderne Infrastruktur und das bestmögliche Service anbieten zu können. Warum haben Sie sich für das MBA-Studium „Strategic Management und Corporate Entrepreneurship“ an der LIMAK entschieden? Das Studium ist für meine Tätigkeit als Geschäftsführerin wie maßgeschneidert und berufsbegleitend möglich. Ich wollte meinen Horizont erweitern und ganz ehrlich: ein abgeschlossenes Studium für mich selbst. Wie profitieren Sie davon? Auf sehr vielen Ebenen, auch in meiner persönlichen Entwicklung. Das Studium zeigt viele neue Perspektiven auf, es bietet einen neuen Zugang zu wissenschaftlichem Arbeiten und Denken, man bekommt viele fundierte Hintergrundinformationen. Zudem lerne ich interessante Studienkolleginnen und -kollegen kennen und baue ein neues Netzwerk aus unterschiedlichen Branchen auf; wir tauschen uns viel aus, das ist auch für die Zukunft sehr wertvoll. Gab es auch etwas, das Sie womöglich überraschte? Tatsächlich! Bei der Spezialisierung

Strategic Management und Corporate Entrepreneurship war ich die einzige Frau unter lauter Geschäftsführern. Das stört mich nicht persönlich, ich fühle mich wohl in der Runde, aber ich dachte mir: Das kann es nicht sein in der heutigen Zeit! Frauen haben genauso viel drauf wie Männer, ich will mich ja nicht zu weit hinauslehnen: gerade in leitenden Positionen fallweise menschlich sogar mehr (lacht). Aber Frauen sollten sich mehr zutrauen; sie stehen sich manchmal selbst im Weg, sind zu selbstkritisch. Ich habe anfangs viel Durchhaltevermögen gebraucht, aber bei uns in den Bundessport­ einrichtungen sicher Wege geebnet; so bin ich mittlerweile glücklicherweise nicht mehr die einzige Leiterin. Wie erleben Sie das Studieren selbst? Zeitintensiv (lacht)! Aber wer bereit ist, eine Zeit lang Abende und Wochenenden zu opfern, dem kann ich nur raten, diese Möglichkeit zu nutzen. Ich habe es keine Sekunde bereut. Wie hat Sie das Studium persönlich verändert? Ich habe mir in meiner Laufbahn als Geschäftsführerin immer alles angehört und angesehen und dann häufig mein Bauchgefühl entscheiden lassen – bis heute und mit Erfolg; jetzt habe ich aber auch das Hintergrundwissen dazu. Das Semester mit dem Fokus auf Leadership, also auf den Umgang mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, habe ich sehr gemocht. Ich arbeite gerne mit Menschen zusammen, ich mag die Herausforderung, dass alle unterschiedlich sind. Wir haben ein Dienstleistungsunternehmen, da ist ein guter Teamspirit und wie man auf die Kundinnen und Kunden zugeht sehr wichtig. Die Leute wollen auch ihre Sache gut machen, aber sie brauchen eine gute Führung: Du musst den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Plattform bieten, sprechen zu können und ihnen auch tatsächlich zuhören, wo sie stehen, wohin sie wollen. 45

Gefördert werden fünf Universitätslehrgänge, ein fünfwöchiger Online-­ Diplomlehrgang und eine zehnwöchige Online-Akademie. Universitätslehrgänge zur Auswahl: • Digital Marketing Strategy and Communication (26.03.2021) • Digital Transformation and Change Management (11.03.2021) • Leadership Experience (15.04.2021) • Management Compact (21.04.2021) • New Business Development in the Digital Economy (18.03.2021) • Strategic People Management and Organizational Development (07.10.2021) Online-Angebote zur Auswahl: • Online-Diplomlehrgang Agile Management (08.03.2021) • Online-Akademie Innovation (15.03.2021) Form der Förderung: 50 Prozent der Programmgebühr für den Universitätslehrgang (Förderbetrag € 3.450, ausgenommen Leadership Experience € 2.950), Online-Diplomlehrgang (€ 495) bzw. Online-Akademie (€ 895). Die Preise verstehen sich exklusive Reiseund Aufenthaltskosten sowie Mittagsverpflegung/exklusiv Anmelde- und Administrationsgebühr, Literatur. Diese Förderung ist nicht mit anderen Aktionen kombinier- oder in bar ablösbar. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Bestehende Programmteilnehmerinnen sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Begrenzte Teilnehmerzahl. Zulassungsvoraussetzungen Universitätslehrgang: Die Bewerberinnen sollen entweder ein abgeschlossenes Studium mit mindestens drei Jahren Berufserfahrung oder eine Qualifikation durch Berufs- und Praxiserfahrung, die mit einem Studium vergleichbar ist, vorweisen können. Für den Online-Diplomlehrgang/die Online-Akademie sind keine formalen Zulassungsvoraussetzungen nötig. Infos und Bewerbung unter: www.limak.at/frauen-stipendium Bewerbungsschluss: 22. Februar 2021 Hearingtermin: 25. Februar 2021 im Bergschlößl in Linz


Business-Special

UNTERNEHMERINNEN

MIT HERZ UND SEELE

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ie Rede ist von Martha Schultz, Frau, Mutter, Alleinerzieherin, Unternehmerin und noch einiges mehr, der es viel wichtiger ist, die beruflichen Rahmenbedingungen für Frauen zu verbessern, anstatt die Quotenkeule zu schwingen. NIEDERÖSTERREICHERIN: Warum sind Frauen in der Wirtschaft so wichtig? Martha Schultz: Österreichs Wirtschaft wird immer weiblicher. Mehr als 130.000 Unternehmerinnen sind eine treibende Kraft für den Wirtschaftsstandort. Fast jedes zweite Unternehmen wird von einer Frau gegründet, und jedes dritte Unternehmen wird von einer Frau geführt. Sie alle schaffen Wertschöpfung und Arbeitsplätze und sind unverzichtbar. Die Corona-Krise hat Österreich und ganz Europa weiterhin fest im Griff. Und es zeigt sich gerade jetzt wieder sehr deutlich: Es geht nicht ohne Frauen und ihre Leistungen! Wir haben tolle Unternehmerinnen in allen Branchen. Es ist beeindruckend und motivierend, wie sie innovative und flexible Antworten auf die Herausforderungen finden und gemeinsam mit ihren Mitarbeitenden und Familien die Krise stemmen. Ich denke an viele Unternehmerinnen, die einen Handwerksbetrieb führen, aber auch an Frauen, die an der Spitze von Industrieunternehmen stehen. Nicht zu vergessen die vielen kreativen Unternehmerinnen und jene, die im Ge-

Ihr Lächeln ist strahlend. Ihre Freude an der Arbeit ansteckend. Wie auch ihre Überzeugung, das Richtige zu tun. Text: Astrid Steinbrecher-Raitmayr, Daniela Illich Fotos: Tim Dornaus, Shutterstock

sundheitsbereich tätig sind. Ich habe viele Kolleginnen im Tourismus, die im Moment besonders hart kämpfen. Mir fallen auch weibliche Start-ups ein … Ich werde gar nicht fertig, alle aufzuzählen. Fakt ist: Sie alle brauchen unseren Wirtschaftsstandort! Wie setzen Sie sich für Frauen ein? Ich bin mit Leidenschaft Unternehmerin, aber auch Funktionärin! Frau in der Wirtschaft (FiW) in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) ist ein verlässliches Netzwerk für selbstständige Frauen – von der Kleinstunternehmerin bis zur Topmanagerin. FiW ist die starke Interessenvertretung an der Seite der Unternehmerinnen und bietet umfassenden Service für unternehmerischen Erfolg. Ich bin gerne Bundesvorsitzende, weil wir gemeinsam etwas schaffen und weibliche Erfolgsgeschichten schreiben. Der Austausch und kluge Kooperationen in der Unternehmerinnen-Gemeinschaft sind jetzt wichtiger denn je. 46

Was ist Ihre Vision, Ihr Ziel, was möchten Sie erreichen? Wir sind in Österreich schon auf einem guten Weg, da habe ich den europäischen Vergleich, weil ich auch Vorsitzende des European Women Networks von Eurochambres in Europa bin. Aber es gibt trotzdem noch viel zu tun. Mein nächstes Ziel ist es, einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung umzusetzen. Dann haben wir wieder einen großen Schritt nach vorne gemacht. Eine funktionierende Kinderbetreuung, auf die sich Eltern verlassen können, ist wesentlich. So können Eltern ihre Karriere weiter planen – Mütter und Väter. Was können wir Frauen tun? Wir können uns gegenseitig vernetzen und unterstützen. Frauen sollen Frauen stärken, das ist mein Credo. Wir müssen uns gegenseitig Vorbild sein, und wir müssen hin zu einem offenen gesellschaftlichen Denken. Eine Rabenmutter etwa gibt es nur im deutschen Sprachgebrauch. Auch in der beruflichen Karriereleiter sollten wir Frauen uns gegenseitig pushen, Allianzen bilden, Kooperationen eingehen und Veränderung bewirken. Wir sind so viele Frauen in Österreich – und wenn wir alle gemeinsam auftreten, dann tut sich etwas! Am 22. April findet übrigens der österreichweite Unternehmerinnenkongress zum ersten Mal online statt. Das Motto lautet: Die Kraft der Veränderung. An diesem Tag wird die volle Unternehmerinnen-Power so richtig sichtbar werden.


Business-Special

Martha Schultz ist Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich (WKO), Bundesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft (FiW), Vorsitzende des European Women Networks von EUROCHAMBRES und Aufsichtsrätin. Martha Schultz, www.unternehmerin.at/kongress

STARKE FRAUEN IN DER WIRTSCHAFT Im Jahr 2019 wurde mehr als jedes dritte Unternehmen in Österreich von einer Frau geleitet, vor allem im Dienstleistungssektor liegen sie deutlich vorn. Die Topbranchen: Gewerbe und Handwerk, Tourismus- und Freizeitwirtschaft, Handel. Die meisten Einzelunternehmerinnen gibt es in Niederösterreich, gefolgt von Wien und Oberösterreich. Bei Unternehmensgründungen sind Frauen auf Rekordkurs: 2004 (35,2 Prozent), 2019 (45,45 Prozent). Ihre Motive: flexible Zeit- und Freizeitgestaltung, neue Berufsperspektiven, eigene Chefin sein, Wunsch nach Eigenverantwortung, Steigerung des Einkommens. Wie sich Selbstständigkeit anfühlt, zeigen die Beispiele dieser Powerfrauen. BIRGIT VIKAS Birgit Vikas ist Geschäftsführerin des Wiener Unternehmens Kunsttrans. Dieses bringt seit 150 Jahren Kunstwerke jeder Form und Größe binnen 24 bis 48 Stunden sicher an ihren Bestimmungsort in der ganzen Welt. „Ich sehe die Firma als große Familie. Einsatzbereitschaft, aufmerksames Zuhören und Entscheidungsfreude sind essenzielle Aspekte meiner Berufung.“ Dass die Kunstund Speditionsbranche männerdominiert ist, sieht sie als Herausforderung: „Das hat mich immer angespornt!“ www.kunsttrans.com MARIA SCHOISWOHL Zwei Jahrzehnte arbeitet Maria Schoiswohl projektbezogen im Kommunikationshaus

ihres Vaters in Bad Aussee mit und berät Kundinnen und Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen. Daneben etabliert sie sich als Reise- und Designjournalistin, Buchautorin und Biografin. 2020 übernimmt sie die Geschäftsführung der Agentur und kümmert sich seither mit ihrem Team unter anderem um Identitäts- und Marketingprozesse von Unternehmen und Marken – denn nur „wer kommuniziert, gewinnt!“. www.kommhaus.com N A M OA N I KO B A U Als Kind reiste sie mit ihren Eltern durch die Welt und „erlebte“ unterschiedliche Länder und Plätze. Durch dieses „In-die-Ferne-Sehen“ lernt Namoani Kobau ihre Kärntner Heimat und Wurzeln lieben und schätzen. Heute leitet sie das Aurora, eine Veranstaltungslocation mitten im Wald. Zum Urlauben und Heiraten, für Seminare, Feiern oder um mit Yoga ins eigene Ich einzutauchen: „Jede Veranstaltung ist einmalig und bedarf besonderer Einzel- und Feinheiten.“ www.dom-aurora.at TA N J A S TÖ C K L Nur ein Tankstopp zu sein, reicht Tanja Stöckl nicht aus. Sie bietet an ihrer Tankstelle im südburgenländischen Mariasdorf einiges mehr: „Wir sind auch eine Zeitsparstelle, die viele Bedürfnisse abdeckt und zusätzliche Wege einspart.“ Egal, ob man Lebensmittel braucht, dem Auto etwas Gutes tun, 47

ein Paket aufgeben oder Lotto spielen will, Wäsche für die Putzerei hat oder im sonnigen Italo-Café einen Espresso genießen will – Tanja macht es möglich. www.tankstelle-mariasdorf.at JEANETTE FUCHS Schreiben, Reisen, Yoga! Das sind die Leidenschaften von Jeanette Fuchs – die selbstständige Journalistin, Texterin und Yogalehrerin lebt ihren Traum vom orts- und zeitungebundenen Arbeiten. Wenn die langjährige Medien- und PR-Frau nicht mit Laptop und Matte in der Weltgeschichte unterwegs ist, trifft man sie in ihrer Homebase Salzburg. Oder auf ihren virtuellen Domizilen: zur gemeinsamen Yogaeinheit auf der Hoteldachterrasse, Sinnsuche mit „Likeminded People“ und Gedankenreise. www.jeanettefuchs.com E VA- M A R I A P Ü R M AY E R Sie ist „passionierte Gastgeberin, dankbare Mama, ‚Chefin‘ von 45 wunderbaren Menschen, herzbetonte Individualistin und Genießerin“: Eva-Maria Pürmayer. Nach einem familiären Schicksalsschlag leitet sie das Bergergut, ein kleines, naturnahes Hideaway für Paare und Gourmets im oberösterreichischen Afiesl. Mit dem Ziel gleichzeitig „Lieblingsarbeitsplatz“ und „Lieblingsurlaubsort“ für ihre Gäste zu sein. „Menschen führen, Leben wecken“, das ist ihre Inspiration. www.romantik.at


Business-Special

SPENDEN,

D I E A N KO M M E N

Andrea Pichlers beruflicher Werdegang war schon immer vom sozialen Fokus begleitet. Heute unterstützt die Weinviertlerin als Obfrau des Vereins HELP me und als Geschäftsführerin von HELP mobile in Not geratene Menschen in Österreich. Redaktion: Astrid Steinbrecher-Raitmayr

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or über 30 Jahren startete Andrea Pichler ihre Karriere im Gesundheitsbereich als diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin bei den Barmherzigen Brüdern in Wien. Nach einigen Jahren in der Bundeshauptstadt war es 1994 soweit, und sie kam wieder in ihren Heimatbezirk Mistelbach in Niederösterreich zurück, wo sie in das LK Mistelbach/ Gänserndorf in den OP-Saal wechselte. Nach knapp 16 Jahren und verschiedenen Fort- und Weiterbildungen im Managementbereich entstand der Wunsch, in diesem tätig zu werden. Diese Chance bot sich im Haus der Barmherzigkeit in Niederösterreich.

Fotos: Interfoto, Shutterstock

Hier übernahm Andrea Pichler 2010 die Verantwortung als Haus- und Pflegedienstleiterin in einem Pflegeheim mit 120 Betten. Zusätzlich war ihr auch immer wichtig, ihr Wissen im gesundheitlichen Bereich zu vertiefen. So studierte sie berufsbegleitend von 2013 bis 2015 Pflegemanagement an der Donau-Universität in Krems. Um ihr Wissensspektrum zu erweitern und die Seite der Personaldienstleistungen kennenzulernen, nutzte sie die Möglichkeit, die Position als Operations Managerin bei der MediCare Personaldienstleistungen GmbH zu übernehmen. Durch viele direkte Kontakte mit Menschen in den verschiedensten sozialen Lebenslagen und dem Wunsch, 48

notleidende Menschen in Österreich zu unterstützen, wurde die Idee geboren, eine Dienstleistung anzubieten, die auch soziales Engagement ermöglicht. Sozial und fair. Dies war die Geburtsstunde von „HELP me – Wohltätigkeitsverein für Familien in Österreich“ wie auch der Mobilfunkmarke „HELP mobile GmbH“. Das gesteckte Ziel, möglichst viel Geld an den Verein zu spenden, wurde konsequent verfolgt und trug schnell Früchte: Die Kundenzahlen der HELP mobile GmbH wuchsen rasch an und verzeichnen stetiges Wachstum. So spendet jeder HELP-mobile-Kunde automatisch pro SIM-Karte monatlich an den Verein


Business-Special HELP me, dessen Erlös direkt sozialen Projekten zugewiesen wird. Die NIEDERÖSTERREICHERIN hat mit Andrea Pichler gesprochen. NIEDERÖSTERREICHERIN: Seit der Gründung 2017 haben Sie mit dem Mobilfunkanbieter HELP mobile dank steigender Kundenzahl knapp 200.000 Euro für den guten Zweck gesammelt. Welche und wie viele Projekte konnte HELP me 2020 verwirklichen? Andrea Pichler: Wir konnten im Jahr 2020 an die 25 unterschiedliche Projekte im Wert von 70.000 Euro finanzieren. Ein kleiner Tropfen auf dem heißen Stein, aber wir sind stolz, da mit diesen Beträgen Menschen kurzfristig

In zahlreichen Gesprächen mit Freunden und Familien wurde immer wieder darüber gesprochen, dass die Kinder nachts zu lange mit dem Handy surfen, chatten und dadurch zu wenig Schlaf finden. Das war der Anstoß für die HELP Family Zone. Damit können Eltern den Internetgebrauch der Kinder auf ein gesundes Maß einschränken, damit mehr Zeit für die Familie und andere Interessen bleibt. Mit unseren Tarifen haben Eltern die Möglichkeit, ihren Kindern einerseits ausreichend Daten zur Verfügung zu stellen – die in der heutigen Zeit mit WhatsApp, YouTube und Co. einfach benötigt werden –, andererseits hilft die HELP Family Zone, diese Daten

tuelle Projekt vor, welches wir gerade unterstützen. Auch abseits des eigentlichen Kerngeschäfts zeigt sich Ihr junger Mobilfunkanbieter von seiner sozialen Seite. Ja, denn gerade durch die Corona-Pandemie kommt es zu einer erhöhten Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit, welche beide mit finanziellen Engpässen verbunden sein können. Wer etwa gar kein oder nur ein geringes Einkommen hat wie zum Beispiel Arbeitssuchende, Pensionisten oder Studierende, hat oft die Möglichkeit, eine GIS-Befreiung zu beantragen. Mit einem positiven GIS-­ Bescheid kann man auch unser Tarifangebot „HELP GIS befreit“ nutzen. Oft wissen die in Not geratenen Menschen

2020 wurde für viele Menschen in Österreich zur Belastungsprobe. Umso mehr freut es mich, dass wir mithilfe unserer Kunden vielen Menschen tatkräftig unter die Arme greifen konnten. Andrea Pichler ... ist Gründerin, Geschäftsführerin, Obfrau sowie zweifache Mutter und Ehefrau. Ihr beruflicher Werdegang stand schon immer stark in einem sozialen Fokus.

und schnell geholfen wurde und diese einen kleinen Lichtblick für die Zukunft haben. Was ist Ihre Motivation? Als zweifache Mutter und Ehefrau ist für mich Familie das Wichtigste im Leben. Meine Erfahrungen in meinem Berufs- und Privatleben haben mein Leben positiv beeinflusst, allerdings stellt man sich ab einem gewissen Alter aber auch noch die Sinnfrage des eigenen Handelns. Selbst geht es einem gut, aber in der Arbeitswelt und in den Medien erlebe ich immer wieder Menschen in Notsituationen. Vor diesem Hintergrund entstand letztlich die Idee von HELP me und HELP mobile. Auf der HELP-mobile-Website gibt es die HELP Family Zone. Woher kam die Idee dazu?

verantwortungsbewusst zu nutzen. Sie versprechen Spenden, die ankommen. Wie findet diese Hilfe statt? Wir sind mit unserem Verein HELP me ständig auf der Suche nach Familien in Österreich, denen es schwer fällt, aus eigener Kraft das tägliche Leben zu meistern. Sei es zum Beispiel die Anschaffung eines Rollstuhls, Kleidung oder benötigte Schulbücher. Damit der Verein gezielt die benötigte Hilfe gewährleisten kann, wird jede Familie und jede Situation vorab von uns persönlich kontaktiert. Um sicherzustellen, dass die Spende auch tatsächlich ankommt, wird die Anzahl unserer Kunden und der SIM-Karten sowie die Höhe der Spenden in regelmäßigen Abständen auf unserer Website helpm.at veröffentlicht. Und wir stellen das ak49

gar nicht, dass sie einen Anspruch auf Befreiung haben. Deshalb wollen wir hier mehr Aufklärungsarbeit leisten, damit auch diese Hilfeleistung in Anspruch genommen werden kann.

WEITERE INFOS HELP mobile ist „Mobilfunk mit Herz“. HELP mobile spendet monatlich pro aktiver SIM-Karte an den wohltätigen Verein HELP me, der sich für hilfsbedürftige Familien in Österreich einsetzt. Mit den jährlichen Ausschreibungen „HELP mobile Robin Hood Preis“ und „HELP mobile FF-Award“ trägt der Mobilfunkanbieter zudem aktiv zur Sensibilisierung und Stärkung des sozialen Bewusstseins in Österreich bei. www.helpm.at/projekte


Leben

„Absolute Sicherheit gibt es nicht“ Nach dem Beinahe-Blackout am 8. Jänner dieses Jahres hat der Branchenverband „Oesterreichs Energie“ ein Fünf-Punkte-Programm vorgelegt, um die Versorgungssicherheit auch in Zukunft aufrechtzuerhalten. Wir haben bei Oesterreichs Energie Präsidenten Michael Strugl nachgefragt.

„Versorgungssicherheit ist keine Selbstverständlichkeit“, betont Oesterreichs Energie Präsident Dr. Michael Strugl.

I

m Bereich der Versorgungssicherheit liegt Österreich derzeit weltweit im Spitzenfeld. Durch die fortschreitende Transformation des Stromsystems in Richtung Erneuerbare Energien wachsen jedoch die Anforderungen an unsere Netze, Kraftwerke und Speicher – gleichzeitig schwinden unsere gesicherten Kapazitäten“, erklärt Michael Strugl, Präsident von Oesterreichs Energie. „Die Dekarbonisierung des Energiesystems ist gut und richtig – die Versorgungssicherheit muss aber jedenfalls mitgedacht werden“, so Strugl mit Hinweis auf die Kosten von 1,18 Milliarden Euro pro Tag, die ein großflächiger Stromausfall in Österreich verursachen würde.

Bewusstsein schärfen. Ganz wesentlich ist dabei, das Bewusstsein für das Thema Versorgungssicherheit zu schärfen. „Zudem brauchen wir Rahmenbedingungen, die es uns ermöglichen, jene Infrastruktur zu planen und zu errichten, die es brauchen wird, um das System sicher und stabil durch die Energiewende zu bringen“, sagt Strugl. „Um diese neuen Kapazitäten bestmöglich in unser Stromsystem zu integrieren, müssen Flexibilitäts- und Speicheroptionen, Sektorkopplung sowie der dafür notwendige Netzausbau aus einer ganzheitlichen Perspektive gedacht, geplant und umgesetzt werden.“ Grüne Gase. Weiters betont Strugl die künftige Bedeutung von grünen Gasen: „Gaskraftwerke und hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen spielen als gesicherte Kapazitäten auch mittelfristig eine wichtige Rolle bei der Versorgungssicherheit. Damit diese Anlagen ihre Funktion auch im Rahmen der 50

Dekarbonisierung des Energiesystems wahrnehmen können, muss jetzt mit der Entwicklung realistischer Szenarien für den Einsatz und die Verfügbarkeit grüner Gase, etwa auf Basis von Wasserstoff, begonnen werden.“ Forschung und Innovation. Eine weitere wichtige Forderung ist ein stärkerer Fokus auf die Bereiche Forschung und Innovation – etwa durch das Vorantreiben der Digitalisierung im Energiebereich oder die Schaffung von „Regulatory Sandboxes“, die es Unternehmen erlauben, innovative Ansätze unter realen Bedingungen zu erproben. Cybersecurity stärken. „Österreichs E-Wirtschaft beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit dem Thema Cybersecurity. Um sicherzustellen, dass wir diese Vorreiterrolle weiter ausbauen können, müssen die Initiativen in diesem Bereich verstärkt werden“, hebt Strugl die Bedeutung des Bereichs Cybersecurity hervor. „Absolute Sicherheit gibt es nicht. Aber wenn es uns gelingt, die Bedeutung der Versorgungssicherheit stärker ins Bewusstsein zu rücken, die Investitionen in den Ausbau der notwendigen Infrastruktur zu ermöglichen und auf dem Gebiet der Cybersecurity weiterhin wachsam zu bleiben, werden wir unser Niveau bei der Versorgungssicherheit langfristig halten davon bin ich überzeugt“, so Strugl.

© www.christianjungwirth.com

Um das Stromsystem bereits jetzt auf die systemischen Anforderungen der Zukunft vorzubereiten, haben die Unternehmen der österreichischen E-Wirtschaft nun Themenfelder, bei denen dringender Handlungsbedarf besteht, definiert.


FREIZEIT „Freizeit ist Leih-Zeit der Ewigkeit.“

© Waldviertel Tourismus/Studio Kerschbaum

Friedrich Löchner, deutscher Pädagoge, Dichter und Autor (1915-2013)

Hand in Hand © ORF

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Schräg und liebenswürdig! Drehstart zur ORF-Serie „Familiensache“ Wer behauptet, dass Familie die einfachste Sache der Welt ist, kennt die Pichlers und ihren mehr oder weniger normalen Familienwahnsinn noch nicht. Und weil das Pichler‘sche Leben ganz besonders kompliziert ist, ist die Expertise von Paartherapeut Dr. Nemeth (Andreas Vitásek) auch ganz besonders gefragt ... In Episodenrollen der zehn Folgen, basierend auf dem israelischen Erfolgsformat „La Famiglia“, spielen Publikumslieblinge wie Katrin Lux, Kristina Sprenger, Fanny Krausz uvm. Zu sehen voraussichtlich 2021 in ORF 1.

Im bisher schwierigsten Jahr für den NÖ Tourismus kam der Werbe-Amor in Bronze gerade recht: Das „Erfrischend pur“-Sujet aus der im Frühjahr 2020 gelaunchten Werbekampagne der NÖ Werbung „Niederösterreich – Einfach erfrischend.“ wurde durch eine Fachjury in die Votingphase aufgenommen und vom Publikum auf den dritten Platz gewählt. Für Tourismuslandesrat Jochen Danninger ist dieser Preis „ein großer Ansporn, unsere Werbelinie im nächsten Jahr fortzuführen“.

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© Burchhart

ERFRISCHENDER AMOR

er Valentinstag – und die Restaurants haben geschlossen. Gut, dass nach einem liebevoll zubereiteten Essen in den eigenen vier Wänden unsere bezaubernde Landschaft die perfekte Bühne bietet, um die Natur zu genießen und Gemeinsamkeit zu zelebrieren. Wie wäre es also mit einer romantischen Wanderung? Als Geheimtipp im Waldviertel gilt der Druidenweg. Ausgehend von der Ysperklamm führt der Weg entlang keltischer Pfade und vorbei an sagenumwobenen Kraftplätzen. Von Raabs an der Thaya kommt man auf dem Ritterweg zur Burgruine Kollmitz, von der aus sich die wilde Schönheit des Thayatals offenbart. Wer die Augen mit historischer Architektur verwöhnen möchte, kann sich rund um Reichenau an der Rax auf einen Villenspaziergang begeben, vorbei an beeindruckenden Villen, Schlössern und dem bezaubernden Kurpark. Ein Geheimtipp im Mostviertel ist das Winterwandern am Hochplateau Hochreit zum Hochmoor. Und da wäre dann noch die Wachau oder das Weinviertel ... Weitere Inspirationen gibt es auf www.niederoesterreich.at/winterwanderungen.


Freizeit

Im Separee der Gefühle Als Journalistin und Kolumnistin der Kronen Zeitung hat sie in den vergangenen dreißig Jahren die Kunst des Fragens perfektioniert. Mit „Herzschweissen“ legt Conny Bischofberger nun ihren ersten Roman vor. Wir baten um ein Interview per Telefon. Freitag, 18:15 Uhr. Prompt kam eine SMS: 18:18 Uhr. Text: Angelica Pral-Haidbauer Fotos: Lukas Beck, privat

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ie Geschichte: Isabella Mahler, 57, Mutter zweier erwachsener Söhne, unabhängig, lebensfroh, mit einem ausgeprägten Faible für Champagner und erfolgreiche Kolumnistin, sieht im Fernsehen Christoph Regner, den neuen Chef von Amnesty International. Obwohl mit der Liebe bereits abgeschlossen, bringt dieser Mann etwas in ihr zum Klingen. Sie schreibt ihm ein E-Mail – und er antwortet. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Sprache voller Zärtlichkeit und Poesie. Als sie sich im52

mer näherkommen, verschwindet er aus ihrem Leben. In diesem autobiografisch inspirierten Roman erzählt die Autorin offen von Erfahrungen, die viele Frauen machen: Von den Schwierigkeiten des sich Annäherns, von den Hürden der Erfahrung, von Poesie und Nähe, aber auch von der Unerreichbarkeit des Anderen, vom Zurückgewiesen werden und vom Abschied. NIEDERÖSTERREICHERIN: Wie viel Conny Bischofberger steckt in Isabella Mahler?


Freizeit

Bischofberger: Sehr viel! Ich habe mit einer Zahl kokettiert und gesagt, sieben ist meine Lieblingszahl, 100 minus sieben ist 93, also 93 Prozent. Ich bin also nicht komplett die Isabella, aber es ist schon sehr viel von mir – was ich mag, wie ich denke, wie ich lebe – in dieser Person. Sie beschreiben Ihren journalistischen Alltag bei der Kronen Zeitung so real, dass man verleitet ist, den „neuen Chef von Amnesty International Österreich“ zu googeln ... (lacht) Ich habe darauf geachtet, die Person, die hinter Christoph Regner steht, zu schützen und andere Fährten zu legen. Er ist weder bei Amnesty International, noch habe ich ihn im Frühstücksfernsehen gesehen. Auch beim ORF haben sie recherchiert, bevor ich in „Guten Morgen Österreich“ aufgetreten bin. Sie haben sich alle Gäste der Sendung von Jänner 2019 bis Dezember 2020 angeschaut und beraten, wer da in Frage kommen könnte. Es hat aber keiner gepasst. Sie haben das Buch in einem Wiener Hotel geschrieben. Wie können Sie eine so intime Geschichte an einem öffentlichen Ort schreiben? Die ersten Kapitel entstanden in Barcelona, wo mein jüngerer Sohn damals noch studierte. Dann schrieb ich auf der Alpe meiner Schwester im Bregenzerwald weiter. Als ich zu-

Es liebt sich mit 60 nicht anders als mit 16.

SPRACHE ALS LEIDENSCHAFT. Conny Bischofberger ist auch Autorin mehrerer Bücher, Mutter zweier erwachsener Söhne und ausgebildete Mediatorin.

Conny Bischofberger

Die Umstände sind also vielleicht zuvorkommender, aber in beiden Fällen ist es nicht leicht. Die Frage ist immer: Lasse ich mich darauf ein oder laufe ich aus Angst weg? Das erste Treffen fixierten Sie am 20.01 um 20:01 Uhr. Diese Liebe zu numerischen Gleichheiten zieht sich durch das ganze Buch. Woher kommt Ihre Liebe zur „Magie der Zahlen“? Das hab ich mich selber auch gefragt und für mich die Erklärung gefunden, dass Zahlen Struktur geben. Die fehlt ja bei diesem Paar, weil es keine regelmäßigen Treffen, keine Versprechen, keine Rituale gibt, nur das Schreiben. Das einzige also, wo sie sich festhalten konnten, waren die Zahlen. Schon als Kind habe ich mich aufgrund einer eher ungewöhnlichen Kindheit nur auf zwei Dinge verlassen können: auf das Läuten der Kirchglocken und auf das Rauschen vom Bach vor unserem Haus – und auf die Zahlen. Die ändern sich nicht, die laufen nicht weg, die sind, wie sie sind. Ich habe ein sehr selektives Zahlengedächtnis entwickelt und merke mir schöne Zahlen. Wenn jemand sagt, treffen wir uns um 17:17 Uhr, dann macht mich das glücklich! Bei diesem ersten Treffen bemerkt Isabella den Ehering an Christoph Regners Hand. Wäre da nicht der Zeitpunkt gekom-

rück nach Barcelona wollte, kam die Reisewarnung. In mein Haus nach Ungarn war auch nicht möglich, weil Orbán das Land zusperrte. Ich war ratlos und dachte, vielleicht will das Universum gar nicht, dass dieses Buch geschrieben wird. Mein bester Freund sagte dann, warum ich nicht in das Fünf-Sterne-Hotel gehe, wo auch mein Treffen mit der realen Person stattgefunden hat. Durch den Lockdown war dann dieses Hotel mit sehr wenigen Gästen sehr einsam. In der Sauna und an der Champagnerbar war ich definitiv alleine. Es war der ideale Rückzugsort für meine Geschichte. Im Buch geht es um die Kunst, Gefühle und Gedanken in Worte zu fassen. Sie nennen es einmal „Küsse mit Worten“. Ist es einfacher, sich im Schreiben zu öffnen? Dass zwischen den beiden etwas Magisches passiert, hat sich ergeben, das kann man auch mit Worten nicht konstruieren. Es ist eine Gratwanderung, die Mut, Vertrauen und die Bereitschaft erfordert, sich selbst ein Stück weit zu verlieren. Vielleicht ist es gnädiger, sich am Computer und mit Worten zu verlieren, weil ich das letztlich doch in der Hand habe, ich kann zumindest den Zeitpunkt, wann etwas passiert, selbst bestimmen. Bei einer realen Begegnung ist das nicht der Fall. 53


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men, die Annäherung abzubrechen? Wegen eines Eherings? Nein! Ich kann mich doch für jeden Menschen interessieren, das heißt nicht, dass daraus Liebe wird oder Sex entsteht. Das alles war auf dieser Stufe der Begegnung kein Thema. Ich würde auch nicht wollen, dass mich jemand auf meinen Ring anspricht, wenn ich einen hätte. Sich mit einem Menschen zu treffen, ist etwas Unschuldiges. Viele Frauen legen da so viele Erwartungen hinein. Ich wurde oft gefragt, wird das was mit dem? Ich sagte dann immer, „aber es ist ja schon etwas“. Erwartungen finde ich sehr problematisch – auch in meinen Interviews. Isabella klebt als Botschaft an Christoph ein rotes Herz ans Fenster des Pressehauses. Ist dies ein Hinweis darauf, dass es sich mit 60 Jahren nicht anders liebt als mit 16? Ja, ich glaube schon. Ein Herz zu malen, es mit der Schere auszuschnei-

den und ins Fenster zu kleben, hat etwas Gedanke mit dem Rahmen! Ich glaube, Kindliches, das könnte auch ein kleines dass sich die beiden eine Art Rahmen Mädchen tun, das sich verliebt hat. Ich – ich habe es einmal ein „Separee der fand das sehr zauberhaft, ich fühlte mich Worte“ genannt – geschaffen haben. so lebendig und kindlich. Ich habe Sachen Eine Welt, die beide so nicht kannten, gemacht, wo meine Sekretärin nur mehr wo es keine Rolle spielte, wo er den Alltag den Kopf geschüttelt verbringt oder wo sie hat und dachte: Was gerade ist. Es war eine macht die da, warum Insel, auf die sie imhängt sie ein Herz ins mer gehen konnten, Fenster? Das macht um gemeinsam Dinge man, wenn man verzu erleben – über die Sprache. liebt ist – egal, wie alt Der japanische man ist. Ludwig WittgenMediziner Masaru stein sagte, „Sprache Emoto konnte anhand Conny Bischofberger schafft Wirklichkeit“. von WasserkristallbilSie zeigt aber auch Grenzen auf. Bildet dern zeigen, dass das gesprochene, gediese teils poetische Sprache im Buch schriebene und gedachte Wort Energie einen schützenden Rahmen für eine ro- in Form von spezifischen Schwingungen mantische Beziehung, die in ihrer Körper- aussendet. Ist Ihr Buch ein Hohelied auf lichkeit im Alltag nicht bestehen könnte? den sensiblen Umgang mit Sprache – Ja, das ist möglich, ein interessanter nicht zuletzt in Beziehungen? Oh, ist das schön! Wenn es so ist, dann bin ich überglücklich! Die Sprache unterscheidet uns von Tieren. Carl Jaspers hat gesagt, dass wir miteinander reden können, macht uns zu Menschen. Wenn man hört, es hätte keinen Sinn mehr, miteinander zu reden, dann sage ich: doch! Mit Sprache können wir alles erreichen. Auch der Dalai Lama hat gesagt, die Macht der Gedanken ist riesengroß, man soll in jedem Moment aufpassen, wie und was man denkt, denn Gedanken werden zu Worten und Worte werden zur Wirklichkeit. So schafft sich SICHTBAR VERÄNDERT. jeder Mensch seine Wirklichkeit. „Isabella ist nach dieser In den E-Mails heißt es: „Wir schlafen Begegnung ein anderer miteinander ... ein.“ Als die emotionaMensch“, sagt die le Annäherung der beiden immer tiefer Buchautorin über ihre wird, zieht sich Christoph zurück – FunkProtagonistin, in der sie stille. Zeit, das Herz vom Fenster zu lösen. sich zu 93 Prozent selbst sieht. Der SchnappWarum begibt sich eine reife Frau in die schuss stammt von Situation, mit Gefühlen wie Verletzung, ihrem jüngeren Sohn. Abwertung und Trauer fertig werden zu müssen? Das ist keine bewusste Entscheidung. Wenn man sich einlässt auf die Liebe, dann ist das der Preis dafür. Isabella war lange Zeit glücklich – dann unglücklich. Eines ist ohne das andere ja nicht denkbar. Zu lieben heißt, dass man verletzt werden kann; zu trauern heißt, du bist nicht tot, du lebst und kannst empfinden. Mir gefällt das Zitat vom Hundertwasser:

Schöne Zahlen haben für mich etwas Magisches.

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„Man weint viel im Paradies, in der Hölle gibt es keine Tränen“. Warum haben Sie sich gegen ein Happy End entschieden? Ich finde Happy Ends furchtbar langweilig! Stellen Sie sich vor, er lässt sich scheiden und die beiden heiraten? Das ist ja schrecklich (lacht). Alles, was erwartbar ist, ist langweilig. Dazu bin ich zu sehr Journalistin. Und für die Isabella gibt es ja schon ein Happy End, denn sie findet zu sich selber und ist mit sich im Reinen. Sie hat nicht alles erlebt, aber viel. Sie war in dieser Zeit glücklich, und nach dieser Begegnung ist sie ein anderer Mensch. Wie geht es Christoph Regner heute? Der Figur meinen Sie? Die habe ich noch nicht weiterentwickelt. Wie es dem Mann hinter Christoph Regner geht, weiß ich nicht. Ich habe E-Mails aus ganz Österreich bekommen, zu 90 Prozent von Frauen, die meinten, diese Geschichte müsse unbedingt weitergehen. Die restlichen zehn Prozent von Männern,

deren E-Mails durchwegs fast übergriffig waren. Da bilden sich einige ein, sie könnten Christoph Regner spielen und schreiben, „ jetzt weiß ich endlich, wie du tickst“. Sie sind mit mir per du, weil ich halt eine öffentliche Person bin, und glauben – na, ja, was weiß ich ... Christoph hat in Isabella eine Frau getroffen, von der er hoffte, sie könne ihn dabei unterstützen, menschlicher zu werden. Die Art, wie er die Trennung vollzogen hat, ist nicht gerade „menschlich“ ... Sagen wir, sie zeugt vom Unvermögen mit dieser Situation umzugehen. Es war nicht sehr reif, sich nicht zu erklären. Vielleicht geht es ihm noch viel schlechter als Isabella? Viele meiner Freunde haben gesagt, diesen Schluss kannst du nicht nehmen, da kennt sich keiner aus. Ich finde, es ist ein schöner Schluss. Erstens lässt er alles offen, denn wer sagt, dass der Regner sich in einem Jahr nicht wieder meldet? Vielleicht geht die Geschichte ja weiter ...

BUCHTIPP HERZSCHWEISSEN Conny Bischofberger ISBN 978-3-99001-462-2 Edition a Verlag € 22

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Freizeit

Wie ein sehr großes FREILICHTMUSEUM Ausgehungert nach Freiheit und Kultur? Niederösterreich hat ein herausragend dichtes Netz an Kunst im öffentlichen Raum. Expertin Katrina Petter macht Lust auf eine facettenreiche Entdeckungsreise. Text: Viktória Kery-Erdélyi

E © eSeL.at

s wirkte wie das Öffnen eines mächtigen Schleusentors zu kreativem Gedankenfluss: Seit dem Kulturförderungsgesetz 1996 wurden auf dessen Basis Hunderte künstlerische Projekte im öffentlichen Raum realisiert; Niederösterreich gilt selbst im Europavergleich als ein Pionier auf diesem Gebiet. Eine der treibenden Kräfte war Katharina Blaas-Pratscher; an ihrer Seite arbeitete die vielseitig versierte Katrina Petter seit 2004. Als ihre Mentorin 2018 in Pension ging, übernahm sie die Leitung für Kunst im öffentlichen Raum (KOERNOE; Abteilung für Kunst und Kultur des Landes Niederösterreich). Wir sprachen mit ihr über Werke, die zum Schmunzeln und zum Nachdenken anregen, positive Impulse während der Pandemie und aktive Erinnerungskultur.

IM INTERVIEW. Katrina Petter, Leiterin Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich (KOERNOE) – im Bild am Aussichtsturm „Die Vierte Wand“ von Eldine Heep und Klemens Schillinger am Welterbesteig Wachau

NIEDERÖSTERREICHERIN: Was kann Kunst im öffentlichen Raum, worin liegt die Mission? Katrina Petter: Das Potenzial von Kunst im öffentlichen Raum ist ihre Vielfalt. Sie reicht von architektonischer Platzgestaltung über skulpturale Installation bis hin zu Erinnerungskultur und performativen Interventionen; zudem machen wir Ausstellungen, Gesprächsveranstaltungen, selbst Filmreihen. Ich genieße es sehr, dass laufend neue Kontakte geknüpft werden: mit Kunstschaffenden, Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, Architektinnen und Architekten, mit der Bevölkerung, … Jedes Projekt bringt Neues – auch neue Begegnungen und Erkenntnisse. Kunst im öffentlichen Raum gibt Künstlerinnen und Künstlern einen neuen Freiraum, abseits von gewohnten Schemata sich auf 56


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etwas einzulassen. Wir bringen oft Gemeinden mit Kunstschaffenden zusammen, die zu einem Projekt jeweils unterschiedliche Bilder im Kopf haben; das führt mitunter auch zu Diskussionen, die aber sehr bereichernd und gewinnbringend sind. Last but not least machen sie zeitgenössische Kunst für alle frei zugänglich. Jetzt wo praktisch nichts offen haben darf: Bekommt Kunst im öffentlichen Raum mehr Rampenlicht? Es ist tragisch, dass Museen und andere Kulturinstitutionen geschlossen sein müssen, aber der Bedarf ist da und so rückt Kunst im öffentlichen Raum und die Fülle an Arbeiten, über die wir verfügen, mehr ins Bewusstsein. Durch die Pandemie steht der öffentliche Raum generell verstärkt im Fokus und damit auch die Frage: Wie wollen wir ihn in Zukunft nutzen? Bieten sich nicht andere Schwerpunktsetzungen an, weniger Straße und Verkehr, mehr Freiraumgestaltung, Räume für Kinder und für ein gemeinschaftliches Zusammenkommen? So könnten aus der aktuellen Situation auch positive Impulse hervorgehen. Letztes Jahr wurde ein bemerkenswertes Projekt in Klein-Meiseldorf fertiggestellt. Abwanderung, Leerstand von Lokalen, geschlossene Bahnstationen – all das betrifft viele Gemeinden; es wird immer schwieriger, ein soziales Leben am Leben zu erhalten. Klein-Meiseldorf traf bewusst die Entscheidung, wieder ein Gemeindezentrum zu schaffen; es wurde sogar ein Lebensmittelhändler mit einem kleinen Café in den Ort geholt.

KOERNOE schrieb begleitend dazu einen geladenen Wettbewerb zur Platzgestaltung aus, aus dem ein Projekt mit Sitzmöglichkeiten, Feuerstelle und Wasserbecken hervorging, wo die Leute zusammenkommen können, anstatt jeweils nur im eigenen Garten zu sitzen. Wie sieht Ihre Aufgabe konkret aus? Wir fördern Kunstprojekte im öffentlichen Raum. Es kommen sowohl Künstlerinnen und Künstler als auch Gemeinden mit fertig ausgearbeiteten Projekten zu uns, die subsidiär gefördert werden können. Ebenso gibt es die Möglichkeit, dass Gemeinden, Vereine, Institutionen aber auch Privatpersonen mit einer Idee an uns herantreten. Ein aktuelles Beispiel ist eine künstlerische Gestaltung anlässlich 600 Jahre Wehrturm Perchtoldsdorf. Gemeinsam mit einem Gutachtergremium, in dem externe Expertinnen und Experten sowie Vertreterinnen und Vertreter des Landes sitzen, erarbeiten wir, worin genau die jeweilige Aufgabenstellung liegt. Es werden meist geladene Wettbewerbe ausgelobt und mehrere Künstlerinnen und Künstler nominiert, einen Entwurf zu erarbeiten; eine zentrale Funktion von KOERNOE ist es, eine kommunizierende Schnittstelle zwischen Künstlerinnen und Künstlern sowie Auslobenden zu sein. Wenn eine Entscheidung getroffen wird, begleiten wir den Umsetzungsprozess und unterstützen ebenso bei der Eröffnung, der Kommunikation und der Vermittlung. Parallel kommunizieren wir das Ge57

© Michael Strasser

© Raimo Rumpler

HERE AFTER HERE AFTER HERE. Marrakesch, Sydney, Warschau, Los Angeles – die ganze Welt beim Kreisverkehr Stockerau. Der indische Künstler Jitish Kallat bog und verknotete Autobahnschilder zu einem kunstvollen Knäuel aus Endlosschleifen.

IN THIS TOGETHER. Temporäre Interventionen zu 25 Jahre Österreich in der EU von Aldo Giannotti (oben, Klangturm) und Borjana Ventzislavova (Rathaus). Das Projekt von „art hoc projects“ ist an mehreren Standorten in St. Pölten bis Ende 2021 zu sehen.


Freizeit

© Joanna Pianka

ERINNERUNGSKULTUR. Der Künstler Florian Pumhösl nimmt auf die Geschichte des Gebäudes des heutigen „WasserClusters“ in Lunz am See Bezug: Es wurde ab 1940 unter anderem als Organisationszentrale für die Lunzer Wehrertüchtigungslager der Hitlerjugend verwendet.

© Daniela Matejschek / Wachau Kultur Melk

NASE. Vier Meter hoch, begehbar und aus Beton gebaut ist die Arbeit des Künstlerkollektivs Gelatin am Donauufer an der Fährstation St. Lorenz in der Wachau. Schauspielerin und Sängerin Ursula Strauss integriert die Nase gern in ihr Festival „Wachau in Echtzeit“.

Interessierte gleich vor Ort weiterführende Informationen erhalten, auf benachbarte Arbeiten oder auf mögliche Touren hingewiesen werden. Wir machen nun das dritte Jahr unsere INVENTOUR; wir intensivieren den Kontakt zur Bevölkerung im Vorfeld,

© Lisa Rastl

samtbild: Ich sehe Kunst im öffentlichen Raum als eine Art sehr großes Freilichtmuseum, zu dem auch eine entsprechende Pflege und Wartung gehört. Wie gelingt die Vermittlung von Kunst im öffentlichen Raum? Hier gibt es unterschiedliche Ansichten. Zum einen, dass Arbeiten für sich wirken sollen und die Menschen jeweils ihren eigenen Zugang dazu finden. Zum anderen besteht das Bedürfnis nach Informationen und Erklärung, wie sie im Museum in Saaltexten gegeben sind. Wir versuchen einen Mittelweg zu verfolgen, weil viele Arbeiten stark auf die Geschichte und den Ort Bezug nehmen und viel verloren gehen kann, wenn der Kontext nicht vermittelt wird. Wir beschäftigen uns laufend mit der Frage nach einer guten Balance zwischen Information und der Möglichkeit, die Arbeiten für sich entdecken zu können. Gerade überarbeiten wir unsere Website; sie soll benutzerfreundlicher für unterschiedliche Devices werden, damit

während ein Projekt umgesetzt wird und bei der Eröffnung. Das heißt: Wir suchen Expertinnen und Experten, Kultur- und Kunstinstitutionen im Umfeld sowie Privatpersonen, die sich vor Ort für die Vermittlung engagieren; wir wollen auf diese Weise ein Netzwerk ausbauen. Ein Schwerpunkt bei Kunst im öffentlichen Raum sind Mahnmale, die schon im Vorfeld durchaus für Unruhe sorgen können. Woran liegt das und warum sind sie wichtig? Wenn von einem Mahnmal die Rede ist, weckt das oft den Eindruck, das Thema sei abgeschlossen. Wir versuchen, nicht nur Mahnmale zu errichten, son-

FEUERSTELLE. Die Bevölkerung von Klein-Meiseldorf engagierte sich für die Errichtung eines neuen Dorfzentrums. Realisiert wurde das Projekt von Nicole Six und Paul Petritsch.

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wurde in Lunz am See ein Mahnmal (siehe Bild auf S. 58) realisiert, das sowohl ganz klaren Bezug zur Geschichte (das „WasserCluster“-Gebäude war eine Einrichtung der Hitlerjugend, Anm.) als

CLIFFHANGER. Nach Jahren der Vorbereitungszeit konnte das Künstlerkollektiv Steinbrener/Dempf & Huber seine temporäre Arbeit in der Felswand neben dem Mirafall realisieren: Das Geschäftsportal eines Tourismusbüros soll zum Nachdenken über das Ausbreiten von Zivilisationsgrenzen anregen.

© Hubert Lobnig

© Steinbrener / Dempf & Huber

dern eine gelebte Erinnerungskultur zu etablieren: Es soll ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass die Ereignisse der Vergangenheit bis in unsere Gegenwart und darüber hinaus wirken und einer ständigen Auseinandersetzung bedürfen. Mahnmale lösen oft Diskussionen aus, da sie etwas Anklagendes in sich tragen und ein gesellschaftliches wie individuelles Versagen aufzeigen, das wir lieber vergessen würden. Letztes Jahr

© Joanna Pianka

BALANCE CAPSULE. Die Installation im Schlosspark Grafenegg stammt vom ungarischen Künstlerduo „Little Warsaw“. Die Arbeit fokussiert das Spannungsfeld zwischen internationaler Diplomatie, Modernismus, Raumfahrt und Telekommunikation.

auch zu unserer Gegenwart hat. Es wirft Fragen auf wie: Wie treffen wir Entscheidungen? Wodurch werden wir beeinflusst? Welche Informationen bekommen wir, welchen vertrauen wir? Wie funktioniert Indoktrinierung? Ein wunderbares Beispiel für die Vielfalt an Möglichkeiten für aktive Erinnerungskultur ist Erlauf. Dort wurden 1995 zwei permanente Friedensdenkmäler errichtet (am 9. Mai 1945 feierten dort der sowjetische und der amerikanische General den Waffenstillstand, Anm.); es fanden seither viele temporäre Interventionen, Friedenskonzerte und Filmprojekte statt, ein Museum wurde eingerichtet. Das Projekt „In This Together” (siehe S. 57) anlässlich 25 Jahre Österreich in der EU umfasst mehrere Interventionen in St. Pölten, die bis zum Herbst 2021 sichtbar sein werden. Kurz gefasst: Wie interpretieren Sie die Botschaften? Borjana Ventzislavovas Arbeiten sind ein Aufruf, dass Europa nicht nur ein schönes Wort, sondern eine Gemeinschaft ist, die man leben muss. Dass eine Gemeinschaft nicht einfach gegeben ist, sondern dass man an ihr immer arbeiten und auch etwas von sich geben muss. Aldo Giannottis Fragen sind: Was sind die Potenziale der EU und inwiefern kann sie die zugrundeliegenden Überzeugungen von Gemeinschaft überhaupt erfüllen? Seinen kritischen Zugang hat er auf charmante, humorvolle Art umgesetzt. Info: www.publicart.at

WOHIN VERSCHWINDEN DIE GRENZEN? / KAM MIZÍ HRANICE? Das Werk von Iris Andraschek und Hubert Lobnig befindet sich neben dem in den 1990ern errichteten österreichischen und tschechischen Grenzübergang bei Fratres; Die Metallkonstruktion ist vier Meter hoch und 50 Meter lang.


Freizeit

Da gehen wir hin!

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© Martina Siebenhandl

AUF INS ALTE ROM Der Saisonbeginn eines der spektakulärsten Freiluftmuseen Österreichs startet in der Römerstadt Carnuntum am 20. März. Weltweit einmalig ist die Rekonstruktion eines römischen Stadtviertels des frühen 4. Jahrhunderts n. Chr. Wiederaufgebaute Häuser mit funktionstüchtigen Küchen, Fußbodenheizungen und prachtvollen Wandmalereien lassen die römische Vergangenheit ebenso lebendig werden wie die Ausstellung „Der Adler Roms“, die im Museum Carnuntinum noch bis Ende 2021 zu sehen ist. Originalfunde aus Carnuntum gewähren Einblicke in die Welt der Legionäre und des römischen Militärs.

© Patricia Piccin

ini, The Bond, 20

16. Courtesy of

the artist

SEHNSUCHT ABENTEUER Von 20. März bis 7. November begeben sich die Besucher der Schallaburg im Rahmen der großen Ausstellung „Sehnsucht Ferne“ auf die Spuren großer Entdecker und Weltreisender. Getrieben von Mut, gespalten zwischen Angst, Forschergeist und Selbstzweifel, sammelten diese in der Ferne ganze Schätze für Europa. Doch was hießen Erfolg und Scheitern für die Entdecker – und welches Bild haben wir uns dadurch von der Welt gemacht? Viele Fragen und viele Geschichten von gestern eröffnen in der neuen Ausstellung aufregende neue Perspektiven auf die Welt von heute.

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© Graham Baring. Courtesy of the artist

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© Atelier Olschinsky

Eine erste Vorschau auf Museums-Highlights, die uns 2021 Freude bereiten werden.

Patricia Piccinini, The Young Family, 2002 GEKLONTE EXISTENZEN Starke weibliche künstlerische Positionen finden sich in der Kunsthalle Krems ein: Vom 13. März bis 27. Juni zeigt Patricia Piccinini mit ihrer skulpturalen Welt geklonter Existenzen und Cyborgs – Mutanten von Menschen, Tieren und Maschinen – unter dem Titel „EMBRACING THE FUTURE“ einen retrospektiven Querschnitt ihres Schaffens. Diese erste große Werkschau in Österreich offenbart Skulpturen, Installationen, Collagen und Videoarbeiten aus beinahe zwei Jahrzehnten.


Freizeit

© Thomastik-Infeld GmbH, Slavko Stolnik

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ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Slavko Stolnik, Am Rindermarkt, 1967, Peter Infeld Privatstiftung

STAUNEN UND TRÄUMEN Den Auftakt der neuen Ausstellungen macht am 11. Februar das Museum Gugging mit dem Titel „Naive Kunst der Sammlung Infeld“. Im Frühjahr (ab 5. Mai) zeigt die neue Dauerausstellung „gugging.! classic & contemporary“ Klassisches und Zeitgenössisches und ab 6. Oktober geht es bei „visualized dreams.! wunschträume brut“ um das Wechselspiel zwischen Traum und Realität. Die Wahrnehmung von Kunst setzt häufig kindliches Staunen voraus. Unter diesem Aspekt finden im Museum Gugging Programme für Groß und Klein statt, Workshops und Kurse wie Führungen gleichermaßen.

Bio-Genuss im RETTER Bio-Natur-Resort****

Slavko Stolnik, Fünf Grazien am Bach, 1979, Peter Infeld Privatstiftung

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Freizeit

Viele Jungtiere beleben bereits die Tierwelt

Dieses wenige Wochen alte Auerochsen-­ Stierkalb erkundet seine neue Umgebung.

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ährend den coronabedingten Schließungsmonaten haben sich viele erfreuliche Tierge­ burten im Tierpark Stadt Haag ereignet. So hat sich die Tieranzahl bei den Hauseseln, Zwergeseln, DahomeyZwerg­rindern, Hausziegen, Auerochsen,

Bezoarziegen, Pavianen, Kamerunscha­ fen und auch den Zackelschafen erhöht. Schade natürlich, dass Besucher diese jungen Tiere noch nicht erleben können. Es ist natürlich so, dass die beträchtli­ chen Kosten eines Tierparkbetriebs auch

Auf eine baldige Wiederöffnungserlaub­ nis wird gehofft. Zum Zeitpunkt des Re­ daktionsschlusses war ein Öffnungster­ min noch nicht bekannt. Aktuelle Informationen unter www.tierparkstadthaag.at

ENTGELTL I C HE EI N SCHALTU NG

Auch das junge ungarische Zackelschaf zeigt sich überaus neugierig.

in den Schließungsmonaten genauso weiterlaufen, denn die Tiere müssen bestmöglich versorgt und gefüttert wer­ den. Außerdem benötigen sie eine medizinische und tier­ ärztliche Betreuung. Der wirtschaftliche Verlust des Tierparks durch die ent­ gangene Einnahmen ist na­ türlich enorm.

© Herbert Stoschek

Auf baldige Wiedereröffnung wird gehofft.

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KULTUR „Alles, was im Leben wichtig war, ist jetzt wurscht.“

© zVg

Arik Brauer anlässlich seines 90. Geburtstags, Universalgenie (04.01.1929-24.01.2021)

„A Familie, Freunde, Wegbegleiter Tür auf für neue Werke im Egon Schiele Museum in Tulln Vom 27. März bis 7. November wird das Museum an der Donaulände heuer wieder zu einer Reise durch das Leben des Ausnahmekünstlers einladen. Neben sechs audiovisuellen Lebensstationen mit den Originalstimmen seiner Schwestern Melanie und Gerti Schiele sowie seiner Schwägerin Adele Harms zeigt die sogenannte „Schatzkammer“ rund ein Dutzend Originalwerke aus seiner Frühzeit. Am Foto: Melanie Schiele, Gerti Schiele und Wally Neuzil, Infos: www.schielemuseum.at

AUF INS MAMUZ! Zur Saisoneröffnung in Mistelbach findet am 13. Februar die offizielle Verlängerung der Sonderausstellung MAYA mit rund 200 Originalexponaten aus Guatemala statt. Als zusätzliches Schmankerl zu der spektakulären Schau der sagenumwobenen Hochkultur zwischen dem tropischen Tiefland und vulkanischem Hochland Südamerikas wird die Sonderausstellung „Götter & Rituale der MAYA“ gezeigt.

© Museumspartner

© Daniela Holzer

Danke, Arik Brauer!

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rik Brauer hat mit seiner außergewöhnlichen Biografie und seinem Schaffen viele Menschen berührt – nicht nur in Österreich, sondern auf der ganzen Welt, ob als Maler, Sänger oder Architekt. Und obwohl seine Kindheit von Verfolgung und Angst vor dem Naziregime geprägt war, hat er seine Weltoffenheit und seinen Charme nie verloren. Mit ihm geht ein Ausnahmekünstler und eine mahnende Stimme, die uns in seinen Werken für immer erhalten bleibt“, mit diesen Worten begann Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner ihre Hommage an den großen Künstler. Brauers weltoffene Haltung spiegelte sich auch in seiner Kunst wider, sein sozialkritisches Engagement begleitete ihn durch alle Bereiche seines künstlerischen Wirkens. Über die Grenzen des Genres der Malerei hat er immer wieder berührende Kunstwerke geschaffen, wie eine Gedenkstätte für Opfer des NS-Regimes in Wiener Neudorf. Bis zuletzt war Arik Brauer höchst erfolgreich künstlerisch tätig: Seine Skulptur als Mahnmal für die KZ-Außenstelle am Areal des Flughafens Wien-Schwechat soll noch in diesem Jahr eröffnet werden; erst letzte Woche hatte der Künstler die Arbeiten dazu abgeschlossen.


Kultur

WAHRE Geschichte(n)


Kultur

Mit 15 schmiss Jasmin Baumgartner die Schule, zog bald von Baden nach Wien. Für „Robin‘s Hood“ erhält die Filmemacherin jetzt einen bemerkenswerten Preis bei der „DOK Leipzig“, für Wanda dreht sie spektakuläre Musikvideos.

Film: den Gedanken-Aufschluss-Preis. Bei der „DOK Leipzig“ gibt es eine Sparte, die „DOK im Knast“ heißt. Dabei setzt sich die Jury aus Insassen einer Jugendstrafanstalt zusammen; sie haben den Preis sogar selbst gebaut – er ist der schönste an meiner kleinen Wand. Wie hast du Robin kennengelernt? Als Veranstalter in der Pratersauna (Club in Wien, Anm.). Dann hat sich herausgestellt, dass wir Nachbarn sind; wir wurden Freunde und gingen oft am Donaukanal laufen. Robin ist damals gerade aus dem Gefängnis gekommen. Mir ist noch nie zuvor jemand wie er begegnet: Bei ihm merkt man innerhalb von Sekunden, dass er ein guter Typ ist. Text: Viktória Kery-Erdélyi Fotos: Ioan Gavriel, Anna Hawliczek, Er kümmert sich sehr um die Menschen Olga Kosanovic, Wambui Kairo, Infrasmog um ihn herum – und das auf eine ganz unprätentiöse Art und Weise. Wie kam es zur Doku? n feinem Wiener Slang haut Robin Wir sollten an der Filmakademie eine geschmeidig Meldungen raus, die von Kurzdoku machen. Da meinte Robin: Tiefgründigkeit und Menschlichkeit „Ich war im Häfen, frag mich was.“ Ich zeugen. Er war und ist vieles: Veran- so: Ja, fad (lacht). Aber er hatte diesen stalter, DJ, Musiker, im Häfen saß er Fußballverein und lud uns im Freundesauch schon. Außerdem gründete Robin kreis ständig zu den Matches ein. Irgendin Wien einen Fußballverein: im RSV wann wurde mir klar: Das ist eine ur(Robins Spieler Vereinigung), seinem schöne Geschichte. Ich hatte damals „dirty rotten bunch“, keine Ahnung von wie er ihn liebevoll Fußball; Anna (Havliczek, Kamerafrau, bezeichnet, lässt er ein Team miteinanAnm.) und ich haben der verschmelzen, das zu drehen begonnen, an Biografien, Migrasodass ich lange die tions- und GlaubensRegeln gar nicht verhintergründen nicht standen habe; mittlerbunter sein könnte. weile bin ich sehr fußDie Erfolge sind nicht ballbegeistert. alleine die Siege der Aus sieben (!) JahMannschaft, die mitren Material wurde unter schmerzhaften Jasmin Baumgartner, Filmemacherin ein Film auch gegen Rückschläge wurzeln Rassismus … oft im Rassismus. Anfangs dachte ich, es wird ein perFür ihre bewegende wie humorvolle sönliches Porträt über Robin. Dann kam Doku „Robin‘s Hood“ begleitete Filme- plötzlich dieses Rassismusthema. Namacherin Jasmin Baumgartner den RSV türlich hatte ich ein Awareness dafür, sieben Jahre lang. Nach der erfolgrei- aber nicht in dem Ausmaß, wie wir es chen Uraufführung bei der (Online-) dann erlebt haben. Einmal wurde uns „Diagonale“ wurde ihre Arbeit kürzlich sogar die Kamera aus der Hand gehaut; bei der „DOK Leipzig“ ausgezeichnet, teilweise waren wir gar nicht mehr das dem großen internationalen Festival für Filmteam, sondern quasi die dokumenDokumentar- und Animationsfilm. tarische Begleitung für das FußballgeDu hast einen ganz besonderen Preis richt. bekommen und zwar … Wenn jemand im Publikum sitzt und … den perfekten Preis für diesen „Banana Joe“ schreit, hat das für mich

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Schlimm ist unterschwelliger Rassismus, wenn beispielsweise Kinder Angst haben.

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FOKUSSIERT AUF DAS ECHTE. Filmemacherin Jasmin Baumgartner

wenig mit Hass zu tun. Das ist eine Provokation, da geht es eher um die Sehnsucht sich zu prügeln. Einmal hat eine Frau Papy (ein dunkelhäutiger Spieler, Anm.) superheftig beschimpft, da bin ich erschrocken. Aber am schlimmsten ist unterschwelliger Rassismus, wenn man beispielsweise merkt, dass Kinder Angst haben, wenn keine Form von Offenheit mehr vorhanden ist. Dein Herzensprojekt sollte bei der „Diagonale“ in Graz uraufgeführt werden, aber das ging wegen Corona nicht … Das war schlimm. Aber wir haben jetzt einen Vertrieb aus Großbritannien, die eine TV-Version verbreiten wird und bemühen uns um den Filmstart in möglichst vielen Kinos. Es wäre schön gewesen, die Festivals zu erleben. Das Screening von der „Diagonale“ sahen so viele Menschen (online, Anm.), die hätten nicht in einen Saal gepasst. Aber mein Ziel war es immer, Filme für Leute zu machen, die ins Kino gehen. Mein Anspruch war nicht, dass einen Film so viele wie möglich sehen. Es verändert sich durch das Streamen gerade sehr viel. Und wenn ich erst daran denke, dass ich ein Musikvideo gemacht habe, das 17 Millionen Views hat! Du meinst „Columbo“ von Wanda. Für die Band habt ihr auch kürzlich das spektakuläre Video „Jurassic Park“ un ter anderem im Casino Baden gedreht.


Kultur

VIELSEITIGE JASMIN BAUMGARTNER. Oben: Szene aus der 90-minütigen Doku „Robin‘s Hood“. Mitte: Making-of „Well­blech-Talente“, eine Reportage für „kreuz und quer“ und in einer Drehpause für ein Musikvideo mit der Band „Wanda“.

Es gab noch nie so viele unfassbar gute Musikvideos wie jetzt, leider gibt es keine Förderung für Musiker dafür. Der Nachteil ist also: Davon kann man nicht leben. Sie sind wie ein Showreel, um zu zeigen, was man machen kann. Was wir schon für Actionszenen für Musikvideos gedreht haben! Wir haben Autos versenkt, Berge explodieren lassen. Das funktioniert, wenn alle Beteiligten sagen: Lass uns was Geiles machen! Das geht sich aber nur aus, wenn man andere Jobs hat. Selbst wenn es fallweise mehr Budget gibt, muss man das ins Video stecken. Bei „Wanda“ ist die Bekanntheit super, da helfen viele gerne mit. Was macht deine Handschrift im Film aus? Beim Kurzfilm „Unmensch“ kommt das sehr klar heraus: ein realistisches, reduziertes Schauspiel. Ich habe in New York eine Ausbildung in Method Acting gemacht – bei Susan Batson, die unter anderem Nicole Kidman coacht. Ihr Weg ist sehr natürlich, ihr Buch trägt den Titel „Truth“. Eine Lektion war, dass wir uns im Kreis aufstellen und es musste immer jemand in die Mitte, um ehrliche Emotionen darzustellen. Da gibt es Leute, die weinen, schreien, masturbieren, Hauptsache irgendeine Form von Exzess und Emotion! Es macht einen großen Unterschied, wenn ich als Regisseurin weiß, wie der Weg dorthin funktioniert, was ich fordere oder vorschlage. Gelernt habe ich dort außerdem, mich schnell zu überwinden. Mir wurde jegliche Angst genommen, ich bin bei der Ausbildung hart über meine Grenzen gegangen (lacht). Woran arbeitest du gerade? „Talking Shit About a Pretty Sunset“ wird ein Spielfilm mit dokumentarischen Elementen über die Sängerin Vera Love; ich bin ihr in der Wiener Eden Bar be66

gegnet, sie sang schon mit Ray Charles und ist so eine coole Frau. „This Means Nothing to Me“ ist der Arbeitstitel für mein Filmdebüt, eine Art Wien-Hommage rund um den Opernball. Wie bist du aufgewachsen? In Baden mit meiner Mutter. Ich war im Gymnasium in der Biondekgasse und eine Zeitlang sehr wild. Keine Drogenprobleme oder Ähnliches, ich war neugierig, wollte nur rumhängen, Menschen kennenlernen und Filme schauen. Ich war überzeugt, dass mir die Schule nix bringt. Ich wollte Drehbuchautorin werden. Da bin ich lieber zur Cine-Bank, das war wie ein Bankomat für DVDs, die 24 Stunden offen hatte. Wenn ich traurig war, habe ich mich in eine Paral­ lelwelt von Fernsehen und Film geflüchtet. Das scheint für mich bis heute eine schöne Möglichkeit zu sein, sich aus dem Leben rauszubewegen, um mich mit einem anderen zu beschäftigen. Hast du es je bereut, dass du die Schule geschmissen hast? Für meine Mutter war es schlimm, dass ich es leicht hätte machen können, KU R ZBI O

JASMIN BAUMGARTNER … wurde 1990 geboren und wuchs bei den Großeltern und ihrer Mutter in Baden auf. Mit 16 zieht sie nach Wien, macht tagsüber Praktika in der Filmbranche, abends jobbt sie in der Gastronomie. Mit 20 Jahren beginnt sie ein Drehbuchstudium an der Filmakademie Wien, später nimmt sie Regie dazu. Zu ihren preisgekrönten Arbeiten gehören etwa der Kurzfilm „Unmensch“, für die ORF-Sendung „kreuz und quer“ dreht sie in den alente“, Slums von Nairobi „Wellblech-T­ eine bewegende Doku über Jugendliche. Für die Band Wanda machte sie u. a. die Musikvideos „Jurassic Park“, „Ciao Baby“, „Columbo“. Ihre Kinodoku „Robin‘s Hood“ wurde mit niederösterreichischen Fördermitteln realisiert und kürzlich mit dem „Gedanken-Aufschluss-Preis“ der DOK Leipzig ausgezeichnet. Infos: jasminbaumgartner.com


aber nicht gemacht habe; das tut mir leid. Wegen der Fehlstunden bin ich vom Gymnasium geflogen, an der Hauptschule hatte ich mit einem Lehrer einen Deal: Wenn ich so und so oft komme, schließt er mich ab. Mit 15 habe ich begonnen, Praktika bei Produktionsfirmen zu machen, abends habe ich in der Gastro gearbeitet. Mit 20 habe ich mich dann an der Filmakademie beworben – und wurde genommen. Ich war als Jugendliche undiszipliniert, so bin ich durchs Schulsystem gefallen, seither hat sich viel verändert. Aber ich hatte Glück, dass ich wusste, wohin ich will und meinen Weg dorthin gefunden habe. War das für dich immer klar? Das ist mit 30 anders, aber mit 20 hatte ich nie Angst, dass es schief geht. Mein Zugang war: Wenn ich Geld brauche, gehe ich arbeiten. Diese große Welt mit den vielen Möglichkeiten hält einen so am Leben. Jetzt (wegen Corona, Anm.) ist das so eingeschränkt und alles anders.

ALLES ANDERS. Für gewöhnlich reist und dreht Jasmin Baumgartner viel. Der spannende Gesprächsstoff ließ uns die Kälte mehr als zwei Stunden (fast) vergessen. Bei zwei Grad führte V. Kery-Erdélyi das Interview coronabedingt im Freien.

Wie bist du damit umgegangen, dass du ohne Vater aufgewachsen bist? Mit 14 bin ich heimlich zu ihm gefahren, so habe ich meinen Halbbruder kennengelernt, den nettesten, besten Menschen. Er hat es in die Wege geleitet, dass ich meinen Vater später getroffen habe. Ich war irritiert, wie unspektakulär das war. Ich hatte nicht das Gefühl, dass mich irgendwas mit ihm verbindet.

Es war einfach ein Puzzleteil aus dem Leben meiner Mutter, das mich interessierte. Familie ist das, was da ist. Das sind die Menschen, die einem wichtig sind, für die sollte man sein Bestes geben. Die Filmbranche ist hart, hast du je mit deiner Wahl gehadert? Das ist der schönste Beruf der Welt. Das Einzige, was nicht schön ist, sind schwierige Finanzierungsprozesse.

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arabella.at


Kultur

© Filmladen

KULTUR Zuckerl

Demnächst & daheim

FEIN KURATIERT Video on Demand. Wenn schon Patschenkino, dann mit Niveau. Das Cinema Paradiso Baden kuratiert eine erlesene Video-on-­ Demand-Auswahl für jeden Geschmack, mit einem geschärften Blick für den heimischen Film; die Favoriten wechseln laufend. Zu diesen zählt aktuell Johanna Moders „Waren einmal Revoluzzer“. Mit jedem Kauf wird die Filmbranche unterstützt. https://cinema-paradiso-baden.vodclub.online

Text: Viktória Kery-Erdélyi Illustration: Laura Koller, www.instagram.com/laurakollerart/

© Sami Rezaei

DAS ROCKT MAXIMAL

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Geisterpremiere. Was das „Theater Jugendstil“ braucht, um (nicht nur) junge Menschen zu bewegen, passt in einen Van. Mit zwei Garderobenständern, Fußbällen und Videowall kommt Paola Aguileras Inszenierung von „Top Kick“ – Autor ist Raoul Biltgen – aus und es rockt selbst bei der (coronabedingten) Geisterpremiere vor einer Handvoll getesteten Menschen maximal. Verantwortlich dafür sind auf der Bühne die Schauspielerinnen Sophie Berger und Jasmin Shahali, die so ziemlich das ganze Spektrum von Komik über Twerking bis hin zu stillen Momenten beherrschen. Vorweg: Es geht um mehr als „nur“ Frauen im Fußball. Einige Schulen bekommen die Videoaufzeichnung nach den Ferien, Live-Aufführungen mussten ausgerechnet im Jubiläumsjahr auf den Frühsommer verschoben werden. Seit zehn Jahren schaffen die Theatermacherinnen Susanne Preissl und Sophie Berger Herausragendes für Schülerinnen und Schüler; sie bringen sie zum Lachen, Diskutieren, Nachdenken. Top! Infos: www.jugendstil-theater.com


Kultur

Konzert. Mit „Spinnerin. A Female Narrative“ gelang der Geigerin, Komponistin und Sängerin Julia Lachers­ torfer ein Ausnahmealbum, das viele (Klischee)Bilder in schöner und berührender Weise auf den Kopf stellt: die von Bäuerinnen, die von Volksmusik, die von einer Geigerin auf der Bühne. Mit dem mit Videokunst umrahmten Live-Programm gastiert sie gemeinsam mit Cellistin Sophie Abraham und Sounddesigner Lukas Froschauer am 25. März im Kino im Kesselhaus. Infos: www.kinoimkesselhaus.at

© Julia Geiter

SPINNERIN IM KINO

BIS ES SOWEIT IST

© Alexi Pelakanos

Theater für junges Publikum. Weil gerade nicht einmal das Tagezählen klappt, ist Streamen das Gegenmittel für unbändige Landestheater-Sehnsucht das Mittel der Wahl. Großzügigerweise wird auf der Website stets neues Programm geboten. Von 5. bis 7. Februar kostenlos (!) im Angebot: Mira Lobes „Das Städchen Drumherum“ in der Inszenierung von Nehle Dick. Weitere Infos: landestheater.net

Workshop & Konzert. Das könnte ein Hinweis darauf sein, was viele Fachleute prophezeien: Wenn Kultur wieder öffentlich pulsieren darf, wird sie das mit sehr großer Kraft tun. Für den Composer-Conductor-Workshop „INK STILL WET“ mit Toshio Hosokawa (Bild) bewarben sich heuer 75 Komponistinnen und Komponisten von fünf Kontinenten, so viele wie nie zuvor. Fünf werden ausgewählt, mit ihnen werden der Composer in Residence und das Tonkünstler-Orchester ihre Werke erarbeiten. Höhepunkt ist das Abschlusskonzert am 20. August im Auditorium Grafenegg. Infos: www.grafenegg.com

© Kaz Ishikawa

REKORDJAHR

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Kultur

„Die Welt ist meine Galerie“ Camillo Stepanek arbeitet mit Holz aus Niederösterreich, fährt mit seinen Werken im Kleintransporter nach Marokko, in New York hängt er sich ein Bild um: Wie ein ehemaliger Banker seinen Traum verwirklicht. Text: Viktória Kery-Erdélyi

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Fotos: Stephanie Korherr, Lena Horvath

r war plötzlich gefesselt, erzählt er. Seine Augen und Gedanken verloren sich in den Maserungen, „den magischen Lebenslinien“, wie Camillo Stepanek beschreibt. Die Faszination galt einer Holzdecke, die er eines Tages in einem Haus in Niederösterreich entdeckte und die – wenn auch nicht sofort und linear – sein Leben in neue Bahnen lenkte. Noch vor dem Lockdown besuchen wir den Künstler in seiner Wiener Wohnung, wo seine großformatigen Arbeiten zu vibrieren scheinen. „Pop Art Nouveau“ nennt er den Stil, den er selbst kreierte. Die dynamischen Linien in Gold und Silber schwimmen und tanzen in einem Meer aus kräftigen Farben. Es wirkt, als fiele es den Werken schwer, an Wände gelehnt auf ihre Auftritte zu warten. So geht es auch Camillo Stepanek. In den vergangenen Jahren tat der junge Niederösterreicher viele große Schritte zur Verwirklichung seiner Träume. Ausstellungen in New York, St. Petersburg, Dubai und Paris befanden sich bereits in der Pipeline, dann kam Corona. Es trifft ihn, wie auch andere Kreative, aber

langes Innehalten scheint nicht seinem Charakter zu entsprechen. Es ist nicht das erste Mal, dass er sich ein Werk mit einem Band um den Hals hängt und in die Welt hinausmarschiert. Das tat er schon vor Jahren in New York, 2020 tut er es etwa in Wien, Salzburg und Kitzbühel während des ersten Lockdowns. Das Schöne im Kleinen. Dabei fing sein Leben alles andere als exzentrisch an. Aufgewachsen ist Camillo Stepanek in Blumau-Neurißhof, einer kleinen Gemeinde im Bezirk Baden – als Spross eines Familienunternehmens für Teppich­ reinigung. Ein Kunstlehrer fördert sein Talent, das Kreative brodelt in ihm, „aber ich hatte nach der Matura noch nicht den Mut, ich selbst zu sein“, erzählt er. „Wir leben nicht in einer für Träume offenen Gesellschaft“, sagt er später im Interview. Er beginnt ein Wirtschaftsstudium an der Fachhochschule in Wien, seinen Blickwinkel verändert ein Geschenk zum Bachelor: eine dreitägige Reise nach New York. „Ich habe mich dort das erste Mal richtig frei gefühlt.“ Für ihn ist sofort klar: Parallel zum Masterstudium will 70

GAR NICHT SCHEU. Parallel zu seiner ersten Ausstellung 2017 in New York spazierte Camillo Stepanek mit seinem Werk durch die Stadt, „damit meine Kunst nicht nur jenen vorbehalten ist, die Eintritt zahlen“.

er jede Minute seiner Freizeit der Kunst widmen und so schnell wie möglich nach New York. Er heuert bei einem Kredit­ institut in Connecticut an, fährt bei Kunstwettbewerben in den USA erste Erfolge ein. Inspiration für seine Arbeiten schöpft er schon damals aus der Natur, er ist aber noch ein Suchender. „Ich wusste: Mein Stil wird zu mir kommen.“ Dann entdeckt er die eingangs beschriebene Holzdecke. Gefesselt vom Anblick der Maserungen, beschließt er, sie sozusagen vor den Vorhang zu holen. „Das sind die Lebenslinien des Baumes, sein Lebenslauf, den er und sein Umfeld formen“, beschreibt Camillo Stepanek. Mit hauchzarten Gold- und Silberplätt-


Kultur

chen will er den Blick auf die Schönheit im Kleinen, in der Natur lenken und gespiegelt auch darauf, „wie wir Menschen unsere Lebenslinien formen“. Um sich die Jahre des kreativen Reifens leisten zu können, arbeitet er zunächst tagsüber in wirtschaftlich orientierten Jobs weiter. Im renommierten Holzhändler JAF Frischeis in Stockerau findet er einen geeigneten Partner, „tatsächlich suche ich jede einzelne Holzplatte selbst aus“, erklärt er. Um „die Kalligrafie des Baumes“ sichtbar zu machen, lässt er sich von seinem Bauchgefühl leiten. Pop Art und Art Nouveau (Jugendstil) sind die Eltern seines Babys, findet er, so nennt er seinen Stil „Pop Art Nouveau“. Nach ersten positiven Reaktionen

MAROKKO. Die erste große Einzelausstellung im eleganten Hotel Hyatt

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Kultur

kommt für 2017 eine schöne Einladung nach Marokko; noch nie zuvor war im eleganten Hyatt Hotel eine Einzel­ ausstellung veranstaltet worden, der Niederösterreicher sollte die Premiere bestreiten. Die Konditionen der Trans­ portunternehmen raubten dem Künst­ ler den Schlaf, da schreitet er zu einer ungewöhnlichen Lösung. Er leiht sich

SCHÖNE KOLLABORATION. Für eine Vernissage schrieb Ulrike Beimpold von Camillos „magischen Linien“ inspirierte Texte.

den Kleintransporter seines Vaters aus, legt in dreiundeinhalb Tagen rund 3.600 Kilometer bis zum Ziel zurück. „Eines der insgesamt zwölf Bilder ragte über meinen Kopf, ich musste allein fahren, weil kein Beifahrer Platz gehabt hätte“, lacht Camillo Stepanek. Zweite Heimat: New York. Auf Ma­ rokko folgen bemerkenswerte Präsenta­ tionen in New York: etwa im Österrei­ chischen Kulturforum in Manhattan und beim „Viennese Opera Ball“. Es wurmt ihn, dass nur jene, die Eintritt zahlen, seine Kunst sehen dürfen. Spontan star­ tet er eine Kunstperformance: Er hängt sich ein großes Bild um und spaziert und fährt damit durch New York. Die Aktion „Die Welt ist meine Galerie“ findet gro­ ßen Anklang; bis heute wiederholt er sie immer wieder an neuen Orten. Ein großer Wurf gelingt ihm im Big Apple, als er die Katakomben von Soho, eine zuvor nicht öffentlich genutzte his­ torische Location, bespielen darf. Um die große Einzelausstellung „Fascina­

tion of Lines in Nature“ zu realisieren, muss er viele Hürden überwinden, „ich musste mir sogar Geld ausborgen“, verrät Camillo Stepanek. Sein Erfolg und sein Freundeskreis wachsen, in New York findet er eine zweite Heimat. In der österreichischen Heimat geht es 2018 richtig los: mit einer Ausstel­ lung im Alfons Walde-Museum in Kitz­ bühel, gefolgt von einer Benefizaktion beim Modelabel „Jones“ auf der Wiener Kärtner Straße für Licht ins Dunkel. Die Schauspielerin Ulrike Beimpold wird auf seine „magischen Linien“ aufmerksam; „sie hat gesagt, wenn sie meine Bilder sieht, poppen sofort Texte bei ihr dazu auf “, schwärmt Camillo Stepanek. Im Wiener Palais Harrach be­ streitet das Duo eine erfolgreiche Vernissa­ ge. Die beiden lassen dabei Bild und Wort zu einer neuen Kunstform verschmelzen.

„Kunst ist ein Grundbedürfnis, auf das die Menschen nicht verzichten sollen“, sagt er. Freilich bedeutet Corona auch für ihn einen Rückschlag, dennoch will er motivieren, „das Beste daraus zu ma­ chen, lieber ins Licht zu schauen, als in den Schatten zu gehen“. Seit dem Frühsommer ist sein Bild nunmehr unterwegs; auch private Inte­ ressierte können sich bewerben, jeden Monat wird die Location gewechselt. Das Werk war beispielsweise in Leo Hil­ lingers Vinothek in Kitzbühel und im Yogahof im burgen­ ländischen Kukmirn, derzeit – passend zum Valentinstag – hängt es privat bei Zwillingsbrüdern in Wien, die sich unab­ hängig voneinander beinahe zeitgleich als Homosexuelle geoutet haben. „Mei­ ne Kunstaktion soll auch für Liebe und Weltoffenheit ste­ hen“, betont Camillo Stepanek, der schon an der nächsten großen Sache arbeitet: an einer Ausstellung in jener spekta­ kulären Location, die für die Landes­ ausstellung 2019 mit großem Aufwand renoviert wurde – den Kasematten in Wiener Neustadt.

Jedes Bild hat eine eigene Frequenz und sucht sich selbst seinen Besitzer.

Pro Liebe. Als die Pandemie seine Erfolgssträhne zu stoppen scheint – im Herbst 2020 verwirklicht Camillo Ste­ panek noch eine maßnahmenkonfor­ me Ausstellung –, erfindet er abermals eine Aktion: Der 33-Jährige schickt eine großformatige Arbeit auf Wanderschaft.

IN DEN KATAKOMBEN VON SOHO. Erfolgreiche Präsentation in einer zuvor der Öffentlichkeit nicht zugängigen historischen Location

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Infos: popartnouveau.com


GENUSS „Lust macht gierig, Genuss macht frei.“

© Shutterstock

Burkhard Treude, deutscher Verkaufs- und Motivationstrainer (74)

Immun-Kick Manju

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© Atelier Alena

er sich vor Schnupfen, Husten und Co. schützen möchte, sollte täglich ein paar Schlücke des japanischen Kraftgetränks Manju zu sich nehmen, pur oder in Getränken oder Speisen. Denn nicht umsonst bedeutet Manju „der Tropfen des langen Lebens“. Für die Herstellung des Fermenta­tions­ getränks werden grüne Papayas aus Okinawa, Naturreis, Reiskleie aus biologischem Anbau sowie Braunalgen mit Effektiven Mikroorganismen sorgfältig über einen Zeitraum von einem Jahr fermentiert. Dank der wertvollen natürlichen Inhaltsstoffe wie Mineralien, Vitamine, Enzyme und Aminosäuren ist Manju für eine ausgewogene und gesunde Ernährung besonders geeignet und trägt zur Steigerung des Wohlbefindens bei.

Corona-Must-have: Weinglasringerl Feinste Handarbeit für Gläser mit Sti(e)l Vom vinophilen Genießer bis zum Champagnerliebhaber – noch nie war es so wichtig, sein Glas immer im Blick zu haben. Entzückend einfach geht dies mit schmucken Weinglasringen, die mit bunten Glasperlen und Anhängern mit den verschiedensten Motiven verziert sind. Erhältlich stückweise ab 1,50 Euro oder in größeren Mengen im Atelier Alena in Markt 8, 3314 Strengberg, Telefon 0664/5438606, www.facebook.com/alena als auch in der „Sunshine Gallery“ in Amstetten, www.sunshine-gallery.at

Regionale Produkte mit „Geschichte“ und Kräuter aus dem Schlosspark: Das Küchenteam des 4 Sterne Superior Hotel Schlosspark Mauerbach rund um Chefkoch Christian Wallner wurde mit zwei Gault&Millau-Hauben ausgezeichnet. Nach der Topbewertung durch den Relax Guide mit zwei Lilien und der Prämierung als eines der besten Wellnesshotels im renommierten Rating des Connoisseur Circle ist diese kulinarische Adelung der beste Start in das Jahr 2021. 73

© Pavel Laurencik

FEINSTE NUANCEN

Rezept für die „Goldene Milch“: 250 ml Kokos- oder Mandelmilch, 5 zerstoßene Tabletten Manju Fermentierter Kurkuma, je 1 Prise Ingwerpulver, Zimt, Pfeffer, Muskatnuss, Vanille, 1 EL Honig und 1-2 EL Manju Fermentationsgetränk. Alle Zutaten in heißer Milch anrühren und schluckweise trinken. Das Manju Fermentationsgetränk ist ab 29,90 Euro bei ausgewählten Händlern und im Onlineshop unter www.multikraft.com erhältlich.


Genuss

HISTORISCH, kulinarisch, wild! Wo immer es sprießt und blüht, ist die Ernährungsexpertin Alexandra Maria Rath vor Ort, pflückt und sammelt essbare Wildpflanzen, um sie zu köstlichen Gerichten zu verarbeiten. Aus dieser Leidenschaft entstand das zauberhafte Buch „Wildes Wien“, in dem essbare Wildpflanzen auf Wiener Sehenswürdigkeiten treffen – garniert mit allerlei Wissenswertem und reizenden Anekdoten. Text: Angelica Pral-Haidbauer

I

n über 50 Rezepten, die mit 20 historischen Plätzen in Verbindung gebracht werden, wird aus den Veilchen vor der Hermesvilla Sisis geliebtes Veilcheneis; aus dem Löwenzahn vor dem Löwengehege im Tiergarten Schönbrunn die königliche Löwenzahntorte; der Friedenslinde vor dem Flakturm im Augarten die köstlich gefüllten Lindenblätter oder dem Giersch vor Schloss Belvedere die bekömmliche Giersch-Taboulé. Wir servieren Ihnen einen köstlichen Einblick mit den ersten „wilden“ Frühlingsboten. Gustieren können Sie auch im Blog der Autorin, www.wildes-wien.at.

Fotos: Wildes Wien

GESCHICHTEN AUS DEM WIENERWALD Es grünt so grün – wenn im Wienerwald die ersten Bärlauchblüten blüh‘n ... Die sagenumwobene, gesunde Knolle fand durch die Landgüterverordnung von Karl dem Großen auch in privaten Gärten eine weite Verbreitung, ihre Blätter dienten in Kriegszeiten als Spinatersatz. Wie wär‘s mit einem Valentinsausflug zur Jubiläumswarte? Rauf geht‘s also: 183 Stufen Atemlosigkeit, Herzflattern und zitternde Knie inklusive. Und oben? Ein perfekter Ort zum Schmusen.

Neben „Bärlauch-Ricotta-Nockerl mit Blütensalat“ findet sich auch ein Rezept für „Dreierlei Bärlauch-Makis“, wo die obligaten Nori-Blätter ganz einfach gegen blanchierte Bärlauchblätter ausgetauscht werden. Köstlich! 74


ZUTATEN: • ca. 30 g rote Zwiebel (1 Stück) • ca. 240 g Radieschen (1 Bund) • ca. 120 g mehlige Erdäpfel (1-2 Stück) • 1 EL Weizenmehl • 4 EL Öl • 1 gestrichener TL Salz • schwarzer Pfeffer nach Geschmack • 1 Prise Kümmel (soviel wie in zwei zusammengedrückte Fingerspitzen passt, also wenig!) • 2 Kugerl Piment • 350 ml Wasser • 150 ml Sojamilch (kann durch Obers ersetzt werden) • Saft und Zeste einer 1/2 Biozitrone • etwas frischer Muskat • 1 Handvoll Gänseblümchen

mit Gänseblümchen

Eine rosa Suppe mit weiß-gelben Gänseblümchen. Ist das nicht ein Traum? Ideal als schnelle Zwischenmahlzeit oder für verliebte Mädchen. Und Buben – natürlich.

Radieschensuppe

Genuss

Dazu passt ein Roggenbrot mit Butter. Hmmm!

ZUBEREITUNG: ca. 40 Min.

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Die Radieschen waschen. Zwei Stück in feine Scheiben schneiden, in Wasser einlegen und zur Seite stellen. Die restlichen Radieschen vierteln. Beiseitestellen. Den Erdapfel schälen und in kleinere Stücke als die Radieschen schneiden. Warum? Der Erdapfel braucht länger als die Radieschen, bis er gar ist. Oder noch besser: Restlverwertung – einen bereits gekochten Erdapfel vom Vortag verwenden. Dann Zwiebel schälen und in grobe Stücke schneiden. In einem Topf das Öl erhitzen und die Zwiebel darin glasig anschwitzen. Kümmel und Piment hinzufügen. Von der Herdstelle nehmen. 1 Esslöffel Mehl einrühren. Gluten-Allergiker lassen das Mehl einfach weg. Langsam mit Wasser aufgießen, dabei immer wieder umrühren. Stichwort Schneebesen. Den Erdapfel und die Radieschen dazugeben. Salzen und pfeffern. Etwa 10–20 Minuten (je nach Größer der Stücke) weichkochen lassen. Vom Herd nehmen. Sojamilch dazugeben. Mit einem Stabmixer pürieren. Zitronensaft und Zeste dazugeben. Noch einmal durchmischen. Abschmecken. Eventuell nachsalzen und noch mehr Zeste dazugeben. Auf Teller anrichten und mit den in Scheiben geschnittenen Radieschen und den Gänseblümchen bestreuen. Muskat darüber reiben. Tipp: Wer rosa Feenstaub in der Suppe will: Einfach vor dem Pürieren ein paar rohe, geviertelte Radieschen in die Suppe geben. Mixen. Eventuell noch etwas Zitronensaft dazu gießen. Märchenhaft!

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SPANNENDE SYMBIOSE. Das zarte Gänseblümchen trifft auf die schroffen Betonblöcke der Wotrubakirche.

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• Reispapier getrocknet Füllung: Blätter und Blüten von Löwenzahn (Achtung, bitter!), Primel, Veilchen, Gänseblümchen, Vogelmiere, Gundelrebe, Bärlauch, Minze ... • Paprika in Streifen • Sojasprossen, Avocado-Slices • Gurke in länglichen Stücken (ca. 1 x 10 cm) • Karotten Julienne (sehr dünn) • Tofu in Slices (gerne knusprig gebraten und ausgekühlt) • gekochte und erkaltete Reisnudeln • Salatblätter

Rainbow Rolls

ZUTATEN:

mit Wildblüten und Bärlauch-Erdnuss-Dip

Genuss

Erdnuss-Sauce: • 2 EL geröstete Erdnüsse gehackt • 1 Spritzer Reisessig • 1 Spritzer Fischsauce (supertraditionell in Vietnam, bei strikt vegan weglassen!) • 1 Schuss Sojasauce und geröstetes Sesamöl • 1 Prise Rohrzucker • Bärlauch, Minze in sehr feinen Streifen • 1 roter Chili (ohne Samen) klein gehackt • Saft und Zeste einer 1/2 Limette. Vegan!

ZUBEREITUNG:

ca. 30 Min. plus „Bastelzeit“ bei Tisch

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Alle Zutaten für die Erdnuss-Sauce vermischen. Eventuell mit etwas geschmacksneutralem Öl verdünnen. Zur Seite stellen.

Alle Zutaten für die Füllung der Rollen mise-en-place-mäßig vorbereiten. Gemüse waschen, in Slices schneiden. Wildkräuter und Blüten waschen, eventuelle andere Pflanzenteile aussortieren, nochmals kontrollieren, trockenschleudern oder auf ein sauberes Tuch ausbreiten.

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Dann die Reispapierblätter nach Packungsvorschrift zubereiten. Einfach ein Blatt mit beiden Händen kurz in heißes Wasser tauchen. Auf ein feuchtes Küchentuch oder einen Teller legen. Am unteren Rand die gewünschte Füllung drauf geben. Einmal einrollen, die Enden einschlagen, fertig rollen. In die Erdnuss-Sauce tunken und abbeißen.

PRIMUS. So wie der Kaiser Erster im Reich ist, ist die Primel die erste Blume, die nach dem Winter leuchtend gelb erblüht. Ihr lateinischer Name „Primula“ leitet sich vom lateinischen „Primus“ ab. Auf der 65 Meter hohen Spitze des unter Kaiser Franz Joseph I. erbauten Naturhistorischen Museums befindet sich eine Bronzestatue des Sonnengottes Helios.

Achtung, Suchtgefahr! Tipp: Statt dem Reispapier kann auch ein großes Salatblatt genommen werden. Lasst eure Gäste am Esstisch die Blätter selbst belegen und rollen!

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Veilchensirup: • 200 g Zucker • etwa 2 Handvoll Veilchen eine Messerspitze Zitronensäure mit 200 ml heißem Wasser übergießen. Abkühlen lassen, abseihen. Eis: • 200 ml Veilchensirup • 1 Handvoll Veilchen • Saft und Zeste einer 1/2 Limette • 2 Eiklar • 1/4 l Schlagobers kandierte Veilchen: • 150 g Zucker • 100 g Wasser • 1 Handvoll Veilchen

mit kandierten Blüten

ZUTATEN:

Veilchen-Gefrorenes

Genuss Kaiserin Elisabeth liebte ihr Veilchen-Gefrorenes selbst in Zeiten strengster Diäten. Ein Veilchen-Sorbet ging immer. Der k. u. k. Hofzuckerbäcker Demel hielt es stets für sie parat. Kein leichtes Unterfangen in Zeiten ohne Kühlschrank! Wir haben hier eine abgewandelte Variante – kein Sorbet, sondern ein Parfait mit Obers. Supereinfach herzustellen!

ZUBEREITUNG: für 4-5 Personen

Parfait: ca. 10 Min., 12 Stunden tiefkühlen, kandierte Veilchen: ca. 30 Min., 2-3 Tage Trocknungszeit EIS:

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Veilchensirup herstellen. Limette waschen, Zeste abreiben und zusammen mit dem Limettensaft in den Veilchensirup geben. Zwei Handvoll frische Veilchen hinzufügen und mit einem Pürierstab durchmixen.

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Eiklar zu festem Schnee schlagen. Den Veilchensirup halbwegs sanft einrühren. Hierfür eignet sich ein Schneebesen. Falls sich die Masse grau färbt, weiteren Limettensaft einrühren.

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1/4 Liter Schlagobers schlagen und in die Eiklar-Veilchen-Masse unterheben. 12 Stunden tiefkühlen. Vor dem Servieren ein paar Minuten antauen lassen. Mit kandierten Veilchen garnieren.

KANDIERTE VEILCHEN:

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Zucker mit Wasser in einen Kochtopf geben und bis zum 4. Grad – auch genannt leichter Flug – kochen. Bedeutet: Bis das Gemisch 112 °C erreicht hat. Wer keinen Bratenthermometer hat, lässt die Lösung so lange köcheln, bis sie eine sirupartige Konsistenz hat. Dauert etwa 25 Minuten.

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Topf vom Herd nehmen und den Sirup ohne Umrühren auf Handwärme abkühlen lassen.

Die Veilchenblüten mit einer Gabel eintauchen und zwei Minuten ziehen lassen. Herausnehmen, abtropfen und auf ein Backpapier legen. 2-3 Tage trocknen lassen. Tipp „Gefrostete Veilchen“: Ein Eiklar mit einem Schneebesen leicht aufschlagen. Veilchen durchziehen, abtropfen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Veilchen mit der Hand oder einer Pinzette durch Staubzucker ziehen, auf das Blech legen, trocknen lassen. Perfekt! Sisi wäre neidisch!

TIPP MACH‘S VEGAN!

• 200 g Zucker • 1 Dose Biokokosmilch • 1 Handvoll frische Veilchen • Saft und Zeste einer 1/2 Limette ZUBEREITUNG: Kokosmilch in einem Topf erwärmen. Alle Zutaten dazugeben. Pürieren. In eine Form gießen. Tiefkühlen. Immer wieder herausnehmen und kräftig durchrühren.

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SISIS SCHLOSS DER TRÄUME. Die Hermesvilla


Genuss

Nachgefragt ... bei der Autorin Alexandra Maria Rath.

NIEDERÖSTERREICHERIN: Frau Rath, wie sind Sie auf diese zauberhafte Idee gekommen, Wiener Sehenswürdigkeiten mit wilden Kräuterrezepten zu verbinden? Alexandra Rath: Vielen Dank für das schöne Wort „zauberhaft“! Meine großen Leidenschaften sind das Kochen, die Natur und die Geschichte Österreichs. Bei einer Stadt wie Wien fällt es leicht, diese drei Aspekte in Einklang zu bringen. Wien wurde 2019 zum zehnten Mal in Folge zur lebenswertesten Stadt der Welt gekürt. Das liegt an vielen Aspekten, einer davon ist der hohe Grünanteil, über 50 Prozent der Stadt sind Parks, Wiesen, Wälder und Weingärten. Ein anderer ist das wunderbare Trinkwasser von den niederösterreichischen Bergen. Übrigens: Auch die für eine Stadt frische und saubere Luft verdanken die Wienerinnen und Wiener zu einem großen Teil Niederösterreich und dem im Westen der Stadt liegendem Wienerwald. So gesehen, atmen wir niederösterreichisch. Vielen Dank an dieser Stelle dafür! Woher haben Sie Ihr Wissen über die wilden Kräuter? Ich habe mich – seit ich koche – stets mit Gewürzen und Kräutern beschäftigt. Speisen werden erst dadurch richtig interessant und sexy. Die ersten Berührungen mit essbaren Wildpflanzen hatte ich bei meiner Ausbildung zur Dipl. Vital- und Ernährungstrainerin 2011, da hat mich das Thema so gefesselt, dass ich mich entschloss, eine spezialisierende Ausbildung in diesem Bereich zu machen. Und zwar im wunderbaren Weinviertel (lacht). Wer sich dafür interessiert, dem sei folgende Website ans Herz gelegt: https://weinviertler-kraeuterakademie.info/. Wie haben Sie diese außergewöhnli-

chen Rezepte komponiert? Das Kreieren von Rezepten liegt mir einfach im Blut. Welcher Geschmack wird von welcher Zutat unterstrichen oder sogar verstärkt, was harmoniert miteinander, welche Gegensätze ziehen sich an ALEXANDRA MARIA RATH. und welche VerbindunDipl. Vital- und Ernährungstrainerin, gen sollten eher gemieden Dipl. Wildkräutercoach werden. Es ist ein bisserl so wie in menschlichen Beziehungen (lacht). Jedenfalls finde ich das total spannend. üppig in niederösterreichischer Erde. Manchmal glaubt man, einer Speise Also nicht nur Wien, auch Niederöster ist ziemlich „wild“ ... fehlt Salz, dabei ist es nur eine fruchtige reich Säure die das Gericht vollendet. Mein Aha-Erlebnis dazu hatte ich als Kind, als meine Großmutter einem klassiUnter dem Motto „Verschem Linsengericht einen Spitzer Eskocht wird, was gefunden G E WI N sig hinzufügte. Einfach köstlich! wird“ veranstaltet die AuN Sie aber geben den Speisen ihren tySP I E L torin „Wiener-Touri-Trips“, pischen Geschmack, indem Sie sagen, bei denen sie essbare „gegessen wird, was in Wien wächst“. Wildpflanzen ausgewählten SeUnd in Niederösterreich natürlich ... henswürdigkeiten gegenüberstellt. Wir Ja, das stimmt – natürlich (lacht). verlosen drei „essbare Spaziergänge“ mit Einige der Gerichte sind typische Klasder Kräuterexpertin. Auf diesem Streifsiker der Wiener Küche, bei denen zug werden Sie die Stadt von einer völlig nur ein paar ursprüngliche Zutaten neuen, pflanzlichen Seite kennenlernen! gegen Wildpflanzen ausgetauscht werDas Gewinnspiel finden Sie unter de mussten. So kann man auch einen www.dieniederoesterreicherin.at. TeilWiener Kaiserschmarrn richtig „wild“ nahmeschluss ist der 16. Februar 2021. gestalten und neu interpretieren. Viele Wildkräuter sind außerdem die Urform des von uns (hoch)gezüchteten Gemüses. So gibt es in der Natur wilden WILDES WIEN Spinat, welcher natürlich genau so vervon Alexandra Maria wendet werden kann wie der im Super- Rath. Gegessen wird, was in der Stadt wächst markt gekaufte Blattspinat. Oder aber ISBN 978-3-8392-2657-5 die Urform der Karotte. Die wächst Erscheint am wild und ohne unser Zutun auf unseren 10. Februar 2021, € 28 Wiesen. Sie ist zwar nicht orange, aber www.gmeiner-verlag.de www.wildes-wien.at ihr Aroma ist unglaublich intensiv. Und all diese wilden Zutaten wachsen auch 78


Genuss

Beste Reste Wie man Lebensmittelreste vermeidet bzw. originell verwertet, zeigt das „KOCH.KUNST.BUCH“. Text: Viktória Kery-Erdélyi Fotos: bisenz.at/Koch.Kunst.Buch, Shutterstock

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it Brot, Nudeln oder Milch verschätzt? Die eingelagerten Äpfel bekommen allmählich eine unschöne Schale? Solange die Lebensmittel nicht verdorben sind, ist all das kein Malheur. Wie man hartem Gebäck und Co. zum schmackhaften und ästhetischen Comeback verhilft, zeigt das „KOCH. KUNST.BUCH“, das die NÖ Umweltverbände und das Land Niederösterreich kürzlich veröffentlichten. Darin geben die NÖ Abfallberaterinnen und -berater wertvolle Tipps zu Kauf und Lagerung von Produkten und verraten ihre Lieblingsrezepte (siehe Beispiel rechts), um Lebensmittelreste kreativ zu verwerten. Der vielseitige Künstler Alexander Bisenz zeichnet für die künstlerische Gestaltung verantwortlich.

Scheiterhaufen ZUTATEN • 4 alte Semmeln oder Reste vom Striezel • 6 Äpfel • Zimt • 1/4 l Milch

• 2 Eier • 4 EL Zucker • 4 TL Butter • 4 EL Rosinen (nach Bedarf)

ZUBEREITUNG Semmeln oder Striezel in eineinhalb Zentimeter dicke Scheiben schneiden. Milch, Eier und Zucker versprudeln und die Hälfte darüber gießen. Geschnittene Äpfel mit Zimt (und Rosinen) mischen. In die mit Butter ausgestrichene Form abwechselnd Semmeln/Striezeln und Äpfel in Schichten einfüllen. Mit Semmeln/Striezeln abschließen. Den Auflauf mit der übrigen Eiermich übergießen, mit Butterflöckchen belegen und im Backrohr bei 160 Grad ca. 30 Minuten goldgelb backen. Mit Staubzucker bestreuen und servieren. ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Wenn das Gute liegt so nah. Der Beweggrund für die Initiative ist alarmierend: 166 Tonnen Lebensmittel landen laut NÖ Umweltverbände täglich in den heimischen Rest- und Biomülltonnen; das sind rund 40 Kilogramm pro Einwohner und Jahr. Lebensmittelabfälle vermeiden und Verschwendung eindämmen ist das Gebot der Stunde. „Das Resteverwerten ist ein solcher Weg dazu“, sagt Anton Kasser, Präsident der NÖ Umweltverbände. Einen Beitrag zum Umweltschutz leistet man auch mit dem Kauf regionaler Lebensmittel. „Für jedes Agrarprodukt aus Übersee gibt es eine regionale Alternative. Wer Lebensmittel aus fernen Ländern kauft, importiert damit auch Tausende Transportkilometer“, betont Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf.

Ein unvergleichlicher Genussmoment am Morgen. Unser Tipp für alle, die in der Früh ein wenig Abwechslung wollen: Einfach fettarmes Natur- oder Sojajoghurt mit Fruchtikus Rote Früchte verrühren und den Tag genussvoll beginnen. Mehr Inspirationen auf fruchtikurs.at

BUCHTIPP. Das „KOCH.KUNST.BUCH“ kann direkt bei den 25 NÖ Umwelverbänden via www.umweltverbaende.at kostenlos angefordert werden. 79


BUCH-TIPPS

lesens WERT

Abara Da Kabar Mit immenser Sprachkraft legt Emil Bobi, 15 Jahre Chefreporter des profil, einen Roman vor, der sich dem großen Thema der Sprache mit allen ihren Möglichkeiten und Unmöglichkeiten widmet: Baumhackl lernt bei seinen Recherchen eine Sprachhistorikerin kennen, die in den 1980er-Jahren in Westafrika eine unbekannte Sprache entdeckt hatte, und er trifft einen Universalgelehrten. Als Baumhackl erkennt, dass auch er nur aus Sprache besteht, wird er zunehmend selbst zur Geschichte. Ab Mitte Februar 2021 Emil Bobi, Pustet Verlag, ISBN 978-3-7025-1015-2, € 24

Fast Food Diät 17 Jahre nachdem Morgan Spurlock in der Kult-Doku „Supersize Me“ den McDonald‘s-Selbstversuch wagte, versuchte es Harald Sükar genau andersherum: Er zeigt mit einem unter ärztlicher Begleitung durchgeführten Experiment, warum Fast Food mit den richtigen Zutaten sogar gut für die Gesundheit sein kann und wie er selbst in nur sechs Wochen zehn Kilo mit nichts als Burger, Pizza und Co. abgenommen hat. Dazu liefert er Rezepte für eine gesunde Alternative zur ungesunden Versuchung. Ab 13. Februar 2021 Harald Sükar, Gmeiner Verlag, ISBN: 978-3-99001-482-0, € 20

Traditionelle Hautmedizin Besonders in der modernen Zeit, in der immer mehr Menschen an Hautkrankheiten leiden, bietet das Nachschlagewerk Wissen, Anregungen und Rezepturen zur Stärkung der Hautgesundheit aus der Naturapotheke unserer Vorfahren. Das Buch bündelt auf 300 Seiten eine komplette Hautapotheke für die ganze Familie und blickt tief in die Geheimnisse der Klostermedizin, Hildegard von Bingen oder Ayurveda. Zudem stellt Gabriela Nedoma das Wissen unserer Vorfahren im Kontext moderner Wissenschaft.

Buchtipp von Angelica Pral-Haidbauer Chefredakteurin Es geschah in einer russischen Provinzstadt vor nicht allzu langer Zeit: Eines Tages, es regnet in Strömen, setzt sich ein Unbekannter zu Nikolaj ins Auto. Es ist der Minister für Regionalentwicklung, der kurz darauf tot ist. War es Mord? Damit beginnt ein Kaleidoskop von überbordender Korruption, Dreiecksgeschichten, Lügen und Betrug. Ein Professor, der ein Stück über die heroische Geschichte des Landes schreibt, eine korrupte Schuldirektorin, ein Journalist, ein Künstler mit jugendlichen Gespielinnen, ein Pope mit Hang zu Luxus und zu Männern, Thea­ terdirektoren und kleine Sekretärinnen. Die Ingredienzien sind Intrige und Verführung, Gelärm und Zornausbrüche. Die junge Literaturkritikerin Alissa Ganijewa legt hier einen Roman in bester Tradition der großen russischen Schriftsteller vor – man erwartet jeden Augenblick einen Revisor ...

Alissa Ganijewa VERLETZTE GEFÜHLE ISBN 978-3-99029-458-1 Wieser Verlag, € 20 Erschienen im Januar 2021

Gabriela Nedoma , Servus, ISBN-13 9783710402746, € 30

WEITERE BUCH-TIPPS HISTORISCHER ROMAN AUS DEM ALTEN WIEN DEBÜTANTENBALL

JÜDISCHES LEBEN UND LIEBEN NIX WIE ZORES!

Der Kongress beginnt, die Reichshauptstadt vibriert. Auch im Haus des Grafen Friedrich von Wohlleben herrscht helle Aufregung, immerhin steht das gesellschaftliche Debüt seiner jüngsten Tochter Fanny kurz bevor. Doch nicht nur das. Mit ihren plötzlichen Kaprizen stiftet die kleine Komtesse allerhand Verwirrung, und auch Schwester Sophie und Bruder Georg geraten völlig aus dem Takt. Erscheint am 10. Februar 2021

Feiner jüdischer Humor, der auch den schweren Dingen das Drama, nicht aber die Tiefe nimmt: Zu ihrem 90. Geburtstag erzählt die beliebte Sängerin Topsy Küppers Geschichten aus der Welt der Künstler und Intellektuellen. Die Grand Dame der klugen Unterhaltung verrät auch ein Hausmittel ihrer Großmutter, dank dem sie weiterhin am Steuer ihres Cabrios von Auftritt zu Auftritt eilen kann. Ab 6. Februar 2021

Michaela Baumgartner, Gmeiner Verlag, ISBN 978-3-8392-2807-4, € 14

Topsy Küppers, Edition a, ISBN: 978-3-99001-494-3, € 20

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FÜR

GUTE G N U T L A H R E UNT FÜR M I E H DA

TRÄUMER

„Emily in Paris“ – für die Zuseher in die Stadt der Liebe

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x ROMANTISCH STREAMEN und dabei ordentlich kuscheln ist in den Feiertagen angesagt: Diesen Winter träumen wir uns mit „Emily in Paris“ in die französische Hauptstadt und schwingen mit Meryl Streep in „The Prom“ (ab 11.12.) das Tanzbein. Zu sehen sind beide auf Netflix.

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F Ü R D IE

L AC H MUSKEL N

In der romantischen Komödie „Jexi“ stellt ein Handy Phils Leben auf den Kopf. (Amazon Prime)

Irre witzig! Kevin Hart in „Zero F**ks Given“ (Netflix)

Emma Roberts und Luke Bracey brillieren in „Holidate“ als Feiertaghassende Singles. (Netflix)

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x STREAMEN und lachen – das brauchen wir vor allem jetzt wie ein Stück Brot. Mit der Komödie „Holidate“ und der Stand-up-Comedy „Zero F**ks Given“ auf Netflix sowie dem Film „Jexi“ auf Amazon Prime haben wir das perfekte Unterhaltungstrio für triste Wintertage!

Impressum NIEDERÖSTERREICHERIN Das Gesellschaftsmagazin für Niederösterreich Herausgeber: Josef Rumer Medieninhaber und Hersteller: Neu-Media GmbH Bahnhofplatz 2, 4600 Wels E-Mail: office@neu-media.at, Tel.: +43 (0)7242 / 9396 8100, Fax: +43 (0)7242 / 9396 8110 Geschäftsführung: Josef Rumer, Mag. Andreas Eisendle Prokuristin: Astrid Gruber, E-Mail: astrid.gruber@neu-media.at Assistentin der Geschäftsführung: Kerstin Starzengruber, E-Mail: office@neu-media.at

Büroorganisation: Slavica Haminger Redaktionsleitung: Mag. Dr. Angelica Pral-Haidbauer, E-Mail: angelica@neu-media.at, Tel.: +43 (0)664 / 25 25 325 Redaktion: Mag. Viktória Kery-Erdélyi Lektorat: Sonja Elisabeth Humer Anzeigenleitung: Josef Rumer, E-Mail: anzeigen@neu-media.at Anzeigenleitung NÖin: Seren Van Zinnen, Victoria Felice Grafik: Ana Mrvelj, Karin Rosenberger, E-Mail: ana@neu-media.at Illustration: Laura Koller

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Druck: Bauer Medien, Wien Vertrieb: PGV Austria Trunk GmbH, 5412 Puch/Salzburg Zur besseren Lesbarkeit werden personenbezogene Bezeichnungen, die sich zugleich auf Frauen und Männer beziehen, generell nur in der im Deutschen üblichen männlichen Form angeführt. Dies soll jedoch keinesfalls eine Geschlechterdiskriminierung oder eine Verletzung des Gleichheitsgrundsatzes zum Ausdruck bringen.

Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter der URL http://www.dieniederösterreicherin.at/ de/impressum/651.html abgerufen werden.

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„The Prom“


WORD RAP In einem Energiekonzern war Johanna Pommer als einzige Frau in der Technik tätig, im „Corona-Jahr“ übernahm sie den Familienbetrieb in St. Veit/Gölsen. Text: Viktória Kery-Erdélyi Foto: florap.com

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ie ist 23 Jahre jung und bereits Chefin eines Traditionsunternehmens. Die charismatische HTL-Absolventin Johanna Pommer führt in vierter Generation Möbel Pommer in St. Veit an der Gölsen. NIEDERÖSTERREICHERIN: Sie übernahmen 2020 das Familienunternehmen. Wie haben Sie das erlebt? Ziemlich herausfordernd, aber auch sehr lehrreich und spannend. Besonders am Anfang des Jahres war es etwas turbulent, was sich dann zum Glück sehr schnell wieder verändert hat. Kurz gesagt: Ich würde mich rückblickend wieder dafür entscheiden. Einige aus Ihrem Team kennen Sie seit Sie ein Baby waren. Wie beschreiben Sie Ihren Führungsstil? Er ist von Empathie geprägt. Ich habe immer ein offenes Ohr für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dadurch kann man den Menschen „dahinter“ besser verstehen und auch motivieren. Sie absolvierten die HTL Mödling für Bau- und Umwelttechnik. Wieso entschieden Sie sich für diesen Zweig? Mir war klar, dass ich eine technische Ausbildung machen möchte. Ich habe mir verschiedene Abteilungen angesehen, die Umwelttechnik war mein Favorit: facettenreich mit unterschiedlichen Möglichkeiten. Ich wurde sehr gut auf die Berufswelt vorbereitet. Sie waren als einzige Frau in der Technik für einen französischen Energiekonzern tätig. Wie gingen Sie damit um?

EMPATHISCHER KOPFMENSCH. Johanna Pommer führt seit 2020 in vierter Generation Möbel Pommer.

Ich hatte tolle Kollegen, die mich sehr gut aufgenommen haben, auch mein Chef hat mir sehr bei meiner Entwicklung geholfen. Trotzdem wollte ich schließlich in den Familienbetrieb zurück, um die Firma mit meinen jungen Ideen auf neue Wege zu führen. Wie beschreiten Sie neue Wege? Ich stelle hohe Anforderungen an mich, suche ich immer nach neuen Möglichkeiten, mich weiterzuentwickeln. Besonders schätze ich Gespräche mit meinen Mitmenschen, um Neues zu lernen und Ideen zu sammeln. Beständig bleibe ich in meinen Grundprinzipien Ehrlichkeit, Loyalität und Aufgeschlossenheit. Halt geben mir dabei mein Partner, meine Familie und enge Freunde. Wenn Sie entscheiden, was ist lauter: der Kopf oder der Bauch? Ich bin eher ein Kopfmensch. Manchmal setzt sich das Bauchgefühl aber auch durch, vor allem bei persönlichen, emotionalen Entscheidungen. Corona ausgeklammert, was ist verlockender: tanzen auf einem Festival oder ein gutes Buch auf der Couch? Tanzen auf einem Festival. Darauf 82

freu ich mich schon. Wie wichtig ist Ihnen Humor? Sehr! Ich versuche, mir meinen Humor auch in schwierigen Situationen zu erhalten. Menschen, die mich zum Lachen bringen, sind mir wichtig. Wie beschreiben Sie Glück? Sehr schwere Frage. Ich denke, dass ich in einer sehr glücklichen Position bin, da ich mir meine Träume verwirklichen kann und ein tolles Umfeld habe. Dankbarkeit für alles, was man hat, ist für mich der Schlüssel zum Glück. Eine genussvolle Auszeit ist, wenn … ich ein gutes Achterl Rotwein mit meinem Partner genießen und dabei lange Gespräche mit ihm führen kann. Wie ist Ihr Kühlschrank bestückt? Ich koche unglaublich gerne. Nie fehlen darf ein guter Käse, frisches Gemüse und Milch für den Kaffee in der Früh. Auf welche Frage hätten Sie nicht geantwortet? Wie mein Tagesablauf am Festival aussehen würde. Drei Wünsche an die gute Fee … Gesundheit, familiärer Zusammenhalt und dass Corona endlich vorbei ist.


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