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ALLES, WAS VOR MEINER TÜR WÄCHST

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BUCHTIPPS

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„ALLES, WAS VOR MEINER TÜR WÄCHST, FINDE ICH SUPER“

Wir haben mit Ärztin und Naturkosmetikexpertin Christine Reiler darüber gesprochen, warum Pflanzen unterschätzt werden, wieso sich TCM und Schulmedizin nicht widersprechen und warum ihr neuer Job einem Schlaraffenland gleicht.

Redaktion: Andrea Lichtfuss Fotos: Master Lin/GW Cosmetics

Ärztin, Model, Schauspielerin, ORF-Arbeitsmedizinerin, ehemals schönste Frau Österreichs und Naturkosmetikexpertin für Master Lin: die Vita von Christine Reiler auf den Punkt zu bringen, fällt wahrlich nicht leicht. Und als wäre das noch nicht genug, hat sie vor Kurzem ihr erstes Buch veröffentlicht: In „Meine besten Hausmittel aus Küche und Garten“ möchte die Niederösterreicherin aufzeigen, welche Zutaten aus Küche und Garten bei den häufigsten Alltagskrankheiten und -beschwerden schnell und nachhaltig helfen können, und zwar ganz ohne Nebenwirkungen. Wir haben das Multitalent aus Mödling zum Gespräch getroffen.

NIEDERÖSTERREICHERIN: Sie sind nicht nur Ärztin, Schauspielerin und Model, sondern auch Phytotherapeutin. Können Sie kurz erklären, was das genau bedeutet?

Christine Reiler: Die Phytotherapie beschäftigt sich mit der Heilung, Linderung und Vorbeugung von Krankheiten und Beschwerden durch Arzneipflanzen. Und ich arbeite auch genau damit. Ich habe während der Coronapandemie ein Buch über meine liebsten Hausmittel geschrieben, in dem ich dieses Wissen über Heilpflanzen hervorragend verwenden konnte. Im Pongau, wo ich zu Hause bin, habe ich einen großen Kräutergarten. Daraus probiere ich immer wieder alte Hausmittel wie Fichtenpechsalbe, Arnikatinktur und Co. selber aus und mische mir beispielsweise meine eigenen Heilteemischungen oder Kräutersirups.

In welcher Pflanze sehen Sie das größte Potenzial? Haben Sie einen Favoriten?

Alles, was direkt vor meiner Tür wächst, finde ich super. Denn so habe ich die Möglichkeit, die Pflanzen tatsächlich frisch zu verarbeiten – ich weiß genau, wo sie herkommen. Ich bin ein großer Fan von Thymian und Zitronenmelisse: Beides wuchert bei mir im Garten und ist so vielseitig einsetzbar. Abgesehen davon, gibt es unzählige wissenschaftliche Untersuchungen, die die Wirksamkeit dieser Heilpflanzen bei Husten, Herpes und vielem mehr belegen.

Wie spannen Sie den Bogen zwischen Schulmedizin und alternativmedizinischen Ansätzen wie Naturheilkunde und TCM?

Ich habe nicht das Gefühl, dass ich hier einen Bogen spannen muss. Im Gegenteil: Ich finde es schön, das Beste aus beiden Welten zu nehmen und miteinander zu vereinen. Gewisse Elemente und Pflanzen werden aber sowieso allumfassend verwendet, wie etwa die Damaszener Rose oder das Kiefernadelöl.

Inwiefern kann TCM unserer Haut Gutes tun?

Das Tolle an der Traditionellen Chinesischen Medizin ist, dass sie nicht nur die Symptome bekämpft, sondern versucht, bei den Ursachen anzusetzen. So hat etwa die Ernährung einen ganz zentralen Stellenwert. Und das macht durchaus Sinn: Jeder kennt ja den Spruch „Du bist, was du isst“. Oder auch, dass die Haut der Spiegel der Seele und des Darms ist. Genau hier steigt die TCM ein. Natürlich kann man aber durch die richtige Pflege auch von außen einiges dazu beitragen, damit es der Haut gutgeht.

Was sind Ihre Dos and Don’ts in Sachen Hautpflegeroutine?

Ich habe zwei sehr süße Kleinkinder zu Hause, die mich regelmäßig von der perfekten Hautpflege abhalten (lacht). Das heißt, momentan muss es vor allem effizient sein und schnell gehen. Ich achte darauf, mich abends mit einem milden Reinigungsschaum abzuschminken und dann nehme ich entweder die Face Cream von Master Lin oder die Overnight Cream Mask. Das geht zackig, und die Produkte fühlen sich angenehm an und riechen gut, aber nicht zu stark. Und untertags verwende ich manchmal das Face Tonic, um

mich schnell zu erfrischen und der Haut einen Feuchtigkeitskick zu gönnen.

Worauf achten Sie beim Kauf von Hautpflegeprodukten? Haben Sie Tipps für Konsumentinnen und Konsumenten?

Inzwischen geht der Trend zum Glück immer mehr zu biologischen, nachhaltigen Produkten, die ohne Tierversuche auskommen. Das beherzige ich auch selbst beim Kauf von Pflegeprodukten. Außerdem gibt es eigene Zertifizierungen für genau diese Attribute, wie etwa NATRUE. Das steht auf den Verpackungen, und darauf achte ich auch bewusst. Statt Massenware zu kaufen, wähle ich lieber eine heimische Firma mit einem übersichtlichen Produktsortiment. Das ist zumindest, wie ich es handhabe.

Seit Kurzem unterstützen Sie auch die Naturkosmetikmarke Master Lin mit Ihrer Expertise. Auf welche Produkte dürfen wir uns hier besonders freuen?

Mein persönlicher Liebling ist das Face and Body Oil, weil es einfach so pflegend ist und toll riecht. Ich verwende es in Kombination mit anderen Produkten von Master Lin, sowohl für mein Gesicht als auch den Körper. Ganz besonders liebe ich auch den Lippenpflegebalsam und die Duschcreme. Und und und ... Es kommen ja laufend neue Produkte raus, wie jetzt etwa eine neue Gesichtsmaske. Es ist für mich wie das Schlaraffenland für Kosmetik.

Sie wurden 2007 zur Miss Austria gekürt. Hat sich Ihre Einstellung zu Schönheit seit damals verändert?

Ich habe eigentlich damals nicht viel über Schönheit nachgedacht und tue es heute noch weniger. Ich denke, im Laufe der Zeit beziehungsweise mit der fortschreitenden Zellalterung sieht man Schönheit weniger als das perfekte Äußere mit faltenfreiem Gesicht und Knackpopsch, sondern vielmehr als das große Ganze: also die Persönlichkeit, der Esprit, die positive Lebenseinstellung. Damals wie heute finde ich Cellulite blöd und freue mich, wenn ich keine habe – aber selbst wenn, ist es heute noch viel unwichtiger geworden.

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