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Modern entschlüsselt ohne Code und PIN

Bereit für ein Schlüsselerlebnis? Dann ab in die Grazer Schell Collection, wo Staunen zum Programm gehört. Das weltweit größte Spezialmuseum öffnet zahlreiche Türen und Türchen in verborgene Welten. Von Claudia Taucher

Links: kunstvoll verzierter Laternenschlüssel aus dem 18. Jh.

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Rechts: Staunen ohne

Ende über Schmuck aus Eisenguss – hier ein zierliches Armband aus Eisenkunstguss aus dem 19. Jh.

Unten: Tinder gab’s damals noch nicht, also griff man zu anderen Signalen. Ein „Witwerschlüssel” an der Uhrkette zeigte an, dass sein Träger (wieder) frei ist.

Mit ohne Strom

Leben wie damals

Österreichisches Freilichtmuseum Stübing

Enzenbach 32, 8114 Stübing

Die Jahresausstellung 2023 „Mit ohne StromLeben wie damals“ stellt ab dem 14. Mai ein aktuelles Thema in den Mittelpunkt der historischen Lebenswelt. Die jahrhundertealten Erfahrungen ohne Elektrizität, mit Holz als wichtigster Wärme- bzw. Lichtquelle und Wasserkraftals„sauberemMotor“derMaschinen zeigen alternative Perspektiven zu aktuellen Fragestellungen auf

ErlebenSiedabeidasharmonischeTalderGeschichte(n) und begegnen Sie der Vielfalt von über 600 Jahren bäuerlicher Bau-, Wohn-, Arbeits- und Alltagskultur aus ganz Österreich.

Genießen Sie den Einblick in ein autonomes Leben mit und von der Natur, das in der Museumsarbeit, den handwerklichen Präsentationen und umfangreichen Vermittlungsangeboten zum Entdecken, Mitmachen und Hinterfragen einlädt.

31.3. - 31.10.

9-18 Uhr (Einlass bis 17 Uhr)

Tel: +43 (0) 3124 53700 freilichtmuseum@museum-joanneum.at lnstagram: freilichtmuseum_stuebing

Facebook: Freilichtmuseum.Stuebing www.freilichtmuseum.at minnekästchen um 1500. Hier wurden Schmuck, verlobungs- und Hochzeitsgeschenke, Briefe etc. aufbewahrt. versperrbare Tantalusflaschen für Schnaps aus dem 19. Jahrhundert. So kamen Unbefugte nicht an den Alkohol heran.

Das „Innenleben” der hlösser zeugt von höchster Handwerkskunst und Raffinesse Banktresore (Detail chts) wurden mit mehreren Schlössern und einer speziellen fsperrtechnik gesichert. manchmal gab es auch noch Geheimfächer machen: Das Schloss ist ein Programmcode, der von Programmierern erstellt wurde. Die Entschlüsselung ist für die meisten Menschen nicht nachvollziehbar. Gänzlich anders verhält es sich aber mit den jahrhundertealten Schlössern der Schell Collection, deren kunstfertige Mechanik und Optik höchste Bewunderung abverlangen. Selbst das unsichtbare Innenleben von Türschlössern war oftmals reich verziert und auch beispielsweise mit einem Drachenkopf als zusätzliche „Bewachung“ geschmückt.

So wie der Schlüssel selbst als Symbol im Wappen des Vatikanstaats zu finden ist, hat er auch als „Reiner Gnadenschlüssel“ große religiöse Symbolkraft und stellt eine heimische Besonderheit dar: Ab dem 15. Jahrhundert feierten die Einwohner am ersten Sonntag nach Ostern –am sogenannten Gnadensonntag – im Zisterzienserstift Rein nördlich von Graz das Schlüsselfest. Nur an diesem Tag wurden die geweihten „Reiner Gnadenschlüssel“ verteilt, die zur Abwehr von Krankheiten und gegen dunkle Mächte dienen sollten. Die Schell Collection zeigt einige unterschiedlich gearbeitete „Reiner Gnadenschlüssel“ aus edlem oder auch unedlem Metall.

Die Feuerprobe und Tinder aus alten Zeiten

Einer ganz anderen Symbolik folgte der Witwerschlüssel, der an der Uhrkette getragen wurde und Frauen darauf aufmerksam machte, dass dieser Mann alleinstehend ist. Versperrbare Särge, Zuckerdosen, Keuschheitsgürtel,

Tantalusflaschen gegen Schluckspechte und Schmuckkästchen zeigen an, was im 17., 18. und 19. Jahrhundert sicher verwahrt werden sollte. Tresore waren innen aus Holz gefertigt und außen aus Metall – die Feuerprobe bewies den Schutz aller wertvollen Inhalte.

Wie man einen 200 Jahre alten Banktresor mit einem Dorn, fünf Schlüsseln und einem ausgeklügelten Schlosssystem öffnet, demonstrierte uns Verena Lang – wie bei jeder Führung in der Schell Collection – sehr eindrucksvoll (siehe auch QR­Code auf Seite 50).

Eisen: zarter Schmuck und Stiefelknecht

Eine riesige Bandbreite an Schmuckstücken und Alltagsgegenständen umfasst die Sammlung aus EisenkunstgussWerken im zweiten Stockwerk des Museums. Ob Stiefelknecht oder feingliedriges Armband, man kommt aus dem Staunen nicht heraus, was die Technik des Eisengusses alles möglich machte. Die Sammlung eiserner Zunftzeichen entführt in ein längst vergangenes Straßenbild.

Symbolik fremder Kulturen

Auch im dritten Stockwerk sollte man noch aufnahmefähig sein (Führungen kann man auch für einzelne Stockwerke bzw. Themen buchen)! Denn hier reist man nach Asien und Afrika, lernt Schlösser und Riegel kennen und erfährt vieles über die Symbolik und Gottheiten fremder Kulturen. Alles in allem: ein Schlüsselerlebnis der besonderen Art und unsere wärmste VIA­Empfehlung!

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