Familienblatt der Pfleiderer, Sommer 2021

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Eine schwäbische Stimme im Kirchenkampf

Paul Gotthilf Pfleiderer wurde am 4. September 1876 als Sohn des Rotgerbers Gotthilf Pfleiderer und seiner Frau Julie geb. Fleischhauer, einer Pfarrerstochter, in Waiblingen geboren. Birgit und Helmut Arnold

N

ach Abschluss der erforderlichen Schullaufbahn leistete er seinen Militärdienst und konnte im Oktober 1895 mit dem Studium der Theologie in Tübingen beginnen. 1903 legte Paul Pfleiderer seine zweite Dienstprüfung ab und erhielt eine Anstellung in Ruppertshofen. 1917 wurde er als Feldgeistlicher verpflichtet, zunächst in Nordfrankreich und Flandern, 1918 war er in der Ukraine. 1921 bewarb er sich nach Tailfingen, später nach Balingen und wurde dort 1927 ­Dekan und Stadtpfarrer. Paul Pfleiderer war verheiratet mit Hedwig Braungart. Zwischen 1913 und 1942 verlor das Paar seine drei Söhne  : Der älteste Sohn Werner starb 7-jährig, die beiden 1915 und 1922

geborenen Söhne Otto und Gerhard fielen 1939 bzw. 1942. Die 1908 ge­ borene Tochter Elsbeth heiratete 1932 Arnold Binder, damals Pfarrer in Göttelfingen. Paul Pfleiderer starb nach längerer Krankheit 1946 kurz nach seinem 70. Geburtstag. Verfolgt man sein in einer um­ fangreichen Akte gespiegeltes Le­ ben – soweit es sich auf Papier dar­ stellen lässt –, verlief es in geregelten Bahnen. Eine mehrmonatige Reise 1903, die Kriegszeit 1917  / 18, schließ­ lich 1927 der Aufstieg zum Dekan ra­ gen heraus. Viel Zeit widmete er der Ausbildung seiner beiden jüngeren Söhne, deren Tod ihn schwer traf. Aber da war noch etwas  : Im Sep­ tember 1934 fasste Dekan Pfleiderer seinen Verdruss über den „Kirchen­ streit“ in folgendem Gedicht zusam­ men, das er nach Berlin sandte  :


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