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Vom Virus des eigenen Erfolges gepackt

Es war im Jahre 1976, als zwei wesensverwandte und im Grunde doch so ganz und gar verschiedene Persönlichkeiten zu einer lebenslangen Partnerschaft zusammenfanden: Heiner Lutz und Laurenz Schmid. Bereits von Kindsbeinen an von der Faszination « Hotellerie » infiziert, hatten beide damals gemeinsam die Vision eines eigenen Betriebes und waren felsenfest entschlossen, diese Vision umzusetzen. Daneben musste schlicht und einfach alles zurückstehen. Heute sind sie Alleinaktionäre der Hotelbetriebe « Wellness- & Spa-Hotel Ermitage-Golf » in Schönried sowie « Wellness- und Spa-Hotel Beatus » in Merligen am Thunersee und haben bereits an die 55 Mio. Franken in beide Betriebe investiert.

An Weihnachten 1977 fiel der Startschuss zur Wiedereröffnung des Hotels Ermitage-Golf Schönried unter den neuen Besitzern Heiner Lutz und Laurenz Schmid. Noch im Sommer zuvor weideten die Kühe im Park und das Hotel war geschlossen. Gerade mal 45 Gäste konnten damals beherbergt werden und nur sechs Zimmer verfügten über ein Bad. Wenn Heiner Lutz und Laurenz Schmid von der ersten Saison als Hoteliers sprechen, dann tun sie dies nicht ohne Schmunzeln und mit viel zärtlicher Nostalgie: «Es war unsere Familiensaison. 18 Mitarbeitende arbeiteten von morgens früh bis abends spät. Ohne je nach Arbeitszeiten zu fragen. Gemeinsam begann man den Tag – gemeinsam schloss man ihn ab. Der Koch trug zwischendurch Koffern, der Servicefachmann half in der Lingerie und die ‹sogenannte Direktion› stellte sich in die Abwaschküche.» So konnte es nicht weitergehen. Bereits die darauffolgende Sommersaison verlief aber dann geordnet, mit klaren Dienst- und Freizeiten für die Mitarbeitenden.

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«In der Zwischensaison wurde der Bürokram in Ordnung gebracht», erinnern sich die beiden Hotel-Pioniere an die Anfangszeiten zurück. Es gab Zeit zum Nachdenken über einen Hotelbetrieb, bei dem jeder auch noch so kleine Erfolg und Fortschritt grosse Freude bereitete, aber noch in keiner Art und Weise den Ansprüchen der Herren Lutz und Schmid entsprach.

Und dann, beim Tisch-TennisSpiel im Gemüsekeller, kam plötzlich die zündende Idee: Auf der Suche nach einem Zusatznutzen für den Hotelgast und um sich von der erfolgreichen Konkurrenz abgrenzen zu können, entstand die Idee eines Solbades. «Eine Idee, die fortan den Erfolg des Hotels ErmitageGolf über Jahrzehnte hinweg sicherstellte», sind sich beide Hoteliers noch heute sicher.

In der Folge war viel Hartnäckigkeit nötig, um das grosse Ziel zu erreichen. Denn es war vorerst kein Geld vorhanden. Und zudem reichte ein einfaches Bad im Park nicht aus, um die Solbadidee zu verwirklichen – es musste in Umfeld, in Form von zusätzlichen Zimmern und Liegehallen geschaffen werden. Der Weg zu den Banken war mit Absagen gepflastert. Die Meinungen waren bald einmal gemacht: Die Herren Schmid und Lutz wa - ren zu jung. Zu unerfahren. Sie boten schlicht keine Sicherheit. Die Solbadidee war neu und es fehlten Erfahrungswerte. Die höflichen Empfehlungen reichten von «Schuster bleib bei deinen Leisten» bis zu «Verkaufen an eine Hotelgruppe».

Doch Schmid und Lutz liessen sich nicht unterkriegen. Sie fanden einen genialen Weg: sie traten einen Teil des Grundstücks im Baurecht an eine Leasing-Firma ab und leasten das durch ebendiese Firma erstellte Gebäude wieder zurück. «Ein Novum in der Geschichte der Schweizer Hotellerie», sind die beiden überzeugt. Denn selbst die Schweizerische Gesellschaft für Hotelkredit – eigentlich dazu geschaffen, innovativen Betrieben den Start zu erleichtern – fand mit skeptischem Blick auf diese unkonventionellen Gegebenheiten keine Möglichkeit, den Herren Schmid und Lutz mit Zinserleichterungen unter die Arme zu greifen.

Was jetzt folgte war «eins-zu-einsAusbildung» im Erstellen eines Gebäudes. Eine Erfahrung – schmerzlich im Moment, – aber sehr wertvoll in der Langzeitwirkung. Man durchlief alle möglichen Phasen, von Überschwemmungen, undichten Schwimmbecken, Zahlungsstopps und Misstrauen seitens Lieferanten, bis im Jahre 1979 das Solbad dann doch in Betrieb genommen werden konnte. Vorerst jedoch mit einem entscheidenden Nachteil: Ohne «Sole». Also lediglich als Thermalbad. Der Grund: Das Becken verlor immer derart viel Wasser, dass mit «Sole» der Baukörper soviel Schaden hätte nehmen können, dass die Sicherheit der Hauskonstruktion nicht mehr länger gewährleistet gewesen wäre. Nach einem weiteren halben Jahr war es dann allerdings soweit: Der Slogan «Was brauchen Sie Mee(h)r?» erhielt seine Gültgkeit. Das «Solbad-Hotel ErmitageGolf» vereinte jetzt Meer, Alpen und Gesundheit – als Zusatznutzen für den Gast in seinen Ferien!

Die Auslastung des Betriebes erreichte bald einmal die 90%-Marke! Im Jahre 1987 konnte der Mitteltrakt des Gebäudes mit 39 neuen Zimmern, Junior-Suiten, Saunapark und neuer Hotelhalle eingeweiht werden. Dieses Mal stellte die Finanzierung keine besonderen Probleme dar. Der kurzfristig unter Beweis gestellte Erfolg war plötzlich Garant genug für die Banken.

In den Jahren 1998 bis 2004 erfolgte schrittweise die Erweiterung des Wellnessangebotes bis zum heutigen Stand (siehe Kasten auf der nächsten Seite).

Seit Anbeginn verstanden die Herren Lutz und Schmid mehr unter Wellness als nur ein Bad und vielleicht noch eine alte Sauna im Keller. Und sie achteten stets mit Argus-Augen darauf, dass nur bestens ausgebildete Wellnesstrainer, Masseure und

Kosmetikerinnen die Gäste betreuen durften. Jährlich müssen Ausbildungskurse besucht werden. Dank Heiner Lutz und Laurenz Schmid fanden diese Qualitäts-Gedanken inzwischen auch Eingang in die Richtlinien der Hotel-Gruppierung «Wellness Plus».

Heute ist das «Wellness- & Spa Hotel Ermitage-Golf» während 360 Tagen im Jahr geöffnet.

Im Jahre 2005, nachdem das im Jahre 1979 im Leasing errichtete Haus umfinanziert, das heisst einer «normalen» Bankenfinanzierung zugeführt wurde, konnte eine Totalrenovation und Aufstockung des Mitteltraktes realisiert werden. So verfügt das «Wellness & Spa Hotel Ermitage-Golf» heute über 135 Betten in 78 Zimmern, davon 2 grosszügige WellnessSuiten mit eigener Dampfsauna, Whirlpool, 3 Suiten, 1 FamilienSuite mit separatem Kinderzimmer und eigenem Badezimmer, 27 Juniorsuiten, 12 Standardzimmer, 12 Doppel-Nordzimmer, 9 Einzelzimmer Süd und 12 Einzelzimmer Nord. Im Zusammenhang mit sämtlichen Bautätigkeiten erwähnen Laurenz Schmid und Heiner Lutz immer wieder die sehr angenehme und erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Jaggi & Partner, Architekt Stephan Jaggi und Rolf Balmer, Innenarchitekt.

Wellness & Spa Hotel Ermitage-Golf

Geplanter Um- und Neubau 2011 und 2012

Stillstand ist Rückschritt – nach diesem Motto wird von Heiner Lutz und Laurenz Schmid auch die Zukunft angegangen. Der Gebäudeteil des Wellness & Spa Hotels Ermitage-Golf aus dem Jahre 1955 wird einem Neubau weichen. Im Sommerhalbjahr 2011 findet die Realisation dieses Grossprojektes statt, welches grosszügige Aufenthaltsräume, ein lichtdurchflutetes Fumoir, neue rustikal-elegante Restaurations-Stuben für den Passanten und den Hotelgast und Senior-Suiten mit eigenem Dampfbad bringt, natürlich unter Beibehaltung des seit Jahrzehnten vertrauten Stils, jedoch den heutigen Bedürfnissen des weitgereisten Gastes angepasst. Auch während des Umund Neubaus bleibt das Hotel mit seinen Wellness-Einrichtungen geöffnet.

Zusätzlich entstehen Luxus-Appartements, wo Hotelannehmlichkeiten und trotzdem eigene vier Wände eine einzigartige Symbiose finden! Die Fertigstellung der 4½-Zimmer-Luxus-Appartements ist für das Jahr 2012 vorgesehen.

Bei Interesse geben Ihnen Heiner Lutz und Laurenz Schmid gerne Auskunft.

Das erarbeitete Geld musste immer dem Betrieb zugute kommen. In den letzten über 30 Jahren konnten 32 Mio. Franken in das Hotel in Schönried investiert werden. Dazu kamen seit 1989 rund 23 Mio. Franken Investitionen in das «Wellness- & SpaHotel Beatus» in Merligen am Thunersee. Dessen Umsatzzahlen konnte von 3 Mio. Franken im Jahr 1988 auf 14 Mio. Franken im letzten Geschäftsjahr gesteigert werden.

Im Saanenland engagieren sich Laurenz Schmid und Heiner Lutz nach wie vor auch öffentlich: Laurenz Schmid zuletzt als Präsident des Hoteliervereins Gstaad-Saanenland, ein Amt, welches er per Ende des Jahres 2009 in jüngere Hände übergab. Heiner Lutz seinerseits ist als Vize-Präsident des Verwaltungsrats der Menuhin Festival Gstaad AG engagiert, dem kulturell und tourismuswirtschaftlich wichtigsten Anlass des Saanenlandes.

Seit nunmehr 6 Jahren haben die Herren Lutz und Schmid die direkte Führung des «Wellness- und Spa-Hotels Ermitage-Golf» in Schönried an eine Direktion abgegeben. Stefan Walliser als Direktor und Pascal Fischer, als Vizedirektor, nehmen diese Aufgabe seit 2003 wahr. Obwohl ein Ruhebänklein vor

Heiner Lutz

Geboren am 23. Juli 1953, Basler Bürger und dank seiner Vorfahren mit Wurzeln im Appenzeller Land und in Deutschland, welche mütterlicherseits bis auf den Astronomen Keppler zurückgehen. Auf dem Bruderholz in behüteter Umgebung aufgewachsen, absolvierte Heiner Lutz die Handelsschule und im Anschluss daran die Hotelfachschule Luzern. Sein Wunsch, ins Hotelfach zu gehen, wurde früh klar. Bereits als kleiner Junge auf einer Reise mit seinen Eltern an die Cote d’Azur bestaunte er die mächtigen Mauern des Hotels Majestic, und sein Traum einer Hoteliers-Karriere begleitete ihn fortan. Als Flight-Attendant bei der Swissair lernte er während zwei Jahren die grosse weite Welt kennen. Aber im Hinterkopf nahm der Traum eines eigenen Hotels immer mehr Raum ein – bis dass der Traum Realität wurde und er in Gestalt des Hotel Ermitage-Golf in Schönried die Entdeckung seines Lebens machte.

Laurenz Schmid

Geboren am 21. Dezember 1948 als Basler Bürger mit Zürichsee-Wurzeln. Seine Vofahren waren in der Seidenweberei und der Zürichsee-Schiffahrt tätig. Im Zentrum der Altstadt von Basel aufgewachsen, absolvierte Laurenz Schmid das Humanistische Gymnasium, wählte dann die Kaufmännische Ausbildung, absolvierte seine Lehrjahre im Ausland, um dann nach Zürich zurückzufinden, wo er in einer Handelsfirma für chemikalische Stoffe tätig war. Er verbrachte den grössten Teil seiner Freizeit im Hotelbetrieb von Freunden seiner Eltern. Die Liebe zur Hotellerie begleitete ihn fortan. Mit Erstaunen stellten seine Eltern fest, dass Laurenz überall einen «gewissen Stil» erwartete: zum Beispiel beim Picknick auf einem hohen Berg, wo unbedingt ein Tischtuch mitmusste… dem Hotel in Schönried dazu einladen könnte, lassen sich die langjährigen Lebenspartner und Unternehmer noch nicht darauf nieder. Die strategische Herausforderung der beiden Betriebe in Schönried und in Merligen ist nach wie vor gross… Weitere Investitionen und Verbesserungen stehen an. Einmal vom Virus gepackt – niemals mehr davon befreit: Heiner Lutz und Laurenz Schmid – die Vorbilder vieler Hoteliers (nicht nur im Saanenland).

Ihre Wellness-Philosophie stützte sich immer auf 6 Säulen ab:

Wasser

Hallen- und Frei-Solbad, Sportbad

Wärme

6 Saunen mit verschiedenen Wärmekreisen

Fitness tägliches Gymnastikangebot, Kraft- und Ausdauertraining, begleitete Wanderungen und Skiguiding

Schönheit

Schönheit entsteht von innen nach aussen

Ernährung ausgewogen, abwechslungsreich, nur mit Frischprodukten, täglich vegetarische Menufolgen

Entspannung

Massagen, Bäder, Paar-Anwendungen

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