Nr. 55 2/2021 Apr.–Mai
Medical & Harm Reduction Magazine
BUNDESGERICHTSHOF RETTET DEN HANFTEE Neue Rechtsauslegung des deutschen Betäubungsmittelgesetzes
SICHERER CANNABISGEBRAUCH IM ALTER Große Effizienz, geringe Nebenwirkungen
WIE BEEINFLUSST CBD DIE WIRKUNG VON THC? DROGENKONSUM DURCH SCHWANGERE
Forschung auf einem bisher unbekannten Gebiet Betäubungsmittelgesetzes
18+
Liebe Leute!
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uch wir gehören zu denen, die sich an alle positiven Vorhersagen klammerten und hofften, dass wir uns in ein paar Wochen, höchstens einem Monat, wieder persönlich treffen und dort weitermachen, wo wir aufgehört haben. Wir setzten großes Vertrauen darauf, dass die Hanfausstellungen und anderen Veranstaltungen Ende 2020 und dann zu den verschobenen Terminen in der ersten Hälfte des Jahres 2021 stattfinden würden, doch erlaubte die Entwicklung der Pandemie dies leider nicht. Jetzt können wir nur unsere Bestes zur frühestmöglichen Öffnung tun, und hoffen, dass wir uns in diesem Jahr bei einer Reihe wohlbekannter Veranstaltungen treffen können. Umfragen zeigen, dass lange Haft und strenge Einschränkungen in vielen Fällen zu einem erhöhten Cannabiskonsum führen. Neben der stark veränderten Lebenssituation und dem Umbruch des Alltags kann es eine Reihe weiterer Gründe dafür geben, die sowohl medizinische Benutzer als auch Freizeitkonsumenten betreffen können. In dieser Situation ist es besonders wichtig, dass Cannabiskonsum Spannungen und Angstzustände lindert und nicht erhöht. Mehrere Forschungsergebnisse legen nahe, dass CBD die THC-induzierte Angst und damit das Gefühl, high zu sein, reduzieren kann. Die Dosis ist in diesem Fall jedoch von großer Bedeutung. Wenn wir sie nicht richtig berechnen,
IMPRESSUM
Chefredakteur: Gabor Holland Autoren: Bob Arctor, Jack Pot, Anatol Zweig, Tamás Kardos, N. Nogada, Brie Viland, Josef König Lektorat: Balázs Farkas Design: Judit Bódi Herausgeber: Medijuana Publishing GmbH Anrissenweg 6/Stg.I/1b A-2345 Brunn am Gebirge E-Mail: office@medijuana.eu Web: www.medijuana.eu
können wir entgegen unseren Absichten sogar die Bewusstseinsveränderung durch das THC steigern. Basierend auf Untersuchungen an Mäusen scheint es, dass wir möglicherweise bis zu doppelt so viel CBD konsumieren müssen, um die unerwünschten Wirkungen von THC sicher auszugleichen. Jeder, der empfindlich auf die Auswirkungen von THC reagiert und keine Sorte mit geeignetem Cannabinoidprofil zur Verfügung hat, kann die externe Verabreichung von CBD versuchen, beispielsweise mit einem Öl oder einem anderen Konzentrat. Ein wichtiger Gesichtspunkt bei der Auswahl eines CBD-Öls ist der Extraktionsprozess. Der Vorteil von Vollspektrumölen liegt im Vorhandensein weiterer Wirkstoffe zusätzlich zum CBD; in erster Linie andere Cannabinoide und Terpene, die die Wirkung beeinflussen und ergänzen. Man beachte auch, dass die meisten Hersteller wegen eines Spareffekts stärkere Öle zu einem proportional günstigeren Preis verkaufen. Eine ständig gestellte Frage ist, ob Cannabis oder seine Derivate in irgendeiner Form und Menge während der Schwangerschaft verwendet werden können. In Israel gehen die Ärzte davon aus, dass bei bestimmten schwerwiegenden symptomatischen Erkrankungen der Cannabiskonsum während der Schwangerschaft ein geringeres Risiko birgt als der Konsum anderer starker Medikamente. Über die Auswirkungen von Cannabinoiden auf den sich entwickelnden Fötus ist jedoch wenig bekannt, da meist Frauen untersucht wurden, die andere Substanzen als Cannabis - beispielsweise Tabak oder Alkohol - von denen bekannt ist, dass sie schädliche Auswirkungen auf den Fötus haben, konsumierten. Die Wissenschaft beginnt gerade erst, in diesem Bereich aufzuholen und untersucht nun die Auswirkungen von Cannabinoiden auf den Fötus und die Entwicklung von Säuglingen. Wir müssen möglicherweise nicht lange auf Antworten warten. Wir wünschen euch einen Frühling der Erneuerung und angenehme Lektüre! Gabor Holland
IN ZUSAMMENARBEIT MIT
Medical & Harm Reduction Magazine
INDEX ADVANCED NUTRIENTS AEROPONIK SYSTEMS
35–36 37
ALPLANT 15 BARNEY’S FARM
38–39
CANNATRADE.CH 16 DINAFEM SEEDS
26–27, 34
ENDOXO 17 GRÜNER KAISER
5
HANF BIOLADEN
40, U3
HANF-ZEIT 16 MARRY JANE CBD
9
MEDIJUANA CBD
U2, 22
MEDIJUANA CBD SHOP
13, 36
NACHTSCHATTEN VERLAG
29
NEAR DARK
19
PLAGRON UNITED SEED BANKS
U4, 24 11
VERDAMPFTNOCHMAL 23 Der Herausgeber von Medijuana weist alle Leserinnen und Leser darauf hin, dass der Handel mit lebensfähigen Hanfsamen sowie Verkauf, Besitz und Lieferung derselben in mehreren Mitgliedsstaaten der Europäischen Union als illegal gelten! Sämtliche Inhalte sind zu Informations- bzw. Unterhaltungszwecken gedacht. Wir möchten keineswegs dazu beitragen, dass jemand in seiner Heimat bestehenden Gesetzen zuwiderhandelt. Es ist nicht Anliegen des Herausgebers von Medijuana, irgendjemanden zur illegalen Nutzung der in der Broschüre erwähnten Produkte anzuregen. Der Herausgeber trägt keine Verantwortung für Aussagen, die auf verkauften Anzeigenflächen erscheinen. Sämtliche Meinungen im Redaktionsteil stammen von den Autoren und decken sich nicht in jedem Falle mit dem Standpunkt des Herausgebers. Gelegentlich ist es nicht möglich, den/die InhaberIn des Urheberrechts zu identifizieren oder mit ihm/ihr Kontakt aufzunehmen, daher übernehmen wir im Falle des Nachweises von begründeten Urheberrechtsansprüchen auch im Nachhinein die Zahlung einer bestimmten Vergütung. Wir gehen bei sämtlichen Texten und Bildern bis zur Erklärung des Gegenteils davon aus, dass sie uns zur Veröffentlichung zugesandt wurden. Für die Vervielfältigung der Broschüre – auszugsweise oder als Ganzes – ist die schriftliche Erlaubnis des Herausgebers erforderlich, auch wenn die Vervielfältigung nicht zu kommerziellen Zwecken erfolgt. Alle Rechte vorbehalten!
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INHALT MEDI+GREEN
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CANNABINOIDE WIRKSAMER ALS ZAHNPASTEN 5
CANNA+GLOBE SICHERER CANNABISGEBRAUCH IM ALTER 6–7 Große Effizienz, geringe Nebenwirkungen
MEDI+GREEN CBD FÜR HAUSTIERE 8 CBD WIRKT BEI DER BEHANDLUNG VON GELENKVERSCHLEISS BEI HUNDEN
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9
ANALGETISCHE WIRKUNG 11
MEDIZIN BREMSEN UND GEGENGEWICHTE 14–15 Wie beeinflusst CBD die Wirkung von THC?
MEDI+GREEN 5
DIE BLUTDRUCKSENKENDE WIRKUNG VON CBD 17
MEDIZIN FRAGWÜRDIGE QUALITÄT BEI CBD-ÖL 18–19 Auch wir können zur Verbesserung beitragen CBD-ÖL GEGEN TINNITUS 22–23
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„Nach dem Vaporisieren ist das Ohrensausen wie weggeblasen“
24 2
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INHALT MEDI+GREEN 24
CBD-ÖL GEGEN MITESSER
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DROGENKONSUM DURCH SCHWANGERE Forschung auf einem bisher unbekannten Gebiet
VOLLBLUT 26 6
DINAMED KUSH CBD AUTOFLOWERING
CANNA+GLOBE
25 30–31
STATT TABAK Alternativen für Raucher
VOLLBLUT 32–33 34
CBD THERAPY HEILUNG OHNE HIGH-GEFÜHL
BLUEBERRY COOKIES
MEDI+GREEN 40
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STUDIE BELEGT DIE WIRKSAMKEIT VON CBD UND TERPENEN GEGEN CORONAVIREN
VOLLBLUT 38 WEDDING CAKE
MEDI+GREEN 40
BUNDESGERICHTSHOF RETTET DEN HANFTEE Cannabis Verband Bayern (CVB) begrüßt neue Rechtsauslegung des deutschen Betäubungsmittelgesetzes (BtMG)
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MEDI+GREEN
10 ARGUMENTE FÜR CBD Zehn Argumente, warum sich immer mehr Menschen für CBD zur Gesundheitsvorsorge, Schmerzlinderung und Angstlinderung entscheiden:
1.
CBD gelöst in Hanfsamenöl ist extrem reich an Mineralien, Flavonoiden und Terpenen.
2.
Die Ethanolextraktion bewahrt andere nützliche Inhaltsstoffe der Hanfpflanze (Terpene, Phytocannabinoide). Natürliches organisches Hanfsamenöl hat eine positive physiologische Wirkung, verbessert die Durchblutung und unterstützt das reibungslose Funktionieren des Immunsystems.
3.
Im Gegensatz zu THC, dem bekanntesten Cannabinoid, hat CBD keine bewusstseinsverändernde Wirkung! Es verursacht keine Euphorie und macht nicht high, aber es hilft dem Körper, seine eigenen inneren Cannabinoide effizienter zu verwenden.
4.
Die ersten unglaublichen Heilungsgeschichten ermutigten die PatientInnen, da sie keine psychoaktiven Effekte, Nebenwirkungen oder gar die Strenge des Gesetzes fürchten mussten. CBD ist legal in den EULändern!
5.
CBD verhindert, dass der Körper den Cannabinoid-Neurotransmitter Anandamid absorbiert, der für die Regulierung von Schmerzen notwendig ist. Erhöhte Anandamidspiegel in der Blutbahn können die Menge an Schmerzen reduzieren, die von einer Person empfunden wird.
6.
CBD kann auch Entzündungen des Gehirns und des Nervensystems begrenzen, was für Menschen, die unter Schmerzen oder Schlaflosigkeit leiden, von Vorteil sein kann.
7.
Hilft effektiv bei der Behandlung von psychischen Störungen. Forscher*innen resümierten die Ergebnisse, nach denen CBD im Fall von Schizophrenie, sozialen Angststörungen, Autismus-Spektrum-Störung (ASD), Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS), Angst, bipolarer Störung, Posttraumatischer Belastungsstörung (PTSD) und dem Tourettesyndrom empfohlen wird.
8.
CBD lindert Heißhunger und Angst als Symptome der Sucht und verringert Stresshormonspiegel und Herzfrequenz.
9.
Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) entfernte Cannabidiol (CBD) von der Liste der verbotenen Sub stanzen am 10. Januar 2018, in der Erkenntnis, dass es ein risikofreier Schritt ist, weil es ein nichtpsychoaktiver Bestandteil von Cannabis ist, der eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen hat. Seine krampflösenden, entzündungshemmenden und schmerzstillenden Wirkungen werden von vielen Athlet*innen gelobt. Es wurde als eines der wirksamsten Medikamente bei der Behandlung von entzündlichen Symptomen, Schmerzen und körperlicher Anstrengung genannt, mit denen sich WeltklasseAthlet*innen regelmäßig konfrontieren.
10. Ein attraktives Merkmal bei der Verwendung von CBD ist die einfache Verfügbarkeit des Produkts, die Verfügbarkeit unabhängiger Forschungen und die medizinische Empfehlung.
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MEDI+GREEN
Cannabinoide wirksamer als Zahnpasten
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n einer früheren Ausgabe hatten wir ein Rezept für hausgemachte CBD-Zahnpasta veröffentlicht. Die Wissenschaft hat nun neue Beweise dafür geliefert, dass CannabisInhaltsstoffe einen wirksamen Schutz in der Zahnpflege bieten. Eine im Cureus Journal of Medical Science veröffentlichte Studie kam zu dem Ergebnis, dass die getesteten Cannabinoide (CBD, CBGA, CBG, CBN und CBC) mehr Bakterienkolonien abtöteten als Colgate, Oral B und eine Zahnpasta aus Algen und Granatapfel. Die Forscher sammelten Plaque-Proben von 60 gesunden Proband Innen mit sterilen Zahnstochern und gaben sie in Petrischalen. Sie wurden dann entweder mit einer Mischung behandelt, die eines der fünf oben genannten Cannabinoide enthielt oder mit den oben genannten Zahnpastamarken. Im Durchschnitt verhinderten Cannabinoide das Bakterienwachstum wirksamer als jede der drei Zahnpasten. Die ForscherInnen kamen zu dem Schluss, dass Cannabinoide nicht nur die Mundgesundheit und Zahnmedizin revolutionieren, sondern auch die Antibiotikaresistenz bei schwer zu behandelnden Infektionen wie MRSA verlangsamen können. In letzterem Fall scheint CBG am effektivsten zu sein. „Während im
Handel erhältliche synthetische Mundpflegeprodukte wie Oral B und Colgate die Mundhygiene in der Durchschnittsbevölkerung wirksam aufrechterhalten, hat unsere Studie gezeigt, dass Cannabinoide die Plaque-Bakterienstämme deutlich wirksa-
mer reduzieren.“, schloss die Studie. Colgate trafen die Ergebnisse der Untersuchung wohl nicht unvorbereitet, denn vor etwa einem Monat brachte die Firma zusammen mit Hello Products ihre erste CBD-haltige Zahnpasta auf den Markt.
CANNA+GLOBE
Sicherer Cannabisgebrauch im Alter Große Effizienz, geringe Nebenwirkungen
Das Alter geht mit zahlreichen Symptomen und Krankheiten einher, für die der Konsum von Cannabis Linderung bieten kann. Die ältere Generation zeigt jedoch oft eine Abneigung gegen die Pflanzen und den Gebrauch der aus ihnen hergestellten Präparate. Zu ihrer Beruhigung kann eine neue Forschungsarbeit dienen, nach der der Gebrauch von Cannabis auch in ihrem Alter sicher und wirksam ist, und andere Medikamente ablösen kann.
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ie Ben-Gurion-Universität und das medizinische Zentrum Tikun Olam analysierten in einer gemeinsamen Untersuchung die Erfahrungen von 2.736 Menschen im Alter von 65 Jahren, die von Januar 2015 bis Oktober 2017 medizinisches Cannabis bekamen. Zwei Drittel der TeilnehmerInnen benutzten Cannabis als schmerzstillendes Mittel, 60 % wandten die Pflanze zur Linderung der Symptome einer Krebserkrankung an. Sechs Monate nach Beginn der Untersuchung erhielten die TeilnehmerInnen einen Fragebogen über die Entwicklung der Intensität ihrer Schmerzen und ihrer Lebensqualität. Ergebnis der Untersuchung ist, dass medizinisches Marihuana bei 90 % der älteren PatientenInnen die Schmerzen lindert! Bei den Testpersonen über 65 Jahren berichteten 93,7 % über eine Besserung nach einem sechsmonatigen Gebrauch. Auf einer
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Schmerzskala mit 10 Punkten verringerten sich im Durchschnitt die Schmerzen der PatientenInnen um 4–8 Punkte, was ein gewaltiges Ergebnis ist! In einigen Fällen wurde auch vollkommene Schmerzfreiheit erreicht.
Statt gefährlicher Analgetika Das zweite wichtige Ergebnis ist, dass rund ein Fünftel der TeilnehmerInnen opiathaltige Analgetika absetzen oder ihre Dosierung reduzieren konnte. Das ist deswegen erwähnenswert, weil gegenwärtig in den USA unter dem Namen „Opiatkrise“ eine Welle tödlicher Überdosierungen zu beklagen ist, die auf die Rechnung opiathaltiger Medikamente, Heroin, Fentanyl und anderer Opiate geht. Nachdem die Alarmglocken klingelten, verbreitet sich die Meinung, dass die ÄrzteInnen zu leicht und
zu oft Opiate verschreiben und die abhängig gewordenen PatientenInnen zum Teil dahin gelangt sind, Heroin von der Straße zu konsumieren. Die AutorenInnen der Forschungsarbeit stellen fest, dass der „Cannabiskonsum andere rezeptpflichtige Medikamente, unter anderem den Gebrauch von Opioiden, verringern kann“. Warum ist es gut, wenn die PatientenInnen von einer Droge auf die andere umsteigen? Unter anderem, weil es bei Cannabis keine tödliche Dosis gibt, seine abhängig machende Wirkung viel geringer ist und die Nebenwirkungen beim Konsum ungleich geringer sind. Bei den Testpersonen über 65 Jahren stellten die ForscherInnen insgesamt nur so viel zu den Nebenwirkungen fest, dass sich bei ungefähr 9,7 % der älteren Menschen nach dem Cannabiskonsum ein Schwindelgefühl einstellt, während 7,1 % von ihnen über einen trockenen Mund
klagen. „Nach unserer Untersuchung ist die therapeutische Anwendung von Cannabis an Menschen sicher und effektiv. „Die Sammlung von Daten, inklusive der Ergebnisse von Double-blind-, Zufalls- und Kontrollprüfungen sind in dieser speziellen Altersgruppe unumgänglich“, fassten die ForscherInnen zusammen. Die Feststellungen publizierte das European Journal of Internal Medicine im März in einer Spezialausgabe zum Thema medizinisches Cannabis. Victor Novack, Arzt und Autor der wissenschaftlichen Zeitschrift, sagte, dass über die Darstellung der gegenwärtigen Situation hinaus unbedingt die Entwicklung von wissenschaftlichen Forschungsprogrammen nötig sei, sowie belegte wissenschaftliche Beiträge innerhalb der medizinischen Paradigmen. „Unser Ziel ist es, den wahren Platz der Produkte aus medizinischem Cannabis im modernen Arsenal der Medizin wissenschaftlich zu fundieren.“
Für altersbedingte Symptome Dr. Frank, Arzt und Autor des Cannabis Culture Magazins, fasst in einer seiner Veröffentlichungen im März die häufigsten Symptome zusammen, wegen derer PatientenInnen Hilfe beim Cannabis suchen. Zur Beantwortung der Frage führte er keine Forschungen durch, sondern wählte das Mittel der Erhebung mit einem Fragebogen. Von insgesamt 4.276 PatientenInnen erhielt er Antwort auf seine Frage, für welche Symptome, Krankheiten und Zustände sie Cannabis benutzen. Aus ihnen erstellte Dr. Frank die folgende Liste: • 63 % wegen Angstgefühlen • 60 % zur Behandlung von Schlaflosigkeit • 43 % gegen Depressionen • 36 % gegen Schmerzen • 25 % gegen Kopfschmerzen • 35 % für das allgemeine Wohlbefinden
Medikamententypen, die durch den Gebrauch von Marihuana reduziert oder abgesetzt wurden: • Analgetika (51 %) • Antidepressiva (27 %) • beklemmungslösende Mittel (10 %) • Barbiturate (3%) • krampflösende Mittel (2 %) Aus der ziemlich gemischten Aufzählung geht hervor, dass unter den physischen Symptomen verschiedene Arten von Schmerzen die Liste anführen. Anhand der israelischen Forschungsergebnisse erkennen wir, dass Cannabis, als schmerzstillendes Mittel angewandt, die Symptome zu 90 % lindert, mit wenig oder keinen Nebenwirkungen. In Dr. Franks Analyse können wir zu den BenutzernInnen wegen Schlaflosigkeit ruhig auch einen kleinen Teil der Kranken mit Entzündungen und Schmerzen zuschlagen, die durch Linderung ihrer Symptome in die Lage versetzt werden, ruhig und erholsam zu schlafen. Dies führt uns zur Schlussfolgerung, dass es bei den älteren Kranken einen großen Bedarf für die Anwendung von medizinischem Cannabis gibt. Gleichzeitig ist für sie eine sichere Form der Einnahme besonders wichtig. Es ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit an die Pharmazie, Alternativen für die Behandlung mit Opiaten zu finden. Wir können sicher sein, dass diese Altersgruppe in Zukunft größere Aufmerksamkeit auf Programme mit medizinischem Cannabis richten wird und durch entsprechende Regulierung Präparate aus medizinischem Cannabis jenseits der schmerzstillenden Opiate eine immer größere Rolle spielen werden.
text: Tomas Kardos
MEDI+GREEN
CBD für Haustiere Wenn es vorkommt, dass mit CBD angereichertes Wasser aus dem Hahn fließt, überrascht es kaum, dass CBD auch in Hundefutter auftaucht und auch in Pulvern und Cremes für Tiere Cannabidiol enthalten ist. Das Problem ist nur, dass weder BesitzerInnen noch TierärztInnen allzu viel über ihren Nutzen wissen und man sich wohl oder übel auf anekdotische Berichte verlassen muss.
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er Trend ist in erster Linie in den USA zu beobachten, aber mit dem Aufschwung des europäischen CBDMarkts wird er sich wahrscheinlich auch bei uns fortsetzen. Ausgangspunkt ist, dass Säugetiere ähnlich wie der Mensch über ein Cannabinoidsystem verfügen und daher die Phytocannabinoide – zu denen auch das CBD gehört – auf sie ähnlich wirken wie auf uns, beispielsweise Entzündungen reduzieren und das Immunsystem stärken. Ohne entsprechende Forschungen ist dies nicht mehr als eine logisch erscheinende Annahme und kann keine Antwort auf die Frage geben, auf welche Art und in welcher Dosierung man Cannabinoide bei Hunden und Katzen anwenden kann. Viele geben sich damit zufrieden, dass CBD ein Naturprodukt ist, das aus einer Pflanze gewonnen wird und auf das viele TierhalterInnen schwören. Für CBD gibt es in einigen US-Staaten keine Regelung, sodass man ohne wissenschaftliche Absicherung mit solchen Präparaten freizügig an Tieren experimentieren kann. Dass es eine Nachfrage gibt, ist sicher. Ein Tierfutterhändler aus Alaska erklärte, dass anderthalb Jahre nach der Markteinführung der mit CBD angereicherten Futtermittel etwa 50 Prozent seiner Einnahmen aus diesen resultierten. Angesichts der großen Nachfrage bezeichnen einige GeschäftsinhaberInnen die Anwendung von CBD bei Haustieren nicht mehr als alternative Therapie, sondern als
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anerkannte, geprüfte Heilmethode, was angesichts der fehlenden Untersuchungen irreführend und übertrieben ist. Manche BesitzerInnen geben älteren Hunden zur Behandlung ihrer Muskelschmerzen CBD-Präparate oder bekämpfen damit panikartige Angstzustände und epileptische Anfälle. Obwohl viele TierhalterInnen von Erfolgen berichten, gehen die Meinungen sowohl zur Behandlungsmethode als auch zur Dosierung auseinander. Gegenwärtig wird an der tiermedizinischen Fakultät der Staatlichen Universität von Colorado eine Studie durchgeführt, bei der die Wirkung von CBD
an Hunden, die an Epilepsie und Muskelentzündungen leiten, untersucht wird. Von der CBD-Behandlung sind keine negativen Wirkungen zu erwarten; die tatsächlichen Ergebnisse und die Langzeitwirkungen bleiben abzuwarten. Viele HundebesitzerInnen benutzen Futtermittel und Leckerlies mit CBD zur Reduzierung chronischer Schmerzen und zum Appetitanregen, obwohl man über seine Wirkung noch wenig weiß. Wegen der laxen Regulierung kann man nicht sicher sein, woher das CBD stammt, ob das Produkt wirklich die genannte Dosis enthält und ob es frei von Zusatzstoffen oder gar THC ist. Problematisch sind auch CBD-Extrakte auf Alkoholbasis, da mit ihnen Alkohol in den Organismus des Hundes gelangt. Ein verantwortungsbewusster, gut informierter Händler kann den Ursprung der CBD-Produkte nachweisen und Prüfergebnisse eines unabhängigen Labors über die Zusammensetzung vorlegen. VerkäuferInnen sollten keine übertriebenen Erwartungen schüren und ihren KundInnen mitteilen, dass die bisherigen Kenntnisse nur auf Aussagen von HundebesitzerInnen basieren, da entsprechende Untersuchungen nur an Menschen durchgeführt wurden. So können CBD-haltige Produkte ruhigen Gewissens verkauft werden; bei der Anwendung sollte zur graduellen Erhöhung der Dosis bis zur erwünschten Wirkung geraten werden. Vertrauen wir darauf, dass uns die Zukunft die sehnsüchtig erwarteten Forschungsergebnisse bringt und wir gewissenhaft über den CBD-Gebrauch bei unseren Lieblingen entscheiden können.
CBD wirkt bei der Behandlung von Gelenkverschleiß bei Hunden
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bwohl sich die Verwendung von CBD auch bei der Behandlung von Haustieren immer weiterer verbreitet, basiert sie vorläufig, mangels gezielter Forschung, auf praktischen Erfahrungen. Eine kürzlich durchgeführte Studie belegt, dass die CBD-Behandlung bei Hunden mit Gelenkverschleiß in 9 von 10 Fällen erfolgreich war, und hat daher eine besondere Bedeutung. Sie wurde am Baylor College of Medicine in Texas in Zusammenarbeit mit Medterra CBD erstellt und ihre Ergebnisse sind in der Zeitschrift Pain veröffentlicht. Insgesamt 20 Hunde wurden in die placebokontrollierte Doppelblindstudie aufgenommen, von denen die eine Hälfte CBD und die andere Hälfte ein Placebo erhielt. Vier Wochen nach Beginn der Behandlung berichteten die BesitzerInnen und TierärztInnen über die Verfassung der Hunde. Es wurden hauptsächlich Veränderungen des Schmerzniveaus und Veränderungen beim Laufen und Gehen beobachtet. Die Studie ergab, dass die Behandlung mit Cannabidiol das Entstehen von entzündeten Molekülen und Immunzellen im Zusammenhang mit Arthritis verringert. Dies legt auch nahe, dass CBD ein wirksames Instrument bei der Behandlung von Arthritis nicht nur beim Menschen, sondern auch bei anderen Säugetieren sein kann.
Die ForscherInnen fanden auch heraus, dass die Wirkung von CBD bei Einkapselung in ein Liposom schneller und wirksamer ist als direkt verabreicht. Liposomen sind künstlich geformte winzige kugelförmige Beutel, mit denen Arzneimittel und andere Substanzen mit einer höheren Absorptionsrate ans Gewebe abgegeben werden. Dr. Matthew Halpert, ein Forscher an der Baylor-Abteilung für Pathologie und Immunologie, wies darauf hin, dass die ermutigenden
Ergebnisse nach Beendigung der CBD-Behandlung noch zwei Wochen anhielten. Die Verwendung von CBD wurde als risikofrei angesehen, da keine Veränderungen im Blutbild beobachtet wurden. Der Forschungsleiter erklärte, dass die Wirkung von CBD deshalb bei Hunden analysiert wurde, weil die spontanen Modelle von Arthritis bei ihnen besser vergleichbar mit den arthritischen Schmerzen beim Menschen sind, als dies bei anderen Tieren der Fall ist.
MEDI+GREEN
Analgetische Wirkung
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ir haben mehrfach über die analgetische Wirkung von CBD geschrieben, da es eine hervorragende Alternative zur Behandlung von Menschen mit starken Schmerzen oder Patienten mit akuten Symptomen darstellt. Die Verwendung von CBD-Öl zur Schmerzlinderung ist risikofrei, auch in langfristig angewandten „hohen Dosen“ sind keine Nebenwirkungen bekannt. Es ist kein Suchtmittel. Akuter Schmerz ist ein wichtiges Phänomen, da er Aufmerksamkeit erweckt und uns auffordert, anzuhalten, uns selbst zu untersuchen und langsamer zu werden. Er kann auf eine Krankheit zurückzuführen sein, deren Ausbruch die Schmerzen anzeigen. Bei chronischen Schmerzen ist die Situation anders, weil sie nicht mehr warnen, sondern sich verselbstständigt haben. Die Nervenzellen signalisieren dem Gehirn immer wieder Schmerzen, die keine Ursache mehr haben. Unabhängig davon, ob es sich um akute oder chronische Schmerzen handelt, wenden sich immer mehr Menschen alternativen, chemiefreien Behandlungen zu, um Linderung ihrer Beschwerden zu finden. Jetzt zeigen wir eine einfach herstellbare schmerzstillende Immunbombe, die noch wirksamer sein kann als herkömmliche Medikamente.
Wusstest du schon? Ingwer wird seit Jahrhunderten wegen seiner analgetischen Wirkung verwendet.
Mehrere Untersuchungen und Berichte haben sich mit der Tatsache befasst, dass es fast so wirksam sein kann wie herkömmliche Schmerzmittel.
Medijuana CBD Tipp: Ingwer-Zitronenhonig ist seit langem bekannt und ein Esslöffel davon wirkt als hervorragender Schleimlöser. Dieser Sirup wird normalerweise bei Erkältungen und Erkältungssymptomen empfohlen, funktioniert aber auch als echte Immunbombe.
Zu einer Zitrone ein gleich großes Stück Ingwer hinzufügen und in ca. 300 g Honig geben. Wir empfehlen die Zugabe von 10-15 Tropfen 5%-igem Medijuana CBD-Öl, da Ingwer bereits eine grundsätzlich schmerzlindernde Wirkung hat. In der gegenwärtigen Situation hat die Unterstützung des Immunsystems Priorität in unserem Leben, und diese Kombination stärkt unseren Körper hervorragend. Schäle eine Zitrone, schneide sie in kleine Stücke, verwende auch Ingwer und vor allem kontrollierten Honig von guter Qualität!
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PREIS GETEILT DURCH
MILLIGRAMM Tipps zur Wahl der richtigen Menge und Qualität
Die therapeutischen Wirkungen von Cannabis können vielfältig eingesetzt werden, und viele von ihnen machen überhaupt nicht high. In den letzten Jahren gerieten zunehmend stärkere Konzentrate, CBD-Produkte und ähnliche rauchfreie, innovative Erfindungen in den Fokus, denn viele Menschen möchten nur die Vorzüge genießen, ohne die Strenge des Gesetzes oder psychotrope Wirkungen des Produkts fürchten zu müssen. CBD, auch als Cannabidiol bekannt, ist eine von mehr als 120 Verbindungen, die als Cannabinoide bezeichnet werden und meist aus den Blättern und Blüten von Industriehanf extrahiert wird. Im Gegensatz zu THC, dem bekanntesten Cannabinoid, besitzt CBD keine bewusstseinsverändernde Wirkung. Dies liegt daran, dass CBD nicht dieselben Rezeptoren anspricht wie THC.
WIE WIRKT CBD AUF DEN ORGANISMUS?
Somit hat CBD keine psychotrope Wirkung, d. h. es verursacht weder Euphorie noch ein High-Gefühl, hilft aber dem Körper, seine eigenen inneren Cannabinoide effektiver einzusetzen. Einer Studie zufolge ist dies auf die Tatsache zurückzuführen, dass CBD nur eine minimale Wirkung auf das Endocannabinoid-System ausübt, jedoch andere Verbindungen im Endocannabinoid-System aktiviert oder hemmt. Zum Beispiel hindert CBD den Körper, den Cannabinoid-Neurotransmitter Anandamid zu absorbieren, der zur Schmerzbekämpfung benötigt wird. Ein erhöhter Anandamidspiegel im Blut kann Schmerzen verringern. Auf die gleiche Weise kann CBD auch Entzündungen im Gehirn und im Nervensystem begrenzen, wovon Menschen profitieren können, die unter Schmerzen oder Schlaflosigkeit leiden.
WIE VIELE TROPFEN AM ANFANG?
Jeder Mensch wird mit einem anderen EndocannabinoidSystem geboren, daher variieren auch die wirksamen CBD-
Dosen. Neben individuellen Unterschieden wird die verwendete Menge durch das Körpergewicht und das zu behandelnde Symptom beeinflusst. Im Allgemeinen ist es ratsam, mit einer niedrigen Dosis zu beginnen - fünf bis fünfzehn Milligramm pro Tag - und die Dosis langsam und kontinuierlich zu erhöhen, bis die gewünschte Wirkung eintritt.
SPARSAM SEIN UND AUF DEN WIRKSTOFFGEHALT ACHTEN! Vollspektrum-CBD-Öle sind nicht alle gleich. Neben CBD enthalten diese Produkte auch andere Wirkstoffe, hauptsächlich andere Cannabinoide und Terpene, welche die Wirkung beeinflussen und ergänzen. Es lohnt sich beispielsweise, die Analyse der Ungarischen Medizinischen Cannabis-Vereinigung zu betrachten, die 5%ige CBD-Öle getestet hat. Während der Anteil an CBD nahezu gleich ist, zeigt der Anteil an anderen Wirkstoffen bereits signifikante Unterschiede. Es kann ein oder zwei Jahre dauern, bis man das ideale Produkt und die ideale Dosierung gefunden hat. Die meisten Hersteller verkaufen stärkere Öle zu einem verhältnismäßig günstigeren Preis, um damit an die Sparsamkeit zu appellieren. Man sollte nachrechnen und den Preis durch Milligramm dividieren. So erfährt man, wie viel ein Milligramm CBD jeweils tatsächlich kostet. Übrigens: Man meide Öl ohne Wirkstoffgehaltsangabe in Milligramm!
MEDIZIN
Bremsen und Gegengewichte Wie beeinflusst CBD die Wirkung von THC?
Mehrere Untersuchungen haben gezeigt, dass CBD vom THC ausgelöste Angst und gleichzeitig das Gefühl „high zu sein“ reduzieren kann. Die Dosis ist in diesem Fall jedoch außerordentlich schwierig zu bestimmen. Ist diese nicht richtig, können wir entgegen unserer Absicht sogar die psychotrope Wirkung von THC erhöhen.
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bwohl man glaubt, es handle sich hierbei um eine neue Erkenntnis, ist schon seit 40 Jahren wissenschaftlich erwiesen, dass CBD von THC ausgelöste Angstzustände und psychotische Symptome reduzieren kann. In den ersten Experimenten wurde Mäusen doppelt so viel CBD wie THC verabreicht. Die Ergebnisse zeigten, dass CBD die vom THC verursachte Angstbeklemmung wirksam linderte. In den frühen 80er Jahren kamen neue Sorten auf den Markt, die doppelt so viel CBD enthielten wie THC. CBD-Öl war damals noch gar nicht auf dem Markt. Vom Endocannabinoid-System wusste man auch noch nichts, daher hatten wir keine Ahnung, wie das Phänomen funktioniert. Unter diesen Umständen war es kein Wunder, dass Experimente wenig Beachtung fanden und Cannabidiol zu den Angstlösern gezählt wurde. Die Forschung wurde jedoch fortgesetzt und erbrachte immer mehr Beweise für die angstlösende Wirkung von CBD, bis die Wissenschaft schließlich ihre Versäumnisse aufarbeitete und das Zusammenwirken der beiden Hauptakteure aufdeckte.
Unsere inneren Cannabinoide Die Entdeckung des Endocannabinoid-Systems im Jahr 1990 löste eine explosionsartige Entwicklung aus. Seitdem ist bekannt, 14
dass Cannabinoidrezeptoren an verschiedenen physiologischen Prozessen im Gehirn jedes Säugetiers sowie im zentralen und peripheren Nervensystem beteiligt sind. Es wurde schnell klar, dass die Entdeckung weit über die bekannten Wirkungen von Cannabis hinausgeht, da diese Rezeptoren unter anderem für die Kontrolle von Appetit, Schmerz, Wohlbefinden, Gedächtnis und Immunfunktion verantwortlich sind und nicht nur Cannabis sie aktivieren kann. In dieser Zeit wurden auch die CB1- und CB2-Rezeptoren entdeckt, die ein Netz in unserem gesamten Körper bilden. Ohne auf zu viele biochemische Details einzugehen, ist anzumerken, dass CB1-Rezeptoren sich hauptsächlich in Zellen des Gehirns, des Rückenmarks und der peripheren Nerven befinden, während eine andere Art von Rezeptoren, CB2 genannt, hauptsächlich in Zellen des Immunsystems zu finden sind. Diese beiden Arten von Rezeptoren werden von einigen der in Cannabis enthaltenen Stoffe beeinflusst und hier trennen sich die Wirkungen von THC und CBD. THC bindet sowohl an CB1- als auch an CB2Rezeptoren und wirkt dadurch auf Appetit, Schmerz, Wohlbefinden, Gedächtnis und das Immunsystem, ebenso entfaltet es seine berauschende Wirkung. Im Gegensatz dazu bindet CBD mit geringer Affinität an diese
Rezeptoren, aktiviert sie eher und hat keine psychotrope, berauschende Wirkung. Das ist aber nicht der ganze Unterschied: CBD aktiviert auch den Serotonin-5-HT1A-Rezeptor, was eine angstlösende Wirkung hervorruft. Geeignete Dosierungen werden derzeit noch erforscht.
Gegenwirkungen Kehren wir zu den Mäusen zurück, die doppelt so viel CBD wie THC erhalten haben. In ihrem Fall nahm der Grad der durch THC ausgelösten Angst ab. Aber was passiert, wenn wir den gleichen Versuch an Menschen durchführen? Genau hier setzt eine Studie aus dem Jahr 2018 an. Zwanzig Männer mit einem Durchschnittsalter von 25 Jahren, die regelmäßig Cannabis konsumieren, erhielten zehn Wochen lang täglich 200 mg CBD. In dieser Zeit veränderten die Testpersonen ihren täglichen Cannabiskonsum, der durchschnittlich 5,5 Jahre angedauert hatte, nicht. Bei wöchentlich stattfindenden Untersuchungen berichteten die Probanden über eine Verringerung ihres Euphoriegefühls beim Rauchen von Cannabis, gleichzeitig aber auch über eine Verringerung der Häufigkeit und Schwere depressiver und psychotischer Symptome. Darüber hinaus verbesserten sich ihre Aufmerksamkeit und ihr
Gedächtnis. Die ForscherInnen stellten keine kognitiven Beeinträchtigungen fest und kamen zu dem Schluss, dass die Veränderungen bei cannabisabhängigen Probanden deutlicher waren. Insgesamt kamen sie zu dem Ergebnis, dass eine CBD-Therapie bei der Behandlung der Cannabisabhängigkeit und der Verbesserung der dadurch verursachten Schädigungen wirksam sein kann. 200 mg CBD sind jedoch eine ziemlich hohe Dosis, die sich nur wenige Menschen täglich leisten können. Daher beschäftigten sich die ForscherInnen auch damit, was geschieht, wenn CBD in dem Verhältnis, in dem es in einigen Cannabissorten vorkommt, dem THC hinzugefügt wird. Eine 2019 veröffentlichte Studie gab eine etwas überraschende Antwort. Australische ForscherInnen untersuchten 36 gesunde CannabiskonsumentInnen, die neben einem Placebo THC und CBD in vier unterschiedlichen Gruppen vaporisierten. In der ersten wurde ausschließlich THC in einer Menge von 8 mg konsumiert. In der zweiten ebenfalls nur CBD in einer hohen Dosis von 400 mg. In der dritten und vierten Gruppe wurde THC und CBD zusammen konsumiert, jedoch mit unterschiedlichen Anteilen: einmal 12 mg THC : 400 mg CBD und einmal 8 mg THC : 4 mg CBD. Konzentrieren wir uns jetzt auf das letztere THC : CBD-Verhältnis, das eine Cannabissorte mit beispielsweise 16 %
THC und 8 % CBD imitieren könnte. Von diesen Sorten wird angenommen, dass CBD den berauschenden und angstauslösenden Wirkungen des THC entgegenarbeitet. Die Forschung zeigte jedoch etwas anderes: CBD in dieser kleinen Menge erhöhte die berauschende Wirkung von THC weiter und reduziert sie nur bei der viel größeren Dosis von 400 mg. Mit anderen Worten: Es ist wohl nötig, die Verwendung von THC und CBD zu über-
denken, um die Angst vor Cannabinoiden zu verringern. Studien haben gezeigt, dass wir, wie die Mäuse, CBD mindestens zweimal in der bis zu dreißigfachen Dosis im Vergleich zu der des THC einnehmen müssen, um den unerwünschten Wirkungen von THC begegnen zu können.
text: Tomas Kardos
MEDI+GREEN
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MEDI+GREEN
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oher Blutdruck ist definiert als kontinuierliche Werte über 140/90 mmHg (Millimeter-Quecksilbersäule). Er wird als Volkskrankheit angesehen, 15% der Bevölkerung haben anhaltend einen Blutdruck über dem Grenzwert, aber Quellen gehen von 30-40% aus. Die WHO stellte 2009 fest, dass 13% der Todesfälle weltweit auf Bluthochdruck zurückzuführen sind. Andere Schätzungen machen die Situation noch besorgniserregender, da er an bei jedem achten Todesfall eine Rolle spielt. Einer Studie zufolge senkt die orale Einnahme von CBD den Blutdruck. Forscher an der Universität von Nottingham in Großbritannien untersuchten bei neun Männern die Wirkung von 600 mg CBD-Extrakt gegen ein Placebo.
Ergebnis: Die Verabreichung von Cannabidiol reduzierte den systolischen Blutdruck im Ruhewert und die Menge an Blut, die während einer Kontraktion vom linken Ventrikel des Herzens gepumpt wurde. Im Vergleich zum Placebo senkte die CBD-Aufnahme den Blutdruck nach körperlicher Betätigung und als Reaktion auf Stress. Nach der Gabe
Die blutdrucksenkende Wirkung von CBD von CBD wurde eine erhöhte Herzfrequenz beobachtet, die Teilnehmer berichteten je-
doch nicht über „unangenehme Erfahrungen“ während der Studie oder danach. Die Autoren folgerten: „Unsere Daten zeigen, dass eine Einzeldosis CBD den entspannenden Blutdruck und die Blutdruckreaktion auf Stress senkt, insbesondere bei Kältestress und besonders in der Zeit nach dem Test. Dies kann die angst- und analgetischen Wirkungen von CBD sowie die möglichen direkten kardiovaskulären Wirkungen widerspiegeln. … Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um festzustellen, ob CBD bei der Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck eine Rolle spielt.“ CBD ist eine sichere Substanz, jedoch sollten Patienten, die andere Medikamente einnehmen, ihren Arzt zu möglichen Wechselwirkungen konsultieren. CBD wirkt blutdrucksenkend! Jeder, der ein blutdrucksenkendes Medikament einnimmt, sollte sich darüber im Klaren sein, dass es in Kombination mit CBD zu übermäßigem Blutdruck führen kann.
MEDIZIN
Fragwürdige Qualität bei CBD-Öl Auch wir können zur Verbesserung beitragen
Bei zahlreichen CBD-Produkten schwankt die Qualität aufgrund fehlender Normen. Die Regierungen reagieren unterschiedlich, doch eine Lösung ist von ihnen ohnehin nicht zu erwarten. Wenn wir einige Punkte beachten, können wir durch unser Kaufverhalten dazu beitragen, dass künftig hochwertige Produkte den Qualitätsmaßstab bilden.
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BD ist heutzutage der bekannteste Inhaltsstoff von Cannabis. Laut einer kürzlich erstellten Umfrage hat jede/r fünfte erwachsene AmerikanerIn es schon einmal probiert, in der Hoffnung damit Schmerzen, Entzündungen und Angstbeklemmungen zu verringern. Auch Schlaflosigkeit wird damit bekämpft und auch sein kosmetisches Potenzial darf man nicht unterschätzen. Die steile Karriere des CBD hat auch das Ansehen von Cannabis verbessert, daher stellt es ein ernstes Problem dar, dass die Produktion von CBD und der Handel mit ihm in den meisten Ländern der Welt nicht geregelt ist. Der Markt wächst ständig, aber für die KonsumentInnen gibt es nur wenig zuverlässige Informationen über die Produkte. Die Behörden versuchen weltweit, dieses Problem in den Griff zu bekommen, es
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gibt aber keinerlei gesetzliche Regelungen. Mancherorts wird der Handel als Lebensmittelzusatz eingeschränkt und CBD nur für Medikamente zugelassen. In Italien versucht man jetzt, CBD-haltige Hanfblüten, die über Nacht populär geworden waren, zu verbieten und weitere Länder könnten folgen. Schwer vorhersehbar, was die Zukunft für den europäischen CBD-Markt bringen wird, doch schauen wir in die USA, wo die Regulierung schon Formen annimmt.
Abweichender CBD-Gehalt und Verunreinigungen Die FDA, die amerikanische Food and Drug Administration, veranstaltete im vergangenen Jahr eine öffentliche Anhörung von Sachverständigen zur Reglementierung von
CBD. Als größtes Problem wurden dabei die Verunreinigungen in den CBD-Produkten genannt. Bei Laboruntersuchungen hatte man in zahlreichen Produkten Pflanzenschutzmittel, Schwermetalle, Bakterien und andere nicht weiter spezifizierte Chemikalien gefunden. Das zweite ernsthafte Problem sind irreführende Etikettierungen. Mehr als zwei Drittel der CBD-Produkte wiesen bei der Untersuchung fehlerhafte Informationen über den Wirkstoffgehalt auf. Der CBD-Gehalt lag teilweise über, teilweise unter dem angegebenen Wert und auch das THC überschritt oft die erlaubten Werte. Solange die KonsumentInnen keine verlässlichen Informationen erhalten, ist nicht auszuschließen, dass sie Produkte mit einer nicht erwünschten Konzentration anwenden. Nur gut, dass man sich damit keinen Schaden zufügen kann.
Die Hersteller müssen die KonsumentInnen zufriedenstellen und deshalb können sich die KäuferInnen für eine höhere Qualität einsetzen, wenn sie ein paar Punkte beachten.
Finde die minimale Dosierung heraus! Nach den bisherigen Erkenntnissen geht vom CBD keinerlei Risiko raus, da es weder über bewusstseinsverändernde noch den Organismus schädigende Wirkungen verfügt. Eine Überdosierung ist auch bei sehr großen Mengen (600–800 mg) nicht möglich, allerdings können bei einer solchen Dosierung in Wechselwirkung mit anderen Medikamenten Nebenwirkungen auftreten. Ebenfalls ist dann eine Einschränkung der Heilwirkung zu befürchten. Da CBD-Produkte momentan ziemlich teuer sind, sollte man nicht sofort mit einer hohen Dosis zu beginnen, da möglicherweise eine geringere Menge zur Linderung der Symptome genügt. Wenn wir so die richtige Dosierung finden, schonen wir auch unseren Geldbeutel. Neben dem materiellen Gesichtspunkt empfiehlt sich eine geringere Anfangsdosis auch aus Sicherheitsgründen. Man beginne mit ungefähr 10 mg pro Tag und wenn sich das als zu wenig er-
weist, kann man die Dosierung stufenweise erhöhen, bis die gewünschte Wirkung einsetzt. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir Öl von niedrigerer oder höherer Konzentration zu uns nehmen, doch ist es ratsam, statt reinem CBD Extrakte zu wählen, die das volle Spektrum enthalten. Mehrere Untersuchungen sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Produkte, die das volle Spektrum – nämlich auch andere Cannabinoide außer CBD – enthalten, in den meisten Fällen wirkungsvoller sind. Man sollte also diese Produkte bevorzugen.
Bleib bei der bewährten Qualität! Ein ebenfalls wichtiger Punkt ist, dass der Hersteller mit Laboruntersuchungen belegen kann, dass seine Produkte wirklich den angegebenen CBD-Gehalt erreichen und frei von Verunreinigungen sind. Man darf nicht vergessen, dass die Ergebnisse jeweils für eine bestimmte Menge Öl gelten und deshalb regelmäßige Untersuchungen nötig sind. In Oregon gelten beispielsweise sieben Kilo Blüten als Bezugseinheit, sind sie verarbeitet, muss erneut getestet werden. In Indiana müssen die Hersteller die Untersuchungsergebnisse auf ihren Produkten mit einem QR-Code belegen. Die Produkte können auch bestimmte Gütesiegel erhalten, für die der Hersteller Nachweise erbringen muss. In Europa findet man oft als organisch deklariertes CBD-Öl. In den USA ist die Klassifizierung „organisch“ bei Hanfprodukten nicht zugelassen, stattdessen kann man bei CBDÖl die Auszeichnung „GMP“ (good manufacturing practices) finden. Manche Hersteller erbringen auch Zeugnisse über die ethische Produktion und die Nachhaltigkeit. Wenn die Mehrheit der KonsumentInnen auf die Einhaltung der genannten Kriterien achtet, trägt sie mit dazu bei, dass auf dem Markt bald nur noch CBD-Öl in einer einwandfreien Qualität vertrieben wird.
text: Tomas Kardos
MEDIZIN
CBD-Öl gegen Tinnitus „Nach dem Vaporisieren ist das Ohrensausen wie weggeblasen“
Nur wenige Menschen wissen, dass man mit den Inhaltsstoffen des Cannabis anhaltendes Ohrensausen, das oftmals Schlafstörungen verursacht, behandeln kann. Unser Interviewpartner fand nach fünf Jahren erfolgloser Behandlung mit unterschiedlichen Medikamenten ein Öl, das CBD und CBN enthält, und das sofort wirkte. Daneben kurierte es weitere Symptome: chronische Schmerzen durch einen Bandscheibenvorfall und eine Prostataentzündung. Medijuana: Mit welchen Symptomen hattest du zu kämpfen, bevor du die Cannabistherapie entdecktest? Carlos Leiva: Das erste Symptom war Tinnitus, eine ständige innere Stimme im Kopf. Vereinfacht spricht man von Ohrensausen, man muss aber wissen, dass es vollkommen unabhängig von äußerem Lärm auftritt. Bei mir begann es mit einem Pfeifgeräusch, das ständig da war. Dazu hatte ich mit einer
www.cbd.medijuana.eu
Prostataentzündung zu kämpfen, wegen der ich nachts oft Wasser lassen musste. Schließlich kam als Folge meines Rugbyspielens ein Bandscheibenvorfall hinzu. Das harte Training und das Laufen auf Beton waren die Ursache. MED: Wie kam es zum Ohrensausen? CL: Vor fünf Jahren hatte ich einen Unfall, bei dem ich einen schweren Schlag auf die Seite des Kopfes erhielt. Als Folge davon
Händleranfragen erwünscht
trat das Rauschen in meinem Kopf auf, gegen das die Ärzte lange nichts unternehmen konnten. MED: Mit welchen Mitteln versuchten sie, deine Symptome zu lindern? CL: Gegen Tinnitus verschrieben die Ärzte verschiedene Kortikoide (Steroidhormone), aber die wirkten nicht. Für die Bandscheiben musste ich ein schmerzlinderndes und entzündungshemmendes Medikament mit
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dem Namen Enantyum einnehmen, das zwar die Symptome linderte, aber Magenprobleme zur Folge hatte. MED: Wie bist du auf Cannabis gekommen? CL: Ich habe viele Ärzte konsultiert und bin wegen der Behandlungen viel gereist. Schließlich war ich in der Klinik Kalapa in Barcelona, die den Durchbruch brachte. Ihr Leiter, Dr. Mariano García de Palau, untersuchte mich und empfahl mir den Konsum von Cannabisblüten abends vor dem Einschlafen. Das brachte mir keine Entspannung, ganz im Gegenteil, und auch das Ohrensausen blieb. Da versuchten wir es mit CBD in Form eines Öls, das neben Cannabidiol auch einen hohen Gehalt an CBN (Cannabinol) hat. Das wirkte wunderbar. Ich füllte das Öl in elektrische Zigaretten, und wenn ich die rauchte, hörte das Ohrensausen sofort auf – wie weggeblasen! MED: Und wie wirkt das Öl auf die übrigen Symptome? CL: Es linderte auch meine Rückenschmerzen deutlich. Am Anfang der CBDTherapie nahm ich weiter Medikamente gegen meine Prostataentzündung, weil ich oft nachts starken Harndrang hatte. Mein Arzt riet mir, diese Medikamente abzusetzen, und er behielt recht. Das CBD-Öl linderte
auch die Prostataentzündung und die mit ihr verbundenen unangenehmen Symptome verschwanden. MED: Wie wendest du das Öl gegenwärtig an? CL: Momentan konsumiere ich CBD und CBN als Öl in elektrischen Zigaretten, ich vaporisiere also. Das Öl, das ich benutze, enthält kein THC und hat keinerlei psychoaktive Wirkung. Jede Anwendung bedeutet vier bis fünf Stunden Symptomfreiheit. Dank des Öls finde ich endlich im Schlaf Erholung, zudem gibt es keine Nebenwirkungen, die ich behandeln müsste. MED: Benutzt du immer das gleiche Öl? CL: Ja, denn es war von Anfang an das richtige. Es ist ein Glücksfall, dass ich das THC-freie Präparat in gleichbleibender Qualität und mit unveränderten Inhaltsstoffen bekommen kann und deswegen nicht zu Experimenten mit anderen Präparaten gezwungen bin. Wenn ein und dasselbe Medikament ohne Nebenwirkungen gegen meinen Tinnitus wirkt, Schmerzen und Entzündung lindert, warum sollte ich dann ein anderes Präparat suchen? MED: Wie schätzt du Cannabis als Medikament ein? CL: Die Pflanze ist so vielseitig und bietet in vielen aussichtslos scheinenden Situationen Hilfe, dass es eine Schande wäre, diese wohltuenden Wirkungen nicht zu nutzen. Gleichzeitig muss man sehen, dass Cannabis im engeren Sinne des Wortes nicht heilt – auch in meinem Fall behandelt es nicht die Ursachen – es beschert aber mehr Lebensqualität, was mindestens genauso wichtig ist. MED: Du bist Mitglied der Unión de Pacientes Por la Regulación del Cannabis (UPRC), der spanischen Vereinigung von Patienten für die Cannabisregulierung, und hast im Mai auf dem Kongress Cannabmed in Barcelona einen Vortrag gehalten. Was hat dich bewogen, dich als Aktivist in den Dienst der Sache zu stellen? CL: Ich halte es für wichtig, dass die Patienten kontrollierte Cannabisprodukte erhalten können, die frei von Pflanzenschutzmitteln und Schwermetallen sind. Es ist wichtig, dass wir mehrere Produkte ausprobieren können, und wenn wir das uns ent-
Carlos Leiva
sprechende Präparat gefunden haben, müssen wir es in stabiler Form mit den immer gleichen Inhaltsstoffen beziehen können. Der UPRC habe ich mich angeschlossen, weil ich glaube, dass sich die Patienten zusammenschließen müssen, um überhaupt wahrgenommen zu werden und ihre Ansprüche geltend machen zu können. Außerdem halte ich die Entstigmatisierung von Kranken, die Cannabis benutzen, für wichtig. Ich nehme keine Drogen, sondern behandele meine Krankheiten mit einem Heilmittel, das von einer Pflanze stammt. Ich unterscheide mich nicht von anderen Menschen, die Medikamente nehmen.
text: Tomas Kardos
MEDI+GREEN
CBD-Öl gegen Mitesser
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Wie schön deine Haut ist, hast du am Wochenende gekifft?“ Mit diesen Worten empfing mich eines Montags eine ehemalige Klassenkameradin aus dem Gymnasium, mit der ich schon in unserer Jugend Beobachtungen ausgetauscht hatte, wie sich Cannabis auf Hautuntereinheiten auswirkt. In den 20 Jahren, die seitdem vergangen sind, hat die Wissenschaft unsere Beobachtungen
bestätigt und wir wissen heute, dass CBD Wunder vollbringen kann – und nicht nur in der Jugend. Die als Akne bekannte Hautkrankheit führt zu einer Verstopfung der Hautporen und infolgedessen entwickeln sich Mitesser auf Gesicht und Oberkörper. Da diese Symptome in jedem Lebensalter auftreten können, wird ständig nach neuen Naturheilmethoden geforscht. Forschungen
belegen, dass CBD-Öl bei der Behandlung von Mitessern und anderen Hauterkrankungen hilfreich sein kann, da es die gesteigerte Talgproduktion des Körpers reguliert. Dazu kommen noch seine entzündungshemmenden Eigenschaften. Sebum ist eine wachsartige Substanz, die von den Talgdrüsen der Haut abgesondert wird. Sie schützt unsere Haut vor Umwelteinflüssen, kann sich aber mit abgestorbenen Hautzellen und anderen Verunreinigungen vermischen und dann die Poren verstopfen. Dies verursacht Akne. Eine Studie aus dem Jahr 2014 untersuchte die Wirkung des CBD auf die Talgdrüsen, die Sebozyten. Die ForscherInnen stellten fest, dass CBD eine Überproduktion von Talg verhindert. Sie wiesen auch nach, dass CBD-Öl in den Zellen eine entzündungshemmende Reaktion auslöst und die Aktivierung der entzündlichen Zytokine verhindert. Zytokine können Mitesser hervorrufen und somit erwies sich CBD auch an dieser Front als wirksam. Eine Überprüfung des Cannabis aus dem Jahre 2016 beleuchtet die Wirkungen der Pflanze gegen Bakterien und Pilze und belegt ebenfalls, dass sie in der Lage ist, Entzündungen, die durch Verunreinigungen auf der Haut entstehen, zu reduzieren. CBD kann als Creme oder Öl innerlich und äußerlich angewendet werden. Wer es nicht glaubt, der mache die Probe aufs Exempel.
Starterset von Plagron Alle Nährstoffe für die Aufzucht einer Pflanze
Das Plagron-Starterset gibt Zuchtanfänger*innen die Möglichkeit, die Plagron-Produkte kennenzulernen. Probiere die Kombination der Plagron-Basisdüngung und einem starken Wurzelstimulator aus. Plagron hat speziell für Zuchtanfänger*innen ein neues Paket zusammengestellt: das Plagron-Starterset. Dieses Set ist in zwei unterschiedlichen Ausführungen erhältlich, als 100-% NATURAL und 100-% TERRA-Variante. Das Starterset enthält die bekannten Basis-Düngemittel und den Wurzelstimulator Power Roots. Aufgrund des niedrigen Preises ist dieses Set ideal für Züchter*innen geeignet, die die Plagron-Produkte kennenlernen möchten. Die beiden Ausführungen des Startersets bieten verschiedene Vorteile. Die Produkte von 100-% NATURAL sind vor allem für den biologischen Anbau geeignet und äußerst benutzerfreundlich. Die Basisdüngung von 100-% TERRA sorgt für ein schnelles und optimales Ergebnis. Der Zusatzstoff Power Roots ist ein Wurzelstimulator, der eine schnelle und starke Wurzelentwicklung fördert. Er verbessert den Widerstand der Pflanze und unterstützt somit einen guten Wachstumsstart. Vorteile des Startersets 100-% NATURAL - 100-% NATURAL-Produkte sind für biologische Landwirtschaft und biologischen Gartenbau geeignet (CU-zertifiziert) - Ideal für Zuchtanfänger*innen - 3 Produkte in einem Set Vorteile des Startersets 100-% TERRA - Schnelles und optimales Ergebnis - Ideal für Zuchtanfänger*innen - 3 Produkte in einem Set Basisdünger Zwei Flaschen à 50 ml Basisdünger. Das ist für die Wachstums- und Blühphase einer Pflanze ausreicht. Im 100-% NATURAL-Set sind Alga Grow und Alga Bloom enthalten, im 100-% TERRA-Set Terra Grow und Terra Bloom. Zusatzstoff Eine Flasche à 50 ml Power Roots. Dieser Zusatzstoff regt das Wachstum der Wurzeln an und erhöht somit den Widerstand der Pflanze. Hast du noch Fragen? servicedesk@plagron.com Weitere Informationen über das Starterset und unsere anderen Produkte findest du auf www.plagron.com.
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Drogenkonsum durch Schwangere Forschung auf einem bisher unbekannten Gebiet So unglaublich es klingen mag, wir verfügen bisher über keine konkreten Angaben, wie während der Schwangerschaft konsumiertes Marihuana die Entwicklung des Embryos beeinflusst. Eine amerikanische Forschergruppe begibt sich nun auf medizinisches Neuland, um diese Wissenslücke zu schließen.
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s gibt mehrere Gründe, warum wir für diese wichtige Frage keine wissenschaftlichen Erkenntnisse haben. Einerseits gibt es viele Frauen, die während der Schwangerschaft nicht nur Cannabis benutzen, sondern auch beispielsweise Tabak und Alkohol, deren schädliche Wirkungen auf den Embryo bekannt sind. Andererseits ist es unüblich, dass schwangere Frauen, die aus welchen Gründen auch immer Cannabis konsumieren, diese Entscheidung publik machen. Denn sie befürchten eine Stigmatisierung oder den Entzug des Sorgerechts. Eine Gruppe, die für eine solche Untersuchung prädestiniert ist, sind werdende Mütter, die Cannabis zur Linderung ihrer Krankheitssymptome benutzen, sich aber aller anderer Mittel enthalten, die für den Embryo schädlich sein könnten. ForscherInnen der Universität Washington haben nun unter ihnen Freiwillige gesucht, um zu untersuchen, wie
von UW Medicine. Meist benutzen sie Cannabis zur Bekämpfung von Übelkeit, ohne die möglichen Risiken für den Säugling zu kennen. Die ForscherInnen hoffen, 70 werdende Mütter in die Untersuchung einbeziehen zu können. Die eine Hälfte von ihnen wird Cannabis benutzen, die andere stellt die Kontrollgruppe dar. Anmelden können sich die Frauen bis zur 13. Woche der Schwangerschaft. Die Cannabiskonsumentinnen werden wöchentlich zweimal Cannabis zu sich nehmen, in erster Linie, um die morgendliche Übelkeit zu behandeln. Die Kontrollgruppe darf natürlich weder Marihuana noch Alkohol oder Tabak konsumieren. „Die geringe Zahl von Untersuchungen über die Wirkung des pränatalen Cannabiskonsums auf die Entwicklung des kindlichen Gehirns wurde mit Frauen durchgeführt, die mehrere Drogen benutzten. Keine einzige Forschung konzentrierte sich ausschließlich auf die Wirkung von Marihuana“, sagte Dr. Kleinhans zu den Zielen ihrer Pionierarbeit. „Diese Untersuchung umfasst regelmäßige Drogentests während der Schwangerschaftszeit, damit wir jeweils aktuell überprüfen können, ob die Schwangeren nicht auch andere Drogen benutzen und damit wir nicht nur auf die Angaben der Mütter nach der Geburt angewiesen sind.“ Die Teilnehmerinnen müssen wöchentlich ihren Konsum melden und können Cannabis nur bei lizenzierten Händlern einkaufen. Zusätzlich müssen sie Fotos von der Verpackung der Produkte schicken, damit die ForscherInnen die Daten der enthaltenen Inhaltsstoffe zur Verfügung haben. Dr. Kleinhans betonte, dass ein Teil der bisher verwendeten Präparate gegen morgendliche Übelkeit niemals an Schwangeren getestet worden war man Cannabis aber, wegen seines schlechten Rufs nicht verwenden will. Wir hoffen, dass noch weitere Untersuchung zu diesem Thema folgen werden.
sich der Marihuanakonsum auf die Entwicklung des Gehirns der Neugeborenen auswirkt. Die Untersuchung „Moms + Marijuana” begleitet die Frauen vom ersten Trimester der Schwangerschaft bis zur Geburt des Babys. Anschließend untersuchen die ForscherInnen das Gehirn des sechs Monate alten Säuglings, um mögliche Auswirkungen des Cannabiskonsums festzustellen. Ihr Augenmerk richtet sich auch auf die kognitive und motorische Entwicklung, den Gesundheitszustand des Organismus und das Sozialverhalten. Die Säuglinge werden im Schlaf einer Magnetresonanztomographie unterzogen und Phenyl- und Ethanolgerüchen ausgesetzt, um festzustellen, ob sie das Belohnungssystem des Gehirns aktivieren. „Diese Untersuchung zielt auf eine spezielle Schicht der Frauen, die während der Schwangerschaft Cannabis zur Behandlung ihrer Symptome einsetzen“, sagte die Radiologin Dr. Natalia Kleinhans 25
VOLLBLUT
Dinamed Kush CBD Autoflowering
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inamed Kush CBD Autoflowering ist eine Autoflowering-Cannabissorte, die sich zu einer Pflanze mit klarer IndicaMorphologie, kräftigem Kush-Aroma und ausgeprägtem Geschmack entwickelt. Das Wichtigste: Ihre Buds haben keinerlei psychoaktive Wirkung, da sie kaum THC enthalten, jedoch enthält die Sorte sehr viel CBD.
Ertrag Dinamed Kush CBD Autoflowering ist für eine Autoflowering-Pflanze sehr produktiv und kann bis zu einem halben Kilogramm pro Quadratmeter liefern. Besonders stattlich ist ihre hohe Harzproduktion. Rein äußerlich lässt sich kaum unterscheiden, ob man es mit einer THC- oder CBD-Sorte zu tun hat.
Aroma und Geschmack Das Aroma ist der größte Trumpf dieser Sorte. Bislang schien es unmöglich, pure CBDGenetiken mit markantem, originellem Duft zu finden. Von KonsumentInnen hörte man immer wieder, dass alle CBD-Strains gleich schmecken würden. Das hat sich jetzt grundlegend geändert, denn Dinamed Kush CBD Autoflowering durchflutet den Mund mit dem Aroma von Limonen und dem des Terpen, das für den Kush-Geruch verantwortlich ist. Und auch geschmackstechnisch hält sie ohne Probleme mit der exquisiten Purple Kush mit.
Wirkung Dinamed Kush CBD Autoflowering sorgt für Tiefenentspannung. Durch ihren hohen CBD-Anteil, der bis zu 16 % betragen kann, hat sie eine sanfte, kein bisschen psychoaktive Wirkung.
Anbau Der Anbau dieser Genetik verläuft schnell und ist sehr einfach. Sie hat einen Lebenszyklus von insgesamt 65 Tagen und wächst ohne großen Pflegeaufwand sehr kraftvoll. Wie bei allen Autos, die nach 30 Tagen automatisch zu blühen beginnen, raten wir vom Beschneiden ab, da sie aufgrund ihrer Wachstumsschnelligkeit kaum Zeit hat, sich zu erholen. Durch ihre mittelgroße Statur kann sie auch bei wenig Platz angebaut werden und dank ihrer Robustheit gedeiht sie auch gut in widrigen Klimas. (x) 26
CBD-reiche Sorten
Black Jack CBD Sweet Seeds
Blue Dream CBD Humboldt Seed Organization
CBD Blue Shark Barney’s Farm
Gorilla Dinafem Seeds
Dinamed CBD Dinafem Seeds
Dinamed Kush CBD Dinafem Seeds
Early Amnesia CBD Dinafem Seeds
Green Crack CBD Humboldt Seed Organization
Green Poison CBD Sweet Seeds
Quick Dinamed CBD Dinafem Seeds
Red Pure Auto CBD Sweet Seeds
S.A.D. (Sweet Afgani Delicious CBD) – Sweet Seeds
CBD Critical Cure Barney’s Farm
Unsere Partner in der Unterstützung von Patienten:
CANNA+GLOBE
Statt Tabak
Alternativen für Raucher Über die schädlichen Wirkungen des Rauchens muss man keine Worte verlieren: Tumore, Schlaganfälle, Herzinfarkte. Seit mehr als 5.000 Jahren ist das Rauchen Teil des menschlichen Lebens und würde wahrscheinlich auch mit einem Verbot der Tabakwaren nicht aus der Welt zu schaffen sein. Wir möchten ein paar weniger schädliche Alternativen präsentieren: Heilkräuter, die wir statt Tabak rauchen können. Damit enthüllen wir auch, was manche SchauspielerInnen bei den Dreharbeiten paffen. Kleinblütige Königskerze (Verbascum thapsus)
Echte Beerentraube
Es ist erwiesen, dass die Königskerze über vielfältige Heilwirkungen verfügt: Die Schleimstoffe der Pflanze bekämpfen Entzündungen und Husten. Sie wird zur Behandlung von Erkrankungen der Lunge oder der Atemwege benutzt. Der Rauch ist mild, leicht und gewöhnlich ohne Geschmack. Kleinblütige Königskerze
Huflattich (Tussilago farfara) Huflattich reduziert den Hustenreiz und hat eine schleimlösende und entzündungshemmende Wirkung. Ein ausgezeichnetes Heilmittel bei Erkrankung der Atmungsorgane, er wird aber auch bei Heiserkeit angewandt. In der Volksheilkunde benutzt man ihn, in der Pfeife geraucht, zur Behandlung von Asthma. Der Rauch ist leicht und ohne Geschmack. Es sollte aber nicht in hoher Konzentration konsumiert werden.
Helmkraut (Scutellaria spp.) Helmkraut hat eine leicht beruhigende Wirkung und entwickelt wenig Rauch mit einem neutralen Geschmack. Mehr als 200 Sorten mit unterschiedlicher Heilwirkung sind bekannt. Am häufigsten werden das Hohe Helmkraut (Scutellaria altissima) und das Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata) verwendet. Die Pflanze senkt den Blutdruck, wirkt krampflösend, Arterien erweiternd, wird aber auch zur Behandlung von Angststörungen eingesetzt. 30
Helmkraut
Salbei
Salbei (Salvia divinorum), dessen Gebrauch in mehreren Ländern verboten ist, weil er Halluzinationen hervorruft.
Echte Beerentraube (Arctostaphylos uva-ursi) Schon seit Langem rauchen Indianer die Beerentraube bei ihren Festlichkeiten, außerdem behandeln sie mit ihr Erkrankungen der Harnwege. Sie wirkt ähnlich wie Tabak, der Rauch ist mittelstark und hat ein leicht erdiges Aroma. Ein Großteil der SchauspielerInnen raucht nicht, jedoch verlangt ihre Rolle manchmal, dass sie sich eine Kippe anzünden. Liam Neeson beispielsweise rauchte Nonstop eine Zigarette aus Kamillentee. Wie sich herausstellte, gibt es für SchauspielerInnen eine Menge von Zigarettenimitaten. Ecstacy Cigarettes beispielsweise enthalten weder Tabak noch Nikotin, sondern Heilpflanzen. Bei den Dreharbeiten zu Mad Man wurden ungefähr 200.000 solcher Zigaretten geraucht. Minze
Minze (Menthas spp.)
Salbei (Salvia spp.)
Minze wird hauptsächlich wegen ihres Geschmacks angewendet, am beliebtesten sind die Grüne Minze und Pfefferminze, die artverwandte Zitronenmelisse ist als Beigabe zum Tabak sehr beliebt. Die verschiedenen Minzearten fördern die Gehirnfunktionen und das Denken und wirken belebend bei Schläfrigkeit und Müdigkeit.
Salbei wird hauptsächlich wegen seines Geschmacks Tabakmixturen beigefügt. Es gibt viele Arten, z. B. den Weißen oder Indianischen Räuchersalbei, den Kalifornischen Salbei (Salvia mellifera) und den Ananas-Salbei (Salvia elegans). In der Volksheilkunde wird Salbei schon seit langen Zeiten verwendet, früher hielt man ihn für ein Allheilmittel. Heute benutzt man ihn zur Desinfektion, zum Töten von Bakterien sowie zur Reduktion von Entzündungen. Es gibt auch weniger verbreitete Abarten des Salbeis: Azteken-
Gemeiner Beifuß (Artemisia vulgaris) Beifuß wird seit Urzeiten gegen Müdigkeit verwendet. Der Rauch ist leicht und süßlich. Die Pflanze hat eine appetitanregende Wirkung, fördert die Verdauung, stärkt die Nerven und löst schwere Krämpfe.
Huflattich
Gemeiner Beifuß
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VOLLBLUT
Vor fast zehn Jahren wurde in Nordkalifornien – der Cannabisvorratskammer Amerikas, wo PatientInnen mit einer entsprechenden Genehmigung schon seit 20 Jahren legal Cannabis erhalten können – eine Handvoll CBD-reiche Cannabissorten entdeckt. Damit begannen die Laborexperimente mit dem Ziel, eine CBD-reiche Cannabistherapie zu entwickeln, und in der Folge erschienen zahlreiche neu gezüchtete Cannabissorten. 32
CBD Therapy
Heilung ohne High-Gefühl
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eute sind in fast jeder Samenbank CBD-reiche Sorten erhältlich. Es gibt allerdings sehr viel weniger Sorten, die überhaupt kein THC enthalten. Bei der Behandlung zahlreicher Krankheiten und Symptome kommt es nämlich ausschließlich auf das CBD an. PatientInnen, die es wegen seiner Heilwirkung anwenden, verlangt es nicht nach einer psychoaktiven Wirkung. Im Gegenteil – während ihrer täglichen Routine – bei der Verrichtung ihrer Arbeit beispielsweise – möchten sie keine THC-Euphorie empfinden. Versetzen wir uns in die Lage eines Lehrers oder eines Gerichtssekretärs: Diese Menschen wollen verantwortlich arbeiten. Natürlich wollen sie sicher sein, dass das Präparat oder die Pflanze, die sie konsumieren, keinen veränderten Bewusstseinszustand hervorruft. Mit der Zeit stellt sich zwar eine Toleranz gegenüber THC im Organismus ein und die Euphorie lässt mit der Zeit ohnehin nach. Bei hochkonzentrierten Ölen läuft dieser Prozess
relativ schnell, im Verlauf einiger Wochen, ab. Im Anschluss daran sind die PatientInnen in der Lage, ihr gewohntes soziales Leben zu führen, und sie haben auch keine „Nebenwirkungen“ mehr. Trotzdem dürfte es für viele AnwenderInnen beruhigend sein, wenn die zur Therapie verwandte Sorte überhaupt keine psychoaktiven Cannabinoide enthielte. Eine solche Sorte ist die von der CBDCrew gezüchtete CBD Therapy. Der THCGehalt dieser Sorte ist sehr niedrig und liegt nach Angaben des Herstellers in der Nähe des gesetzlich vorgeschriebenen Höchstwertes (0,2 %). Klar, dass niemand diese Sorte zum Entspannen oder zur Veränderung des Bewusstseinszustands konsumieren wird. CBD Therapy durchlief in den USA (WercShop) und Europa (Fundación CANNA, Spanien) eine eingehende Laborprüfung. Der THC-Gehalt betrug nach der Messung von Fundación CANNA in den untersuchten Proben 0,35 Prozent, der CBD-Gehalt 8,32 Prozent.
Cannabidiol oder CBD
ist ein nicht narkotisierender Bestandteil der Cannabispflanze, der über ein gewaltiges Therapiepotenzial verfügt. Obwohl CBD keine psychoaktive Wirkung entfaltet (wie THC), erweckt es großes Interesse bei WissenschaftlerInnen, medizinischen Fachleuten und PatientInnen, die medizinisches Cannabis oder CBD-reiche Produkte benutzen.
Analyse von: Fundación CANNA Art der Analyse: Cannabinoidgehalt (THC, CBD, CBN, CBG) Analysemethode: GC-FID
Wirkungen des CBD
antiemetisch – verringert Brechreiz antikonvulsiv – lindert Krämpfe antipsychotisch – bekämpft psychotische Krankheiten antipyretisch – entzündungshemmend antioxidant – bekämpft neurodegenerative Krankheiten Anxiolitikum/Antidepressivum – beklemmungslösend, beruhigend
Die Analysen belegten, dass alle Proben einen niedrigen THC- und einen hohen CBDGehalt aufwiesen, damit konnten die Samen
CBD: 8,32% CBN: NF CBG: 0,27%
Genetik (Indica/Sativa)
50/50
Blütezeit (Wochen)
8–9
Ertrag (g / m / 600W)
500
Geschlecht
feminisiert
THC % (Durchschnitt)
0,5
CBD % (Durchschnitt)
8–10
THC:CBD-Verhältnis
1:20+
Aroma
breites Spektrum von süßen, fruchtigen Aromen bis zum intensiv erdigen Trüffelaroma
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Folgende Symptome werden behandelt: – chronische Schmerzen – Morbus Crohn (chronische Darmentzündung) und andere Probleme des Verdauungstrakts – Diabetes – rheumatische Entzündungen – chronische Schmerzen des Hüftnervs (Ischias) – Herz- und Gefäßerkrankungen – Posttraumatisches Stresssyndrom – Angstzustände, Depression, Stress – bipolare Störungen – ADHS/ADS – antibiotikumresistente Infektionen – Multiple Sklerose – Schizophrenie usw.
THC: 0,35%
für den Markt freigegeben werden. Daraufhin gab es Reaktionen von ZüchterInnen und TherapiekonsumentInnen, die monierten, dass die THC-Menge nicht immer niedrig genug gewesen sei. Bei manchen Samen lag das Verhältnis CBD:THC bei 5:1, bei anderen bei 2:1. Die CBD-Crew gab daher ausgedehnte Untersuchungen in Auftrag, die belegten, dass 50 bis 75 Prozent der CBD-TherapySamen über einen sehr niedrigen THC- und einen hohen CBD-Gehalt verfügten. Bei den anderen Samen habe einmalig der Anteil des THC denjenigen des CBD übertroffen, aber es seien auch Verhältnisse von 20:1 und 2:1 gefunden worden. Daher sei es möglich, dass sich in einem Paket ein oder mehrere Samen befänden, die den angegebenen THC-Wert überschritten. Die Firma arbeitet nun daran, CBD Therapy für ZüchterInnen und KonsumentInnen stabiler zu machen. Es handelt sich um eine neue, revolutionäre Sorte für alle PatientInnen, die kein THC benötigen, und für jene, bei denen die psychoaktive Wirkung des THC kontraindiziert ist. CBD Therapy kann auch im Treibhaus gezüchtet werden und ist sowohl zur Herstellung von Extrakten als auch zum Mischen von Präparaten der am besten angepassten Wirkung geeignet. Auf jeden Fall wird AnwenderInnen eine Laboruntersuchung des medizinischen Cannabis empfohlen. Auch wenn die Zucht im Treibhaus den THCGehalt erhöhen kann, ist er im Vergleich zu anderen Pflanzen sehr niedrig. In Österreich, wo nicht nur der Handel mit Samen, sondern auch mit Cannabispflanzen erlaubt ist, kann diese Sorte bei Premium Genetics in Wien bezogen werden.
text: G.H. – C.S. 33
VOLLBLUT
Blueberry Cookies
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lueberry Cookies kam im Jahr 2019 ins Sortiment von Dinafem Seeds. Sie ist aus der Kreuzung von Girl Scout Cookies und Blueberry hervorgegangen und sollte dem traditionellen Kush-Aroma der Cookies süßere, fruchtigere Noten verleihen. Die schönen Farben dieser Indica-Hybride werden euch sofort ins Auge stechen. Besonders in den letzten Blütewochen zieht dieser farbliche Reichtum alle Blicke auf sich. Doch unse-
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re bildhübsche feminisierte Lady hat auch noch ein weiteres klares Erkennungsmerkmal: ihr Aroma. Der Duft der Cookies-Sorten war ihr Ticket zum Weltruhm, denn im Gegensatz zu den amerikanischen Kushs, von denen man erdigbenzinartige Geschmacksnoten mit einem Hauch Kaffee gewohnt war, riechen die Cookies nach Kuchen und Keksen, wenn die Buds erst getrocknet sind. Und zwar so sehr, dass man am liebsten hineinbeißen möchte!
Daher dachten unsere BreederInnen, dass es keine bessere Ergänzung für sie gäbe als die fruchtigen Nuancen von Blueberry. So entstand schließlich Blueberry Cookies, ein köstlicher Obstkuchen aus intensiven Waldfruchtnoten und Keks- sowie Indica-Nachgeschmack. An der Pflanze selbst verströmen die Buds noch einen erfrischenden, fruchtigen Geruch, doch nach dem Trocknen und Curen fühlt ihr euch einfach nur noch wie in eurem Lieblings-Café! (x)
STARTER KIT Der einfachste Weg, erstklassige Blüten zu züchten. Gestützt auf 22 Jahre pflanzenspezifischer Forschung, enthält das Advanced Nutrients Starter Kit unser komplettes Sortiment an erstklassigen Nährstoffen, die entwickelt wurden, um üppige Erträge von schweren, potenten Knospen zu produzieren, ohne den Aufwand zusätzlicher Testgeräte. Das Starter Kit stellt Growern die Advanced Nutrients pH Perfect Technologie vor - das einzige System auf der Welt, das den pH-Wert automatisch an den Sweet Spot anpasst - sowie unsere fünf meistverkauften Nährstoffe, die von Top-Growern in 107 Ländern getestet wurden. • pH Perfect Sensi Grow Part A+B - Liefert optimale Makro-, Mikro- und Sekundärnährstoffe für eine kräftige Vegetation • pH Perfect Sensi Bloom Part A+B - Versorgen Sie Ihre Pflanzen mit präzisen NPKVerhältnissen plus Mikro- und Sekundärnährstoffen für eine produktive Blüte • Voodoo Juice - Entfesseln Sie größere Erträge mit unserem Flaggschiff-Wurzelexpander • Big Bud - Maximieren Sie das Gewicht der Knospen mit dem gefragtesten Bud Bulker der Branche • Overdrive - Halten Sie die Spitzenleistung der Pflanze bis zur Ziellinie aufrecht • Bud Candy - Optimieren Sie die Bedingungen, um das Blütenwachstum zu steigern und die erwünschten Aromen und Geschmacksrichtungen zu verstärken • B-52 - Stärken Sie Ihre Pflanzen mit Vitamin B1 und Kelp Jedes Kit enthält eine Trichom-Lupe, einen Messbecher, eine Futtertabelle und zwei 10mlPipetten, die es einfacher denn je machen, das Beste aus Ihrem Garten herauszuholen.
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MEDI+GREEN
Studie belegt die Wirksamkeit von CBD und Terpenen gegen Coronaviren
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in weniger bekanntes Merkmal von CBDVollspektrumölen ist, dass sie neben anderen Cannabinoiden auch Terpene enthalten. Sie sind für Pflanzendüfte verantwortlich, haben aber oft auch vorteilhafte Eigenschaften und ergänzen die Cannabinoide. Unter anderem sind sie für ihre antiviralen Wirkungen bekannt. Dies bestätigte nun eine Studie von Forschern der Eybna Technologies Ltd. in Israel, welche die antivirale Wirkung eines patentierten Terpenpräparats mit dem Codenamen NT-VRL-1, mit und ohne Zusatz von CBD untersuchte. Diese Zusammensetzung besteht aus 30 natürlichen Terpenen, die außer im Cannabis auch in anderen Pflanzen vorkommen. Der Test wurde an einem Coronavirus namens HCoV-229E durchgeführt. Wie COVID-19 infiziert es den Menschen, ist jedoch weniger virulent. Diese Art von Coronavirus
wurde ausgewählt, da es keine Biosicherheit der Stufe 4 erfordert und als alternatives vorläufiges Forschungsmodell für verschiedene Therapien verwendet werden kann. Die Forschung wurde an Lungenzellen durchgeführt, die entweder 72 Stunden vor der Virusinfektion oder 72 Stunden nach der CoronavirusInfektion mit Terpenen mit oder ohne CBD behandelt wurden. Wie die Ergebnisse zeigen, war die antivirale Wirkung der Terpengruppe NT-VRL-1 im Fall einer vorbeugenden Behandlung am offensichtlichsten. Dies bedeutet, dass Terpene den Eintritt des Coronavirus in den Körper blockieren können. Eine noch stärkere antivirale Wirkung wurde beobachtet, wenn Terpene zusammen mit CBD verabreicht wurden. „In dieser Studie berichten wir über die antivirale Aktivität der Terpenformu-
lierung NT-VRL-1 und zeigen, dass diese Aktivität bei gleichzeitiger Anwendung mit Cannabidiol erhöht war, was auf einen synergistischen oder additiven Effekt zwischen der Terpenpräparaten und CBD hindeutet“, fassten die Autoren ihre Ergebnisse zusammen. Mehrere Studien haben bereits Beweise dafür gefunden, dass Cannabis-Inhaltsstoffe zur Bekämpfung des mit COVID-19 in Zusammenhang gebrachten Zytokinsturms und des akuten Atemnotsyndroms beitragen und die Infektion hemmen können. Diese neue Studie zeigt, dass Terpene neben Cannabinoiden auch zur Vorbeugung von Coronavirus-Infektionen nützlich sein können. Die Ergebnisse legen auch nahe, dass Vollspektrum-CBD-Öle, die auch Terpene enthalten, ein wichtiger Verbündeter im Kampf gegen das Coronavirus sein können.
VOLLBLUT
Wedding Cake
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edding Cake™ feminisiert: Mit einer einzigen Kostprobe dieses indicadominanten, hochpotenten Strains beginnt eine unvergessliche Reise in das Land des Genusses. Den Konsumenten erwartet ein süß-saurer, erdiger Duft mit unverkennbaren Vanillearomen und skunkigen Untertönen. Eine hochgelobte Cannabis-Kreation, die auch für ihre euphorisierenden und entspannenden Eigenschaften gefeiert wird. Unser Labor hat für unsere WEDDING CAKE™ eine noch stärker indicadominante Version (80 % Indica/20 % Sativa) ausgewählt, um die ursprüngliche Pink-Cookies-Genetik (aka „Wedding Cake“) aus dem Tresor von Barney´s Farm, die ursprünglich von Seed Junky Genetics erschaffen wurde, weiterzuentwickeln. Wedding Cake hat viel von seiner Girl-Scout-Cookies-Herkunft mitbekommen, nicht zuletzt die ungeheure Potenz. Gekreuzt wurde mit Cherry Pie, die ihrerseits einen
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raffinierten Mix aus dem OG- und Durban-Poison-X-Granddaddy-Purple-Erbe mitbringt. Diese Sorte bekam ihren Namen, da sie über und über mit THC-Kristallen bedeckt ist, was ein wenig an den Zuckerguss eines Hochzeitskuchens erinnert, mit subtilen Violett- und Rosa-Tönen während der Blüte. Die gerade einmal achtwöchige Blütezeit von WEDDING CAKE™ bewirkt, dass du ihre verlockenden Blüten in Rekordtempo in Händen halten und überdies sehr solide, monstermäßige Erträge von etwa 650 Gramm pro Quadratmeter in Innenräumen und sogar bis zu zwei Kilogramm im Außenbereich erwarten kannst. Der satte THC-Gehalt von 24 % wird dazu führen, dass du dich wieder wie in den Flitterwochen fühlen wirst. Die Outdoor-Ernte findet Ende September statt. Jeder Grower wird froh sein, sich für diesen prächtigen Strain entschieden zu haben! (x)
MEDI+GREEN
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Das ist ein Meilenstein für die Branche, jetzt ist hoffentlich die Hexenjagd der Ermittlungsbehörden gegen kleine Ladenbesitzer vorbei“, freut sich Wenzel Cerveny, Vorsitzender des Cannabis Verbandes Bayern (CVB) und Betreiber der Ladenkette „Hanf – der etwas andere Bioladen“. Der CVB war mit einer angemeldeten Kundgebung vor dem BGH zur moralischen Unterstützung vertreten (AZ 6 StR 240/20). „Wir haben CBD im Blut“, gaben sich die beiden Hanfbar-Betreiber Marcel Kaine (28) und Bardia Hatefi (36) betont gelassen. Das Landgericht Braunschweig hatte die zwei Händler wegen des Verkaufs von Hanftee zu Bewährungsfreiheitsstrafen in Höhe von neun und sieben Monaten verurteilt (Urteil v. 29.01.2020, Aktenzeichen 4 KLs 5/19). Trotz eines niedrigen THC-Gehalts zwischen 0,08 und 0,33 Prozent) hatte das Landgericht Braunschweig ein unerlaubtes Handeln mit Betäubungsmitteln erkannt. Das Urteil ist durch den BGH aufgehoben worden und zurück an das LG Braunschweig verwiesen worden. Der CVB hat das Urteil als richtungsweisend bezeichnet. „Der BGH hat Klarheit geschaffen“, so Wenzel Cerveny. Die junge Branche war seit 2019 heftigen Repressionen durch die Ermittlungsbehörden, insbesondere in Bayern, ausgesetzt. Die Polizei habe im Zuge von Razzien bei kleinen Einzelhändlern Hanftees und andere Produkte konfisziert, die um die Ecke bei Drogerie-Discountern verkauft wurden. „Die Ungleichbehandlung ist hoffentlich vorbei. Ein wichtiges politisches Ziel unseres Verbandes ist erreicht worden“, so Wenzel Cerveny. Entgegen der Auffassung des Landgerichts verbietet laut BGH-Urteil die Ausnahmevorschrift nicht grundsätzlich den Verkauf an Endabnehmer zu Konsumzwecken. „Es reicht, wenn einer der Beteiligten gewerblich handelt“, sagte Prof. Dr. Günther Sander, Vorsitzender des 6. Strafsenats in der Urteilsverkündung. Jedoch müsse ein Missbrauch ausgeschlossen sein. Die Klarstellung betrifft die bisher heiß diskutierte Passage zur Anlage I zu §1 Abs.1 Be-
Erleichtert nach dem BGH-Urteil: Die Braunschweiger Hanfbar-Betreiber Marcel Kaine (links) und Bardia Hatefi (rechts) mit Wenzel Cerveny vom Cannabis Verband Bayern.
Bundesgerichtshof rettet den Hanftee Cannabis Verband Bayern (CVB) begrüßt neue Rechtsauslegung des deutschen Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) Die deutsche Hanfbranche atmet auf: Das Bundesgerichtshof (BGH) hat im sogenannten Hanfbar-Braunschweig-Prozess die Urteile der Vorinstanz aufgehoben und eine richtungsweisende Entscheidung verkündet. Nach Ansicht des höchsten deutschen Gerichtes darf Hanftee grundsätzlich auch an Endverbraucher zu Konsumzwecken verkauft werden, wenn eine Berauschung ausgeschlossen ist. täubungsmittelgesetz (BtMG). „Problematisch war bisher immer der Verkauf von Nutzhanf an Endkunden“, betont Wenzel Cerveny. Aus der Passage des ausschließlich gewerblichen Zweckes hätten die Ermittlungsbehörden bisher eine Betäubungsmitteleigenschaft von Hanftee oder CBD-Blüten konstruiert. „Das ist ein großer Schritt nach vorn“, betont auch JanRobert Funck, Verteidiger von Marcel Kaine. Die Revision der Staatsanwaltschaft hat laut BGH-Urteil zur Aufhebung der Strafaussprüche geführt. Das LG Braunschweig hat
Wenzel Cerveny (2. v. l.) und seine Aktivisten vom Cannabis Verband Bayern haben die beiden Braunschweiger HanfbarBetreiber moralisch mit einer angemeldeten Kundgebung vor dem Bundesgerichtshof (BGH) unterstützt.
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laut BGH-Urteil nicht geprüft, „ob der Vorsatz der Angeklagten auch die Möglichkeit eines Missbrauchs der vertriebenen Pflanzenteile zu Rauschzwecken umfasste.“ Mit anderen Worten: Das LG hätte sich Gedanken machen müssen, so die BGH-Richter, ob sich mit dem Hanftee etwa Brownies mit Rauschwirkung backen lassen.
text: Josef König Hanfi vor dem Bundesgerichtshof Dienststelle Leipzig