Der Deustche Weinbau (DDW) Ausgabe 06/2018

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HAGEL Maßnahmen zur Bekämpfung KELLERSANIERUNG So behebt man Schäden an Bodenbelägen Offizielles Organ des Deutschen Weinbauverbandes e.V. (DWV)

# 6/18

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nickenig trifft …

» Herr Stoll,

was bringt eine digitale Schlagkartei? «

V

iele Weinbaubetriebe stöhnen über die Dokumentationspflichten, denen sie heutzutage aus unterschiedlichen Gründen unterliegen. Die Frage ist, wie die Betriebe diesen Verpflichtungen am besten nachkommen können. Ein Mittel, um sich mehr Ordnung und Überblick zu verschaffen, ist die Führung einer Schlagkartei. Von meinem Gesprächspartner möchte ich wissen, ob die Führung einer Schlagkartei Standard für unsere Weinbaubetriebe ist. Stoll zögert: »Mit Sicherheit existieren bei vielen Weingütern Aufzeichnungen, die aber vielleicht nicht immer zusammengeführt und deshalb vom Betrieb auch nicht optimal genutzt werden können. Eine digitale Schlagkartei stellt eine moderne Methode bereit, mit der man eine umfassende Erfassung, Speicherung, Verknüpfung und Auswertung von Betriebsdaten erreichen kann. »Die digitale Schlagkartei Hierbei sollte moderne dient in erster Linie dem Technik das Weingut Weingut. Mit gläserner unterstützen, die Erledigung der DokumenProduktion hat das nichts tation erleichtern und zu tun.« die Ergebnisse des Handelns verbessern.« Was sind die wesentlichen Vorteile einer Schlag­ kartei? Stoll: »Eine Schlagkartei muss intuitiv zu bedienen sein und zur Vereinfachung der erforderlichen Dokumentation beitragen. Wenn sie gut geführt ist, kann sie zur objektiven Entscheidungsunterstützung herangezogen werden, das Antragswesen unterstützen und durch Transparenz zu einer besseren Darstellung der Umweltverträglichkeit der Produktion beitragen. Dies dient zunächst dem Weingut selbst, hat Prof. Dr. Manfred Stoll, mit einer gläsernen Institut für allgemeinen und Produktion nichts zu ökologischen Weinbau, tun und muss DatenHochschule Geisenheim

der deutsche weinbau 6/2018

schutz und Datensicherheit für den Anwender gewährleisten. Das erachte ich als ein Selbstverständnis und nur dort, wo eine Dokumentations- und Auskunftspflicht besteht, muss der Winzer einer Offenlegung nachkommen.« Auf welche Weise kann eine Schlagkartei geführt werden? Stoll erläutert: »Eine Schlagkartei ausschließlich digital zu führen, ist kein Muss. Aber die Chancen und Möglichkeiten, die sich hieraus ergeben, werden größer. Öffentliche und behördliche Geo-Daten sollten kostenfrei in standardisierten und praxistauglichen Datenformaten zur Verfügung gestellt werden. Hierzu zählen Katasterkarten oder Bodenkarten mit Relief und Wasserhaltevermögen. Die Bewirtschaftungsaufzeichnungen ohne Schreibaufwand ›schlagbezogen‹ einem Weinberg zuzuordnen könnte einen Weg darstellen, beispielsweise automatisiert die Traktorarbeiten zu erfassen.« Steht den Betrieben eine große Auswahl an Möglichkeiten zur Verfügung? Stoll schüttelt den Kopf: »Auch wenn in der Landwirtschaft Lösungen aus dem ›precision farming‹ vorliegen, so ist die Übertragbarkeit in die Sonderkultur des Weinbaus bisher nur begrenzt gelungen. Im Ansatz stehen derzeit nur wenige, oder sollte ich besser sagen keine Lösungen zur Verfügung, die das Auftragsmanagement zusammenführen und eine automatische, mobile Dokumentation mit einer Spuraufzeichnung und Navigation in einer Schlagkartei ermöglichen. Nur wenn wir mit der Digitalisierung auch die betriebliche Autonomie erhalten, werden wir der Tradition des Weinbaus gerecht. Hierüber werden wir beim 63. Internationalen DWV-Kongress in der Tagung »Weinbau 4.0 – Digitalisierung in der Prozesskette« diskutieren. Die ddw-Leser sollten sich den Termin und die Teilnahme an meiner Schlagkartei-Session vormerken! «Schlag mi’s Blechle!« F 3


inhalt  # 6/18

DER OENOLOGE 46. Jahrgang | 3/2018

BDO INTERN

BDO INTERN 18

Exkursion Armenien und Georgien

BDO INTERN 20

Programm der BDO-Fachtagung

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Foto: Karl Heinz Tappe

Was bedeutet mir der BDO?

Foto:G. Lux

Bund Deutscher Oenologen e.V. | Mitgliederzeitschrift für Führungskräfte des Weinbaus, der Oenologie, der Getränketechnologie und der Weinwirtschaft, Mitglied im Internationalen Oenologenverband UIOE, Paris und im Deutschen Weinbauverband, Bonn

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oenologe

wetter

Neuigkeiten vom BDO

Hagelereignisse richten immer wieder große Schäden in der Landwirtschaft an

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standards

weinbau Besonders Steillagen sind vom Bodenabtrag durch Erosion betroffen

03 nickenig trifft … 10 nachgefragt Foto: adlumina/Ralf Ziegler

12 nachgerechnet 38 fassweinmarkt terminal / impressum

40 marktplatz 42

ddw praxisnah

mundus vini Die Erfolge der deutschen Wein­ erzeuger beim 22. Großen In­ ternationalen Weinpreis können sich sehen lassen

Foto:M. Porten

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der deutsche weinbau 6/2018


Dr. Detlev Janik, Geschäftsführer Pfalzwein e. V.

marketing Die richtige Strategie kann Wettbewerbsvorteile im Ab­ satz bringen

Foto: adlumina Ralf Ziegler

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bauen

Foto:Faber/ICEP

Beim Neubau oder der Sa­ nierung von Kellergebäuden gilt es einiges zu beachten

Maximilianstraße 7

»Mit unserem neuen ProWein-Stand wollen wir zusätzliche Messebesucher auf uns aufmerksam machen und weitere Betriebe als Aussteller hinzugewinnen.«

ProWein: ja oder nein? Wenn Sie diese Zeilen lesen sind Sie entweder auf der ProWein oder Sie kommen gerade von dort. Viel unwahrscheinlicher ist, dass Sie nicht in Düsseldorf waren, schließlich ist die Messe das »Klassentreffen« der Weinbranche. Wer würde sich so einen Anlass schon freiwillig entgehen lassen? Momentan sicher (noch) niemand. Die Besucher- und Ausstellerzahlen steigen seit Jahren. Im Vorfeld der diesjährigen Messe waren allerdings auch andere Stimmen zu vernehmen. Kritik wurde nicht an der Durchführung oder der Leistung der Messeverantwortlichen geübt, die wird einhellig gelobt, auch der Erfolg der Messe findet nur bewundernde Worte. Die Kosten-Nutzen-Relation beurteilen einige nicht ausnahmslos positiv. Besonders deutsche Aussteller scheinen zu überlegen, ob mit den Messeausgaben überhaupt die gesteckten Ziele erreicht werden. Die Messe werde immer größer, internationaler aber auch unübersichtlicher und da bekäme man schon den Eindruck, dass die Wahrnehmbarkeit des eigenen Produkts abnähme, ist hinter mehr oder weniger vorgehaltenen Händen zu hören. Auch stelle man sich die Frage, ob das Messebudget nicht anderweitig sinnvoller eingesetzt werden könne. Mir kommt diese Diskussion bekannt vor, andere Leitmessen sehen sich mit vergleichbaren Argumenten konfrontiert. Die Entscheidung für oder gegen eine Teilnahme ist eine strategische. Jedes Unternehmen muss sie individuell treffen. Es gehört zum verantwortungsvollen unternehmerischen Handeln, diese Entscheidung regelmäßig auf den Prüfstand zu stellen. Aus meiner Sicht gehört es sich aber auch, dass wir die wichtigen Branchentreffen im eigenen Land unterstützen. Wenn diese Unterstützung das Budget überbeansprucht, müssen Lösungen gefunden werden, um die Kosten zu reduzieren. Wir sollten die ProWein allerdings auf keinen Fall den anderen überlassen. Oder wie sehen Sie das? Holger Klein Stellv. Chefredakteur klein@meininger.de

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info kompakt

Die Herausforderung steigt

drei fragen an … Geschäftsführer Pfalzwein e. V.

1.

Die Pfalz präsentiert sich in diesem Jahr mit einem neuen Stand auf der ProWein. Was hat sich am bisherigen Konzept verändert? Unser bisheriger Stand war etwas in die Jahre gekommen, deshalb haben wir unser neues Standbauprojekt europaweit ausgeschrieben. Gewonnen hat diese Ausschreibung unser bisheriges Messebauunternehmen, die Firma »Schuberts messe + mehr« aus Franken. Das Ergebnis: Unser Stand ist nochmals offener geworden und sein Herzstück, der »Marktplatz«, ist nun wirklich ins Zentrum gerückt. Neu ist auch eine Theke zur freien Verkostung. Die Stände der Winzer haben alle eine drei Meter hohe, hinterleuchtete Stele bekommen, die für noch mehr Aufmerksamkeit sorgen soll.

2.

Welche Neuigkeiten erwarten die Besucher? Neben dem umfangreichen Verkostungsprogramm bieten wir unseren Besuchern die Möglichkeit zum

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Foto: adlumina Ralf Ziegler

Dr. Detlev Janik,

freien Verkosten. An der neuen Verkostungstheke wechselt der thematische Schwerpunkt täglich. Außerdem können sich unsere Gäste umfassend über die geschützte Ursprungsbezeichnung (gU) Pfalz informieren. Das Thema Riesling wird sowohl bei den geführten Verkostungen, als auch in der Verkostungszone aufgenommen. Schließlich ist die Pfalz das größte Riesling-Anbaugebiet der Welt.

3.

Was erhoffen Sie sich von dem neuen Auftritt? Wir hoffen natürlich, dass zusätzliche Messe­ besucher auf uns aufmerksam werden und sich auch weitere Betriebe anschließen. Für dieses Jahr konnten wir schon zwölf Betriebe hinzu gewinnen, sodass wir nun 40 Weingüter und Genossenschaften am Gemeinschaftsstand der Pfalz versammelt haben. Schon im Vorfeld haben wir den interessierten Betrieben das Konzept bei einer Veranstaltung in Bad Dürkheim vorgestellt, um auch deren Meinung einfließen zu lassen.

FRANKEN Über 600 Winzer trafen sich vom 27. bis 28. Februar 2018 zu den 60. Veitshöchheimer Weinbau­ tagen in der LWG, um über aktuelle und künftige Herausforderungen im Weinbau zu diskutieren. Christian Deppisch machte bei der Vorstellung des Forschungsprojektes »Weinbau 2025« die Bedeutung von Biodiversität für den Weinbau deutlich. Der Rückgang der Biomasse von fliegenden Insekten von nahezu 80 Prozent in den vergangenen 28 Jahren mache klar, dass ein sofortiges Handeln gefragt sei. Deppisch zeigte auf, mit welchen Maßnahmen das Leben im Weinberg gefördert und erhalten werden kann. »Landschaft bedeutet immer ein Zusammenspiel von Mensch und Kultur mit der Natur«, betonte auch LWG-Präsident Dr. Hermann Kolesch. Der Weinberg sei nicht nur Nutzfläche, sondern schützenswerter Lebensraum und Mythos zugleich. So verdiene die Weinwirtschaft zwar rund 250 Mio. Euro im Jahr (2017) durch den Weinverkauf, aber über 3 Mrd. Euro mit Weintourismus. »Nur wem es gelingt, den Mythos von Natur und Herkunft authentisch auf den Wein zu übertragen und dies auch im Arbeitsalltag zu leben, wird zu den künftigen Gewinnern in der Branche gehören«, so Kolesch. ARD-Meteorologe Karsten Schwanke warnte die Winzer vor Unwettern mit Hagel, die mit dem Klimawandel einhergingen und künftig häufiger auftreten würden. Der Klimawandel sei nicht mehr nur düstere Prophezeiung, sondern Realität: In knapp 100 Jahren könnte in Franken ein mediterranes Klima herrschen. Die Auswirkung auf die Vegetation sei bei Weitem nicht abschätzbar. Dr. Daniel Heßdörfer mahnte zum möglichst effektiven Einsatz von Wasser. Das Selbstverständnis vom uneingeschränkten Zugriff sei durch die Engpässe in Franken in den letzten Jahren ins Wanken gekommen. Im Gegensatz zum südlichen Bayern leide der Norden verstärkt unter Trockenheit.

Neben Speicherlösungen und Tröpfchenbewässerung setzt Heßdörfer auf Technik: Drohnen, ausgestattet mit modernster Messtechnik, sollen die akute Trockenstresssituation der Weinstöcke erfassen. »Das Credo lautet, den Weinstock erst dann mit Wasser zu versorgen, wenn der Stock – nicht der Winzer – unter Trockenstress leidet«, so Dr. Heßdörfer.

(v. l. n. r.): Regierungspräsident Dr. Beinhofer, Karsten Schwanke, Weinkönigin Silena Werner und Weinbaupräsident Artur Steinmann

Im Anschluss erläuterte Dr. Mathias Mend das europaweite System der geschützten Ursprungsbezeichnung (g. U.). Mit dem geplanten Wechsel zum romanischen Klassifizierungssystem stehe künftig nicht mehr das in Oechsle gemessene Mostgewicht, sondern vielmehr die Herkunft des Weines im Mittelpunkt. Johannes Burkert stellte in seinem Vortrag dar, an welchen Stellschrauben der Gärführung gedreht werden kann, um die Weinstilistik gezielt zu beeinflussen. »Bereits kleine Eingriffe, etwa die Dauer der Maischestandzeit, die Gärtemperatur oder die Lagerung auf der Hefe haben eine große Wirkung auf die sensorischen Eigenschaften des Weines«, so Burkert. Bei der Gestaltung der Weinstilistik komme es darauf an, möglichst nachvollziehbar für den Kunden zu sein und gleichzeitig eine hohe Reproduzierbarkeit zu erreichen. Bei einer abschließenden Lehrweinprobe wurden die theoretischen Ansätze in der Praxis diskutiert. (ddw)

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HOHE ERTRÄGE In Österreich konnten 2017, nach mehreren ertragsschwachen Jahren, wieder höhere Erntemengen erreicht werden. Trotz schwerer Spätfröste und langanhaltender Trockenheit belief sich das Gesamterntevolumen auf 2,5 Mio. Hektoliter. Das sind 27 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Rotweinmengen erhöhten sich im Vergleich zu 2016 sogar um 53 Prozent. EISWEIN Gleich drei Weingüter an Saale und Unstrut haben Anfang Februar die Chance genutzt, um Eiswein zu lesen. Bei minus 11 Grad Celsius haben die Weingüter ihre Silvaner- und Muscaristrauben mit Mostgewichten zwischen 181 und 220 Grad Oechsle geerntet.

DWV BEFRAGUNG Der Deutsche Weinbauverband veranstaltet vom 4. bis 6. November den 63. Internationalen Weinbaukongress in Stuttgart. Auf dem Kongress möchte der Verband Praktiker, Wissenschaftler und Industrievertreter zusammenbringen, um über aktuelle Themen der Branche zu diskutieren. Hierzu wird eine Umfrage zu Themenwahl, Referenten, Begegnungs­formen etc. durchgeführt. Generalsekretär Dr. Rudolf Nickenig empfiehlt allen Interessierten, die Möglichkeit zu nutzen, Einfluss auf die inhaltliche und organisatorische Gestaltung des kommenden und der zukünftigen Kongresse zu nehmen. (www.dwv-kongress.de)

PFLANZENSCHUTZ Der Pflanzenschutzmittelhersteller »Nufarm« übernimmt Vertriebsrechte im biotechnologischen Pflanzenschutz. Damit ist es dem Konzern möglich, biotechnologische Pflanzenschutzmittel in Deutschland zu verkaufen. Vermarktet werden künftig die Produkte »Botector« und »Blossom Protect«. Das Mittel »Botector« kann im Weinbau gegen Graufäule (Botrytis cinerea) eingesetzt werden.

INFO FÜR PRAKTIKER Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) zieht nach einem Jahr eine positive Zwischenbilanz. Das Zentrum hat die Funktion, die Öffentlichkeit mit fundierten Daten objektiv zu informieren. Top-Themen im letzten Jahr waren die Nutztierhaltung sowie die neue Düngeverordnung. Hier gibt es bei Praktikern ein großes informationsbedürfnis, sodass die Broschüren und der Newsletter mit rund 3.000 Abonnenten gut angenommen wurden.

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standpunkt

info kompakt

Handelskrieg Die pfälzischen Gene müssen bei der Atlantikquerung von Donald Trumps Vorfahren über Bord gegangen sein. An­ ders sind Trumps Verhaltens­ weisen und seine jüngsten Androhungen eines Handels­ kriegs mit Europa nicht zu begreifen. Die angedrohte Gegenreaktion der Brüsseler Handelskommissarin, Straf­ zölle auf amerikanische Erd­ nussbutter, Orangensaft und Whiskey zu erheben, wird Trump wohl kaum beeindru­ cken, jedoch Stoff für politi­ sche Kabarettisten liefern. Gefährlich finde ich allerdings die Überlegungen in Brüsseler Krei­ sen, ein Entge­ genkommen der Europäischen Union bei land­ wirtschaftlichen Handelsfragen ins Spiel zu bringen. Wir müssen uns dagegen wehren, dass der Schutz von europäischen Herkunftsbezeichnungen und Lebensmittelstandards, auch der Weinstandards, bei diesen handelskriegerischen Auseinandersetzungen geop­ fert wird.

Klaus Schneider DWV-Präsident info@dwv-online.de

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Pflanzrechte verfallen RHEINLAND-PFALZ Wiederbepflanzungsrechte aus dem bisherigen Pflanzrechtesystem, die bis zum 31. Juli 2018 nicht genutzt werden, laufen aus. Die Landwirtschaftskammer (LWK) Rheinland-Pfalz weist darauf hin, dass Pflanzrechte aus Rodungen des Weinwirtschaftsjahres 2004/2005 Mitte des Jahres ablaufen. Um diese Wiederbepflanzungsrechte noch vor dem Verfall zu nutzen, sollten diese schnellstmöglich in eine Genehmigung zur Rebpflanzung umgewandelt und noch vor dem 31. Juli 2018 eine Pflanzung durchgeführt

werden. Sollte eine Nutzung dieser Rechte nicht mehr gewünscht oder möglich sein, kann die Umwandlung unterbleiben. Ungenutzte Genehmigungen können allerdings sanktioniert werden. Eine Umwandlung ist also nur dann sinnvoll, wenn die Genehmigung auch vor dem 31. Juli 2018 für eine Anpflanzung genutzt werden kann. Ob ein Betrieb entsprechende Altpflanzrechte hat, kann im Weininformationsportal (WIP) überprüft werden. Auch ein Antrag zur Umwandlung von Wiederbepflanzungsrechten kann über das System

gestellt werden. Betriebe, die noch nicht über einen Zugang verfügen, können die Registrierungsunterlagen unter: www.lwkrlp.de/de/weinbau/ service/wip-weininformationsportal/ abrufen. Darüber hinaus geben die LWK-Mitarbeiter in den entsprechenden Dienststellen gerne Auskunft darüber, ob in einem Betrieb Altpflanzrechte mit Ablaufdatum 31. Juli 2018 vorliegen. Entsprechende Anträge können auch schriftlich bei der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz eingereicht werden. (ddw)

Neue Meldepflicht ETHYLALKOHOL Laut Mitteilung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ist Deutschland gemäß der Verordnung (EU) Nr. 2017/1185 verpflichtet, der Europäischen Kommissi­ on jährlich bis zum 1. März Daten über die Herstellung und Verwendung von Ethyl­ alkohol landwirtschaftlichen Ursprungs im Sinne der Verordnung (EU) Nr. 1308/2013 zu übermitteln. Zuständig für die Erhebung und Weiterleitung der Daten an die Europäische Kommission ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Seit 16. Februar 2018 gibt es mit der geänderten Marktordnungswaren-Mel­ deverordnung (MarktOWMeldeV) eine nationale Rechtsgrundlage, welche die Ethylalkohol-Unternehmen (Alkoholwirt­ schaft) mit einer Jahreserzeugung von über 1.000 Hektoliter Alkohol verpflichtet, der BLE einmal jährlich eine Meldung nach ei­ nem bestimmten Muster abzugeben. In der Vergangenheit konnte die BLE zu einem großen Teil auf Alkoholmarkt-Daten der Bundesmonopolverwaltung für Brannt­ wein zurückgreifen. Mit Abschaffung des Branntweinmonopols zum 31. Dezember 2017 ist diese Datenquelle jedoch entfallen.

Unternehmen der Spirituosen-, Schaum­ wein-, Wein- und Fruchtweinwirtschaft können dieser Meldepflicht unterliegen, weil es zum einen Spirituosenunterneh­ men gibt, die auch neutralen Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs im Sinne der GMO für Agrarprodukte (Verordnung (EU) Nr. 1308/2013) bzw. der Spezifikation der Spirituosen-Grundverordnung (EG) Nr. 110/2008 herstellen oder alkoholfreie (ent- oder teilentalkoholisierte) Weine, Schaumweine oder Fruchtweine im Wege einer Vakuum-Destillation produzieren. Dieser bei der Entalkoholisierung gewon­ nene Ethylalkohol hat in der Regel einen Alkoholgehalt von unter 96 Volumenpro­ zent, wird jedoch teilweise zur weiteren Aufbereitung zu neutralem Ethylalkohol verkauft. Sollte es Unternehmen geben, die jährlich über 1.000 Hektoliter Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs oder Roh­ alkohol unter 96 Volumenprozent herstel­ len, sollten sich diese bei der BLE melden. Das BMEL weist ausdrücklich darauf hin, dass die BLE Verstöße gegen die Melde­ pflichten der Marktordnungswaren-Melde­ verordnung als Ordnungswidrigkeit ahnden kann. (Bl)

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Qualität ergründen ECOVIN Insgesamt 80 junge Winzer und Winzerinnen kamen zur 4. Ecovin-Jungwinzertagung vom 2. bis 4. März in der Pfalz zusammen. Die Tagung stand unter dem Motto »Divers. Dynamisch. Digital«. Am ersten Tag ging es um die Frage: Was ist Qualität und gibt es qualitative Unterschiede zwischen biologischen, biologisch-dynamischen und konventionellen Weinen? Der Samstag war mit Praxis-Erfahrungen, Forschungsergebnissen, Anrühren von Präparaten und Kompostbereitung dem biodynamischen Weinbau gewidmet. Abgeschlossen wurde der Tag mit einer vergleichenden Blindprobe von Bioweinen und konventionellen Weinen. Am letzten Tag beschäftigten sich die Teilnehmer mit der Digitalisierung im Weinbau. Fazit von Vorträgen und Diskussion: die Digitalisierung im Weinbau greift noch nicht optimal. (ddw)

Weintourismus beleben GEISENHEIM Welche positiven Synergien zwischen Wein und Tourismus bestehen und wie man diese zukünftig noch besser nutzen könnte, haben Vertreterinnen und Vertreter beider Branchen beim 1. Geisen­ heimer Weintourismus-Symposium am 27. Februar 2018 an der Hochschule Gei­ senheim diskutiert. »Weintourismus dient Weinbaubetrieben vermehrt als direktes oder indirektes Vermarktungsinstrument«, erläuterte Initiator Jens Rüdiger in seinem Einführungsvortrag. Monika Reule (DWI) stellte die Maßnahmen zur Förderung des Weintourismus vor, Prof. Gergely Szolnoki präsentierte einen Abriss einer vom DWI beauftragten Studie über die wirtschaftliche Bedeutung des Weintourismus. Einblick in den Weintourismus der Schweiz und Itali­ en gaben Stefan Mann (Schweiz) und Prof. Günter Schamel (Italien). Bernd Wechsler (DLR R-N-H) hob den Dreiklang »Leben, Pro­ duzieren, Verkaufen« bei der Umsetzung von

Die Referenten des Weintourismus-Symposiums

Weinarchitektur hervor. Prof. Erik Schwei­ ckert, tourismuspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im baden-württembergischen Landtag, diskutierte in seinem Vortrag die politischen Rahmenbedingungen für Wein­ tourismus. Prof. Knut Scherhag skizzierte das Urlaubsreiseverhalten in Deutschland. Das 2. Geisenheimer Weintourismus Sym­ posium findet voraussichtlich am 26. Feb­ ruar 2019 statt. (ddw)


nachgefragt

Sagen Sie, welche Erfahrungen haben Sie mit Crowdfunding? Digitale Technologie schafft auch für den Weinbau neue Möglichkeiten der Finanzierung.

Marc Josten

Hartmut Heintz

Ronald Linder

Weingut Josten & Klein, Remagen-Kripp

Weingut im Zwölberich, Langenlonsheim

Winzerhof Linder, Endingen am Kaiserstuhl

Anders als bei anderen Jung­ winzern war es nicht mein Ziel, per Crowdfunding eine Existenzgründung zu finanzieren. Vielmehr habe ich mich auf eine Anfrage von »Ploppster« hin entschlossen, bei dieser weinspezi­ fischen Plattform mitzumachen. Ich nutze Crowdfunding nicht für ein kon­ kretes Projekt im Weingut, sondern für wiederkehrende Investitionen (z. B. in Barriques).

Wir haben unsere Kunden bereits an Projekten des Weinguts beteiligt, lange bevor es Crowdfunding gab. Bei unseren bestehenden Kunden sind wir mit Crowdfunding sehr erfolgreich, in unserem »öffentlichen« Projekt für Nicht-Kunden jedoch weitaus weni­ ger. Es ist uns kaum gelungen, neue Partner mit Interesse an unserem Wein und den Zielen unseres Betriebs zu gewinnen. Am Ende gab es lediglich einige kleine Engagements. Stamm­ kunden hingegen haben das Vertrau­ en, da reicht ein Handschlag und sie sind mit dabei.

»

Wenn ich künftig eine passende Idee habe, kann ich mir eine weitere Finanzierung per Crowdfunding gut vorstellen. Mit unserem aktuellen Projekt haben wir nicht nur eine junge, internetbegeisterte Zielgruppe im Blick. Unsere Geldgeber erhalten als Gegenleistung verschiedene »Be­ lohnungspakete«, z. B. ein Barrique mit persönlicher Namensgravur, ein »Winzer für einen Tag«-Event oder eine Privatweinprobe bei sich zu Hause. Das kostet natürlich auch Zeit. Diese sollte man vorher einplanen.

»

Die Finanzierung von Projekten ge­ meinsam mit dem Kunden stärkt des­ sen Bindung zum Weingut. Wir können unseren treuen Kunden dadurch einen »Cashback« geben. Die erhaltenen Gelder zahlen wir nach der konkreten Investition – sei es in die Rebanlage, einen Grundstückskauf oder in die Kellerwirtschaft – vollständig zurück.

»

2012 starteten wir unser erstes Crowdfunding zur Finanzierung des Elektrofahrzeugs, mit dem wir bio­ dynamische Präparate ausbringen. Als Direktvermarkter verkaufen wir Produkte mit Geschichten, und Crowd­ funding funktioniert ohne Geschichte nicht. Zur Mitte der Finanzierungslauf­ zeit haben alle Überzeugten schon Geld eingelegt, an diesem Punkt muss man selbst Geld nachschieben, um zu zeigen, dass es dem Ende zugeht und jede Hilfe zählt. Die Fundingplattform alleine reicht jedoch nicht. Das Projekt muss fortlaufend über soziale Medien, Mailverteiler etc. beworben werden. Zur Finanzierung unseres neuen Wein­ kellers verkaufen wir Genussrechte, also mit Wein verzinste Privatkredite. Geld von der Bank wäre zwar güns­ tiger, Crowdfunding jedoch hat eine enorme Marketingwirkung. Wer mit­ macht, kann partizipieren — am Betrieb genau wie am Produkt — das ist uns wichtig.

Markus Naumann hat nachgefragt. Wie ist Ihre Meinung? ddw@meininger.de

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der deutsche weinbau 6/2018


Jungwinzer für moderaten Alkoholkonsum EBERSTADT Das vom Deutschen Raiffeisen­ verband (DRV) veranstaltete Jungwinzerforum hat sich zu einem etablierten Veranstaltungsfor­ mat entwickelt. Bereits zum vierten Mal trafen sich rund 40 genossenschaftliche Jungwinzer zum Austausch (siehe Bild). Am 4. März war das Jungwinzerforum in Württemberg zu Gast bei der Weinsberger Tal eG in Eberstadt. Themen des diesjährigen Forums waren vor allem die Än­ derungen der politischen Rahmenbedingungen

bezüglich Anbaurichtlinien und der Reform des Weinbe­ zeichnungsrechts. Außerdem möchten die DRV-Jungwin­ zer durch die aktive Unterstützung der Kampagne »Wine in Moderation«, zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol beitragen. Zum Abschluss des Forums fand eine Verkostung der Jungwinzer-Projekte statt. Die Probe zeigte die Vielfalt der genossenschaftlichen Produktpalette – von Projekten, die gezielt junge Menschen ansprechen, über ein Projekt mit einer Discountkette bis hin zur Rotwein­ cuvée im Topsegment. (ddw)

Weinkönigin gesucht! keine Winzertochter sein, berufliche Fertigkeiten in Weinberg, Keller oder Vertrieb reichen aus. Teilnehmen können Frauen, die mindestens 18 Jahre alt und unverheiratet sind und aus der Weinregion Saale-Unstrut kommen. Auf die neue Weinkönigin wartet ein vielseitiges aber auch fordern-

des Programm. Die Weinhoheit reist durch ganz Deutschland, deshalb sollten die Bewerberinnen zeitlich flexibel sein. Bis zum 30. April sind schriftliche Bewerbungen an die Gebietsweinwerbung Saale-Unstrut oder per E-Mail an: info@weinbauverband-saale-unstrut.de möglich. (ddw)

Foto: tkphotography - fotolia.com

SAALE-UNSTRUT Die Gebietsweinwerbung des Anbaugebietes Saale-Un­strut sucht eine Nachfolgerin für die amtierende Weinkönigin Juliana Beer. Am 9. September wird traditionsgemäß die Krone der Gebietsweinkönigin an die Nachfolgerin übergeben. Um das Ehrenamt zu besetzen, muss man

5. Juni 2018 | Saalbau, Neustadt/Weinstraße

§

Themen aus aktueller Rechtsprechung, Erzeugerorganisationen und Geoschutz Für die Weinbranche und Interessierte am Weinrecht

Informationen und Anmeldung: www.neustadter-weinrechtstag.de

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Anbaufläche internationaler Rebsorten   Eine neue OIV-Studie gibt Aufschluss über die weltweite Bedeutung von Rebsorten

D

ie Internationale Organisation für Rebe und Wein (OIV) hat eine neue Studie zum Anbauumfang einzelner Rebsorten an der Weltrebfläche veröffentlicht. Bezugsjahr ist 2015. Berücksichtigt sind Rebsorten für die Tafel-, Rosinen- und Weinproduktion. Nach OIV-Angaben umfasst das Rebsortenspektrum rund 10.000 Rebsorten weltweit und eine globale Rebfläche von 7,5 Mio. Hektar. Dabei ist der Anbauumfang einzelner Rebsorten sehr unterschiedlich. Die 13 >> Die meistangebaute Sorhauptsächlich angebauten Rebsorten repräsentieren ein Drittel, te für die Weinherstellung die 33 wichtigsten Rebsorten die ist Cabernet Sauvignon << Hälfte der Weltrebfläche. Die Tafeltraubensorte Kyoho wird auf 365.000 Hektar angebaut. Sie ist die anbaustärkste Rebsorte weltweit und steht zu mehr als 90 Prozent in China. An zweiter Stelle folgt die Rebsorte Cabernet Sauvignon mit 341.000 Hek­

tar. Sie ist die für die Weinproduktion am meisten genutzte Rebsorte. Im Anbauranking folgt die Rebsorte Sultana (273.000 ha), die vorwiegend zur Erzeugung von Tafeltrauben und Rosinen genutzt wird. Merlot (266.000 ha) wird in 37 Ländern angebaut. Der Anbau von Tempranillo konzentriert sich zu fast 90 Prozent auf Spanien. Auch länderspezifisch unterscheidet sich die Anbaubedeutung einzelner Sorten. In Spanien stehen drei Rebsorten – Airen, Tempranillo und Bobal – auf 50 Prozent der Rebfläche. In Italien gibt es diese Dominanz einiger weniger Rebsorten nicht. Hier repräsentieren mehr als zehn Hauptrebsorten die Hälfte der Anbaufläche. Weitere Informationen zum Anbauumfang ausgewählter Rebsorten enthält die beigefügte Tabelle. Ihr sind auch die Anbauflächen der Länder zu entnehmen, in denen die betrachtete Sorte hauptsächlich angebaut wird (fünf Länder plus Deutschland).  F

Anbaufläche einzelner Rebsorten insgesamt und in den jeweiligen fünf Hauptanbauländern (plus Deutschland) CAB. FRANC

Dr. Klaus Rückrich der DWV-Fachmann für Zahlen und Daten

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ARGENTINIEN AUSTRALIEN CHILE CHINA DEUTSCHLAND FRANKREICH ITALIEN NEUSEELAND ÖSTERREICH RUMÄNIEN SPANIEN SÜDAFRIKA UKRAINE USA SLOWAKEI UNGARN TSCHECH. REP.

Landesrebfläche insgesamt

OIV 3-2018 in ha 225.000 149.000 214.000 830.000 103.000 806.000 682.000 36.000 47.000 191.000 974.000 130.000 50.000 442.000 19.000 64.000 18.000

CAB. CHARMÜLLER PINOT PINOT PINOT SAUV. MERLOT RIESLING SAUV. DONNAY THG. BLANC GRIS NOIR BLANC rebsortenspezifische Anbaufläche 52.492 340.564 210.451 265.875 21.750 13.267 54.441 111.521 63.537 123.271

1.671 3.000 51 32.950 4.255

24.682 43.211 60.000 364 48.152

21.442 11.698 1.764 50.623 20.056

3.731

4.948

3.157

12.242 619 112.206 23.631

15.172 12.736

4.973 1.232 1.823

1.839

1.992

5.947 2.925 24.501

11.784 32.289

2.500 23.596

5.514

894 29.915 20.497

6.121 12.272 9.263 1.938

40.720

42.912

21.017

8.485 1.561 1.729 1.546

25.004

2.700 4.605

6.673

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Quelle: OIV 2018

der deutsche weinbau 6/2018


Frosthilfe in Millionenhöhe ausgezahlt STUTTGART Im baden-württembergischen Staatshaushalt 2018/2019 stehen nach Auskunft des Landwirtschaftsministeriums nur für rund die Hälfte der beantragten Frosthilfen Mittel zur Verfügung. Die Summe der Anträge von betroffenen Landwirten und Winzern, abzüglich Versicherungszahlungen und nicht entstan-

dener Kosten, belaufen sich demnach auf rund 109 Mio. Euro. Dieser Summe stehen allerdings nur etwa 49 Mio. Euro im Haushaltsplan gegenüber. Deshalb bewilligen die Landratsämter seit Anfang Februar Gelder in Höhe von 47 Prozent der beantragten Schadenssumme. Am stärksten vom Frost betroffen war der Bodensee-

kreis. Das durchschnittliche Schadensvolumen beläuft sich hier auf rund 69.000 Euro pro Antrag. Mit Schäden in Höhe von 61,1 Mio. Euro waren Kernobstkulturen am stärksten von den Frostereignissen im April 2017 betroffen, vor Wein- und Tafeltrauben mit 26,3 Mio. und Steinobst mit 14,22 Mio. Euro. (ddw)

Weinbauschule öffnet ihre Pforten und Weintourismus informieren. Interessierte erhalten Einblick in den Versuchskeller, das Sensorik-Studio, die Rebenzüchtung, die Qualitätsweinprüfung und vieles mehr. Im Rahmen einer Kellerführung werden die aktuellen Projekte, die Arbeitsweise und die besondere Ausstattung der LVWO vorgestellt. Zusätzlich kann in einer Verkostungszone das Sortiment des Staatsweinguts verkostet werden. Des Weiteren werden verschiedene

Demonstrationen, vom Drohneneinsatz bis hin zu Virtual Reality-Erfahrungen, angeboten. Studierende der Weinbauschule lernen alles von der Traubenproduktion bis hin zur Vermarktung. Im mit mehreren Architekturpreisen ausgezeichneten Verkaufsraum des Staatsweinguts erleben sie die Weinvermarktung hautnah mit. Des Weiteren lernen sie den Umgang mit neuen Technologien und der Digitalisierung. (ddw)

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WEINSBERG Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein und Obstbau (LVWO) in Weinsberg, veranstaltet die älteste Weinbauschule Deutschlands einen Tag der offenen Tür. Am 25. März können Besucher die vielfältigen Angebote in Bildung, Forschung und Praxis entdecken und sich über die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten im Wein- und Obstbau sowie Brennereiwesen

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wetter

verhagelt HAGEL kann im Obst- und Weinbau, zumindest auf kleinem Raum, schnell zu einem Ertragsausfall von 100 Prozent oder sogar zu einem kompletten Verlust der Bepflanzung führen. Hagel in Form vertikal herabhängender Fallstreifen an der Unterseite einer Wolke Text und Bild: Gerhard Lux, Diplom-Meteorologe, Deutscher Wetterdienst (DWD)

H

agelschauer verursachen nicht nur beträchtliche Schäden an Pflanzen, sondern auch an Viehbeständen, Gebäuden, vor allem Gewächshäuser, und natürlich an Autos. Auch im Forst kommt es immer wieder zu Schäden, besonders in Aufforstungsflächen. Durch die meist geringe Ausdehnung eines Hagelschlags sind die Schäden räumlich begrenzt. Sie können aber durchaus auch Existenzen vernichten. Der schlimmste, und für die Versicherungen teuerste Einzelfall in der deutschen Geschichte, ist noch immer der Münchner Hagelschlag von 1984. Der Schaden belief sich auf über 1,5 Milliarden Euro, insbesondere weil mehrere Flugzeuge auf dem Flugplatz München-Riem betroffen waren. 2013 führten mehrere Hagelschläge in Baden-Württemberg und Niedersachsen, insbesondere am 27. und 28. Juli und am 6. August, zu Schäden von insgesamt 2,7 Milliarden Euro. Auch was Hagelschäden an Autos angeht, 14

kam 2013 besonders teuer: etwa 635.000 Autos wurden in Deutschland durch Hagel ab einer Korngröße von 2 bis 3 Zentimetern beschädigt. Das finanzielle Risiko von Ernteausfällen oder Gebäudeschäden durch Hagel lässt sich mit speziellen Versicherungen, z. B. einer Hagelversicherung, absichern. Die Kosten solcher Spezialversicherungen sind jedoch nicht gerade gering. Bei Schäden an Fahrzeugen greift immerhin die Teilkaskoversicherung. Daneben gibt es kaum praktikable Möglichkeiten für einen hundertprozentigen Schutz.

SO ENTSTEHT HAGEL

Das Wort Hagel stammt vom altdeutschen »hagal« ab und ist vermutlich verwandt mit dem griechischen Wort »káchlēx« für Kieselstein. Gebräuchlich ist auch der Begriff Schloße für das Hagelkorn, was wohl mit der Farbe schlohweiß in Zusammenhang steht. Zur Abgrenzung vom Graupel spricht man erst bei einem Durchmesser von einem

halben Zentimeter von Hagel. Bei vereisten winzigen Schneeflocken mit Eisüberzug und einem Durchmesser unter einem Millimeter spricht man von Schneegriesel oder Griesel. Die Größe von Hagelkörnern variiert sehr stark. Versicherungen unterscheiden oft Intensitätsklassen, die von kleinem Hagel von 0,5 Zentimeter Durchmesser bis zu außergewöhnlich großem Hagel von über 10 Zentimeter reicht. Das Gewicht von Hagelkörnern variiert entsprechend zwischen 0,1 und 500 Gramm oder mehr. Hagelkörner von 2 Zentimeter und mehr fallen mit einer Geschwindigkeit von etwa 70 km/h vom Himmel. Das reicht für deutlich sichtbare Dellen im Autoblech. Die großen Stücke können Geschwindigkeiten von über 150 km/h erreichen. Bei einem solchen Aufprall werden selbst dicke Glasscheiben, Dachziegel oder Fassaden problemlos durchschlagen. Im Freien droht in so einem Fall durchaus Gefahr für Leib und Leben. Hagelstücke wachsen in den niedrigen bis mittleren Schichten der Gewitterwol-

der deutsche weinbau 6/2018


ken. Sie entstehen im normalen Kondensationsprozess im 0-Grad-Grenzbereich und werden durch Aufwinde von 10 bis 30 m/s in der Wolke nach oben in kühlere Bereiche getragen, fallen danach wieder in tiefere Luftschichten, nehmen weiteres Wasser auf, werden abermals nach oben gerissen, und zusätzliches Wasser gefriert an. Dieser Vorgang wiederholt sich solange, bis das Hagelkorn zu schwer ist, um von den Aufwinden getragen zu werden. Die Größe des Hagelkorns ist daher ein Indiz für die Aufwinde in der Wolke, umgekehrt dient die Stärke der Aufwinde der Prognose der Hagelkorngröße. Schneidet man ein Hagelkorn auf, erkennt man, ähnlich wie bei Baumringen, verschiedene Schichten der Größenzunahme. Meist reicht die Zeit in der Wolke nicht, um Durchmesser über 10 Zentimeter zu bilden. Denn wird das Hagelstück schwerer, reicht irgendwann der Aufwind in der Gewitterwolke nicht mehr, das Korn in der nasskalten Umgebung im Inneren in der Schwebe zu halten – der Hagel fällt schließlich aus der Wolke heraus. Immer wieder gibt es jedoch Meldungen über deutlich größere Hagelstücke. Meist gelingt es nicht, diese Findlinge genau zu vermessen bevor sie schmelzen. Die Fotos zeigen aber in fast allen Fällen Hagelstücke, die aus mehreren kleineren zusammengefrorenen Hagelstücken bestehen und vergleichsweise instabil sind. In jedem Fall ist Hagel stets eine Begleiterscheinung eines Gewitters, insbesondere in den Sommermonaten. Das können dann Gewitter entlang einer markanten Luftmassengrenze sein oder auch Wärmegewitter im Hochsommer. Die überwiegende Zahl der Gewitter tritt im Zeitraum Mitte Mai bis Mitte September auf. Außerhalb

der deutsche weinbau 6/2018

dieses Zeitraums entwickeln Gewitter selten genug Höhe und Aufwind, um Hagel zu erzeugen. Im April beispielsweise sind Gewitter fast immer nur mit Griesel oder Graupel verbunden.

AUFTRETEN UND HÄUFIGKEIT

Weltweit sind am stärksten die Mittleren Breiten von Hagelereignissen betroffen, insbesondere Zentral- und Südeuropa, die USA, Mexiko, Argentinien, Südafrika, das östliche China und Südost-Australien. Aber auch einzelne äquatornahe Gebiete können betroffen sein, darunter die Region Kericho in Kenia oder Äthiopien. Hagel tritt auch gerne an hohen Gebirgsrändern

>> Der Süden und Westen Deutsch­ lands sind häufiger vom Hagel betrof­ fen als Norden und Osten. auf, zum Beispiel an den Anden in Ecuador, Peru und Kolumbien oder am Himalaya, im Norden von Nepal und Indien.

in der Erdatmosphäre bedeutet mehr globale Verdunstung und Feuchte in einem intensivierten Wasserkreislauf, labilere atmosphärische Zustände und extremeres Wetter. Eine Forschergruppe der Universität Karlsruhe will herausgefunden haben, dass die Zahl der Hagelgewitter in den letzten Jahrzehnten zugenommen hat. Habe die Zahl der Tage mit Hagelschäden 1986 noch bei fünf

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IST DER KLMAWANDEL VERANTWORTLICH?

Eine detaillierte Hagelschadenskartierung für Deutschland gibt es nicht. Denn insgesamt sind diese Ereignisse trotz aller Schäden extrem selten und sie können schließlich überall auftreten. Da Hagel jedoch in Verbindung mit schweren Gewittern steht, war in der Vergangenheit der Süden Deutschlands häufiger betroffen als der Norden und der Westen häufiger als der Osten. Unklar ist auch, ob der Klimawandel zu einer Häufung von Hagelereignissen führt. Das ist zumindest theoretisch vorstellbar, denn mehr Wärme

gelegen, so sei sie 2004 auf 34 gewachsen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) kann das jedoch nicht bestätigen und verweist auf die inzwischen stark verbesserten Methoden zur Überwachung des aktuellen Wetters.

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wetter ter zuständigen Götter durch Gebete und Opfer zu besänftigen oder gnädig zu stimmen. Später wurde er selber aktiv, mit allerlei Wetterzauber und Regentanz. Heute traktieren Wolkenimpfer und Hagelflieger aufziehende Regen- und Gewitterwolken mit Schall-Kanonen bzw. chemischen Substanzen. Übrigens sollen bereits die Römer versuchte haben, auf die üblen »feuchten Winde« Einfluss zu nehmen, die man für Gelbfieber, Malaria und sonstige Krankheiten verantwortlich machte. Kurzerhand verbannte man fast alles natürliche Grün aus der Stadt, zugunsten von Stein und Marmor, und schuf damit ein Stadtklima mit dem Charme eines überhitzten Backofens. Im Mittelalter war man lange der Meinung, Gewitter und Hagel könne man mit Lärm, Glockengeläut oder gar Kanonendonner abmildern. Eine ganz andere Möglichkeit Wetter zu beeinflussen entdeckte man eher zufällig. Vincent Schaefer, ein junger Chemiker, untersuchte kurz nach dem Zweiten Weltkrieg die Eisbildung an Flugzeugen. Bei Versuchen in einer Gefriertruhe fiel ihm auf, dass sein Atem, trotz minus 23 °C nicht

gefror. Das änderte sich, als er nach einem Stromausfall die Truhe schnell mit etwas Trockeneis (CO2) kühlen wollte. Schlagartig gefroren nun die winzigen Wassertröpfchen seines Atems zu kleinen Eiskristallen und sanken zu Boden. Offenbar brachte erst eine ausreichende Anzahl von Kondensationskernen bzw. Gefrierkernen den Entstehungsprozess von Wassertröpfchen oder Eiskristallen so richtig in Gang. In diesen Jahren machte die Wolkenphysik einen gewaltigen wissenschaftlichen Sprung nach vorne. In vielen Labors wurden weitere Versuche durchgeführt und weltweit an der Theorie gefeilt. Langsam kam man dem sehr komplexen Geschehen bei der Bildung von Wolken- und Regentröpfchen, Schnee, Graupel und Hagel auf die Schliche. Bei Laborversuchen zeigte sich unter anderem, dass Silberjodid (AgJ), ein nicht toxisches Salz, eine Substanz ist, die sich besonders gut als Gefrierkern eignet. Bereits ab minus 4,5 °C wirksam, hat sie eine hohe Affinität zur hexagonalen Struktur von Eisund Schneekristallen, ist bereits in geringen Mengen wirksam und damit relativ preiswert. Auch viele andere Substanzen bringen ganz gute Ergebnisse beim »Impfen«

Wetterradarbilder zeigen nicht nur Niederschlagsfelder, sondern gelegentlich auch »Hagelechos«

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von Wolken, beispielsweise Natriumchlorid (NaCl) bei »warmen« Wolken.

WUNDERMITTEL SILBERJODID?

Fortan bildeten sich immer wieder Forschergruppen, an Universitäten oder beim Militär, die mit Silberjodid experimentierten und Chemikalien mal zur Nebel- und Wolkenauflösung, mal zur Niederschlagssteuerung, -vermehrung oder gar zur Hagelabwehr einsetzten. Tatsächlich ist der Vorgang ausgesprochen komplex und je nach Wolkentyp, Tröpfchenspektrum und

>> Das ›Wolkenimpfen‹, also der Einsatz von Chemikalien zur Hagel­ bekämpfung ist in der Fachwelt umstritten. Temperaturschichtung der Luft zeigt sich ein Effekt – oder auch nicht. Es funktioniert also nicht immer. So ist es auch kein Wunder, dass in der Fachwelt der Einsatz dieser Chemikalien nach wie vor mehr als umstritten ist. Es ist ausgesprochen schwer nachzuweisen, dass ein sichtbarer Effekt tatsächlich durch das Impfen der Wolken hervorgerufen wurde und kein Zufall ist. In vielen Ländern der Erde versucht man weiterhin das Wetter durch Wolkenimpfen zu beeinflussen: In der Pfalz und in der Region um Stuttgart bekämpft man Hagel auf diese Weise. Hier kommen auch Hagelflieger zum Schutz vor Schäden im Weinberg zum Einsatz. Woanders versucht man Niederschläge wechselweise zu vermehren oder zu vermindern. Offenbar mit wenig Erfolg. Die meiste Erfahrung in Deutschland haben wohl die Hagelflieger aus Rosenheim. Dieser Landkreis südöstlich von München scheint häufiger von schweren Gewittern mit Hagel heimgesucht zu werden als andere Gegenden. Bereits in den 70iger Jahren hatte man dort begonnen vom Boden aus mit Silberjodid-Raketen auf Gewitterwolken zu schießen. Heute stehen kleine umgerüstete Privatflugzeuge bereit, die bei kritischen Wettersituationen starten und in speziellen, unter den Tragflächen angebrachten Rauchentwicklern jeweils rund drei Kilogramm Silberjodid in einer Aceton-Lösung verfeuern. Der Rauch, in die unteren Bereiche der Wolke »gesät«, soll durch das Überangebot

der deutsche weinbau 6/2018


an Gefrierkernen zur Bildung vieler kleiner Regentropfen anstelle großer Hagelkörner führen. Billig ist das nicht – mit über 200.000 Euro finanzieren die regionalen Behörden die jährlich etwa 20 Einsatztage der Flieger. Man mag daran glauben oder nicht, fast alle Wissenschaftler sind sich jedoch einig, dass die Hagelfliegerei keinen messbaren Einfluss auf die Hagelbildung in einem 10 oder 11 Kilometer hohen Gewitter zeigt. Alle vergleichenden Studien kamen zum gleichen Ergebnis. Von Nutzen scheinen einzig Hagelschutznetze oder Planen aus Polyethylen (PE) zu sein, die komplett über die Pflanzen gespannt werden und die Hagelkörner im Bereich der Traufe ohne weitere Schäden herabfallen lassen. Eine aufwändige und umständliche Methode, die aber zumindest für kleinere, wertvolle Bestände funktionieren mag, wenn schwere Gewitter frühzeitig vorhergesagt sind.

SO GUT IST DIE VORHERSAGE

Die Qualität der Wettervorhersagen ist in den letzten Jahrzehnten stetig besser und detailliert geworden. Aus physikalischen Gründen lassen sich großräumige Systeme, wie Orkane oder breite Niederschlagsfelder, schon einige Tage zuvor in den Computerberechnungen erkennen. je kleiner das Phänomen, desto schwieriger und desto kürzer die Vorwarnzeit. Das betrifft insbesondere Gewitter und erst recht Hagel im Gewitter, der ja teilweise nur in einer Breite von weniger als 100 Metern fällt – wenn überhaupt. Trotzdem warnen die Experten des DWD im Sommer regelmäßig in ihren Berichten am Vormittag, im Internet oder in der WarnWetter-App vor Hagel für bestimmte Regionen.

der deutsche weinbau 6/2018

Grundlage sind Wahrscheinlichkeitsprognosen für Gewitter und die Stärke der Aufwinde in den Gewittern. Im sog. Nowcasting-Verfahren kommen zu den Prognosen die Informationen von Wettersatelliten, 17 Wetterradargeräten am Boden, Blitzortungsdaten und Extrapolationen aller verfügbaren Bodenmessungen hinzu. Auf dieser Basis werden amtliche Warnungen durch die Vorhersage-Meteorologen ständig aktualisiert und an die Nutzer auf vielfältigen Wegen verbreitet. Die 17 deutschen Wetterradargeräte zählen zu den modernsten Systemen weltweit. »KONRAD« ist dabei ein Verfahren zur automatischen Erkennung, Verfolgung und Vorhersage von Gewitterzellen auf der Basis von Wetterradardaten. »KONRAD« gibt dem Nutzer umfassende und verlässliche Informationen über die Intensität und Zugrichtung eines Gewitters und liefert Warnhinweise bezüglich Hagel, Starkregen und Windböen. Das Verfahren stellt ein wichtiges Werkzeug für den Unwetterwarnprozess des DWD dar und wird u. a. auch im deutschen Feuerwehrinformationssystem (FeWIS) sowie durch Einrichtungen des Katastrophenschutzes genutzt.

um Regen, Schnee oder Hagel handelt. Die immer mehr auf zeitkritische Anwendungen ausgerichtete Nutzung der Technik hat dazu geführt, dass neue Produkte entwickelt werden. Beispielhaft ist dabei eine Kombination der aktuell gemessenen Informationen des Wetterradars mit einem Wetterprognosemodell zur hochgenauen Vorhersage des Niederschlags der nächsten

Folienüberdachungen Hagelschutzsysteme

zwei Stunden. Dies sind Informationen, die schon heute von immenser Bedeutung für die Landwirtschaft sind. Je präziser die unterschiedlichen Niederschläge räumlich und zeitlich erfasst und prognostiziert werden, desto höher ist der ökonomische und ökologische Wert der Informationen, die beispielsweise auch zunehmend in der WarnWetter-App des DWD Verwendung finden sollen. F

Beim Breitenstein 11 D- 79588 Efringen-Kirchen Tel.: +49 (0) 7628 – 805 707-0 Fax: +49 (0) 7628 – 805 707-77 info@braendlin.net www.braendlin.net

AUSBLICK

Im Bereich der Fernerkundung erleben die Wissenschaftler gerade einen weiteren Fortschritt durch hochmoderne Wetterradar-Technologie. Lieferten die ersten Wetterradarsysteme in den 1980er Jahren nur unpräzise Informationen über Intensität, Position und Bewegungsrichtung von Niederschlagsechos, so sind sie heute in der Lage, Niederschlagsgebiete auf 1.000 Meter genau zu lokalisieren, deren Ergiebigkeit zu quantifizieren und Aussagen darüber zu treffen, ob es sich 17


MUNDUS VINI

Foto: adlumina/Ralf Ziegler

Zu der sechstägigen Verkostung reisten ins­ gesamt 270 Weinexperten aus 44 Ländern an, um 6.770 Weine aus rund 150 Wein­ anbaugebieten professionell zu verkosten und zu bewerten.

Alle Ergebnisse finden Sie unter: www.mundus-vini.de

Der Neustadter Saalbau ist der traditionelle Ausrichtungsort von MUNDUS VINI

Auf hohem Niveau Bester Riesling trocken (D) 2016 Dürkheimer Michelsberg VDP. Große Lage, Riesling Weingut Karl Schaefer, Bad Dürkheim www.weingutschaefer.de

Bester Spätburgunder (D) 2015 Neuenahrer Sonnenberg Spätburgunder VDP Großes Gewächs Weingut H. J. Kreuzberg, Dernau www.weingut-kreuzberg.de

Bester Süßwein (D) 2016 Seinsheimer Hohenbühl Traminer Eiswein Winzergemeinschaft Franken eG (GWF), Kitzingen www.gwf-frankenwein.de

Bester Riesling süß (D) 2003 Köwericher Laurentiuslay Riesling Spätlese Weingut Nick Köwerich, Leiwen www.weingutkoewerich.de

Bester Riesling im LEH (D) 2017 Edition Valentin Vogel Riesling trocken NETTO Marken-Discount www.valentin-vogel.de

Bester Weißwein im LEH (D) 2017 Sauvignon Blanc Qualitätswein trocken Deutsches Weintor eG, Ilbesheim www.weintor.de

Bester Weißburgunder (D) 2016 Mandelberg Weisser Burgunder VDP Großes Gewächs Weingut Dr. Wehrheim, Birkweiler www.weingut-wehrheim.de

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Foto: adlumina/Ralf Ziegler

überaus hohe Qualität deut­ scher Weine, da im gesamten Wettbewerb maximal die bes­ ten 40 Prozent der angestellten Weine prämiert werden. Rund 600 Siegerweine der MUNDUS VINI Verkostung wer­ den auf der ProWein in Düs­ seldorf präsentiert. Am ersten Messetag werden die Wein­ erzeuger, deren Weine mit ei­ nem Sonderpreis ausgezeichnet wurden, geehrt. MUNDUS VINI wurde vor siebzehn Jahren ins Leben gerufen und zählt von Beginn an zu den bedeutends­ ten Weinwettbewerben der Welt. Wie wichtig der Wettbe­ werb mittlerweile in Deutsch­ land und weltweit geworden ist, belegen die über 10.000 ange­ stellten Weine pro Jahr.

Foto: adlumina/Ralf Ziegler

D

eutsche Wei­ ne waren beim 22. Großen Inter­ nationalen Wein­ preis MUNDUS VINI erneut sehr erfolgreich: Bester Erzeuger in der Früh­ jahrsverkostung ist das VDP Weingut Georg Müller Stiftung aus Hattenheim (Rheingau) mit 7 Gold und 4 Silber Medaillen. Die beste deutsche Winzerge­ nossenschaft kommt aus Fran­ ken: die Winzer Sommerach erreichten mit Ihren Weinen insgesamt 4 Gold und 5 Silber Medaillen. Insgesamt vergaben die Juroren 3 Großes Gold, 105 Gold und 182 Silber Medaillen an deutsche Weine, was einer Prämierungsquote von 50 Pro­ zent entspricht. Dies zeigt die

Bei der sensorischen Bewertung ist höchste Konzentration gefragt

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Fast 50 Helfer kümmern sich um den reibungslosen Ablauf

der deutsche weinbau 6/2018


DER OENOLOGE 46. Jahrgang | 3/2018

BDO INTERN

Was bedeutet mir der BDO? 18

Exkursion Armenien und Georgien

BDO INTERN 20

Programm der BDO-Fachtagung

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Foto: Karl Heinz Tappe

BDO INTERN

Bund Deutscher Oenologen e.V. | Mitgliederzeitschrift f체r F체hrungskr채fte des Weinbaus, der Oenologie, der Getr채nketechnologie und der Weinwirtschaft, Mitglied im Internationalen Oenologenverband UIOE, Paris und im Deutschen Weinbauverband, Bonn


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|  BDO INTERN

Editorial Was bedeutet mir der BDO? Sehr verehrte Leserinnen und Leser diese Frage habe ich mir in den letzten Wochen immer wieder gestellt! Ich habe den BDO, meine Mitgliedschaft, mein Amt als einer der Vize-Präsidenten und die BDO-Jahrestagung auf den Prüfstand gestellt. Für mich als jemanden, der nicht in Geisenheim studiert hat und von der Seite der Forschung und Lehre kommend, war und ist der BDO ein Teil meines Netzwerkes in die Branche und damit in die Praxis. Gerade die Jahrestagung hat mir immer wieder eine wunderbare Möglichkeit zur (fachlichen) Diskussion während der Tagungen und der Workshops, aber auch Drumherum gegeben. Aber allein das Zusammentreffen mit Kollegen, Freunden und ehemaligen Absolventen ist für mich immer wieder ein Highlight! So stellte sich auch nicht die Frage im Rahmen des BDO Verantwortung zu tragen und den Posten eines Vize-Präsidenten zu übernehmen. Allerdings gewinne ich in der letzten Zeit zunehmend mehr den Eindruck, immer weniger zu bewegen und stelle mir die Frage, wie die Zielgruppe erreicht werden kann. Jetzt kann man sich die Frage stellen, ob so ein Tagungsformat in Zeiten modernster Möglichkeiten elektronisch zu kommunizieren noch Wert hat. Ist ein Format, wie die BDO-Jahrestagung so antiquiert, dass es abgeschafft gehört oder nur noch was für wenige Alte ist, die ansonsten abgehängt werden? Oder gibt es heute zu viele Veranstaltungen um sich zu informieren, so dass die BDO-Jahrestagung im Überangebot untergeht und überflüssig ist? Am Ende bin ich zu der Ansicht gekommen, dass der BDO, das Netzwerk und die Jahrestagung weiterhin einen gro-

ßen Stellenwert für mich haben. Die Tagung ist für mich nicht antiquiert und überflüssig! Persönlicher Austausch und Input durch entsprechend ausgewählte Dozenten ist durch kein elektronisches Medium dauerhaft zu ersetzen. Das bedeutet für mich aber auch weiterhin Verantwortung zu übernehmen und mitgestalten zu wollen. Dies geht aber einfacher, wenn man eine breite Unterstützung hinter sich weiß. Daher bitte ich Sie alle, mal wie ich den BDO, Ihre Mitgliedschaft, die Jahrestagung und Ihr Engagement auf den Prüfstand zu stellen. An dieser Stelle der Aufruf an Sie, mich durch Anregungen und konstruktive Kritik zu unterstützen. Sie erreichen mich jederzeit unter der folgenden Adresse: christian.wallbrunn@oenologie.de Ich freue mich, Sie im April möglichst zahlreich auf unserer Jahrestagung begrüßen zu dürfen. Das Programm hierzu finden Sie auf den folgenden Seiten. Ihr Dr. Christian von Wallbrunn BDO-Vize-Präsident

BDO-Geschäftsstelle Liebe Mitglieder, in diesem Monat gratulieren wir im Namen des gesamten Vorstandes sehr speziell unseren Vorstandsmitgliedern Herrn Klaus Herrmann und Herrn Edmund Diesler zu ihren Geburtstagen! Danke Klaus, danke Edmund für Eure Vorstandsarbeit und alles Gute, vor allem Gesundheit!

HERZLICHE GLÜCKWÜNSCHE ZUM GEBURTSTAG gehen an:

60. Geburtstag Klaus Herrmann

30. Geburtstag Moritz Weiland, Greta Brachmann, Hannes Lewerenz, Christian Kaiser, Heiner Bollig, Miguel Essig, Sebastian Hanka

65. Geburtstag Edmund Diesler

An den langjährigen Direktor der ehemaligen Forschungsanstalt Geisenheim, Klaus Schaller, gehen die herzlichsten Glückwünsche zum 75. Geburtstag! Bitte bleiben Sie der Hochschule Geisenheim und dem BDO weiterhin so eng verbunden!

40. Geburtstag Sven Klinger, Bernd-Christoph Lochbühler

75. Geburtstag Klaus Schaller

50. Geburtstag Bernhard Storr, Ralph Herke, Ansgar Schätzle, Achim Zöller

Herzliche Grüße aus der Geschäftsstelle geschaeftsstelle@oenologie.de Tel: 06722 - 502742

DER OENOLOGE | 16.3.2018 | NR. 3

70. Geburtstag Nikolaus Müller


BDO INTERN  |

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Aufbau eines Verkosterpools aus BDO-Mitgliedern Noch immer steigt weltweit die Zahl der Weinwettbewerbe. Kaum eine Rebsorte, der nicht ihre eigene Verkostung gewidmet wäre. Kaum eine Weinregion, die sich nicht offiziell der Qualität ihrer Weine annimmt. Nur wenige Veranstaltungen dieser Art haben aber wirklich internationale Bedeutung. Dazu gehören u.a. die beiden großen deutschen Wettbewerbe Mundus Vini und Berliner Wein Trophy, der Concours Mondial du Bruxelles, die Vinalies de Paris oder die International Wine Challenge, London, die schon seit 33 Jahren durchgeführt wird. Bei genauer Betrachtung gibt es bei der Durchführung der einzelnen Prämierungen jedoch sehr große Unterschiede. In Wien bei der AWC Vienna wird eine große Zahl von Mustern in Einzelkabinen beurteilt. In Frankreich werden bei vielen "Concours" sämtliche angestellten Proben an einem einzigen Vormittag von einer Vielzahl von Jurytischen zu drei oder vier

Prüfern bewertet, die auch gleich die Medaillen vergeben. Manchmal übernehmen gelernte Sommeliers die Aufgabe des Einschenkens, ein anderes Mal stehen alle Flaschen auf dem Tisch und die Jury bedient sich selbst. In Neustadt und Berlin sitzen sorgfältig ausgewählte Verkoster über mehrere Tage in einer Jury zusammen, für jeden Tisch ist ein Einschenker verantwortlich und die Auswertung wird unter notarieller Aufsicht elektronisch durchgeführt. Egal nach welchem Modus ein Wettbewerb durchgeführt wird, eines sollte immer oberste Priorität haben: professionelle Beurteilung und größte Sorgfalt. Schließlich bezahlen die Einreicher der Muster nicht nur dafür, dass ihre Weine beurteilt werden. In jedem Muster steckt auch sehr viel Schweiß und Aufwand der Erzeuger. Den Weinen gebührt also der nötige Respekt. Wer wäre demnach besser für die Arbeit an den Jury-Tischen geeignet als

diejenigen, die wissen, was es bedeutet, einen guten Wein zu erzeugen? Die Oenologen aus Heilbronn, Neustadt oder Geisenheim. Sprich, die Mitglieder unseres Verbands. Gleichwohl, der Anteil ausgebildeter Oenologen an den Verkostungstischen ist immer noch zu niedrig. Deshalb erreichen den BDO immer mal wieder Anfragen, ob nicht einige Aktive aus dem Mitgliederkreis bereit wären, einen oder mehrere Tage für eine Verkostung zu opfern. Vor diesem Hintergrund hat der Vorstand beschlossen, einen Pool von Verkostern zu bilden, der bei den entsprechenden Anfragen kontaktiert werden kann. Da alle, die voll im Job stehen, oft nicht genug Zeit freischlagen können, um sich tagelang an einen Jurytisch zu setzen, sollen auch Studierende in diesen Pool einbezogen werden. Dafür wird der BDO mittelfristig mit Unterstützung der Fachverlage ein Schulungsprogramm auflegen. Klaus Herrmann

Bitte melden: Wer Interesse hat, an einem internationalen Weinwettbewerb als Jury-Mitglied teilzunehmen, der melde sich bitte per Mail an: geschaeftsstelle@oenologie.de. Dieses Angebot gilt auch für die (Neu)Mitglieder, die noch studieren.

Hochschule Geisenheim und Die Wirtschaftspaten e. V. unterzeichnen Kooperationsvereinbarung Ziel der strategischen Partnerschaft ist es, Studierende, Alumni und Forschende der Hochschule Geisenheim für eine selbstständige unternehmerische Tätigkeit zu qualifizieren und konkrete Gründungsvorhaben zu unterstützen. "Gründung und Unternehmensnachfolge sind große Themen für die Studierenden in unse-

ren verschiedenen Studiengängen. Wir freuen uns deshalb, dass wir mit den Wirtschaftspaten nun einen starken Partner gewinnen konnten, der aktuelle und ehemalige Studierende in diesem Bereich umfassend und fachlich fundiert mit gründungsrelevantem und kaufmännischem Know-how unterstützt", so Prof. Dr.

Otmar Löhnertz, Vizepräsident Lehre an der Hochschule Geisenheim. Neben Beratungsangeboten für Studierende in der beruflichen Orientierungsphase und der Unternehmensnachfolge umfasst die Kooperationsvereinbarung auch die Durchführung von Veranstaltungen und Workshops zum Thema.

Wir gratulieren: Prof. Dr. Klaus Schaller, ehem. Direktor der Forschungsanstalt Geisenheim zum 75. Geburtstag

Edmund Diesler, Vize-Präsident des Internationalen Oenologenverbands, Paris zum 65. Geburtstag

Klaus Hermann Beirat Öffentlichkeitsarbeit zum 60. Geburtstag

DER OENOLOGE | 16.3.2018 | NR. 3


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|  BDO INTERN

Exkursion Bund Deutscher Oenologen Armenien & Georgien 16. - 24. Juli 2018 Der Berg der Sprachen, die Wiege des Weins an der Kreuzung der Seidenstraßen, eine Bastion des Christentums und ein Balkon Europas im Grenzland zu Asien, das alles ist dieser faszinierende Landstrich. Armenien und Georgien haben vieles gemeinsam – und sind doch wieder sehr verschieden. Diese Reise erlaubt Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu erleben – nicht zuletzt in den beiden Hauptstädten Yerevan und Tbilisi. Aber im Mittelpunkt der Reise steht der Wein. Auszüge aus dem Reiseprogramm: Montag, 16. Juli: Jerevan • Semina Consulting Weingut • Besuch des HGU Partners: EVN Wein Akademie und des International Center of Agribusiness and Research • Begrüßung durch den deutschen Botschafter Dienstag, 17. Juli: Jerevan • Armenia Wines, Weingut und Brandy-Produzent • Besuch des bekanntesten armenischen Brandy-Produzenten Ararat Brandy • Große Weinverkostung armenischer Weine in den Räumlichkeiten der EVN Wein Akademie Mittwoch, 18. Juli: Jerewan – Khor-Virap – Vayots Dzor – Yeghegnadzor • Fahrt zur Weinbauregion Vayots Dzor durch das Ararat-Tal • Besuch und Verkostung Triniti Winery • Besichtigung Kloster Noravank

Donnerstag, 19. Juli: Sevan See – Ijevan - Haghpat • Fahrt zum Sevan See • Besuch der großen Ijevan Wine and Brandy Factory inklusive Führung und Weinverkostung • Besuch des Versuchweinbergs des Center for Agribusiness and Rural Development (CARD) Freitag, 20. Juli: Grenzübertritt nach Georgien – Kachetien • Bio-Weingut "Tränen vom Fasan" von John Wurdemann • Besichtigung des historischen Guts Zinandali des Fürsten Chavchavadze • Besichtigung deutsch-georgisches Weingut Schuchmann Samstag, 21. Juli: Kachetien • Besichtigung Weingut Rezo Getiashvili • Besichtigung Monastery Alaverdi, die Qvevri Wein herstellen • Weingut Kindzmarauli in Kvareli • Besichtigung der Weinkellerei Telavi Wine Cellar Sonntag, 22. Juli: Kachetien - Tiflis • Besichtigung Weingut Babaneulis Marani mit Weinprobe • Fahrt in die Halbwüste Udabno • Fahrt in die georgische Hauptstadt Tiflis mit einer Stadtführung Montag, 23. Juli: Mzcheta - Chateau Mukhrani • Meeting mit der National Georgian Wine Agency in Tiflis

• in Mzcheta, UNESCO Weltkulturerbe, Besichtigung der Jwari-Kirche und der Swetichoveli-Kathedrale • Besichtigung lago Winery • Besichtigung des königlichen Weinguts Chateau Mukhrani. Führung durch den Kellermeister Patrick Honnef • Abschiedsabendessen auf dem Berg Mtastminda Kosten/Preise: Der Reisepreis der 10-tägigen Reise beträgt ab Jerewan bis Tiflis ohne Flugkosten: Option 1: Gehobene Hotels inkl. Halbpension (Frühstück + Mittagessen + vier Abendessen) Option 2: Hostels o. ä. inkl. Halbpension (Frühstück + Mittagessen + vier Abendessen) Option 1: Anreise am 15. Juli 2018 Einzelzimmer mit Dusche und WC 1.290 € pro Person Doppelzimmer mit Dusche/WC 970 € pro Person Option 2: Mehrbettzimmer (2 bis 4 Betten) mit Etagendusche/WC 650 € pro Person Interesse am ausführlichen Programm? Dann senden Sie eine E-Mail an geschaeftsstelle@oenologie.de Die Reisegruppe wird max. 35 Personen umfassen. Anmeldeschluss ist der 5. Mai 2018

Informationen zur Reise gibt es auf der ProWein am Montag, den 19. März von 16:30 – 18:00 Uhr am Stand der Hochschule Geisenheim (14C69)

„Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus, flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus.“ Joseph Freiherr von Eichendorff

Wir trauern um unseren Studenten

Adrian Eidt der am 19. Februar 2018 von uns gegangen ist. Sein Tod lässt uns sprachlos zurück. Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Freunden und Kommilitonen. Im Namen aller Angehörigen der Hochschule Geisenheim University Prof. Dr. Hans Reiner Schultz Präsident

DER OENOLOGE | 16.3.2018 | NR. 3

Prof. Dr. Otmar Löhnertz Vize-Präsident Lehre

"Challenge your senses" – mehr dazu auf dem ProWein-Stand der Hochschule Geisenheim Halle 14 Stand C69


BDO INTERN  |

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61. BDO-FACHTAGUNG 24. April 2018 Winemaking abseits des Mainstreams: Natural Wines, Amphorenwein und andere traditionelle oenologische Verfahren Ort: Hochschule Geisenheim, Von-Lade-Strasse 1, 65366 Geisenheim

Programm

8:15 Eintreffen

8:30 – 9:00 Begrüßung und fachlicher Einstieg Prof. Dr. Erik Schweickert, Präsident BDO; Prof. Dr. Jon Hanf

9:00 – 9:45 Tradition oder Moderne – oenologische Praxis der Amphorenweine Prof. Dr. Davit Chichua, Agraruniversität Tiflis

9:45 – 10:15 Pause 10:15 – 10:45 BDO – Bist Du Orange? Natural Wines unter der Lupe 10:15 – 10:35 Von was reden wir eigentlich? Abgrenzung und Einordnung von Natural Wines Dr. Oliver Schmidt, Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau, Weinsberg

10:35 – 10:55 Wein nach unserem Maßstab? Natural Wines aus Sicht der Weinkontrolle Carsten Wipfler, Institut für Lebensmittelchemie Speyer

10:55 – 11:15 Chance oder Risiko? Natural Wines aus Sicht des Weinmarkts Sascha Speicher, Chefredakteur meiningers sommelier, Meininger Verlag

Preise: 150,00 € Tagung, Exkursion, Abendveranstaltung regulär 90,00 € Tagung, Exkursion, Abendveranstaltung BDO Mitglied 35,00 € Tagung (ohne Exkursion)

Zimmerkontingent: abrufbar bei Parkhotel Tillmanns in Erbach zu 79,00 € inkl. Frühstück www.parkhotel-tillmanns.de Tel: 06123 – 923320 Stichwort: "BDO Tagung"

11:15 – 12:15 Podiumsdiskussion: Wine Unplugged – Differenzierung oder nur etwas für Spinner? Sascha Speicher, Chefredakteur meiningers sommelier, Meininger Verlag Prof. Dr. Monika Christmann, Leiterin Institut für Oenologie, Hochschule Geisenheim University Dirk Würtz, Weinblogger & Betriebsleiter Weingut Balthasar Ress Wolfgang W. Schaefer, Tropical Viticulture Consultants LTD Jörn Goziewski, Winzer Joernwein

12:15 – 13:00 Ein Selbstversuch zwischen Euphorie und Überwindung: Verkostung von Natural Wines, Orange Wines und Amphorenweine Moderierte Weinverkostung

13:15 – 14:45 Mittagspause 15:00 – 17:30 Exkursion Weingut Balthasar Ress, Hattenheim

18:30 – 22:00 Abendveranstaltung inkl. Menü und Weinbegleitung Weingut Balthasar Ress, Hattenheim Begrüßung & Besichtigung WINE Bank, Abendessen im Gutshaus.

Anmeldung: Name Anschrift PLZ, Ort E-Mail

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|  GEISENHEIMER OENOLOGEN

In Memoriam Erwin Kadisch Weinbau-Examen 1956 in Geisenheim Am 1. Januar 2018 verstarb unser alter Kollege, Ltd. Regierungsdirektor i.R. Erwin Kadisch, mit 88 Jahren im Kreis seiner Familie in Bad Kreuznach. Er kam zu uns aus Bonn nach Geisenheim als Diplom-Landwirt zum Studium von Weinbau und Kellerwirtschaft mit dem Ziel Weinbauberater im amtlichen Dienst von Rheinland-Pfalz zu werden. Durch seine guten Praxis-Erfahrungen im elterlichen Weinbau-Betrieb in Mandel an der Nahe, mit Gärtner- und Weinbau-Lehre, fand er schnell Kontakt in unserer Gruppe und fiel auf durch sein besonderes Interesse an den Vorlesungen für Weinbau von Professor Fritz Ritter und Kellerwirtschaft vom damaligen Weinbauoberlehrer und späteren Professor Gerhard Troost. In Erinnerung geblieben ist ebenfalls, dass er am Wochenende meistens mit seinem Zündapp-Motorrad nach Hause fuhr um den Eltern im Betrieb zu helfen. Aber weil bei seiner Rückkehr montags oft eine junge Frau ihn als Sozia begleitete, war uns bald klar, dass es noch andere Gründe geben musste für die ständigen Heimfahrten. Nach dem gemeinsamen Examen 1956 verloren wir uns zunächst etwas aus den Augen, trafen uns in den 1960er Jahren wieder häufiger, nachdem ich zur Pflanzenschutz-Sparte der Schering AG Berlin, Geschäftsstelle Frankfurt, gewechselt war und Erwin Kadisch amtlicher Weinbau-Berater und –Lehrer in Bad Kreuznach wurde, und sich neben Fragen zum Erhalt der Bodengesundheit durch Weinbergs-Begrünung und Herbizideinsatz, vor allem mit der amtlichen Prüfung und dem praktischen Einsatz von Rebschutzmitteln befasste und im Sachverständigenausschuss der Biologischen Bundesanstalt bei der Zulassung neuer Produkte mitwirkte. Dabei blieb er noch immer auch Winzer, der selbst das Spritz- oder Sprühgerät schulterte, um eigene Erfahrungen in den Weinbergen zu machen. Durch seine Versetzung nach Oppenheim und den späteren Aufstieg dort zum Direktor der Landes-Lehrund Versuchsanstalt und anschließend in Bad Kreuznach, trafen wir uns nur noch bei besonderen Veranstaltungen, insbesondere bei Tagungen der VEG (Vereinigung ehemaliger Geisenheimer e.V.) wie z. B. 1981 zum Empfang der Urkunde für die 25-jährige Mitgliedschaft.

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Das änderte sich im Jahre 2004, als Semester-Kollege Friedel Waldeck den Vorschlag machte, wir – inzwischen alle zwischen 70 und 76 Jahre und schon zehn Jahre oder mehr im Ruhestand - sollten versuchen, zur Vorbereitung unseres Jubiläums "50 Jahre Weinbau-Examen in Geisenheim" im Jahr 2006, uns bereits 2005 wieder im Rheingau zu treffen. Und weil alle (noch lebenden) Kollegen sofort ihre Zustimmung gaben und als einer der Ersten Erwin Kadisch und die Geschäftsstelle der VEG-Alumni Association e.V. unser Vorhaben tatkräftig unterstützten, trafen sich zehn Ehemalige zusammen mit Frauen am 17. Mai 2005 im Hotel Tillmann in Eltville-Erbach. Nach dem Mittagessen folgte zunächst eine Besichtigung mit Weinprobe im Weingut Schloss Reinhartshausen und der Abend war bestimmt durch den Austausch von Erfahrungen aus der Vergangenheit und Vorschläge für zukünftige Treffen der Gruppe. Beim Mittagessen zum Abschluss dieses ersten Treffens nach vielen Jahren wurde beschlossen, im Jahr 2006 nur zur "VEG-Tagung" in Geisenheim wieder zusammen zu kommen und dann für 2007 eine gemeinsame 3-tägige Reise an die Mosel vorzubereiten. Und mit diesem Treffen vom 6. bis 8. Mai 2007 an Mosel und Ruwer im Raum Trier begann eine unerwartete und über zehn Jahre anhaltende jährliche Zusammenkunft der Gruppe, jeweils organisiert von einem zuständigen Kommilitonen in seinem Weinbau-Gebiet von der Mosel über die Nahe, Rheinhessen und die Pfalz bis an den Kaiserstuhl nach Baden. Durch die bleibenden guten Kontakte nach Geisenheim konnten wir unsere Berichte darüber mit Bild seit 2007 immer in "DER OENOLOGE" veröffentlichen. Sie endete mit unserem nochmaligen Besuch vom 19. bis 21. Juni 2016 im Rheingau, unterstützt von der VEG-Alumni Association und der neuen Hochschule Geisenheim University, aus Anlass des 60-jährigen Jubiläums unseres Examens hier im Jahre 1956. Im Hotel Rüdesheimer Hof hatten wir abends eine längere Diskussion um die Weiterführung unserer Treffen, bis unser Junior Erich Meinke erklärte, er werde doch noch versuchen, ein weiteres Treffen im Jahr 2017 am Kaiserstuhl vorzubereiten. Aber es kam anders, denn Erich Meinke erlitt

im Februar 2017 einen schweren Schlaganfall, an dessen Folgen er nach langem Leiden am 19. Oktober verstorben ist. Auch für Erwin Kadisch brachte das Jahr 2017 leider gesundheitliche Probleme. In der Erinnerung an den verstorbenen Kollegen – der, unterstützt von seiner Frau Ellen, unermüdlich bei allen Treffen dabei war, ist noch anzumerken, dass wir in diesen Jahren neben dem Weinbau-Fachmann noch einen anderen Erwin Kadisch mit seiner Leidenschaft für Musik und insbesondere für den Gesang erlebten. Die Musik begleitete ihn sein Leben lang neben dem Beruf und verband ihn eng mit seinem Heimatort, wo er als Sänger und auch als Dirigent im Kirchenchor und Gesangverein aktiv mitwirkte. Unvergessen bleibt dazu allen unser Treffen 2007 mit dem Mittagessen im Restaurant Zummethof auf der Höhe von Leiwen/Trittenheim, mit herrlichem Blick in´s Moseltal. Als bekannt wurde, dass Erika, die Frau von Heinz Kinnen, an diesem Tage Geburtstag hatte und dazu beglückwünscht wurde, erhob sich ganz unerwartet Erwin Kadisch und schmetterte sein Lieblingslied "Die Uhr" von Johann Carl Loewe mit dem Text von Johann Seidl. Dazu standen, unaufgefordert, praktisch alle Gäste des Lokals auf und klatschten anhaltend Beifall. Dieser Auftritt führte dazu, dass bei allen späteren Treffen mindestens ein Liedvortrag von ihm nicht mehr fehlen durfte. Karl Kirch, Januar 2018


BILDUNG  |

Schmidt, Theresa

Ref.: G. Szolnoki L. Strub Marktanalyse Deutschland

von

Amphorenwein

in

Die Thesis befasst sich mit der aktuellen Marktsituation von Amphorenwein in Deutschland. Zu Beginn wird der Begriff Amphoren und Amphorenwein definiert, gefolgt von einer historischen Betrachtung der Bedeutung der Amphore. Durch Marktforschung, bei der Winzer und Fachhändler zum Thema Amphorenwein befragt wurden, konnte festgestellt werden, dass es sich um eine stetig wachsende Nische handelt. Die Anzahl der Winzer, die Amphorenwein produzieren, stieg in den letzten zehn Jahren stark an, gleichermaßen wie die Anzahl der Amphorenweine, die bei Fachhändlern gelistet wurden. Durch die qualitative Marktforschung konnte aufgezeigt werden, dass der Amphorenwein eine mittlerweile kleinen und dennoch sehr wichtigen Sektor des Weinmarktes ausmacht.

Bernard, Larissa

Ref.: S. Loose G. Szolnoki Das Image der alten und neuen Bocksbeutelflaschen - eine vergleichende empirische Untersuchung Diese Bachelorarbeit überprüft an Hand einer quantitativen Befragung wie sowohl der herkömmliche, als auch der neu designte Bocksbeutel PS von den Verbrauchern wahrgenommen wird. Es wird geklärt, ob die neue Form des Bocksbeutels helfen kann, die seit Jahren

sinkenden Absatzzahlen der Flasche wieder zu steigern. Insgesamt wurden 173 Personen in den Vinotheken des Juliusspitals in Würzburg, der DIVINO in Nordheim und dem Weingut Nägelsförst in Baden-Baden befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass der herkömmliche Bocksbeutel bei der großen Mehrheit der Stichprobe kein Imageproblem hat. Wenn es um den neuen Bocksbeutel geht, teilen sich die Befragten in die etwa gleich großen Gruppen der Befürworter und Gegner auf. Verstärkt kommt das neue Design bei einem jüngeren Publikum besser an, auch kann die modernere Version teilweise Personen mehr überzeugen, die den Klassiker als altbacken ansehen, oder ihn gar nicht kennen. Ob der neue Bocksbeutel aber den Abwärtstrend der Vermarktungszahlen stoppen kann, wird erst die Zukunft zeigen.

Althoff, Sandra

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Betrachtet man nun die gesamte Arbeit, ist festzustellen, dass im Beschwerdemanagement noch ein großer Umbruch fehlt. Viele Unternehmen nehmen die Situation noch nicht ernst und haben noch kein Beschwerdemanagement in den Betrieb integriert. Lediglich ein Unternehmen hat ein sicheres System bereits eingeführt profitiert von den Vorteilen, Kundenbeschwerden für sich zu nutzen, um dadurch bestehende Qualitäts- oder Prozess-Probleme zu finden und diese zu beheben. Diese Kunden geben dem Unternehmen Anhaltspunkte wie die zukünftige Entwicklung von Gütern oder Dienstleistungen aussehen könnten. Deshalb ist es wichtig, in Beschwerdemanagementsysteme zu investieren. Denn vergleicht man den Nutzen eines solchen Systems mit den Kosten, werden die Unternehmen feststellen, dass sich eine solche Investition gelohnt hat.

Karriereplattform Ref.: B. Lindemann M. Mend Erhebungen über Ursachen und Umgang mit Reklamationen in der Weinwirtschaft In dieser Bachelor-Thesis wurde das Thema: "Erhebungen über Ursachen und Umgang mit Reklamationen in der Weinwirtschaft" genauer hinterfragt und beleuchtet. Dazu wurde ein Fragebogen angefertigt, um herauszufinden, wie die verschiedenen Unternehmen mit diesem Thema umgehen. Im Zuge der voranschreitenden Globalisierung wird es für Unternehmen, in Deutschland und weltweit, immer schwieriger sich am Markt zu behaupten. In den letzten Jahren hat sich der Käufermarkt besonders im Bereich der qualitätsbewussten Kunden entwickelt. Die gesamte Dienstleistungsbranche befindet sich in starkem Wachstum und Umbruch. Qualitätsmanagement und Lebensmittelsicherheit ist heute das wichtigste Merkmal in einem guten Unternehmen. Aktuelle Standards und Normen, wie z.B. der IFS oder die Norm DIN 9001 tragen zur globalen Präsenz der Unternehmen bei und fördern die Transparenz zwischen Herstellern und Käufern. Ein richtiges Beschwerdemanagement ist also sehr sinnvoll in Unternehmen, die in großen Umfang sehr viel Kontakt mit Kunden haben. Ein erfolgreiches Beschwerdemanagementsystem hilft bei der langfristigen Kundenbindung. Es sollte aber ständig verbessert werden und auf dem neusten Stand bleiben.

Stellen ausschreiben in der Branche: für BDO-Mitglieder kostenfrei Weinjobs.com und der BDO vermitteln Stellen in der Weinbranche. Der Bund Deutscher Oenologen möchte seinen Mitgliedern einen modernen und effektiven Career Service anbieten. Neben den Kooperationen mit den verbundenen Hochschulen wurde jetzt mit Dipl.-Ing. Franz Regner von weinjobs.com eine weitreichende Vereinbarung geschlossen. Derzeit werden folgende Positionen neu besetzt: • Kellermeister / Weinbautechniker / B. Sc. Weinbau und Oenologie (m/w) am Bodensee Weinkellerei Steinhauser; Württemberg • Vertriebsassistent/in Weingut Müller-Catoir; Pfalz • Mitarbeiter/in - Vertrieb Bischöfliches Weingut Rüdesheim; Rheingau Mehr Stellenangebote gibt es unter:

DER OENOLOGE | 16.3.2018 | NR. 3


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der deutsche weinbau 6/2018

Zeit und Geld sparen LIPCO Auf den Agrartagen in Nieder-Olm präsentierte die Firma Lipco eine Erweiterung für ihr Nachläufer-Sprühgerät GSGNV-VM2. Bei Lipco-Recycling-Sprühgeräten der Baureihe GSG liegen Saug- und Druckseite gegenüber. Somit gibt es kaum Abdrift, was – selbst bei nicht idealen Einsatzbedingungen – zu einer geringeren Umweltbelastung führt. Durch die Rückführung und Wiederverwendung der nicht angelagerten Spritzbrühe sind deutlich weniger Befüllvorgänge des Tanks nötig. Die enorme Zeitersparnis ermöglicht einen exakt selektiven Einsatzzeitpunkt. Die Erweiterung für das Nachläufer-Sprühgerät GSG-NV-VM2 bringt eine weitere Zeiteinsparung: Sie ermöglicht

Recycling-Sprühgerät GSG-NV-VM2

eine gleichzeitige Behandlung von vier Zeilen. Die Recycling-Sprühgeräte der Firma Lipco sind beim Julius-Kühn-Institut in der höchsten Klassifizierungsstufe (bis 95 % verlustmindernd und bis zu 40 % mittelreduzierend) eingestuft. Somit gibt es auch keine Anwendungseinschränkungen wie etwa das Einhalten von Mindestabständen zu Gewässern oder zu Nachbarkulturen; Anbauflächen können effektiv genutzt werden. Ab 2021 müssen alle landwirtschaftlichen Anhänger mit einer Zweikreisbremse ausgestattet sein. Lipco strebt zusammen mit der Raiffeisen-Warenzentrale (RWZ) die zeitnahe Zulassung einer hydraulischen Zweikreisbremse am Nachläufer an. Wie das am Recycling-Sprühgerät aussehen wird, konnten die Besucher bereits in Nieder-Olm sehen. Dort wurde ein erstes Modell ausgestellt. www.lipco.com

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weinbau

bodenlos

Foto:M. Porten

EROSION Die Ausschwemmung des fruchtbaren Bodens aus Weinbergen kann schwere wirtschaftliche und ökologische Folgen haben.

Text und Bild: Alexander-André Remke, Universität Trier und Matthias Porten, DLR Mosel

E

rosion ist eine der Hauptursachen für den globalen Verlust von fruchtbarem Oberboden. Man unterscheidet den Abtrag durch Wind, Wasser bzw. Eis sowie den Abtrag durch Schwerkraft. Windgebundene Prozesse treten eher in Wüstengebieten und Küstenbereichen auf. In Hochgebirgen wie den Alpen sind immer öfter schwerkraftgesteuerte (gravitative) Massenbewegungen, wie zum Beispiel Rutschungen und Felsstürze zu beobachten. Im Bereich des Steillagenweinbaus sind vor allem wassergebundene Prozesse von Interesse - also Vorgänge, die den Abtrag der Bodenteilchen auslösen und fördern.

HEFTIGE REGENFÄLLE PROBLEMATISCH

Niederschlagswasser ist in der Regel der Motor, der die Bodenerosion in Gang setzt. Starkregenereignisse, wie sie zum Beispiel bei heftigen Sommergewittern auftreten, bieten je nach Stärke des Niederschlags viel 28

Energie um die Bodenerosion voranzutreiben. Die Kette der einzelnen Erosionsprozesse beginnt schon mit dem Auftreffen der ersten dicken Regentropfen eines Gewitters. Treffen diese energiereichen Regentropfen auf die brache Erdoberfläche, brechen die sommertrockenen Bodenaggregate in kleinere Bruchstücke. Diese Bodenbruchstücke sind wesentlich leichter und werden dadurch einfacher abgetragen. Die Bodenporen werden durch den Aufschlag der schweren Tropfen regelrecht aufgesprengt. Dieses »Aufsprengen« ist auf den schlagartig ansteigenden Innendruck der Pore zurückzuführen, was die Mobilisierung weiteren wertvollen Bodenmaterials zur Folge hat. Im nächsten Schritt läuft das Regenwasser in Falllinie ab, sammelt sich in Rinnen und führt erstes Bodenmaterial mit sich. Mit steigender Fließgeschwindigkeit und größeren Mengen abgetragenen »Schleifmittels« wächst die Kapazität des Wassers, weiteres Material abzutragen. Ohne sofortigen Eingriff entwickeln sich diese Rinnen

schnell zu Gräben. Eine effiziente Nutzung landwirtschaftlicher Flächen ist in solchen Fällen nicht mehr wirtschaftlich möglich. Grundsätzlich birgt eine Kombination aus starken Regenfällen und brachen Böden in Hanglagen, ein hohes Erosionspotenzial.

EINFLUSS DER BEWIRTSCHAFTUNG

Des Weiteren hat die Bewirtschaftungsform des Weinbergs Einfluss auf die Stärke der Bodenerosion. Die Hanglänge beeinflusst über Flurgestaltung, Geometrie und Größe der Nutzfläche das Maß des Austrags. Unterschiedliche Kulturarten sowie deren Vielfalt und Abfolge steuern die Verlustmengen. Der Faktor »Bearbeitung« geht durch Bearbeitungssystem (Bestellweise, Intensität) und Bearbeitungsrichtung (Anordnung der Bearbeitungsrichtung zum Gefälle) auch in die Prognose ein. In Steillagen mit der typischen Bearbeitung in Falllinie, ist die abtragende Kraft des Wassers besonders stark. Hier spielt die Schwerkraft zur Beschleunigung der Wasserteilchen eine entscheidende Rolle.

der deutsche weinbau 6/2018


ERHEBLICHE SCHÄDEN

Sowohl bei kurzzeitigen punktuellen Sommergewittern, als auch bei den anhaltenden Winterniederschlägen, verzeichnete man besonders in Steillagen an der Mittelmosel erhebliche Verlustmengen. Diese Bodenverluste sind aus zwei Gründen besonders beklagenswert. Die beispielhaft berechnete Beseitigung eines solchen Schadens (DLR Mosel), exklusive des Verlusts an Feinerde und dem damit verbundenem Nährstoffaustrag, beläuft sich auf etwa 1.700 Euro bis 2.150 Euro pro Hektar. Die Schadensbegehung unmittelbar nach einem Gewitterereignis zeigte, dass sich tiefe Rinnen im Hang gebildet hatten. Diese Rinnen waren ca. 30 Zentimeter tief, 20 Zentimeter breit und 50 Meter lang (vgl. Abb. 1). Das abgeschwemmte Material fand sich unterhalb der Rebzeilen in den sogenannten »Schwemmfächern« wieder.

Umfang des Ertragsrückganges liegen allerdings keine belastbaren Zahlen vor. Die Problematik der Bodenerosion sollte auch in Zukunft ernst genommen werden. Prognosen des Umweltbundesamtes (vgl. Abb. 2) zeigen mit aller Dringlichkeit, wie den Winzern an der Mosel der finanzielle »Boden unter den Füßen« entzogen werden könnte.  F

FORTIS

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Abb. 1: Tiefe Erosionsrinnen im Weinberg in Kues, nach dem Gewitter vom 31. Juli 2017

Quelle: FG ll 2.7 / Umweltbundesamt

Nach dem Wiedereinbringen des abgetragenen Materials oberhalb im Hang, scheinen die Folgen von Gewitter und langanhaltendem Winterniederschlag egalisiert. Bei genauerer Betrachtung der Korngrößenverteilung fällt jedoch auf, dass Feinerde und Nährstoffanteile fehlen. Diese wurden irreversibel ausgewaschen und dem nächstliegenden Gewässer zugeführt. Fachleute des Steillagenzentrums DLR-Mosel, bewerten diesen Prozess der »Verarmung des Bodens« als besonders kritisch. Über den

Foto:M. Porten

»VERARMUNG DES BODENS«

Abb. 2: Infolge des Klimawandels wird eine erhöhte Erosionsgefährdung landwirtschaftlicher Flächen in Deutschland erwartet

der deutsche weinbau 6/2018

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kellersanierung

BÖDEN sind das am stärksten beanspruchte Bauteil im Weinkeller. Der Autor beschreibt typische Schäden an Betonböden und gibt praktische Hinweise für deren Sanierung.

B

etonböden in Weinkellern sind vielfältigen Belastungen ausgesetzt. Stapler, Hubwagen, schwere Geräte und Hochdruckreiniger verschleißen die Oberfläche mechanisch, anorganische und organische Säuren belasten die Substanz auf chemischem Weg, dazu kommt eine Beanspruchung durch wechselnde Feuchtigkeit. Dadurch unterliegen Weinkellerböden aus Beton, die noch in vielen Weinbaubetrieben zu finden sind, einem schnellen Alterungsprozess. Um die Gebrauchstauglichkeit der Bausubstanz dauerhaft zu erhalten, sind regelmäßige Instandhaltungsmaßnahmen notwendig.

SÄUREN GREIFEN AN

Im Weinbaubetrieb fällt Abwasser mit stark schwankenden pH-Werten an, das über den Fußboden, die Rinnen und Bodeneinläufe in die Abwasserleitungen gelangt. In der Erntezeit überwiegt ein saurer pH-Wert mit 30

Abnutzung, organische Säuren und Feuchtigkeit belasten besonders Betonböden und schädigen ihre Substanz Text und Bild: Lutz Heuer, Architekt, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz

bis zu einem pH-Wert von 3. Gegenüber diesen chemischen Einflüssen muss der Fußboden ausreichend widerstandsfähig sein. Eine dichte Betonoberfläche ist dabei eine wichtige Voraussetzung. Über eine poröse Oberfläche können Feuchtigkeit, Kohlendioxid, Sauerstoff und organische Säure in das Bauteil eindringen und typische Schäden an der Bausubstanz hervorrufen: Löcher, Risse und korrodierte Bewehrungseisen bis hin zu Hohlstellen in Bodenplatten und Abplatzungen an Decken oder Stützen. Beton ist ein alkalischer Baustoff. Ein gesunder Beton hat einen pH-Wert von etwa 12,5. Dies ist die Voraussetzung, dass die Bewehrung vor Korrosion geschützt wird. Die Karbonatisierung ist ein chemischer Angriff, bei der das CO2 aus der Luft oder aus den Gärgasen zu Kohlensäure gelöst wird. Das führt dazu, dass der pH-Wert im Beton auf etwa 8 bis 9 sinkt und der Korrosionsschutz für die Bewehrung nicht mehr gewährleistet ist. In der Folge rostet die

Bewehrung. Rost hat ein 3,6-fach größeres Volumen als Eisen. Durch diese Volumenvergrößerung entsteht ein hoher Druck im Beton. In Folge entstehen Risse und es kommt zu Abplatzungen. Um einen alten Betonkellerboden dauerhaft zu sanieren, sind drei Etappen nötig: Beseitung der Schäden am Boden und der Bodenoberfläche, Überarbeitung des Entwässerungskonzepts und Schutz der Bodenoberfläche durch Beschichtung.

SCHÄDEN BESEITIGEN

Die Beseitigung der Schäden am Boden und der Bodenoberfläche sollte in mehreren Schritten erfolgen. 1. LOKALISIERUNG

Mit einer Phenolphthaleinlösung kann der pH-Wert des Betons überprüft und der Bereich mit einem zu niedrigen pH-Wert lokalisiert werden. Dazu muss die Betonbruchfläche mit einer Phenolphthaleinlösung

der deutsche weinbau 6/2018

Foto: Faber/ICEP

Auf festem Boden


te Beton (niedriger pH-Wert) großflächig beseitigt und gegebenenfalls abgestemmt werden. Danach wird der Stahl entrostet und mit einem Rostschutzmittel versehen. Bevor die offene Stelle an der Konstruktion wieder mit einem Sanierungsmörtel geschlossen werden kann, muss diese gründlich gereinigt werden. 3. SCHLIESSEN Abplatzung von Beton durch Rosten der Armierung

Nach dem Auftragen einer mineralischen Haftungsbrücke mit dem Pinsel oder Quast kann der Sanierungsmörtel eingearbeitet werden. Die Bauprodukte müssen aufeinander abgestimmt sein und sollten daher von einem Hersteller gewählt werden.

RISSE FÜLLEN

Risse im Beton lassen sich nicht vermeiden. Durch eine fachgerechte Ausführung können aber die Rissbreiten beschränkt und

die Rissverteilung beeinflusst werden. Häufige Ursache für Risse ist eine unsachgemäße Nachbehandlung von Beton oder Estrich. Verliert der Beton in der Abbindephase über Verdunstung zu viel Wasser, schwindet das Bauteil stark; es bilden sich Risse. Weitere Gründe liegen in der Überbeanspruchung, starken Temperaturschwankungen oder stehen im Zusammenhang mit einer Bewehrungskorrosion. Sind jedoch der Korrosionsschutz der Bewehrung, die Dichtheit, Standsicherheit oder das Erscheinungsbild beeinträchtigt, sind Risse als Mangel anzusehen. Oberflächige Netz- und durchgehende Schwindrisse sollten gefüllt werden, damit keine korrosionsfördernden Stoffe in die Betonbauteile gelangen können. Für die richtige Auswahl des Füllstoffes bei der Rissbehand-

Vor einer Beschichtung müssen Risse im Beton gefüllt werden

besprüht werden. Auf den alkalischen Betonflächen färbt sich die Lösung rot, der Rostschutz für die Bewehrung ist gegeben. Bereiche mit zu niedrigem pHWert und keinem geeignetem

Korrosionsschutz bleiben farb­ los. 2. VORBEHANDELN

Die Bewehrung muss freigelegt werden und der korrodier-

ANFORDERUNGEN AN BODENOBERFLÄCHEN An die Gebrauchsfähigkeit und Dauerhaftigkeit der Oberfläche werden die folgenden Anforderungen gestellt: >> ausreichend tragfähig >> chemische Beständigkeit >> mechanisch belastbar >> erhöhte Ebenflächigkeit >> rutschsicher (im Nassbereich Rutschhemmklasse R11) >> physiologisch unbedenklich >> leicht zu reinigen >> den Gestaltungansprüchen genügend

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kellersanierung lung ist die zu erwartende Feuchtigkeit des Raumes entscheidend. Im Flaschenlager ist ein trockenes Raumklima vorherrschend, während im Fassweinbereich von einer wechselnden Feuchtigkeit auszugehen ist. Risse in Böden trockener Räume können mit Epoxidharz gefüllt werden, während für Risse in Böden feuchter Räume Baustoffe auf Zement- oder Polyurethanbasis verwendet werden müssen. Die Beanspruchung des Bauteils, die Lage und Breite der Risse bestimmt die Füllmethode. Durch Tränkung können nur oberflächennahe Bereiche von Rissen gefüllt werden. Die ursprüngliche Tragfähigkeit des umgerissenen Querschnitts wird daher nur teilweise wiederhergestellt.Mit einer Injektion über sogenannte Packer werden auch tiefere Bauteilquerschnitte erreicht. Für Risse, die die Tragfähigkeit beeinträchtigen, gibt es keine allgemeinen Sanierungsempfehlungen. Hier müssen unbedingt qualifizierte Statiker oder Gutachter hinzugezogen werden.

ENTWÄSSERUNG VERBESSERN

Wird ein Fassweinkeller nachträglich im Bestand eingerichtet oder gelangen in einem bestehenden Keller die Abwässer nicht zuverlässig zu den Entwässerungsrinnen oder Bodeneinläufen, sollte das Entwässerungskonzept im Rahmen einer Bodensanierung überarbeitet werden. Auf einer vorhandenen Bodenplatte ist es ratsam, für die Weintanks Betonpodeste herzustellen. Es entlastet nicht nur den bestehenden Boden, indem über die Betonpodeste die Lasten der Weintanks auf den bestehenden Untergrund verteilt werden, sondern es begrenzt auch die wasserführenden Flächen, wodurch sich der Reinigungsaufwand reduziert. Zudem kann über einen Gefälleestrich das anfallende Wasser gegen die Podeste geführt werden und über offene Entwässerungsmulden zu den Bodeneinläufen abgeleitet werden. Für das Gefälle sollten zwischen 1,5 Prozent bis 2 Prozent vorgesehen werden. Erst ab einem Gefälle von 1,5 Prozent läuft Wasser zuverlässig ab, bei Gefällen über 2 Prozent (2 cm/m) wächst der Höhenunterschied beträchtlich an. Ein nachträglicher Einbau von Schlitzoder Kastenrinnen ist mit einem erheblichen Aufwand verbunden. Die bestehende 32

Bodenplatte muss aufgeschnitten werden, um danach die Rinnen in die Schlitze einbringen zu können. Die Entwässerungsrinnen müssen mit den Bodenplatten kraftschlüssig verbunden werden. Die Kellerwirtschaftsräume werden befahren. Daher müssen auch die Rinnen im eingebauten Zustand den Belastungen standhalten. Die Entscheidung für Linienentwässerungen mit Schlitz- oder Kastenrinnen oder für einzelne Bodenabläufe hängt von der Größe der angeschlossenen Flächen, von der Schmutzwassermenge und von dem Raumgrundriss ab. Entwässerungsrinnen müssen hydraulisch bemessen werden. Eine Überdimensionierung erhöht die Anschaffungskosten und die Selbstreinigungswirkung in der Rinne geht verloren. In Arbeitsbereichen, wo viel Wasser mit Grobschmutzanteil anfällt, sollte eine Kastenrinne vorgesehen werden, deren Ablauf über Sinkkästen mit Schmutzfängern erfolgt.

OBERFLÄCHE SCHÜTZEN

Ausgewaschene Betonplatten sind schwer zu reinigen

BESCHICHTUNG Betonbodenvoraussetzung bei Oberflächenbeschichtungen >> ausreichende Tragfähigkeit >> intakte Abdichtung gegen Erdfeuchte (Wasserdampf-Diffusionssperre) >> ebener Unterbau Ebenheitstoleranzen DIN 18202 Zeile 3, Zeile 4 >> Gefälle zu Einläufen und Rinnen, ab 1,5 Prozent läuft Wasser ab (auch aus Dellen, Vermeidung von Pfützenbildung) >> absolut trockene Untergründe, Restfeuchte unter 4 Prozent, bei Sanierung mindestens 14 Tage kein Wasser auf der Fläche, bei Neubau Trocknung des Betonbodens 6–8 Wochen >> Haushaltsfeuchte ist nachzuweisen, damit keine Blasenbildung unter der Beschichtung durch Dampfdruck entsteht >> nichtrostende Kantenprofile in Bereichen der Übergänge

Alte Kellerböden haben häufig keine Beschichtung oder keinen geeigneten Oberflächenbelag, der die Konstruktion dauerhaft vor einem mechanischem Verschleiß und einem chemischen Angriff schützt. Säurehaltige Abwässer und Reinigungsarbeiten mit dem Hochdruckreiniger verursachen einen starken Abrieb auf der Oberfläche. Es werden Feinteile aus der Oberfläche herausgelöst und zurück bleibt eine raue Waschbeton-Oberfläche. Die gründliche Reinigung und der Wasserabfluss wird erschwert, die hygienischen Verhältnisse werden negativ beeinflusst und es kommt zur Schimmelbildung. Abhilfe bieten Bodenbeschichtungen. Sie schützen vor chemischer, thermischer und mechanischer Belastung, die »glatte« Beschichtung erleichtert die Reinigung und den Wasserabfluß, die Undurchlässigkeit der Beschichtung für Abwässer schützt den darunterliegenden Betonboden.Die Belastbarkeit ist abhängig von der Qualität des Unterbaus, der Beschichtungsdicke und von der Korngröße der Einstreuung. Erst wenn der Boden mangelfrei ist – Risse sind geschlossen und Hohlstellen ausgebessert – und das Entwässerungskonzept überprüft wurde, kann eine Beschichtung aufgebracht werden. Zur Beschichtung stehen verschiedene Kunststoffe zur Verfügung.

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Foto: Dudafloor Worms

Betonpodeste für die Weintanks begrenzen die wasserführenden Flächen

EPOXIDHARZ: 2-K-Epoxid-Harze sind mit Ausnahmen meistens lösemittelfrei. Bei lösemittelhaltigen Produkten besteht die Gefahr der Blasenbildung, da die Lösemittel ausgasen. Sie zeichnen sich durch eine gute Beständigkeit gegenüber Laugen, Säuren und Lösemitteln aus, werden extrem hart und sind hochglänzend. Haupteinsatzgebiete sind stark befahrene, hochbelastete Böden von Lagern und Produktionsstätten. Sie sind nicht rissüberbrückend. Die Verarbeitungstemperatur liegt zwischen +8 °C und +30 °C. Mechanisch sind die Beläge nach 3 Tagen, chemisch nach 7 Tagen belastbar und daher nur bedingt in der Sanierung einsetzbar. Epoxidharzbeschichtungen sollten versiegelt werden, um eine UV-Stabilität zu erreichen. Sie können nicht auf Asphaltbeläge aufgebracht werden. PUR: Beschichtungen mit Poly­ urethanharzen (PUR) sind meist lösemittelfrei und hochglänzend. Es gibt sie von zähhart bis gummiweich, so dass sie bis zu einer hohen Rissüberbrückung eingesetzt werden können. Gegenüber Laugen, Säuren und

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Lösemitteln weisen sie nur eine mäßige Beständigkeit auf. Sie sind für Lebensmittel- und Nassbereiche geeignet. Haupteinsatzgebiete sind bewitterte Bereiche wie Parkdecks, Balkone und Terrassen, Industriehallen und als Flüssigfolie unter Fliesen in Schwimmbädern. Die mechanische Belastbarkeit ist begrenzt. Dafür kann die Beschichtung auch auf Asphaltbeläge aufgebracht werden. In der Sanierung kann diese Beschichtung nur eingeschränkt verwendet werden, da die mechanische Belastbarkeit erst nach 7 Tagen und die chemische nach 21 Tagen erreicht wird. Um eine UV-Stabilität zu erreichen, muss auch die PUR-Beschichtung versiegelt werden. PMMA ODER MMA: 2-K-(Poly-)-Methylmethacrylatharze (PMMA, MMA) sind lösemittelfrei, zeichnen sich durch eine gute Eignung im Lebensmittel- und Nassbereich aus und haben sich aufgrund ihrer Eigenschaften als Beschichtung in Weinbaubetrieben bewehrt. Die seidenmatte Beschichtung ist weich bis hart und weist eine

leichte bis hohe Rissüberbrückung auf. Gegenüber Laugen und Säuren ist die Beschichtung beständig, jedoch nicht gegenüber Lösemitteln. Bei einer Sanierung bieten PMMA oder MMA den Vorteil, dass die Beschichtung bereits nach zwei Stunden thermisch, chemisch und mechanisch belastbar ist. Während der Verarbeitung (Härtezeit je nach Schicht 20–45 Minuten) tritt ein extrem starker Geruch auf. Danach ist der Belag geruchsfrei. Die Verarbeitung kann in einem Temperaturbereich von –30 bis +30 °C erfolgen. Die Beschichtung ist heißwasserbeständig bis +80 °C, weinund fruchtsäurebeständig, stapler- und hubwagenbefahrbar. Es empfiehlt sich, aus optischen Gründen sowie zur Erhöhung der Oberflächenhärte, PMMA-Beschichtungen immer

mit farbig pigmentierter PMMA-Versiegelung zu überarbeiten. Es können Untergründe aus Beton, Zementestrich sowie Stahl beschichtet werden. Diese Beschichtung kann in einer umfangreichen Farbpalette geliefert werden und lässt sich somit problemlos in ein Farbkonzept des Betriebes integrieren.

EMPFEHLUNG

Vor einer Bodensanierung sollten die Ursachen für die Mängel untersucht werden. Die Sanierung von Betonkonstruktionen ist eine komplexe Aufgabe, die nur im eng begrenzten Maße in Eigenleistung durchgeführt werden kann. Bei Rissen mit Rissbreiten von mehr als 0,2 mm ist unbedingt ein Fachmann zu befragen, ob die Sanierung in Eigenleistung durchführbar ist oder ob die Standsicherheit gefährdet ist. F

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marketing

DER WEG ZUM KUNDEN

G WEINVERMARKTUNG Die Absatzstrukturen von Weinbaubetrieben orientieren sich oft an den vorhandenen Ressourcen. Wettbewerbsvorteile kann die richtige Strategie bringen

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ezielte Vermarktungsaktivitäten und die Anpassung von Absatzstrukturen an aktuelle Entwicklungen sind wichtige Elemente des wirtschaftlichen Erfolges von Flaschenweinerzeugern. Zahlreiche Beiträge der vergangenen Jahre befassen sich mit der Fragestellung, inwieweit sich die Unternehmensführung an sich verändernde Strukturen und Erfordernisse des Weinmarktes anpassen muss. Die zunehmende Vermischung nationaler und internationaler Weine, ein immer dynamischeres Konsumentenverhalten und Updtrading-Konzepte des Lebensmitteleinzelhandels greifen massiv in bestehende Vermarktungs- und Absatzstrukturen deutscher Winzer ein. Der vorliegende Beitrag befasst sich schwerpunktmäßig mit den Vermarktungsaktivitäten und Absatzstrukturen von Winzern. Im Mittelpunkt steht der Betriebstyp des Flaschenweinerzeugers. Die vorherrschende Dynamik im deutschen und internationalen Weinmarkt erfordert eine kontinuierliche Untersuchung des unternehmerischen Verhaltens. Ziel des Beitrages ist es, Lesern einen Einblick in die Vermarktungsaktivitäten und Absatzstrukturen deutscher Flaschenweinerzeuger zu geben. Zunächst wird die Bedeutung der Auswahl geeigneter Vermarktungsaktivitäten und Absatzstrukturen beschrieben und ausgewählte Ergebnisse einer Befragung

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Foto: Fotolia/Andreas Gruhl

Text und Abbildungen: Dr. Maximilian Iselborn, Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

von Betriebsleitern zu deren Vermarktungsaktivitäten und Absatzstrukturen dargestellt.

INDIVIDUELLE ANPASSUNG AN DIE RAHMENBEDINGUNGEN NÖTIG

Vermarktungsaktivitäten und Absatzstrukturen werden von den individuellen Unternehmensstrukturen, der Konkurrenz und Entwicklungen am Markt bestimmt. Der unternehmerische Spielraum sollte sich deshalb auf eine betriebsindividuelle Anpassung an die gegebenen Rahmenbedingungen konzentrieren. Gerade die im

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Weinbau vorliegenden Kleinststrukturen, mit denen sich ein Großteil der Winzer konfrontiert sieht, wirken in der Unternehmensführung begrenzend. Die Kenntnis über kritische Ressourcen, die dem Unternehmen einen einzigartigen Wettbewerbsvorteil verschaffen, ist von hoher Bedeutung. Liegt der Betrieb zentral in Ortsnähe oder genießt sogenannte »Agglomerationseffekte« eines angrenzenden wirtschaftlich attraktiven Standortes, können Vermarktung, Absatz und Preisniveau entsprechend angepasst werden. Befindet sich der Betrieb außerhalb eines Ortes (z. B. durch Aussiedlung) und ist in eine strukturschwache Region eingebettet, so muss sich der Unternehmer alternativen Konzepten stellen. Was letztlich wirtschaftliche Vor- und Nachteile bringt, ist nicht ausschließlich von den gegebenen Rahmenbedingungen abhängig, sondern von der strategischen Anpassung betriebsindividueller Ressourcen an diese. Zahlreiche Beispiele in der deutschen Weinbranche belegen, dass auch Betriebe, die auf den ersten Blick Standortnachteile besitzen, durchaus überdurchschnittlich wirtschaftlich erfolgreich sein können. Vor diesem Hintergrund ist eine kritische Analyse der eigenen betrieblichen Stärken und des Wettbewerbsumfeldes Grundlage einer wirtschaftlich erfolgreichen Ausrichtung von Vermarktungsaktivitäten und Absatzstrukturen. Besonders deutlich wird die Herausforderung der Anpassung in Betrieben, die über einen längeren Zeitraum dieselben Vermarktungs- und Absatzaktivitäten ausführen. Bei Betriebsübergaben, bei denen die nachfolgende Unternehmergeneration keine Anpassungen betrieblicher Strukturen vornimmt, sind häufig Umsatzeinbrüche zu beobachten. Dabei kann es sein, dass bestimmte Vermarktungs- und Absatzaktivitäten, die über lange Zeit wirtschaftlich erfolgreich waren, binnen kurzer Zeit zum Erliegen kommen. Während die Elterngeneration bspw. häufig Weine mit dem eigenen Transporter zu Endkunden ausfuhr, muss sich die junge Generation in Zeiten des Online-Handels und effizienter Speditionen mit der Suche nach Alternativen befassen. Um wirtschaftlich identische Ergebnisse zu erzielen, muss die Alternative mindestens den gleichen, wenn nicht einen höheren, und für den Kunden ersichtlichen Nutzen mit sich brin-

gen. Konkret lässt sich dies am Nutzenbündel der persönlichen Weinauslieferung aus Kundensicht abbilden.

ANPASSUNG DER LOGISTIK

Das Ausfahren von Weinen an Endkunden durch den Unternehmer vereint die Leistung einer Spedition mit dem persönlichen Kontakt zwischen Erzeuger und Endkunden. Häufig erfolgt die Auslieferung der Weine gesammelt in bestimmte Regionen, wobei Endkunden keine Lieferkosten in Rechnung gestellt werden. Unter dem Strich zeigen bisherige Untersuchungen, dass die Kosten der Weinauslieferung, die aus dem (kalkulatorischen) Stundenlohn des Unternehmers, den Kosten der Auslieferung und dem Risiko, dem sich der Unternehmer bei der Auslieferung aussetzt, bestehen, wenig erfolgsversprechend sind. Doch was wäre die Alternative, bei der Lieferservice und persönlicher Kontakt aus Sicht des Kunden gegeben sind?

>> Die richtige strategische Ausrichtung kann vermeintliche Standortnachteile ausgleichen Möglicherweise ist an dieser Stelle ein Umdenken erforderlich. Auch wenn der Nutzen einer neuen Option ggf. nicht auf Anhieb dem der vorhergehenden Alternative entspricht, kann die Summe einzelner Teillösungen für den Kunden dennoch erfolgsversprechender sein. Als Alternative bietet sich die Auslieferung der Weine über eine Spedition an. Sie haben den Vorteil, dass Bestellungen nicht über lange Zeit gesammelt werden, sondern mehr oder weniger »just-in-time« vom Erzeuger zum Kunden übergehen. Persönlicher Kontakt kann ergänzend durch Einladungen vor Ort (z. B. Hoffest), Messeaktivitäten in bestimmten Regionen zu denen Endkunden eingeladen werden oder, wie dies auch der Online-Handel tut, durch Beilagen (innovativ, persönlich ansprechend, mit Aktionsangeboten oder Gutscheinen etc.) im Versandkarton, ergänzt werden. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass ein Teil der Altkunden bei Veränderungen, wie der zuvor beschriebenen, wei35


marketing chen werden. Doch gerade der weichende Teil kann durch Neukunden, die ein zeitgemäßes Konsumentenverhalten aufweisen, aufgefüllt werden. Dabei gilt: Der Unternehmer bzw. das Unternehmen passen sich nicht einzelnen Kunden an, sondern der Marktentwicklung, die den überwiegenden Anteil der Kundenwünsche widerspiegelt und somit das eigentliche Marktpotenzial birgt.

DIE UNTERSUCHUNG

Die empirische Untersuchung wurde an der Hochschule Geisenheim am Institut für Betriebswirtschaft und Marktforschung im August und September 2016 durchgeführt. Eine ausführliche Beschreibung der Untersuchung und Darstellung der Ergebnisse finden sich in Iselborn (2017). Mit einem schriftlichen Fragebogen wurden ausschließlich familiengeführte Flaschenweinproduzenten befragt. Die Bedeutung der Vermarktungsaktivitäten wurde anhand von acht verschiedenen Kategorien erfragt. Darüber hinaus wurde die Kategorie »Sonstiges« mit einer offenen Antwortmöglichkeit versehen. Der mengenmäßige Absatz wurde über acht Vermarktungskanäle hinweg erfragt und um die Kategorie »Sonstige Kanäle« erweitert. Die gewonnenen Erkenntnisse aus der Befragung wurden um Informationen zur Betriebsgröße auf Basis des Forschungsprojektes Geisen-

heimer Unternehmensanalyse erweitert. In die Auswertung fließen die Ergebnisse von 288 Flaschenweinproduzenten ein. Die Untersuchung erhebt keinen Anspruch auf Repräsentativität.

VERMARKTUNGSAKTIVITÄTEN

In einem ersten Schritt wird die Bedeutung der Vermarktungsaktivitäten dargestellt. Abbildung 1 fasst die Ergebnisse der Befragung zusammen. Je höher die Wertung, desto bedeutender die Vermarktungsaktivität aus Sicht der befragten Betriebsleiter. Kundenschreiben per E-Mail und Post (AM = 4,7) wurden von den Betriebsleitern als am bedeutendsten eingeschätzt. Des Weiteren nehmen die Veranstaltungen im Betrieb (AM = 4,0) eine relativ hohe Bedeutung ein. Dieses Ergebnis kann im Kontext der kleinen Betriebsstrukturen und der begrenzten finanziellen Möglichkeiten als plausibel angesehen werden. So werden vor allem interne Ressourcen, die nur einen geringen finanziellen Aufwand erfordern, in der Vermarktung genutzt. Als relativ unbedeutend wurden die Teilnahme an Handelsmessen (AM = 2,5), die Teilnahme an Messen mit Privatkundschaft (AM = 2,3) und Telefonaktionen (AM = 2,2) eingeschätzt. Insbesondere die Teilnahme an Messen stellt eine kostenintensive Vermarktungsaktivität dar, da Messeteilnahmen mit Gebühren, Personal- und Werbungskosten verbun-

Abb. 1: Bedeutung der Vermarktungsaktivitäten Das arithmetische Mittel (AM) zeigt die Bedeutung der jeweiligen Maßnahme an Kundenschreiben (per E-Mail und Post)

Veranstaltungen im Betrieb

4,7

4,0

Teilnahme an regionalen Veranstaltungen (außerhalb des Betriebes)

3,1

Veranstaltungen beim Kunden

3,1

Zusammenarbeit mit Presse und Journalisten

3,0

Teilnahme an Handelsmessen

2,5

Teilnahme an Messen mit Privatkundschaft Telefonaktionen

(n = 288)

ABSATZSTRUKTUREN

2,3  2,2 geringe Bedeutung

l

große Bedeutung Quelle: Iselborn, 2017

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den sind. Die Nutzung von Telefonaktionen, die sich als kostengünstigste Vermarktungsaktivität interpretieren lässt, ist von stark untergeordneter Bedeutung. Dies kann aus der hohen Bedeutung elektronischer oder postalischer Kundenschreiben resultieren, welche mittlerweile zur Kundengewinnung und Kundenpflege eingesetzt werden. Eine mittlere Bedeutung nehmen die Aktivitäten Teilnahme an regionalen Veranstaltungen außerhalb des Betriebes (AM = 3,1), Veranstaltungen beim Kunden vor Ort (AM = 3,1) und die Zusammenarbeit mit Presse und Journalisten (AM = 3,0) ein. Im Vergleich zu den Vermarktungsaktivitäten Teilnahme an regionalen Veranstaltungen und Veranstaltungen beim Kunden vor Ort kann die Zusammenarbeit mit Presse und Journalismus nur in begrenztem Umfang proaktiv durch den Betriebsleiter gesteuert werden. Es ist davon auszugehen, dass vornehmlich Weinbaubetriebe mit starkem Qualitätsfokus Presse und Journalismus in die Vermarktungsaktivitäten einbinden. Diese Annahme geht auf die Ausrichtung der weinwirtschaftlichen Presse und den Journalismus zurück, die überwiegend über Qualitätsführer berichten (z. B. die regelmäßig erscheinenden Ausgaben des Gault Millau oder Eichelmann). 58 der 288 befragten Betriebsleiter gaben neben den unter Abbildung 1 aufgeführten Vermarktungsaktivitäten weiterführende Aktivitäten an, wie etwa die Nutzung eigener Gastronomie (z. B. Straußwirtschaften, Heckenwirtschaft u. ä.), die Nutzung von Vinotheken, die Nutzung von sozialen Medien (z. B. Facebook, Twitter, Homepage) und den persönlichen Kontakt zu Kunden in Form von Weinverkostungen sowie Betriebsführungen. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Vermarktungsaktivitäten aus Abbildung 1 und die sonstigen Nennungen eine Tendenz zur Nutzung betriebsinterner Ressourcen zeigen, was sich auf die Unternehmensstruktur und die damit verbundenen geringen finanziellen Ressourcen direktvermarktender Weinbaubetriebe zurückführen lässt.

Nachdem die Vermarktungsaktivitäten in einem ersten Schritt dargestellt wurden, wird als nächstes der mengenmäßige Absatz je Vermarktungskanal abgebildet. Abbildung 2 fasst die Absatzstrukturen

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der befragten Betriebe zusammen. Der größte mengenmäßige Absatzanteil (43 %) entfällt auf die Vermarktung Ab-Hof (Verkauf an Privatkunden). Subsumiert man die Absatzkanäle Ab-Hof, den eigenen Online-Shop, das Ausfahren der Weine zu Privatkunden und den Versand Ab-Hof, so ergibt sich insgesamt ein Absatzanteil von 56,62 Prozent, der das gesamte Privatkundengeschäft abbildet. Der überwiegende

>> Der Ab-Hof-Verkauf ist nach wie vor der wichtigste Absatzkanal für Weingüter Teil des Absatzes erfolgt somit im Mittel über das Privatkundengeschäft. Insbesondere der hohe Absatzanteil Ab-Hof unterstreicht die Bedeutung des Standortes im Rahmen einer Direktvermarktung sowie den potentiellen Kontakt zwischen Unternehmerfamilie und Kunden. 17 Prozent des Absatzanteiles entfällt auf den (online) Fachhandel, was im Mittel auf eine hohe Qualitätsorientierung der untersuchten Weinbaubetriebe hindeutet, da der (online) Fachhandel mit einem Durchschnittspreis von 10 €/Liter einen Premiumabsatzkanal darstellt (Szolnoki/Hoffmann, 2014). 10 Prozent des mengenmäßigen Absatzes entfällt auf die Belieferung der externen Gastronomie, über den sich tendenziell höhere Endverbraucherpreise erzielen lassen, was zur differenzierungs- bzw. reputationsorientierten Unternehmensausrichtung beitragen kann. Die eigene Gastronomie und der Absatzanteil über den eigenen Online-Shop weisen einen Absatzanteil von jeweils 5 Prozent auf. Eine untergeordnete Rolle spielen Lebensmitteleinzelhandel und Export, deren Absatzanteile sich auf jeweils 3 Prozent belaufen. Mit 2 Prozent weist der Absatzanteil über Messen den geringsten Wert auf. In der Kategorie Sonstige Kanäle (12 %) wurden überwiegend der Versand Ab-Hof, das Ausfahren von Weinen zu Privatkunden, die Nutzung von Handelsagenturen, die Teilnahme an Weinfesten und die Belieferung von Getränkefachgroßhändlern genannt. Es ist davon auszugehen, dass insbesondere große Weinbaubetriebe stärker

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handels- und exportorientiert agieren, da sich hohe Verarbeitungs- und Vermarktungsmengen nicht ausschließlich über das Privatkundengeschäft absetzen lassen. Um diese Annahme zu überprüfen, werden die Vermarktungskanäle Privatkundenanteil (Absatz Ab-Hof, eigener Online-Shop, das Ausfahren der Weine zu Privatkunden, Versand Ab-Hof ), Anteil im Fachhandel, Anteil im Lebensmitteleinzelhandel und Exportanteil über Betriebsgrößengruppen hinweg untersucht. Die statistische Überprüfung der Absatzstrukturen bestätigt die Vermutung unterschiedlicher Vermarktungsstrukturen zwischen kleinen und großen Weinbaubetrieben. Demnach bestätigt sich, dass große Betriebe (≥ 30 ha) im Vergleich zu kleinen Betrieben (≤ 9,99 ha) einen signifikant geringeren Absatzanteil über das Privatkundengeschäft und einen höheren Absatzanteil über den Lebensmitteleinzelhandel und Export aufweisen. Des Weiteren zeigt sich, dass große Betriebe (≥ 20 ha) im Vergleich zu den kleinen Betrieben (≤ 9,99 ha) signifikant höhere Absatzanteile über den Fachhandel absetzen.

DIE BETRIEBSGRÖSSE BESTIMMT DIE ABSATZSTRUKTUR

Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass der überwiegende Anteil an Betriebsleitern eher ressourcenorientierte Vermarktungs-

aktivitäten forciert, was sich auf die im Weinbau vorliegenden Betriebsstrukturen und begrenzten finanziellen Möglichkeiten zurückführen lässt. Der Anteil der Absatzkanäle konzentriert sich auf den Verkauf Ab-Hof (Privatkunden), den (online) Fach-

>> Die Vertriebsstrukturen verändern sich mit wachsender Betriebsgröße vom Direktvertrieb zum Vertrieb über Handel und Export handel und die Gastronomie. Dennoch zeigt sich deutlich, dass die untersuchten Flaschenweinerzeuger ein breites Absatzportfolio besitzen. Auch kleine Weinbaubetriebe sehen sich zunehmend mit dem Messe-, Handels- und Exportgeschäft konfrontiert. Die Untersuchung zeigt außerdem, dass mit steigender Betriebsgröße eine Anpassung der Absatzstrukturen vorzunehmen ist. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich deutsche Flaschenweinerzeuger vor dem Hintergrund eines fortschreitenden Strukturwandels, frühzeitig mit der betriebsindividuellen Anpassung von Vermarktungsaktivitäten und Absatzstrukturen befassen müssen.  F

Abb. 2: Mengenmäßiger Absatz je Vermarktungskanal (n = 288)

12 % 2 % 3 %

 Ab-Hof (Verkauf an Privatkunden)

3 %

 Fachhandel (inkl. Online-Fachhandel)

5 %

 Externe Gastronomie (direkt beliefert) 43 %

5 %

 Eigene Gastronomie (z. B. Gutsausschank, Hoffeste, etc.)  Eigener Online-Shop  Lebensmitteleinzelhandel

10%

 Export 17 %

 Messen  Sonstige Kanäle Quelle: Iselborn, 2017

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fassweinmarkt

Weißweine gefragt ROTWEINE, insbesondere Dornfelder, werden nur bei entsprechender Qualität gekauft. Die Nachfrage nach gesuchten Weißweinsorten führt zu Preisreaktionen.

Rheinhessen Die Nachfrage insbesondere nach Weißweinen ist sehr gut. Das Angebot seitens der Winzer könnte allerdings größer sein. Hier ist verhaltenes Agieren festzustellen, während die aufnehmende Hand auf kontinuierliche Lieferung angewiesen ist. Rote Sorten werden ebenfalls gut gekauft. Jedoch gibt es wohl vor allem bei Dornfelder auch schwache Partien, die abgelehnt werden. Sind Farbe, Alkohol, BSA etc. in Ordnung, werden 120 €/hl bezahlt. Insgesamt zeigen sich die Preise auf ihrem jetzigen Niveau stabil.  DLR Oppenheim

2017er Landwein div. Sorten weiß . . . 75-80 2017er Riesling. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100-110 o. Jg/2017er QW div. Sorten weiß . . . . 90/95 2017er QW Müller-Th., Morio-M.. . . . . . . . . 100 2017er Kerner, Silvaner . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 2017er QW Chardonnay. . . . . . . . . . . . . 110-120 2017er QW Weißburgunder. . . . . . . . 150-160

2017er QW Grauburgunder . . . . . . . . 150-160 2017er QW Gewürztraminer . . . . . . . . . . . . 150 2017er QW Scheurebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 2017er QW Riesling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120 2017er Sptl. div. Sorten weiß . . . . . . . . . . . . 110 2017er Ausl. weiß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120 2017er QW Portugieser WH. . . . . . . . . . . . . . 80

2017er QW Dornfelder WH. . . . . . . . . . . . . . 110 2017er QW Spätburgunder WH. . . . . . . . . . 90 2017er QW diverse rot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 2017er QW Regent. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 2017er QW Spätburgunder rot. . . . . . . . . . 110 2017er QW Dornfelder. . . . . . . . . . . . . . . . . . 120

Pfalz

Die Nachfrage nach Rotwein, besonders nach Dornfelder, ist z. Zt. eher gering, sodass eine Preisangabe für Dornfelder nicht möglich ist. Beim Weißwein konzentriert sich die Nachfrage durch abnehmende Weinbestände, was bei einzelnen Rebsorten wie Riesling, Kerner, Grau- und Weißburgunder zu Preisreaktionen führt. Wein wird gesucht, um bestehende Aufträge zu erfüllen, Marktanteile im LEH zu halten und neue Abschlüsse zu tätigen.  Litty 2017er Grundwein div. weiß. . . . . . . . . . . . . . 60 o.J./2017er Landwein div. Sorten weiß. . 70/80 o.J./2017er Riesling . . . . . . . . . . . . . . . . . 100-110 o. Jg/2017er QW div. Sorten weiß. . 90/95-100 2017er QW Müller-Th., Morio-M.. . . . . . . . . 100 2017er QW Silvaner. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 2017er QW Kerner . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100-110

2017er QW Chardonnay. . . . . . . . . . . . . . . . . 120 2017er QW Weißburgunder. . . . . . . . . . . . . 140 2017er QW Grauburgunder. . . . . . . . 160-180 2017er QW Gewürztraminer . . . . . . . . . . . . 160 2017er QW Scheurebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 2017er QW Riesling . . . . . . . . . . . . . . . . . 120-130 2017er Sptl. div. Sorten weiß . . . . . . . . . . . . 110

2017er QW div. rosé. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 2017er QW Portugieser WH. . . . . . . . . . . . . . 90 2017er QW Dornfelder WH. . . . . . . . . . . . . . 110 2017er QW Spätburgunder WH. . . . . . . . . 100 2017er QW diverse rot . . . . . . . . . . . . . . . 60-80 2017er QW Regent. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 2017er QW Spätburgunder rot. . . . . . 100-110

Mosel

In der Kategorie »diverse Rebsorten« ist nicht mehr viel Menge vorhanden; hier tendiert auch die Nachfrage gegen Null. Riesling Qualitätswein wird – je nach Qualität – zu Preisen von 180–190 €/hl gehandelt, Spätlesen oder Steillagen Rieslinge ab 200 €/hl. Selbstvermarkter zahlen mehr für entsprechende Ware. Die Nachfrage übersteigt das Angebot.  Apel, Schlemmer 2017er QW diverse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130

2017er Qw Elbling/Müller-Thurgau. . . 130-140

2017er Qw Riesling. . . . . . . . . . . . . . . . . 180-190

Nahe Angebot und Nachfrage halten sich die Waage. Im Preisgefüge sind keine Änderungen zu verzeichnen. Die Nachfrage nach Dornfelder Rotwein ist weiterhin sehr gering.   Schick

2017er QW diverse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 2017er QW Müller-Thurgau/Silvaner. . . . 100

2017er QW Riesling . . . . . . . . . . . . . . . . . 130-150 2017er QW Weißburgunder. . . . . . . . . . . . . 140

2017er QW Grauburgunder. . . . . . . . . . . . . 160 2017er QW Dornfelder Rose/ WH . . . 100/110

Rheingau

Riesling Jungweine werden zum Basispreis von 170 bis 190 €/hl gehandelt. Für gesuchte Lagen und Qualitäten wird mehr bezahlt. Abschlüsse bei Spätburgunder Rotwein oder Weißherbst wurden keine bekannt. Im Ganzen präsentiert sich das Marktgeschehen vor dem Hintergrund der kleinen 2017er Ertragssituation sehr verhalten. Handel findet vorwiegend zwischen Winzern statt, zunehmend sind aber auch Kellereien am Markt aktiv. Angebotene Weine werden in der Regel zügig übernommen.  Presser 2017er QW Riesling . . . . . . . . . . . . . . . . . 170-190

2017er QW Spätburgunder WH. . . . 170-200

Die Preise verstehen sich in Euro/hl ab Erzeugerkeller (ohne Mwst.). Für einzelne Lagen wurden höhere Preise gezahlt.

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Preisstand: 09. März 2018

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THEMA

DATUM

ORT

KONTAKT

ProWein

18. bis 20. März

Messe Düsseldorf

www.prowein.de

Tag der offenen Tür

25. März

LVWO/Weinbauschule Weinsberg

www.lvwo-weinsberg.de

Lehrgang

10. April bis 4. Mai

DLR Rheinhessen Nahe-Hunsrück, Bad Kreuznach

www.dlr.rlp.de

zum Erwerb der Sachkunde

Seminar

19. April

DLR Rheinpfalz Neustadt/Wstr.

www.dlr.rlp.de

Was verbirgt sich hinter der AP-Analyse?

Seminar

petra.jendrzejowski@dlr.rlp.de

14. Mai

Sanfter Rebschnitt und sanftes Ausbrechen

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DIE AUTOREN DIESER AUSGABE Gerhard Lux DWD, Diplom-Meteorologe Gerhard.Lux@dwd.de 069 8062 4502

Matthias Porten DLR Mosel, Leiter Abteilung Weinbau, Oenologie matthias.porten@dlr.rlp.de 06531 956 406

Dr. Maximilian Iselborn Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Referat Weinbau und Gartenbau maximilian.iselborn@stmelf.bayern.de 089 2182 2392

Lutz Heuer Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Referat Bau und Technik lutz.heuer@lwk-rlp.de 0671 793 1148

Offizielles Organ des Deutschen Weinbauverbandes e.V. (DWV) Veröffentlichung der Forschungsberichte des Ausschuss für Technik im Weinbau (ATW) Herausgeber: Deutscher Weinbauverband e. V., Bonn Geschäftsführung: Christoph Meininger, Tel.: 06321 89 08 0 Andrea Meininger-Apfel, Tel.: 06321 89 08 0 Chefredaktion: Dr. Rudolf Nickenig (Ni), Generalsekretär des DWV e.V. Tel.: 0228 94 93 25 0 Redaktion: Holger Klein (hk), Stellvertretender Chefredakteur Tel. 06321 89 08 62, klein@meininger.de Franz-Jürgen Haas (ha) Tel. 06321 89 08 39, haas@meininger.de Jacqueline Brugger (jb) Tel. 06321 89 08 54, brugger@meininger.de Ständige Mitarbeiter: Achim Blau (Bl), Dr. Gabriele Brendel (gb), Rudolf Litty (rl), Dr. Klaus Rückrich (Rü), Markus Naumann (mn), Manfred Schick (ms), Gisela Schlemmer (gs), Gustav Döttling (gd), Christoph Westrich (cw), Christian Schwörer (Sc) »Der Oenologe« (in jeder 2. Ausgabe): verantw.: Robert Lönarz, Rolf Stocké, redaktion@oenologie.de Herausgeber »Der Oenologe«: Bund Deutscher Oenologen e. V., Präsident Prof. Dr. Erik Schweickert Von-Lade-Str. 1, 65366 Geisenheim, www.oenologie.de Ständige Mitarbeiter »Der Oenologe«: Tina Kissinger, Simone Böhm, Winfried Schönbach Art Direction: Patrick Rubick Tel.: 06321 89 08 55 Layout/Herstellung: Harald Mauder, Tel.: 06321 89 08 160 Gesamtleitung Produktion: Horst Emmert, Tel.: 06321 89 08 16 Gesamtleitung Media: Ralf Clemens, Tel.: 06321 89 08 81 Mediaberaterin: Charlotte Balonier, Tel.: 06321 89 08 40, balonier@meininger.de Anzeigenverkaufssekretariat: Silke Geiger, Tel.: 06321 89 08 49 Anzeigenverwaltung: Nadine Burkhart, Tel.: 06321 89 08 72 Vertrieb und Abonnenten-Service: Martina Wasner, Tel.: 06321 89 08 36 Einzelheft: 4,00 Euro zzgl. Versandkosten Abonnement: Jahresabonnement (inkl. Versand und MwSt.) 92,40 Euro, Ausland 120,20 Euro. Studenten und Auszubildende zahlen nur 50 Prozent Zurzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 26 vom 1. Oktober 2017, ISSN 0944-3177 Der Mindestbezug beträgt 1 Jahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch, jeweils um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens 6 Wochen vor Ablauf des Bezugsjahres schriftlich bei der Meininger Verlag GmbH gekündigt wird. Die Mitglieder des BDO erhalten 12 Ausgaben im Rahmen ihres Mitgliederbeitrags kostenfrei. Die restlichen 12 Ausgaben können zur Hälfte des Abonnementpreises bezogen werden. Erscheinungsweise: 14-täglich freitags (24 Ausg. jährlich) Beteiligungsverhältnisse: Andrea Meininger-Apfel (45 %), Christoph Meininger (45%), Peter Meininger (10 %) Verlag: Meininger Verlag GmbH, Maximilianstr. 7 – 17, 67433 Neustadt/Weinstraße Tel.: 06321 89 08 0, Fax: 06321 89 08 73, Internet: www.meininger.de

Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Datenträger, Fotos und Illustrationen übernimmt der Verlag keine Haftung. Alle in ddw erschienenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Reproduktionen nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Angeschlossen der Informations-Gemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern – Sicherung der Auflagenwahrheit. Außerdem erscheinen im Meininger Verlag: Volume X · Issue 3 · June 2015

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Florence Cathiard and her husband Daniel have built one of the bestknown wine and tourism brands in Bordeaux. Robert Joseph sits down for a conversation with a remarkable entrepreneur. Page 30

Since the annexation of Crimea and Public relations professionals connnect the subsequent plunge of the ruble, the wine producers together with media Russian market has been in turmoil. and consumers. They offer insights into And yet many people in the wine trade how communications work in different are still thriving. Page 22 markets. Page 26

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Weinhandel Deutschercompany Rotwein Porträt number – that covers the bottle neck. www.austrianwine.com Eine Frage des Stils

Der Umsatz-Turbo Ergänzungssortimente haben immer mehr Potenzial 13

Die Deutschen kaufen gerne neue Produkte und unterscheiden sich in ihren Präferenzen deutlich vom europäischen Durchschnitt. „Die Verbraucher kaufen gerne neue Produkte, einfach weil sie neu sind“, so eine brandneue Nielsen-Verbraucherstudie. Im restlichen Europa spielt hingegen vor allem der Preis eine Rolle bei der Kaufentscheidung, der Preis eines Produkte kommt bei den hiesigen Konsumenten erst an dritter Stelle. „Innovationen zählen mehr denn je – besonders in Deutschland“, bilanziert denn auch Ingo Schier, Vorsitzender der Geschäftsführung von Nielsen Deutschland. Im Internet informieren sich 54 Prozent zudem über neue Produkte, TVWerbung ist nur für 39 Prozent die Informationsquelle bei neuen Produkten. les

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Mai 2014

Mai 2015

Bierabsatz in Deutschland in Mio. hl.

1,36 Quelle: Deutscher Brauer-Bund

DIE ZAHL

Mrd. Euro

Deutsche Bierpreise im Mittelfeld DEUTSCHLAND liegt im internationalen Bierpreisvergleich im Mittelfeld. Im Auftrag der Reisesuchmaschine GoEuro wurde ermittelt, wo ein Bier im Supermarkt und an der Hotelbar am günstigsten bzw. teuersten ist. Billig-Spitzenreiter ist Krakau mit durchschnittlich 55 Cent pro 0,33 l-Flasche im Supermarkt, an der Bar werden 2,14 Euro fällig. In Genf ist Bier mit 1,61 Euro im Handel und stolzen 9,62 Euro an der Bar ein absolutes Luxusprodukt. Zum Vergleich: In Berlin kostet eine 0,33 l-Bier-Flasche durchschnittlich 71 Cent und im Hotel 3,70 Euro. les

GAM Die GVG und ihre Partner haben monatelang an ihrem Konzept „Getränkemarkt der Zukunft“ gearbeitet. Der Vorpilotmarkt bei Frankfurt zeigt, wie der GetränkeKauf von morgen aussehen soll

hat das Bundeskartellamt in den letzten beiden Jahren insgesamt an Bußgeldern verhängt – darunter auch die Strafen für die Brauereien.

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Titelthema Seite 6

! goeuro.de/bierpreisvergleich

WZG mit Plus bei Umsatz und Absatz DIE WZG konnte sich im vergangenen Jahr vom insgesamt rückläufigen Trend am deutschen Weinmarkt mit einem Plus bei Umsatz und Absatz abkoppeln. Die WinzergenossenschaftWeingärtner-Zentralgenossenschaft (WZG) mit Sitz in Möglingen erzielte eine Absatzsteigerung um 2,1 Prozent auf 28,51 Mio. l. Im WZG-Eigengeschäft erhöhten sich die Mengen um 4,1 Prozent auf 17,83 Mio. l. rad

! Seite 3

News im Internet AKTUELLE News finden Sie täglich auf unserer Homepage.

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Preiskampf geht weiter

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DISCOUNTER Nach Red Bull ist jetzt hohes C dran Der mit dem Energydrink Red Bull begonnene Preiskampf zwischen den beiden Harddiscountern Aldi und Lidl betrifft inzwischen auch weitere Getränkemarken. So gab Lidl seine zweite Preissenkung in Folge bei Markenartikeln bekannt – darunter auch der Saftklassiker hohes C. Für die 1 l-Flasche senkte der Discounter aus Neckarsulm seinen Verkaufspreis von 1,69 auf nun 1,19 Euro. Bei der 1,5 l-Packung wurde erstmals seit langer Zeit die Zwei-Euro-Marke mit einem Preis von 1,79 Euro (zuvor 2,19 Euro) unterschritten. AldiSüd hat schon jetzt einen Kampfpreis von 0,99 Euro ab dem 11. Juli

auf seiner Firmenwebsite angekündigt. Ein Ende der Preisspirale ist indes nicht in Sicht: Für Lidl spielen Markenartikel traditionell eine große Rolle, und auch Aldi setzt verstärkt auf große Marken, wie beispielsweise im Getränkebereich zuletzt mit Coca-Cola und der Listung von Red Bull. Hier hatte eine Preissenkung bei Lidl von 1,49 Euro auf nur noch 0,99 Euro pro Dose von sich reden gemacht. Die Branche indes blickt besorgt auf das anhaltende Preisdumping, nicht zuletzt, da auch wichtige Schwellenpreise konsequent unterlaufen werden. les

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Betriebsvorstellung: Auf über 40 ha Rebfläche werden hochwertige trockene Weine erzeugt. Die gesamte Produktion wird über Direktabsatz, Gastronomie und Fachhandel vermarktet. Sie umfasst weiß wie rot, klassische und internationale Rebsorten. Wettbewerbsteilnahmen dokumentieren die Qualitätsposition. Die Keller-und Betriebsausstattung lässt durch permanente Investitionen keine Wünsche offen. Zu Ihren Aufgaben gehören: • die selbstverantwortliche Leitung der oenologischen Produktion • die marktorientierte Erzeugung von hochwertigen Weinen • die nächste Bewertungsstufe bei renommierten Weinführern erreichen • die Bedienung von kellertechnischen Anlagen, Maschinen und Fahrzeugen • das Führen und Anleiten von Mitarbeitern und Auszubildenden Ihr Profil: • eine abgeschlossene Fachausbildung, Studium oder einschlägige fachliche Berufserfahrung in einer vergleichbaren Position • umfassende oenologische Kenntnisse • ein gutes technisches Verständnis und handwerkliches Geschick • Selbstständigkeit und unternehmerisches Denken • Teamfähigkeit, Führungserfahrung, Tatkraft, Belastbarkeit und eine verantwortungsbewusste Arbeitsweise • eine große Leidenschaft für die Sache und eine hohe Motivation • gute Englischkenntnisse

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Was wir bieten: • eine unbefristete Beschäftigung • ein modern eingerichteter Arbeitsplatz • eine verantwortungsvolle Führungsposition • die Prozeßbegleitung vom Weinberg bis zum Kunden • eine leistungsgerechte Vergütung mit Erfolgsbonus • ein motiviertes und zielstrebiges Team • ein dynamischer und zukunftsorientierter Betrieb • Freiraum für neue Ideen und Entwicklungen

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MEHLTAU ABWEHREN PFLANZENSCHUTZ Nur bei guter und rechtzeitiger Planung der Spritzfolge können Schäden durch Oidium vermieden werden.

T

rotz aller Bemühungen die Anzahl an Pflanzenschutzanwendungen im Weinbau zu reduzieren, haben die vergangenen Jahre gezeigt, dass deren Zahl tendenziell ansteigt. Während noch vor einigen Jahren zwei bis drei Vorblütebehandlungen empfohlen wurden, sind nun bis zu vier Anwendungen vor der Blüte in der Spritzfolge zu berücksichtigen. In der Summe stieg die Gesamtzahl der Anwendungen in der Saison im Durchschnitt von acht auf inzwischen neun bis zehn. Dies erfordert eine sachgerechte Planung der Spritzfolge.

GRÜNDE FÜR HÄUFIGERE BEHANDLUNGEN

Als Folge der globalen Erwärmung und den damit verbundenen oftmals milden Win-

ter- und Frühjahrsmonaten ist ein tendenziell nach vorne gelagerter Austrieb zu beobachten. Milde Temperaturen begünstigen aber nicht nur einen frühen Austrieb, sondern auch ein schnelles Wachstum der Reben und eine zügige Entwicklung von Oidium. Rasches Triebwachstum verbunden mit kurzen Vermehrungszyklen des Mehltaus von nur fünf bis sieben Tagen machen zwangsläufig kurze Spritzabstände bei einem frühen Behandlungsbeginn notwendig.

DIE KONSEQUENZEN

Kurze Spritzabstände führen zu einer erhöhten Anzahl an Anwendungen. Bei einer nur begrenzten Anzahl an Wirkstoffgruppen sind demnach mehrmalige Behandlungen mit Fungiziden einer Wirkstoffgruppe notwendig. Dadurch

Spritzfolgen-Beispiel ES 13 1. VB

ES 15-17 2. VB

NetzNetzschwefel schwefel Flint keine

keine oder A

ES 53-55 3. VB

ES 55-57 4. VB

Dynali

Talendo

Luna Exp / Sercadis

Dynali

J

L/G oder L

R/G

R/G

ES 68-69 abgehende Blüte

ES 71-73 1. NB

ES 75-77 2. NB

Kusabi Vivando K

ES 77-79 3. NB

Vento Power

J/G

ES 81 Abschlussbehandlung

Kumar / Vitisan Systane / Topas keine oder G

Die Buchstaben »A« bis »R« repräsentieren die jeweilige Resistenzgruppe; »keine« bedeutet dass keine Zuordnung zu einer Resistenzgruppe vorliegt, da kein Resistenzrisiko vermutet wird

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Im Frühjahr erkennt man erste Oidium-Symptome oft durch einen weiß-grauen Belag an Zeigertrieben

geraten die verwendeten Wirkstoffe hinsichtlich einer zunehmenden Resistenzgefahr zunehmend unter Druck. Da in absehbarer Zeit kaum noch mit neuen Wirkstoffgruppen zu rechnen ist, ist eine OidiumBekämpfung mittelfristig nur durch eine durchdachte Strategie zu gewährleisten. Daher müssen alle Maßnahmen, die den Befallsdruck mindern, beginnend bei der Sortenwahl und der Bestandsführung bis hin zur geeigneten Applikationstechnik, berücksichtigt werden. Eine besondere Bedeutung hat die Fungizid-Auswahl und eine richtige Positionierung der Mittel.

ERFAHRUNGEN UND EMPFEHLUNGEN

In der Phase um die Rebenblüte befindet sich die Rebe in ihrem empfindlichsten Entwicklungsstadium. Als Konsequenz sollten potente Mittel bei der letzten Vorblütebehandlung bzw. zum Ende der Blüte und der ersten Nachblütebehandlung, wenn die jungen Beeren geschützt werden müssen, eingesetzt werden. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben jedoch gezeigt, dass sich in vielen Anlagen bereits früh ein latenter Befall etablieren konnte, der nicht immer zufriedenstellend zu kontrollieren war. Daher muss auch dem Früh­

befall eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Konkret bedeutet dies, dass in besonders von Oidium betroffenen Regionen, Anlagen, Sorten und Erziehungssystemen bereits ab dem Zwei- bis Vierblattstadium mit der Bekämpfung begonnen werden sollte. Außerdem müssen enge Spritzabstände eingehalten werden, sodass mindestens drei, eher vier Anwendungen bis zur Blüte einzuplanen sind. Bisherige Versuchsergebnisse belegen, dass durch eine enge Spritzfolge mit teilweise nur sieben bis acht Tagen zwischen den einzelnen Anwendungen bis zum Stadium »abgehende Blüte« ein Befall mit dem Echten Mehltau effektiv unterdrückt werden kann. Bei Befallsfreiheit können die Behandlungsintervalle nach der ersten Nachblütebehandlung wieder etwas verlängert werden, sodass sich in der Summe neun bis zehn Behandlungen ergeben. Das beigefügte Spritzfolgen-Beispiel kann hierbei eine Orientierung sein. Bei einem hohen Befallsdruck und raschem Triebwachstum, dann wenn ohnehin kurze Spritzabstände eingehalten werden müssen, können zur Resistenzvermeidung auch Zwischenbehandlungen mit einem Karbonat (Kumar, Vitisan) erfolgen. F Dr. Andreas Kortekamp, DLR Rheinpfalz

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